Ausgabe 69 - September 2009 - 20. Jahrgang

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Ausgabe 69 - September 2009 - 20. Jahrgang
Ausgabe 69 - September 2009 - 20. Jahrgang
Liebe Schiedsrichter-KollegInnen der
Gruppe Nürnberg,
man das Gefühl hat, es gibt außer den „
Alten“ aus dem PFEIFE´n´KOPF-Team
keine neuen Unterstützer.
es ist frustrierend: Mitten im schönsten Dabei wäre es doch sogar für jeden eine
Sommer sitze ich mitten in der tiefsten
Zusatzqualifikation: Die meisten haben
Nacht am Computer, mitten im neuen
einen oder mehrere Computer, mit denen
PFEIFE´n´KOPF, den ich für Euch fer- sie täglich umgehen dürfen. Doch wer
tigstelle.
arbeitet schon laufend mit Grafik- oder
Eine ganze Seite „Stellenausschreibung“ Gestaltungsprogrammen? Die Chance
haben wir im letzten Heft abgedruckt
bekämen diejenigen, welche bei uns mitmachen würden. Denn
und gehofft, irgendwer
dass unser Layout mehr
wäre bereit, sich in die
Redaktion einzubrinals verbesserungswürgen – möglichst als Gedig ist, das wissen alle
von uns. Nur – leider –
stalter. Die Reaktion?
sind wir nicht „die“
Überhaupt keine.
Kreativen,
denen dazu
Jetzt könnte ich ja ganz
die
beste
Lösung
eineinfach sagen: Schade
fällt.
Sonst
hätten
wir ja
eigentlich; da redet mir
schon
längst
alles
geän•
wenigstens niemand
dert und das Heft schö•
rein. Wenn da nicht die
ner gestaltet.
•
blöde, normale Arbeit
Doch ich mach jetzt
wäre, mir der ich mich
!" """
Schluss mit dem Getagein nachtaus herumjammer, bevor die rote
schlagen muss. Auch
Sonne am Horizont aufgeht – und die
dafür sitze ich bekanntlich mitten im
schönsten Sommer am Computer – wo- Hoffnung gebe ich eh niemals auf. Die „
bei das meist tagsüber passiert...
Stellenausschreibung“ steht übrigens
diesmal auf Seite 5...
Ihr merkt sicherlich: ich bin ziemlich
angefressen. Zwar sind meine Redakti- Trotz allem hoffe ich, Ihr findet wieder
onskollegen wieder recht fleißig gewe- ein paar interessante Informationen im
sen. Zwar hab ich von Jonas Baumgart- neuen PFEIFE´n´KOPF – der übrigens
ner erstmals einen Beitrag zugeliefert
im Dezember 20 Jahre alt werden wird.
bekommen – danke für die Mühe; vielleicht hast Du ja nun mehr Lust? Zwar
Bis dann wünscht
hat Gerd Lamatsch mit seiner Filmvorführung vom „Spielverderber“ die Steil- Gut Pfiff und viel Freude.
vorlage geliefert für einige Seiten BeEuer
richte. Aber trotzdem tut es weh, wenn Heinz Wraneschitz
PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009
3
PFEIFE`n`KOPF 69 - Der Inhalt in Kürze
Unter Beobachtung
6 Schiri-Splitter
Regeltest
8 Stellenausschreibung
29-30
5
Spielberichte
10-11 Hausmitteilung
Spielverderber in Franken
14-16 Wissenschaft
24-28
Neulingslehrgang
18 Herbergertag
20-23
Auflösung Regeltest
17 Impressum
Hausmitteilung
3
3 Qualifikation
Hinweis: Der PFEIFE`n`KOPF 70
erscheint voraussichtlich im Dezember 2009
4
PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009
29
9
Der PFEIFE´n´KOPF sucht
Das PFEIFE´n´KOPF-Redaktionsteam vermisst schmerzlich einen Gestalter! Wie bekannt, hat uns der bisherige Satz– und Gestaltungschef Gerald Binder aus Zeitgründen verlassen. Doch das Layout der Nürnberger Schirizeitung soll nicht leiden. Deshalb suchen wir
eine / einen
Neben gestalterischem „Feeling“ und viel Kreativität wird
Teamfähigkeit und Stressresistenz vorausgesetzt.
Dazu braucht er oder sie vor allem in den Tagen vor
Drucklegung einige freie Stunden Zeit.
Und natürlich einen Computer, der unter den Händen des
Benutzers nur so jubelt.
Optimal wäre das Beherrschen von MS-Office. Außerdem
ist es gut, Adobe Page Maker, MS-Publisher (oder ein anderes Layoutprogramm) bedienen zu können.
Doch hier helfen wir gerne beim Einstieg.
Bewerbungen (oder Fragen) bitte dringend an:
Heinz Wraneschitz
T: 0171-7356947 E: [email protected]
PS: Zu verdienen gibt es leider nur Lob...
PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009
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Schiedsrichter unter Beobachtung
Bewusst Einseitiges von Herbert Sailer
Aus gesundheitlichen und Altersgründen
(immerhin gehe ich auf die 59 zu) habe
ich seit einiger Zeit überlegt, ob ich
nicht nach einer längeren Pause wieder
als Beobachter tätig sein möchte. Unser
KSO Hans Rösslein hatte mich dann bei
einem Vortrag auf der SR-Sitzung aber
schon etwas aufhorchen lassen, als er
von Noten mit 8.4 usw. sprach und im
ersten Moment dachte ich an einen Versprecher von ihm. In Kenntnis vom Datum zum Kreislehrgang der Beobachter
traf ich dann zufällig Siegmar Seiferlein
und ich sprach ihn deswegen darauf an,
ob denn überhaupt ein Bedarf an Beobachtern besteht. Meine 4-jährige Zeit als
BEO liegt ja schon wieder einige Jahre
zurück und außerdem hatte ich mich in
letzter Zeit zwar mit verschiedenen SR
über Beobachtungen und ihre Bögen
unterhalten, ohne aber ins Detail zu gehen und so erfuhr ich eher zufällig, dass
sich verschiedenes doch gewaltig verändert hat. Vor allem bei der Benotung. Es
gibt keine 50er Bogen Bewertung mehr,
sondern man ist wieder auf die Benotung
von früher mit bis zu 10 Punkten und
Bogen zurückgekehrt. Im Unterschied
zu meiner aktiven SR Zeit allerdings
nicht mit der Unterscheidung in 0.5
Punkt, sondern differenziert in 0.1
Punkt-Schritten. Auf meine Frage warum, wieso und macht das überhaupt
Sinn bekam ich dann die Antwort, die
mich meinen Gedanken BEO zu werden
sofort wieder verwerfen lies. Der Verband gibt wieder wie so oft nur einen
kleinen Spielraum zur Benotung und ein
SR in der Bezirksliga kann zum Beispiel
überhaupt keinen 10.0 Bogen erhalten.
