Ausgabe 69 - September 2009 - 20. Jahrgang
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Ausgabe 69 - September 2009 - 20. Jahrgang
Ausgabe 69 - September 2009 - 20. Jahrgang Liebe Schiedsrichter-KollegInnen der Gruppe Nürnberg, man das Gefühl hat, es gibt außer den „ Alten“ aus dem PFEIFE´n´KOPF-Team keine neuen Unterstützer. es ist frustrierend: Mitten im schönsten Dabei wäre es doch sogar für jeden eine Sommer sitze ich mitten in der tiefsten Zusatzqualifikation: Die meisten haben Nacht am Computer, mitten im neuen einen oder mehrere Computer, mit denen PFEIFE´n´KOPF, den ich für Euch fer- sie täglich umgehen dürfen. Doch wer tigstelle. arbeitet schon laufend mit Grafik- oder Eine ganze Seite „Stellenausschreibung“ Gestaltungsprogrammen? Die Chance haben wir im letzten Heft abgedruckt bekämen diejenigen, welche bei uns mitmachen würden. Denn und gehofft, irgendwer dass unser Layout mehr wäre bereit, sich in die Redaktion einzubrinals verbesserungswürgen – möglichst als Gedig ist, das wissen alle von uns. Nur – leider – stalter. Die Reaktion? sind wir nicht „die“ Überhaupt keine. Kreativen, denen dazu Jetzt könnte ich ja ganz die beste Lösung eineinfach sagen: Schade fällt. Sonst hätten wir ja eigentlich; da redet mir schon längst alles geän• wenigstens niemand dert und das Heft schö• rein. Wenn da nicht die ner gestaltet. • blöde, normale Arbeit Doch ich mach jetzt wäre, mir der ich mich !" """ Schluss mit dem Getagein nachtaus herumjammer, bevor die rote schlagen muss. Auch Sonne am Horizont aufgeht – und die dafür sitze ich bekanntlich mitten im schönsten Sommer am Computer – wo- Hoffnung gebe ich eh niemals auf. Die „ bei das meist tagsüber passiert... Stellenausschreibung“ steht übrigens diesmal auf Seite 5... Ihr merkt sicherlich: ich bin ziemlich angefressen. Zwar sind meine Redakti- Trotz allem hoffe ich, Ihr findet wieder onskollegen wieder recht fleißig gewe- ein paar interessante Informationen im sen. Zwar hab ich von Jonas Baumgart- neuen PFEIFE´n´KOPF – der übrigens ner erstmals einen Beitrag zugeliefert im Dezember 20 Jahre alt werden wird. bekommen – danke für die Mühe; vielleicht hast Du ja nun mehr Lust? Zwar Bis dann wünscht hat Gerd Lamatsch mit seiner Filmvorführung vom „Spielverderber“ die Steil- Gut Pfiff und viel Freude. vorlage geliefert für einige Seiten BeEuer richte. Aber trotzdem tut es weh, wenn Heinz Wraneschitz PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009 3 PFEIFE`n`KOPF 69 - Der Inhalt in Kürze Unter Beobachtung 6 Schiri-Splitter Regeltest 8 Stellenausschreibung 29-30 5 Spielberichte 10-11 Hausmitteilung Spielverderber in Franken 14-16 Wissenschaft 24-28 Neulingslehrgang 18 Herbergertag 20-23 Auflösung Regeltest 17 Impressum Hausmitteilung 3 3 Qualifikation Hinweis: Der PFEIFE`n`KOPF 70 erscheint voraussichtlich im Dezember 2009 4 PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009 29 9 Der PFEIFE´n´KOPF sucht Das PFEIFE´n´KOPF-Redaktionsteam vermisst schmerzlich einen Gestalter! Wie bekannt, hat uns der bisherige Satz– und Gestaltungschef Gerald Binder aus Zeitgründen verlassen. Doch das Layout der Nürnberger Schirizeitung soll nicht leiden. Deshalb suchen wir eine / einen Neben gestalterischem „Feeling“ und viel Kreativität wird Teamfähigkeit und Stressresistenz vorausgesetzt. Dazu braucht er oder sie vor allem in den Tagen vor Drucklegung einige freie Stunden Zeit. Und natürlich einen Computer, der unter den Händen des Benutzers nur so jubelt. Optimal wäre das Beherrschen von MS-Office. Außerdem ist es gut, Adobe Page Maker, MS-Publisher (oder ein anderes Layoutprogramm) bedienen zu können. Doch hier helfen wir gerne beim Einstieg. Bewerbungen (oder Fragen) bitte dringend an: Heinz Wraneschitz T: 0171-7356947 E: [email protected] PS: Zu verdienen gibt es leider nur Lob... PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009 5 Schiedsrichter unter Beobachtung Bewusst Einseitiges von Herbert Sailer Aus gesundheitlichen und Altersgründen (immerhin gehe ich auf die 59 zu) habe ich seit einiger Zeit überlegt, ob ich nicht nach einer längeren Pause wieder als Beobachter tätig sein möchte. Unser KSO Hans Rösslein hatte mich dann bei einem Vortrag auf der SR-Sitzung aber schon etwas aufhorchen lassen, als er von Noten mit 8.4 usw. sprach und im ersten Moment dachte ich an einen Versprecher von ihm. In Kenntnis vom Datum zum Kreislehrgang der Beobachter traf ich dann zufällig Siegmar Seiferlein und ich sprach ihn deswegen darauf an, ob denn überhaupt ein Bedarf an Beobachtern besteht. Meine 4-jährige Zeit als BEO liegt ja schon wieder einige Jahre zurück und außerdem hatte ich mich in letzter Zeit zwar mit verschiedenen SR über Beobachtungen und ihre Bögen unterhalten, ohne aber ins Detail zu gehen und so erfuhr ich eher zufällig, dass sich verschiedenes doch gewaltig verändert hat. Vor allem bei der Benotung. Es gibt keine 50er Bogen Bewertung mehr, sondern man ist wieder auf die Benotung von früher mit bis zu 10 Punkten und Bogen zurückgekehrt. Im Unterschied zu meiner aktiven SR Zeit allerdings nicht mit der Unterscheidung in 0.5 Punkt, sondern differenziert in 0.1 Punkt-Schritten. Auf meine Frage warum, wieso und macht das überhaupt Sinn bekam ich dann