Anthroposophische Pflege von Krebskranken
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Anthroposophische Pflege von Krebskranken
330 O r i g i n a l i a | D e r M e r k u r sta b | H e f t 4 | 2 0 0 9 Anthroposophische Pflege von Krebskranken C h r i s t o p h v o n D a c h , R o l f H e i n e , R i c h a r d H e i l i g ta g Christoph von Dach Anthroposophische Pflege von Krebskranken Anthroposophical care for cancer patients ■ Zusammenfassung Die anthroposophische Pflege stellt eine sehr wertvolle Ergänzung und Erweiterung zur Onkologiepflege dar. Die wichtigsten Ergänzungen zur bekannten Onkologie sind die äußeren Anwendungen, wie Wickel und Kompressen und die Rhythmischen Einreibungen nach Wegman/Hauschka, die anthroposophischen Arzneimittel, die Ausrichtung des pflegerischen Tuns auf das anthroposophische Menschenbild und die innere Haltung jeder einzelnen Pflegefachperson. In der pflegerischen Arbeit in der Onkologie stellt die Förderung der Körperwärme eine zentrale Aufgabe dar. Die Begleitung Schwerkranker und Sterbender kann aus dem Ansatz der anthroposophischen Pflege heraus sehr differenziert und bedürfnisorientiert gestaltet werden. Ein neues Instrument, das auch als Assessment-Instrument eingesetzt werden kann, ist das Modell der zwölf pflegerischen Gesten nach Rolf Heine. Die angehängte Tabelle soll eine einfache Übersicht über die pflegerischen Möglichkeiten bei krebskranken Patienten in allen Phasen der Erkrankung geben. ■ Schlüsselwörter anthroposophische Pflege, äußere Anwendungen, Wärmetherapie, innere Haltung, Sterbebegleitung, pflegerische Gesten ■ Abstract Anthroposophical nursing is of great value in complementing and extending the care provided for oncology patients. The most important additions to established care are external applications such as packs and compresses and rhythmical einreibungen (rubs) according to Wegman and Hauschka, anthroposophical medicines, the way in which the nursing takes its orientation from the anthroposophical image of the human being, and the inner attitude of the individual nurse. A core concern is to give warmth to the body. End-of-life care can be highly differentiated and meet individual needs in anthroposophical nursing. A new instrument, which may also be used for assessment, is the model of the twelve nursing gestures based on the work of Rolf Heine. A simple table shows the nursing potential in the care of cancer patients at all stages of the disease. ■ Keywords Anthroposophical nursing External applications Warmth therapy Inner attitude End-of-life case Nursing gestures D ie Wurzeln der Anthroposophischen Pflege reichen weit zurück. Schon bald nach der Gründung der ersten anthroposophischen Klinik begann die Ärztin Ita Wegman auf systematische Weise eine Pflege aufzubauen, die nach den Grundsätzen der Anthroposophischen Medizin arbeitete. Die Pflege war eine Grundvoraussetzung, um Anthroposophische Medizin im stationären Bereich durchführen zu können. Worauf kommt es an bei der onkologischen Pflege? Um den Ansatz der Anthroposophischen Pflege zu verstehen und die Unterschiede zur herkömmlichen Pflege zu verdeutlichen, ist es wichtig, drei Aspekte genauer zu betrachten (1, 2): 1. Das Menschenbild in der täglichen Arbeit. 2. Die äußeren Anwendungen (Rhythmische Einreibungen nach Wegman/Hauschka, Wickel und Kompressen). 3. Die innere Haltung, mit der eine Pflegehandlung durchgeführt wird. Natürlich gehören auch die anthroposophischen Arzneimittel in diese Aufzählung. Sie sind ein wesentlicher Bestandteil der Anthroposophischen Medizin. Sie werden jedoch durch eine Ärztin, einen Arzt verordnet und zählen somit nicht direkt zum Handlungsbereich der Pflegenden, obwohl sie meist von ihnen verabreicht werden. Das Menschenbild, das der Arbeit zugrunde liegt, ist das eines geistig-physischen Wesens, das aus einem komplexen Zusammenwirken von Geist und Materie gebildet wird. Die Anthroposophie unterscheidet vier Wesensglieder, die den Menschen als Ganzes bilden. Dabei wird von der Idee einer kontinuierlichen Entwicklung ausgegangen. Das menschliche Leben ist mit dem Tode nicht zu Ende, sondern geht in einer anderen Form weiter. Dies hat natürlich Konsequenzen für die Pflege, ganz besonders für die Sterbebegleitung. Das gemeinsame Menschenbild ist auch Grundlage dessen, was die verschiedenen am kranken Menschen tätigen Berufsgruppen (Ärzte, Therapeuten, Pflegefachpersonen) miteinander verbindet (3, 4). Die äußeren Anwendungen sind ein wichtiger Teil des täglichen Pflegehandwerks oder der „Kunst zu pflegen“. Sie stellen eine wertvolle Ergänzung dar, die vieles ermöglicht – oft auch Unerwartetes. v o n D a c h · H e i n e · H e i l i gta g | A n t h r o p o s o p h i s c h e P f l e g e v o n K r e b s k r a n k e n In Krisensituationen etwa oder beim Sterben öffnen sie Zugänge, die über das Gespräch viel schwieriger zu finden sind. Bei starken Emotionen oder Ängsten kann eine Behandlung am Körper – z. B. eine Fußeinreibung oder spezielle Kompressen – Erleichterung und Entspannung herbeiführen. Aber auch ganz konkrete körperliche Gebrechen und Probleme wie Schmerzen, Obstipation,Verspannungen usw. lassen sich damit behandeln (5, 6, 7). Von großer Bedeutung bei allen pflegerischen Handlungen ist die innere Haltung der Pflegefachperson. Es geht um das Wie während des Tuns oder das Wie im Was. Anthroposophische Pflege versteht sich als Kunst, sehr ähnlich dem, was Jean Watson in ihrem grundlegenden Werk „Wissenschaft und menschliche Zuwendung“ beschreibt: Pflege als Kunst, als sich einlassende Kunst. Es wird gepflegt aus der inneren Haltung: Ich lasse mich auf den leidenden Menschen ein, ich frage mich: was braucht sie oder er jetzt? Dies unterscheidet sich vom Ansatz der Abgrenzung, der von der Haltung ausgeht: Als professionell Pflegende/Pflegender grenze ich mich vom Leiden des Gegenübers ab, ich kann mich darauf nicht einlassen ohne meine Professionalität zu verlieren (8). Wärme und Überwärmung Onkologische Pflege mit anthroposophischem Hintergrund arbeitet aus der oben beschriebenen Grundintention heraus. Dabei kommt der Wärme eine zentrale Bedeutung zu. So betrachtet die Anthroposophische Medizin eine onkologische Erkrankung als„kalte Krankheit“. Durch ein subtiles Sich-Zurückziehen der oberen Wesensglieder entsteht ein Kältephänomen, das sich bis in den Körper beobachten lässt. Die Pflege konzentriert sich deshalb vor allem darauf, diese Wärme wieder entstehen zu lassen, das heißt, die innige Verbindung der oberen und der unteren Wesensglieder wieder herzustellen. Hierfür stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung (2). Eine wesentliche medikamentöse Unterstützung bildet hier die Misteltherapie. Die Mistel wird in der Regel subkutan in den Morgenstunden verabreicht (9, 10). Als Ergänzung zur herkömmlichen Pflege stehen wirksame äußere Anwendungen zur Verfügung wie Rhythmische Einreibungen nach Wegman/Hauschka sowie Wickel und Kompressen. Jede Rhythmische Einreibung fördert die Entstehung von Wärme im Organismus. Sie wird aber auch eingesetzt zur Behandlung von Begleitsymptomen wie Angst, Unruhe, Übelkeit oder Obstipation etc. Wickel und Kompressen werden in erster Linie warm oder heiß angewendet, kühl oder kalt dagegen nur etwa bei Ödemen oder akuten Entzündungen. Denn es geht darum, Wärme zu fördern, und nicht, Kälte zu bringen. Äußere Anwendungen werden aus pflegerischer Notwendigkeit oder auf ärztliche Verordnung durchgeführt. Die Durchführung wird dokumentiert und die Ergebnisse werden evaluiert (11). Eine spezielle Therapie ist die Überwärmungstherapie. Sie geschieht mit dem Überwärmungsbett (trockene Wärme) nach Heckel (12) oder dem Überwärmungsbad (feuchte Wärme). Beide Therapieformen fördern die Entstehung von Wärme im Organismus durch äußerliche Wärmezufuhr. Der Patient wird durch äußerliche Wärmezufuhr (trockene oder feuchte Wärme) so stark erwärmt, dass seine Kerntemperatur auf rund 40 Grad steigt. Diese Therapien können natürlich nur bei Menschen in gutem Allgemeinzustand durchgeführt werden, und sie erfordern eine intensive Betreuung und Überwachung während des Temperaturanstiegs und kurz danach. Oft treten eindrückliche seelische Reaktionen auf (z. B.Weinkrämpfe), die dann eine gute pflegerische Betreuung benötigen. Meist werden diese Methoden von Therapien mit Mistelpräparaten begleitet. Sorgfältige Wundversorgung In der fortgeschrittenen Phase der Krebserkrankung kommt oft der Wundversorgung ein großer Stellenwert zu. Hier spielen Silber, Honig, Kohl und andere pflanzliche Präparate eine wichtige Rolle (13).Wie aus der Tabelle am Ende des Artikels ersichtlich, können Wunden mit Hilfe verschiedener Arzneien und anderer Präparate versorgt werden. Bei Silbersalben-Verbänden steht die antibakterielle Wirkung des Silbers im Vordergrund, eine Tatsache übrigens, die bereits im Mittelalter gewusst wurde. So waren bereits in den ersten großen Spitälern Europas der Johanniter auf Malta alle Teller und das Besteck aus Silber. Auch dem Honig kommt eine antibakterielle Wirkung und eine starke osmotische Wirkung zu gute. Mit den Kohlauflagen kann eine Beruhigung der Wundverhältnisse und eine Schmerzlinderung erzielt werden. Immer muss jedoch die Wunde nach den bekannten Kriterien eingeschätzt und die weitere Therapie sehr sorgfältig festgelegt werden. Fundierte Kenntnisse der Einschätzungskriterien einer Wunde müssen hierbei vorhanden sein. Meist werden die erwähnten Maßnahmen kombiniert mit der Anwendung modernen Verbandsmaterials wie Hydrofasern usw. Auch hier kann und soll nicht ein Entweder-oder, sondern ein Sowohlals-auch angestrebt werde. Sterbebegleitung über den Tod hinaus In der letzten Phase der Erkrankung steht die Sterbebegleitung im Zentrum. Diese geht davon aus, dass Entwicklung bis zum Todeszeitpunkt hin möglich ist und auch nach dem Übertritt in die geistige Welt – auf einer anderen Ebene – weitergeht. In diesem Bewusstsein wird der sterbende Mensch bis zum Tode begleitet und gepflegt (14). Auch in der anthroposophischen Pflege gelten die Grundsätze von Palliative care (15, 16). Abweichungen dazu ergeben sich allenfalls aus der Überzeugung einer kontinuierlichen Entwicklung über den Tod hinaus und dem anthroposophischen Menschenbild. Auch in der Schulmedizin werden Analgetika nicht bis zur Bewusstlosigkeit dosiert. Die Diskussion der terminalen Sedierung übersteigt diesen Rahmen. Eine klare Haltung ergibt sich im Hinblick auf sogenannte Sterbehilfe: ein Suizid oder ein assistierter Suizid könnte niemals unterstützt werden (17). Mit dem Eintritt des Todes ist die Aufgabe der Pflege noch nicht beendet. Verschiedene Aufgaben stehen 331 332 O r i g i n a l i a | D e r M e r k u r sta b | H e f t 4 | 2 0 0 9 noch an: Zunächst wird der verstorbene Mensch, falls gewünscht, in der Institution aufgebahrt, meistens während dreier Tage. Hier geht es um die Betreuung der Angehörigen und die Versorgung des Leichnams. In einigen Institutionen wird das Zimmer geräuchert, in dem der Mensch verstorben ist. Eine weitere