Kit Armstrong - Kölner Philharmonie
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Kit Armstrong - Kölner Philharmonie
Piano 2 Kit Armstrong Dienstag 25. Oktober 2011 20:00 11624_KM_25-10-11_c.indd U1 20.10.11 17:09 Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei (auch für andere Konzertbesucher) und ohne Verzögerung verlassen können. 11624_KM_25-10-11_c.indd U2 20.10.11 17:09 Piano 2 Kit Armstrong Klavier Dienstag 25. Oktober 2011 20:00 19:00 Einführung in das Konzert durch Christoph Vratz 11624_KM_25-10-11_c.indd 1 20.10.11 17:09 PROGRAMM Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 / Franz Liszt 1811 – 1886 Fantasie und Fuge für Orgel g-Moll BWV 542 Bearbeitung für Klavier von Franz Liszt (S 463, 1869) Variationen über das Motiv von Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen BWV 12 und des Crucifixus der h-Moll Messe BWV 232 Bearbeitung für Klavier von Franz Liszt (S 180, 1862) Johann Sebastian Bach 1685 – 1750 Präludium und Fuge Fis-Dur BWV 858 Präludium und Fuge fis-Moll BWV 859 Präludium und Fuge G-Dur BWV 860 Präludium und Fuge g-Moll BWV 861 aus: Das Wohltemperierte Klavier I BWV 846 – 869 (1722) Pause Johann Sebastian Bach Duette aus Klavierübung III BWV 802 – 805 (1739) für Klavier Duett e-Moll BWV 802 Duett F-Dur BWV 803 Duett G-Dur BWV 804 Duett a-Moll BWV 805 Franz Liszt 1811 – 1886 Allegro agitato molto f-Moll aus: Etudes d‹exécution transcendante S 139 (1851) für Klavier St. François d’Assise: la prédication aux oiseaux aus: Deux Légendes S 175 (1862/63) für Klavier Johann Sebastian Bach Chromatische Fantasie und Fuge d-Moll BWV 903 (1714/1730) für Klavier 2 11624_KM_25-10-11_c.indd 2 20.10.11 17:09 ZU DEN WERKEN DES HEUTIGEN KONZERTS Zwei Hände – über Johann Sebastian Bachs Klaviermusik »Als Klavier- und Orgelspieler kann man ihn sicher für den stärksten seiner Zeit halten, den besten Beweis davon geben seine Orgelund Klavierstücke ab, welche von jedem, der sie kennt, für schwer gehalten werden. Das waren sie für ihn nun gar nicht: sondern er führte sie mit einer Leichtigkeit und Fertigkeit aus, als ob es nur Müsetten wären.« Mit diesen Worten erinnerte sich noch 1784 der Leipziger Gewandhauskapellmeister Johann Adam Hiller an Johann Sebastian Bach. Zweifelsohne war dieser ein Pionier der Klaviermusik. Seine so betitelten Stücke wurden natürlich auf allen gebräuchlichen Tasteninstrumenten gespielt, vom Cembalo bis zum jungen Hammerklavier. Lediglich die Orgel wurde vom »Clavier« allmählich abgegrenzt, allerdings erst sehr langsam. So finden sich im dritten Band von Bachs Clavierübung mehrere Orgelwerke (so die heute gespielten vier Duette BWV 802 – 805). Sie machen auch auf jedem Tasteninstrument eine gute Figur. Bachs Bedeutung als Orgelkomponist muss kaum betont werden. Seit 1703 wirkte er als Organist, zunächst an der Neuen Kirche in Arnstadt, dann an der St. Blasius-Kirche in Mühlhausen und ab 1708 als Hoforganist in Weimar. In seiner Zeit als Leipziger Thomaskantor festigte er endgültig seinen Ruf als führender Orgelvirtuose Europas. Die Fantasie und Fuge g-Moll BWV 542 lobte ein Hamburger Kopist des 18. Jahrhunderts als »das allerbeste Pedal-Stück von Herrn Johann Sebastian Bach«. Die Komposition entstand, als sich Bach 1720 um die Organistenstelle an St. Jacobi in Hamburg bewarb. Ob er damals bereits die einleitende, hochexpressive Fantasie voranstellte oder sogar improvisierte, wird bezweifelt, da beide Werkteile zunächst einzeln überliefert wurden. Das umfangreiche Vorspiel gehört zu den harmonisch modernsten Bachs und gilt als Schwesternwerk zur heute ebenfalls gespielten Chromatischen Fantasie BWV 903. Offenbar wurde dieser Teil erst nachträglich komponiert. Die Fuge basiert auf einem niederländischen Volkslied, vielleicht eine Huldigung an Johann Adam Reincken, den Organisten der Hamburger Katharinenkirche. Ihm und einer ausgewählten Hörerschaft hatte Bach bei seinem kurzen Aufenthalt 3 11624_KM_25-10-11_c.indd 3 20.10.11 17:09 in der Hansestadt ein zweistündiges Konzert gegeben. Bereits zu Lebzeiten war die Fuge eines seiner beliebtesten Orgelwerke, das in sagenhaften 20 Abschriften überliefert ist. Bemerkenswert ist die Verbindung des volkstümlichen Themas mit konzertanten Elementen und dem kontrapunktischen Stil. Die Romantiker liebten das phantastische Formpaar, und Franz Liszt lobte die »kostbare Würze von Bachs Dissonanzen«. Als Bearbeiter von