Bau aktuell 03/04 2010 7 - Bauindustrieverband NRW
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Bau aktuell 03/04 2010 7 - Bauindustrieverband NRW
Die Zeitung der Bauindustrie Nordrhein-Westfalen 03/04 | 2010 Bau aktuell Lehrlingstag in Essen GU-Symposium in Dortmund Pressekonferenz der Bauverbände 750 neue Auszubildende begrüßte der Bauindustrieverband NRW auf seinem traditionellen Lehrlingstag, der dieses Jahr in der Kulturhauptstadt Essen stattfand. Höhepunkte waren die Ehrung der 45 Jahrgangsbesten und das Bundesligaquiz. RSeite 4 Generalunternehmer oder Einzelvergabe: Wie wähle ich die passende Vergabeform für ein Bauprojekt? Mit dieser Frage beschäftigte sich ein gut besuchtes Symposium an der Technischen Universität Dortmund. RSeite 6 Mehr Investitionen in den Straßenbau forderten die nordrhein-westfälischen Bauverbände auf ihrer gemeinsamen Pressekonferenz im Düsseldorfer Wirtschaftsclub. Sonst würde NRW schon bald zum Stauland Nr. 1 in Deutschland. RSeite 7 Freundschaftsmahl St. Martin 2010: Dr. Peter Ramsauer als Festredner „Wir brauchen Großprojekte in Deutschland“ Düsseldorf. 1973 begann die große Tradition des Freundschaftsmahls Sankt Martin auf Einladung der Bauindustrie NRW. Nach dem Vorbild des heiligen Martin von Tours spenden die nordrhein-westfälischen Bauunternehmer seitdem Jahr für Jahr eine beträchtliche Summe, die der jeweilige prominente Festredner der Benefiz-Veranstaltung für soziale Zwecke seiner Wahl verwenden darf. Über 1,2 Mio Euro sind bisher zusammen gekommen. Rund 450 geladene Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung trafen sich am 17. November 2010 im Düsseldorfer Maritim-Hotel zum Freundschaftsmahl Sankt Martin 2010, das seit 37 Jahren nichts von seiner Anziehungskraft verloren hat. Trotz konjunktureller Berg- und Talfahrten und trotz Wirtschaftskrise: Die Bauunternehmer aus Nordrhein-Westfalen stellen konstant hohe Summen für benachteiligte Menschen zur Verfügung. In diesem Jahr war es der amtierende Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer, der sich sehr über die Einladung in die Landeshauptstadt freute: „Ich finde es hervorragend, dass Sie diese Veranstaltung nutzen, um Gutes zu tun, so wie es der Namenspatron dieses Abends vor rund 1.600 Jahren getan hat“, so sagte es der Minister in seiner Begrüßung. Den Spendenscheck in Höhe von 40.000 Euro nahm er gerne für das von ihm gegründete Mütterzentrum e.V., Traunstein, entgegen und lud Hauptgeschäftsführerin Beate Wiemann und Bauindustriepräsident Andreas Schmieg persönlich ein, um sich vor Ort ein Bild über die Verwendung der Spendengelder zu machen. Mit bunten Laternen und bekannten Martinsliedern eröffnete der Kinderchor der Clara-Schumann Musikschule den festlichen Abend. Der musikalische Nachwuchs, der am Flügel von Chorleiterin Justine Wanat begleitet wurde, erntete großen Applaus und erhielt als kleines Dankeschön gut gefüllte Martinstüten. Für ausreichenden Gesprächsstoff an den runden Tischen sorgten vor dem traditionellen Gänseessen die Ansprachen von Bauindustriepräsident Andreas Schmieg, Festredner Peter Ramsauer und Hauptgeschäftsführerin Beate Wiemann. Bauindustriepräsident Andreas Schmieg stellte gleich zu Beginn seiner Rede klar, dass sich die Konjunktur besonders im Bauwesen nicht mehr mit komplexen Zahlenanalysen beurteilen lasse. Es gebe Unternehmen in der Bauindustrie, für die das Jahr 2010 das beste Erfolgsjahr in der langen Firmengeschichte sei. Andererseits kämpften Firmen mit einem erheblichen Umsatzrückgang, den sie nicht mehr verkraften könnten, fasste Schmieg die uneinheitliche Entwicklung der Branche zusammen. Es gebe zukünftig keine einfachen Antworten mehr auf die Frage der konjunkturellen Situation, ohne Kriterien wie Bausparte, Auftraggeber und Region zu berücksichtigen. Deutlich gewandelt habe sich in den letzten Jahren auch das öffentliche Verständnis für mittelständische Unternehmen. Es gebe Mittelstandsförderprogramme, Mittelstandskredite, Mittelstandsgesetze und eine mittelstandsfreundliche Verwaltung. Einhergehend mit der Attraktivität des Mittelstandsbegriffs sei auch ein Kampf um dieses Klientel bei Vereinen, Verbänden und politischen Parteien entstanden. Jede Gruppierung erhebe einen Alleinvertretungsanspruch und definiere den Mittelstand genau so wie es der eigenen Mitgliederbestimmung am nächsten komme. „Wir vertreten nicht nur Unternehmen mit einer bestimmten Umsatzhöhe oder einer bestimmten Anzahl Mitarbeiter. Wir erheben auch keinen Alleinvertretungsanspruch auf den Mittelstandsbegriff. Wir vertreten vielmehr Kompetenzen und Persönlichkeiten in der Bauindustrie“, fasste Schmieg zusammen. Diese Persönlichkeiten seien zum einen Facharbeiter auf den Baustellen, die mit ihren Leis- tungen für die Qualität im Bauwesen stünden. Um die demografische Entwicklung und den drohenden Facharbeitermangel auszugleichen, sei die Ausbildung junger Nachwuchskräfte eine Zukunftsaufgabe. Zu den Persönlichkeiten gehörten aber auch Führungskräfte auf den Baustellen, wie Werkpoliere, Poliere und Meister. „Sie sind das Maß der Dinge auf unseren Baustellen. Ihre technische und handwerkliche Ausbildung, gepaart mit einer hohen Sozialkompetenz macht sie zu Managern der Baustelle im wahrsten Sinne des Wortes“, so Schmieg weiter. Diese Führungskräfte auf ihre berufliche Karriere vorzubereiten und auch später zu begleiten, sei eine Aufgabe des Bauindustrieverbands. An die Vertreter der Hochschulen gerichtet sagte er, die Bauindustrie sehe nach wie vor die Diplom- Studiengänge als ein Markenzeichen der deutschen Ausbildung. Für diese Zwischenbemerkung erntete Schmieg viel Applaus. Zu den Persönlichkeiten der Bauindustrie zählten weiter die Abteilungsleiter, Oberbauleiter, Bereichsleiter oder Niederlassungsleiter in den Unternehmen. „Sie handeln wie mittelständische Unternehmer“, so der Bauindustriepräsident. „Diese Führungskräfte in den Mitgliedsbetrieben davor zu bewahren, dass z.B. das unsinnige Bauforderungssicherungsgesetz sie für einen Tatbestand in die Haftung nimmt, den sie nicht beeinflussen können, ist eine Aufgabe des Bauindustrieverbands.“ An die Geschäftsführer und Vorstände sagte Schmieg: „Wir werden als Bauindustrie unsere unternehmerischen Persönlichkeiten dabei unterstützen, dass ein Wirtschaftsklima entsteht, welches es unseren Unternehmern und unseren Unternehmen möglich macht, ihre unternehmerische Aufgabe zu erfüllen.“ Zudem könne Bauen nur als ganzheitlicher Prozess begriffen werden, der bei der Planung beginnt und beim Lebenszyklus des Bauwerks endet. „Die Bauindustrie in Nordrhein-Westfalen spricht über diesen ganzheitlichen Begriff des Bauens im Rahmen des gemeinsamen Bauingenieurdialogs mit den planenden und prüfenden Ingenieuren der Ingenieurkammer NRW“, erläuterte Schmieg abschließend. Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer hielt die Festrede zum Thema: „Bau- und Verkehrspolitik als Schlüssel für Wachstum und Beschäftigung“. Der Erfolg der Bauwirtschaft gründe sich aus einer Mischung von Großunternehmen, großen Mittelständlern und vielen kleinen und mittelständischen Bauunternehmen. „Ich würde es begrüßen, wenn große deutsche Bauindustrieunternehmen ihren Standort und damit ihren Hauptmarkt künftig weiter in ihrer Heimat haben. Wir brauchen die großen Bauindustrieunternehmen als Technologieführer und diese brauchen Großprojekte, auch in Deutschland“, forderte Ramsauer. Hier denke er auch gerade an Nordrhein-Westfalen. Dabei seien Großprojekte keine isolierten Prestigemaßnahmen, „sondern pure Notwendigkeit und Teil einer leistungs- oben: Die traditionellen Martinstüten für den Kinderchor der Clara-Schumann Musikschule Mitte: Der Festredner Bundesbauminister Dr. Peter Ramsauer unten: v.l. Bauindustriepräsident Andreas Schmieg, Hauptgeschäftsführerin Beate Wiemann und Dr. Peter Ramsauer und zukunftsfähigen Infrastruktur“, so der Minister wörtlich. Der gesamtwirtschaftliche Nutzen müsse stärker ins öffentliche Bewusstsein getragen werden. „Denn natürlich sind diese Projekte ein wichtiger Schlüssel für Wachstum und Beschäftigung in unserem Land“, so der Bundesbauminister weiter. R weiter auf Seite 2 Bau Aktuell 03/04 2010 1 Martinsmahl Fortsetzung von Seite 1 Stuttgart 21. Er frage sich, wo zum Beispiel in Baden-Württemberg die Stimmen der Wirtschaft seien, die sich für Stuttgart 21 stark machten, weil auch sie ganz entscheidend von dem Projekt profitierten. „Ich bin davon überzeugt, dass die Mehrheit der Menschen in unserem Land den Fortschritt will. Ich bin davon überzeugt, dass die Mehrheit nicht in einer „Dagegen-Republik“ leben möchte“, brachte es Ramsauer auf den Punkt. Grußwort von Kommissar Günther Oettinger Brüssel/Düsseldorf. Das Freundschaftsmahl St. Martin stand in diesem Jahr unter der Schirmherrschaft des letztjährigen Festredners Günther H. Oettinger, der aus terminlichen Gründen in diesem Jahr nicht dabei sein konnte. Seine schriftlichen Grüße ließ er über Andreas Schmieg an die Gäste des nordrhein-westfälischen Bauindustrieverbandes ausrichten. „Es ist mir eine Ehre und Freude zugleich, das Freundschaftsmahl St. Martin 2010 – wie bereits vor langer Zeit zugesagt, als Schirmherr zu unterstützen. Den Mitgliedern des Bauindustrieverbandes NRW sowie allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern übermittle ich meine herzlichen Grüße. Ich erinnere mich gerne an die Veranstaltung des vergangenen Jahres, bei der ich als Festredner zum Thema „Deutschland auf dem Weg aus der Krise“ gesprochen habe. Bei dieser Gelegenheit konnte ich eine großzügige Spende für gemeinnützige Zwecke entgegennehmen. Dem Bauindustrieverband, allen Organisatoren dieser jährlichen Veranstaltung und allen Spendern möchte ich daher noch einmal ganz herzlich für ihr karitatives Engagement danken. Mit den beim Martinsmahl 2009 übergebenen Geldern konnten zwei Träger gemeinnütziger Projekte unterstützt werden, die sich für benachteiligte Gruppen in unserer Gesellschaft stark machen: Die Stiftung Kinderland Baden-Württemberg fördert den Ausbau von kinderund familienfreundlichen Strukturen und finanziert z.B. Vorhaben, mit denen gerade Kinder aus sozial schwachen Familien optimale Bildungs- und Entwicklungschancen erhalten. Die Landesarbeitsgemeinschaft Hilfe für Behinderte in den Leitmotiven Selbstbestimmung und Selbstvertretung verpflichtet und setzt sich dafür ein, dass behinderte und chronisch kranke Menschen als gleichberechtigte Bürger der Gesellschaft akzeptiert werden und in vollem Umfang am öffentlichen Leben teilhaben können. Ich freue mich, dass Sie mit dem jährlichen Martinsmahl auch 2010 die Tradition des Heiligen Martins fortleben lassen, einen Beitrag zur Solidarität mit den Schwachen in unserer Gesellschaft zu leisten. Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend, an dem viele Mäntel symbolisch geteilt werden. Mit herzlichen Grüßen von Brüssel nach Nordrhein-Westfalen Ihr Günther Oettinger“ 2 Bau Aktuell 03/04 2010 „Wenn wir weiterhin Wohlstand wollen, dann brauchen wir eine ausgeprägte „Dafür-Mentalität“. In Stuttgart gehe es mittlerweile nicht mehr allein um die Umgestaltung des Bahnhofs. Die Debatte werde mit tatsächlich vorhandenen, aber auch mit konstruierten Konflikten aufgeladen. Teilweise habe man den Eindruck, hier kämen sich Rechtsstaat und Demokratie in die Quere. Ramsauer sagte: „Der Rechtsstaat ist die Voraussetzung für Demokratie. Und „Stuttgart 21“ ist ein Projekt, das über viele Jahre nach allen Regeln des demokratischen Rechtsstaates zustande gekommen ist. Es kann nicht sein, dass nach einer solchen Rechtsfindung entgegenstehende Kräfte für sich ein vermeintlich höher rangiges Recht reklamieren und durchsetzen wollen.