Möglichkeit ist die Durchführung eines interdisziplinären Treffens, um nochmals des verstorbenen Menschen zu gedenken und sich die Erlebnisse mit ihr, mit ihm zu vergegenwärtigen. Solche Treffen werden in den verschiedenen Institutionen zu unterschiedlichen Zeitpunkten durchgeführt und auf verschiedene Weise gestaltet, aber sie dienen alle dem gleichen Zweck. Erst jetzt ist die Sterbebegleitung abgeschlossen. Die Pflegetätigkeiten nach dem Schwellenübertritt haben im Wesentlichen zwei Funktionen. Einerseits unterstützen sie den nachtodlichen Prozess und sind ein Ausdruck des Bewusstseins, dass das Leben nach dem Tod weitergeht. Andererseits erleichtern sie den Copingprozess der Pflegenden auf sehr wertvolle Art und Weise (18). Instrumente der anthroposophischen Pflege Wie erwähnt, stehen der anthroposophischen Pflege alle Instrumente der herkömmlichen Pflege zur Verfügung. So werden ein Pflegeanamnesegespräch geführt, Pflegeziele formuliert, Maßnahmen geplant und regelmäßig überprüft. Zusätzlich steht – als ein mögliches Assessment-Instrument – das Konzept der zwölf pflegerischen Gesten nach Rolf Heine zur Verfügung (19, 20, 21, 22). Aus den zwei Urbildern der Pflege, dem Hüllen und dem Aufrichten, wurden zwölf pflegerische Haltungen ausgearbeitet, die die gesamte Pflege umfassen. Mit diesem Modell kann die innere Haltung gefunden und definiert werden, die die individuelle Situation des Patienten am besten unterstützt. Jede/jeder Pflegende vollzieht diesen Prozess zunächst für sich und bringt ihn dann in einen Teamprozess ein. Mit der Wesensgliederdiagnostik verfügt die Anthroposophische Medizin über eine weitere Möglichkeit, um sich ein Bild des Patienten und seines Zustandes als „ganzer Mensch“ zu machen. Hier wird davon ausgegangen, dass eine geschulte Beobachtung des physischen Leibes Rückschlüsse ermöglicht auf den Zustand der vier Wesensglieder und ihr Verhältnis zueinander. Zu den Instrumenten der Pflege gehört auch die Rhythmische Einreibung nach Wegman/Hauschka, die in der Pflegesituation viele Möglichkeiten der Zuwendung und der Wahrnehmung bietet. Vier Phasen im Krankheitsverlauf Das Leben von Krebskranken wird durch den zeitlichen Verlauf der Krankheit bestimmt. Es lassen sich deutlich vier Phasen unterscheiden, die sich jedoch – wie alle lebendigen Prozesse – durchdringen und von unterschiedlicher Dauer sind. Manchmal tritt eine Phase in den Hintergrund, um dann unvermutet erneut das Krankheitsgeschehen zu dominieren. Es können vier Phasen unterschieden werden (Tab. 1). Innerhalb dieser Phasen können verschiedene Zustände wie z. B. Ängste wiederholt auftreten. Je nach Phase ist eine andere pflegerische Geste oder die Anpassung einer Anwendung erforderlich. Tab. 1 Herausforderung für den Patienten Aufgabe der Pflege Phase I Vor- und nach der Diagnosestellung Unterstützung der Diagnostik und Bewältigung der Ratlosigkeit Phase II Therapie Unterstützung der Therapie und Linderung der Therapiefolgen Phase III Leben mit der Krankheit Integration der Krankheit in den Lebensalltag Phase IV Palliative Phase Symptomkontrolle und Schicksalsbewältigung Die therapeutischen Maßnahmen im Überblick Im Folgenden sind die bewährtesten pflegetherapeutischen Maßnahmen, soweit sie sich auf das Typische eines Krankheitsphänomens beziehen, in tabellarischer Form aufgeführt. Für viele Symptome finden sich mehrere Behandlungsvorschläge. In manchen Fällen wurden auch eine Differenzierung der Symptome vorgenommen und entsprechende Behandlungsvorschläge zugeordnet. Wo dies nicht der Fall ist, kann die Auswahl entsprechend den zur Verfügung stehenden Mitteln, den Präferenzen des Patienten oder einer weiteren Differenzierung der Symptome erfolgen. Auch die vorgeschlagenen pflegerischen Gesten gelten für das Typische bei den jeweiligen Zuständen. Auch sie müssen gemäß der individuellen Äußerungen des Patienten angepasst werden. Für die Beschreibung der Durchführung der pflegetherapeutischen Maßnahmen und der zugeordneten Pflegegesten wird auf die Literatur verwiesen. Christoph von Dach Lukas Klinik Brachmattstraße 19, CH-4144 Arlesheim Literatur 1 von Dach C. Vision der Ganzheitlichkeit. Krankenpflege, VOL 2, 14–17; 1999 2 von Dach, C. Die Ganzheit steht im Zentrum. Krankenpflege, VOL 2, 22–23; 2000 3 Heine R, Bay F. Anthroposophische Pflegepraxis – Pflege als Gestaltungsaufgabe. Stuttgart: Hippokrates Verlag, 2001 4 van der Star A. Schöpferisch Pflegen. Stuttgart: Verlag Urachhaus, 1999 5 Batschko E. Einführung in die Rhythmische Einreibungen. Stuttgart, Berlin: Verlag Johannes M. Mayer & Co. GmBH, 2003 6 Fingado M. Rhythmische Einreibungen – Handbuch aus der Ita Wegman Klinik. Dornach: Natura Verlag, 2002 7 Layer M. Praxishandbuch Rhythmische Einreibungen nach Wegman/Hauschka. Bern: Verlag Hans Huber, 2003 8 Watson J. Pflege, Wissenschaft und menschliche Zuwendung. Bern: Verlag Hans Huber, 1996 9 Kienle G, Kiene H. Die Mistel in der Onkologie – Fakten und konzeptionelle Grundlagen. Stuttgart: Schattauer Verlag, 2003 10 Wagner R. Krebs – 160 Fragen und Antworten zur Therapie mit Iscador®. Stuttgart: Urachhaus Verlag, 1999 333 v o n D a c h · H e i n e · H e i l i gta g | A n t h r o p o s o p h i s c h e P f l e g e v o n K r e b s k r a n k e n Handlungsfelder der Anthroposophischen Pflege im Hinblick auf die Viergliederung des Menschen Rolf Heine Pflegerische Geste Erwecken Bestätigen Entlasten Schützen Anregen Aufrichten Anregen Nähren Krankheitssymptom Heilungsprinzip Kälte, Isolation Wärme Starre/Auflösung Bewegung/Formung