Geschäftsbericht Techniker Krankenkasse 2012
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Geschäftsbericht Techniker Krankenkasse 2012
G 2 1 0 2 t h c i r esc häf tsbe 1 Vorwort „Wir wollen jeden Gestaltungsspielraum nutzen.“ Gemeinsam für die Versicherten – für den hauptamtlichen Vorstand um Dr. Jens Baas (rechts) und den ehrenamtlichen Verwaltungsrat Dieter F. Märtens ist die TK der natürliche Anwalt ihrer Kunden. Dabei gehört es zu ihrem Selbstverständnis, Gestalter und Impulsgeber im Gesundheitssystem zu sein – gerade auch, wenn es darum geht, neuartige Versorgungskonzepte ins Leben zu rufen und umzusetzen. Wir wollen eine starke und wachsende TK, die in einem wettbewerblichen Gesundheitssystem Akzente setzt und es vorantreibt. Der Rückblick auf 2012 ist ein Kaleidoskop, so vielfältig und abwechslungsreich war das Jahr für die TK – und erfreulich obendrein. Unsere Kunden haben uns ein sehr gutes Service-Zeugnis ausgestellt, viele sind neu zu uns gekommen, wir konnten unsere solide Finanzsituation weiter ausbauen und darüber hinaus beschließen, unsere Mitglieder daran zu beteiligen: Für 2013 zahlen wir ihnen eine Dividende von insgesamt einer halben Milliarde Euro aus. Die Kreativität und der Initiativgeist unserer Vertragspartner und unserer Mitarbeiter haben auch 2012 wieder vielfältige neue Angebote ermöglicht – vom digitalen Burnout-Coach bis zur Arzneimittelinformation für Schwangere und stillende Mütter, vom Herzcheck per Kardio-CT bis zur Arztterminbuchung im Internet. Es gehört zum Selbstverständnis der Techniker Krankenkasse, dass wir unsere kundenorientierte Innovationskraft immer wieder aufs Neue unter Beweis stellen müssen. Stillstand wäre Rückschritt, und den wollen wir nicht. Das ist die gemeinsame Überzeugung von ehrenamtlichem Verwaltungsrat und hauptamtlichem Vorstand. Wir wollen eine starke und wachsende TK, die in einem wettbewerblichen Gesundheitssystem Akzente setzt und es vorantreibt. Dies alles kann nur gelingen in einem fairen Miteinander zwischen der Techniker Krankenkasse und ihren Partnern bei den Leistungserbringern, zwischen dem Unternehmen TK und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und nicht zuletzt zwischen Selbstverwaltung und Vorstand. Nutzen Sie diesen Bericht, um uns über die Schulter zu schauen. Sie können sehen, was wir auf den Weg gebracht haben und woran wir arbeiten, Sie können beispielhaft Kunden, Partner und Mitarbeiter der TK kennenlernen und sich auch ein Bild machen, wofür wir stehen. Dr. Jens Baas Vorsitzender des Vorstands Dieter F. Märtens Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats 3 Inhalt Projekte, Kampagnen & Initiativen „Durchstarten ins Jahr der Gesundheit“ – TK sagt Zivilisationskrankheiten den Kampf an................................. 6 Projekt Superklasse: Hamburger Schüler rappen für ihre Gesundheit ....... 9 Traumwärts – TK-Team startet beim härtesten Radrennen der Welt .......... 9 Stressless Academy: TK hilft gestressten Studenten ................................10 Erfolgsfaktor gesunde Mitarbeiter: TK und Wirtschaft im Dialog ...............10 Pulsus 2013: Ausgezeichnete Geschichten für Kinder ............................... 11 Neues Transplantationsgesetz: Größte Versandaktion in der TK-Geschichte ........................................................................................... 11 Leistungen & Services „Diagnostik per Telemedizin für den Patienten 2.0“ – die TK als aktiver Gestalter und Impulsgeber im Gesundheitssystem ....................................................................... 12 Willkommen! 75.000 TK-Babys erblickten 2012 das Licht der Welt ..........15 Mit Hightech gegen Krebs ........................................................................16 Per Mausklick zur TK .................................................................................18 Menschen hinter dem Logo „Eine echte Zukunftsperspektive für Waisenkinder“: TKler engagieren sich – nicht nur im Job ....................... 20 Helfer vor Ort: Minuten schenken und Leben retten ................................ 22 Hilfsmittelexpertin bei der TK – Eventmanagerin im Behindertensport .... 22 Ausgezeichnet: Die TK als Arbeitgeber ..................................................... 23 4 Der Vorstand im Gespräch „Wir sind die Interessenvertreter unserer Versicherten.“ ... 24 Dr. Jens Baas ...................................................................................................... 25 Thomas Ballast ................................................................................................... 26 Frank Storsberg .................................................................................................. 27 Wissenschaft, Politik & Gesellschaft „Wir müssen offen über Alkohol und Drogen reden.“ – TK-Suchtmobil auf Schulbesuch ............................................ 28 Osteoporose: Selbst Schwerkranke erhalten ihre Medikamente nicht ............. 30 WINEG-Studie: Wenig Interesse an Darmkrebsvorsorge .................................. 30 TK-Thesen zur ambulanten Psychotherapie ....................................................... 31 Studie zur ärztlichen Vergütung in einem einheitlichen Versicherungsmarkt .... 31 Die Selbstverwaltung „Zu meiner Hebamme muss ich Vertrauen haben.“ – TK-Verwaltungsrat beschließt Zusatz-Leistungen .......... 32 Die meinungsstarke Stimme der Beitragszahler ...................................... 34 Die Mitglieder des TK-Verwaltungsrats .................................................... 35 Finanzen „Positive Finanzsituation ermöglicht Extra-Leistungen.“ – TK-Finanzen im Überblick.............................................................. 36 Erfolgsrechnung ....................................................................................... 38 Vermögensrechnung ................................................................................ 39 Leistungsausgaben im Detail ................................................................... 40 Pflegeversicherung ................................................................................... 41 Erfolgs- und Vermögensrechnung Pflege ................................................. 42 5 Projekte, Kampagnen & Initiativen 6 „Durchstarten ins Jahr der Gesundheit“ Gemeinsam mit der TK will Mountainbikerin Sabine Spitz Kinder und Jugendliche vom Bildschirm weglocken und fürs Mountainbikefahren begeistern: „Das schult nicht nur Körperbeherrschung und Balance, es hält auch fit und macht vor allem Spaß“, so die Olympiasiegerin. Und das ist nur ein Baustein des „Jahres der Gesundheit“, das die TK für 2013 ausgerufen hat. In Deutschland regieren die CouchPotatoes: Zwei von drei Bundesbürgern verbringen ihre Freizeit am liebsten auf dem heimischen Sofa, wie eine TK-Studie zeigt. Nur jeder Fünfte treibt regelmäßig Sport. Im Job sieht es kaum anders aus: Ob am Computer, Fertigungsband oder hinter dem Steuer – schon mehr als jeder zweite Berufstätige arbeitet im Sitzen. Jeder zweite Herd bleibt kalt Gleichzeitig läuft ungesundes Fastfood der frischgekochten Familienmahlzeit immer mehr den Rang ab. Wie die TK-Ernährungsstudie „Iss was, Deutschland?“ gezeigt hat, bleibt heutzutage jeder zweite Herd in Deutschland meist kalt. Dafür kommen immer öfter schnelle Fertiggerichte auf den Tisch. Dazu kommt: Gerade junge Menschen sind beim Essen kaum noch bei der Sache. Vier von zehn jungen Erwachsenen essen mit der Gabel in der einen und dem Smartphone in der anderen Hand – und nebenbei läuft der Fernseher. Und unterwegs gibt’s dann auf dem Weg zur S-Bahn noch eine Pizzazunge oder Pommes. Leben auf Standby Schon kleine Veränderungen können etwas bewirken. Thomas Holm, Leiter des TK-Gesundheitsmanagements Dabei ist es eigentlich gar nicht so schwer, Zivilisationskrankheiten zu vermeiden, ist der Leiter des TKGesundheitsmanagements, Thomas Holm, überzeugt: „Das Gute ist, dass man schon mit kleinen Veränderungen etwas bewirken kann“, so Holm. „Jeder kann versuchen, sich bewusster und ausgewogener zu ernähren, mehr zu bewegen und weniger unter Druck zu setzen.“ TK ruft „Jahr der Gesundheit“ aus Für ihre Versicherten hat die TK deshalb 2013 zum „Jahr der Gesundheit“ gemacht. „Wir wollen sie informieren und motivieren, für ihre eigene Gesundheit aktiv zu werden“, begründet dies der Vorsitzende des TK-Vorstands, Dr. Jens Baas. „Präventionsund Vorsorgethemen stehen dabei im Vordergrund. Denn sie setzen dort an, wo es besonders erfolgversprechend ist: bei der Vermeidung von Zivilisationskrankheiten.“ Das zeigt auch: Stress bestimmt den Alltag immer stärker. Nicht nur im Job, in allen Lebensbereichen stehen die Menschen unter Strom. Kaum jemand kann noch richtig abschalten – ein Leben auf Standby. Stressfaktor Nummer eins ist der Job: Jeder dritte Berufstätige arbeitet nach eigener Aussage in einer Forsa-Umfrage im Auftrag der TK am Limit und fühlt sich stark erschöpft oder gar ausgebrannt. Viele leiden darunter, via Laptop oder Blackberry rund um die Uhr erreichbar zu sein. Rund 200 Unternehmen besucht die TK im Rahmen der Initiative „Gesundheit für Deutschland“ jährlich und bietet den Mitarbeitern kostenfreie Gesundheitschecks an – vom Diabetestest über einen Balancecheck bis zur Knochendichtemessung. Im Forschungszentrum DESY (Deutsches Elektronen-Synchrotron) in Hamburg ließ Content-Managerin Ina Ihnken ihren Rücken vermessen: „Eine gute Gelegenheit, die ich mir nicht entgehen lassen wollte“, sagt die 37-Jährige. Die Zeit ist knapp, der Wille schwach Für eine gesündere Ernährung fehlen mir ganz besonders ... Zivilisationskrankheiten auf dem Vormarsch Die Folge: Zivilisationskrankheiten wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Rückenbeschwerden sind immer stärker auf dem Vormarsch. Schon heute verursachen sie nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) etwa 60 Prozent aller Todesfälle weltweit. Lust auf gesunde Ernährung will die TK Kindern mit dem Schulprojekt Cuisinet machen (mehr dazu auf Seite 8). 50 % Zeit und Ruhe 43 % Durchhaltevermögen 40 % Wille 29 % bessere Voraussetzungen am Arbeitsplatz 22 % Geld 21 % Kochkenntnisse 19 % Wissen 14 % Beratung 14 % Unterstützung der Familie Mehrfachnennungen möglich Quelle: TK-Ernährungsstudie „Iss was, Deutschland?“ 7 Projekte, Kampagnen & Initiativen Mitarbeiter motiviert und gesund zu erhalten – auch aus wirtschaftlichen Erwägungen“, so Thomas Holm. Dabei hilft die TK – bei der BurnoutProphylaxe und Raucherentwöhnung, mit einer Demografieberatung oder mit Tipps zu gesunder Ernährung im Job, etwa für Schichtarbeiter. Gesundes Essen an Niedersachsens Schulen Von der Smart Beach Tour, hier mit Daniel Wernitz und Valentin Begemann, über die Jugendfußballschule des HSV bis zu der Initiative „Wer sich bewegt, gewinnt!“ mit Biathlon-Olympiasiegerin Magdalena Neuner: Gerade im Jahr der Gesundheit will die TK ihren Versicherten Lust auf Sport und Bewegung machen. Gesundheitsförderung kann jedoch nur erfolgreich sein, wenn sie in den Lebenswelten der Menschen ansetzt. Deshalb geht die TK mit ihren Angeboten auch direkt in die Kindergärten, die Schulen, Kommunen und Betriebe. Diesen Weg in die sogenannten Settings, die alltäglichen Lebensräume der Menschen, geht die TK schon seit mehr als zehn Jahren – mit Erfolg. Über 900 Schulen, mehr als 700 Kitas und rund 7.500 Unternehmen hat die TK bereits auf ihrem Weg zu einem gesunden Lebensumfeld unterstützt. Wir behandeln unsere TK-versicherten Patienten genau wie die Spitzensportler, die wir in unserer Sportklinik betreuen. Sportmediziner Dr. Thomas Bartels, einer der medizinischen Leiter der Sportklinik Halle, mit dem frisch am Knie operierten Handballprofi Niklas Kupfer vom SC Magdeburg. Spitzensportler wie Kupfer stehen nach einer Verletzung oft schon nach wenigen Wochen wieder auf der Matte. Das erfordert besonders qualifizierte medizinische Leistungen, die über das Projekt „Behandelt wie ein Spitzensportler“ jetzt auch TK-Versicherten offenstehen. 8 Erfolgsfaktor Mitarbeitergesundheit Beispiel betriebliches Gesundheitsmanagement: Ein Drittel ihres Lebens verbringen die Berufstätigen in den Betrieben. Und auch wenn man den Begriff Gesundheit in den Unternehmensbilanzen heute noch meist vergeblich sucht: Die Mitarbeitergesundheit ist ein Faktor, der den Unternehmenserfolg entscheidend beeinflusst – etwa in Form von höherer Motivation und besseren Arbeitsergebnissen. „Angesichts der demografischen Entwicklung und fehlender Fachkräfte wird es für Unternehmen immer wichtiger, ihre Lust auf gesunde Ernährung will die TK Kindern und Jugendlichen in Niedersachsen mit dem Projekt Cuisinet machen. Denn: Gewohnheiten aus der Kindheit halten oft ein Leben lang. Ein Team von Ernährungsberaterinnen besucht deshalb für die TK Schulen und vermittelt den Mädchen und Jungen im Unterricht Wissen zu und Spaß an gesundem Essen. Außerdem beraten sie die Schulen zu passenden Angeboten für Kantine und Kiosk und zur Gestaltung gemütlicher Räume zum Essen. „Ausgewogene und leckere Verpflegung anzubieten, die auch noch gut angenommen wird, ist eine große Herausforderung für Schulen“, sagt die Leiterin der TK-Landesvertretung, Dr. Sabine Voermans. Denn die Präventionsexpertin ist überzeugt: „Auch der Spaß darf dabei nicht zu kurz kommen, wenn wir das Verhalten der Kinder langfristig verändern wollen.