Ausgabe 7, Mai 2007 - Bundesverband Praktizierender Tierärzte eV
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Ausgabe 7, Mai 2007 - Bundesverband Praktizierender Tierärzte eV
Mai 2007 für Tiermediziner im Studium Umfrage zur Berufsplanung Rind überholt Pferd Nicht auf der Rennbahn, aber in der Beliebtheit bei den Studenten überholt die Rinderpraxis die Pferdepraxis offenbar im Verlauf des Studiums. Das ist das auffälligste Ergebnis der Online-Umfrage bei Studenten der Veterinärmedizin, die bpt Campus im Januar und Februar durchgeführt hat.* Bevorzugen unter den Erstsemestern noch 36 Prozent die Pferdepraxis als späteren Arbeitsplatz, so sagten dies unter den Teilnehmern des neunten Semesters (und höherer) nur noch 26 Prozent. Für die Rinderpraxis zeigt sich eine gegenläufige Entwicklung: Erstsemester fanden sie zu 21 Prozent attraktiv, rund um den Zeitpunkt der Approbation (ab 9. Sem.) lag das Interesse bei 32 Prozent. Spitzenreiter beim Vergleich der Tierartenausrichtung ist über die gesamte Studiendauer die Kleintierpraxis (44 Prozent der 262 Befragten bevorzugen Hund, Katze und Maus), gefolgt von der Gemischtpraxis (37 %). Auf Platz drei folgt das Rind mit 28 Prozent über alle Jahrgangsstufen, dichtauf die Pferdepraxis mit 27 Prozent. Großer Verlierer in der Beliebtheitsskala bei den Studenten ist die Schweinepraxis: Nur sechs Prozent aller Befragten neigen in diese Richtung. Auch Karrieren außerhalb der tierärztlichen Praxis werden in signifikantem Ausmaß in Betracht gezogen: 51 der 262 Teilnehmer (19 %) können sich eine Zukunft in der Wissenschaft vorstellen, 35 tendieren zum Öffentlichen Veterinärwesen, 42 zur Industrie (davon 33 zur Forschung, 9 zu Marketing/ Management). Der Tierarztberuf bleibt ein Neigungsberuf: Die überwiegende Mehrheit (81 %) der Umfrageteilnehmer finden vor allen Dingen interessante Arbeit wichtig. Mit großem Abstand dazu werden an zweiter und dritter Stelle „nette Kollegen“ (33 %) und das Einkommen / Gehalt (32 %) genannt. *Mehrfachnennungen waren möglich. Umfragewortlaut s. www.tieraerzteverband.de/campus Vorgestellt: Bernhard Alscher Mitglied des Präsidiums „Man muss die Vertreter des Berufsstandes ständig fordern, nur so können sie die berufliche Situation der Tierärzte verbessern." Diesen Leitsatz hat Dr. Bernhard Alscher, der heute selbst einer der dienstältesten Berufspolitiker der Praktiker ist, seit seinem Start in eigener Praxis gelebt. Seit er sich Anfang der 90er Jahre gegen die Konkurrenz von steuersubventionierten Tiergesundheitsdiensten wehren musste, hat er gelernt, dass man als Mitglied die Funktionäre mit Nachdruck auf Missstände hinweisen muss. Heute gehört Alscher nicht nur zum Präsidium des bpt, er ist auch Vorsitzender des bptLandesverbands Rheinland-Pfalz. Zum Tierarztberuf kam Bernhard Alscher durch tägliche Tier- und Naturkontakte in seiner Jugend. Nach dem Wehrdienst finanzierte er sein Gießener Tiermedizin-Studium mit LKW-Fahren. Zwischen Praktika und Prüfungen engagierte er sich auch im Direktorium des Fachbereichs für studentische Organisatorisch streben die meisten Befragten eine Gemeinschaftspraxis an (55 %), 33 Prozent denken an eine Gruppenpraxis, 28 Prozent möchten angestellt