Jahresbericht 2009 - Aidshilfe Oberösterreich
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Jahresbericht 2009 - Aidshilfe Oberösterreich
Jahresbericht 2009 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH, Tel 0732 2170, Fax 0732 2170/20, www.aidshilfe-ooe.at RICHTLINIEN DER AIDSHILFE OBERÖSTERREICH_____________________________ Die „AIDSHILFE OBERÖSTERREICH“ ist stets bestrebt, die Gesundheit zu schützen, Solidarität mit HIV-positiven und an AIDS erkrankten Personen zu üben sowie die Achtung vor der menschlichen Person hochzuhalten. Die „AIDSHILFE OBERÖSTERREICH“ bemüht sich, bei allen Menschen das gegenseitige Vertrauen, Verstehen, die Zusammenarbeit und die Bemühungen um den Kampf gegen das Human Immunodeficiency Virus zu fördern. Die „AIDSHILFE OBERÖSTERREICH“ fragt nicht nach der Nationalität, dem Geschlecht, der Rasse, der Religion, der sozialen Stellung, der sexuellen Orientierung oder der politischen Zugehörigkeit. Sie ist ausschließlich bemüht, den Betroffenen nach der Größe ihres Leides beizustehen und die Notstände nach Kräften zu lindern. Die „AIDSHILFE OBERÖSTERREICH“ ist ein Verein freiwilliger und uneigennütziger Hilfe. VORWORT BUNDESMINISTER ALOIS STÖGER DIPLÔMÉ_________________________ Sehr geehrte Damen und Herren! Der Jahresbericht 2009 der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH liegt nun vor, eine beeindruckende Bilanz der zahlreichen Aktivitäten, mit denen die Aidshilfe in der Öffentlichkeit für Wissenserweiterung, Unterstützung und Verständnis zum Thema AIDS und HIV wirbt. Ein zentrales Anliegen der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH ist die Information von jungen Menschen über HIV und AIDS, nicht zuletzt, um Vorurteilen zu begegnen und Berührungsängste abzubauen. 2009 richtete sich das Hauptaugenmerk auf Jugendliche und junge Erwachsene mit Problemen bei der Integration am Arbeitsmarkt. In insgesamt 28 Workshops wurden sie an das Thema HIV/AIDS herangeführt und mit der Problematik vertraut gemacht. Wer sich mit HIV infiziert oder an AIDS erkrankt, kann sich auf das österreichische Gesundheitssystem verlassen. Die medizinische Behandlung erfolgt nach dem aktuellen Stand der Wissenschaft und wird von der solidarischen Krankenversicherung getragen. Dieses Sicherheitsnetz darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es sich bei AIDS um eine schwere und komplexe Erkrankung handelt. Die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH forcierte deshalb im vergangenen Jahr ihre Informationstätigkeit in Schulen und Qualitätszirkeln, in denen sich praktische ÄrztInnen organisieren. Ich danke der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH, weil sie unermüdlich die gesamtgesellschaftliche Verantwortung im Umgang mit AIDS und HIV einfordert und dadurch einen wesentlichen Beitrag gegen Diskriminierung und Stigmatisierung erkrankter Menschen leistet. Ihr Alois Stöger Bundesminister für Gesundheit VORWORT LANDESHAUPTMANN DR. JOSEF PÜHRINGER________________________ Engagement im Namen der Menschlichkeit Die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH hat es sich zur Aufgabe gemacht, derart Betroffene auf ihrem Leidensweg zu begleiten, ihnen Rat und Hilfe und vor allem seelischen Beistand zu geben. Hochqualifizierte Ärzte, Psychiater, Psychologen, Lebens- und Sozialberater und viele mehr helfen den HIV-Infizierten, das Leben zu meistern und haben Verständnis für ihr Schicksal. Oft droht den Betroffenen auch eine soziale Isolation, auch hier kann die AIDSHILFE wichtige Hilfestellungen geben. Prävention ist letztlich die einzige Möglichkeit, die Ausbreitung dieser Krankheit einzudämmen, daher ist vor allem bei den Jugendlichen verstärkte Aufklärungsarbeit durchzuführen. Das Land OÖ unterstützt daher den Verein finanziell, damit gewährleistet ist, dass diese wichtige soziale und gesellschaftliche Arbeit weiterhin so gut geleistet werden kann wie bisher. Als Gesundheitsreferent und Landeshauptmann möchte ich mich bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH für ihren vorbildlichen Einsatz und für ihr