die Antwort, die mich meinen Gedanken BEO zu werden sofort wieder verwerfen lies. Der Verband gibt wieder wie so oft nur einen kleinen Spielraum zur Benotung und ein SR in der Bezirksliga kann zum Beispiel überhaupt keinen 10.0 Bogen erhalten. Warum fragt ihr und ich mich auch? Weil ihr in der Bezirksliga pfeift und nicht in der Bundesliga und nur ein Bundesliga SR kann ein 10.0 Spiel leiten und zwar aufgrund seiner Qualifikation. Ihr da unten in den Niederungen seid nicht in der Lage dazu. Hintergrund soll 6 angeblich sein, dass Schiedsrichter mit zu guten Noten die Klasse verlassen mussten für die sie qualifiziert waren. Hoppla dachte ich mir, das kenne ich doch schon von vor 10 Jahren und deshalb hatte man ja den 50er Bogen eingeführt um dem Beobachter mehr Spielraum und Möglichkeiten bei der Bewertung zu geben. Damals gab es zuerst die Einstiegsnote 45 Punkte, dann ist man umgeschwenkt und war der Meinung jeder fängt mit 50 Punkten an und jetzt fällt man wieder in die Steinzeit zurück und beschränkt den Spielraum mit vorgegebenen Einstiegsnoten, von 8.4 bis max. 8.6 (BZL) die Begründung soll ja eben sein, dass der SR in dieser niedrigen Klasse nicht so gut sein kann, wie der in der BL und deshalb nie eine 10.0 erhalten darf. Wahrscheinlich bekommen die Mannschaften in dieser Klasse bei einem Sieg in Zukunft auch nur noch 0.3 Punkte und nicht 3 Punkte, weil sie ja nicht so gut spielen können, wie die da ganz oben. Ich weiß nicht wer sich diesen, für mich, Schwachsinn ausgedacht hat, aber jetzt steigen die Schiedsrichter genauso ab wie vorher, nur die Unterschiede zwischen ihnen sind vielleicht etwas geringer und die Noten natürlich nicht mehr ganz so hoch. Beiläufig erfahre ich auch noch von einem BEO der zu oft die 8.6 vergeben hatte, dass er ermahnt wurde seine Beobachtung zu überprüfen, ob er nicht zu gut benotet. Warum man den Bogen im Gegensatz zum Vorjahr auch schon wieder modifizieren musste, bleibt sogar nicht genannten Funktionären ein Rätsel und erleichtert ihnen und den BEO nicht gerade die Arbeit. Also sagte ich mir, nein Danke das muss ich mir, zumindest im Moment und ohne weitere Info, nicht antun. Diese Meinung teilen übrigens mehrere SR mit mir und zwar aus beiden Lagern BEO und qualifizierte SR unter Beobachtung und vor allem nicht nur aus unserem Kreis. PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009 Regeltest (von Peter Wilhelm) 1) Ein Angreifer verlässt über die Torlinie das Spielfeld und entzieht sich so einer Bestrafung wegen einer aktiven Abseitsstellung. Während die Spielsituation, die ihn zum Spielfeldverlassen veranlasst hat noch nicht abgeschlossen ist, läuft er ins Spielfeld und bringt einen Abwehrspieler verwarnungswürdig zu Fall. Entscheidung? 2) Nachdem ein Stürmer den letzten Verteidiger Ausgespielt hat, der Torhüter befindet sich ebenfalls nicht mehr vor dem Verteidiger, schießt dieser aus 20 m Entfernung auf das Tor. Ein Mitspieler des Schützen, welcher auf Höhe der Strafstoßmarke steht muss, um nicht angeschossen zu werden, sich bücken. Der Ball geht unberührt ins Tor. Entscheidung? 3) Ein Verteidiger will den Ball beim Einwurf seinem Torwart zuwerfen. Unglücklicherweise wird aber der SR vom Ball getroffen, so dass der herauslaufende Torwart den Ball verfehlt und dieser dann unberührt ins Tor geht. Entscheidung? 4) Ein Spieler hat sich im gegnerischen Netzraum der Abseitsstellung entzogen, beeinflusst aber nach Meinung des SR von dort aus das Spiel durch einen Zuruf. Entscheidung? 5) Bei der Strafstoßausführung wird der Ball an den Pfosten geschossen. Der TW und der Schütze laufen zum Ball. Zunächst gelingt es dem Schützen, vor dem TW an den Ball zu gelangen, dann wird er vom TW brutal umgerannt. Nun unterbricht der SR das Spiel. Wie muss er entscheiden? 6) Der Ersatztorhüter wirft von der Auswechselbank einem Mitspieler, welcher gerade auf dem Spielfeld an der Bank vorbei läuft, seine Trinkflasche gegen den Kopf. Entscheidung des SR? 7) Ein Spieler der Mannschaft A ist über einen Gegenspieler der Mannschaft B so verärgert, dass er diesem, welcher sich auf Grund einer Verletzungsbehandlung außerhalb des Spielfeldes befindet, einen Stein gegen den Körper wirft. Der SR hat die Situation nicht wahrgenommen, da der Ball in diesem Moment in der anderen Spielhälfte gespielt wurde. Wie soll sich der neutrale SRA verhalten, wenn er den Vorgang genau gesehen hat? Entscheidung des SR? 8) Der Torwart der Mannschaft A, welcher unmittelbar neben seinem Torpfosten auf der Torlinie steht schlägt während des laufenden Spiels einem Gegenspieler der Mannschaft B, welcher aus taktischen Gründen das Spielfeld über die Torlinie verlassen hat mit der Faust ins Gesicht. Entscheidung des SR? 9) Ein AW-Spielerläuft während des laufenden Spieles neben dem Tor auf das Spielfeld und verhindert eine glasklare Torchance, indem er einen Schuss welcher ohne sein Eingreifen sicher in das Tor gegangen wäre, mit dem Fuß neben das Tor über die Torlinie ablenkt. Wie muss der SR entscheiden? 