Geschäftsbericht Techniker Krankenkasse 2012

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Geschäftsbericht Techniker Krankenkasse 2012
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Vorwort
„Wir wollen jeden Gestaltungsspielraum nutzen.“
Gemeinsam für die Versicherten – für den hauptamtlichen Vorstand um Dr. Jens Baas (rechts) und den
ehrenamtlichen Verwaltungsrat Dieter F. Märtens ist die TK der natürliche Anwalt ihrer Kunden. Dabei
gehört es zu ihrem Selbstverständnis, Gestalter und Impulsgeber im Gesundheitssystem zu sein – gerade
auch, wenn es darum geht, neuartige Versorgungskonzepte ins Leben zu rufen und umzusetzen.
Wir wollen eine starke und wachsende TK, die
in einem wettbewerblichen Gesundheitssystem
Akzente setzt und es vorantreibt.
Der Rückblick auf 2012 ist ein Kaleidoskop, so vielfältig und abwechslungsreich war das Jahr für die TK – und
erfreulich obendrein. Unsere Kunden haben uns ein sehr gutes Service-Zeugnis ausgestellt, viele sind neu zu uns
gekommen, wir konnten unsere solide Finanzsituation weiter ausbauen und darüber hinaus beschließen, unsere
Mitglieder daran zu beteiligen: Für 2013 zahlen wir ihnen eine Dividende von insgesamt einer halben Milliarde
Euro aus.
Die Kreativität und der Initiativgeist unserer Vertragspartner und unserer Mitarbeiter haben auch 2012 wieder
vielfältige neue Angebote ermöglicht – vom digitalen Burnout-Coach bis zur Arzneimittelinformation für
Schwangere und stillende Mütter, vom Herzcheck per Kardio-CT bis zur Arztterminbuchung im Internet. Es
gehört zum Selbstverständnis der Techniker Krankenkasse, dass wir unsere kundenorientierte Innovationskraft
immer wieder aufs Neue unter Beweis stellen müssen. Stillstand wäre Rückschritt, und den wollen wir nicht.
Das ist die gemeinsame Überzeugung von ehrenamtlichem Verwaltungsrat und hauptamtlichem Vorstand. Wir
wollen eine starke und wachsende TK, die in einem wettbewerblichen Gesundheitssystem Akzente setzt und es
vorantreibt.
Dies alles kann nur gelingen in einem fairen Miteinander zwischen der Techniker Krankenkasse und ihren
Partnern bei den Leistungserbringern, zwischen dem Unternehmen TK und seinen Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern und nicht zuletzt zwischen Selbstverwaltung und Vorstand.
Nutzen Sie diesen Bericht, um uns über die Schulter zu schauen. Sie können sehen, was wir auf den Weg
gebracht haben und woran wir arbeiten, Sie können beispielhaft Kunden, Partner und Mitarbeiter der TK
kennenlernen und sich auch ein Bild machen, wofür wir stehen.
Dr. Jens Baas
Vorsitzender des Vorstands
Dieter F. Märtens
Alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrats
3
Inhalt
Projekte, Kampagnen & Initiativen
„Durchstarten ins Jahr der Gesundheit“ – TK sagt
Zivilisationskrankheiten den Kampf an................................. 6
Projekt Superklasse: Hamburger Schüler rappen für ihre Gesundheit ....... 9
Traumwärts – TK-Team startet beim härtesten Radrennen der Welt .......... 9
Stressless Academy: TK hilft gestressten Studenten ................................10
Erfolgsfaktor gesunde Mitarbeiter: TK und Wirtschaft im Dialog ...............10
Pulsus 2013: Ausgezeichnete Geschichten für Kinder ............................... 11
Neues Transplantationsgesetz: Größte Versandaktion in der
TK-Geschichte ........................................................................................... 11
Leistungen & Services
„Diagnostik per Telemedizin für den Patienten 2.0“ –
die TK als aktiver Gestalter und Impulsgeber im
Gesundheitssystem ....................................................................... 12
Willkommen! 75.000 TK-Babys erblickten 2012 das Licht der Welt ..........15
Mit Hightech gegen Krebs ........................................................................16
Per Mausklick zur TK .................................................................................18
Menschen hinter dem Logo
„Eine echte Zukunftsperspektive für Waisenkinder“:
TKler engagieren sich – nicht nur im Job ....................... 20
Helfer vor Ort: Minuten schenken und Leben retten ................................ 22
Hilfsmittelexpertin bei der TK – Eventmanagerin im Behindertensport .... 22
Ausgezeichnet: Die TK als Arbeitgeber ..................................................... 23
4
Der Vorstand im Gespräch
„Wir sind die Interessenvertreter unserer Versicherten.“ ... 24
Dr. Jens Baas ...................................................................................................... 25
Thomas Ballast ................................................................................................... 26
Frank Storsberg .................................................................................................. 27
Wissenschaft, Politik & Gesellschaft
„Wir müssen offen über Alkohol und Drogen reden.“ –
TK-Suchtmobil auf Schulbesuch ............................................ 28
Osteoporose: Selbst Schwerkranke erhalten ihre Medikamente nicht ............. 30
WINEG-Studie: Wenig Interesse an Darmkrebsvorsorge .................................. 30
TK-Thesen zur ambulanten Psychotherapie ....................................................... 31
Studie zur ärztlichen Vergütung in einem einheitlichen Versicherungsmarkt .... 31
Die Selbstverwaltung
„Zu meiner Hebamme muss ich Vertrauen haben.“ –
TK-Verwaltungsrat beschließt Zusatz-Leistungen .......... 32
Die meinungsstarke Stimme der Beitragszahler ...................................... 34
Die Mitglieder des TK-Verwaltungsrats .................................................... 35
Finanzen
„Positive Finanzsituation ermöglicht Extra-Leistungen.“ –
TK-Finanzen im Überblick.............................................................. 36
Erfolgsrechnung ....................................................................................... 38
Vermögensrechnung ................................................................................ 39
Leistungsausgaben im Detail ................................................................... 40
Pflegeversicherung ................................................................................... 41
Erfolgs- und Vermögensrechnung Pflege ................................................. 42
5
Projekte, Kampagnen & Initiativen
6
„Durchstarten ins Jahr der Gesundheit“
Gemeinsam mit der TK will Mountainbikerin Sabine Spitz Kinder und Jugendliche vom Bildschirm weglocken und fürs Mountainbikefahren begeistern: „Das schult nicht nur Körperbeherrschung und Balance, es
hält auch fit und macht vor allem Spaß“, so die Olympiasiegerin. Und das ist nur ein Baustein des „Jahres
der Gesundheit“, das die TK für 2013 ausgerufen hat.
In Deutschland regieren die CouchPotatoes: Zwei von drei Bundesbürgern verbringen ihre Freizeit am liebsten auf dem heimischen Sofa, wie
eine TK-Studie zeigt. Nur jeder Fünfte
treibt regelmäßig Sport. Im Job sieht
es kaum anders aus: Ob am Computer, Fertigungsband oder hinter dem
Steuer – schon mehr als jeder zweite
Berufstätige arbeitet im Sitzen.
Jeder zweite Herd bleibt kalt
Gleichzeitig läuft ungesundes Fastfood
der frischgekochten Familienmahlzeit
immer mehr den Rang ab. Wie die
TK-Ernährungsstudie „Iss was,
Deutschland?“ gezeigt hat, bleibt
heutzutage jeder zweite Herd in
Deutschland meist kalt. Dafür kommen immer öfter schnelle Fertiggerichte auf den Tisch. Dazu kommt:
Gerade junge Menschen sind beim
Essen kaum noch bei der Sache. Vier
von zehn jungen Erwachsenen essen
mit der Gabel in der einen und dem
Smartphone in der anderen Hand –
und nebenbei läuft der Fernseher.
Und unterwegs gibt’s dann auf dem
Weg zur S-Bahn noch eine Pizzazunge oder Pommes.
Leben auf Standby
Schon kleine Veränderungen
können etwas bewirken.
Thomas Holm, Leiter des
TK-Gesundheitsmanagements
Dabei ist es eigentlich gar nicht so
schwer, Zivilisationskrankheiten zu
vermeiden, ist der Leiter des TKGesundheitsmanagements, Thomas
Holm, überzeugt: „Das Gute ist, dass
man schon mit kleinen Veränderungen etwas bewirken kann“, so
Holm. „Jeder kann versuchen, sich
bewusster und ausgewogener zu
ernähren, mehr zu bewegen und
weniger unter Druck zu setzen.“
TK ruft „Jahr der Gesundheit“ aus
Für ihre Versicherten hat die TK deshalb 2013 zum „Jahr der Gesundheit“
gemacht. „Wir wollen sie informieren
und motivieren, für ihre eigene
Gesundheit aktiv zu werden“, begründet dies der Vorsitzende des TK-Vorstands, Dr. Jens Baas. „Präventionsund Vorsorgethemen stehen dabei im
Vordergrund. Denn sie setzen dort an,
wo es besonders erfolgversprechend
ist: bei der Vermeidung von Zivilisationskrankheiten.“
Das zeigt auch: Stress bestimmt den
Alltag immer stärker. Nicht nur im
Job, in allen Lebensbereichen stehen
die Menschen unter Strom. Kaum
jemand kann noch richtig abschalten –
ein Leben auf Standby. Stressfaktor
Nummer eins ist der Job: Jeder dritte
Berufstätige arbeitet nach eigener
Aussage in einer Forsa-Umfrage im
Auftrag der TK am Limit und fühlt sich
stark erschöpft oder gar ausgebrannt.
Viele leiden darunter, via Laptop oder
Blackberry rund um die Uhr erreichbar zu sein.
Rund 200 Unternehmen besucht die TK im Rahmen
der Initiative „Gesundheit für Deutschland“ jährlich
und bietet den Mitarbeitern kostenfreie Gesundheitschecks an – vom Diabetestest über einen Balancecheck bis zur Knochendichtemessung. Im Forschungszentrum DESY (Deutsches Elektronen-Synchrotron)
in Hamburg ließ Content-Managerin Ina Ihnken
ihren Rücken vermessen: „Eine gute Gelegenheit,
die ich mir nicht entgehen lassen wollte“, sagt die
37-Jährige.
Die Zeit ist knapp, der Wille schwach
Für eine gesündere Ernährung fehlen mir ganz
besonders ...
Zivilisationskrankheiten auf
dem Vormarsch
Die Folge: Zivilisationskrankheiten
wie Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Rückenbeschwerden
sind immer stärker auf dem Vormarsch. Schon heute verursachen sie
nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) etwa 60 Prozent
aller Todesfälle weltweit.
Lust auf gesunde Ernährung will die TK
Kindern mit dem Schulprojekt Cuisinet
machen (mehr dazu auf Seite 8).
50 %
Zeit und Ruhe
43 %
Durchhaltevermögen
40 %
Wille
29 %
bessere Voraussetzungen am Arbeitsplatz
22 %
Geld
21 %
Kochkenntnisse
19 %
Wissen
14 %
Beratung
14 %
Unterstützung der Familie
Mehrfachnennungen möglich
Quelle: TK-Ernährungsstudie „Iss was, Deutschland?“
7
Projekte, Kampagnen & Initiativen
Mitarbeiter motiviert und gesund zu
erhalten – auch aus wirtschaftlichen
Erwägungen“, so Thomas Holm.
Dabei hilft die TK – bei der BurnoutProphylaxe und Raucherentwöhnung,
mit einer Demografieberatung oder
mit Tipps zu gesunder Ernährung im
Job, etwa für Schichtarbeiter.
Gesundes Essen an
Niedersachsens Schulen
Von der Smart Beach Tour, hier mit
Daniel Wernitz und Valentin Begemann,
über die Jugendfußballschule des HSV
bis zu der Initiative „Wer sich bewegt,
gewinnt!“ mit Biathlon-Olympiasiegerin
Magdalena Neuner: Gerade im Jahr der
Gesundheit will die TK ihren Versicherten
Lust auf Sport und Bewegung machen.
Gesundheitsförderung kann jedoch
nur erfolgreich sein, wenn sie in den
Lebenswelten der Menschen ansetzt. Deshalb geht die TK mit ihren
Angeboten auch direkt in die Kindergärten, die Schulen, Kommunen und
Betriebe. Diesen Weg in die sogenannten Settings, die alltäglichen
Lebensräume der Menschen, geht die
TK schon seit mehr als zehn Jahren –
mit Erfolg. Über 900 Schulen, mehr
als 700 Kitas und rund 7.500 Unternehmen hat die TK bereits auf ihrem
Weg zu einem gesunden Lebensumfeld unterstützt.
Wir behandeln unsere TK-versicherten Patienten genau wie die
Spitzensportler, die wir in
unserer Sportklinik betreuen.
Sportmediziner Dr. Thomas Bartels, einer
der medizinischen Leiter der Sportklinik
Halle, mit dem frisch am Knie operierten
Handballprofi Niklas Kupfer vom SC
Magdeburg. Spitzensportler wie Kupfer
stehen nach einer Verletzung oft schon
nach wenigen Wochen wieder auf der
Matte. Das erfordert besonders qualifizierte medizinische Leistungen, die über
das Projekt „Behandelt wie ein Spitzensportler“ jetzt auch TK-Versicherten
offenstehen.
8
Erfolgsfaktor Mitarbeitergesundheit
Beispiel betriebliches Gesundheitsmanagement: Ein Drittel ihres
Lebens verbringen die Berufstätigen
in den Betrieben. Und auch wenn
man den Begriff Gesundheit in den
Unternehmensbilanzen heute noch
meist vergeblich sucht: Die Mitarbeitergesundheit ist ein Faktor, der
den Unternehmenserfolg entscheidend beeinflusst – etwa in Form von
höherer Motivation und besseren
Arbeitsergebnissen. „Angesichts
der demografischen Entwicklung
und fehlender Fachkräfte wird es für
Unternehmen immer wichtiger, ihre
Lust auf gesunde Ernährung will
die TK Kindern und Jugendlichen
in Niedersachsen mit dem Projekt
Cuisinet machen. Denn: Gewohnheiten aus der Kindheit halten oft ein
Leben lang. Ein Team von Ernährungsberaterinnen besucht deshalb
für die TK Schulen und vermittelt den
Mädchen und Jungen im Unterricht
Wissen zu und Spaß an gesundem
Essen. Außerdem beraten sie die
Schulen zu passenden Angeboten für
Kantine und Kiosk und zur Gestaltung
gemütlicher Räume zum Essen.
„Ausgewogene und leckere Verpflegung anzubieten, die auch noch gut
angenommen wird, ist eine große
Herausforderung für Schulen“, sagt
die Leiterin der TK-Landesvertretung,
Dr. Sabine Voermans. Denn die
Präventionsexpertin ist überzeugt:
„Auch der Spaß darf dabei nicht zu
kurz kommen, wenn wir das Verhalten der Kinder langfristig verändern
wollen.“
Runter von der Couch!
Biathletin Magdalena Neuner und
Mountainbikerin Sabine Spitz haben
mehr gemeinsam als ihre olympischen Goldmedaillen: Beide engagieren sie sich mit der TK dafür, die
Menschen in Bewegung zu bringen.
„Ich wünsche mir, dass unsere Kampagne Lust auf Sport und gesunde
Bewegung macht“, sagt BiathlonRekordweltmeisterin Magdalena
Neuner. Während die „Sportlerin des
Jahres 2012“ zum Beispiel Fitnessübungen vorstellt, gibt MountainbikeWeltmeisterin Sabine Spitz Kindern
und Jugendlichen Tipps zum sicheren Radfahren abseits der geteerten
Wege. Vom Hamburger Urbanathlon
über die Jugendfußballschule des
HSV bis zur Smart Beach Tour engagiert sich die TK zudem auf zahlreichen Sportveranstaltungen in der
gesamten Republik. Und auch wenn
beim Sport mal etwas passieren
sollte, ist die TK für ihre Versicherten
da: zum Beispiel mit dem Projekt
„Behandelt wie ein Spitzensportler“.
Projekt Superklasse: Hamburger Schüler
rappen für ihre Gesundheit
„Schon wieder eine Sechs, mein
Leben ist zerstört. Ist denn irgendjemand da, der mich gerade hört? Ich
suche meinen Lehrer, doch der hat
keine Zeit. Ich will doch nur was fragen, doch niemand ist bereit.“ Was
die Hamburger Sechstklässler rappen,
lässt niemanden kalt. Sie singen von
schlechten Noten, Mobbing in der
Schule und Eltern, die keine Zeit
haben – Erfahrungen, die viele Kinder
und Jugendliche in Lurup teilen.