Engagement im Namen der Menschlichkeit aufrichtig bedanken. Dr. Josef Pühringer Landeshauptmann VORWORT BÜRGERMEISTER DR. FRANZ DOBUSCH____________________________ Gesundheit für alle! Nach dem Motto „Gesundheit für alle“ ist die Gesundheitspolitik der Stadt Linz davon geprägt, das Gesundheitswesen kontinuierlich auszubauen und weiter zu verbessern. Es gilt, den hohen Qualitätsstandard zu erhalten oder weiter zu optimieren. Besonders wichtig für eine funktionierende Gesundheitspolitik ist die enge Zusammenarbeit der Stadt Linz mit den verschiedenen Gesundheitsorganisationen. Gerade die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH ist kompetenter und engagierter Partner der Stadt Linz, der rund um das Thema AIDS bedeutende Aufklärungsarbeit und eingehende Beratung leistet und präventive Maßnahmen setzt. Im Falle der Erkrankung finden die Betroffenen den dann so notwendigen Rückhalt. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH für die geleistete Arbeit und wünsche für die Zukunft weiterhin viel Erfolg. Franz Dobusch Bürgermeister der Landeshauptstadt Linz VORWORT VIZEBÜRGERMEISTERIN DRIN. CHRISTIANA DOLEZAL_________________ Zum Geleit! Nach einer offiziellen AIDS-Statistik des Bundesministeriums für Gesundheit wurden in Oberösterreich bisher insgesamt 463 AIDS-Erkrankungen gemeldet, wobei inzwischen bereits 249 Personen an dieser Immunschwäche-Krankheit verstorben sind. Die Anzahl der in Oberösterreich lebenden HIV-Positiven wird auf mehr als 1 250 Personen geschätzt. Nach wie vor zählt AIDS weltweit neben Krebs zu einer der häufigsten Todesursachen bei der Altersgruppe der 15- bis 59-Jährigen. Diese Zahlen belegen eindrucksvoll, welch große Bedeutung präventiven Maßnahmen und gezielter Aufklärungsarbeit zukommen. Die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH leistet auf diesen Gebieten hervorragende Arbeit und gibt sowohl den Erkrankten als auch den Angehörigen das wichtige Gefühl, dass sie mit der Krankheit und deren Folgen nicht allein gelassen werden. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH für die engagierte Arbeit, die sie täglich im Dienste der Gesundheit und der Menschlichkeit verrichten. Vizebürgermeisterin Christiana Dolezal Gesundheitsreferentin der Stadt Linz VORWORT PRÄSIDENT DGKP PHDR. ERICH GATTNER, MSC _____________________ Als der Begriff "Aids" und das rätselhafte Kürzel "HIV" Ende der 1980er - und verstärkt zu Anfang der 90er Jahre - Schlagzeilen machten, wurden sie flankiert von Bildern völlig ausgezehrter, sterbender Menschen. Die Rede war von einer neuen Epidemie, die Mediziner ratlos und den nahen Tod gewiss machte. Seitdem hat sich viel getan. Viele junge Menschen kennen Aids heute nur noch aus dem Fernsehen und als Problem in Afrika, wo jährlich Zehntausende an der Seuche sterben. Doch seit dem Jahr 2000 steigt die Zahl der Neuinfektionen in der sogenannten ersten Welt wieder an, auch wenn die zeitweise rückläufigen Zahlen mancher Jahre aufgrund der Präventionsmaßnahmen - Hoffnung aufflackern lassen könnten, wie gesagt KÖNNTEN. Trotz Fortschritts in der Forschung im Kampf gegen Aids ist die Krankheit nach wie vor tödlich. 2008 sind alarmierende 2 Millionen Menschen an Aids gestorben. 2009 ist die Zahl der Neu-Infektionen sogar erneut im Steigen. In Österreich leben etwa 9000 Menschen mit dem tödlichen Immunschwächevirus. Die WENIGSTEN wissen überhaupt dass sie das Virus in sich tragen, weil viele sich nicht testen lassen. Jedes Jahr wird in Österreich bei rund 500 Menschen eine HIV-Infektion neu erkannt. Ein Drittel dieser Infizierten lebt schon lange mit dem Virus und hat bereits ein schwer geschädigtes Immunsystem. Das Nichtwissen ist ein zentrales Problem in der HIV-Prävention: Menschen stecken andere an. Die Dunkelziffer der HIV-Infizierten, die nichts von ihrer HIV-Infektion wissen, wird in Westeuropa auf 30 Prozent geschätzt. In Osteuropa auf 70 Prozent. Bis Ende der 1990er Jahre finanzierte der Bund Aufklärungs- und Präventionsmaßnahmen, die von den AIDS-Hilfen, umgesetzt wurden. Mit der Zeit aber verschwand Aids aus den Medien und