“ Runter von der Couch! Biathletin Magdalena Neuner und Mountainbikerin Sabine Spitz haben mehr gemeinsam als ihre olympischen Goldmedaillen: Beide engagieren sie sich mit der TK dafür, die Menschen in Bewegung zu bringen. „Ich wünsche mir, dass unsere Kampagne Lust auf Sport und gesunde Bewegung macht“, sagt BiathlonRekordweltmeisterin Magdalena Neuner. Während die „Sportlerin des Jahres 2012“ zum Beispiel Fitnessübungen vorstellt, gibt MountainbikeWeltmeisterin Sabine Spitz Kindern und Jugendlichen Tipps zum sicheren Radfahren abseits der geteerten Wege. Vom Hamburger Urbanathlon über die Jugendfußballschule des HSV bis zur Smart Beach Tour engagiert sich die TK zudem auf zahlreichen Sportveranstaltungen in der gesamten Republik. Und auch wenn beim Sport mal etwas passieren sollte, ist die TK für ihre Versicherten da: zum Beispiel mit dem Projekt „Behandelt wie ein Spitzensportler“. Projekt Superklasse: Hamburger Schüler rappen für ihre Gesundheit „Schon wieder eine Sechs, mein Leben ist zerstört. Ist denn irgendjemand da, der mich gerade hört? Ich suche meinen Lehrer, doch der hat keine Zeit. Ich will doch nur was fragen, doch niemand ist bereit.“ Was die Hamburger Sechstklässler rappen, lässt niemanden kalt. Sie singen von schlechten Noten, Mobbing in der Schule und Eltern, die keine Zeit haben – Erfahrungen, die viele Kinder und Jugendliche in Lurup teilen. Vom Brennpunkt zur „Gesunden Kommune“ Der Stadtteil im Westen der Hansestadt gilt als sozialer Brennpunkt – und gehört seit 2008 zu den über 60 Gemeinden in Deutschland, die sich mithilfe der TK zu einer „Gesunden Kommune“ entwickeln wollen. Das Projekt „Superklasse“, in dem die Songs entstanden sind, soll genau dabei helfen. Denn in den Songs setzen sich die Kinder und Jugendlichen mit Fragen auseinander, die sich viele von ihnen zum ersten Mal gestellt haben: Was bedeutet Gesundheit? Oder: Was brauche ich, um gesund zu sein? Die Erfahrung, gehört zu werden In dem Projekt sind inzwischen 13 Titel entstanden. Die Schüler singen sie auf Stadtteil- und Schulfesten sowie in Internet-Clips, die sie zusammen mit Studiomusikern produziert haben. „Für die Jugendlichen ist es eine ganz neue Erfahrung, gehört zu werden. Auch wenn viele der Songs erst einmal wie ein Hilferuf klingen, sind sie doch voller Power und stimmen mich zuversichtlich, dass die jungen Leute ihr Leben in den Griff bekommen“, sagt TK-Präventionsexpertin Ursula Meller. Neben dem Projekt „Superklasse“ unterstützt die TK über die Initiative „Gesunde Kommune“ unterschiedliche gesundheitsfördernde Projekte, die möglichst viele Menschen in den jeweiligen Stadtteilen erreichen sollen – vor allem in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Entspannung, Gewaltund Suchtprävention. Mit dem Video „Jeder ist anders“ haben die Schüler der Schule Maretstraße in Hamburg-Harburg um Luk-Wa Omer (vorne) sogar den Wettbewerb „Alle Kids sind VIPS“ der Bertelsmann Stiftung gewonnen. Und der Kooperationsverbund „Gesundheitsförderung bei sozial Benachteiligten“ zeichnete die Initiative als Good-Practice-Projekt aus. www.projektsuperklasse.de Traumwärts – TK-Team startet beim härtesten Radrennen der Welt Durch endlose Wüsten, über Berge, durch wechselnde Zeit- und Klimazonen – 4.800 Kilometer Tag und Nacht auf dem Rad, einmal quer durch die USA. TK-Motivationscoach Andreas Niedrig will seinen Traum wahr machen, das Race Across America als Solofahrer zu bestreiten. Der Traum platzt, als sich der ehemalige Weltklassetriathlet zwei Tage vor dem Abflug in die USA verletzt. Spontan entscheiden sich seine Betreuer, als TK-Team für ihn an den Start zu gehen. Für die acht Hobby-Radler, darunter auch TK-Mitarbeiter Volker Herrmann, erfüllt sich überraschend ein Lebenstraum, der so gar nicht ihr eigener war. Der Film „Traumwärts“, der 2012 seine Vorpremiere feierte und im Frühjahr 2013 in ausgewählten Kinos zu sehen war, dokumentiert wie sie das härteste Radrennen der Welt erleben – und bewältigen. „Mach das Beste aus deiner Situation“ Und Andreas Niedrig? Der ehrgeizige Intensivsportler hat aus der Erfahrung für sich gelernt, dass Scheitern nicht das Ende ist. „Scheitern kann der Beginn einer neuen Herausforderung sein. Für mich ist im Nachhinein jede Situation meines Lebens, die mich zurückgeworfen hat, eine Chance gewesen, neu zu beginnen“, so Niedrig. In einer Kolumne der TK im Internet stellte er Menschen vor, die trotz Handicap mit ihrer Einstellung zum Leben zeigen, was alles möglich ist – etwa Triathletin Rebecca Fondermann, die trotz Diabetes beim Ironman auf Hawaii startete. Oder Wojtek Czyz: Dem angehenden Fußballprofi musste mit 21 Jahren ein Unterschenkel amputiert werden. Doch er fand aus dem Tief heraus und hat bis heute als Sprinter und Weitspringer vier Goldmedaillen bei den Paralympischen Spielen gewonnen. Ohne das Team und den Willen, das Beste aus der Situation zu machen, hätte keiner das Rennen bewältigen können. Doch genau das macht ja so eine Herausforderung aus: Jeder bringt seine Stärken ein und gleicht damit die Schwächen des anderen aus. Volker Herrmann, der gemeinsam mit sieben Teamkollegen beim Race Across America für den verletzten Andreas Niedrig einsprang und beim härtesten Radrennen der Welt für die TK an den Start ging. www.tk.de, Webcode 360314 9 Projekte, Kampagnen & Initiativen Stressfaktor Uni So stark stehen Studierende unter Druck Stressless Academy: TK hilft gestressten Studenten Erst Turbo-Abitur, dann nahtlos in den straff organisierten Bachelor- oder Masterstudiengang. Die Folge: Der Stresspegel der Studierenden steigt. 1.000 Studenten in Nordrhein-Westfalen hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der TK dazu befragt, wie es ihnen in ihrem Alltag geht. 54 % 46 % Unsere Umfrage hat gezeigt: Jeder zweite Student steht unter Dauerdruck. Andrea Kleinbreuer, TK-Landesvertretung Nordrhein-Westfalen ständig/häufig gelegentlich/nie Das erschreckende Ergebnis: Sorgen und Stress schlagen ihnen immer stärker auf das Gemüt und die Gesundheit. Die Hälfte der angehenden Akademiker in NRW fühlt sich häufig bis ständig gestresst. Auslöser sind Prüfungsstress, Zeitdruck und Hektik, aber auch finanzielle Sorgen und Zukunftsängste. Gelassen durch den Unistress Um diesem Trend entgegenzuwirken, hat die TK in Kooperation mit Hochschulen aus NRW die Kampagne „Stressless Academy“ ins Leben gerufen. Ziel der Aktion: jungen Menschen Techniken und Maßnahmen an die Hand zu geben, um Stress und seine Symptome besser zu bewältigen. An acht Hochschulen machte die Initiative im Jahr 2012 Station – weitere Unikooperationen, auch in anderen Bundesländern, sind geplant. Zum Auftakt findet jeweils ein Antistresstag statt, zum Beispiel mit SchnupperEntspannungskursen und Stressmessungen. Im Anschluss können die Studierenden verschiedene weitere Präventionsangebote wie eine beratende Ärzte-Hotline und ein Motivations- oder Entspannungs-Coaching nutzen. Erfolgsfaktor gesunde Mitarbeiter: TK und Wirtschaft im Dialog Ein Meeting jagt das nächste, auch nach Feierabend steht das Diensthandy nicht still und oft sitzt die Angst im Nacken, den Job zu verlieren – die Anforderungen der modernen Arbeitswelt machen vielen Menschen zu schaffen. Was Unternehmen für die (psychische) Gesundheit ihrer Angestellten tun können – das erfuhren Norddeutschlands Manager, Geschäftsführer und Personalentscheider beim TK-Forum „Gesunde Wirtschaft“. Das Thema: „Stress und Burnout – Modeerscheinung oder reales Problem?“ Training am Rande des TK-Forums „Gesunde Wirtschaft“: Solche Schwingungsgeräte können etwa Mitarbeiter des Spiegel-Verlags im hauseigenen Fitnessstudio nutzen. TriathlonOlympiasieger Jan Frodeno testet das Ganzkörper-Workout. 10 Ob von Lufthansa, Kühne & Nagel, dem Norddeutschen Rundfunk oder Google – rund 200 Vertreter der unterschiedlichsten Branchen waren dabei. „Das Bewusstsein, dass die Gesundheit der Mitarbeiter für ein Unternehmen einer der Erfolgsfaktoren ist, hat sich in den vergangenen Jahren glücklicherweise immer weiter durchgesetzt“, sagte der TK-Vorstandsvorsitzende Dr. Jens Baas in der Eröffnungsrede. Nicht zuletzt, weil jeder Krankheitstag die Unternehmen viel Geld kostet, sind immer mehr Unternehmen bereit, in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu investieren. Seit mehr als zehn Jahren steht die TK Arbeitgebern dabei mit Rat und Tat zur Seite. In welcher Form, das kann im Einzelfall sehr unterschiedlich sein – von Gesundheitstagen über Beratungsangebote zum Thema psychische Gesundheit bis zu Schulungen der Vorgesetzten in Sachen gesunde Führung. Wie funktioniert Gesundheitsmanagement im Unternehmen? Das diskutierten rund 200 Unternehmensvertreter beim TK-Forum „Gesunde Wirtschaft“ in Hamburg. Von links: Dr. Olaf Tscharnezki (Unilever), Karsten von Rabenau (Otto), Triathlet Jan Frodeno, Thomas Holm (TK), Frank Müller (Airbus). Pulsus 2013: Ausgezeichnete Geschichten für Kinder „Warum legt Oma ihre Brille in den Kühlschrank?“ und „Warum trägt Mama im Sommer eine Mütze?“ – mit diesen Fragen beschäftigen sich die Bücher des Vereins „Mehr Zeit für Kinder“. Einfühlsame Vorlesegeschichten mit schönen Illustrationen erkläm ren kindgerecht Krankheiten, die auch für viele Erwachsene nur schwer zu begreifen sind. Neben der Geschichte zum Vorlesen enthält jeder Band Tipps für die Familie zum Umgang mit der Krankheit. Begeistert zeigte sich auch die Jury de Pulsus-Awards, des gemeindes samen Gesundheitspreises der Techniker Krankenkasse und der Te Bild am Sonntag. Am 23. Mai 2013 B erhielt „Mehr Zeit für Kinder e. V.“ e iin Berlin die begehrte Auszeichnung als „Innovation des Jahres“. Britta Surholt-Rauer, Redakteurin aus dem Marketing der TK, hat in diesem Jahr zum neunten Mal die Preisverleihung mitverantwortet: „Die Bücher helfen Familien, das Leben mit Krankheit zu meistern. Sie beschreiben Erfahrungen mit verschiedenen Krankheiten so anschaulich, dass sie spielerisch in den Familienalltag integriert werden können. Die PulsusJury war beeindruckt, dass die Initiatoren auch so schwere Stoffe wie Demenz und Depression angehen.“ Katrin Bunk, stellvertretende Geschäftsführerin des Vereins: „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung. Gerade in der heutigen Zeit, in der vor allem elektronische Medien häufig nur konsumiert werden, möchten wir mit unseren Büchern zu mehr Gedankenaustausch und persönlicher Zuwendung innerhalb der Familie beitragen.“ Simone Linden (links) und Katrin Bunk, „Mehr Zeit für Kinder e. V.“ Neues Transplantationsgesetz: Größte Versandaktion in der TK-Geschichte Obwohl schon lange für das Thema engagiert, war das Jahr 2012 in Sachen Organspende auch für die TK besonders. Im Frühjahr, kurz nach dem Start der TK-Kampagne „Von Mensch zu Mensch“, reformiert der Deutsche Bundestag das Transplantationsgesetz. Es verpflichtet die Krankenkassen, ab dem 1. November 2012 allen Versicherten ab 16 Jahren Informationsmaterial sowie einen Organspendeausweis zuzuschicken. Wir wollten die Menschen gerade dann über das Thema Organspende informieren, als sie verunsichert waren, und sie motivieren, für sich selbst eine eigene Entscheidung zu treffen. Pia Jai, Leiterin der Projektgruppe zur Organspende-Informationskampagne Bei der TK kümmerte sich eine Projektgruppe um Pia Jai um die größte Versandaktion in der TK-Geschichte. „Wir wollten unseren Kunden die Informationen schnellstmöglich zur Verfügung stellen. Dies ließ sich kostengünstig und zügig umsetzen, indem wir eine Sonderausgabe unseres Mitgliedermagazins TK aktuell mit einem Organspendeausweis verschickt haben“, so Jai. Im Juli 2012 berichteten Medien über Unregelmäßigkeiten an Transplantationszentren. Erste Krankenkassen stoppten daraufhin ihre Versandaktionen. Pia Jai dazu: „Wir entschieden, an unserem Termin festzuhalten. Gerade wenn Menschen durch die Berichterstattung verunsichert sind, ist es wichtig, ihnen Informationen zur Verfügung zu stellen, damit sie sich eine Meinung bilden können.“ Im November 2012 erhielten deshalb die sieben Millionen Versicherten der TK als Erste von ihrer Krankenkasse Informationen zur Organspende. Und die Aktion zeigt Erfolg: Eine ForsaUmfrage belegt, dass mittlerweile fast jeder dritte TK-Versicherte einen Organspendeausweis hat, im Bundesdurchschnitt ist es nur jeder Fünfte. 