Rede D. Hotz an Neupensionierte alv-DV

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Rede D. Hotz an Neupensionierte alv-DV
Rede zur Verabschiedung der Neupensionierten anlässlich der alv-DV 2014
Liebe Neupensionierte, liebe Kolleginnen und Kollegen, geschätzte Gäste
Es sei, so ist mir mitgeteilt worden, Brauch, dass jeweils das neue Mitglied der
Geschäftsleitung des alv die Rede zur Verabschiedung der Neupensionierten
hält. So habe ich nun die Ehre, einige Worte an Sie zu richten.
Nach 40 bis vielleicht sogar 45 Jahren Berufsarbeit sind Sie im Sommer
pensioniert worden. Sie haben in Ihrem Schuldienst grosse Veränderungen
miterlebt, manchmal auch mitmachen müssen. Früher galt der Lehrer im Dorf
noch etwas, heute ist die Rolle der Lehrerin anspruchsvoller denn je und es
herrscht Lehrermangel. Sie haben in Ihrer Berufslaufbahn enorm viel gearbeitet
und sehr viele Ihrer Schülerinnen und Schüler sind heute noch dankbar, dass sie
bei Ihnen zur Schule gehen durften.
Was soll ich nun zu Leuten sagen, die auf eine solche Arbeitsleistung
zurückschauen dürfen. Für mich ist die Pension noch sehr weit weg. Je nach
Entwicklung der AHV und ihrer Finanzierung, stehe ich nun in der Halbzeitpause
oder kurz nach Beginn der zweiten Halbzeit. Ich dachte also an einen älteren
Kollegen von mir an der Kantonalen Schule für Berufsbildung, der kurz vor der
Pensionierung steht. An der ksb nennen wir ihn liebevoll Silberrücken.
Der Silberrücken ist bei den Gorillas das Männchen, das eine Familie oder
Gruppe bis zu dreissig Tieren anführt. Nach etwas zwölf Lebensjahren verfärbt
sich sein schwarzer Rücken silber-grau. Aber warum rufen wir unseren älteren
Kollegen Silberrücken? Parallelen sind durchaus da. Zwar darf er keinen Harem
hübscher Lehrerinnen um sich scharen und dafür schauen, dass nur seine Gene
weiter gegeben werden, nein, das bleibt dem Gorilla in Afrika vorbehalten!
Aber er ist mit seiner Erfahrung und seinem Wissen gleich wertvoll für das
Kollegium wie der Silberrücken für seine Gorilla-Grossfamilie. Er sieht als Erster
dunkle Wolken am Horizont aufziehen und weiss meist schnell, wie wir sinnvoll
und schlau reagieren können. Oft leistet er so für jüngere Kolleginnen und
Kollegen so etwas wie ein Gratis-Mentorat. Wenn uns zwischendurch einmal
ein Fehler passiert, relativiert er diesen und tröstet uns. Dank seinen riesigen
Verdiensten darf er sich sogar gewisse Freiheiten herausnehmen und alle
haben Verständnis dafür. Es ist allen klar, dass er zum Beispiel im
Sportunterricht nicht mehr alle Geräteturnübungen selbst vorzeigen kann.
Oder einzelne Reformen oder Schulentwicklungsschritte darf er ungeniert
etwas lockerer interpretieren und umsetzen.
Wenn ich jetzt ganz viele Silberrücken verabschieden darf, mache ich das mit
einem lachenden und einem weinenden Auge:
Mit einem lachenden Auge, weil ich Ihnen diesen Lebensabschnitt von Herzen
gönne, er ist wohlverdient. Viele interessante, spannende und vielleicht sogar
neue Projekte warten auf Sie.
Mit einem weinenden Auge, weil bei diesen Abschieden jeweils ganz viel Knowhow verloren geht, was ich immer sehr bedaure.
Im Namen der Geschäftsleitung des alv danke ich Ihnen für Ihre grosse Arbeit
an Ihrer Schule und für Ihre Schülerinnen und Schüler ganz herzlich! Wir
danken Ihnen auch für Ihre Treue zum alv und hoffen auf Ihre weitere
Unterstützung, beispielsweise mit einem Beitritt zum VAPL.
Nun wünsche ich Ihnen, liebe Neupensionierte, alles Gute im sogenannten
(Un)ruhestand und vor allem eine robuste, gute Gesundheit. Geniessen Sie das
feine Essen, zu welchem der alv Sie als Dank eingeladen hat. Geniessen Sie das
fröhliche Zusammensein und blicken Sie gemeinsam auf vergangene Zeiten
zurück und auf kommende Zeiten voraus!
Ich danke Ihnen.
Daniel Hotz
Mitglied der alv-Geschäftsleitung