Bauernhöfe in Südtirol

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Bauernhöfe in Südtirol
Bauernhöfe
in S ü d t i r o l
reisen mit Genuss
AndreAs Got tlieb
Hempel
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Inhalt
Vorwort – S. 6
Südtirol – S. 7
Gespräch – S. 8
27
Vinschgau und meraner land
01. Marchegghof – S. 12
02. Nassreidhof – S. 16
28
03. Schlosswirt Juval – S. 20
04. Patleidhof – S. 24
05. Berggasthof Stallwies – S. 28
23
06. Ansitz Helmsdorf – S. 32
07. Burg Wolfsthurn – S. 36
22
08. Gurtenhof – S. 42
09. Wegleithof – S. 48
10. Ansitz Pünthof – S. 54
21
SüdTirols süden – Bozen und
umgebung – Eisacktal
11. Santlhof – S. 62
1
12. Bioweingut Lieselehof – S. 66
18
2
10
3
13. Klausenhof – S. 72
4
17
14. Ronacherhof – S. 78
15. Untermoserhof – S. 82
9
16. Penzlhof – S. 86
17. Winklerhof – S. 90
18. Wöhrmannhof – S. 94
19. Gasthof Tschötscherhof – S. 98
5
6
16
14
8
24
7
20. Unterfinserhof – S. 104
21. Frötscherhof – S. 110
22. Strasserhof – S. 114
23. Huberhof – S. 120
12
Dolomiten – Tauferer Ahrntal –
Pustertal
24. Edelansitz Zimmerlehen – S. 128
25. Ansitz Zehentner – S. 132
26. Ansitz Ranuihof – S. 136
27. Biohof Krahbichl – S. 140
28. Kofler zwischen den Wänden – S. 144
29. Glinzhof – S. 148
30. Demeterhof Waldruhe – S. 152
DANKSAGUNG – S. 158
Bildnachweis – S. 158
Impressum – S. 160
15
13
11
25
29
20
30
19
26
02.
Nassreidhof
Nassreidhof (Pfossental)
Fa m i l i e M a r g i t G u r s c h l e r
Pfossental 9
Katharinaberg
I–39020 Schnals
+39 0 473 679233
i n f o @ n a s s r e i d h o f. i t
w w w. n a s s r e i d h o f. i t
Der Hof
Erstmals wird der Nassreidhof im
14. Jahrhundert erwähnt. Er hat ein
wechselvolles Schicksal hinter sich:
Eine Steinlawine verschüttete den
besten Acker oberhalb des Hauses, ein
kleiner Bergsee brach unterhalb der
Texelspitze aus und verwüstete die
große Wiese auf der rechten Seite des
Hofes, als man gerade dabei war, das
Heu einzubringen. 1980 wurde die
Wiese planiert, und man fand noch
Reste des Heuwagens. 1993 verschütte­
te eine kleine Schlammlawine einen
Teil der Wiese und der Straße … Dies
alles zeigt an, in welch exponierter
Lage dieser Berghof liegt und in welch
wilder Natur er sich behaupten muss.
Mehrere Familien bewirtschafteten
den Hof, der meist von den Töchtern
übernommen wurde. So auch 1996, als
Margit Gurschler, die jetzige Bäuerin,
den Hof übernahm. Erst wenn eines
ihrer beiden Kinder, Daniel oder Andrea,
den Hof übernehmen, wird er mit dem
Ehenamen Nischler weitergeführt
werden. Der Hof wurde früher von
einem eigenen kleinen Wasserwerk mit
Strom versorgt. Heute noch gibt es den
Eiskeller, in dem sich früher Fleisch
wochenlang frisch hielt. Alles änderte
sich, als 1960 in Vernagt der Wasser­
stollen gebaut wurde und der Wildbach
die schöne alte Hausmühle wegspülte.
Die Quelle für das Wasserkraftwerk
versiegte, und der Strom kam nun von
den Etschwerken. 1960 wurde auch
die Straße zum Hof geführt, und nach
kleinen Renovierungen wurde 1972 so
umgebaut, dass auch Gästezimmer
eingerichtet werden konnten. Die ersten
Gäste waren italienische Arbeiter. 1974
wurden die ersten deutschen Urlauber
beherbergt und 1979 eine große neue
Scheune errichtet, der alte Stall abgerissen und die Straße asphaltiert –
nicht alle Stammgäste waren davon
begeistert und trauerten der „guten
alten Zeit“ nach, in der sich aber viele
Gäste nicht so recht getraut hatten, die
schmale Forststraße hochzufahren.
Heute ist das alles kein Problem mehr.
Das wunderschöne alte Holzhaus
strahlt eine verwunschene Atmosphäre
aus, die den Gast in eine andere Zeit
versetzt. Neben der schönen Stube
stehen gemütliche Gästezimmer zur
Verfügung, die völlig aus Holz gebaut
sind. Frühstück und Abendessen
werden in der historischen Stube
serviert. Bäuerin Margit bereitet
möglichst alles aus hofeigenen Produk­
ten zu: hausgemachte Marmeladen,
Holunderblüten- und Melissensirup,
Eier von freilaufenden Hühnern,
Kräuter, Gemüse und Salat aus dem
eigenen Garten, Hauswürste, Kamin­
wurzen und das Fleisch von den
eigenen Tieren – besonders gut vom
Lamm. Joghurt, Käse, Butter, Honig
und Apfelsaft werden von benachbar­
ten Bauern bezogen. Das ganze Jahr
über sind Gäste willkommen.
So kommt man hin
Aus dem Vinschgau bei Naturns in das
Schnalstal abbiegen und an der
Abzweigung rechts nach Katharina­
berg vorbei. Die nächste Abzweigung
führt ebenfalls nach rechts in das
Pfossental. Immer kurvenreich bergauf,
bis man direkt hinter der Brücke über
den Pfossentalbach auf dem Parkplatz
vor dem Nassreidhof halten kann.
Mit dem Zug bis Bahnhof Naturns und
mit dem Bus 261 nach Katharinaberg.
Von dort auf dem Meraner Höhenweg
(Nr. 24) in mehr als einstündiger
Wanderung zum Nassreidhof.
Hoftyp
Viehwirtschaft
Übernachtungsmöglichkeiten
5 DZ, 1 MZ, ÜF HP
Preise
18–22 EUR ÜF, 28–32 EUR HP
Öffnungszeiten
Ganzjährig geöffnet
Hofeigene Produkte
Milch, Eier, Saft, Fleisch, Kaminwur­
zen, Gemüse
Tiere
Kühe, Kälber, Schweine, Ziegen,
Schafe, Hühner, Katzen
Besonderheiten
wildromantische Lage und Südtiroler
Gerichte
Roter Hahn
Die Gästezimmer sind
ganz mit Holz ausgebaut.
16
nassreidhof
Am gemauerten Ofen kann
man sich aufwärmen.
17
nassreidhof
Besonderheiten
Das wirklich ganz Besondere am
Nassreidhof ist seine Lage in einer
grandios wilden Berglandschaft, die
dem Menschen Demut vor der unge­
zähmten Natur einflößt. Der ungebän­
digte Pfossentalbach rauscht direkt am
Hof mit glasklarem und eiskaltem Wasser vorbei. Auf 1.530 m ist die Baum­
grenze noch nicht erreicht. Lärchen
und Zirben umsäumen die Wiesen des
Hofes. Fast senkrecht scheinen die
Berge aus den Wäldern aufzusteigen.
Das Naturschutzgebiet der Texelgruppe
hat diese urtümliche Landschaft unbeschädigt vor dem Raubbau des
Tourismus bewahrt und ist für echte
Naturliebhaber ein Eldorado. Der Nassreidhof in diesem Naturschutzgebiet
bietet den von langen Wanderungen
aus diesem Paradies Zurückkommen­
den Wärme und Geborgenheit in einer
ursprünglichen Art, von der gestresste
Städter nur träumen können. Leider
sind solche Orte des „guten alten
Südtirol“ nur noch selten zu finden, zu
sehr haben die Komfort- und Event­
wünsche einer touristischen Wellness­
generation das Land mit Massenbetrieb
und Gruppenreisen nicht immer zu
seinen Gunsten verändert. Hier aber
kann der individuell Reisende und
Wandernde noch zu sich finden. Auch
ihm, dem Erwachsenen, wird es wie
den Kindern gut tun, sich einmal im
Stall des Nassreidhofes umzusehen,
Katzen und andere Tiere zu streicheln,
den Schafen und Ziegen in ihrer Lebensfreude zuzusehen, einmal nichts zu
unternehmen und lieber im Garten
in der Sonne zu sitzen oder auf der
Terrasse bei einem Glas Wein die
Sonne im Westen über dem Schnalstal
hinter Klosterberg, Trumsboden und
Atzwand untergehen zu sehen. In
wunderbar frischer Luft erholsam zu
schlafen, weit weg vom Lärm und all
den Ablenkungen, die wir eigentlich
nicht brauchen – das sind wirkliche
Ferien, Erholung, die hier ganz einfach
angeboten wird, betreut von einer über­
aus freundlichen Familie. Hier wird
gerade die Reduktion auf das eigentlich
Wichtige, auf die Einfachheit, zum
Besonderen. Da kann man leicht zum
Stammgast werden! Kein Wunder, dass
Gäste, die einmal hier Ferien gemacht
haben und dieses ganz Besondere erleben konnten, immer wieder kommen.
Schnalser Schneemilch
Der Holzbau aus dem 14. Jahrhundert ist eine blühende Oase
in wilder Berglandschaft.
Rundwanderung
vom Nassreidhof
Der Nassreidhof liegt am Weg Nr. 24,
dem berühmten Meraner Höhenweg.
