01.11.2002 - Oberschlesien eine Region in Europa Portal

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01.11.2002 - Oberschlesien eine Region in Europa Portal
Schlesische Nachrichten
Zeitung für Schlesien
Herausgeber: Landsmannschaft Schlesien - Nieder- und Oberschlesien
Redaktionsanschrift: Dollendorfer Str. 412, 53639 Königswinter, Tel. (0 22 44) 92 59-0
Nummer 21/2002
1. November 2002
Einzelpreis 2,00 Euro
Deutscher Versuch einer
Rechtfertigung der Vertreibung
ass es bis in die Gegenwart hinein bei
unseren unmittelbaren Nachbarn in Polen und Tschechien immer wieder Äußerungen und sogar Erklärungen politischer
Führungspersönlichkeiten (man denke nur
an den bis vor kurzem regierenden Prager
Ministerpräsidenten Milos Zeman) gibt, mit
denen das Verbrechen der Vertreibung der
Deutschen aus ihrer Heimat gerechtfertigt
werden soll, ist bitter und forciert zum Widerspruch und zur Richtigstellung auf. Aber
um so empörender ist es, wenn sich in der
Bundesrepublik Deutschland Stimmen zu
Wort melden, die in der Vertreibung der
Deutschen aus der Heimat ein historisch begründetes Recht sehen und dies auch gleich
verkündet wissen wollen. In der Vierteljahresschrift „Polen und wir" hat Samuel
Salzborn soeben unter der Überschrift
„Deutsche als Opfer? Zur neuen Diskussion um die Vertreibung" einen nicht zu billigenden Artikel veröffentlicht. Besagter Autor Samuel Salzborn
wird vorgestellt als
„Diplom-Sozialwissenschafter
und
Lehrbeauftragter am
Institut für Politikwissenschaft in
Gießen".
Durch
mehrere andere Veröffentlichungen dieses Giessener Universitätsdozenten
hatte sich der Autor
bereits als ein Sympathisant und geistiger Mitläufer der
einstigen SED in der
DDR und als ein
sich in Verdächtigungen der Sprecher
der
Vertriebenen,
der
Landsmannschaften und des
Bundes der Vertriebenen zu erkennen
gegeben.
D
O
hnehin fällt es
Salzborn sehr
schwer, sich der Be-
griffe Vertreibung und Vertriebene zu bedienen. Er bevorzugt „Umsiedlung" oder
spricht nur formelhaft von „Flucht und Vertreibung". Indem er sich betont widerwillig auf die jüngsten Medienberichte über das
Unrecht derVertreibung bezieht (ARD, ZDF,
Der Spiegel, Günter Grass „Im Krebsgang"),
ist Salzborn nur bereit, das Leid des Einzelnen während „Flucht und Vertreibung"
als persönliches Unglück hinzunehmen,
aber er ist nicht bereit, die Aussage nachzuvollziehen, dass all diese Leidtragenden
als Deutsche, nur weil sie Deutsche waren
und sind, aus ihrer Heimat vertrieben worden sind. Hier müsse immer gleich an die
Voraussetzungen erinnert und gedacht
werden.
m Im Deutsch des Autors wiedergegeben:
„Unabhängig von den individuellen, sicherlich oftmals auch erschütternden
Schicksalen der Flüchtlinge stellt die damit
BILD AUS DER HEIMAT
Eichendorff-Lyzeum, Gleiwitz
forcierte Generalisierung von Flucht und Vertreibung der Deutschen infolge des Zweiten Weltkrieges als Unrecht keine historisch
adäquate Interpretation dar".
arum fordert Salzborn im nächsten Satz
das Nein zu einer "bewussten Entkontextdualisierung (!) der Vergangenheit".
Klarer ausgedrückt: Adolf Hitler und die Verbrechen unter dem Nationalsozialismus erklären alles, entschuldigen alles, was danach geschehen ist. Für Salzborn, den an
der Universität Gießen lehrenden Politologen, steht zunächst fest, dass der Nationalsozialismus zu den „am wenigsten kritisch reflektierten Abschnitten deutscher Geschichte gehört". Daraus folgert Salzborn:
„Man will über 'Deutsche Opfer' reden,
ohne tatsächlich über den Nationalsozialismus zu sprechen. Der historische Kontext (auf deutsch: Zusammenhang) soll verschwinden, die tatsächlichen Zusammenhänge von deutscher Volkstumsund Vernichtungspolitik auf der einen
und
Umsiedlung
der Deutschen in
Konsequenz
auf
diese Politik auf der
anderen Seite sollen
aus dem Gedächtnis
herausredigiert werden". Das bedeutet:
Auf der einen Seite
werden die Vertreiber und die Vertreibung in des Wortes
genauer Bedeutung
entschuldigt, auf der
anderen Seite wird
den Vertriebenen
„eine geradezu rituelle Kultivierung der
eigenen Unschuld
und des eigenen
Opferstatus" vorgeworfen!
D
Ffo:
Archiv SN
Mehr zum Thema Gleiwitz finden Sie im Artikel „7. Reise des Gleiwitzer Kreises nach Gleiwitz"
auf Seite 13.
alzborn
führt
nicht nur dieVerbrechen von gestern
S
POLITIK
als Rechtfertigung der Verbrechen von heute ins Feld, auch die Beschlüsse von Potsdam (irrtümlich wird von einem Abkommen
gesprochen, ein solches ist aber nie ratifiziert worden) müssen her, um die Vertreibung der Deutschen für rechtens zu erklären.
Unabhängig davon, dass der „Transfer", von
Vertreibung wurde nicht gesprochen, „human" erfolgen sollte, jede Vertreibung ist Unrecht und ein Verbrechen. Das war nicht nur
im Kosovo 1 999, sondern auch bereits 1945
und danach so!
m sich zu wiederholen und seine Rechtfertigung der Vertreibung zu untermauern, verlangt Salzborn: „die geschichtliche Realität anzuerkennen und sich
mit den historischen Reaktionen auf die nationalsozialistische Volkstums- und Vernichtungspolitik abzufinden. Und das
U
hieße anzuerkennen, dass trotz allen individuellen Leids und aller individuellen Ungerechtigkeit die Umsiedlung der Deutschen
die notwendige Konsequenz auf eine NSPolitik war, in der eben deutsche Minderheiten soziale und politische Konflikte geschürt haben, die eine wesentliche Voraussetzung für die Zerschlagung der osteuropäischen Nationalstaaten darstellen".
Die politische Absicht, die Vertreibung der
Deutschen für rechtens zu erklären, wird zusätzlich mit historischen Torheiten angereichert.
I
n der Demokratie, und das ist sowohl ihr
Vorteil als auch Nachteil, kann jedermann
so klug und so dumm daherreden, wie er
mag. Aber es gibt auch Grenzen, die gesetzt
worden sind, es sei hier nur das Gesetz gegen eine Verleumdung der Verbrechen in
Schlesische Notizen
Drei Wortführer der Vertriebenen Mitglieder des 15. Deutschen Bundestages. Zum vierten Mal seit 1990 zieht Hartmut Koschyk wieder in den Deutschen
Bundestag ein. Als CSU-Abgeordneter
und seit 1990 als Vorsitzender der Gruppe Vertriebene und Flüchtlinge der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion erhielt er
in dem um Forchheim erweiterten Wahlkreis bei den Erststimmen 60,7 Prozent
(1998 50,6) und bei den Zweitstimmen
58,3 (45,5) Prozent. Die Präsidentin des
Bundes der Vertriebenen, gleichfalls
1990 erstmalig in den Deutschen Bundestag gewählt, wurde im Wahlkreis
Frankfurt am Main II in der Direktwahl von
der SPD-Kandidatin Rita Streb-Hesse um
0,2 Prozent geschlagen: 35,6 zu 35,4 Prozent, aber sie zieht über die Landesliste
der CDU von Hessen mit 32,7 Prozent ins
Parlament ein. Übrigens ist dies auch der
Wahlkreis des Bundesaußenministers
und
Spitzenkandidaten
der
Grünen/Bündnis 90 Josef Fischer. Unter
den veröffentlichten Ziffern über die Popularität unserer Politiker rangiert Fischer
als der Populärste auf Platz 1, im Wahlkreis von Erika Steinbach kam er nur auf
ganze 20 Prozent. Zum ersten Mal wird
Matthias Sehling Mitglied des Deutschen
Bundestages. Sein Listenplatz innerhalb
der CSU hieß Nummer 30 und wurde als
„ferner liefen" notiert, aber die CSU gewann am 22. September 2002 mit Ausnahme eines Wahlkreises (München
Nord) alle bayerischen Wahlkreise, so dass
nunmehr auch Platz 30 auf der Landesliste gezogen hat. Matthias Sehling, 42
Jahre alt, ist stellvertretender Bundesvorsitzender der Sudetendeutschen
Landsmannschaft. Als Nachfolger von Georg Janovsky, der nicht mehr für den Deutschen Bundestag kandidierte, zieht als
Abgeordneter der CDU für den Wahlkreis
Löbau-Zittau-Görlitz-Niesky
Michael
Kretschmer erstmalig in den Bundestag
ein. Das Wahlergebnis der Zweitstimmen
betrug 37,9 Prozent (1998 waren es 37,5
Prozent).
•
„Anmerkungen zum Beitrag von Bischof Jan Kopiec", Verfasser des
Augsburger Theologieprofessor Joachim Piegsa. Zwei Themen sind Inhalt der
deutschen Antwort auf des polnischen Bischofs Darstellung der Ereignisse von
1945 und danach: Vertreibung und Piastenvision, veröffentlicht in der in Breslau erscheinenden polnischen Zeitschrift
„Zblizenia Polska Niemcy Annäherungen
Polen-Deutschland", Universität Breslau.
Piegsa, 1930 in Oberschlesien geboren,
weist darauf hin, „dass man die Vertreibung bewusst oder unbewusst im Sinne
der .Kollektivschuld' (alle Deutschen haben die Verbrechen Hitlers mitverschuldet) zu rechtfertigen suchte. Bischof Kopiec denkt nicht in diesen irreführenden
Kategorien, gebraucht jedoch das Wort
.Vertreibung' nicht, obwohl er diese Problematik, vor allem als moralisches Problem anspricht. Stattdessen gebraucht er
die eingebürgerten und verharmlosenden
Termini .Aussiedlung' oder .Umsiedlung'.
Wahrscheinlich sprechen hier immer
noch die Emotionen mit, die auch mit der
Piastenvision verbunden sind." Gegen die
„Piastenvision", nach Jahrhunderten
endlich die „Rückkehr und Heimkehr in
urpolnisches Land" zitiert Piegsa zuerst
den Polen Jan Jözef Lipski aus seiner
Schrift „Zwei Vaterländer - zwei Patriotismen", 1981 in der Pariser Zeitschrift
„Kultura" veröffentlicht: „Wir (Polen) wollen es heute in der Regel nicht wahrhaben, dass dies Gebiete sind, in denen einige hundert Jahre deutsche Kultur geblüht hat. Wir lesen rührende Feuilletons
über die schlesischen Piasten, ihre Burgen und Schlösser, aber niemand sagt
uns, dass schon Heinrich Probus (Herzog
Heinrich IV.), gestorben 1290, als
deutschsprachiger Troubadour seine Lieder in deutscher Sprache vortrug wie Wal-
Schlesische Nachrichten 21/2002
Auschwitz erinnert. Was hier aber Samuel
Salzborn betreibt, ist gleichfalls zu ächtender
Missbrauch der freien Meinungsäußerung,
denn diese geschieht gegenüber dem Verbrechen der Vertreibung auf Kosten der
Wahrheit, indem nicht dieVertreiber die Unrechttäter und Schuldigen gewesen sind,
sondern die Vertriebenen selbst Schuld daran tragen, vertrieben worden zu sein. Wenn
Solches jenseits unserer Grenzen geschieht, kann man sich verbal zur Wehr setzen, aber wie der vorliegende Fall zeigt:
Hier wird von einem an der Universität
Gießen Lehrenden die Vertreibung gerechtfertigt und die Vertriebenen zu den
Schuldigen erklärt. Die Feinde, nicht nur die
Gegner Deutschlands haben in Samuel Salzborn einen nicht geradezu anbiedernden Anwalt gefunden.
Herbert Hupka
ter von der Vogelweide." Der nächste Zeuge ist der englische Historiker Norman Davies: Auf die Frage, welche polnische
Denkkategorie ihn am meisten störe,
nannte er „Die Piastenherrschaft", aber
das sei nicht Mythologie, wie sie jedes Volk
besitzt, sondern Geschichtsfälschung,
man verschweigt nämlich die Anwesenheit der Deutschern auf diesem Gebiet,
das einst ihnen gehörte. („Tygodnik Powszechny", Krakau 15. Juli 2001).
•
Über die Vertreibung der Deutschen
durfte nicht geredet werden. „Es ist gar
nicht so lange her, dass man in Deutschland schief angesehen werden konnte,
wenn man die Beschäftigung mit Flucht
und Vertreibung als zentrales und wichtiges Thema geschichtlicher Arbeit ansah",
so Professor Dr. Karl Schlögel, Historiker
an der Universität Frankfurt an der Oder
im Westdeutschen Rundfunk. „Wer so etwas vorschlug, musste sich auf Nachfragen gefasst machen: wie er es denn
meine und ob er es riskieren wolle, Beifall von der falschen Seite zu bekommen.