Vom Brennpunkt zur „Gesunden
Kommune“
Der Stadtteil im Westen der Hansestadt
gilt als sozialer Brennpunkt – und gehört
seit 2008 zu den über 60 Gemeinden
in Deutschland, die sich mithilfe der
TK zu einer „Gesunden Kommune“
entwickeln wollen. Das Projekt
„Superklasse“, in dem die Songs entstanden sind, soll genau dabei helfen.
Denn in den Songs setzen sich die
Kinder und Jugendlichen mit Fragen
auseinander, die sich viele von ihnen
zum ersten Mal gestellt haben: Was
bedeutet Gesundheit? Oder: Was
brauche ich, um gesund zu sein?
Die Erfahrung, gehört zu werden
In dem Projekt sind inzwischen 13 Titel
entstanden. Die Schüler singen sie auf
Stadtteil- und Schulfesten sowie in
Internet-Clips, die sie zusammen mit
Studiomusikern produziert haben. „Für
die Jugendlichen ist es eine ganz neue
Erfahrung, gehört zu werden. Auch
wenn viele der Songs erst einmal wie
ein Hilferuf klingen, sind sie doch voller
Power und stimmen mich zuversichtlich, dass die jungen Leute ihr Leben in
den Griff bekommen“, sagt TK-Präventionsexpertin Ursula Meller.
Neben dem Projekt „Superklasse“
unterstützt die TK über die Initiative
„Gesunde Kommune“ unterschiedliche gesundheitsfördernde Projekte,
die möglichst viele Menschen in den
jeweiligen Stadtteilen erreichen sollen –
vor allem in den Bereichen Ernährung,
Bewegung, Entspannung, Gewaltund Suchtprävention.
Mit dem Video „Jeder ist anders“ haben
die Schüler der Schule Maretstraße in
Hamburg-Harburg um Luk-Wa Omer (vorne)
sogar den Wettbewerb „Alle Kids sind
VIPS“ der Bertelsmann Stiftung gewonnen.
Und der Kooperationsverbund
„Gesundheitsförderung bei sozial
Benachteiligten“ zeichnete die Initiative als
Good-Practice-Projekt aus.
www.projektsuperklasse.de
Traumwärts – TK-Team startet beim
härtesten Radrennen der Welt
Durch endlose Wüsten, über Berge,
durch wechselnde Zeit- und Klimazonen – 4.800 Kilometer Tag und Nacht
auf dem Rad, einmal quer durch die
USA. TK-Motivationscoach Andreas
Niedrig will seinen Traum wahr
machen, das Race Across America als
Solofahrer zu bestreiten. Der Traum
platzt, als sich der ehemalige Weltklassetriathlet zwei Tage vor dem Abflug in
die USA verletzt. Spontan entscheiden
sich seine Betreuer, als TK-Team für
ihn an den Start zu gehen.
Für die acht Hobby-Radler, darunter
auch TK-Mitarbeiter Volker Herrmann,
erfüllt sich überraschend ein Lebenstraum, der so gar nicht ihr eigener
war. Der Film „Traumwärts“, der
2012 seine Vorpremiere feierte und
im Frühjahr 2013 in ausgewählten
Kinos zu sehen war, dokumentiert
wie sie das härteste Radrennen der
Welt erleben – und bewältigen.
„Mach das Beste aus deiner
Situation“
Und Andreas Niedrig? Der ehrgeizige
Intensivsportler hat aus der Erfahrung
für sich gelernt, dass Scheitern nicht das
Ende ist. „Scheitern kann der Beginn
einer neuen Herausforderung sein. Für
mich ist im Nachhinein jede Situation
meines Lebens, die mich zurückgeworfen hat, eine Chance gewesen, neu zu
beginnen“, so Niedrig. In einer Kolumne
der TK im Internet stellte er Menschen
vor, die trotz Handicap mit ihrer Einstellung zum Leben zeigen, was alles möglich ist – etwa Triathletin Rebecca Fondermann, die trotz Diabetes beim
Ironman auf Hawaii startete. Oder Wojtek Czyz: Dem angehenden Fußballprofi
musste mit 21 Jahren ein Unterschenkel
amputiert werden. Doch er fand aus
dem Tief heraus und hat bis heute als
Sprinter und Weitspringer vier Goldmedaillen bei den Paralympischen Spielen
gewonnen.
Ohne das Team und den Willen,
das Beste aus der Situation zu
machen, hätte keiner das Rennen
bewältigen können. Doch genau
das macht ja so eine Herausforderung aus: Jeder bringt seine
Stärken ein und gleicht damit die
Schwächen des anderen aus.
Volker Herrmann, der gemeinsam mit sieben Teamkollegen beim Race Across
America für den verletzten Andreas Niedrig
einsprang und beim härtesten Radrennen
der Welt für die TK an den Start ging.
www.tk.de, Webcode 360314
9
Projekte, Kampagnen & Initiativen
Stressfaktor Uni
So stark stehen Studierende
unter Druck
Stressless Academy: TK hilft gestressten
Studenten
Erst Turbo-Abitur, dann nahtlos in den
straff organisierten Bachelor- oder
Masterstudiengang. Die Folge: Der
Stresspegel der Studierenden steigt.
1.000 Studenten in Nordrhein-Westfalen hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der TK dazu befragt,
wie es ihnen in ihrem Alltag geht.
54 %
46 %
Unsere Umfrage hat gezeigt:
Jeder zweite Student steht
unter Dauerdruck.
Andrea Kleinbreuer, TK-Landesvertretung Nordrhein-Westfalen
ständig/häufig
gelegentlich/nie
Das erschreckende Ergebnis: Sorgen
und Stress schlagen ihnen immer stärker auf das Gemüt und die Gesundheit.
Die Hälfte der angehenden Akademiker
in NRW fühlt sich häufig bis ständig
gestresst. Auslöser sind Prüfungsstress,
Zeitdruck und Hektik, aber auch finanzielle Sorgen und Zukunftsängste.
Gelassen durch den Unistress
Um diesem Trend entgegenzuwirken,
hat die TK in Kooperation mit Hochschulen aus NRW die Kampagne
„Stressless Academy“ ins Leben
gerufen. Ziel der Aktion: jungen Menschen Techniken und Maßnahmen an
die Hand zu geben, um Stress und seine Symptome besser zu bewältigen.
An acht Hochschulen machte die Initiative im Jahr 2012 Station – weitere
Unikooperationen, auch in anderen
Bundesländern, sind geplant. Zum
Auftakt findet jeweils ein Antistresstag
statt, zum Beispiel mit SchnupperEntspannungskursen und Stressmessungen. Im Anschluss können die
Studierenden verschiedene weitere
Präventionsangebote wie eine beratende Ärzte-Hotline und ein Motivations- oder Entspannungs-Coaching
nutzen.
Erfolgsfaktor gesunde Mitarbeiter:
TK und Wirtschaft im Dialog
Ein Meeting jagt das nächste, auch
nach Feierabend steht das Diensthandy nicht still und oft sitzt die Angst im
Nacken, den Job zu verlieren – die
Anforderungen der modernen Arbeitswelt machen vielen Menschen zu
schaffen. Was Unternehmen für die
(psychische) Gesundheit ihrer Angestellten tun können – das erfuhren
Norddeutschlands Manager,
Geschäftsführer und Personalentscheider beim TK-Forum „Gesunde
Wirtschaft“. Das Thema: „Stress und
Burnout – Modeerscheinung oder
reales Problem?“
Training am Rande des TK-Forums „Gesunde
Wirtschaft“: Solche Schwingungsgeräte können etwa Mitarbeiter des Spiegel-Verlags im
hauseigenen Fitnessstudio nutzen. TriathlonOlympiasieger Jan Frodeno testet das
Ganzkörper-Workout.
10
Ob von Lufthansa, Kühne & Nagel, dem
Norddeutschen Rundfunk oder Google –
rund 200 Vertreter der unterschiedlichsten Branchen waren dabei. „Das
Bewusstsein, dass die Gesundheit
der Mitarbeiter für ein Unternehmen
einer der Erfolgsfaktoren ist, hat sich in
den vergangenen Jahren glücklicherweise immer weiter durchgesetzt“,
sagte der TK-Vorstandsvorsitzende
Dr. Jens Baas in der Eröffnungsrede.
Nicht zuletzt, weil jeder Krankheitstag
die Unternehmen viel Geld kostet, sind
immer mehr Unternehmen bereit, in
die Gesundheit ihrer Mitarbeiter zu
investieren. Seit mehr als zehn Jahren
steht die TK Arbeitgebern dabei mit
Rat und Tat zur Seite. In welcher
Form, das kann im Einzelfall sehr
unterschiedlich sein – von Gesundheitstagen über Beratungsangebote
zum Thema psychische Gesundheit
bis zu Schulungen der Vorgesetzten in
Sachen gesunde Führung.
Wie funktioniert Gesundheitsmanagement im
Unternehmen? Das diskutierten rund 200
Unternehmensvertreter beim TK-Forum
„Gesunde Wirtschaft“ in Hamburg. Von links:
Dr. Olaf Tscharnezki (Unilever), Karsten von
Rabenau (Otto), Triathlet Jan Frodeno, Thomas
Holm (TK), Frank Müller (Airbus).
Pulsus 2013: Ausgezeichnete Geschichten
für Kinder
„Warum legt Oma ihre Brille in den
Kühlschrank?“ und „Warum
trägt Mama im Sommer eine
Mütze?“ – mit diesen Fragen
beschäftigen sich die Bücher des
Vereins „Mehr Zeit für Kinder“.
Einfühlsame Vorlesegeschichten
mit schönen Illustrationen erkläm
ren kindgerecht Krankheiten, die
auch für viele Erwachsene nur
schwer zu begreifen sind. Neben der
Geschichte zum Vorlesen enthält
jeder Band Tipps für die Familie zum
Umgang mit der Krankheit.
Begeistert zeigte sich auch die Jury
de Pulsus-Awards, des gemeindes
samen Gesundheitspreises der
Techniker Krankenkasse und der
Te
Bild am Sonntag. Am 23. Mai 2013
B
erhielt „Mehr Zeit für Kinder e. V.“
e
iin Berlin die begehrte Auszeichnung als „Innovation des Jahres“.
Britta Surholt-Rauer, Redakteurin aus
dem Marketing der TK, hat in diesem
Jahr zum neunten Mal die Preisverleihung mitverantwortet: „Die Bücher
helfen Familien, das Leben mit Krankheit zu meistern. Sie beschreiben
Erfahrungen mit verschiedenen
Krankheiten so anschaulich, dass sie
spielerisch in den Familienalltag integriert werden können. Die PulsusJury war beeindruckt, dass die Initiatoren auch so schwere Stoffe wie
Demenz und Depression angehen.“
Katrin Bunk, stellvertretende Geschäftsführerin des Vereins: „Wir freuen uns
sehr über die Auszeichnung. Gerade
in der heutigen Zeit, in der vor allem
elektronische Medien häufig nur konsumiert werden, möchten wir mit
unseren Büchern zu mehr Gedankenaustausch und persönlicher Zuwendung innerhalb der Familie beitragen.“
Simone Linden (links) und Katrin Bunk,
„Mehr Zeit für Kinder e. V.“
Neues Transplantationsgesetz: Größte
Versandaktion in der TK-Geschichte
Obwohl schon lange für das Thema
engagiert, war das Jahr 2012 in
Sachen Organspende auch für die
TK besonders. Im Frühjahr, kurz nach
dem Start der TK-Kampagne „Von
Mensch zu Mensch“, reformiert der
Deutsche Bundestag das Transplantationsgesetz. Es verpflichtet die
Krankenkassen, ab dem 1. November
2012 allen Versicherten ab 16 Jahren
Informationsmaterial sowie einen
Organspendeausweis zuzuschicken.
Wir wollten die Menschen
gerade dann über das Thema
Organspende informieren, als
sie verunsichert waren, und
sie motivieren, für sich selbst
eine eigene Entscheidung zu
treffen.
Pia Jai, Leiterin der Projektgruppe zur
Organspende-Informationskampagne
Bei der TK kümmerte sich eine Projektgruppe um Pia Jai um die größte
Versandaktion in der TK-Geschichte.
„Wir wollten unseren Kunden die
Informationen schnellstmöglich zur
Verfügung stellen. Dies ließ sich
kostengünstig und zügig umsetzen,
indem wir eine Sonderausgabe unseres Mitgliedermagazins TK aktuell
mit einem Organspendeausweis
verschickt haben“, so Jai.
Im Juli 2012 berichteten Medien über
Unregelmäßigkeiten an
Transplantationszentren.
Erste Krankenkassen
stoppten daraufhin ihre
Versandaktionen. Pia
Jai dazu: „Wir entschieden, an unserem Termin
festzuhalten. Gerade wenn
Menschen durch die Berichterstattung verunsichert sind,
ist es wichtig, ihnen Informationen zur Verfügung zu stellen,
damit sie sich eine Meinung
bilden können.“
Im November 2012 erhielten deshalb
die sieben Millionen Versicherten der
TK als Erste von ihrer Krankenkasse
Informationen zur Organspende. Und
die Aktion zeigt Erfolg: Eine ForsaUmfrage belegt, dass mittlerweile
fast jeder dritte TK-Versicherte einen
Organspendeausweis hat, im Bundesdurchschnitt ist es nur jeder Fünfte.
11
Leistungen & Services
12
„Diagnostik per Telemedizin für den Patienten 2.0“
Um Glaukom-Patienten ihr Augenlicht zu erhalten, ist eine engmaschige Kontrolle entscheidend. Die
läuft in einem TK-Projekt mit der Uniklinik Greifswald per Telemedizin direkt von zuhause aus. Bei auffälligen Werten warnt das System die Mediziner um Professor Dr. Frank Tost. Digitalisierte Medizin,
von der die TK-Versicherten nicht nur in diesem, sondern auch in vielen weiteren Projekten profitieren.
Das Smartphone misst den Blutdruck,
der Arzt erklärt die geplante Operation
auf dem Tablet-Computer und täglich
senden chronisch kranke Patienten ihre
aktuellen Daten an telemedizinische
Zentren – was vor 20 Jahren noch wie
Zukunftsmusik klang, hat längst Einzug in den medizinischen Alltag gehalten. Und mit der technischen Möglichkeit, sich auf kurzem Weg schnellen
Rat von Experten oder Fachkollegen
zu holen, haben sich medizinische
Zweitmeinungsverfahren inzwischen
im Gesundheitswesen etabliert. Von
dieser Entwicklung profitieren Ärzte
und ihre Patienten gleichermaßen –
durch eine bessere Diagnostik mit
hochempfindlichen Geräten können
Befunde heute umfassend bewertet
und Therapie-Entscheidungen auf
breiterer Grundlage getroffen werden.
Eines kann die Technik aber nicht:
den Arzt ersetzen.
Vom Piloten zum Projekt
Alltag 2012 bei der TK: Fachexperten
aus dem Versorgungsbereich sitzen
zusammen und diskutieren die Ergebnisse eines Pilotprojektes. Rund 90
Ärzte hatten sich bereit erklärt, ein
neues Werkzeug für den Praxisalltag
von morgen zu testen. Dabei stellen
Allgemeinmediziner und Fachärzte
ihre freien Termine ins Internet. Und
TK-Versicherte können direkt darauf
zugreifen und diese auch gleich
buchen. Ein unerwünschter Eingriff in
den Praxisalltag oder Kostenersparnis? Die Ergebnisse lassen aufatmen:
Über 85 Prozent der Ärzte waren
zufrieden und würden das Instrument
weiterempfehlen. So wird aus dem
Piloten ein größeres Projekt. Und später vielleicht einmal Alltag. Und in
zehn Jahren wird man sich vielleicht
fragen, wie man denn eigentlich an
einen Arzttermin herankam, bevor es
das Internet gab.