10) Nach dem Pfiff des SR zum Spielbeginn, aber noch bevor der Ball durch die ausführende Mannschaft ins Spiel gebracht wurde beleidigt ein Spieler den SR auf dem Spielfeld. Was muss der SR unternehmen? (Auflösung: Seite 17) 8 PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009 Lieber SR-Kollege, liebe SR-Kollegin, hiermit dürfen wir Dich, sowie Deine Frau / Lebensgefährtin / Freundin recht herzlich zur Jubiläumsfeier der Schiedsrichtergruppe Nürnberg einladen, die unter der Schirmherrschaft von Herrn Oberbürgermeister Dr.Ulrich Maly steht. Weitere Gäste aus Verband und Sport werden zugegen sein. Die Feier findet am Samstag den 10. Oktober 2009 in Nürnberg Gesellschaftshaus Gartenstadt; Buchenschlag 1 ( Haltestelle NbgSüdfriedhof-Westeingang) statt. Wir wollen diesen Abend mit einem gemeinsamen Essen beginnen, deshalb laden wir um 17.30 Uhr ein. Beginn der offiziellen festlichen Feier mit Ehrungen; Showeinlage und Musik ist um 19.00 Uhr. Wir freuen uns schon heute darauf Dich begrüßen zu dürfen. Um etwas festliche Kleidung und pünktliches Erscheinen wird gebeten Anmeldungen noch bis 15.9. möglich bei mir. Mit sportlichen Grüßen GSO / KSO Hans Rößlein PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009 9 Die Qualifizierten der Gruppe Nürnberg 2009/2010 Landesliga Bode Sven Geiler Michael Heidt Andreas Bezirksoberliga Nador Eric Zitzl Bernd Bezirksliga Schmeißner Frederic Schröder Markus Kreisliga Bayerl Markus Dorsch Tobias Grell Hans Georg Herget Stefan Knarr Thorsten Kügler Wolfgang Lamatsch Gerd Lehner Robert Lüttke David Merker Robert Mykhaylov Olexandr Nemetz Sebastian Petrovic Marko Poltermann Konrad Roloff Joshua Seiferlein Siegmar 10 Kreisklasse Axnich Ronny Baumgärtner Fabian Becker Bernd Birkel Eugen Brandl Tobias Feijoo Eladio Grünbaum Gerhard Heiss Robert Hempel Hermann Hendel Johann Höcht Heinz Hofmann Florian Hofmann Roland Kögel Michael Köksal Zafer Mandak Ladislav Müller Andreas Ollech Christoph Pelzl Johannes Pfann Walter Pöllmann Ralf Richter Andreas Rösslein Hans Sailer Herbert Salihoglu Adnan Schenk Günter Schlenk Moritz Schreckert Bernd Seiferth Herbert Trost Heiko Wilhelm Peter Wolfsberger Dieter Wraneschitz Heinz Zimmermann Horst A-Klasse Baumgartner Jonas Brahm David Brodalla Jörg Clerico Matthias Costa Renato Dogancay Burak Fürther Norbert Gawlik Roland Gencer Mehmet Ali Gramss Waldemar Günaltan Adem Höllring Günter Klein Hans Jochen Krauss Christopher Laufkötter Peter Özkan Erkan Ramian Jaroslaw Ricks John Rimner Kurt Schäf Alexander Schulz Artur Sulmer Christoph Sundelin Michael Taglauer Adolf (Quelle: GSO Hans Rösslein; Information ohne Gewähr) PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009 Letzter wurden wir nicht ... Vom Karlheinz-Scheibe-Turnier berichtet Jonas Baumgartner Am 1.8.09 wurde in Fürth Burgfarrn- 1:0 für uns – außer dem 1:1 konnte Franba ch der Karl -Hei nz -Sch ei be- kenhöhe Nord, die genau wie wir nur mit Wanderpokal in einem Kleinfeldturnier einem Auswechselspieler angetreten sind, ausgespielt, an dem auch eine Mann- uns nichts entgegensetzten. 5:1 (2:1)der schaft der Schiedsrichtergruppe Nürn- Endstand. Nur eine unerfreuliche Sache berg teilgenommen hat. Das Turnier gab es zu vermelden: ein sehr brutales begann für uns mit einem Pauken- Foul an Roland Gawlik – der aber nach schlag – erstes Spiel gegen Erlangen, die kurzer Pause weitermachen konnte. Für übrigens ca. 15 Minuten zu spät vor Ort Essen und Trinken war dank der Spende waren, 0:3(0:0) verloren. Das einzige des Obmanns Hans Rösslein bestens geSpiel an diesem Tag, wo unser Team sorgt – hiermit vom Gesamten Team ein unterlegen gespielt hat. Im zweiten Tur- Dankeschön! Da der Verantwortliche der nierspiel haben wir uns gegen Haßfurt SR-Mannschaft - Sven Bode - verhindert erfolgreich mit 2:0 durchsetzten kön- war, wurde die Mannschaft von Konrad nen – Torschützen Alex Mykhaylov und Poltermann und Thorsten Knarr betreut, Thorsten Knarr. Auch gegen Forchheim auch Ihnen ein herzliches Dankeschön. haben wir ordentlich gespielt, am Ende leider mit 0:1 verloren. Zum Abschluss der Gruppenphase, wir hätten bei einem Sieg noch weiterkommen können, mussten wir dann gegen die von uns hocheingeschätzen Neumarkter ran. In der ersten Halbzeit haben wir sehr gut dagegengehalten und das Spiel selbst in die Hand genommen – 1:0 durch Konrad Poltermann. In der zweiten Halbzeit mussten wir allerdings zwei dumme Konntergegentore einstecken – Schirimannschaft - Foto: Jonas Baumgartner 1:2 verloren. Somit konnten wir uns nach Abschluss der Vorrunde leider nur für das Spiel um Platz 9 und Für Nürnberg kämpften und spielten: 10 qualifizieren. Jonas Baumgartner; Roland Gawlik; Gegen die Gruppe Frankenhöhe Nord Thorsten Knarr; David Lüttke; Alex Mykhaben wir dann nach einer gelungenen haylov; Konrad Poltermann; Alexander Motivation von unserem Coach dann Schäfer nochmal alles gegeben. Schnell fiel das PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009 11 In Kärnten spielen und pfeifen Susy Beckers Notizen vom Kleinfeld-Europacup An einem Freitag starteten Schiedsrich- Schiedsrichter mit, die tags zuvor in Spitter aus Berlin und Nürnberg, um wie tal gepfiffen hatten. Für das sog. Bschon etliche Jahre zuvor bei Kleinfeld- Finale, in dem nun auch wirklich jeder Europacup der Privatmannschaften 26. mitspielen konnte, waren es demnach zu bis 28.06.2009 in Kärnten mitzuwirken. viele Schiedsrichter des Reiseteams, so Diesmal kam