Mit der falschen Seite waren gemeint: die
Vertriebenen-Verbände, die Funktionäre
der Landsmannschaften, die auf Schlesien- und Sudetendeutschen Tagen gehaltenen Festreden. Man musste diese
Texte nicht gelesen haben, es reichen gewisse Namen und gewisse Reizwörter,
weil ohnehin alle wussten, was damit gemeint war: Revanchismus, Ewiggestrige,
Rückfall in die 50er Jahre, Aufreißen alter Wunden usw. War es nicht ein grandioses Missverständnis, aus purer Ignoranz gespeist, zu glauben, man könne
europäische Geschichte im Europa des
20. Jahrhunderts überhaupt unterrichten,
ohne Umsiedlung und Vertreibung zur
Sprache zu bringen?" Dieser Bericht über
die jahrzehntelange Tabuisierung des
Verbrechens der Vertreibung hat seine
Richtigkeit, aber wird sich heute und morgen daran etwas Grundsätzliches ändern,
da unter dem Leid der Deutschen und den
Verbrechen an den Deutschen nach offizieller Vorgabe ein Schlussstrich gezogen
werden soll.
S/V
POLITIK
Schlesische Nachrichten 21/2002
Polnisches
„Mit dem Rücken zur Oder", unter diesem
Titel veröffentlicht die Breslauer Monatsschrift „Odra", „Die Oder", einen kritischen
Artikel über Polens Verhältnis zum Oderstrom in Schlesien. „Ab den achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts haben die Deutschen die Oder mit Hochwasserdeichen
umbaut. 1945 trafen an der Oder Menschen
ein, die nichts für die Oder empfanden. Ihre
Sympathien lagen eher am Bug, Dnjestr,
Prut und Njemen. Mit ihnen zusammen kamen Menschen aus Zentralpolen. Sie standen dem Reiz der .ehemaligen deutschen
Oder' genau so gleichgültig gegenüber und
wussten diese obendrein nicht zu nutzen.
Die folgenden 50 Jahre unserer Anwesenheit an der Oder waren eine Demonstration merkwürdiger Sorglosigkeit und der Unfähigkeit zu wirtschaften." Dies ist ein Eingeständnis des Jahres 2002, begleitet von
der Aussage, dass man sich polnischerseits
mit der historischen und mentalen Aneignung der Oder sehr schwer tut, immer noch
und immer wieder.
•
Über 100 000 polnische
Firmen von Insolvenz bedroht - Lage im Baugewerbe
besonders dramatisch, unter dieser
Überschrift fasst die „Deutsche Welle" in
Köln Nachrichten aus der polnischen Presse zusammen. „Die anhaltend schwache
Konjunktur in Polen trägt dazu bei, dass immer mehr Firmen von der Insolvenz bedroht
sind. Über den Konkurs von großen Firmen
wie Stettiner Werft und in den Massenmedien ausführlich berichtet, aber aufgrund von
Zahlungsunfähigkeit gehen vor allem kleinere Firmen zugrunde. Die Insolvenzverwalter rechnen mit einer weiteren Steigerung der Zahl der Insolvenzanträge. In diesem Jahr wurden zum Beispiel in Krakau
bereits 186 Investitionsanträge gestellt. Im
Vergleich zum Jahre 2000 ist die Zahl der
Insolvenzanträge um das Doppelte gestiegen. Im Baugewerbe spielt sich ein Drama
ab. Das Überleben von über 100 000 Firmen bis zum Jahre 2004 ist in Frage gestellt.
Durch Polen rollt bereits eine Konkurrenzwelle, die vor allem die Subunternehmen
in der Baubranche betrifft." Genannt werden zur Erklärung der maroden Situation die
„enormen Zahlungsrückstände".
• zählt 18 000 StuDie Universität Oppeln
denten. Zum neuen Rektor der vor knapp
einem Jahrzehnt gegründeten Universität
Oppeln wurde der im oberschlesischen
Städtchen Tost geborene Atom-Physiker
Jözef Muselok gewählt. Er verfügt über je
vier wissenschaftliche Praktika in den USA
Und in Deutschland. In einem Interview,
dass er dem „Schlesischen Wochenblatt"
in Oppeln gegeben hat, wurde Professor
Muselok nach dem Forschungs- und Lehrstand der Schlesischen Geschichte und der
Germanistik gefragt. „In vielen Bildungseinrichtungen wird nach wie vor das Schema vervielfältigt, dass in Schlesien seit jeher die polnische Kultur dominiert habe. Inwiefern kann die Universität Oppeln zu ei-
ner kleinen Umprofilierung der Geschichte beitragen, dass ein sachgemäß ausgearbeitetes Lehrbuch für Geschichte entstehen kann?". Die Antwort des sich auf die
Naturwissenschaft als sein Fachgebiet beziehenden Rektors eröffnete keinen lichten
Ausblick in die nahe Zukunft. Zur Germanistik meinte der Oppelner Rektor: „Erfreulich, dass es in der Germanistik eine
Menge junger, wissenschaftlich sehr engagierter Leute gibt. Ich glaube, dass sie
die Professoren ablösen werden, die aus
Breslau zu Vorträgen nach Oppeln kommen.
Ich glaube daran, weil wir auch immer bessere Studenten haben, was mit dem wachsenden Niveau der Germanistik zusammenhängt." Allerdings ist es an dem, dass
viele potentielle Studenten der Germanistik
die Eingangsprüfung an der Oppelner Universität bestehen, weil das polnische Abitur in Deutschland nicht anerkannt wird, um
so einen Zugang zu deutschen Universitäten zu erreichen.
• jetzt auch in PoKampf gegen Drogen
len notwendig. In der „Süddeutschen Zeitung" berichtet Thomas Urban aus Warschau: „Bis 1989 gab es in Polen keine
westlichen Drogen, schon gar keinen
Rauschgift-Transit; konsumiert wurden Ei-
genproduktionen, wie Marihuana vom eigenen Balkon oder das berüchtigte ,Polski Kompott', ein Sud aus gepressten Klatschmohnkapseln. Das Polski Kompott ist
verschwunden, dafür ist Polen der vermutlich größte Produzent von Amphetaminen in Europa geworden - und diese werden auch nach Westen exportiert." Jetzt
muss auch in Polen Polizei zur Drogenbekämpfung ausgebildet und eingesetzt
werden. Dazu fehle es jedoch, wie aus dem
Bericht hervorgeht, an Ausbildung und den
notwendigen Finanzen. Der Beitritt zur Europäischen Union macht die Drogenbekämpfung zur Pflicht.
•
Spannungen zwischen Polen und Russland wegen der Ausweisung katholischer
Priester. Während der Sitzung der Parlamentarischen Versammlung des Europarats
war diese Frage vom stellvertretenden polnischen Außenminister Andrzej Byrt, vor
dem polnischer Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland, protestierend
thematisiert worden. Nach Meinung der polnischen Regierung ist das russische Verhalten, hinter dem die orthodoxe Kirche mit
ihrem Ausschließlichkeitsanspruch steht,
dem Aufbau einer demokratischen Gesellschaft nicht dienlich. Da es sich bei den katholischen Priestern durchwegs um Polen
handelt, fühlt sich die polnische Regierung
verpflichtet, Stellung zu nehmen.
SA/
Warum Treuespende für Schlesien
im 21. Jahrhundert?
Diese Fragen und Bitten an „treue- und
untreue" Schlesier, ringen manchen Zeitgenossen und Mitmenschen nur ein müdes Lächeln ab.
Frage: Sind Sie als Schlesier und
schicksalsverbundener Europäer noch
interessiert an Ihrer Heimat?
Treten sie für deren Belange in der
Öffentlichkeit ein - durch Ihre Mitgliedschaft bei der Landes- oder Bundeslandsmannschaft ?
Wenn ja, dann erfüllen Sie die Bitte
selbstverständlich, die umfangreiche
Kulturpolitische Arbeit bei uns im Westen, sowie im Osten für die heimatverbliebenen Landsleute, persönlich
und finanziell zu unterstützen.
Persönlich: Indem sie an Seminaren
und Bildungsangeboten der aktiven Damen und Herren teilnehmen oder selbst
ein Ehrenamt übernehmen.
Passiv: Indem Sie Ihr Interesse an
dieser wichtigen heimatpolitischen Arbeit durch eine Spende unterstützen !
Bitte denken Sie daran: unser „ Haus
Schlesien „ und die" Landsmannschaft
Schlesien" sind zwei schlesische Herzen, die füreinander schlagen und ohne
Ihre Hilfe nicht überleben können !
Das Bundesfrauenseminar, das vom
1. - 3. Oktober im Haus Schlesien stattfand, und 26 Teilnehmerinnen aus acht
Bundesländern die Möglichkeit zum
fünfzigjährigen Arbeitseinblick und Austausch gab , konnte nur durch ein gutes Spendenaufkommen der Landsleute
finanziert werden.
Helfen Sie mit, dass unsere Heimat
überlebt, und geben sie niemals die Antwort: „Es war einmal".
So fangen Märchen an
Unsere Heimat Schlesien ist auch im
21. Jahrhundert kein Märchen, sie
braucht ihre Menschen und Ihre ständige Unterstützung!
Ihre Mitgliedschaft und Ihre Spende
sichern das Überleben der Landsmannschaft und sind ein positives Zeichen für
die junge Generation!
Ihre Spende überweisen Sie bitte auf das
Konto bei der Niederschlesischen Sparkasse Görlitz: Konto-Nr.:40410, BLZ
850 510 00 auf Wunsch wird eine Spendenquittung erteilt
Danke im Voraus, besonders den
Schlesischen Frauen und den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Landsmannschaft!
Schlesien Glückauf!
Margarete Weber
(Bundesfrauenreferentin
der LM Schlesien)
ZEITGESCHEHEN / POLITIK
Einweihung des deutschen Soldatenfriedhofs Groß-Nädlingen bei Breslau
So viele Gäste, so viel Prominenz hatte das
niederschlesische Dorf Groß-Nädlitz wohl
noch nie erlebt. An die zehn Busse und
viele, viele Pkw steuerten von Breslau her
kommend, diesen Ort an, der, 1936 von
den Nazis in „Nädlingen" umbenannt, seit
1945 den polnischen Namen Nadolice
Wielkie führt. Der Volksbund Deutsche
Kriegsgräberfürsorge e.V. hatte zur Einweihung des ersten Sammelfriedhofes für
die 1945 in Niederschlesien gefallenen
Soldaten der Wehrmacht geladen.
Auf dem Soldatenfriedhof
1998 wurden hier die ersten Toten eingebettet, heute sind es schon fast
10.000. Weitere etwa 8000 warten noch
auf die Umbettung. 583 Bäume, von
Baumpaten gestiftet, umschließen als
„Friedenspark" das große Gräberfeld am
Rande des Dorfes. Im Mai 2000 arbeiteten zum ersten Mal deutsche und polnische Soldaten gemeinsam auf dem
Friedhof. „Nebenbei" bauten sie an den
Feierabenden einen Spielplatz für die Kinder der Gemeinde.
Am Morgen dieses S.Oktober 2002
blies ein scharfer Westwind über die weite Ebene östlich von Breslau. Die Sonne,
die nur ab und zu die Wolken durchbrach,
brachte keine Erwärmung. Ordner des
Volksbundes wiesen die vielen Fahrzeuge auf den Parkplatz auf einem Stoppelfeld ein. Schon lange vor Beginn des Gedenkgottesdienstes füllte sich die kleine
Dorfkirche bis auf den letzten Platz.
Deutschland wurde vertreten von Botschafter Frank Elbe und Generalkonsul Dr.
Peter Ohr.
Kardinal Gulbinowicz, Erzbischof von
Breslau, hatte es sich nicht nehmen lassen, persönlich die Totenmesse für die
deutschen Soldaten zu zelebrieren. Lesungen und Gebete wurden in deutsch
und polnisch, sowie in völkerverbindendem Latein vorgetragen, u.a. von einem
Oberstabsfeldwebel der Bundeswehr. Es
sang der Chor Salzgitter-Fredenberg.
Nach dem Hochamt bewegte sich der lange Zug der Teilnehmer zum 300 m entfernten Eingang des Friedhofes, wo,
nach den beiden Nationalhymnen, gespielt
von einem Musikkorps der polnischen
Streitkräfte, zahlreiche Grußworte gesprochen wurden, u.a. von Karl Wilhelm
Lange, dem Präsidenten des Volksbundes, Ryszard Nawrat, dem Wojwoden von
Niederschlesien, und Stefan Debski, dem
Vogt der Gemeinde. Beeindruckend waren die Worte des Wojwoden Nawrat mit
dem schlichten Kernsatz: „Diese Soldaten haben ihre Pflicht erfüllt. Sie gaben
dafür das Höchste, was sie geben konnten, ihr junges Leben."
Foto: Ast
Schlesische Nachrichten 21/2002
Am Hochkreuz in der Mitte des Friedhofes sprachen Geistliche beider Konfessionen Gebete und segneten das Kreuz.
Viele Kränze und Blumen wurden niedergelegt, auch von Traditionsverbänden
der Wehrmacht. Und dann kam der Augenblick, an dem wohl alle, die dabei waren, den Atem anhielten; als das polnische
Musikkorps das Lied vom „Guten Kameraden" anstimmte. Ein, fast möchte ich sagen, historischer Augenblick voll tiefer
Symbolik; Die Soldaten der Wehrmacht,
die in Deutschland ungestraft als „Mörder"
beschimpft werden dürfen und durch eine
von Millionen Menschen besuchte Ausstellung zu Verbrechern gestempelt werden, für diese jungen polnischen Soldaten, nun Angehörige der NATO, sind sie
ihre „guten Kameraden"...
„Kriegsgräber sind die großen Prediger
des Friedens" hat Albert Schweizer einmal
gesagt. Und hier, unweit der Oder, unter
den vom kalten Herbstwind geschüttelten
Bäumchen des Friedensparkes, wurde es
uns klar: mit diesen zehntausend Gefallenen wurden auch Feindschaft, Haß und alle
Rachegedanken tief in die Erde versenkt.