sein und nur 23 Prozent bevorzugen die eigene Einzelpraxis, das klassische Terrain tierärztlicher Praktiker. Teilzeitarbeit ist bei den Studenten kaum ein Thema, nur fünf Prozent sind daran interessiert. In auffälligem Missverhältnis zum großen Favoriten Kleintierpraxis scheint zu stehen, dass 81 Prozent den ländlichen Raum gegenüber der Großstadt bevorzugen. bpt-Geschäftsführer Heiko Färber sieht bei den Tierartenvorlieben der Studenten einen großen Unterschied zu berufserfahrenen Tierärzten: „Die Schweinepraxis ist wegen ihrer äußerst geregelten Arbeitszeiten unter Praktikern beliebt, dagegen kann man in der Kleintierpraxis voraussichtlich ohne Spezialisierung nicht überleben." Das bedeute weitere vier bis fünf Jahre Fachtierarztausbildung - nicht jedermanns Sache nach einem so lernintensiven Studium voller Prüfungstermine. Jetzt anmelden: UnternehmerSeminare Begrenzte Teilnehmerzahl. Mit Sommer-Party Im Sommersemester 2007 bietet der bpt erstmalig an den Hochschulen Unternehmer-Seminare für Tiermediziner im Hauptstudium an. Es geht um betriebswirtschaftliches Wissen und Rechtsfragen für Praxisgründung und Selbständigkeit. Denn Tierärzte sind als Praxisinhaber auch Unternehmer. Da das unternehmerische Basiswissen aber im Studium (noch) nicht enthalten ist, hat sich der bpt auf dem Deutschen Tierärztetag 2006 bereit erklärt, mit Vorträgen diesen Bereich der Berufsvorbereitung zu fördern. Die Teilnahme ist kostenlos. Themen: Der Tierarzt als Unternehmer, Praxisgründung, Finanzierung, Business-Plan, Bankgespräch, Investitionen, Standortwahl, Umsatz und Rendite, Kostenkontrolle, Praxisübernahme, Praxismarketing, rechtliche Aspekte als Unternehmer und Arbeitgeber, Arbeitsverträge, Ausbildungsverhältnisse, Verträge über Kooperationen (Praxisgemeinschaft), Wettbewerbsrecht (z.B. unlauteres Verhalten), Rechtsfragen zur Praxisgründung (z.B. Bauplanungsrecht). Wann und Wo? München: Donnerstag, 14. Juni 2007, 17 Uhr s.t., im HS Mittelbau Gießen: Mittwoch, 20. Juni, 16 Uhr s.t., HS Chirurgie Leipzig: Donnerstag, 28. Juni 2007, 16.30 Uhr, HS Pathologie (Fortsetzung Seite 3) „Keiner liebt mich“ Interessen. Vor der Approbation 1985 erfolgte schon eine Famulatur in der Gießener „Gyn" unter Professor Bostedt ab dem fünften Semester, danach verschiedene Praxisvertretungen und Assistenzanstellungen. Heute behandelt Alscher in seiner Praxis zusammen mit einer Assistentin das gesamte Spektrum der Tierarten - und findet diese Vielfalt, mit Blick auf den immer stärker werdenden Druck in Richtung Spezialisierung, sehr angenehm. Als Mitglied von Bundesvorstand und Präsidium des bpt führt Alscher u.a. die Tarifverhandlungen in der Fleischhygiene für die im und außerhalb des Schlachthofes beschäftigten Tierärzte, die nicht beamtet sind. Bernhard Alscher ist verheiratet und hat vier Kinder. Zum Haushalt gehören außerdem ein paar Isländer, Hühner, Kaninchen, Hund und Katze. Viel Zeit für Hobbys bleibt nicht, denn Alscher ist auch in seinem Heimatkreis politisch aktiv. „Man kann schon mit wenig Aufwand an einigen kleinen Schrauben in unserem gesellschaftlichen Leben drehen", sagt er. Von seinen tierärztlichen Kollegen wünscht er sich: „Informieren Sie sich und uns, wo