“ So laufe Deutschland Gefahr, für größere Infrastrukturprojekte fast unüberwindliche Hürden aufzustellen. Deutschland müsse auch das Land der Umsetzung sein, nicht nur das Land der Ideen. Dafür brauche man eine angemessene Beteiligung, eine gute Kommunikation und nicht zuletzt Transparenz. Die von der Deutschen Bauindustrie vorgelegten Transparenzleitlinien seien ein lobenswerter Beitrag, der es verdient, intensiv diskutiert und mit Leben gefüllt zu werden. Gesamtwirtschaftliche Perspektive. Das Jahr 2010 habe sich sehr viel besser entwickelt, als noch vor einem Jahr angenommen, erläuterte Ramsauer. Die vom Sachverständigenrat vorgestellte Wachstumserwartung liege für 2010 bei 3,7 Prozent, hinzu käme eine erfreuliche Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt mit einer Arbeitslosenzahl unter der 3-MillionenGrenze. Die Wirtschafts- und Finanzkrise habe auch die Baubranche hart getroffen, so der Minister. Unter dem Strich aber habe die Bauwirtschaft die Krise besser überstanden als andere Zweige des produzierenden Gewerbes. Das habe mit den anfänglich noch hohen Auftragsbeständen zu tun, aber auch mit den Konjunkturpaketen der Bundesregierung. Die Herbstprognose der Forschungsinstitute und der Bericht des Sachverständigenrates erwarteten für 2010 in NRW ein Auftragsplus im Wirtschaftsbau von 8 Prozent. Rückläufig werde ab 2011 voraussichtlich der öffentliche Bau sein, vor allem vor dem Hintergrund der im Jahr 2011 auslaufenden Konjunkturprogramme. Ramsauers Fazit lautete: „Die konjunkturstabilisierenden Maßnahmen waren auch im Baubereich erfolgreich. Eine Stabilisierung der Bauinvestitionen ist auch im kommenden Jahr realistisch.“ Investitionen. Die Investitionen in die Infrastruktur müssten auf hohem Niveau verstetigt werden, so Ramsauer. Für die Jahre 2011 bis 2012 würden die Investitionen mit konstant 9,7 Milliarden Euro fortgeschrieben. Im Bereich Bau und Stadtentwicklung stünden 2011 weitere knapp 2 Milliarden Euro zur Verfügung, die Städtebauförderung würde um 150 Millionen Euro auf 455 Millionen Euro aufgestockt und das CO2-Gebäudesanierungsprogramm werde bis 2021 verlängert. Infrastrukturpolitik. Allerdings gelte weiterhin auch wegen der Einführung der Schuldenbremse zum 1.Januar 2011: „Wir müssen sparsam wirtschaften und Projekte priorisieren, um die knappen Investitionsmittel bestmöglich einzusetzen.“ Bei den Straßenprojekten müssten aber keine Abstufungen ihres gesamtökonomischen Nutzens vorgenommen werden. „Jeder Euro, der hier investiert wird, bringt fast fünf Euro an volkswirtschaftlichem Nutzen.“ Abschließend resümierte der Bundesbauminister: „Deutschland steht in der Welt für Erfindungsgeist, Ingenieurskunst und unternehmerische Tatkraft. „Made in Germany“ muss auch im Baubereich seinen guten Ruf behalten und ausbauen.“ Hauptgeschäftsführerin Beate Wiemann dankte dem Bundesverkehrsminister für seine Wertschätzung, die er der Bauindustrie mit seiner Rede entgegen gebracht habe. „Ihr uneingeschränktes Bekenntnis, dass in einer der führenden Wirtschaftsnationen der Welt, nämlich hier in Deutschland, zukünftig weiterhin Großprojekte realisiert werden müssen, gibt uns ein wenig Zuversicht“, so Beate Wiemann wörtlich. Die deutsche Bauindustrie sei bestens aufgestellt, diesen Weg mit zu gehen. Die Hauptgeschäftsführerin nutzte das Forum auch für einen öffentlichen Dank an Bauindustriepräsident Andreas Schmieg für seinen unermüdlichen Einsatz und sein Engagement im Bauindustrieverband. „Die Anliegen unserer Mitgliedsunternehmen liegen Ihnen spürbar am Herzen und dafür setzen Sie sich in hervorragender Weise ein. Vielen Dank.“ Ausbau West. In diesem Jahr werde der Mantel des heiligen Sankt Martin nun schon zum 38. Mal symbolisch geteilt, stellte Beate Wiemann fest und sie frage sich, ob es bald überhaupt noch einen Mantel gebe, der geteilt werden könne. Angesichts der offensichtlich sehr angespannten Haushaltssituation im Bund, in den Ländern und unseren Kommunen werde massiv der Rotstift angesetzt. Dass die Bauwirtschaft über Gebühr an diesen Einsparungen beteiligt würde, läge auch an der mangelnden Wertschätzung der Branche durch Gesellschaft und Politik. Obwohl ohne Bauwerke, Straßen und Schienenwege, Strommasten und Rohrleitungen, ohne die ausgezeichnete Arbeit der Bauunternehmen nichts funktionieren würde. Die Bauwirtschaft sei eben „systemisch unverzichtbar“. Die deutschen Bauunternehmen verfügten über ein auch international anerkanntes Know-how. Man müsse sie aber bauen lassen, sonst sterbe dieses Know-how oder fließe ins Ausland ab, stellte Wiemann fest. „Wir wünschen uns, dass der Bürger die Bauwirtschaft hier im Lande nicht nur auf der Autobahn im Stau wahrnimmt.“ Bedrohliche Zahlen über zunehmende Verkehrsbelastungen bewegten die Menschen im Land und der weitere Ausbau von Straßen, Schienen und Wasserwegen sei vordringlich. Die Neuordnung der Verkehrswegefinanzierung, weg von der Steuerfinanzierung hin zur Nutzerfinanzierung, dürfe in Deutschland kein Tabuthema mehr sein genauso wenig wie der Solidaritätszuschlag. „Wir zahlen seit 20 Jahren den „Soli“ für eine Region, die in Teilen eine bessere Infrastruktur aufweist als Regionen im Westen, eben auch hier in NRW.“ An Minister Ramsauer gerichtet sagte Wiemann: „Bitte verlieren Sie den Ausbau West nicht aus den Augen.“ Zudem seien die von Deutschland definierten Klimaziele sehr ambitioniert und würden bestimmt nicht da- Martinsmahl durch erreicht, „dass täglich LKW und PKW auf Autobahnen und Straßen im Stau stehen und die Luft verpesten“, so Wiemann wörtlich. „Ich möchte eindringlich an die Entscheidungsträger in NRW und auf Bundesebene appellieren, noch einmal ernsthaft zu prüfen, ob die angedachten gekürzten Mittel für den Straßen- und Schienenbau in NRW wirklich den steigenden Ansprüchen an die Verkehrsflächen genügen werden.“ Abschließend appellierte die Hauptgeschäftsführerin nochmal an den Bundesbauminister: „Bitte nehmen Sie die Sorgen der Bauwirtschaft ernst. Denn ohne den Bau würde unsere Gesellschaft ihre Dynamik verlieren und im globalen Wettbewerb untergehen.“ s EDitorial Die Zukunft bauen Liebe Leserinnen, liebe Leser. Ehrennadel für Hans-Ulrich Schlesinger Mit der silbernen Ehrennadel wurde Hans-Ulrich Schlesinger (re.) von der Bauwens Development GmbH & Co. KG in Köln bereits auf der Mitgliederversammlung des Bauindustrieverbandes im Juni 2010 ausgezeichnet. Hauptgeschäftsführerin Beate Wiemann und Bauindustriepräsident Andreas Schmieg (li,) überreichten Schlesinger die Ehrennadel und die Urkunde jetzt nachträglich. Damit ehrt der Bauindustrieverband verdiente Persönlichkeiten, die engagiert über viele Jahre hinweg zusätzliche Verantwortung in der Gremienarbeit übernommen haben und damit zum Erfolg nicht nur des Verbandes, sondern der gesamten nordrhein-westfälischen Bauindustrie beigetragen haben. Schlesinger gehört seit 2002 als Vorsitzender des Bautechnischen Ausschusses dem Vorstand an und ist seit 2002 im Beirat der Gesellschaft für Bauqualität und Technik mbH – GBT tätig. Seine weiteren ehrenamtlichen Tätigkeiten:1998 bis 2000 Vertreter des Verbandsbezirks Aachen im Bautechnischen Ausschuss, 2001 bis 2005 Vertreter des Verbandsbezirks Linker Niederrhein im Bautechnischen Ausschuss, 2002 bis 2005 Mitglied der Haushaltskommission, 2001 bis Ende 2009 Mitglied im Fachausschuss Verdingungswesen. s „Man kann nicht in die Zukunft schauen, aber man kann den Grund für etwas Zukünftiges legen, denn Zukunft kann man bauen“. Dieser Gedanke von Antoine de Saint-Exupéry ist wie geschaffen für einen mahnenden Appell an die neue nordrhein-westfälische Landesregierung. Die Unternehmen der Bauindustrie NRW könnten die Zukunft im wahrsten Sinne des Wortes bauen. Wenn man sie ließe! Das gilt insbesondere für den weiteren, bedarfsgerechten Ausbau des Bundesfern- und Landesstraßennetzes. Es wird grundsätzlich übersehen, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Nordrhein-Westfalen und damit auch unser Wohlstand entscheidend von der Qualität und Leistungsfähigkeit seiner Verkehrsinfrastruktur und damit seines Fernstraßennetzes abhängt. Vor diesem Hintergrund setzen wir uns dafür ein, dass die Verkehrswegefinanzierung von der bisherigen Haushalt- und Steuerfinanzierung auf eine zweckgebundene Nutzerfinanzierung umgestellt wird. Mittelfristig bedeutet das auch die Erweiterung der LKW-Gebühr auf alle Fahrzeuge über 7,5 t und die Einführung einer elektronischen Vignette für PKW und leichte LKW. Ein weiteres wichtiges Thema ist die geplante Einführung eines “Kies-Euros“ in NRW, der das Bauen auch für die öffentlichen Auftraggeber zusätzlich verteuern würde. Bei allem Unmut, erfreulich ist das Festhalten der Landesregierung an geplanten Großprojekten wie Rhein-Ruhr-Express (RRX), Betuwe-Linie, Eiserner Rhein sowie der Ausbau der Knotenpunkte Köln mit der Erweiterung der Hohenzollernbrücke, Dortmund und Hamm. Liebe Leserinnen und Leser, über diese und weitere baurelevante Themen diskutiert der Verband derzeit intensiv mit der rot-grünen Minderheitsregierung im Land und wir hoffen, Ihnen bald das eine oder andere positive Signal geben zu können. Die nordrhein-westfälische Bauindustrie ist jedenfalls bestens aufgestellt, geplante Projekte umzusetzen. Danke für Ihr Engagement. Das nahende Jahresende möchte ich auch als Rückbesinnung nutzen und an dieser Stelle den vielen ehrenamtlichen Unternehmern sehr herzlich danken, die sich mit unermüdlichem Einsatz in den Gremien und im Vorstand des Bauindustrieverbandes engagieren. Dank gebührt auch unseren Mitgliedsunternehmen, die mit ihrer hohen Ausbildungsbereitschaft dafür sorgen, dass der dringend benötigte Nachwuchs nicht ausbleibt. Herzlichen Dank. Ihnen allen wünsche ich eine frohe Weihnachtszeit und für das Neue Jahr persönliches Glück und geschäftlichen Erfolg. Wir werden auch 2011 unsere ganze Energie dafür einsetzen, dass die Unternehmen der nordrhein-westfälischen Bauindustrie die „Zukunft bauen“ können. Auf weiterhin gute Zusammenarbeit freut sich Ihre Beate Wiemann Bau Aktuell 03/04 2010 3 Lehrlingstag Lehrlingstag 2010 in der Kulturhauptstadt Essen Branche mit Zukunft! Grugahalle Essen. Positive Nachrichten feiert jede Branche gern. 750 Jugendliche, die in den Unternehmen der Bauindustrie NRW eine Lehrstelle gefunden haben, sind Grund genug für eine Feierstunde der besonderen Art, die Ende September in der Essener Grugahalle stattfand. Schon seit vielen Jahren begrüßt der Bauindustrieverband jährlich seinen Facharbeiter-Nachwuchs in gebührender Art und Weise: Mit buntem Rahmenprogramm, prominenten Festrednern und fetziger Musik von der Band „Just is“. Höhepunkt und Ansporn für die „Neuen“ zugleich war auch in diesem Jahr die offizielle Ehrung der 45 Jahrgangsbesten, die ihre Facharbeiterprüfungen mit überdurchschnittlichen Noten abgeschlossen haben. Das schon traditionelle Bundesligaquiz, bei dem die drei Ausbildungszentren aus Essen, Hamm und Kerpen jeweils zwei Azubis ins Rennen schicken, sorgte wieder einmal für Stadion-Stimmung auf den Plätzen. WDR-Moderator Helmut Rehmsen führte souverän und schlagfertig durch das bunte Programm. Pressekonferenz zum Lehrlingstag 2010. „Die nordrhein-westfälische Bauindustrie bleibt eine Branche mit Zukunft“, das betonte Senator Dirk Grünewald, Vorstandsvorsitzender des Berufsförderungswerks der Bauindustrie NRW, während der Pressekonferenz, die dem Lehrlingstag vorgeschaltet war. Um für die Bauaufgaben der Zukunft gewappnet zu sein, würde dringend hoch qualifizierter Nachwuchs gebraucht. Mit der Entscheidung für eine Ausbildung in der Bauindustrie eröffneten sich für Jugendliche zukunftssichere Berufsperspektiven. „Trotz der derzeit hohen Ausbildungsquote von über zehn Prozent ist der Bedarf noch lange nicht ausreichend gedeckt“, stellte Grünewald fest. Aufgrund der demografischen Entwicklung stünde der Bau im harten Wettbewerb mit anderen Branchen um die besten Auszubildenden. Deshalb sei die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Wirtschaft wichtiger denn je. „Der Bau bietet nach den Binnenschiffern die höchste Ausbildungvergütung“, erläuterte Grünewald. Und nicht nur das. Bei schulischen Problemen sicherten die Ausbildungszentren den Lehrlingen praktische Hilfe zu, damit möglichst keiner auf der Strecke bleibt. „Jetzt kommt uns der Vorteil der umlagefinanzierten Ausbildung zu gute. Nur dank unseres Fonds kann die überbetriebliche Ausbildung auf hohem Niveau weiter gefördert und neueste Technik für die Azubis vorgehalten werden.