Austausch St. Petersburg/Oldenburg
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Austausch St. Petersburg/Oldenburg
2011 Architektur архитектуры Oldenburg • St. Petersburg In diesem Jahr war eine Gruppe von 10 Studierenden unter der Leitung von Prof. Georgy Kelkh und Prof. Julia Devyatova zu Gast in Oldenburg. Ziel war einerseits, in einem gemeinsamen Workshop eine aktuelle architektonische Aufgabe zu lösen, andererseits Als im Jahr 2005 die erste Grupgemeinsam in Oldenburg und im pe Studierender aus St. Petersburg im Rahmen einer Kooperati- norddeutschen Raum herausraonsvereinbarung nach Oldenburg gende Architektur- und Kulturprojekte zu besuchen und dort kam, startete eine erfolgreiche akademischeZusammenarbeit,die mit Deutschen und Russen über Förderung des kulturellen VerArchitektur zu diskutieren. Von ständnisses und natürlich persön- deutscher Seite waren ebenfalls 10 Studierende unter der Leitung liche Freundschaften. von Prof. Jens Peter Thiessen und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Natascha Hempel beteiligt. Bericht zur Kooperation zwischen der Jade Hochschule, Fachbereich Architektur in Oldenburg und der Universität St. Petersburg SPSUACE, Fachbereich Architektur, im Jahr 2011. Egor Bogomolov, Nadezhda Gerasimova, Alexander Zinovyev, Alexander Melnichenko, Elizaveta Brilliantova, Ekaterina Kropacheva, Anastasia Baranova, Daria Savitskaya, Ksenia Smirnova, Anna Proskuriakova Lass Ahmed, Sarah Anker, Malalei Doost, Izabela Dulis, Gary Galinger, Matthias Lindemann, Helena Pojarkow, Eduard Schäfer, Mirco Tönnies, Johannes Turn Kooperation 2 Wie im Kooperationsabkommen aufgeführt, übernimmt die gastgebende Seite die Organisation des Aufenthaltes und sorgt auch für den Transfer von und zum Flughafen. Um 10 Uhr landete die Maschine aus St. Petersburg in Hamburg Fuhlsbüttel. Nach einer herzlichen Begrüßung ging es mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof und dann war die Zugfahrt mit dem Metronom über Bremen nach Oldenburg geplant. 3 Wegen Oberleitungsschadens und eines Personenunfalls dauerte die Fahrt bis ca. 17.00 Uhr. In Oldenburg und in der Hochschule angekommen gab es einen kurzen Rundgang und eine Begrüßung mit Sekt im 3D Labor. Es wurde eine kurze Powerpoint Präsentation über Deutschland und Oldenburg gezeigt, um die Gäste auf den Besuch und das geplante Programm vorzubereiten. Anschließend wurden die Russen zur Jugendherberge gebracht. Sie haben die Zimmer bezogen und das Abendessen eingenommen. Der weitere Abend war zur freien Verfügung. Ankunft am Flughafen Fuhlsbüttel nach 2 Stunden und 30 Minuten Flug Freitag 6. Mai 10 russische und 10 deutsche Studierende mit 2 russischen und 2 deutschen Lehrenden = 24 Teilnehmer Freitag 6. Mai 4 5 Freundlicherweise hatte Herr Dr. Pantel, der ehemalige Stadtbaurat in Oldenburg und jetziger Kollege an der Jade Hochschule sich bereit erklärt, die Gruppen (Deutsche und Russen) durch die Stadt zu führen und ihnen aktuelle Bauprojekte vorzustellen. Als hochkompetenter Ratgeber konnte er den Gästen nicht nur einen Einblick in die Stadt geben, sondern auch zu den jeweiligen Entstehungsgeschichten die Hintergründe darstellen. Oldenburg präsentierte sich an diesem Tag mit allerbestem Wetter, gefüllten Straßencafés und ferienhafter Stimmung. In St.Petersburg war in den Tagen vorher noch Schnee gefallen, so dass die Studierenden neben der Stadt auch die Sonne genießen konnten. Der Nachmittag war zur freien Verfügung, am Abend trafen sich die Professoren zu einem gemeinsamen Abendessen um den geplanten Workshop zu besprechen. Als Gastgeber führen wir die russischen Studierenden durch Oldenburg und Norddeutschland Samstag 7. Mai Architektur und Kultur - Kennenlernen - gegenseitig Samstag 7. Mai 6 7 Die Einführung in die