11 Leistungen & Services 12 „Diagnostik per Telemedizin für den Patienten 2.0“ Um Glaukom-Patienten ihr Augenlicht zu erhalten, ist eine engmaschige Kontrolle entscheidend. Die läuft in einem TK-Projekt mit der Uniklinik Greifswald per Telemedizin direkt von zuhause aus. Bei auffälligen Werten warnt das System die Mediziner um Professor Dr. Frank Tost. Digitalisierte Medizin, von der die TK-Versicherten nicht nur in diesem, sondern auch in vielen weiteren Projekten profitieren. Das Smartphone misst den Blutdruck, der Arzt erklärt die geplante Operation auf dem Tablet-Computer und täglich senden chronisch kranke Patienten ihre aktuellen Daten an telemedizinische Zentren – was vor 20 Jahren noch wie Zukunftsmusik klang, hat längst Einzug in den medizinischen Alltag gehalten. Und mit der technischen Möglichkeit, sich auf kurzem Weg schnellen Rat von Experten oder Fachkollegen zu holen, haben sich medizinische Zweitmeinungsverfahren inzwischen im Gesundheitswesen etabliert. Von dieser Entwicklung profitieren Ärzte und ihre Patienten gleichermaßen – durch eine bessere Diagnostik mit hochempfindlichen Geräten können Befunde heute umfassend bewertet und Therapie-Entscheidungen auf breiterer Grundlage getroffen werden. Eines kann die Technik aber nicht: den Arzt ersetzen. Vom Piloten zum Projekt Alltag 2012 bei der TK: Fachexperten aus dem Versorgungsbereich sitzen zusammen und diskutieren die Ergebnisse eines Pilotprojektes. Rund 90 Ärzte hatten sich bereit erklärt, ein neues Werkzeug für den Praxisalltag von morgen zu testen. Dabei stellen Allgemeinmediziner und Fachärzte ihre freien Termine ins Internet. Und TK-Versicherte können direkt darauf zugreifen und diese auch gleich buchen. Ein unerwünschter Eingriff in den Praxisalltag oder Kostenersparnis? Die Ergebnisse lassen aufatmen: Über 85 Prozent der Ärzte waren zufrieden und würden das Instrument weiterempfehlen. So wird aus dem Piloten ein größeres Projekt. Und später vielleicht einmal Alltag. Und in zehn Jahren wird man sich vielleicht fragen, wie man denn eigentlich an einen Arzttermin herankam, bevor es das Internet gab. Telemedizin zahlt sich aus So wie dem „Online-Terminservice“ geht es vielen digitalen Neuerungen, die ihren Weg in den medizinischen Alltag suchen: Am Anfang stehen erst die Ideen und dann die Fragen nach den Partnern und der Realisierbarkeit. Und die der Kosten. Gerade sind die ersten Ergebnisse des Projektes „Telemedizin fürs Herz“ auf dem Tisch. Eine erste Erkenntnis ist daraus: Wer über die Distanz gecoacht wird, muss seltener ins Krankenhaus. Ein Beleg mehr, dass es sich bezahlt macht, in geregelte telemedizinische Kommunikation mit den Patienten zu investieren. Unsere Versicherten wollen selbst bestimmen, wann, wie und wo sie CoachingAngebote nutzen. TK-Präventionsexpertin Dr. Nicole Knaack Und das tut die TK: Antistress-Coach, Fitness-Coach, Burnout-Coach – das Angebot wächst und ebenso die Nachfrage. Denn Versicherte wollen gerne selbst bestimmen. Nicht nur, welches Programm sie für sich nutzen, sondern auch, wie und wann sie es nutzen. Der große Vorteil von allen Angeboten, die 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr verfügbar sind. Kein Wunder also, dass sich TelefonServices wie das TK-Ärztezentrum oder das Zweitmeinungstelefon schnell etabliert haben und ebenso stark nachgefragt werden wie die Dienste im Internet – vom Ärzteführer bis zum Kliniklotsen der TK. Digitaler Hausbesuch Während die Coaching-Programme in der Prävention vor allem motivieren sollen, wird eCoaching für kranke Menschen zum täglichen Ritual: Patienten mit der Atemwegserkrankung COPD zum Beispiel profitieren im Projekt „A.T.e.m.“ davon, dass ihr telemedizinischer Begleiter nicht nur Werte wie den Sauerstoffgehalt im Blut misst und via Telefonleitung an ein Zentrum zur Auswertung weitergibt. Das kleine Gerät stellt auch gezielte Fragen zu Krankheitssymptomen und zum Befinden und gibt Hinweise zum Umgang mit der Krankheit. Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel informierte sich beim Girls‘Day im Bundeskanzleramt über ein neuartiges Versorgungsmodell der TK: Eine App soll Hausärzten helfen, bei verdächtigen Hautveränderungen die Zweitmeinung eines Experten einzuholen. Wie das zukünftig funktionieren könnte, probierten die eingeladenen Schülerinnen und Angela Merkel vor Ort selbst aus. Leistungen & Services Herzcheck im Sekundenbruchteil Mit unserem Tracking-Projekt können wir die Behandlung erkrankter Babys und die Kommunikation zwischen den Ärzten und Eltern effektiver gestalten. Längst hat die sogenannte Integrierte Versorgung die Telemedizin entdeckt: In Mecklenburg-Vorpommern bestimmen Glaukom-Patienten Augeninnendruck und Blutdruck von zuhause aus und übertragen die Daten in eine elektronische Patientenakte der Uniklinik Greifswald. Gibt es auffällige Werte, warnt das System die Mediziner um Professor Dr. Frank Tost, die dann eingreifen können. Und in SachsenAnhalt deckt ein elektronisches Informationssystem seltene Hormon- und Stoffwechselerkrankungen bei Neugeborenen auf, indem Endokrinologen aus zehn Städten dort Werte ihrer kleinen Patienten eingeben. In Berlin und Nordrhein-Westfalen sorgen Herzchecks mittels Kardio-CT/-MRT im Sekundenbruchteil und ohne Skalpell für Klarheit, ob eine Operation erforderlich wird, während in Hannover die Nachsorge für Cochlea-Implantate per Telemedizin funktioniert. Das digitalisierte Gesundheitswesen hat viele Gesichter – und täglich werden es mehr. Professor Dr. Klaus Mohnike, Oberarzt in der Pädiatrischen Endokrinologie der Universitätskinderklinik Magdeburg, erprobt mit seinem Team ein neues Informationssystem zum NeugeborenenScreening. Am dritten Lebenstag entnimmt man in Deutschland Neugeborenen ein paar Tropfen Blut aus der Ferse und sucht nach verdächtigen Stoffwechselprodukten oder Hormonwerten. Nicht geregelt ist, wie die Ergebnisse des Screenings die Eltern erreichen. Das deutschlandweit einmalige Tracking-Modellprojekt soll sicherstellen, dass wirklich alle auffällig getesteten Kinder von einem Spezialisten untersucht werden. Drei Fragen an Klaus Rupp Welche Wege geht die TK in Richtung digitalisierter Medizin? Wir wollen aktiver Gestalter und Impulsgeber im Gesundheitssystem sein – gerade wenn es darum geht, neuartige Versorgungskonzepte ins Leben zu rufen und umzusetzen. Klaus Rupp, Leiter des TK-Versorgungsmanagements 14 Rupp: „Oft erschließt sich nicht auf den ersten Blick, ob Patienten von einem neuen Angebot profitieren oder damit Kosten eingespart werden. Daher ist es gut, neue Versorgungsformen zunächst im kleinen Rahmen zu erproben und im Erfolgsfall auszurollen. Auf diese Weise haben wir eine ganze Reihe von Projekten für ganz unterschiedliche Krankheitsbilder gestartet, um Erfahrungen zu sammeln und diese auch wissenschaftlich auszuwerten.“ Warum ist das Thema so wichtig für die TK? Rupp: „Der demografische Wandel bringt mit sich, dass es in Zukunft immer schwieriger wird, die Menschen bestmöglich medizinisch zu versorgen. Und wenn es uns gelingt, mit Telemedizin zum Beispiel Krankenhausaufenthalte zu vermeiden, ist das für alle gut: für die Patienten, weil sich ihre Krankheit nicht verschlimmert und sie in ihrem gewohnten Umfeld bleiben können, aber auch für die Solidargemeinschaft, weil die gesparten Kosten für andere Leistungen verwendet werden können.“ Und was kommt in Zukunft noch? Rupp: „Durch Vernetzung fließen Informationen schneller und Entscheidungen sind so auf einer besseren Grundlage möglich – für Mediziner und Patienten. Das ist gut für die Qualität. Und dies setzt sich verstärkt auch in unserem Gesundheitsalltag durch – viele Apps wie der Diagnoseschlüssel oder die Kliniksuche zeigen uns schon jetzt, dass die Menschen das auch wollen. Der nächste wichtige Schritt auf der Leistungserbringerseite ist eine sichere telematische Plattform, auf der sich Mediziner untereinander über Befunde austauschen können. Der elektronische Arztbrief ist da nur ein erster kleiner Schritt.“ Willkommen! 75.000 TK-Babys erblickten 2012 das Licht der Welt Allein 2012 zählte die TK bei ihren Versicherten rund 75.000 Geburten. Und als Familienkasse steht die TK Müttern und Vätern bei Schwangerschaft und Geburt ganz besonders zur Seite. Hintergründe bieten – auf Wunsch nicht nur per Post, sondern seit neuestem auch per E-Mail. Neueste Medizintechnologie für Frauen mit Kinderwunsch Einen guten Start ins Leben – das wünschen sich alle Eltern für ihr Kind. Mit dem Angebot „Babyfocus“ hat die TK eine Rundum-Betreuung entwickelt, mit der Frauen und ihre Neugeborenen von der Schwangerschaft über die Entbindung im Krankenhaus bis zur Nachsorge optimal versorgt sind. Dazu gehören zum Beispiel ein Geburtsvorbereitungskurs mit Partner, eine Ernährungsberatung, die geburtsvorbereitende Akupunktur, ein Erste-Hilfe-Kurs für Babys oder ein Neugeborenen-Hörscreening. Über ihre kleine Vivien freuen sich Anka und Ronnie Olewski besonders. Denn die Softwareentwicklerin befürchtete zunächst, dass eine Operation wegen eines Myoms – eines gutartigen Tumors in der Gebärmutter – ihre Chance auf eigenen Nachwuchs deutlich verringern könnte. „Glücklicherweise habe ich vom TK-Ärztezentrum von der neuen Behandlungsmethode am Klinikum Dachau erfahren und bin froh, dass diese Therapie bei mir tatsächlich möglich war. Und das dazu, aufgrund des Behandlungsvertrags zwischen der TK und dem Klinikum, unkompliziert auf Chipkarte. Etwa ein halbes Jahr später konnten wir uns darüber freuen, dass ich schwanger war“, erzählt die berufstätige Mutter. Bei der Behandlung erhitzen gebündelte Ultraschallwellen gezielt den Tumor, bis er einschmilzt und schließlich zerstört ist. Experten sprechen vom Magnetresonanztomografiegesteuerten fokussierten Ultraschall (MRgFUS). Die Gebärmutter bleibt vollständig erhalten, weshalb sich das Verfahren besonders für Frauen mit Kinderwunsch eignet. Damit TK-Versicherte sofort von der neuesten Medizintechnologie profitieren und nicht erst auf die Aufnahme in die Regelversorgung warten müssen, hatte die TK schon 2010 als erste Kasse mit dem Klinikum Dachau einen Vertrag über die Integrierte Versorgung geschlossen. Hinzugekommen ist 2012 das FUS Zentrum Bottrop. Infoangebot „Rundum schwanger“ Das TK-Infoangebot „Rundum schwanger“ hat sich zu einer festen en Größe für Frauen entwickelt, die ein Kind erwarten. 2012 hat sich schon on jede dritte Schwangere dafür entschieden. Abgestimmt auf die jeweiweiligen Schwangerschaftsmonate erhalten die Mütter in spe sechs kompakte Infopakete, die auf mehr als 140 Seiten Wissenswertes rund um Ernährung und Bewegung, Geburt, Risiken in der Schwangerschaft und Stillen sowie medizinische und rechtliche e „Babyfocus“ Hyperinsulinismus – innovative Behandlung in Greifswald Etwa 15 bis 20 Babys kommen jedes Jahr in Deutschland mit einem sogenannten Hyperinsulinismus zur Welt. Das heißt: Die Bauchspeicheldrüse schüttet im Verhältnis zum Blutzucker zu viel Insulin aus. Das Baby unterzuckert ständig und kann sich nicht normal entwickeln. Professor Dr. Winfried Barthlen, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie der Universitätsmedizin Greifswald: „Mit unserer spezifischen Diagnostik und der sehr schonenden Operation entfernen wir nur das hochpathologische Gewebe, so dass die Bauchspeicheldrüse erhalten bleibt. Das setzt das Risiko, lebensbedrohliche Hirnschädigungen zu erleiden oder später lebenslang an Diabetes zu erkranken, auf nahezu null. Das Kind kann vollständig geheilt werden.“ Der medizinische Leiter begleitet die Patienten und ihre Familien zudem kontinuierlich während und nach der gesamten Behandlung. Greifswald gehört zu den vier Zentren weltweit, die diese Therapie anbieten – Spitzenmedizin, die TKVersicherten über einen speziellen Vertrag offensteht. eht. st Ein Glück, dass es diese neue Therapie gibt – und das bei der TK sogar ganz einfach auf Chipkarte. Etwa ein halbes Jahr später konnten wir uns darüber freuen, dass ich schwanger war. Anka Olewski hatte einen gutartigen Tumor in der Gebärmutter, der per Magnetresonanztomografie-gesteuertem fokussierten Ultraschall (MRgFUS) entfernt werden konnte. Mit unserer neuen Methode können wir die kleinen Patienten vollständig heilen. Professor Dr. Winfried Barthlen, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie der Universitätsmedizin Greifswald 15 Leistungen & Services Mit Hightech gegen Krebs Ionenstrahl, Gamma-Knife, Protonentherapie – wenn Ärzte heute den Kampf gegen den Krebs aufnehmen, klingt ihr Vokabular in etwa so wie aus „Krieg der Sterne“. Und ebenso futuristisch muten ihre Methoden auch an: Strahlen statt Skalpell, Biomarker statt Chemotherapie und Ultraschall statt Resektion. Für betroffene Patienten und ihre Ärzte macht diese Entwicklung Mut. Sie zeigt, dass eine Krebsdiagnose längst kein Todesurteil mehr sein muss. Und dass man selbst gegen bösartige und hartnäckige Tumore etwas tun kann, wenn man weiß, wie sie funktionieren. Die TK setzt sich aktiv für neue Behandlungsmethoden ein und schließt für ihre Versicherten Verträge mit hochspezialisierten Therapiezentren. Unser Biomarker-Test kann so mancher Brustkrebspatientin eine strapaziöse Chemotherapie ersparen. Professor Dr. Tjoung-Won Park-Simon, Bereichsleiterin Gynäkologische Onkologie und stellvertretende Klinikdirektorin der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Medizinischen Hochschule Hannover Diagnoseschock 72.000-mal pro Jahr fällt in Deutschland die Diagnose Brustkrebs. Für betroffene Frauen ein Schock, und aus dem meist kleinen Knoten in der Brust wird Todesangst. Und auf die erste Behandlung folgt meist die Chemotherapie mit der Folge, dass die Haare ausfallen. Kein Blick mehr in den Spiegel, ohne an die Krankheit zu denken. Und kein Treffen mit anderen Menschen, ohne dass der Krebs präsent ist – eine schwere zusätzliche Belastung für die Patientin. Entscheiden Sie sich für das Leben. Annette Rexrodt von Fircks, Brustkrebspatientin und Bestseller-Autorin Mit dem Gamma-Knife, dem weltweit modernsten Hochpräzisions-Bestrahlungsgerät, können Neurochirurg Dr. Gerhard A. Horstmann und sein Team am GammaKnife-Zentrum Krefeld Hirntumoren auf Zehntelmillimeter genau behandeln. Gesundes Gewebe wird geschont. Außerdem bleibt Patienten mit dieser Strahlentherapie ein chirurgischer Eingriff erspart. 