Versuch Ruhrgebiet Schulferien

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Versuch Ruhrgebiet Schulferien
S 01 TIP TITEL
23.11.2001 9:21 Uhr
Seite 1
LANDESKUNDE IM DEUTSCHUNTERRICHT
TIPP
Versuch
Schule im Verbund
Ruhrgebiet
Region im Wandel
Schulferien
Alle Termine 2002
www.juma.de
1/2002
E 0,75
S 02-3 Adressen
23.11.2001 9:25 Uhr
Seite 2
ADRESSEN
Über folgende
Adressen gibt es
kostenloses
Material zu aktuellen
JUMA-Themen
Berliner Bär
JUMA-Seite 5
für junge Leute“, „Entertainment, Kultur und Sport“
www.buddy-bear.com
Tour de Ruhr
Emscherstraße 71
D-47137 Duisburg
www.tour-de-ruhr.de
Jeder Schlag ein Treffer
– fast!
JUMA-Seiten 2–3
TIPP-Seiten 4–5
Mit dem Roller
durchs Ruhrgebiet
JUMA-Seiten 8–12
TIPP-Seiten 22–31
Deutscher
Bahnengolfverband
Ellerweg 25
D-55496 Simmern
www.minigolfsport.de
Ruhrgebiet Touristik
Service-Center
Königswall 21
D-44137 Dortmund
www.ruhrgebiettouristik.de
Info-Broschüre über Bahnengolf und ein Faltblatt:
„Faszination Minigolf“
Infopakete „Reisekatalog
Ruhrgebiet“, „Route der
Industriekultur“, „Guide
Alles über die Bären-Aktion
in Berlin
Info-Material und Prospekte:
Reisen in das Ruhrgebiet
Schulsport im Abseits
JUMA-Seiten 36–39
TIPP-Seiten 18–21
Deutsches Sport- und
Olympiamuseum
Rheinauhafen 1
D-50678 Köln
www.sportmuseum-koeln.de
Flyer über das Museum
Zukunft mit Fragezeichen
JUMA-Seiten 14–17
Fremdenverkehrsverein
Niederlausitzer Seen
Markt 1
D-01968 Senftenberg
www.senftenberg.de
Alles über das Feriengebiet
Niederlausitz
Samstag Nacht: abgefahren – nicht angekommen
JUMA-Seiten 40–42
Deutsche Verkehrswacht
Am Pannacker 2
D-53340 Meckenheim
www.dvw-ev.de
Buch: Verkehrssicherheit
Schulferien 2002
Ostern
Baden-Württemberg
Bayern
Berlin
Brandenburg
Bremen
Hamburg
Hessen
Mecklenburg–
Vorpommern
Niedersachsen
Nordrhein Westfalen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Sachsen
Sachsen-Anhalt
Schleswig-Holstein
Thüringen
Pfingsten
Sommer
Herbst
Weihnachten
25.03.–05.04.
25.03.–06.04.
23.03.–06.04.
25.03.–05.04.
25.03.–13.04.
04.03.–16.03.
25.03.–05.04.
21.05.–31.05.
21.05.–01.06.
18.05.–21.05.
21.05.–22.05.
–
21.5.–25.5.
–
25.07.–07.09.
01.08.–16.09.
04.07.–17.08.
04.07.–17.08.
20.06.–31.07.
04.07.–14.08.
27.06.–09.08.
28.10.–30.10.
28.10.–02.11.
07.10.–19.10.
07.10.–19.10.
30.09.–12.10.
04.10.–19.10.
30.09.–12.10.
23.12.02–04.01.2003
23.12.02–04.01.2003
23.12.02–03.01.2003
23.12.02–03.01.2003
23.12.02–07.01.2003
23.12.02–04.01.2003
23.12.02–10.01.2003
25.03.–03.04.
25.03.–13.04.
25.03.–06.04.
21.03.–05.04.
25.03.–10.04.
28.03.–05.04.
02.04.–10.04.
02.04.–15.04.
25.03.–06.04.
17.05.–21.05.
–
21.05.
–
–
18.05.–21.05.
–
–
17.05.–21.05.
04.07.–14.08.
20.06.–31.07.
18.07.–31.08.
04.07.–16.08.
27.06.–07.08.
20.06.–31.07.
20.06.–31.07.
04.07.–14.08.
20.06.–31.07.
14.10.–19.10.
30.09.–12.10.
14.10.–26.10.
30.09.–11.10.
04.10.–19.10.
14.10.–26.10.
04.10.–11.10.
14.10.–28.10.
14.10.–26.10.
23.12.02–03.01.2003
23.12.02–06.01.2003
23.12.02–06.01.2003
20.12.02–03.01.2003
23.12.02–06.01.2003
23.12.02–04.01.2003
23.12.02–04.01.2003
23.12.02–06.01.2003
23.12.02–03.01.2003
Zusätzlich gibt es 2002 in einigen Bundesländern Winterferien: Bayern: 11.02., Berlin: 01.02.–09.02., Brandenburg: 04.02.–16.02.,Hamburg: 01.02., Mecklenburg-Vorpommern:
04.02.–15.02., Niedersachsen: 28.01.– 29.01., Sachsen: 11.02.–23.02., Sachsen-Anhalt: 11.02.–20.02., Thüringen: 04.02.–09.02. Alle Angaben ohne Gewähr
Impressum
Redaktionsadresse:
Redaktion JUMA,
Frankfurter Str. 40, D-51065 Köln
Telefon: Deutschland + 221/962513–0
Fax: Deutschland + 221/962513–4 oder -14
Internet: www.juma.de
E-Mail: [email protected]
Verantwortlich: Christian Vogeler
Redaktion TIPP: Dr. Jörg-Manfred Unger
Redaktionsassistenz: Kerstin Harnisch
Layout: Helmut Hagen
Wissenschaftlicher Beirat:
Prof. Dr. Peter Conrady, Universität Dortmund;
2 TIPP 1/2002
Prof. Dr. Inge Schwerdtfeger, Ruhr-Universität
Bochum; korrespondierendes Mitglied:
Dr. Hans Simon-Pellanda, Goethe-Institut
Inter Nationes München
Litho:
R&S GmbH, Mönchengladbach
Druck und Verlag:
Tiefdruck Schwann-Bagel GmbH & Co KG
Grunewaldstr. 59
D-41066 Mönchengladbach
Copyright:
Tiefdruck Schwann-Bagel GmbH,
Mönchengladbach. 2002 ISSN 0940-497X.
TIPP ist das Lehrerbegleitheft zum Jugendmagazin
JUMA. Es erscheint viermal jährlich. Namentlich
gezeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die
Meinung der Redaktion wieder.
Für unverlangt eingesandte Texte und Bilder übernimmt der Verlag keine Gewähr. Der Nachdruck von
Texten ohne urheberrechtlichen Vermerk ist für
Lehr- und Unterrichtszwecke frei; zwei Belegexemplare erbeten.
TIPP entsteht in Zusammenarbeit mit dem Bundesverwaltungsamt (BVA) – Zentralstelle für das
Auslandsschulwesen (ZfA) – Köln; verantwortlich:
Diethelm Kaminski
S 02-3 Adressen
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Seite 3
TIPP – das Lehrerheft zum JUMA
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Liebe Kollegin, lieber Kollege,
JUMA 1/2002 IM UNTERRICHT
diese Ausgabe
von JUMA und
TIPP hat ein
Schwerpunktthema: der
Strukturwandel
der ehemaligen
Industrieregionen Ruhrgebiet im
Westen und Lausitz im Osten der
Republik. Neben den Reportagen
in JUMA stehen in TIPP zusätzliche Informationen, ergänzende
Texte und Vorschläge für den
Unterricht zum Thema „Ruhrgebiet“. Auf den TIPP-Mittelseiten finden Sie den Spielplan
unserer „Rallye durch das Ruhrgebiet“ zum Heraustrennen oder
zum Kopieren. TIPP folgt daher in
diesem Fall nicht der JUMA-Heftstruktur: Das Thema „Mit dem
Roller durchs Ruhrgebiet“ beschließt die aktuellen Didaktisierungen. Für die JUMA-Reportage
über die Lausitz, „Zukunft mit
Fragezeichen“, möchte ich Sie
um Vorschläge für den Unterricht
bitten, die Sie in einer oder mehrerer Ihrer Klassen ausprobiert
haben, vielleicht im Zusammenhang mit den Artikeln über das
Ruhrgebiet. Recherche-Möglichkeiten bietet u.a. das Internet!
Die besten Einsendungen werden
honoriert und unter der Rubrik
„JUMA bei uns“ veröffentlicht.
Jeder Schlag ein Treffer – fast!
Tipps für die Deutschstunde
4–5
Moment mal!
Ergänzender Text: MfG (Mit freundlichen Grüßen)
6–7
Nicht für die Schule, sondern fürs Leben lernen wir!
Ergänzender Text: Schule im gesellschaftlichen Verbund
essen, fressen, tafeln
Tipps für die Deutschstunde
14–17
Schulsport im Abseits
Tipps für die Deutschstunde
Ergänzender Text: Sportstunde
18–20
21
Mit dem Roller durchs Ruhrgebiet
Tipps für die Deutschstunde
Ergänzender Text: Gebiet im Wandel
22–27
28–31
Kurz und bündig
32
RUBRIKEN
Landeskunde spezial
Hallooooo!
33
JUMA bei uns
Ergebnisse der Arbeit mit JUMA
Seminare mit JUMA und TIPP
Interview: „Regionale Zusammenarbeit fördern!“
Deutsch in der Slowakei
34–35
36–37
38–39
40–41
Mach mit!
Ofczarek’s Mick
42–43
Vorschau
Einige Themen in Heft 2/2002
Fragebogen „Studieren in Deutschland“
Leserbriefe
Herzlichst
8–13
Köpfe aus aller Welt
44
45
46–47
48
Jörg-Manfred Unger
TIPP 1/2002
3
S 04-05 Minigolf
23.11.2001 9:56 Uhr
Seite 4
JUMA 1/2002 IM UNTERRICHT
TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE
MIT DEN JUMA-SEITEN 2–3
I
INFORMATION
Vom Minigolf
zum Bahnengolf
Die ersten minigolfähnlichen
Bahnen wurden in den 1920-er
Jahren in Großbritannien und
in den USA gebaut. Sie hatten
schnell Erfolg bei Leuten,
denen das „große Golf“ zu
teuer oder zu elitär war. Der
Schweizer Paul Bogni hatte
1952 die Idee, solche Anlagen
zu normieren. Er ließ sein
System unter dem Namen
„Minigolf“ patentieren.
Auf allen Minigolfanlagen geht
es darum, mit dem Ball die
Hindernisse auf den 18 Bahnen zu überwinden und mit
möglichst wenig Schlägen das
Zielloch zu erreichen. In
Deutschland haben zu Beginn
der 1960-er Jahre Minigolfer
die ersten Vereine gegründet.
Damit wurde das Spiel unter
dem Namen „Bahnengolf“ zu
einem Wettkampfsport .
1966 wurde der Deutsche
Bahnengolf Verband (DBV) gegründet. Seine heute 13 Landesverbände mit 360 Vereinen
haben rund 14 000 Mitglieder,
davon fast 3 000 Jugendliche.
Deutschland zählt mit
Schweden, Österreich und der
Schweiz zu den führenden
Nationen der nicht olympischen Sportart Bahnengolf.
4 TIPP 1/2002
Jeder Schlag
ein Treffer – fast!
„Minigolf“ in der Deutschstunde
Die Schülerinnen und Schüler lesen den JUMA-Text über Minigolf in
Deutschland. Dann bilden jeweils 3–5 von ihnen Kleingruppen. Jede
Gruppe bekommt eine Kopie der TIPP-Seite 5 („Minigolfbahnen“) und
jedes Gruppenmitglied eine Spielfigur.
Alle stellen ihre Spielfigur an den Startkreis der ersten Minigolf-Bahn.
Eine/r beginnt. Die anderen stellen Fragen zum Text.
Beispiel:
„Was ist das Geheimnis des Minigolfspielers?“
Antwort: „Das Geheimnis des Minigolfspielers ist der richtige Ball!“
Nach jeder richtigen Antwort rückt die Spielfigur (der Ball) einen Punkt
auf der Bahn vor und die bzw. der Nächste ist an der Reihe – solange bis
eine Spielfigur am Ziel (im Loch) ist. Wer eine falsche Antwort gibt, bleibt
stehen. Nach einem Sieg geht es zur nächsten Bahn. Wer auf allen
3 Bahnen die wenigsten „Schläge“ braucht, gewinnt.
Varianten:
1. Spielplan ist nur eine Bahn.
2. Die Gruppen zeichnen weitere Bahnen (wie auf der Kopiervorlage
mit Ballstrecken), so dass ein Parcours entsteht.
3. Die Fragen beziehen sich auf andere oder mehrere JUMA-Texte.
4. Die Fragen sind offen, z.B. „Welches Land hat die letzte FußballWeltmeisterschaft gewonnen?“)
23.11.2001 9:56 Uhr
Seite 5
Aufgabe
Diese „Minigolfbahnen“ sind Spielpläne mit Start und Ziel. Beantworte Fragen zum JUMA-Artikel
„Jeder Schlag ein Treffer – fast!“! Bei einer richtigen Antwort rückt der „Ball“ (= deine Spielfigur)
einen Punkt weiter.
Illustrationen: Ofczarek!
JEDER SCHLAG EIN TREFFER – FAST!
KOPIERVORLAGE
S 04-05 Minigolf
TIPP 1/2002
5
S 06-07 Abk. erg. Text
23.11.2001 10:00 Uhr
Seite 6
JUMA 1/2002 IM UNTERRICHT
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ERGÄNZENDER TEXT ZU DEN JUMA-SEITEN 4–7
Im Deutschen wimmelt es von Abkürzungen.
Auch JUMA ist eine: JUMA steht für Jugendmagazin.
In den aktuellen „Moment mal!“-Meldungen findet
man die Abkürzungen GEZ (Gebühreneinzugszentrale), IFA (Internationale Funkausstellung),
U-Bahn (Untergrund-Bahn), BUGA (Bundesgartenschau) und IGA (Internationale Gartenbauausstellung.
Die Hiphop-Band „Die Fantastischen Vier“ (Fanta-4)
hat einen sehr erfolgreichen Rap (Sprechgesang) mit
Abkürzungen im Deutschen gemacht, den man leicht
in der Klasse vortragen kann (siehe rechts).
ARD, ZDF, C&A
BRD, DDR und USA
BSE, HIV und DRK
GbR, GmbH – ihr könnt mich mal
THX, VHS und FSK
RAF, LSD und FKK
DVU, AKW und KKK
RHP, USW, LMAA
PLZ, UPS und DPD
BMX, BPM und XTC
EMI, CBS und BMG
ADAC, DLRG – ojemine
EKZ, RTL und DFB
ABS, TÜV und BMW
KMH, ICE und Eschede
PVC, FCKW – is nich OK
MfG Mit freundlichen Grüßen
die Welt liegt uns zu Füßen
doch wir stehen drauf wir gehen drauf
für ein Leben voller Schall und Rauch
bevor wir fallen, fallen wir lieber auf
Foto: Four Music
HNO, EKG und AOK
LBS, WKD und IHK
UKW, NDW und Hubert K
BTM, BKA, hahaha
LTU, TNT und IRA
NTV, THW und DPA
H+M, BSB und FDH
SOS, 110 – tatütata
SED, FDJ und KDW
FAZ, BWL und FDP
EDV, IBM und WWW
HSV, VFB, oleole
ABC, DAF und OMD
TM3, A+O und AEG
TUI, UVA und UVB
THC in OCB is was ich dreh
Die Fantastischen Vier: Smudo, Thomas D., DeeJot Hausmarke und And.Y
6 TIPP 1/2002
MfG Mit freundlichen Grüßen
die Welt liegt uns zu Füßen
doch wir stehen drauf wir gehen drauf
für ein Leben voller Schall und Rauch
bevor wir fallen, fallen wir lieber auf
Musik und Text: Michael B. Schmidt, Michael DJ Beck, Thomas Duerr, Andreas Rieke; © by Emi Quattro Musikverlag GmbH, Hamburg
MfG (Mit freundlichen Grüßen)
MFG (MIT FREUNDLICHEN GRÜSSEN)
KOPIERVORLAGE
S 06-07 Abk. erg. Text
23.11.2001 10:00 Uhr
Seite 7
Preisausschreiben
TIPP fragt alle Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer: Was bedeuten die Abkürzungen in dem Rap
„MfG – Mit freundlichen Grüßen“? Kopieren Sie diese Seite, schreiben Sie die Bedeutungen neben
die Abkürzungen und schicken Sie das Blatt (ggf. mit Zusatzseite) an die Redaktion JUMA/TIPP,
Stichwort: MfG, Frankfurter Straße 40, D-51065 Köln. Die 40 Einsenderinnen und Einsender mit
den meisten richtigen Lösungen nehmen an der Verlosung von 10 Duden-Wörterbüchern teil.