Warum fragt ihr und ich mich auch?
Weil ihr in der Bezirksliga pfeift und
nicht in der Bundesliga und nur ein Bundesliga SR kann ein 10.0 Spiel leiten
und zwar aufgrund seiner Qualifikation.
Ihr da unten in den Niederungen seid
nicht in der Lage dazu. Hintergrund soll
6
angeblich sein, dass Schiedsrichter mit zu
guten Noten die Klasse verlassen mussten
für die sie qualifiziert waren. Hoppla
dachte ich mir, das kenne ich doch schon
von vor 10 Jahren und deshalb hatte man
ja den 50er Bogen eingeführt um dem
Beobachter mehr Spielraum und Möglichkeiten bei der Bewertung zu geben.
Damals gab es zuerst die Einstiegsnote
45 Punkte, dann ist man umgeschwenkt
und war der Meinung jeder fängt mit
50 Punkten an und jetzt fällt man wieder
in die Steinzeit zurück und beschränkt
den Spielraum mit vorgegebenen Einstiegsnoten, von 8.4 bis max. 8.6 (BZL) die Begründung soll ja eben sein, dass der
SR in dieser niedrigen Klasse nicht so gut
sein kann, wie der in der BL und deshalb
nie eine 10.0 erhalten darf. Wahrscheinlich bekommen die Mannschaften in dieser Klasse bei einem Sieg in Zukunft
auch nur noch 0.3 Punkte und nicht 3
Punkte, weil sie ja nicht so gut spielen
können, wie die da ganz oben. Ich weiß
nicht wer sich diesen, für mich, Schwachsinn ausgedacht hat, aber jetzt steigen die
Schiedsrichter genauso ab wie vorher, nur
die Unterschiede zwischen ihnen sind
vielleicht etwas geringer und die Noten
natürlich nicht mehr ganz so hoch. Beiläufig erfahre ich auch noch von einem
BEO der zu oft die 8.6 vergeben hatte,
dass er ermahnt wurde seine Beobachtung
zu überprüfen, ob er nicht zu gut benotet.
Warum man den Bogen im Gegensatz
zum Vorjahr auch schon wieder modifizieren musste, bleibt sogar nicht genannten Funktionären ein Rätsel und erleichtert ihnen und den BEO nicht gerade die
Arbeit. Also sagte ich mir, nein Danke
das muss ich mir, zumindest im Moment
und ohne weitere Info, nicht antun. Diese
Meinung teilen übrigens mehrere SR mit
mir und zwar aus beiden Lagern BEO
und qualifizierte SR unter Beobachtung
und vor allem nicht nur aus unserem
Kreis.
PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009
Regeltest (von Peter Wilhelm)
1) Ein Angreifer verlässt über die Torlinie das Spielfeld und entzieht sich so einer Bestrafung
wegen einer aktiven Abseitsstellung. Während die Spielsituation, die ihn zum Spielfeldverlassen veranlasst hat noch nicht abgeschlossen ist, läuft er ins Spielfeld und bringt einen Abwehrspieler verwarnungswürdig zu Fall. Entscheidung?
2) Nachdem ein Stürmer den letzten Verteidiger Ausgespielt hat, der Torhüter befindet sich
ebenfalls nicht mehr vor dem Verteidiger, schießt dieser aus 20 m Entfernung auf das Tor.
Ein Mitspieler des Schützen, welcher auf Höhe der Strafstoßmarke steht muss, um nicht angeschossen zu werden, sich bücken. Der Ball geht unberührt ins Tor. Entscheidung?
3) Ein Verteidiger will den Ball beim Einwurf seinem Torwart zuwerfen. Unglücklicherweise
wird aber der SR vom Ball getroffen, so dass der herauslaufende Torwart den Ball verfehlt
und dieser dann unberührt ins Tor geht. Entscheidung?
4) Ein Spieler hat sich im gegnerischen Netzraum der Abseitsstellung entzogen, beeinflusst
aber nach Meinung des SR von dort aus das Spiel durch einen Zuruf. Entscheidung?
5) Bei der Strafstoßausführung wird der Ball an den Pfosten geschossen. Der TW und der
Schütze laufen zum Ball. Zunächst gelingt es dem Schützen, vor dem TW an den Ball zu gelangen, dann wird er vom TW brutal umgerannt. Nun unterbricht der SR das Spiel. Wie muss
er entscheiden?
6) Der Ersatztorhüter wirft von der Auswechselbank einem Mitspieler, welcher gerade auf
dem Spielfeld an der Bank vorbei läuft, seine Trinkflasche gegen den Kopf. Entscheidung des
SR?
7) Ein Spieler der Mannschaft A ist über einen Gegenspieler der Mannschaft B so verärgert,
dass er diesem, welcher sich auf Grund einer Verletzungsbehandlung außerhalb des Spielfeldes befindet, einen Stein gegen den Körper wirft. Der SR hat die Situation nicht wahrgenommen, da der Ball in diesem Moment in der anderen Spielhälfte gespielt wurde. Wie soll sich
der neutrale SRA verhalten, wenn er den Vorgang genau gesehen hat? Entscheidung des SR?
8) Der Torwart der Mannschaft A, welcher unmittelbar neben seinem Torpfosten auf der Torlinie steht schlägt während des laufenden Spiels einem Gegenspieler der Mannschaft B, welcher aus taktischen Gründen das Spielfeld über die Torlinie verlassen hat mit der Faust ins
Gesicht. Entscheidung des SR?
9) Ein AW-Spielerläuft während des laufenden Spieles neben dem Tor auf das Spielfeld und
verhindert eine glasklare Torchance, indem er einen Schuss welcher ohne sein Eingreifen
sicher in das Tor gegangen wäre, mit dem Fuß neben das Tor über die Torlinie ablenkt. Wie
muss der SR entscheiden?
10) Nach dem Pfiff des SR zum Spielbeginn, aber noch bevor der Ball durch die ausführende
Mannschaft ins Spiel gebracht wurde beleidigt ein Spieler den SR auf dem Spielfeld. Was
muss der SR unternehmen?
