- Gürtel Nightwalk
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Gürtel Nightwalk XIX Samstag, 27.8. 2016 Bei Regen in den Lokalen Eintritt frei Die GastgeberInnen Nationalrätin Nurten Yilmaz und die Gemeinderäte Heinz Vettermann und Kurt Stürzenbecher laden zum 19. gürtel nightwalk ein – den sie, wie gehabt mit einer gemeinsamen Lesung im Cafe Carina eröffnen (19:00h). Seit seiner Premiere 1998 wird der guertel nightwalk vom Publikum als eines der prototypischen Wiener Popfeste wahrgenommen. Konzipiert als spätsommerliches Schaufenster der durch das EU-Programm „Urban Gürtel plus“ co-finanzierten, 2016 im zweiten Jahrzehnt überaus vitalen und vielfältigen Lokal- und Kulturmeile am Gürtel, die sich beim nightwalk in ihrer ganzen Vielfalt und bei freiem Eintritt präsentiert. Neben 4 Open-Air Bühnen – bei den Gürtel-„Lokal-Urgesteinen“ Chelsea, rhiz und B 72, sowie beim Loop wird unter freiem Himmel gespielt – zeigen die Fülle und die Unterschiedlichkeit der am gürtel nighwalk XIX beteiligten Lokale, wie sehr sich der Gürtel als Kulturstandort gewandelt und entwickelt hat. Zu den musikalischen Highlights gehören dabei – wie schon im Vorjahr – Wiener Blond, dieses Duo ist eine der spannendsten Formationen der neuen Wiener Musik, die sich einem modernisierten Wienerlied mit Popappeal und großem sprachlichen Witz verschreibt, vor kurzem veröffentlichten sie ihre jüngste Single „Suesser“, ihr heiß erwartetes zweites Album kommt im Herbst. (Gürtelbräu, 20:00h). Beim Chelsea spielen mit The Crispies etwas anders geartete Newcomer, live sorgte die vierköpfige Rock-Band um Sänger Tino Romano schon in diversen Wiener Clubs für Furore und Euphorie, aktuell arbeiten sie an ihrem Debüt-Album, dannach huldigen The Clashinistas den unvergessenen The Clash (Chelsea, ab 20:00h). Sozusagen ein Haus weiter, beim rhiz, treffen die famosen Bulbul, die vielleicht spannendsten und experimentierfreudigsten musikalischen Freigeister des Landes, auf Ash My Love, ein reduziertes Neo-Blues-Rock Duo mit Extraenergie (ab 20h). Beim B 72 zeigen Gin Ga mit ihrer neuen Single „1ON1“, dass sie – wir erinnern uns an den Hype um die Band vor einigen Jahren – nichts an Brillanz und selbstbewußtem popkulturellen Sendungsbewusstsein verloren haben. Gospel Dating Service sind ein gitarrenloses Trio, das mit gefühlvollem Soul, mitreißenden Refrain und groovigen Up-Tempo Rhythmen begeistert. Dazu das breite Spektrum von ProtagonistInnen der Wiener DJ-Kultur, die dem Gürtel Nightwalk XIX mit den Live-Bands zu seinem hochklassigen Soundtrack verhelfen, Angebote wie eine Filmvorführung und die gastronomischen Qualitäten der Gürtel-Lokale … der guertel nightwalk XIX am 27.8. 2016 ist wieder ein Pflicht-Termin für kulturell interessierte WienerInnen und Wien-BesucherInnen! Eine besondere Erwähnung verdienen dabei abschließend noch die feministischen Kultur-Highlights im Kubus VALIE EXPORT– Dj Coun Tessa und pop:sch, ab 19:00h. Die Open-Air-Bühnen: Loop-Gürtelbräu Gürtelbogen 24 und 26/27, 1080 Wien http://loop.co.at www.guertelbraeu.at OPEN AIR 19:00 – 22:00 h The Geezers www.facebook.com/thegeezersvienna Wiener Blond www.wieneblond.at Die Gewürztraminer www.diegewuerztraminer.at Chelsea Gürtelbogen 29, 1080 Wien http://www.chelsea.co.at OPEN AIR 20:00 – 22:00 h The Clashinistas (21:00) Die erste Manifestation dieser definitiv herzblutigen Veneigung vor „the only band that matters“, THE CLASH, ereignete sich im November 2013 in eben dem Lokal, vor dem sie heute beim Gürtel Nightwalk auftreten werden. THE CLASHINSTAS sind in the meantime Franz (Gitarre), Lars (Bass), Lelo (Gitarre, Stimme), Rainer (Stimme, keine Gitarre) und Wolfgang (Drums) und spielen sich, allesamt in Bands past & present mit vielen, substanzhältigen Musik-Wassern gewaschen, mit großem Gusto durch einen der geilsten Songkataloge des Universums. Leichter Überhang zum Frühwerk der Band aus Ladbroke Grove, London, kann dabei festgestellt werden, aber wer weiß schon, was so einer Band bei der ausgiebigen Probearbeit für einen solchen Gig noch alles einfällt? Sandinista-On-45? Das Clash-BalladenSet? Reggae-only? You won´t know, ´till you check it out! www.facebook.com/theclashinistas The Crispies (20:00) „Don’t let the bands’ pretty boy looks fool you their music comes from a real place“ With bass heavy riffs and vintage guitar sounds The Crispies are reinvisioning the rock'n'roll portrait. Their dusky vibe and raw aggressiveness collide with a youthfull