PV 1960 - 3
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PV 1960 - 3
POLITISCHE VERANTWORTUNG EVANGELISCHE STIMMEN Herausgegeben von Dr. Adolf Arndt MdB„ Bonn; Professor D. Hermann Diem, Tübingen; Bundesminister a. D. Dr. Dr. Gustav W. Heinemann MdB„ Essen; Li~. Karl Immer, Duisbu.rg; Professor D. Hans Joachim !wand, Bonn; Heinz Klappenburg DD., Dortmund; Professor Dr. Karl Kupisch, Berlin; Staatsminister a. D. Ludwig Metzger MdB., Darmstadt; Johannes Rau MdL., Wuppertal; Adolf Scheu, Wuppertal; Professor D. Ernst Wolf, Göttingen. März 1960 Nr. 3 4.Jahrgang Gustav W. Beinemann Antichristliche Politik „Der christliche Glaube eignet sich weder als unmittelbares Motiv noch als Kampfmittel für die Politik". Kultusminister Oster/oh, Kiel, in „Evangelische Vcra11twortung" 1959/ 1 l. Die Auseinandersetzung mit dem Bolschewismus vollzieht sich auf mehreren Ebenen. Eine davon ist die geistige Auseinandersetzung des christlichen Glaubens mit dem weltanschaulichen Marxismus. Eine andere ist die des Rüstungswettlaufs, der Militärbiindnisse und des ökonomischen Wettlaufs um den· Lebensstandard der Völker im West- und Ostblock oder mn die Gunst der Völker in Asien und Afrika durch Entwicklungshilfe. Jede dieser Auseinandersetzungen hat ihre ci"cnc Weise und ihre eigene ßerechti· g;ng. Nm eines ist ebe11so unerträglich wie unverzeihlich, nämlich beide Ebenen durchcinanderzubringen und das politische Geschäft der Eindämmung, Überrundung oder Zerschlagung des Bolschewismus mit den Mitteln dieser Welt christlich 'zu verbrämen. Das ist nicht nur unchristlich, sondern damit stehen wir so<>ar vor der gefährlichsten Form antich~istlicher Politik, die sich laut Oster!oh a. a. O" darin manifestiert', daß Evangelium und Macht verquickt werden. Ge11au solche gefährlid1ste Form antid1ristlicher Politik ist bei der CDU/CSU im Sd1wange. Sie will den Bolschewismus überwinden oder zumindest eindämmen. Sie bedient sich dazu einer Aufrüstung bis in die atomaren Massenvernichiungsmittcl .und der weltweiten Militärbündnisse als Ausdruck sogenannter christlicher Politik. Bundesminister Dr. Schröder sagte am 18. Februar dieses Jahres im Bundestag: „Wir haben die Überzeugung, daß der Kommunismus letztlid1 nur · christlich iiberwunden werden kann und wir glauben, daß das auch ein Stück unseres praktischen politischen(!) Wirkens zu sein hat." Schlanker können christliche Mission und politisches Handwerk nicht in eins gesetzt werden! Aber das ist ja noch milde. Inbegriff westlicher Politik der Stärke ist bekanntlid1 die militärisd1e NATO. Ihr steht 'zur psychologisdien Kriegführung gegen den Bolsd1ewismus ein „Internationales Komitee zur Verc teidigung der diristlichen Kultur" zur 'Seite, das von seinem kürzlid1 verstorbenen Präsidenten, dem Ilimdesminister Lindrath,. als „Geistige NATO" bezeichnet worden ist und laut Begrüßungs- tclegramm des Bundeskanzlers an seinen gegen jene mädnigen Einflüsse, die letzten Kongreß in Madrid im Januar vom Osten her auf uns einwirken." dieses Jahres die Aufgabe hat, alle d1ristWir stehen also vor der Tatsache, daß lichen Kräfte der W clt in der AuseinDr. Adenauer sich in der Lage fühlt, andersetzung mit dem Bolschewismus zu Gottes Willen in diesen Zeitläuften zu. aktivieren. erkennen, und zwat dahingehend, daß Die CDU/CSU erklärt solches alles Gott „dem deutschen Volk" einen Auftrag trotz bittender Warnungen von drüben gegeben hat. Dieser Auftrag soll sogar ohne jede Rüd1:sicht darauf, daß in den „besonderer" Art sein, nämlid1 „den Lindern des Ostblockes viele Millionen Westen" vor dem Osten zu hüten. von Christen leben, die durch die ständige Wir alle sind gefragt, ob wir in soldier Verbrämung westlicher Politik mit christWeise in unserem Namen von uns reden lichen Parolen oder Motiven ihren Macht,lassen wollen?! überall, bei östlidien und habern gegenüber suspekt gemad1t und westlid1en Nachbarn, hat solches Wiederals fünfte Kolonne des Westens angeaufleben eines deutsdien Sendungsbewußtprangert werden. Das allein schon sollte seins Unruhe und Unbehagen ausgelöst .. Grund genug sein, diese Verquickung zu Der polnische Ministerpräsident Cyranunterlassen. Obendrein kann es nur als kicwicz