Bach-Werken nahm er im 19. Jahrhundert eine Vorreiterfunktion ein und adaptierte auch die Fantasie und Fuge BWV 542 für den modernen Konzertflügel. Auch wenn das Werk in Einzeldrucken etwas später datiert wurde, erschien es wohl bereits 1863 im vierten Band der damals verbreiteten Großen theoretisch-praktischen Klavierschule von Siegmund Lebert und Ludwig Stark. Bis heute spielen die Präludien und Fugen aus dem Wohltemperierten Klavier im Musikunterricht eine zentrale Rolle. Sie gelten zu Recht als das »Alte Testament« des Klavierspielers, wie der Pianist und Liszt-Schüler Hans von Bülow die zweibändige Sammlung mit insgesamt 48 Werkpaaren nannte. Keine der zwei- bis fünfstimmigen Fugen gleicht einer anderen, jedes Präludium ist einzigartig – Bach legte ein wahres Kompendium seiner Kunst vor. Wer wissen will, wie vielfältig eine Fuge gestaltet werden kann, wird hier fündig. Wolfgang Amadeus Mozart, Ludwig van Beethoven, Felix Mendelssohn oder Johannes Brahms hatten die Bände auf ihren Klavieren liegen. Und Robert Schumann predigte in seinen Musikalischen Haus- und Lebensregeln: »Das ‚Wohltemperierte Klavier’ sei dein täglich Brot. Dann wirst Du gewiß ein tüchtiger Musiker.« Noch Dmitri Schostakowitsch richtete sich danach und ehrte den Thomaskantor 1950/51 mit seinen 24 Präludien und Fugen op. 87. Bach ließ auf das Titelblatt des ersten Bandes die Worte setzen: »zum Nutzen und Gebrauch der Lehrbegierigen Musicalischen Jugend, als auch derer in diesem studio habil seyenden besonderen Zeitvertreib aufgesetzt und verfertigt«. 1722, ein Jahr vor seinem Amtsantritt in Leipzig, war der erste Band des Wohltemperierten Klaviers mit 24 Präludien und Fugen in allen Mollund Durtonarten abgeschlossen. Voraussetzung für diese Enzyklopädie der Tonartencharakteristik war die gleich schwebende oder »wohl temperierte« Stimmung, wie sie der Musiktheoretiker Andreas Werckmeister bereits 1691 in einem Traktat nannte. Sie löste zu Bachs Zeiten die ältere mitteltönige Stimmung ab. Die 4 11624_KM_25-10-11_c.indd 4 20.10.11 17:09 Intervalle waren nicht mehr so rein gestimmt, doch war nun das spontane Spiel in allen Tonarten möglich. Eine Revolution. Wie nah Bach dem Charakterstück damals war, beweist etwa das Präludium Fis-Dur. Der 12/16-Takt lässt das zweistimmig angelegte Stück adrett tänzeln. Die imitatorische Stimmführung ist oft mehr angedeutet als ausgeführt, ganz im Gegensatz zum folgenden fis-Moll-Präludium mit seinem unruhig drängenden Grundzug und seiner Nähe zu Bachs Zweistimmigen Inventionen. Auch die Fugen sind unterschiedlich gestaltet. Die erste durchzieht ein graziler, fast schon zopfiger Charakter und eine luftige Dreistimmigkeit. Die zweite ist vierstimmig, kontrapunktisch dicht gearbeitet, schwerblütig in der Chromatik und archaisch in einigen Klangwendungen. Gegensätzlich sind auch die Präludium und Fugen G-Dur und g-Moll angelegt. Rauschend und strahlend in bewegten Dreiertakten eilt das erste Paar dahin. Dem Hörer bleibt kaum Zeit, allen kompositorischen Kniffen zu folgen, die etwa die dreistimmige Fuge bietet. Das zweite Paar nutzt hingegen den geraden 4/4-Takt. Das mit einem langen Triller in der Oberstimme anhebende g-Moll-Präludium entfaltet nacheinander zwei Motive, die am Ende kunstvoll verknüpft werden. Über einem rudimentären Thema (charakteristisch sind Halbtonschritte und absteigende kleine Sexte) ist die vierstimmige Fuge gebaut. Am Ende wartet sie mit ausdruckvoller Fünfstimmigkeit auf und Engführung, einer Verschachtelung der Themeneinsätze. Im dritten Teil der Clavierübung erschienen die vier Duette. Der Band wurde von Bach 1739 im Selbstverlag publiziert und enthält verschiedene Orgelwerke, so eine große Anzahl an Choralbearbeitungen. Über die Reihenfolge der Werke in dieser kunstvoll gestalteten Veröffentlichung wurde viel debattiert. Auch die vier Duette am Ende (vor der abschließenden Es-Dur-Fuge) folgen in ihrer stufenartig aufsteigenden Tonfolge e-Moll, F-Dur, G-Dur und a-Moll einem durchdachten Plan. Die Werke weisen auf die Zweistimmigen Inventionen, die an Fantasie und ‚gelehrtem Stil’ noch überboten werden. Die Themen sind bewusst gegensätzlich gestaltet. Das erste Duett wird von einer den Tonraum durchmessenden e-Moll-Skala eingeleitet, während das folgende F-DurStück auf ein pointiert aufsteigendes Dreiklangsthema setzt und sich im Mittelteil zu einem Kanon verdichtet. Tänzerisch gibt 5 