“ Die Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes Beate Wiemann betonte neben der überdurchschnittlich Ausbildungsquote auch die hohe Übernahmequote. „Unsere Unternehmen bilden aus, um zu übernehmen“, fasst sie die Situation auf dem Arbeitsmarkt Bau zusammen. Junge ausbildungswillige Menschen würden Hände ringend gesucht. „Mit einem befriedigendem Schulabschluss hat jeder eine echte Chance“, so Wiemann weiter. „Der Markt saugt die Absolventen nur so auf.“ Mehr als 90 Prozent der Auszubildenden würden im Anschluss übernommen. Das wusste auch Patrick Remke zu berichten, der als Jahrgangsbester seine Industriemechaniker-Lehre bei Schäfer-Bauten in Ibbenbühren absolviert hat und selbstverständlich übernommen wird. Marc Philipps, angehender Beton- und Stahlbetonbauer bei Hochtief in Essen, freut sich auf die drei Ausbildungsjahre, die vor ihm liegen. Er sieht in der praktischen und körperlichen Arbeit eine gute Grundlage für ein späteres Ingenieurstudium. Senator Dirk Grünewald, Vorstandsvorsitzender des Berufsförderungswerks der Bauindustrie NRW. „Herzlich willkommen in der Hauptstadt für Aus- und Fortbildung“, so begrüßte Dirk Grünewald offiziell die Gäste auf dem Lehrlingstag 2010. Das Ausbildungszentrum in Essen sei schließlich die älteste Lehrstätte der Bauindustrie in Nordrhein-Westfalen. „Sie sind in einer tollen Branche angekommen!“ rief er den Neuanfängern zu und ergänzte: „Es war die richtige Entscheidung, sich für einen Beruf am Bau zu entscheiden.“ Den 45 Jahrgangsbesten gratulierte er zu ihren guten Ergebnissen, die den Neuanfängern doch „Appetit“ machen müsse, ebenfalls gute Leistungen zu erbringen. Der Bauberuf sei auch im Jahr 2010 immer noch spannend und biete immer neue Herausforderungen, so fasste es Grünewald zusammen. Hightech habe auch auf der Baustelle Einzug gehalten und erfordere aufgrund der vielfältigen Aufgabenstellungen von den Azubis nicht nur technikorientiertes sondern auch ökologisches und ökonomisches Denken. Man müsse 4 Bau Aktuell 03/04 2010 nur an die Herausforderungen der Zukunft denken, wie beispielsweise emissionsfreie Häuser oder Energie Plus-Gebäude. „Die Auszubildenden in der Baubranche sind also auch ein Stück weit Umweltschützer“ stellte Grünewald fest. Damit die Bauindustrie für die Zukunft fit sei, brauche sie hohe Investitionen in die Ausbildung. „Wir vom Bauindustrieverband begrüßen sehr, dass die alte Landesregierung den Neubau von Fachhochschulen noch mit 200 Mio. Euro angestoßen hat.“ Um immer wieder für neue Auszubildende zu werben, sei vor allem die Zusammenarbeit mit den Schulen und eine rechtzeitige Akquise von Lehrlingen wichtig. So freute sich Grünewald besonders, dass im Rahmen der Berufswahlorientierung auch Schüler aus den 10. Klassen zweier Hauptschulen zu Gast waren, um Lehrlingstag-Luft zu schnuppern. Auch ihnen gab Grünewald etwas mit auf den Weg: „Die Rahmenbedingungen für gute Karrierechancen sind in der Baubranche gegeben. Nutzen Sie sie!“ Festredner Roland Matzdorf, NRW Arbeitsministerium. Der für NRW Arbeitsminister Guntram Schneider eingesprungene Roland Matzdorf aus dem Arbeitsministerium begrüßte die neuen Azubis mit den Worten: „Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Berufswahl. Der Erfolg Ihrer Arbeit ist mit Händen greifbar. Darauf können Sie später stolz sein. Auf dem Bau beschäftigt zu sein, ist ein toller Beruf!“ Für die neue Landesregierung sei die Bauindustrie ein leuchtendes Vorbild, weil sie eine doppelt so hohe Ausbildungsquote wie andere Wirtschaftszweige vorweisen könne. Das läge nicht zuletzt an der so genannten Sozialkasse der Bauwirtschaft (SOKA Bau), in die alle Unternehmen der Branche, unabhängig davon ob sie ausbilden oder nicht, eine Ausbildungsabgabe tätigen müssen. „Dieses Beispiel ist einmalig“, stellte Matzdorf fest. Trotzdem gebe es immer noch offene Ausbildungsstellen, auch im Baubereich, so Matzdorf weiter. Das zeige schon jetzt die Probleme der demografischen Entwicklung, die uns noch mehr als 15 Jahre begleiten würden. „Die Kinder, die heute in den Klassen fünf und sechs lernen, werden später alle gebraucht. Als Fachkräfte allerdings, nicht als Ungelernte.“ Das Land NRW kümmere sich um die Ausbildungsfähigkeit von jungen Menschen. Matzdorf betonte, es gebe einen deutlichen Nachholbedarf bei der Berufsvorbereitung, Berufsorientierung und Berufswahl. Schon in den unteren Klassen, spätestens aber ab Klasse acht müssten diese Themen zum festen Bestandteil des Unterrichts werden, damit die jungen Menschen erfahren, worauf die Schule überhaupt abziele. Die Schulausbildung sei schließlich Mittel zum Zweck, um einen Beruf zu erlernen. „Ohne Beruf bin ich in unserer Hochleistungsgesellschaft nichts“, so Matzdorf wörtlich. Es sei wichtig, die Wirklichkeit des Arbeitslebens frühzeitig in die Schulen zu holen. Dazu gehöre auch, dass Schule und Wirtschaft miteinander kooperieren und „die Türen füreinander weit öffnen.“ Auch lebenslanges Lernen sei wichtig für die berufliche Weiterentwicklung. „Wer sich nicht weiterbildet, bleibt auf der Strecke“, gab er dem Baunachwuchs mit auf den Weg. Weltweit würden Länder wie China und Indien technisch aufholen. „Der einzige Weg, weltmarktfähig zu bleiben ist Bildung“ betonte Matzdorf. Für ihn sei dabei die Gleichwertigkeit der akademischen und beruflichen Bildung wichtig, auch wenn Akademiker landläufig ein höheres Ansehen hätten. In jedem Produktionsbetrieb würden schließlich rund 20 Pro- zent Akademiker beschäftigt, aber etwa 65 Prozent Facharbeiter. „Die Mischung machts“, so Matzdorf abschließend. Deshalb sei auch die Verbindung von praktischer Ausbildung und anschließendem Studium optimal. Rudolf Jelinek,1. Bürgermeister der Stadt Essen. Der Essener Bürgermeister freute sich, im Kulturhauptstadtjahr 2010 auch den Lehrlingstag der Bauindustrie in Essen begrüßen zu können. Auch er gratulierte den Jahrgangsbesten zu ihren exzellenten Ergebnissen, die sich die jungen Leute sicher hart erarbeitet hätten. „Aber erstklassige Leistungen werden immer belohnt“. Mit guten Ergebnissen hätte der Nachwuchs immer ein Chance auf dem Arbeitsmarkt, auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten. Das sei Ansporn für die jungen Leute, denn „wer sich richtig reinkniet, der wird am Ende belohnt.“ Die Bauindustrie sei ein besonders wichtiger Partner im Bereich Ausbildung, betonte Jelinek. Nicht nur für das Land Nordrhein-Westfalen, sondern auch für die Stadt Essen. Das Bundesligaquiz. Wer ist der leichteste Spieler beim BVB? Oder der erfahrenste Spieler bei Schalke 04? Welcher Spieler vom FC Bayern spielt schon am längsten im Verein? Wie viele Zuschauer fasst das kleinste Bundesligastadion? Diesen Fragen und mehr stellten sich sechs „frische“ Azubis aus den drei Ausbildungszentren Essen, Hamm und Kerpen beim traditionellen Bundesligaquiz. Den Quizmaster spielte diesmal Helmut Rehmsen, dem kundigen Publikum aus dem WDR 2 Morgenmagazin und der Wirtschaftssendung „markt“ im WDR Fernsehen bekannt. Die drei Teams bewiesen echtes Bundesliga-Insiderwissen und lieferten sich ein enges Kopf an Kopf-Rennen um den Sieg. Lautstarke Unterstützung war den Teams spätestens beim Torwandschießen sicher. Und Helmut Rehmsen gab noch den einen oder anderen guten Tipp mit auf den Weg: „Stell Dir vor, es ist Dein Zementmischer“. Man glaubt es kaum, aber der Kerpener Azubi traf darauf hin ins Schwarze. Und obwohl die Essener den Heimvorteil ausnutzen wollten und während des Quiz in Führung lagen, gewann am Ende das Duo aus Kerpen. Sie hatten beim Torwandschießen schlussendlich die Nase vorn. Zur Belohnung gab es für die beiden Azubis jeweils 250 Euro in bar. Die Jahrgangsbesten. Sie haben überdurchschnittliche Leistungen erbracht und sich damit für eine Karriere in der Bauindustrie empfohlen: 45 Azubis der nordrhein-westfälischen Bauindustrie aus 25 verschiedenen Berufen legten ihre Facharbeiterprüfungen 2009/2010 mit Bestnoten ab. Sie wurden anlässlich des Lehrlingstages in der Grugahalle vor den 750 Neuanfängern besonders geehrt und namentlich auf die Bühne gebeten. Dort erhielten die talentierten Nachwuchskräfte neben den persönlichen Glückwünschen von Roland Matzdorf, NRW Arbeitsministerium, Senator Dirk Grünewald, Vorstandsvorsitzender des Berufsförderungswerkes und Präsident der IHK Essen sowie Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin des Bauindustrieverbandes NRW, auch ihre Urkunden und als Dank und Anerkennung einen iPod. Die zukünftigen Kollegen aus den Ausbildungszentren feierten die Jahrgangsbesten mit viel Applaus. s Lehrlingstag Beglückwünschten die Jahrgangsbesten 2010 1. Reihe v.l.: Roland Matzdorf, Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes NRW Rudolf Jelinek, 1. Bürgermeister der Stadt Essen Senator Dirk Grünewald, Vorstandsvorsitzender Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin Bauindustrieverband NRW Herzlichen Glückwunsch den Jahrgangsbesten! Name Ausbildungsberuf Ausbildungsfirma Jon Stoian, Telgte Asphaltbauer Asphalt-Union Wolf & Oberlack Baugesellschaft mbH & Co. KG, Greven Christian Bartjes, Kleve Baugeräteführer Heinrich Loock Erd- und Tiefbau GmbH, Kleve Marc Viethues, Gronau Baugeräteführer Bröcker Tiefbau GmbH, Gronau Jens Altendorf, Essen Baustoffprüfer Geotechnik Borchert Ingenieure GmbH & Co. KG, Essen Jannik Jung, Köln Baustoffprüfer Mörtel-/ Beton-trenntechnik TPA Gesellschaft für Qualitätssicherung und Innovation GmbH, Köln Fabian Elflein, Hagen Bauwerksabdichter Elflein-Isolierbau GmbH, Hagen Patrick Jorzyck, Gütersloh Bauwerksabdichter Hans Holub GmbH, Rietberg Miriam Höhne, Lohmar Bauzeichnerin RWE Power AG, Bergheim Beatrix Schippa, Hürth Bauzeichnerin Stadt Köln Emanuel Dümmer, Hellenthal Beton- und Stahlbetonbauer Bauwens Construction AG, Köln Tobias Ohrem, Nörvenich Beton- und Stahlbetonbauer Hans Lamers GmbH & Co. KG, Jülich Dalbir Singh, Kürten Beton- und Stahlbetonbauer Behnke Bauges. mbH & Co. KG, Kürten Daniel Strötgen, Dinslaken Beton- und Stahlbetonbauer Hochtief Construction AG, Essen Hendrik Wrenger, Essen Beton- und Stahlbetonbauer Hochtief Construction AG, Essen Lea Schrameyer, Hörstel Bürokauffrau Schäfer-Bauten GmbH, Ibbenbüren Frederick Berchter, Hagen Fassadenmonteur Henke AG, Dächer- und Fassadenbau, Hagen Sebastian Segeth, Dormagen Feuerungs- und Schornsteinbauer Karrena GmbH, Ratingen Alexander Roth, Duisburg Gleisbauer DB Netz AG, Duisburg Uwe Hüsers, Meppen Industrie-Isolierer Hertel GmbH, Lingen Anastasija Nikolaus Industriekauffrau VolkerRail Deutschland GmbH, Wesel Jan Kremer, Herne Industriekaufmann Heitkamp BauHolding GmbH, Herne Bastian Pfeffer, Essen Industriekaufmann Hochtief Construction AG, Essen Sven Velten, Essen Industriekaufmann Hochtief Construction AG, Essen Patrick Remke, Ibbenbüren Industriemechaniker Schäfer-Bauten GmbH, Ibbenbüren Pablo Carrera Dorribo, Münster Kanalbauer Hubert Riesenbeck Bauunternehmung GmbH & Co. KG, Münster Simon Heberle, Castrop-Rauxel Kanalbauer Bernhard Heckmann GmbH & Co. KG, Hamm Manuel Reckfort, Münster Kanalbauer Batteux GmbH & Co. KG, Münster Nicole Marx, Essen Kauffrau für Bürokommunikation Hochtief Construction AG, Essen Alina Wennersheide, Essen Kauffrau für Bürokommunikation Hochtief Construction AG, Essen Dany Kremer, Nörvenich Maurer Bilfinger Berger AG, Hochbau, Köln David Schwert, Düsseldorf Maurer Bilfinger Berger AG, NL Retail, Düsseldorf Alexander Schwippert, Bad Honnef Maurer Hans Blatzheim GmbH & Co. KG, Köln Karsten Bomke, Dortmund Mechaniker für Land- und Baumaschinentechnik Bernhard Heckmann GmbH & Co. KG, Hamm Lukas Armbruster, Weeze Rohrleitungsbauer Dicks GmbH, Weeze Ewgenij Filippenko, Düsseldorf Rohrleitungsbauer Paul Speeck GmbH, Dortmund Philipp Bischop, Bocholt Straßenbauer Heitkamp & Hülscher GmbH & Co. KG, Stadtlohn Erdal Eryaman, Hennef Straßenbauer Strabag AG, Köln Sven Fischer, Sankt Augustin Straßenbauer Hans-Dieter-Böckem GmbH, Siegburg Dominic Schmidt, Burbach Teilezurichter Hering Bau GmbH, Burbach Maximilian Horn, Kölbingen Trockenbaumonteur Mosch & Baumann GmbH, Kaden Alexander Schamber, Neuss Trockenbaumonteur BIS HIMA GmbH, Heinsberg Hans-Georg Körner, Bergheim Zimmerer Hochtief Construction AG, Essen Daniel Langeborg, Köln Zimmerer Bauunternehmung Hofschröer GmbH, Lingen Tim Wolters, Essen Zimmerer Streif Baulogistik GmbH, Essen Jakob Zimmermann, Essen Zimmerer Streif Baulogistik GmbH, Essen Bau Aktuell 03/04 2010 5 GU-Symposium Generalunternehmer oder Einzelvergabe? Dortmunder GU-Symposium mit großer Resonanz Dortmund. Rund 100 Führungskräfte von Bauunternehmen, öffentlichen sowie privaten Auftrag gebern, Banken, Versicherungen und Rechtsanwaltskanzleien interessierten sich für das Generalunternehmer (GU)-Symposium, das der Bauindustrieverband gemeinsam mit der Technischen Universität Dortmund am Mittwoch, 15. September 2010, durchführte. Im Mittelpunkt stand die Frage: „Wie wähle ich die passende Vergabeform für ein Bauprojekt“. oben: Peter Knopf Mitte: Bauindustriepräsident Andreas Schmieg unten, v.l.: Dipl.