Telemedizin zahlt sich aus
So wie dem „Online-Terminservice“
geht es vielen digitalen Neuerungen,
die ihren Weg in den medizinischen
Alltag suchen: Am Anfang stehen erst
die Ideen und dann die Fragen nach den
Partnern und der Realisierbarkeit. Und
die der Kosten. Gerade sind die ersten
Ergebnisse des Projektes „Telemedizin fürs Herz“ auf dem Tisch. Eine
erste Erkenntnis ist daraus: Wer über
die Distanz gecoacht wird, muss seltener ins Krankenhaus. Ein Beleg mehr,
dass es sich bezahlt macht, in geregelte telemedizinische Kommunikation
mit den Patienten zu investieren.
Unsere Versicherten wollen
selbst bestimmen, wann,
wie und wo sie CoachingAngebote nutzen.
TK-Präventionsexpertin
Dr. Nicole Knaack
Und das tut die TK: Antistress-Coach,
Fitness-Coach, Burnout-Coach – das
Angebot wächst und ebenso die
Nachfrage. Denn Versicherte wollen
gerne selbst bestimmen. Nicht nur,
welches Programm sie für sich nutzen, sondern auch, wie und wann sie
es nutzen. Der große Vorteil von allen
Angeboten, die 24 Stunden am Tag
und 365 Tage im Jahr verfügbar sind.
Kein Wunder also, dass sich TelefonServices wie das TK-Ärztezentrum oder
das Zweitmeinungstelefon schnell
etabliert haben und ebenso stark
nachgefragt werden wie die Dienste
im Internet – vom Ärzteführer bis zum
Kliniklotsen der TK.
Digitaler Hausbesuch
Während die Coaching-Programme in
der Prävention vor allem motivieren
sollen, wird eCoaching für kranke
Menschen zum täglichen Ritual: Patienten mit der Atemwegserkrankung
COPD zum Beispiel profitieren im
Projekt „A.T.e.m.“ davon, dass ihr
telemedizinischer Begleiter nicht nur
Werte wie den Sauerstoffgehalt im
Blut misst und via Telefonleitung an ein
Zentrum zur Auswertung weitergibt.
Das kleine Gerät stellt auch gezielte
Fragen zu Krankheitssymptomen und
zum Befinden und gibt Hinweise zum
Umgang mit der Krankheit.
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel informierte sich beim Girls‘Day im Bundeskanzleramt über ein neuartiges Versorgungsmodell der TK: Eine App soll
Hausärzten helfen, bei verdächtigen Hautveränderungen die Zweitmeinung eines
Experten einzuholen. Wie das zukünftig
funktionieren könnte, probierten die eingeladenen Schülerinnen und Angela Merkel
vor Ort selbst aus.
Leistungen & Services
Herzcheck im Sekundenbruchteil
Mit unserem Tracking-Projekt
können wir die Behandlung
erkrankter Babys und die Kommunikation zwischen den Ärzten und
Eltern effektiver gestalten.
Längst hat die sogenannte Integrierte
Versorgung die Telemedizin entdeckt:
In Mecklenburg-Vorpommern bestimmen Glaukom-Patienten Augeninnendruck und Blutdruck von zuhause aus
und übertragen die Daten in eine elektronische Patientenakte der Uniklinik
Greifswald. Gibt es auffällige Werte,
warnt das System die Mediziner um
Professor Dr. Frank Tost, die dann
eingreifen können. Und in SachsenAnhalt deckt ein elektronisches Informationssystem seltene Hormon- und
Stoffwechselerkrankungen bei Neugeborenen auf, indem Endokrinologen
aus zehn Städten dort Werte ihrer
kleinen Patienten eingeben. In Berlin
und Nordrhein-Westfalen sorgen
Herzchecks mittels Kardio-CT/-MRT im
Sekundenbruchteil und ohne Skalpell
für Klarheit, ob eine Operation erforderlich wird, während in Hannover die
Nachsorge für Cochlea-Implantate per
Telemedizin funktioniert. Das digitalisierte Gesundheitswesen hat viele
Gesichter – und täglich werden es mehr.
Professor Dr. Klaus Mohnike, Oberarzt
in der Pädiatrischen Endokrinologie der
Universitätskinderklinik Magdeburg,
erprobt mit seinem Team ein neues
Informationssystem zum NeugeborenenScreening.
Am dritten Lebenstag entnimmt man in
Deutschland Neugeborenen ein paar
Tropfen Blut aus der Ferse und sucht nach
verdächtigen Stoffwechselprodukten oder
Hormonwerten. Nicht geregelt ist, wie die
Ergebnisse des Screenings die Eltern
erreichen. Das deutschlandweit einmalige
Tracking-Modellprojekt soll sicherstellen,
dass wirklich alle auffällig getesteten
Kinder von einem Spezialisten untersucht
werden.
Drei Fragen an Klaus Rupp
Welche Wege geht die TK in
Richtung digitalisierter Medizin?
Wir wollen aktiver Gestalter und
Impulsgeber im Gesundheitssystem
sein – gerade wenn es darum
geht, neuartige Versorgungskonzepte ins Leben zu rufen und
umzusetzen.
Klaus Rupp, Leiter des
TK-Versorgungsmanagements
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Rupp: „Oft erschließt sich nicht auf
den ersten Blick, ob Patienten von
einem neuen Angebot profitieren oder
damit Kosten eingespart werden.
Daher ist es gut, neue Versorgungsformen zunächst im kleinen Rahmen
zu erproben und im Erfolgsfall auszurollen. Auf diese Weise haben wir
eine ganze Reihe von Projekten für
ganz unterschiedliche Krankheitsbilder
gestartet, um Erfahrungen zu sammeln und diese auch wissenschaftlich
auszuwerten.“
Warum ist das Thema so wichtig
für die TK?
Rupp: „Der demografische Wandel
bringt mit sich, dass es in Zukunft
immer schwieriger wird, die Menschen
bestmöglich medizinisch zu versorgen.
Und wenn es uns gelingt, mit Telemedizin zum Beispiel Krankenhausaufenthalte zu vermeiden, ist das für alle
gut: für die Patienten, weil sich ihre
Krankheit nicht verschlimmert und sie
in ihrem gewohnten Umfeld bleiben
können, aber auch für die Solidargemeinschaft, weil die gesparten Kosten
für andere Leistungen verwendet
werden können.“
Und was kommt in Zukunft noch?
Rupp: „Durch Vernetzung fließen
Informationen schneller und Entscheidungen sind so auf einer besseren
Grundlage möglich – für Mediziner und
Patienten. Das ist gut für die Qualität.
Und dies setzt sich verstärkt auch in
unserem Gesundheitsalltag durch –
viele Apps wie der Diagnoseschlüssel
oder die Kliniksuche zeigen uns schon
jetzt, dass die Menschen das auch wollen. Der nächste wichtige Schritt auf
der Leistungserbringerseite ist eine
sichere telematische Plattform, auf
der sich Mediziner untereinander über
Befunde austauschen können. Der
elektronische Arztbrief ist da nur ein
erster kleiner Schritt.“
Willkommen! 75.000 TK-Babys erblickten
2012 das Licht der Welt
Allein 2012 zählte die TK bei ihren Versicherten rund 75.000 Geburten. Und
als Familienkasse steht die TK Müttern
und Vätern bei Schwangerschaft und
Geburt ganz besonders zur Seite.
Hintergründe bieten – auf Wunsch
nicht nur per Post, sondern seit neuestem auch per E-Mail.
Neueste Medizintechnologie für
Frauen mit Kinderwunsch
Einen guten Start ins Leben – das
wünschen sich alle Eltern für ihr Kind.
Mit dem Angebot „Babyfocus“ hat
die TK eine Rundum-Betreuung entwickelt, mit der Frauen und ihre Neugeborenen von der Schwangerschaft
über die Entbindung im Krankenhaus
bis zur Nachsorge optimal versorgt
sind. Dazu gehören zum Beispiel ein
Geburtsvorbereitungskurs mit Partner, eine Ernährungsberatung, die
geburtsvorbereitende Akupunktur, ein
Erste-Hilfe-Kurs für Babys oder ein
Neugeborenen-Hörscreening.
Über ihre kleine Vivien freuen sich Anka
und Ronnie Olewski besonders. Denn
die Softwareentwicklerin befürchtete
zunächst, dass eine Operation wegen
eines Myoms – eines gutartigen Tumors
in der Gebärmutter – ihre Chance auf
eigenen Nachwuchs deutlich verringern
könnte. „Glücklicherweise habe ich
vom TK-Ärztezentrum von der neuen
Behandlungsmethode am Klinikum
Dachau erfahren und bin froh, dass
diese Therapie bei mir tatsächlich möglich war. Und das dazu, aufgrund des
Behandlungsvertrags zwischen der TK
und dem Klinikum, unkompliziert auf
Chipkarte. Etwa ein halbes Jahr später
konnten wir uns darüber freuen, dass
ich schwanger war“, erzählt die berufstätige Mutter.
Bei der Behandlung erhitzen gebündelte Ultraschallwellen gezielt den
Tumor, bis er einschmilzt und schließlich zerstört ist. Experten sprechen
vom Magnetresonanztomografiegesteuerten fokussierten Ultraschall
(MRgFUS). Die Gebärmutter bleibt
vollständig erhalten, weshalb sich das
Verfahren besonders für Frauen mit
Kinderwunsch eignet. Damit TK-Versicherte sofort von der neuesten
Medizintechnologie profitieren und nicht
erst auf die Aufnahme in die Regelversorgung warten müssen, hatte die
TK schon 2010 als erste Kasse mit dem
Klinikum Dachau einen Vertrag über
die Integrierte Versorgung geschlossen. Hinzugekommen ist 2012 das
FUS Zentrum Bottrop.
Infoangebot „Rundum schwanger“
Das TK-Infoangebot „Rundum
schwanger“ hat sich zu einer festen
en
Größe für Frauen entwickelt, die ein
Kind erwarten. 2012 hat sich schon
on
jede dritte Schwangere dafür entschieden. Abgestimmt auf die jeweiweiligen Schwangerschaftsmonate
erhalten die Mütter in spe sechs
kompakte Infopakete, die auf
mehr als 140 Seiten Wissenswertes rund um Ernährung und
Bewegung, Geburt, Risiken in
der Schwangerschaft und Stillen
sowie medizinische und rechtliche
e
„Babyfocus“
Hyperinsulinismus – innovative
Behandlung in Greifswald
Etwa 15 bis 20 Babys kommen jedes
Jahr in Deutschland mit einem sogenannten Hyperinsulinismus zur Welt.
Das heißt: Die Bauchspeicheldrüse
schüttet im Verhältnis zum Blutzucker
zu viel Insulin aus. Das Baby unterzuckert ständig und kann sich nicht normal entwickeln. Professor Dr. Winfried
Barthlen, Direktor der Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie der Universitätsmedizin Greifswald: „Mit unserer
spezifischen Diagnostik und der sehr
schonenden Operation entfernen wir
nur das hochpathologische Gewebe,
so dass die Bauchspeicheldrüse erhalten bleibt. Das setzt das Risiko, lebensbedrohliche Hirnschädigungen zu erleiden oder später lebenslang an Diabetes
zu erkranken, auf nahezu null. Das Kind
kann vollständig geheilt werden.“ Der
medizinische Leiter begleitet die Patienten und ihre Familien zudem kontinuierlich während und nach der gesamten
Behandlung. Greifswald gehört zu den
vier Zentren weltweit, die diese Therapie anbieten – Spitzenmedizin, die TKVersicherten über einen speziellen
Vertrag offensteht.
eht.
st
Ein Glück, dass es diese neue
Therapie gibt – und das bei der TK
sogar ganz einfach auf Chipkarte.
Etwa ein halbes Jahr später konnten wir uns darüber freuen, dass
ich schwanger war.
Anka Olewski hatte einen gutartigen Tumor
in der Gebärmutter, der per Magnetresonanztomografie-gesteuertem fokussierten
Ultraschall (MRgFUS) entfernt werden
konnte.
Mit unserer neuen Methode
können wir die kleinen Patienten
vollständig heilen.
Professor Dr. Winfried Barthlen, Direktor der
Klinik und Poliklinik für Kinderchirurgie der
Universitätsmedizin Greifswald
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Leistungen & Services
Mit Hightech gegen Krebs
Ionenstrahl, Gamma-Knife, Protonentherapie – wenn Ärzte heute den
Kampf gegen den Krebs aufnehmen,
klingt ihr Vokabular in etwa so wie
aus „Krieg der Sterne“. Und ebenso
futuristisch muten ihre Methoden
auch an: Strahlen statt Skalpell, Biomarker statt Chemotherapie und
Ultraschall statt Resektion. Für betroffene Patienten und ihre Ärzte macht
diese Entwicklung Mut. Sie zeigt, dass
eine Krebsdiagnose längst kein Todesurteil mehr sein muss. Und dass man
selbst gegen bösartige und hartnäckige Tumore etwas tun kann, wenn
man weiß, wie sie funktionieren. Die
TK setzt sich aktiv für neue Behandlungsmethoden ein und schließt für
ihre Versicherten Verträge mit hochspezialisierten Therapiezentren.
Unser Biomarker-Test kann so
mancher Brustkrebspatientin
eine strapaziöse Chemotherapie
ersparen.
Professor Dr. Tjoung-Won Park-Simon,
Bereichsleiterin Gynäkologische Onkologie
und stellvertretende Klinikdirektorin der
Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
der Medizinischen Hochschule Hannover
Diagnoseschock
72.000-mal pro Jahr fällt in Deutschland die Diagnose Brustkrebs. Für
betroffene Frauen ein Schock, und
aus dem meist kleinen Knoten in der
Brust wird Todesangst. Und auf die
erste Behandlung folgt meist die Chemotherapie mit der Folge, dass die
Haare ausfallen. Kein Blick mehr in
den Spiegel, ohne an die Krankheit zu
denken. Und kein Treffen mit anderen
Menschen, ohne dass der Krebs präsent ist – eine schwere zusätzliche
Belastung für die Patientin.
Entscheiden Sie sich für
das Leben.
Annette Rexrodt von Fircks, Brustkrebspatientin und Bestseller-Autorin
Mit dem Gamma-Knife, dem weltweit
modernsten Hochpräzisions-Bestrahlungsgerät, können Neurochirurg Dr. Gerhard A.
Horstmann und sein Team am GammaKnife-Zentrum Krefeld Hirntumoren auf
Zehntelmillimeter genau behandeln. Gesundes Gewebe wird geschont. Außerdem
bleibt Patienten mit dieser Strahlentherapie
ein chirurgischer Eingriff erspart.
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sich der früh erkannte Tumor nicht
später auf Leber, Lunge oder Knochen
ausdehnt? Eine Antwort auf diese
Frage hat Professor Dr. Tjoung-Won
Park-Simon aus Hannover gefunden:
Die stellvertretende Direktorin der
dort ansässigen Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe arbeitet mit
einem Test, der das Rückfall-Risiko
anhand von Biomarkern (uPA/PAI-1Test) bestimmt: „Der Test eignet sich
für Frauen über 35, die einen kleinen
Tumor mittleren Gradings ohne
Lymphknotenbefall haben“, so die
Ärztin. Wenn das Tumorgewebe
bestimmte Rezeptoren aufweist und
andere hingegen nicht, könne man
den Verlauf prognostizieren und bei
guter Prognose mit gutem Gewissen
auf die Chemotherapie verzichten.
Der Erfolg ist wissenschaftlich belegt.
So erging es auch Bestseller-Autorin
Annette Rexrodt von Fircks, bei der
vor 15 Jahren ein 14 Zentimeter großer bösartiger Tumor in der Brust entdeckt wurde. Die Chemotherapie als
Freund? Eine große Herausforderung,
weiß die Autorin, die die psychische
Komponente als einen wesentlichen
Beitrag des Heilprozesses einschätzt
und gemeinsam mit der TK entsprechende Ratgeber herausgibt.
Brustkrebs ohne Chemotherapie –
ein Risiko?