Über diese, und alle die anderen Millionen
Kriegsgräber hinweg führt nun, auch für Polen und Deutsche, Dank der Arbeit des
Volksbundes, der polnischen Stiftung „Pamiec" („Gedenken") und ihrer vielen, meist
jungen Helfer, der Weg nach Europa.
Sigismund Freiherr von Zedlitz (SN)
„Die Ost-Erweiterung der
Europäischen Union und die
deutschen Heimatvertriebenen"
war das Thema einer Podiumsdiskussion
am 06. September 2002 mit dem ehemaligen Präsidenten des Europäischen Parlaments, Prof. Dr. Hänsch (SPD), der Vizepräsidentin des NRW-Landtages, Edith
Müller (Grüne), sowie Michael Gahler
(CDU) MdEP und J. Schultz-Tornau (FDP)
MdL, sowie Gernot Facius (Die Welt) und
Rüdiger Goldmann (Bund der Vertriebenen). Der ehemalige Chefredakteur der
Rheinischen Post, Dr. J. Sobotta (Glatz) leitete das Gespräch, an dem sich Mitglieder des Bauernverbandes der Vertriebenen mit schärfster Kritik an allen Parteien
und größter Verbitterung über die Missachtung des Heimatrechts in Deutschland
und dem Ausland beteiligten.
Ungewöhnlich spontan und scharf verurteilten zahlreiche der 60 anwesenden Vertriebenen die ihres Erachtens völlig unzureichende Vertretung der Vertriebeneninteressen durch die politischen Parteien. Einige forderten eine Wiederherstellung des
Zustandes vor dem Zweiten Weltkrieg, sowie eine materielle Entschädigung durch
die Vertreiberstaaten. „Wir wollen unser Eigentum zurück haben. Unsere Kinder wollen auch ihr Erbrecht in Anspruch nehmen!", sagte ein Teilnehmer unter großem
Beifall. Mit materiell belanglosen Gesten
sei es nicht getan. Die Benesch- und Bie-
rut-Dekrete müssten noch vor dem EU-Beitritt Tschechiens und Polens abgeschafft
werden.
Die Zeit reichte nicht aus, um den zahlreichen Wortmeldungen zu entsprechen.
So verließen die Teilnehmer die Versammlung überwiegend unzufrieden.
Die Stellungnahme der Parteiensprecher
überzeugten sie nicht. Die Vertreter der
SPD und der FDP hatten erklärt, die Situation der Vertriebenen werde sich nach
der Osterweiterung der EU verbessern, weil
dann europäisches Recht für Polen,
Tschechen und Deutsche gleichermaßen
gelten werde und die Dekrete ungültig werden.
Der Journalist Facius meinte, die Vertriebenenverbände müssten erklären, was
sie mit "Recht auf Heimat" konkret meinen. Zentren gegen die Vertreibung sollte
es nicht nur in Berlin sondern auch in Breslau und Prag geben.
Hänsch sagte, keine Bundesregierung
werde sich um Wiederherstellung des Status quo ante bemühen.
Der BdV Sprecher Goldmann: Angesichts der erlittenen Verletzungen sei es
schwierig, die Interessen der Vertriebenen
zu vertreten. Das Gespräch unter den Deutschen sei so schwierig wie das Gespräch
mit dem Nachbarn.
W. Kerner (SN)
Schlesische Nachrichten 21/2002
ZEITGESCHEHEN
Acht Herbsttage in Schlesien
Im Januar 2002 war es nach Warschau gegangen und dann dreimal nach Schlesien, im Mai, im Juni und jetzt im letzten Septemberdrittel.
19. September: Um 15.10 Uhr soll die
Maschine in Schlesiens Hauptstadt starten, auf der Anzeigetafel vermerkt „Frankfurt-Breslau". Nach Protesten wurde
Breslaus deutscher Name durchgesetzt.
vina, die aus Pommern stammt, stellt gerade einen frischen Blumenstrauß vor die
Gedenktafel von Kardinal Adolf Bertram.
Der Dom glänzt sehr hell, die Renovation
im Inneren, im Juni begonnen, ist abgeschlossen. Dann noch ein kurzes Verweilen in den nur als prachtvoll zu bezeichnenden Elisabeth- und Kurfürstenkapellen.
Drei Anlässe haben mich dieses Mal
Im Breslauer Rathaus: Gespräch von Dr. Herbert Hupka und seiner Frau mit Kardinal Henryk
Gulbinowicz
Fast eine Stunde Verspätung beim Start.
Meine Frau und ich kommen mit einem
Fachmann der Zuckerindustrie aus Würzburg ins Gespräch. In Breslau bei der Ankunft genügt sein Personalausweis, obwohl man passpflichtig ist, denn Polen ist
noch kein EU-Land. Grund seiner Reise,
die Vorfahren kommen aus Kunert im Kreise Wohlau, die von Polen veranstalteten
Gedenkveranstaltungen zur 200-jährigen
Wiederkehr der Errichtung der ersten Rübenzuckerfabrik 1802 durch den Berliner
Chemiker Achard. Ein Faltblatt, zweisprachig, berichtet im Bild von der
„Reichsausstellung 1931 in Breslau".
Überraschend von Landsmann Paul Kapitza am Flughafen abgeholt, auf geheimnisvolle Weise hatte er von unserer
Ankunft erfahren. Abends zum ersten Mal
im neu und großartig hergerichteten
„Schweidnitzer Keller" zu Abend gegessen. Auch hier fällt wieder der Ortsname
Kunert, außerdem Leubus und Jauer, denn
in Ausstellungen wird Franz Carl Achard
geehrt, übrigens im Zusammenwirken mit
dem Haus Schlesien in Königswinter-Heisterbacherrott. Eine schlesische Familie
hatte mich erkannt, und wir sprechen über
die Heimat.
20. September: Geld gewechselt, zur
Zeit 1 Euro gleich 4 Zloty. Die Fahrkarte
für morgen nach Ratibor gelöst. Besuch
im Dom und der Dominsel. Schwester Sil-
nach Schlesien geführt, der erste Anlass
ist die Eröffnung der Ausstellung des Werkes von Eugen Spiro, 1874 in Breslau geboren, 1972 in New York gestorben, der
wohl berühmteste Portraitist in der deutschen Malerei des 20. Jahrhunderts.
(Darüber wird besonders zu berichten
sein.) Das Hauptverdienst am Zustandekommen der Ausstellung hat Dr. Maciej
Lagiewski, 1955 in Breslau geboren, Restaurator des Jüdischen Friedhofs an der
Lohestraße. Peter Spiro, der in London lebende Sohn wird zum 26. September erwartet, 30. Todestag des Vaters. Im Breslauer Rathaus viel Auftrieb um 18 Uhr. Der
Deutsche Freundschaftskreis und das
deutsche Generalkonsulat sind auch präsent. Es ist ein Akt polnischer Wiedergutmachung an einem von den Nationalsozialisten vertriebenen Breslauer Juden.
Im Rathaus gibt es das Restaurant zur
„Schönen Breslauerin". Nachdem wir uns
hier niedergelassen hatten, kommt eine
große Reisegruppe von Italienern und beginnt zu speisen.
21. September: Für zwei Nächte nach
Ratibor. Hier im „Pensjonat" bereits genau so ein Stammquartier wie in Breslau
im „Hotel Wroclaw". In Kandzin, unter Hitler Heydebreck, der nach dem 30. Juni
1934, dem „Röhn-Putsch", erschossen
worden ist, muss umgestiegen werden.
Der IC-Zug nach Przemysl hat kurz vor Op-
peln über eine halbe Stunde unerwünschten Aufenthalt. Eine halbe Stunde Zeit zum Zugwechsel, aber die Zeit ist
bereits verbraucht. Der Zug nach Ratibor
steht auf einem Nebengleis. Wir folgen einer jungen Familie mit Kinderwagen über
die Schienen (!), müssen mit dem Koffer
die Böschung hinaufklettern, der Zug setzt
sich in Bewegung, nachdem wir endlich
eingestiegen sind. Ein kleines oberschlesisches Abenteuer. Die Restauration am
Ring in Ratibor ist bereits geschlossen. 14
Uhr, aber die Gardrohbiere erkennt mich,
sorgt für die Servierung eines Mittagessens. Im bunt geschmückten Esssaal trifft
ein Brautpaar mit großem festlichem Anhang ein, als wir Überraschungsgäste abwandern. Lautes Getöse auf dem Ring,
man feiert heute und morgen das Erntedankfest für die ganze Wojewodschaft
Schlesien (Bezirk Kattowitz). Darum drei
große aus Stroh geflochtene Bauerngestalten auf dem Propsteiplatz an der Oder.
Zum Friedhof auf die andere Oderseite,
hier ist mein Großvater begraben. Liebe
Landsleute, die meine Familiengräber,
auch auf dem Neuen Evangelischen
Friedhof liebevoll pflegen, am Abend besucht. Die beiden Kinder der Familie
Hanak, Enkelkinder von Käthe Bednarenka, 20 und 25 Jahre alt, waren im Sommer für mehrere Wochen zur Arbeit in München und Düsseldorf. Sie sprechen ausgezeichnet deutsch.
22. September: 9 Uhr deutscher Gottesdienst in der Dominikanerkirche am
Ring, jetzt gern Jakobuskirche genannt.
Dr. Josef Gonschior und seine Frau bringen Rosen mit, die wir vor das EichendorffDenkmal legen. Nach dem Gottesdienst
treffen wir vor dem Denkmal Dr. Zimmermann und eine Gruppe der Landsmannschaft Schlesien aus Baden-Württemberg.
Der stellvertretende Landesvorsitzende ist
auf dem Wege von Lubowitz, dem Geburtsort Eichendorffs, nach Birawa zu Joachim Niemann und dem Erntedankfest,
Niemann ist Geschäftsführer aller Deutschen Freundschaftskreise mit Sitz in Oppeln. Während des Gottesdienstes, den
der Ratiborer Stadtpfarrer Kurowki in bestem Deutsch feiert, werden wir namentlich begrüßt und eine Fürbitte schließt uns
ausdrücklich ein.
Fahrt über die Grenze zur Tschechischen Republik nach dem geliebten
Troppau durch das Hultschiner Ländchen, 35 Kilometer. Das im Vergleich
mit Ratibor gleichgroße Troppau ist geradezu menschenleer an diesem Sonntag. Von den schönen Kirchen ist leider
nur eine Kirche offen, „Mariae Himmelfahrt", jetzt die zweite Kathedralkirche
des neuen Bistums Ostrau-Troppau. Im
Hotel „Koruna" wird zum Mittagessen
noch gleichsam österreichisch geschmackvoll serviert. In Deutsch Krawarn
sind in einer sehr frequentierten Konditorei
geradezu
österreichische
Schleckereien zu genießen. Abends,
dann bis in die Nacht über das Zweite
Deutsche Fernsehen, nur dieses ist im
Hotel aus Deutschland zu empfangen,
ZEITGESCHEHEN
nische Referenten wechseln
einander ab. (Ein Auszug
aus meinem Referat wird
veröffentlicht werden.) Gute
Gespräche in den Pausen
und am Abend. Weit über 100
Teilnehmer, anregende, sogar
erregende Diskussion jeweils im Anschluss an die
Vorträge, die Teilnehmer sind
mehrheitlich Deutsche aus
der Heimat und aus der Bundesrepublik Deutschland.
24. September: Mit dem
Auto nach Oppeln mitgenommen, im IC-Zug nach
Breslau. Hier die beiden
jüngsten Ausgaben der
"Frankfurter
Allgemeinen
Zeitung" vom Hotel reserviert,
Wahlergebnisse studiert. So
schnell kann transportiert
werden, morgens um 8 Uhr
liegen jeden Tag deutsche
Zeitungen als Angebot vor. Im
Schloss Groß Stein hatte
noch die Möglichkeit bestanden, die Vorträge von
Professor Dr. Josef Joachim
Menzel, Dr. Helmut Neubach
und Renata Schumann über
die Geschichte Schlesiens im
Mittelalter, bis 1945 und seit
Deutsche Sozial-Kulturelle Gesellschaft in Breslau
1945 zu hören.
25. September: Um 9 Uhr im Hotel ein
bis kurz vor Mitternacht die Wahlresultate aus Deutschland verfolgt.
einstündiges Gespräch mit General23. September: Um 6 Uhr, bevor es
konsul Dr. Peter Ohr, der als geborener
mit Familie Gonschior nach Schloss Groß
Schlesier sich in der Geschichte SchleStein (unweit Gogolin) geht, Endresultat
siens bestens auskennt und dessen
der Wahl verbittert, enttäuscht und zorAmtsbezirk nicht nur Schlesien umfasst, sondern bis in die Nähe von Krakau
nig zur Kenntnis genommen. Das ist der
zweite Anlass unserer Reise: VII. Schleund Stettin reicht. Einzelheiten der sehr
harmonisch geführten Unterredung sollsienseminar, veranstaltet von der Katholischen Kirche und dem Gleiwitzer
te man nicht in die Öffentlichkeit tragen.
Nach einem erneuten Besuch der EugenHaus der deutsch-polnischen ZusamSpiro-Ausstellung ein längeres, sehr
menarbeit. Erzbischof Alfons Nossol und
Taddäus Schäpe, Direktor des Gleiwitherzlich geführtes Gespräch mit Dr. Mazer Hauses, eröffnen. Ich halte einen Vorciej Lagiewski. Er lässt das dicke Gästebuch der Stadt Breslau herantrag zum Thema „Identitäten in Schlesien gestern". Das Seminar dauert bis
schleppen, denn auch ich sollte mich einzum 28. September. Deutsche und poltragen. Drei Seiten zuvor hatten sich der
Beilagenhinweis
- Haus Schlesien ein Stück Heimat lieben, erhalten und nutzen
In dieser Ausgabe der „Schlesischen Nachrichten" finden Sie in der Mitte eine
Beilage des Vereins Haus Schlesien e.V..