die größere Gruppe aus dass sich spontan eine Mannschaft zuBerlin; Nürnberg stellte mit Bernd Be- sammenfand, die als „Schiedsrichtercker und Matangi Weingärtner nur zwei team“ an den Start ging. Das Team Schiedsrichter; ein Dritter hatte sich machte seine Sache nicht schlecht, so kurzfristig verletzt und musste absagen. dass ohne Probleme das Viertelfinale erZuerst wurde der Hauptveranstaltungsort reicht wurde. Da war dann allerdings geSpittal angefahren: Hier gabs die nötigen gen einen sehr motivierten Gegner Instruktionen. Und dort war für die Dau- Schluss. Gegen 17 Uhr war das letzte er der Veranstaltung ein großes Zelt auf- Spiel geleistet. Danach wurden nicht nur gebaut, in dem abends ein großes Rah- Pokale an die siegreichen Mannschaften menprogramm mit DJ, Cheerleadern übergeben, sondern auch Aufmerksamusw. stattfand: Dauer jeweils bis in die keiten an die Schiedsrichter. Nach einer Morgenstunden. Am Samstag ging es für die Schiedsrichter nach Spittal und Seeboden, wo sie bis abends jede Menge Spiele zu leiten hatten. Dies ging ohne besondere Vorkommnisse vonstatten. Der bed au er li ch st e Vorfall während eines Spieles unter Schiriteam auf Reisen - Foto: Susy Becker Leitung von Bernd Becker: Ein niederländische Spieler letzten Verschnaufpause im Lokal des SV brach sich ohne Fremdeinwirkung mehr- Seeboden machten sich die Schiedsrichter fach das Schlüsselbein. Von hier noch- wieder auf in Richtung Heimatorte. mal gute Besserung dem Spieler, der am Insgesamt nahmen dieses Mal so viele nächsten Tag operiert wurde. Mannschaften wie nie zuvor am Turnier Am Sonntagmorgen ging es letztmals teil, und die Tendenz ist weiter steigend. nach Seeboden. Hier fuhren auch die Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr! 12 PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009 9 && " - & ; / < = " - ( &% & " =; ? = " "= A && B & " 2 . % - &. % && " ? . ! % + & : && . 9 " #$ &. > .@# + 81 ? . > " #$ && ' ( # ) , - / # * . 0. &.' 0 1. 50 1 1 2 . 1 .3 4. 2 6 .' 0 50 1 1 7 8 Spielverderber — wie wir alle halt... Heinz Wraneschitz über „den“ Schirifilm „Menschlich halt!“ Was früher für „den Herrn Rat“ im Königlich-Bayerischen Amtsgericht galt, trifft heute auf jeden Fußballschiedsrichter zu, der weltweit Wochenende für Wochenende im Einsatz ist. 78.241 Schiris gibt es in Deutschland; allein beim BFV sind 15.578 Unparteiische gemeldet; viel mehr Männer als Frauen. Doch jede und jeder ein ganz normaler Mensch mit Stärken - und Schwächen. Drei dieser 78.241 haben sich die Dokumentarfilmer Georg Nonnenmacher und Henning Drechsler herausgesucht und sie über einen längeren Zeitraum beglei- ziemlich sauer: Die Funktionäre hatten versprochen, nur die besten Schiris für die (noch wichtigere) WM 2006 in Deutschland zu nominieren – doch Fandel durfte trotz hervorragender Bewertungen nicht dabei sein. „Unehrlichkeit hat im Sport eigentlich nichts zu suchen“, sagt Fandel und nennt ausgerechnet die FIFA unehrlich: Sie habe ihr „Die Besten dürfen hin“-Versprechen eindeutig gebrochen, kritisiert er. Nur allzu menschlich. Oreste Steiner ist seit Jahrzehnten auf den Sportplätzen im Ruhrpott als „Der Schweizer“ bekannt. Früher einmal war er in der Oberliga aktiv – heute bei „ Kevin und die Gelbe Karte... (Foto: Zorro-Film) tet. Nur einer der drei Protagonisten ist ein bekannter Referee: Herbert Fandel durfte im vergangenen Jahr als Karrierehöhepunkt bei der Europameisterschaft pfeifen. Auf den Weltfußballverband FIFA ist er 14 Unteren Mannschaften“ oder CJugendlichen. „Weils mir immer noch Spaß macht“, fährt er auch als 70-Jähriger noch jeden Sonntag Morgen auf einen (Fortsetzung auf Seite 15) PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009 Spielverderber... (Fortsetzung von Seite 14) Sportplatz. Beim Fernsehfußball muss er jedoch einsehen, dass seine Ehefrau ein besseres Gefühl für den Augenblick hat: Es menschelt halt auch bei diesem Schiri. Und ganz extrem wird das Menschliche bei Kevin Prösdorf klar: Der 14-Jährige hat sich zum Schiri ausbilden lassen, um auf dem Platz die Regeln durchzusetzen: „Wer tritt, fliegt raus. Wer mich beleidigt, fliegt raus!“ prägt er den gleichaltrigen Akteuren vor dem Spiel Kampf und den Fußball wäre ohne Typen wie Fandel, Steiner oder Prösdorf nicht möglich: Nur die ersten zehn Jahre gab es keine Schiris, die den Kickern auf die Schuhe schauten; seit 1874 hat die Institution „Schiedsrichter“ im weltweiten Fußball-Regelwerk ihren festen Platz. Auch das ist nur menschlich: Wenn zwei (Mannschaften) sich sportlich streiten, braucht es einen Dritten, der schlichtet; den Schiedsrichter. So viel zum Film, der allseits mit Lob überhäuft wird – nicht nur aus der Schiedsrichterecke. Doch obwohl „ Spielverderber“ mit dem hessischen Filmpreis in der Rubrik „Dokumentar“ Oreste auf dem Weg ins Trostlose... (Foto: Zorro-Film) ein. Doch in der Schule übertritt er selbst die dort gültigen Regeln; beleidigt sogar seine Lehrer. Was alle drei eint: Sie sind Fußballfreunde; die Schiedsrichterei ist wesentlicher Bestandteil ihres Lebens. Und der ausgezeichnet wurde, und obwohl davon seit Juni 09 fünf Kopien im Umlauf sein, war er in Bayern bisher nur in Nürnberg zu sehen (dank Gerd Lamatsch; siehe Bericht auf