Wie viel besser wäre es da, wenn man
auf die den Geist und den Körper malträtierende Chemotherapie verzichten
könnte, die ja eigentlich dazu dient, dass
Fällt die Prognose nicht gut aus oder
wird allgemein ein bösartiger Tumor
vermutet oder festgestellt, kann die
Kombination der Positronen-Emissions-Tomografie mit der Computertomografie (PET/CT) mehr Klarheit bringen – wie sie inzwischen in mehreren
Städten angeboten wird. Dabei
machen winzige radioaktive Teilchen
(sogenannte Tracer) die Krebsherde
sichtbar und zeigen dem Arzt, ob der
Tumor sich gutartig oder bösartig verhält. Der Trick: Für die Untersuchung
werden Substanzen verwendet, wie
sie auch im normalen Körperstoffwechsel vorkommen – zum Beispiel
Traubenzucker. Von diesem „Brennstoff“ brauchen Krebszellen überdurchschnittlich viel. Einmal radioaktiv
gemacht heben sie sich im Röntgenbild als leuchtende Punkte ab und
geben somit genaue Informationen
über ihre Position im Körper.
Bessere Diagnostik für klare
Befunde
Die Beispiele zeigen: Je mehr man
über den jeweiligen Krebs weiß, desto differenzierter kann die Methode
sein, mit der man ihn aufspürt oder
ihm bei positivem Befund begegnet.
So sorgt eine entsprechende Früherkennungsmethode der Uniklinik Jena
bei Frauen mit erhöhtem Brustkrebsrisiko früh für Klarheit und kommt
dabei ohne Röntgenstrahlungen oder
Gewebeuntersuchungen aus.
Die Magnetresonanz-Mammografie
(MRM) gilt unter Experten derzeit als
das Diagnoseverfahren mit der höchsten Treffsicherheit, wenn es um das
Aufspüren von Tumoren in der Brust
geht. Sie ist aufwändig und erfordert
eingehende medizinische Detailkenntnisse. Deshalb wird sie nur von
wenigen Spezialisten wie Professor
Dr. med. Werner Kaiser in Jena angeboten – die Kosten übernimmt die TK.
Mehr als „Bestrahlung“ – Radiologen
operieren ohne Skalpell
Inoperabel. Gerade bei einer Krebsdiagnose steht dieser Begriff für das
größte anzunehmende Unglück. Doch
auch hier hat die technische Weiterentwicklung Möglichkeiten geschaffen, die das Weiterleben und sogar
eine Heilung möglich machen. So
operieren in Krefeld und an anderen
Standorten die Chirurgen inzwischen
mit der Computermaus: Zehntelmillimetergenau entfernt das „Strahlenmesser“ dabei den Hirntumor, ohne
umliegendes Gewebe zu beschädigen. Der Vorteil: Weder muss der
Patient wochenlang täglich bestrahlt
werden, noch wird sein Kopf in einer
Operation geöffnet. Normalerweise
genügt schon eine einzige Bestrahlung mit dem Gamma-Knife, um den
Tumor komplett auszulöschen.
Schwer zugängliche Tumore hat auch
die Ionenstrahltherapie zum Ziel.
Können diese aufgrund ihrer Tiefe
im Körper mit der herkömmlichen
Strahlentherapie nicht ausreichend
behandelt werden, erlaubt die neue
Technik eine zielgenauere Bestrahlung der Tumore. Ähnlich verhält es
sich bei der Protonentherapie: Dabei
wird der Strahl computergesteuert
durch ein Vakuumrohr geleitet und
jeweils so in die gewünschte Position
gedreht, dass die Protonen von jeder
Seite her mit einer Genauigkeit von
einem halben Millimeter exakt an
dieselbe Stelle im Tumor geschossen
werden können.
Neue Methoden geben neue
Hoffnung
Die Vielfalt der heute zur Verfügung
stehenden Behandlungsmöglichkeiten bietet die Chance, Patienten mit
ganz unterschiedlichen und auch sehr
schweren Krebserkrankungen indivi-
duell zu helfen. So hat Professor Dr.
Peter Hohenberger von der Uniklinik
Mannheim eine Methode entwickelt,
mit der er Weichteiltumoren mit hochdosierten Medikamenten zu Leibe
rückt: Um den übrigen Körper nicht
zu schädigen, trennt er das Bein oder
den Arm einfach für eine Zeit vom
Blutkreislauf des Patienten ab und
„spült“ das Körperteil mit hochwirksamen Wirkstoffen. Eine neue und
auf den ersten Blick ungewöhnliche
Methode, die ihre Wirksamkeit aber
bewiesen hat. Methoden wie diese
machen es möglich, mehr Menschen neue Hoffnung auf Heilung
geben zu können. „Deshalb arbeitet
die TK daran, ständig weitere neue
Behandlungsmethoden auf ihren
Nutzen zu überprüfen und frühzeitig
mit den Initiatoren entsprechende
Versorgungsverträge zu schließen,
damit TK-Versicherte möglichst rasch
davon profitieren können“, sagt Birgit
Thiedemann, die bei der TK die innovativen Verträge für Krebspatienten
betreut.
Hat die Physik die passenden Waffen im
Kampf gegen Krebs? Mithilfe von Teilchenbeschleunigern erreichen Strahlen inzwischen
annähernd Lichtgeschwindigkeit, bevor sie
in den Körper eindringen. Am Heidelberger
Ionenstrahl-Therapiezentrum (HIT) bekämpfen der Physiker und Wissenschaftlichtechnische Direktor Professor Dr. Thomas
Haberer und sein Team besonders widerstandsfähige Tumore mit weltweit einmaliger Präzision.
Wir überprüfen ständig neue
Behandlungsmethoden auf ihren
Nutzen, damit TK-Versicherte von
vielversprechenden Innovationen
möglichst rasch profitieren können.
Birgit Thiedemann, Expertin für die innovativen TK-Versorgungsverträge für
Krebspatienten
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Leistungen & Services
Per Mausklick zur TK
Kinder und Jugendliche müssen
einen gesunden Umgang mit sozialen Medien lernen.
TK-Psychologe York Scheller in dem Panel
„Kinder. Social Media. Verantwortung.“
auf der Social Media Week 2013 in
Hamburg
Der Internetauftritt der TK hat ein neues
Gesicht bekommen. Klares Design,
einfache Navigation und eine neue
Darstellung, die sich automatisch dem
Nutzer anpasst – egal ob er einen
mobilen Touchscreen oder einen stationären PC verwendet. „Unser Ziel:
Die Nutzer sollen mit so wenigen Klicks
wie möglich zum Ziel kommen“, sagt
der Projektleiter des Relaunchs, Holger Raffert. Außerdem ist die Auflösung optimiert: „Die Schlagworte sind
‚responsive Design‘ und HD-Bilder“,
so der Internetexperte. Die Seite ist
zwar für 1.280 Pixel optimiert, sie
funktioniert aber auch problemlos auf
kleineren Oberflächen.
Medien & Meinungen
Auch die Social-Media-Kanäle der TK
sind jetzt besser in den TK-Auftritt
integriert. Holger Raffert: „Direkt auf
der Startseite haben wir die News
aus Facebook und Twitter als Stream
integriert.“ Außerdem ist das neue
www.tk.de barrierefrei. Das heißt:
Auch Menschen mit Sehbehinderung
können es problemlos nutzen.
Die weltweit größte öffentliche Konferenz zum Thema Social Media – und
die TK mittendrin. Bei der fünften SocialMedia-Week, die neben zehn weiteren Weltmetropolen 2013 auch wieder in Hamburg stattfand, war die TK
offizieller Gesundheitspartner sowie
Gastgeber zweier Diskussionsrunden.
Im Panel „Kinder. Social Media. Verantwortung.“ drehte sich alles um das
sichere Surfen von Kindern im Internet. Im zweiten Forum diskutierten
die Teilnehmer über die Medienkompetenz in modernen Unternehmen.
www.tk.de
m.tk.de
Neu ist auch das Portal „Medien &
Meinungen“ für Medienschaffende.
Journalisten, Blogger und andere Meinungsmittler finden hier aktuelle Themen und Positionen der TK. Ein SocialMedia-Newsroom, Informationen aus
den Ländern und ein umfangreiches
Illustrationsangebot für die redaktionelle Berichterstattung runden den
neuen Internetauftritt der TK-Pressestelle ab.
www.presse.tk.de
Social Media Week 2013
www.tk.de, Webcode 410186
Internetvideos gegen
Ausgrenzung
Mobbing ist trauriger Alltag an deutschen Schulen. Deshalb haben YouTube und der Verein „Laut gegen
Nazis“ den Jugendwettbewerb „361
Grad Respekt“ ins Leben gerufen.
Unter der Schirmherrschaft von Bundesfamilienministerin Dr. Kristina
Schröder sind Jugendliche aufgerufen, selbst gedrehte Clips auf das
Videoportal YouTube hochzuladen, die
sich mit dem Thema Ausgrenzung
auseinandersetzen.
Carolin Niemczyk und Daniel Grunenberg
von der Band Glasperlenspiel,
TK-Vorstandsvorsitzender Dr. Jens Baas,
Bundesfamilienministerin Dr. Kristina
Schröder, Sabine Frank (Google
Deutschland), Jörn Menge (Laut gegen
Nazis e. V.) und YouTuber Christoph
Krachten (von links) setzen mit der
YouTube-Kampagne „361 Grad Respekt“
gemeinsam ein Zeichen gegen
Ausgrenzung.
18
Hauptpartner der Initiative ist die TK,
mit deren Unterstützung der 361 GradYouTube-Kanal zur dauerhaften Plattform ausgebaut wird. Um gegen Mobbing in der Schule vorzugehen, hat die
TK bereits in der Vergangenheit in fast
allen Bundesländern die Initiative
„Mobbingfreie Schule – Gemeinsam
Klasse sein“ auf den Weg gebracht. Ziel
hierbei ist auch, Kinder und Jugendliche für einen respektvollen Umgang
miteinander zu sensibilisieren.
www.youtube.com/361grad
www.tk.de, Webcode 496162
„Impftermin nicht vergessen!“ –
TK-Erinnerungsservice hilft mit
Früherkennung und Vorsorge ist für
TK-Versicherte jetzt ganz einfach:
Auf Wunsch informiert der TK-Erinnerungsservice sie kostenlos per E-Mail
oder Brief über ihre anstehenden
Untersuchungstermine. Ob Gesundheits-Check-up, Krebsfrüherkennung,
Hautkrebs-Screening oder individueller Impftermin – der Erinnerungsservice hilft, dass kein Termin mehr
durchrutscht.
www.tk.de, Webcode 095112
Lob 2.0: der digitale Schulterklopfer
Jeder von uns leistet täglich Kleines
und Großes – ob bei der Arbeit, in der
Freizeit oder innerhalb der Familie. Doch
lobende Worte bleiben in der heutigen
schnelllebigen Welt häufig aus. Dagegen hat die TK mit dem „digitalen
Schulterklopfer“ ein Zeichen gesetzt.
Über die Facebook-Seite der TK konnten soziale Netzwerker die aufmunternde Botschaft an jeden verschicken,
der sie verdient. „Gut gemacht!“ haben
über 4.000 User ihren Freunden,
Bekannten und Kollegen mit der
Geste gesagt.
www.facebook.com/technikerkrankenkasse
Medikamente im Test – die
Arzneimitteldatenbank
Kopfschmerzen, Schnupfen, Sodbrennen – nahezu jeder wird davon einmal
geplagt. Viele greifen dann zu rezeptfreien Arzneimitteln. Die Arzneimitteldatenbank der Stiftung Warentest hilft
bei der Wahl des passenden Mittels.
Mehr als 9.000 Medikamente sind
darin bewertet – rezeptfreie und
rezeptpflichtige. TK-Versicherte können diese sonst kostenpflichtige
Datenbank umsonst nutzen und erhalten nicht nur umfangreiche Informationen zu einzelnen Wirkstoffen, sondern auch Preisvergleiche für
Präparate mit gleichem Wirkstoff –
und können so bares Geld sparen.
www.tk.de, Webcode 024970
„Social Head-Work“ bei der TK
Um die besten Köpfe zu finden, setzt
die TK ebenfalls auf Facebook. Das
soziale Netzwerk bietet nämlich nicht
nur viele Chancen für den Kundendialog, sondern auch für die Suche nach
neuen Mitarbeitern. „Unser Ziel ist es,
mögliche Bewerber dort abzuholen, wo
sie sich aufhalten, und früh in ihrem
Entscheidungsprozess mit ihnen ins
Gespräch zu kommen“, sagt Jürgen
Sorg, der bei der TK für Recruiting
und Personalmarketing zuständig ist.
www.facebook.com/tk.karriere
TK gewinnt Young-Brand-Award
Die TK ist die beste Krankenkasse –
das sagen 3.593 junge Menschen im
Alter von 13 bis 29 Jahren. Beim
Online-Voting der Young-BrandAwards stimmten insgesamt 14.668
User in verschiedenen Kategorien für
ihre Lieblingsmarken. Bei den Krankenkassen ging die TK als Gewinner
hervor. Die Befragung ergab auch,
dass junge Leute verstärkt SocialMedia-Kanäle nutzen, um sich über
Themen der Krankenversicherung zu
informieren.
www.youngbrandawards.com
Der digitale Weg zum nächsten
Gesundheitskurs
Ob Bewegung, Ernährung, Stressbewältigung, Entspannung oder Suchtprävention: Die TK hat für jeden, der
sein Leben etwas gesünder gestalten
möchte, als Starthilfe den richtigen
Kurs im Angebot – qualitätsgesichert
und auf neuester wissenschaftlicher
Basis. Mit der Online-Suche findet
man den richtigen Kurs in seiner
Nähe.
Über eine kleine Anerkennung
freut sich jeder. Mit dem digitalen
Schulterklopfer haben wir daraus
eine virale Kampagne gemacht.
Bruno Kollhorst, Leiter Social Media
www.tk.de, Webcode 040180
Geschäftsbericht für unterwegs
Spannende Artikel, animierte Infografiken, Videoclips, AudioSlideshows sowie Links zu weiterführenden Informationen und der
Finanzteil zum Download – der
diesjährige TK-Geschäftsbericht
steht Ihnen auch in einer brandneuen Fassung als digitales Magazin zur Verfügung. Er ist auf jedem
Tablet, Smartphone oder PC abrufbar und lädt zum interaktiven Stöbern ein: einfach den QR-Code
scannen.
www.tk.de/geschaeftsbericht
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Menschen hinter dem Logo
20
20
„Eine echte Zukunftsperspektive für Waisenkinder“
Gutes tun – das ist für viele Mitarbeiter der Techniker Krankenkasse Ehrensache. In ihrer Freizeit
setzen sie sich für andere Menschen ein – so wie zum Beispiel Deniz Kumcu. Der Vertriebsmitarbeiter aus Berlin war in seinem Sabbatjahr in Myanmar unterwegs. Seitdem lassen ihn die
Menschen – und vor allem die Kinder dort – nicht mehr los.
Eigentlich sollte das Sabbatjahr für
Deniz Kumcu eine ganz normale Auszeit werden: Eine lockere Rucksacktour durch Asien hatte der Berliner
2011 geplant, um Land und Leute
kennenzulernen. Doch auf seiner Reise blieb es nicht bei Tempel-Hopping,
Dschungel-Exkursionen und kulinarischen Entdeckungen: „In Myanmar
kam ich der Armut plötzlich so nah.
Da konnte ich nicht einfach dran vorbeihuschen“, erzählt der 36-Jährige.
Also machte er spontan für vier Tage
Station in der Vier-Millionen-Stadt
Yangon. Zwei Hilfsprojekte für Waisenkinder hatte Kumcu dort entdeckt:
die buddhistische „Shwe Myint Zu“Klosterschule und das „Drop-in-Center“ für Straßenkinder. „Das Kloster
ist das Zuhause für 80 Mädchen und
Jungen. Das Straßenkinderprojekt
gibt tagsüber rund 50 bedürftigen
Kindern Zuflucht“, beschreibt der
TKler die Situation vor Ort. In beiden
Einrichtungen fehlte es an allen Ecken
und Enden.