Wir bitten Sie um freundliche Beachtung und reges Interesse.
Die Redaktion
Schlesische Nachrichten 21/2002
polnische Ministerpräsident Leszek Miller und der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder eingetragen. Zugleich die
Einladung zur feierlichen Enthüllung der
Marmorplastiken der Heiligen Hedwig
und ihres Gemahls, Herzog Heinrich l.,
des Bärtigen, um 12 Uhr durch Kardinal
Henryk Gulbinowicz. Meine Frau und ich
werden dem Kardinal vorgestellt, ich bedanke mich für seine guten Worte, die
er am 9. November 1991 im Breslauer
Dom über Kardinal Adolf Bertram gesprochen hatte, als der deutsche Kardinal 46 Jahre nach seinem Tode endlich im Breslauer Dom seine letzte Ruhestätte fand. Im Gespräch fiel auch
gleich der Name von Kardinal Josef
Scheffczyk, dem gebürtigen Beuthener,
und Kardinal Lehmann, und ich nannte
dann hinzufügend den Namen von Kardinal Joachim Meisner, den gebürtigen
Breslauer. Eine Reisegruppe der Trebnitzer die eigens eingeladen war zur Feier der Gründung des ersten weiblichen
Zisterzienserklosters durch die Herzogin
Hedwig vor 800 Jahren in Trebnitz.
Bevor es ins Haus des Deutschen
Freundschaftskreises in die Güntherstraße 12 (ul. Saperöw 12) zur Vorstellung der polnischen Übersetzung meines Erinnerungsbandes „Unruhiges Gewissen" ging, dies der dritte Anlass für
die Septemberreise nach Schlesien,
auf dem Ring eine zufällige Begegnung
mit einem Ehepaar aus Wiesbaden, man
sprach uns an, beides Nicht-Schlesier,
zu Besuch hier, weil man endlich unser
Schlesien kennen lernen wollte. Reiches
Medieninteresse im Haus des DFK, Friedrich Petrach, Präsident aller Deutschen
Freundschaftskreise, eröffnet, der Übersetzer, Professor Cezary Kröl spricht einleitende Worte und liest aus der polnischen Übersetzung vor. Anschließend
Diskussion. Marcin Wiatr vom Haus der
deutsch-polnischen Zusammenarbeit
leitet die Diskussion. Ein laut sich gebärdender jugendlicher Vertreter der nationalistischen Rechten schimpft auf uns
Deutsche los: Kollektivschuld am Zweiten Weltkrieg,
Fünfte Kolonne der
deutschen Minderheit, kein Widerstand
gegen Hitler und so fort. Keinerlei Zustimmung aus dem vollen Auditorium,
und zu antworten fällt sehr leicht.
21.30 Uhr Anruf von Peter Spiro, eine
halbe Stunde später treffen wir uns im
Hotel, nach mehrjähriger Korrespondenz
lernen wir uns persönlich kennen, der 83jährige Peter Spiro ist vor wenigen Stunden aus
London eingeflogen und
kommt mit Frau und Tochter. Der Stolz
auf den Vater spricht aus seinen Worten.
Über die mit Schlesien verbundene Kunst
mit all den Namen ist ihm geläufig. Eine
Begegnung, die einen reicher macht.
Herzlicher Abschied.
26. September: 12.30 Uhr Abflug nach
Frankfurt am Main. Paul Kapitza brachte uns zum Flughafen. Es tut gut, immer
wieder den Fuß auf Schlesischen Boden
zu setzen und unser Schlesien in sich einzuatmen.
Herbert Hupka (SN)
Schlesische Nachrichten 21/2002
LM SCHLESIEN / TAG DER HEIMAT
Tag der Heimat 2002 in Leverkusen
Das Gedenken an die Heimat und die Toten durch Flucht und Vertreibung berührt
noch immer die Menschen. Sie kamen in
großer Zahl zur Gedenkstätte auf den
Friedhof Manfort, um einer eindrucksvollen Feierstunde beizuwohnen. Oberbürgermeister Paul Hebbel, Bürgermeister Dr.
Hans Klose und viele Persönlichkeiten aus
dem öffentlichen Leben bekundeten ihre
Verbundenheit mit den Menschen, die ihre
Heimat und dabei viele ihrer Angehörigen
verloren haben. Oberbürgermeister Paul
Hebbel fand mitfühlende Worte für das
Siebenbürgen stammt. Er hob hervor, dass
wir alle zum geeinten Europa streben, aber
nur auf der Grundlage der Anerkennung
der Menschenrechte. Daher ist es unerträglich, dass in beitrittswilligen Mitgliedsstaaten Gesetze zur „ethnischen
Säuberung" weiterhin gültig sind. Erfreut
zeigte er sich über Entwicklungen in Polen, die beginnen auch die deutsche Geschichte der ehemaligen deutschen Provinzen anzuerkennen.
Die feierliche Gestaltung der Kranzniederlegung hat wie immer der Bund der
große Leid der Betroffenen und wies auf
das Bemühen der Stadt hin, die Schicksale zu erleichtern und vielleicht auch langsam das neue Zuhause lieben zu lernen.
Die Ansprache zum Gedenktag hielt der
Landtagsabgeordnete Hagen Jobi, der aus
Vertriebenen Leverkusen übernommen. Es
war ein würdevoller Tag mit Musik-, Wort-,
Chor- und Gesangvorträgen unter Leitung
von Max Murawski und der Unterstützung
des Posaunenchores der Johannes-Kirchengemeinde-Manfort.
S/V
Bestand der Landsmannschaft sichern
Mitgliederwerbung ist Gebot der Stunde
Die Landsmannschaft Schlesien ist
auch 57 Jahre nach Beginn der Vertreibung existent und handlungsfähig. Davon zeugen nicht nur die großen
Deutschlandtreffen, sondern auch viele Aktivitäten. Unsere Aktion für die deutschen Zwangsarbeiter, die Auseinandersetzung mit den Vertreibungsdekreten, die Verbindung zu unseren Landsleuten in der Heimat und das Einbringen unserer Anliegen gegenüber Politikern in Deutschland, der Europäischen
Union und in Polen gehören dazu.
Wir möchten, dass die Landsmannschaft Schlesien ihren Auftrag weiter erfüllen kann, solange wie nötig bzw. solange bis unsere Ziele erreicht sind. Hierzu ist es erforderlich, unseren Bestand
trotz des zunehmenden Abtretens der
Erlebnisgeneration zu erhalten. Es ist
jede Orts- und Kreisgruppe aufgerufen.
Jedem von uns ist bewusst, dass eine
Mitgliederwerbung immer mehr auf
Schwierigkeiten stößt. Jedoch gibt es
gute Beispiele erfolgreicher Gruppen.
Meist sind gute Veranstaltungen, die
auch Neuen etwas bieten, ein Schlüssel zum Erfolg. Deshalb sollten Zusammenkünfte immer so gestaltet werden, dass sie nicht nur auf die alten Mitglieder abstellen, sondern auch für Hinzugekommene interessant sind. Dabei
sollte das offene Zugehen auf diese Personen selbstverständlich sein.
Es gibt auch heute noch viele Schlesier, die noch nicht den Weg zu uns gefunden haben, weil sie nicht angesprochen oder weil sie noch nicht für unsere Ziele begeistert werden konnten. Holen wir sie in unsere Gemeinschaft.
Schauen wir uns dabei in unserem Bekannten- und Verwandtenkreis um, sagen wir dies auch unseren Mitgliedern.
Es geht gerade jetzt darum, den Bestand unserer Landsmannschaft zu erhalten. Wenn wir jetzt nichts tun, um den
erforderlichen Mitgliederbestand zu erhalten, wird die Arbeit für Schlesien bald
nicht mehr zu leisten sein. Dies sollten
Sie verhindern!
Rudi Pawelka (SN)
Paten für „Schlesische Nachrichten"
Wer schon einmal ein Patenschaftsabonnement für die „SCHLESISCHEN NACHRICHTEN" aufgegeben hat, erhielt zur Antwort als Gegengabe Freude und Dank
übermittelt. Es gibt Leser unserer „Zeitung
für Schlesien", die sogar mehrere Patenschaftsabonnements aufgeben, und sie
dürfen dann Freude und Dank vielfältig in
Empfang nehmen. Es ist nun einmal an
dem, dass viele alle 14 Tage die SCHLESISCHEN NACHRICHTEN lesen möchten, aber das knappe Geld will leider zu
einem eigenen Abonnement nicht reichen.
Die von manchem als historisches Ereignis bereits wieder vergessene oder nur
verdrängte Wende von 1989/90 hat uns
die Verbindung zu unseren Landsleuten in
Mitteldeutschland eröffnet, hat uns unsere
Heimat Schlesien und zugleich unsere
Landsleute in der Heimat ganz nahe gebracht, denn es gibt keinen Eisernen Vorhang mehr. Aber tragen wir dem auch in
der rechten Weise Rechnung, wenn zu erfahren ist, dass unsere Landsleute in Mitteldeutschland und in der Heimat
schlecht bei Kasse sind? Ein Wirtschaftswunder, das unter einem Ludwig
Erhard und gerade auch von den Heimatvertriebenen erarbeitet worden ist, hat
es unter den kommunistischen Diktaturen
nicht gegeben. Und nirgendwo ist die Zahl
der Arbeitslosen so hoch wie in der Bundesländern Mitteldeutschlands und in der
gegenwärtigen Republik Polen.
Auch das sollten wir wissen, dass fast
fünf Jahrzehnte von den Kommunisten und
zugleich auch von den Nationalisten
Schlesien offiziell zur terva incognita, zu einem unbekannten Land erklärt worden war.
Was Schlesien ist, was Schlesien bedeutet das Wissen von Schlesien, das Tun für
Schlesien muss darum neu aufgenommen
und geistig verarbeitet werden. Dazu leisten die SCHLESISCHEN NACHRICHTEN,
so gut es nur geht, ihren Beitrag.
Wir wollen aber auch neue Freunde für
Schlesien gewinnen, Wegbegleiter, Mitstreiter. Darum bietet es sich an, NichtSchlesier mit einem Patenschaftsabonnement zu beschenken. Wir wollen als
Schlesier nicht unter uns bleiben, sondern
möglichst viele Mitbürger in die schlesische Familie aufnehmen. Ein Patenschaftsabonnement macht auf unser
Schlesien aufmerksam und stößt eine vielleicht bislang verschlossene Tür auf.
Um mich kurz zu fassen: Bitte geben
Sie Patenschaftsabonnements für die
SCHLESISCHEN NACHRICHTEN
auf,
eins oder mehrere. Falls Adressaten fehlen, die Landsmannschaft Schlesien bedient Sie gern mit Anschriften.
Dr. Herbert Hupka (Ehrenvorsitzender
Landsmannschaft Schlesien)
Das auf ein Jahr berechnete Abonnement
der SCHLESISCHEN NACHRICHTEN beträgt 38 Euro, ein Halbjahresabonnement
19 Euro.
LM SCHLESIEN / TAG DER HEIMAT
50 Jahre kreisfreier Ortsverband
Pocking / Niederbayern
der Landsmannschaft Schlesien, Nieder- und Oberschlesien
Mit einem beschwingten schlesisch bayerischen Heimatabend hielt der kreisfreie Ortsverband Pocking der Landsmannschaft Schlesien in der festlich geschmückten Stadthalle Rückschau auf exakt 50 Jahre traditions- und abwechslungsreiche Vereinsgeschichte.
„Wir wollen, dass Schlesien, seine Kultur und seine tausendjährige Geschichte
nicht vergessen werden. Wir wollen in einem Europa ein unverkrampftes Verhältnis
zu Polen. Wir wollen als demokratischer,
über alle Partei- und Konfessionsgrenzen
hinweg arbeitender Ortsverband vor allem
ein Stückchen Heimat für unsere Mitglieder sein, die in Pocking ein Hebens- und
lebenswertes Zuhause gefunden haben,"
brachte Vereinsvorsitzender Wolfgang
Sonnabend die Zielsetzung auch fast
sechs Jahrzehnte nach der leidvollen Vertreibung auf den Punkt.
Am 5. Juli 1952 hoben 46 Gründungsmitglieder den Pockinger Ortsverband
aus der Taufe.
Nach dem Gründungsvorsitzendem
Rudolf Janke führten weitere 4 Vorstandsmitglieder bis 1969 den Verband, den
Wolfgang Sonnabend, Träger des Schlesierkreuzes, seit nunmehr 33 Jahren leitet,
wie Moderator Siegfried Depold unter dem
großen Beifall zahlreicher Landsleute ausdrücklich betont.
Seit 1977 werden alle fünf Jahre die
,Gründungsjubiläen' recht bunt gefeiert.
Zum regelmäßigen Jahresprogramm
zählen Feiern im Fasching, zu Ostern und
Weihnachten, ebenso wie gesellige Abende, bei denen die Mundartpflege und schlesische Kultur im Mittelpunkt stehen. Am Tag
der Heimat wird zusammen mit der SL ein
Kranz am Denkmal der Vertriebenen niedergelegt.
Herausragende Höhepunkte bildeten
das zweitägige niederbayerische Schlesiertreffen 1992, sowie die Durchführung
der bayerischen Landesversammlung
1997 in der Stadthalle.