Einsendeschluss ist der 31.12.2002. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
MfG
XTC
NTV
ARD
EMI
THW
ZDF
CBS
DPA
C&A
BMG
H+M
BRD
ADAC
BSB
DDR
DLRG
FDH
USA
EKZ
SOS
BSE
RTL
SED
HIV
DFB
FDJ
DRK
ABS
KDW
GbR
TÜV
FAZ
GmbH
BMW
BWL
THX
KMH
FDP
VHS
ICE
EDV
FSK
PVC
IBM
RAF
FCKW
WWW
LSD
OK
HSV
FKK
HNO
VFB
DVU
EKG
ABC
AKW
AOK
DAF
KKK
LBS
OMD
RHP
WKD
TM3
USW
IHK
A+O
LMAA
UKW
AEG
PLZ
NDW
TUI
UPS
BTM
UVA
DPD
BKA
UVB
BMX
LTU
THC
BPM
TNT
OCB
IRA
TIPP 1/2002
7
S 08-13 Schule berlin
23.11.2001 10:08 Uhr
Seite 8
JUMA 1/2002 IM UNTERRICHT
ERGÄNZENDER TEXT ZU DEN JUMA-SEITEN 22–26
Schule im
gesellschaftlichen Verbund
Verantwortung für
die Jugend
Das Projekt „Kreativität in
die Schule“, kurz „KidS“,
beteiligt „Dritte“ wie
Künstler, Techniker oder
Sportler in so genannten
Arenen am Unterricht. Es
findet an mehreren deutschen Schulen Nachahmung. Auch Lehrer
und Lehrerinnen im Ausland interessieren sich
mittlerweile dafür. Initiiert
und entwickelt wurde die
Idee von der Lehrerin,
Psychotherapeutin und
heutigen Schulleiterin
Hildburg Kagerer.
Foto: Michael Kämpf
Hildburg Kagerer
Hildburg Kagerer hat keinen
Direktoren-Schreibtisch. Sie sitzt
in ihrem Büro in der Berliner
Ferdinand-Freiligrath-Oberschule
an einem quadratischen Tisch.
Ihr Platz ist einer von acht. Dort
steht ihr Telefon und dort liegen
ihre Unterlagen. Ein Zeichen für
den Abbau von Hierarchie.
„Schule“, sagt sie, „ist die Verbindung aller Lebens- und Berufsbereiche.“ Unter dem Schlagwort
„Schule im gesellschaftlichen
Verbund“ fordert sie die Mitverantwortung von Wirtschaft und
öffentlichen Einrichtungen, von
Künstern und von Hochschulen
bei der Erziehung der jungen Generation. Für die Erfinderin des
Projektes „KidS“ ist „Schule =
Schüler + Lehrer + ,Dritte‘“.
Ton- und Lichtmeister Joachim Neumann (links) ist im Schuljahr 2000/2001 „Dritter“
in der „Arena Bühne“
8 TIPP 1/2002
S 08-13 Schule berlin
23.11.2001 10:08 Uhr
Seite 9
Lernen an
problematischem Ort
Klasse in der „Arena“
Hildburg Kagerer war in den
1980-er Jahren im schulpsychologischen Dienst und hatte ein
kleines Büro in der FerdinandFreiligrath-Oberschule in Kreuzberg, einem sozialen Brennpunkt
der Stadt. Hier war sie u.a. zuständig für die Drogenprävention.
Sie sah, wie viele Lehrerinnen
und Lehrer ihre Schülerinnen
und Schüler mit klassischen
Methoden nicht mehr erreichten:
Sie unterrichteten „über die
Köpfe hinweg“.
Hinzu kommt, dass die Mehrzahl
der Schülerinnen und Schüler
an der Ferdinand-FreiligrathOberschule auch heute „nichtdeutscher Herkunft“ ist und
Deutsch nicht als Muttersprache
spricht. Die Folge sind Kommunikationsprobleme. Die meisten
haben ein türkisches Elternhaus;
zur Schülerschaft gehören Angehörige weiterer 12 Nationalitäten (siehe JUMA-Seite 22).
Zudem prallen unterschiedlichste
Sprachen und Kulturkreise aufeinander; die Konflikte der Welt
finden sich im Klassenraum
wieder – Türken und Kurden, der
Balkan und Nahost ...
Deutsche Lehrerinnen und Lehrer
sind darauf nicht vorbereitet. Sie
müssen den deutschen Rahmenlehrplan erfüllen.
themenbezogen
fachübergreifend
–
jahrgangübergreifend
7.–10. Jahrgang
–
zwei Lehrer – ein „Dritter“
–
14 Stunden pro Woche
Kurse
Deutsch
Mathematik
Englisch
Naturwissenschaften (Physik, Chemie, Biologie)
Gesellschaftswissenschaften (Geschichte, Erdkunde …)
–
jahrgangorientiert
–
12 Stunden pro Woche
(3 Kurse pro Woche à 4 Stunden)
(12 Kurse pro Jahr – verteilt auf 4 Quartale)
Musischer Fachunterricht
Bildende Kunst
Sport
–
Ein weiteres Problem: Die Hauptschule ist in Berlin ein stigmatisierter Ort, den nur 6 Prozent
aller Schülerinnen und Schüler
besuchen (in Bayern sind es
30 Prozent). (Oberschule ist in
Berlin die Bezeichnung für alle
Schulformen nach dem 6. Grundschuljahr.)
jahrgangorientiert
–
je 2 Stunden pro Woche
Die Organisation der Ferdinand-Freiligrath-Oberschule im Schuljahr 2000/2001
TIPP 1/2002
9
S 08-13 Schule berlin
23.11.2001 10:08 Uhr
Seite 10
Foto: Ferdinand-Freiligrath-Oberschule
Erfordert
höchste Konzentration:
Bildhauerei in
der „Arena
Atelier“
Der Besuch einer Hauptschule
bedeutet für viele Betroffene,
dass sie sich nicht mehr anzustrengen brauchen – sie bekommen in der Regel sowieso keinen
Ausbildungsplatz. Dafür benötigt
man meistens den Realschulabschluss oder besser noch das
Abitur. Hauptschülerinnen und
-schüler haben oft das Gefühl,
nicht gebraucht zu werden.
Hildburg Kagerer plädiert daher
für die Abschaffung der Hauptschule: „Man könnte die
10 Pflichtschuljahre zum Beispiel
durch einen Abschluss der
10 TIPP 1/2002
Sekundarstufe 1 beenden.“ Für
ihre eigene Schule hat sie bereits
einen Teilerfolg errungen: Seit
dem Schuljahr 2001/2002 ist die
Ferdinand-Freiligrath-Oberschule „Integrierte Haupt- und
Realschule“.
Entwicklung in 3 Phasen
Das Projekt „KidS“ besteht seit
über 12 Jahren. In der ersten
Phase wurden wöchentlich
2 Stunden Künstler in so genannten Wahlpflichtkursen in den
Unterricht integriert. Aus der
Zusammenarbeit von Lehrern
und Künstlern entstanden eine
Schreibwerkstatt, Malerei, Akrobatik, Bildhauerei, Tanz und
Theater.
In der 2. Phase wurde das Projekt
von 1995 bis 1999 nach vielen
Hürden als Modellversuch der
Bund-Länder-Kommission für
Bildungsplanung und Forschungsförderung weiterentwickelt und auf weitere Schulen
unter anderem in Augsburg und
Wiesbaden übertragen. Neben
der sukzessiven Einführung in
allen Jahrgängen der FerdinandFreiligrath-Schule (von Klasse
7 bis 10), wo man den Versuch
im Detail beobachtete, hielten
weitere Lebens- und Berufsbereiche wie Handwerk, Technik
und Naturwissenschaft Einzug.
Hinzu kamen nach der Lösung
von Versicherungsproblemen
außerschulische Lernorte wie
Ateliers und Betriebe.
Seit dem Schuljahr 1999/2000
ist „KidS“ ein Schulversuch des
Landes Berlin. Erstmals übernimmt der Schulsenat die Kosten
für die „Dritten“. Bis 1994 hatte
die Robert-Bosch-Stiftung das
Projekt finanziell unterstützt, von
1993 bis 1999 waren die
Bayerischen Motoren Werke
(BMW) Hauptförderer.
Die „Dritten“ übernehmen heute
4 von 14 Wochenstunden so
genannter Arenen, wo Inhalte des
Lehrplanes mehrerer Fächer
durch konkrete Projekte vermittelt werden, z.B. durch den Bau
einer „Kräuterspirale“ (siehe
JUMA-Seiten 22–23), durch die
Aufführung eines Theaterstücks
(siehe JUMA-Seite 26), durch die
Bewirtschaftung der Schulkantine usw.
S 08-13 Schule berlin
23.11.2001 10:08 Uhr
Die „Arenen“ sind jahrgangübergreifend, das heißt Schülerinnen und Schüler aus allen
Klassenstufen nehmen gemeinsam daran teil. 16 Stunden in der
Woche werden in den einzelnen
Jahrgangsstufen Deutsch,
Mathematik, Englisch, Physik,
Chemie, Geschichte usw. zur
Vermittlung des Basiswissens
unterrichtet (siehe „Organisation
im Schuljahr 2000/2001“, TIPPSeite 9).
Die „Arenen“ des Schuljahres
2000/2001 waren:
1. Arena Bühne (Theater, Musik)
2. Arena Atelier (Textilgestaltung,
Malen, Zeichnen, Bildhauerei)
Seite 11
3. Arena Medien
(Internet, Journalismus)
4. Arena Stadion (Akrobatik)
5. Arena Markt (Handwerk,
BMW-Motorradwerk,
Gastronomie)
6. Arena Natur und Technik
(z.B. Bau einer „Kräuterspirale“)
Meinungen von Schülern
und Schülerinnen der
Ferdinand-FreiligrathOberschule über das
„KidS“-Projekt
„Vieles ist mir erst klar, seit
ich aus der Schule raus bin.
Die Arbeitslosigkeit, die
Angst – all das ist noch da.
Da ist es wichtig, selbst
etwas zu machen. Aber das
muss man einmal gelernt
haben. Dazu muss man sich
selbst kennen und sich
selbst etwas zutrauen. Und
das lernten wir bei den
Künstlern. Und davon kam
die Willenskraft, sich Ziele
zu setzen. Und wenn du
Ziele hast, hast du Leben.“
Für die nächsten Schuljahre ist
u.a. eine „Arena Gesellschaft und
Soziales“ (Ich und die anderen,
Altersheime, Krankenhäuser etc.)
geplant.
Die Teilnahme an den „Arenen“
wird von den Lehrerinnen und
Lehrern bewertet. Zusätzlich zum
Zeugnis, auf dem traditionelle
Schulfächer und Noten sowie
„Unsere Arbeit mit den
Künstlern – das ist das Gegenteil von Gewalt.“
„Mein Umgang mit anderen
Menschen hat sich verändert. Wenn man selbst etwas Schweres macht, bekommt man auch Achtung
vor der Arbeit von anderen.“
Foto: Ferdinand-Freiligrath-Oberschule
„Meine Eltern haben sich
verändert. Sie haben zum
ersten Mal mitgekriegt,
dass sie stolz auf mich sein
können.“
„Er sagte immer: ,Wenn du
es so nicht kannst, dann
probierst du es anders,
du kannst es auch anders
machen. Es gibt immer viele
Möglichkeiten. Such dir die
Möglichkeit aus, die du
kannst!‘“
Die Bewirtschaftung der Schulkantine ist Teil der „Arena Markt“
TIPP 1/2002
11
S 08-13 Schule berlin
23.11.2001 10:08 Uhr
Seite 12
Fotos: Michael Kämpf
Im BMW-Motorradwerk Berlin
bekommen
schon 13-Jährige dank „KidS“
Einblicke in die
Welt der Arbeit
BMW-Ausbildungsleiter Ulrich Franke
über das „KidS“-Projekt
„Schülerinnen und Schüler
haben nur schemenhafte
Vorstellungen, was sie im
Berufsleben erwartet, warum
sie rechnen, schreiben, lesen
lernen usw. Auch die Lehrer
und Lehrerinnen wissen oft
nicht genau, was auf ihre
Schülerinnen und Schüler
zukommt oder sie haben
falsche Vorstellungen davon.
Insofern lernen im Rahmen
des ,KidS’-Projektes beide
im Betrieb.
Das heutige Schulsystem
verlangt den Schülerinnen
und Schülern 10 Jahre lang
Einzelleistungen und Reproduktion des Wissens ab.
Andere Qualifikationen, die
ebenfalls für das Berufsleben
relevant sind, finden in der
Regel keine angemessene
Berücksichtigung:
• Selbstorganisation
• soziale Kompetenz
(der Umgang mit anderen)
• Methoden-Kompetenz
(Zeitplanung, „wie räume
ich mein Zimmer auf?“
etc.)
12 TIPP 1/2002
• persönlicher Bereich
(Mentalität, körperliche
Verfassung, Intelligenz
usw.)
Um solche Werte zu berücksichtigen, müsste ein „Portfolio“ – idealerweise in Zusammenarbeit mit der Schule
erstellt – das herkömmliche
Zeugnis ersetzen (vgl. „Zertifikat“, TIPP-Seite 13).
Bei BMW in Berlin führten die
Erfahrungen mit dem ,KidS’Projekt zu einem veränderten
Auswahlverfahren für Ausbildungsplätze und demnächst
zu einer neuen Ausbildungsorganisation. Ziel ist die Aufgabenorientierung, die an die
Stelle starrer Ausbildungspläne tritt – weg von der Standardisierung hin zur Individualisierung des Lernens.“
Ulrich Franke
die versetzungsrelevante ArenaNote stehen, bekommt jede
Schülerin und jeder Schüler ein
Zertifikat mit einer sehr differenzierten Bewertung (siehe TIPPSeite 13).
„Dritte“ zu finden war übrigens
nie ein Problem. Die „Mund-zuMund-Propaganda“ funktionierte
von Anfang an gut; über die
Lehrerschaft entwickelte sich
geradezu ein Schneeballsystem;
im laufenden Schuljahr gibt es
sogar Bewerbungen, zum Beispiel von Architekten, die gar
nicht alle berücksichtigt werden
können.
Öffnung nach außen
Ein wesentliches Element der
„Arenen“ ist die Öffnung nach
außen: Theaterauftritte finden in
richtigen Theatern statt („,echte
Auftritte müssen richtig gut sein“,
so eine Schülerin); Bilder werden
in Galerien ausgestellt; die
Schreibwerkstatt veröffentlicht
Bücher ...
Diese Öffnung stärkt das Selbstbewusstsein der Schülerinnen
und Schüler („Ich bin vor
100 Leuten aufgetreten, was ist
dann schon ein Vorstellungsgespräch“, so ein Schüler).
Nicht selten „versagt“ eine Schülerin oder ein Schüler in der
Schule und beweist „im richtigen
Leben“ Höchstleistungen.
„Durch das Projekt wurden Schülerinnen und Schüler erreicht,“ so
Schulleiterin Hildburg Kagerer,
„bei denen das nicht zu erwarten
war, und die sich darüber hinaus
sehr positiv entwickelt haben.“
Ein Modell für die Schule
insgesamt?