11624_KM_25-10-11_c.indd 5 20.10.11 17:09 sich das dritte Duett G-Dur (diesmal mit abwärts geführten Skalenthema). Wie im eben gehörten G-Dur-Präludium aus dem ersten Band des Wohltemperierten Klaviers wird ein lockerer kontrapunktischer Stil entfaltet, der dem spielfreudigen 12/8-Taktes an keiner Stelle in die Quere kommt. Umso ernster wirkt das abschließende a-Moll-Duett, das im Kopf wieder auf ein Dreiklangsmotiv setzt. Es entspinnt sich eine veritable Fuge, die dem zweistimmigen Satz alle Kunstfertigkeit abverlangt. Wer mit nur zwei Stimmen dermaßen vielfältig komponierte, gehörte zu den bedeutendsten Musikern seiner Zunft. Das hat Bach hier einmal klar gestellt. »Die Fantasie ist einzig und hat nie ihresgleichen gehabt«, bemerkte bereits der frühe Bach-Biograf Johann Nikolaus Forkel über die Chromatische Fantasie und Fuge BWV 903. Ihre freie Form und die harmonischen Kühnheiten beeindruckten bereits die Zeitgenossen. Das Werk markiert den Aufbruch zu einer neuen Musik. Ungezügelt streift Bach darin durch alle erdenklichen Tonarten und macht reichlich Gebrauch von Lamento-Figuren. In der Fantasie steckt die Summe des so genannten »Stylus phantasticus«, denn »nie zuvor wurden in so eindrucksvoller Weise ganz unterschiedliche Struktur- und Ausdruckselemente wie Figuration, freischweifend improvisatorisches Arpeggio und Instrumentalrezitativ derart zwingend zusammengeführt«, erklärt der Musikwissenschaftler Arnfried Edler. Ungewiss ist die genaue Entstehungszeit der Chromatischen Fantasie und Fuge sowie die Existenz einer Frühfassung. Seit einiger Zeit wird das Werk um 1720 datiert, in zeitlicher Nähe zum Tod von Bachs erster Ehefrau Maria Barbara. Sie wurde am 7. Juli 1720 in Köthen beerdigt. Doch könnte neben diesem persönlichen Trauererlebnis auch ein Zusammenhang mit einer von England ausgehenden jungen Kunstästhetik bestehen. Diese Vorläufer des späteren Sturm und Drang setzten »heftige Leidenschaft« gegen die vorherrschende französische Klassizität und beeinflussten auch die deutschen Dichter. Ob Bach in seiner Musik diese Geisteshaltung aufgriff? Beredtes Beispiel für seinen expressiven Stil ist die Coda der Fantasie: Sie nutzt seufzerhafte Vorhaltswendungen und verminderte Akkorde in engster Abfolge. In der Oberstimme schreitet eine chromatische Tonleiter unentwegt abwärts, während die Ornamente trotzig gegensteuern. Nur der im Bass repetierte Grundton d gibt dem Ganzen Halt. Das Ergebnis klingt auch heute noch ergreifend. 6 11624_KM_25-10-11_c.indd 6 20.10.11 17:09 Zwei Seelen – über Franz Liszts Klaviermusik »Mein Klavier ist für mich, was dem Seemann seine Fregatte, dem Araber sein Pferd – mehr noch […] meine Sprache, mein Leben«, hat Franz Liszt einmal hochtrabend verraten. Für ihn bedeutete ein Konzert des Geigers Niccolò Paganini im April 1831 die schöpferische Initialzündung. Fortan wollte er die dort erlebte Virtuosität auf sein Instrument, den Konzertflügel, übertragen. Der Klavierbau war in vollem Gang und wurde um 1840 mit der Vervollkommnung der Hammermechanik und der Einführung des Gusseisenrahmens abgeschlossen. Das frühe Paganini-Erlebnis bedeutete für Liszt eine Abwendung vom brillanten Wiener Stil, den er bei seinem Lehrer Carl Czerny erlernt hatte. Kurz danach bekannte er: »Seit vierzehn Tagen arbeiten mein Geist und meine Finger wie zwei Verdammte. Ach, wenn ich nicht verrückt werde, wirst du einen Künstler in mir wieder finden! Ja, einen Künstler, so, wie du ihn verlangst, so wie er heute sein muss!« Liszt wurde zum Prototyp des modernen Klaviervirtuosen. Er perfektionierte Spieltechniken wie rasche Repetitionen und beidhändige Läufe, kostete extreme Bass- und Diskantlagen aus und setzte die Pedale zur Klangschattierung ein. Dabei verschmolzen seine atemberaubenden technischen Fähigkeiten mit der Gabe zur freien Improvisation und komplexen Komposition. Nicht zuletzt etablierte er das Klavierrecital als neue Konzertform. Seine 1839 bis 1847 zum Höhepunkt geführte Solo-Karriere war beispielhaft für alle späteren Pianisten. Liszts Einfluss reichte aber auch weit ins 20. Jahrhundert, so prägte er über seine Schüler die Konservatorien in ganz Europa. Ein Beispiel für Liszts Virtuosenstil ist die heute gespielte zehnte Etüde f-Moll aus den Études d’exécution transcendante (1837/52). Die bravourös-dämonische Musik erhält ihren drängenden Charakter aus der synkopisch gegen die Takteins verschobenen Melodiestimme in Oktaven. Wilde Steigerungen geben dem Stück einen dramatischen Anstrich. Man spürt förmlich der Komponist darin auf Spuren Paganinis wandelt. Doch die glanzvolle Virtuosen-Karriere war nur eine Seite von Liszt. Die andere ist seine Religiosität und Spiritualität, die er immer 7 11624_KM_25-10-11_c.indd 7 20.10.11 17:09 wieder in meditativen Stücken äußerte und die schließlich zum visionär-vergeistigten Spätwerk führte. 