„Die Schlesier haben nach Kriegsende
maßgeblich die großartige Aufwärtsbewegung Pockings vom einstigen Bauerndorf
zum städtischen Mittelzentrum der Gegenwart mitgestaltet", würdigte Bürgermeister Josef Jakob das beispielhafte Wirken zahlreicher Mitglieder. Selbst Sohn eines Schlesiers, unterstrich MdB Dr. Klaus
Rose, dass die Kulturpolitik des auswärtigen Amtes nach wie vor kirchliche Renovierungsarbeiten in der Heimat staatlich fördere, um wichtige Kulturgüter auch für spätere Generationen bewahren zu können.
Bezirksvorsitzender Kurt Nawrot bescheinigte ebenso wie R. Maywald - in Vertretung des LS - Bezirks Oberbayern der
autonomen Pockinger Landsmannschaft
eine mustergültige Kooperation mit den benachbarten Kreis- und Bezirksorganen.
Zahlreiche Ehrengäste waren zu der 50
-Jahrfeiererschienen, u. a. Pfarrerin Maria Schwarz - Wohlleben, Stadtpfarrer
Eduard Mayer, MdLGudrun Peters, um nur
einige zu nennen, sowie Vertreter mehrerer Pockinger Vereine und Institutionen.
„Im künftigen Europa der Regionen hat
Schlesien als geistig- kulturelle Brückenlandschaft und wirtschaftliche Drehscheibe zu den östlichen Nachbarvölkern wieder eine verheißungsvolle Zukunft", skizzierte der Landesvorsitzender Helmut Riedel u. a. die aktuelle politische Situation.
Schlesische Nachrichten 21/2002
Treue Mitglieder wie Regina Mildner (50
Jahre Mitgliedschaft), Beate Kugel, Herta
Neugebauer, Elisabeth Wimmer (alle 45
Jahre beim Verband) und viele mehr, charakterisierte der Ortsvorsitzende Wolfgang
Sonnabend als „unverzichtbare Stützen"
des Ortsverbandes.
Mit einer unterhaltsamen schlesisch bayerischen Koproduktion symbolisierten
u. a.' Edith Glotz (Mundartgedichte), das
Gesangs - Duo Geschwister Meistner, der
Schlesier - Chor Altötting (unter der Leitung von Rudi Zeller) und die beiden hiesigen Trachtenvereine „D" Innviertler" und
„D" Schloßbergler" die Leitidee des kreisfreien Ortsverbandes Pocking: „Schlesien
unsere Heimat - Pocking unser Zuhause."
Quelle: Pockinger Nachrichten
Tag der Heimat in Goslar
Der Heimatnachmittag der Landsmannschaft Schlesien Goslar wurde am 31. August 2002 als „Tag der Heimat" begangen.
Der Vorsitzende Otto Klaß konnte viele
Landsleute und Gäste begrüßen.
Die Programmgestaltung hatte der
Ostdeutsche Singkreis übernommen. Zu
Beginn trug Erna Hensel das Gedicht „Heimat und Vaterland" von Ernst Moritz Arndt
vor. Das Leitwort zum diesjährigen Tag der
Heimat lautet: Erinnern - Bewahren - Zukunft gewinnen. So erinnerte Klaß an den
schlesischen Völkerkundler und Sprachwissenschaftler an der Uni Dortmund, Professor Dr. Wilhelm Menzel, der 1957 über
Schlesien u.a. folgendes feststellte:
„Heimatland Schlesien, unseres Herrgotts Lustgarten. Deutscher Fleiß und deutsches Können hat dich dazu gemacht. Das
war die .stille Großtat des deutschen Mittelalters' diese Besiedelung Schlesiens."
Zum Thema „Bewahren" trug Klaß eine
Parodie zu „Aus dem Reiche des Indra"
von Paul Lincke über die Schlesier vor:
Verstreut in allen Winden sind Schlesier ohne Zahl,
wenn sie zusammenfinden, erklingt's:
Es war einmal!
Und alle Herzen lauschen, sie werden
wieder jung,
die Heimatwälder rauschen, in der Erinnerung.
So wollen wir auch 56 Jahre nach der Vertreibung unsere Heimat im Herzen bewahren.
Zum Thema „Zukunft gewinnen" sagte Klaß folgendes: „Beim letzten Schlesiertreffen in Nürnberg lautete das Motto
.Schlesien im Europa der Zukunft!'. So wird
Schlesien, wenn auch mit anderen Menschen in einem vereinten Europa weiter bestehen.
Nach der Kaffeepause unterhielt der
Ostdeutsche Singkreis die Anwesenden
mit einem bunten Programm. Lieder und
Gedichte aus den Landschaften des
deutschen Ostens wurden vorgetragen.
Otto Klaß (SN)
Museen bauen reicht nicht"
59
Tag der Heimat" im Gütersloher Brauhaus
Der „Tag der Heimat", zu dem der Heimatverein Gütersloh und der Kreisverband
Gütersloh im Bund der Vertriebenen (BdV)
in das Brauhaus eingeladen hatte, war am
Sonntag gut besucht. Das Leitwort lautete „Erinnern, bewahren, Zukunft gewinnen".
Festredner Karl Heim erklärte, dass diese Aussage sowohl kulturell, als auch politisch zu definieren sei. Erinnern bedeute, die Geschichte zu beleuchten, bewahren heiße, sowohl geistiges Leben wie
dingliches Gut zu erhalten; Zukunft gewinnen verlange, Kulturkonzepte und Formen der Begegnung zwischen den Menschen zu entwickeln und in Völkerverständigung umzusetzen, um so das Völkerrecht zu verwirklichen. Heim: „Dabei stehen allen Nationen die gleichen Rechte zu."
BdV-Kreisvorsitzender Fritz Rogge begrüßte die Gäste, darunter Hubert Deittert
(MdB), stellvertretender Bürgermeister
Jürgen Jentsch (MdL) und Ursula Doppmeier (MdL). Die Damen der Schlesier hat-
ten ihre Trachten angelegt, die Herren der
Oberschlesier ihre Bergmanns-Knappenuniformen.
Weitere Beiträge lieferten Christa
Winkler mit „In der Fremde" von Paul Keller und RenateThamm mit „Mahnung" von
Paul Schulz.
Heim hob die kulturellen und wissenschaftlichen Leistungen hervor, die ostdeutsche Männer und Frauen vollbracht
haben und die Anstrengungen der Erlebnisgeneration, diese Werte in den Familien und Vereinigungen an die Jugend weiterzugeben. Es genüge aber nicht, Museen
zu bauen und Bibliotheken einzurichten,
gefördert werden müsse auch das demokratische Bewusstsein.
Das Schlusswort sprach die Vorsitzende des Gütersloher Heimatvereins, Renate Horsmann. Sie dankte allen, die zum
Gelingen der Veranstaltung beigetragen
hatten.
„Neue Westfälische",
Nr. 204 vom 3. 9. 02
Schlesische Nachrichten 21/2002
LANDSMANNSCHAFT SCHLESIEN
Schlesischer Heimatabend in Mosbach
Die Landsmannschaft Schlesien (Orts- und
Kreisgruppe Mosbach e.V.) hatte zu einem
Volkstumsabend in das kath. Gemeindehaus Mosbach eingeladen. Trotz zahlreicher hochkarätiger anderer Veranstaltungen konnte Vorsitzender Hans Beckert vor
vollem Haus die Besucher, Hausherrn Pfarrer Leo Brenzinger, Stellvertr. des OB Rupert Laible, den Landesvorsitzenden der
Landesgruppe Baden-Württemberg Georg Märtsch, die Pfarrgemeinderatsvorsitzende Kazimiera Kulinski und den Chor
„Heimatklang" aus Klodnitz/Oberschlesi-
en begrüßen. Beckert bat den stellvertretenden OB Rupert Laible, diese Veranstaltung auch als Beitrag zu den Heimattagen zu werten. Leider konnte man den
Besuch des Chores erst vor kurzem realisieren. Da waren die Vorbereitungen zu
den Heimattagen bereits
abgeschlossen.
Ein
Grußwort des Geschäftsführers des Verbandes der
deutschen sozial-kulturellen Gesellschaften in Polen, Joachim Niemann,
sage alles aus, warum die
Schlesier in Deutschland
u.a. die Kontakte zu den
Deutschen in Oberschlesien pflegen und weiterentwickeln. Man könne
sich heute die Frage stelle, wer von uns Schlesiern,
die Vertriebenen oder die in der Heimat Gebliebenen, das schwerere Los zu tragen
hatte. Die Vertriebenen, die ihre deutsche
Heimat verlassen mussten und nur mit
dem nackten Leben davon gekommen waren, kamen aber innerhalb Deutschlands
in eine Region, in der die Menschenrech-
Oktoberfestzug 2002
Am 21. September 2002 pünktlich um
12.00 Uhr wurde vom Oberbürgermeister
der Landeshauptstadt München das 169.
Oktoberfest mit traditionellem „Anzapfen"
eröffnet. Die „Wiesn", das größte Volksfest
der Welt gibt es schon seit gut 190 Jahren, es geht auf die Hochzeit von dem späteren König Ludwig l. mit Therese von
Sachsen-Hildburghausen im Jahre 1810
zurück. Seit 1835 gibt es den farbenprächtigen großen Trachten- und Schützenzug, an dem sich auch in diesem Jahr
wieder die Riesengebirgs-Trachtengruppe
beteiligte. Einem Arbeitsteam der Riesengebirgs-Trachtengruppe war es wieder
gelungen, einen prächtigen Festwagen zu
erstellen.
te galten. Wer zurückbleiben musste, war
aber plötzlich von fremden Menschen mit
einer fremden Sprache umgeben. Die
deutsche Sprache, Kultur und Tradition
wurde systematisch verboten und vernichtet, alle Deutschen waren schütz- und
wehrlos geworden. Auch die Zurückgebliebenen hatten die Heimat verloren, ohne
sie verlassen zu haben. Nach den
Grußworten begann das kulturelle Programm. Herbert Dörder eröffnete die Veranstaltung auf seiner Picolo-Mundharmonika. Der Klodnitz Chor trug alte deutsche Volkslieder vor. Rosemarie Treu, Peter Kolbe und Gottfried Nossek schilderten abwechselnd die Region Schlesien.
Das Tanzpaar Helene Minich und Simon
Schuhmacher trugen gekonnt lateinamerikanische Tänze vor. Unter der Leitung von Melanie Götz brachte die Seniorentanzgruppe im Kontrastprogramm
große Stimmung in den Saal. Maria Penner sang viele bekannte Lieder. Lang anhaltender Beifall dankte den Mitwirkenden.
Alle waren sich einig, dass es eine auch
zu Herzen gehende Veranstaltung war.
Beckert konnte sich nur noch bedanken.
Da der Eintritt kostenlos war, wurde eine
Sammlung zugunsten der Flutopfer
durchgeführt.
H.B. (SN)
Unter dem Motto „Töpferei im Riesengebirge" waren wir zum 44. Mal bei diesem
Festzug am 22. September 2002 präsent.
Der Festwagen wurde von zwei kräftigen Pferden gezogen. Auf dem Wagen
wurde fleißig gearbeitet. Es wurden Krüge und Vasen modelliert und bemalt. Dem
Festwagen folgte der Fähnrich, die Kinderund die Erwachsenen-Gruppe mit ihrem
weiß/gelben Bänderbaum. 40 Trachtler von
der Riesengebirgs-Trachtengruppe nahmen daran teil.
Nicht nur 100 000 Zuschauer am
Straßenrand konnten unseren Festwagen
und die Trachtler in Schlesischer Tracht bewundern, sondern auch Millionen von Zuschauern des 1. Deutschen Fernsehens
und des Fernsehsenders Bayern 3.
SOKO (SN)
10
LANDSLEUTE
Schlesische Nachrichten 21/2002
Schlesierkreuz für Dr. Friedhelm Finke
„Auf Antrag des Schlesiervereins München und des Landesverbandes Bayern
der Landsmannschaft Schlesien hat der
Bundesvorstand der Landsmannschaft
Schlesien beschlossen, Herrn Generalkonsul a.D. Dr. Friedhelm Finke das Schlesierkreuz zu verleihen." Mit dieser
Ankündigung überraschte der Vorsitzende
des Landesverbandes Bayern, Herr Helmut Riedel, am 12. Juli 2002, im Anschluss an den Heimatnachmittag der
Heimatgruppe Liegnitz-Lüben in München, alle Anwesenden, besonders aber
den so Geehrten. In einer sehr fundierten aber auch persönlichen Ansprache
würdigte er Herrn Dr. Friedhelm Finke als
bekannten, geachteten und beliebten
Landsmann. Er wies auf die vielseitigen
Verdienste hin, die Dr. Finke in unermüdlichem Einsatz für Schlesien in unserer Heimatgruppe, im Schlesierverein
München, in der Bundesgruppe Liegnitz
und in der Historischen Gesellschaft Liegnitz erworben hat und verwies dabei auch
auf die bedeutende schriftstellerische
Tätigkeit des zu Ehrenden. Unter anhaltendem Applaus der Liegnitzer und
Lübener Heimatfreunde überreichte er unserem sichtlich gerührten Landsmann
Dr. Friedhelm Finke die Ehrenurkunde und
steckte ihm das Schlesierkreuz an. Die
Zeremonie beschloss er mit einer Gratulation im Namen aller schlesischen
Landsleute, einem Dank für die viele
erbrachte heimatpolitische Arbeit und mit
den Worten: „Tragen Sie das Schlesierkreuz neben dem Bayerischen Verdienstorden und dem Bundesverdienstkreuz Erster Klasse in Ehren zur Erinnerung an unsere schöne Heimat Schlesien".