aus dem öffentlichen Bewusstsein. Erste Forschungserfolge bei der Neuentwicklung von HIV-Medikamenten wurden vermeldet und Subventionen für Aufklärungsmaßnahmen wurden schrittweise gekürzt. Die verbesserten Therapien verringern das Auftreten sichtbarer Nebenwirkungen und zögern den Ausbruch von Aids hinaus. Als reale, tödliche Bedrohung wird HIV heute von immer weniger Menschen wahrgenommen und gilt bei manchen gar bereits als heilbar. Welch ein Irrtum! Angst vor "sozialem Aids“ Bei alltäglichen sozialen Kontakten besteht kein Risiko, sich zu infizieren. Dennoch werden Menschen mit HIV/Aids im privaten Umgang und im öffentlichen Leben diskriminiert. Die meisten, die von ihrer HIV-Infektion wissen, hüten diese Tatsache als Geheimnis, aus Angst vor Ausgrenzung, Stigmatisierung und Benachteiligung. Angst, die leider zu Recht besteht. Sie sprechen aus Angst vor "sozialem Aids" nur mit wenigen Vertrauenspersonen über ihr HIV-Infektion. Häufig sind es nicht die Betroffenen selbst, die das Schweigen brechen, sondern Ämter oder Personen im medizinisch-pflegerischen Bereich, in der Schule oder am Arbeitsplatz etc., obwohl der HIV-Status dem Datenschutz unterliegt und ohne Einwilligung der betroffenen Person keinesfalls öffentlich zugänglich gemacht werden darf. Dass dieser Bestimmung zuwidergehandelt wird, kann für die Betroffenen dramatische Folgen haben. Alle AIDS-Hilfen Österreichs sehen es als eine ihrer Aufgaben - neben der Prävention - gegen die Diskriminierung von Menschen mit HIV/Aids zu wirken. HIV bleibt ein lebensgefährlicher Virus. Und das Wissen, HIV-positiv zu sein, bedeutet nach wie vor einen tiefen Einschnitt, löst Ängste und manchmal Depressionen aus. Wichtige Ansprechpartner für Infizierte und ihre Angehörigen sind die MitarbeiterInnen der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH. Kritik an der Betreuungssituation von Menschen mit dem Virus in Österreich kam 2009 aus Brüssel. Dort präsentierte das "Health Consumer Powerhouse" ein Spezialranking ("Euro HIV Index") zu diesem Thema. Demnach schaffte es Österreich lediglich auf Platz 16 von insgesamt 29 europäischen Ländern. Von 1.000 möglichen erhielt Österreich 704 Punkte. Während die Zahl der Infizierten in Europa steigt, sinken die Budgets der diversen Länder. Im Kampf gegen HIV/Aids gibt es aber noch viel zu tun, meinte das "Health Consumer Powerhouse". Moderne Therapien können die Virusmenge im Blut zeitweise unter die Nachweisgrenze drücken, Aids bleibt jedoch eine unheilbare Krankheit. Information, Aufklärung, Testung und Prävention sind wichtiger denn je!! "Wir übernehmen Verantwortung für uns selbst und andere!" Eine Vielzahl an Aktivitäten und Projekten wurde im Berichtsjahr realisiert. Mit über Jahren fast gleich bleibenden finanziellen Mitteln wird bei steigenden Kosten hoch qualifizierte Arbeit geleistet. Den Menschen, die sich an die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH zur Beratung, zur Testung oder zur Betreuung wenden, versuchen wir, Professionalität, Information und Hoffnung zu geben. Verantwortung im Umgang mit Betroffenen. Verantwortung im Umgang mit dem Thema HIV/Aids. Verantwortung im zwischenmenschlichen Bereich. Offen mit dem Thema HIV/Aids umzugehen, muss gefördert werden und darf nicht nur ein Lippenbekenntnis sein. Menschlichkeit darf keinesfalls an einer Diagnose enden. Dieses Virus ist Sinnbild und Analogie. Überall auf der Welt hat es die erschreckende Fähigkeit, jene zu treffen, die mitten im Leben stehen. Das Virus trifft in der Regel die Menschen, die am agilsten und aktivsten am gesellschaftlichen Prozess teilnehmen. Es sind die Menschen, auf denen die Zukunft einer Gesellschaft ruht. Wenn wir uns um ihr Wohlergehen kümmern, also um Therapie und soziale Versorgung, so kümmern wir uns um unsere Gesellschaft. Wenn HIV-Betroffene von ihrem Schicksal sprechen, so erzählen sie immer auch ein Stück weit von der Gesellschaft, in der sie leben. Deshalb ist Solidarität, deshalb ist Zusammensein und Zusammenleben so wichtig, deshalb darf es nicht sein, dass Menschen ausgegrenzt werden. Egal