der nächsten Seite). PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009 15 Einsatz für die Gruppe Gerd Lamatsch erzählt über seine Filmerfahrungen In der letzten Juli-Woche war es endlich unteren Klassen meistert. so weit: An drei Tagen besuchten ca. Herbert Fandel, der als Bundes250 Schiedrichter(innen) und Fußballinliga- und FIFA-Schiedsrichter teressierte den SR-Dokumentarfilm im öffentlichen Rampenlicht "Spielverderber" im Cinecitta. Die von steht und für seine Qualifikation mir in Eigenregie organisierte Veranstalzur WM 2006 kämpft(e). tung kam bei den Teilnehmern (vom ak- Viele Kollegen äußerten sich positiv über tiven Bundesliga SR-Deniz Aytekin bis den Film und haben neue Anregungen zu Jung-Schiedsrichterinnen, die erst und Eindrücke mitgenommen. einen Tag darauf die Pr üfun g absolvierten) sehr Gespannte Ruhe im Kinosaal . gut an. Es (Foto: Gerd Lamatsch) war die erste Veranstaltung in Bayern für den auch vom DFB beworbenen Film. Der gab in t er essante Einblicke in das "SRLeben" von drei SR-"Typen": Angenehmer Nebeneffekt: Dank guter Ein junger SR-Neuling, der die Organisation und spendenfreudiger Besuersten Gehversuche unternimmt cher konnte ich für die SR des Bezirks und sich erst langsam an die Mittelfranken eine Spende in Höhe von Tätigkeit herantasten muss. 500 Euro überweisen! Ein "alter Hase", der mit über Danke noch mal an alle, die mitgemacht 70 Jahren Wochenende für Wo- haben. chenende seine Spiele in den 16 PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009 Auflösung Regeltest von Seite 8 1) Direkter Freistoß, Verwarnung und gelb/rot. Für das unsportliche Betreten des Spielfeldes ist die Verwarnung auszusprechen, da spieltechnisch das schwerere Vergehen zu bestrafen ist gibt es die direkten Freistoß und zusätzlich noch die gelbrote Karte wegen des verwarnungswürdigen Foulspiels 2) Da sich im Tor der Verteidigenden Mannschaft kein Spieler mehr befindet, der auf der Strafstoßmarke stehende Spieler also auch niemandem die Sicht nehmen kann, ist das Tor gültig. Spielfortsetzung mit Anstoß. 3) Eckstoß 4) Verwarnung und SR-Ball, wo sich der Ball bei der Spielunterbrechung befand (Im Torraum ggf. auf der Torraumlinie) 5) idF und ROT (Für das zweimalige Spielen des Balles – 1. Vergehen – ist der idF zu verhängen. Die persönliche Strafe kann ob des Wortlautes „brutal“ nur FaD lauten) 6) Der Ersatztorhüter wird mittels roter Karte aus dem Innenraum verwiesen. Spielfortsetzung: idF, wo Ball bei der Unterbrechung 7) SRA: Meldungsfahne; SR: Spiel unterbrechen, Spieler der Mannschaft A mit Rot des Feldes verweisen, idF, wo Ball bei Spielunterbrechung 8) FaD gegen Torwart und SR-Ball wo Ball bei Unterbrechung (da es sich hier nicht um ein Wurf-, sondern um ein Kontaktvergehen handelt, gilt die „alte“ Regelung weiter, dass als Spielfortsetzung nur der SR-Ball in Frage kommt). 9) Der AW-Spieler ist zu verwarnen. Das Spiel ist mit idF, wo der Ball beim Betreten des Spielfeldes sich befand fortzusetzen. 10)Dieser Spieler wird von der weiteren Spielteilnahme mit Zeigen der roten Karte ausgeschlossen. Die Mannschaft darf aber einen anderen Spieler einsetzen. Meldung. Der Pfiff des SR ist zwar das Zeichen zum Spielbeginn, das Spiel als solches startet aber erst, wenn der Ball tatsächlich ins Spiel gebracht wurde. PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009 17 Unsere Fußball-Schiedsrichtergruppe braucht Nachwuchs. Deshalb führen wir ab Freitag, 18.09.2009 um 19:00 Uhr im Sportheim SV 73 Süd Nürnberg, Maiacherstr. 4-10 wieder einen Schiedsrichterneulingslehrgang durch. Voraussetzungen Mindestalter 14 Jahre Mitglied in einem Fußballverein des Bayerischen Fußballverbandes Einsatzbereitschaft Interesse, an Weiterbildungsveranstaltungen teilzunehmen. Was wird „neuen“ Schiedsrichtern - natürlich Jungs und Mädchen gleichermaßen - geboten? > Aufwandsentschädigung pro Spiel > freier Eintritt zu Fußballspielen im DFB-Bundesgebiet (auch Bundesliga) > Vergünstigungen bei Schiedsrichterausrüstung > Unterstützung durch erfahrene Schiedsrichter bei den ersten Spielen > die Möglichkeit nach einer beendeten Fußballerkarriere, dem Fußball weiterhin aktiv treu zu bleiben > Das Sammeln von neuen Erfahrungen und Entwicklung der Persönlichkeit Anmeldung bei: Gruppenschiedsrichterobmann Hans Rößlein, Tel. 0172 854 2614 ; [email protected] oder Gruppenlehrwart Hans-Georg Grell, Tel. 0911 447755 ; [email protected] Ansprechpartner der Jung-Schiedsrichter: Siegmar Seiferlein, Tel. 0173 8808772 ; [email protected] Mehr im Internet: schiri.bfv.de/nuernberg Liebe KollegInnen: Sagt das doch bitte auch Euren Vereinen! 