Spiegel lenken das Licht - Grimm 2013
Transcription
Spiegel lenken das Licht - Grimm 2013
e-paper für: 10047618 UniKassel Montag, 8. Oktober 2012 UNI-KS Zurück am früheren Studienort Ich arbeite an der Uni Kassel Workshop und Kurs für Lehrer und Studierende Name: Dr. Bettina Baumgärtel Alter: 44 Beruf: Leiterin des internationalen Studienzentrums An der Uni seit: Januar 2006 Tätigkeit: Ich bin für alles Internationale an der Uni zuständig. In entwickele unter anderem Projekte, in denen es darum geht, Lehrpersonal aus anderen Ländern an die Uni zu holen, ausländische Studierende zu integrieren und für die deutschen Studenten Sprachkurse und Vorbereitungen auf Auslandssemester anzubieten. Was gefällt Ihnen an Ihrer Arbeit? Besonders spannend finde ich das Arbeiten mit Lehrenden und Studierenden aus den unterschiedlichsten Ländern. Das bereichert einen selbst ungemein. Schön ist auch, dass ich in meiner Position die Uni mitgestalten und verändern kann. Was gefällt Ihnen nicht an Ihrer Arbeit? Es gibt tatsächlich nichts, was ich nicht gern mache. Lob/ Kritik am Arbeitsplatz? An unserer Uni ist der Gedanke der Internationalisierung nicht nur ein leeres Wort, sondern etwas, das man wirklich will. Mir gefällt auch die Größe der Hochschule: Man kennt sich noch und kann ins Geschehen eingreifen. Kritisch sehe ich die Raumsituation am Holländischen Platz, aber die Leitung hat mit den Neubauten bereits auf dieses Problem reagiert. Wie sehen Sie die Entwicklung der Uni allgemein? Die Uni ist auf einem guten Weg. Mich freut besonders, dass es in Kassel so viele Familien gibt, die Studierende aus einem anderen Land als Paten aufnehmen und an ihrem Leben teilnehmen lassen. (pmn) Foto: Nicklas Postlep spricht für Hessens Uni-Chefs KASSEL. Der Kasseler Universitätspräsident Prof. Rolf-Dieter Postlep wurde zum Sprecher der Konferenz Hessischer Universitätspräsidien gewählt. Bisher hatte sein Frankfurter Kollege Prof. Werner Müller-Esterl dieses Amt inne. Der Posten wechselt turnusgemäß alle zwei Jahre. In der Konferenz haben sich die Technische Universität Darmstadt, die Goethe-Universität Frankfurt, die Justus-LiebigUniversität Gießen, die Universität Kassel und die Philipps-Universität Marburg zusammengeschlossen. Auf Postleps Agenda stehen der Landes-Entwicklungsplan für die Hochschulen, die Reform der Professoren-Besoldung sowie die steigenden Studierendenzahlen und die „damit verbundene Unterfinanzierung der Hochschulen“, heißt es von Seiten der Kasseler Uni. (lhe) So erreichen Sie die Uni-Seite: E-Mail: [email protected] • Katja Rudolph: 05 61 / 203-1136 E-Mail: [email protected] • Bastian Ludwig: 0561/203-1370 E-Mail: [email protected] Fax: 05 61/203-24 00 Keine Science-Fiction: Im Reinraumlabor des Instituts für Nanostrukturtechnologie und Analytik stellen Andreas Tatzel (von links), Hanh Mai, Dr. Volker Viereck, Prof. Dr. Hartmut Hillmer und Natalie Worapattrakul die Mikrospiegelmodule her. Unser Foto zeigt das Forscherteam mit einem zehn mal zehn Zentimeter großen Modul, auf dem sich 100 000 Mikrospiegel befinden. Foto: Schaffner Spiegel lenken das Licht Nanowissenschaftler der Uni Kassel entwickeln das Fenster der Zukunft VON SEBASTIAN SCHAFFNER KASSEL. Sie lenken Tageslicht an bestimmte Stellen des Raumes, können Nachrichten einblenden und rufen im Ernstfall sogar den Notarzt - die Fenster der Zukunft können weit mehr als nur Licht ins Zimmer lassen. Möglich machen das winzige Spiegel im Scheibenzwischenraum, die für das menschliche Auge nahezu unsichtbar sind. Entwickelt werden diese sogenannten Mikrospiegelarrays von Professor Hartmut Hillmer (54) und seinem Forscherteam am Institut für Nanostrukturtechnologie und Analytik (INA) der Uni Kassel. Bereits vor drei Jahren haben die Wissenschaftler gezeigt, dass Mikrospiegel gezielt Licht lenken