nannte die ErkHirung Dr. Adeneine Ironie empfunden werden, wenn der auers „zynisdi, besonders aus der Bundeskanzler in dem erwähnten BePerspektive des Todeslagers von Ausd1grüßungswort an die „Geistige NATO" witz". Zawicjski, ein Preund des Kardiausgeredmet nach Madrid telegrafiert, nals W yszynski und Sprecher der kathodaß jenes Komitee dazu beitragen werde, lischen Gruppe, erklärte im polnischen „die Freiheit des Individuums zu schützen" Parlament: „Gegenüber unserer höd1sten (Bulletin 1960, 181). Welch eine schreckreligiösen Autorität wurden Worte geliche Verwirrung ist hier am Werke! sprochen, welche die Gefühle der GläuWenn die „Geistige NATO" der Freiheit . bigen in aller Welt erregen müssen. Wir des Individuums dienen will, mag sie in haben erfahren, daß Gott dem deutschen Spanien anfangen, ehe sie sid1 an den Volke eine besondere Mission im Kampf Osten wendet! Alles andere ist unglaubzwischen Osten und Westen anvertraut wi.irdig und nur ein Zeichen dafür, daß habe. Zum ersten ist das ein eitler Gedas christliche Gerede um alle NATObrauch des Namens Gottes, zum zweiten Po!itik voller Heud1elei stedn. ist es eine falsche Anmaßung im Namen Kritische Mahnungen an die Adresse eines Volkes." Anscheinend teilt auch der der CDU/CSU, der ständigen VerbräVatikan selbst dieses nur zu berednigte mung politisdier Ziele mit diristlid1en Urteil. Es ist nämlid1 äußerst bemerkensParolen ein Ende zu mad1en, stoßen auf wert, daß der Vatikan in seinem ausgrößte Erregung und entrüstete Abführlichen Bericht über den Besuch des Bundeskanzlers beim Papst i11 „L'Osserlehnung, wie noch letzthin die Bundes" tagsdcbatte zu den antisemitischen Vorvatore Romano" vom 23. Januar· dieses Jahres den zitierten Teil der Erklärung fällen gezeigt hat. Die CDU/CSU ist Dr. Adenauers mit Schweigen übergeht weithin nid1t mehr in der Lage, überwährend sie im Bonner Bulletin vorr: haupt zu hören, das allein 1schon die g!eid1e1'. Tage vollständ!g wört!id1 publichristlichen Verbrämungen eines Programms der Machtpolitik als solche ein ZICrt wml. Muß man mclit der Londoner „Times" beipfliclitcn, daß Dr. Adenauers l\.rgernis sind, das nicht dadurch ausErklärung i.iber „Deutschlands göttlid1e geräumt wird, daß sie ihre Politik als Mission" dazu beitrage, die öffentliche sachlich geboten verteidigt oder Meinung auch in England für die sowrichtigerweise - v;eltend macht, es könne jetisd1en Anklagen gegen die ·.Bundeszwisd1en d1rist!ichem Glauben und bolrepublik empfänglich zu m;tchen? schewistischem Atheismus keine überbriidrnng geben. In jener BundestagsErstaunen darf uns die 'Erklärung Dr. debatte habe id1 als Beispiel für ein Adenauers nicht. In ih'r kommt die höchst beunruhigendes Denken auf die CDU/CSU-Ideologie nur zu einer längst Erklärung hingewiesen, die Dr. Adenauer vorbereiteten Konsequenz. So ließ zum· am 22. Januar dieses Jahres in Rom vor Beispiel der langjährige Bundesschatzdem Papst abgegeben hat. Sie lautete: meister. dieser Partei, Ernst Bach MdL. (Siegen), der sich gern als einen der „Id1 glaube, daß Gott dem deutschen engsten Mitarbeiter Dr. Adenauers beVolk in den jetzigen sti.irmischen Zeitzeichnet, sd1on bei der vorletzten Bundesläuften eine besondere Aufgabe gegeben tagswahl vernehmen: hat: Hüter Y:u sein für den Westen Gott hat uns mit Dr. Adenauer das W~rkzeug geschenkt, mit ~lern di.e Fr.eiheit heit der und des Einzelnen garantiert, die EmDeutschlands wiederhergestellt und Friede.'1 für Deutschland, Europa die Welt gesichert werden kann." Von solcher Vergöt~erung des. ~erkzeuges ist es nicht weit zur ch~1s~lich~n Verbrämung einer Aufrüstung bis m die atomaren Massenvernichtungsmittel, zur „Geistigen NATO" und zum göttlichen ! Sonderauftrag des deutschen Volkes, das sich mit diesem Werkzeug zum eigenen Heil und zum Heil der Welt beschenkt sehen darf. Wie lange wollen wir uns die Erneuerung blanker Nazi-Theologie gefallen lassen? Wir erlebten, daß Gott sich nicht spotten läßt. Die CDU/CSU ist dringlich gefragt, der gefährlichsten Form antichristlicher Politik in ihren eigenen Reihen zu begegnen. · Dieser Ausgabe liegt eine Petitionskartc an den Deutschen Bundestag bei, deren Ziel es ist, eine in terna tionale li.chtung der Atomwaffen durch das Rote Kreuz zu veranlassen oder doch. zu beschleunigen. Wir sind allen Lesern dankbar, die sich nach Lektüre und Prüfung des Aufrufes der Aktion anschließen. Der Ohnmachtsweg der CDU Die Einsetzung eines Ehrenrates in der ·CDU der Oberländer reinwaschen soll (denn' was soll er wohl sonst?