Das ist eine Weitwanderroute, die
großenteils im Bereich hoch gelegener
Berghöfe die gesamte Texelgruppe
umrundet. Auf der Höhe der Stettiner
Hütte führt sie ins Hochgebirge. Gut
beschildert ist der Wegverlauf, er ist
in 5 bis 7 Tagen mit Teilstrecken von
3 bis 8 Stunden zu bewältigen. Diese
Fernwanderung setzt aber Gehtüchtig­
keit und Bergerfahrung mit entspre­
chender Ausrüstung voraus. Sie kann
an verschiedenen Punkten begonnen
werden – also auch vom Nassreidhof
aus. Dann würde der Weg in etwa so
verlaufen: Nassreidhof – Vorderkaser
– Eishof – Stettiner Hütte – Pfelders –
Platt – Ulfas – Christl – Gfeis – Long­
fallhof – Hochmuth – Hochganghaus –
Nassreidhütte – Giggelberghof – Kopf­
ronhof – Katharinaberg – Nassreidhof.
Wer aber den Nassreidhof nicht verlassen möchte und von dort eine
gemütliche Tagestour unternehmen
will, der wandert über den Vorderkaser
(Jausenstation) zum Mitterkaser
(Jausenstation) und weiter zur Rab­
leidalm (Jausenstation), bis er schließ­
lich die Jausenstation Eishof erreicht.
Sie liegt auf 2.071 m Meereshöhe, sodass man vom Nassreithof aus etwa
450 Höhenmeter überwunden hat – das
aber fast unmerklich auf einem breiten,
bequem zu wandernden Forstweg. Die
zahlreichen Jausenstationen verführen
zu gemütlichen Pausen, um dabei die
umgebenden Dreitausender der Texelgruppe und die fast ebenso hohen
Gipfel des Schnalskamms zu bewun­
18
nassreidhof
dern. Es ist also kein anstrengender
Abschnitt des Meraner Höhenweges,
der hier durch eines der schönsten
Alpentäler Südtirols führt. Sehr zu
empfehlen und sehr lohnend für alle
Bergromantiker! Man geht den gleichen
Weg zurück, der dann wieder neue
Ausblicke ermöglicht. Sehr lohnend
ist aber auch die Wanderung in die
entgegengesetzte Richtung des Meraner
Höhenwegs bis nach Unterstell mit
dem großartigen Panorama über den
Vinschgau. Den Gipfelstürmern sei der
relativ kurze Aufstieg vom Nassreidhof
auf den 2.404 m hohen Atzboden mit
herrlichem Rundumblick empfohlen.
Wer es vom Nassreidhof bis zur Stettiner Hütte (2.875 m) schafft, der sollte
die Übernachtung dort einplanen und
vorbestellen.
Die Bäuerin Margit Gurschler,
unterstützt von der liebenswerten
Oma und Tochter Andrea, bietet ein
wunderbares Frühstück und abends
Gerichte aus der Südtiroler Küchen­
tradition. Da muss man nicht woanders hin, vor allem, wenn man mittags
bereits auf einer der Jausenstationen
im Pfossental eine kräftige Marende
genossen hat und die Kalorien
wieder abwandern konnte. In der
stimmungsvollen Stube mit dem
gemauerten Ofen, der bei kühleren
Temperaturen eine milde Wärme
verströmt, kann man sich ganz
genießerisch den Leckerbissen
hingeben und damit den Tag enden
lassen. Aus dem vielfältigen Ange­
bot der Südtiroler Küche und der
Küche des Nassreidhofs lassen wir
hier ein Rezept für „süße“ vier
Nascher folgen, das man sich auch
einmal zur Erinnerung zu Hause
zubereiten kann, die Spezialität des
Schnalstals: Schnalser Schneemilch.
Hier das Rezept für 4 Personen:
Zubereitung
Die Walnüsse ohne Fett in einer Edelstahl­
pfanne anrösten und dann hacken. Die
Rosinen heiß abspülen, abtropfen lassen
und in Grappa oder Rum einweichen. Die
Semmeln in kleine Würfel schneiden. Die
Nüsse, Rosinen und Semmelwürfel mit den
restlichen Zutaten außer Milch und Sahne
vermischen. So viel Milch dazu geben, dass
die Mischung zwar feucht, aber nicht
wässrig ist. Alles etwa zwei Stunden oder
über Nacht im Kühlschrank durchziehen
lassen. Die Sahne mit Vanillezucker steif
schlagen und über der Mischung verteilen.
Mit Kakaopulver bestreuen und mit Minz­
blättchen garnieren.
19
nassreidhof
Z u tat e n
3 El Walnüsse
3 EL Rosinen
1 EL Grappa oder Rum
4 Semmeln vom Vortag
2 EL Zucker
½ TL gemahlenen Zimt
d ie abgeriebene Schale einer
halben unbehandelten Zitrone
2 EL Honig
2–3 EL Milch
¼ l Sahne
Kakaopulver
eine Prise Vanillezucker
Minzblättchen
zum Garnieren
03.
Das Tor zu bäuerlichen
Köstlichkeiten – Gastraum
im Schlosswirt.
Schlosswirt Juval
S c h l o ss w i r t J u va l ( V i n s c h g a u ) d e s R e i n h o l d M e ss n e r
Monika Schölzhorn
J u va l 2
I – 3 9 0 2 0 K a s t e l b e l l - Ts c h a r s
+39 0 473 668056
i n f o @ s c h l o ss w i r t j u va l . i t
w w w . s c h l o ss w i r t j u va l . i t
Der Hof
Reinhold Messner, der Extrembergsteiger, hat 1983 das Schloss Juval
in ruinösem Zustand erworben und
beispielhaft renoviert. Zum Schloss
gehören Landwirtschaft und Weinberge. Die Weinberge sind an den Winzer
Martin Aurich verpachtet, der über die
Grenzen von Südtirol hinaus sich einen
Namen mit seinem Riesling, seinem
Blauburgunder und seinen ausgezeichneten Bränden erworben hat. Diese
Produkte sind natürlich auch in der
Schlosswirtschaft zu verkosten, die
Monika Schölzhorn mitsamt der
dazugehörigen Landwirtschaft gepachtet hat. Reinhold Messner ist es gelungen, ein kleines autarkes Paradies der
Gastlichkeit zu schaffen, das mehr ist
als eine Lebensversicherung für seine
außergewöhnliche Persönlichkeit und
seine Familie. Es ist ein magischer Ort
in überwältigend landschaftlicher
Schönheit zusammen mit geschichtlicher Tradition – hier hat wohl schon
Ötzi, der Mann aus dem Eis, seinen
Kultplatz gehabt. Die Schlosswirtschaft
ist eng mit der biologischen Landwirtschaft verbunden, deren Produkte sie
in der Küche verarbeitet. Der Besucher
kann einen Teil des landwirtschaftlichen Geländes durchwandern und
glückliche Hühner, Enten, Pfauen,
Lamas, Schafe, Esel, Pferde und
Schweine in ihren Koben und auf ihren
Weiden beobachten. Kaminwurzen,
Speck, Coppa und Schöpsernes werden
selber hergestellt. Dazu kommen Obst
und Beeren, die von Monika Schölzhorn zu Köstlichkeiten verarbeitet
werden. Sie ist mit Michael und Roland,
20
S c h l o ss w i r t J u va l
die in der Landwirtschaft tätig sind,
und ihrer Tochter Gisela, die ihr zur
Seite steht, die Seele und der Motor der
Schlosswirtschaft – eine eindrucksvolle
Persönlichkeit, die neben vielen
anderen Kenntnissen auch noch die
Schweizer Sennerschule in Langwart
gemacht hat. Zudem steht sie für die
verwendeten Produkte als Netzwerkerin mit weiteren Wein- und Bauernhöfen in Verbindung, um nur das Beste
aus dem Vinschgau auf den Tisch zu
bringen. Glücklich darf sich schätzen,
wer rechtzeitig eine der vier Ferienwohnungen im Gärtnerhäuschen, im
Ex-Heubad oder mit Schlossblick
ergattern konnte. Dem ergeht es
bestens auf diesem „Zauberberg“, den
man am besten mit dem Shuttle aus
dem Tal erreicht. Frühstück und
Halbpension werden angeboten, aber
auch Brötchendienst. Wer gar nicht
selber kochen möchte, der kann sich
durch die Gerichte der Schlosswirtschaft schlemmen mit Nocken, Teigtaschen, Schneemilch u. v. a. Das alles
von Anfang März bis Ende November.
Auf Anfrage kann aber auch die totale
Ruhe der Winterzeit auf dem Juvaler
Berg genossen werden.
So kommt man hin
Mit dem Auto im Vinschgau bis zur
Einmündung Schnalstal. Daneben
befindet sich auf dem Parkplatz Juval
die Haltestelle des Kleinbusses, der
den Gast auf der sehr engen und
steilen Straße hinauf zur Schlosswirtschaft bringt. Dort oben gibt es kaum
Stellplätze.
Mit dem Zug von Bozen über Meran
bis Naturns und mit dem Bus 265 bis
zum Parkplatz Juval und weiter mit
dem Shuttles.