1865 empfing er in Rom die vier niederen Weihen, für die Aufnahme in den geistlichen Stand wohnte er sogar zeitweise im Vatikan. Kurz danach lief er in schwarzer Sutane als Abbé durch die Straßen der italienischen Stadt. Auch die Musik Johann Sebastian Bachs war für den gläubigen Liszt nun Orientierung. Bereits 1859 verfasste er ein kleines Präludium nach dem berühmten, in chromatischen ZweinotenSchritten absteigenden Basso continuo aus Bachs Kantate »Weinen, klagen, sorgen, zagen« BWV 12. Das Motiv galt als Topos für Schmerz und Trauer. Das Präludium bildet die Grundlage der drei Jahre später komponierten Variationen, die aus aktuellem Anlass entstanden. 1862 war die erst 27-jährige Tochter Blandine gestorben, das erste Kind aus seiner einstigen Verbindung mit Marie d’Agoult. Ihrem Andenken ist das Stück in f-Moll gewidmet. Liszt verbindet darin das berühmte Kantaten-Motiv mit einem Seufzermotiv aus dem »Crucifixus« aus Bachs h-Moll-Messe. Wie kein zweites Werk bieten die umfangreichen Variationen über das Motiv von Weinen, Klagen, Sorgen, Zagen und des Crucifixus der h-Moll-Messe einen Einblick in die Psyche des Komponisten. Die »Empfindungen des Trauernden«, so charakterisiert es die Biografin Barbara Meier, finden darin »ihren Ausdruck: Schmerz, Bitterkeit, Not des Verlassenseins, Verzagtheit, verzweifeltes Aufbegehren.« Dennoch lässt Liszt seinen Gefühlen keinen freien Lauf, sondern gibt ihnen durch kontrapunktische Techniken und den abschließenden Dur-Choral »Was Gott tut, das ist wohlgetan« immer wieder Halt. Doch verraten die leidenschaftlichen Passagen, ein ergreifendes Rezitativ und eine mit »dolce piangendo« überschriebene ‚weinende’ Musik den innerlich gebrochenen Menschen. Es war nicht nur der Tod seiner Tochter, die den 50-Jährigen damals in eine Krise stürzte, sondern viele Erlebnisse der letzten Jahre: 1859 starb sein 20-jähriger Sohn Daniel und Liszts eigene Lebensperspektive war nach Kündigung der Weimarer Kapellmeister-Stelle alles andere als positiv. Die Dramaturgie der Variationen, ihr Schwanken zwischen Chromatik (Schmerz) und Diatonik (Hoffnung) sind in dieser Situation auch Sinnsuche. Erst in seinem Christus-Oratorium fand Liszt eine neue Bestimmung als Komponist geistlicher Musik. 8 11624_KM_25-10-11_c.indd 8 20.10.11 17:09 Kurz danach schrieb Liszt seine Legende über die Vogelpredigt des heiligen Franz von Assisi (St. François d‹Assise: la prédication aux oiseaux). Damals wohnte der Komponist hoch über der Stadt Rom im Kloster Madonna del Rosario auf dem Monte Mario. Ob ihn die schöne Umgebung und dort gehörte Vogelstimmen zu dieser filigranen, von endlosen Trillern lebenden Klangstudie inspirierten? Vielleicht war es auch die volkstümliche Gestalt des mittelalterlichen Ordensgründers, der streng nach Vorbild Jesu lebte und gegen den Zeitgeist eine neue Armut predigte. Das spätmittelalterliche Andachtsbuch Fioretto di San Francesco (Blümlein des Heiligen Franziskus) war im 19. Jahrhundert, zumal in Italien, weit verbreitet. In 53 Kapiteln werden darin die Legenden um den Heiligen geschildert. Liszt beeindruckte wohl auch die Biografie seines Namenspatrons Franz von Assisi und dessen Wandel vom jugendlichen Ritter zum asketischen Mönch – spiegelte sich darin doch sein eigener Wandel vom gefeierten Klavierstar zum geläuterten Musikprediger. In die Vogel-Triller der Franziskus-Legende mischt sich nach einer Weile die Stimme des Heiligen. Sonor erklingt sie in die Mittellage des Klaviers als instrumentales Rezitativ. Es entspannt sich ein Dialog mit den Vögeln. Machtvoll werden die Worte des Predigers in der Mitte und gegen Ende zum vollgriffigen Akkordsatz gesteigert. Das Ende ist Verklärung pur: Fast entmaterialisiert verflüchtigen sich die Triller in die Höhen der Tastatur. Der Zwiegesang von Natur und Mensch wird in diesem Stück suggestiv eingefangen. Liszt soll diese Legende im Juli 1863 Papst Pius IX. vorgespielt haben, als dieser mit seinem Gefolge das Kloster Madonna