ob mit Virus oder ohne, egal ob schwarz oder weiß, ob alt oder jung, ob hoffnungslos oder hoffnungsfroh. In jedem Menschen steckt ein Teil unserer Gemeinschaft. Ich bitte Sie, gemeinsam mit uns daran zu arbeiten, dass alle Menschen - ob krank oder gesund - am Wohl unseres Zusammenlebens teilhaben und selbst dazu beitragen können. Darum bitte ich Sie, und dafür danke ich allen Menschen, die mithelfen unsere Bemühungen im Kampf gegen das Virus zu unterstützen. Wir kämpfen weiter. Helfen Sie mit! DGKP PhDr. Erich O. Gattner, MSc Präsident der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH Inhalt Vorstand und Ausschuss S 1 Landessekretariat und Beratungsstelle S 2 Impressum S 3 Zahlen zu HIV/Aids S 4 PRÄVENTION S 6 BERATUNG - TESTUNG S 21 BETREUUNG S 23 Veröffentlichungen S 29 Weiterbildung S 30 Pressespiegel 2009 DER VORSTAND Präsident Geschäftsgruppe Marketing PhDr. Erich O. Gattner, MSc Kassier Geschäftsgruppe Finanzen Branko Mihajlov Geschäftsgruppe Personal Drin. Martina Steininger seit 01.09.2009 DER AUSSCHUSS Vorstand Ärztlicher Referent Prim. Univ. Prof. Dr. Helmut Mittermayer Marketingreferent Mag. Erich Haneschläger Landessekretärin DDr. Elisabeth Müllner Betriebsratsvorsitzender Mag. Bernhard Resch _________________________________________________________________ 1 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 LANDESSEKRETARIAT und BERATUNGGSSTELLE Semije Dzelili Reinigung 16 Wstd. Uta Hauer Sekretariat 38 Wstd. Mag. Brigitte Kiesenhofer, MSc Sozialwirtin Prävention Betreuung 28,5 Wstd DDr. Elisabeth Müllner Juristin, Pädagogin Psychotherapeutin Landessekretärin 33,25 Wstd. Mag. (FH) Ingrid Neumeier Sozialarbeiterin Betreuung Prävention 33,25 Wstd. Mag. Erik Pfefferkorn Sozialwirt Prävention Szenenprävention 23,75 Wstd. Mag. Monika Pomberger-Kugler Klinische Psychologin Gesundheitspsychologin Psychotherapeutin Testberatung Prävention 14,25 Wstd. Mag. Bernhard Resch Theologe selbständiger Religionspädagoge Prävention 33,25 Wstd. Testberatung psychologische Betreuung Mag. Klaus Stummer Gesundheitspsychologe Klinischer Psychologe Psychotherapeut Testberatung 23,75 Wstd. psychologische Betreuung Prävention Ärztlicher Dienst Dr. Walter Fierlinger Dr. Bernhard Ruhs Dr. Claudia Schmidjörg-Leber Dr. Christoph Selenko Dr. Gerald Wolfschütz 12 Wstd. med. Beratung – Blutabnahme med. Beratung – Blutabnahme med. Beratung – Blutabnahme med. Beratung – Blutabnahme med. Beratung – Blutabnahme _________________________________________________________________ 2 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 Zivildienst Andreas Balogh – DI Thomas Köckerbauer Ehrenamtliche MitarbeiterInnen Bettina Battige im Berichtsjahr ausgeschieden Antonia Dückelmann Tamara Kaltenberger Iris Koschutnig Carina Leitner Katharina Ohms im Berichtsjahr ausgeschieden Sonja Rudelstorfer Iris Windischhofer Prävention Prävention Prävention Prävention Prävention Prävention Buddy Buddy AIDSHILFE OBERÖSTERREICH ist "begünstigter Spendenempfänger" gemäß § 4a Z. 3 und 4 EStG. Dies gilt rückwirkend für Spenden ab 01.01.2009 Spendenkonto: Hypobank Linz, BLZ 54000, Kto.-Nr.: 01 00 216 183 Registrierungsnummer: SO 1190. Impressum: Jahresbericht 2009 hg. von der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH Redaktion und für den Inhalt verantwortlich: DDr. Elisabeth Müllner alle: 4040 Linz, Blütenstraße 15/2 _________________________________________________________________ 3 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 Zahlen zu HIV/Aids Im Jahr 2009 wurden in Oberösterreich 48 Personen erstmals HIV-positiv getestet, in ganz Österreich waren es 507 Personen. HIV-Infektionen Bundesland neu festgestellte HIVInfektionen 2009 neu festgestellte HIVInfektionen 2008 Wien Oberösterreich Tirol Steiermark Niederösterreich Salzburg Vorarlberg Kärnten Burgenland Gesamt 279 48 38 76 23 20 10 9 4 507 273 52 35 85 24 14 10 10 2 505 Angaben des Institutes für Virologie der Universität Wien Ende November 2009 korrigierte das BMG die bis dahin kolportierte Zahl der in Österreich lebenden HIV-infizierten Menschen. Es wird nunmehr