Eine Schüssel Reis für ein
Kinderlächeln
Noch vor Ort kaufte Kumcu also
säckeweise Reis – das, was die Kinder am nötigsten brauchen. Er bat im
fernen Deutschland um Unterstützung für die Waisen, schrieb seine
Familie an, fragte Freunde und erzählte im Intranet der TK von den Kindern
von Myanmar. Mit Erfolg: „Viele
haben sofort reagiert und mir eine
Spende überwiesen. Insgesamt
5.500 Euro sind so zusammengekommen – mehr als 1.100 Euro allein von
meinen Kollegen“, ist der DiplomKaufmann noch heute gerührt. Und
weil die Kinder möglichst schnell
etwas davon haben sollten, kehrte er
wenige Wochen später nach Myanmar zurück.
geschlüpft. Kein Wunder: Viele von
ihnen hatten vorher noch nie eine
Schuluniform getragen.“
Doch auch zurück im 10.000 Kilometer entfernten Deutschland hat Kumcu die Waisenkinder nicht vergessen:
„Ich will ihr Leben auch von hier aus
begleiten. Die Kinder sollen zur Schule gehen können und so eine echte
Zukunftsperspektive bekommen“, so
seine Vision. Gesagt, getan – im
November 2012 gründete der TKler
den Verein „Hoffnungskinder“ und
kümmert sich seitdem in jeder freien
Minute und bei jeder Gelegenheit
darum, neue Unterstützer zu finden.
Im Januar 2013 war er zudem wieder
in Myanmar, um die inzwischen fünf
Hilfsprojekte zu besuchen – und sich
von den Fortschritten vor Ort zu überzeugen. In der Klosterschule „Shwe
Myint Zu“ zum Beispiel sind diese
bereits sichtbar: Dort finanziert der
Verein einen Anbau für neue Klassenräume. „Das Fundament steht
schon“, freut sich Kumcu. Für die
Waisenkinder heißt das, bald nicht
mehr dicht gedrängt mit vier Klassen
in einem Raum, sondern endlich in
Ruhe lernen zu können.
Seitdem die Schule im Dorf Nga
Pyaw Kyun 2008 einem Sturm zum
Opfer gefallen ist, findet der
Unterricht im Freien statt. Dank
der Spenden der TKler müssen die
Schüler nun nicht länger auf dem
harten Boden sitzen.
Deniz Kumcu
www.hoffnungskinder.org
Eine Bambushütte ist in dem Kloster in Myanmar
für die Kinder Zuhause und Schule zugleich.
Stühle statt Bananenblätter
Der Schule im Dorf Nga Pyaw Kyun
sollte das gesammelte Geld zugutekommen: „Das Gebäude hat 2008 ein
Sturm zerstört. Seitdem haben die
Schüler auf Bananenblättern gelernt“,
wusste der Globetrotter durch seinen
letzten Besuch. Schulbänke waren
also am dringlichsten. Kumcu ließ
prompt 34 Tische und Stühle anfertigen und kaufte zudem 300 Paar FlipFlops sowie 78 Schuluniformen. Der
TKler erinnert sich: „Die Kleinen sind
sofort ganz stolz in die Kleider
Denis Kumcu verteilt im „Drop-in-Center“ in
Yangon Kuchen und Milch an die Straßenkinder.
Bisher dienten Bananenblätter den Schülern als
Sitzunterlage, jetzt sind sie vor allem zum Spielen da.
21
Menschen hinter dem Logo
Helfer vor Ort: Minuten schenken und
Leben retten
Beim Bundeswettbewerb „Startsocial e. V. –
Hilfen für Helfer“ schaffte es die Initiative von
Michael Broschart unter die 25 besten ehrenamtlichen Projekte – Schirmherrin Bundeskanzlerin Angela Merkel gratulierte persönlich.
Wenn ein Leben in Gefahr ist, kommt
es auf jede Sekunde an – ob bei einem
Verkehrsunfall, einem Herzinfarkt oder
Schlaganfall. Bis der Rettungsdienst
eintrifft, können jedoch oft wertvolle
Minuten vergehen – besonders in
ländlichen Gegenden mit langen
Anfahrtswegen. So auch in den 3.000Einwohner-Ortschaften Humes und
Hierscheid im Saarland. Rund elf
Minuten dauert es hier normalerweise,
bis Hilfe kommt. Seit März 2012 ist
das anders, denn seitdem sind hier
Michael Broschart und seine „First
Responder“ im Einsatz. Die Ersthelfer
rücken an, wenn ein Notruf eingeht –
und zwar innerhalb von drei Minuten.
Broschart, beruflich bei der TK als
Ermittler in Sachen Abrechnungsmanipulation tätig, hat das ehrenamtliche
Notfallhelferteam aufgebaut – als erstes
seiner Art im Saarland. Er erklärt: „Die
Idee der ‚First Responder‘ – der Helfer
vor Ort – stammt aus den USA und ich
fand sie auch für unsere Region sehr
passend. Schneller als der Rettungswagen können wir nämlich sein, weil
wir direkt vor Ort sind und die Wege
hier in der Gemeinde sehr kurz sind.“
Tag und Nacht in Alarmbereitschaft
Gemeinsam mit acht Mitstreitern hält
sich der TKler nachts und am Wochenende abwechselnd für den Fall der Fälle
bereit. Geht ein Notruf ein, alarmiert die
Rettungsleitstelle – parallel zum Rettungsdienst – auch zwei Helfer aus Broscharts Team. „Egal, ob wir gerade
unter der Dusche stehen, mit unseren
Familien zu Abend essen oder schon im
Bett sind – wer Bereitschaft hat, lässt
alles stehen und liegen und düst los“,
berichtet der 52-jährige Familienvater.
Oft im eigenen PKW und immer mit
Notfallrucksack, Sauerstoffgerät & Co.
ausgestattet, kommen die freiwilligen
Helfer in Blau und Gelb schließlich zum
Unglücksort. „Wir checken Atmung,
Bewusstsein und Kreislauf des Patienten und überbrücken so die Zeit bis
zum Eintreffen des Notarztes“, sagt der
speziell ausgebildete Sanitäter. Insgesamt 13.000 Stunden hat sich das Team
inzwischen für den Notfall bereitgehalten. 37-mal ist es in dieser Zeit ausgerückt, um Erste Hilfe zu leisten. Mit
Erfolg, denn in den meisten Fällen konnten die Ehrenamtlichen Leben retten.
first-responder-online.de
Hilfsmittelexpertin bei der TK –
Eventmanagerin im Behindertensport
Menschen zu helfen – das ist für
Susanne Gierig aus Duisburg nicht nur
im Job das A und O: Bei der TK kümmert sie sich darum, dass Versicherte
einen Rollstuhl bekommen, eine Höroder Sehhilfe. In ihrer Freizeit hingegen
sorgt sie dafür, dass Menschen mit
geistigen Behinderungen sportlich über
sich selbst hinauswachsen können.
Susanne Gierig beim Training mit geistig
behinderten Sportlern, die sich in Neuss auf
die nächsten Special Olympics vorbereiten.
22
„Ich bin ehrenamtlich im Behindertensport aktiv“, sagt die 49-Jährige und
erklärt: „Meine Aufgabe ist es, bei
Wettkämpfen der Special Olympics
hier in Nordrhein-Westfalen dafür zu
sorgen, dass alles glattläuft.“ Die
weltweit größte Sportorganisation für
geistig behinderte Menschen ist das
Pendant zu den Paralympics. Ob im
Tennis, Fußball oder beim Schwimmen – rund achtmal im Jahr treten in
der Region 100 bis 2.000 Athleten mit
Handicap in verschiedenen Disziplinen
gegeneinander an. Immer mit dabei:
die TKlerin.
Seit fünf Jahren koordiniert sie auf
den Veranstaltungen die bis zu 40
Helfer, hilft beim Auf- und Abbau,
schmiert aber auch mal Schnittchen
für die Athleten und sorgt am Ende
mit ihrem Team dafür, dass niemand
ohne Medaille nach Hause gehen
muss. „Zum Dank fallen uns die Teilnehmer oft um den Hals. Da geht
einem wirklich das Herz auf“, so die
Mutter zweier erwachsener Söhne.
Ihr Ehrenamt möchte sie deshalb
auch nicht mehr missen: „Der Einsatz
für die Behinderten hat mein Leben
bereichert. Das entschädigt für alle
Mühen“, so das Fazit der Hilfsmittelexpertin.
specialolympics.de
Ausgezeichnet: Die TK als Arbeitgeber
FOCUS, XING, „Great Place to Work®“:
Gleich mehrfach wurde die TK Anfang
2013 als „bester Arbeitgeber Deutschlands“ausgezeichnet. Und das nicht
zum ersten Mal: So konnte sich die TK
etwa bei dem Arbeitgeberwettbewerb
des Great Place to Work Institutes jetzt
schon sieben Jahre in Folge einen Platz
auf dem Siegertreppchen sichern.
bereichsintern einen „Geh-Wettbewerb“auf die Beine gestellt haben.
Einen Monat lang waren die TKler von
morgens bis abends mit einem elektronischen Schrittzähler ausgestattet.
Zusammen sind die Finanzprofis rund
14.000 Kilometer gegangen – das entspricht dem Weg von Hamburg nach
Australien.
Azubis starten durch
Um solche Aktionen verstärkt zu unterstützen, hat das innerbetriebliche
Gesundheitsmanagement der TK unternehmensweite Gesundheitsnetzwerke
aufgebaut. Diese setzen sich aus einzelnen Mitarbeitern in jeder Dienststelle
zusammen, die die Situation vor Ort analysieren und daraus gesundheitsfördernde Maßnahmen ableiten. Dabei
geht es neben den Themen Ernährung
und Bewegung vor allem darum, die
psychische Gesundheit der Mitarbeiter
zu stärken.
Auch für die TK-Azubis war 2012 ein
Erfolgsjahr. Sie haben nicht nur ihre
Abschlusszeugnisse in der Tasche – ihre
Ergebnisse können sich auch sehen lassen: Die 141 Sozialversicherungsfachangestellten (Sofa) haben mit einer Durchschnittsnote von 1,8 den besten Wert
seit sechs Jahren erzielt. Auch die Kaufleute im Gesundheitswesen (KIG) und
die Kaufleute für Dialogmarketing waren
mit einer Zwei im Durchschnitt besser
als ihre Mitstreiter anderer Kassen.
Um den Nachwuchs gezielt zu fördern,
hat die TK für 2013 mit 270 Auszubildenden sogar noch ein Drittel mehr eingestellt als im Vorjahr. Dabei bildet die TK
nicht nur in den klassischen Krankenversicherungsberufen aus. In bis zu zwölf
Bereichen bietet die TK Ausbildungsplätze an, darunter zum Beispiel auch für
Immobilienkaufleute. „Die TK hat ganz
unterschiedliche Immobilien an rund 230
Standorten. Einige davon kann ich vom
Schreibtisch aus betreuen. Andere muss
ich vor Ort unter die Lupe nehmen.
Gerade diese Abwechslung macht mir
sehr viel Spaß“, sagt „Immo“-Azubi
Marcel Flagmann.
Traineefilm räumt Preis ab
Das gab‘s noch nie bei der TK: Die Trainees suchen selbst ihre Nachfolger –
und zwar per Film. Die 19 Jung-TKler
haben eine Rekrutierungskampagne,
deren Herzstück ein zweiminütiges
Video ist, ins Leben gerufen, um Hochschulabsolventen für das Traineeprogramm 2013 bei der TK zu begeistern.
Dass das Video nicht nur bei Studenten,
sondern auch bei Personalexperten gut
ankam, zeigte die Verleihung des HR
Excellence Awards. Für die kreative Filmidee gewann die TK die Trophäe in der
Kategorie „Bestes Arbeitgebervideo“.
In 30 Tagen um die halbe Welt
Sich im Alltag mehr bewegen und als
Team stärker zusammenwachsen – das
war das Ziel der TK-Finanzexperten, die
Die TK hat über 230 Immobilien.
Einige kann ich vom Schreibtisch aus
betreuen, andere muss ich vor Ort
unter die Lupe nehmen. Gerade diese
Abwechslung macht mir Spaß.
Marcel Flagmann, angehender
Immobilienkaufmann bei der TK
Einsatz aus Überzeugung: die
ehrenamtlichen TK-Berater
Die rund 11.000 ehrenamtlichen Berater
der TK haben eins gemeinsam: Sie alle
sind von ihrer Krankenkasse überzeugt.
Deshalb setzen sie sich in ganz Deutschland für die TK ein, informieren Arbeitskollegen, Freunde oder Bekannte über
TK-Leistungen und beraten sie bei Fragen rund um das Thema Krankenversicherung. Einer von ihnen ist Andreas
Winkler-Bayless. Der Gitarrist der Band
„Söhne Mannheims“ um Sänger Xavier
Naidoo ist schon seit fast vier Jahren
„Überzeugungstäter“ im Namen der TK.
„Mir ist ein Ansprechpartner, den ich
auch außerhalb der üblichen Bürozeiten
erreichen kann, sehr wichtig. Aus diesem Grund empfehle ich die TK weiter,
gerade auch in meiner Branche, wo es
genau auf diese Freiheiten ankommt“,
sagt der Musiker.
Mir ist ein Ansprechpartner wichtig,
den ich auch außerhalb der üblichen
Bürozeiten erreichen kann. Deshalb
empfehle ich die TK weiter, gerade
in meiner Branche, wo es genau auf
diese Freiheiten ankommt.
Andreas Winkler-Bayless, Gitarrist der
„Söhne Mannheims“, engagiert sich als
ehrenamtlicher Berater für seine
Krankenkasse, die TK.
Ehrenamtliche und Mitarbeiter
31.12.2011
31.12.2012
Ehrenamtliche Beraterinnen/Berater
10.890
10.817
Mitarbeiterinnen/Mitarbeiter
11.769
12.269
 in den Geschäftsstellen, den Serviceund Abrechnungszentren und im Vertrieb
9.759
10.188
 in der Hauptverwaltung
1.782
1.844
228
237
davon:
 in den Landesvertretungen
23
Der Vorstand im Gespräch
24
„Wir sind die Interessenvertreter unserer Versicherten.“
Kann eine Krankenkasse Interessenvertreter ihrer Versicherten sein? Welche Herausforderungen
kommen auf das Versorgungsmanagement der Krankenkassen zu? Und: Was erwarten die
Versicherten vom Kundenservice der TK? Antwort auf diese und weitere Fragen geben die
Vorstände der TK in kurzen Interviews.
Wir brauchen Mut für mehr Wettbewerb
Herr Dr. Baas, sind Sie zufrieden mit
der Rolle, die die gesetzlichen
Krankenkassen im deutschen
Gesundheitssystem haben?
Baas: Teils, teils. Die Krankenkassen
von heute sind nicht mehr vergleichbar
mit den eher behäbigen Organisationen,
die sie vor Beginn des Wettbewerbs
1996 vielfach waren. Hier ist eine
Menge passiert – der Satz „Konkurrenz
belebt das Geschäft“ trägt Früchte.
Dazu passt es aber nicht, dass der Staat
ihnen die Finanzautonomie aus der
Hand genommen und den Beitragssatz
gesetzlich festlegt hat – und das
übrigens zu hoch, sodass die Mitglieder und Arbeitgeber zu viel bezahlt
haben. Der Staat ist also keineswegs
der bessere Kalkulator, daher sollte die
Politik den Krankenkassen die Beitragsautonomie zurückgeben. Die Kassen
sind nah an ihren Kunden und können
besser als Beamte oder Abgeordnete
einschätzen, wie hoch ihr Preis sein
muss. Als TK hätten wir es gar nicht
erst zu solch hohen Rücklagen kommen
lassen, weil wir unseren Beitragssatz
deutlich niedriger festgesetzt hätten.
Und angesichts der Überschüsse
hätten wir ganz unbürokratisch unseren
Beitragssatz gesenkt, anstatt in einem
recht aufwendigen Verfahren eine
Prämie auszuzahlen.
unabhängig von finanzieller oder
gesundheitlicher Lage, und dass ihr
Geld bei ihren Versicherten und
Beitragszahlern bleibt und nicht an
Dritte abfließen kann wie zum Beispiel
an Aktionäre. Welche Struktur sich eine
Krankenkasse gibt, muss sie selbst
entscheiden können. Aber Handlungsspielräume braucht sie.
Was wünschen Sie sich von der
Gesundheitspolitik?
Baas: Dass sie Mut für mehr Wettbewerb aufbringt. Wenn das System
vorankommen soll, braucht es Bewegung durch wettbewerbliche Anreize.
Wir alle stehen vor den Herausforderungen, die der medizinische Fortschritt
und der demografische Wandel mit
sich bringen. Mit Schema F, vielleicht
gar von der Politik vorgegeben,
kommen wir nicht weiter. Für neue
Wege brauchen wir Kreativität,
Pioniergeist und auch den Mut, den
einen oder anderen Fehler zu machen.