-Ing. Horst Winkler, Rechtsanwalt Michael Halstenberg, Erfried Schüttpelz, Prof. Mike Gralla, Dipl.- Ing. Klaus Pacher und Moderator Prof. Peter Racky Dipl.- Ing. Wolfgang Degener (2. v.r.), Business Development Hochtief Construction AG, Essen, erhielt die Nachbildung einer „Nana“, die unter allen Symposium-Teilnehmern verlost wurde. Überreicht hat sie Dipl.Ing. Klaus Pacher (rechts). Mit diesen Frauen-Figuren hat sich die Malerin und Bildhauerin Niki de Saint Phalle als Künstlerin einen Namen gemacht. Die „Nana“-Kopie wurde von der Ed. Züblin AG, Düsseldorf gestiftet. Außerdem freuen sich mit dem Gewinner: Prof. Mike Gralla und Beate Wiemann. 6 Bau Aktuell 03/04 2010 Referenten von privaten und öffentlichen Auftraggebern erläuterten praxisnah und anschaulich ihre jeweiligen Entscheidungskriterien für eine Generalunternehmer- bzw. Einzelvergabe. Um das facettenreiche Thema von allen Seiten zu beleuchten, folgten außerdem Vorträge aus Sicht der mittelständischen Bauindustrie sowie versicherungstechnische, juristische und wissenschaftliche Bewertungen der GU- oder Einzelvergabe. In der abschließenden konstruktiven Diskussion mit dem fachkundigen Publikum standen Themen wie Mittelstandsdefinition, Parallelausschreibungen und die Abgrenzung Generalunternehmer/Generalübernehmer im Fokus. Fazit der Veranstaltung: Die Fragestellung ‚Generalunternehmer oder Einzelvergabe‘ ist nicht ohne weiteres pauschal mit ja oder nein zu beantworten. Vielmehr ist eine individuelle Betrachtungsweise bei komplexen Bauvorhaben unerlässlich. Das gilt insbesondere für mittelständische Unternehmen, wenn die Anforderungen eines Projekts beispielsweise so weit gehen, dass Haftung und Risiken an den Generalunternehmer übertragen werden. Am Ende der Veranstaltung blieben den Teilnehmern unterm Strich umfassende Informationen sowie gebündelte Daten und Fakten zum Thema Vergabeform, aus denen jeder sein ganz persönliches Fazit ziehen konnte. „Wir haben das Ziel der Veranstaltung, allen Beteiligten möglichst objektive und belastbare Entscheidungskriterien an die Hand zu geben, Einflussfaktoren auf die Entscheidung aufzuzeigen und mit herkömmlichen Vorurteilen aufzuräumen voll erreicht“, resümierte Beate Wiemann, Hauptgeschäftsführerin der Bauindustrie NRW. Der Moderator des Symposiums Prof. Dr. Peter Racky von der Uni in Kassel brachte es zu Beginn der Veranstaltung so auf den Punkt: „Die heutige Veranstaltung ist ein wichtiger Beitrag zur Versachlichung einer emotional geführten Diskussion.“ Die Vortragsfolien können bei Interesse per Mail unter [email protected] angefordert werden. Die Vorträge im Überblick: Dipl.-Ing. Klaus Pacher, Technischer Direktionsleiter NRW, Ed. Züblin AG, Düsseldorf: Die Bedeutung der GU-Vergabe für den Mittelstand Der Vizepräsident der nordrhein-westfälischen Bauindustrie konzentrierte sich in seinem Vortrag auf die Kernaussage, der Mittelstand profitiere von der GU-Vergabe. „In den großen und mittelständisch geprägten Unternehmen der Bauindustrie sind 2/3 aller im Bauhauptgewerbe Beschäftigten tätig, während das Bauhandwerk 1/3 in zahlreichen mono strukturellen Betrieben beschäftigt“, betonte Pacher. Nur mit dem Knowhow und der Leistungsfähigkeit dieser Unternehmen seien herausragende Bauwerke im In- und Ausland überhaupt erst realisierbar. Aus seiner Sicht sind auch in Zukunft komplexe Bauvorhaben ohne Generalunternehmer nicht wirtschaftlich umsetzbar. Vielmehr müssten Bauunternehmen und der Bauindustrieverband dafür sorgen, die Definition für den Begriff Mittelstand im Sinne des EU-weiten Verständnisses klarzustellen und nicht weiterhin ausschließlich mit dem Handwerk in Verbindung bringen zu lassen. Eine GU-Vergabe sei grundsätzlich nicht teurer als eine Fachlosvergabe, so Pacher. Bei einer Fachlosvergabe würden zahlreiche „GU-Leistungen“ auf den Auftraggeber, Projektsteuerer oder Planer verlagert. Diese Kosten müssten zur Präferierung einer Fachlosvergabe bei Kostenvergleichen berücksichtigt werden. Pacher erläuterte weiter, wissenschaftliche Untersuchungen an Universitäten hätten unter Berücksichtigung aller Kosten bis zum Projektende eindrucksvoll belegt, dass eine GU-Vergabe insbesondere bei komplexen Aufgaben die deutlich wirtschaftlichere Lösung darstelle. Die Nachtragsvolumina bei einer GU-Vergabe seien nachweislich geringer und der Auftraggeber erhalte schon zum Projektstart die Gewähr für Termine und Kosten. Zudem übernehme der GU das Insolvenzrisiko der Nachunternehmer, er gebe Ausführungssicherheiten für das Gesamtprojekt und bringe gewachsenes technisches und kaufmännisches Know-how mit. Pacher plädierte zum Abschluss für eine ausgewogene Gesetzgebung, die allen Marktteilnehmern und den Projekten gerecht wird und darüber hinaus den Auftraggebern die Spielräume verschafft, die im Einzelfall wirtschaftlich sinnvolle Vergabeform frei wählen zu können. Dipl.-Ing. Horst Winkler, Leiter Strategischer Einkauf, Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW, (BLB) Düsseldorf: Entscheidungskriterien eines öffentlichen Auftraggebers Der BLB NRW ist das Immobilienunternehmen des Landes NordrheinWestfalen. Die Leistungen für die Kunden umfassen den gesamten Lebenszyklus der übertragenen Immobilien: Von der Standortsuche und der Projektentwicklung für neue Gebäude über die Planung und Realisierung, Instandhaltung und Instandsetzung bis hin zur Verwertung nicht mehr benötigter Immobilien. Im vergangenen Jahr 2009 erreichte das Bauvolumen des BLB mit 1,22 Milliarden Euro nach eigenen Angaben einen neuen Spitzenwert. Horst Winkler betonte in seinem Vortrag, in den vergangenen vier Jahren seien Bauaufträge in Höhe von insgesamt 4,7 Milliarden Euro an nordrhein-westfälische Bauunternehmen vergeben worden. Die Entscheidungskriterien pro oder contra GU-Vergabe seien dabei stets Einzelfallentscheidungen, die der BLB ausschließlich nach dem Markt und damit nach der wirtschaftlichsten Vergabeart treffe. Jedes Bauvorhaben würde kritisch geprüft. Das Controlling aller Vergaben liege in der Zentrale des BLB. Die Entscheidung und Festlegung der Vergabeform erfolge jedoch in einem Top-down-Verfahren und liege am Ende in der für diese Maßnahme verantwortlichen BLB Niederlassung. Analysiert würden im Vorfeld die Risiken sowie die Flexibilität im Projekt. Je nach Komplexität des Bauvorhabens bewerte man Kriterien wie Sicherheit von Terminen, Kosten und Qualität sowie Kundenzufriedenheit, Prozessorganisation, Finanzen und fachliches Know-how der Ausführenden. Die Vergabestrategie ergebe sich also aus den Projektanforderungen. Bei großen und komplexen Bauaufträgen sprächen einige Faktoren für eine GU-Vergabe: Kurze Realisierungszeit, weniger Aufwand für den Bauherrn, da nur ein Ansprechpartner, geringerer Aufwand für die Koordination des Schnittstellenmanagements, Kostensicherheit, Terminsicherheit sowie einheitliche Gewährleistung. Peter Knopf, Prokurist Multi Development Germany GmbH, Duisburg: Entscheidungskriterien eines privaten Auftraggebers Peter Knopf war als Referent kurzfristig für Michael Cesarz, Sprecher der Geschäftsführung Metro Group Asset, eingesprungen. Multi Development Germany ist eines der größten Immobilienunternehmen Europas, das nach eigenen Angaben Projekte mit höchsten Qualitätsstandards entwickelt, besitzt und betreibt. Dazu gehören Einzelhandelszentren, Bürogebäude und multifunktionale Projekte in ganz Europa. In Deutschland baute das Unternehmen beispielsweise das Forum Duisburg und das Centrum Galeria Dresden. Derzeit seien bei Multi Development europaweit Projekte mit einem Investitionsvolumen von 2,5 Mrd. Euro im Bau, so Peter Knopf. Die Entscheidung für eine GU-Vergabe, bei der auch mittelständische Unternehmen stets mit einbezogen würden, sei von folgenden Kriterien abhängig: Nachvollziehbare Preisgestaltung, plausible und seriöse Preisentwicklung, Budgeteinhaltung, Projektgröße müsse zum GU passen, Erfahrungen im Shopping-Center Bereich, flexibler Umgang mit Veränderungen in der Bauphase, Bonität, Pressearbeit, Referenzen und nicht zuletzt der persönliche Kontakt, der auch in möglichen Konfliktsituationen eine professionelle Zusammenarbeit erfordere. Insbesondere der Aufbau von Vertrauen sei für ein konfliktfreies und partnerschaftliches Bauen von Bedeutung, betonte Knopf. So sei es für Multi Development wichtig, dass der GU einen durchgängigen Ansprechpartner mit entsprechender Entscheidungskompetenz stelle. Man bevorzuge flache Hierarchien, Malus/Bonus-Regelungen sowie gemeinsame Büros. Im Übrigen gebe das Projektentwicklungsunternehmen alle Risiken an den GU weiter. Vom GU erwarte man zudem die Akzeptanz beigestellter Teil- und Fachlose, die Bereitschaft zu „Zwangsehen“ in Argen und Bietergemeinschaften, Zuverlässigkeit bei Terminen und Qualität sowie die Risikoübernahme, die bei einer Einzelvergabe nicht leistbar sei. Gegen eine GU-Vergabe spreche lediglich die geringe Zahl der Marktanbieter. Eine Einzelvergabe, so Knopf, habe im Praxistest gezeigt, dass sie teurer sei. Die Synergien, die ein GU durch die Gesamtabwicklung in einem Haus bereitstelle, könne ein Projektentwickler mit seinem Personal nicht gewährleisten. GU-Symposium Rechtsanwalt Michael Halstenberg, Ministerialdirkektor a.D., HFK Rechtsanwälte, Düsseldorf: Einfluss der Versicherungsrisiken Im Mittelpunkt des Vortrags von Michael Halstenberg stand die Berücksichtigung von Versicherungsrisiken als wesentlicher Bestandteil des Risikomanagements und damit des Beschaffungsvariantenvergleichs. Ein fortlaufendes Risikomanagement diene der Reduzierung der Gesamtkosten. Wesentlicher Inhalt eines Risikomanagements seien Risikoidentifizierung und -qualifizierung, Risikobewertung und Risikoberechnung. Üblicherweise würden Kategorien gebildet, wie zum Beispiel Planungs-, Bauund Finanzierungsrisiken. Hinzu kämen Einzelrisiken wie Insolvenz oder Termineinhaltung. Die Bewertung der Eintrittswahrscheinlichkeit und die mögliche Schadenshöhe führten dann zu einer Risikomatrix. Halstenberg betonte weiter, „Träger des Risikos soll der sein, der es am besten beeinflussen kann.“ Dies habe eine Verringerung der Risikoprämie zur Folge. Notwendiger Bestandteil jedes Risikomanagements sei ein Sicherheitskonzept mit Bürgschaften, Aufrechnungsmöglichkeiten sowie Bildung von Rücklagekonten. Halstenberg erläuterte weiter, dass in den meisten PPP-Ausschreibungen, anders als international üblich, die Anforderungen an Versicherungsleistungen fehlten. Dies führe zu Unklarheiten bei der Angebotserstellung und der vergleichenden Bewertung. Viele Risiken in der Planungs-, Bau- und Betriebsphase, so resümierte Halstenberg, seien grundsätzlich versicherbar. Versicherungsunternehmen böten im Rahmens des Risikomanagements zum Beispiel Vertragserfüllungs-, Bauzeiten-, Mängelansprüche- und Mängelkostenversicherungen an. Erfried Schüttpelz, Richter am OLG Düsseldorf: Rechtliche Rahmenbedingungen für die Einzel- und GU-Vergabe In §97 Abs. 3 der GWB heißt es: „Mittelständische Interessen sind vornehmlich durch Teilung der Aufträge in Fach- und Teillose angemessen zu berücksichtigen.