18 PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009 Fußball — mehr als Kicken Heinz Wraneschitz war beim Sepp-Herberger-Tag Paule begeisterte die Massen: Das Nationalmannschaftsmaskottchen war vor allem für die Kinder der Theodor-Billroth-Schule in NürnbergMögeldorf der Star beim SeppHerberger-Tag 2009. Dabei standen eigentlich die Kinder selbst im Blick: alle Klassen der Grundschule hatten sich intensiv mit dem Thema Fußball beschäftigt – und zwar künstlerisch. Die Ergebnisse beeindruckten sogar AN a t i on a l spielerin Kath arin a Baunach vom FC B a y e r n München. „Der DFB hat mich gefragt, und da hab ich spontan zugesagt“, erklärte die Jung-Nationalspielerin und U17Europameisterin: „Es ist schön, diese leuchtenden Kinderaugen zu sehen“. Wobei der Weg nach Norden für Katharina Baunach eigentlich fast in die Heimat geführt hat: Vor drei Jahren ist sie 20 zum FC Bayern gewechselt, „weil ich schon mit Sechs ein Bayernfan war“ – doch geboren und aufgewachsen ist sie in Franken, genauer in Würzburg. Nur zwei bayerische Schulen wurden heuer des Sepp-Herberger-Preises würdig befunden – eine davon die BillrothGrundschule. Der seit 1981 von der gleichnamigen DFB-Stiftung ausgerichtete „Sepp-Herberger-Tag“ für Grundschulen wurde 2008 grundlegend neu konzipiert. „ LeuchtturmVeranstaltungen“ in den 21 FußballLan des ver bänden sollen nun völlig neue Ideen und Konzeption aufzeigen. Kuratoriumsvorsitzender der SeppHer ber gerStiftung ist DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger: „Mit dem Angebot speziell für Grundschulen möchten wir einerseits Anregungen schaffen und Ideen geben, wie der Fußball auch außerhalb des (Fortsetzung auf Seite 22) PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009 Fortsetzung von Seite 20) Sportunterrichts andere Schulfächer beleben kann. Andererseits dürfen bei dem Ganzen natürlich der Sport selbst und die Bewegung nicht zu kurz kommen.“ Eine Fachjury entscheidet über die besten Dokumentationen, die dem DFB und der Stiftung zugesandt werden. Die Nürnberg Schülerinnen und Schüler haben die Jury überzeugt; hatten sich in Projekttagen Fächer verbindend und fachübergreifend mit dem Thema „ Fußball“ auseinandergesetzt: Die Ergebnisse, eben an diesem „SeppHerberger-Tag“ der Öffentlichkeit präsentiert, haben auch die Ehrengäste beeindruckt. Zum Anlass passend fand an dem Tag ein Fußballfest statt mit Ballgeschwin- 22 digkeitstester, Slalom oder Ballkegeln, sowie ein Fußball-Turnier, bei dem sich Mädchen und Jungen jeweils eines Jahrgangs messen konnten. In der BillrothSchule siegten in der Jahrgangsstufe Drei die Klasse 3c bei den Mädchen; die Klasse 3a bei den Jungen. In der vierten Jahrgangsstufe hießen die Siegerklasse zwei Mal 4a. Doch auch die Zweit- und Dritt- platzierten konnten sich freuen: Es gab jeweils eine Urkunde für alle TeilnehmerInnen - und ein Defilee, vorbei an den Ehrengästen. Und die waren hochkarätig, angeführt von Andy Köpke, Europameister, Torwartlegende des 1. FC Nürnberg und aktueller Bundestorwarttrainer. Dazu Nationalspielerin Baunach, FCN-Jungstar Do(Fortsetzung auf Seite 23) PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009 Fortsetzung von Seite 22) minik Maroh, Schulleiterin Irmgard Weigert – und nicht zu vergessen Paule. Das Nationalmannschaftsmaskottchen war so stark umlagert, dass Moderator Wolfgang Staab, beim DFB für die Jugendarbeit zuständig, mehrfach mahnen musste: „nicht knuffen, nicht kitzeln – nur streicheln.“ Beim Fußballturnier der GrundschülerInnen waren natürlich jugendliche Nürnberger Pfeifengelehrte am Trillern. Begeistern konnten aber auch andere Gäste: Freestyle-Fußballer Adrian Fogel aus Köln beispielsweise, der Kinder und Erwachsene gleichermaßen zu Begeisterungsstürmen hinriss und Andy Köpke zugeben ließ: „Wenn ich das hätte können müssen, wäre ich nicht Nationalspieler geworden!“ Nicht vergessen werden dürfen die Schüler der 5. bis 7. Fußball-Klassen der Bertolt-Brecht-Schule: Was die bereits am Ball können, brachte Katharina Baunach zum Kopfschütteln. Doch sie hatte einen Vorschlag parat: Beim nächsten Mal sollten auch Mädchen auftreten – von denen hat die Brechtschule bekanntlich ebenfalls viele zu bieten. La-Ola-Wellen wie zu besten Länderspielen gab es genauso für die BillrothSchülerInnen. Die stellten mit einem Fußballtanz und einem CheerleaderAuftritt ihr Können unter Beweis: Applaus nicht nur von den älteren Gästen. Und dann war ja noch das SeppHerberger-Quiz: Theresa, Julia und Philipp konnten Trikots mit nach Hause nehmen. Die sahen wohl am Ende aus wie die T-Shirts aller Kinder: Dort hatten sich Paule, Andy Köpke und Dominik Maroh zu verewigen. Aber bei allen Aktionen schwang irgendwo ein wenig Lokalpatriotismus mit: Der Club war überall präsent. Ob auf den Kunstwerken, in den Gesängen – und nicht zuletzt in Andy Köpkes Bekenntnis: „Auch als DFBBundestorwarttrainer - in Nürnberg und beim Club fühle ich mich zu Hause.“ PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009 23 Muskeltraining schon für Kinder Forscher sagen: Früh beginnen hilft und schadet nicht (idw) - Schon vor der Pubertät profitieren Mädchen und Jungen von einem regelmäßigen Muskeltraining – sagen die Saarbrücker Sportwissenschaftler Michael Fröhlich (Universität des Saarlandes), Jürgen Gießing (Universität KoblenzLandau) und Andreas Strack (Deutsche Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement, Saarbrücken). Genau das Gegenteil also wie viele Trainer, Sportlehrer und Eltern. dem eigenen Körpergewicht, mit Gummibändern, mit freien Hanteln und auch an Maschinen stehen keinesfalls ein Höchstmaß an Muskelmasse und das Stemmen möglichst hoher Lasten im Vordergrund. „Vielmehr soll ein Krafttraining für Kinder die allgemeine Fitness und das psychische Wohlbefinden steigern, zu besseren Leistungen im Sport führen und Verletzungen vorbeugen", erläutert Michael Fröhlich. Beim Krafttraining vor der Pubertät werde die Muskulatur Kindern deutlich leistungsfähiger. Ohne Training liegt ein Teil regelrecht brach, sei sozusagen verkümmert. Durch regelmäßiges Üben werden alle Teile des Muskels aktiviert. Das Training verbessert zuerst die Koordination innerhalb des Muskels sowie das Zusammenspiel von Muskeln und Nerven. Eine so trainierte Muskulatur ist nach Aussage des Wissenschaftlers „bereits schnell und stark genug, einen umknickenden Fuß „Muskeltraining schon für blitzschnell zu stabilisieren, so dass Kinder“ (Foto: Kid-Check) eine Verletzung verhindert wird.