}, muß in dem größeren Zusammenha~g Jener ~nt wicklung gesehen werden, m de~. diese Partei sich mehr und mehr zur polmschen Ohnmad1t gegenübe1 ihrer Füh~ung verurteilt hat. Dieser Aspekt darf Jedenfalls . nicht übersehen werden. Das ganze Verhalten der CDU zeigt, daß sie nicht mehr in der Lage ist, ei!le w~rksame , innerparteiliche Demokratie zu ~nt wickcln Es wäre ein Wunder, wenn diesmal et~as anderes herauskäme, als die Parteiführung schon längst bekannt gab. Wir stehen nur vor einem weiteren Symptom dieser anscheinend unaufhalt~amen Entwicklung. Man könnte diese Sache auf sich be- r~hen lassen, das heißt also: der CDU überlassen. Schließlich muß sie es selber wissen, ob sie eine Adenauer-Partei oder eine demokratische Partei sein will. Da aber diese Partei zur Zeit über die absolute Mehrheit verfügt, sind die Sorgen der Demokraten in der CDU (es gab ja bei jeder Gelegenheit Männer, die in dieser Richtung aufbegehrten und also zeigten, daß sie Demokraten sein wollen) auch unser aller Sorgen. Der Respekt vor der Demokratie in Deutschland steht auf dem Spiel.. die Opponenten in der eigenen Partei die Konsequenz gezogen und wären zurückgetreten - um des Respektes vor der Demokratie willen. Aber auch dies unterblieb. J · Die Versuche, durch eine Verstärkung der Führungsspitze eine Demokratisierung der Partei herbeizuführen, waren damit vop vornherein zum Scheitern verurteilt. Es ist schade um die Energie, die Männer wie von Rassel auf dies Unternehmen 'verwandt haben! Der alte Herr konnte sich damit begniigen, immer fein säuberlich einen .gegen. den andern auszuspielen, um so seme emsame Höhe zu halten. Daß er dies Spiel versteht, muß man ihm lassen. Wer erinnert sich heute noch daran <laß am 11. Juni 1959 selbst eine s~ regierungsfreundliche Zeitung wie „Christ und Welt" forderte, daß Adenauer noch vor Beginn des Wahlkampfes zurücktreten müsse - „freiwillig" natlirlich? , Wie kann. man heute angesichts all dieser Vorgänge erwarten, daß ein Mann wie Oberländer zu dem von einigen Abgeordneten der CDU' geforderten freiwilligen Rücktritt bereit sein soll - um der Demokratie willen! Denn das wäre d~xh. offenbar die. Meinung. Er müßte dies Ja als Desavomerung des alten Herrn ansehen, der ihn auf diesen Platz ge- Die Kette der Ereignisse, an denen abzulesen war daß es innerhalb der CDU zu keiner echten demokratischen WillensAdolf Arndt bildung kommt, ist nun sch~m. ziemlich lang. Man könnte wahrsd1emhch schon ansetzen vor dem Austritt Heinemanns aus der Regierung. Es genügt aber, an Die Angehörigen einer Reihe von ausdie Vorgänge im letzten .Som~~r zu wärtigen Staaten diirfen in die Bundeserinnern als der Streit um die Pras1dcntrepublik ohne deutsches Visum nicht ein§chaftskdndidatur Adenauers d~mit . bereisen. Das ist in Ordnung. Aber allein gann, daß er sicher sein wollte, emen ihm von Israelis wird von einem „Amt für gefügigen Nachfolger im Kanzlera~t zu Ordnung" hierbei ein Kopfgeld von finden ehe er dies Amt zur Verfugung 1000 DM gefordert. Das Kopfgeld soll stellte: Die Demokraten in der CDU angeblich die etwa notwendig werdenden sahen ihre Stunde als geko!11me~ an. Kosten des Wiederabschiebens sicherDiese Frage sollte nun endlich e1~1mal stellen, falls dieser Ausländer nicht nachnicht der alte Herr allein entsche1?en, weist, daß er schon eine Schiffs- oder ·sondern die wollten sie selbst entscheiden Flugkarte zur\id{ nach Israel besitzt. Ein - wenn er sich in den Olymp der Unpraktisches BedUrfnis für diese Diskrimiparteilichkeit des Präsidentenanites. zuni~ru~g .h~t sich bisher nicht gezeigt. Die rückgezogen habe. Weil unsere Ze1t so D1sknm1111erung unterstellt, daß ein nach schnellebig und vergeßlich ist, s?llt~ man Deutschland kommender Israeli nicht nur an dieses beschämen'de Schauspiel 1mm~r hierbleiben will, sondern auch sein Verwieder erinnern. In welchem