“ Sinn dieser Vorschrift sei es, so referierte Erfried Schüttpelz, den Mittelstand zu fördern, mehr Wettbewerb zuzulassen sowie eine größere Professionalität zu erreichen. Allerdings sei „Mittelstandsförderung“ ein vergabefremdes Kriterium und im EU-Vergaberecht nicht zu finden. Würde der Begriff der Fachlosvergabe zu statisch ausgelegt, könne er der Weiterentwicklung vor allem im technischen Bereich immer weniger Rechnung tragen. Die Gesamtvergabe, so der vergaberechtliche Begriff, müsse die Ausnahme bleiben. Erwägt ein öffentlicher Auftraggeber diese Form, müsse er sich mit den dafür und dagegen sprechenden Gründen in besonderer Weise auseinandersetzen. Für eine GU-Vergabe sprächen aus rechtlicher Sicht wirtschaftliche Gründe, wenn zum Beispiel eine Vielzahl von Kleinaufträgen nicht zumutbar sei, oder auch technische Gründe wie beispielsweise schnellere und flexiblere Auftragsdurchführung durch den GU. Grundsätzlich sei auch aus rechtlicher Sicht jede Vergabeentscheidung eine Einzelfallentscheidung. Das mache es für den öffentlichen Auftraggeber vor dem Oberlandesgericht schwierig, denn er müsse detailliert und plausibel darlegen, warum eine Fach- und Teillosvergabe nicht funktioniere. Die Gründe für oder gegen eine Gesamtvergabe müssten vor allem nachvollziehbar in einer Dokumentation zusammengestellt sein. Der Verweis auf die Wirtschaftlichkeit der Vergabeform stehe bei den Entscheidungen des Oberlandesgerichts nicht im Vordergrund. Allerdings genüge es, wenn das Konzept des Auftraggebers plausibel sei. Nicht alle Einzelheiten könne das Gericht überprüfen, da sonst die Gefahr der Vergabeverzögerung zu groß würde. In der täglichen Praxis beschäftigten sich von 100 Beschwerden lediglich zwei mit dem Thema Fach- und Teillosvergabe versus Gesamtvergabe. Univ.-Prof. Dr.-Ing. Mike Gralla, Lehrstuhl Baubetrieb und Bauprozessmanagement Technische Universität Dortmund: Wissenschaftliche Erkenntnisse im Hinblick auf Entscheidungskriterien für Vergabeformen Die Vortragsreihe des Symposiums beendete Mike Gralla mit einer Betrachtung des wissenschaftlichen Status quo. Trotz zahlreicher wissenschaftlicher Untersuchungen gebe es keine abschließend eindeutigen Ergebnisse in der Beurteilung der Gesamtproblematik, resümierte der Dortmunder Universitätsprofessor. Bei wissenschaftlichen Betrachtungen müsse die Vergleichbarkeit gewährleistet sein. Das sei hier schwierig, da zu viele Facetten beim Thema GU-Vergabe ja oder nein eine Rolle spielten. Deshalb biete das durchgeführte Symposium auch keine wissenschaftliche Lösung, sondern lediglich Denkanstöße aus wissenschaftlicher Sicht. Dazu gehöre zum Beispiel die Feststellung, dass die Schnittstellen im Planungsprozess eines Bauvorhabens aufgrund der beteiligten Fachdisziplinen vielfältig und zahlreich seien. Ein Auftraggeber, der alle Planungsbeteiligten einzeln beauftrage, trage auch das Koordinations- und Schnittstellenrisiko. Um dieses Risiko zu minimieren, könnten alle Planungsleistungen an einen Generalplaner vergeben werden. Gralla verwies in diesem Zusammenhang auf unterschiedlich besetzte Begrifflichkeiten von Auftragnehmertypen, wie Generalunternehmer, Generalübernehmer, Totalunternehmer etc. Die einzelnen Unternehmereinsatzformen seien zwar in der baubetrieblichen Lehre festgeschrieben, würden aber in der Praxis in Abhängigkeit der zu erbringenden Planungsleistungen unterschiedlich definiert. Die Risikoverteilung zwischen Auftragnehmer und Auftraggeber sei demnach abhängig vom benutzten Vertragstyp. Der Zeitpunkt eines Vergleichs zwischen Einzel- und GU-Vergabe sei oftmals der Vergabezeitpunkt und nicht der Abrechnungszeitpunkt, merkte Gralla kritisch an. Das bedeute zum Beispiel, dass Risikorücklagen in einer Einzelvergabe noch nicht aktiviert und damit nicht berücksichtigt würden. Mögliche Lösungsansätze sieht Gralla in einer einheitlichen Vertragsdefinition für den GU und den GU-Zuschlag, in einer transparenten Kalkulation mit einer Regelung der Risikoverteilung und Risikobudgettöpfen. s Pressekonferenz: Bauverbände fordern Investitionen in den Straßenbau NRW schon bald Stauland Nr.1 in Europa Düsseldorf. Nach dem Willen der neuen, rot-grünen NRW-Minderheitsregierung sollen Landes-, Bundes- sowie Bundesfernstraßen in Nordrhein-Westfalen grundsätzlich nur noch erhalten werden. Neubau- und Ausbauplanungen werden per sofort eingefroren. Damit wird es in Zukunft keine neuen Ortsumgehungsstraßen zur Entlastung der Städte und keine Autobahnlückenschlüsse zur Verbesserung des Wirtschaftsstandortes Nordrhein-Westfalen mehr geben. Statt Transitland Nr. 1 wird Nordrhein-Westfalen mit seiner intensiven wirtschaftlichen Außenverflechtung als logistische Drehscheibe für den nationalen und internationalen Güterverkehr schon bald zum Stauland Nr. 1 in Europa. „Eine solche Entwicklung, die aus rein ideologischen Gründen billigend in Kauf genommen wird, kann und darf es nicht geben“, warnten einstimmig die Hauptgeschäftsführer der drei nordrhein-westfälischen Bauverbände Lutz Pollmann (Baugewerbliche Verbände), Beate Wiemann (Bauindustrieverband NRW) und Hermann Schulte-Hiltrop (Bauverbände Westfalen) in einem gemeinsamen Pressegespräch der Bauwirtschaft NRW am 26. August 2010 im Wirtschaftsclub Düsseldorf. So erzeugte die Koalitionsvereinbarung der neuen Landesregierung bei der Bauwirtschaft NRW vor allem im Hinblick auf die Straßenbauinvestitionen erhebliche „Bauchschmerzen“. Wer wie die Landesregierung dem Klimaschutz höchste Bedeutung beimesse, der müsse sich auch darüber klar sein, dass zunehmende Megastaus auf nordrhein-westfälischen Straßen die Abgasbelastung mit CO2 und damit die Umweltbelastung massiv in die Höhe treiben. Auch die stetige Zunahme des PKW- und LKW-Aufkommens spreche eindeutig dafür, dass Straßenbauinvestitionen auf keinen Fall reduziert, sondern unbedingt bedarfsgerecht ausgeweitet werden müssten. Zweckgebundene Nutzerfinanzierung. Erfreulich seien die Bestrebungen der Koalition, die geplanten Bahnprojekte, z.B. den Rhein-RuhrExpress (RRX), weiter zu verfolgen. Gleichwohl befürchten die Bauverbände, dass die neuen Akzente bei der Verkehrsinfrastrukturpolitik pro Bahn zu Lasten der Straße aufgrund der überragenden Bedeutung des Wirtschaftsstandortes Nordrhein-Westfalen zu immer gravierenderen Verkehrsengpässen führen. Statt nur noch in den Straßenerhalt zu investieren und - wie seit Jahren erfolglos - mehr Güter auf Schiene, Schiff oder Flugzeug verlagern zu wollen, sollte die Landesregierung ihre Ausgaben im Landesstraßenbau auf ein bedarfsgerechtes Niveau von mindestens 200 Mio. Euro pro Jahr anheben. Die jetzt beschlossene Bündelung der Aktivitäten des Landesstraßenbaus in einer neu aufzubauenden Verkehrsleitzentrale sei geradezu kontraproduktiv, weil sie neue Bürokratie aufbaue auf Kosten dringend notwendiger Investitionen. Angesichts der Schuldenbremse und der Sparzwänge der öffentlichen Hände empfiehlt die Bauwirtschaft NRW bei der Verkehrswegefinanzierung eine Umstellung von der bisherigen Haushalts- bzw. Steuerfinanzierung auf eine zweckgebundene Nutzerfinanzierung, beispielsweise durch Einführung einer PKW-Vignette bei gleichzeitiger Entlastung der PKW-Fahrer von der Kfz- und Mineralölsteuer. Auch die Entwicklung im Wohnungsbau NRW könne die neue Landesregierung mit ihrer ökologischen Schwerpunktsetzung maßgeblich beeinflussen, betonten die Vertreter der drei Bauverbände. Schließlich stellten sowohl der demografische Wandel in Städten und Regionen des Landes als auch die gesetzlichen Anforderungen an energieeffizientes Bauen in Neubau und Bestand die Gesellschaft vor große Herausforderungen. Zur v.l. Beate Wiemann, Bauindustrie NRW, Lutz Pollmann, Baugewerbliche Verbände und Hermann Schulte-Hiltrop, Bauverbände Westfalen, beim Pressegespräch in Düsseldorf Sicherstellung und Förderung des sozialen Wohnungsbaus schlagen die Verbände-Repräsentanten u.a. vor, die der NRW.Bank übertragenen Finanzmittel ausschließlich zweckbezogen für Investitionen in den sozialen Wohnungsbau zu verwenden und aus diesem Kapitalstock mindestens 1 Mrd. Euro jährlich dem sozialen Wohnungsbau zufließen zu lassen. Städtebauförderung. Zum Vorschlagskatalog der Bauwirtschaft NRW gehört auch, der Städtebauförderung neue Impulse zu geben. Angesichts entvölkerter Stadtkerne sei es dringend notwendig, verödete Stadtzentren zu revitalisieren und gleichzeitig soziale Brennpunkte zu entschärfen. Aufgrund ihres hohen Multiplikatoreffektes - jeder investierte Euro zieht RWI zufolge acht weitere Euro an öffentlichen und privaten Investitionen nach sich – gehört die Städtebauförderung zu den effizientesten öffentlichen Investitionsbereichen. Eine weitere positive Auswirkung sei, dass sich als Folge der Städtebaumaßnahmen die Steuereinnahmen und Sozialbeiträge für die Gebietskörperschaften und Versicherungsträger deutlich erhöhen bei gleichzeitig sinkendem Aufwand durch geringere Arbeitslosigkeit. Diese Effekte sollte das Land unbedingt nutzen und die für 2010 für die Städtebauförderung im Landeshaushalt NRW vorgesehenen Mittel von 147,5 Mio. Euro (Bund: 119,1 Mio. Euro) auf 200 Mio. Euro aufstocken. s Bau Aktuell 03/04 2010 7 Ausbildung Hermann-Schmidt-Preis 2010: ABZ Essen erhielt 2. Preis für „waste train“ v.l.: Manfred Kremer, Präsident BIBB Dr. Karl-Heinz Bässler, Leiter ABZ Essen Rudolf Netzelmann, u.bus GmbH, Berlin Reinhold Frenz, Modern Learning GmbH W. Arndt Bertelsmann, Inhaber W. Bertelsmann Verlag Der Hermann-Schmidt-Preis 1996 wurde der Verein „Innovative Berufsbildung e. V.“ vom Bundesinstitut für Berufsbildung, Bonn (BIBB), und dem W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld (wbv), mit dem Ziel gegründet, innovative Entwicklungen in der Berufsbildungspraxis zu initiieren, zu fördern und öffentlich bekannt zu machen. Seit 1997 vergibt der Verein jährlich den Hermann-Schmidt-Preis, um damit besondere Leistungen aus ausgewählten Bereichen der Berufsbildung auszuzeichnen. Namensgeber ist Prof. Dr. Hermann Schmidt, der von 1977 bis 1997 Präsident des Bundesinstituts für Berufsbildung war. Essen/Bielefeld. Fünf Projekte für umweltschonende und nachhaltige Konzepte in der beruflichen Bildung wurden in diesem Jahr mit dem Hermann-Schmidt-Preis 2010 ausgezeichnet. „Berufliche Bildung für Umweltschutz und eine nachhaltige Entwicklung“, so lautete das Thema des zum 14. Mal stattfindenden Wettbewerbs. Damit knüpfte der Verein „Innovative Berufsbildung e.V.