Und natürlich müssen wir auch unseren
Preis wieder selbst festlegen können.
„Nah am Kunden“: Muss ein
Versicherter nicht ein gesundes
Maß an Misstrauen gegenüber
seiner Krankenkasse haben? Sie will
schließlich lieber Geld sparen als
ausgeben.
Baas: Das ist ein Irrglaube. Wir arbeiten
nicht gewinnorientiert, und unser
Unternehmenszweck ist es, die
Beiträge der Versicherten und Arbeitgeber bestmöglich zu deren Nutzen
einzusetzen. Wir haben ein vitales
Interesse daran, den bei uns versicherten Patienten den Zugang zu hochwertiger medizinischer Versorgung und zu
Innovationen zu ermöglichen und
bezahlbar zu halten. Unsere Kunden
sollen uns als Unterstützer wahrnehmen, der ihnen hilft, gesund zu bleiben
oder zu werden. In meinem Verständnis
ist die Krankenkasse die natürliche
Interessenvertretung ihrer Versicherten.
Welche Rechtsform und Struktur
sollten die Krankenkassen haben?
Baas: Die Rechtsform an sich ist nur
Mittel zum Zweck, viele Optionen sind
denkbar. Wichtig ist, dass die Krankenkassen Non-Profit-Organisationen
bleiben, auch künftig jeden aufnehmen,
Wenn das System vorankommen soll, braucht es Bewegung durch wettbewerbliche
Anreize. Mit Schema F, vielleicht gar von der Politik vorgegeben, kommen wir nicht
weiter.
Dr. Jens Baas
Dr. Jens Baas ist Vorsitzender des Vorstands.
Er ist bei der TK für die Unternehmensbereiche
Markt und Marketing, Finanzen, Personal,
Unternehmensentwicklung und Controlling
sowie für die Landesvertretungen verantwortlich. Zudem gehören die Stabsbereiche
Gesundheitspolitik, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Revision und Verwaltungsrat/
Vorstand, Justiziariat sowie Compliance zu seinem Verantwortungsbereich. Er gehört dem
Vorstand der TK seit dem 1. Januar 2011 an,
seit dem 1. Juli 2012 ist er Vorsitzender des
Vorstands. Dr. Jens Baas (Jahrgang 1967) arbeitete nach seinem Studium der Humanmedizin
an der Universität Heidelberg und der University
of Minnesota (USA) als Arzt in den chirurgischen
Universitätskliniken Heidelberg und Münster.
Seit 1999 war er bei der Unternehmensberatung Boston Consulting Group tätig; seit
2007 als Partner und Geschäftsführer.
25
Der Vorstand im Gespräch
Ein passgenaues Versorgungsangebot für
unsere Kunden
Wir müssen sicherstellen,
dass unsere Versicherten
einen schnellen Zugang zu
medizinischen Innovationen
erhalten. Hier wünsche ich
mir noch einen größeren
Handlungsspielraum für
uns als Krankenkasse.
Thomas Ballast
Thomas Ballast ist stellvertretender Vorsitzender des Vorstands. Er ist bei der TK für
die Unternehmensbereiche ambulante und
stationäre Versorgung, Informationstechnologie
und Interne Dienste sowie für den Stabsbereich
Gesundheitswissenschaften, die Stabsstelle
Strategisches Versorgungsmanagement
sowie für die Referate Vergabestelle und
Datenschutz verantwortlich. Er gehört dem
Vorstand seit dem 1. Juli 2012 an.
Der Diplom-Volkswirt (Jahrgang 1962) war bis
dahin Vorstandsvorsitzender des Ersatzkassenverbandes vdek. Zuvor war er in verschiedenen
verantwortlichen Positionen in der gesetzlichen
Krankenversicherung tätig.
Für die Versicherten steht ihre
Krankenkasse zunächst für
medizinische Versorgung. Was
sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Anforderungen an ein modernes Versorgungsmanagement?
Ballast: Unsere Aufgabe als Krankenkasse ist es, unseren Kunden ein Versorgungsangebot zu bieten, das ihren
Bedürfnissen passgenau entspricht.
Daran orientieren wir uns und gestalten eigene Angebote wie etwa unsere
Online-Coachings, das Ärztezentrum,
an das sich unsere Versicherten rund
um die Uhr mit medizinischen Fragen
wenden können, aber auch unsere
zahlreichen innovativen Versorgungsverträge. Zudem überprüfen wir
kontinuierlich, ob wir unsere Kunden
mit den Angeboten auch erreichen
und zufriedenstellen.
Was ist den Versicherten dabei
besonders wichtig?
Ballast: Wir bekommen immer
wieder zurückgespiegelt, dass unsere
26
Versicherten mitentscheiden wollen,
wenn es um ihre Gesundheit geht.
Dazu wollen wir ihnen die notwendigen Mittel an die Hand geben,
beispielsweise mit der Kursreihe
„Kompetent als Patient“ oder Zweitmeinungsverfahren. Außerdem ist
unseren Kunden wichtig, dass bei
ihrer Behandlung alle Beteiligten
Hand in Hand zusammenarbeiten –
das heißt Ärzte, Kliniken, Apotheker
und natürlich wir als Krankenkasse.
Deshalb setzen wir uns, wo immer es
geht, für Kooperationen der Gesundheitsberufe und der Einrichtungen des
Gesundheitswesens wie zum Beispiel
Krankenhäuser ein. Dazu schließen
wir Verträge und gestalten darüber
die medizinische Versorgung mit. Wir
verwalten nicht nur, wir mischen uns
für unsere Kunden ein.
Welche technischen Anforderungen sind dafür erforderlich?
Ballast: Ein entscheidendes Fundament für innovative Versorgungsangebote ist eine moderne IT-Infrastruktur.
Genau wie moderne Technologien
den medizinischen Fortschritt erst
möglich machen, sind sie auch bei uns
Voraussetzung für alle wesentlichen
Geschäftsprozesse. Zum Glück ist die
TK auch in diesem Feld hervorragend
aufgestellt.
Wo sehen Sie im Versorgungsbereich die größten Herausforderungen für die Zukunft?
Ballast: Es gibt viele Baustellen.
Unser Gesundheitssystem kämpft
seit Jahrzehnten mit Über-, Unterund Fehlversorgung. Wir müssen
dafür sorgen, dass keine Mittel
verschwendet werden, aber gleichzeitig jeder bekommt, was er
benötigt. Wir brauchen Anreize für
mehr Qualität in allen Sektoren der
medizinischen Versorgung. Es muss
auch in der Zukunft sichergestellt
sein, dass Innovationen schnell den
Patienten zugutekommen. Aber
auch, dass wir nicht zu viel Geld
für angebliche Innovationen bezahlen, die keinen oder kaum einen
Mehrwert für die Patienten bieten.
Bei Arzneimitteln wird der Preis für
neue Medikamente von ihrem zusätzlichen Nutzen für die Patienten
abhängig gemacht. Vergleichbare
Verfahren sind auch in anderen
Bereichen wünschenswert, etwa
bei Hilfsmitteln.
Online-Services werden für unsere
Versicherten immer wichtiger
Wie wichtig ist aus Ihrer Sicht der
Kundenservice für die TK?
Storsberg: Der Service für unsere
Kunden ist einer der wesentlichen
Faktoren, mit dem wir uns von den
Wettbewerbern abheben können.
Sowohl beim Leistungsangebot, als
auch bei der Preisbestimmung sind
wir durch gesetzliche Vorgaben
eingeschränkt. Unser Serviceangebot
hingegen können wir konkret an den
Bedürfnissen unserer Versicherten
ausrichten. Dabei kann unser Kunde
entscheiden, ob er die TK vor Ort
besucht, die 24-Stunden-Hotline
wählt oder sein Anliegen einfach per
Chat mit einem Kundenberater klärt.
Inwieweit hat sich die Erwartungshaltung der Kunden denn in
den letzten Jahren verändert?
Storsberg: Vor zehn Jahren konnte
sich noch niemand vorstellen, von
unterwegs über ein Smartphone seine
Krankenkassenanliegen zu klären.
Der technische Fortschritt hat auch die
Erwartungshaltung der Kunden an
ihre Krankenkasse verändert. Heute ist
es für unsere Versicherten selbstverständlich, dass wir nach wie vor
persönlich in unseren Geschäftsstellen für sie da sind, sie uns aber auch
rund um die Uhr über verschiedene
andere Kanäle erreichen können.
nicht mehr leisten, die Gesundheit
ihrer Beschäftigten außer Acht zu
lassen. Hier stehen wir den Firmen
mit unseren umfassenden Angeboten
zur Seite, die wir konkret am spezifi schen Bedarf der einzelnen Unternehmen ausrichten. Dafür analysieren
wir zunächst die konkrete Situation
vor Ort, um dann gemeinsam mit
den Verantwortlichen ein individuelles
Maßnahmenpaket zu schnüren.
Zum Abschluss: Was treibt Sie in
Ihrer Arbeit an?
Storsberg: Der zufriedene Kunde.
Nur Unternehmen, die sich an den
Wünschen und Bedürfnissen ihrer
Kunden ausrichten, können erfolgreich sein. Dass wir auf einem guten
Weg sind, zeigt die stetig steigende
Zahl neuer Versicherter, die in den
letzten Jahren zu uns gekommen
sind. Allein 2012 ist die TK insgesamt
um 284.000 Kunden gewachsen.
Nichtsdestotrotz, arbeiten wir weiter
an uns, damit wir für die Menschen
auch in Zukunft die beste Krankenkasse Deutschlands bleiben.
Welche Rolle spielen OnlineAngebote denn heute für Ihre
Kunden?
Storsberg: Online-Services sind
unseren Kunden schon heute immens
wichtig und sie werden in Zukunft noch
weit mehr Bedeutung erlangen. Im
letzten Jahr haben über 20 Millionen
Menschen unsere Internetseiten
besucht, um sich zu informieren und
ihre Anliegen direkt zu klären. Und auch
für unsere 700.000 Firmenkunden
haben wir ein speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittenes Informationsportal.
Welchen besonderen Service
bieten Sie Ihren Firmenkunden
denn ganz konkret an?
Storsberg: Ganz besonders liegt uns
das betriebliche Gesundheitsmanagement am Herzen. In einer Gesellschaft, die immer stärker mit dem
demografischen Wandel konfrontiert
ist, können es sich Unternehmen gar
Nur Unternehmen, die sich
an den Wünschen ihrer
Kunden ausrichten, können
erfolgreich sein. Dass wir auf
einem guten Weg sind, zeigt
unser Versichertenwachstum.
Frank Storsberg
Frank Storsberg ist Mitglied des Vorstands.
Bei der TK ist er für den Privat- und Firmenkundenservice sowie den Vertrieb verantwortlich. Er gehört dem Vorstand seit dem
1. Oktober 2011 an.
Der Krankenkassenfachwirt (Jahrgang 1965)
war zuvor stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK PLUS. Frank Storsberg hat
langjährige Berufs- und Führungserfahrung in
der gesetzlichen Krankenversicherung. Nach
unterschiedlichen Leitungsfunktionen – unter
anderem bei der AOK Hessen und der AOK
Thüringen – wurde er im Jahr 2002 in den
Vorstand der AOK Thüringen berufen. Hier
wirkte er drei Jahre lang als Alleinvorstand.
27
Wissenschaft, Politik & Gesellschaft
28
„Wir müssen offen über Alkohol und Drogen reden.“
Der Kampf gegen Drogen ist seine Mission: Wolfgang Kiehl. Der 50-Jährige war einst selbst drogenabhängig, seit zwölf Jahren ist er „clean“. Nach dem Studium der Sozialpädagogik tourt er seit 2007 –
unterstützt durch die TK – mit seinem Suchtmobil durch die Republik und berichtet Schülern von
seinem Leben mit den Drogen.
Es gibt unzählige Kampagnen
gegen Drogen. Was ist das
Besondere an Ihrem Projekt?
Was bieten Sie Menschen an, bei
denen das Kind bereits in den
Brunnen gefallen ist?
Kiehl: Als früherer Selbstbetroffener
kann ich das Thema sehr emotional
erzählen. Teilweise rede ich vor 200
Schülern und Sie können im Saal eine
Stecknadel fallen hören. Es hat eine
ganz andere Wirkung, ob jemand sein
Wissen aus dem Lehrbuch zieht oder
ob er von seinen eigenen Erfahrungen
und Erlebnissen berichtet.
Kiehl: Auf meinen Veranstaltungen
bekommt jeder Zuhörer einen Flyer
mit Informationen und meinen Kontaktdaten. Und ich gebe allen das
Angebot: Wenn ihr noch weiter über
das Thema sprechen wollt, bin ich für
euch da – rund um die Uhr. Und
davon machen die Jugendlichen auch
Gebrauch.
Die Suchtstudie des WINEG sagt:
Jugendliche trinken durchschnittlich mit zwölf Jahren das erste Mal
Alkohol – zwei Jahre früher als bisher gedacht. Hat Sie das überrascht?
Wie oft klingelt das Telefon?
Kiehl: Nein, ganz im Gegenteil. Ich
hätte gedacht, dass das Einstiegsalter
eher noch niedriger ist. Alkohol ist die
Einstiegsdroge Nummer eins. Was
wir Erwachsenen uns nicht vorstellen
können: Dabei geht es häufig nicht
um Genuss, es geht nicht um ein
Gemeinschaftserlebnis oder darum,
„gut drauf zu sein“. Häufig geht es
den Jugendlichen ganz zielgerichtet
darum, sich bis zur Bewusstlosigkeit
zu betrinken, eine Grenze zu überschreiten. Und dieser „Kick“ macht
es so gefährlich, denn wenn das nicht
mehr reicht, geht es direkt zur nächsten Grenze.
Was müssen wir ändern?
Kiehl: Wir bekommen es nur durch
Aufklärung und Prävention in den
Griff. Wir müssen offen über Alkohol
und Drogen reden. Wenn die Jugendlichen es im Geheimen machen, dann
wird es gefährlich. Wie geht es mir?
Welche Wünsche hab ich und wovor
hab ich Angst? Das sind ganz wichtige Fragen. Es ist ganz wichtig, dass
die Kinder lernen, darüber zu sprechen. Dies ist das wichtigste, was
Eltern ihren Kindern mit auf den Weg
geben können. Und zwar, indem sie
es ihren Kindern selbst vorleben.
Kiehl: Im Schnitt melden sich nach
jeder Veranstaltung etwa fünf Kinder
und Jugendliche bei mir, weil sie entweder selbst ein Drogenproblem
haben oder aber Drogenabhängige in
ihrem direkten Umfeld erleben. Meist
geht es dabei eher darum, Fragen zu
beantworten. Aber ich habe auch
ganz gute Kontakte zu erfolgreich
arbeitenden Therapieeinrichtungen.
Dem einen oder anderen kann ich
auch damit weiterhelfen.
480 Auftritte, 70.000 Zuhörer und 300.000
Kilometer Wegstrecke: Seit 2007 ist
Wolfgang Kiehl mit seinem Suchtmobil für
die TK im Einsatz, hier in der Realschule an
der Holbeinstraße in Delmenhorst.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen:
95 Prozent der Teilnehmer haben neue
Gefahren von Drogen erkannt, 49 Prozent
lehnen den Konsum von Drogen jetzt stärker ab und 97 Prozent sind von der Arbeit
des Suchtmobils überzeugt.
www.suchtmobil.de
Die Suchtstudie in Kürze
Für die Studie haben das Deutsche Zentrum für Suchtfragen des Kindesund Jugendalters (DZSKJ) sowie das Wissenschaftliche Institut der TK für
Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen (WINEG) 1.063 Schülerinnen
und Schüler zwischen 12 und 18 Jahren befragt. Die Jugendlichen besuchten 13 niedersächsische Schulen und füllten den anonymen Fragebogen vor
dem Besuch des Suchtmobils aus.
Alkohol:
 83 Prozent der befragten Jugendlichen haben bereits Alkohol getrunken.
 Das durchschnittliche Einstiegsalter beträgt 12 Jahre.
 42 Prozent waren bereits einmal betrunken.
 Jeder Vierte hat sich innerhalb von 30 Tagen vor der Befragung
gezielt betrunken.