Staat. r_n1t blei~en unerwünscht und lästig ist und es einer älteren demokratischen Trad1t10n sich bei ihm um einen Schnorrer handelt , wäre ein solches Spiel mit, den höchsten der bloß auf fremde Kosten zurückreist'. Staatsämtern denkbar gewesen? InnerSogar Studenten aus Israel hat man bishalb der CDU trat man den Rückweg an lang so diffamiert. · unter der nur scheinbar demokratischen Parole, daß man Respe~t haben müsse Ich habe deshalb in der 107. Bundesvor der Gewissensentsd1e1dung des alten tagssitzung' am 16. März die BundesHerrn. :Öie Frage, ob der Respekt. vor regierung gefra.gt, i;ib . sie nicht glaube, der Demokratie nach diesen unglaublichen daß es „auch eme. sittliche Aufgabe" sei, Vorgängen nicht seinen Rücktritt §efortrotz des bedauerlichen Fehlens diplomadert hätte wurde zum Schaden fur uns tischer Beziehungen zum Staate Israel alle zurü'dtgedrängt. Die •Parteiräson seine „Staatsangehörigen in einer enthatte über die Staatsräson gesiegt. Daraus gegenkommenden ·und menschlichen Weise" zu behandeln. hätten in f;ngland oder den .USA dann stellt hat: da er weiß, daß in der CDU niemand bereit ist, aus dessen Krone eine Zacke abzubrechen, und da er weiß, daß der Kanzler jedem die Treue hält, dell er einmal berufen hat: warum in aller Welt sollte er um seiner Vergangenheit willen abtreten? Solange der Kanzler ihn trägt, wird er bleiben. Der Kanzler aber wird einem Druck nicht nad1geben, der nun schon oft genug als vom Osten gesteuerte Kampagne bezeichnet wurde. Daran wird kein Ehrenrat etwas ändern. Wahrscheinlich würde der Kanzler gern so regieren wie de Gaulle. Aber der hat immerhin die Courage gehabt, S oustelle in die Wüste zu schicken, obwohl er der Exponent einer Gruppe ist, die wohl noch stärker ist als bei uns die Vertriebenenverbände ... Aber nehmen wir uns die französisd1en ·Verhältnisse lieber nidu zum Vorbild. Fragen wir lieber im_rner wieder die Demokraten in der CDU: könnt ihr dies Spiel wirklich immer noch mitmachen, könnt ihr das verantworten - im Blick auf die Demokratie. die ihr doch mit uns verteidigen wollt? W. Sch. Dieser Beitrag wurde Mitte März für druckfertig erkliirt. Die Schriftleitung wäre froh, wenn einige seiner Aussagen bei Erscheinen als überholt angesehen gelten könnten. Juden unerwünscht? Darauf antwortete für die Bundesregierung Staatssekretär Ritter von Lex, die Vorschrift habe „nur einen Sinn, sicherzustellen,· daß der Aufenthalt nicht unbefugt länger ausgedehnt wird, daß aufgenommen wird." keine Arbeit Wie entsetzlich wäre das also (nach Meinung der Bundesregierung), wenn Goi:t behüte! - ein Israeli bei uns Arbeit aufnähme! Da stöhnt man über den Mangel an Arbeitskräften wegen der :Vollbeschäftigung. Da verhandelt man mit aüswärtigen Staaten, um Tausende von Italienern oder Spaniern als Arbeitskräfte z~ gewinnen. Aber wir bekreuzigen uns, wenn ein Israeli auf den Gedanken käme, hier uns dadurch lästig zu fallen, daß er Arbeit aufnimmt. Wovor graut man sid1 dabei? Vor seiner „rassisd1en" Minderwertigkeit oder vor seiner Intelligenz? Der Mißstand eines solchen Kopfgeldes für Israelis' ist des deutschen Volkes unwürdig. Die Bundesregierung und alle beteiligten Behörden sollten unverzüglich ihre Haltung überprüfen. Der Bundestag muß sich weiter damit beschäftigen. Politik und christliche Verkündigung Mit den beiden Kapiteln „Mitarbeit und Mitmachen" und „Der Krieg" schließen wir den in der letzten Ausgabe begonnenen Abdruck aus dem in der Überschrift genannten Buch von Philippe Maury ab. Mitarbeit und Mitmachen von Ergebenheit in sid1, das nur Gott allein von uns fordern kann. In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, daß wir auch nicht das Recht haben, den konfessionellen Loyalismus, von dem in den gegenwärtigen ökumenischen Auseinandersetzungen so viel die Rede ist, zu bestätigen. Jeder Wert, dem wir unseren Loyalismus zugestehen würden, würde unvermeidlid1 einen religiösen und heiligen Charakter annehmen. Wir würden dadurch zu einer totalen Hingabe geführt, die wir allein unserem Herrn . schuldig sind. Es 'ist übrigens bezeichnend, daß der Begriff Loyalismus im politisd1en Bereich in dem gleichen zwanzigsten Jahrhundert auftaucht, das