davon ausgegangen, dass in Österreich 9.000 Personen (incl. Dunkelziffer) mit einer HIV-Infektion leben. Die Verteilung auf die Bundesländer sieht folgendermaßen aus: Bundesland HIV-Infektionen insgesamt Wien Oberösterreich Tirol Steiermark Niederösterreich Salzburg Vorarlberg Kärnten Burgenland 4312 1251 1136 785 853 125 351 158 29 Angaben Dr. Klein, BMG _________________________________________________________________ 4 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 Aids-Erkrankungen, Aids-Todesfälle Späte Diagnosen, schlechtes Ansprechen der HIV-Medikation bzw. resistente oder besonders aggressive HI-Viren (bzw. HIV-Mutationen) führten dazu, dass bei 10 Personen in Oberösterreich die Meldung der Aids-Diagnose erfolgte, in ganz Österreich wurde die Diagnose 75 Mal gemeldet. Bundesland Wien Oberösterreich Tirol Steiermark Niederösterreich Salzburg Vorarlberg Kärnten Burgenland Gesamt Aids-Erkrankungen 2009 41 10 5 1 9 4 2 2 1 75 Aids- Erkrankungen seit 1983 1323 463 279 184 174 120 124 72 32 2771 davon an Aids verstorben (seit 1983) 743 249 148 117 73 58 65 42 16 1511 österreichische AIDS-Statistik des BMG; Stand 29. Jänner 2010 Im Jahr 2009 gab es in Oberösterreich 2 aidsbedingte Todesfälle, insgesamt starben in Österreich 20 Personen an der Immunschwächekrankheit Aids. Unter der Kategorie „an Aids verstorben“ werden verstorbene HIV-infizierte Personen nur dann gezählt, wenn sie an den direkten Folgen der Immunschwächekrankheit gestorben sind. Ist jemand an Folgeerkrankungen oder durch Nebenwirkungen von HIV-Medikamenten hervorgerufenen Erkrankungen gestorben, so werden diese Todesfälle nicht unter die Kategorie „Aids-Tote“ subsummiert. _________________________________________________________________ 5 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 PRÄVENTION Die Kernleistungen der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH im Bereich der Prävention umfassen Aktivitäten wie Workshops, Vorträge, MultiplikatorInnenschulung, Verteilaktionen, den Versand von Informationsmaterial... Im Jahr 2009 führte die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 222 Wokshops mit insgesamt 3865 Teilnehmenden, 46 Vorträge mit 1462 ZuhörerInnen und 13 MultiplikatorInnenschulungen mit 117 Auszubildenden durch. Präventionsleistungen können aber nicht nur durch die Art ihrer Durchführung differenziert werden, sondern auch in der Unterscheidung der Zielgruppen. Zielgruppen wiederum können durch Merkmale wie Alter, Bildung, sexuelle Lebensform, berufliche Tätigkeit etc. erfasst werden. Im folgenden exemplarisch die Darstellung einiger Präventionsleistungen: Bildungsferne Jugendliche Die Prävention hat generell Mühe bildungsferne und untere soziale Schichten anzusprechen. Gesundheitsinformationen erreichen offenbar vor allem die höheren Bildungsschichten. So erreicht auch die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH nur einen kleinen Teil an Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Aufgrund mangelnder oder abgebrochener Ausbildung werden viele Jugendliche und junge Erwachsene meist durchs AMS an Einrichtungen, die den sogenannten zweiten Arbeitsmarkt bedienen, weitervermittelt. Im Rahmen von regelmäßigen Schulungen in Form von Kursen sollen die Jugendlichen und jungen Erwachsenen „fit“ für den ersten Arbeitsmarkt gemacht werden. Um diese bildungsferne Zielgruppe erreichen zu können, suchten wir die Kooperation mit den verschiedenen Anbietern des zweiten Arbeitsmarktes. Die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH startete im Februar 2009 eine Informationsoffensive bzgl. der verschiedenen Workshopangebote der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH. 45 Einrichtung, die mit dieser neu zu erschließenden Zielgruppe arbeiten, wurden angeschrieben. Die Stärke der Resonanz überraschte uns. Gleich nach der Aussendung kamen viele telefonische Anfragen. Insgesamt wurden durch diese Aktion 28 Workshop mit der Zielgruppe „bildungsferne Jugendliche“ abgehalten, wobei dadurch zusätzlich 336 Personen mit Basisinformationen zum Thema HIV/Aids versorgt