der Schuh im Berufsleben drückt, damit wir Sie besser vertreten können." bpt • für eine leistungsstarke tiermedizin www.tieraerzteverband.de Spezialisierung gefragt! wert zu sein. Doch das ist ein Irrtum. Intensivmedizin beim Rind lässt sich nicht nur ethisch, sondern auch wirtschaftlich begründen. Milchkühe werden oft zu früh geschlachtet, nur um Tierarztkosten zu sparen. Eine Milchmädchenrechnung: „Der Ersatz einer Frischkalbin kostet 2.500 Euro", argumentiert Dr. Doris Jahn-Falk, Fachtierärztin für Rinder im hessischen Hofbieber. Da sei noch viel Intensivmedizin drin. Die ist in ihrer Rinderklinik an der Tagesordnung: Ob Labmagenoperation, mehrtägige Dauertropfinfusionen oder Endoskopien, „es geht darum, den Patienten zu retten", sagt Jahn-Falk. Das lohne sich für den Landwirt, wenn er richtig rechnet. Denn bei der Abwägung, welche Behandlungskosten im individuellen Fall noch tragbar sind, dürfe keinesfalls der Schlachtkörperpreis als Vergleichsmaßstab dienen, wie erstaunlicherweise immer wieder zu hören sei. Intensive Rinderpraxis – was ist ein Kuhleben wert? Herdenbetreuung, Bestandsimpfungen, Reihenuntersuchungen - man hat fast den Eindruck, die Einzeltierbehandlung beim Rind existiere nicht mehr. In vielen Köpfen - ob Tierhalter oder Tierarzt - scheinen unsere Nutztiere kaum mehr als eine Klauenpflege Betriebswirtschaftlich korrekt müsse man die Wiederbeschaffungskosten der Kuh ansetzen - und die liegen in der Regel deutlich über 2.000 Euro. Neben falschen Vermutungen zur (Un-) Wirtschaftlichkeit intensiver Einzeltierbehandlung sieht Jahn-Falk aber mittlerweile auch ein Qualifikationsproblem: Wenn alle Tierärzte nur noch Rennpferde und Hunde behandeln wollen, dann schwindet auch die Kompetenz in praktischer Rinderchirurgie und -internistik. „Wir müssen als Tierärzte unsere ureigenen Kernkompetenzen auch in der Rindertherapie einbringen", sagt Jahn-Falk. Beratungen, Vorbeugungsmaßnahmen und Untersuchungen von Tierbeständen als Ganzes werden ebenso von anderen Berufsgruppen - oft sehr erfolgreich - den Landwirten angeboten. Doch die individuelle medizinische Diagnostik und z. B. auch chirurgische Therapie - das kann niemand leisten außer den Tierärzten. Damit lassen sich Kuhleben retten und die Geldbeutel der Landwirte mehr schonen als durch sofortige „Verwertung" der Tiere. Bei betriebswirtschaftlicher Denkweise sind Nutztiere „lohnende" Patienten für Tierhalter und Tierarzt. Das ist fast in Vergessenheit geraten, sollte aber sowohl bei tierärztlichen Spezialisierungsentscheidungen als auch in Gesprächen mit landwirtschaftlichen Tierhaltern in den Vordergrund rücken. Praktika zum Anpacken bpt setzt sich für kompetenzvermittelnde Praktika ein Eine bpt-Arbeitsgruppe unter der Leitung von Präsident Dr. Hans-Joachim Götz hatte anlässlich der Bielefelder Intensivfortbildung im Februar Studiendekane und Studenten veterinärmedizinischer Hochschulen des deutschsprachigen Raums eingeladen, um über Verbesserungspotentiale bei Praktika zu diskutieren. Wichtig war allen Beteiligten, eine einheitliche Lösung für die deutschen Bildungsstätten zu finden, die auf Freiwilligkeit beruht. Um die Erwartungen bei Praktikanten und „Praktikumsanbietern“ an