(Auflösung: Seite 17)
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PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009
Lieber SR-Kollege, liebe SR-Kollegin,
hiermit dürfen wir Dich, sowie Deine Frau / Lebensgefährtin / Freundin recht
herzlich zur Jubiläumsfeier der Schiedsrichtergruppe Nürnberg einladen, die
unter der Schirmherrschaft von Herrn Oberbürgermeister Dr.Ulrich Maly steht.
Weitere Gäste aus Verband und Sport werden zugegen sein.
Die Feier findet
am Samstag den 10. Oktober 2009
in Nürnberg Gesellschaftshaus Gartenstadt; Buchenschlag 1 ( Haltestelle NbgSüdfriedhof-Westeingang) statt. Wir wollen diesen Abend mit einem gemeinsamen Essen beginnen, deshalb laden wir um 17.30 Uhr ein. Beginn der offiziellen festlichen Feier mit Ehrungen; Showeinlage und Musik ist um 19.00 Uhr.
Wir freuen uns schon heute darauf Dich begrüßen zu dürfen.
Um etwas festliche Kleidung und pünktliches Erscheinen wird gebeten
Anmeldungen noch bis 15.9. möglich bei mir.
Mit sportlichen Grüßen
GSO / KSO Hans Rößlein
PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009
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Die Qualifizierten der Gruppe Nürnberg 2009/2010
Landesliga
Bode Sven
Geiler Michael
Heidt Andreas
Bezirksoberliga
Nador Eric
Zitzl Bernd
Bezirksliga
Schmeißner Frederic
Schröder Markus
Kreisliga
Bayerl Markus
Dorsch Tobias
Grell Hans Georg
Herget Stefan
Knarr Thorsten
Kügler Wolfgang
Lamatsch Gerd
Lehner Robert
Lüttke David
Merker Robert
Mykhaylov Olexandr
Nemetz Sebastian
Petrovic Marko
Poltermann Konrad
Roloff Joshua
Seiferlein Siegmar
10
Kreisklasse
Axnich Ronny
Baumgärtner Fabian
Becker Bernd
Birkel Eugen
Brandl Tobias
Feijoo Eladio
Grünbaum Gerhard
Heiss Robert
Hempel Hermann
Hendel Johann
Höcht Heinz
Hofmann Florian
Hofmann Roland
Kögel Michael
Köksal Zafer
Mandak Ladislav
Müller Andreas
Ollech Christoph
Pelzl Johannes
Pfann Walter
Pöllmann Ralf
Richter Andreas
Rösslein Hans
Sailer Herbert
Salihoglu Adnan
Schenk Günter
Schlenk Moritz
Schreckert Bernd
Seiferth Herbert
Trost Heiko
Wilhelm Peter
Wolfsberger Dieter
Wraneschitz Heinz
Zimmermann Horst
A-Klasse
Baumgartner Jonas
Brahm David
Brodalla Jörg
Clerico Matthias
Costa Renato
Dogancay Burak
Fürther Norbert
Gawlik Roland
Gencer Mehmet Ali
Gramss Waldemar
Günaltan Adem
Höllring Günter
Klein Hans Jochen
Krauss Christopher
Laufkötter Peter
Özkan Erkan
Ramian Jaroslaw
Ricks John
Rimner Kurt
Schäf Alexander
Schulz Artur
Sulmer Christoph
Sundelin Michael
Taglauer Adolf
(Quelle: GSO Hans
Rösslein; Information
ohne Gewähr)
PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009
Letzter wurden wir nicht ...
Vom Karlheinz-Scheibe-Turnier berichtet Jonas Baumgartner
Am 1.8.09 wurde in Fürth Burgfarrn- 1:0 für uns – außer dem 1:1 konnte Franba ch der Karl -Hei nz -Sch ei be- kenhöhe Nord, die genau wie wir nur mit
Wanderpokal in einem Kleinfeldturnier einem Auswechselspieler angetreten sind,
ausgespielt, an dem auch eine Mann- uns nichts entgegensetzten. 5:1 (2:1)der
schaft der Schiedsrichtergruppe Nürn- Endstand. Nur eine unerfreuliche Sache
berg teilgenommen hat. Das Turnier gab es zu vermelden: ein sehr brutales
begann für uns mit einem Pauken- Foul an Roland Gawlik – der aber nach
schlag – erstes Spiel gegen Erlangen, die kurzer Pause weitermachen konnte. Für
übrigens ca. 15 Minuten zu spät vor Ort Essen und Trinken war dank der Spende
waren, 0:3(0:0) verloren. Das einzige des Obmanns Hans Rösslein bestens geSpiel an diesem Tag, wo unser Team sorgt – hiermit vom Gesamten Team ein
unterlegen gespielt hat. Im zweiten Tur- Dankeschön! Da der Verantwortliche der
nierspiel haben wir uns gegen Haßfurt SR-Mannschaft - Sven Bode - verhindert
erfolgreich mit 2:0 durchsetzten kön- war, wurde die Mannschaft von Konrad
nen – Torschützen Alex Mykhaylov und Poltermann und Thorsten Knarr betreut,
Thorsten Knarr. Auch gegen Forchheim auch Ihnen ein herzliches Dankeschön.
haben wir ordentlich gespielt,
am Ende leider mit 0:1 verloren. Zum Abschluss der Gruppenphase, wir hätten bei einem
Sieg noch weiterkommen können, mussten wir dann gegen
die von uns hocheingeschätzen
Neumarkter ran. In der ersten
Halbzeit haben wir sehr gut
dagegengehalten und das Spiel
selbst in die Hand genommen –
1:0 durch Konrad Poltermann.
In der zweiten Halbzeit mussten wir allerdings zwei dumme
Konntergegentore einstecken – Schirimannschaft - Foto: Jonas Baumgartner
1:2 verloren. Somit konnten
wir uns nach Abschluss der Vorrunde
leider nur für das Spiel um Platz 9 und Für Nürnberg kämpften und spielten:
10 qualifizieren.