Sehr ergriffen, man merkte ihm die
Überraschung an, aber überaus glücklich,
dankte der Geehrte für die hohe Auszeichnung, besonders allen, die dazu beigetragen haben. Er versprach, auch
weiterhin stets für Schlesien, für seine
Landsleute und besonders seine Liegnitzer da zu sein. Dr. Friedhelm Finke, geb.
am 14.11.1914 in Liegnitz, ist Gründungsmitglied der 1951 in München ins
Leben gerufenen Heimatgruppe LiegnitzLüben. Also ein Mann der ersten Stunde. Trotz seiner vielseitigen Beanspruchung als Vorstand in einer Arzneimittelfabrik und als Generalkonsul von Bolivien, stellte er sich vielfach in die Dienste unserer Heimatgruppe. So hielt er fast
30 Dia- oder sonstige Vorträge bei uns.
Auch wenn es galt, der Gruppe finanziell zu helfen, war er zur Stelle. Ich glaube, es gibt wohl keine schlesische Organisation, in der er nicht Mitglied ist und
die er nicht unterstützt. Seine schriftstellerische Tätigkeit bezieht sich
hauptsächlich auf seine geliebte Heimat
Schlesien, besonders sein Liegnitz. Sei
es in Form von Fachliteratur wie u.a. in
den Bänden der Historischen Gesellschaft
Liegnitz „Liegnitz, wie wir es kannten"
oder „Aus dem Lebenslauf der Stadt Liegnitz", sei es in seinem Roman „Es güldet",
einer Liebeserklärung an seine Heimatstadt und ganz Schlesien. Wohl alle waren wir überrascht, als Landsmann Helmut Riedel verkündete, dass Dr. Finke
auch ein Dichter ist. Er hatte das in der
Zeitschrift „Der Schlesier" vom 15. März
dieses Jahres veröffentlichte Gedicht „Der
Kynast" mitgebracht und als krönenden
Abschluss dieser Ehrung vorgelesen. Die
Heimatgruppe Liegnitz-Lüben in Mün-
Wir trauern um Karl Friebe
Am 28. Juni 2002 verstarb der Mitbegründer der Schlesischen Trachtengruppe Wiesbaden Karl Friebe im Alter von 98
Jahren in Wiesbaden.
Karl Friebe zählte zu den Menschen der
„ersten Stunde". Gemeinsam mit seiner
Frau Dorothea rief er 1949 einen Singkreis
ins Leben, aus dem später eine Tanz- und
Singgruppe hervorging.
Es verwundert nicht, dass sich der Verstorbene als gebürtiger Schlesier (er wurde am 10. 3. 1904 in Schweidnitz geboren) ganz besonders der Erhaltung
schlesischen Liedgutes und schlesischer Mundart widmete. Durch seine Ehefrau Dorothea erfuhr er hier wertvolle Unterstützung.
Die besondere Liebe Karl Friebes galt
der Poesie. Das gestaltende Wort ermöglichte es ihm, seinen Gedanken,
Wünschen und Gefühlen einen besonderen Ausdruck zu verleihen. Als schöner Beweis dieses künstlerischen Schaf-
fens mag der Gedichtband „Aus meiner
Zeit, Gedichte-Lieder-Gedanken", gelten, der 1978 erschien.
Kennzeichnend für Karl Friebe, seinem
Wesen nach ein eher bescheidener
Mensch, war sein offenes Wesen, mit dem
er auf Menschen zuging. Des öfteren
konnte er für die Schlesischen Trachtengruppen Wiesbaden Auslandskontakte
vermitteln. Karl Friebe hatte schon sehr
chen ist stolz darauf, dass nach unserem
ersten Heimatgruppenleiter Georg Ludwig (1959) und unserem zweiten Heimatgruppenleiter Paul Moll (1988) nun
auch Generalkonsul a. D. Dr. Friedhelm
Finke als dritte Persönlichkeit diese
hohe Auszeichnung mit dem Schlesierkreuz, das nur an 200 lebende Personen
verliehen wird, zu Teil wurde.
Wir gratulieren auf das herzlichste und
wünschen unserem Ehrenmitglied eine
noch lange gesunde Zeit, diese Auszeichnung tragen zu können!
Der Gratulation schließen sich auch die
Bundesgruppe Liegnitz, die Historische
Gesellschaft Liegnitz und die Heimatkreisbetreuung Lüben an.
Erich Stübinger (SN)
frühzeitig erkannt, dass im Besonderen
die Volkslied- und Volkstanzpflege hervorragend geeignet sind, Menschen
über nationale Grenzen hinweg einander
näher zu bringen. Diesem Ziel ist die
Schlesische Trachtengruppe Wiesbaden
nach wie vor verpflichtet.
Die Trauerfeier für das Ehrenmitglied
der Schlesischen Trachtengruppe fand
am Mittwoch, dem 3. Juli 2002, in der
Trauerhalle des Waldfriedhofs Dotzheim
statt.
Martin Rehm (SN)
„Schlesische Reise - 1000 Jahre Breslau"
Ein Film von Ekkehard Kühn
Teil 1: 28. November (Donnerstag) 2002, 14.15 - 15.00 Uhr in 3sat
Teil 2: 5. Dezember (Donnerstag) 2002, 14.15 - 15.00 Uhr in 3sat
Schlesische Nachrichten 21/2002
LANDSLEUTE
„In ihrem Atem schläft die Zeit"
Zum Gedenken an den 75. Geburtstag
von Erle Bach am 5. November 2002
Erle Bach wurde als Barbara Rauthe am
5. November 1927 in Hirschberg im Riesengebirge geboren. Nachdem ihr Vater
1952 „über die Grenze" gegangen war,
litt: ihre Mutter unter schweren Depressionen und wurde nicht alt. Sie wuchs zusammen mit ihrem Bruder Gerhard bei der
jüngsten Schwester ihrer Großmutter,
Martha Dressler, in Hirschberg auf, und
entstammt einer alten Riesengebirgsfamilie, deren
Zentrum die Alte ErlebachBaude am Spindlerpaß
war. Die tiefe innere Bindung an ihre Vorfahren,
die aus der Schweiz und
aus Tirol in ihre Heimat einwanderten, ist der Grund,
warum sich Barbara Strehblow, wie sie nach der Verheiratung hieß, als Schriftstellerin Erle Bach nannte.
„Das Talent zum Schreiben," wie sie einmal sagte,
„wurde mir zweifellos in die
Wiege gelegt, hatte ich doch einen Erlebach-Urahn, der als Naturdichter und Philosoph in alten Schriften beschrieben
wird. Er starb als Einsiedler 1895 in der
Nähe der Wosseckerbaude." Neben dem
Hang zum Schreiben, fand Erle Bach beizeiten durch bewusstes Schauen zur Malerei und zur Gestaltung von Tonplastiken.
Die dadurch erworbene Empfindsamkeit
befähigte sie, den in dieser Welt so oft
geschundenen und ungerecht behandelten Menschen mit dem notwendigen
Verständnis zu begegnen. Wie sprach sie
es einmal aus: „Das zieht sich wie ein roter Faden durch mein ganzes Schreiben.
Hieß es doch auch für mich, Menschen,
die ihre Heimat noch besitzen klar zu machen, wie sehr ein Mensch - und wie verschieden - er bis zu seinem Tode unter
dem Verlust seiner Heimat leidet."
Andere Einflüsse übte ihre Urgroßmutter, Barbara Feist, auf sie aus, die
man auch die „Mutter des Riesengebirges" nannte und worüber Erle Bach berichtet: „Im Windschatten meiner Urgroßmutter war ich Trachtenkind in meiner Vaterstadt Hirschberg, man nannte
mich das HirschbergerTrachtenputzel. Ich
habe schon sehr früh Mundart vorgetragen." So fand sie später zur Trachtenstickerei und gab ihr Können in Kursen
wie z.B. in Esslingen, München, Hannover und Hildesheim weiter. Aber auch die
Mundartpflege ist aus ihrem Leben nicht
wegzudenken. Nachdem sie als Mundartsprecherin über Jahrzehnte hinweg unterwegs war, hielt Erle Bach es für notwendig das Archiv „Schlesische Mundartdichter und Mundartschriftsteller" mit
Freunden der Mundart in Baden-Württemberg zu begründen, wo man eine Art
Mundartforschung betreibt und sich
nicht zuletzt auch um die Werke von we-
niger bekannten Mundartdichtem kümmert.
Literarisch trat Erle Bach erstmals
durch ihre Erzählung „Die Knoblauchschmiede" hervor, für die sie 1974 den
Erzählerpreis des Ostdeutschen Kulturrat bekam, der ihr für die Erzählung.
„Sommer der Eidechse" 1977 noch ein
weiteres Mal von dort zugesprochen wurde. Ihre bis dahin bedeutsamste literarische Arbeit
legte die Schriftstellerin mit
ihrem 1980 erschienenen
Buch „Matka mit den
bloßen Füßen" vor, welches
sie sich mit dem Arbeitstitel „Straße der Mütter"
schon mit achtzehn Jahren
vorgenommen hatte zu
schreiben. „Ich will", wie sie
im Vorwort dazu ausspricht, „deutlich machen,
das die Straße der Mütter
um die ganze Erde führt. Ich
schrieb auf, was ich miterlebt, was ich gesehen und gehört habe."
In den sechzehn Erzählungen werden erschütternde Schicksale von Müttern in der
Kriegs- und Nachkriegszeit beschrieben.
Erle Bach bekam Gelegenheit vor Tausenden von Schülern in Süddeutschland
und in der Schweiz daraus lesen zu dürfen.
Nicht unerwähnt sollten ihre Anthologien „Die Knoblauchschmiede" (1978),
„Brieger Gänse fliegen nicht" (1982), sowie ihre Beiträge in anderen Sammelbänden bleiben. Der Bildband „Das
ganze Riesengebirge in Farbe", zu dem
sie kenntnisreiche Texte schrieb, erhielt
allerbeste Kritiken. Diesem folgten,
ebenfalls im Adam Kraft Verlag die Bildbände „Niederschlesien in Farbe" und
„Oberschlesien in Farbe", in denen es ihr
wiederum gelungen ist ihre Heimat
Schlesien auf eindringliche Weise vorzustellen. Alle diese Ausgaben erreichten
mehrere Auflagen. Mit dem Buch „Baudenzauber" brachte Erle Bach ein Erinnerungsbuch an die bekannten Riesengebirgsbauden heraus, das manchen Leser in eine Zeit zurückversetzt, die im unvergesslich geblieben ist. Ihre zunächst
in der Schlesischen Bergwacht erschienene Ausarbeitung „Das alte Hirschberg
zwischen Handel und Poesie" - eine 700jährige Stadt im Herzen Europas im Spiegel der Geschichte, wie der Untertitel lautet, erschien im Husum-Verlag, welcher
auch „Matka mit den bloßen Füßen" neu
auflegte. Noch einmal erschien, in ganz
neuer Aufmachung mit Farbgroßfotos des
Tschechen Pavel Vacha, den man als einen „Caspar David Friedrich" wegen der
meisterhaften Abbildungen der Fotografie
bezeichnen möchte, mit Texten von Erle
Bach der Bildband „Riesengebirge - Rübezahls böhmisch-schlesisches Reich" im
11
Adam Kraft Verlag. In die Wege leitete
aber auch die Schriftstellerin im Rahmen
des Arbeitskreis Archiv für Schlesische
Mundart den Band 7 der Reihe „Woas die
Stare pfeifa" „Merr wabern und wabern
Taag und Nacht" zum Gedenken an den
Weberaufstand von 1844 und Band 8
„Heemte - Vertrieba - Woas ies geblieba?" zum Thema Flucht und Vertreibung
-1945-1995 - 50 Jahre danach. Das letzte größere Werk von Erle Bach „In ihrem
Atem schläft die Zeit", das 1995 im Husum-Verlag erschienen ist, wo es im Untertitel heißt „Eine Suche nach Quellen,
Wurzeln und Herkunft", kann man als eine
Art Vermächtnis ansehen, ein Bekenntnis zu ihrer Riesengebirgsheimat, die sie
darin 'Hochelbien' nennt. Vielleicht gelingt
es nur denen, die dort jenseits des
Schweigens ihre Sprache gefunden haben, von ihren Erfahrungen mit den Menschen und draußen mit dieser Bergwelt,
auf so poetische Weise davon zu erzählen.
Erle Bach möchte darin an das Unverlierbare erinnern, das einem letztlich niemand nehmen kann.
An Ehrungen wurden ihr zuteil, außer
den Literaturpreisen die Verleihung des
Bundesverdienstkreuz, des Schlesierschild sowie der Medaille „Für Verdienste um die Heimat Baden-Württemberg". Nach einem weiteren Herzinfarkt
zu Beginn des Jahres 1996 und dem Aufenthalt in einer Rena-Klinik schöpfte Erle
Bach wieder neuen Mut und befasste sich
weiterhin mit ihren schriftstellerischen Vorhaben oder mit dem Arbeitskreis Archiv
für Schlesische Mundart, bis sie am 27.
Mai 1996 in ihrem Wohnort Efringen-Kirchen verstarb. Die Beerdigung fand dort
am 31. Mai statt, wo die Familie und viele Freunde von Erle Bach Abschied genommen haben.
„Erinnerung ist ein Paradies aus dem
man nicht vertrieben werden kann".
Konrad Werner (SN)
„Schlesische Nachrichten'
Seite für Seite
ein Stück Heimat
In einem Teil dieser Ausgabe finden
Sie einen Überweisungsträger zur
„Treuespende Schlesien".
Damit Spendenbescheinigungen
ausgestellt werden können, bitten
wir die komplette Anschrift anzugeben.
Im Voraus besten Dank !