“ Ein fachgerecht durchgeführtes Viele denken, ein Krafttraining vor der Kinderkrafttraining schädige weder KnoPubertät schädige die noch weichen chen noch Knorpel. Und: „Ein MuskelKnorpel und Knochen der Kinder, insbe- training mit leichten Gewichten wirkt sondere deren Wachstumsfugen. Auch sich sogar positiv auf das Herzdie Auffassung, der niedrige Anteil an Kreislaufsystem aus“, sagt Michael FröhAndrogenen Geschlechtshormonen) im lich. Er empfiehlt ausdrücklich ein TraiKörper der Mädchen und Jungen sei zu ning mit freien Hanteln und an Maschigering, um die Muskeln wachsen zu las- nen. Denn „gerade mit diesen Geräten sen, wird durch neue Forschungsergeb- sind die Übungen individuell sehr gut nisse widerlegt. dosierbar“, betont Andreas Strack. (Fortsetzung auf Seite 26) Doch beim Krafttraining für Kinder mit 24 PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009 Kindertraining (Fortsetzung von Seite 24) Schlecht trainierte Mädchen und Jungen könnten zum Beispiel Liegestütze, Klimmzüge und Handstände nicht richtig ausführen, weil ihnen die Kraft und das Körpergefühl dafür fehlen. An Maschinen hingegen ließen sich vergleichbare Übungen (Bankdrücken, LatZiehen, Nackendrücken) mit deutlich geringerer Belastung durchführen. Wie bei Erwachsenen führe es zu keinen nennenswerten Effekten, wenn Kinder und Jugendliche nur einmal pro Woche ein Krafttraining absolvieren. Doch zwei Einheiten wöchentlich mit sechs bis acht Übungen mit jeweils zwei bis drei Sätzen an leichteren Gewichten reichten aus, um Kraftausdauer und Kraft zu steigern, heißt es. Anfänger sollten zuerst immer die Bauch- und Rückenmuskulatur kräftigen. Dann folgen Hüft-, Knieund Schultermuskulatur und zuletzt Arme und Füße. Zwischen den Trainingseinheiten sollte auf jeden Fall ein Ruhetag liegen. Auch Verletzungen träten beim Krafttraining sehr selten auf und seien in der Regel auf Überlastung und falsche Technik zurückzuführen. Die positiven Aspekte überwögen: Ein stabiles Muskelkorsett minimiere das Verletzungsrisiko bei sportlichen Aktivitäten und steigere die körperliche Leistungsfähigkeit. „Ein Krafttraining stärkt zudem das Selbstbewusstsein der Kinder, verändert das Körperbild positiv und kann sogar Angstzustände und Depressionen reduzieren“, behauptet Michael Fröhlich. Das Buch „Kraft und Krafttraining bei Kindern und Jugendlichen“ von Michael Fröhlich, Jürgen Gießing, Andreas Strack und Co vereint fundierte wissenschaftliche Information und praktische Übungsauswahl. Es ist im Tectum-Verlag erschienen und kostet 19,90 Euro. Weitere Informationen: Dr. Michael Fröhlich, Sportwissenschaftliches Institut der Universität des Saarlandes, E-Mail: [email protected]. de, Telefon: (0681) 302-49 11 Im Internet: www.kidcheck.de „Muskeltraining schon für Kinder“ (Foto: Kid-Check) 26 PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009 Unklare Verhältnisse fördern Leistung Nominiert deshalb Bundesjogi gute Fußballer nicht? (idw) - Fußballer, deren Nominierung für die Nationalelf unsicher ist, sind in den Monaten vor einer Welt- oder Europameisterschaft deutlich einsatzfreudiger als bereits sicher nominierte Spieler. Letztere lassen sogar in ihrer spielerischen Leistung nach. Die Chance, im Nationalkader zu spielen, motiviert besonders jüngere Fußballer zu erhöhter Leistung. Das belegt eine aktuelle Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Von insgesamt 165 Spieler aus 12 Ländern, die am Nominierungswettbewerb für die Euro 2008 teilnahmen wurden deren Leistungen mit 81 Spielern aus 33 Ländern, die von vornherein nicht als Teilnehmer an der Euro 2008 in Frage kamen. Spieler mit einer mittleren Wahrscheinlichkeit in den Nationalkader aufgenommen zu werden, hätten „stark positiv reagiert“ auf die Möglichkeit, bei der Euro 2008 für das Heimatland auf dem Platz zu stehen. Wer recht sicher war, nominiert z werden, bei denen „wurde dagegen kein positiver, zum Teil sogar ein negativer Effekt des Nominierungswettbewerbs nachgewiesen. So erzielten in den Monaten vor der Euro 2008 Spieler mit mittleren Nominierungswahrscheinlichkeiten durchschnittlich 27 Prozent mehr Torschüsse als Spieler, die nicht am Nominierungswettbewerb teilnahmen. Sicher nominierte Fußballer gewannen sogar im Schnitt 1,5 Zwei- 28 kämpfe pro Spiel weniger als Kameraden und Gegner, die außerhalb des Nominierungswettbewerbs spielten“ lauten einige Ergebnisse. „Leistung auf dem Platz zu zeigen, lohnt sich also am meisten für die Sportler, deren Nominierung ungewiss ist, da sie die Nominierungsentscheidung weitgehend selbst in der Hand haben. Spieler, die sich