16 sich der früh erkannte Tumor nicht später auf Leber, Lunge oder Knochen ausdehnt? Eine Antwort auf diese Frage hat Professor Dr. Tjoung-Won Park-Simon aus Hannover gefunden: Die stellvertretende Direktorin der dort ansässigen Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe arbeitet mit einem Test, der das Rückfall-Risiko anhand von Biomarkern (uPA/PAI-1Test) bestimmt: „Der Test eignet sich für Frauen über 35, die einen kleinen Tumor mittleren Gradings ohne Lymphknotenbefall haben“, so die Ärztin. Wenn das Tumorgewebe bestimmte Rezeptoren aufweist und andere hingegen nicht, könne man den Verlauf prognostizieren und bei guter Prognose mit gutem Gewissen auf die Chemotherapie verzichten. Der Erfolg ist wissenschaftlich belegt. So erging es auch Bestseller-Autorin Annette Rexrodt von Fircks, bei der vor 15 Jahren ein 14 Zentimeter großer bösartiger Tumor in der Brust entdeckt wurde. Die Chemotherapie als Freund? Eine große Herausforderung, weiß die Autorin, die die psychische Komponente als einen wesentlichen Beitrag des Heilprozesses einschätzt und gemeinsam mit der TK entsprechende Ratgeber herausgibt. Brustkrebs ohne Chemotherapie – ein Risiko? Wie viel besser wäre es da, wenn man auf die den Geist und den Körper malträtierende Chemotherapie verzichten könnte, die ja eigentlich dazu dient, dass Fällt die Prognose nicht gut aus oder wird allgemein ein bösartiger Tumor vermutet oder festgestellt, kann die Kombination der Positronen-Emissions-Tomografie mit der Computertomografie (PET/CT) mehr Klarheit bringen – wie sie inzwischen in mehreren Städten angeboten wird. Dabei machen winzige radioaktive Teilchen (sogenannte Tracer) die Krebsherde sichtbar und zeigen dem Arzt, ob der Tumor sich gutartig oder bösartig verhält. Der Trick: Für die Untersuchung werden Substanzen verwendet, wie sie auch im normalen Körperstoffwechsel vorkommen – zum Beispiel Traubenzucker. Von diesem „Brennstoff“ brauchen Krebszellen überdurchschnittlich viel. Einmal radioaktiv gemacht heben sie sich im Röntgenbild als leuchtende Punkte ab und geben somit genaue Informationen über ihre Position im Körper. Bessere Diagnostik für klare Befunde Die Beispiele zeigen: Je mehr man über den jeweiligen Krebs weiß, desto differenzierter kann die Methode sein, mit der man ihn aufspürt oder ihm bei positivem Befund begegnet. So sorgt eine entsprechende Früherkennungsmethode der Uniklinik Jena bei Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko früh für Klarheit und kommt dabei ohne Röntgenstrahlungen oder Gewebeuntersuchungen aus. Die Magnetresonanz-Mammografie (MRM) gilt unter Experten derzeit als das Diagnoseverfahren mit der höchsten Treffsicherheit, wenn es um das Aufspüren von Tumoren in der Brust geht. Sie ist aufwändig und erfordert eingehende medizinische Detailkenntnisse. Deshalb wird sie nur von wenigen Spezialisten wie Professor Dr. med. Werner Kaiser in Jena angeboten – die Kosten übernimmt die TK. Mehr als „Bestrahlung“ – Radiologen operieren ohne Skalpell Inoperabel. Gerade bei einer Krebsdiagnose steht dieser Begriff für das größte anzunehmende Unglück. Doch auch hier hat die technische Weiterentwicklung Möglichkeiten geschaffen, die das Weiterleben und sogar eine Heilung möglich machen. So operieren in Krefeld und an anderen Standorten die Chirurgen inzwischen mit der Computermaus: Zehntelmillimetergenau entfernt das „Strahlenmesser“ dabei den Hirntumor, ohne umliegendes Gewebe zu beschädigen. Der Vorteil: Weder muss der Patient wochenlang täglich bestrahlt werden, noch wird sein Kopf in einer Operation geöffnet. Normalerweise genügt schon eine einzige Bestrahlung mit dem Gamma-Knife, um den Tumor komplett auszulöschen. Schwer zugängliche Tumore hat auch die Ionenstrahltherapie zum Ziel. Können diese aufgrund ihrer Tiefe im Körper mit der herkömmlichen Strahlentherapie nicht ausreichend behandelt werden, erlaubt die neue Technik eine zielgenauere Bestrahlung der Tumore. Ähnlich verhält es sich bei der Protonentherapie: Dabei wird der Strahl computergesteuert durch ein Vakuumrohr geleitet und jeweils so in die gewünschte Position gedreht, dass die Protonen von jeder Seite her mit einer Genauigkeit von einem halben Millimeter exakt an dieselbe Stelle im Tumor geschossen werden können. Neue Methoden geben neue Hoffnung Die Vielfalt der heute zur Verfügung stehenden Behandlungsmöglichkeiten bietet die Chance, Patienten mit ganz unterschiedlichen und auch sehr schweren Krebserkrankungen indivi- duell zu helfen. So hat Professor Dr. Peter Hohenberger von der Uniklinik Mannheim eine Methode entwickelt, mit der er Weichteiltumoren mit hochdosierten Medikamenten zu Leibe rückt: Um den übrigen Körper nicht zu schädigen, trennt er das Bein oder den Arm einfach für eine Zeit vom Blutkreislauf des Patienten ab und „spült“ das Körperteil mit hochwirksamen Wirkstoffen. Eine neue und auf den ersten Blick ungewöhnliche Methode, die ihre Wirksamkeit aber bewiesen hat. Methoden wie diese machen es möglich, mehr Menschen neue Hoffnung auf Heilung geben zu können. „Deshalb arbeitet die TK daran, ständig weitere neue Behandlungsmethoden auf ihren Nutzen zu überprüfen und frühzeitig mit den Initiatoren entsprechende Versorgungsverträge zu schließen, damit TK-Versicherte möglichst rasch davon profitieren können“, sagt Birgit Thiedemann, die bei der TK die innovativen Verträge für Krebspatienten betreut. Hat die Physik die passenden Waffen im Kampf gegen Krebs? Mithilfe von Teilchenbeschleunigern erreichen Strahlen inzwischen annähernd Lichtgeschwindigkeit, bevor sie in den Körper eindringen. Am Heidelberger Ionenstrahl-Therapiezentrum (HIT) bekämpfen der Physiker und Wissenschaftlichtechnische Direktor Professor Dr. Thomas Haberer und sein Team besonders widerstandsfähige Tumore mit weltweit einmaliger Präzision. Wir überprüfen ständig neue Behandlungsmethoden auf ihren Nutzen, damit TK-Versicherte von vielversprechenden Innovationen möglichst rasch profitieren können. Birgit Thiedemann, Expertin für die innovativen TK-Versorgungsverträge für Krebspatienten 17 Leistungen & Services Per Mausklick zur TK Kinder und Jugendliche müssen einen gesunden Umgang mit sozialen Medien lernen. TK-Psychologe York Scheller in dem Panel „Kinder. Social Media. Verantwortung.“ auf der Social Media Week 2013 in Hamburg Der Internetauftritt der TK hat ein neues Gesicht bekommen. Klares Design, einfache Navigation und eine neue Darstellung, die sich automatisch dem Nutzer anpasst – egal ob er einen mobilen Touchscreen oder einen stationären PC verwendet. „Unser Ziel: Die Nutzer sollen mit so wenigen Klicks wie möglich zum Ziel kommen“, sagt der Projektleiter des Relaunchs, Holger Raffert. Außerdem ist die Auflösung optimiert: „Die Schlagworte sind ‚responsive Design‘ und HD-Bilder“, so der Internetexperte. Die Seite ist zwar für 1.280 Pixel optimiert, sie funktioniert aber auch problemlos auf kleineren Oberflächen. Medien & Meinungen Auch die Social-Media-Kanäle der TK sind jetzt besser in den TK-Auftritt integriert. Holger Raffert: „Direkt auf der Startseite haben wir die News aus Facebook und Twitter als Stream integriert.“ Außerdem ist das neue www.tk.de barrierefrei. Das heißt: Auch Menschen mit Sehbehinderung können es problemlos nutzen. Die weltweit größte öffentliche Konferenz zum Thema Social Media – und die TK mittendrin. Bei der fünften SocialMedia-Week, die neben zehn weiteren Weltmetropolen 2013 auch wieder in Hamburg stattfand, war die TK offizieller Gesundheitspartner sowie Gastgeber zweier Diskussionsrunden. Im Panel „Kinder. Social Media. Verantwortung.“ drehte sich alles um das sichere Surfen von Kindern im Internet. Im zweiten Forum diskutierten die Teilnehmer über die Medienkompetenz in modernen Unternehmen. www.tk.de m.tk.de Neu ist auch das Portal „Medien & Meinungen“ für Medienschaffende. Journalisten, Blogger und andere Meinungsmittler finden hier aktuelle Themen und Positionen der TK. Ein SocialMedia-Newsroom, Informationen aus den Ländern und ein umfangreiches Illustrationsangebot für die redaktionelle Berichterstattung runden den neuen Internetauftritt der TK-Pressestelle ab. www.presse.tk.de Social Media Week 2013 www.tk.de, Webcode 410186 Internetvideos gegen Ausgrenzung Mobbing ist trauriger Alltag an deutschen Schulen. Deshalb haben YouTube und der Verein „Laut gegen Nazis“ den Jugendwettbewerb „361 Grad Respekt“ ins Leben gerufen. Unter der Schirmherrschaft von Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder sind Jugendliche aufgerufen, selbst gedrehte Clips auf das Videoportal YouTube hochzuladen, die sich mit dem Thema Ausgrenzung auseinandersetzen. Carolin Niemczyk und Daniel Grunenberg von der Band Glasperlenspiel, TK-Vorstandsvorsitzender Dr. Jens Baas, Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder, Sabine Frank (Google Deutschland), Jörn Menge (Laut gegen Nazis e. V.) und YouTuber Christoph Krachten (von links) setzen mit der YouTube-Kampagne „361 Grad Respekt“ gemeinsam ein Zeichen gegen Ausgrenzung. 18 Hauptpartner der Initiative ist die TK, mit deren Unterstützung der 361 GradYouTube-Kanal zur dauerhaften Plattform ausgebaut wird. Um gegen Mobbing in der Schule vorzugehen, hat die TK bereits in der Vergangenheit in fast allen Bundesländern die Initiative „Mobbingfreie Schule – Gemeinsam Klasse sein“ auf den Weg gebracht. Ziel hierbei ist auch, Kinder und Jugendliche für einen respektvollen Umgang miteinander zu sensibilisieren. www.youtube.com/361grad www.tk.de, Webcode 496162 „Impftermin nicht vergessen!“ – TK-Erinnerungsservice hilft mit Früherkennung und Vorsorge ist für TK-Versicherte jetzt ganz einfach: Auf Wunsch informiert der TK-Erinnerungsservice sie kostenlos per E-Mail oder Brief über ihre anstehenden Untersuchungstermine. Ob Gesundheits-Check-up, Krebsfrüherkennung, Hautkrebs-Screening oder individueller Impftermin – der Erinnerungsservice hilft, dass kein Termin mehr durchrutscht. www.tk.de, Webcode 095112 Lob 2.0: der digitale Schulterklopfer Jeder von uns leistet täglich Kleines und Großes – ob bei der Arbeit, in der Freizeit oder innerhalb der Familie. Doch lobende Worte bleiben in der heutigen schnelllebigen Welt häufig aus. Dagegen hat die TK mit dem „digitalen Schulterklopfer“ ein Zeichen gesetzt. Über die Facebook-Seite der TK konnten soziale Netzwerker die aufmunternde Botschaft an jeden verschicken, der sie verdient. „Gut gemacht!“ haben über 4.000 User ihren Freunden, Bekannten und Kollegen mit der Geste gesagt. www.facebook.com/technikerkrankenkasse Medikamente im Test – die Arzneimitteldatenbank Kopfschmerzen, Schnupfen, Sodbrennen – nahezu jeder wird davon einmal geplagt. Viele greifen dann zu rezeptfreien Arzneimitteln. Die Arzneimitteldatenbank der Stiftung Warentest hilft bei der Wahl des passenden Mittels. Mehr als 9.000 Medikamente sind darin bewertet – rezeptfreie und rezeptpflichtige. TK-Versicherte können diese sonst kostenpflichtige Datenbank umsonst nutzen und erhalten nicht nur umfangreiche Informationen zu einzelnen Wirkstoffen, sondern auch Preisvergleiche für Präparate mit gleichem Wirkstoff – und können so bares Geld sparen. www.tk.de, Webcode 024970 „Social Head-Work“ bei der TK Um die besten Köpfe zu finden, setzt die TK ebenfalls auf Facebook. Das soziale Netzwerk bietet nämlich nicht nur viele Chancen für den Kundendialog, sondern auch für die Suche nach neuen Mitarbeitern. „Unser Ziel ist es, mögliche Bewerber dort abzuholen, wo sie sich aufhalten, und früh in ihrem Entscheidungsprozess mit ihnen ins Gespräch zu kommen“, sagt Jürgen Sorg, der bei der TK für Recruiting und Personalmarketing zuständig ist. www.facebook.com/tk.karriere TK gewinnt Young-Brand-Award Die TK ist die beste Krankenkasse – das sagen 3.593 junge Menschen im Alter von 13 bis 29 Jahren. Beim Online-Voting der Young-BrandAwards stimmten insgesamt 14.668 User in verschiedenen Kategorien für ihre Lieblingsmarken. Bei den Krankenkassen ging die TK als Gewinner hervor. Die Befragung ergab auch, dass junge Leute verstärkt SocialMedia-Kanäle nutzen, um sich über Themen der Krankenversicherung zu informieren. www.youngbrandawards.com Der digitale Weg zum nächsten Gesundheitskurs Ob Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung, Entspannung oder Suchtprävention: Die TK hat für jeden, der sein Leben etwas gesünder gestalten möchte, als Starthilfe den richtigen Kurs im Angebot – qualitätsgesichert und auf neuester wissenschaftlicher Basis. Mit der Online-Suche findet man den richtigen Kurs in seiner Nähe. Über eine kleine Anerkennung freut sich jeder. Mit dem digitalen Schulterklopfer haben wir daraus eine virale Kampagne gemacht. Bruno Kollhorst, Leiter Social Media www.tk.de, Webcode 040180 Geschäftsbericht für unterwegs Spannende Artikel, animierte Infografiken, Videoclips, AudioSlideshows sowie Links zu weiterführenden Informationen und der Finanzteil zum Download – der diesjährige TK-Geschäftsbericht steht Ihnen auch in einer brandneuen Fassung als digitales Magazin zur Verfügung. Er ist auf jedem Tablet, Smartphone oder PC abrufbar und lädt zum interaktiven Stöbern ein: einfach den QR-Code scannen. www.tk.de/geschaeftsbericht 19 Menschen hinter dem Logo 20 20 „Eine echte Zukunftsperspektive für Waisenkinder“ Gutes tun – das ist für viele Mitarbeiter der Techniker Krankenkasse Ehrensache. In ihrer Freizeit setzen sie sich für andere Menschen ein – so wie zum Beispiel Deniz Kumcu. Der Vertriebsmitarbeiter aus Berlin war in seinem Sabbatjahr in Myanmar unterwegs. Seitdem lassen ihn die Menschen – und vor allem die Kinder dort – nicht mehr los. Eigentlich sollte das Sabbatjahr für Deniz Kumcu eine ganz normale Auszeit werden: Eine lockere Rucksacktour durch Asien hatte der Berliner 2011 geplant, um Land und Leute kennenzulernen. Doch auf seiner Reise blieb es nicht bei Tempel-Hopping, Dschungel-Exkursionen und kulinarischen Entdeckungen: „In Myanmar kam ich der Armut plötzlich so nah. Da konnte ich nicht einfach dran vorbeihuschen“, erzählt der 36-Jährige. Also machte er spontan für vier Tage Station in der Vier-Millionen-Stadt Yangon. Zwei Hilfsprojekte für Waisenkinder hatte Kumcu dort entdeckt: die buddhistische „Shwe Myint Zu“Klosterschule und das „Drop-in-Center“ für Straßenkinder. „Das Kloster ist das Zuhause für 80 Mädchen und Jungen. Das Straßenkinderprojekt gibt tagsüber rund 50 bedürftigen Kindern Zuflucht“, beschreibt der TKler die Situation vor Ort. In beiden Einrichtungen fehlte es an allen Ecken und Enden. Eine Schüssel Reis für ein Kinderlächeln Noch vor Ort kaufte Kumcu also säckeweise Reis – das, was die Kinder am nötigsten brauchen. Er bat im fernen Deutschland um Unterstützung für die Waisen, schrieb seine Familie an, fragte Freunde und erzählte im Intranet der TK von den Kindern von Myanmar. Mit Erfolg: „Viele haben sofort reagiert und mir eine Spende überwiesen. Insgesamt 5.500 Euro sind so zusammengekommen – mehr als 1.100 Euro allein von meinen Kollegen“, ist der DiplomKaufmann noch heute gerührt. Und weil die Kinder möglichst schnell etwas davon haben sollten, kehrte er wenige Wochen später nach Myanmar zurück. geschlüpft. Kein Wunder: Viele von ihnen hatten vorher noch nie eine Schuluniform getragen.