del Rosario besuchte. Doch diese von der Fürstin Carolyn von SaynWittgenstein, Liszts’ später Liaison, überlieferte Geschichte wurde zu Recht bezweifelt. Bis Ende des Jahres lag die VogelpredigtLegende zusammen mit einer zweiten (San Francisco do Padua) zunächst als Orchesterpartitur vor, erst drei Jahre später wurden die Klavierversionen gedruckt. Im privaten Kreis spielte Liszt die erste Franziskus-Legende am 24. August 1864 in Karlsruhe, öffentlich stellte er beide Legenden dann am 29. August 1866 in Budapest vor. Bei seinen späten Auftritten trug er gerne die schwarze Sutane des Abbés. Das gab den Konzerten eine fast sakrale Aura. Matthias Corvin 9 11624_KM_25-10-11_c.indd 9 20.10.11 17:09 Blitze und Kerzenschein Diskographische Anmerkungen zu Bachs Klavierwerken Bei Bach herrscht stets Ordnung. Alles ist klar gegliedert, überschaubar – und doch höllisch schwer zu spielen. Seine Fugen sind architektonische Systeme der Logik. Mal dreht er die Wände nach außen, mal baut er in Hochparterre und Keller die gleichen Säulen. Oder er macht aus zwei Wohnungen eine. Nur wenige Pianisten haben sich getraut, Bachs Werke komplett oder zumindest fast vollständig aufzunehmen. Murray Perahia beispielsweise hat mehrere der großen Zyklen festgehalten – aber um das Wohltemperierte Klavier hat er bislang einen Bogen geschlagen. Angela Hewitt hat dies dagegen gewagt – und zwar gleich doppelt: im Rahmen ihrer Bach-Einspielungen auf CD (hyperion) und, sozusagen als Summe ihrer Erfahrungen, ein weiteres Mal auf DVD (EuroArts). Hewitts Spiel ist gesanglich, vergleichsweise weich, aber nicht konturenarm. Sie weiß die Stimmenverläufe haarfein zu gliedern und übt erfreulicherweise Zurückhaltung im Pedal. Anders als etwa Daniel Barenboim (Warner), der im ersten Band die Präludien und Fugen seltsam einnebelt, als sei Bach ein Hauptrepräsentant der Romantik. In seiner ein Jahr später entstandenen Fortsetzung mit dem zweiten Band ist dies dosierter, aber ein diskographischer Glückfall ist es nicht. Viele Pianisten meiden gerade das Wohltemperierte Klavier, oder warten, bis sie sich in fortgeschrittenem Alter dazu berufen fühlen. Maurizio Pollini (DG) etwa, der erst 2008/09 den ersten Band aufgenommen hat. Seine Tempi sind moderat, fernab jeder Aufsässigkeit; fast mußevoll findet er zu einem entspannenden, erbaulichen Bach-Ton. Auch Vladimir Ashkenazy (Decca), einer der Enzyklopädisten am Klavier, hat in jungen und mittleren Jahren alles Mögliche aufgenommen – doch Bach musste warten, bis er die 65-Jahr-Grenze überschritten hatte. Man möchte Ashkenazynicht gleich einen historisch geschärften Sinn unterstellen, doch unternimmt er diese Gipfel-Besteigung mit klarem Anschlag, der nie Zweifel an seiner Zielstrebigkeit aufkommen lässt. Stellenweise klingt sein Spiel hart, die melodischen Bögen jedenfalls haben darunter zu leiden. Das Gegenteil dieser Philosophie stellt 10 11624_KM_25-10-11_c.indd 10 20.10.11 17:09 Till Fellner (ECM) dar, der bislang nur den ersten Band eingespielt hat – leider; denn diese Aufnahme zeigt, wie subtil er mit Bachs rhythmisch-metrischen Mustern umzugehen versteht. Fellners Bach ist agil, aber auch scheu, ruhevoll, kontemplativ. Vieles klingt wie unter Kerzenschein, aber nie kitischig, nie manieriert. Wer in der Vergangenheit gräbt, gelangt schnell zu den Klassikern der Aufnahmegeschichte: zu Edwin Fischers (Naxos) ruhmreichen Einspielungen aus den 30er Jahren, zu Walter Gieseking (Newton) von 1950 oder zu Friedrich Gulda (Philips), der Anfang der 70er Jahre beide Bände des Wohltemperierten Klaviers eingespielt hat. Spätestens im zweiten Präludium meint man, gleich werde ein Testament eröffnet. Guldas Spiel ist ein behutsames Tasten, als klopfe der Pianist leise an eine Tür und warte, dass Bach ihn hereinbitte. Solche Diskretion ist für Gulda ungewöhnlich und auch nicht von Dauer. Nur wenig später kommt der Motoriker Gulda. Da gibt es dann kein Zögern mehr – Bach gedeutet durch die Brille Beethovens. Beinahe zur gleichen Zeit hat auch Sviatoslav Richter (RCA) das Wohltemperierte Klavier eingespielt, ebenfalls vollständig. Diese Aufnahme zählt ebenfalls längst zu den Klassikern der Aufnahmegeschichte. Richter ist meilenweit davon entfernt, Bach zu romantisieren oder zu verzärteln. Dieser Bach ist und bleibt unbestechlich. Eine Geschmacksfrage ist stets, obwohl als Bach-Institution so gut wie unangreiflich, Glenn Gould (Sony). Er hat den Bachschen Klavierkosmos komplett erschlossen und auch seltener zu hörende Werke wie die Toccaten und Duette aufgenommen. Gould, der ewig Unberechenbare, kennt jede Treppe, jedes Fenster im Bachschen Haus. Sein Spiel hat mit Sachlichkeit aber nichts im Sinn. Gould ist kein Architekt im klassischen Sinne, er ist ein Versuchsleiter. Er lässt es blitzen und knallen, er bietet mystische Versenkung und heitere Verwirrung. Seine Bach-Aufnahmen bleiben singulär und sonderbar. Der zweite Pianist, der Bachs Werk wie kaum ein Zweiter ausführlich erschlossen hat, ist András Schiff (Decca): Seine ab den 80er Jahren entstandenen Produktionen besitzen nach wie vor einen herausgehobenen Status, auch wenn Schiff inzwischen etliche Werke erneut festgehalten hat. Erst vor kurzem hat er auch das Wohltemperierte Klavier zum zweiten Mal eingespielt. Die Veröffentlichung steht allerdings noch aus. 11 11624_KM_25-10-11_c.indd 11 20.10.11 17:09 Bleibt zuletzt Bach auf dem Cembalo – doch das wäre ein Kapitel für sich, von Wanda Landowska (Naxos) bis zu den Interpreten unserer Zeit, ob sie nun Masaaki Suzuki (BIS) oder Richard Egarr (Harmonia mundi) oder Keith Jarrett (ECM) heißen … Christoph Vratz 12 11624_KM_25-10-11_c.indd 12 20.10.11 17:09 BIOGRAPHIE Kit Armstrong Der Konzertkalender des erst 19-jährigen Pianisten Kit Armstrong umfasst Soloengagements mit dem Leipziger Gewandhausorchester, dem Philharmonia Orchestra London, dem NDR Sinfonieorchester Hamburg, den Bamberger Symphonikern, dem Orchestre de la Suisse Romande, dem Mozarteum Orchester Salzburg und dem Swedish Chamber Orchestra. Dabei arbeitete er mit Dirigenten wie Ivor Bolton, Riccardo Chailly, Thomas Dausgaard, Christoph von Dohnányi, Manfred Honeck, Sir Charles Mackerras, Bobby McFerrin und Jonathan Nott zusammen. In der Saison 2011/2012 unternimmt Kit Armstrong Tourneen mit dem Scottish Chamber Orchestra unter Robin Ticciati sowie dem Konzerthausorchester Berlin. Kit Armstrong zeichnet sich durch außergewöhnliche Konzertprogramme aus. In seinen Rezitalprogrammen präsentiert er unter anderem Etüden von Chopin und Ligeti sowie Bachs Inventionen und »Sinfonien«. Die Kammermusik gehört zu Kit Armstrongs zentralen Interessen. Dazu gehören regelmäßige Auftritte mit dem Szymanowski Quartet sowie im Trio mit Adrian Brendel (Violoncello) und Andrej Bielow (Violine). In der Saison 2011/2012 wird Kit Armstrong mit Schuberts 13 Liedern nach Gedichten von Rellstab und Heine (»Schwanengesang«) erstmals im Rahmen eines Liederabends in Erscheinung treten. Weitere Höhepunkte dieser Saison sind Konzertabende in der Laeiszhalle Hamburg, der Kölner Philharmonie und der Liederhalle Stuttgart. Kit Armstrong ist auch ein versierter Komponist und hat Werke für verschiedenste Besetzungen geschrieben. So entstanden bereits u. a. ein Quintett für Klavier und Bläser (uraufgeführt beim International Music Festival The Hague von Mitgliedern des Concertgebouw Orchestra) und ein Quintett für Klavier und Streicher. Seine jüngsten Auftragswerke sind ein Klarinettenkonzert für die Frankfurter Bachkonzerte, uraufgeführt in der Alten Oper Frankfurt mit Paul Meyer als Solist, ein Streichquartett für das Gewandhaus 13 11624_KM_25-10-11_c.indd 13 20.10.11 17:09 zu Leipzig zu Ehren von Alfred Brendels 80. Geburtstag, uraufgeführt vom Szymanowski Quartet, sowie Half of One, Six Dozen of the Other, eine für Till Fellner entstandene Komposition für SoloKlavier. Kompositionsaufträge in der Saison 2011/2012 beinhalten ein Klaviertrio für das Klavier-Festival Ruhr, eine Fantasie für SoloKlavier über B-A-C-H für die Sommerlichen Musiktage Hitzacker und ein Orchesterwerk für das Musikkollegium Winterthur. Kit Armstrong erhielt bereits fünf Morton Gould Young Composer Awards von der ASCAP Foundation in New York, darunter auch der angesehene Charlotte v. Bergen-Preis für Struwwelpeter: Charakterstücke für Viola und Klavier. 2010 zeichnete ihn das SchleswigHolstein Musik Festival mit dem Leonard Bernstein Award aus. Nach Unterricht bei Claude Frank am Curtis Institute of Music zog Kit Armstrong nach London, um bei Benjamin Kaplan zu studieren. 