den Totalitarismus erfunden hat. Ich will hier in keiner Weise der Treulosigkeit das Wort reden. Loyalität und Loyalismus können ihren Begriffen nach gut nebeneinander stehen; sie sind aber trotzdem grundlegend voneinander verschieden. Loyalität ist im Grund genommen nur eine Form des Anstands. Im politischen Bereich, das heißt im VerhältIi.is zu einer Partei oder dem Volk, besteht unsere Loyalität gerade darin, daß wir als Christen aus unserer Ablehnung des Loyalismus keinen Hehl machen. Unserer Teilnahme an der Parteitätigkeit und unserer Hingabe an das Vaterland ist durch unseren Loyalismus Gott gegenüber immer einr. Grenze gezogen. · Wie weit darf, zum Beispiel, unsere Zeit in die französische Sprache Eingang Treue und unsere Loyalität gegenüber gefunden). Der Loyalismus schließt eine einer Partei gehen, der wir angehören? bedingungslose Hingabe in sich, zu der Daß wir ganz klar sehen: Für einen ein Christ niemals ja sagen kann. Ob es sich nun um das Vaterland, die ReChristen kann sich das Ziel seiner politischen Betätigung niemals darauf begierungsform oder die politische Partei handelt unsere Mitarbeit hat sid1 schränken oder sich darin zusammenfassen lassen, daß ein System, eine Welt- · immer nach der entscheidenden Unteranschauung, eine Partei sich erfolgreich weisung des Evangeliums zu richten: durchsetzt. Niemals dürfen wir über den „Man muß Gott mehr gehorchen als den Menschen" (Apostelgeschichte 5, 29). Als taktischen Interessen der Partei unsere Verantwortung gegenüber den Menschen Christen können wir nie in der Weise und der Gemeinschaft vergessen, deneo lieben, uns betätigen und uns an eine wir durch politische Aktivität zu dienen menschliche Gemeinsd1aft binden, wie das versuchen. Die Partei, ihre Organisation vielleicht andere Menschen tun können. und ihr Programm können nur Mittel „Wenn jemand zu mir kommt und haßt >ein, deren wir uns im Dienst einer Sache nicht seinen Vater, Mutter, Weib, Kinder, bedienen, die weit über sie hinausgeht. ßrüder, Sd1western, auch dazu sein eigen Wir müssen bereit sein, das Werkzeug der Leben, der kann nid1t mein Jünger sein" Sache zu opfern, wenn sich die Not(Lukas 14, 26). Wenn Jesus schon derwendigkeit hiefür bemerkbar macht. Von artig streng i.iber unsere menschlichen daher gesehen kann sich ein Christ in Liebesbeziehungen, in denen unsere Icheiner politischen Partei nur mit gewissen sucht sich noch am wenigsten breitmacht, Vorbehalten bestätigen. Weil aber die redet, wie viel mehr müssen wir uns politische Partei, wie jede andere menschdann große Zuri.ickhaltung auferlegen, liche Organisation, immer mehr nad1 wenn es sich um nationalen oder poliihrer eigenen Rechtfertigung strebt, wird tischen Loyalismus handelt! Schon der zwischen einem Christen und seinen poliBegriff des Loyalismus schließt ein Maß tisd1en Kampfgenossen immer ein gewisser Abstand bestehen bleiben müssen. Der Krieg Er kann nur mit Vorbehalt dem Parteiprogramm zustimmen und wird dem Tm Gegensatz dazu ·weigere ich mich Das führt zu einem Problem, das dem Parteiapparat gegenüber nur eine beheute, angesichts des drohenden AtomGowissen der Christen schon immer Qual grenzte, immer in Frage gestellte Gefolgkriegs, in diese Möglid1keit einzuwilligen. bereitet hat; id1 spreche vom Krieg. Ich schaft zusichern können. Td1 kämpfe dagegen, daß man den Krieg möd1te hier ganz persönlich reden und Der Patriotismus wirft übrigens dasals unausweichliches Schi~sal betrachtet. die Antwort, oder vielmehr die Antworselbe Problem auf: Wir sollen unser Persönlich bin ich der Meinung, daß wir ten mitteilen, die ich mir selbst auf diese Land lieben. Wenn wir unsere Heimat geist!id1 und politisd1 keine andere Möggrundlegende Frage gegeben habe. Die die wir sehen, nicht lieben, wie könne~ · Frage lautet: Kann ein Christ jemals den lichkeit als den Frieden haben, auch wir unsere himmlische Heimat lieben, an wenn wir dafür einen hohen .Preis beI~.rieg als eine annehmbare Lösung polidie wir glauben? Oder umgekehrt, wie tischer Probleme ansehen? Es wi.irde gar zahlen müsesn. Wie sind innerhalb wekönnten wir Zeugnis für das Reich niger Jahre zwei scheinbar so widernichts nützen, wenn wir uns hier