Cannabis:
 15 Prozent der Jugendlichen haben bereits Cannabis konsumiert.
 Das durchschnittliche Einstiegsalter beträgt 14 Jahre.
 7 Prozent haben innerhalb von 30 Tagen vor der Befragung Cannabis zu
sich genommen.
➔ 11 Prozent der befragten Jugendlichen sind durch die Sucht nach
illegalen Drogen gefährdet.
➔ Alle Einkommensgruppen sind davon betroffen.
www.wineg.de, Webcode 515072
29
Wissenschaft, Politik & Gesellschaft
Osteoporose: Selbst Schwerkranke
erhalten ihre Medikamente nicht
60 Prozent der Osteoporose-Kranken
bekommen trotz eines Bruchs nicht
die dringend benötigten Medikamente
zum Knochenaufbau. Und selbst bei
schweren Osteoporose-Fällen mit sieben und mehr Knochenbrüchen bleiben noch 42 Prozent der Versicherten
ohne die notwendigen Medikamente.
Das ist ein Ergebnis einer Studie des
Wissenschaftlichen Instituts der TK
für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen (WINEG) und des Instituts
für Gesundheits- und Sozialforschung
(IGES). „Diese Zahlen machen nachdenklich“, sagt Studienleiter Professor
Dr. Roland Linder vom WINEG.
„Osteoporose lässt sich mit den
Medikamenten wirksam und preiswert behandeln. Bei vielen der 6,3
Millionen Osteoporose-Kranken in
Osteoporose lässt sich mit Medikamenten gut und preiswert
behandeln. Knochenbrüche mit
Krankenhausaufenthalten können
den Betroffenen erspart bleiben.
Die Menschen sollen sich mit den Chancen und Risiken der Krebsfrüherkennungsuntersuchungen auseinandersetzen. Deshalb hat der Gesetzgeber
gezielt finanzielle Anreize für Versicherte geschaffen. Bei chronischen
Krankheiten müssen sie seit 2007 nur
Rückgang bei Darmspiegelungen
zur Krebsvorsorge zwischen
2007 und 2010
– 35 %
– 35 %
– 40 %
– 29 %
– 41 %
– 35 %
– 38 %
– 33 %
– 36 %
– 38 %
– 23 %
– 18 %
30
noch die Hälfte der regulären Zuzahlung leisten, wenn sie vor ihrer
Erkrankung an einer Beratung zu entsprechenden Früherkennungsmaßnahmen teilgenommen haben. Doch
eine Untersuchung des Wissenschaftlichen Instituts der TK für Nutzen und
Effizienz im Gesundheitswesen (WINEG) zeigt anhand der DarmkrebsAbrechnungsdaten: Die Anreize reichen nicht aus. Versicherte haben
häufig kein Interesse an den Beratungsangeboten.
Jeder Versicherte sollte sich zu
den Chancen und Risiken der
Krebsfrüherkennung ärztlich
beraten lassen – und sich dann
bewusst für oder gegen eine
Darmspiegelung entscheiden.
Dirk Horenkamp-Sonntag, WINEG
– 27 %
– 20 %
– 23 %
Auch rein finanziell sind die Ausgaben
für Osteoporose-Mittel gut angelegt:
Die Medikamente gibt es bereits ab
etwa 20 Euro im Monat. Erleidet ein
Patient zwei oder mehr Frakturen,
steigen die mittleren Behandlungskosten von 342 Euro auf 2.219 Euro im
Jahr. Professor Linder: „Bei 4,5 Milliarden Euro Osteoporose-Kosten in
Deutschland lässt sich erahnen, wie
viel unsere Gesellschaft durch eine
bessere Osteoporose-Behandlung an
Leid und Geld sparen könnte.“ Warum
das nicht schon bisher geschieht, lässt
sich anhand der ausgewerteten Daten
nicht beurteilen. Linder: „Dieser Frage
müssen wir noch mit weiteren Untersuchungen auf den Grund gehen.“
WINEG-Studie: Wenig Interesse an
Darmkrebsvorsorge
Studienleiter Professor Dr. Roland Linder
vom WINEG (rechts) mit dem Direktor
des Wissenschaftlichen Instituts der TK,
Dr. Frank Verheyen
– 52 %
Deutschland könnten die Medikamente Knochenbrüche vermeiden.“
Die Folge: Die Beratung zur Darmkrebsvorsorge ist zwischen 2007 und
2010 sogar um rund zwölf Prozent
zurückgegangen. Und die TK-Versicherten haben sogar ein Drittel weniger Darmspiegelungen zur Krebsvorsorge in Anspruch genommen. Die
TK arbeitet inzwischen an einem Konzept, wie sie die Versicherten mit
strukturierten Einladungen gezielter
über die Darmkrebsvorsorge informieren kann.
TK-Thesen zur ambulanten Psychotherapie
Abrechnungsdaten der TK zeigen:
Immer mehr TK-Versicherte werden
psychotherapeutisch behandelt. So
haben im Jahr 2011 vier Prozent der
Versicherten mindestens einmal eine
psychotherapeutische Leistung in
Anspruch genommen. Im Vorjahr waren
es noch 3,7 Prozent. Dabei erhalten
Frauen im Vergleich zu Männern deutlich öfter eine ambulante Psychotherapie. Weibliche Versicherte zwischen
26 und 50 Jahren waren doppelt so
häufig in psychotherapeutischer Behandlung wie Männer dieses Alters. Deutliche Unterschiede zeigen sich auch
beim Blick auf die Regionen: In den
Stadtstaaten Bremen, Berlin und
Hamburg lag der Anteil der Versicherten mit mindestens einer psychotherapeutischen Leistung im Jahr 2011
zwischen sechs und sieben Prozent,
während der Bundesdurchschnitt bei
vier Prozent lag. Deutlich seltener sind
TK-Versicherte in Brandenburg (1,9 Prozent) und in Mecklenburg-Vorpommern
(zwei Prozent) in Psychotherapie.
Die Auswertung der TK-Daten zeigt
zudem, dass 25 Prozent aller psychotherapeutischen Leistungen im
Jeder Vierte, der eine Psychotherapie erhält, leidet an einer
leichten Erkrankung. Für diese
Patienten könnten auch andere
Angebote hilfreich sein.
Jede zweite Therapie wird nach
maximal zwölf Stunden beendet
Verteilung der Therapien nach Anzahl
der Stunden im Jahr 2011
Thomas Ballast, stellvertretender
Vorstandsvorsitzender der TK
Zusammenhang mit einer eher leichteren psychischen Erkrankung wie
zum Beispiel einer Anpassungsstörung stehen. Gerade bei leichteren
Erkrankungen ist aber unter Umständen auch eine weniger intensive Form
der Versorgung völlig ausreichend.
Darauf hinweisen könnte auch die
Therapiedauer: Im Schnitt umfasst
jede zweite Therapie nur maximal
zwölf Stunden und wird dann beendet. Gerade bei leichteren Erkrankungen helfen unter Umständen aber
auch schon niedrigschwelligere Angebote. Dementsprechend hat die TK
ihren onlinegestützten GesundheitsCoach erweitert und bietet im Internet neben dem Antistress-Coach auch
den Burnout-Coach an.
34 %
50 %
16 %
1–12 Stunden
13–25 Stunden
mehr als 25 Stunden
Studie zur ärztlichen Vergütung in einem
einheitlichen Versicherungsmarkt
Ob die private Krankenversicherung
(PKV) als Vollversicherung eine Zukunft
hat, wird viel diskutiert. Teil dieser
Debatte ist stets die Vergütung der
niedergelassenen Ärzte – ohne die
Honorare der PKV sei die ambulante
ärztliche Versorgung in Gefahr. Andererseits hat unter anderem das privatärztliche Vergütungssystem selbst die
PKV in Schwierigkeiten gebracht.
Aber auch das Honorarsystem der
gesetzlichen Krankenversicherung
(GKV) ist nicht optimal in seinen Anreizen und Auswirkungen.
Die TK hat Professor Dr. Jürgen Wasem
vom Alfried Krupp von Bohlen und
Halbach-Stiftungslehrstuhl für Medizinmanagement von der Universität
Duisburg-Essen gebeten, Modelle
eines Systemübergangs zu untersuchen – ausdrücklich unabhängig von
Überlegungen zur Bürgerversicherung.
Die Botschaft der Studie: Eine Vereinheitlichung der Vergütungssysteme
ist kein unlösbares Problem. An ihr
scheitert ein einheitlicher Versicherungsmarkt nicht.
Will man ein einheitliches Vergütungssystem, ist die politische Frage zu
beantworten, ob – sofern die Honorierung auf die heutige Vergütung der
gesetzlichen Krankenversicherung
abgesenkt wird – Einkommensausfälle bei den Ärzten kompensiert werden
sollen. Wenn ja, ist über die Modalitäten zu entscheiden. Auch hierzu
erörtert die Studie verschiedene
Möglichkeiten.
31
Die Selbstverwaltung
32
32
„Zu meiner Hebamme muss ich Vertrauen haben.“
So wie Katharina Wantoch (rechts) geht es vielen werdenden Eltern. Gerade in den letzten Wochen
vor der Geburt der kleinen Frieda war ihr besonders wichtig, dass sie ihre Hebamme Mira Becker Tag
und Nacht erreichen konnte. Diese Hebammen-Rufbereitschaft übernimmt die TK seit 2013 für ihre
Versicherten – dank einer Entscheidung des Verwaltungsrats.
Werdende Mütter können mit einer
persönlich ausgewählten zugelassenen Geburtshelferin eine sogenannte Hebammen-Rufbereitschaft vereinbaren. So hat auch die Hamburger
Hebamme Mira Becker die Journalistin Katharina Wantoch rund um die
Geburt ihrer Tochter Frieda begleitet:
„Viele werdende Müttern legen großen Wert darauf, dass sie ein Vertrauensverhältnis zu der Hebamme aufbauen können, die sie dann bei der
Geburt betreut. Wenn die TK Kosten
für die Rufbereitschaft übernimmt,
gibt sie vielen Frauen dazu erst die
Möglichkeit“, so Becker.
Gelebte Demokratie
Die Rufbereitschaft wird als Pauschale
berechnet – die TK übernimmt seit
2013 die Kosten dafür bis zu 250
Euro. Möglich gemacht haben dies
die Mitglieder des TK-Verwaltungsrats.
Sie vertreten in diesem Gremium –
das mit einem Parlament verglichen
werden kann – die Interessen der Versicherten und der Arbeitgeber. Und
wie bei einer demokratischen Versammlung üblich, werden die Mitglieder alle sechs Jahre bei der Sozialwahl gewählt – und dies nun schon
seit 60 Jahren (siehe Kasten).
Lenker und Gestalter für die TK
Der Verwaltungsrat entscheidet über
alle Angelegenheiten von grundsätzlicher Bedeutung. Die Mitglieder des
Gremiums wählen den Vorstand, stellen den Haushalt fest und beschließen die Satzung der TK. Letzteres
bedeutet vor allem: Der Verwaltungs-
rat entscheidet über zusätzliche Leistungen, die über den gesetzlichen
Katalog hinausgehen.
Extra-Leistungen für die
TK-Versicherten
Von diesem Recht hat der Verwaltungsrat im zurückliegenden Jahr immer
wieder Gebrauch gemacht. Deshalb
profitieren die Kunden der TK heute
von vielen Extra-Leistungen. Neben der
Kostenübernahme für die HebammenRufbereitschaft gehören beispielsweise
die erweiterte Haushaltshilfe – im Notfall sogar dann, wenn keine Kinder im
Haushalt leben –, Maßnahmen zur
Stärkung der Prävention sowie
Zuschüsse zur sportmedizinischen
Untersuchung und Beratung beim
Arzt dazu. Bereits seit Anfang 2012
erstattet die TK Kosten, wenn sich
Versicherte beim Osteopathen behandeln lassen. Alternative Arzneimittel
der Homöopathie, Anthroposophie
und Pflanzenheilkunde übernimmt die
TK bis zu einem Betrag von 100 Euro
pro Jahr und Versicherten.
Neben den Beschlüssen für mehr
Leistungen haben die Mitglieder des
Verwaltungsrats im vergangenen Jahr
eine weitere wichtige Entscheidung
getroffen, die auch in der Öffentlichkeit für Aufmerksamkeit sorgte: Aufgrund der erfreulichen Finanzentwicklung war es dem Gremium möglich,
im Haushalt für 2013 die Zahlung einer
Dividende in Höhe von bis zu 80 Euro
je Mitglied vorzusehen. Die TK beteiligt
damit ihre über sechs Millionen Mitglieder an der ausgezeichneten
Finanzsituation der Kasse.
Jennifer Schiemann ist nicht nur selbst
gern in Bewegung – sie betreut bei der
TK auch das Bonusprogramm, das der
Verwaltungsrat 2012 durch seinen
Beschluss noch einmal erweitert hat. Um
TK-Versicherte zu gesundheitsbewusstem
Verhalten zu motivieren, können sie nun
bis zu 200 Euro erhalten, wenn sie am
Bonusprogramm teilnehmen und zum
Beispiel einen Walking-Kurs besuchen,
sich von den Online-Coaches der TK auf
die Sprünge helfen lassen, Mitglied in
einem Sportverein sind oder auf organisierte Wanderungen gehen.
„Mir ist sehr wichtig, dass Vertreter der Versicherten den Kurs der
Krankenkassen kontrollieren.“
87 %
60 Jahre Sozialwahlen
Im Jahr 1953 fanden die ersten Sozialwahlen der Nachkriegszeit statt.
Entgegen der ursprünglichen Absicht der Alliierten hatte sich der Gesetzgeber zuvor für eine staatsferne Organisation der Sozialversicherung entschieden. Dabei übertrug man im Wesentlichen Arbeitnehmern und Arbeitgebern die Verantwortung für die Sozialversicherung. Seitdem
zeichnen sich die Gremien der Selbstverwaltung durch drei
Merkmale aus: Sie haben die Satzungshoheit und
stehen lediglich unter der Rechtsaufsicht
des Staates. Außerdem engagieren
sich die Mitglieder ehrenamtlich.
2011 fand die letzte Sozialwahl
statt, aus der die aktuelle Zusammensetzung des TK-Verwaltungsrats hervorging – die nächsten
Sozialwahlen sind 2017.
Quelle: bevölkerungsrepräsentative
Forsa-Umfrage im Auftrag der TK
33
Die Selbstverwaltung
Selbstverwaltung ist Selbstgestaltung: 30 Frauen und Männer machen sich
ehrenamtlich stark für die Interessen der TK-Versicherten und Arbeitgeber.
Die meinungsstarke Stimme der Beitragszahler
„Die Zukunft gestalten“ − der TKVerwaltungsrat spricht sich für ein
zukunftsgerichtetes und wettbewerbliches Gesundheitssystem aus
Im Vorfeld der Bundestagswahl hat
der Verwaltungsrat der Techniker
Krankenkasse die gesundheitspolitischen Herausforderungen der kommenden Jahre erörtert und im April
2013 ein Positionspapier beschlossen.
Auf der Basis der Rolle der solidarischen Krankenversicherung in Zeiten
der Wirtschafts- und Finanzkrise widmet es sich unter anderem versorgungspolitischen und wettbewerblichen Fragen und beleuchtet die
Funktionen von Selbstverwaltung und
Staat. Der rote Faden lautet: Der
Mensch steht im Mittelpunkt − ob als
Beitragszahler, Versicherter, Bürger
oder Patient.
1. Die Zukunft gestalten − der
Mensch im Mittelpunkt der
Versorgung
Die TK fordert eine konsequente Nutzenbewertung von Therapien und
Behandlungsmethoden. Die Patientensouveränität ist nachhaltig zu stärken. Unnötige Bürokratie muss abgebaut werden.
34
Die TK bekennt sich zum Kollektivvertragssystem. Ergänzend sind kassenindividuelle Vertragsoptionen auszubauen. Auch unter ökonomischen
Zwängen muss genügend Raum für
Humanität und Empathie bei der Versorgung von Kranken bleiben.
2. Die Selbstverwaltung ist auch in
Zukunft das richtige Maß
Die Selbstverwaltung steuert die
bedarfsgerechte und wirtschaftliche
Versorgung durch Ausgleich der verschiedenen Interessen. Der Staat
sollte sie als wichtiges Element der
Partizipation stärken.