Hoftyp
Viehwirtschaft und Gastbetrieb
Übernachtungsmöglichkeiten
3 FEWO 2-7 Personen
Preise
45–75 EUR für 1-2 Personen
Öffnungszeiten
Geöffnet von März bis November, die
Wohnungen auf Anfrage auch im
Winter
Eigene Produkte
Der Gasthof arbeitet mit biologischen
Produkten aus der eigenen Landwirtschaft und von ausgewählten
Bauernhöfen
Tiere
Schweine, Ziegen, Yaks, Lamas, Kühe,
Katzen, Kaninchen, Hühner
Besonderheiten
erstklassige Produkte und Gerichte
sowie prämierte Weine vom
Unterortlhof des Martin Aurich
Roter Hahn
21
S c h l o ss w i r t J u va l
Besonderheiten
Der magische Zauberberg am Eingang
zum Schnalstal – teils noch steile Weinterrassen, teils schon wilde Bergwelt –,
das ist das Besondere im Umfeld des
Schlosswirtes Juval. Naturlandschaft
trifft hier auf Kulturlandschaft. Damit
aber nicht genug: Auch die Baukultur
hat hier ihre Geschichte und eine neue
Moderne gefunden. Dazu gehört nicht
nur der sensible Neubau des Weinguts
und die sorgfältig renovierten Gebäude
des Schlosswirts, sondern vor allem
das alles überragende Schloss Juval,
das eine ganz eigene, abwechslungsreiche Geschichte hinter sich hat. Von
hier aus wurde schon in prähistorischer
Zeit ein uralter Weg über den Alpenhauptkamm bewacht. Hier war wohl
eine wichtige Kultstätte, wo sich auch
Ötzi aufgehalten haben könnte, bevor
er auf der Flucht am Similaungletscher
umkam. Von hier steigt der Bergrücken
hinauf über Mitter- und Oberjuval
Bauernhof und Schlosswirt liegen
Reinhold Messners Burgberg Juval zu
Füßen.
Rundweg von der
Schlosswirtschaft Juval
An zahlreichen, schönen Wanderungen fehlt es nicht vom
Schlosswirt aus. Wer die Wärme im Frühjahr oder Spätherbst liebt, dem seien die Waalwanderungen auf dem
Südhang, dem Sonnenberg im Vinschgau empfohlen: Der
Schnalswaalweg und der Stabener Waalweg führen durch
Kastaniengruppen, Rebhänge und Trockenbewuchs mit
Steineichen nach Tschars, immer an den murmelnden
Waalen entlang, die allerdings nicht immer Wasser führen.
Hier gibt es nur 500 mm Niederschlag im Jahr, den geringsten in ganz Südtirol. Vom Sonnenhof über Himmelreich bis
zur Sonne in Tschars gibt es auf dem Weg mehrere Jausenstationen, wenn man beide Waalwege als Rundweg begeht.
Bergerfahrene und ausdauernde Geher werden es sich nicht
nehmen lassen, auf das Tscharser Wetterkreuz (2.430 m) zu
steigen. Der Weg führt über kräftezehrende 1.500 Höhenmeter über Mitter- und Oberjuval zur nicht bewirtschafteten
Schlossalm und von dort weitere 800 Höhenmeter zum
Gipfel – also Proviant mitnehmen! Wir aber wandern vom
Schlosswirt Juval relativ eben in das Schnalstal hinein. Der
Schnalswaalweg, mit der Nr. 3 markiert und nach einer
Vermurung wiederhergestellt, führt uns entlang des Waals
an der steilen und bewaldeten Westseite des Tals über
Altratheis, einem historischen Gasthaus, und dann ein Stück
an der Talstraße entlang bis zum Gasthof Neuratheis. Hier
beginnt die Via Alpina, Nr. 26, die uns direkt nach Karthaus
bringt. Dort ist zunächst das schöne Hotel Goldene Rose mit
gutem Restaurant unser Ziel, bevor wir dieses hochinteressante Dorf erkunden, das aus einem ehemaligen Kloster der
Karthäusermönche gewachsen ist. Das 1326 gegründete
Kloster war bedeutend und einflussreich. Es wurde schon
1782 unter Kaiser Joseph II. aufgehoben und die leer stehenden Gebäude nach und nach von Bauern in Besitz genommen. Das Dorf folgte genau dem Klostergrundriss. Zwar
brannte es 1924 vollständig ab, doch lassen sich im wiederaufgebauten Ort immer noch zahlreiche Teile des ehemaligen Klosters entdecken – schöne Spitzbogenportale, Teile des
Kreuzganges und der Ummauerung mit vielen Details. Ein
Unikum! In Anbetracht des langen Anmarsches nehmen wir
den Bus 261 zurück nach Schnals-Juval und lassen uns von
dort mit dem Shuttle-Bus zurück zum Schlosswirt bringen.
22
S c h l o ss w i r t J u va l
(1.300 m) bis zum Gipfel des Tscharser
Wetterkreuzes (2.430 m). Hier wurde
der Schnalser Waal zu Beginn des
16. Jahrhunderts als größtes Bewässerungssystem der Ostalpen von Karthäusermönchen gebaut. Die Burg selbst
wurde schon im 13. Jahrhundert erwähnt und ab 1278 als landesfürstliches Lehen an verschiedene Familien
vergeben. 1540 erweiterte sie Hans
Sinkmoser zur heutigen Größe. Im
18. Jahrhundert wurde sie von Bauern
bewohnt und verfiel. Der wohlhabende
Holländer William Rowland kaufte die
Burg 1913 und restaurierte sie. Durch
Einquartierungen im Zweiten Weltkrieg
litt die Bausubstanz wieder, bis die
Ruine 1983 von Reinhold Messner
erworben wurde. Er rettete weite Teile
vor dem Untergang und sicherte den
ruinösen Rest des Nordtraktes durch
ein hochelegantes, leichtes Glasdach,
bevor er einen großen Teil seiner
Sammlungen hier unterbrachte und der
Öffentlichkeit als ersten Abschnitt
seiner fünf Messner Mountain Museen
zugänglich machte. In den Monaten
Juli und August bewohnt jetzt die
Familie Messner selber das Schloss. Die
Ausstellung auf Juval ist Tibet, seiner
Religion und seinen bedeutenden
geistigen Führern gewidmet und kann
nur im Rahmen einer sehr kompetenten Führung besichtigt werden. Wer
hier oben steht und das alles in einer
herrlichen Landschaft betrachtet, der
erkennt, welche Leistung Reinhold
Messner erbracht hat. Er hat aus der
Burg, dem Schlosswirt, dem Biohof
Oberortl und dem Weingut Unterortl
auf Juval ein zusammenhängendes
Gesamtkunstwerk gemacht, das für
sich gesehen bereits ein Ausstellungsstück ist und mit seinen Ideen weit in
eine alternative Zukunft weist.
Rohnenknödel auf gedünstetem Lauch
Die unermüdliche Wirtin Monika
Schölzhorn empfängt gut gelaunt
ihre Gäste und verwöhnt sie mit
Südtiroler Gerichten, die auf ganz
eigene Art verfeinert und erweitert
sind. Hier gibt es die beste Vinschger Schneemilch (mit Orangencaramel!), die der Autor je gekostet hat.
Je nach Saison gefüllte hausgemachte Teigtaschen sowie Käse- und
Spinatnocken lassen auch Gourmets
dahinschmelzen, auf dem Juvaler
Brettl liegen duftend geräucherte
Produkte des Hofes, und verschiedene Gerichte vom hofeigenen Ferkel
und Lamm erfüllen alle hochgespannten Erwartungen. Im Herbst
wird dann fröhlich zu den Weinen
vom Unterortl und anderen bei
Speck, Kastanien und anderen
bäuerlichen Gerichten getörggelt.
Hier stellen wir ein ganz besonderes
Knödelgericht für 4 Personen vor:
Z u bere i t u n g
Die Zwiebel in der Butter dünsten und über die
Knödelbrotwürfel geben. Die gekochten Rohnen
schälen, in Stücke schneiden, mit den Eiern im
Mixer pürieren und mit dem zerbröselten Graukäse und dem Mehl zum Brot geben. Mit Salz und
Petersilie würzen, alle Zutaten gut vermischen
und die Masse ca. 15 Minuten ruhen lassen. Aus
der Knödelmasse 40 g schwere Knödel formen und
im Salzwasser 15 Minuten köcheln lassen. Den
gedünsteten Lauch und die halbierten Knödel auf
die Teller geben und mit Rohnenstreifen und
Sahnesoße servieren.
Wein
Juval Gneis vom Weingut Unterortl, Juval. Ein
Rotwein im gemischten Satz aus Blauburgunder /
Zweigelt / St. Laurent / Gamaret / Garanoir mit
dem Geruch von Kirschen und Brombeeren. Am
Gaumen mit angenehm strukturierten Tanninen
und saftig anhaltendem Abgang. 13 % Vol / Säure
5,2 g/l / Restzucker 1,5 g/l.
23
S c h l o ss w i r t J u va l
Z u t a te n
120 g Knödelbrot
50 g Zwiebeln,
fein geschnitten
20 g Butter
100 g Rohnen (rote Bete),
gekocht
2 Eier
50 g Graukäse
20 g Mehl
Salz
1 TL fein geschnittene
Petersilie
100 g gedünsteten Lauch
4 EL Rohnenstreifen
50 ml Sahnesoße
Unter dem Schindeldach des
alten Hofs befindet sich auch
der Schafstall.
Der Hof
04.
Patleidhof
Pa t l e i d h o f ( M e r a n e r l a n d )
Fa m i l i e O b e r h o f e r
Sonnenberg 47
I–39025 Naturns
+39 0 473 667767
i n f o @ pa t l e i d h o f. i t
w w w. pa t l e i d h o f. i t
24
Pa t l e i d h o f
Auf dem Patleidhof wirtschaftet seit
1954 die Familie Oberhofer aus einem
alten Tiroler Geschlecht. 1572 erhielt
sie von Erzherzog Ferdinand für besondere Verdienste ihr Wappen
verliehen. Verdienste haben sich die
Eltern der heutigen Besitzer, Johann
und Martha, schon allein dadurch
erworben, dass sie den schon 1314
nachgewiesenen Hof, der seit dem
17. Jahrhundert häufig die Besitzer
wechselte und immer weiter heruntergewirtschaftet wurde, gleichsam aus
dem Nichts wieder aufbauten. Seit 1976
wurden ständig Neuerungen durchgeführt, und seit zwei Jahrzehnten bietet
das Ehepaar neben der Landwirtschaft
auch Urlaub auf dem Bauernhof an. Der
Hof liegt auf einer Höhe von 1.386 m
am Naturnser Sonnenberg. Der Name
ist redlich verdient, scheint hier doch
an 315 Tagen im Jahr die Sonne! Er ist
erst seit 1989 über eine schmale Straße
mit dem Auto von Naturns aus erreichbar. Am schnellsten und bequemsten
erreicht man den Hof jedoch mit der
Unterstell-Seilbahn und von dort in
15 Minuten zu Fuß, schließlich möchte
man auch als Gast möglichst kein Auto
hier oben herumstehen lassen. Vier
komfortable Doppelzimmer stehen zur
Verfügung, alle mit Dusche, WC und
Balkon. Den Hausgästen wird Frühstück geboten, und auf Wunsch können
auch weitere Mahlzeiten vereinbart
werden. Müde Wanderer, die auf dem
hier direkt vorbeiführenden Meraner
Höhenweg übernachten wollen, finden
auch Betten und sanitäre Anlagen im
historischen Hofgebäude vor.