in den Gottes ablegen, ohne unsere AnhänglichSchutz des zu billigen Alibis einer Unter- sprüchlid1e Einstellu!1gen mögli~?. Das keit an unser Vaterland und an das Volk rührt aus der Beurteilung der poht1sd1en scheidung zwisd1en „Angriffs-" und „Verdem wir unser Werden verdanken, teidigungskrieg" flüchten wollten. Fast Lage her. Im Jahre 1939 und 1940 erweisen? Dennoch kann sich ein Christ alle Christen sind sich heute in der Verkonnte id1 naCh bestem Wissen und Genie ganz wohl fühlen, wenn man ihm wissen vom Krieg oder von der Widerurteilung jedes eindeutigen Angriffsvon Patriotismus spricht. Auch wenn standsbewegung positive Ergebnisse erkrieges einig. Aber das moralische Pro· dieser Patriotismus gar nicht auf einen warten. Menschlid1 gesehen bestand eine blem des Krieges beginnt gerade in dem aggressiven und engstirnigen NationalisAugenblick, in dem man Rechtfertigungsgewisse Möglid1ke!t? mit der Aufstel}ung mus hinausläuft, so können wir docl1 der gri.inde für ihn finden kann. Im i.ibrigen einer neuen polmsd1en und sozialen unserem Sein als Christen eigentümlichen hat die Erfahrung unseres Jahrhunderts Ordnung Erfolg zu haben. Diese Ord. Zweideutigkeit nid1t ausweichen: wir benur zu deut!id1 gezeigt, wie sd1wierig es nung wäre unvollkommen, aber gewiß sitzen ein doppelte5, ein himmlisches und im Ernstfall ist, die grundsätzliche besser oder mindestens weniger schlimm ein irdisches Bürgerrecht. Unsere Liebe zu Untersd1eidung zwischen Angriff und gewesen als Hitlers Schreckensherrschaft. unserem Vaterland mag noch so aufberechtigter Verteidigung begrifflich festIm Gegensatz dazu kann ich nicht anrichtig sein; wir können uns dem Vaterzuhalten und anzuwenden. Die vernehmen daß heute ein Weltkrieg mit den land nid1t mit unbegrenzter Hingabe wi~elten politischen Verhältnisse unserer Zerstör~ngsmethoden, die heute moderergeben. Der Augenblid' kann immer Zeit ermöglichen es immer allen beteilignen Armeen zu Gebote stehen, etwas eintreten, in dem die Vaterlandsliebe zu ten Parteien, endlos über die Verantworanderes hervorrufen könnte als eine allunserer Treue als Christen in Widerspruch tung zu diskutieren. In der Regel begemeine V ern!dmmg, ti~ vollständiges gerät. Etwa wenn die Einheit der Kirche trachtet sich jede Partei als Opfer eines Chaos und eme schre~hche moralisme Angriffs. · · .Verderbnis. Kt1rz gesagt: Es würde eine in Frage gestellt wird oder wenn die Behandlung anderer Völker auf UnterSituation entstehen, die noch schlimmer Im Jahre 1939 habe ich mid1 für den drüdrnng und Ungerechtigkeit hinausläuft. wäre als die schlimmsten UngerechtigKrieg entsd1ieden. Ich habe diese EntNoch mehr als den Patriotismus fürchte scheiduli.g ohne Freude und ohne gutes , keiten, die zur Auslösung eines solchen Krieges gedrängt haben könnten. Damit id1 den Ausdru~ „nationaler LoyalisGewissen, aber auch ohne Zögern geein Krieg moralisch erträglid1 sein kann, mus"; dieser Begriff wird vielleicht unter troffen. Ich hatte nicht nur die;Gcwißdem Einfluß der angelsächsisd1en Welt, muß man darin zwar gewiß nicht ' das , heit, daß es keine andere politische / aus der er zu uns kam, immer mehr Gute, aber doch wenigstens das geringere. Lösung gab, sondern aum, daß ich als Mode. (Noch im letzten Jahrhundert übel erblid,en ·können. Er müßte also Christ keine andere Wahl treffen konnte. hatte das Wort „loyal" außerhalb der In der Zeit zwischen 1940 und 1944 habe ein Mittel sein, der eine bessere oder eine ßezeidrnung persönlicher Beziehungen weniger mißliche Ordnung an die Stelle ich mich für die Teilnahme an der heimkaüm einen Sinn. Auch jetzt behielt es einer bestehenden, schlechten Ordnung lichen Widerstandsbewegung entschieden. noch seine Wortbedeutung: „einer, der setzen könnte. Der Krieg müßte auf seine Dabei wußte ich jedoch, daß ich vor Gott auf das Gesetz achtet". Doch der Begriff gramame und gefährliche Art in dieser die schreckliche Verantwortung für Un„Loyalismus" hat erst in allerjüngster ordnung, Gewalt, und Haß übernahm. Welt eine dem Willen Gottes ent- zt; sprechende Ordnung wieder aufri.chten oder beschützen können. Genau an diesem Punkt haben sich, wie mir scheint, die Grundgegebenheiten des Problems