können. „Inzwischen arbeiten wir daran, die Spiegelflächen zu vergrößern und entwickeln ein preisgünstiges Herstellungs- verfahren für die Kommerzialisierung“, sagt Dr. Volker Viereck (39), verantwortlich für die Entwicklung der Mikrospiegel. Die winzigen Spiegel – auf einen Quadratmeter kommen etwa zehn Millionen Spiegel – bestehen aus Aluminium und ñ é ä æ Û ï ï ß ç ò ß î ï ä ð Û ð sind elektrisch beweglich. „Das Prinzip ist mit einer Jalousie vergleichbar, nur viel flexibler, optisch unauffällig und wartungsfrei“, erklärt Viereck. Programmierbare Sensoren richten die kleinen Reflektoren so aus, dass Tageslicht stets dorthin fällt, wo es gebraucht wird: beispielsweise nur an die Zimmerdecke. Störende Lichtreflexionen am Computerbildschirm gehören so der Vergangenheit an. Da die Sensorsteuerung auch über eine Personenerkennung verfügt, reagiert sie zudem automatisch auf Veränderungen im Raum. „Der persönliche Sonnenschein wandert mit, wenn man vom Schreibtisch an den Drucker geht“, sagt Hillmer. Mikrospiegel können noch weit mehr. Mithilfe der intelligenten Sensoren erkennen sie auch, wenn eine Person im Raum bewusstlos wird und auf dem Fußboden liegt. „Das System merkt, dass etwas nicht stimmt und ruft den Notarzt“, sagt Hillmer. Denkbar ist auch, dass sich die Spiegel in ein Display verwandeln und an der Außenseite des Fensters eine Nachricht für Passanten und Nachbarn aufleuchten lassen, zum Beispiel: „Ich brauche Hilfe!“. Was sich wie Science-Fiction liest, könnte laut Viereck durchaus schon bald Realität werden. In spätestens fünf Jahren sollen die Mikrospiegel in der Praxis getestet werden. Professor Hillmer denkt schon weiter: „Ersetzt man die Mikrospiegel durch Nanospiegel, könnten die Fenster auch als Beamer für Farbprojektionen funktionieren und mit der Sonne als Lichtquelle Bilder an die Wand werfen.“ Nanospiegel sind noch kleiner ein Nanometer entspricht einem milliardstel Meter - und in der Lage, die Farben des Sonnenlichts aufzuspalten. Im Klartext: Jeder Spiegel entspräche dann einem Bildpixel. Zum Fachgebiet Das Institut für Nanostrukturtechnologie und Analytik (INA) besteht aus den Fachgebieten Technische Elektronik (Fachbereich Elektrotechnik/Informatik) und Technische Physik (Fachbereich Mathematik und Naturwissenschaften) der Universität Kassel. Am INA forschen und lehren derzeit zwei Professoren sowie 60 Mitarbeiter. (psn) Blick auf die Märchenbrüder Internationaler Kongress zu Leben und Werk der Brüder Grimm im Dezember KASSEL. 200 Jahre Grimms Märchen: Am 20. Dezember 1812 erschien die Erstausgabe der „Kinder- und Hausmärchen“ – die weltweit wohl bekannteste Märchensammlung des 19. Jahrhunderts. So wird denn das kommende Jahr ganz im Zeichen der berühmten Märchenbrüder stehen, die unter anderem in Kassel lebten und wirkten. Aus Anlass des Jubiläums findet vom 17. bis 20. Dezember ein internationaler Kongress zu Leben und Werk der Brüder Grimm an der Universität Kassel statt. Erwartet werden 150 Wissenschaftler und ebenso viele Besucher aus aller Welt, die unter dem Titel „Märchen, Mythen und Moderne? 200 Jahre Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm“ diskutieren werden. Der Kongress wird nicht nur dem Fachpublikum, sondern auch interessierten Laien offenstehen. Wissenschaftler werden sich während der viertägigen Konferenz mit den Forschungen der Brüder Grimm in ihrer ganzen Breite befassen, sagt Kongresspräsidentin Prof. Dr. Claudia Brinker-von der Heyde: Ja- Berühmte Brüder: Die Märchen von Jacob und Wilhelm Grimm sind Thema eines Kongresses an der Uni Kassel. Foto: privat/nh cob und Wilhelm Grimm seien nicht nur als Sammler, Bearbeiter und Herausgeber von Märchen tätig gewesen, sondern sammelten auch Sagen, Schwänke, Legenden und Tierepen, gaben Literatur- und Rechtsdenkmäler der Vergangenheit heraus und waren als Mythenforscher, Sprachhistoriker und Dialektforscher ak- tiv, listet Brinker-von der Heyde auf: „Nicht zuletzt begründeten sie mit dem Deutschen Wörterbuch ein Monumentalwerk der Germanistik, das größte und umfassendste Wörterbuch zur deutschen Sprache.