Das Skelett der Säugetiere war kein Auslaufmodell der Evolution
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Das Skelett der Säugetiere war kein Auslaufmodell der Evolution
Gesamt 8021 Zürich Auflage 6 x wöchentlich 212'207 1070143 / 377.12 / 22'713 mm2 / Farben: 3 Seite 44 29.01.2010 Das Skelett der Säugetiere war kein Auslaufmodell der Evolution - -e Der einst im Meer lehende ßh-affenhalssauricr war über zehn Meter lang, weil seine halswirbel exti-ern gestreektwaren. Foto: Uni 7K «Pnas» berichtet, haben die WissenEine Studie zeigt, wie sich die zin schaftler dafür die Anzahl der Wirbel WIrbel von Säugetieren und von 436 lebenden und fossilen TierarReptilien über Jahrmillionen ten untersucht - vom ersten Halswirbel verändert haben. bis zum l(reuzbein. Mithilfe von compu- terge stützten Berechnungen konnten sie auch die Anzahl der Wirbel von Tier Obwohl die Giraffe im Vergleich zur arten berechnen, von denen es bisher Maus riesig ist, besitzen beide beispiels- keine vollständigen Funde gibt. Auf weise genau gleich viele Halswirbel. diese Weise liessen sich die Lücken im Fast alle Säugetierarten, einschliesslich Stammbaum schliessen und Rekondes Menschen, weisen unabhängig von struktionen bis zu den ersten Landwirihrer Grösse 7 Halswirbel auf. im Laufe beltieren machen. der Evolution hat sich dies auch nicht grossartig verändert. «Bereits vor 320 Aufbau der Wirbelsäule Millionen Jahren war die Anzahl der Wie viele Wirbel eine Tierart besitzt, Wirbel bei den vorfahren der Säuge- wird generell von zwei embryonalen tiere konstant», sagt Tarsten Scheyer Entwicklungsprozessen gesteuert. Zum vom Paläontologischen Institut der einen schnüren sich aus einem \Torläu_ Universität Zürich. Allerdings seien es tergewebe kleine segmentale Pakete ab, damals nur 6 statt 7 Halswirbel gewe- aus denen sich später Wirbel bilden. sen. Zum anderen sind sogenannte HoxAnders ist dies bei verschiedenen Gene unter andereni dafür verantwortReptilienartert. So variieren die Zahl der lich, wo oben und unten, hinten und Wirbel und ihre Aufteilung auf die Ab- vorne ist und auf welcher Höhe der Wir- schnitte des Rüclrats sehr stark. Während eine grosse Würgeschlange wie etwa eine Pvthon mehr als 300 Wirbel hat, und zwar ausschliesslich BrustwirbeI, kommt ei ne Schildkröte dagegen von Hals bis zum Schwanzansatz ge- belsäule sich Extremitäten ausbilden. Eine erstaunliche Vielfalt an Form und Anzahl der Wirbel besassen die längst ausgestorbenen Plesiosaurier. Zum Beispiel kam der Elasmosaurier Jahren wesentlich v-ariabler gestaltet sind als diejenigen der Vorläufer der Säugetiere», erklärt. Torsten Scheyer. Wie die Zürcher Forschergruppe nun ist auch der Grund, warum Maus und auf mehr als 70 Halswirbel, und der Ciraffenhalssaurier (Bild) konnte whrade einmal auf 18 Wirbel. «Erstmals können wir jetzt nachwei- rend der Wachstumszeit nach der Gesen, dass die Baupläne der Wirbelsäule burt seine nur gerade einmal 12 Halswirvon Reptilien bereits seit Millionen von bel überproportional verlängern. «Dies 4ijd,ui -- - -;4t, ::k.- Giraffe nicht gleich lange Hälse haben», sagt Torsten Scheyer. Barbara Reye in) amerikanischen Wissenschaftsmaga- C«: V V%j 4 Argus Ref 37810029 ARG U SO' MGUS de Presse AC küdi9er.strosse 13 Postfach CH-802/ LJrich SeI. Q44 388 8200 F0x0L4 388820] wor9us.ch Ausschnitt Seite 1/1