Hier fühlt man sich noch wie im alten
Südtirol: die Kuchl wird noch zum
Räuchern des eigenen Specks verwendet, in den Kelleräumen lagern die
Produkte des Hausgartens und das
alte sonnengeschwärzte Gebälk mit
den Geranien vor den Fenstern wirkt
urgemütlich. Zum Frühstück und zu
den Mahlzeiten werden hofeigene
biologisch erzeugte und ungespritzte
Produkte angeboten – da vertraut man
dem, was man isst. Die Landwirtschaft
des Hofes umfasst 9 Hektar teilweise
sehr steilen Kulturgrund. 24 Großvieheinheiten, drei Schweine, zwei
Hunde und fünf Katzen haben neben
30 Schafen und 25 Hühnern ihr Zuhause im 1996 erneuerten Wirtschaftsgebäude und im 1993 hergerichteten
alten Schafstall. Um sechs Uhr morgens
beginnt die Arbeit im Stall und zwei
Stunden später ist die Milch im Tank
auf dem Weg mit dem Lastenaufzug
ins Tal. Für Kinder und Erwachsene
ist es ein besonderes Erlebnis, einen
Bergbauernhof mit seiner Arbeit zu
erleben. Der Patleidhof ist von März
bis November geöffnet.
25
Pa t l e i d h o f
So kommt man hin
Von der Vinschgauer Staatsstraße vor
der westlichen Ausfahrt des
Umgehungstunnels nach Naturns
einbiegen und nach ca. 200 m nach
links auf den Parkplatz der Seilbahn
Unterstell. Mit der Seilbahn hinauf
nach Unterstell. Von dort sind es ca.
15 Minuten auf Weg Nr. 10 zum Patleidhof. Es gibt auch eine schmale Bergstraße von Naturns aus, hinauf zum
Patleidhof.
Mit der Bahn von Bozen über Meran
nach Naturns und mit dem Bus 261
bis zur Seilbahn.
Hoftyp
Viehwirtschaft
Übernachtungsmöglichkeiten
3 DZ, ÜF, Schlaflager für Wanderer im
alten Hof
Preise
25 EUR ÜF
Öffnungszeiten
Von März bis November geöffnet
Hofeigene Produkte
werden in der Jausenstation
verarbeitet
Tiere
Kühe, Kälber, Schafe, Hühner, Katzen,
Hund
Besonderheiten
Schöpsernes auf Vorbestellung
Roter Hahn
Rundweg vom Patleidhof
Herbstliche Stimmung über dem
Vinschgau: Die Weiden sind noch grün,
aber auf den Gipfeln liegt der erste Schnee.
Ein Rundweg im wahrsten Sinne dieses
Wortes wäre vom Patleidhof aus der
Meraner Höhenweg, der sich als Ausgangs- und Endpunkt dieses vielleicht
abwechslungsreichsten Höhenweges in
Südtirol anbietet. Für den Meraner
Höhenweg benötigt man als geübter
und ausdauernder Wanderer mehrere
Tage mit Übernachtungen auf den
Berghütten entlang der Strecke. Zur
Erholung nach dieser Anstrengung ist
der Patleidhof sehr geeignet. Wir
möchten aber hier eine Tageswande-
26
Pa t l e i d h o f
rung vorschlagen, die der Gast auf dem
Patleidhof ohne eine solch außergewöhnliche Unternehmung mit guter
Ausrüstung und Ausdauer unternehmen kann. Ein Stück weit gehen wir
dabei auch auf dem Meraner Höhenweg, der mit der Nr. 24 A versehen ist.
Die Wanderung führt uns zunächst
relativ eben bis zur Jausenstation
Kopfron, die für eine Getränkepause
gerade recht kommt. Weiter dann bis
zur Überschreitung eines Bacheinschnittes, wo der Steig etwas holprig
wird und dann scharf rechts auf den
Weg Nr. 9/10. Er führt uns nun über
600 Höhenmeter hinauf zur Oberen
Mairalm (2.095 m), dem höchsten
Punkt unserer Wanderung. Leider ist
sie nicht mehr für Gäste bewirtschaftet.
Der Rückweg geht nun immer sanft
bergab zur Dickeralm (2.080 m), wo
wir uns eine kräftige Marende verdient haben. Dann weiter zum Dickhof
(1.709 m), der auch bewirtschaftet ist
und ein gutes Schnäpschen bereit hält.
Kurz vor dem Berggasthof Lint können
wir scharf rechts hinunter auf den
Meraner Höhenweg abbiegen – falls wir
dort nicht nochmals einkehren wollen.
Wir kommen von dort direkt zum
Patleidhof zurück. Eine schöne Ganztagswanderung, zu der man frühzeitig
aufbrechen sollte, um den Anstieg im
Mittelteil zeitlich gut zu bewältigen.
Die Wanderung mag lang erscheinen
und ist durch den Anstieg zur Oberen
Mairalm auch nichts für gänzlich
Untrainierte, ist aber durch die vier
Jausenstationen am Weg (den Gasthof
Lint nun mit eingerechnet) reichlich
mit Rastmöglichkeiten versehen. Schön
sind die Tiefblicke ins Schnalstal, das
umgebende Bergpanorama und der
Wechsel zwischen Hochwald, Baumgrenze und Almwiesen – eine Wanderung für Genießer, die auch einen
längeren Aufstieg nicht fürchten.
Besonderheiten
Der Vinschgau ist das längste Tal in
den Alpen, das sich von West nach Ost
erstreckt. Gleichzeitig ist es eines der
sonnenreichsten Täler der Alpen mit
einem jährlichen Niederschlag von
weniger als 500 mm bei Naturns. Der
untere Vinschgau rechnet sich bis
Naturns noch gerne zum Meraner
Land, was nach Vegetation und Klima
auch seine Berechtigung hat. Am Fuß
des Sonnenberges hat der Weinbau
wieder zu hoher Qualität gefunden. Im
Talboden blühen im Frühjahr Zehntausende von Apfelbäumen und hüllen die
Landschaft in bräutliches Weiß. Fast
an jedem Hof steht ein Baum mit Palabirnen, denen eine besondere Heilkraft
zugeschrieben wird. Berühmt sind die
Marillen des Vinschgaus und die Erdbeeren aus dem Martelltal. Immer
schon waren die beiden Talseiten von
großer Verschiedenheit geprägt:
Der Nörderberg, wie die südliche Talseite genannt wird, ist mit Wald und
saftigen Weiden bedeckt und hat
keinen Wassermangel. Dagegen weist
der Sonnenberg, so heißt die nördliche
Talseite, wegen des Wassermangels
teilweise einen trockenen Steppenbewuchs auf. Deshalb haben bereits die
Römer Wassergräben, die Waale, an
den Hängen entlang geführt. In den
besten Zeiten bestanden etwa 400 km
Waale, die einer streng geregelten
Bewässerung dienten. Teilweise wurde
das Wasser für die Waale über den
Talgrund vom Nörderberg über sog.
Kandeln (hölzerne Wasserrohre) auf
gemauerten Stützen zum Sonnenberg
geleitet. Heute werden die Wiesen von
unterirdisch verlegten Wasserrohren
versorgt. Neuerdings wurden viele der
zwischenzeitlich verfallenen Waale
wieder reaktiviert – an ihnen führen
beliebte Wanderwege entlang.
Der Vinschgau hat zahlreiche Nebentä-
ler, das bedeutendste ist wohl das
Schnalstal, das direkt unter dem Patleidegg, auf dem der Patleidhof liegt,
einmündet. Gegenüber liegt tiefer Juval
mit Museum und Burg des Extrembergsteigers Reinhold Messner, auf die man
von Unterstell herabschaut. Der Blick
vom Patleidhof geht aber noch viel
weiter über das Martelltal zum anschließenden Ortlermassiv und dem
Fallatschkamm am Horizont. Auf der
anderen Talseite im Süden überragen
der Naturnser Hochwart und das Naturnser Hochjoch den Nörderberg und
im Osten sind hinter der Texelgruppe
der Ifinger und der Mittager zu sehen
– ein grandioses Bergpanorama, wie
man es wohl nicht von vielen Bauernhöfen im Urlaub zu sehen bekommt.
Vor allem beeindruckt, wie steil der
Sonnenberg ins Tal abfällt. Dadurch
wird die Fahrt mit der Unterstellseilbahn immer wieder zu einem faszinierenden Erlebnis.
Bauernschöpsernes
Martha Oberhofer bietet ihren
Hausgästen – aber auch Besuchern, die eine Mahlzeit vorbestellen – in zwei hübschen Stuben
und auf der großen Sonnenterrasse typische Südtiroler Gerichte
an, die überwiegend aus den
Produkten des Hofs zubereitet
werden. Die Hausgäste müssen
also nicht den Hof verlassen, um
versorgt zu sein. Sie können sich
auf ein gutes Frühstück, auf
herzhafte Marenden oder andere
Südtiroler Spezialitäten freuen,
unter denen der Lammbraten eine
besondere Stellung einnimmt – er
ist für seine würzige Qualität
weithin berühmt, weshalb nach
Voranmeldung Gäste gerne nur
wegen dieser Spezialität hier
heraufkommen. Hier folgt das
Rezept für 4 Personen, die für die
Zubereitung etwas Geduld
brauchen, damit alles gut durchgeschmort werden kann:
Zubereitung
Das Fleisch in große Würfel schneiden. Zwiebel
schälen und fein hacken. Knoblauch schälen,
halbieren, den Keim entfernen und fein hacken.