“ Dass die Brüder Grimm in vielerlei Hinsicht als Wegbereiter gewirkt haben, betont auch Prof. Dr. Holger Ehrhardt, Leiter des Fachgebiets Werk und Wirkung der Brüder Grimm an der Uni Kassel: „Sie haben der Wissenschaft Impulse gegeben.“ Die Konferenz will sich mit zahlreichen Aspekten der Märchen befassen, von den Quellen über ihre Poetik und Psychologie bis hin zur aktuellen Rezeption in Hollywood-Filmen. Darüber hinaus geht es um die Biografien von Jacob und Wilhelm Grimm, ihren Einfluss auf die frühe germanistische Forschung, auf Sprachwissenschaft und mythologische Fragestellungen. Erwartet werden auch prominente Teilnehmer wie der Psychoanalytiker und Schriftsteller Eugen Drewermann. Er referiert zum Thema „Bilder gelebter Menschlichkeit oder wie Gott durch die Grimmschen Märchen geht“. Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse spricht über „Sprachenvielfalt und kulturelle Identität im europäischen Raum“. (abe) Mehr zum Programm auf www.uni-kassel.de/projekte/ brueder-grimm-kongress-2012 KASSEL. Aus aller Welt kommen sie zurück an ihren früheren Studien-, Lehr- und Forschungsort: Etwa 30 Teilnehmer werden vom 8. bis 12. Oktober zu einem Alumni-Workshop in Kassel erwartet. Dieser wird von Prof. Dr. Claudia Finkbeiner geleitet, die das Fachgebiet Fremdsprachenlehr- und -lernforschung & Interkulturelle Kommunikation an der Universität Kassel aufgebaut hat. Der vom Deutschen Akademischen Austauschdienst und dem Auswärtigen Amt geförderte Workshop dient dem wissenschaftlichen Austausch und der Weiterbildung der Anglisten und Amerikanisten. In der Fremdsprachenlehrund -lernforschung & Interkulturellen Kommunikation werden insbesondere Aspekte wie die Qualität der fremdsprachlichen Leistung im Unterricht untersucht. Erforscht werden soll, welche Faktoren für den Lernerfolg verantwortlich sind. Darum geht es unter anderem beim 16. Kasseler Englisch Kolloquium (KEC) am Dienstag, 9. Oktober, 17 bis 19 Uhr, im Musiksaal, Mönchbergstraße. 1. Hierzu sind Lehrer der Region sowie Studierende eingeladen. (abe) Regionalforum: Klimawandel und die Folgen BAD WILDUNGEN. Starke Regenfälle, Stürme und lang anhaltende Trockenperioden – schon heute passt sich Nordhessen an die Folgen des Klimawandels an. Beim vierten Regionalforum von KlimzugNordhessen am Donnerstag, 11. Oktober, 10 bis 15.30 Uhr, stellen Fachleute in der Wandelhalle in Bad Wildungen Erkenntnisse und Praxisprojekte vor. Das Regionalforum richtet sich an Entscheider, Umsetzer und Fachleute aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Wissenschaft sowie regionalen Initiativen, Vertreter von Bundesund Landesbehörden und an Fachpublikum. (abe) Infos: www.klimzug-nordhessen.de Termine Heilplanzen Was hat Pfeilgift mit Herzmedikamenten zu tun, und aus welcher Pflanze lassen sich Rheumapflaster herstellen? Über alternative Heilweisen und moderne Pharmakologie informiert Heilpraktikerin und Agraringenieurin Ines Fehrmann am Sonntag, 14. Oktober, ab 14 Uhr im Tropengewächshaus der Uni Kassel in Witzenhausen, Steinstraße 19. Die Veranstaltung kostet 4 Euro Eintritt. Anmeldung unter 0 55 42 /98 12 31 oder per EMail unter [email protected] Alternative Antriebe „Zapfst du noch oder bist du schon elektromobil? Die Nachfrage deutscher Autofahrer nach alternativen Antriebsarten“- zu diesem Thema hält Prof. Dr. Andreas Ziegler, Lehrstuhl für Empirische Wirtschaftsforschung, seine Antrittsvorlesung am Dienstag, 16. Oktober , 18 Uhr c.t. Die Veranstaltung findet im Gießhaus der Universität, Mönchebergstraße 5, statt. (abe)