werden konnten. Info Intern - Informationsmesse im Bundesschulzentrum Ried Ziel von Info Intern ist es, SchülerInnen Informationen bzgl. Beratungsstellen, Bildungsinstitutionen und Arbeitsmarkt zu bieten. Verschiedene Sozialeinrichtungen, Firmen oder sonstige Aussteller referieren und beraten dabei zu jugendrelevanten Themen. Die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH nützte die Messe am 13. Februar als Gelegenheit, sich in der Region Ried mit einem jugendadäquaten Infotisch und mittels Beratungsgesprächen zu präsentieren. Dabei herrschte seitens der SchülerInnen reges Interesse beim Stand der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH. Jung, sexy, g'sund, adabei ... so lautete das Motto des Jugend - Gesundheitstages in Schörfling am Attersee. Da das Thema HIV/AIDS für junge, sexy Menschen von großem Interesse ist, war die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH a dabei: Tatkräftig unterstützt von 2 Peers wurde mit der "Machs im Dunkeln - Box", dem Glücksrad, sowie einem HIV/AIDS-Quiz und dem Computerspiel Catch the Sperm zur insgesamt sehr gelungenen Veranstaltung beigetragen. _________________________________________________________________ 6 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 Projekt Lifeday Jedes Jahr rund um den Weltaidstag am 1. Dezember organisieren engagierte LehrerInnen der HAK Steyr den sogenannten Lifeday. So auch 2009 am 27. November. Der Lifeday soll eine aktive und anschauliche Auseinandersetzung mit verschiedenen eingeladenen Organisationen (AIDSHILFE OBERÖSTERREICH, SOS-Mitmensch, Streetwork Steyr uvm.) auf praktischer Ebene ermöglichen. Fraueninfotage Unter dem Titel "Informierte Frauen sind starke Frauen" wurden 2009 regionale Besuchstage von Frauen-Landesrätin Dr.inSilvia Stöger an verschiedenen Orten in den oberösterreichischen Regionen abgehalten. Unter Einbeziehung bekannter Moderatorinnen wie Barbara Stöckl, Sasha Walleczek, Hera Lind, Andrea Radakovits, Eva Rossmann und Barbara Karlich konnte eine große Zahl an Besucherinnen gewonnen werden. Die Fraueninfotage bieten insbesondere Frauen und Mädchen in den Bezirken Oberösterreichs umfassende Bildungs- und Beratungsmöglichkeiten. Man erhält an einem Ort und zu einem Zeitpunkt Antworten auf Fragen zu verschiedenen Themenbereichen wie: Frauen- und Mädchengesundheit, Stressbewältigung, Bildungsberatung, Mädchenförderung. Dabei stehen Expertinnen für Vorträge/ Gruppenberatungen und Einzelberatung zur Verfügung stehen. Infostände & interaktive Präsentationen von Projekten und regionalen Fraueneinrichtungen runden das Angebot ab. Durch die Teilnahme der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH an den Fraueninfotagen mittels Infotisch und persönlicher Vorort -Beratung wird die Möglichkeit genützt, auch außerhalb von Linz in den verschiedenen Regionen von Oberösterreich präsent zu sein. Insgesamt wurden so an vier Fraueninfotagen Infomaterialien zu HIV/Aids und Kondome verteilt. Durch Beratungsgespräche konnten Fragen, Informationslücken und Unsicherheiten geklärt werden. Peers der HAS Auhof übergeben Spende an Bernhard Resch Besucher des AIDSHILFE OBERÖSTERREICH Standes beim Jugendgesundheitstag in Schörfling Peersausbildungen 2009 In drei Ausbildungsblöcken wurden heuer 40 Jugendliche zu HIV/Aids Peers ausgebildet. Innerhalb der zwei Ausbildungstage vertiefen die Schüler/innen ihr Basiswissen über HIV/Aids. Die Fragestellungen lauten: Wie ist der Stand der Forschung und wie schauen die medizinischen Grundlagen aus? Wie kann ich mich schützen bzw. eine Ansteckung verhindern? Neben dem Wissen über HIV geht es auch um eine Reflexion des eigenen Schutzes und Risikoverhaltens. Mit einer Person zu sprechen, die von HIV/Aids betroffen ist, gibt die Möglichkeit das Leben mit HIV konkret erfahren zu können. Die ausgebildeten Peers halten an ihren Schulen Workshops zum Thema. _________________________________________________________________ 7 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 Eine in Zusammenarbeit mit dem Jugendrotkreuz bewährte Form der Prävention mit und