Schwäche Vitalität Zerfall Integration Krankheitsphase Ich-Organisation Astralleib Ätherleib Physischer Leib Vor und nach der Diagnose Thema Unterstützung der Diagnostik und Bewältigung der Ratlosigkeit Sinn Verständnis Handlungsoption Soziales Umfeld Befinden Verspannung Ressourcen Konstitution Befund Therapie Thema Unterstützung der Therapie und Pflege der Therapiefolgen Kälte/Wärme Ratlosigkeit Schmerz Depression Angst Übelkeit Vergiftung Verspannung Wundheilung Aufbau/Abbau Schlaf Regeneration Wunden Metastasen Blutbild Ödeme Leben mit der Krankheit Thema Integration der Krankheit in den Lebensalltag soziales Umfeld Interessen Biografie Selbstbild Tod Schmerz Lust / Unlust Innere Bewegung körperl. Bewegung Verspannung Auflösung Ernährung Wohnung Schlaf Hilfsmittel Rhythmus Ausscheidungen Protesen Palliative Phase Thema Symptomkontrolle und Schicksalsbegleitung Biografie Tod soziales Umfeld Schmerz Starre Verspannung Schwäche Erschöpfung Durst Kälte Hitze 11 Fingado M. Therapeutische Wickel und Kompressen. Dornach: Natura Verlag, 2001 12 Heckel M. Ganzkörper-Hyperthermie. Stuttgart: Hippokrates Verlag, 1995 13 Glaser H. Erfolgreiche Wundbehandlung. Stuttgart: Urachhaus Verlag, 2000 14 Wie sterben? Fragen und Antworten aus anthroposophischer Sicht. Website der Arbeitsgruppe Sterben, anthrosana Schweiz (Stand Januar 2008). URL: http://www.sterben.ch 15 von Dach C. Komplementärmedizin und palliative Care – Lukas Klinik ein bewährtes Konzept. palliative.ch, VOL 3,16–19; 2008 16 Knipping C. Lehrbuch Palliative Care. Bern: Verlag Hans Huber, 2006 17 Neuhaus U. Nachdenken über Ethik in der konkreten Herausforderung. In: M. Glöckler, Spirituelle Ethik. Dornach: Verlag am Goetheanum, 2002: 47–66 18 von Dach C. An der Grenze des rationalen Denkens – Rituale in der Pflege. Krankenpflege VOL 3, (22–239); 2001 19 Heine R. Die Pflegerische Geste – Ein Konzept der anthroposophischen Pflege. Dr. med. Mabuse – Zeitschrift für alle Gesundheitsberufe. 2007; 32: 30–33 20 Heine R. Das Konzept der pflegerischen Gesten beim Krebskranken. In Fintelmann V. Onkologie Loseblattsammlung. Stuttgart, 2007 21 Heine R. Die zwölf pflegerischen Gesten in der Begleitung des Sterbenden. Weleda Pflegeforum. 2007; 18: 11–19 22 von Dach C. Die zwölf pflegerischen Gesten. Krankenpflege VOL 3, 25–27; 2008 Kachexie Ulcera Pleuraerguss Aszitis 334 O r i g i n a l i a | D e r M e r k u r sta b | H e f t 4 | 2 0 0 9 Symptombezogene pflegerische Anwendungen in der Onkologie Rolf Heine Phase 1 (vor und nach der Diagnosestellung) – Unterstützung der Diagnostik und Bewältigung der Ratlosigkeit Geste Diagnostik Entlasten Unterstützung der Diagnostik Venenpunktion Biopsie Äußere Anwendung Häufigkeit Salbenverband mit Arnika-Salbe 10 % (Weleda) oder Arnika Gelee (Weleda) 2 x 6–12 Std. tgl. Unterarm-Einreibung mit Arnika-Salbe 10 % oder Gelee (Weleda) 2 x tgl. Druckverband mit Arnika Essenz (Weleda) 1 x 15 Min. tgl. Bauchwickel mit Chamomilla Öl (Jungebad) 1–2 x; 2–4 Std. tgl. Baucheinreibung mit Chamomilla Öl (Jungebad) oder Carum carvi Öl (Jungebad) 2 x tgl. Bauch-Ölwickel mit Carum Carvi Öl (Jungebad) oder mit Nicotiana Öl 5 %, Carum carvi Öl, 5 % Chamomilla Öl 5 % mixt. (1:1:1) 1–2 x; 2–4 Std. tgl. Äußere Anwendung Häufigkeit Sonografie CT / MRT / Röntgen Gastroskopie, Coloskopie, ERCP Geste Zustand Bestätigen Anregen Erwecken Bewältigung der Ratlosigkeit (Gespräch, besondere Zuwendung – siehe Einreibungen) Schock Nicht wahrhaben wollen Angst Bauch-Salbenauflage mit Oxalis folium Salbe 10 % (Weleda) 3 x 2 Std. tgl. Baucheinreibung mit Oxalis folium Salbe 10 % (Weleda) oder Oxalis Öl (Jungebad) 2 x tgl. Warme Pulswickel mit Lavendelöl 10 % (Weleda) in Kombination mit Bauchwickel mit Oxalis folium Tinktur 20 % (Weleda) 2 x tgl. Bauchwickel Oxalis folium Tinktur 20 % (Weleda) 1 x (nach Bed.) Klingende Waschung (Hand- und Fußbad) 1 x tgl. Nierenkompresse mit Ingwerpulver 1 x tgl. Fußeinreibung mit Cuprum met. präp. 0,4 % (Weleda) oder Kupfersalbe rot (WALA) 1–2 x tgl. Ganzkörpereinreibung mit (Hypericum ex herba Öl 5 % WALA) oder Cuprum met. präp. 0,4 % Öl und Lavendelöl 10 % (Weleda) mixt. (1:1) 1–5 x wöchtl. Herz-Salbenlappen mit Aurum Lavandula comp. (Weleda) 3 x 1 Std. tgl. Rückeneinreibung mit Lavendelöl 10 % (Weleda) oder Solum Öl (WALA) oder Malvenöl (WALA) oder Gold-Rosenblüten Lavendelöl (Jungebad) 1–2 x tgl. Pulswickel (Arnika Essenz Weleda) 1–3 x tgl. 335 v o n D a c h · H e i n e · H e i l i gta g | A n t h r o p o s o p h i s c h e P f l e g e v o n K r e b s k r a n k e n Geste Zustand Bestätigen Anregen Erwecken Bewältigung der Ratlosigkeit Angst (Forts.) Außer-sich-Sein Äußere Anwendung Häufigkeit Fußeinreibung mit Lavendelöl 10 % (Weleda) oder Solum Öl (WALA) oder Malvenöl (WALA) oder Gold-Rosenblüten Lavendelöl (Jungebad) 1–2 x tgl. Solarplexus-Salbenlappen mit Aurum Lavandula comp.Salbe (Weleda) 3 x 1 Std. tgl. Solarplexus-Abstrich mit Aurum Lavandula comp. Salbe (Weleda) oder Solum Öl (WALA) 1–2 x tgl. Nierenwickel mit Ingwerpulver 1 x tägl. Fußbad mit Rosmarin Aktivierungsbad (Weleda) 1 x 15 Min. tgl. Fußbad mit Senfmehl 1 x 15 Min. tgl. Fußbad mit Salz und Zitrone 1 x 15 Min. Abwaschung mit Salzwasser 1 x 15 Min. tgl. Fußeinreibung mit Rosmarin Salbe 10 % (Weleda) 1–2 x tgl. Beineinreibung mit Rosmarin Salbe 10 % (Weleda) 1–2 x tgl. Atemabstrich über der Kleidung bei Bedarf Nicht verstehen (Gespräch) Depression Fußbad mit Rosmarin Aktivierungsbad (Weleda) 1 x 15 Min. tgl. Fußbad mit Senfmehl 1 x 15 Min. tgl. Zw. Schulterblätter; Salbenlappen