“ Doch auch zurück im 10.000 Kilometer entfernten Deutschland hat Kumcu die Waisenkinder nicht vergessen: „Ich will ihr Leben auch von hier aus begleiten. Die Kinder sollen zur Schule gehen können und so eine echte Zukunftsperspektive bekommen“, so seine Vision. Gesagt, getan – im November 2012 gründete der TKler den Verein „Hoffnungskinder“ und kümmert sich seitdem in jeder freien Minute und bei jeder Gelegenheit darum, neue Unterstützer zu finden. Im Januar 2013 war er zudem wieder in Myanmar, um die inzwischen fünf Hilfsprojekte zu besuchen – und sich von den Fortschritten vor Ort zu überzeugen. In der Klosterschule „Shwe Myint Zu“ zum Beispiel sind diese bereits sichtbar: Dort finanziert der Verein einen Anbau für neue Klassenräume. „Das Fundament steht schon“, freut sich Kumcu. Für die Waisenkinder heißt das, bald nicht mehr dicht gedrängt mit vier Klassen in einem Raum, sondern endlich in Ruhe lernen zu können. Seitdem die Schule im Dorf Nga Pyaw Kyun 2008 einem Sturm zum Opfer gefallen ist, findet der Unterricht im Freien statt. Dank der Spenden der TKler müssen die Schüler nun nicht länger auf dem harten Boden sitzen. Deniz Kumcu www.hoffnungskinder.org Eine Bambushütte ist in dem Kloster in Myanmar für die Kinder Zuhause und Schule zugleich. Stühle statt Bananenblätter Der Schule im Dorf Nga Pyaw Kyun sollte das gesammelte Geld zugutekommen: „Das Gebäude hat 2008 ein Sturm zerstört. Seitdem haben die Schüler auf Bananenblättern gelernt“, wusste der Globetrotter durch seinen letzten Besuch. Schulbänke waren also am dringlichsten. Kumcu ließ prompt 34 Tische und Stühle anfertigen und kaufte zudem 300 Paar FlipFlops sowie 78 Schuluniformen. Der TKler erinnert sich: „Die Kleinen sind sofort ganz stolz in die Kleider Denis Kumcu verteilt im „Drop-in-Center“ in Yangon Kuchen und Milch an die Straßenkinder. Bisher dienten Bananenblätter den Schülern als Sitzunterlage, jetzt sind sie vor allem zum Spielen da. 21 Menschen hinter dem Logo Helfer vor Ort: Minuten schenken und Leben retten Beim Bundeswettbewerb „Startsocial e. V. – Hilfen für Helfer“ schaffte es die Initiative von Michael Broschart unter die 25 besten ehrenamtlichen Projekte – Schirmherrin Bundeskanzlerin Angela Merkel gratulierte persönlich. Wenn ein Leben in Gefahr ist, kommt es auf jede Sekunde an – ob bei einem Verkehrsunfall, einem Herzinfarkt oder Schlaganfall. Bis der Rettungsdienst eintrifft, können jedoch oft wertvolle Minuten vergehen – besonders in ländlichen Gegenden mit langen Anfahrtswegen. So auch in den 3.000Einwohner-Ortschaften Humes und Hierscheid im Saarland. Rund elf Minuten dauert es hier normalerweise, bis Hilfe kommt. Seit März 2012 ist das anders, denn seitdem sind hier Michael Broschart und seine „First Responder“ im Einsatz. Die Ersthelfer rücken an, wenn ein Notruf eingeht – und zwar innerhalb von drei Minuten. Broschart, beruflich bei der TK als Ermittler in Sachen Abrechnungsmanipulation tätig, hat das ehrenamtliche Notfallhelferteam aufgebaut – als erstes seiner Art im Saarland. Er erklärt: „Die Idee der ‚First Responder‘ – der Helfer vor Ort – stammt aus den USA und ich fand sie auch für unsere Region sehr passend. Schneller als der Rettungswagen können wir nämlich sein, weil wir direkt vor Ort sind und die Wege hier in der Gemeinde sehr kurz sind.“ Tag und Nacht in Alarmbereitschaft Gemeinsam mit acht Mitstreitern hält sich der TKler nachts und am Wochenende abwechselnd für den Fall der Fälle bereit. Geht ein Notruf ein, alarmiert die Rettungsleitstelle – parallel zum Rettungsdienst – auch zwei Helfer aus Broscharts Team. „Egal, ob wir gerade unter der Dusche stehen, mit unseren Familien zu Abend essen oder schon im Bett sind – wer Bereitschaft hat, lässt alles stehen und liegen und düst los“, berichtet der 52-jährige Familienvater. Oft im eigenen PKW und immer mit Notfallrucksack, Sauerstoffgerät & Co. ausgestattet, kommen die freiwilligen Helfer in Blau und Gelb schließlich zum Unglücksort. „Wir checken Atmung, Bewusstsein und Kreislauf des Patienten und überbrücken so die Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes“, sagt der speziell ausgebildete Sanitäter. Insgesamt 13.000 Stunden hat sich das Team inzwischen für den Notfall bereitgehalten. 37-mal ist es in dieser Zeit ausgerückt, um Erste Hilfe zu leisten. Mit Erfolg, denn in den meisten Fällen konnten die Ehrenamtlichen Leben retten. first-responder-online.de Hilfsmittelexpertin bei der TK – Eventmanagerin im Behindertensport Menschen zu helfen – das ist für Susanne Gierig aus Duisburg nicht nur im Job das A und O: Bei der TK kümmert sie sich darum, dass Versicherte einen Rollstuhl bekommen, eine Höroder Sehhilfe. In ihrer Freizeit hingegen sorgt sie dafür, dass Menschen mit geistigen Behinderungen sportlich über sich selbst hinauswachsen können. Susanne Gierig beim Training mit geistig behinderten Sportlern, die sich in Neuss auf die nächsten Special Olympics vorbereiten. 22 „Ich bin ehrenamtlich im Behindertensport aktiv“, sagt die 49-Jährige und erklärt: „Meine Aufgabe ist es, bei Wettkämpfen der Special Olympics hier in Nordrhein-Westfalen dafür zu sorgen, dass alles glattläuft.“ Die weltweit größte Sportorganisation für geistig behinderte Menschen ist das Pendant zu den Paralympics. Ob im Tennis, Fußball oder beim Schwimmen – rund achtmal im Jahr treten in der Region 100 bis 2.000 Athleten mit Handicap in verschiedenen Disziplinen gegeneinander an. Immer mit dabei: die TKlerin. Seit fünf Jahren koordiniert sie auf den Veranstaltungen die bis zu 40 Helfer, hilft beim Auf- und Abbau, schmiert aber auch mal Schnittchen für die Athleten und sorgt am Ende mit ihrem Team dafür, dass niemand ohne Medaille nach Hause gehen muss. „Zum Dank fallen uns die Teilnehmer oft um den Hals. Da geht einem wirklich das Herz auf“, so die Mutter zweier erwachsener Söhne. Ihr Ehrenamt möchte sie deshalb auch nicht mehr missen: „Der Einsatz für die Behinderten hat mein Leben bereichert. Das entschädigt für alle Mühen“, so das Fazit der Hilfsmittelexpertin. specialolympics.de Ausgezeichnet: Die TK als Arbeitgeber FOCUS, XING, „Great Place to Work®“: Gleich mehrfach wurde die TK Anfang 2013 als „bester Arbeitgeber Deutschlands“ausgezeichnet. Und das nicht zum ersten Mal: So konnte sich die TK etwa bei dem Arbeitgeberwettbewerb des Great Place to Work Institutes jetzt schon sieben Jahre in Folge einen Platz auf dem Siegertreppchen sichern. bereichsintern einen „Geh-Wettbewerb“auf die Beine gestellt haben. Einen Monat lang waren die TKler von morgens bis abends mit einem elektronischen Schrittzähler ausgestattet. Zusammen sind die Finanzprofis rund 14.000 Kilometer gegangen – das entspricht dem Weg von Hamburg nach Australien. Azubis starten durch Um solche Aktionen verstärkt zu unterstützen, hat das innerbetriebliche Gesundheitsmanagement der TK unternehmensweite Gesundheitsnetzwerke aufgebaut. Diese setzen sich aus einzelnen Mitarbeitern in jeder Dienststelle zusammen, die die Situation vor Ort analysieren und daraus gesundheitsfördernde Maßnahmen ableiten. Dabei geht es neben den Themen Ernährung und Bewegung vor allem darum, die psychische Gesundheit der Mitarbeiter zu stärken. Auch für die TK-Azubis war 2012 ein Erfolgsjahr. Sie haben nicht nur ihre Abschlusszeugnisse in der Tasche – ihre Ergebnisse können sich auch sehen lassen: Die 141 Sozialversicherungsfachangestellten (Sofa) haben mit einer Durchschnittsnote von 1,8 den besten Wert seit sechs Jahren erzielt. Auch die Kaufleute im Gesundheitswesen (KIG) und die Kaufleute für Dialogmarketing waren mit einer Zwei im Durchschnitt besser als ihre Mitstreiter anderer Kassen. Um den Nachwuchs gezielt zu fördern, hat die TK für 2013 mit 270 Auszubildenden sogar noch ein Drittel mehr eingestellt als im Vorjahr. Dabei bildet die TK nicht nur in den klassischen Krankenversicherungsberufen aus. In bis zu zwölf Bereichen bietet die TK Ausbildungsplätze an, darunter zum Beispiel auch für Immobilienkaufleute. „Die TK hat ganz unterschiedliche Immobilien an rund 230 Standorten. Einige davon kann ich vom Schreibtisch aus betreuen. Andere muss ich vor Ort unter die Lupe nehmen. Gerade diese Abwechslung macht mir sehr viel Spaß“, sagt „Immo“-Azubi Marcel Flagmann. Traineefilm räumt Preis ab Das gab‘s noch nie bei der TK: Die Trainees suchen selbst ihre Nachfolger – und zwar per Film. Die 19 Jung-TKler haben eine Rekrutierungskampagne, deren Herzstück ein zweiminütiges Video ist, ins Leben gerufen, um Hochschulabsolventen für das Traineeprogramm 2013 bei der TK zu begeistern. Dass das Video nicht nur bei Studenten, sondern auch bei Personalexperten gut ankam, zeigte die Verleihung des HR Excellence Awards. Für die kreative Filmidee gewann die TK die Trophäe in der Kategorie „Bestes Arbeitgebervideo“. In 30 Tagen um die halbe Welt Sich im Alltag mehr bewegen und als Team stärker zusammenwachsen – das war das Ziel der TK-Finanzexperten, die Die TK hat über 230 Immobilien. Einige kann ich vom Schreibtisch aus betreuen, andere muss ich vor Ort unter die Lupe nehmen. Gerade diese Abwechslung macht mir Spaß. Marcel Flagmann, angehender Immobilienkaufmann bei der TK Einsatz aus Überzeugung: die ehrenamtlichen TK-Berater Die rund 11.000 ehrenamtlichen Berater der TK haben eins gemeinsam: Sie alle sind von ihrer Krankenkasse überzeugt. Deshalb setzen sie sich in ganz Deutschland für die TK ein, informieren Arbeitskollegen, Freunde oder Bekannte über TK-Leistungen und beraten sie bei Fragen rund um das Thema Krankenversicherung. Einer von ihnen ist Andreas Winkler-Bayless. Der Gitarrist der Band „Söhne Mannheims“ um Sänger Xavier Naidoo ist schon seit fast vier Jahren „Überzeugungstäter“ im Namen der TK. „Mir ist ein Ansprechpartner, den ich auch außerhalb der üblichen Bürozeiten erreichen kann, sehr wichtig. Aus diesem Grund empfehle ich die TK weiter, gerade auch in meiner Branche, wo es genau auf diese Freiheiten ankommt“, sagt der Musiker. Mir ist ein Ansprechpartner wichtig, den ich auch außerhalb der üblichen Bürozeiten erreichen kann. Deshalb empfehle ich die TK weiter, gerade in meiner Branche, wo es genau auf diese Freiheiten ankommt. Andreas Winkler-Bayless, Gitarrist der „Söhne Mannheims“, engagiert sich als ehrenamtlicher Berater für seine Krankenkasse, die TK. Ehrenamtliche und Mitarbeiter 31.12.2011 31.12.2012 Ehrenamtliche Beraterinnen/Berater 10.890 10.817 Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter 11.769 12.269 in den Geschäftsstellen, den Serviceund Abrechnungszentren und im Vertrieb 9.759 10.188 in der Hauptverwaltung 1.782 1.844 228 237 davon: in den Landesvertretungen 23 Der Vorstand im Gespräch 24 „Wir sind die Interessenvertreter unserer Versicherten.“ Kann eine Krankenkasse Interessenvertreter ihrer Versicherten sein? Welche Herausforderungen kommen auf das Versorgungsmanagement der Krankenkassen zu? Und: Was erwarten die Versicherten vom Kundenservice der TK? Antwort auf diese und weitere Fragen geben die Vorstände der TK in kurzen Interviews. Wir brauchen Mut für mehr Wettbewerb Herr Dr. Baas, sind Sie zufrieden mit der Rolle, die die gesetzlichen Krankenkassen im deutschen Gesundheitssystem haben? Baas: Teils, teils. Die Krankenkassen von heute sind nicht mehr vergleichbar mit den eher behäbigen Organisationen, die sie vor Beginn des Wettbewerbs 1996 vielfach waren. Hier ist eine Menge passiert – der Satz „Konkurrenz belebt das Geschäft“ trägt Früchte. Dazu passt es aber nicht, dass der Staat ihnen die Finanzautonomie aus der Hand genommen und den Beitragssatz gesetzlich festlegt hat – und das übrigens zu hoch, sodass die Mitglieder und Arbeitgeber zu viel bezahlt haben. Der Staat ist also keineswegs der bessere Kalkulator, daher sollte die Politik den Krankenkassen die Beitragsautonomie zurückgeben. Die Kassen sind nah an ihren Kunden und können besser als Beamte oder Abgeordnete einschätzen, wie hoch ihr Preis sein muss. Als TK hätten wir es gar nicht erst zu solch hohen Rücklagen kommen lassen, weil wir unseren Beitragssatz deutlich niedriger festgesetzt hätten. Und angesichts der Überschüsse hätten wir ganz unbürokratisch unseren Beitragssatz gesenkt, anstatt in einem recht aufwendigen Verfahren eine Prämie auszuzahlen. unabhängig von finanzieller oder gesundheitlicher Lage, und dass ihr Geld bei ihren Versicherten und Beitragszahlern bleibt und nicht an Dritte abfließen kann wie zum Beispiel an Aktionäre. Welche Struktur sich eine Krankenkasse gibt, muss sie selbst entscheiden können. Aber Handlungsspielräume braucht sie. Was wünschen Sie sich von der Gesundheitspolitik? Baas: Dass sie Mut für mehr Wettbewerb aufbringt. Wenn das System vorankommen soll, braucht es Bewegung durch wettbewerbliche Anreize. Wir alle stehen vor den Herausforderungen, die der medizinische Fortschritt und der demografische Wandel mit