für Jugendliche. Weiterbildung für praktische Ärzte/Ärztinnen Mit folgendem Aufruf in der Mitgliederzeitschrift der Ärztekammer für Oberösterreich "OÖ-Ärzte" wandte sich die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH an die Moderatoren der Qualitätszirkel für praktische Ärzte/innen: In Oberösterreich gab es im Jahr 2008 52 neu diagnostizierte HIV-Infektionen. Wir wissen nichts über den Zeitpunkt der Ansteckung. Was wir jedoch wissen ist: 70% aller HIV-Infizierten haben eine symptomatische HIV-Erstinfektion. Nur 5% aller HIV-Infektionen werden in dieser Phase diagnostiziert. Menschen, die sich ihres eigenen Risikoverhaltens nicht bewusst sind, suchen zwar die Aidshilfe nicht auf, möglicherweise jedoch Ihre Praxis. Die Diagnose einer akuten HIV-Infektion ist sowohl für die Betroffenen als auch für die öffentliche Gesundheit von großer Bedeutung. Das Angebot der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH bestand in einer Teilnahme an einem Treffen eines Qualitätszirkels mit Inputs zu den Themen: -Institution AIDSHILFE OBERÖSTERREICH -Diagnose akute HIV-Infektion -Sonderstatus der HIV-Testung -Eigenschaften der verschiedenen HIV-Tests -Gesetzliche Rahmenbedingungen Ein gelungenes Fortbildungsmodul, das gezielt auf die Fragen und Bedürfnisse von Ärztinnen/Ärzten in der Praxis eingeht. HIV-Präventionsprojekt für Freier ein Gemeinschaftsprojekt von AIDSHILFE OBERÖSTERREICH, LENA1 und maiz2 An der globalen Ausbreitung von HIV und STIs haben Sextouristen und Prostitutionskunden, die keine Kondome verwenden, einen hohen Anteil. So kann man im südöstlichen Afrika nachvollziehen, dass es einen Zusammenhang zwischen der rasanten Ausbreitung von HIV in den 80er Jahren und dem aufkommenden Transitverkehr entlang von Transitrouten und damit entlang den Treffpunkten für käuflichen Sex gibt. Konsequente Kondombenützung hingegen schützt vor sexuell übertragbaren Infektionen. Lässt eine Prostituierte sich mit einem Kunden auf ungeschützten Sex ein, ist davon auszugehen, dass sie dies auch mit anderen Kunden macht. Praktiziert ein Kunde ungeschützten Sex mit einer Sexarbeiterin, ist auch davon auszugehen, dass er bei privaten Kontakten kein Kondom verwendet. Von Frauen, die in Oberösterreich in der Prostitution arbeiten, kommen vermehrt Rückmeldungen, dass sie von Kunden hart unter Druck gesetzt werden, ihr Service „unsafe“ anzubieten und Freier darauf beharren, kein Kondom zu verwenden. Die meisten Sexarbeiterinnen arbeiten unter starkem Konkurrenz- und großem finanziellen Druck. Eine der großen Schwierigkeiten eines Projektes mit der Zielgruppe Freier liegt darin, diese Zielgruppe zu erreichen. Wurde zuerst daran gedacht, Freier über allgemeine Medien wie Zeitungen, Radios zu erreichen, da Freier nicht nur Kunden von Prostituierten sind, sondern genauso Zeitungsleser, Radiohörer, Kinobesucher etc, 1 2 Beratungsstelle für Menschen, die in der Prostitution arbeiten/gearbeitet haben Autonomes Zentrum von und für Migrantinnen _________________________________________________________________ 8 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 stießen Mitarbeiterinnen von LENA - im Zuge der Recherchen für ein derartiges Projekt - auf das Gemeinschaftsprojekt von Kassandra e.V., Nürnberg, und der STDBeratungsstelle und Poliklinik des Gesundheitsamtes der Stadt Nürnberg. Freundlicherweise wurden uns das Konzept, die Durchführungsbeschreibung und eine erste Auswertung zur Verfügung gestellt. Im folgenden wurde das Konzept „HIV/StdPrävention bei Prostitutionskunden: Der Hörspiel-Jingle „Ihre Servicenummer 0911 – 81 52 999“ auf die Situation und Möglichkeiten in Oberösterreich überprüft und anschließend adaptiert. Eine Telefonnummer, die den Nummern einschlägiger Kontaktnummern ähnelt, wird mittels Annonce in entsprechenden Zeitungen und Magazinen inseriert. Durch die Wortwahl beim Inserat wird der Schluss nahegelegt, dass es sich um das Angebot einer Sexarbeiterin handelt, die auf ein Kondom verzichtet. Wer die Nummer anruft, wird zu seiner Überraschung Zuhörer eines Gesprächs zwischen einem Kunden und