2008 schloss er seine Studien an der Royal Academy of Music ab. Seit einigen Jahren erhält Kit Armstrong wichtige Impulse von seinem Mentor Alfred Brendel, der ihm ein »Verständnis der großen Klavierliteratur als eine Einheit von Gefühl und Verstand, Frische und Verfeinerung« attestiert. Seit seinem siebten Lebensjahr hat Kit Armstrong an verschiedenen Universitäten Mathematik und Naturwissenschaften studiert und Kurse am bekannten Research Science Institute des Massachusetts Institute of Technology besucht. In der Kölner Philharmonie war Kit Armstrong zuletzt im März dieses Jahres zu Gast. 14 11624_KM_25-10-11_c.indd 14 20.10.11 17:09 KÖLNMUSIK-VORSCHAU Oktober November MI DI 26 01 20:00 20:00 Allerheiligen Hiromi p, keyb Anthony Jackson el-b Simon Phillips dr Fanfare Ciocărlia Boban & Marko Markovic Orkestar Balkan Brass Battle HIROMI : THE TRIO PROJECT featuring Anthony Jackson (Bass) and Simon Phillips (Drums) Zum ersten Mal stehen sich die berühmtesten Gypsy Brass Bands Rumäniens und Serbiens auf der Bühne gegenüber. Wenn der musikalische Wettstreit um den Titel »König des Balkan Brass« beginnt, ist Hochstimmung garantiert. Keine Pause | Ende gegen 21:30 Mit Unterstützung von JT International. Eine Veranstaltung im Rahmen von »150 Jahre Deutschland – Japan« MI SO 02 30 20:00 16:00 Malena Ernman Mezzosopran The Cleveland Orchestra Franz Welser-Möst Dirigent Mahler Chamber Orchestra Teodor Currentzis Dirigent Carl Maria von Weber Ouvertüre aus: Euryanthe op. 81 JV 291 Große romantische Oper in drei Akten. Libretto von Helmina von Chézy Benjamin Britten Sinfonietta op. 1 Fassung für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott, Horn und Streichquintett Phaedra op. 93 John Adams Doctor Atomic Symphony Dmitrij Schostakowitsch / Rudolf Barschai Kammersinfonie c-Moll op. 110a Bearbeitung für Streichorchester nach dem Streichquartett Nr. 8 c-Moll op. 110 Peter Iljitsch Tschaikowsky Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36 SO Sergej Prokofjew Quintett für Oboe, Klarinette, Violine, Viola und Kontrabass g-Moll op. 39 30 20:00 Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 25 »Symphonie classique« Angelika Kirchschlager Mezzosopran Jean-Yves Thibaudet Klavier Förderer der MCO Residenz NRW: KUNSTSTIFTUNG NRW · MINISTERIUM FÜR FAMILIE, KINDER, JUGEND, KULTUR UND SPORT DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Lieder und Klavierstücke von Johannes Brahms und Franz Liszt Die Kunst des Liedes 2 Klassiker! 1 15 11624_KM_25-10-11_c.indd 15 20.10.11 17:09 DO FR 03 04 12:30 20:00 PhilharmonieLunch Guus Janssen Orgel Wu Wei Sheng Lucas Niggli Percussion Gürzenich-Orchester Köln Markus Stenz Dirigent Guus Janssen Estampie für Orgel Trio für Sheng, Orgel und Percussion (2011), Auftragswerk der KölnMusik Uraufführung KölnMusik gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln Eintritt frei u. a. DO 03 Jan Pieterszoon Sweelinck Fantasie in der Manier eines Echos (ionisch) für Sheng und Orgel 20:00 Sunhae Im Sopran Marie-Claude Chappuis Mezzosopran Lawrence Zazzo Countertenor Magnus Staveland Tenor Michael Nagy Bass Lucas Niggli Intermezzo für Schlagzeug Schluss für Sheng, Orgel und Schlagzeug John Cage In a landscape Fassung für Sheng und Orgel RIAS Kammerchor Concerto Köln René Jacobs Dirigent Pablo de Sarasate Zigeunerweisen op. 20 Fassung für Sheng, Orgel und Schlagzeug Johann Sebastian Bach Messe h-Moll BWV 232 Baroque … Classique 2 Wu Wei The Great Wall für Sheng und Schlagzeug Jacques Palinckx The eventual return of Gary Glitter für Sheng, Orgel und Schlagzeug Volksmusik und Improvisationen Die Uraufführungen im Rahmen des Jubiläums »25 Jahre Kölner Philharmonie« werden ermöglicht durch das Kuratorium KölnMusik e.V. Orgel plus … 2 16 11624_KM_25-10-11_c.indd 16 20.10.11 17:09 SA DO 05 10 20:00 12:30 PhilharmonieLunch Zakir Hussain Tabla WDR Sinfonieorchester Köln Masters of Percussion: Rakesh Chaurasia Bansuri Ganesh Rajagopalan Sitar Sridar Parthasarathy Mridangam Navin Sharma Dholak T.H.V. Umashankar Ghatam Kristjan Järvi Dirigent KölnMusik gemeinsam mit dem Westdeutschen Rundfunk Eintritt frei Zakir Hussain gilt weltweit als Meister der indischen Tabla. Im Dialog mit den Masters of Percussion lässt das Rhythmus-Phänomen das pulsierende Leben des indischen Subkontinents spürbar werden – Stillsitzen ausgeschlossen. SA 12 20:00 Zarbang Ensemble Behnam Samani Tombak, Daf, Dammam, Zarbang-Kuzeh Pejman Hadadi Tombak, Daf, Rahmentrommel Reza Samani Tombak, Daf, Dudelsack Matthaios Tsahouridis griechische Lyra, Gesang Hakim Ludin Cajón, Pendariq, Percussion Javid Afsari Rad Santur, Naghareh SO 06 16:00 Jakob Koranyi Violoncello Simon Crawford-Phillips