Karotten schälen und in Scheiben schneiden. In
einem Topf Öl erhitzen, die Zwiebeln und das mit
Salz gewürzte Fleisch darin anbraten, mit Mehl
stauben und kurz weiterrösten. Mit Rotwein
ablöschen. Alles etwas einkochen lassen und den
Knoblauch dazu geben. Mit Paprika würzen und
mit Rindsbrühe aufgießen. Mindestens 60 Min.
köcheln lassen. In der Zwischenzeit die Kartoffeln
schälen und in Würfel schneiden. Kartoffeln und
Karotten zum Fleisch geben. Die Gewürze zugeben und eine weitere halbe Stunde köcheln
lassen. Sehr heiß servieren!
Wein
Kalterer See Keil von Manicor, Kaltern, ein biologisch-dynamisch angebauter und vinifizierter
Vernatsch von eleganter Frische und heller
rubinroter Farbe. Im Bukett mit Veilchen-, Kirschund Mandelaroma. Am Gaumen saftig und trinkig
mit elegantem Abgang. Serviertemperatur 12 °C /
12,5 % Vol / Säure 4,6 g/l / absolut trocken.
27
Pa t l e i d h o f
Z u tat e n
1,2 kg Lammfleisch
von der Schulter
2 Karotten
Kräutersalz, Pfeffer,
Piment
2 EL Mehl
1 Zwiebel
5 Knoblauchzehen
60 ml Öl
Paprikapulver
Salbei
Estragon
je 1 Thymian- und
Rosmarinzweig
1/4 l Rotwein
3/4 l Rindsbrühe
600 g Kartoffeln
festkochend
05.
Ruheplätze innen und
außen in absoluter Stille
und mit frischer Bergluft.
Berggasthof
Stallwies
B e rg ga s t h o f S ta l lw i e s
( V i n s c h gau ) E r b h o f
Fa m i l i e S t r i c k e r
Wa l l b e r g 1
I–39020 Martell
+ 3 9 0 47 3 74 4 5 5 2
i n f o @ s ta l lw i e s . c o m
w w w. s ta l lw i e s . c o m
Der Hof
Der Stallwieshof gilt zusammen mit
dem Finailhof im Schnalstal auf 1.953 m
Meereshöhe als höchstgelegener Getreidehof in Südtirol. Früher wurden hier
vor allem Roggen und Gerste angebaut
und das Getreide in der benachbarten
Mühle am Bach der Alten-Stall-Quelle
gemahlen. Aus dem Jahr 1332 stammt
die erste urkundliche Erwähnung. Im
19. Jahrhundert wurden Stall und
Scheune als Holzbauten errichtet und
das Wohnhaus in Stein aufgebaut.
Erreichbar war der Hof bis 1977 nur
über Wanderwege. Die neue Straße
ermöglichte die Einrichtung einer
Jausenstation mit moderner Küche,
Stuben und Sonnenterrasse. In den
folgenden Jahren wurde der Hof
ausgebaut, die verfallene Mühle wieder
hergerichtet, ein unterirdischer Schafstall und ein Lagergebäude gebaut, die
Kläranlage modernisiert und bereits
2008 eine Solaranlage in Betrieb genommen. Alle diese sorgfältig geplanten Schritte zur Modernisierung bei
gleichzeitiger Bewahrung der bäuerlichen Atmosphäre am „Ende der Welt“,
am Endpunkt der Straße von Martell
herauf, zeigen einen bewundernswerten Unternehmergeist der Familie
Stricker, die seit 320 Jahren nun in der
neunten Generation den Stallwieshof
bewirtschaftet. 1986 erhielt Stallwies
deshalb den Titel „Erbhof“ zuerkannt.
Die erfolgreiche Umstellung zur
Nebenerwerbslandwirtschaft beruht
auf dem umfassenden Angebot des
Gasthofes, das die Gäste vorfinden. In
erster Linie ist es die wunderbare Lage
des Hofes in der Einsamkeit einer
wunderschönen Berglandschaft mit
herrlichen Ausblicken bis in die
Gletscherregionen, die den Stallwieshof
als etwas ganz Besonderes erscheinen
lassen. Aber weder die Küche noch die
Gästezimmer stehen da zurück: im
Dachgeschoss wurden gemütliche
Zimmer mit Duschbad ausgebaut, und
im Obergeschoss finden sich freundlich
eingerichtete Zimmer mit Etagenbad
– an Komfort in dieser Abgeschiedenheit fehlt es nicht. Aber auch nicht an
Abwechslung: der Gasthof bewirtet
nicht nur Hausgäste mit Frühstück und
Abendmenü, sondern bietet durchgehend für hungrige Wanderer warme
Gerichte an. In der Küche regiert
Oswald, der ältere Sohn des Hauses,
und für die Zimmer ist Jana, seine
junge tüchtige Frau aus Deutschland
zuständig, die hier ihr Glück gefunden
hat. Der jüngere Sohn Peter serviert auf
der Sonnenterrasse oder in den drei
gemütlichen Bauernstuben. Der Hof
nimmt ganzjährig Gäste auf.
So kommt man hin
Mit dem Auto aus dem Vinschgau. In
Goldrain nach Morter und Martell
abbiegen. Vor dem Marteller Hof
rechts durch das Dorf Martell hindurch
und auf einer asphaltierten Bergstraße
kurvenreich hinauf. An deren Ende
liegt nach etwa 6 km der Berggasthof
Stallwies.
Mit dem Zug über Bozen nach Meran.
Dort mit der Vinschgerbahn nach
Goldrain und mit dem Bus Nr. 262 bis
Gasthof Waldheim. Von dort ¾ Stunde
zu Fuß hinauf zum Stallwieshof.
Hoftyp
Viehwirtschaft, Gemüse- und
Getreideanbau mit Berggasthof
Übernachtungsmöglichkeiten
6 DZ, ÜF HP
Preise
34–42 EUR ÜF, 41–50 EUR HP
Öffnungszeiten
Ganzjährig geöffnet
Hofeigene Produkte
nach biologischer Wirtschaftsweise
von Rind und Schaf, Kräutersalz,
Gemüse, Sirup, Fruchtaufstrich,
werden in der Küche des Gasthofes
verwendet
Besonderheiten
Höchstgelegener Bauernhof Südtirols,
der noch Roggen anbaut und
verarbeitet
28
B e rg ga s t h o f S ta l lw i e s
29
B e rg ga s t h o f S ta l lw i e s
Besonderheiten
Das gelungene Zusammenspiel von Gastlichkeit und Landwirtschaft in so großer Höhe ist wohl die Besonderheit des
Stallwieshofes. Die abgelegene Situation am Ende der
Bergstraße von Martell in Höhensonne, klarer Bergluft, in
Ruhe, aber nicht vereinsamt und mit vielen Wandermöglichkeiten ist eine ganz seltene und von Kennern und Bergfreunden gesuchte und beliebte Mischung. Trotz der Lebendigkeit,
die die Tagesgäste hineinbringen, fühlt man sich fern von
jedem Massenbetrieb, ein Eldorado für Individualisten. Die
Familie Stricker versucht in ihrem Angebot, die Balance
zwischen Gasthof und traditioneller Landwirtschaft zu
halten. Die Viehhaltung wird ergänzt durch den Anbau von
Gemüse, Salat und Kräutern. Kälber und Schafe werden im
Sommer auf der Alm gehalten. Die Wolle der Schafe wird zu
Filz verarbeitet, und ihr Fleisch bereichert das schmackhafte
Angebot der Küche.
1968 war das letzte Mal auf Stallwies Roggen angebaut
worden, die Mühle wurde nicht mehr gebraucht und verfiel
allmählich. Schließlich entschied sich die Familie Mitte der
Neunzigerjahre für die Sanierung der Mühle, zunächst ohne
Winterfreuden:
Rodelbahn und Loipe
vom Stallwieshof.
Die alte Mühle am
rauschenden Bach ist
wieder in Betrieb.
eine bestimmte Nutzung, und feierte den Abschluss der
Arbeiten bei einem Mühlenfest mit Streichelzoo, Ausschank
und Korndreschvorführung. 2009 besann sich die Familie
Stricker der alten Tradition des Getreideanbaus und säte
zum ersten Mal nach 41 Jahren wieder Roggen aus, sodass
die Mühle wieder ihren ursprünglichen Zweck erfüllen
kann. In den letzten Jahren wurden vom Hof aus Bartgeier
ausgesetzt, die nun im Hochgebirge für das Gleichgewicht
der Fauna sorgen. Mit der Tierbeobachtung in freier Natur
und auf dem Hof mit Ponys und Ziegen, einem Fischteich
am Haus, einem Holzspielplatz und im Winter einer schön
angelegten Rodelbahn kommen auch die Kleinen auf ihre
Kosten. Die Küche bereitet ihnen Kindergerichte und auf
Anfrage auch Vegetariern entsprechende Mahlzeiten zu.
Das alles spielt sich vor einem Rundblick über das Tal bis
zum Zufrittsee und den Gletschern des Monte Cevedale
mitten im Naturpark des Ortlers ab, einer großartigen
Hochgebirgslandschaft, deren Licht- und Schattenspiel
man im Tagesablauf unentwegt genussvoll betrachten
könnte.