Entwurfsaufgabe für den Workshop startete um 10.00 Uhr. Ihr folgte um 10.30 Uhr eine Ortsbesichtigung. Die Aufgabe bestand in der Umplanung des Feuerwehrverwaltungsgebäudes in der Auguststraße 5 zu einem Haus für Studierende mit zahlreichen Arbeitsplätzen, einem Ausstellungsbereich und ergänzender Infrastruktur. Es wurden 6 Gruppen gebildet, die jeweils mit Deutschen und Russen besetzt waren. Die Grundrisse waren digital vorbereitet, so dass alle Gruppen im 3D Labor sowohl klassisch mit Stift und Papier, als auch digital mit Computer und Maus arbeiten konnten. Die gemischten Gruppen konnten Sprachprobleme im Laufe der Zeit beheben. Die deutschen Studierenden hatten zum Mittagessen belegte Brötchen vorbereitet. Gegen Abend wurde ein von den deutschen Studierenden vorbereitetes Grillen in einem nahegelegenen Garten organisiert. „Feuerwehrübung“ als reale Planungsaufgabe Sonntag 8. Mai In gemischten Gruppen wird entworfen, diskutiert und präsentiert Sonntag 8. Mai 8 9 Der Workshop setzte sich an diesem Tag bis 17.00 Uhr fort. Danach wurden alle Arbeiten in Deutsch, Russisch oder Englisch vorgestellt und diskutiert. Die Problemstellung der Aufgabe war so angelegt, dass eigene Vorstellungen der Studierenden eingebracht werden sollten und möglichst die Unterschiede zwischen den Kulturen, Hochschulen oder Arbeitsweisenbesprochenwerden konnten. Modelliert wurde trotz Sprachbarriere auch an Computern Montag 9. Mai Da die russischen Studierenden in höheren Semestern waren, konnte festgestellt werden, dass ihre Arbeitsweise ähnlich, aber ausgereifter als bei den deutschen waren, die von der Zusammenarbeit umso mehr profitiert haben. Die Bearbeitung mit Computern ist auch in Russland Standard. Insofern war auch hier eine teilweise andere Arbeitsweise interessant zu beobachten. Hier konnten beide Seiten voneinander lernen. Der architektonische Entwurf stand im Vordergrund. Aber an vielen Stellen an denen Entscheidungen getroffen werden mussten, waren Unterschiede in der Bewertung der Umstände zu erkennen. Nach der Präsentation gab es das Abendessen in der Jugendherberge und einen Abend zur freien Verfügung. Handzeichnungen als schnelle Mittel der Architekturpräsentation Montag 9. Mai 10 Um 8.00 Uhr holte ein Bus die russischen Gäste aus der Jugendherberge ab und nahm die deutsche Gruppe an der Jade Hochschule auf, um eine 3-tägige Exkursion zu starten. Das erste Ziel war die Autostadt in Wolfsburg. Als erstes der deutschen Automuseen und als besonderes Aushängeschild der niedersächsischen Industrie gibt es in der Autostadt zahlreiche Gebäude und Ausstellungsarchitekturen, die besichtigt werden konnten – inklusive Fahrt durch die Werkshallen bei laufender Produktion. 11 Am Nachmittag konnte das Phaeno gegenüber der Autostadt besichtigt werden. Zu beiden Komplexen gab es eine kurze architektonische Einführung um den Studierenden die Entstehungsgeschichte zu erläutern und zur Diskussion anzuregen, auch über Sinn und Unsinn dieser Architekturen. Vor der Weiterfahrt in die Jugendherberge Schöningen konnte noch ein Blick in das Kulturhaus der Stadt Wolfsburg getan werden. Es ist vom Architekten Alvar Aalto entworfen worden und eine Ikone der Baukunst in Deutschland. In Schöningen gab es nach dem Abendessen ein ausdrücklich gruppenförderliches Fußballturnier und einen herzlichen gemeinsamen Abend. Phaeno in Wolfsburg , Architektin Zaha Hadid, London Dienstag 10. Mai Tagsüber Exkursion, abends Entspannung beim Spiel Russland gegen Deutschland in Schöningen Dienstag 10. Mai 12 Um 9.00 Uhr startete der Bus in Richtung Hötensleben (ca. 5 km von Schöningen). Dort befindet sich ein großes Freilandgrenzmuseum. Allen Organisatoren lag viel daran, dass dieser Teil der deutschen Geschichte ebenfalls berücksichtigt würde. Und so wurde dort