Inhalt und Erfolg eines Praktikums nicht zu enttäuschen, sind Mindest- anforderungen an vom bpt empfohlene Praktikumspraxen und Gesprächsleitfäden zur Vorbesprechung zwischen Student und Praxisinhaber geplant. Als Modell zur Dokumentation der tatsächlichen Aktivitäten der Praktikanten eignet sich ein PraktikumsLogbuch, wie es in Wien und im niederländischen Utrecht schon in Gebrauch ist. Nachgedacht wird auch über eine Akkreditierung besonders geeigneter Praxen. Studenten wissen, was sie wollen. Anne Kulka im Bielefelder Gespräch (links daneben Prof. Andrea Tipold und Julia Megow, alle Hannover) Grüne Woche 2007: Erfolg für die politische Arbeit des bpt Der bpt-Messeauftritt auf der Internationalen Grünen Woche (IGW), die vom 19. bis 28. Januar in Berlin stattfand, war ein RiesenErfolg für den bpt als Berufsverband der Praktiker. Integriert in den „ErlebnisBauernhof“, der mit seinen lebenden Tieren, seiner bodenständigen Gastronomie und seinem abwechslungsreichen Bühnenprogramm seit Jahren ein Publikumsmagnet der Grünen Woche ist, fand der aufwendig gestaltete bpt-Messestand großen Andrang beim Publikum, ob groß ob klein. bpt-Präsident Götz im Gespräch mit Westerwelle bpt • für eine leistungsstarke tiermedizin www.tieraerzteverband.de Viel Politikprominenz Viele Politiker fanden sich am bpt-Messestand ein: Horst Seehofer, der Bundesverbraucherschutzminister, ebenso wie Guido Westerwelle, derzeit Oppositionsführer im Bundestag, sein FDP-Parteikollege Hermann-Otto Solms und der hessische Ministerpräsident Roland Koch. Bärbel Höhn, stellvertretende Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90 / Die Grünen im Bundestag, nahm auch an der Podiumsdiskussion des bpt teil. Auch die Politiker Laurenz Meyer (CDU), Hans-Michael Goldmann (FDP) und Ulrike Höfken (Bündnis 90 / Die Grünen) besuchten den bpt-Stand. Laut bptGeschäftsführer Heiko Färber war der Messeauftritt im Hinblick auf die vertieften Kontakte zur Berliner Politik für den bpt eine absolut lohnende Investition. rbr Lese [email protected] i e f e Ihre Meinung veröffentlichen wir unter www.tieraerzteverband.de, Rubrik „Im Fokus / Ausbildung“ Businessplan für die Tierarztpraxis – wozu das? Interview mit Hans-Peter Ripper, betriebswirtschaftlicher Berater beim bpt Campus: Herr Ripper, der Tierarztberuf ist ein freier Beruf, eine Praxis ist keine Firma. Wer Tierarzt wird, macht das aus Überzeugung und Liebe zum Beruf, nicht aus Geldgründen. Wozu braucht ein Tierarzt Betriebswirtschaft? stimmen. Man praktiziert auch im Neigungsberuf nicht nur aus Luft und Liebe. Und als Arbeitgeber ist man für die Sicherheit der Arbeitsplätze der Mitarbeiter verantwortlich. Eine betriebswirtschaftlich orientierte Praxisführung ist daher ein Muss! HP Ripper: Den Idealismus in allen Ehren, aber eine Praxis und gute Tiermedizin kosten auch etwas. Mit dem Wissen allein ist einem Tierarzt nicht gedient, es braucht Räume, Geräte, Medikamenten-Einkauf. Als Praxisinhaber hat ein Tierarzt Einnahmen und Ausgaben, die sich mit denen kleiner oder mittelgroßer Unternehmen vergleichen lassen. Und mit dem Beruf möchten die meisten sicher auch langfristig ihren Lebensunterhalt bestreiten. Also müssen die Finanzen Campus: Aber