ihrer (Nicht-)Nominierung sicher sind, haben dagegen kaum Anreize sich überdurchschnittlich anzustrengen, da sie die Entscheidung kaum mehr selbst beeinflussen können. Spieler, deren Nominierung sicher ist, halten sich sogar eher zurück, um Verletzungen zu vermeiden und damit ihre Teilnahme am Wettbewerb nicht zu gefährden“, erklären die ZEWForscher. Doch sie gehen noch weiter: Die Erkenntnisse der Studie „haben Relevanz in zahlreichen Situationen des Berufs- und Alltagslebens“, zum Beispiel für eine mögliche Beförderung. „Ein Mitarbeiter mit einer realistischen, aber nicht zu hohen Erfolgschance wird positiv auf eine solche Karrieremöglichkeit reagieren. Ein Mitarbeiter, der sich seiner anstehenden Beförderung so gut wie sicher ist, wird möglicherweise sogar weniger motiviert sein als er es andernfalls wäre“, heißt es. Weitere Informationen unter www.zew.de/publikation5416 Dort gibt es auch die vollständige Studie in englischer Sprache. PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009 Impressum PFEIFE`n`KOPF, seit 1990 die Zeitung der Schiedsrichtervereinigung Nürnberg Herausgeber: Hans Rösslein, Gruppen-Schiedsrichterobmann Redaktion: Susy Becker Claus Christmeier (Internet) Hans-Joachim Klein Herbert Sailer Karlheinz Schorr (Seniorengruppe) Peter Wilhelm Heinz Wraneschitz (ViSdP) Oliver Ziegler (Internet) Adresse für elektronische Texte und Bilder: [email protected] Internet: www.pfeifenkopf.de Redaktionsanschrift: PFEIFE´n´KOPF-Redaktion c/o Heinz Wraneschitz Feld-am-See-Ring 15a, 91452 Wilhermsdorf, T: 09102-96499 Der PFEIFE´n´KOPF erscheint im Eigenverlag. Die Abgabe erfolgt unentgeltlich an alle Nürnberger Fußball-Schiedsrichter. Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers wieder und nicht unbedingt die der Redaktion. Anstoßzeiten im Fußball, ein Ärgernis bei Fans und Vereinen. Während sich die großen Vereine von der 1. bis zur 3. Liga aber noch über die Mehreinnahmen aus dem TV-Topf freuen können, bleiben die kleinen Vereine auf der Strecke. Keiner schenkt ihnen wirklich Gehör und sie murren zwar: letztendlich lassen sie sich aber alles so gefallen. Und selbst der von ihnen angekündigte Streik entpuppte sich als ein Sturm im Wasserglas. Selbst die Zuschauer gehen auf das Geld-Spiel ein, anders kann man sich den gesteigerten Dauerkartenverkauf bei den meisten Vereinen der 1. BL nicht erklären. Obwohl in Unkenntnis des Spieltages und der Anstoßzeit wurden die Verkaufszahlen des Vorjahres übertroffen. Der deutsche Fußballfan ist zum Beutetier der DFL geworden, bleibt abzuwarten wie lange das gut geht. Vielleicht finden die Spiele der Zukunft ja vor einer Geisterkulisse statt. Keiner ist im Stadion bzw. es gibt nur noch Sportplätze, die von Mauern umgeben sind; die Leute sitzen vor der Flimmerkiste, der Applaus und die Anfeuerung kommt vom Band. Das hätte natürlich auch etwas Gutes, keine Kosten für große Stadien, keine Kosten für Polizei und Ordnungsdienste, keine Fanausschreitungen. Halt man könnte eine Arena anmieten, wo sich die Fans unter Aufsicht bekämpfen können, natürlich gegen Gebühr und im TV übertragen. Mein Gott, war das früher schön, Fußball im Fernsehen anzusehen. Fortsetzung nächste Seite PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009 29 Tor oder nicht Tor, war die Frage in Hoffenheim beim BL-Spiel gegen die Bayern. Im Fernsehen war klar erkennbar Tor; im Stadion für das Gespann kein Tor. Uli Hoeneß gab später im Interview unumwunden zu, der Ball war hinter der Linie und plädierte sogleich für die Torkamera. Das Thema Torkamera war damit zum wiederholten Male eröffnet. Auf Seiten des DFB-SR Lehrstabes würde man anscheinend dem Chip-Ball den Vorzug geben. Die FIFA um Sepp Blatter ist für 2 zusätzliche Torrichter, die DFL und die Clubs für Torkameras. Nehmen wir mal an, die FIFA setzt sich mit ihren 2 Torrichtern durch, wo sollen die denn überhaupt postiert werden, damit sie den richtigen Winkel haben? Doch nur auf Höhe der Toraußenlinie, auf einem Hochstuhl wie beim Tennis. Damit stellt sich die Frage: schauen die in diesem Moment auch richtig hin? Denn eigentlich hätte die geschilderte Situation auch vom SR-Assistenten erkannt werden müssen! Aufgrund der Spielsituation hätte sein Blickwinkel ausreichen müssen, aber er ist halt auch nur ein Mensch der sich ablenken lässt und das kann dem Torrichter dann auch passieren. Also müsste der Videobeweis mit Torkameras eingeführt werden. Bei den doch wenigen Fällen im Streit um eine Torerzielung mit Ball - vor, auf oder hinter der Linie - gäbe es dabei kaum Unterbrechungen. Bleibt jetzt nur die Frage: Wer entscheidet wann der Videobeweis eingesetzt wird? Der SR, die Mannschaften oder ein Neutraler auf der Tribüne, der im Funkkontakt mit dem SR steht und sofort anhand von Fernsehbildern das Spiel unterbrechen lassen kann? Nur die Spielfortsetzung müsste man sich dann gut überlegen. Bei Tor kein Problem, Anstoß. Bei kein Tor ?? Vielleicht idF für die verteidigende Mannschaft oder falls der Ball vorher aus dem Spiel ist, die Spielfortsetzung analog zur Unterbrechung. Ich bin schon jetzt gespannt, wer sich erstens durchsetzt und ob es dann auch wirklich weiterhilft. 30 PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009