Jonas Baumgartner; Roland Gawlik;
Gegen die Gruppe Frankenhöhe Nord Thorsten Knarr; David Lüttke; Alex Mykhaben wir dann nach einer gelungenen haylov; Konrad Poltermann; Alexander
Motivation von unserem Coach dann Schäfer
nochmal alles gegeben. Schnell fiel das
PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009
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In Kärnten spielen und pfeifen
Susy Beckers Notizen vom Kleinfeld-Europacup
An einem Freitag starteten Schiedsrich- Schiedsrichter mit, die tags zuvor in Spitter aus Berlin und Nürnberg, um wie tal gepfiffen hatten. Für das sog. Bschon etliche Jahre zuvor bei Kleinfeld- Finale, in dem nun auch wirklich jeder
Europacup der Privatmannschaften 26. mitspielen konnte, waren es demnach zu
bis 28.06.2009 in Kärnten mitzuwirken. viele Schiedsrichter des Reiseteams, so
Diesmal kam die größere Gruppe aus dass sich spontan eine Mannschaft zuBerlin; Nürnberg stellte mit Bernd Be- sammenfand, die als „Schiedsrichtercker und Matangi Weingärtner nur zwei team“ an den Start ging. Das Team
Schiedsrichter; ein Dritter hatte sich machte seine Sache nicht schlecht, so
kurzfristig verletzt und musste absagen. dass ohne Probleme das Viertelfinale erZuerst wurde der Hauptveranstaltungsort reicht wurde. Da war dann allerdings geSpittal angefahren: Hier gabs die nötigen gen einen sehr motivierten Gegner
Instruktionen. Und dort war für die Dau- Schluss. Gegen 17 Uhr war das letzte
er der Veranstaltung ein großes Zelt auf- Spiel geleistet. Danach wurden nicht nur
gebaut, in dem abends ein großes Rah- Pokale an die siegreichen Mannschaften
menprogramm mit DJ, Cheerleadern übergeben, sondern auch Aufmerksamusw. stattfand: Dauer jeweils bis in die keiten an die Schiedsrichter. Nach einer
Morgenstunden.
Am Samstag ging
es für die Schiedsrichter nach Spittal
und Seeboden, wo
sie bis abends jede
Menge Spiele zu
leiten hatten. Dies
ging ohne besondere Vorkommnisse vonstatten. Der
bed au er li ch st e
Vorfall während
eines Spieles unter
Schiriteam auf Reisen - Foto: Susy Becker
Leitung von Bernd
Becker: Ein niederländische Spieler letzten Verschnaufpause im Lokal des SV
brach sich ohne Fremdeinwirkung mehr- Seeboden machten sich die Schiedsrichter
fach das Schlüsselbein. Von hier noch- wieder auf in Richtung Heimatorte.
mal gute Besserung dem Spieler, der am Insgesamt nahmen dieses Mal so viele
nächsten Tag operiert wurde.
Mannschaften wie nie zuvor am Turnier
Am Sonntagmorgen ging es letztmals teil, und die Tendenz ist weiter steigend.
nach Seeboden. Hier fuhren auch die Wir freuen uns schon auf nächstes Jahr!
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Spielverderber — wie wir alle halt...
Heinz Wraneschitz über „den“ Schirifilm
„Menschlich halt!“ Was früher für „den
Herrn Rat“ im Königlich-Bayerischen
Amtsgericht galt, trifft heute auf jeden
Fußballschiedsrichter zu, der weltweit
Wochenende für Wochenende im Einsatz ist. 78.241 Schiris gibt es in
Deutschland; allein beim BFV sind
15.578 Unparteiische gemeldet; viel
mehr Männer als Frauen. Doch jede und
jeder ein ganz normaler Mensch mit
Stärken - und Schwächen.
Drei dieser 78.241 haben sich die Dokumentarfilmer Georg Nonnenmacher und
Henning Drechsler herausgesucht und
sie über einen längeren Zeitraum beglei-
ziemlich sauer: Die Funktionäre hatten
versprochen, nur die besten Schiris für
die (noch wichtigere) WM 2006 in
Deutschland zu nominieren – doch Fandel durfte trotz hervorragender Bewertungen nicht dabei sein. „Unehrlichkeit hat
im Sport eigentlich nichts zu suchen“,
sagt Fandel und nennt ausgerechnet die
FIFA unehrlich: Sie habe ihr „Die Besten
dürfen hin“-Versprechen eindeutig gebrochen, kritisiert er. Nur allzu menschlich.
Oreste Steiner ist seit Jahrzehnten auf den
Sportplätzen im Ruhrpott als „Der
Schweizer“ bekannt. Früher einmal war
er in der Oberliga aktiv – heute bei „
Kevin und die Gelbe Karte... (Foto: Zorro-Film)
tet. Nur einer der drei Protagonisten ist
ein bekannter Referee: Herbert Fandel
durfte im vergangenen Jahr als Karrierehöhepunkt bei der Europameisterschaft
pfeifen.
Auf den Weltfußballverband FIFA ist er
14
Unteren Mannschaften“ oder CJugendlichen. „Weils mir immer noch
Spaß macht“, fährt er auch als 70-Jähriger
noch jeden Sonntag Morgen auf einen
(Fortsetzung auf Seite 15)
PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009
Spielverderber...
(Fortsetzung von Seite 14)
Sportplatz. Beim Fernsehfußball muss er
jedoch einsehen, dass seine Ehefrau ein
besseres Gefühl für den Augenblick hat:
Es menschelt halt auch bei diesem Schiri.
Und ganz extrem wird das Menschliche
bei Kevin Prösdorf klar: Der 14-Jährige
hat sich zum Schiri ausbilden lassen, um
auf dem Platz die Regeln durchzusetzen: „Wer tritt, fliegt raus. Wer mich
beleidigt, fliegt raus!“ prägt er den
gleichaltrigen Akteuren vor dem Spiel
Kampf und den Fußball wäre ohne Typen
wie Fandel, Steiner oder Prösdorf nicht
möglich: Nur die ersten zehn Jahre gab es
keine Schiris, die den Kickern auf die
Schuhe schauten; seit 1874 hat die Institution „Schiedsrichter“ im weltweiten
Fußball-Regelwerk ihren festen Platz.
Auch das ist nur menschlich: Wenn zwei
(Mannschaften) sich sportlich streiten,
braucht es einen Dritten, der schlichtet;
den Schiedsrichter.
So viel zum Film, der allseits mit Lob
überhäuft wird – nicht nur aus der
Schiedsrichterecke. Doch obwohl „
Spielverderber“ mit dem hessischen
Filmpreis in der Rubrik „Dokumentar“
Oreste auf dem Weg ins Trostlose...
(Foto: Zorro-Film)
ein. Doch in der Schule übertritt er selbst
die dort gültigen Regeln; beleidigt sogar
seine Lehrer.