ausführlich über die DDR, den Fall der Mauer 1989 und die Folgen gesprochen. Um 10.30 Uhr startete eine Führung durch die Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel. Mit seinen bedeutenden Werken und dem Schillerhaus stellt die Bibliothek einen besonderen und bedeutenden norddeutschen Ort dar. 13 in des Bauwerk und die Entstehungsgeschichte. Auch hier wurde mit den russischen Gästen diskutiert und der Umgang mit den Verbrechen in Form der Gedenkstätte erörtert. Danach folgte die Weiterfahrt nach Hamburg zum Hotel. Nach Eine Besichtigung der Innenstadt dem Abendessen dort folgte ein mit dem Knochenhauer Amtshaus langer Stadtspaziergang am Chile Haus von Fritz Höger vorbei durch schloss sich dieser Führung an. Beide Projekte regten zu Diskussi- die Innenstadt zum Rathausplatz on über Originale und nachträg- und zur Alster. Besonders Highlight war die lich errichtete Bausubstanz an. Befahrung mit einem HeliumbalNach der Mittagspause fuhr die lon an den Deichtorhallen. Dort Gruppe zur Gedenkstätte des ehemaligen Konzentrationslagers hat man aus 150 m Höhe einen Bergen Belsen. Frau Hempel gab atemberaubenden Blick über die Stadt. eine umfangreiche Einführung Danach fuhr die Gruppe nach Hildesheim. Um 12.00 Uhr konnte dort ein Mitarbeiter und Denkmalpfleger des Bistums Hildesheim anhand der Umbaupläne die Bau- und Sanierungsmaßnahmen am Hildesheimer Dom erläutern. Grenzmuseum Hötensleben, Bibliothek Wolfenbüttel und Gedenkstätte Bergen Belsen Mittwoch 11. Mai Mittwoch 11. Mai 14 Um 9.00 Uhr ging es zu Fuß in Richtung Hafencity. Dort konnten viele Gebäude bekannter Architekten noch im Bauzustand besichtigt werden. Wie bei einem „Blick hinter die Kulissen der Architektur“ konnten Bauweisen, Materialien und sogar Baugesetze erklärt werden. Um 11.00 startete eine von der Hafencity GmbH organisierte Führung durch die Hafencity. 15 Die Baustelle der Elbphilharmonie konnte aus Sicherheitsgründen nicht betreten werden. Dennoch ist das größte zusammenhängende Bauprojekt Europas ein Quell architektonischer Ideen und prominenter Gebäude. Am Nachmittag wurde auf Wunsch eine Architekturbuchhandlung sowie ein Laden mit Künstlerbedarf aufgesucht. Gegen 16. Uhr folgte der Abschied beider Gruppen im Hotel. Die Deutschen fuhren nach Oldenburg zurück und die Russen nutzen die Zeit intensiv zum Einkaufen von Souvenirs für Freunde und Bekannte. Ein gemeinsames Abendessen rundete den Tag ab. Architekturführung in der Hafencity Hamburg Donnerstag 12. Mai Baustelle der Elbphilharmonie und der neue Nachhaltigkeitspavillon mit Umweltthemen der Hafencity Donnerstag 12. Mai 16 17 Um 8. 30 Uhr fuhr die Gruppe mit Frau Hempel und Herrn Thiessen zum Flughafen. Dort wurde offiziell verabschiedet und der gegenseitige Dank für das Engagement zum Ausdruck gebracht. Studierende und Lehrende schätzen die Woche als erfolgreich, kulturell interessant und persönlich erlebnisreich ein. Wir schauen nun mit Vorfreude auf den kommenden Besuch der deutschen Gruppe in St. Petersburg im Jahr 2012. Allen Beteiligten sei an dieser Stelle der Dank ausgesprochen. Die finanzielle Unterstützung durch das Internationale Office der Jade Hochschule, den Förderverein der Fachhochschule Oldenburg, Herrn Dr. Pantel sowie den Studierenden, die sich vorbildlich um das Wohl der russischen Gäste bemüht haben. Natascha Hempel Jens Peter Thiessen Freitag 13. Mai Freitag 13. Mai Jade Hochschule Fachbereich Architektur Ofener Straße 15 26121 Oldenburg Dipl.-Ing. Natascha Hempel MA Prof. Jens Peter Thiessen gefördert durch: Förderverein der Fachhochschule Oldenburg Mittel des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur International Office der Jade Hochschule Studienbeiträge des Fachbereiches Architektur der Jade Hochschule sowie den beteiligten Studierenden