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Peter Cervenec
Stand April 2011
Wie ich zum komponieren kam:
Seit ich mich an das Klavierspielen erinnern kann, habe ich immer eigene Melodien
gebastelt, stundenlang experimentiert und eigene kleine Lieder gespielt. Meine Mutter
wurde sehr schnell darauf aufmerksam und forderte mich heraus verschiedene Szenerien
und Fantasiebilder musikalisch darzustellen. Damals war ich 8 Jahre alt.
Mit 16 Jahren wurde ich krank und verlor teilweise die Fähigkeit zu sprechen. Ich verlernte
unter anderem auch den bis dahin fließenden Umgang mit Noten. Das Faszinierende in
dieser Zeit, war die Tatsache, dass ich meine erlernten Stücke durchaus noch gut
beherrschte. Doch auch hier schlichen sich immer mehr Lücken ein. Diese Lücken schloss
ich mit harmonischen Wendungen und Improvisationen, angelehnt an den Stil der
Komposition.
Stück für Stück rückte in dieser Zeit die Erinnerung an die Fantasiebilder und Szenerien
meiner Mutter in den Mittelpunkt meines Klavierspiels. Bald spielte ich völlig freie, eigene
Gedanken. Es fiel mir leichter, mich über meine Musik mitzuteilen, als zu sprechen. In
dieser Zeit entwickelte sich meine Fähigkeit, eigene Emotionen durch Musik
auszudrücken.
Um den Umgang mit dem Notenbild wieder zu erlernen entschloss ich mich, meine Stücke
und Improvisationen aufzuschreiben. Mit 17 schrieb ich mit der Leuchtturm-Phantasia
mein ersten Auftragswerk ein Jahr später wurde ich das erste mal mit der Idee konfrontiert
ein eigenes Konzert mit meinen Stücken zu gestalten. Damals war es Christian Schmidt,
der mich auf den Weg brachte und der bis heute einen wichtigen Pfeiler in meinem Leben
darstellt. Die Nachfrage nach neuen Konzertprogrammen und das erlernte Fachwissen
brachten mir das Selbstvertrauen, mich immer neuen Aufgaben zu stellen und letztendlich
zu einem Projekt wie den Humboldt-Werken zuzusagen.
Warum ich komponiere:
In der heutigen Zeit bleibt den Menschen wenig Freiraum, sich dem Schönen, Ineffizienten
und Ideellen zu widmen. Ich Lebe für diese Dinge und bin von Menschen umgeben, die
mich darin unterstützen und mir diesen wirklichen Luxus ermöglichen. Gerne teile ich
deshalb meine Gedanken und Bilder und nutze meine Position, um die Menschen in
meiner Umgebung immer wieder an eben die Schönen Dinge des Lebens zu erinnern und
ihnen damit etwas zurück zu geben. Ich bemühe mich immer wieder darum, Menschen
aus ihrem Trott heraus zu reißen, sie zu bewegen und an sich selbst zu erinnern. Das
gelingt mir am besten durch meine Musik.
Dabei lege ich keinen großen Wert auf kommerzielle Nutzung, großen Ruhm oder
Anerkennung. Ich möchte den Menschen ein kleines „Glück“ schenken. Und meine
Fähigkeit an viele Menschen weitergeben und teilen.
Was meine Musik ausmacht und bewirken soll:
Musik ist in Zeiten der Moderne zu einem elitären Gut geworden. In den Kompositionen
überwarfen sich Melodien, Geräusche und verzweifelte Effekte. Alles nur um den bis dahin
bekannten Rahmen der Möglichkeiten zu sprengen sich abzuheben und gewaltsam ein
neues Klangbild zu erschaffen und ich verwechsle das nicht mit Expressionismus. Die
Ausführung wurde immer virtuoser und bewegte sich nur noch an den Grenzen des
Machbaren. Der Zuhörerkreis Bestand nur noch aus Fachleuten und einem kleinem
kleinen Kreis von Menschen, die diese kulturelle Entwicklung von Anfang an mitverfolgen
konnten. Es entstand eine Musik ihrer selbst Willen ohne Rücksicht auf den Hörer.
Ich vertrete allerdings die Meinung, dass gerade in der heutigen Zeit, die Menschen in der
Musik alles finden können sollten, was sie im Alltag immer mehr zu verlieren scheinen.
Emotion, Ästhetik, Ruhe...
Meine Werke sind selbsterklärend oder durch Geschichten oder Bilder eingeleitet. Denn
ich möchte den Hörer nicht vor ein fertiges Werk stellen und Applaus fordern. Ich möchte
jeden Einzelnen entführen und dieThematik der jeweiligen Komposition näher bringen.
Dazu muss man eine Form finden, die es jedem individuell erlaubt, den Gedanken der
Thematik zu folgen. Meine Musik soll niemandem eine Belastung sein.
Anfänglich stand ich mit dieser Herangehensweise ziemlich im Abseits. Dazu erschwerte
mir mein damals junges Alter meinen Stand bei den Kritikern. Es fehlte der Fachwelt an
Knalleffekten und Revolution. Nahezu langweilig muss meine Musik auf sie gewirkt haben,
die „einfach nur so vor sich hinerzählte“.
Für die Hörer allerdings war eine solche Musik eine Überraschung, die für das klassische
Genre, ein ungewöhnlich breites Publikum anspricht und auch das Interesse an alten
Meistern wiedererweckt. Meine Musik soll die Menschen dort abholen wo sie stehen.
Zwei Jahre nach seinem ausverkauften Konzert Debüt 2003 und den nachfolgenden
Programmen, veröffentlichten erste internationale Künstler Tonträger mit ähnlich
aufgebauter Musik. Der erste Kritiker, der sich bewusst mit der Stilrichtung Peter
Cervenecs Musik auseinandersetze beschrieb sie anfänglich als „Neoromantizismus“.
Heute ist die „Newklassik“ ein gängiger Begriff und stellt die Hauptorientierung eines der
erfolgreichsten deutschen Radiosender „Klassikradio“ dar.