“ an die Halbzeit der UN-Dekade „Bildung für eine nachhaltige Entwicklung“ (2005 – 2014) an. Die Preisverleihung fand Ende Oktober anlässlich der 7. wbv-Fachtagung (W. Bertelsmann Verlag, Bielefeld) „Perspektive Bildungsmarketing“ in Bielefeld statt. Das Ausbildungszentrum Essen erhielt für sein Software-Programm „waste train“ den mit 2000 Euro dotierten 2. Preis. Waste train. Bauen in Europa wird in Praxis und Wissenschaft bis zum heutigen Tag vorwiegend unter konstruktiven Gesichtspunkten betrachtet. Bauabfälle stehen dabei häufig nicht im Blickpunkt, obwohl die Planung und Verwertung dieser Reste die Effizienz des Bauens steigern können. Hierauf nimmt auch die aktuelle Novelle der EU-Abfallrahmenrichtlinie Bezug, um die Ressourcen in diesem Bereich auszuschöpfen. Das Projekt „waste train“ bietet innovative Lösungen zum Thema Bauabfallmanagement in Europa. Gemäß der Leitlinie „Abfälle vermeiden, Kosten senken und die Umwelt schonen“ wurden ein Software-Programm sowie handlungsorientierte, multimediale Lehrund Lernmaterialien zur Qualifizierung von Bildungspersonal und Lernenden im Bausektor in fünf Sprachen entwickelt. So werden Lernund Arbeitsaufgaben angeboten, die – soweit möglich – den Zyklus kompletter beruflicher Handlungen durchlaufen. Nach der Maxime „Vermeidung vor Verwertung vor Beseitigung“ und unter Einbeziehung aller relevanten Gewerke kann z. B. der Bau eines Einfamilienhauses „nachgespielt“ werden. Die Jury würdigte die innovativen, didaktisch-methodisch gut aufgebauten Lehr- und Lernmaterialien für Lehrkräfte und Lernende sowie ihren hohen Praxisbezug. „waste train“ fördere in hervorragender Weise die Kompetenzentwicklung und könne jederzeit in die Qualifizierungsprozesse in Betrieben, überbetrieblichen Berufsbildungsstätten oder Berufsschulen einfließen. Traditionslehrbaustelle. Das ABZ Essen, bereits 1927 als „Traditionslehrbaustelle Ruhr- Niederrhein“ gegründet, legte von Anfang an Wert auf die berufliche Qualität der am Bau Beschäf- tigten. In der Einrichtung werden heute jährlich über 2.500 Fachleute weiterqualifiziert. Neben den 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern beschäftigt das Ausbildungszentrum rund 200 nebenamtlich tätige Referentinnen und Referenten. Das ABZ bietet eine überbetriebliche Ausbildung in 25 gewerblichen, technischen und kaufmännischen Berufen sowie die Durchführung von Maßnahmen der beruflichen Fortund Weiterbildung an, in denen modernes Baumanagement professionell vermittelt wird. s Kontakt: Dr. Karl-Heinz Bässler, Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW, Ausbildungszentrum Essen, Lüschershofstraße 71, 45356 Essen E-Mail: [email protected] Internet: www.abz-essen.de Praxistest für den Nachwuchs Essen war STARTKLAR! Essen. Das Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW und die Kreishandwerkerschaft Essen beteiligten sich am landesweiten Projekt Startklar! Rund 600 Schüler aus Gesamt-, Haupt- und Förderschulen absolvierten 2010 im Ausbildungszentrum der Bauindustrie und in Werkstätten der Kreishandwerkerschaft STIFTUNG PARTNER FÜR SCHULE NRW Praktika und lernten dabei die unterschiedlichsten Bau- und Handwerksberufe hautnah kennen. 1,6 Millionen Euro für die Ausbildung Düsseldorf. Die Förderung der überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung in Industrie und Handel wird weiter unterstützt: Die Arnsberger Regierungsvizepräsidentin Karola G eiß-Netthöfel übergab dem Geschäftsführer des Berufsförderungswerkes, Dr.-Ing. Bernd Garstka, im Sommer einen Zuwendungsbescheid über 1,6 Millionen Euro. Mit den Geldern wird die Ausbildung in insgesamt 16 überbetrieblichen Berufsbildungsstätten in Nordrhein-Westfalen schwerpunktmäßig im ersten Ausbildungsjahr gefördert. „Ich freue mich, dass wir mit den Zuschüssen die Qualität der Ausbildung für junge Leute verbessern können“, so G eiß-Netthöfel. Gefördert wird der Lehrlingsnachwuchs von kleinen und mittelständischen Unternehmen aus Industrie und Handel. s 8 Bau Aktuell 03/04 2010 „Das einmalige an diesem für die Essener Region wichtigen Projekt ist die neue Form der Zusammenarbeit zwischen unseren überbetrieblichen Ausbildungsstätten, den Betrieben und den Schulen“, betonte Senator Dirk Grünewald, Präsident der IHK Essen und Vorstandsvorsitzender des Berufsförderungswerkes der Bauindustrie NRW, beim Start des Projekts. „Damit bekommt das bisherige Schüler-Praktikum einen ganz anderen Stellenwert.“ Die Schülerinnen und Schüler, so Dirk Grünewald weiter, erhalten einen intensiven Einblick in die Berufswelt und lernen durch die praktischen Übungen ihre eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten kennen. „Dabei werden sie ganzheitlich von unserem pädagogisch geschulten Ausbildungspersonal angeleitet und unterstützt“, fügte Ulrich Meier, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Essen, hinzu. „Besonders wichtig ist uns, den jungen Menschen die bestmögliche Hilfestellung bei ihrer Berufsorientierung zu geben und das Interesse an einer dualen Ausbildung zu wecken und zu festigen“, ergänzte Dr. KarlHeinz Bässler, Leiter des Ausbildungszentrums der Bauindustrie Essen. Zehn Tage Praxis. Während des zehn Tage dauernden Praktikums lernten die Jugendlichen im Ausbildungszentrum der Bauindustrie die Berufsfelder Mauerwerksbau, Holzbau und Metall kennen. Der erste Praktikumstag begann mit einer Vorstellung der dualen Berufsausbildung im Baubereich und seinen vielfältigen Ausbildungsberufen. Danach wurden die Schülerinnen und Schüler eingekleidet und erhielten eine intensive Einweisung, bevor es am nächsten Tag in die Werkstätten zur praktischen Arbeit ging. Ein Praktikumstag dauerte von 8:00 Uhr bis 15:30 Uhr, freitags bis 15:00 Uhr. „Das ist schon ein langer Tag und eine ungewohnte Arbeit für die Jugendlichen. Da hat sich bei dem einen oder anderen auch mal ein kleiner Muskelkater eingestellt“, fasste Dr. Karl-Heinz Bässler Augen zwinkernd zusammen. s „STARTKLAR! – Mit Praxis fit für die Ausbildung in Nordrhein-Westfalen“ ist ein Gemeinschaftsprojekt von EU, Bund (Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bundesinstitut für Berufsbildung), Land (Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, Ministerium für Schule und Weiterbildung) und der Agentur für Arbeit. Gefördert durch Die Projektumsetzung erfolgt über die LandesGewerbeförderungsstelle des NRW-Handwerks und die Einrichtung „partner für schule.nrw“. Inhaltsverzeichnis Ziele des Vorhabens �STARTKLAR“ Vorhabensbeschreibung Grundmodell �STARTKLAR“ Förderangebote im Überblick Arbeitsstruktur des Projektes Umgesetzt von Ausbildung BWI-Bau Musterverträge im Internet Düsseldorf. Um die Rahmenbedingungen für die mittelständischen Unternehmen in Nordrhein-Westfalen zu verbessern, hat das Wirtschaftsministerium NRW seit 2005 insgesamt sieben Mittelstandspakete auf den Weg gebracht. Diese bündeln gesetzgeberische Maßnahmen sowie Fördermaßnahmen aus allen Ministerien der Landesregierung. Schwerpunkt ist der Bürokratieabbau. Auf Grund seiner mittelstandsfreundlichen Ausrichtung hat auch das PPP-Internetportal des BWI-Bau Aufnahme in das aktuelle Mittelstandspaket 7 gefunden. Musterverträge. Das Wirtschaftsministerium Nordrhein-Westfalen war aktiv an der Konzeption des PPP-Portals beteiligt. Schwerpunkt des Portals bilden Musterverträge für PPP-Projekte im öffentlichen Hochbau. Die Vertragswerke für diese öffentlich privaten Partnerschaften sind in der Regel sehr komplex und müssen für jeden Einzelfall oft komplett neu erarbeitet werden. Das führt zu hohen zeitlichen, personellen und finanziellen Belastungen, die insbesondere bei mittelständischen Unternehmen den Einstieg in den PPP-Markt hemmen. Um zur Standardisierung und Kostenreduktion beizutragen, hat das Betriebswirtschaftliche Institut der Bauindustrie (BWI-Bau) in Kooperation mit Matthias Berger, Partner der Mütze Korsch Rechtsanwaltsgesellschaft aus Düsseldorf, sogenannte PPP-Musterverträge ins Internet eingestellt. Unter www.ppp-portal.de können die in der Praxis vielfach erprobten Musterverträge als Word-Dateien h erunter geladen werden. Das Internetportal ist zudem interaktiv ausgerichtet: Für die Nutzer besteht die Möglichkeit, jeden einzelnen Absatz des Vertragswerks in einem „Fo- rum“ zu kommentieren und mit Fachleuten zu diskutieren. Ein Überblick über aktuelle PPP-Ausschreibungen sowie „News & Downloads“ runden das Portal ab. Für öffentliche Auftraggeber ist der Zugang zu den Verträgen nach vorhergehender Registrierung kostenfrei, von allen anderen Nutzern wird ein moderater Jahresbei- trag in Höhe von 150 Euro plus 19 % MWSt erhoben. s Weitere Infos: BWI-Bau GmbH Uhlandstraße 56, 40237 Düsseldorf Dr. Enno Paulsen Tel. 0211/6703-280, Fax: 0211/6703-282 [email protected] www.BWI-Bau.de, www.ppp-portal.d „Energie- und Gebäudetechnik“ ab Wintersemester 2011/12 Neuer Dualer Studiengang Freude über die erneute Zertifizierung: Dr. Manfred Müller von der VBG (re.) überreicht Dr. Karl-Heinz Bässler das AMS-Zertifikat. Neben der Urkunde besteht das Zertifikat aus einem Glasring, der von der Keramikfachschule in Zwiesel entworfen und hergestellt wurde. VBG rezertifiziert ABZ Essen: Risiken minimieren Essen. Das Ausbildungszentrum der Bauindustrie Essen (ABZ) ist Ende Oktober nach drei Jahren als erster und einziger Bildungsträger bundesweit im „AMS-Arbeitsschutz mit System“ der gesetzlichen Unfallversicherung VBG rezertifiziert worden. Das Unternehmen hat sein Arbeitsschutz-Managementsystem von der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG). nach nationalen und internationalen Standards erneut prüfen lassen und erfüllt somit die zwölf Arbeitsschutzkriterien der VBG. Der Präventionsleiter der VBG-Bezirksverwaltung Duisburg, Dr. Manfred Müller, überreichte das AMS-Zertifikat dem Leiter des Essener Ausbildungszentrums, Dr. Karl-Heinz Bässler. „Die Vermittlung von Arbeitssicherheit auf den Baustellen ist nach wie vor der wichtigste Auftrag zur Sicherstellung der Unversehrtheit der Mitarbeiter in der Bauwirtschaft“, erläuterte Müller bei der Übergabe. Mit der Zertifizierung lebe das ABZ Essen bereits während der Ausbildung den Azubis richtigen Arbeitsschutz vor. Als einziges überbetriebliches Ausbildungszentrum der Bauwirtschaft gelte Essen als „Leuchtturm“ hinsichtlich der Arbeitssicherheit bundesweit, lobte der Präventionsleiter den Erfolg. Arbeitsschutz mit System steht im ABZ Essen an oberster Stelle. 1400 Geräte hat die VBG dort genau unter die Lupe genommen und den einwandfreien Zustand festgestellt. „Jeder Auszubildende ist sich bewusst, dass nur mit geprüften Arbeitsmitteln, beispielsweise Leitern oder Elektrogeräten gearbeitet werden darf“, fasste Dr. Bässler zusammen. An jedem Gerät befinde sich zudem eine Betriebsanleitung mit Hinweisen auf die Bedienung und deren Gefahren. „Diese Sicherheit ist allein schon wichtig, um die jungen Leute zu schützen.“ Alle Auszubildenden werden vor Aufnahme von arbeitssicherheitsrelevanten Tätigkeiten eingewiesen und unterschreiben die Einweisung. Im Gästehaus des ABZ finden zudem im ersten Ausbildungsjahr Brandschutzübungen statt. Dr. Manfred Müller von der VBG ergänzt: „Nachdem das ABZ Essen bereits 2007 das erste Zertifikat erhalten hat, geht es mit gutem Beispiel weiter voran. Alle Beteiligten haben sich über das notwendige Maß hinaus für die Sicherheit eingesetzt und deshalb zu Recht erneut die Zertifizierung erhalten.“ s Köln. Die Fachhochschule Köln und das Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW (BFW), Düsseldorf, haben die Einrichtung und den Betrieb des Bachelorstudiengangs „Dualer Studiengang Energie- und Gebäudetechnik“ vereinbart. Die Studien- und Prüfungsinhalte entsprechen dem Bachelorstudiengang „Energie- und Gebäudetechnik“. Parallel dazu absolvieren die Studierenden eine kaufmännische Berufsausbildung in einem Unternehmen aus der Bauwirtschaft. „Mit dem neuen Studiengang bieten wir Interessierten die Möglichkeit, in diesem zukunftsträchtigen Bereich Ausbildung und Studium erfolgreich zu verbinden und auf dem Arbeitsmarkt chancenreich anzutreten“, erklärte Prof. Sylvia Heuchemer, Vizepräsidentin der Fachhochschule Köln, bei der Vertragsunterzeichnung. Prof. Detlef Orth vom Institut für Gebäudeausrüstung ergänzte: „Die Kombination von technischen und kaufmännischen Kenntnissen ist gerade bei Betriebsübernahmen in kleineren Unternehmen von großem Nutzen.“ Große Nachfrage. Der gesamte Baubereich braucht qualifizierten Nachwuchs. „Wir verfügen über 400 Mitgliedsfirmen und kennen die genauen Bedürfnisse der Branche. Deshalb setzen wir uns mit der Fachhochschule Köln zusammen und entwickeln kreative Lösungen, wie den bun- desweit einzigartigen Dualen Studiengang Energie- und Gebäudetechnik“, erläuterte BFW-Geschäftsführer Dr.