Was alle drei eint: Sie sind Fußballfreunde; die Schiedsrichterei ist wesentlicher Bestandteil ihres Lebens. Und der
ausgezeichnet wurde, und obwohl davon
seit Juni 09 fünf Kopien im Umlauf sein,
war er in Bayern bisher nur in Nürnberg
zu sehen (dank Gerd Lamatsch; siehe
Bericht auf der nächsten Seite).
PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009
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Einsatz für die Gruppe
Gerd Lamatsch erzählt über seine Filmerfahrungen
In der letzten Juli-Woche war es endlich
unteren Klassen meistert.
so weit: An drei Tagen besuchten ca.
Herbert Fandel, der als Bundes250 Schiedrichter(innen) und Fußballinliga- und FIFA-Schiedsrichter
teressierte den SR-Dokumentarfilm
im öffentlichen Rampenlicht
"Spielverderber" im Cinecitta. Die von
steht und für seine Qualifikation
mir in Eigenregie organisierte Veranstalzur WM 2006 kämpft(e).
tung kam bei den Teilnehmern (vom ak- Viele Kollegen äußerten sich positiv über
tiven Bundesliga SR-Deniz Aytekin bis den Film und haben neue Anregungen
zu Jung-Schiedsrichterinnen, die erst und Eindrücke mitgenommen.
einen Tag
darauf die
Pr üfun g
absolvierten) sehr Gespannte Ruhe im Kinosaal .
gut an. Es (Foto: Gerd Lamatsch)
war die
erste Veranstaltung
in Bayern
für
den
auch vom
DFB beworbenen
Film.
Der gab
in t er essante Einblicke in
das "SRLeben"
von drei SR-"Typen":
Angenehmer Nebeneffekt: Dank guter
Ein junger SR-Neuling, der die Organisation und spendenfreudiger Besuersten Gehversuche unternimmt cher konnte ich für die SR des Bezirks
und sich erst langsam an die Mittelfranken eine Spende in Höhe von
Tätigkeit herantasten muss.
500 Euro überweisen!
Ein "alter Hase", der mit über Danke noch mal an alle, die mitgemacht
70 Jahren Wochenende für Wo- haben.
chenende seine Spiele in den
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PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009
Auflösung Regeltest von Seite 8
1) Direkter Freistoß, Verwarnung und gelb/rot. Für das unsportliche Betreten des Spielfeldes ist die
Verwarnung auszusprechen, da spieltechnisch das schwerere Vergehen zu bestrafen ist gibt es die direkten Freistoß und zusätzlich noch die gelbrote Karte wegen des verwarnungswürdigen Foulspiels
2) Da sich im Tor der Verteidigenden Mannschaft kein Spieler mehr befindet, der auf der Strafstoßmarke stehende Spieler also auch niemandem die Sicht nehmen kann, ist das Tor gültig. Spielfortsetzung
mit Anstoß.
3) Eckstoß
4) Verwarnung und SR-Ball, wo sich der Ball bei der Spielunterbrechung befand (Im Torraum ggf. auf
der Torraumlinie)
5) idF und ROT (Für das zweimalige Spielen des Balles – 1. Vergehen – ist der idF zu verhängen. Die
persönliche Strafe kann ob des Wortlautes „brutal“ nur FaD lauten)
6) Der Ersatztorhüter wird mittels roter Karte aus dem Innenraum verwiesen. Spielfortsetzung: idF, wo
Ball bei der Unterbrechung
7) SRA: Meldungsfahne; SR: Spiel unterbrechen, Spieler der Mannschaft A mit Rot des Feldes verweisen, idF, wo Ball bei Spielunterbrechung
8) FaD gegen Torwart und SR-Ball wo Ball bei Unterbrechung (da es sich hier nicht um ein Wurf-, sondern um ein Kontaktvergehen handelt, gilt die „alte“ Regelung weiter, dass als Spielfortsetzung nur der
SR-Ball in Frage kommt).
9) Der AW-Spieler ist zu verwarnen. Das Spiel ist mit idF, wo der Ball beim Betreten des Spielfeldes
sich befand fortzusetzen.
10)Dieser Spieler wird von der weiteren Spielteilnahme mit Zeigen der roten Karte ausgeschlossen. Die
Mannschaft darf aber einen anderen Spieler einsetzen. Meldung. Der Pfiff des SR ist zwar das Zeichen zum
Spielbeginn, das Spiel als solches startet aber erst, wenn der Ball tatsächlich ins Spiel gebracht wurde.
PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009
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Unsere Fußball-Schiedsrichtergruppe braucht Nachwuchs.
Deshalb führen wir
ab Freitag, 18.09.2009 um 19:00 Uhr im Sportheim SV 73 Süd Nürnberg, Maiacherstr. 4-10
wieder einen Schiedsrichterneulingslehrgang durch.
Voraussetzungen
Mindestalter 14 Jahre
Mitglied in einem Fußballverein des Bayerischen Fußballverbandes
Einsatzbereitschaft
Interesse, an Weiterbildungsveranstaltungen teilzunehmen.
Was wird „neuen“ Schiedsrichtern - natürlich Jungs und Mädchen gleichermaßen - geboten?
> Aufwandsentschädigung pro Spiel
> freier Eintritt zu Fußballspielen im DFB-Bundesgebiet (auch Bundesliga)
> Vergünstigungen bei Schiedsrichterausrüstung
> Unterstützung durch erfahrene Schiedsrichter bei den ersten Spielen
> die Möglichkeit nach einer beendeten Fußballerkarriere, dem Fußball
weiterhin aktiv treu zu bleiben
> Das Sammeln von neuen Erfahrungen und Entwicklung der Persönlichkeit
Anmeldung bei:
Gruppenschiedsrichterobmann Hans Rößlein, Tel. 0172 854 2614 ;
[email protected]
oder Gruppenlehrwart Hans-Georg Grell, Tel. 0911 447755 ;
[email protected]
Ansprechpartner der Jung-Schiedsrichter:
Siegmar Seiferlein, Tel. 0173 8808772 ; [email protected]
Mehr im Internet: schiri.bfv.de/nuernberg
Liebe KollegInnen: Sagt das doch bitte auch Euren Vereinen!
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PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009
Fußball — mehr als Kicken
Heinz Wraneschitz war beim Sepp-Herberger-Tag
Paule begeisterte die Massen: Das Nationalmannschaftsmaskottchen war
vor allem für die Kinder der Theodor-Billroth-Schule in NürnbergMögeldorf der Star beim SeppHerberger-Tag 2009.
Dabei standen eigentlich die Kinder
selbst im Blick: alle Klassen der Grundschule hatten sich intensiv mit dem Thema Fußball beschäftigt – und zwar
künstlerisch.