Wir bitten um freundliche Beachtung
Die Redaktion
LANDSLEUTE
12
Schlesische Nachrichten 21/2002
Schlesier, die sie kennen sollten
Bodo Zimmermann
2002 wäre der schlesische Künstler 100 Jahre alt geworden
Der Gründer und Leiter des Schlesischen
Kulturkreises München, Dipl. Ing. Wolfgang
Hartmann, erinnerte im Rahmen der monatlichen Vertragsreihe im Rhaetenhaus in
München mit vielen Lichtbildern unter dem
Motto: „Mit BOZI durchs schöne Schlesierland" an den Graphiker und Meister
des Holzschnittes aus Breslau - Bodo Zimmermann - dessen Signatur „BOZI" allen
Freunden der Schwarzweißkunst bekannt
und im In- und Ausland anerkannt ist.
Mit besonderer Liebe und meisterlichem Können gestaltete er in seinen Holzschnitten die schlesische und fränkische
Landschaft und deutete so auf die engen
geschichtlichen Bindungen zwischen
Franken und Schlesien hin.
Als Ostdeutscher, geboren am
29.05.1902 in Filehne, Kreis Bromberg,
fand Bodo Zimmermann schon in früher
Jugend in dem schlesischen Städtchen
Schweidnitz seine Heimat. Dort war sein
Vater Schulrat. Viele Anregungen zu seinem späteren Schaffen gab ihm das Elternhaus mit auf den Weg. Bodo Zimmermann sollte Offizier werden und besuchte die Kadettenschule in Wahlstatt,
später in Berlin-Lichterfelde.
Bodo Zimmermann erhielt die erste
künstlerische Ausbildung im Heege-Verlag in Schweidnitz. Er wollte Lithograph
werden. Im Heege-Verlag illustrierte er die
Zeitschrift „Wir Schlesier", später besuchte
er die Kunst- und Handwerkerschule in
Breslau. Professor Paul Hampel führte ihn
in die Schrift- und Buchgestaltung ein. Seit
1922 war er als freischaffender Künstler
in Breslau tätig und arbeitete vorwiegend
für den Verlag Wilhelm Gottlieb Korn.
So urwüchsig wie er war, so originell
war auch sein Heim, das neben seiner Uhrensammlung noch Platz für mehrere Vögel und zwei Eichkater bot.
Bodo Zimmermann war ein leidenschaftlicher Wanderfreund. Als Bergwanderer und Skiläufer erwanderte er sich die
Landschaft, nahm sie gewissermaßen in
sich auf.
Nachdem er seine schlesische Heimat
durchwandert hatte, zog er 1923 allein zu
Fuß über den Balkan nach Konstantinopel, und weiter bis Ankara. Auf dem Rückweg fiel er unter die kurdischen Räuber,
die ihn völlig ausplünderten und zerschlagen liegen ließen.
Eine zweite große Fahrt führte ihn über
die Alpen nach Italien und Nordafrika. Mit
sechs Wanderfreunden kam er bis nach
Süditalien. Hier überraschte sie ein Erdbeben. Sechs kehrten daraufhin um, nur
Bodo Zimmermann fuhr über das Mittelmeer nach Afrika weiter. Von Tetwan aus
ging er an einer Telefonleitung entlang in
die Wüste hinein und schloss mit Beduinen Freundschaft. Benachbarte Beduinen
plünderten ihn jedoch völlig aus. Krank
kam er von dieser beschwerlichen Reise heim - er erholte
sich aber rasch wieder.
Die Schneekoppe (Holzschnitt von Bodo Zimmermann)
In den folgenden Jahren setzte er seine Ausbildung in München, Berlin und Nürnberg fort.
Dabei erwanderte er die schöne fränkische Landschaft zu Fuß
und mit dem Fahrrad. Seine Skizzenbücher füllten sich mit
fränkischen Motiven. Viele Dörfer kannte und zeichnete er. Sein
Lieblingsplatz war am Hohenfelder Bergkirchlein mit Blick ins
Maintal.
Eine Künstlerseele ist von besonderer Prägung. Das wusste
Bodo Zimmermann genau.
Darum suchte er lange, bis er
die geeignete Lebensgefährtin
in der Kunstgewerblerin Eva
Ferber fand, die ihm verständnisvoll zur Seite stand.
Als er 1938 geheiratet hatte, unternahm er mit seiner Frau die
Hochzeitsreise nach Nordheim
am Main. In seinem Quartier,
Selbstporträt
(Holzschnitt von Bodo Zimmermann)
dem Gasthaus zur Goldenen Sonne, hängen noch heute einige seiner Originaldrucke mit mainfränkischen Motiven, die
sie zu zweit mit dem Fahrrad aufgesucht
hatten. Seine Landschaftsbilder wurden
von der breiten Öffentlichkeit beachtet und
in Lesebücher der Volksschulen aufgenommen.
Nach seiner Hochzeit baute sich Bodo
Zimmermann am Stadtrand von Breslau,
am Rodelande 39 (Guentherbrücke), wo
freies Feld, Busch und Baum ihn umgaben, seine eigene Heimstatt. Er liebte sein
schönes Breslauer Heim und seinen Garten sehr und schnitt die darin wachsenden und blühenden Blumen in Holz.
Besonders beglückt war er, als ihm seine Frau einen Sohn gebar. Er wollte den
Kleinen nicht mehr aus seiner Werkstatt
lassen.
Im Jahre 1939 ging Bodo Zimmermann
zur weiteren Ausbildung nach Berlin, um
bei den Professoren Eichhorst und Kraus
in die figürlichen Arbeiten eingeführt zu
werden, denn bisher hatte er hauptsächlich Landschaften und Architekturen dargestellt.
Im September 1939 meldete sich
Bodo Zimmermann freiwillig zum Heeresdienst. Vom Atlantik bis zur Wolga, von
Finnland bis nach Griechenland spannten
sich seine künstlerischen Stationen als
Kriegszeichner.
Zwischen seinen Einsätzen arbeitete er
in seinem stillen Heim.
Dann kam der unglückliche 20. Januar 1945. Binnen 20 Minuten mussten Frau
und Kind das traute Heim verlassen, indes er fern war-alles andere, Bildstöcke,
Skizzen, Originale, die Frucht jahrelanger
Arbeit, musste zurückbleiben. Unersetz-
Schlesische Nachrichten 21/2002
LANDSLEUTE / HEIMAT SCHLESIEN
13
7. Reise des Gleiwitzer Kreises nach
Gleiwitz - und doch jede anders?
Jede Reise ist doch anders? - Ich meine:
Ja! - obwohl vieles konstant geblieben ist.
Dank einer geschickten Zusammenstellung des Programms, kommt Jahr um Jahr
für die „Stammfahrer" ein Mosaiksteinchen
dazu und für die Neueinsteiger eine Ergänzung ihrer Vorkenntnisse. Dies gilt insbesondere für die 7 jungen Leute unter den
40 Teilnehmern.
Nach unserer Anreise - diesmal bis
Liegnitz - beginnt mit „unserm Gregor" das
Erkunden der Innenstadt und die Einstimmung auf Schlesien. Auf der Weiterfahrt nach Leubus beeindruckt uns der gewaltige Klosterkomplex. Diese Zisterzienserabtei, seinerzeit Europas umfangreichste Bauschöpfung, entwickelte sich
zum führenden wirtschaftlichen, kulturellen und geistig-religiösen Zentrum Schlesiens.
Der „Schweidnitzer Keller", der paar
Wochen zuvor im Rathaus wieder eröffnet worden ist, stilechtes Ambiente,
schlesische Gerichte, dazu das berühmte Schweidnitzer Bier, sorgen für Entspannung und Kraft, das war Breslau.
Aber dann: Auf nach Gleiwitz!
Also rollen wir flott auf der neuen Autobahn - bis Rudgershagen ist sie ungefähr fertig - und staunen, wie lange und
greifbar nahe uns der heilige Berg Ober-
bare Werte, die die Furie des Krieges verschlang.
Gegen Ende des Krieges ging Bodo
Zimmermann freiwillig in die Festung
Breslau, um als Kriegszeichner tätig zu
sein. Entgegen der Übergabevereinbarungen wurde er als Gefangener nach
Stalingrad abtransportiert.
Im August 1945 kehrte Bodo Zimmermann mit einem Gefangenentransport aus Stalingrad todkrank nach
Frankfurt/Oder zurück. Einen Tag vor seiner Entlassung, am 28. 8. 1945, starb
er an den Folgen der Kriegsgefangenschaft. Ein Massengrab wurde seine
letzte Ruhestätte.
Erst 43 Jahre alt schied der große
Künstler und Schlesier Bodo Zimmermann viel zu früh aus unserem Kreis. Wir
Schlesier sind verpflichtet, ihn - sowie
alle anderen bedeutenden Schlesier, auf
die wir so stolz sind - niemals zu vergessen und ihrer zu gedenken, wie wir
es in München im Schlesischen Kulturkreis hoffentlich noch viele Jahre tun
können.
Unsere Veranstaltungen finden monatlich immer am letzten Mittwoch um
18.00 Uhr im Rhaetenhaus, Luisenstraße
27 bei freiem Eintritt statt.
Wolfgang Hartmann (SN)
In der nächsten Ausgabe der Schlesischen
Nachrichten stellen wir Ihnen den Dichter
Paul Keller vor.
Schlesiens, der Annaberg, begleitet. Noch
ein Stück alte Autobahn, den Weg an der
Klodnitz lang, und schon fahren wir auf der
Wilhelmstraße, Hotel „Diament Plaza", unserer Bleibe für 5 Nächte!
Etwas aufgeregt erwarten uns schon vor
dem bilingualen Gymnasium in GleiwitzLaband nette, adrett gekleidete Schüler
mit ihrer Deutschlehrerin Frau Dudek. Moderne technische Geräte und Anschauungsmaterial sind aufgebaut für die Präsentation der Beiträge, mit denen diese
13-jährige Schülerinnen einen Wettbewerb
gewannen. Deutsch ist für viele reine
Fremdsprache, nicht die häusliche Umgangssprache der zumeist aus Ostpolen
stammenden Familien.
Es folgt eine „Eichendorff-Stunde" in
den Mauern der Burg Tost. Roman Broska vom DFK-Tost empfängt uns in einem
kleinen Saal der Burg.
Der Weg führt uns zu einem Mahnmal
des „Nichtvergessens"; denn Tost erinnert
außer an die Zeit der Romantik des Eichendorffs noch an ein dunkles Kapitel der
Nachkriegszeit. Zwischen Mai und November 1945 diente die „Heilanstalt" dem
NKWD als „Straflager Tost". In dieser kurzen Zeit starben hier mehr als die Hälfte
der 5000 Inhaftierten an mangelnder Hygiene, Unterernährung, ansteckenden
Krankheiten und Folgen von Quälereien.
Vor wenigen Jahren wurde über der Kiesgrube, in die man diese Toten warf, eine
würdige Gedenkstätte angelegt, die vom
DFK gepflegt wird. Wir sprechen gemeinsam ein „Vater unser..." für die Opfer, verweilen in aller Stille - der Regen bedrückt zusätzlich - und hoffen, dass unsere Kinder und Enkel solche Zeiten nie
erleben mögen.
Mit „Gleiwitz total" erfasst man am besten den gesamten nächsten Reisetag.
Zum traditionellen Ablauf gehört nachmittags die beliebte 3-stündige Stadtrundfahrt.
Bei der Programmgestaltung für den
weiteren Reisetag unter dem Titel „Gleiwitz - Metropole des Industriegebiets" fiel
mir der Vorschlag ein, einen „Anschauungsunterricht vor Ort" zu erleben. Die Besichtigung der Villa Caro, des ehemaligen
allgemeinen städtischen Museums in der
Niederwallstraße zeigte uns die prächtige Wohnkultur eines industriellen Magnaten der oberschlesischen Montanwirtschaft am Ausgang des 19. Jahrhunderts.
Es folgte dann ein Kontrastbesuch: Einblicke in die Arbeitswelt des Bergmanns
auf dem Gelände der ehemaligen großen
Steinkohlengrube Königin-Luise in Hindenburg.
Nicht wenige von uns verließen beeindruckt von der „Grubenfahrt" und nachdenklich die Königin-Luise-Grube.
Sobald wir Gleiwitz verlassen, ergreift
Wilhelm Stanik das Mikrofon und verblüfft
uns beim Durchfahren der Ortschaften und
Städte zwischen Ehrenforst und Ott-
Auf der Reise des Gleiwitzer Kreises: in Glatz
Richtung Bastion
machau mit Anmerkungen, die so in keinem Reiseführer stehen.
Wir erreichten Glatz. So habe ich mir
einen Tag in Schlesien vorgestellt: Ein
Sommertagsausflug in die Grafschaft
Glatz/Bad Altheide, durch den Nesselgrunder Forst, in Habelschwerdt einen Abstecher, Fahrt bis Wölfelsgrund, Wanderung aller zum Wölfelsfall, Aufstieg der
Sportlichen zum Gipfel des Spitzbergs mit
der Wallfahrtskirche „Maria Schnee",
Picknick im Tal, kleine Rundfahrt in Mittelwalde, die Panoramastraße zwischen
Adlergebirge und dem Habelschwerdter
Gebirge zurück nach Bad Reinerz.
„Heimat mit so angenehmen und anregenden Mitreisenden - und ... wir werden noch lange damit zu tun haben, die
vielen Eindrücke geistig zu verarbeiten..."
- waren die Abschiedsworte.
Tschüss, bis nächstes Jahr wieder!...
Wieder anders?