ist nicht durch die Gebührenordnung für Tierärzte schon sichergestellt, dass jeder mit seiner Praxis ausreichend verdient? HP Ripper: Die GOT ist kein Garant für wirtschaftliche Praxisführung. Sie gibt ja nur einen Spielraum auf der Einnahmenseite vor. Die Kostenseite, also wie ich Miete, Medikamenten-Einkauf und Mitarbeiter finanziere und für welche Investitionen ich einen Kredit aufnehme, das alles ist ja nicht in der GOT geregelt. Dafür kann es auch keine allgemeine Regel geben, das muss praxisspezifisch kalkuliert werden. Campus: Wie hat man sich das konkret vorzustellen? Ist da ein Businessplan die Lösung? HP Ripper: Der Geschäftsplan, also zu neudeutsch Businessplan, hat zwei wichtige Funktionen. Zum einen stellt er gegenüber einem Geldgeber, also der Bank oder einem Investor, das geplante Unternehmen in allen wirtschaftlich relevanten Aspekten dar. Zum anderen zwingt so ein Plan auch den Unternehmer, in unserem Fall also die Tierärztin oder den Tierarzt, sich über diese Fragen Gedanken zu machen. Es geht um eine systematische Beantwortung vieler überlebenswichtiger Fragen. Das ist elementar, denn wer seine Finanzierung und seine dauerhafte Liquidität nicht im Blick hat, riskiert seine wirtschaftliche Existenzgrundlage. Campus: Worauf muss man ganz besonders achten, wenn man eine Praxis übernehmen will? HP Ripper: Die Umsatz- und Gewinnsituation der Praxis ist das Wichtigste. Auf dieser Basis kann überhaupt erst die Entscheidung gefällt werden, ob die Praxis zu einem passt, das heißt ob sie die eigenen Einkommenswünsche decken könnte. Auch der Kaufoder Mietpreis muss auf der Ertragskraft der Praxis beruhen. Eine Praxisübernahme ist zwar anders als eine komplette Neugründung, aber nicht unbedingt einfacher. Für beide Projekte ist ein Geschäftsplan essentiell. Dabei hilft der bpt seinen Mitgliedern. ____________ Weitere Infos zum Businessplan allgemein: z. B. bei www.wikipedia.de (Fortsetzung von Seite 1) Bitte achten Sie auf Plakataushänge an Dekanat und Fachschaft ein bis zwei Wochen vorher. Im Wintersemester sind die Vorträge in Hannover und Berlin geplant. Aufgepasst: Schnuppermitglied werden! Als Student beitragsfrei im bpt bpt Sommer-Party Im Anschluss an die Vorträge lädt der bpt die Teilnehmer zur Sommer-Party ein. Ob spritziger Prosecco oder ein kühles Bier – wem bei Geld & Recht der Kopf raucht, der kann sich bei der bpt Sommer-Party Abkühlung holen. Auch für die Kalorienzufuhr in Festform ist gesorgt. Ein DJ darf für den passenden Sommer-Sound natürlich nicht fehlen. Anmeldung Unternehmer-Seminare: Die Teilnehmerzahl ist begrenzt auf jeweils 100, es zählt die Reihenfolge der Anmeldung bei [email protected]. Bitte Studienort und Semester angeben und spätestens vier Tage vor Veranstaltung anmelden. Die Anmeldebestätigung erfolgt per E-Mail. Bildnachweis: bpt, D. Jahn-Falk, Bremer Tourismus Zentrale, Zoo Berlin Schon ab dem ersten Semester! bpt auf Hochschul-Abschlussfeiern Zum Start ins Berufsleben, das für die Mehrheit der Absolventen des tiermedizinischen Studiums ja die tierärztliche Praxis bedeutet, hat der bpt im April bei den Abschlussfeiern in München, Leipzig, Berlin und Hannover den zukünftigen Kollegen je einen der neuen