S 08-13 Schule berlin
23.11.2001 10:08 Uhr
Seite 13
Ferdinand-Freiligrath-Oberschule
Integrierte Haupt- und Realschule
im Rahmen des Schulversuchs „Schule im gesellschaftlichen Verbund“
Zertifikat
zum Zeugnis von
für
Mitglied der Arena
, geboren am
Arbeitete mit folgenden außerschulischen Fachkräften:
(Name)
(Beruf)
(Unterschrift)
(Name)
(Beruf)
(Unterschrift)
Bewertung:
Zuverlässigkeit
ausgeprägt
Kommunikationsfähigkeit
ausgeprägt
Selbstständigkeit
ausgeprägt
Fähigkeit zur Zusammenarbeit
ausgeprägt
Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer
ausgeprägt
Arbeitsausführung
sorgfältig
Verstellungskraft
ausgeprägt
Umgang mit neuen Situationen
aufgeschlossen
Fähigkeit zu Präsentationen
sicher
Schulleiter(in)
Zuverlässigkeit
wenig entwickelt
Kommunikationsfähigkeit
wenig entwickelt
Selbstständigkeit
wenig entwickelt
Fähigkeit zur Zusammenarbeit
wenig entwickelt
Konzentrationsfähigkeit und Ausdauer
wenig entwickelt
Arbeitsausführung
nachlässig
Vorstellungskraft
wenig entwickelt
Umgang mit neuen Situationen
zögerlich
Fähigkeit zu Präsentationen
unsicher
Klassenlehrer(in) in der Arena
TIPP 1/2002
13
S 14-17 Essen
23.11.2001 10:22 Uhr
Seite 14
JUMA 1/2002 IM UNTERRICHT
TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE
MIT DEN JUMA-SEITEN 28–29
essen, fressen, tafeln
Nahrung und Ökologie
Die 8. Klasse der Berliner Heinrich-Schliemann-Oberschule hat für die
Ausstellung „essen, fressen, tafeln“ im Jugendzentrum „Weinmeisterhaus“ ein „Frühstück für Genießer“ zusammengestellt. Tee, Butter,
Knäckebrot usw. legten dafür eine Strecke von 172 611 Kilometern
zurück – 4-mal um die Erde. Im einzelnen handelte es sich um:
Fotos: Michael Kämpf
Kiwis aus Neuseeland – 17 000 Kilometer
Tee aus Indien – 8 000 Kilometer
Trauben aus Südafrika – 9 500 Kilometer
Emmenthaler aus der Schweiz – 1 000 Kilometer
Butter aus Irland – 1 600 Kilometer
Lachs aus Norwegen – 2 000 Kilometer
Bananen aus Costa Rica – 10 500 Kilometer
Mehl aus Schleswig – 300 Kilometer
Cornflakes aus den USA – 10 000 Kilometer
Eier aus dem Allgäu – 700 Kilometer
Marmelade aus Aachen – 633 Kilometer
Schinken aus dem Schwarzwald – 830 Kilometer
Knäckebrot aus Schweden – 1 600 Kilometer
Honig aus Kanada – 10 500 Kilometer
Kaffee aus Kolumbien – 9 500 Kilometer
Kakao aus Brasilien – 11 000 Kilometer
Der Ausstellungsbeitrag der Siebtklässler Kai und Kevin: Kochgeschirr
14 TIPP 1/2002
1. Unterrichtsvorschlag:
Interkultureller Vergleich
Nach Lektüre des JUMA-Artikels schreibt zunächst jede Schülerin und
jeder Schüler auf, wie viele Kilometer sein eigenes Frühstück ungefähr
zurückgelegt hat. Die Ergebnisse zirkulieren in der Klasse.
S 14-17 Essen
23.11.2001 10:23 Uhr
Seite 15
Die Schülerinnen und Schüler raten, wer welches Frühstück gegessen
hat.
Die Bestandteile des Frühstücks mit den wenigsten und mit den meisten Transportkilometern werden (einschließlich Kilometerangaben)
neben 3–4 weiteren Beispielen vorgelesen. Dann bilden die Schülerinnen und Schüler Kleingruppen. Jede Gruppe stellt ein Frühstück
zusammen, das möglichst wenige Transport-Kilometer beansprucht.
Varianten:
1. Das Frühstück beansprucht möglichst viele TransportKilometer.
2. Es kommt aus möglichst vielen oder aus wenigen Ländern.
3. Es kommt nur aus Städten bzw. aus Regionen des eigenen
Landes.
4. Untersuchungsgegenstände sind Mittag- und/oder
Abendessen.
5. Der Lehrer gibt die Gesamt-Kilometer (z.B. 2 000) vor.
Am Tag der Ausstellungseröffnung
war der Tisch reich gedeckt
Alle Gruppen zeichnen die Produktionsländer ihres Frühstücks auf der
Weltkarte ein (Kopiervorlage, TIPP-Seite 17); die Karte ihres eigenen
Landes zeichnen sie gesondert. Welches Frühstück ist das beste?
Sylvains
„kulinarischer
Lebenslauf“
Gespräche
an Emilys
moosbedecktem
Tisch
TIPP 1/2002
15
23.11.2001 10:23 Uhr
Seite 16
16 TIPP 1/2002
Aufgabe
Benennt die Produktionsländer eurer
Frühstückstafel und zeichnet sie in die
Weltkarte ein. Wie viele Kilometer
sind es jeweils bis zu eurem Heimatort?
Zeichnung: Nikos Frangidakis
ESSEN, FRESSEN, TAFELN
KOPIERVORLAGE
S 14-17 Essen
S 14-17 Essen
23.11.2001 10:23 Uhr
Seite 17
5 weitere Unterrichtsvorschläge
1. Die Schülerinnen und Schüler bilden 5 Kleingruppen. Jede Gruppe
stellt zur Übung des Wortschatzes zum Thema „Essen“ wie im Beispiel unten verschiedene Mahlzeiten zusammen:
a) ökologisches Essen
b) exotisches Essen
c) Kleinigkeiten für zwischendurch
d) kaltes und warmes Buffet
e) Typisches aus ...
Illustration: Ofczarek!
Beispiel für die
Präsentation von
Wortschatz zum Thema
„Essen“
Anschließend zirkulieren die Listen. Jede Gruppe ergänzt sie oder
notiert Alternativen, die dem eigenen Geschmack mehr entsprechen.
2. Danach bekommt jede Gruppe eine weitere Aufgabe:
a) eine Einladung zum Abendessen verfassen
b) Benimmregeln beim Essen formulieren
c) ein Rezept auf Deutsch schreiben
d) Tischgespräche führen
e) eine Situation im Restaurant spielen
Anschließend wandern alle Aufgaben (oder ein Teil davon) weiter zu
den anderen Gruppen.
3. Wer ist schwerer als z.B. 50 Kilogramm? Alle schreiben für jedes Kilo,
das sie mehr auf die Waage bringen, ein Mitbringsel fürs Buffet auf.
4. Alle verfassen ihren „kulinarischen Lebenslauf“: „Was ich mit 3, 7, 10,
13 Jahren und heute am liebsten gegessen habe bzw. esse.“
5. Blindverkostung: Alle bringen in der nächsten Deutschstunde etwas
zum Essen mit und lassen Mitschülerinnen und Mitschüler mit verbundenen Augen raten, um was es sich handelt (z.B. um Schokolade, Brot, Joghurt).
Sie machten die 5 weiteren Unterrichtsvorschläge während eines JUMA/TIPPSeminars: Ruzena Zelenaková, Milan
Adam, Adela Cukerová (von links nach
rechts) in Presov, Slowakei
TIPP 1/2002
17
S 18-20 Sport
23.11.2001 10:29 Uhr
Seite 18
JUMA 1/2002 IM UNTERRICHT
TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE
MIT DEN JUMA-SEITEN 36–39
Schulsport im Abseits
Fotos, Collagen und Texte
Fotos: Martin Rottenkolber
Lieber
Breakdance als
Klimmzüge!
Die Klasse liest den JUMA-Artikel „Schulsport im Abseits?“ Dann
werden Kleingruppen gebildet. Jede Gruppe schneidet aus dem JUMA
mehrere Jugendliche aus (z.B. auf den JUMA-Seiten 8, 16, 19, 26) und
klebt sie auf das große Turnhallen-Foto auf den JUMA-Seiten 36–37
(siehe Beispiel unten).
Beispiel für die „Belebung“ der Turnhalle in der Deutschstunde
18 TIPP 1/2002
S 18-20 Sport
23.11.2001 10:29 Uhr
Seite 19
Alle Gruppen legen den Jugendlichen Wörter in den Mund, indem sie
Sprechblasen für sie zeichnen. Die fertigen Collagen zirkulieren unter
den Gruppen; die Sprechblasen sind der Beginn eines Gesprächs: Jede
Schülerin und jeder Schüler spielt dabei eine Jugendliche oder einen
Jugendlichen auf dem Foto.
Varianten:
1. Die Sprechblasen orientieren sich inhaltlich am JUMA-Artikel
(„Lieber Breakdance als Klimmzüge!“).
2. Zu den Collagen gehören weitere Bilder bzw. Bildausschnitte,
z.B. die Hosen auf dem Foto der JUMA-Seite 10.
„Sport“ in der Deutschstunde
Weitere 9 Vorschläge zum Thema „Sport“ im Anfänger- und Mittelstufenunterricht:
1. Jeweils ein Schüler oder eine Schülerin mimen eine typische Bewegung einer Sportart. Die Klasse rät, um welche Sportart es sich handelt.
Alle Sportarten werden an die Tafel geschrieben.
Variante:
Die Miminnen und Mimen beschränken sich auf olympische Disziplinen wie Abfahrtsski oder Handball oder nicht olympische Sportarten wie Golf oder Polo, oder sie wählen lustige Sportarten wie
Gehen.
2. Die Schülerinnen und Schüler bilden Kleingruppen. Jeweils 2 Gruppen wählen gemeinsam eine Sportart. Die Mitglieder der einen Gruppe
notieren alle Vorteile dieser Sportart. Die Mitglieder der Partnergruppe
notieren alle Nachteile dieser Sportart (bei weiteren Sportarten verfahren sie umgekehrt).
Beispiel Fußball:
Man bewegt sich; man braucht nur einen Platz und einen Ball;
man kann fast überall spielen (Vorteile).
Man braucht viele Spieler; Mädchen interessieren sich in der Regel
nicht für Fußball; bei schlechtem Wetter ist das Spiel unangenehm
(Nachteile).
3. Umfrage in der Klasse: Alle schreiben auf, welche Sportart(en) sie
betreiben, welche Sportarten sie gut finden und welche Sportart(en) sie
nicht mögen. Das Umfrageergebnis steht anschließend an der Tafel.
4. In Kleingruppen schreiben die Schülerinnen und Schüler möglichst
viele Sportarten auf, die in ihrer Heimatstadt möglich sind (einschließlich
Ort/e, Öffnungszeit/en der Sportstätten, Preis/e usw.).
5. Jede Schülerin und jeder Schüler bringt Sportmaterial wie einen Tennisschläger oder Turnschuhe mit in die Klasse. Alle Begriffe werden an
Das Thema „Sport“ im Deutschunterricht: Öde wie diese Turnhalle ...
TIPP 1/2002
19
S 18-20 Sport
23.11.2001 10:29 Uhr
Seite 20
die Tafel geschrieben (der oder die jeweils Schnellste bekommt jeweils
einen Punkt).
6. Die Schülerinnen und Schüler lesen einen Artikel über ein Sportereignis in der Lokalzeitung und geben eine Zusammenfassung auf Deutsch.
7. Sie schreiben auf, was man zur Ausübung einzelner Sportarten
braucht.
Beispiel Tauchen:
Eine Taucherbrille, Sauerstoffflaschen, Flossen
8. Interview mit einer Mannschaft (mit einer Sportlerin oder mit einem
Sportler) nach einer Sportveranstaltung.
9. Radio-Berichterstattung (per Kassettenrekorder) über ein wichtiges
Spiel oder Turnier.
Mach mit!
Welche Vorschläge haben Sie zum Thema „Sport“ im Deutschunterricht? Schicken Sie Ihre Vorschläge an die Redaktion JUMA, Stichwort:
Sport, Frankfurter Straße 40, D-51065 Köln! TIPP veröffentlicht eine
Auswahl und bedankt sich bei den Verfasserinnen und Verfassern mit
Sportartikeln (Tennisbälle, Tischtennisschläger usw.). Einsendeschluss
ist der 31.12.2002. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
... oder attraktiv wie dieser
Sportplatz auf dem Dach des
Deutschen Sport- und
Oympiamuseums mit dem
Kölner Dom als Kulisse?
20 TIPP 1/2002
S 21 Sport erg. Text
23.11.2001 10:35 Uhr
Seite 21
JUMA 1/2002 IM UNTERRICHT
ERGÄNZENDER TEXT ZU DEN JUMA-SEITEN 36–39
Cordt hatte ja auch keine Sportsachen mit und blieb neben der
Tür stehen. Man sollte draußen
auf dem Hof Fußball spielen. Es
wurden zwei Mannschaften gewählt. Die Mädchen blieben in
der Halle. Die Anführer der beiden
Mannschaften hießen beide
Ulrich. Der eine Ulrich war blond,
groß und stark, der andere war
dunkel, mittelgroß und wirkte
eher geschickt. Als beide Mannschaften abwechselnd ihre Leute
gewählt hatten, blieb Cordt in
seinem Straßenanzug übrig. Der
blonde Ulrich, der dran gewesen
wäre, ihn zu nehmen, tat so, als
gäbe es ihn gar nicht, und teilte
seine Spieler ein.
Der dunkle Ulrich sagte: „Du
musst hier raus. Dies ist unsere
Seite des Feldes.“ Cordt schlug
sich von allein auf die Seite vom
blonden Ulrich. „Wo soll ich
hin?“, fragte er einen. „Weg von
hier vorne, Mensch! Irgendwo
nach hinten“, sagte der. Und ein
anderer sagte: „In die Halle!“ Wieder lachten die Umstehenden.
Mit einem besonders dicken
Jungen stellte Cordt sich in die
Verteidigung. Dort, wo er herkam,
hatte man nicht Fußball, sondern
hauptsächlich eine Art Schlagball
gespielt. Cordt hatte etwas Angst
vor der neuen Lage. Er beobachtete alles genau. Er kannte ja
nicht einmal die Regeln richtig.
Das Spiel schien sich jedoch
– Gott sei Dank – meist woanders
abzuspielen, mit viel Geschrei,
Pfeifen, Strafstößen; und die
eigene Partei hatte schon ein Tor,
was Cordt freute.
Andererseits, wenn der Ball
immer vorne war, wurde es hinten
langweilig. Es war dann schwer,
aufmerksam zu bleiben. Und wie
sollte man nur wissen, wie das ist,
wenn der Ball kommt! – Außerdem wurde einem kalt, wenn man
sich gar nicht bewegte. Aber
dann, ganz gegen Ende, brachen
die Stürmer der anderen doch
unerwartet durch. Die beiden
Verteidiger standen ziemlich
allein in der Nähe des Tores. Der
dunkle Ulrich trieb den Ball vor
sich her auf das Tor zu. Der Dicke
trat ihm entgegen. Ulrich schoss
den Ball vor – am Dicken vorbei –,
um ihn dann wieder aufzunehmen. Der Ball geriet dabei ganz
nah zu Cordt. Aufgeregt und eifrig
lief Cordt auf ihn zu. Er holt aus
und traf daneben – mit solchem
Schwung, dass er hinfiel.
„Huuuh, die Flasche! die Niete!
Die Pflaume! Die Pulle...!“, hörte
er, und kurz darauf das Geschrei
der anderen: „Tooor!“ Dann
wurde abgepfiffen. Es stand 1:1.
Kein Sieg für Cordts Partei.
Wie, meinst du, ist das mit Cordt
und der Klasse weitergegangen?
Kann Cordt auf diese Weise ein
guter Fußballspieler werden?