durch die Entdeckungen der Atomforschung geändert. Im Unterschied zu den „ldassischcn Kriegen" und im Unterschied vielleicht auch noch zu den heute stattfindenden lokalisierten Konflikten wird uns durch einen atomaren Krieg jede Hoffnung genommen, in einer Nachkriegszeit ü~crhaupt no~h .weitcrlcbc;1 zu können. Es ist wahrschcmltch, daß Sieger und ßesiegte - man kann sich fragen, ob es hier überhaupt noch einen Sieger geben wird - derartige materielle Zerstörungen, ein solches Chaos, eine so unermeßliche moralische und kulturelle Krise vor sich haben werden, daß man überhaupt nicht mehr von Ordnung sprechen kann. Man kann sich darum gar nicht mehr die Frage stell •.m, ob eine derartige Ordnung dem Willen Gottes entspricht. Schon dies genügt, selbst wenn man die Gefahren nicht ins Auge fassen will, von denen heutzutage so viele Gelehrte reden. Diese Gefahren bestehen in einer Vernichtung oder in einer genetischen Entartung der menschlichen Rasse. Meiner Meinung nach stellt heute der Atomkrieg dem Gewissen eines Christen nicht nur ein viel dringlicheres Problem als 1939; das Problem ist ein völlig anderes als damals. Darum gewinnt heute d~r Pazifismus neue Bedeutung. Es gibt mcht mehr nur den auf idealistisd1er Grundlage stehenden alten Pazifismus, ~er mit dem Krieg aum jede andere I•orm der Gewaltanwendung ablehnt. Es gibt eine neue Sicht des pazifistisdlen Problems. Sie verwirft den Krieg nicht wegen seiner Mittel, sondern wegen seiner zu vermutenden Ergebnisse. Man kann zwar nur von vermutlichen Ergebnissen sprechen. Niemand unter uns kann ein unfehlbares Voraussehen sein eigen nennen. Aber wir haben von unserem Schöpfer einen Verstand bekommen, um uns seiner zu bedienen und also auch die voraussichtlichen Folgen unseres Handelns abzuschätzen. Gustav W. Heinemann Die Berliner Synode der·Evangelischen l(irche in Deutschland Die Synode der Evangelischen Kird1c in Deutsd1land (EKD) .ist eine gesamtdeutsche Körpersd1aft mit 120 V crtretern aller cvangc!isch~n Landeskirchen in O~t und Wc'st. Sie tntt selten zusammen, wie dlOn der Abstand ihrer letzten Tagungen ~on April 1958 bis zum Pebruar 1?60 'zeigt. Um ~.o vielf~ltiger und s0we:wicgender ko11:nen. die Theme!.1 sem, die sich in den icweils etwa funf Tagen harter Synodalarbeit wie in einem Brenn, icgcl sammeln und· danach wieder in Jie ruhig.e ß<;?andl.ung von klein~n Arbeitskreisen uberw1escn werden. Die Kirche arbeitet auch in bewegter Zeit ruhig und gelassen. Zentralthema der soeben beendeten S node war „Sonntag und .Freizeit". , r-tcr stellen die moderne Arbeitswelt und erändcrte Wirtschaftsordnungen die Kir.ehe vor ei~c ~eihe von Aufgab~n, die nicht cinfad1 111 uberkommener Weise behandelt werden können und deshalb 1 ~uer Methoden bedürfen. Die Synode ~idmetc sich ihrer Erörterung inmitten vieler anderer brennender Fragen. Die Synode von 1958 hatte eine ticf'ehendc Mein1;1ngsdiffcrenz zur ~tomaren ßewaffnung hmterlassen. Kann sie christ1'1eh erweise / erlaubt sein? Darüber ist es uch inzwischen zu keiner Einigung gekommen. Nach wie vor gibt es gewichtige Stimmen, die eine atomare Bewaffnung . ·benso strikt verneinen, wie andere 'sie für unausweichlich und darum für erlaubt halten. Die Synode gab der Hoffnung .Ausdruck, daß die bevorstehenden Konferenzen den Weg zur Entspannung und Ab rüstung finden1 und ' erklärte: ' Wenn diese· Bemühungen scheitern, d;nn droht ~ie Möglichkeit, daß in absehbarer Zeit an Elbe und Werra deutsche Soldaten, mit Atomwaffen ausgerüstet, .sich fei~dlich gegenüberstehen, - eme Aussicht, die uns um unseres Volkes und um des Priedens der Völker willen mit Schaudern erfüllt." pie Synode beschwört alle Verantwortinsbesondere in den beiden Teilen peuts~hlands, diese Entwi~lung zu verhindern. zu diesem schon öft behandelten Thema l tte sim mittlerweile aus der Erregung .