Die Ergebnisse beeindruckten
sogar
AN a t i on a l spielerin
Kath arin a
Baunach
vom
FC
B a y e r n
München.
„Der DFB
hat
mich
gefragt, und
da hab ich
spontan zugesagt“, erklärte
die
Jung-Nationalspielerin und U17Europameisterin: „Es ist schön, diese
leuchtenden Kinderaugen zu sehen“.
Wobei der Weg nach Norden für Katharina Baunach eigentlich fast in die Heimat geführt hat: Vor drei Jahren ist sie
20
zum FC Bayern gewechselt, „weil ich
schon mit Sechs ein Bayernfan war“ –
doch geboren und aufgewachsen ist sie in
Franken, genauer in Würzburg.
Nur zwei bayerische Schulen wurden
heuer des Sepp-Herberger-Preises würdig
befunden – eine davon die BillrothGrundschule. Der seit 1981 von der
gleichnamigen DFB-Stiftung ausgerichtete „Sepp-Herberger-Tag“ für Grundschulen
wurde
2008 grundlegend
neu
konzipiert. „
LeuchtturmVeranstaltungen“ in den
21 FußballLan des ver bänden sollen
nun
völlig
neue
Ideen
und Konzeption aufzeigen.
Kuratoriumsvorsitzender
der
SeppHer ber gerStiftung ist DFB-Präsident Dr. Theo
Zwanziger: „Mit dem Angebot speziell
für Grundschulen möchten wir einerseits
Anregungen schaffen und Ideen geben,
wie der Fußball auch außerhalb des
(Fortsetzung auf Seite 22)
PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009
Fortsetzung von Seite 20)
Sportunterrichts andere Schulfächer beleben kann. Andererseits dürfen bei dem
Ganzen natürlich der Sport selbst und
die Bewegung nicht zu kurz kommen.“
Eine Fachjury entscheidet über die besten Dokumentationen, die dem DFB und
der Stiftung zugesandt werden.
Die Nürnberg Schülerinnen und Schüler
haben die Jury überzeugt; hatten sich in
Projekttagen Fächer verbindend und
fachübergreifend mit dem Thema „
Fußball“ auseinandergesetzt:
Die Ergebnisse, eben an diesem „SeppHerberger-Tag“ der Öffentlichkeit präsentiert, haben auch die Ehrengäste beeindruckt.
Zum Anlass passend fand an dem Tag
ein Fußballfest statt mit Ballgeschwin-
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digkeitstester, Slalom oder Ballkegeln,
sowie ein Fußball-Turnier, bei dem sich
Mädchen und Jungen jeweils eines Jahrgangs messen konnten. In der BillrothSchule siegten in der Jahrgangsstufe Drei
die Klasse 3c bei den Mädchen; die Klasse 3a bei den Jungen. In der vierten Jahrgangsstufe hießen die Siegerklasse zwei
Mal 4a. Doch auch die Zweit- und Dritt-
platzierten konnten sich freuen: Es gab
jeweils eine Urkunde für alle TeilnehmerInnen - und ein Defilee, vorbei an den
Ehrengästen.
Und die waren hochkarätig, angeführt
von Andy Köpke, Europameister, Torwartlegende des 1. FC Nürnberg und aktueller Bundestorwarttrainer. Dazu Nationalspielerin Baunach, FCN-Jungstar Do(Fortsetzung auf Seite 23)
PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009
Fortsetzung von Seite 22)
minik Maroh, Schulleiterin Irmgard
Weigert – und nicht zu vergessen Paule.
Das Nationalmannschaftsmaskottchen
war so stark umlagert, dass Moderator
Wolfgang Staab, beim DFB für die Jugendarbeit zuständig, mehrfach mahnen
musste: „nicht knuffen, nicht kitzeln –
nur streicheln.“
Beim Fußballturnier der GrundschülerInnen waren natürlich jugendliche
Nürnberger Pfeifengelehrte am Trillern.
Begeistern konnten aber auch andere
Gäste: Freestyle-Fußballer Adrian Fogel
aus Köln beispielsweise, der Kinder und
Erwachsene gleichermaßen zu Begeisterungsstürmen hinriss und Andy Köpke
zugeben ließ: „Wenn ich das hätte können müssen, wäre ich nicht Nationalspieler geworden!“
Nicht vergessen werden dürfen die
Schüler der 5. bis 7. Fußball-Klassen der
Bertolt-Brecht-Schule: Was die bereits
am Ball können, brachte
Katharina
Baunach
zum Kopfschütteln.
Doch sie hatte einen Vorschlag parat:
Beim nächsten Mal sollten
auch
Mädchen
auftreten –
von
denen
hat
die
Brechtschule
bekanntlich ebenfalls viele zu bieten.
La-Ola-Wellen wie zu besten Länderspielen gab es genauso für die BillrothSchülerInnen. Die stellten mit einem
Fußballtanz und einem CheerleaderAuftritt ihr Können unter Beweis: Applaus nicht nur von den älteren Gästen.
Und dann war ja noch das SeppHerberger-Quiz: Theresa, Julia und Philipp konnten Trikots mit nach Hause nehmen. Die sahen wohl am Ende aus wie
die T-Shirts aller Kinder: Dort hatten sich
Paule, Andy Köpke und Dominik Maroh
zu verewigen.
Aber bei allen Aktionen schwang irgendwo ein wenig Lokalpatriotismus mit: Der
Club war überall präsent. Ob auf den
Kunstwerken, in den Gesängen – und
nicht zuletzt in Andy Köpkes Bekenntnis:
„Auch
als
DFBBundestorwarttrainer - in Nürnberg und
beim Club fühle ich mich zu Hause.“
PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009
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Muskeltraining schon für Kinder
Forscher sagen: Früh beginnen hilft und schadet nicht
(idw) - Schon vor der Pubertät profitieren Mädchen und Jungen von einem regelmäßigen Muskeltraining –
sagen die Saarbrücker Sportwissenschaftler Michael Fröhlich
(Universität des Saarlandes), Jürgen
Gießing (Universität KoblenzLandau) und Andreas Strack
(Deutsche Hochschule für Prävention
und Gesundheitsmanagement, Saarbrücken). Genau das Gegenteil also
wie viele Trainer, Sportlehrer und Eltern.
dem eigenen Körpergewicht, mit Gummibändern, mit freien Hanteln und auch an
Maschinen stehen keinesfalls ein Höchstmaß an Muskelmasse und das Stemmen
möglichst hoher Lasten im Vordergrund. „Vielmehr soll ein Krafttraining
für Kinder die allgemeine Fitness und das
psychische Wohlbefinden steigern, zu
besseren Leistungen im Sport führen und
Verletzungen vorbeugen", erläutert Michael Fröhlich.