bpt-Kaffeebecher überreicht. Dieser Willkommensgruß des Praktikerverbands kam bei den Absolventen sehr gut an, wie ehrenamtliche bptRepräsentanten vor Ort und die studentischen Organisatoren einhellig bestätigten. • • • • • • • berufliche Rechtsberatung Rabatte beim Computerkauf Infopaket zur Praxisgründung günstige Telefonverträge Mailforum der Praktiker berufspolitische Infos und mehr… Mehr Infos unter www.tieraerzteverband.de, Rubrik Mitgliedschaft. Anmeldeunterlagen bei Lothar Alsheimer, Tel. 069 / 669818-19, E-Mail [email protected]. bpt • für eine leistungsstarke tiermedizin www.tieraerzteverband.de bpt-Kongress in Bremen Der diesjährige bpt-Kongress am 11.-14. Oktober 2007 bietet Fortbildung für Kleintier-, Nutztier- und Pferdepraktiker, Veranstaltungen zu Praxismanagement und Praxisgründung sowie Termine zur Rechts- und Wirtschaftsberatung für Mitglieder vor Ort. Zur Mitgliederversammlung beim Kongress steht in diesem Jahr auch die Wahl des bptPräsidiums auf dem Programm. Eine Programmvorschau gibt es unter www.bpt-akademie.de Wie wird man Knuts Tierarzt, Herr Schüle? Interview mit André Schüle, Zootierarzt in Berlin Campus: Herr Schüle, Sie sind als Tierarzt von „cute Knut“ wohl der derzeit berühmteste Tierarzt der Welt. Wie wird man eigentlich Zootierarzt? Schüle: Es gibt nur begrenzt viele Zootierarzt-Stellen und die sind extrem beliebt. Bei mir spielte neben meinen Ausbildungsschwerpunkten sicher auch das Glück mit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Campus: Wurden im Studium schon die Weichen gestellt? Ticketverlosung bpt Campus verlost 10 Kongress-Dauerkarten zum Vortragsprogramm vom 12. bis 14. Oktober 2007 in den Räumen der Messe Bremen. Von jedem der fünf tierärztlichen Studienorte werden zwei Gewinner ermittelt. Albrecht GmbH sponsert Reisekosten Die Gewinner der Kongresstickets erhalten zwei Hotelübernachtungen und Bahntickets zur Anreise. Sponsor hierfür ist die Albrecht GmbH, Hersteller von Tierarzneimitteln und Praxisausrüstung in Aulendorf. Die Gewinnfrage: Was bedeutet der Ausdruck Liquidität im betriebswirtschaftlichen Zusammenhang? Die Lösung bitte unter Angabe von Studienort und Semester mailen an [email protected]. Einsendeschluss ist der 01. August 2007. Die Gewinner werden persönlich benachrichtigt und in der nächsten Campus-Ausgabe bekanntgegeben. Schüle: Ganz sicher. Ich habe an der FU Berlin studiert, damals gab es „Einführung in die Tiergartenbiologie“ als freiwillige Vorlesung. Die Artenvielfalt des Zoos hat mich aus tierärztlicher Sicht sehr interessiert. Nach dem fünften Semester habe ich dann mein Wahlpraktikum hier im Zoo Berlin gemacht. Damals gab es hier drei Tierärzte, die ließen mich richtig mitarbeiten. Auch die Pfleger habe ich viel begleitet, um die unterschiedlichen Tierarten besser kennenzulernen. Campus: Gab es noch weitere Impulse im Studium in Richtung Zoo? Schüle: Auch meine anderen Praktika hatten viel mit Exoten zu tun. In Kalifornien war ich in einer Klinik, wo wir Meeressäuger und exotische Vögel behandelt haben. Und der Kontakt zum Zoo Berlin ist nie abgebrochen, ich habe immer wieder den Tierärzten dort über die Schulter schauen dürfen. Campus: Was kam nach der