~ber die bekannte Schrift von Bischof Dibclius das Th,7ma von d.t;r Obrigkeit I · zugesellt. Fruhere Erklarungen be.11!.1tigend sprach die Synode auf Grund s~;i es An~rages von Professor Gollwitzer einch einmal aus, daß sie den Staat un~bhängig vom · Zustandekommen seiner r chcn Gewalt und unabhängig von seiner politischen Gestalt als gnädige Anordnung Gottes ansieht. Der Christ hat dem Staat zu geben, was des Staates ist, freilich mit der Einschränkung, daß er Gott zu geben hat, was Gottes ist. Das Evangelium kann nicht im Geist einer politischen Feindseligkeit, sondern nur im Geist einer grundsätzlichen politisd1en Loyalität verkündet werden. Nur von solcher Grundhaltung aus können Christen den Staat auch dann bei seinem ihm von Gott gegebenen Auftrag festh~lten, wenn der Staat nichts von Gottes Auftrag wissen will, sondern sich an eine gottlose Weltanschauung verliert. Damit hat die Synode das Fundament christlicher Existenz im Staat, das über der Schrift von Bischof Dibclius ins Zwielicht geraten war, wieder deutlich klargestellt. Unabhängig davon hat sie Bischof Dibclius zugleid1 gegen die Angriffe der politisd1en Propaganda in Schutz genommen, was nichts mit einem Vertrauensvotum zu tun hat. sich die Gliedkirchen der EKD heute nod1 in lutherische und reformierte Kirdlen, neben denen sich im 19. Jahrhundert die unierten Kirchen entwickelt haben. Wie will man diese Sd1eidungen rechtfertigen? Seit zehn Jahren haben sich führenpe Theologen erneut um diese notvolle Frage bemüht und in Arnoldshain (Hessen) dazu . Thesen aufgestellt, die von der Synode mit Freude zur Kenntnis genommen wurden. Die Synode bat dringend, um die Fortführung dieser verheißungsvoll begonnenen Arbeit bemüht zu sein. Auch damit ist nod1 nimt alles aufgeführt, was die Berliner Synode ver- · handelt hat. Neuordnung der Konfirmation und Regularien wie Haushalt, Nachwahl zum Rat der, EKD und innerkirchliche ·Gesetze spielen ebenfalls eine Rolle - wahrlich ein großes Pensum! Nicht zu ermessen aber ist die Bedeutung der Aussprad1en zwischen den Synodalen aus Ost und West. „Ihr dürft Sowohl die Atomfragen als auch Einzel-' uns nicht aus dem Horizont Eures fragen des Verhältnisses der Christen zu ihrem Staat in d~r versd1iedenarrigen / Gesichtskreises verlieren!" rief ein Synodaler aus dem Osten einem Synodalen Lage der beiden Teile Deutschlands beaus dem Westen in nächtlicher Diskussion dürfen noch weiterer Klärung; die Syzu, als der Mann aus dem Westen gar node beauftragte den Rat der EKD, sie herbeizuführen. Dagegen kam die Aus- .zu wenig Verständnis für die Gegebenheiten im anderen Teil Deutsd1lands einandersetzung um den Militärseelsorgeerkennen ließ. Möge die Kirche als eine vcrtrag dahin zum Abschluß, daß dieser Klammer über die Zertrennung hinweg V ertrag nur die Glicdkirchen in der aud1 weiterhin solchen Dienst der BegegBundesrepublik angeht. · ' . nung urtd der Entwicklung der Horizonte tun! · · Begreiflicherweise erörterte. die Synode auch die antisemitischen Vorfälle der letzten Monate. Ihre Ursachen liegen tief, und es gilt, den Gemeinden deutlich zu Unkostenbeiträge (Richtsatz jährmachen, daß Christenglaube und Judenli<ll 5,- DM) für die „Politische haß unvereinbar sind. Darum muß dem Verantwortung" erbitten wir Verhäli:nis von Kirche und Israel in auf Postscheckkonto· Köln 518 30 Übereinstimmung mit dem Beschluß (Johannes Rau) · der Berlin-Brandenburgischen Provinzialsynode vom Januar.des Jahres griindliche im Saarland auf Postscheckkonto Aufmerksamkeit gewidmet werden. Saarbrücken 89 21 (Günther Heipp, Saarbrücken). Mit der no'ch nicht ganz abgeschlosseVielen Dank für alle finanzielle nen Hilfsaktion unter der Losung „Brot Hilfe! für die Welt" ist in Deutschland zum ersten Mal ein Hilfswerk für notleidende Die Herausgeber : Mcns<llen in anderen Teilen der Welt begonnen worden. ·.Die Synode dankte allen Gebern und stellte zugleich fest, POLITISCHE VERANTWOR,TUNG. daß das, was bisher geschah, nur ein Anfang sein kann. Wir dürfen über der Evangelisd1e Stimmen. Vcrantwortlid1cr Sduift· Hungersnot in der Welt nicht mehr zur leiter: Johannncs Rau MdL„ Wuppcrtal-Darmen, Ruhe kommen. Riesd1ei<lcr Straße 14. Telefon 5 37 20. Post· · Zu den mancherlei Differenzen im Protestantismus gehört nid1t zuletzt auch der vierhundertjährige Streit um die Abendmahlslehre. Von daher scheiden / scheckkoqto Köln .518 30. Druck: ßud1druckwcrk· statten Hannover GmbH„ Hannover. Der Ab· druck d~r ßeiträge ist nur mit Quellenangabe und gegen Zusendung. von Dclegen g~statt.et ..