-Ing. Bernd Garstka. Bei diesem neuen Studiengang handelt es sich um die zweite Kooperation zwischen der Fachhochschule Köln und dem Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW. Der Duale Studiengang Bauingenieurwesen ist schon seit 2002 erfolgreich in Betrieb. „Die Absolventinnen und Absolventen werden von den Firmen regelrecht hofiert“, betonte Garstka. Ausbildungsplatz und Studienstart. Der Studienbetrieb des Dualen Studiengangs Energie- und Gebäudetechnik startet im Wintersemester 2011/12. Der erste Ausbildungsblock im Unternehmen beginnt bereits am 1. Juni 2011. Wer sich dafür näher interessiert, sollte sich schnellstmöglich um einen Ausbildungsplatz bewerben. Das Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW unterstützt junge Menschen bei der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsbetrieb. s Berufsförderungswerk der Bauindustrie NRW e.V. Edgar Lengwenat Telefon: 02237 5618-32 Telefax: 02237 53937 E-Mail: [email protected] Institut für Technische Gebäudeausrüstung Prof. Dr.-Ing. Detlef Orth Telefon: 0221 8275-2627 Telefax: 0221 8275-2592 E-Mail: [email protected] Presse und Öffentlichkeitsarbeit Sybille Fuhrmann Telefon: 0221 8275-3051 Telefax: 0221 8275-3394 E-Mail: [email protected] Die Vizepräsidentin der Fachhochschule Köln, Prof. Dr. Sylvia Heuchemer und Dr.-Ing. Bernd Garstka, Geschäftsführer des Berufsförderungswerks der Bauindustrie NRW, unterzeichneten die Vereinbarung zum Dualen Studiengang Energie- und Gebäudetechnik. Bau Aktuell 03/04 2010 9 GBT 2. Dialog Bauingenieurkunst Sicherheitspartnerschaft – Einsatz für Verantwortung und Zuverlässigkeit Düsseldorf. Die Veranstaltungsreihe „Dialog Bauingenieurkunst“, die im März dieses Jahres mit einer Auftaktveranstaltung begonnen hatte, wurde am 22. November 2010 fortgesetzt. Zum zweiten D ialog Bauingenieurkunst waren 240 Fachleute aus Unternehmen, Ingenieurbüros, Hochschulen. Landtag und Landesregierung in das Düsseldorfer K21, das frühere Ständehaus, gekommen. Eingeladen hatten der Bauindustrieverband NRW und die Ingenieurkammer-Bau NRW zum Themenschwerpunkt „Sicherheit von Bauwerken“. LFA Schlüsselfertiges Bauen: Erfolgreiche Workshops Düsseldorf. Die Landesfachabteilung (LFA) Schlüsselfertiges Bauen hat erneut zwei erfolgreiche Workshops mit dem Bau- und Liegenschaftsbetrieb (BLB) NRW durchgeführt. Organisiert und begleitet wurden die beiden Veranstaltungen vom LFA Vorsitzenden Karsten Diederichs-Späh, Oevermann Hochbau GmbH, sowie Geschäftsführerin Annette Zülch. Am 6. Oktober 2010 stand das Thema „Nachhaltigkeit, Lebenszyklus und Betreiberhandbuch“ im Mittelpunkt, am 24.November 2010 ging es um „Erfahrungsaustausch, Wettbewerblicher Dialog und Verhandlungsverfahren“. Das Interesse an den beiden Workshops war groß. Nachhaltigkeit. Der erste Workshop behandelte intensiv die aktuellen Themen „Nachhaltigkeit und Nachhaltigkeitszertifikat“ sowie die „Anforderungen an den Lebenszyklus eines Gebäudes“ aus Sicht des BLB NRW. Hans-Ulrich Schlesinger, Vorstandsmitglied des Bauindustrieverbandes NRW und Vorsitzender des Bautechnischen Ausschusses sowie Auditor bei der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen, konnte dem BLB Köln bei dieser Gelegenheit das DGNB-Zertifikat in Silber für deren Verwaltungsgebäude Cardinalstraße in Köln überreichen. Nach seinem Vortrag wurden Fragen bezüglich der Ausschreibung und Vergabe der öffentlichen Hand im Hinblick auf Nachhaltigkeit sowie die Behandlung von Nebenangeboten mit Nachhaltigkeitsaspekten und die entsprechende Vertragsgestaltung lebhaft diskutiert. Wettbewerblicher Dialog. Im Workshop am 24. November stellte der BLB NRW seine Erfahrungen mit der Vergabeform „Wettbewerblicher Dialog“ am Beispiel der Ruhruniversität Bochum vor. Seitens der Bauin dustrie interessierten hierzu insbesondere Bieterentschädigungen für den bei dieser Vergabeform in den Dialogphasen immanenten Mehraufwand als Teil der Transaktionskosten und die Gegenüberstellung der Erfahrungen des BLB mit dem wettbewerblichem Dialog mit denen aus Bietersicht. Außerdem wurde die Lieferantenbewertung des BLB vorgestellt sowie Vorgehensweise, Erfahrungen und Präqualifikation erläutert. Der Vorsitzende der Landesfachabteilung Schlüsselfertiges Bauen, Karsten Diederichs-Späh, zog am Ende der beiden Veranstaltungen positive Bilanz. Die Workshops seien wesentlicher Bestandteil des Erfahrungsaustausches zwischen dem BLB, dem größten öffentlichen Auftraggeber des Landes NRW, und den Mitgliedsunternehmen des Verbandes. Eine Fortführung dieser Workshop-Reihe ist vorgesehen. s Die Vortragsfolien zu den Workshops können bei Dipl.-Ing. Annette Zülch, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Bauqualität und Technik mbH, Tel. 0211/99 144-0, angefordert werden. v.l. Hans-Ulrich Schlesinger, Annette Zülch, Heiner Sommer, Karsten Diederichs-Späh 10 Bau Aktuell 03/04 2010 Eröffnet wurde die Veranstaltung von Dr. Heinrich Bökamp, Präsident der IngenieurkammerBau NRW, und Andreas Schmieg, Präsident des Bauindustrieverbandes NRW. Beide betonten in ihren Vorträgen die Bedeutung der Sicherheitspartnerschaft als Vorbedingung für das Schaffen sicherer Bauwerke. Unsere Bauwerke und unsere gebaute Umwelt seien sicher, so sicher, dass die Menschen im Allgemeinen nicht genau sagen könnten, woher diese Sicherheit eigentlich komme. Darin spiegele sich großes Vertrauen in die Sicherheit von Gebäuden und Bauwerken der Infrastruktur. Andererseits, darin waren sich die Fachleute auch einig, gebe es keine hundertprozentige Sicherheit. Um ein Höchstmaß an Sicherheit zu erreichen, gelte in Deutschland ein international anerkanntes Sicherheitssystem nach dem Prinzip „Sicherheit gegenüber einer Gefährdung besteht dann, wenn die Gefährdung durch geeignete Maßnahmen unter Kontrolle gehalten oder auf ein akzeptierbares Maß beschränkt werden kann“. Dr. Bökamp wies darauf hin, dass fehlende Kontrolle bei der Einhaltung von Sicherheitsregeln Risiken für das sichere Bauen bedeute. Andreas Schmieg erläuterte in seinem Vortrag fünf wesentliche Punkte, die zur Sicherheit von Bauwerken beitragen: ■■ Ein Bauwerk, ob Umbau oder Neubau, beginnt beim Bauherren, der als Auftraggeber die Pflicht hat, qualifizierte Planer, die Qualität und spätere Nutzung des Bauwerks festzulegen. Er muss sich im Klaren sein, dass auch während der späteren Bauphase noch wesentliche Änderungen möglich sind, aber solche Änderungen auch Zeit und Geld kosten können. Die beteiligten Fachleute müssen in der Lage sein, die mit solchen Eingriffen verbundenen Risiken zu erfassen und entsprechende Maßnahmen festzulegen. ■■ Intensive Planung der Architekten und Ingenieure müssen alle Nutzer und Umgebungsanforderungen an ein Bauwerk erfassen und berücksichtigen. Die Qualität der Planung ist wegen der gestiegenen Anforderungen heute wichtiger denn je und es ist zu bedauern, dass es manchmal scheint, als habe der Wert der Planung in der Gesellschaft an Bedeutung verloren. ■■ Die unabhängige und fachkundige Prüfung der Planung erhöht die Sicherheit unserer Bauwerke. Um eine solche Prüfung auch zu ermöglichen, ist die schon vorgenannte Qualität der Planung von großer Bedeutung. ■■ Alle an der Ausführung des Bauwerks beteiligten Organisationen haben die Pflicht, die geplanten und geprüften Qualitäten auf der Baustelle umzusetzen damit ein sicheres Bauwerk entsteht. Die am Bau beteiligten Organisationen benötigen hierfür die erforderlichen Einrichtungen und insbesondere erfahrene Mitarbeiter. Das erforderli- che Know-how hat nicht immer der billigste Bieter in einer Submission. ■■ Der Gesetzgeber hat zwar Verkehrssicherheitspflichten für unterschiedliche Wohnbzw. Gewerbeimmobilien festgelegt, für die nachhaltige Sicherheit des Bauwerks fehlt es hierfür vielfach an Regelungen. Dies führt dazu, dass Eigentümer von Gebäuden, die zur Sicherheitsüberprüfung verpflichtet sind, dies häufig vernachlässigen. Nach den Einführungsreferaten der Präsidenten folgte eine lebhafte Diskussionsrunde zwischen dem Fachpublikum und den Podiumsteilnehmern Karl-Theo Reinhart, Beratender Ingenieur, Prüfingenieur für Baustatik Gehlen Partnerschaft Beratender Ingenieure, Düsseldorf, Stadtdirektor Hartwig Schultheiß, Dezernat für Planung, Bau und Marketing Stadt Münster, Dr. Friedrich Günther, Geschäftsführer der MBN Bau Köln GmbH und Peter Hoff, Leiter Regionalbüro Dortmund, Verband Privater Bauherren e.V., Dortmund. Moderiert wurde die Veranstaltung von Ralph Erdenberger. Die inhaltliche und organisatorische Vorbereitung lag in der Verantwortung von Annette Zülch, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Bauqualität und Technik. s Informationen zum Dialog Bauingenieurkunst: Dipl.-Ing. Annette Zülch, Geschäftsführerin der Gesellschaft für Bauqualität und Technik mbH, Uhlandstraße 56, 40237 Düsseldorf, Tel. 0211/99 14 4-0. Nachrichten aus dem Verband Informationsveranstaltung in Essen Essen. Entsorgung Mineralischer Bauabfälle unter Berücksichtigung des elektronischen Nachweisverfahrens (eANV) hieß das Thema der gemeinsam mit den Baugewerblichen Verbänden durchgeführten Informationsveranstaltung am 20. September 2010 im ABZ Essen. Vor über 50 Zuhörern informierten Fachleute über das Nachweisverfahren, das aufgrund einschlägiger weiterer Erlasse nach dem Kreislaufwirtschaft- und Abfallgesetz ab 1. Februar 2011 bei größeren Abfallmengen zwingend durchzuführen ist. Zu Grundsatz- und Umsetzungsfragen in Bauunternehmen referierte Dipl.-Ing. Dieter Thebrath, Inhaber des Ingenieurbüros UEC in Hückelhoven, Details zum elektronischen Nachweisverfahren und dessen Handhabung mit Behörden, Entsorgern und Depo- nien erläuterte Regierungsbaudirektor Hartmut Laabs von der Bezirksregierung Düsseldorf. Ergänzend referierte Rechtsanwalt Harald Kern, Geschäftsführer des Bauindustrieverbandes NRW, wie die Abfallentsorgung aus bauvertraglicher Sicht, insbesondere der VOB zu beurteilen und zu handhaben ist. Es folgte eine engagierte und ausführliche Diskussionsrunde, die von Dipl.-Biol. Hobusch von den Baugewerblichen Verbänden moderiert wurde. Die Mitgliedsfirmen des Bauindustrieverbandes wurden bereits über grundlegende Fragen bei der Entsorgung gefährlicher Abfälle (ehemals Sonderabfälle) in verschiedenen Rundschreiben informiert. Die Referenten stehen den Mitgliedsfirmen selbstverständlich für weitere Fragen zur Verfügung. s Foto oben, v.l.: Harald Kern, Geschäftsführer Recht + Wirtschaft Bauindustrieverband NRW, Dieter Thebrath, Ingenieurbüro UEC, Hartmut Laabs, Bezirksregierung Düsseldorf Günter Hobusch, Baugewerbliche Verbände Aus den Verbandsbezirken Abend der Kölner Bauindustrie Neuer Hippodom begeisterte Köln. „Tierisch“ interessant war diesmal im wahrsten Sinne des Wortes der Abend der Kölner Bauindustrie. 120 Teilnehmer trafen sich Ende August bei strahlendem Sonnenschein im Kölner Zoo, um das neue Erlebnisprojekt „Hippodom“ anlässlich des 150jährigen Zoojubiläums zu bestaunen. Die begehbare Nachbildung einer afrikanischen Flusslandschaft beherbergt auf rund 3.500 Quadratmetern (Innen- und Außenbereich) etwa 100 Tiere verschiedener Arten und ist einzigartig in Europa. In einer Arge realisierte das Mitgliedsunternehmen MBN Bau Köln GmbH den Neubau des Tierhauses. Nach der Begrüßung durch den Verbandsbezirksvorsitzenden Anton Bausinger hatte der Zoodirektor Theo Pagel und seine Mitarbeiter für die nächsten zwei Stunden das Wort. Sie führten in kleinen Gruppen die interessierten Bauunternehmer durch die neuen Attraktionen des Zoos. Das Hippodom besteht, ähnlich einem Gewächshaus, aus einer mit Glasscheiben überdachten Halle, die sich die „Stars“ des neuen Hippodoms teilen: Vier Flusspferde und zwei Nilkrokodile. Dreizehn Zentimeter dicke und drei Meter hohe Plexiglasscheiben - die eine zehn und die andere 14,6 Meter lang - bieten den Besu- chern Einblicke in die Lebenswelt der mächtigen Tiere. An Land - sowohl in der 60 mal 48 Meter großen Halle, als auch in der 1000 Quadratmeter großen Außenanlage - stehen üppige Pflanzen. Der Hippodom ist nach dem Elefantenpark und dem Regenwaldhaus das dritte Großprojekt im Kölner Zoo, das im Zeichen des neuen Erlebnis- und Artenschutzkonzepts steht. 