sich bringen. Mit Schema F, vielleicht gar von der Politik vorgegeben, kommen wir nicht weiter. Für neue Wege brauchen wir Kreativität, Pioniergeist und auch den Mut, den einen oder anderen Fehler zu machen. Und natürlich müssen wir auch unseren Preis wieder selbst festlegen können. „Nah am Kunden“: Muss ein Versicherter nicht ein gesundes Maß an Misstrauen gegenüber seiner Krankenkasse haben? Sie will schließlich lieber Geld sparen als ausgeben. Baas: Das ist ein Irrglaube. Wir arbeiten nicht gewinnorientiert, und unser Unternehmenszweck ist es, die Beiträge der Versicherten und Arbeitgeber bestmöglich zu deren Nutzen einzusetzen. Wir haben ein vitales Interesse daran, den bei uns versicherten Patienten den Zugang zu hochwertiger medizinischer Versorgung und zu Innovationen zu ermöglichen und bezahlbar zu halten. Unsere Kunden sollen uns als Unterstützer wahrnehmen, der ihnen hilft, gesund zu bleiben oder zu werden. In meinem Verständnis ist die Krankenkasse die natürliche Interessenvertretung ihrer Versicherten. Welche Rechtsform und Struktur sollten die Krankenkassen haben? Baas: Die Rechtsform an sich ist nur Mittel zum Zweck, viele Optionen sind denkbar. Wichtig ist, dass die Krankenkassen Non-Profit-Organisationen bleiben, auch künftig jeden aufnehmen, Wenn das System vorankommen soll, braucht es Bewegung durch wettbewerbliche Anreize. Mit Schema F, vielleicht gar von der Politik vorgegeben, kommen wir nicht weiter. Dr. Jens Baas Dr. Jens Baas ist Vorsitzender des Vorstands. Er ist bei der TK für die Unternehmensbereiche Markt und Marketing, Finanzen, Personal, Unternehmensentwicklung und Controlling sowie für die Landesvertretungen verantwortlich. Zudem gehören die Stabsbereiche Gesundheitspolitik, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Revision und Verwaltungsrat/ Vorstand, Justiziariat sowie Compliance zu seinem Verantwortungsbereich. Er gehört dem Vorstand der TK seit dem 1. Januar 2011 an, seit dem 1. Juli 2012 ist er Vorsitzender des Vorstands. Dr. Jens Baas (Jahrgang 1967) arbeitete nach seinem Studium der Humanmedizin an der Universität Heidelberg und der University of Minnesota (USA) als Arzt in den chirurgischen Universitätskliniken Heidelberg und Münster. Seit 1999 war er bei der Unternehmensberatung Boston Consulting Group tätig; seit 2007 als Partner und Geschäftsführer. 25 Der Vorstand im Gespräch Ein passgenaues Versorgungsangebot für unsere Kunden Wir müssen sicherstellen, dass unsere Versicherten einen schnellen Zugang zu medizinischen Innovationen erhalten. Hier wünsche ich mir noch einen größeren Handlungsspielraum für uns als Krankenkasse. Thomas Ballast Thomas Ballast ist stellvertretender Vorsitzender des Vorstands. Er ist bei der TK für die Unternehmensbereiche ambulante und stationäre Versorgung, Informationstechnologie und Interne Dienste sowie für den Stabsbereich Gesundheitswissenschaften, die Stabsstelle Strategisches Versorgungsmanagement sowie für die Referate Vergabestelle und Datenschutz verantwortlich. Er gehört dem Vorstand seit dem 1. Juli 2012 an. Der Diplom-Volkswirt (Jahrgang 1962) war bis dahin Vorstandsvorsitzender des Ersatzkassenverbandes vdek. Zuvor war er in verschiedenen verantwortlichen Positionen in der gesetzlichen Krankenversicherung tätig. Für die Versicherten steht ihre Krankenkasse zunächst für medizinische Versorgung. Was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Anforderungen an ein modernes Versorgungsmanagement? Ballast: Unsere Aufgabe als Krankenkasse ist es, unseren Kunden ein Versorgungsangebot zu bieten, das ihren Bedürfnissen passgenau entspricht. Daran orientieren wir uns und gestalten eigene Angebote wie etwa unsere Online-Coachings, das Ärztezentrum, an das sich unsere Versicherten rund um die Uhr mit medizinischen Fragen wenden können, aber auch unsere zahlreichen innovativen Versorgungsverträge. Zudem überprüfen wir kontinuierlich, ob wir unsere Kunden mit den Angeboten auch erreichen und zufriedenstellen. Was ist den Versicherten dabei besonders wichtig? Ballast: Wir bekommen immer wieder zurückgespiegelt, dass unsere 26 Versicherten mitentscheiden wollen, wenn es um ihre Gesundheit geht. Dazu wollen wir ihnen die notwendigen Mittel an die Hand geben, beispielsweise mit der Kursreihe „Kompetent als Patient“ oder Zweitmeinungsverfahren. Außerdem ist unseren Kunden wichtig, dass bei ihrer Behandlung alle Beteiligten Hand in Hand zusammenarbeiten – das heißt Ärzte, Kliniken, Apotheker und natürlich wir als Krankenkasse. Deshalb setzen wir uns, wo immer es geht, für Kooperationen der Gesundheitsberufe und der Einrichtungen des Gesundheitswesens wie zum Beispiel Krankenhäuser ein. Dazu schließen wir Verträge und gestalten darüber die medizinische Versorgung mit. Wir verwalten nicht nur, wir mischen uns für unsere Kunden ein. Welche technischen Anforderungen sind dafür erforderlich? Ballast: Ein entscheidendes Fundament für innovative Versorgungsangebote ist eine moderne IT-Infrastruktur. Genau wie moderne Technologien den medizinischen Fortschritt erst möglich machen, sind sie auch bei uns Voraussetzung für alle wesentlichen Geschäftsprozesse. Zum Glück ist die TK auch in diesem Feld hervorragend aufgestellt. Wo sehen Sie im Versorgungsbereich die größten Herausforderungen für die Zukunft? Ballast: Es gibt viele Baustellen. Unser Gesundheitssystem kämpft seit Jahrzehnten mit Über-, Unterund Fehlversorgung. Wir müssen dafür sorgen, dass keine Mittel verschwendet werden, aber gleichzeitig jeder bekommt, was er benötigt. Wir brauchen Anreize für mehr Qualität in allen Sektoren der medizinischen Versorgung. Es muss auch in der Zukunft sichergestellt sein, dass Innovationen schnell den Patienten zugutekommen. Aber auch, dass wir nicht zu viel Geld für angebliche Innovationen bezahlen, die keinen oder kaum einen Mehrwert für die Patienten bieten. Bei Arzneimitteln wird der Preis für neue Medikamente von ihrem zusätzlichen Nutzen für die Patienten abhängig gemacht. Vergleichbare Verfahren sind auch in anderen Bereichen wünschenswert, etwa bei Hilfsmitteln. Online-Services werden für unsere Versicherten immer wichtiger Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht der Kundenservice für die TK? Storsberg: Der Service für unsere Kunden ist einer der wesentlichen Faktoren, mit dem wir uns von den Wettbewerbern abheben können. Sowohl beim Leistungsangebot, als auch bei der Preisbestimmung sind wir durch gesetzliche Vorgaben eingeschränkt. Unser Serviceangebot hingegen können wir konkret an den Bedürfnissen unserer Versicherten ausrichten. Dabei kann unser Kunde entscheiden, ob er die TK vor Ort besucht, die 24-Stunden-Hotline wählt oder sein Anliegen einfach per Chat mit einem Kundenberater klärt. Inwieweit hat sich die Erwartungshaltung der Kunden denn in den letzten Jahren verändert? Storsberg: Vor zehn Jahren konnte sich noch niemand vorstellen, von unterwegs über ein Smartphone seine Krankenkassenanliegen zu klären. Der technische Fortschritt hat auch die Erwartungshaltung der Kunden an ihre Krankenkasse verändert. Heute ist es für unsere Versicherten selbstverständlich, dass wir nach wie vor persönlich in unseren Geschäftsstellen für sie da sind, sie uns aber auch rund um die Uhr über verschiedene andere Kanäle erreichen können. nicht mehr leisten, die Gesundheit ihrer Beschäftigten außer Acht zu lassen. Hier stehen wir den Firmen mit unseren umfassenden Angeboten zur Seite, die wir konkret am spezifi schen Bedarf der einzelnen Unternehmen ausrichten. Dafür analysieren wir zunächst die konkrete Situation vor Ort, um dann gemeinsam mit den Verantwortlichen ein individuelles Maßnahmenpaket zu schnüren. Zum Abschluss: Was treibt Sie in Ihrer Arbeit an? Storsberg: Der zufriedene Kunde. Nur Unternehmen, die sich an den Wünschen und Bedürfnissen ihrer Kunden ausrichten, können erfolgreich sein. Dass wir auf einem guten Weg sind, zeigt die stetig steigende Zahl neuer Versicherter, die in den letzten Jahren zu uns gekommen sind. Allein 2012 ist die TK insgesamt um 284.000 Kunden gewachsen. Nichtsdestotrotz, arbeiten wir weiter an uns, damit wir für die Menschen auch in Zukunft die beste Krankenkasse Deutschlands bleiben. Welche Rolle spielen OnlineAngebote denn heute für Ihre Kunden? Storsberg: Online-Services sind unseren Kunden schon heute immens wichtig und sie werden in Zukunft noch weit mehr Bedeutung erlangen. Im letzten Jahr haben über 20 Millionen Menschen unsere Internetseiten besucht, um sich zu informieren und ihre Anliegen direkt zu klären. Und auch für unsere 700.000 Firmenkunden haben wir ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Informationsportal. Welchen besonderen Service bieten Sie Ihren Firmenkunden denn ganz konkret an? Storsberg: Ganz besonders liegt uns das betriebliche Gesundheitsmanagement am Herzen. In einer Gesellschaft, die immer stärker mit dem demografischen Wandel konfrontiert ist, können es sich Unternehmen gar Nur Unternehmen, die sich an den Wünschen ihrer Kunden ausrichten, können erfolgreich sein. Dass wir auf einem guten Weg sind, zeigt unser Versichertenwachstum. Frank Storsberg Frank Storsberg ist Mitglied des Vorstands. Bei der TK ist er für den Privat- und Firmenkundenservice sowie den Vertrieb verantwortlich. Er gehört dem Vorstand seit dem 1. Oktober 2011 an. Der Krankenkassenfachwirt (Jahrgang 1965) war zuvor stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK PLUS. Frank Storsberg hat langjährige Berufs- und Führungserfahrung in der gesetzlichen Krankenversicherung. Nach unterschiedlichen Leitungsfunktionen – unter anderem bei der AOK Hessen und der AOK Thüringen – wurde er im Jahr 2002 in den Vorstand der AOK Thüringen berufen. Hier wirkte er drei Jahre lang als Alleinvorstand. 27 Wissenschaft, Politik & Gesellschaft 28 „Wir müssen offen über Alkohol und Drogen reden.“ Der Kampf gegen Drogen ist seine Mission: Wolfgang Kiehl. Der 50-Jährige war einst selbst drogenabhängig, seit zwölf Jahren ist er „clean“. Nach dem Studium der Sozialpädagogik tourt er seit 2007 – unterstützt durch die TK – mit seinem Suchtmobil durch die Republik und berichtet Schülern von seinem Leben mit den Drogen. Es gibt unzählige Kampagnen gegen Drogen. Was ist das Besondere an Ihrem Projekt? Was bieten Sie Menschen an, bei denen das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist? Kiehl: Als früherer Selbstbetroffener kann ich das Thema sehr emotional erzählen. Teilweise rede ich vor 200 Schülern und Sie können im Saal eine Stecknadel fallen hören. Es hat eine ganz andere Wirkung, ob jemand sein Wissen aus dem Lehrbuch zieht oder ob er von seinen eigenen Erfahrungen und Erlebnissen berichtet. Kiehl: Auf meinen Veranstaltungen bekommt jeder Zuhörer einen Flyer mit Informationen und meinen Kontaktdaten. Und ich gebe allen das Angebot: Wenn ihr noch weiter über das Thema sprechen wollt, bin ich für euch da – rund um die Uhr. Und davon machen die Jugendlichen auch Gebrauch. Die Suchtstudie des WINEG sagt: Jugendliche trinken durchschnittlich mit zwölf Jahren das erste Mal Alkohol – zwei Jahre früher als bisher gedacht. Hat Sie das überrascht? Wie oft klingelt das Telefon? Kiehl: Nein, ganz im Gegenteil. Ich hätte gedacht, dass das Einstiegsalter eher noch niedriger ist. Alkohol ist die Einstiegsdroge Nummer eins. Was wir Erwachsenen uns nicht vorstellen können: Dabei geht es häufig nicht um Genuss, es geht nicht um ein Gemeinschaftserlebnis oder darum, „gut drauf zu sein“. Häufig geht es den Jugendlichen ganz zielgerichtet darum, sich bis zur Bewusstlosigkeit zu betrinken, eine Grenze zu überschreiten. Und dieser „Kick“ macht es so gefährlich, denn wenn das nicht mehr reicht, geht es direkt zur nächsten Grenze. Was müssen wir ändern? Kiehl: Wir bekommen es nur durch Aufklärung und Prävention in den Griff. Wir müssen offen über Alkohol und Drogen reden. Wenn die Jugendlichen es im Geheimen machen, dann wird es gefährlich. Wie geht es mir? Welche Wünsche hab ich und wovor hab ich Angst? Das sind ganz wichtige Fragen. Es ist ganz wichtig, dass die Kinder lernen, darüber zu sprechen. Dies ist das wichtigste, was Eltern ihren Kindern mit auf den Weg geben können. Und zwar, indem sie es ihren Kindern selbst vorleben. Kiehl: Im Schnitt melden sich nach jeder Veranstaltung etwa fünf Kinder und Jugendliche bei mir, weil sie entweder selbst ein Drogenproblem haben oder aber Drogenabhängige in ihrem direkten Umfeld erleben. Meist geht es dabei eher darum, Fragen zu beantworten. Aber ich habe auch ganz gute Kontakte zu erfolgreich arbeitenden Therapieeinrichtungen. Dem einen oder anderen kann ich auch damit weiterhelfen. 480 Auftritte, 70.000 Zuhörer und 300.000 Kilometer Wegstrecke: Seit 2007 ist Wolfgang Kiehl mit seinem Suchtmobil für die TK im Einsatz, hier in der Realschule an der Holbeinstraße in Delmenhorst. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 95 Prozent der Teilnehmer haben neue Gefahren von Drogen erkannt, 49 Prozent lehnen den Konsum von Drogen jetzt stärker ab und 97 Prozent sind von der Arbeit des Suchtmobils überzeugt. www.suchtmobil.de Die Suchtstudie in Kürze Für die Studie haben das Deutsche Zentrum für Suchtfragen des Kindesund Jugendalters (DZSKJ) sowie das Wissenschaftliche Institut der TK für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen (WINEG) 1.063 Schülerinnen und Schüler zwischen 12 und 18 Jahren befragt. Die Jugendlichen besuchten 13 niedersächsische Schulen und füllten den anonymen Fragebogen vor dem Besuch des Suchtmobils aus. Alkohol: 83 Prozent der befragten Jugendlichen haben bereits Alkohol getrunken. Das durchschnittliche Einstiegsalter beträgt 12 Jahre. 