naivete. In summer of 2014 the four-piece group met at music school and has since released a music video for their song „Pearl“ and an EP bearing the same name which has already gained them a lot of recognition in the local music scene. This november, the band released their newest music video „Bad Blood“. Grunge, Psychedelic and Blues blur into a continous thread through the unique voice of their lead singer Tino Romana. www.facebook.com/thecrispies/ Rhiz Gürtelbogen 37, 1080 Wien http://rhiz.org OPEN AIR 20:00 – 22:00 h Bulbul www.bulbul.at Ash My Love www.facebook.com/AshMyLove2/ B 72 Hernalser Gürtel Bogen 72, 1080 Wien www.b72.at OPEN AIR 20:00 – 22:00h Gospel Dating Service Hinter dem klingenden Namen versteckt sich keinesfalls ein Gospelchor und sicherlich kein ‚Tinder‘-Ersatz für Arme. Gospel Dating Service (‚GDS‘) – das sind Christoph Ertl (Keys/Vox), David Resch (Bass) und David Ruhmer (Drums) – bedeutet gefühlvollen Soul, mitreißende Refrain und groovige Up-Tempo Rhythmen. Ungewöhnlich dabei: Das Trio verzichtet trotz seines Indie-Sounds komplett auf Gitarren. Hier treffen belebte Beats auf eine gelungene Auswahl an körnigen Synth- und Basseffekten und laden so unmissverständlich zum Tanz ein. Die hellklingende Stimme von Frontman Ertl fährt dank energischer Expression durch Mark und Bein und gibt dem Sound von ‚GDS‘ den letzten Schliff. Mit „Red“ erscheint nun vorab die erste Single aus dem Debütalbum „Champagne“, das Anfang Oktober, 2016 beim jungen Wiener Label „Kleio Records“ (via Rough Trade) das Licht der Welt erblickt. Gospel Dating Service bringen mit der ersten Auskopplung ein zentrales Lebensgefühl ihrer eigenen Generation zum Ausdruck: Ständig steht man vor sich selbst und in den Augen anderer auf dem Prüfstand. Eine ungewisse Zukunft und Jobaussichten [I wonder how, how it might be]? mischen sich mit den Fragen nach selbstauferlegten Leistungsdruck und den damit erworbenen Sicherheiten (a fairytail security). Ab wann gibt man sich mit sich selbst zufrieden? Wovon kann bzw. darf man überhaupt noch träumen? Die Band antwortet darauf klar und deutlich: Alles ist drin – sich selbst sollte man dabei aber auch nicht vergessen (leave it behind, you got it). Gin Ga Das Schöne an einzelnen Songs – früher sagte man „Singles“ dazu – ist, dass sie üblicherweise ohne Begleitzettel auskommen. Weil sie aus sich selbst heraus sprechen – der Song funktioniert oder er funktioniert eben nicht. Ein Hit ist ein Hit ist ein Hit. Einen Flop will im Nachhinein niemand in die Welt gesetzt haben. Exakt hier könnte dieser Text enden. Dass „1ON1“ der ersteren Kategorie angehört, ist conditio sine qua non. Aber dieser Band, GIN GA, ist der über den Weg zu trauen? Gänzlich unbekannt sind sie ja nicht, die vier Jungs von jenseits der bayerischen Grenze. Schließlich galten GIN GA – der Name bedeutet auf japanisch Galaxie – lange als das „bestgehütete Pop-Geheimnis Österreichs“ („Die Presse“). Ach was: da waren grandiose Alben, Kritikerhymnen, Radio-Airplay und eine beachtliche Fan-Base. Da gab es Touren und Einzel-Gigs in den USA, England, Frankreich, Spanien, Italien, Belgien, Niederlande, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Lettland, Litauen, Polen und der Türkei. Da waren Selbstläufer wie „Dancer“, „Golden Boy“, „Fashion“ oder „Remember Whatever“. Und dann war – Sendepause. Seriously? Eher: eine schlitzohrige Verweigerung der Erfüllung jeglicher Erwartungshaltung. Eine lässige Rebellion wider die Tretmühlenkonstruktionen der Musikindustrie. Eine Phase der Häutung, des Erwachsenwerdens, der Suche nach der verlorenen Zeit. Aber wen interessiert das schon? GIN GA sind zurück in der Arena. „1ON1“ lässt die Muskeln spielen, zwischen Gym und Bar und Bar und Gym. Und wieder retour. Bodybuilding-Champions der 70er Jahre im Hinterkopf, Rocky Balboa als vergilbtes Poster an der Wand, stumpfe Muskelkraft in grellem Kontrast zur Neon-Fröhlichkeit des Publikums. Der Glanz von Schweiß. Die Zugabe ist bereits das Vorspiel für Kommendes. Das Schöne an einzelnen Songs – früher sagte man „Singles“ dazu – ist, dass sie üblicherweise ohne Begleitzettel auskommen. Weil sie aus sich selbst heraus sprechen – der Song funktioniert oder er funktioniert eben nicht. Ein Hit ist ein Hit ist ein Hit. Einen Flop will im Nachhinein niemand in die Welt gesetzt haben. Radio FM4 in Wien („You’re at home, Baby“) spielt den Song schon rauf und runter. Exakt hier endet dieser Text. www.thisisginga.com/