mit Ferrum metallicum 0,4% Salbe (Weleda) 30 Min. tgl. Fußeinreibung mit Lavendelöl 10 % (Weleda) oder Solum Öl (WALA) oder Malvenöl (WALA) oder Gold-Rosenblüten Lavendelöl (Jungebad) 1–2 x tgl. Beineinreibung mit Lavendelöl 10 % (Weleda) oder Solum Öl (WALA) oder Malvenöl (WALA) oder Gold-Rosenblüten Lavendelöl (Jungebad) 1–2 x tgl. Kreuzbein-Leminskate mit Lavendelöl 10 % (Weleda) oder Solum Öl (Wala) oder Malvenöl (Wala) oder Gold-Rosenblüten Lavendelöl (Jungebad) 1 x tgl. Ganzkörpereinreibung mit Hypericumöl, (Hypericum ex herba Öl 5 %; WALA) oder Cuprum met. präp. 0,4 % Öl und Lavendelöl 10 % (Weleda) (1:1) 1–5 x wöchtl. Sprachlosigkeit Klingende Waschung 1 x tgl. Wut (Natur – Bewegung) Ungeduld (Angst) Nierenwickel mit Ingwerpulver 1 x tgl. Ungeduld (sich nicht annehmen können, nicht bei sich sein können) Einreibungen mit Lavendelöl 10 % (Weleda) oder Solum Öl (WALA) oder Malvenöl (WALA) oder Gold-Rosenblüten Lavendelöl (Jungebad) 1–2 x tgl. Einsamkeit Klingende Waschung 1 x tgl. (Angehörige einbinden) Ganzkörpereinreibung mit Lavendelöl 10 % (Weleda) oder Solum Öl (WALA) oder Malvenöl (WALA) oder Gold-Rosenblüten Lavendelöl (Jungebad) 1–5 x wöchtl. 336 O r i g i n a l i a | D e r M e r k u r sta b | H e f t 4 | 2 0 0 9 Phase 2 Therapie/Folgezustände Geste Therapie/Folgezustände Hüllen Anregen Entlasten Operation Äußere Anwendung Häufigkeit Vorbereitung Vollbad mit Lavendel-Entspannungsbad (Weleda) 1 x tgl. Entstauung des Lymphödems Quarkwickel 1–2 x tgl. Kohlblätter Auflage 1–2 x tgl. Umschlag mit Borago Essenz 20 % (WALA) 1–2 x tgl. Salbenkompresse mit Borago 5 % Salbe (Weleda) 1–2 x tgl. Beinwickel mit Zitronen-Saft oder Citrus Öl (Jungebad) 1 x tgl. Umschlag mit Luvos Heilerde 2 und Arnika Essenz (Weleda) mixt. 1–2 x tgl. Arm- oder Beineinreibung mit Borago Salbe 5 % (Weleda) oder Hauttonikum (Weleda) 1–2 x tgl. Phlebitis-Prophylaxe Umschlag mit Arnika Essenz (Weleda) 5–10 x 15 Min. vor und während der Chemotherapie Phlebitis akut, rot, überwärmt Umschlag mit Quark und Arnika Essenz (Weleda) mixt 3–5 x 20 Min. tgl. Phlebitis hart, kalt Salbenauflage mit Mercurialis perennis (Weleda) 1–2 x tgl. Chemotherapie Leberkompresse mit Schafgarben-Tee 1 x tgl. (evtl. im Wechsel mit Ingwer-EquisetumKompresse Niere) Nierenwickel mit Ingwerpulver und Equisetum-Tee 1 x tgl. (evtl. im Wechsel mit SchafgarbenLeberkompresse) Wundversorgung Schützen Hüllen Bestätigen Chemotherapie Equisetum-Tee oder Bärentraubenblätter-Tee oder Preiselbeersaft oder Goldruten-Tee zur Förderung der Ausscheidung (innerlich) Mundbalsam flüssig (WALA) stündl. Mund-Spülung mit Calendula Essenz (Weleda) (Verdünnung 1:5) oder mit Salbei-Tee stündl. Schleimhautläsion mit Blutung Spülung mit Tormentilla-Tee und/oder Mundbalsam flüssig (WALA) stündl. Zerschlagenheit Bein-, Fuß- oder Rückeneinreibung mit Solum Öl (WALA) 1 x tgl. Innere Dunkelheit Einreibungen mit Gold-Rose-Lavendel-Öl (Jungebad) oder Hypericum flos Öl 25 % (Weleda) 1–2 x tgl. Übelkeit/Erbrechen Leberwickel mit Schafgarben-Tee 1 x tgl. Wecesin Puder (Weleda) 3 x tgl. Bestrahlte Haut; Einreibungen mit Equisetum arvense H 10% (Weleda) oder Combudoron Gel (Weleda) 2 x tgl. Schleimhautläsionen Bestrahlung 337 v o n D a c h · H e i n e · H e i l i gta g | A n t h r o p o s o p h i s c h e P f l e g e v o n K r e b s k r a n k e n Geste Therapie/Folgezustände Anregen Hüllen Ausgleichen Misteltherapie, Heileurythmie, Kunsttherapie, Psychoonkologie Biografiearbeit Äußere Anwendung Häufigkeit Nierenwickel mit Ingwerpulver 1 x tgl. Ganzkörper-Einreibung mit Kupfer-Lavendelöl (Jungebad) oder Solum Öl (WALA) 2–3 x wöchtl. Schwefelbäder 1–2 x wöchtl. Öldispersionsbad (Substanz je nach Konstitution) 1–2 x wöchtl. Nierenwickel mit Ingwerpulver 5 x wöchtl. Ganzkörpereinreibungen mit Kupfer-Lavendelöl (Jungebad) oder Solum Öl 1–3 x wöchtl. Fuß-Einreibung mit Cuprum met. präp. 0,4 % Salbe (Weleda) oder Kupfersalbe rot (WALA) 1 x tgl. Metall-Salbenlappen ( je nach Organ) (Metallsalben der Fa. Weleda) 2–3 x tgl. (30 Min.–2 Std.) Unterstützung der Selbstheilungskräfte Organe/Metalltherapie Alternativ zur Behandlung mit Metallen Verwendung entsprechender Pflanzensalben bzw. Öle Nerven-Sinnes-System Organeinreibungen (Metallsalben oder entsprechende Pflanzensalben bzw. Öle je nach Organ) 1 x tgl. Handbad und/oder Fußbad mit Lavendel-Entspannungsbad (Weleda) 1–2 x tgl. Nierenwickel mit Ingwerpulver Rhythmisches System Stoffwechsel-GliedmaßenSystem Ich-Stärkung Fußeinreibung mit Cuprum met. präp 0,4 % Salbe (Weleda) oder Kupfersalbe rot (WALA) 1–2 x tgl. Armbad 1–2 x tgl. Fußbad mit Senfmehl 1–2 x tgl. Armeinreibung mit Prunus spin. e. flor. Öl (Jungebad) 1 x tgl. Unterschenkeleinreibung mit Rosmarin Salbe 10 % (Weleda) 1 x tgl. Rückeneinreibung mit Prunus spin. e. flor. Öl (Jungebad) 1 x tgl. Brandungsbad 1–2 x wöchtl. Leberwickel mit Schafgarben-Tee 1 x tgl. Bauchwickel mit Oxalis folium 20 % Tinktur (Weleda) 1 x tgl. Baucheinreibung mit Oxalis folium 10 % Salbe (Weleda) 1–2 x tgl. Öldispersionsbad (Substanz je nach Konstitution) 1–2 x wöchtl. Ganzkörper-Einreibungen mit Solum Öl (WALA) 2–3 x wöchtl. Pentagramm-Einreibung mit Aurum/Lavandula comp. Salbe (Weleda) 3 x wöchtl. 