3. Die Zukunft sichern − mehr
Finanzautonomie wagen
Krankenkassen müssen in einem an
ökonomischen Prinzipien ausgerichteten Ordnungsmodell in die Lage versetzt werden, Verantwortung für die
Aufbringung der Finanzmittel zu tragen, die zur Sicherstellung der Versorgung erforderlich sind. Die TK fordert
deshalb Finanzautonomie. Steuerzuschüsse dürfen keine politische Verfügungsmasse sein.
4. Keine interessengeleiteten
Einzeleingriffe in den RSA
Die TK plädiert für eine wettbewerbsneutrale Ausgestaltung des Risikostrukturausgleichs (RSA). Isolierte,
interessengeleitete Eingriffe sollten
unterbleiben. Anreize sollten auf effizientes Handeln der Krankenkassen
gerichtet sein.
5. In Zukunft mehr Fairness im
Wettbewerb
Wettbewerb wird nur dann als legitim
akzeptiert, wenn er unter fairen
Bedingungen organisiert wird. Für keine Krankenkasse dürfen Sonderregelungen bestehen.
6. Keine einseitigen politischen
Eingriffe zugunsten der PKV
Die TK fordert: Rettungsmaßnahmen
für die PKV dürfen nicht zu Lasten der
GKV gehen.
Download
Das vollständige Positionspapier des TK-Verwaltungsrats steht unter
www.presse.tk.de zum
Download bereit.
Die Zukunft gestalten
Ein Plädoyer für ein zukunftsgerichtetes
und wettbewerbliches Gesundheitssystem
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Die Zukunft
gestalten
|1
Die Mitglieder des TK-Verwaltungsrats
Versichertenvertreter
Arbeitgebervertreter
Dieter F. Märtens, Offenbach,
alternierender Vorsitzender
Dominik Kruchen, Düsseldorf,
alternierender Vorsitzender
Rosemie Bilz, Radebeul
Detlef Decho, Syke
Peter Duchene, Großrosseln
Friedrich Gosewinkel, Hamm
Karla Hasenauer, Suhl
Petra Rahmann, Bochum
Bärbel Richling, Bremen
Bianca Schiwnak, Altenau
Norbert Schneider, Schwerin
Harald Schulte, Königswinter
Gertrude Slovinec, München
Erika Streit, Köln
Johanna Vieweg, Dresden
Gerard Wolny, Remagen
Heiner Bögemann, Bremen
Rainer Bruns, Nordstrand
Joachim Feldmann, Oldenburg
Helmut Fitzke, Woggersin
Wilfried Grunau,
Edewecht-Friedrichsfehn
Jörg Henschen, Bremen
Gerrit Karall, Bargteheide
Klaus H. Kober, Rheinmünster
Udo Nicolay, Pinneberg
Volker Rosenberger, Herford
Johannes Seiboldt, Nidda
Rainer Tietz, Bottrop
Roland Unzeitig, Wettmershagen
Bernd Wegner, Riegelsberg
TKG (12 Sitze)
TK-Gemeinschaft, unabhängige
Versichertengemeinschaft der
Techniker Krankenkasse e. V.
Außerdem kümmert sich der Ausschuss darum, das Leistungsangebot
der TK kontinuierlich im Interesse der
Versicherten weiterzuentwickeln.
Arbeitgebervertreter
Der Hauptausschuss
bereitet die Sitzungen des Verwaltungsrats vor und überwacht die Ausführung
seiner Beschlüsse. Unter anderem legt
er die Rahmendaten fest, auf deren
Basis der Haushalt kalkuliert wird, regelt
die Anstellungsbedingungen der Vorstände und entsperrt Haushaltsmittel.
Der Finanzausschuss
kümmert sich um alle Fragen rund ums
Geld. Zum Beispiel bereitet er die jährliche Entscheidung über den Haushalt
vor. Außerdem überwacht er die Finanzentwicklung, befasst sich mit den
finanziellen Auswirkungen von Gesetzen und bereitet finanzpolitische Empfehlungen und Beschlüsse vor.
Rosemie Bilz*, Klaus H. Kober*, Detlef Decho, Joachim Feldmann, Dr.
Friedrich Kästner, Bärbel Richling
Der Sozialpolitische Ausschuss
hat die Satzung der TK und die
gesundheitspolitischen Entwicklungen fest im Blick. Soll die Satzung
geändert, ergänzt oder ganz neugefasst werden, bereitet er dies vor.
Versichertenvertreter
ver.di (1 Sitz)
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
IGM (1 Sitz)
Industriegewerkschaft Metall
ACA (1 Sitz)
Katholische ArbeitnehmerBewegung (KAB) Deutschlands e. V.,
Kolpingwerk Deutschland, Bundesverband Evangelischer Arbeitnehmerorganisationen e. V.
ZI HSH (15 Sitze)
Zahntechniker-Innung
Hamburg und Schleswig-Holstein
Helmut Fitzke*, Harald Schulte*,
Wilfried Grunau, Franz Neubrand,
Volker Rosenberger, Erika Streit
Die Widerspruchsausschüsse
Dominik Kruchen*, Dieter F.
Märtens*, Rainer Bruns, Karla
Hasenauer, Jörg Henschen, Udo
Nicolay, Petra Rahmann, Harald
Schulte
Zusammensetzung der
Selbstverwaltung
bieten den TK-Versicherten die Möglichkeit, Entscheidungen der Verwaltung überprüfen zu lassen. Das
Besondere bei der TK: Alle Mitglieder
sind ehrenamtlich tätig, während bei
vielen anderen Krankenkassen auch
hauptamtliche Mitarbeiter im Widerspruchsausschuss Sitz und Stimme
haben.
15
ZI HSH
12
TKG
1 ver.di
1 IGM
1 ACA
Arbeitgebervertreter Versichertenvertreter
A: Professor Dr. Martin Spülbeck*,
Marion Tögel*, Volker Rosenberger, Gertrude Slovinec
B: Roland Unzeitig*, Gerard Wolny*,
Rainer Bruns, Johanna Vieweg
C: Karla Hasenauer*, Rainer Hoffmann*, Christina Hömke, Ditmar
Starnitzki
D: Peter Duchene*, Hanns-Jürgen
Redeker*, Christian Eichhorn,
Friedrich Gosewinkel
E: Franz Neubrand*, Michael Reese*,
Birgit Huster, Rainer Tietz
* Alternierende Vorsitzende ihres
Ausschusses.
35
Finanzen
36
„Positive Finanzsituation ermöglicht Extra-Leistungen.“
Gemeinsam haben Norman Schutty, Cordelia Fleischer, Andreas Russell, Anette Spreen und ihre Kollegen
die Finanzen der TK fest im Griff. So erlaubte der positive Jahresabschluss der TK neben zahlreichen neuen
Extra-Leistungen auch, eine Dividende an ihre Mitglieder auszuschütten. Auch die Mitgliederentwicklung
war 2012 ungebremst positiv: Um über 284.000 Versicherte ist die TK im Laufe des Jahres gewachsen.
Die Prüfung der Jahresrechnung der
Techniker Krankenkasse wird grundsätzlich nach handelsrechtlichen Vorschriften
durchgeführt. Die Jahresrechnung gibt
ein den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,
Finanz- und Ertragslage wieder, und
somit hat die TK von der zuständigen
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft einen
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erhalten. Für die TK gehört es darüber hinaus zum Standard, ihre Finanzsituation ausführlich zu publizieren.
Positive Finanzsituation ermöglicht
Dividende
Die Gesamtausgaben der TK beliefen
sich 2012 auf 17,3 Milliarden Euro, die
Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds auf 18,1 Milliarden Euro. Der
Überschuss bewegt sich mit 998 Millionen Euro damit in der Größenordnung des Vorjahres (973 Millionen
Euro). Dies nutzt die TK, um ihren Mitgliedern für das Jahr 2013 eine Dividende auszuzahlen. Mit insgesamt
rund einer halben Milliarde Euro –
berücksichtigt im Haushalt 2013 – ist
dies die wohl größte Beitragsrückzahlung, die es bei einer Krankenkasse
bisher gegeben hat.
An jedem Tag gibt die TK 44 Millionen
Euro für die medizinische Versorgung
ihrer Versicherten aus. Täglich fließen
so 13 Millionen Euro an die Krankenhäuser, auf die niedergelassenen
Ärzte entfallen 8,3 Millionen Euro, und
die Ausgaben für Medikamente belaufen sich auf 7,4 Millionen Euro – Tag
für Tag. Insgesamt beliefen sich die
Leistungsausgaben 2012 auf 16,1 Milliarden Euro, was einer Steigerung
von 3,5 Prozent je Versicherten entspricht. Auf den Kliniksektor entfielen
4,8 Milliarden Euro, auf die ambulante
ärztliche Behandlung drei Milliarden
Euro und auf die Arzneimitteltherapie
2,7 Milliarden Euro.
Verwaltungskosten 2012 mit
Sondereffekt
Die Verwaltungskosten weisen aufgrund
eines Sondereffektes eine Steigerung
von knapp 24 Prozent je Versicherten
auf. Die Ursache ist, dass die TK die
sehr gute Finanzsituation genutzt hat,
um die Pensionsrückstellungen, zu
deren Bildung jede Krankenkasse
gesetzlich verpflichtet ist, schneller als
geplant zu dotieren. Trotz dieses Sondereffektes liegen die Verwaltungskosten der TK immer noch fast sechs
Prozent unter dem Durchschnitt der
gesetzlichen Krankenversicherung
(138 Euro). Ohne diese Rückstellungsbildung beliefen sich die Verwaltungskosten je Versicherten auf 103 Euro,
was einem Rückgang von zwei Prozent
gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Abnahmen
Der Verwaltungsrat hat die Jahresrechnung 2012 der Techniker
Krankenkasse und die Jahresrechnung 2012 der Techniker Krankenkasse Pflegeversicherung abgenommen und dem Vorstand dafür
Entlastung erteilt.
Juni 2013
Weiterhin positive
Mitgliederentwicklung
Auch 2012 blieb die TK auf Wachstumskurs: Das Plus des Jahres belief
sich auf 262.000 Mitglieder und insgesamt 284.000 Versicherte. Anfang
März 2013 verzeichnete die TK erstmals
mehr als sechs Millionen Mitglieder.
Dieter F. Märtens
Alternierender Vorsitzender
des Verwaltungsrats der TK
und der TK-Pflegeversicherung
Pflegeversicherung unterstützt
Ausgleichsfonds
Die Pflegeversicherung – eine eigenständige Organisation mit separater
Jahresrechnung unter dem Dach der
TK – überwies mit 1,9 Milliarden Euro
erneut den Großteil ihrer Einnahmen
von 2,8 Milliarden Euro an den gesetzlichen Ausgleichsfonds, aus dem andere
Pflegekassen Stützungszahlungen
erhalten. Die Leistungsausgaben
beliefen sich auf 799 Millionen Euro.
01.01.2012
01.01.2013
Pflichtversicherte
3.432.195
3.570.074
Freiwillig Versicherte
1.140.670
1.215.151
Versicherungspflichtige Rentner
1.131.071
1.180.731
Mitglieder insgesamt
5.703.936
5.965.956
Familienangehörige
2.272.445
2.294.482
Versicherte insgesamt
7.976.381
8.260.438
Dominik Kruchen
Alternierender Vorsitzender
des Verwaltungsrats der TK
und der TK-Pflegeversicherung
37
Finanzen
Erfolgsrechnung
2011
2012
16.596.914
18.109.682
2. Erstattungen
29.407
31.993
3. Einnahmen aus Ersatzansprüchen
51.936
51.404
14.936.296
16.131.802
819.973
1.057.224
921.989
1.004.054
7. Zinsergebnis
60.048
62.981
8. sonstige Einnahmen
36.110
27.325
9. sonstige Ausgaben
44.845
95.949
973.302
998.410
in Tsd. Euro
1. Zuweisungen aus dem Gesundheitsfonds
4. Leistungsaufwand
5. Verwaltungs- und Verfahrenskosten
6. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
10. Jahresüberschuss
In dieser und in den folgenden Tabellen sind Rundungsdifferenzen möglich.
38
Vermögensrechnung
2011
2012
I. Verwaltungsvermögen
279.821
293.359
II. Mittel der Rückstellungen
790.148
1.119.238
2.569.786
3.362.928
535.250
602.307
2.097.937
2.403.063
III. Kassenbestand und Giroguthaben
11.766
12.968
C. Rechnungsabgrenzungsposten
11.815
10.872
D. Sondervermögen AAG-Kassen
170.594
406.058
6.467.116
8.210.794
2.966.207
3.964.618
B. Rückstellungen
790.148
1.119.238
C. Verpflichtungen
2.524.035
2.706.021
D. Rechnungsabgrenzungsposten
16.133
14.859
E. Sondervermögen AAG-Kassen
170.594
406.058
6.467.116
8.210.794
Aktiva in Tsd. Euro
A. Langfristiges Vermögen
III. Andere Geldanlagen
B. Kurzfristiges Vermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
II. Wertpapiere
Passiva in Tsd. Euro
A. Netto-Reinvermögen
39
Finanzen
Leistungsausgaben im Detail
2011
2012
absolut in Tsd. Euro
je Versicherten in Euro
% zum Vorjahr je Versicherten
14.936.296
1.921,66
+3,8
16.131.802
1.989,06
+3,5
Krankenhaus
absolut in Tsd. Euro
je Versicherten in Euro
% zum Vorjahr je Versicherten
4.401.531
566,29
+4,6
4.771.081
588,28
+3,9
Ärzte
absolut in Tsd. Euro
je Versicherten in Euro
% zum Vorjahr je Versicherten
2.832.394
364,41
+5,5
3.044.201
375,35
+3,0
Arzneimittel
absolut in Tsd. Euro
je Versicherten in Euro
% zum Vorjahr je Versicherten
2.500.237
321,67
–4,4
2.709.616
334,10
+3,9
Zahnärzte/Zahnersatz
absolut in Tsd. Euro
je Versicherten in Euro
% zum Vorjahr je Versicherten
1.403.858
180,62
+1,5
1.465.292
180,67
+0,0
Heil- und Hilfsmittel
absolut in Tsd. Euro
je Versicherten in Euro
% zum Vorjahr je Versicherten
1.027.300
132,17
+17,3
1.046.546
129,04
–2,4
Prävention
absolut in Tsd. Euro
je Versicherten in Euro
% zum Vorjahr je Versicherten
188.892
24,30
+8,2
217.734
26,85
+10,5
Vorsorge- und
Reha-Leistungen
absolut in Tsd. Euro
je Versicherten in Euro
% zum Vorjahr je Versicherten
175.327
22,56
+2,3
186.077
22,94
+1,7
Gesamtsumme
davon:
40
Pflegeversicherung
2011
2012
Pflegesachleistung
109.747
118.638
Pflegegeld
205.177
235.561
45.596
49.508
257.221
292.330
93.387
103.070
711.127
799.107
Leistungsausgaben in Tsd. Euro
Leistungen für Pflegepersonen
stationäre Leistungen
übrige Leistungen
Leistungsausgaben insgesamt
41
Finanzen
Erfolgs- und Vermögensrechnung Pflege
2011
2012
2.588.246
2.795.697
5.471
5.232
711.127
799.107
1.795.522
1.888.202
80.916
88.230
6. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
6.151
25.389
7. Zinsergebnis
1.562
1.754
8. sonstige Einnahmen
0
24
9. sonstige Ausgaben
32
64
7.682
27.102
56.318
65.989
262.239
284.461
100
22
14.044
16.668
332.702
367.140
A. Reinvermögen
139.577
166.679
B. Verpflichtungen
193.125
200.461
332.702
367.140
Erfolgsrechnung
in Tsd. Euro
1. Beiträge
2. Einnahmen aus Ersatzansprüchen
3. Leistungsaufwand
4. Zahlungen an den Ausgleichsfonds
5. Verwaltungs- und Verfahrenskosten
10. Jahresüberschuss
Vermögensrechnung
Aktiva in Tsd. Euro
A. Kurzfristiges Vermögen
I. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
II. Wertpapiere
III. Kassenbestand und Giroguthaben
B. Rechnungsabgrenzungsposten
Passiva in Tsd. Euro
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Verantwortlich für den Inhalt:
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Redaktion: Inga Laboga
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