Kasnocken
Rundwanderung vom
Berggasthof Stallwies
Vom Stallwieshof gibt es zahlreiche
reizvolle Wanderwege. So kann man
über die Wege Nr. 15, 11 und 23 zum
Gasthof Premstlhof und über die Wege
26, 8 und 32 wieder zurück nach
Stallwies wandern. Ausdauernde Geher
mit Hochgebirgserfahrung werden sich
den Aufstieg auf Weg Nr. 5 zu Orgelspitze (3.305 m) mit anschließendem
Abstieg über Weg Nr. 5a durch das
Schludertal und zurück über ein
Teilstück des Marteller Höhenweges,
Weg Nr. 8, nicht nehmen lassen.
Besonders lohnend ist der Marteller
Höhenweg Nr. 8 von Stallwies aus über
die Schluderalm und Hirtenhütte zur
Jausenstation Lyflalm – er führt immer
auf der etwa gleichen Höhe am Westhang des Martelltales entlang. Wer
will, steigt von der Lyflalm über Weg
Nr. 6 und 10 zum Zufritthaus ab,
nimmt den Bus 262 zurück nach
Martell und lässt sich von dort nach
Stallwies hinauffahren. Oder man
wandert weiter auf dem Forstweg Nr. 8
zur Enzianhütte und kehrt von dort mit
dem Bus 262 zurück.
Wir schlagen jedoch etwas ganz Gemütliches vor: mit dem Auto nach
Martell und von dort mit dem Bus 262
zum Gasthof Zum See an der Südspitze des Zufrittsees fahren. Dann immer
eben entlang am Seeufer auf Weg
Nr. 36 – auch Behindertenweg oder
Marteller Talweg genannt. Picknickausrüstung nicht vergessen und den
Tag am Seeufer vor dem unwirklich
grün-blauen, glitzernden Wasser
genüsslich bei Rotwein und Käse
verbringen. Vom Zufrittsee aus kann
man den Stallwieshof auf dem Berg30
B e rg ga s t h o f S ta l lw i e s
hang liegen sehen. Zurück zum Gasthof Zum See oder zur Bushaltestelle
an der Talsperre am Nordende des
Sees. Wer es noch sportlicher und
ausdauernder mag, der kann natürlich
den Marteller Talweg bis nach Martell
zurückwandern und sich von dort
hinaufbringen lassen oder mit seinem
vorher in Martell am Gasthof Martellerhof abgestellten Fahrzeug zurückfahren. Wem aber der Talweg zu
lang wird, der findet Bushaltestellen
am Biathloncenter, an der hübschen
Kapelle St. Maria in der Schmelz
und noch eine am Café Hölderle.
Es gibt viele Möglichkeiten, sich
den Rückweg bequemer zu gestalten.
Ganz Sportliche steigen in einer
Stunde vom Gasthaus Waldheim bei
St. Maria in der Schmelz hinauf zum
Stallwieshof.
Gastwirt Oswald Stricker legt
größten Wert auf die Verarbeitung
hofeigener Produkte und belohnt mit
seinen Kochkünsten alle diejenigen,
die sich wegen seiner weithin
bekannten Südtiroler Gerichte den
Stallwieshof als Ziel vornehmen, auf
der Wanderung vorbei kommen oder
einen Umweg hierher nicht scheuen.
Ganz zu schweigen von den Hausgästen, die sich hier nicht nur durch
die Höhenlage, sondern auch durch
die Tafelfreuden dem Himmel näher
fühlen können. Das ausgiebige
Frühstück und das abendliche Menü
zwingen geradezu, sich die angeschlemmten Kalorien wieder
abzuwandern. Die Südtiroler Küche
ist bekanntlich keine Magerkost für
Salatesser und Wassertrinker,
sondern diente schon immer Landund Waldarbeitern als Kraftquelle.
Ein solches, bei aller Köstlichkeit
sättigendes Gericht stellen wir hier
für 4 Personen vor:
Zubereitung
Die fein geschnittenen Zwiebeln in der Butter
dünsten. Den Käse in kleine Würfel schneiden und
mit den gedünsteten Zwiebeln zum Knödelbrot
geben. Die Eier mit der Milch verrühren und
zusammen mit dem Schnittlauch über das
Knödelbrot gießen. Mit Salz und Pfeffer würzen
und gründlich vermengen. Das Mehl und den
Topfen dazu geben, und die Masse kneten, bis der
Teig zusammenhält. Mit feuchten Händen Nocken
formen und in reichlich kochendes Salzwasser
geben. Nach 15 Minuten Garzeit herausnehmen,
abtropfen lassen, auf Tellern anrichten und mit
Parmesankäse bestreuen. Die gebräunte Butter
darüber gießen und mit gehacktem Schnittlauch
garnieren.
Dazu gibt es Krautsalat mit Speck oder grünen
Salat.
Wein
Südtiroler Chardonnay Ogeaner vom Weinhof
Kobler, Margreid, von 80 Jahren alten Reben mit
dem sortentypischen Aroma von Ananas und
Banane, im Mund säureunterstützte Frische mit
anhaltend salzig-mineralischem Abgang. Bei 10 °C
servieren. 14 % Vol / Säure 4,8 g/l / Restsüße
3,9 g/l. 3–5 Jahre lagerfähig.
31
B e rg ga s t h o f S ta l lw i e s
Z u tat e n
2 Zwiebeln
20 g Butter
100 g Graukäse
150 g Knödelbrot
2 Eier
100 ml Milch
50 g Topfen
1 EL Mehl
2 EL fein gehackter
Schnittlauch
Pfeffer und Salz
20 g Parmesan, gerieben
30 g gebräunte Butter
Dolomiten
Tauferer
Ahrntal
Pustertal
Vor 270 Millionen Jahren war Südtirol
vom Tethysmeer bedeckt, auf dessen
Boden sich mächtige Korallenriffe ablagerten. Die afrikanische Kontinentalplatte drückte nach Norden gegen die
europäische und schob allmählich die
Alpen empor. Mit ihr tauchten die Dolomiten auf und ihre Verwitterung setzte
ein. Lange trugen diese unzugänglichen „bleichen Berge“ keinen Namen.
Erst als 1789 der französische Geologe
Déodat Gratet de Dolomieu ihr Gestein
als ein Mineral aus Magnesium und
Kalkkarbonat analysierte, wurden sie
nach ihm benannt. „Die schönsten Berge der Welt“ nennt sie der Extrembergsteiger Reinhold Messner, der es nach
über hundert Expeditionen in alle Gebirge unserer Welt wohl wissen muss.
Zu Füßen der Dolomiten erstreckt sich
die größte zusammenhängende Alm der
Alpen, die Seiser Alm, und mit Kastelruth wohl einer der bekanntesten Ferienorte Südtirols. In der lieblichen Mittelgebirgslandschaft vor den Dolomiten
liegen viele historische Bauernhöfe, die
Urlaub auf dem Bauernhof anbieten.
Im Jahr 1363 ritt Rudolf IV. von
Habsburg über den Krimmler Tauernpass und durch das Tauferer Ahrntal,
um von Margarethe Maultasch die
Grafschaft Tirol zu übernehmen. So
gehörte Südtirol über ein halbes Jahrtausend zum Habsburger Reich, bis es
1918 von Italien annektiert wurde. Bei
Bruneck zweigt nach Norden das
Tauferer Tal ab, das sich bei Sand in
Taufers nochmals in das Reintal und
das Tauferer Ahrntal teilt. Am Taleingang liegt die beeindruckende Burg
Taufers, deren Besichtigung sehr lohnt.
Im 30 Kilometer langen Ahrntal wurden bis in das 19. Jahrhundert Kupfererze abgebaut und verhüttet. Dadurch
erklären sich die weithin baumlosen
Almflächen, durch die heute schöne
Wanderwege führen. Über den Bergbau
kann man sich im Mineralienmuseum
St. Johann und im Bergbaumuseum in
Steinhaus und Prettau informieren. In
Prettau ist in einem ehemaligen Bergwerk ein Klimastollen für Allergiker
eingerichtet, in dem in 1.100 Meter
Tiefe die Luft absolut pollenfrei ist.
Über fast 80 Kilometer verläuft das
Pustertal von einer europäischen
Hauptwasserscheide bei Toblach
entlang der Rienz bis zur Mühlbacher
Klause vor der Öffnung zum Brixner
Becken. Trotz der geschützten Lage
südlich des teilweise vergletscherten
Alpenhauptkammes ist das Klima hier
rauer als im übrigen Südtirol. Weinbau
ist nicht mehr möglich, Forstwirtschaft,
Ackerbau im Tal und Viehzucht auf den
Weiden und Almen bestimmen die
Landwirtschaft. Unter dem ausgedehnten Skigebiet des Kronplatzes liegt der
Hauptort des Pustertals, die lebhafte
Stadt Bruneck mit ihren romantischen
Gassen unterhalb der Burg Bruneck, in
der sich heute eines der fünf Bergmuseen Reinhold Messners befindet.
Bruneck führt mit seiner Literaturszene
ein reges Kulturleben und ist das
Zentrum vielfältiger und kleinteiliger
Gewerbeunternehmen. Das Pustertal
war immer ein wichtiger Handelsweg
nach Osten und Süden durch die Dolomiten, aber man konnte bisher den Bau
einer lärmenden Autobahn verhindern.
24.
Edelansitz
Zimmerlehen
In den Ferienwohnungen finden
sich ornamentale Fresken unter
alten Holzdecken, gemauerte
Öfen und blitzblanke Holzböden.
Edelansitz Zimmerlehen (Dolomiten)
I n g e u n d I s i d o r Ko m pa t s c h e r
Obervöls
K ü h b ac h w e g 15
I–39050 Völs am Schlern
+39 0 471 725053
[email protected]
w w w. z i m m e r l e h e n. i t
So kommt man hin
Der Hof
Zimmerlehen ist wirklich ein edler
Ansitz und noch dazu einer der
geschichtsträchtigsten und ältesten
Höfe in Südtirol. Simon, der älteste
Sohn von Inge und Isidor Kompatscher,
die heute Zimmerlehen bewirtschaften,
hat über diese Geschichte 2011 eine
interessante Abschlussarbeit an der
Oberschule für Landwirtschaft verfasst.