Beim Krafttraining vor der Pubertät werde die Muskulatur Kindern deutlich leistungsfähiger. Ohne Training liegt
ein Teil regelrecht brach, sei sozusagen verkümmert. Durch regelmäßiges Üben werden alle Teile des
Muskels aktiviert. Das Training
verbessert zuerst die Koordination
innerhalb des Muskels sowie das
Zusammenspiel von Muskeln und
Nerven. Eine so trainierte Muskulatur ist nach Aussage des Wissenschaftlers „bereits schnell und stark
genug, einen umknickenden Fuß
„Muskeltraining schon für blitzschnell zu stabilisieren, so dass
Kinder“ (Foto: Kid-Check) eine Verletzung verhindert wird.“
Ein fachgerecht durchgeführtes
Viele denken, ein Krafttraining vor der Kinderkrafttraining schädige weder KnoPubertät schädige die noch weichen chen noch Knorpel. Und: „Ein MuskelKnorpel und Knochen der Kinder, insbe- training mit leichten Gewichten wirkt
sondere deren Wachstumsfugen. Auch sich sogar positiv auf das Herzdie Auffassung, der niedrige Anteil an Kreislaufsystem aus“, sagt Michael FröhAndrogenen Geschlechtshormonen) im lich. Er empfiehlt ausdrücklich ein TraiKörper der Mädchen und Jungen sei zu ning mit freien Hanteln und an Maschigering, um die Muskeln wachsen zu las- nen. Denn „gerade mit diesen Geräten
sen, wird durch neue Forschungsergeb- sind die Übungen individuell sehr gut
nisse widerlegt.
dosierbar“, betont Andreas Strack.
(Fortsetzung auf Seite 26)
Doch beim Krafttraining für Kinder mit
24
PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009
Kindertraining
(Fortsetzung von Seite 24)
Schlecht trainierte Mädchen und Jungen
könnten zum Beispiel Liegestütze,
Klimmzüge und Handstände nicht richtig ausführen, weil ihnen die Kraft und
das Körpergefühl dafür fehlen. An Maschinen hingegen ließen sich vergleichbare Übungen (Bankdrücken, LatZiehen, Nackendrücken) mit deutlich
geringerer Belastung durchführen.
Wie bei Erwachsenen führe es zu keinen
nennenswerten Effekten, wenn Kinder
und Jugendliche nur einmal pro Woche
ein Krafttraining absolvieren. Doch zwei
Einheiten wöchentlich mit sechs bis acht
Übungen mit jeweils zwei bis drei Sätzen an leichteren Gewichten reichten
aus, um Kraftausdauer und Kraft zu steigern, heißt es. Anfänger sollten zuerst
immer die Bauch- und Rückenmuskulatur kräftigen. Dann folgen Hüft-, Knieund Schultermuskulatur und zuletzt Arme und Füße. Zwischen den Trainingseinheiten sollte auf jeden Fall ein Ruhetag liegen.
Auch Verletzungen träten beim Krafttraining sehr selten auf und seien in der
Regel auf Überlastung und falsche Technik zurückzuführen. Die positiven Aspekte überwögen: Ein stabiles Muskelkorsett
minimiere das Verletzungsrisiko bei
sportlichen Aktivitäten und steigere die
körperliche Leistungsfähigkeit. „Ein
Krafttraining stärkt zudem das Selbstbewusstsein der Kinder, verändert das Körperbild positiv und kann sogar Angstzustände und Depressionen reduzieren“,
behauptet Michael Fröhlich.
Das Buch „Kraft und Krafttraining bei
Kindern und Jugendlichen“ von Michael
Fröhlich, Jürgen Gießing, Andreas Strack
und Co vereint fundierte wissenschaftliche Information und praktische Übungsauswahl. Es ist im Tectum-Verlag erschienen und kostet 19,90 Euro.
Weitere Informationen:
Dr. Michael Fröhlich,
Sportwissenschaftliches Institut der Universität des Saarlandes,
E-Mail: [email protected].
de, Telefon: (0681) 302-49 11
Im Internet: www.kidcheck.de
„Muskeltraining schon für
Kinder“ (Foto: Kid-Check)
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PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009
Unklare Verhältnisse fördern Leistung
Nominiert deshalb Bundesjogi gute Fußballer nicht?
(idw) - Fußballer, deren Nominierung
für die Nationalelf unsicher ist, sind in
den Monaten vor einer Welt- oder Europameisterschaft deutlich einsatzfreudiger als bereits sicher nominierte
Spieler. Letztere lassen sogar in ihrer
spielerischen Leistung nach. Die
Chance, im Nationalkader zu spielen,
motiviert besonders jüngere Fußballer zu erhöhter Leistung. Das belegt
eine aktuelle Studie des Zentrums für
Europäische Wirtschaftsforschung
(ZEW).
Von insgesamt 165 Spieler aus 12 Ländern, die am Nominierungswettbewerb
für die Euro 2008 teilnahmen wurden
deren Leistungen mit 81 Spielern aus 33
Ländern, die von vornherein nicht als
Teilnehmer an der Euro 2008 in Frage
kamen.
Spieler mit einer mittleren Wahrscheinlichkeit in den Nationalkader aufgenommen zu werden, hätten „stark positiv
reagiert“ auf die Möglichkeit, bei der
Euro 2008 für das Heimatland auf dem
Platz zu stehen. Wer recht sicher war,
nominiert z werden, bei denen „wurde
dagegen kein positiver, zum Teil sogar
ein negativer Effekt des Nominierungswettbewerbs nachgewiesen. So erzielten
in den Monaten vor der Euro 2008 Spieler mit mittleren Nominierungswahrscheinlichkeiten durchschnittlich 27 Prozent mehr Torschüsse als Spieler, die
nicht am Nominierungswettbewerb teilnahmen. Sicher nominierte Fußballer
gewannen sogar im Schnitt 1,5 Zwei-
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kämpfe pro Spiel weniger als Kameraden
und Gegner, die außerhalb des Nominierungswettbewerbs spielten“ lauten einige
Ergebnisse.