Hätte die erste Begegnung zwischen Cordt und der Klasse auch
anders verlaufen können? Beim
Antworten auf diese Fragen
merkst du vielleicht schon: selbst
aus dem Falschen kann man das
Richtige lernen. Ja: Wenn wir in
der Schule nur geordnete,
freundliche, gute Verhältnisse
haben – werden die Kinder dann
je mit der Welt zurechtkommen,
wie sie auch ist, nämlich ungerecht, lieblos, gewalttätig, gleichgültig?
Mannschaftsspiele – hier
Basketball – sind
eine beliebte
Schulsportart
Foto: Michael Kämpf
In der fünften Stunde hatte man
Sport. Die Klasse ging zur Turnhalle. Als Cordt in den Umkleideraum mit eintreten wollte, sagte
ein kleiner Schüler: „Hier ist nur
für Jungen!“, und schubste ihn
weg. Alle lachten.
TIPP 1/2002
21
Aus: Hartmut von Hentig, Warum muss ich zur Schule gehen?, © Carl Hanser Verlag München Wien 2001
Sportstunde
S 22-27 Ruhr
23.11.2001 10:44 Uhr
Seite 22
JUMA 1/2002 IM UNTERRICHT
TIPPS FÜR DIE DEUTSCHSTUNDE
MIT DEN JUMA-SEITEN 8–12
Mit dem Roller
durchs Ruhrgebiet
Rallye durch das Ruhrgebiet
Die Schülerinnen und Schüler lesen die JUMA-Reportage „Mit dem
Roller durchs Ruhrgebiet“ und den TIPP-Text „Gebiet im Wandel“
(TIPP-Seiten 28–31) einzeln zu Hause oder gemeinsam in der Klasse.
In der nächsten Stunde bilden sie Kleingruppen. Der Lehrer gibt jeder
Gruppe den Spielplan „Rallye durch das Ruhrgebiet“ (TIPP-Seiten
24–25) und die Fragen und Aufgaben der Rallye-Stationen „Ankerpunkte“ (TIPP-Seiten 26–27). Außerdem braucht jede Gruppe einen Würfel
und jede Spielerin und jeder Spieler eine Spielfigur.
Foto: Daniela Mady
Jede Gruppe entscheidet sich für 6–9 „Ankerpunkte“ (Stationen), ohne
die Fragen und Aufgaben dazu zu kennen. (Kleine Gruppen brauchen
weniger „Ankerpunkte“, große Gruppen brauchen mehr.) So entsteht jeweils eine individuelle „Tour de Ruhr“ (Start = Ziel).
In JUMA geht es mit dem Roller
durch das Ruhrgebiet, in TIPP mit
Würfel und Spielfiguren
22 TIPP 1/2002
Die „Ankerpunkte“, überregionalen Museen, bedeutenden Siedlungen
und Panoramen der Industrielandschaft bilden den Spielplan. Durch
Würfeln gelangen die Spielerinnen und Spieler über die Stationen mit
Fragen und Aufgaben und die einzelnen Spielfelder (überregionale
Museen, bedeutende Siedlungen und Panoramen der Industrielandschaft) zurück zum Ausgangspunkt.
An jedem ausgewählten „Ankerpunkt“ wartet eine Aufgabe bzw. ist eine
Frage zu beantworten (Ausnahme: Henrichshütte). Wer die Aufgabe
nicht löst bzw. die Frage nicht beantwortet, setzt einmal mit Würfeln
aus.
S 22-27 Ruhr
23.11.2001 10:44 Uhr
Seite 23
Varianten:
1. Man kann sich die Frage oder Aufgabe jeweils aussuchen.
2. Es werden nur die Fragen beantwortet.
3. Es werden nur die Aufgaben gelöst.
Wer zuerst am Ziel ist, gewinnt. Die Rallye kann mit anderen Gruppenzusammensetzungen und neuen „Ankerpunkten“ bis zu 2-mal wiederholt werden.
ANTWORTEN AUF DIE FRAGEN
Innenhafen Duisburg
Der Innenhafen Duisburg hieß
wegen seiner Getreidespeicher und
Mühlengebäude „Brotkorb des
Ruhrgebiets“.
Aquarius Wassermuseum
Eine Chipkarte verschafft Zugang
zu den multimedialen und interaktiven Simulationen und Spielen
des Wassermuseums Aquarius.
Villa Hügel Essen
Zur Repräsentation eines Unternehmens gehören z.B. Geschäftsessen, Empfänge und Besprechungen.
Zeche Zollverein XII
Die Zeche Zollverein XII wurde
1986 stillgelegt.
Zeche Nachtigall
und das Muttental
Der industrielle Bergbau begann
vor etwa 140 Jahren. Beispiele für
Begriffe aus dem Bergbau: In
Stollen gewinnt man Kohle; Loren
bringen sie zu Förderbändern.
Hohenhof
„Jugendstil“ ist die deutsche
Bezeichnung einer internationalen
Kunstrichtung von etwa 1890 bis
1914, inbesondere in Kunstgewerbe,
Plakat- und Buchkunst, Architektur,
Raumausstattung, Malerei, Grafik
und Plastik, Glaskunst, Schmuck und
Literatur (Lyrik um die Jahrhundertwende).
Zeche Zollern II/IV
Die Zeche Zollern II/IV liegt in Dortmund.
Altes Schiffshebewerk
Künstliche Wasserkanäle verbinden Meere und natürliche Flüsse.
Umspannwerk Recklinghausen
Aus deutschen Steckdosen kommt
Strom mit 220 Volt.
Kokerei Hansa
Eine Kokerei ist eine Anlage zur Gewinnung von Koks (fast reiner Kohlenstoff). 3 Pflanzenarten: Löwenzahn,
Efeu, Klee.
Jahrhunderthalle
In der Jahrhunderthalle fand 1902,
also kurz nach der Jahrhundertwende, die sogenannte kleine
Weltausstellung in Düsseldorf statt.
Anschließend wurde die Halle in
Düsseldorf ab- und in Bochum
wieder aufgebaut.
Lindenbrauerei, Unna
„Unter Tage“ bedeutet im Bergwerksjargon „unter der Erde“.
Chemiepark Marl
Erdöl braucht man zum Beispiel für
die Herstellung von Benzin.
Maximilianpark
Díe Länder der Bundesrepublik
Deutschland: Baden-Württemberg,
Bayern, Berlin, Brandenburg, Bremen,
Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, NordrheinWestfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland,
Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen.
3 Beispiele für Spiele in einem Park:
Irrgarten, Kletterberge, Riesenrutsche.
Nordsternpark
Der meistverbreitete Maßstab für
Modelleisenbahnen ist 1:87 HO.
Gasometer am CentrO
Der ehemalige Gasometer neben
dem Einkauszentrum CentrO in
Oberhausen z.B. dient u.a. als
Ausstellungsgebäude.
Landschaftspark Duisburg-Nord
„Der Pott kocht“ bedeutet, dass im
Ruhrgebiet jede Menge los ist.
TIPP 1/2002
23
23.11.2001 10:44 Uhr
Seite 24
Rallye durch das Ruhrgebiet
Zeche Zollverein XII
Chemiepark Marl
Foto: RTG/Schumacher
Gasometer Oberhausen
Rheinisches
Industriemuseum
24 TIPP 1/2002
Foto: RTG/Stadt Mülheim a. d. Ruhr
Aquarius
Wassermuseum
Villa Hügel
Foto: Historisches Archiv Krupp
Foto: Landschaftsverband Rheinland
MIT DEM ROLLER DURCHS RUHRGEBIET
Foto: RTG/Schumacher
Auf der Route der Industriekultur
Foto: RTG/Schiefer
KOPIERVORLAGE 1
S 22-27 Ruhr
23.11.2001 10:44 Uhr
Seite 25
Ankerpunkte
Erlebnisorte und Knotenpunkte für Informationen (Stationen der „Rallye durch das
Ruhrgebiet“ mit Fragen und Aufgaben)
Ankerpunkte mit Besucherzentren
bieten umfassende Informationen
(Spielfelder der „Rallye durch das Ruhrgebiet“ mit Fragen und Aufgaben)
Maximilianpark Hamm
Foto: RTG/Reinsch
Zeche Zollverein XII, Essen
Zeche Zollern II/IV, Dortmund
Landschaftspark Duisburg-Nord
M 1 Deutsches Bergbau-Museum,
Bochum
M 2 Deutsche Arbeitsschutzausstellung,
Dortmund
M 3 Westfälisches Freilichtmuseum,
Hagen, Landesmuseum für Handwerk und Technik
M 4 Eisenbahnmuseum BochumDahlhausen
M 5 Ruhrlandmuseum Essen
M 6 Museum der Deuschen Binnenschifffahrt, Duisburg
Bedeutende Siedlungen
S 1 Flöz Dickebank, GelsenkirchenÜckendorf
S 2 Dahlhauser Heide, Bochum-Hordel
S 3 Teutoburgia, Herne-Börnig
S 4 Alte Kolonie Eving, Dortmund
S 5 Ziethenstraße, Lünen
S 6 Lange Riege, Hagen-Eilpe
S 7 Altenhof II, Essen
S 8 Margarethenhöhe, Essen
S 9 Rheinpreußen, Duisburg-Homberg
S 10 Alt-Siedlung Friedrich Heinrich,
Kamp-Lintfort
S 11 Eisenheim, Oberhausen
S 12 Gartenstadt Welheim, Bottrop
Foto: RTG/Reinsch
Panoramen der Industrielandschaft
bieten Überblicke
Schiffshebewerk
Henrichenburg
P
P
P
P
P
P
1
2
3
4
5
6
Halde Hoppenbruch, Herten
Halde Schwerin, Castrop-Rauxel
Halde Großes Holz, Bergkamen
Fernsehturm Florian, Dortmund
Hohensyburg, Dortmund
Bergerdenkmal auf dem
Hohenstein, Witten
P 7 Halde Pattenberg, Moers
P 8 Alsumer Berg, Duisburg
P 9 Tetraeder, Bottrop
Foto: RTG/Schumacher
Überregionale Museen
erzählen mehr von der Geschichte
Karte: © Kommunalverband Ruhrgebiet
S 22-27 Ruhr
Zeche Nachtigall
TIPP 1/2002
25
MIT DEM ROLLER DURCHS RUHRGEBIET
KOPIERVORLAGE 2
S 22-27 Ruhr
23.11.2001 10:44 Uhr
Seite 26
Die Stationen („Ankerpunkte“): Informationen, Fragen und Aufgaben
Gasometer am CentrO
Innenhafen Duisburg
Der Gasometer am CentrO
entstand 1929 für die Speicherung von Hochofengas. Seit
1994 ist er die größte Ausstellungshalle Europas.
Frage: Wozu können ehemalige
Gasometer auch dienen?
Aufgabe: Das Künstlerehepaar
Christo und Jeanne-Claude
stapelte in diesem Gasometer
13 000 bunt lackierte Ölfässer
und nannte sein Werk die
Mauer („The wall“). Überlege dir
ebenfalls ein Kunstwerk für
diesen Ort!
Der Innenhafen Duisburg hieß
„Brotkorb des Ruhrgebiets“.
Heute entstehen hier Büros,
Museen und Wohnungen.
Frage: Kannst du dir denken,
warum der Innenhafen Duisburg „Brotkorb des Ruhrgebiets“ hieß?
Aufgabe: Überzeuge deine
Mitspielerinnen und Mitspieler
in einem Gespräch, dass alte
Gebäude wie im Innenhafen
Duisburg nicht abgerissen
werden sollten!
Aquarius Wassermuseum
Rheinisches
Industriemuseum
Das multimediale Museum der
Rheinisch-Westfälischen
Wasserwerksgesellschaft ist in
einem ehemaligen Wasserturm
auf 14 Ebenen untergebracht.
Frage: Warum braucht man
wohl im Aquarius eine
Chip-Karte?
Aufgabe: Halte aus dem Stegreif einen kurzen Vortrag zum
Thema „Wozu man Wasser
braucht“!
Zeche Zollverein XII
Die Schachtanlage XII der Zeche Zollverein gilt als technisches Meisterwerk der Industrie und ist ein Symbol des
Ruhrgebiets. Heute ist sie ein
Zentrum von Kunst, Kultur und
Design.
Frage: Wann wurde die Zeche
Zollverein XII stillgelegt?
Aufgabe: Erfinde den Titel eines
Theaterstücks für die Zeche
Zollverein XII und sage in 3 Sätzen, worum es geht!
26 TIPP 1/2002
Das Rheinische Industriemuseum in der ehemaligen
Zinkfabrik Altenberg führt mit
der Dauerausstellung
„Schwer.Industrie“ durch die
Geschichte der Eisen- und
Stahlindustrie und stellt die einstigen Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen dar.
Fragen: Gibt es auch in deiner
Region ein Regionalmuseum?
Welches? Was zeigt es?
Aufgabe: Diskutiere mit deiner
Gruppe, was ein Museum eurer
Region zeigen sollte!
Zeche Nachtigall und das
Muttental
Hier nahm der Bergbau seinen
Anfang. Zum Zechenmuseum
gehört ein 130 Meter langer
Stollen.
Frage: Wann begann der Bergbau im Ruhrgebiet?
Aufgabe: Nenne mindestens 3
Begriffe aus dem Bergbau und
erkläre sie!
Landschaftspark
Duisburg-Nord
Wieviel Abenteuer darf es sein?
Klettern an Kohlebunkern,
Tauchen in einem Gasometer
oder der Ausblick von einem
Hochofen?
Frage: Was bedeutet der
Werbeslogan „der Pott kocht?“
Aufgabe: Erzähle dein bisher
größtes Abenteuer!
Villa Hügel
Die Villa Hügel in Essen diente
von 1873 bis 1945 der Industriellenfamilie Krupp als Wohnsitz und Ort der Repräsentation
des Unternehmens. Heute finden hier Ausstellungen statt.
Frage: Was gehört zur
„Repräsentation“ eines Unternehmens?
Aufgabe: Schlage ein Ausstellungsthema für die Villa Hügel
vor!
Hohenhof
Der Hohenhof in Hagen zählt
architekturgeschichtlich zu den
wichtigsten europäischen Gebäuden. Er wurde zwischen
1906 und 1908 von dem belgischen Jugendstilkünstler Henry
van de Velde errichtet.
Frage: Was versteht man unter
Jugendstil?
Aufgabe: Informiere deine Mitspielerinnen und -spieler über
Öffnungszeiten und Eintrittspreise des Hohenhofs (die du
frei bestimmen kannst).
MIT DEM ROLLER DURCHS RUHRGEBIET
KOPIERVORLAGE 3
S 22-27 Ruhr
23.11.2001 10:44 Uhr
Seite 27
Die Stationen („Ankerpunkte“): Informationen, Fragen und Aufgaben
Zeche Zollern II/IV
Kokerei Hansa
Lindenbrauerei, Unna
Das Museum der Zeche Zollern
II/IV zeigt die Geschichte des
Ruhrbergbaus und die Lebenswelt der Menschen im 20. Jahrhundert.
Frage: Wo liegt die Zeche
Zollern II/IV
Aufgabe: Berichte, was zur
„Lebenswelt der Menschen im
20. Jahrundert“ gehört.
Die Kokerei Hansa ist ein Zeuge
„rauchiger“ Industriezeiten.
Jetzt erobert die Natur das
Terrain zurück.
Frage: Was ist eine Kokerei?
Aufgabe: Nenne mindestens
3 Pflanzenarten!
Die ehemalige Brauerei wandelte sich zu einem lebendigen
Kulturzentrum mit mehreren
Gastronomien. Internationale
Lichtkünstlerinnen und -künstler gestalteten die Gewölbe
„unter Tage“.
Frage: Was bedeutet
„unter Tage“?
Aufgabe: Nimm die Bestellungen deiner Gruppe in
einem Gastronomiebetrieb
(z.B. in einem Restaurant) auf!
Maximilianpark
Altes Schiffshebewerk
Umspannwerk
Recklinghausen
Der Maximilianpark in Hamm
entstand zur ersten Landesgartenschau in NordrheinWestfalen 1984. Zu Füßen
eines gläsernen Elefanten liegen Blumenbeete, Wälder und
Spielflächen.