Magda Roggel (SN)
An der Gedenkstätte in Tost
14
HEIMAT SCHLESIEN / DE LIBRIS
80 Jahre Stadtrechtverleihung
„Eine Städtische Geburtstagsfeier"
Der Gemeinde Hindenburg OS wurde am
1. Oktober 1922 das Stadtrecht verliehen.
Aus dem einstigen größten „europäischen
Industriedorf" wurde eine junge und lebendige Großstadt im damaligen Osten
Deutschlands. Nun sind 80 Jahre seit diesem Ereignis vergangen. Gesellschaftssysteme, die Zusammensetzung der
Bevölkerung und die
staatliche
Zugehörigkeit
der
Stadt haben sich
verändert. Doch die
Einmaligkeit,
der
Charme der oberschlesischen industriellen Großstadt
ist jedoch geblieben.
Am 28. September fanden die offiziellen Feierlichen der
Stadtrechtverleihung
in Hindenburg OS im „Haus der Musik und
des Tanzes" statt. Für die musikalische
Umrahmung sorgte gekonnt die Hindenburger Philharmonie unter der Leitung von
Slawomir Chrzanowski. Musikalische
Gastbeiträge lieferten auch der weltbekannte polnische Pianist Waldemar
Malicki und die Sängerin Edyta Geppert.
Zu Beginn der Festveranstaltung überreichte der Stadtpräsident Roman Urbanczyk die alljährlichen Kulturpreise. In
diesem Jahr zählten zu den Preisträgern:
Krystyna Jedrzejewska-Nowak (Gründerin und Leiterin einer Kunstgruppe), Ma-
ria Kroczok (Mitbegründerin und Leiterin
des bekannten Jugendchores „Rezonans
con tutti") sowie Waldemar Galazka (Dirigent des Jugendchores „Rezonans con
tutti"). Erstmalig in der Nachkriegsgeschichte der Stadt Hindenburg OS wurde auch die Ehrenbürgerschaft verliehen.
Diese wurde dem in
Warschau geborenen Prof. Zbigniew
Religa zuerkannt.
Prof. Religa gehört zu
den weltweit bekanntesten Herzspezialisten, der in Hindenburg OS arbeitet.
Im Anschluss an das
Festkonzert fand vor
dem
Konzerthaus
eine spektakuläre
Darbietung
von
„Wasserorgelspielen"
statt.
Neben Gästen aus dem jetzigen gesellschaftspolitischen Leben Hindenburgs und der Region, sowie ausländischen Gästen gehörten zu den offiziellen
Gästen auch die Vertreter der deutschen
Volksgruppe. Erstmalig erging eine offizielle Einladung zu diesen Festaktivitäten an
den Vertretungsausschuss „Hindenburg
OS" bei der Patenstadt Essen. Die repräsentative Wahrnehmung der Interessen der
Hindenburger in der Bundesrepublik
Deutschland bei diesem Festakt hat Damian Spielvogel übernommen.
D.Sp. (SN)
Ein erschütterndes Tagebuch von Ruth Storni
Um zu wissen, wie es nach 1945 in
Schlesien wirklich war
Ruth Storm: Ich schrieb es auf - Das
letzte Schreiberhauer Jahr, Bergstadtverlag W.G. Korn, 3. Aufl., Würzburg
2002, 124 Seiten, 11x17 cm, Broschur,
ISBN 3-87057-078-4, Euro 9,80; Einband
nach dem Ölgemälde von Artur Wasner,
„In den Siebenhäusern bei Schreiberhau" (um 1920).
Das in jeder Hinsicht formgünstige Buch
mit dem anmutigen Titelbild legt man erst
wieder aus der Hand, wenn man es bis zu
Ende gelesen hat. Es ist die für eine Dichterin erstaunlich knappe Prosa, die das
Mitgeteilte, das einen erschüttert, glaubhaft macht. Und es gehört in dieser aus
allen Fugen geratenen Situation vom
Kriegsende bis zur Vertreibung schon eine
Disziplin und Selbstüberwindung dazu, das
bedrohliche Geschehen konsequent zu beobachten und aufzuschreiben, die einzigartig ist. Sogar übermenschlich für einen unmittelbar Selbstbetroffenen, der jederzeit Opfer sein kann wie die gehetzten
Mitmenschen, voran Mann und Kind, de-
nen oft mit letztem Mut und letzter Kraft
ihr Beistand gehört. Doch nicht nur ihnen,
allen begleitenden Schicksalsgenossen
und auch den anvertrauten Tieren gilt ihre
Obhut und Hilfe gegen die unberechenbare Heimtücke der Soldateska, für die
Deutsche zum Freiwild geworden sind. Es
kann im 30-jährigen Krieg nicht schlimmer
gewesen sein, was Willkür und Brutalität
angeht! Trotz alledem hat Ruth Storm die
enge Verbundenheit zu Natur und Landschaft behalten, wie aus ihren empfindsamen Tagebuchnotizen hervorgeht,
wenn es da heißt: „Heute früh war eine eigenartige Licht- und Wolkenbildung am
Himmel, wie ich sie noch nie gesehen
habe. Der ganze östliche Horizont stand
im rosa Morgenrot, aber das Sonnenlicht
fiel von hinten auf die Wolken und formte dazwischen graublaue Töne." Und weiter: „Die Sonne siegte, sie taucht über dem
Waldrücken wie ein feuriger Ball auf und
wirft ihr Licht über die frostharten Hänge,
und die kleinen Meisen fliegen zirpend von
Schlesische Nachrichten 21/2002
Ast zu Ast. Die Sowjets stehen 25 Kilometer Luftlinie von uns entfernt." Geschrieben am 17. Februar 1945. Und unter dem 19.Januar 1946:
„Was Liebe bedeutet, wirkliche Liebe,
erkenne ich jetzt. Dort, wo man einen Menschen trifft, der die Liebe in sich trägt, die
Christus uns lehrt, ist es, als ob eine wunderbare Blume erblühte..." Nur mit dieser
ihrer auf Gott bauenden Einstellung
konnte Ruth Storm all das Erlebte überstehen. Sie, die ein Bosniakenpferd mit
Stutfohlen von Zirkuschefin Paula Busch
aus den Stallungen des Grafen Schaffgotsch in Warmbrunn übernommen hatte, musste sich auch um diese kümmern,
was in dieser Lage überaus schwer war.
Dazu unter dem 1. Februar 1946: „Täglich halte ich Zwiesprache mit den Stuten. Ich schreibe meist im Stall, halte das
Heft jetzt unter der Futterkrippe verborgen. Ich sitze an dem kleinen Fenster in
der Box. Buschy legt dann oft ihren Kopf
an meinen Arm, und wenn es ihr zu langweilig wird, knabbert sie an meinem Füllfederhalter oder sie schnuppert meinen
Rücken ab, auf und nieder... Später, wenn
ich an diese Zeit zurückdenken werde, so
wird durch die Liebe der Pferde immer ein
freundliches Licht auf diese Wochen und
Monate fallen. Das will ich nie vergessen!"
Das Storm'sche Haus Rundblick ist dem
Haus Carl Hauptmanns benachbart, in
dem gemeinsam Vorlesungen, Klavierkonzerte, Hausmusik und Gespräche
gepflegt werden, trotz der für den Leser
unvorstellbaren stündlich explosiven
Kriegsendsituation. Letzte deutsche
Truppen, Hilfsverbände der Wehrmacht
und russische Gefangene ziehen in Kolonnen vorbei wie ebenso die endlosen
Trecks vertriebener Deutscher. „Eine Völkerwanderung, deutsche fleißige Menschen, nun bettelarm und ohne Hoffnung.
Unsagbares Leid, Familien auseinandergerissen oder für immer ausgelöscht" (17.
Februar 1945). Nach der Besetzung verunsichern Russen und Polen ohne die geringste Rücksicht, von Mitleid ganz zu
schweigen, die allein schon von Hunger
und Kälte strapazierten Bewohner des
Schreiberhauer Tales durch alle möglichen
Schikanen wie unsinniges Schneeschippen, Küchenarbeiten, Feldarbeit, Verhöre und ständige Hauseinbrüche und
Plünderungen. Mädchen und Frauen
werden vergewaltigt, die Alten verprügelt.
Doch auch dieses wird festgehalten: Einige Polen, die weiter sehen, geißeln die
rechtlosen Zustände; es gibt unter ihnen
Menschen, die westlich orientiert sind und
nach einer europäischen Ordnung streben, die aufbauend und versöhnend
sein will (1. Oktober 1945). Das erschütternde Tagebuch von Ruth Storm müsste gelesen werden, um zu wissen, wie
es nach 1945 in Schlesien wirklich war.
Es wäre als Schullektüre geeignet und
lehrreich. Für manche Politiker wäre es
eine, wenn auch späte historische Wissensbereicherung.
Meinrad Köhler (SN)
MUNDART / TERMINE
Schlesische Nachrichten 21/2002
15
Termine
Orm und Reich
Zwee Häuser nabersomma stiehn,
Goar grüß und stulz doas eene,
Doas andre freilich ies nich schien,
'n Hütte bluß, 'n kleene.
Bezirksverband Bayern
17. November, Sonntag, Volkstrauertag, Gedenkstunde in Oberschleißheim (S-Bahn Haltestelle Oberschleißheim) am Mahnmal
gegen Vertreibung (geplant).
6.12.2002, 18.30 Uhr, St. Barbara-Festgottesdienst, St. Jakobskirche, Unterer Anger, München Hauptzelebrant: Univ. Prof.
Dr. Johannes Baptist Gründel
7.12.2002,19.00 Uhr, St. Barbara-Feier, Casino des Bundeswehrverwaltungszentrums, Dachauer Strasse 128
Eim grußa wohnt a reicher Moan,
Eim klenn a ormer Mauer,
Woas sich dar eene leista koan,
Dam ändern wärsch zu teuer.
Dar Orme denkt: Wie labt a fein,
Mei Nupper, ohne Surga.
A schlacht't sich monches fette Schwein,
Wie schwer hoa iech zu wurga.
Ich schreibe Ihr Buch
Lebenserinnerungen - Familienchroniken
Tel.: 040 - 27 88 28 50 - www.buchschreiber.de
Dar hoot a Himmel uff derr Welt,
Und woas hoa iech hier hüba?
Hält' iech doch holb asu viel Geld
Als wie dar Moan durt drüba.
Derr Reiche ei derr Stube huckt,
A Schädel ganz verbunda,
Und wie a aus'm Fanster guckt,
Doo stieht sei Nupper drunda.
S ilesia
^J^/A
Ju, denkt a, dar ies stäts gesund
Und iech muuß Schmerza leida;
Iech bien a ormer, kranker Hund,
Dar durt ies zu beneida.
Miech reßt's eim Kuppe, ei a Benn,
A macht 'n finstre Miene:
Woas bien iech denn, woas hilft merr denn
Doas ganze Geld, doas schiene.
Wiel iech woas assa, werd merr schlecht,
Iech koan nich richtig schloofa,
War' iech doch lieber Uchsaknecht,
Plomp uff mei weeches Sofa.
A kloat und brummt und jommert laut
Und spricht: „Iech muuß ei's Bette!"
Goar monchem hätte doo gegraut,
Dar doas vernumma hätte.
Ihr Leute, zieht'n Liehre draus,
Verstieht miech, woas iech meene:
Senn Kummer, dan hoot jedes Haus,
Is grüße wie is kleene.
Ernst Schenke
Termine
Erlangen
Sonntag, 3. November 2002,
15 Uhr:
„Frankenhof", Saal: Freundschaftstreffen der Schlesier aus
Mittelfranken.
Sonntag, 17. November 2002,
11.15 Uhr:
Kranzniederlegung am Mahnmal
für die Opfer der Vertreibung auf
dem Ehrenfriedhof - Neustädter Friedhof (bei der Feuerwehr).
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Schlesische Nachrichten 21/2002
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Übersetzungs- und Dolmetscherdienst für die polnische Sprache
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Impressum: Schlesische Nachrichten, Zeitung für Schlesien, vereint mit Oberschlesischer
Kurier • Herausgeber: Landsmannschaft Schlesien - Nieder- und Oberschlesien e. V,
vertreten durch den Bundesvorsitzenden Rudi Pawelka, Dollendorfer Straße 412, 53639 Königswinter, Telefon (0 22 44) 92 59-0, Fax (0 22 44) 92 59-290, E-Mail: [email protected].
Redaktion: MichaelaStefani Ast -ma- (Chefredakteurin), Damian Spielvogel, Bundesgeschäftsführer
der Landsmannschaft Schlesien (Landsmannschaft Schlesien), Dr. Friedrich Vetter. Landesgruppe
Berlin/Mark Brandenburg (Berlin-Ausgabe am 1. eines jeden Monats). Die Redaktion behält sich
das Recht vor. Beiträge redaktionell zu kürzen.
Nachdruck: Der Nachdruck von redaktionellen Beiträgen der Schlesischen Nachrichten ist bei
Quellenangabe und Zusendung eines Belegexemplars gestattet.
Anzeigen: Cilly Langschwager, Telefon (0 22 44) 92 59-293, Fax (0 22 44) 92 59-190, E-Mail;
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Bestellungen bei der Bundesgeschäftsstelle der Landsmannschaft Schlesien • Bezugspreis:
Einzelexemplar 2,00 Euro, 1,30 Zloty; Jahresabonnement 38,00 Euro • Erscheinungsweise: zweimal im Monat; Abonnementskündigung nur bis zum 30. November eines laufenden Jahres für
das kommende Jahr und im Falle von Preiserhöhungen möglich. Für unverlangte Manuskripte
und Bilder wird keine Haftung übernommen. Die mit Namen oder Chiffre gezeichneten Artikel
geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder.
Bankkonto: Volksbank Bonn Rhein-Sieg eG., BLZ 380 601 86, Kto.-Nr. 260 089 3036.
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Dipl.-lng. Damian Spielvogel
Mit staatlicher Anerkennung geprüfter Dolmetscher und
Übersetzer für die polnische Sprache
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