14 Monate Bauzeit. Die Bauarbeiten begannen im Januar 2009 und wurden im März 2010 beendet, früher als geplant. „Die Umsetzung stellte hohe Anforderungen an das handwerkliche Geschick der Zimmerleute und Betonbauer der Arge“, erläuterte Dr. Friedrich Zoodirektor Theo Pagel (im Bild oben links) und seine Mitarbeiter führen durch den neuen Hippodom. Günther, Geschäftsführer der MBN Bau Köln GmbH. Um beispielsweise den Flusslauf nachzubilden, wurde die wasserundurchlässige 30 Centimeter dicke Bodenplatte unregelmäßig geformt. Die hierauf aufgesetzten Stahlbetonwände sind zudem häufig noch im Grundriss stark gekrümmt und verwinkelt, selten gab es gerade Abschnitte. Die endgültige Gestaltung erfolgte mit durchgefärbtem Spritzbeton mit Einschlüssen von Findlingen, Kieselsteinen und Wurzelnachbildungen sowie einer farbigen Schlussbeschichtung. s Die Wahlen im Verbandsbezirk Köln fanden in der vorgeschalteten Mitgliederversammlung statt. Die Ehrenämter sind demnach wie folgt besetzt: v.l. Siegfried Steuer, Geschäftsführer Geschäftsstelle Köln; Martin Schick, Delegierter für den Bautechnischen Ausschuss; Anton Bausinger, Vorsitzender Verbandsbezirk Köln; Paul-Heinz Wantzen, stellvertretender Vorsitzender und Delegierter für den Wirtschaftspolitischen Ausschuss; Dr. Friedrich Günther, Delegierter für den Sozialpolitischen Ausschuss. Mitgliederversammlung im Braunkohlenrevier Haus Esters, Gartenansicht Haus Esters, Vorderansicht Haus Lange Kreis Junge Unternehmer Bauhaus-Architektur in Krefeld Krefeld. Die Architektur von Ludwig Mies van der Rohe stand im Mittelpunkt einer Veranstaltung für den Kreis Junge Unternehmer des Bauindustrieverbandes. Auf Einladung des Vorsitzenden Rainer Matzkus trafen sich die Mitglieder am 23. November in Krefeld, um das Ende der 1920er Jahre entworfene und 1930 in Krefeld fertiggestellte Villen ensemble Haus Lange und Haus Esters zu besichtigen. Mies van der Rohe (1886-1969) zählt zu den bedeutendsten Baumeistern des 20. Jahrhunderts. Die fachkundige Führung durch beide Häuser erfolgte durch die stellvertretende Direktorin der Kunstmuseen Krefeld, Dr. Sylvia Martin. Die jungen Unternehmer hatten zudem die einmalige Gelegenheit, für die Öffentlichkeit ansonsten nicht zugängliche Technikräume zu besichtigen, die einen interessanten Einblick in die 1930er Jahren boten. Das Villenensemble Haus Lange und Haus Esters gehört zu den architektonischen Glanzlichtern des Neuen Bauens in Deutschland und vermittelt noch heute auf beeindruckende Weise den Bauhaus-Gedanken, der die Einheit von Raum und Subjekt ebenso wie das Zusammenwirken von Geist und Handwerk vorsah. Mies van der Rohe legte 1927 den Bauherren Hermann Lange und Josef Esters eine erste Entwurfs- zeichnung vor, 1930 wurden die Häuser von den Familien Lange und Esters bezogen. Seit 1955 wird Haus Lange und seit 1981 Haus Esters als Ausstellungshalle für zeitgenössische Kunst durch die Kunstmuseen Krefeld genutzt. Ulrich Lange, Sohn des Bauherrn, schenkte in einer großzügigen Geste 1968 der Stadt Krefeld sein Haus, um damit diesen Ort für zeitgenössische Kunst in Krefeld fest zu installieren. Basierend auf der Privatinitiative Krefelder Bürger und gefördert durch das Land Nordrhein-Westfalen wurden beide Häuser zwischen 1998 und 2000 umfassend saniert. Im Zuge der „Euroga 2002+“ konnten zwei Jahre später auch die Gärten dem ursprünglichen, ebenfalls auf Mies van der Rohe zurückgehenden Konzept wieder angenähert werden. s Aachen. Im Rheinischen Braunkohlenrevier traf sich der Verbandsbezirk Aachen auf Einladung seines Vorsitzenden Joachim Neßeler am 10. November 2010 zu einer Mitgliederversammlung. Gastgeber war der größte deutsche Stromerzeuger, die RWE Power AG. Im Kraftwerk Weisweiler informierte Michael Luchtenberg, Leiter der Bauabteilung, über die baulichen Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Tagebau. Er referierte über Großprojekte, wie die Verlegung der A 4, der B 477 n, der K 39 und der konzerneigenen Hambachbahn sowie ständige Investitions- und Sanierungsmaßnahmen. Die zahlreichen Firmenvertreter aus der Region forderte er auf, sich mehr an Bauvergaben zu beteiligen. Nach einer Exkursion durch den Tagebau folgte die interne Mitgliederversammlung. Mit seinem Vortrag zum Thema „Veränderungen in der bauindustriellen Unternehmenslandschaft“ gab Dr. Enno Paulsen vom Betriebswirtschaftlichen Institut der Bauindustrie (BWI-Bau) fachliche Impulse für eine lebhafte Diskussion. Intensiv erörtert wurde anschließend die Entwicklung der Beschäftigten und Betriebe im Bauhauptgewerbe seit 1995. Die aktuelle baukonjunkturelle Entwicklung wurde von den Teilnehmern unterschiedlich bewertet. Dem neuen Jahr 2011 sehen die Mitglieder aber mit verhaltenem Optimismus entgegen. Kurzberichte und Diskussionen aus den Fachausschüssen mit wirtschaftspolitischen, sozialpolitischen und bautechnischen Themen rundeten die Veranstaltung ab. s Bau Aktuell 03/04 2010 11 Aus den Ausbidlungszentren RFID-Präsentation in Kerpen Kerpen. Die digitale Baustelle stand im Mittelpunkt einer ausführlichen Informationsveranstaltung am 22. September im Ausbildungszentrum Kerpen. 60 Teilnehmer aus den Unternehmen des Bauindustrieverbandes waren der Einladung der nordrhein-westfälischen Geschäftsstellen nach Kerpen gefolgt. Anton Bausinger, Vorsitzender des Verbandsbezirks Köln, betonte in seiner Begrüßungsrede, dass die Unternehmen bei der Datenerfassung und Dokumentation von Baustellen ihren Informationsfluss zukünftig transparenter gestalten müssten. Eine automatische Identifizierung sowie Ortung von Personen und Gegenständen auf Baustellen sei für ein einheitliches und effizientes Baustellenmanagement unerlässlich. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Manfred Helmus von der Bergischen Universität in Wuppertal über die „Digitale Baustelle“. Das Lehr– und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft der Universität untersucht im Rahmen von drei unterschiedlichen Forschungsprojekten die Einsatzpotenziale von Radio Frequency Identification-Technik (RFID) über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks, von der Baustoffproduktion über die Bauwerkserstellung und Nutzungsphase bis hin zum Abriss einer Immobilie. Die Forschungsschwerpunkte liegen in den Bereichen Arbeitssicherheit, Material- und Personallogistik sowie der Bauprozessdatenerfassung. Die RFID-Technik bietet die Möglichkeit zur automatischen Identifizierung von Personen und Gegenständen. Mit dieser Technik können Daten berührungslos und sichtkontaktfrei zwischen einem an dem zu identifizierenden Objekt angebrachten 1 Datenträger, dem sogenannten RFID- Transponder, und einer RFIDErfassungseinheit übertragen werden. Im Laufe der Projekte wurde ein „RFID-Baulogistikstand“ entwickelt, der verschiedene Anwendungen zur Unterstützung baulogistischer Prozesse an der Schnittstelle Baustelle/Außenwelt beinhaltet. Diese Anwendungen wurden in einen realen Baustellencontainer integriert und in Kerpen vorgestellt. Live-Präsentation. Die Teilnehmer nutzten die Gelegenheit, sich in einer Live-Präsentation selbst ein Bild zu machen. So fand vor Ort eine digitale Personenerfassung und Personenkontrolle statt. Mögliche weitere Anwendungsbeispiele sind beispielsweise die kombinierbare Zutrittskontrolle, die Zeiterfassung und PSA-Kontrolle (eigene Mitarbeiter, Fremdpersonal), die Werkzeug- und Geräteregistrierung sowie die Zufahrtskontrolle über Liefer-ID auf Lieferschein. In seinem Schlusswort zeigte sich auch Johann-Peter Spelsberg, Vorsitzender des Verbandsbezirks Bergisch Land, von den Möglichkeiten der RFID-Technik begeistert und betonte ebenfalls die Notwendigkeit einer besseren Transparenz und übersichtlichen Dokumentation auf der Baustelle. RFID sei insofern zukunftsweisend, so Spelsberg. s Die Gewinner der 1. Deutschen Meisterschaft der Industrie-Isolierer : v.l.: Steven Große (3. Platz), Christian Seyfarth (1. Platz), Barnet Trost (2. Platz) ABZ Hamm als Austragungsort: 1. Deutsche Meisterschaft der Industrie-Isolierer Hamm. Das Ausbildungszentrum Hamm war am 21. November 2010 Schauplatz eines Wettbewerbs der besonderen Art: Hier wurde die erste deutsche Meisterschaft der Industrie-Isolierer ausgetragen. Walter Riering und Helmut Bramann sind die Ideengeber dieses Wettbewerbs, der im technischen Ausschuss der Bundesfachabteilung Wärme-, Kälte-, Schall- und Brandschutz im Hauptverband der Deutschen Bauindustrie „geboren“ wurde. Der Austragungsort war nicht zufällig gewählt, denn die Westfalen bilden schwerpunktmäßig für ganz NordrheinWestfalen und die angrenzenden Bundesländer die Industrie-Isolierer aus. Von den insgesamt 216 Auszubildenden, die 2007 mit ihrer Ausbildung zum Industrie-Isolierer begonnen hatten, wurden von den Industrie- und Handelskammern die acht Prüfungsbesten ausgewählt und zu diesem Wettbewerb eingeladen. Für die entscheidende Aufgabe, eine anspruchsvolle Rohrkörper-Isolierung, hatten die Finalisten zwei Tage Zeit. In der Werkstatt des ABZ wurden die Ergebnisse unter den Augen des Initiators Walter Riering präsentiert und bewertet. Für die Jury war am Ende die erforderliche Präzision und Maßhaltigkeit im Detail entscheidend. Doch bevor die endgültigen Sieger feststanden, gab es noch jede Menge Lob von der Hammer Bürgermeisterin Ulrike Wäsche und U lrich Gernhardt von der IHK Dortmund. Astrid Reddemann, Geschäftsführerin im Bauindustrieverband NRW, hielt die Festansprache und überbrachte die Glückwünsche von Vorstand und Hauptgeschäftsführung. Die „erstklassigen Facharbeiter“ verfügten nicht nur über entsprechende Fachkompetenz, sondern auch über Persönlichkeit und Teamfähigkeit, da waren sich die drei offiziellen Vertreter einig. Der Sieger, Christian Seyfarth, ist übrigens kein Unbekannter in der Szene: Er siegte bereits im September bei den Europameisterschaften der IndustrieIsolierer in Stavanger. s 3 2 4 Impressum Herausgeber: Bauindustrieverband Nordrhein-Westfalen e.V. Uhlandstraße 56, 40237 Düsseldorf Tel. 02 11/67 03-219 www.bauindustrie-nrw.de Verantwortlich: Petra Zenker, Stabsstelle PR 6 Redaktion: Jennifer Winkelsträter, WIN Agentur für Kommunikation, Willich 4. Turnier in Hückeswagen Layout: ubb kommunikation, Bochum Golf Cup 2010 Druck: Paffrath Print & Medien GmbH, Remscheid Fotos: Bauindustrieverband NRW, Frank Rogner, Petra Zenker Auflage: 3.500 Wir wünschen allen Lesern ein frohes Weihnachtsfest und einen schwungvollen Start ins Jahr 2011. 12 5 Bau Aktuell 03/04 2010 Hückeswagen. Sport ist die schönste Nebensache der Welt. Und ein Golfturnier im Club Dreibäumen in Hückeswagen sowieso. Schon längst hat sich der verbandsinterne Schlagabtausch auf dem „Green“ für die nordrhein-westfälische Bauindustrie zu einem jährlichen Event gemausert. Eine ideale Plattform, um in sportlicher Runde und abseits des Tagesgeschäfts neue Kontakte zu knüpfen und bewährte zu pflegen. Das gemeinsame Interesse am Golfspielen führte auch beim vierten Golfturnier der Bauindustrie NRW Anfang September Unternehmer aus verschieden sten Verbandsbezirken zusammen. Bei schönem Wetter gab es mitten im Bergischen Land nur strahlende Sieger. Und Spaß hatten die Teilnehmer, die in sogenannten 3er-Flights zusammen spielten, ohnehin. Mitorganisator Johann-Peter Spelsberg von der August Dohrmann GmbH in Remscheid war wie in jedem Jahr rundum zufrieden. Jetzt freuen sich alle auf die nächste Golf-Runde in 2011! s 7 8 1: 1. Netto – v.l. Hans-Joachim Krzemyk, Georg Metz, Rüdiger Tulodziecki-Berg 2: 2. Netto – v.l. Wilhelm Schütz, Karl-Heinz Schäfer, Bernd Leonhart (Sonderpreis: Nearest to the Pin) 3: 3. Netto – v.l. Lutz Richter, Florian Knöfel, Uwe Weiss 4: v.l. Hermann-Josef Schievenbusch, Susanne Kersken, Erol Gürler 5: v.l. Gunnar Kersken, Willi Müller-Gebühr, Peter Spelsberg (Sonderpreis: Nearest to the Line) 6: v.l. Jürgen Niewa, Thomas Möller, Axel Krause 7: v.l. Günther Seppler, Carsten Schaumburg, WolfDietrich Spelsberg 8: Die „Schnupper-Golfer“ Matthias Rütten (Mitte) und Ralf Thießen (rechts) fachsimpeln mit Organisator Peter Spelsberg.