Frage: Wie heißen die Länder
der Bundesrepublik Deutschland?
Aufgabe: Nenne 3 Spiele für die
Spielflächen eines Parks!
Das alte Schiffshebewerk in
Henrichenburg konnte schon
vor 100 Jahren 800 Tonnen
schwere Schiffe 14 Meter hoch
heben. Damit überwanden sie
einen Treppenabschnitt des
Dortmund-Ems-Kanals.
Frage: Wozu baut man künstliche Wasserkanäle?
Aufgabe: Zeige auf der Landoder Weltkarte einen Wasserweg vom Ruhrgebiet bis zu
deinem Land!
Jahrhunderthalle
Chemiepark Marl
Nordsternpark
Die Jahrhunderthalle in
Bochum ist ein Forum für Ausstellungen, Konzerte, Feste
und Theater.
Frage: Warum heißt die Jahrhunderthalle vielleicht Jahrhunderthalle?
Aufgabe: Nenne den Titel einer
Ausstellung, die du gerne in
der Jahrhunderthalle sehen
würdest!
Woher kommt eigentlich das
Material für Zahnbürsten?
Im Chemiepark in Marl sieht
man, wie aus Erdöl der Grundstoff für die Borsten einer
Zahnbürste entsteht.
Frage: Wozu braucht man
Erdöl auch?
Aufgabe: Nimm einen Gegenstand aus deiner Hosen- oder
Schultasche und erkläre, aus
welchen Materialien er besteht.
Durch die Bundesgartenschau
1997 wurde diese ehemalige
Bergbaufläche zu einem Landschaftspark. In ihm findet man
den „Deutschland-Express“ –
mit über 500 Zügen und 8 000
Waggons eine der größten
Modellbahnanlagen der Welt .
Frage: Welcher Modelleisenbahn-Maßstab ist der meistverbreitete?
Aufgabe: Berate deine Mitspieler/innen und -spieler,
wohin sie am besten mit dem
„Deutschland-Express“ fahren
und warum!
Auf 2000 Quadratmetern gibt es
hier Antworten auf alle Fragen
rund um Strom und Steckdose.
Frage: Wieviel Volt haben
deutsche Steckdosen?
Aufgabe: Sei voller Energie!
Was willst du heute noch alles
erledigen?
TIPP 1/2002
27
S 28-31 Ruhr ergänz Text
23.11.2001 10:59 Uhr
Seite 28
JUMA 1/2002 IM UNTERRICHT
ERGÄNZENDER TEXTZU DEN JUMA-SEITEN 8–12
Die Industriebrache, früher quasi
ein Schrottplatz, wurde zu einem
Park mit reichem Pflanzen- und
Tierleben. Zu seiner Flora
gehören Pflanzen aus aller Welt,
deren Samen zum Beispiel mit
Erztransporten ins Ruhrgebiet
gekommen sind. Sie finden hier
ideale Lebensbedingungen vor
– eine „multikulturelle Pflanzengesellschaft“. Die ehemalige
Elektrizitätszentrale des Bergwerks ist heute der Sitz eines
Försters. Kunstwerke sorgen auf
dem Gelände mit seinen ausgedehnten Spazier- und Wanderwegen immer wieder für Überraschungen.
Gebiet im Wandel
Sie kamen aus Kirgistan und
aus Brasilien, aus China und
aus Syrien, aus Tschechien
und Slowenien:
23 Deutschlehrerinnen und
-lehrer aus 18 Ländern
nahmen in Bochum an einem
3-wöchigen Landeskundeseminar des GoetheInstituts Inter Nationes über
das Ruhrgebiet teil.
Auf mehreren Exkursionen
machten sie sich ein Bild vor
Ort. TIPP war bei einer dabei.
Ihr Leiter Hubertus Ahlers
berichtet über die Stationen.
Natur und Kultur
Das Ruhrgebiet ist kein Reiseziel
für Touristen. Kein Wunder: Beim
Wort „Ruhrgebiet“ denkt man
spontan an Industrieanlagen und
Umweltverschmutzung.
Zu Unrecht! Die einst größte
Industrieregion Europas hat sich
in den letzten Jahrzehnten
nämlich erstaunlich verändert.
Ein Beispiel hierfür ist das Gelände des stillgelegten Steinkohlebergwerks „Rheinelbe“ in Gelsenkirchen. Seit Jahrzehnten sind
weite Bereiche des 50 Hektar
großen Areals ohne Nutzung und
liegen brach. Heute wächst hier
Wald – mitten in der Stadt.
Vom Industriegebiet zum
Dienstleistungsstandort
Gleich nebenan steht ein modernes Technologie-, Forschungsund Dienstleistungszentrum:
das Gebäude des Wissenschaftsparks. Es entstand auf
dem Gelände eines demontierten
Guss-Stahlwerks und beherbergt
hinter seiner 300 Meter langen
Glasgalerie Institutionen und
Firmen, die sich mit neuer
Technologie, Energie und
Kommunikation beschäftigen.
Ein Sinnbild des Strukturwandels
vom Industriegebiet zum Dienstleistungsstandort.
Foto: Jörg-Manfred Unger
Dichte Agglomeration
Auf Exkursion: die internationale Lehrerinnen- und Lehrergruppe mit RuhrgebietExperte Hubertus Ahlers (letzte Reihe, 5. von links)
28 TIPP 1/2002
Essen ist von Gelsenkirchen
„nur einen Steinwurf“ entfernt:
Die Städte des Ruhrgebiets sind
so miteinander verschmolzen,
dass man den Übergang von einer Stadt zur anderen nicht bemerkt: Zwischen Pferdewiesen,
Äckern und Wäldern, Arbeitersiedlungen und Gewerbegebieten, Autobahnen und
23.11.2001 10:59 Uhr
Seite 29
Foto: Hubertus Ahlers
S 28-31 Ruhr ergänz Text
Das Monument „Himmelstreppe“ steht auf einer Gesteinshalde in Gelsenkirchen.
Von hier aus hat man einen guten Überblick
Kanälen finden sich die Reste
der großen Bergwerke – das
nördliche Ruhrgebiet ist keine
gewohnte Stadtlandschaft.
1986 bedeutete einen tiefen
Einschnitt für eine Stadt, die
140 Jahre lang von der Kohle
und mit der Kohle lebte.
Vor 150 Jahren war diese Region
nur dünn besiedelt. Es wurde
Landwirtschaft betrieben.
Erst in den 40-er Jahren des
19. Jahrhunderts begann hier der
industrielle Steinkohleabbau.
Aus einem ländlichen Gebiet
wurde innerhalb weniger Jahrzehnte die größte Industrieregion
Europas. Die Bevölkerungszahl
explodierte. Die Landschaft
veränderte sich grundlegend. Die
Industrieanlagen um Kohle und
Stahl waren die Zentren dieser
Entwicklung. In ihrem Umkreis
entwickelten sich Städte wie
Essen, Bochum oder Dortmund.
Industrieanlagen wie diese galten
lange Zeit als nicht erhaltenswert.
Viele wurden deshalb abgerissen.
„Zollverein“ geht einen anderen
Weg. Sie soll „UNESCO-Weltkulturerbe der Menschheit“
werden und steht unter Denkmalschutz. Die Architektur im Stil der
klassischen Moderne unterstreicht die Bedeutung der
Schachtanlage als modernstes
Bergwerk seiner Zeit. Hier
wurden täglich 12 000 Tonnen
verwertbarer Steinkohle gefördert – eine Leistung, die
alles übertraf, was bis dahin
möglich war.
Das gesamte Grubenfeld wurde
nach der Stillegung zu einer
industriellen Kulturlandschaft.
In die sanierten Gebäude sind
Firmen und Institutionen eingezogen; das ehemalige Kesselhaus beherbergt das DesignZentrum Nordrhein-Westfalen.
Der englische Star-Architekt Sir
Norman Foster entwarf dafür ein
System von Galerien, die einzelne
Ausstellungsräume verbinden.
Ein Restaurant mit industriellem
Ambiente und die Veranstal-
In Essen steht die Zeche Zollverein XII. Sie wurde 1932 als
leistungsstärkstes Steinkohlebergwerk der Welt in Betrieb
genommen. Seine Stillegung
Foto: Hubertus Ahlers
Weltkulturerbe
Der Gelsenkirchener Wissenschaftspark mit seiner spektakulären Glasfassade
(rechts) wurde 1995 mit dem deutschen Architekturpreis ausgezeichnet
TIPP 1/2002
29
I
23.11.2001 10:59 Uhr
INFORMATION
DAS RUHRGEBIET
Das Ruhrgebiet hat seinen
Namen von der Ruhr, einem
Nebenfluss des Rheins.
Es ist Teil des Rheinisch-Westfälischen Industriegebiets,
Europas größtem industriellen
Ballungsraum. Bereits im Mittelalter beginnt man hier mit dem
Abbau von Steinkohle. Mitte des
19. Jahrhunderts kommen mit
der Industrialisierung Eisen- und
Stahlindustrien hinzu. Den größten wirtschaftlichen Aufschwung
erlebt das Ruhrgebiet nach dem
2. Weltkrieg. Erste Krisen in der
Montanindustrie beginnen in
den 1960-er Jahren und führen
schließlich zu einem Strukturwandel, der bis heute nicht abgeschlossen ist. Der Abbau von
Kohle ist durch Verträge mit der
Europäischen Union nur noch
wenige Jahre gesichert.
Hohe Jugendarbeitslosigkeit
Den strukturellen Wandel im
Ruhrgebiet erkennt man deut-
Seite 30
lich an der Ausbildungssituation: Die meisten Lehrstellen standen im Jahr 2 000
für Waren- und Dienstleistungskaufleute zur Verfügung,
gefolgt von den Organisations-,
Verwaltungs- und Büroberufen. Erst dann folgten die
Metallberufe, Bau- und Baunebenberufe und andere Branchen. (Von 5 800 Bewerbern
konnten 312 nicht vermittelt
werden.) Wie bei den Erwachsenen liegt auch bei den
Jugendlichen die Zahl der
Arbeitslosen im Ruhrgebiet
über dem Bundesdurchschnitt.
Im Arbeitsamtsbezirk Gelsenkirchen zum Beispiel waren im
Juni 2001rund 12 Prozent der
Jugendlichen unter 25 Jahren
arbeitslos – gegenüber
8,1 Prozent bundesweit.
Auffällig: Die Zahl der jungen
Arbeitslosen unter 20 Jahren
betrug in Gelsenkirchen nur
3 Prozent. Im Vergleich zu den
neuen Bundesländern sieht
das Bild anders aus: Dort lag
die Jugendarbeitslosigkeit
(unter 25 Jahren) im selben
Jahr mit 13,5 Prozent deutlich
höher.
Foto: Heiko Maschowski
Industrieanlagen wie
hier in Duisburg Bruckhausen
prägten das
Ruhrgebiet
jahrzehntelang
30 TIPP 1/2002
tungshalle im Kompressorenhaus
ziehen ein breites Publikum an.
Regelmäßig finden auch Ausstellungen statt. Ehemalige Bergleute führen Besucherinnen und
Besucher ins Innere des Kom-
Foto: Hubertus Ahlers
S 28-31 Ruhr ergänz Text
Kletterpartie im Landschaftspark
Duisburg Nord
plexes; sie erklären technische
Abläufe und erzählen persönliche
Geschichten. Ein Ruhrmuseum
und der Ausbau des DesignZentrums sind in Planung.
Ideen für Duisburg
Duisburg ist geprägt durch seinen Hafen. Er war zur großen Zeit
der Kohleförderung und der
Stahlerzeugung der größte
Binnenhafen der Welt. Die
Speicher und Mühlengebäude
des ehemaligen Getreidehafen
– der „Brotkorb des Reviers“ –
standen lange Zeit leer und drohten zu verfallen. Wegen der Nähe
zur Duisburger Innenstadt erfolg-
S 28-31 Ruhr ergänz Text
23.11.2001 10:59 Uhr
te der Umbau der alten Speicherstadt zu einem neuen Stadtteil.
Die Gebäude am Wasser wurden
liebevoll restauriert; es entstanden Bürogebäude und Museen;
Neubauten liegen an Grachten
mit Zugang zu einem abgetrennten Hafenbecken, dessen
Wasserqualität sogar das Baden
erlaubt.
Seite 31
Am Duisburger Innenhafen entstand ein modernes Wohnviertel
„verbotene Stadt“; nur die Arbeiter hatten Zutritt. Internationale
Landschaftsplaner planten für
das 200 Hektar große Gelände
die Zukunft. Ihre Idee: Die Natur
darf das Gelände selbst gestal-
ten, d.h. der Mensch greift nicht
nennenswert ein. So entsteht nun
ein industrieller Naturpark mit
einem großen Reichtum an Tierund Pflanzenarten. Sportler und
Künstler nutzen die Hochöfen,
Erzbunker und Gebäude: Der
Gasometer wurde mit Wasser
gefüllt und mutierte zum Tauchbecken; in den Bunkeranlagen
trainiert der deutsche Alpenverein; nachts erstrahlen die
verrottenden Bauten in rotem,
grünem, blauem und gelbem
Licht – eine fantastische Inszenierung des britischen Lichtkünstlers Jonathan Park.
Foto: Hubertus Ahlers
Was heute „Landschaftspark
Duisburg Nord“ heißt, war bis
1985 ein Standort der Eisenproduktion. Wie andere Industriegelände handelte es sich um eine
Foto: Hubertus Ahlers
Im Park des Innenhafens schuf
der israelische Künstler Dani
Kravan einen „Garten der Erinnerung“. Er ließ Teile abbruchreifer Gebäude, zum Beispiel
Treppenhäuser, einfach stehen
und weiß anstreichen. So entstanden Skulpturen in dem
großzügig angelegten Park, in
dem sich auch die neue Synagoge Duisburgs befindet. Ihre
ungewöhnliche Architektur erinnert an ein aufgeschlagenes
Buch.
Vor dem Design-Zentrum Nordrhein-Westfalen in der Zeche Zollverein XII
Informationen im Internet
Alle Ergebnisse des Landeskundeseminars über das Ruhrgebiet sind im Internet abrufbar:
www.goethe.de/z/23/lme34
TIPP 1/2002
31
S 32 JUMA i. Unterr.
23.11.2001 11:02 Uhr
Seite 32
JUMA 1/2002 IM UNTERRICHT
Kurz und bündig
Restpfennig-Aktion
JUMA-Seite 7
Informationen zu einzelnen JUMA-Artikeln
Luftige Perspektive
JUMA-Seite 4
Die öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten der
Bundesrepublik erheben Gebühren: In der Regel bezahlen
Privathaushalte zur Zeit monatlich 31 Mark 58 für Fernseh- und
Radioempfang. Mit dem Einzug
des Geldes ist die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) beauftragt;
ihre Mitarbeiter suchen auch
Schwarzhörer und -seher, d.h.
Rundfunk- und Fernsehteilnehmer, die ihre Gebühren nicht bezahlen (und die sie dann „hochgehen“ lassen, d.h. deren Betrug
sie aufdecken).
„Öffentlich-rechtlich“ bedeutet,
dass Vertreterinnen und Vertreter
aus verschiedenen Bereichen der
Nach dem 28. Februar 2002 ist
die D-Mark kein Zahlungsmittel
mehr. Bis dahin will die Restpfennig-Aktion neben Pfennigen
Wünsche, Ideen und Visionen
sammeln, wofür sie die gespendeten Pfennige verwenden soll.
Eine 12-köpfige Kommission
entscheidet Mitte 2002 darüber;
ihre Mitglieder werden unter den
Bewerberinnen und Bewerbern
durch das Los ermittelt.
„Weil jeder Pfennig Teil einer
großen Idee ist“, lädt die Aktion
seit 1996 die rund 81 817 500
in Deutschland lebenden
Menschen ein, sich zu beteiligen.
Die Initiatorin – die Künstlerin
Susanne Bosch – hofft auf
mindestens ebenso viele 1- und
2-Pfennigstücke. Das entspricht
einem Betrag von 800 000 bis
1,6 Millionen D-Mark (etwa
400 000–800 000 Euro).