Die Familie Kompatscher sitzt seit über
einem Jahrhundert auf Zimmerlehen.
Erst, könnte man sagen, wenn man die
Vergangenheit des Ansitzes betrachtet,
der seit 1336 dokumentiert ist. Seine
Lage auf weiten Weiden oberhalb von
Völs und unterhalb des jäh aufsteigenden Schlerndolomits ist atemberaubend
schön. Vielleicht nur noch übertroffen
durch den grandiosen Panoramablick
über das malerische Völs hin zu sich
kulissenhaft staffelnden grünen
Bergrücken mit dem schneeglänzenden
Abschluss von Brenta und Adamello
am weiten Horizont. Dabei sind es nur
zwanzig Gehminuten ins Dorf und
zehn Minuten zu Fuß über die Hügel
zum Völser Weiher, einem schönen
Badesee, in dem sich die Sandtnerspitzen spiegeln und wo im Winter
Schlittschuh gelaufen wird. Ein
Ferienparadies also in einem Ansitz,
der außergewöhnlich stimmungsvolle
Ferienwohnungen anbietet. Zwei davon
128
Edelansitz Zimmerlehen
Von Süden von der Autobahn A 22
über die Ausfahrt Bozen-Nord und auf
befinden sich im Herrenhaus und zwei
im Turm, teils mit Gewölben, teils mit
getäfelten Wänden und Fresken – sie
sind wirklich etwas Besonderes. Dazu
bietet die burgartig geschlossene
Anlage einen intimen Gartenhof mit
einer offenen, hölzernen Galerie für
ungestörte Mußestunden und Ruhe.
Inge Kompatscher hat die Wohnungen
komfortabel ausgestattet und bietet fürs
Frühstück einen Brötchenservice an.
Im Keller des Herrenhauses wurde im
Jahr 2012 ein Buschenschank eingerichtet, wo auch hofeigene Produkte,
vor allem Ochsenfleisch aus eigener
Zucht, angeboten werden. Der zum
Ansitz gehörende landwirtschaftliche
Betrieb wurde in den letzten Jahren
von Milchwirtschaft auf Ochsenmast
umgestellt und eine kleine Weinanlage
eingerichtet. Insgesamt gehören 72 Hektar Land zum Ansitz: Wald, Weide und
Grünland. Ein großer Bauernhof also,
in dessen Innenhof zur Freude der
Kinder sich die Katzen balgen. Neben
erholsamer Ruhe führen von hier aus
vielfältige Wanderungen im Sommer
von leichten Spaziergängen bis zu
Klettertouren, während im Winter eine
Busverbindung zum Skigebiet der
Seiser Alm besteht – es ist also für
allerlei Abwechslung, Sport und
Aktivität gesorgt.
129
E d e l a n sH
i tozf n
Z iammme e r l e h e n
der Staatsstraße SS 12 bis Blumau.
Dort Richtung Seiser Alm nach Völs
am Schlern.
Von Norden von der A 22 über die
Ausfahrt Klausen und auf der
Staatsstraße SS 12 bis Waidbruck. Dort
über die Brücke Richtung Kastelruth
und Völs. Im Kreisel Ortsmitte nach
Obervöls (grüne Zone) abbiegen und
anschließend wieder nach links dem
Schild Zimmerlehen folgen.
Mit dem Zug nach Bozen und dann mit
dem Bus 170 nach Völs.
Hoftyp
Viehwirtschaft mit Ochsenzucht
Übernachtungsmöglichkeiten
4 FEWO 2–5 Personen
Preise
60–100 EUR
Öffnungszeiten
Ganzjährig geöffnet
Hofeigene Produkte
Fruchtaufstrich, Sirup, Milch, Eier,
Kräuter Beeren
Tiere
Ochsen, Kälber, Hühner, Katzen,
Kaninchen
Besonderheiten
eigene Alm, Hochzeiten in der
Hofkapelle. Törggelekeller mit eigenen
Ochsenfleischgerichten
Roter Hahn
Der ruhige Gartenhof des
Ansitzes mit dem Turmbau,
in dem auch die Kapelle ist.
Rundweg vom
Edelansitz Zimmerlehen
Die Hofeinfahrt.
Diese gemütliche und leichte Wanderung führt ohne allzu große Steigungen
über den Völser Weiher zu zwei
bekannten Almwirtschaften, der
Tuffalm und der Hofer Alm. Wer diesen
Rundweg an einem heißen Sommertag
unternimmt, der sollte unbedingt
Bikini oder Badehose mitnehmen und
früh aufbrechen, um zunächst im
Völser Weiher eine morgendliche
Schwimmrunde zu drehen, bevor die
großen Massen eintreffen. Das bedeutet
gleichzeitig die Umrundung des Sees,
denn der Badesteg befindet sich am
nördlichen Seeufer neben einem
historischen Gasthaus. Der See wurde
im 16. Jahrhundert von Leonhard von
Völs-Colonna, dem Erbauer von Schloss
Prösels und Landeshauptmann von
Tirol, als Fischteich angelegt. Heute ist
Wandern in alle Richtungen.
Besonderheiten
Der eindrucksvolle Ansitz Zimmerlehen ist durch seine Lage,
seine Geschichte, seine Architektur und seine Kunst eine
Besonderheit. Besonders auffällig ist die burgenhafte
Anmutung der mit Mauern verbundenen vier Gebäude.
Rechts von der Toreinfahrt liegt längs hingelagert das
Herrenhaus, heute Wohnhaus der Familie Kompatscher, mit
zwei Ferienwohnungen und der Buschenschänke im Kellergeschoss, links von der Einfahrt erhebt sich der schlanke
Turm mit dem angebauten runden Treppenhaus und der
Hauskapelle, verbunden durch eine Mauer, die eine hölzerne
überdachte Galerie trägt, mit dem ebenfalls turmartigen
Rechteck des Schenkenberghauses, das auch „Tempel“
genannt wird und zwei weitere Ferienwohnungen enthält.
Frei stehend in der vierten Ecke steht das behäbige, weitgehend aus Holz konstruierte Wirtschaftsgebäude. Die Anlage
weist einen fast quadratischen Grundriss auf, bei dem die
Gebäude sicherlich früher einmal alle mit einer Ringmauer
befestigt waren. Der Gesamteindruck ist herrschaftlich – daher auch die Bezeichnung „Edelansitz“, die sich auch als
Fresko auf dem Herrenhaus findet. Kommt man näher, so
fallen weitere Fresken an der Fassade zum Herrenhaus und
über dem Kapellentor auf. Neben der Kapelle führt eine
kleine Pforte in den runden Turm mit der steinernen Wendeltreppe in den ersten Stock, wo sich schön restaurierte
Deckenfresken mit Jagdszenen befinden. Im zweiten Stock
sind Wandmalereien zu sehen. Zurück zur Kapelle mit der
Jahreszahl 1597: Sie ist der hl. Dreifaltigkeit gewidmet und
bietet einen atmosphärischen Ort für Hochzeiten und
Taufen. Der 1594 geweihte Altar bestand aus 36 Emailtäfelchen und wird heute im Ferdinandeum zu Innsbruck
gezeigt. In der Kapelle hängt eine Reproduktion in Originalgröße, die den künstlerischen Wert dieser seltenen Altarform
zeigt. Das dazugehörige Glaswappen der Familie Khuebach
hängt ebenfalls im Ferdinandeum. Die reiche Ausstattung
des Ansitzes geht auf den einst wohlhabenden Ferdinand
von Khuebach zurück (1549–1613), dessen 15 Kinder den
Besitz des Vaters so aufteilten, dass die wirtschaftliche
Bedeutung des Ansitzes zurückging. 1906 erwarb Josef Kompatscher, der Urgroßvater des heutigen Besitzers, Zimmerlehen. Trotz aller Schwierigkeiten während der Weltkriege und
unter dem Faschismus bewahrte die Familie den Ansitz
vorbildlich, ergänzte und restaurierte die Gebäude, zuletzt
nach der Hofübergabe an Isidor Kompatscher in den Jahren
1999 bis 2012. Heute ist „Urlaub auf dem Bauernhof“ ein
wesentliches Standbein zum Erhalt der bedeutenden Anlage.
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Edelansitz Zimmerlehen
Fischen zwar verboten, aber das Baden
in dem ca. 3,5 m tiefen See ist erlaubt
und vor den Sandtner Spitzen des
Schlern ein besonderes Vergnügen.
Zurück auf der Südseite des Sees, der
sich im Naturpark Schlern-Rosengarten
befindet, nehmen wir den Weg Nr. 1 B
gemächlich durch den Wald hinauf zur
Tuffalm. Die Forststraße weist nur eine
mäßige Steigung auf, sodass auch
Familien mit Kinderwagen ihn bewältigen können. Vom Völser Weiher kann
man auch mit dem Pferdewagen hinauf
zur Alm fahren. Die familienfreundliche Tuffalm (1.280 m) wurde im Jahr
2007 als die Alm des Jahres ausgezeichnet. Sie liegt auf einer großen
Wiese unterhalb vom Schlern mit
herrlichem Ausblick. Von der Speckplatte bis zum Kaiserschmarrn gibt es
hier allerlei Tiroler Gerichte für den
großen und kleinen Hunger. Im Winter
kann man sich einen Schlitten mieten
und wieder hinab rodeln. Auf dem
Wanderpfad Nr. 8 B geht es weiter mit
einem Abstecher zur Migghöhle des
Einsiedlers Franz Migg, der hier im
vorigen Jahrhundert hauste. Der Weg
Nr. 8 führt uns dann zum hübschen
Gasthaus Hoferalpl (1.340 m), wo wir
auf der Terrasse bei einer Marende den
Blick hinüber zum Tschafon haben.