„Leistung auf dem Platz zu zeigen, lohnt
sich also am meisten für die Sportler, deren Nominierung ungewiss ist, da sie die
Nominierungsentscheidung weitgehend
selbst in der Hand haben. Spieler, die sich
ihrer (Nicht-)Nominierung sicher sind,
haben dagegen kaum Anreize sich überdurchschnittlich anzustrengen, da sie die
Entscheidung kaum mehr selbst beeinflussen können. Spieler, deren Nominierung sicher ist, halten sich sogar eher zurück, um Verletzungen zu vermeiden und
damit ihre Teilnahme am Wettbewerb
nicht zu gefährden“, erklären die ZEWForscher.
Doch sie gehen noch weiter: Die Erkenntnisse der Studie „haben Relevanz in zahlreichen Situationen des Berufs- und Alltagslebens“, zum Beispiel für eine mögliche Beförderung. „Ein Mitarbeiter mit
einer realistischen, aber nicht zu hohen
Erfolgschance wird positiv auf eine solche Karrieremöglichkeit reagieren. Ein
Mitarbeiter, der sich seiner anstehenden
Beförderung so gut wie sicher ist, wird
möglicherweise sogar weniger motiviert
sein als er es andernfalls wäre“, heißt es.
Weitere Informationen unter
www.zew.de/publikation5416
Dort gibt es auch die vollständige Studie
in englischer Sprache.
PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009
Impressum
PFEIFE`n`KOPF, seit 1990 die Zeitung der Schiedsrichtervereinigung Nürnberg
Herausgeber: Hans Rösslein, Gruppen-Schiedsrichterobmann
Redaktion: Susy Becker
Claus Christmeier (Internet)
Hans-Joachim Klein
Herbert Sailer
Karlheinz Schorr (Seniorengruppe)
Peter Wilhelm
Heinz Wraneschitz (ViSdP)
Oliver Ziegler (Internet)
Adresse für elektronische Texte und Bilder: [email protected]
Internet: www.pfeifenkopf.de
Redaktionsanschrift:
PFEIFE´n´KOPF-Redaktion c/o Heinz Wraneschitz
Feld-am-See-Ring 15a, 91452 Wilhermsdorf, T: 09102-96499
Der PFEIFE´n´KOPF erscheint im Eigenverlag. Die Abgabe erfolgt unentgeltlich
an alle Nürnberger Fußball-Schiedsrichter.
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben die Meinung des Verfassers
wieder und nicht unbedingt die der Redaktion.
Anstoßzeiten im Fußball, ein Ärgernis bei Fans und Vereinen. Während sich die großen Vereine von der 1. bis zur 3. Liga aber noch über die Mehreinnahmen aus dem
TV-Topf freuen können, bleiben die kleinen Vereine auf der Strecke. Keiner schenkt
ihnen wirklich Gehör und sie murren zwar: letztendlich lassen sie sich aber alles so gefallen. Und selbst der von ihnen angekündigte Streik entpuppte sich als ein Sturm im
Wasserglas. Selbst die Zuschauer gehen auf das Geld-Spiel ein, anders kann man
sich den gesteigerten Dauerkartenverkauf bei den meisten Vereinen der 1. BL nicht
erklären. Obwohl in Unkenntnis des Spieltages und der Anstoßzeit wurden die Verkaufszahlen des Vorjahres übertroffen. Der deutsche Fußballfan ist zum Beutetier der
DFL geworden, bleibt abzuwarten wie lange das gut geht. Vielleicht finden die Spiele
der Zukunft ja vor einer Geisterkulisse statt. Keiner ist im Stadion bzw. es gibt nur
noch Sportplätze, die von Mauern umgeben sind; die Leute sitzen vor der Flimmerkiste, der Applaus und die Anfeuerung kommt vom Band. Das hätte natürlich auch etwas
Gutes, keine Kosten für große Stadien, keine Kosten für Polizei und Ordnungsdienste,
keine Fanausschreitungen. Halt man könnte eine Arena anmieten, wo sich die Fans
unter Aufsicht bekämpfen können, natürlich gegen Gebühr und im TV übertragen.
Mein Gott, war das früher schön, Fußball im Fernsehen anzusehen.
Fortsetzung nächste Seite
PFEIFE`n`KOPF 69 / Sept. 2009
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Tor oder nicht Tor, war die Frage in Hoffenheim beim BL-Spiel gegen die
Bayern. Im Fernsehen war klar erkennbar Tor; im Stadion für das Gespann
kein Tor. Uli Hoeneß gab später im Interview unumwunden zu, der Ball war
hinter der Linie und plädierte sogleich für die Torkamera. Das Thema Torkamera war damit zum wiederholten Male eröffnet. Auf Seiten des DFB-SR
Lehrstabes würde man anscheinend dem Chip-Ball den Vorzug geben. Die
FIFA um Sepp Blatter ist für 2 zusätzliche Torrichter, die DFL und die Clubs
für Torkameras. Nehmen wir mal an, die FIFA setzt sich mit ihren
2 Torrichtern durch, wo sollen die denn überhaupt postiert werden, damit
sie den richtigen Winkel haben? Doch nur auf Höhe der Toraußenlinie, auf
einem Hochstuhl wie beim Tennis. Damit stellt sich die Frage: schauen die
in diesem Moment auch richtig hin? Denn eigentlich hätte die geschilderte
Situation auch vom SR-Assistenten erkannt werden müssen! Aufgrund der
Spielsituation hätte sein Blickwinkel ausreichen müssen, aber er ist halt
auch nur ein Mensch der sich ablenken lässt und das kann dem Torrichter
dann auch passieren. Also müsste der Videobeweis mit Torkameras eingeführt werden. Bei den doch wenigen Fällen im Streit um eine Torerzielung
mit Ball - vor, auf oder hinter der Linie - gäbe es dabei kaum Unterbrechungen. Bleibt jetzt nur die Frage: Wer entscheidet wann der Videobeweis eingesetzt wird? Der SR, die Mannschaften oder ein Neutraler auf der Tribüne,
der im Funkkontakt mit dem SR steht und sofort anhand von Fernsehbildern
das Spiel unterbrechen lassen kann? Nur die Spielfortsetzung müsste man
sich dann gut überlegen. Bei Tor kein Problem, Anstoß. Bei kein Tor ??
Vielleicht idF für die verteidigende Mannschaft oder falls der Ball vorher aus
dem Spiel ist, die Spielfortsetzung analog zur Unterbrechung. Ich bin schon
jetzt gespannt, wer sich erstens durchsetzt und ob es dann auch wirklich
weiterhilft.
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