Gesellschaft (Parteien, Kirchen
usw.) Sitze in den Aufsichts- und
Kontrollgremien der Sender der
Allgemeinen Rundfunk- und
Fernsehanstalten Deutschlands
(ARD) und des Zweiten Deutschen Fernsehens (ZDF) haben.
Diese Sender strahlen das erste
und zweite Fernsehprogramm
sowie regionale Rundfunk- und
Fernsehprogramme aus.
Die privaten Sender finanzieren
sich durch Werbung oder es handelt sich um „Pay-TV“, d.h. der
Empfang ist gebührenpflichtig.
Über Kabel oder Satellit kann
man in Deutschland über 30
Fernsehprogramme und zahlreiche Radiosender empfangen.
Die GEZ im Internet:
www.gez.de
Foto: GEZ
Die Restpfennigaktion
im Internet:
www.restpfennig.de
Die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) der öffentlich-rechtlichen Rundfunk- und Fernsehsanstalten liebt Wortspiele: „schwarz sehen“ bedeutet in diesem Fall fernsehen
ohne Gebühren zu bezahlen
32 TIPP 1/2002
Tipp für den Unterricht:
Fragen Sie Ihre Schülerinnen
und Schüler: „Welche Wünsche,
Ideen, Visionen oder Utopien“
würdet ihr mit dem Pfennigberg
verwirklichen?“ Senden Sie die
besten Vorschläge an die
Redaktion JUMA, Stichwort:
Restpfennigaktion, Frankfurter
Straße 40, D-51065 Köln.
TIPP veröffentlicht eine Auswahl
und bedankt sich bei den Einsenderinnen und Einsendern mit
Geschenkpaketen für den
Deutschunterricht.
Einsendeschluss ist der
31.12.2002. Der Rechtsweg ist
ausgeschlossen.
23.11.2001 11:06 Uhr
Seite 33
LANDESKUNDE SPEZIAL
Hallooooo!
Linguist Jannis K. Androutsopoulos über Jugendsprache per SMS
Neue Kommunikationsform
Das Kürzel SMS steht für „Short
Message Service“ und bedeutet
das Verschicken von Kurznachrichten über das Handy. SMS hat
in kurzer Zeit die Welt erobert. In
Deutschland wie in anderen Ländern sind Jugendliche die häufigsten Nutzer. Günstige Anschaffungspreise, leichte Bedienung
und geringe Kosten machen das
Mobiltelefon für Jugendliche
attraktiv und zugänglich. Für sie
ist die wichtigste Handy-Nutzung
das „Simsen“, also das Verschicken und Empfangen von
SMS-Nachrichten. Die neue
Kommunikationsform birgt
jedoch Schwierigkeiten: Die
Nachrichten sind auf 160 Zeichen
beschränkt; ihr Verfassen auf der
kleinen Handy-Tastatur ist langwierig und setzt einige Übung
voraus. Im Vergleich zur elektronischen Post (E-Mail) sind SMSNachrichten kürzer und teurer.
Dafür ist das Mobiltelefon immer
verfügbar. SMS werden folglich
überall verschickt und gelesen:
im Bus, in der Bahn, im Klassenzimmer, auf dem Schulhof. Ihre
wichtigsten Pluspunkte: Lautlosigkeit und Diskretion.
Minuten-Dialoge
SMS-Nachrichten sind ein Teil
der Alltagskommunikation. Man
verwendet sie im privaten Bereich, unter Freunden und guten
Bekannten. SMS bedeutet fast
immer Dialog. Typisch ist ein Paar
aus Frage und Antwort, Vorschlag und Annahme, Wunsch
und Danksagung. Häufig kommt
noch eine dritte Meldung hinzu,
etwa eine Bestätigung, ein Dank,
eine Verabschiedung. In längeren
Dialogen kann man Probleme besprechen oder einfach nur witzige
Sprüche hin- und herschicken
(siehe JUMA-Seite 13). Dabei
kommt es immer wieder vor, dass
die Gesprächspartner einander
„kopieren“, also Teile der vorigen
Meldung wiederholen. Verabschiedet sich z.B. einer mit dem
Wort „Bussi“ (süddeutsch für
„Küsschen“), tut das der andere
auch. Das typische „SMSGespräch“ dauert nur Minuten.
Lockerer Ton
Beim „Simsen“ beschränkt man
sich auf das Wesentliche und verkürzt, wo immer das möglich ist:
• Bekannte Wörter und Wendungen werden abgekürzt, zum
Beispiel Wochentage, Stadtnamen und Grußformeln:
„HDL“ (hab dich lieb), „g+k“
(Gruß und Kuss).
• Das Subjektpronomen „ich“ am
Satzanfang fällt häufig weg:
„Wünsche ein schönes Fest“;
auch die Pronomen „es/das“,
„wir“ und „du“ fallen häufig
weg, Beispiel: „Dauert noch“.
• Artikel und Pronomen fehlen,
z.B. „Wie war (das) Maifest?“;
• Manchmal fehlt eine Präposition. Beispiel: „Sitzen (im)
Park“. Oder Subjekt und Verb
fehlen. Beispiel: „(Ich habe)
schon wieder Sehnsucht.“
• Fallen mehrere Satzteile auf
einmal weg, spricht man vom
„Telegrammstil“. Beispiel:
„Morgen Frühstück?“
Typisch für SMS unter Freunden
ist der lockere Ton, der sich an
der Umgangssprache orientiert.
Beispiel: „Hey Maus“. Gefühle
werden mit Ausrufen und Lautmalereien („oje“, „jupi“, „weiowei“, „würg“, „arghhh“) oder mit
expressiven Dehnungen ( „Hallooooo!“) gezeigt. Dabei geht
keineswegs der Spaß an Kommunikation verloren. Um sich interessant zu machen, gehen Jugendliche auch bei SMS überaus
kreativ mit Sprache um: Humor
und Schlagfertigkeit sind trotz
oder wegen der Kürze garantiert.
So schrieb ein Mädchen an ihre
Freundin: „Ich will dass du glücklich bist!“. Antwort: „Ich auch“.
Foto: Thomas Machowina, © Messe Berlin
S 33 Sms
Zum „Simsen“ benutzen die meisten
Handys: Junge Leute bei der Begutachtung der neuesten Generation auf der
Internationalen Funkausstellung (IFA)
2001 in Berlin.
TIPP 1/2002
33
S 34-35 jum bei uns
23.11.2001 11:08 Uhr
Seite 34
JUMA BEI UNS
Ergebnisse der Arbeit mit JUMA im Unterricht
in der Schule geblieben – eine für
mich völlig neue Erfahrung.
Auf Weltreise
JUMA 1/2001, Seiten 8–15
TIPP 1/2001, Seiten 4–11
Zwei meiner Klassen haben nach
der Lektüre von JUMA und TIPP
den französischen Pavillon für die
nächste Weltausstellung konzipiert. Dafür haben sie ihrer
Ansicht nach Wichtiges über ihr
Land zusammengestellt: Unter
den Themen waren „die französische Küche“, „Regionen Frankreichs“ usw.
Foto: Jörg-Manfred Unger
Um ihr Projekt fertig zu stellen, ist
die Klasse sogar freiwillig länger
Susanne und Arndt auf der
Expo 2000 in Hannover
34 TIPP 1/2002
Nathalie Crocenzo, Herserange,
Frankreich
Deutsch entdecken
JUMA 2/2001, Seiten 34–35
TIPP 2/2001, Seite 27
Die Schüler lesen den JUMAArtikel „Deutsch entdecken“.
Der Lehrer schreibt folgende und
weitere Begriffe auf je einen
Zettel: Alltagsgeräusche, Prominentenfotos, Internationalismen,
Comics, Wörterbücher, Verben in
Wort und Bild, Sprachspiele,
Alphabet, Lebkuchenherzen,
Zahlen und Fakten, Deutschlandpuzzle, Glückskekse.
In der Klasse legt er die Zettel in
einen Behälter (Hut, Eimer,
Karton o.ä.). Jeder Schüler zieht
einen Zettel. Zu Hause sammeln
alle Schüler Material zu ihren
Zetteln.
• blaues Haus = Deutsch
verstehen (1x1 der Sprache,
Standardsprache, Sprachgeschichte, Sprachverwandtschaften und Sprachkultur)
• rotes Haus = Deutsch fühlen
(die Schönheit der Sprache,
Gefühle, Humor, „ohne Worte“)
• gelbes Haus = Deutsch begreifen (das Verbindende und
Lebendige der Sprache)
Danach teilen sich die Schüler
entsprechend der „Häuser“ in
Gruppen auf. Jede Gruppe bereitet u.a. mit dem bereits vorhandenen Material eine Ausstellung
zu ihrem „Haus“ vor.
Silfira Schaichutdinowa,
Taschkent, Usbekistan
Wer weiß ...?
JUMA 3/2000, Seiten 9–13
TIPP 3/2000, Seiten 4–7
Beispiel Alltagsgeräusche:
Türen schließen, schnarchen
Auch meine Schülerinnen haben
sich in Erwachsene verwandelt.
Sie haben wie die Jugendlichen
in JUMA ihre Lebensgeschichte
erzählt (siehe meinen Vorschlag
für die Deutschstunde auf der
Kopiervorlage, TIPP-Seite 35).
Die Schüler ordnen ihre Arbeiten
je einem Haus zu:
Marianne Jacquet, Saint Jean de
Maurienne, Frankreich
KOPIERVORLAGE
S 34-35 jum bei uns
23.11.2001 11:08 Uhr
Seite 35
Aufgabe
Schülerinnen aus Frankreich haben sich in Erwachsene verwandelt.
Erzählt ihre Lebensgeschichten!
Ich stehe auf. Ich schaue in den Spiegel. Ich bin 45 Jahre alt und ich bin glücklich,
denn ich habe meinen Lebenstraum verwirklicht ...
Pauline, 16
Pauline, 45
Gestern bin ich in Rente gegangen. Das macht mich sehr unglücklich, denn mein
Beruf war mein Leben ...
Morgane, 16
Morgane, 60
WER WEISS …?
Gerne erinnere ich mich an die Zeit nach dem Abitur! Ich habe eine Reise gemacht,
die mich in viele Länder führte ...
Fanny, 16
Fanny, 50
TIPP 1/2002
35
S 36-37 Seminare
23.11.2001 11:12 Uhr
Seite 36
JUMA BEI UNS
Seminare mit JUMA und TIPP
In der Slowakei
fanden an mehreren
Orten JUMA/TIPPSeminare statt.
Dabei machten
slowakische Deutschlehrerinnen und
-lehrer Vorschläge
für den Unterricht mit
JUMA-Artikeln aus
dem aktuellen Heft.
TIPP veröffentlicht
eine Auswahl.
Danach rät eine Schülerin oder
ein Schüler mit verbundenen
Augen vor der Klasse, was ihm
unter die Nase gehalten wird. Alle
haben dafür etwas mitgebracht.
Moment mal!
JUMA-Seiten 4–7
Ein Spiel für Anfängerklassen mit
der Meldung „Luftige Perspektive“: „Alle Hände fliegen hoch!“
Die Schülerinnen und Schüler
sitzen im Kreis. Eine/r beginnt
zum Beispiel mit den Worten
„Alle Luftballons fliegen hoch!“
Schnell heben alle die Hände in
die Luft. Der/die nächste sagt
zum Beispiel „Alle Autos fliegen
hoch!“ Wer jetzt die Hände hoch
hebt, scheidet aus. Wer als letzte/r übrig bleibt, gewinnt.
Wichtig: das Spiel lebt von der
Schnelligkeit der Sätze und
Bewegungen!
Beispiele:
ein Radiergummi, eine
alte Socke, Parfüm
Die jeweilige Frage lautet:
„Was riechst du jetzt?“ Bei einer
richtigen Antwort ist die nächste
Schülerin bzw. der nächste Schüler an der Reihe. Verlierer ist, wer
am häufigsten daneben tippt.
Simone
JUMA-Seite 21
1. Der Comic „schreit danach“,
Sprech- und Denkblasen hineinzumalen.
Variante:
„Alle ... springen weit!“ usw.
Zum Artikel „Berliner Duft“:Jede
Schülerin und jeder Schüler beschreibt 5–8 Situationen in ihrem
bzw. seinem Leben, die mit bestimmten Düften bzw. Gerüchen
verbunden sind.
Beispiel:
Aufstehen, Simone!
2. Mutter und Tochter erzählen
die Geschichte aus ihrer
Perspektive.
Beispiel:
Duschen – Shampoo
36 TIPP 1/2002
Fotos: Jörg-Manfred Unger
Sie machten die
Vorschläge für
den Deutschunterricht mit
Meldungen der
JUMA-Rubrik
„Moment mal!“:
Kolleginnen in der
slowakischen
Hauptstadt
Bratislava
3. Die Schülerinnen und Schüler
bekommen den Comic ohne das
letzte Bild. Sie erfinden selbst
einen Gag.
Varianten:
1. Sie bekommen nur das
erste und das letzte Bild
oder nur das erste Bild oder
nur das letzte Bild oder nur ein
Bild aus der Mitte und vervollständigen die Geschichte.
2. Gruppenarbeit: Jede
Gruppe führt den Comic mit
S 36-37 Seminare
23.11.2001 11:12 Uhr
Seite 37
Die Deutschlehrerinnen, die am Methodischen Zentrum
von Presov Unterrichtstipps zum
JUMA-Thema „Einfach tierisch“ gaben.
Auf dem Foto links:
Tatiana Rohálová.
Sie ist unter anderem
Leiterin der Deutschabteilung
texten alle JUMA-Meldungen um
(„Heute morgen ...“) und lesen
sie vor.
5. Die Klasse sucht Sprichwörter,
die zu den einzelnen Meldungen
passen.
Beispiel:
Wer anderen eine Grube
gräbt, fällt selbst hinein!
(Ein Fasan schießt zurück)
Mach mit!
1–3 Bildern fort und gibt ihn
danach weiter ( bis zum
Schluss der Stunde).
Zwei oder mehr von ihnen kommen ins Gespräch (zum Beispiel
darüber, was sie erlebt haben).
3. Mutter und/oder Tochter
„verschwinden“ aus dem
Comic. Die Schülerinnen
füllen die Lücken mit Zeichnungen und Sprech- und
Denkblasen.
2. Die Schülerinnen und Schüler
bekommen nur die Zeichnungen.
Sie schreiben selbst Texte dazu.
4. Die Lehrerin bzw. der Lehrer
zerschneidet den Comic in einzelne Elemente. Die Schülerinnen
und Schüler setzen sie in Kleingruppen zusammen und ergänzen sie und/oder sie lassen Teile
wegfallen, so dass neue Comics
entstehen.
5. Die Kasse schlägt neue Titel für
den Comic vor.
Beispiel:
Morgenstund’ hat
Gold im Mund!
6. Die Schülerinnen und Schüler
suchen nach Gründen, warum
Simone am Morgen so müde ist.
Einfach tierisch
JUMA-Seiten 34–35
1. Partner- bzw. Gruppenarbeit:
Die Tiere werden ausgeschnitten.
Variante:
Sie bekommen die Texte und
fertigen Zeichnungen dazu an.
3. Die Lehrerin bzw. der Lehrer
liest den Anfang und/oder das
Ende eines Textes vor. Die Klasse
erfindet den Rest.