42 Prozent waren bereits einmal betrunken. Jeder Vierte hat sich innerhalb von 30 Tagen vor der Befragung gezielt betrunken. Cannabis: 15 Prozent der Jugendlichen haben bereits Cannabis konsumiert. Das durchschnittliche Einstiegsalter beträgt 14 Jahre. 7 Prozent haben innerhalb von 30 Tagen vor der Befragung Cannabis zu sich genommen. ➔ 11 Prozent der befragten Jugendlichen sind durch die Sucht nach illegalen Drogen gefährdet. ➔ Alle Einkommensgruppen sind davon betroffen. www.wineg.de, Webcode 515072 29 Wissenschaft, Politik & Gesellschaft Osteoporose: Selbst Schwerkranke erhalten ihre Medikamente nicht 60 Prozent der Osteoporose-Kranken bekommen trotz eines Bruchs nicht die dringend benötigten Medikamente zum Knochenaufbau. Und selbst bei schweren Osteoporose-Fällen mit sieben und mehr Knochenbrüchen bleiben noch 42 Prozent der Versicherten ohne die notwendigen Medikamente. Das ist ein Ergebnis einer Studie des Wissenschaftlichen Instituts der TK für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen (WINEG) und des Instituts für Gesundheits- und Sozialforschung (IGES). „Diese Zahlen machen nachdenklich“, sagt Studienleiter Professor Dr. Roland Linder vom WINEG. „Osteoporose lässt sich mit den Medikamenten wirksam und preiswert behandeln. Bei vielen der 6,3 Millionen Osteoporose-Kranken in Osteoporose lässt sich mit Medikamenten gut und preiswert behandeln. Knochenbrüche mit Krankenhausaufenthalten können den Betroffenen erspart bleiben. Die Menschen sollen sich mit den Chancen und Risiken der Krebsfrüherkennungsuntersuchungen auseinandersetzen. Deshalb hat der Gesetzgeber gezielt finanzielle Anreize für Versicherte geschaffen. Bei chronischen Krankheiten müssen sie seit 2007 nur Rückgang bei Darmspiegelungen zur Krebsvorsorge zwischen 2007 und 2010 – 35 % – 35 % – 40 % – 29 % – 41 % – 35 % – 38 % – 33 % – 36 % – 38 % – 23 % – 18 % 30 noch die Hälfte der regulären Zuzahlung leisten, wenn sie vor ihrer Erkrankung an einer Beratung zu entsprechenden Früherkennungsmaßnahmen teilgenommen haben. Doch eine Untersuchung des Wissenschaftlichen Instituts der TK für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen (WINEG) zeigt anhand der DarmkrebsAbrechnungsdaten: Die Anreize reichen nicht aus. Versicherte haben häufig kein Interesse an den Beratungsangeboten. Jeder Versicherte sollte sich zu den Chancen und Risiken der Krebsfrüherkennung ärztlich beraten lassen – und sich dann bewusst für oder gegen eine Darmspiegelung entscheiden. Dirk Horenkamp-Sonntag, WINEG – 27 % – 20 % – 23 % Auch rein finanziell sind die Ausgaben für Osteoporose-Mittel gut angelegt: Die Medikamente gibt es bereits ab etwa 20 Euro im Monat. Erleidet ein Patient zwei oder mehr Frakturen, steigen die mittleren Behandlungskosten von 342 Euro auf 2.219 Euro im Jahr. Professor Linder: „Bei 4,5 Milliarden Euro Osteoporose-Kosten in Deutschland lässt sich erahnen, wie viel unsere Gesellschaft durch eine bessere Osteoporose-Behandlung an Leid und Geld sparen könnte.“ Warum das nicht schon bisher geschieht, lässt sich anhand der ausgewerteten Daten nicht beurteilen. Linder: „Dieser Frage müssen wir noch mit weiteren Untersuchungen auf den Grund gehen.“ WINEG-Studie: Wenig Interesse an Darmkrebsvorsorge Studienleiter Professor Dr. Roland Linder vom WINEG (rechts) mit dem Direktor des Wissenschaftlichen Instituts der TK, Dr. Frank Verheyen – 52 % Deutschland könnten die Medikamente Knochenbrüche vermeiden.“ Die Folge: Die Beratung zur Darmkrebsvorsorge ist zwischen 2007 und 2010 sogar um rund zwölf Prozent zurückgegangen. Und die TK-Versicherten haben sogar ein Drittel weniger Darmspiegelungen zur Krebsvorsorge in Anspruch genommen. Die TK arbeitet inzwischen an einem Konzept, wie sie die Versicherten mit strukturierten Einladungen gezielter über die Darmkrebsvorsorge informieren kann. TK-Thesen zur ambulanten Psychotherapie Abrechnungsdaten der TK zeigen: Immer mehr TK-Versicherte werden psychotherapeutisch behandelt. So haben im Jahr 2011 vier Prozent der Versicherten mindestens einmal eine psychotherapeutische Leistung in Anspruch genommen. Im Vorjahr waren es noch 3,7 Prozent. Dabei erhalten Frauen im Vergleich zu Männern deutlich öfter eine ambulante Psychotherapie. Weibliche Versicherte zwischen 26 und 50 Jahren waren doppelt so häufig in psychotherapeutischer Behandlung wie Männer dieses Alters. Deutliche Unterschiede zeigen sich auch beim Blick auf die Regionen: In den Stadtstaaten Bremen, Berlin und Hamburg lag der Anteil der Versicherten mit mindestens einer psychotherapeutischen Leistung im Jahr 2011 zwischen sechs und sieben Prozent, während der Bundesdurchschnitt bei vier Prozent lag. Deutlich seltener sind TK-Versicherte in Brandenburg (1,9 Prozent) und in Mecklenburg-Vorpommern (zwei Prozent) in Psychotherapie. Die Auswertung der TK-Daten zeigt zudem, dass 25 Prozent aller psychotherapeutischen Leistungen im Jeder Vierte, der eine Psychotherapie erhält, leidet an einer leichten Erkrankung. Für diese Patienten könnten auch andere Angebote hilfreich sein. Jede zweite Therapie wird nach maximal zwölf Stunden beendet Verteilung der Therapien nach Anzahl der Stunden im Jahr 2011 Thomas Ballast, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der TK Zusammenhang mit einer eher leichteren psychischen Erkrankung wie zum Beispiel einer Anpassungsstörung stehen. Gerade bei leichteren Erkrankungen ist aber unter Umständen auch eine weniger intensive Form der Versorgung völlig ausreichend. Darauf hinweisen könnte auch die Therapiedauer: Im Schnitt umfasst jede zweite Therapie nur maximal zwölf Stunden und wird dann beendet. Gerade bei leichteren Erkrankungen helfen unter Umständen aber auch schon niedrigschwelligere Angebote. Dementsprechend hat die TK ihren onlinegestützten GesundheitsCoach erweitert und bietet im Internet neben dem Antistress-Coach auch den Burnout-Coach an. 34 % 50 % 16 % 1–12 Stunden 13–25 Stunden mehr als 25 Stunden Studie zur ärztlichen Vergütung in einem einheitlichen Versicherungsmarkt Ob die private Krankenversicherung (PKV) als Vollversicherung eine Zukunft hat, wird viel diskutiert. Teil dieser Debatte ist stets die Vergütung der niedergelassenen Ärzte – ohne die Honorare der PKV sei die ambulante ärztliche Versorgung in Gefahr. Andererseits hat unter anderem das privatärztliche Vergütungssystem selbst die PKV in Schwierigkeiten gebracht. Aber auch das Honorarsystem der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ist nicht optimal in seinen Anreizen und Auswirkungen. Die TK hat Professor Dr. Jürgen Wasem vom Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftungslehrstuhl für Medizinmanagement von der Universität Duisburg-Essen gebeten, Modelle eines Systemübergangs zu untersuchen – ausdrücklich unabhängig von Überlegungen zur Bürgerversicherung. Die Botschaft der Studie: Eine Vereinheitlichung der Vergütungssysteme ist kein unlösbares Problem. An ihr scheitert ein einheitlicher Versicherungsmarkt nicht. Will man ein einheitliches Vergütungssystem, ist die politische Frage zu beantworten, ob – sofern die Honorierung auf die heutige Vergütung der gesetzlichen Krankenversicherung abgesenkt wird – Einkommensausfälle bei den Ärzten kompensiert werden sollen. Wenn ja, ist über die Modalitäten zu entscheiden. Auch hierzu erörtert die Studie verschiedene Möglichkeiten. 31 Die Selbstverwaltung 32 32 „Zu meiner Hebamme muss ich Vertrauen haben.“ So wie Katharina Wantoch (rechts) geht es vielen werdenden Eltern. Gerade in den letzten Wochen vor der Geburt der kleinen Frieda war ihr besonders wichtig, dass sie ihre Hebamme Mira Becker Tag und Nacht erreichen konnte. Diese Hebammen-Rufbereitschaft übernimmt die TK seit 2013 für ihre Versicherten – dank einer Entscheidung des Verwaltungsrats. Werdende Mütter können mit einer persönlich ausgewählten zugelassenen Geburtshelferin eine sogenannte Hebammen-Rufbereitschaft vereinbaren. So hat auch die Hamburger Hebamme Mira Becker die Journalistin Katharina Wantoch rund um die Geburt ihrer Tochter Frieda begleitet: „Viele werdende Müttern legen großen Wert darauf, dass sie ein Vertrauensverhältnis zu der Hebamme aufbauen können, die sie dann bei der Geburt betreut. Wenn die TK Kosten für die Rufbereitschaft übernimmt, gibt sie vielen Frauen dazu erst die Möglichkeit“, so Becker. Gelebte Demokratie Die Rufbereitschaft wird als Pauschale berechnet – die TK übernimmt seit 2013 die Kosten dafür bis zu 250 Euro. Möglich gemacht haben dies die Mitglieder des TK-Verwaltungsrats. Sie vertreten in diesem Gremium – das mit einem Parlament verglichen werden kann – die Interessen der Versicherten und der Arbeitgeber. Und wie bei einer demokratischen Versammlung üblich, werden die Mitglieder alle sechs Jahre bei der Sozialwahl gewählt – und dies nun schon seit 60 Jahren (siehe Kasten). Lenker und Gestalter für die TK Der Verwaltungsrat entscheidet über alle Angelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung. Die Mitglieder des Gremiums wählen den Vorstand, stellen den Haushalt fest und beschließen die Satzung der TK. Letzteres bedeutet vor allem: Der Verwaltungs- rat entscheidet über zusätzliche Leistungen, die über den gesetzlichen Katalog hinausgehen. Extra-Leistungen für die TK-Versicherten Von diesem Recht hat der Verwaltungsrat im zurückliegenden Jahr immer wieder Gebrauch gemacht. Deshalb profitieren die Kunden der TK heute von vielen Extra-Leistungen. Neben der Kostenübernahme für die HebammenRufbereitschaft gehören beispielsweise die erweiterte Haushaltshilfe – im Notfall sogar dann, wenn keine Kinder im Haushalt leben –, Maßnahmen zur Stärkung der Prävention sowie Zuschüsse zur sportmedizinischen Untersuchung und Beratung beim Arzt dazu. Bereits seit Anfang 2012 erstattet die TK Kosten, wenn sich Versicherte beim Osteopathen behandeln lassen. Alternative Arzneimittel der Homöopathie, Anthroposophie und Pflanzenheilkunde übernimmt die TK bis zu einem Betrag von 100 Euro pro Jahr und Versicherten. Neben den Beschlüssen für mehr Leistungen haben die Mitglieder des Verwaltungsrats im vergangenen Jahr eine weitere wichtige Entscheidung getroffen, die auch in der Öffentlichkeit für Aufmerksamkeit sorgte: Aufgrund der erfreulichen Finanzentwicklung war es dem Gremium möglich, im Haushalt für 2013 die Zahlung einer Dividende in Höhe von bis zu 80 Euro je Mitglied vorzusehen. Die TK beteiligt damit ihre über sechs Millionen Mitglieder an der ausgezeichneten Finanzsituation der Kasse. Jennifer Schiemann ist nicht nur selbst gern in Bewegung – sie betreut bei der TK auch das Bonusprogramm, das der Verwaltungsrat 2012 durch seinen Beschluss noch einmal erweitert hat. Um TK-Versicherte zu gesundheitsbewusstem Verhalten zu motivieren, können sie nun bis zu 200 Euro erhalten, wenn sie am Bonusprogramm teilnehmen und zum Beispiel einen Walking-Kurs besuchen, sich von den Online-Coaches der TK auf die Sprünge helfen lassen, Mitglied in einem Sportverein sind oder auf organisierte Wanderungen gehen. „Mir ist sehr wichtig, dass Vertreter der Versicherten den Kurs der Krankenkassen kontrollieren.“ 87 % 60 Jahre Sozialwahlen Im Jahr 1953 fanden die ersten Sozialwahlen der Nachkriegszeit statt. Entgegen der ursprünglichen Absicht der Alliierten hatte sich der Gesetzgeber zuvor für eine staatsferne Organisation der Sozialversicherung entschieden. Dabei übertrug man im Wesentlichen Arbeitnehmern und Arbeitgebern die Verantwortung für die Sozialversicherung. Seitdem zeichnen sich die Gremien der Selbstverwaltung durch drei Merkmale aus: Sie haben die Satzungshoheit und stehen lediglich unter der Rechtsaufsicht des Staates. Außerdem engagieren sich die Mitglieder ehrenamtlich. 2011 fand die letzte Sozialwahl statt, aus der die aktuelle Zusammensetzung des TK-Verwaltungsrats hervorging – die nächsten Sozialwahlen sind 2017. Quelle: bevölkerungsrepräsentative Forsa-Umfrage im Auftrag der TK 33 Die Selbstverwaltung Selbstverwaltung ist Selbstgestaltung: 30 Frauen und Männer machen sich ehrenamtlich stark für die Interessen der TK-Versicherten und Arbeitgeber. Die meinungsstarke Stimme der Beitragszahler „Die Zukunft gestalten“ − der TKVerwaltungsrat spricht sich für ein zukunftsgerichtetes und wettbewerbliches Gesundheitssystem aus Im Vorfeld der Bundestagswahl hat der Verwaltungsrat der Techniker Krankenkasse die gesundheitspolitischen Herausforderungen der kommenden Jahre erörtert und im April 2013 ein Positionspapier beschlossen. Auf der Basis der Rolle der solidarischen Krankenversicherung in Zeiten der Wirtschafts- und Finanzkrise widmet es sich unter anderem versorgungspolitischen und wettbewerblichen Fragen und beleuchtet die Funktionen von Selbstverwaltung und Staat. Der rote Faden lautet: Der Mensch steht im Mittelpunkt − ob als Beitragszahler, Versicherter, Bürger oder Patient. 1. Die Zukunft gestalten − der Mensch im Mittelpunkt der Versorgung Die TK fordert eine konsequente Nutzenbewertung von Therapien und Behandlungsmethoden. Die Patientensouveränität ist nachhaltig zu stärken. Unnötige Bürokratie muss abgebaut werden. 34 Die TK bekennt sich zum Kollektivvertragssystem. Ergänzend sind kassenindividuelle Vertragsoptionen auszubauen. Auch unter ökonomischen Zwängen muss genügend Raum für Humanität und Empathie bei der Versorgung von Kranken bleiben. 2. Die Selbstverwaltung ist auch in Zukunft das richtige Maß Die Selbstverwaltung steuert die bedarfsgerechte und wirtschaftliche Versorgung durch Ausgleich der verschiedenen Interessen. Der Staat sollte sie als wichtiges Element der Partizipation stärken. 