Hier bereitet Wirt Andreas auch
köstliche Wildgerichte aus eigener
Jagd zu, und man kann in gemütlichen
Zimmern aus Naturholz oder auch im
Matratzenlager übernachten. Nun führt
der Wanderpfad Nr. 3 nur noch abwärts
bis zum Forstweg, der leicht abfallend
nach rechts am Hang entlang mit
schönen Ausblicken auf Prösels, Ums
und Völs zur Moarmühle führt. Dort
links halten und bis zum Hof Gatterpun Richtung Zann, dann links dem
Wiesenpfad zurück zum Ansitz
Zimmerlehen folgen.
Schmorbraten
in St. Magdalener-Soße mit Kartoffelpüree
Inge und Isidor
Kompatscher eröffneten 2012 ihren Buschenschank im Keller
des Herrenhauses. Dort
werden Gerichte mit
Ochsenfleisch aus der
hofeigenen Produktion
zum Wein serviert,
beste und zarteste
Fleischqualität ist garantiert. Wir lassen hier
ein Rezept zum Nachkochen folgen, das Wein
und Ochsenfleisch auf
ideale Weise kombiniert
und für 4 Personen berechnet ist:
Zubereitung
Das Fleisch mit Salz und Pfeffer würzen, im Bräter in heißem
Öl auf allen Seiten anbraten und aus der Pfanne nehmen. Das
gewürfelte Gemüse in den Bräter geben, anrösten und
überschüssiges Fett abgießen. Die Tomaten und das Tomatenmark dazugeben, mit Rotwein ablöschen, das Fleisch
hinzufügen und die Flüssigkeit fast ganz einkochen lassen.
Knoblauchzehe, braune Kalbsbrühe, Pilze, Thymian, Rosmarin, Salbei und Lorbeerblatt hinzugeben und im Rohr zugedeckt bei 160–180° ca. 2 bis 2 ½ Stunden weichschmoren.
Das Fleisch dabei öfter wenden, dann aus dem Bräter
nehmen und warmhalten. Die Soße entfetten, ca. 15 Minuten
einkochen lassen, abschmecken, passieren, mit etwas
Speisestärke binden und mit Butter verfeinern. Das in
Scheiben geschnittene Fleisch mit den Brot- und Speckwürfeln servieren und dazu Kartoffelpüree und Brokkoliröschen
oder Rosenkohl reichen.
wein
Lagrein Riserva Messnerhof von Bernhard Pichler, St. Peter,
Bozen. Mit dunklem Schwarzrot hat der Wein ein fruchtiges
Bukett nach dunklen Beeren. Im Mund eine gute saftig-weiche Fülle, die im Abgang von zartbitteren Tanninen lang
anhaltend unterstützt wird. Servieren mit 18 °C. 14 % Vol. /
Säure 4,7 g/l / Lagerfähig 8–10 Jahre.
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E d e l a n sH
i tozf n
Z iammme e r l e h e n
Z u tat e n
800 g Ochsenfleisch
(Tafelspitz oder Schulter)
Salz und Pfeffer
4 EL Öl zum Anbraten
300 g Röstgemüse (Zwiebeln,
Karotten, Sellerie)
100 g Tomaten
30 g Tomatenmark
¼ l St. Magdalener-Wein
1 Knoblauchzehe
¾ l braune Kalbsbrühe
2 EL getrocknete Steinpilze
je ein Thymian- und Rosmarinzweig
1 Salbeiblatt
½ Lorbeerblatt und dazu 1 EL
kalte Butter, geröstete Brot- und
Speckwürfel zum Garnieren
Speisestärke
25.
Ansitz
Zehentner
Ansitz Zehentner (Dolomiten)
Fa m i l i e M e i n h a r d S c h e n k
Dorfpl atz 8
I–39040 Lajen
+39 0 471 6550 40
i n f o @ z e h e n t n e r h o f. c o m
w w w. z e h e n t n e r h o f. c o m
Das Himmelbett im Bauernzimmer und
das gotische Gewölbe im Flur ergeben
eine einzigartige Atmosphäre.
So kommt man hin
Der Hof
Der historische Ansitz Zehentner wirkt
wirklich wie aus dem Südtiroler
Geschichtsbuch. Das Ehepaar Gerlinde
und Meinhard Schenk mit ihren
Kindern Sophia und Simon hat als
letzte in der langen Reihe der Generationen seit 1357 engagiert die Aufgabe
übernommen, diesen Fronhof des
Mittelalters in seiner Tradition zu
bewahren und für Gäste mit Leben zu
erfüllen. Sorgfältig und sensibel
restauriert zeigt sich der historische
Ansitz heute von seiner besten Seite
und gehört zusammen mit den benachbarten Bauten am Dorfplatz zum
Mittelpunkt des Bergdorfes Lajen. Der
Name „Zehentner“ geht auf den
mittelalterlichen Zehnt zurück, den
zehnten Teil des Ertrages, der als
Steuer abzugeben war und von hier aus
eingetrieben wurde. Hier lagerten die
Naturalien, bis sie vom Kloster Neustift
oder vom Landesherrn abgeholt
wurden. Heute sind in drei Gästezimmern und drei Ferienwohnungen
höchst bequeme „Lager“ – teils sogar
Himmelbetten – für die Gäste eingerichtet. Für den gastlichen Aufenthalt
ist Gerlinde Schenk zuständig. Sie
bereitet in der schönen Stube, die auch
als gemütlicher Aufenthaltsraum zur
Verfügung steht, das Frühstück mit
hausgemachten Säften, Fruchtaufstri132
A n s i tHzo f
Zn
eh
am
e ne t n e r
Auf der Autobahn A22 vom Brenner
chen und frischen Brötchen, während
Bauer Meinhard Schenk im Stall für die
frische Milch und die Eier zuständig
ist. Zu alle dem organisiert er Alpintouren, Kräuter und Törggelewanderungen
und ist im Winter nach als Skilehrer im
Grödnertal unterwegs. Von der ehemals
sehr großen Landwirtschaft musste in
faschistischer Zeit wegen einer Bürgschaft für das Lajener Elektrizitätswerk
einiges an Besitztümern abgegeben
werden, sodass die Landwirtschaft
allein heute den Zehentnerhof wirtschaftlich nicht mehr tragen kann.
Die Gäste – meist seit vielen Jahren
Stammgäste – tragen also zum Erhalt
des ehrwürdigen Ansitzes bei. Dafür
verbringen sie ihre Ferien in einem
wunderbaren Ensemble aus historischen Räumen mit heutigem Komfort,
das wirklich seinesgleichen sucht. Und
dies in der Mitte eines Orts mit einladenden Gasthöfen – der benachbarte
Gasthof Krone ist mit seinen historischen Stuben ebenfalls ein Musterbeispiel für die gastronomische Tradition
in Südtirol. Bei den zahlreichen
Möglichkeiten für Wanderungen im
Sommer, Skitouren im Winter und
Ausflügen zu den Kunstschätzen im
Eisacktal, kann hier trotz behäbig-dörflicher Atmosphäre keine Langeweile
aufkommen.
133
A n s i tHzo fZ n
ea
hm
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oder von Süden kommend über die
Ausfahrt Klausen. Im Kreisverkehr
nach der Ausfahrt Richtung Grödnertal
fahren und nach etwa 6,5 km nach
links Richtung Lajen abbiegen. Der
Ansitz liegt direkt am Dorfplatz.
Internationale Züge halten in Brixen
und Bozen. Von beiden Bahnhöfen aus
– aber auch vom Bahnhof Klausen –
kann man mit der Buslinie 350 Lajen
erreichen. Familie Schenk besorgt
auch ein Taxi oder bringt die Gäste
zum Bahnhof.
Hoftyp
Viehwirtschaft
Übernachtungsmöglichkeiten
3 DZ, 2 FEWO 2–4 Personen
Preise
35–40 EUR
Öffnungszeiten
Ganzjährig geöffnet
Hofeigene Produkte
Fruchtaufstriche, Saft, Milch, Eier,
Obst
Tiere
Kühe und Kälber, Schafe, Hühner,
Katzen, Kaninchen
Besonderheiten
Skilehrer im Haus, Pauschalangebote,
Kräuterwanderungen, organisierte
Alpintouren
Roter Hahn
Ü b e rwä lt ig e nd e L ands c haf t e n und t radi t ion e ll e
Kö s t li c hk e i t e n – dafür s t e h t Süd t irol !
Viele Urlauber suchen fernab des Massentourismus die unberührte Natur, die ländliche
Idylle und finden auf den traditionellen Südtiroler Bauernhöfen ein unvergessliches
Urlaubserlebnis.
Der Autor hat 30 ausgewählte Bauernhöfe besucht und stellt die Besonderheiten
jedes einzelnen Hofes sehr individuell und persönlich dar. Alle Höfe bieten ihren
Gästen traditionelle Südtiroler Spezialitäten aus hofeigener Produktion an, wie z. B.
Wein, Käse, Speck und Obst.
Zusätzlich erhält der Leser Hinweise zur Anreise sowie Freizeittipps für die Umgebung.
Die Bäuerinnen öffnen darüber hinaus ihre Rezeptbücher und stellen typische Südtiroler
Lieblingsrezepte vor, wie Bauernschöpsernes, Schlutzkrapfen oder Marillenknödel.
Das einzigartige Reisebuch zeigt eine Vielfalt
besonderer und beispielhafter Südtiroler Bauernhöfe –
ausgewählt vom Südtirol-Kenner
Andreas Gottfried Hempel
Das Rund-um-Paket Südtirol: mit wertvollen Tipps
und interessanten Hintergrundgeschichten für den
perfekten Südtirol-Urlaub
Ein Bildband mit traditionellen Rezepten
der Südtiroler Bäuerinnen und faszinierendem Fotomaterial zum Lesen und Träumen
ISBN 978-3-7667-2024-5
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www.callwey.de