338 O r i g i n a l i a | D e r M e r k u r sta b | H e f t 4 | 2 0 0 9 Geste Therapie/Folgezustände Anregen Hüllen Ausgleichen Hyperthermie/Mistelfieber/ Überwärmungsbad Elektrohyperthermie (Lebermetastasen) Erwecken Aufrichten Belasten Anregen Hüllen Belasten Äußere Anwendung Häufigkeit Zitronenscheiben unter die Fußsohlen stdl. Fußbad mit Rosmarin Aktivierungsbad (Weleda) vor der Therapie (Cardiodoron 5 % s.c. oder Dil. 50 Tr auf 100 ml Wasser schluckweise trinken) während der Therapie Leberauflage mit Stannum metallicum 0,4 % Salbe (Weleda) 1 x tgl. (20 Min.) Nierenwickel mit Ingwerpulver 2 x wöchtl. Ganzkörpereinreibung mit Lavandula offic. (Jungebad) oder Solum Öl (WALA) 1 x wöchtl. Schwefelbäder 1 x wöchtl. Öldispersionsbad (Substanz je nach Konstitution) 1 x wöchtl. Metall-Salbenlappen je nach Organ 1 x tgl. (30 Min.–2 Std.) Organ-Einreibungen mit Metallsalben je nach Organ 1 x wöchtl. Handbad und/oder Fußbad mit Lavendel-Entspannungsbad (Weleda) 1 x tgl. Fußeinreibung mit Cuprum met. präp. 0,4 % Salbe (Weleda) 1 x tgl. Armbad 1 x tgl. Armeinreibung mit Prunus spin. e. flor. Öl (Jungebad) 1 x tgl. Fußbad mit Senfmehl 1 x tgl. Unterschenkeleinreibung mit Rosmarinsalbe 10 % (Weleda) 1 x tgl. Rückeneinreibung mit Prunus spin. e. flor. Öl (Jungebad) 1 x tgl. Leberwickel mit Schafgarben-Tee 1 x tgl. Bauchwickel mit Oxalis folium 20% Tinktur (Weleda) 1 x tgl. Baucheinreibung mit Oxalis folium 10 % Salbe (Weleda) 1 x tgl. Oberarmeinreibung mit Milch 2 x tgl. Nährbad 1 x wöchtl. Öldispersionsbad (Substanz je nach Konstitution) 1 x wöchtl. Ganzkörpereinreibung mit Lavandula Öl (Jungebad) oder Solum Öl (WALA) 1 x wöchtl. Pentagramm-Einreibung mit Aurum Lavandula comp. Salbe (Weleda) 1 x monatl. Misteltherapie, Heileurythmie, Kunsttherapie, Biografiearbeit Unterstützung der Selbstheilungskräfte Organe/Metalltherapie NSS RhS SGS Ich-Stärkung 339 v o n D a c h · H e i n e · H e i l i gta g | A n t h r o p o s o p h i s c h e P f l e g e v o n K r e b s k r a n k e n Geste Therapie/Folgezustände Äußere Anwendung Häufigkeit Nähren Anregen Ernährung Leberwickel mit Schafgarben-Tee 1 x tgl. Bauchwickel mit Oxalis folium 20 % Tinktur (Weleda) 1 x tgl. Baucheinreibung mit Oxalis folium 10 % Salbe (Weleda) 1 x tgl. Erwecken Aufrichten Sinnespflege, Interesse wecken Phasen 3 und 4 Leben mit der Krankheit/Palliative Phase Geste Symptome Entlasten Hüllen Nähren Aufrichten Schwäche Entlasten Hüllen Nähren Ausgleichen Kälte Hitze (mit und ohne Fieber) Geste Symptome Aufrichten Entlasten Anregen Starre Klingende Waschung 1–2 x tgl. Armbad 1–2 x tgl. Fußbad 1–2 x tgl. Heiße Rolle Ganzkörper 1–2 x tgl. Pentagrammeinreibung mit Aurum Lavandula comp. Salbe (Weleda) 1–3 x wöchtl. Armeinreibung mit Prunus spin. e. flor. Öl (Jungebad) 1 x tgl. Fußeinreibung mit Cuprum met. präp. 0,4 % Salbe (Weleda) 1–2 x tgl. Herz-Organeinreibung mit Aurum Lavandula comp. Salbe (Weleda) 1 x tgl. Teileinreibungen oder Ganzkörpereinreibung mit Rosa e. flor. Öl (Jungebad) 1 x tgl. Wadeneinreibung oder Waden-Salbenauflage mit Pallasit D2 Salbe (Weleda) 1–2 x tgl. Wärmflasche, Bauch 3–4 x tgl. Fußbad 1–2 x tgl. Ölwickel (Brust, Bauch, Niere) 1–2 x tgl. Fußeinreibung mit Cuprum met. präp 0,4 % Salbe (Weleda) 1–2 x tgl. Kühle Abwaschungen von Gesicht, Händen, Füßen 3–4 x tgl. Einreibung Unterschenkel, Unterarme, Rücken mit Weleda Hauttonikum 1–2 x tgl. Abwaschung mit Mentha Piperita Öl (Jungebad) (wenige Tropfen im Waschwasser) 1–2 x tgl. Handbad oder Fußbad mit Lavendel-Entspannungsbad (Weleda) 1 x tgl. Armbad mit Lavendel-Entspannungsbad (Weleda) 1 x tgl. Vollbad mit Lavendel-Entspannungsbad (Weleda) 1 x wöchtl. Öldispersionsbad mit Lavandula Öl (Jungebad) 1 x wöchtl. Gelenkeinreibung (Knie, Hüfte, Schulter, Sprunggelenk, Ellbogen) mit Solum Öl (WALA) oder Aurum Lavandula comp.-Salbe (Weleda) 1–2 x tgl. 340 O r i g i n a l i a | D e r M e r k u r sta b | H e f t 4 | 2 0 0 9 Geste Symptome Äußere Anwendung Häufigkeit Nähren Appetitlosigkeit Bauchwickel mit Oxalis folium 20% Tinktur (Weleda) oder Schafgarben-Tee, Kamillen-Tee 1 x tgl. Durst häufig warme oder kalte Getränke oder Eiswürfel anbieten Mundtrockenheit Eiswürfel, Zitronenscheiben anbieten Anregen Hüllen Entlasten Mundbefeuchtung mit WALA Mundbalsam flüssig Obstipation Aszites Pleuraerguss Durchfall Bauchwickel mit Oxalis folium 20 % Tinktur 1 x tgl. Fenchel-Anis-Kümmel-Teewickel 1 x tgl. Baucheinreibung mit Oxalis folium Salbe 10 % (Weleda) 1 x tgl. Oberschenkel-Einreibung mit Oxalis folium Salbe 10 % (Weleda) 1 x tgl. Seitenlemniskate mit Chamomilla e. flor. (Jungebad) 1 x tgl. Leibwickel mit Equisetum-Tee 1 x tgl. Nierenwickel mit Ingwerpulver 1 x tgl. Nierenwickel mit Ingwerpulver und Equisetum-Tee 1 x tgl. Bauchwickel mit Quark 1 x tgl. Bauch-Salbenlappen mit Mercurialis perennis Salbe (Weleda) 2 x tgl. (2 Std.) Rückeneinreibung mit Solum Öl (WALA) 1–3 x tgl. Thorax-Quarkwickel 1 x tgl. Herz-Salbenlappen mit Aurum Lavandula comp. (Weleda) 1–2 x tgl. Thoraxeinreibung mit Plantago Bronchialbalsam (WALA) oder Lavendelöl 10 % (Weleda) oder Thymus Öl (Jungebad) 2 x tgl. Thoraxwickel mit Eucalyptus comp. Paste 1–2 x tgl. Bauchwickel mit Chamomilla e flor. (Jungebad) 1–2 x tgl. Bauchwickel mit Carum Carvi Öl (Jungebad) 1–2 x tgl. Brustauflage mit Lavendelöl 10 % (Weleda) 1–2 x tgl. Brustwickel mit Quark 1 x tgl. Brustwickel mit Thymus Öl (Jungebad) 1–2 x tgl. Thoraxeinreibung mit Lavendelöl 10 % (Weleda) 2–3 x tgl. Fußeinreibung und/oder Unterschenkeleinreibung mit Lavendelöl 10 % (Weleda) 2–3 x tgl. Ölwickel mit Solum Öl (WALA) 2–3 x tgl. (1–2 Std.) Leinsamen-Kataplasma 2–3 x tgl. (1–2 Std.) Teileinreibungen mit Solum Öl (WALA) 3–4 x tgl. Ölwickel mit WALA Schmerzöl 2–3 x tgl. (1–2 Std.) Teileinreibungen mit WALA Schmerzöl 2–3 x tgl. Teileinreibungen oder Öl-Auflagen mit Aconit-Nicotiana comp. Öl 