Klavier Johannes Brahms Sonate für Violoncello und Klavier Nr. 1 e-Moll op. 38 Zarbang, das ist die Kraft der persischafghanischen Perkussion. Das 1996 von Behnam Samani in Deutschland gegründete Ensemble verbindet Elemente der persischen Klassik und Folklore mit der Tradition der Sufis zu mitreißenden Klangereignissen. In der Philharmonie präsentieren die Musiker ihr neues Programm, in dem die kulturellen Brücken zwischen dem persischen Großreich und Griechenland im Vordergrund stehen. György Ligeti Sonate für Violoncello solo Esa-Pekka Salonen »knock, breath, shine« für Violoncello solo Dmitrij Schostakowitsch Sonate für Violoncello und Klavier d-Moll op. 40 Nominiert für die Reihe der »Rising Stars« vom Konserthuset Stockholm 15:00 Einführung in das Konzert durch Bjørn Woll Philharmonie für Einsteiger 2 Rising Stars – die Stars von morgen 2 17 11624_KM_25-10-11_c.indd 17 20.10.11 17:09 SO SO 13 20 20:00 18:00 Christian Tetzlaff Violine Lars Vogt Klavier Philharmonia Orchestra Esa-Pekka Salonen Dirigent Mozarteumorchester Salzburg Ivor Bolton Dirigent Claude Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune Franz Schubert Ouvertüre C-Dur op. 26 aus: Rosamunde, Fürstin von Zypern D 797 Béla Bartók A fából faragott királyfi (Der holzgeschnitzte Prinz) Sz 68 op. 13 Suite für Orchester aus dem gleichnamigen Tanzspiel Sinfonie Nr. 6 C-Dur D 589 Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Klavier und Orchester Nr. 20 d-Moll KV 466 Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 Sz 112 Thamos, König in Ägypten KV 345 (336a), Zwischenaktmusiken zu dem historischen Drama Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V. Kölner Sonntagskonzerte 2 Internationale Orchester 2 DO DO 24 17 12:30 20:00 PhilharmonieLunch Cuarteto Casals WDR Sinfonieorchester Köln Howard Griffiths Dirigent Luigi Boccherini Streichquartett g-Moll op. 32,5 G 205 KölnMusik gemeinsam mit dem Westdeutschen Rundfunk Franz Schubert Streichquartett E-Dur op. 125,2 D 353 Eintritt frei Bedřich Smetana Streichquartett Nr. 1 e-Moll »Aus meinem Leben« FR 25 Quartetto 2 20:00 Champian Fulton voc Denzal Sinclaire voc WDR Big Band Köln David Berger ld, arr Songs From The Thirties Westdeutscher Rundfunk Jazz-Abo Soli & Big Bands 3 18 11624_KM_25-10-11_c.indd 18 20.10.11 17:09 IHR NÄCHSTES ABONNEMENT-KONZERT SA SA 26 03 20:00 Dezember 20:00 Ainhoa Arteta Sopran Dominik Wortig Tenor Rainer Trost Tenor Kay Stiefermann Bariton András Schiff Klavier Johannes Brahms 3 Intermezzi op. 117 (1892) WDR Rundfunkorchester Köln Friedrich Haider Dirigent Jörg Widmann Intermezzi (2010) Franz Tscherne Moderation György Kurtág Adieu Haydée I »Wo die Zitronen blühn« – Ein Abend mit Johann Strauß Adieu Haydée II Auszüge u. a. aus »Eine Nacht in Venedig« und »Karneval in Rom« Rituale - Strém Kálmán in memoriam Egy tiszta lélek emléke Westdeutscher Rundfunk Schiff Klári in memoriam Operette und … 2 Robert Schumann Thema mit Variationen Es-Dur (1854) »Geistervariationen« SO 27 Ludwig van Beethoven 33 Veränderungen C-Dur über einen Walzer von Anton Diabelli op. 120 (1819/1823) »Diabelli-Variationen« 16:00 Florian Donderer Violine Die Deutsche Kammerphilharmonie Bremen 19:00, Einführung in das Konzert durch Christoph Vratz, Empore Heinrich Schiff Dirigent Piano 3 Franz Schubert Sinfonie Nr. 2 B-Dur D 125 Rondo für Violine und Streichorchester A-Dur D 438 Sinfonie Nr. 8 C-Dur D 944 »Große« Sonntags um vier 2 19 11624_KM_25-10-11_c.indd 19 20.10.11 17:09 Philharmonie-Hotline 0221.280 280 koelner-philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln koelner-philharmonie.de 11624_KM_25-10-11_c.indd 20 Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Textnachweis: Die Texte von Matthias Corvin und Christoph Vratz sind Originalbeiträge für dieses Heft. Fotonachweise: KS Schoerke GmbH S. 13 Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH 20.10.11 17:09 Peter Iljitsch Tschaikowsky Sinfonie Nr. 4 f-Moll op. 36 Carl Maria von Weber Ouvertüre zu Euryanthe op. 81 JV 291 Foto: Roger Mastroianni John Adams Doctor Atomic Symphony The Cleveland Orchestra Franz Welser-Möst Dirigent koelner-philharmonie.de Roncalliplatz, 50667 Köln direkt neben dem Kölner Dom (im Gebäude des RömischGermanischen Museums) 11624_KM_25-10-11_c.indd U4 Neumarkt-Galerie 50667 Köln (in der Mayerschen Buchhandlung) Philharmonie-Hotline 0221-280 280 Sonntag 30.10.2011 16:00 20.10.11 17:09