4. „Nachrichtensprecherinnen“
und „Nachrichtensprecher“
Und welche Vorschläge für den
Unterricht haben Sie für diese
oder andere JUMA-Artikel des
aktuellen Heftes? Schreiben Sie
an die
Redaktion JUMA
Stichwort: Unterrichtsvorschläge
Frankfurter Straße 40
D-51065 Köln
TIPP veröffentlicht die besten
Ideen und bedankt sich bei deren
Einsenderinnen und Einsendern
mit dicken Geschenkpaketen für
den Deutschunterricht. Einsendeschluss ist der 31.12.2002. Der
Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Slowakische Lehrerinnen und deutsche „Programm“-Lehrerinnen
und -Lehrer, die wie in
anderen Ländern Mittelund Osteuropas an
einheimischen Schulen
unterrichten. Sie hatten
in Kosice die Ideen für
die Deutschstunde mit
„Simone“. Auf dem Foto
hinten, Zweiter von
rechts: Heinrich
Heinrichsen, Fachberater für Deutsch der
Zentralstelle für das
Auslandsschulwesen
(ZfA), Köln, in der
Slowakei
TIPP 1/2002
37
S 38-39 Interview
23.11.2001 11:15 Uhr
Seite 38
JUMA BEI UNS
„Regionale Zusammenarbeit fördern!“
Foto: Jörg-Manfred Unger
Helena Hanuljaková aus Bratislava, Slowakei, ist Präsidentin des slowakischen Deutschlehrer- und Germanistenverbandes, Abteilungsleiterin für Fremdsprachen und Auslandsbeziehungen am Methodischen Zentrum Bratislava und seit August 2001 neue Präsidentin
des Internationalen Deutschlehrerverbandes (IDV). TIPP hat sie interviewt.
Helena Hanuljaková
Durch meine Arbeit als Präsidentin des Slowakischen Deutschlehrerverbandes kenne ich die
Anforderungen, Aufgaben und
Probleme eines nationalen
Deutschlehrerverbandes ziemlich
genau. Das erleichtert Entscheidungen auf internationaler Ebene. Andererseits bekomme ich
durch meine Tätigkeit für den IDV
Einblicke in die Arbeit anderer
Landesverbände. Nicht selten
können wir in der Slowakei
daraus Nutzen ziehen.
Wollten die Mitglieder des IDV
mit Ihrer Wahl ein politisches
Signal setzen?
Welche Akzente wollen
sie in ihrer IDV-Präsidentschaft
setzen?
Meine Wahl hat gewiss mit der
mittlerweile großen und weiter
zunehmenden Bedeutung der
deutschen Sprache in Osteuropa
etwas zu tun, andererseits ist sie
sicher vor dem Hintergrund der
geplanten Osterweiterung der
Europäischen Union zu sehen.
Eine wichtige Rolle hat bestimmt
meine 4-jährige Erfahrung als Generalsekretärin des IDV gespielt:
Ich kenne die Probleme vieler
Verbände persönlich und kann
ihnen dadurch besser helfen.
Primäre Aufgabe des Verbandes
wird es sein, Deutsch in Europa
und der Welt weiter zu unterstützen. Dabei soll die regionale
Arbeit künftig einen höheren
Stellenwert bekommen. Ich
glaube, dass die Deutschlehrer
und -lehrerinnen einer Region
gemeinsame Anliegen, Aufgaben
und Probleme haben. Wenn über
Landesgrenzen hinaus eine Zusammenarbeit stattfindet, ist das
sicherlich effektiver. Eine weitere
Aufgabe wird die Förderung und
der Ausbau der Arbeit mit elektronischen Kommunikationsmöglichkeiten sein, was im Zeitalter
der Globalisierung unbedingt
notwendig ist. Wir wollen die
Sie sind sowohl Präsidentin
des Internationalen Deutschlehrerverbandes als auch
Präsidentin des slowakischen
Deutschlehrerverbandes. Hat
das Einflüsse auf Ihre Arbeit?
38 TIPP 1/2002
Landesverbände dabei unterstützen, indem der IDV seine
Informationen mittels elektronischer Medien weiter ausbaut und
den Verbänden beim Aufbau
eigener Webseiten hilft.
Wie soll die regionale Zusammenarbeit konkret aussehen?
Bei gemeinsamen Veranstaltungen könnten sich mehrere
Deutschlehrerverbände einer
Region treffen. Das hat zum Beispiel in Argentinien bereits ganz
gut funktioniert. Hier haben Vertreterinnen und Vertreter aus
ganz Lateinamerika zusammengearbeitet. Auch in Afrika wurden
schon gemeinsame Projekte in
Angriff genommen.
Welche Forderungen haben Sie
an die Politik?
In der Europäischen Union sollte
Deutsch unbedingt Amtssprache
werden. Gerade hier, wo Deutsch
gesprochen wird, sollte auch sein
Wert deutlich gemacht werden.
Das hätte direkte Auswirkungen
auf den Deutschunterricht nicht
nur in Europa: Die Schülerinnen
und Schüler würden sich viel
mehr für dieses Fach interessieren.
Die XII. Internationale Tagung
der Deutschlehrerinnen und
Deutschlehrer in Luzern,
Schweiz, stand unter dem
S 38-39 Interview
23.11.2001 11:15 Uhr
Seite 39
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Der Internationale Deutschlehrerverband
Motto der Mehrsprachigkeit.
Wie sehen Sie vor diesem
Hintergrund den Fachsprachenunterricht, also dass zum
Beispiel Physik oder Chemie
in der Slowakei auf Deutsch
unterrichtet werden?
Die Idee finde ich ausgezeichnet,
besonders wenn es darum geht,
angehende Spezialistinnen und
Spezialisten auszubilden. Diese
sollten ihr Fachgebiet nicht nur in
einer Sprache kennen. Schließlich dienen Sprachen nicht nur
der Verständigung im Alltag, sondern helfen auch bei Studienaufenthalten im Ausland und bei der
Ausübung eines Berufs.
Welche Erfahrungen haben Sie
mit JUMA und TIPP gemacht?
In meiner Zeit als Gymnasiallehrerin für Deutsch habe ich sehr
oft mit JUMA und TIPP gearbeitet. Meistens habe ich JUMA als
Zusatzmaterial verwendet. Die
methodisch-didaktischen Vorschläge in TIPP haben mich auf
viele Unterrichtsideen gebracht.
Meine Schülerinnen und Schüler
haben sich immer gefreut, wenn
ich JUMA in den Unterricht mitgebracht habe. Nicht nur, weil
ihnen die Lektüre Spaß gemacht
hat, sondern auch, weil sie wussten, dass ich in dieser Stunde
nicht prüfen würde.
Der Internationale Deutschlehrerverband (IDV) ist Dachverband
für nationale, organisierte Deutschlehrerverbände auf allen
Kontinenten. Er hat 90 Mitglieder-Verbände aus 74 Ländern
(Stand 2001) und vertritt dort die Interessen von rund
250 000 Deutschlehrerinnen und Deutschlehrern. Auf der
XII. Internationalen Tagung der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer in Luzern, Schweiz, wurden 2001 insgesamt 5 Mitglieder für
eine 4-jährige Amtsperiode in den Vorstand des IDV gewählt:
Helena Hanuljaková, Slowakei (Präsidentin)
Sebastian Bemile, Ghana (Vizepräsident)
Lucka Pristavec, Slowenien (Generalsekretärin)
Alfred Schulze, Kanada (Schatzmeister)
Marco A. Schaumloeffel, Brasilien (Schriftleiter)
Ihnen zur Seite stehen die Experten
Rolf Stehle (Goethe-Institut Inter Nationes, München),
Brigitte Ortner (Österreich Institut),
Monika Clalüna (Arbeitskreis Deutsch als Fremdsprache in der
Schweiz.
Ziele des IDV sind u.a.:
• die Förderung der Kontakte und der Zusammenarbeit zwischen
Deutschlehrerverbänden und ihren Mitgliedern
• die Unterstützung der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer
bei ihrer Tätigkeit und fachlichen Aus- und Weiterbildung
• die Weiterentwicklung des Faches Deutsch als Fremdsprache
• die Förderung einer angemessenen Stellung der deutschen
Sprache
Dabei soll es vorrangig um einen Deutschunterricht gehen, der
dem interkulturellen Austausch und der Begegnung mit den
Kulturen deutschsprachiger Länder und Regionen dient. Der IDV
hat keine eigene Geschäftsstelle; er ist über die Instituts-Adresse
seiner Präsidentin erreichbar:
Dr. Helena Hanuljaková
Metodické centrum
Tomásikova 4; P.O. Box 14
SK-820 09 Bratislava
Slowakische Republik
E-Mail: [email protected]
Das Logo des
Internationalen
Deutschlehrerverbandes
TIPP 1/2002
39
S 40-41 Slowakei
23.11.2001 11:18 Uhr
Seite 40
JUMA BEI UNS
Deutsch in der Slowakei
Die Präsidentin des
slowakischen Deutschlehrer- und Germanistenverbandes, Helena Hanuljaková, über Aspekte des
Deutschunterrichtes in
ihrem Land
In den Ländern Mitteleuropas
– insbesondere in der Slowakei –
nimmt der Fremdsprachenunterricht traditionell eine wichtige
Rolle ein. Aufgrund historischer,
politischer und wirtschaftlicher
Bedingungen hat der DaF-Unterricht in der Slowakei einen wichtigen Stellenwert. Die engen geschichtlichen und wirtschaftlichen Verbindungen zu Österreich
machten es schon früher unausweichlich, dass Deutsch in der
Schule und im Beruf gesprochen
werden musste und in vielen
Familien war Zwei- oder Dreisprachigkeit selbstverständlich.
Vor der Wende gab es natürlich
gute Beziehungen zur DDR, wo
junge Slowakinnen und Slowaken auch studierten. Nach der
politischen Wende in unserem
Land und der Abschaffung von
Russisch als erster Pflichtfremdsprache wurde Deutsch zu einem
der am meisten gefragten Fächer
in den Schulen, Hochschulen und
Universitäten. In den letzten Jahren wuchs jedoch auch die Nachfrage nach Englisch. Wir sehen
dies nicht als Konkurrenz, son-
40 TIPP 1/2002
dern als Chance, denn in vielen
Bereichen der Berufswelt und der
Wirtschaft werden heute mindestens 2 Fremdsprachen verlangt.
Deutsch hat hierbei als besondere Qualifikation weiterhin einen
wichtigen Stellenwert.
Deutsch als begehrte
Fremdsprache
In der Slowakei lernen zur Zeit
ungefähr die Hälfte aller Schülerinnen und Schüler Deutsch als
erste oder zweite Fremdsprache.
Der Unterricht beginnt teilweise
schon im Kindergarten und in
vielen Grundschulen der Slowakei wird Deutsch ab der ersten
Klasse angeboten.
Im Allgemeinen lernen junge
Slowakinnen und Slowaken
Deutsch ab der 5. Klasse in der
Grundschule und in den weiterführenden Schulen. Der schulische Deutschunterricht dauert
ungefähr 8 Jahre, wobei die
Wochenstundenzahl zwischen
3 und 8 Stunden liegt.
Viele Schülerinnen und Schüler
kommen heute mit überdurchschnittlichen Deutschkenntnissen an die Gymnasien oder Fachschulen unseres Landes. Dieses
Wissen bildet die Grundlage für
die Erweiterung der Deutschkenntnisse z.B. im Bereich des
Fachwortschatzes.
Die regelmäßig in der ganzen
Slowakei durchgeführten
Deutsch-Olympiaden geben
uns einen Überblick über den
Leistungsstand. Wir begrüßen es
auch, dass es bei internationalen
DaF-Wettbewerben zu Begegnungen zwischen SchülerInnen
der Slowakei und anderen Ländern kommt.
Die beruflichen und wirtschaftlichen Chancen, die mit einem
Abschluss in Deutsch verbunden
sind, möchte ich besonders
hervorheben. So erleichtert der
Erwerb des Deutschen Sprachdiploms oder des Österreichischen Sprachdiploms die Aufnahme eines Studiums in diesen
Ländern oder verbessert deutlich
die Berufsaussichten.
Die Situation der
Lehrerschaft
Die Ergebnisse im DaF-Unterricht
wären nicht ohne das besondere
Engagement vieler der zur Zeit
rund 5 000 Deutschlehrerinnen
und -lehrer in der Slowakei möglich. Diese Zahl wurde nur durch
die Umschulung oder Requalifikation von Kolleginnen und Kollegen möglich, die zuvor zum Beispiel Russisch unterrichtet haben.
Diese Maßnahmen dauern bis
heute an. Wir stehen nämlich vor
dem Problem, dass viele ausgebildete Deutschlehrerinnen und
-lehrer die Schulen verlassen,
da ihre Bezahlung sehr schlecht
ist und Arbeitnehmer mit
Deutschkenntnissen in der freien
23.11.2001 11:18 Uhr
Seite 41
Foto: Jörg-Manfred Unger
S 40-41 Slowakei
Großes Engagement: slowakische Deutschlehrerinnen, hier eine Gruppe vor dem
Methodischen Zentrum in der Hauptstadt Bratislava
Wirtschaft deutlich mehr verdienen. Vor diesem Hintergrund ist
auch verständlich, dass viele
Lehrerinnen und Lehrer mit einem
Deputat von bis zu 30 Unterrichtsstunden à 45 Minuten in der
Woche noch einen zweiten oder
sogar dritten Arbeitsplatz
brauchen.
In der Lehrerfortbildung stehen
wir vor großen Herausforderungen, da vielerorts das notwendige Geld nicht zur Verfügung
steht, um eine systematische
Weiterqualifikation aufzubauen.
Um so mehr ist der Idealismus
vieler Kolleginnen und Kollegen
zu bewundern, die trotz aller
Schwierigkeiten an den Fortbildungen der Methodischen
Zentren in der Slowakei teilnehmen. Hier brauchen wir
besonders die Unterstützung
deutschsprachiger Kolleginnen
und Kollegen, damit die methodisch-didaktische Arbeit auch in
Zukunft gesichert ist.
Bei der Verbreitung des Deutschunterrichts übernehmen auch die
Schulen für die deutschsprachige
Minderheit in der Slowakei eine
wichtige Funktion. Am Erfahrungsaustausch mit den Lehrerinnen und Lehrern an diesen
Grundschulen und Gymnasien
besteht reges Interesse.
Lehrpläne und -inhalte
Die Lehrpläne werden vom Ministerium für Schulwesen festgelegt.
Sie bieten nur eine Orientierung,
denn sie sind nicht sehr detailliert
festgelegt. Hinzu kommt, dass
das Schulsystem seit der Wende
in einer Entwicklungsphase ist.
So besteht zum Beispiel neben
dem traditionellen 4-jährigen
Gymnasium auch ein 6- oder
8-jähriges Gymnasium. Für alle
Schulen müssen besondere
Lehrpläne erarbeitet werden. Es
bedarf häufig der engen Absprache unter den Ortslehrkräften,
damit die Lernziele in einer Klassenstufe erreicht werden. Auch
eine Absprache unter den DaFLehrerinnen und -lehrern an den
einzelnen Schulen ist wünschenswert und muss in nächster Zeit
noch gefördert werden.
Um eine Vereinheitlichung der
Deutschkenntnisse an den
Gymnasien zu erreichen, wurde
ein Projekt namens „Monitor“ begonnen. Es hat zum Ziel, einheitliche und zentral erarbeitete Prüfungsaufgaben für die Abschlussklassen der Gymnasien vorzulegen. Die bilingualen Schulen und
die Sprachdiplomschulen geben
darüber hinaus die Möglichkeit,
neben festgelegten Lehrplänen
und Lernzielen auch einen in den
deutschsprachigen Ländern
anerkannten Abschluss zu erwerben. Auch auf diesem Gebiet
sind wir an einer intensiven Zusammenarbeit mit den deutschsprachigen Ländern interessiert.
Übrigens: Von jeder Ausgabe
JUMA und TIPP gehen über
20 000 JUMA und fast 1 600 TIPP
in die Slowakei. Das zeigt ihre
Beliebtheit und beweist, dass
JUMA und TIPP im Deutschunterricht der Slowakei nicht
mehr wegzudenken sind!
TIPP 1/2002
41
S 42-43 Mach mit
23.11.2001 11:20 Uhr
Seite 42
MACH MIT!
Ofczarek’s Mick
In JUMA und in TIPP 1/2001
standen 8 Geschichten mit
Mick. TIPP fragte nach
Unterrichtsideen dafür. Zu
gewinnen war das Original
eines Mick-Comics von
Cartoonist Bernhard
Ofczarek: Du liebe Zeit
(siehe TIPP-Seite 43)!
Das Los entschied:
Gewinnerin ist Gabriella
Hevesi, Deutschlehrerin an
der ungarischen Schule in
Temeswar, Rumänien.