2–3 x tgl. Erbrechen, Subileus Atemnot Schmerz Knochen ziehend, kalt krampfartig 341 v o n D a c h · H e i n e · H e i l i gta g | A n t h r o p o s o p h i s c h e P f l e g e v o n K r e b s k r a n k e n Geste Symptome Äußere Anwendung Häufigkeit Anregen Hüllen Entlasten Hautpflege bei DekubitusGefährdung Einreibung mit Calendula Babycreme (Weleda) oder Solum Salbe (WALA) oder Weleda Hauttonikum 3 x tgl. Angst / Unruhe Herzkompresse mit Aurum Lavandula comp. Salbe (Weleda) 2–3 x tgl. Herzkompresse mit Arnika Essenz (Weleda) nach Bedarf Pulswickel mit Arnika Essenz (Weleda) nach Bedarf Teileinreibungen mit Lavendelöl 10 % (Weleda) 2 x tgl. Fußeinreibung mit Cuprum met. präp 0,4 % Salbe (Weleda) oder Lavendelöl 10 % (Weleda) 2 x tgl. Solarplexusabstrich mit Cuprum met. präp 0,4 % Salbe (Weleda) oder Lavendelöl 10% (Weleda) 2 x tgl. Handeinreibung mit Rosa e. flor. Öl (Jungebad) 2–3 x tgl. Pentagrammeinreibung mit Aurum Lavandula comp. (Weleda) 1–3 x wöchtl. Herzeinreibung mit Aurum Lavandula comp. (Weleda) 1 x tgl. Fußeinreibung mit Rosmarin Salbe 10 % (Weleda) 1 x tgl. Solarplexusabstrich mit Aurum Lavandula comp. (Weleda) 1–2 x tgl. Unverwandelter Ätherleib Salbenauflage oder Einreibung nach der Organreihe: Stirn: Argentum met. präp. 0,4 % Salbe | zwischen Schulterblättern: Mercurius viv. nat. D15 Salbe | Nieren: Cuprum met. präp. 0,4% Salbe | Herz: Aurum met. präp. D4 Salbe | Galle: Ferrum met. 0,4 % Salbe | Leber: Stannum met. 0,4 % Salbe | Milz: Plumbum met. präp 0,4 % Salbe (alle Weleda) tgl. 1 Organ Exulcerierende Tumoren Salbenverband mit Mercurialis Salbe (WALA) 1–2 x tgl. Kohlauflagen 1–2 x tgl. Mistelextrakt bei jedem VW Phytolacca Frischsaftauflage bei jedem VW (Metronidazol) bei jedem VW Geste Symptome Erwecken Aufrichten Bestätigen Lebenshunger und Todessehnsucht Anmerkungen • Alle genannten Einreibungen sollen als Rhythmische Einreibungen nach Wegman/Hauschka durchgeführt werden. Nur so entfalten sie ihre volle Wirksamkeit. • Die genannten Substanzen werden in hervorragender Qualität von den in Klammern gestellten Herstellern angeboten. Bei Substanzen ohne Nennung eines Herstellers handelt es sich um Lebensmittel, die als Äußere Anwendung Heilwirkungen entfalten (z. B. gemahlener schwarzer Senf, Ingwer, Quark, Zitrone), oder die als Teedrogen erhältlich sind. Bei der Verwendung dieser Substanzen sollte besonders auf bio-zertifizierte Anbauweise sowie Frische und Lagerung geachtet werden. • Die Durchführung der Äußeren Anwendungen bedarf in der Regel einer ausgebildeten Fachkraft. Patienten oder Laienhelfer können nach Begabung und Motivation in die Technik der Durchführung eingewiesen werden. Ohne eine fachgerechte Applikation verfehlen die Anwendungen ihre Wirkung. Die einschlägige Fachliteratur ist eine Orientierungshilfe, die ohne Einführung für Unerfahrene nicht hinreichend ist. Orientierende Literatur • Fingado M. Therapeutische Wickel und Kompressen, Dornach, Schweiz 2001 • Layer M. Praxishandbuch Rhythmische Einreibungen nach Wegman/Hauschka, Bern 2003 • Batschko E. Einführung in die Rhythmischen Einreibungen nach Wegman/Hauschka, Stuttgart 2003 • Fingado M. Rhythmische Einreibungen, Dornach, Schweiz 2002 342 O r i g i n a l i a | D e r M e r k u r sta b | H e f t 4 | 2 0 0 9 Kasuistik: Patientin mit invasiv duktalem Mamma-Karzinom R i c h a r d H e i l i g ta g , C h r i s t o p h v o n D a c h Diagnose: Invasives duktales Mamma-Ca links Z. n. neoadjuvanter Chemotherapie mit 2 x EC und 4 x Taxotere® Z. n. brusterhaltender Operation und axillärer Lymphonodektomie li F rau X., geb. 1963 ist alleinerziehende Mutter zweier Kinder, 10- und 14-jährig, tätig im kaufmännischen Bereich. Bei einer Mammographie im Rahmen der Vorsorge wurde ein verdächtiger Knoten entdeckt, welcher biopsiert wurde. Es wurde die Diagnose eines Malignoms gestellt. Palpatorisch konnten vergrößerte Lymphknoten in der Axilla links getastet werden. Diese wurden ebenfalls biopsiert. Es zeigten sich Lymphknotenmetastasen. Daraufhin wurde eine neoadjuvante Chemotherapie durchgeführt, welche die Patientin leidlich überstanden hat. Im Oktober 07 wurde eine brusterhaltende Operation und axilläre Lymphonodektomie durchgeführt. Persönliche Anamnese: Die Patientin beschrieb sich als immer gesund, ohne ernsthafte Erkrankungen. Systemanamnese: Schmerzen im Operationsgebiet der linken Mamma, im linken Schultergürtel und Arm, eingeschränkte Leistungsfähigkeit seit der Operation. Der Schlaf sei wechselnd, mal gut, häufig unterbrochen, mal könne sie gar nicht einschlafen, keine Träume. Der Appetit sei gut, der Durst vermindert. Stuhlgang und Miktion regelmäßig. Kein Nachtschweiß, kein Fieber, kein Auswurf, keine Atemnot, gelegentlich wenig Reizhusten, abklingend. Kein Alkohol, kein Nikotin. Allergien: Pflaster, Perubalsam, Hausstaub, Bienenprodukte und viele andere. Medikamente bei Eintritt: aktuell keine. Iscador®: Seit November 07 Iscador® M Serie II. Status bei Eintritt: Reduzierter AZ bei gutem EZ. KZ normal. Psyche situationsgemäß, die Patientin weint jedoch sehr schnell. Bewusstsein klar. Neurologisch grobkursorisch unauffällig. Die Gesichtshaut sei seit der Chemotherapie sehr trocken, die Nägel sind seit der Chemotherapie aufgetrieben und wachsen jetzt wieder nach. Die Haare waren früher blond, wachsen jetzt grau nach. Enoral unauffällig. Schilddrüse normal. Periphere LK-Station palpatorisch unauffällig. Rechte Mamma unauffällig, links Operationsnarbe nach brusterhaltender Operation, heilt gut ab. Wirbelsäule weder