Approbation? Schüle: Der Zoo hatte damals eine Stelle als Assistenztierarzt ausgeschrieben, befristet auf ein halbes Jahr. Da habe ich Glück gehabt, die zu bekommen. Sie wurde aber nicht verlängert. Ich habe dann in Tierarztpraxen hospitiert, auch bei einem Fachtierarzt für Reptilien und Amphibien. Mein Promotionsthema „bakterielle Erkrankungen bei Zootieren“ hat mich wieder in den Zoo geführt. Campus: Und die feste Anstellung? „Cute Knut“ mit seinem Tierarzt André Schüle Schüle: Mein Vorgänger ging in den Ruhestand, seine Stelle wurde im Deutschen Tierärzteblatt ausgeschrieben. Da habe ich mich beworben, und es hat geklappt. Wahrscheinlich spielte auch eine Rolle, dass man mich hier schon gut kannte. Campus: Haben Sie momentan noch mit Knut zu tun? Schüle: Nach der intensiven Betreuung der ersten Wochen sehe ich Knut als Patienten kaum noch. Anfangs hatte ich viele nächtliche Einsätze. Es gab eine sehr enge Zusammenarbeit mit den Pflegern. Aber Knut hat sich ja schon länger stabilisiert. Campus: Was raten Sie Studenten, die auch Zootierarzt werden möchten? Schüle: Es ist sehr schwierig, denn wie gesagt, die Stellen sind weltweit begrenzt und extrem gefragt. Dabei muss man sich klarmachen, dass der Großteil unserer Zeit Büroarbeit, Führungen und Unterstützung der Pressearbeit ist. Ein Praktikum im Zoo ist grundsätzlich ein guter Einstieg, aber bei uns müssen Praktikanten heute das neunte Semester hinter sich haben, um sich zu bewerben. Wir haben nie mehr als einen Praktikanten. Bei den wenigen Stellen, die es für Zootierärzte gibt, wäre mehr auch nicht sinnvoll. Ich möchte niemanden entmutigen, aber man sollte realistisch sein, was die geringen Chancen auf diesen Traumjob angeht. Ansprechpartner Hans-Peter Ripper Der betriebswirtschaftliche Berater des bpt ist in diesem Januar zum Tierärzteverband gestoßen. Als studierter Betriebswirt mit den Schwerpunkten Prüfungs- und Revisionswesen hat er in früheren Positionen schon für mittelständische Unternehmen Beratungskonzepte zur ergebnisorientierten Unternehmensführung und Controllingsysteme entwickelt. Für die Mitglieder des bpt steht Ripper als Berater in allen betriebswirtschaftlichen Angelegenheiten von der Praxisgründung bis zur –übergabe zur Verfügung. Dazu gibt es tägliche Telefonsprechzeiten Impressum: bpt Campus, Studenten-Newsletter des Bundesverbands Praktizierender Tierärzte e.V. (bpt). Ausgabe 7, Mai 2007, V.i.S.d.P.: Dr. Ulrike Kammler, bpt, Hahnstr. 70, 60528 Frankfurt a. M., Friedrich Bischoff Druckerei GmbH, 60327 Frankfurt; Herausgeber: bpt, Frankfurt Die Teilauflage für die Gießener Studenten enthält einen Beileger der Landestierärztekammer Hessen. und persönliche Beratungstermine nach Vereinbarung. Für bpt-Mitglieder ist die Existenzgründungsberatung kostenlos. Auf den bpt-Großveranstaltungen in Bielefeld (immer im Februar) und beim Jahreskongress im Herbst (dieses Jahr in Bremen) steht Ripper ebenfalls zur individuellen Beratung der Mitglieder bereit. Hans-Peter Ripper ist verheiratet und hat drei Kinder. Seine Freizeit verbringt er mit der Familie und Husky-Hündin Sina. Mit Leichtathletik und Fußball hält er sich fit. bpt • für eine leistungsstarke tiermedizin www.tieraerzteverband.de