Hier sind ihre Vorschläge für
die Deutschstunde mit den
4 Mick-Geschichten in
TIPP 1/2001.
Haarscharf
Jede Schülerin und jeder Schüler
beantwortet individuell folgende
Fragen:
1. Was würde passieren, wenn
ich mir die Haare färben lassen
würde?
2. Was würde passieren, wenn
ich mit einem Tattoo nach
Hause käme?
3. Was würde passieren, wenn
ich mir die Zunge piercen
lassen würde?
Die besten Situationen werden
der Klasse vorgespielt.
Gelungener Abend
Die Schüler bilden Kleingruppen.
Jede Gruppe bekommt nur die
ersten beiden Bilder des MickComics „Gelungener Abend“.
Gemeinsam schreiben die
Schüler die Geschichte in ihren
Gruppen weiter (frei nach Mick:
„Ich muss mir was einfallen lassen!“). Im Rotationsverfahren
zeigen sich alle Gruppen gegenseitig die Ergebnisse. Jeder
Schüler gibt jeder Geschichte
bis zu 5 Punkte (die eigene
Geschichte ausgenommen). Der
Comic mit den meisten Punkten
wird prämiert.
Neulust
Der Lehrer deckt die Texte des
Comics „Neulust“ ab und schneidet alle 6 Zeichnungen aus. Die
Schüler bringen die Zeichnungen
in die richtige Reihenfolge und
betexten die Sprechblasen neu.
Anschließend ordnen sie die
Originaltexte den Zeichnungen in
richtiger Reihenfolge zu.
Varianten:
1. Die Schüler fügen an mehreren Stellen zusätzliche
Bilder mit Text ein.
2. Der Hund und/oder der
Fisch nehmen am ComicDialog teil.
Immer schneller!
Kleingruppenarbeit: Jeder
Schüler schreibt einen Wunschzettel, auf dem 5 Wünsche
stehen. Jeder trägt seine
Wünsche in seiner Gruppe vor.
Die Mitschüler geben ihm Ratschläge, wie seine Wünsche in
Erfüllung gehen können.
Gruppenbild mit
5 Schülerinnen und
einem Schüler:
Deutschlehrerin
Gabriella Hevesi
(rechts)
42 TIPP 1/2002
S 42-43 Mach mit
23.11.2001 11:20 Uhr
Seite 43
TIPP 1/2002
43
S 44-45 Vorschau
23.11.2001 11:23 Uhr
Seite 44
VORSCHAU
Einige Themen in Heft 2/2002
Foto: Michael Kämpf
Eine Gruppe Jugendlicher hat sich auf
dem Bauernhof „Gut Gollin“ in Brandenburg
auf den „Öko-Führerschein“ vorbereitet.
Er soll unter anderem bei der Suche
nach Ausbildungs- und Praktikumsstellen im
Umweltbereich helfen. Dabei erfuhren sie viel
über Umwelt- und Naturschutz sowie gesellschaftliche und politische Zusammenhänge.
Foto: Toni Gard Fashion
Sie ist ein Model und sie sieht gut aus: Eva hat den Beruf,
von dem viele Mädchen träumen. Doch die Schülerin
weiß, dass der Job für sie kein Beruf mit Zukunft ist. Nur
wenige bekommen die ganz große Chance wie zum Beispiel
das deutsche Supermodel Claudia Schiffer.
Weitere Themen in Vorbereitung
Lena und Alexander sind beide
13 Jahre alt. JUMA berichtet über ihr
Leben, ihre Vorlieben, Wünsche und
Probleme.
44 TIPP 1/2002
„Alles nur ein Spiel?“ Auf sogenannten
LAN-Partys vernetzen Jugendliche ihre
Computer und spielen gegeneinander.
Foto: Michael Kämpf
Bisher trugen deutsche Jugendliche
keine Schuluniformen. Doch im Zeitalter von teuren Markenklamotten ist
die Diskussion darüber an vielen
Schulen entbrannt. Einige Schüler
machten bereits Erfahrungen mit dem
Einheitslook. Mit unterschiedlichen
Ergebnissen, wie JUMA erfuhr ...
„Rappen macht das Lernen leicht!“
Eine gestresste Mutter hat aus der Not
eine Tugend gemacht und musikalische CDs für Englisch, Deutsch und
Mathematik produziert.
Im Jahr 1990 befragte eine Pädagogin
Jugendliche aus Ost und West nach
ihren Lebensentwürfen. 10 Jahre später hat sie noch einmal nachgefragt.
S 44-45 Vorschau
23.11.2001 11:23 Uhr
Seite 45
Studieren in Deutschland
Redaktion JUMA
Stichwort:
Studieren in Deutschland
Frankfurter Straße 40
D-51065 Köln
Welche Fragen haben Sie ...
... zu den grundsätzlichen Bedingungen eines Studiums
in Deutschland?
... zu den Informationsquellen in Ihrem Land?
... zu den erforderlichen Deutschkenntnissen?
... zur Studiensituation allgemein?
... zu den unterschiedlichen Angeboten an Fachhochschulen,
Technischen Hochschulen, Universitäten?
... zu den Studienorten?
... zu den Fächern?
... zum Studienverlauf?
... zu den Abschlüssen?
... zu speziellen Angeboten für ausländische Studenten?
... über ein Kurzzeitstudium oder als Gasthörer?
... zur Finanzierung des Studiums?
... über das Leben an der Hochschule?
... über das Freizeitangebot?
Vorlesung an der
Universität Rostock
Foto: Michael Kämpf
JUMA plant eine Serie
über das Studium ausländischer Studentinnen und
Studenten in Deutschland.
Dabei geht es um Fragen
wie „Unter welchen Voraussetzungen bekommt
man einen Studienplatz an
einer deutschen Fachhochschule oder Universität? Welche Fächer gibt
es? Wie verläuft das Studium? Welche Studienorte
sind attraktiv? Wie ist das
Freizeitangebot?“ Damit
bei der Berichterstattung
keine Fragen offen bleiben, bittet TIPP Sie um
Ihre Mitarbeit. Antworten
Sie bitte auf die Fragen
rechts, stellen Sie ggf.
eigene Fragen und
schicken Sie Fragen und
Antworten bis zum
31.3.2002 (Europa)
bzw. bis zum 30.6.2002
(Übersee) an die
TIPP 1/2002
45
S 46-47 Leserbriefe
23.11.2001 11:36 Uhr
Seite 46
LESERBRIEFE
An die
Redaktion JUMA
Frankfurter Straße 40
D-51065 Köln
E-Mail:[email protected]
dann oft der Groschen.
Die Disziplin und die Geduld, die man braucht,
um zu Hause etwas aufzuarbeiten, sind für den
Erfolg im späteren Leben unbedingt notwendige Eigenschaften.
ber nachzudenken, welche Probleme die von
mir aufgegebene Hausaufgabe meinen Schülerinnen und Schülern bereiten könnte, wozu sie
dient und wieviel Zeit sie
beansprucht.
Ich muss allerdings zugeben, dass besonders
hier in England die Schülerinnen und Schüler
durch Massen an Projekten und Aufsätzen in
einigen Fächern oft
überlastet werden. Das
ist besonders hart, wenn
man bedenkt, dass die
Schülerinnen und
Schüler erst spät am
Nachmittag nach Hause
kommen.
Auf der einen Seite finde
ich es wichtig, die Schülerinnen und Schüler mit
den Hausaufgaben nicht
zu überfordern, auf der
anderen Seite sollte das
Gelernte nicht nur wiederholt werden, sondern
eine kreative Auseinandersetzung damit stattfinden. Auch sollte die
Erledigung der Hausaufgabe Spaß machen,
auch wenn das nicht immer und nicht in jedem
Fall möglich ist.
Hausaufgaben
Meine Meinung zum
Thema „Hausaufgaben“
in JUMA/TIPP 3/2000:
Ich bin fest davon überzeugt, dass Hausaufgaben einen sehr wichtigen
und großen Anteil im
Prozess des Lernens
einnehmen.
Oft sind die Schülerinnen und Schüler in der
Schule abgelenkt und
übermüdet oder sie verlassen sich auf ihre Mitschülerinnen und Mitschüler. Erst zu Hause,
wenn sie sich ganz
alleine mit dem Lernstoff
auseinandersetzen, fällt
Ulrike Menzer-Black,
Bournemouth,
Großbritannien
Maria Goceliakova,
Kezmarok, Slowakei
Ich habe oft viel Zeit damit verbracht, um darü-
Meine Devise: Lieber
wenig, dafür aber
gründlich!
CARTOON
Florence Quillet,
Chamalières,
Frankreich
Aber es heißt doch:
„Durch Fehler
wird man klug!“
Ukraine
Deutschlehrerin, 40,
sucht weltweit Briefkontakte.
Galina Arschinowa
Tip. Lenina 267
54008 Nikolajew 8
Algerien
Deutschlehrer, 40,
sucht Briefpartnerinnen und -partner aus
aller Welt. Interessen:
Reisen, Literatur und
Musik.
Benaouda Okbani
B.P. 329
29000 Mascara
Frankreich
Germanistin, 49,
bekäme gerne Briefe
aus allen Ländern.
Hobbys: Klassische
Musik, Theater, Reisen, Austausch mit
Menschen anderer
Kulturen.
Philomena Raymond
9 rue André
Messager
Escalier 5 Apt 92
75018 Paris
Maskottchen
©0 Hogli
46 TIPP 1/2002
Brieffreundschaften
Auch Lehrerinnen und
Lehrer haben Maskottchen! Mein Maskottchen
ist eine Puppe, die ich
noch als Studentin von
meinem Mann auf einer
Reise geschenkt bekommen habe. Es war
sein erstes Geschenk
an mich!
Die Puppe trägt
3 Freundschaftsbänder,
die meine 3 Töchter gebastelt haben, als sie
klein waren. Außerdem
trägt sie eine kleine Tragetasche. Darin liegen
Zettel, auf denen die
nettesten Wörter und
Komplimente stehen,
die mir im Laufe meines
S 46-47 Leserbriefe
23.11.2001 11:36 Uhr
Seite 47
Vítezslava Cihlárová,
Brno, Tschechien
er
Lit
Mein Maskottchen muss
mich auf jeder Reise begleiten! Ich bin fest davon überzeugt, dass es
mir unterwegs Glück
bringt und ich damit
wieder gut nach Hause
zurückkomme.
atu
r
Lebens gemacht
wurden.
Bücherkauf
im Internet:
www.amazon.de
www.buecher.de
MfG (Mit freundlichen Grüßen)
Frischer Wind
TIPP-Seiten 6–7
JUMA und TIPP stillen
unseren „Informationshunger“ über die Bundesrepublik!
Die letzte
Besatzermusik
Die Autobiographie der
Fantastischen Vier,
aufgeschrieben von
Ralf Niemcyk
Die Zeitschriften ergänzen hervorragend unsere Schulbibliothek, in
die sie „frischen Wind“
hineinbringen.
Tatjana Suchanowa,
Severodvinsk, Archangelsk-Gebiet, Russland
Verlag Kiepenheuer
& Witsch
Rondorfer Straße 5
D-50968 Köln
www.kiwi-koeln.de
Lebendige
Auseinandersetzung
Irina Akemowa, Moskau,
Russland
Mit dem Roller
durchs Ruhrgebiet
JUMA-Seiten 8–12
TIPP-Seiten 22–27
Merian extra
Das neue Ruhrgebiet
Jahreszeiten-Verlag
Poßmoorweg 5
D-22301 Hamburg
www.merian.de
Hallooooo!
JUMA–Seite 13
TIPP–Seite 33
Ludger Jochmann
SMS
Sprüche, Tipps
und Tricks
Sportstunde
TIPP-Seite 21
Die JUMA/TIPP-Ausgabe mit dem Schwerpunktthema „50 Jahre
Bundesrepublik“ (Heft
3/99) ermöglichte uns
die lebendige Auseinandersetzung mit der deutschen Nachkriegsgeschichte aus der Sicht
Jugendlicher. Vielen
Dank!
Carl Hanser Verlag
Postfach 86 04 20
D-81631 München
www.hanser .de
Eichborn Verlag
Kaiserstraße 66
D-60329 Frankfurt
am Main
www.eichborn.de
Deutsch
als Fremdsprache
Hartmut von Hentig
Warum muss ich zur
Schule gehen?
Eine Antwort an Tobias
in Briefen
Auch heute noch
dominiert der Frontalunterricht. Eine der
vielen Ursachen hierfür
ist die negative Erfahrung der Lehrenden
und Lernenden mit
Gruppenarbeit.
Sie resultiert aus der
falschen Annahme,
man könne Aufgabenstellungen aus dem
Frontalunterricht auf
die Gruppenarbeit
übertragen. Erforderlich sind jedoch sowohl die Kenntnis von
Techniken, wie Gruppenarbeit vorbereitet,
durchgeführt und ausgewertet wird, wie
auch das Wissen, wie
mit den Emotionen
aller Beteiligten, die oft
nur als Störungen
erlebt werden, umzugehen ist.
Dazu bietet diese Fernstudieneinheit aus
dem Langenscheidt
Verlag Reflexionen,
viele Aufgaben und
praktische Tipps.
Die Buchpreise unterscheiden sich von
Land zu Land. Informationen darüber,
Bezugsquellen sowie
Langenscheidt Verlag weitere Angebote gibt
es über die jeweilige
Neusser Straße 3
Verlags- bzw. BezugsD-80807 München
www.langenscheidt.de adresse.
Inge C. Schwerdtfeger
Gruppenarbeit
und innere
Differenzierung
TIPP 1/2002
47
S 48 Rückseite
23.11.2001 11:39 Uhr
Seite 48
Köpfe aus aller Welt
Lehrerinnen und Lehrer, die Deutsch mit JUMA und TIPP unterrichten
Abdelouahed Rouki, 34,
Gymnasiallehrer für Deutsch in
Marrakech, Marokko. Spezialität:
Videomitschnitte von deutschen
Fernsehprogrammen für den
Deutschunterricht (dank Satellit)
Val Cameron, 54,
Deutschlehrerin in Timaru,
Neuseeland. Unterrichtete ein
Jahr lang als Austauschlehrerin
Englisch als Fremdsprache in
Süddeutschland
Ellen Lammers-Hoog Antink, 29,
Deutschlehrerin in Velp, Niederlande. Interessiert sich für den
Einsatz neuer Medien im DaFUnterricht. Machte Deutsch an ihrer
Floristinnen-Schule populär – nicht
zuletzt dank JUMA und TIPP
Etelka Thiering, 57,
seit 1969 Lehrerin für Deutsch als
Fremdsprache in Budapest,
Ungarn. Tätigkeit in der Lehrerfortbildung. Vielseitiger Einsatz
von JUMA und TIPP in Unterricht
und Fortbildungsseminaren
Jordanka Stojanova, 49,
Deutschlehrerin am Sprachengymnasium von Plovdiv,
Bulgarien. Arbeitsschwerpunkt:
Kommunikativer Unterricht, für
den „TIPP immer wieder wertvolle
Anregungen gibt“
Arafa Masmoudi, 44,
Deutschlehrerin in Constantine,
Algerien. Arbeitet in großen
Klassen mit ca. 35 Schülerinnen
und Schülern. JUMA/TIPP sind
ihre einzigen deutschen Zeitschriften
Kerstin Kajlert, 56,
Deutschlehrerin in Lulea, Schweden. Schwerpunkt ihrer Tätigkeit:
internationale Projektarbeit, bei
der die Schülerinnen und Schüler
die Inhalte mitbestimmen
können
Cyrus Maina, 30,
Deutschlehrer in Meru, Kenia.
Spezialität: Spiele im Deutschunterricht. Benutzt häufig TIPP
bei der Stundenplanung und als
Quelle von landeskundlichen
Informationen
Zeichnungen: Cosima Schlinkheider
Persida Cuic, 60,
Deutschlehrerin am Gymnasium
Senta, Jugoslawien. Nationale
Seminarleiterin im Bereich DaF
und Lehrbuchautorin. Überzeugte
Abonnentin von JUMA und TIPP

Documents pareils