3. Die Zukunft sichern − mehr Finanzautonomie wagen Krankenkassen müssen in einem an ökonomischen Prinzipien ausgerichteten Ordnungsmodell in die Lage versetzt werden, Verantwortung für die Aufbringung der Finanzmittel zu tragen, die zur Sicherstellung der Versorgung erforderlich sind. Die TK fordert deshalb Finanzautonomie. Steuerzuschüsse dürfen keine politische Verfügungsmasse sein. 4. Keine interessengeleiteten Einzeleingriffe in den RSA Die TK plädiert für eine wettbewerbsneutrale Ausgestaltung des Risikostrukturausgleichs (RSA). Isolierte, interessengeleitete Eingriffe sollten unterbleiben. Anreize sollten auf effizientes Handeln der Krankenkassen gerichtet sein. 5. In Zukunft mehr Fairness im Wettbewerb Wettbewerb wird nur dann als legitim akzeptiert, wenn er unter fairen Bedingungen organisiert wird. Für keine Krankenkasse dürfen Sonderregelungen bestehen. 6. Keine einseitigen politischen Eingriffe zugunsten der PKV Die TK fordert: Rettungsmaßnahmen für die PKV dürfen nicht zu Lasten der GKV gehen. Download Das vollständige Positionspapier des TK-Verwaltungsrats steht unter www.presse.tk.de zum Download bereit. Die Zukunft gestalten Ein Plädoyer für ein zukunftsgerichtetes und wettbewerbliches Gesundheitssystem 63599_TK_Po sitionierung_T1 .indd 1 Die Zukunft gestalten |1 Die Mitglieder des TK-Verwaltungsrats Versichertenvertreter Arbeitgebervertreter Dieter F. Märtens, Offenbach, alternierender Vorsitzender Dominik Kruchen, Düsseldorf, alternierender Vorsitzender Rosemie Bilz, Radebeul Detlef Decho, Syke Peter Duchene, Großrosseln Friedrich Gosewinkel, Hamm Karla Hasenauer, Suhl Petra Rahmann, Bochum Bärbel Richling, Bremen Bianca Schiwnak, Altenau Norbert Schneider, Schwerin Harald Schulte, Königswinter Gertrude Slovinec, München Erika Streit, Köln Johanna Vieweg, Dresden Gerard Wolny, Remagen Heiner Bögemann, Bremen Rainer Bruns, Nordstrand Joachim Feldmann, Oldenburg Helmut Fitzke, Woggersin Wilfried Grunau, Edewecht-Friedrichsfehn Jörg Henschen, Bremen Gerrit Karall, Bargteheide Klaus H. Kober, Rheinmünster Udo Nicolay, Pinneberg Volker Rosenberger, Herford Johannes Seiboldt, Nidda Rainer Tietz, Bottrop Roland Unzeitig, Wettmershagen Bernd Wegner, Riegelsberg TKG (12 Sitze) TK-Gemeinschaft, unabhängige Versichertengemeinschaft der Techniker Krankenkasse e. V. Außerdem kümmert sich der Ausschuss darum, das Leistungsangebot der TK kontinuierlich im Interesse der Versicherten weiterzuentwickeln. Arbeitgebervertreter Der Hauptausschuss bereitet die Sitzungen des Verwaltungsrats vor und überwacht die Ausführung seiner Beschlüsse. Unter anderem legt er die Rahmendaten fest, auf deren Basis der Haushalt kalkuliert wird, regelt die Anstellungsbedingungen der Vorstände und entsperrt Haushaltsmittel. Der Finanzausschuss kümmert sich um alle Fragen rund ums Geld. Zum Beispiel bereitet er die jährliche Entscheidung über den Haushalt vor. Außerdem überwacht er die Finanzentwicklung, befasst sich mit den finanziellen Auswirkungen von Gesetzen und bereitet finanzpolitische Empfehlungen und Beschlüsse vor. Rosemie Bilz*, Klaus H. Kober*, Detlef Decho, Joachim Feldmann, Dr. Friedrich Kästner, Bärbel Richling Der Sozialpolitische Ausschuss hat die Satzung der TK und die gesundheitspolitischen Entwicklungen fest im Blick. Soll die Satzung geändert, ergänzt oder ganz neugefasst werden, bereitet er dies vor. Versichertenvertreter ver.di (1 Sitz) Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft IGM (1 Sitz) Industriegewerkschaft Metall ACA (1 Sitz) Katholische ArbeitnehmerBewegung (KAB) Deutschlands e. V., Kolpingwerk Deutschland, Bundesverband Evangelischer Arbeitnehmerorganisationen e. V. ZI HSH (15 Sitze) Zahntechniker-Innung Hamburg und Schleswig-Holstein Helmut Fitzke*, Harald Schulte*, Wilfried Grunau, Franz Neubrand, Volker Rosenberger, Erika Streit Die Widerspruchsausschüsse Dominik Kruchen*, Dieter F. Märtens*, Rainer Bruns, Karla Hasenauer, Jörg Henschen, Udo Nicolay, Petra Rahmann, Harald Schulte Zusammensetzung der Selbstverwaltung bieten den TK-Versicherten die Möglichkeit, Entscheidungen der Verwaltung überprüfen zu lassen. Das Besondere bei der TK: Alle Mitglieder sind ehrenamtlich tätig, während bei vielen anderen Krankenkassen auch hauptamtliche Mitarbeiter im Widerspruchsausschuss Sitz und Stimme haben. 15 ZI HSH 12 TKG 1 ver.di 1 IGM 1 ACA Arbeitgebervertreter Versichertenvertreter A: Professor Dr. Martin Spülbeck*, Marion Tögel*, Volker Rosenberger, Gertrude Slovinec B: Roland Unzeitig*, Gerard Wolny*, Rainer Bruns, Johanna Vieweg C: Karla Hasenauer*, Rainer Hoffmann*, Christina Hömke, Ditmar Starnitzki D: Peter Duchene*, Hanns-Jürgen Redeker*, Christian Eichhorn, Friedrich Gosewinkel E: Franz Neubrand*, Michael Reese*, Birgit Huster, Rainer Tietz * Alternierende Vorsitzende ihres Ausschusses. 35 Finanzen 36 „Positive Finanzsituation ermöglicht Extra-Leistungen.“ Gemeinsam haben Norman Schutty, Cordelia Fleischer, Andreas Russell, Anette Spreen und ihre Kollegen die Finanzen der TK fest im Griff. So erlaubte der positive Jahresabschluss der TK neben zahlreichen neuen Extra-Leistungen auch, eine Dividende an ihre Mitglieder auszuschütten. Auch die Mitgliederentwicklung war 2012 ungebremst positiv: Um über 284.000 Versicherte ist die TK im Laufe des Jahres gewachsen. Die Prüfung der Jahresrechnung der Techniker Krankenkasse wird grundsätzlich nach handelsrechtlichen Vorschriften durchgeführt. Die Jahresrechnung gibt ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-, Finanz- und Ertragslage wieder, und somit hat die TK von der zuständigen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erhalten. Für die TK gehört es darüber hinaus zum Standard, ihre Finanzsituation ausführlich zu publizieren. Positive Finanzsituation ermöglicht Dividende Die Gesamtausgaben der TK beliefen sich 2012 auf 17,3 Milliarden Euro, die Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds auf 18,1 Milliarden Euro. Der Überschuss bewegt sich mit 998 Millionen Euro damit in der Größenordnung des Vorjahres (973 Millionen Euro). Dies nutzt die TK, um ihren Mitgliedern für das Jahr 2013 eine Dividende auszuzahlen. Mit insgesamt rund einer halben Milliarde Euro – berücksichtigt im Haushalt 2013 – ist dies die wohl größte Beitragsrückzahlung, die es bei einer Krankenkasse bisher gegeben hat. An jedem Tag gibt die TK 44 Millionen Euro für die medizinische Versorgung ihrer Versicherten aus. Täglich fließen so 13 Millionen Euro an die Krankenhäuser, auf die niedergelassenen Ärzte entfallen 8,3 Millionen Euro, und die Ausgaben für Medikamente belaufen sich auf 7,4 Millionen Euro – Tag für Tag. Insgesamt beliefen sich die Leistungsausgaben 2012 auf 16,1 Milliarden Euro, was einer Steigerung von 3,5 Prozent je Versicherten entspricht. Auf den Kliniksektor entfielen 4,8 Milliarden Euro, auf die ambulante ärztliche Behandlung drei Milliarden Euro und auf die Arzneimitteltherapie 2,7 Milliarden Euro. Verwaltungskosten 2012 mit Sondereffekt Die Verwaltungskosten weisen aufgrund eines Sondereffektes eine Steigerung von knapp 24 Prozent je Versicherten auf. Die Ursache ist, dass die TK die sehr gute Finanzsituation genutzt hat, um die Pensionsrückstellungen, zu deren Bildung jede Krankenkasse gesetzlich verpflichtet ist, schneller als geplant zu dotieren. Trotz dieses Sondereffektes liegen die Verwaltungskosten der TK immer noch fast sechs Prozent unter dem Durchschnitt der gesetzlichen Krankenversicherung (138 Euro). Ohne diese Rückstellungsbildung beliefen sich die Verwaltungskosten je Versicherten auf 103 Euro, was einem Rückgang von zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Abnahmen Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2012 der Techniker Krankenkasse und die Jahresrechnung 2012 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafür Entlastung erteilt. Juni 2013 Weiterhin positive Mitgliederentwicklung Auch 2012 blieb die TK auf Wachstumskurs: Das Plus des Jahres belief sich auf 262.000 Mitglieder und insgesamt 284.000 Versicherte. Anfang März 2013 verzeichnete die TK erstmals mehr als sechs Millionen Mitglieder. Dieter F. Märtens Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung Pflegeversicherung unterstützt Ausgleichsfonds Die Pflegeversicherung – eine eigenständige Organisation mit separater Jahresrechnung unter dem Dach der TK – überwies mit 1,9 Milliarden Euro erneut den Großteil ihrer Einnahmen von 2,8 Milliarden Euro an den gesetzlichen Ausgleichsfonds, aus dem andere Pflegekassen Stützungszahlungen erhalten. Die Leistungsausgaben beliefen sich auf 799 Millionen Euro. 01.01.2012 01.01.2013 Pflichtversicherte 3.432.195 3.570.074 Freiwillig Versicherte 1.140.670 1.215.151 Versicherungspflichtige Rentner 1.131.071 1.180.731 Mitglieder insgesamt 5.703.936 5.965.956 Familienangehörige 2.272.445 2.294.482 Versicherte insgesamt 7.976.381 8.260.438 Dominik Kruchen Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats der TK und der TK-Pflegeversicherung 37 Finanzen Erfolgsrechnung 2011 2012 16.596.914 18.109.682 2. Erstattungen 29.407 31.993 3. Einnahmen aus Ersatzansprüchen 51.936 51.404 14.936.296 16.131.802 819.973 1.057.224 921.989 1.004.054 7. Zinsergebnis 60.048 62.981 8. sonstige Einnahmen 36.110 27.325 9. sonstige Ausgaben 44.845 95.949 973.302 998.410 in Tsd. Euro 1. Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds 4. Leistungsaufwand 5. Verwaltungs- und Verfahrenskosten 6. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 10. Jahresüberschuss In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen möglich. 38 Vermögensrechnung 2011 2012 I. Verwaltungsvermögen 279.821 293.359 II. Mittel der Rückstellungen 790.148 1.119.238 2.569.786 3.362.928 535.250 602.307 2.097.937 2.403.063 III. Kassenbestand und Giroguthaben 11.766 12.968 C. Rechnungsabgrenzungsposten 11.815 10.872 D. Sondervermögen AAG-Kassen 170.594 406.058 6.467.116 8.210.794 2.966.207 3.964.618 B. Rückstellungen 790.148 1.119.238 C. Verpflichtungen 2.524.035 2.706.021 D. Rechnungsabgrenzungsposten 16.133 14.859 E. Sondervermögen AAG-Kassen 170.594 406.058 6.467.116 8.210.794 Aktiva in Tsd. Euro A. Langfristiges Vermögen III. Andere Geldanlagen B. Kurzfristiges Vermögen I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände II. Wertpapiere Passiva in Tsd. Euro A. Netto-Reinvermögen 39 Finanzen Leistungsausgaben im Detail 2011 2012 absolut in Tsd. Euro je Versicherten in Euro % zum Vorjahr je Versicherten 14.936.296 1.921,66 +3,8 16.131.802 1.989,06 +3,5 Krankenhaus absolut in Tsd. Euro je Versicherten in Euro % zum Vorjahr je Versicherten 4.401.531 566,29 +4,6 4.771.081 588,28 +3,9 Ärzte absolut in Tsd. Euro je Versicherten in Euro % zum Vorjahr je Versicherten 2.832.394 364,41 +5,5 3.044.201 375,35 +3,0 Arzneimittel absolut in Tsd. Euro je Versicherten in Euro % zum Vorjahr je Versicherten 2.500.237 321,67 –4,4 2.709.616 334,10 +3,9 Zahnärzte/Zahnersatz absolut in Tsd. Euro je Versicherten in Euro % zum Vorjahr je Versicherten 1.403.858 180,62 +1,5 1.465.292 180,67 +0,0 Heil- und Hilfsmittel absolut in Tsd. Euro je Versicherten in Euro % zum Vorjahr je Versicherten 1.027.300 132,17 +17,3 1.046.546 129,04 –2,4 Prävention absolut in Tsd. Euro je Versicherten in Euro % zum Vorjahr je Versicherten 188.892 24,30 +8,2 217.734 26,85 +10,5 Vorsorge- und Reha-Leistungen absolut in Tsd. Euro je Versicherten in Euro % zum Vorjahr je Versicherten 175.327 22,56 +2,3 186.077 22,94 +1,7 Gesamtsumme davon: 40 Pflegeversicherung 2011 2012 Pflegesachleistung 109.747 118.638 Pflegegeld 205.177 235.561 45.596 49.508 257.221 292.330 93.387 103.070 711.127 799.107 Leistungsausgaben in Tsd. Euro Leistungen für Pflegepersonen stationäre Leistungen übrige Leistungen Leistungsausgaben insgesamt 41 Finanzen Erfolgs- und Vermögensrechnung Pflege 2011 2012 2.588.246 2.795.697 5.471 5.232 711.127 799.107 1.795.522 1.888.202 80.916 88.230 6. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit 6.151 25.389 7. Zinsergebnis 1.562 1.754 8. sonstige Einnahmen 0 24 9. sonstige Ausgaben 32 64 7.682 27.102 56.318 65.989 262.239 284.461 100 22 14.044 16.668 332.702 367.140 A. Reinvermögen 139.577 166.679 B. Verpflichtungen 193.125 200.461 332.702 367.140 Erfolgsrechnung in Tsd. Euro 1. Beiträge 2. Einnahmen aus Ersatzansprüchen 3. Leistungsaufwand 4. Zahlungen an den Ausgleichsfonds 5. Verwaltungs- und Verfahrenskosten 10. Jahresüberschuss Vermögensrechnung Aktiva in Tsd. Euro A. Kurzfristiges Vermögen I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände II. Wertpapiere III. Kassenbestand und Giroguthaben B. Rechnungsabgrenzungsposten Passiva in Tsd. Euro 42 Verantwortlich für den Inhalt: Techniker Krankenkasse Bramfelder Straße 140 22305 Hamburg Telefon: 040 - 69 09-17 83 Fax: 040 - 69 09-13 53 Internet: www.presse.tk.de E-Mail: [email protected] Verantwortlich: Dorothee Meusch Redaktion: Inga Laboga Texte: Hermann Bärenfänger, Gabriele Baron, Jacqueline Dauster, Philip Giewer, Michaela Hombrecher, Michael Ihly, Inga Laboga, Dorothee Meusch, Michael Schmitz Gestaltung: Christina Bartheidel Produktion: Bianca Schreck Fotos: ANYA, Klaus Becker, Thomas Effinger, fischerconsulting.net/es-concepts, Andreas Friese, GettyImages, Michael Hausberger, Masterfile, Bernd Opitz, Patrick Piel, Public Address (Mirco Hannemann, Stefan Hoyer und Juri Reetz), Neil Anthony Quinton, Michael Zapf und Stefan Zeitz Litho: Hirte GmbH & Co. KG, Hamburg Druck: Industrie + Werbedruck, Herford © Alle Rechte vorbehalten, Nachdruck und sonstige Formen der Vervielfältigung – auch auszugsweise – nur mit vorheriger schriftlicher Genehmigung. 20.1/002 44