druck- noch klopfdolent. Die Schultermuskulatur ist sehr verspannt, Blutdruck 110/70. Puls 68, regelmäßig. Kardiopulmonal unauffällig. Die Nierenlager sind frei. Abdomen weich, keine pathologischen Resistenzen, lebhafte Darmgeräusche. Leber am Rippenbogen. Milz nicht tastbar. Rektale Untersuchung unauffällig. Linke Schulter und Arm we- gen Schmerz nach der Operation stark in der Bewegung eingeschränkt. Fußpulse seitengleich. Keine Varizen, keine Beinödeme. Pflegerische Anamnese: Patientin wird am 18.11.2008 abends in Begleitung einer Freundin stationär aufgenommen. Sie wirkt angespannt und sehr aufgedreht. Sie leidet unter Schmerzen im Operationsgebiet der linken Brust sowie im Nacken- und Schulterbereich. Im Pflegeanamnese-Gespräch führt sie ihre familiäre Situation aus und ihre nicht einfache Situation als alleinerziehende Mutter von 2 Kindern (Sohn 10-jährig, Tochter 14-jährig). Die Tochter leidet an Bulimie. Die Patientin ist umfassend über ihre Krankheit informiert, wirkt im Denken klar und orientiert, im Bereich Fühlen unauffällig, im Bereich des Wollens etwas angespannt, teilweise auch leicht getrieben. Sie hat mehrere Allergien, gibt deshalb detailliert an, worauf sie reagiert. Als Kost wird Normalkost bestellt. Die Patientin wird im Speisesaal essen. Miktion und Stuhlgang werden als unauffällig beschrieben. In der Mobilität ist sie selbständig wie auch in der Lagerung. In der ersten Einschätzung zur Pflegeplanung zeigt sie sich in allen Bereichen der Aktivitäten des täglichen Lebens selbständig. Verlauf: Bereits am Abend des Aufnahmetages wurde eine Rückeneinreibung mit Solum uliginosum comp. Öl durchgeführt, um der Angespanntheit und auch den Schmerzen im Schulter- und Rückenbereich entgegenwirken zu können. In der Nacht musste wegen der starken Schmerzen im Arm auf das Reservemedikament Novalgin (25 Tropfen) zurückgegriffen werden. Anderntags wurde Musiktherapie, Heileurythmie und Biographiearbeit und die Leberkompresse mit Schafgarbe mittags verordnet. Ebenfalls wurden 2 x wöchentlich rhythmische Massagen verordnet. Ab dem zweiten Tag wurde mit Bryophyllum/Conchae Pulver begonnen, um die Unruhe etwas einzudämmen. Um die Schmerzen im Armund Schulterbereich zu behandeln, wurden verschiedene Lagerungskissen eingebettet, bis die Schmerzen etwas gelindert werden konnten. Auch wurde mit einem Borago-Armwickel begonnen, der ihr jedoch nicht gut bekam. In der Folge wurde auf einen Armwickel mit Aconit comp. Öl gewechselt, was sie als sehr angenehm empfand. Gleichzeitig bekam sie Aconit/Rhus tox comp. als Tablette per os. Nach wie vor musste nachts aufgrund starker Schmerzen auf Novalgin-Tropfen zurückgegriffen werden. Die Rückeneinreibung wurde regelmäßig weitergeführt und zwar an den massagefreien Tagen. Um die Schmerzen und das Spannungsgefühl in der linken Brust zu lindern, wurde ab dem 6.Tag eine QuarkArnika-Kompresse auf die linke Brust und die rechte Schulter gelegt. Auf die Frage, wie die Rückeneinreibung v o n D a c h · H e i n e · H e i l i gta g | A n t h r o p o s o p h i s c h e P f l e g e v o n K r e b s k r a n k e n gewirkt habe, berichtete die Patientin bereits nach wenigen Anwendungen, dass sie sich entspannter fühle und dass sie die linke Brust als nicht mehr so schwer, sondern zunehmend leichter empfinde. Sie nahm dann immer mehr teil an den Veranstaltungen in unserem Haus, wie beispielsweise unserem Angebot der Demoküche unseres Küchenchefs. Auch nach einer Woche standen nachts Schmerzen und zum Teil Schlaflosigkeit im Vordergrund. Während der nächsten Zeit wurden weiterhin Rückeneinreibungen mit Solum uliginosum, ein Quarkwickel auf die linke Brust und den linken Thoraxbereich durchgeführt. Während dieser ersten Phase des Aufenthaltes standen folgende pflegerischen Gesten im Vordergrund: 1. Entlasten, 2. Hüllen, 3. Trösten/Hoffen/Bestätigen. Die Patientin wurde unter der Behandlung zunehmend ruhiger und entspannter, auch wurden die Schmerzen erträglicher. Im Laufe der darauf folgenden Tage brauchte Frau N. keine Schmerzmittel zur Nacht, einzig ein Schlafmittel wurde noch eingesetzt. Nachdem sich die Situation an der Schulter und am Rücken entspannt hatte und sie weniger Schmerzen fühlte, beschäftigte sie zunehmend ihre momentane Lebenssituation, was sie dann wiederum nicht schlafen ließ. Darauf meldete sie sich nachts mit Nackenverspannung, welche mit einem Aconit-Öl-Lappen und einer Najacomp.-Spritze gelindert werden konnten. Zum Ende des stationären Aufenthaltes wurde im Pflegebericht festgehalten: „geht gut, Patientin sprüht vor Begeisterung, hat gut geschlafen“. Ab diesem Zeitpunkt standen dann folgende pflegerische Gesten im Vordergrund: 1. Raum schaffen 2. Aufrichten 3. Entlasten. Da es aufWeihnachten zuging,organisierte sie den Besuch ihrer Kinder in der Lukas Klinik. Sie kamen dann am 24. Dezember zu ihr und schmückten einen Weihnachtsbaum, dies wirkte sehr positiv auf den psychischen Zustand der Patientin. Neu wurde auch im Rücken- und Nackenbereich geschröpft. Nachts waren keine Schmerzund Schlafmittel mehr nötig und die Patientin fing an, sich auf die Entlassung vorzubereiten. Sie lernte,Iscador®Spritzen aufzuziehen und die Wickel und Kompressen zuzubereiten, um sie sich zu Hause selbst zu machen.Die Patientin konnte schließlich mit deutlich weniger Schmerzen und in gutem Befinden entlassen werden. Sie litt einzig noch unter Nackenschmerzen. Dr. med. H. Richard Heiligtag Christoph von Dach, Leiter des Pflegedienstes Lukas Klinik Brachmattstraße 19 CH-4144 Arlesheim 343