einer Prostituierten (= Mailboxtext). Hierin geht es darum, die Sexarbeiterin dazu zu bewegen, bei ihren Leistungen auf ein Kondom zu verzichten. In Wort, Ausdrucksweise und Klangfärbung der Sprechenden ist dieses Gespräch eindeutig dem Sexgewerbe zuzuordnen und wird die Neugier des Anrufers wecken und aufrecht erhalten, so dass er sich das ganze Gespräch anhört. Der Kunde bringt alle gängigen Argumente für ungeschützten Sex, die Prostituierte nennt alle Gegenargumente. Sie bleibt bei ihrer Bedingung, ein Kondom zu verwenden, der Prostitutionskunde stimmt dem schließlich zu. Der Schluss der Ansage endet mit einem Hinweis auf das kostenlose und anonyme Beratungs- und Testangebot der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH für den Fall, dass sich der potenzielle Kunde in früheren Situationen unsafe verhalten hat. Neben dem Schalten des Inserates in Zeitschriften, Magazinen, und Internetforen wird die Telefonnummer noch durch Visitenkarten beworben. Diese Visitenkarten werden von Sexarbeiterinnen an Freier weitergegeben, die nach ungeschützten Praktiken fragen und sich nicht zur Kondomanwendung bewegen lassen. Die Verteilung der Visitenkarten an die Sexarbeiterinnen passiert durch die Mitarbeiterinnen von LENA und maiz. Ähnlich wie in Nürnberg berichten auch in Oberösterreich Sexarbeiterinnen vermehrt von türkischsprachigen Kunden, die besonders hartnäckig in der Kondomverweigerung sind. Aus diesem Grund wurde der Jingle auch in türkisch produziert. Für türkisch sprechende Anrufer gibt es eine zweite Telefonnummer, die ebenfalls über Visitenkarten und Inserate beworben wird. Um einen „authentischen“ Wortwechsel aufzuzeichnen, passierte die Anpassung des „Gesprächs zwischen Prostituierter und potenziellem Kunden“ vom Nürnberger Projekt auf oberösterreichische Verhältnisse durch die Mitarbeit von Sexarbeiterinnen. Die Sexarbeiterinnen werden durch MitarbeiterInnen von LENA und maiz mittels eines Handzettels in den gängigen Muttersprachen der Prostituierten (bulgarisch, deutsch, englisch, rumänisch, russisch, slowakisch, spanisch, thai und ungarisch) über Hintergrund und Durchführung der Aktion informiert und animiert, die Visitenkarten auszuteilen. Im Jahr 2009 wurde 2 Mal ein deutsprachiges Inserat und 1 Mal ein türkisches Inserat in oberösterreichischen Gratis-Zeitungen geschaltet. Am Handy mit dem deutschen Mailboxtext gingen bis Ende 2009 361 Anrufe ein, am Handy mit dem türkischen Mailboxtext 138. Das Projekt wird 2010 fortgesetzt und wird aus Mittel des Landes Oberösterreich finanziert. _________________________________________________________________ 9 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 Kondomverteilaktionen Osteraktion Als Osterhasen verkleidet verteilten Bettina Battige und Tamara Kaltenberger kurz vor den Osterfeiertagen in 25 Welser Szenelokalen 1250 Kondome. Tamara Kaltenbrunner, Bettina Battige und Gäste Antonia Dückelmann, Carina Leitner, Johanna Wiesinger Aktion zum Ferienbeginn Rechtzeitig zu Ferienbeginn verteilten die beiden ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Antonia Dückelmann und Carina Leitner 850 Kondome in Steyrer Lokalen. Antonia Dückelmann hatte dazu Baströckchen und –hütchen angefertigt. Heute Abend: Irmgard Knef Auf Einladung der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH präsentierte Ulrich Michael Heissig am Samstag, 21. Februar 2009, erstmalig in Linz sein Programm „Heute Abend: Irmgard Knef“. Die um zehn Minuten jüngere Zwillingsschwester der großen Hildegard Knef unterhielt ihre Gäste mit feinem Sprachwitz und umgetexteten Liedern ihrer großen Schwester. Das Publikum im ausverkauften Theater PHÖNIX bedankte sich für diesen grandiosen Abend mit großem Beifall. Aufgrund des Erfolgs trat Ulrich Michael Heissig am 24. September 2009 zum zweiten Mal im Linzer Theater Phönix auf. Am Programm stand das dritte Soloprogramm „Irmgard Knef: Die letzte Mohikanerin“. Irmgard Knef hat sich seit Beginn ihrer Alterskarriere vor 10 Jahren immer wieder für die Interessen und Belange von HIV-Positiven und AIDS-Kranken politisch und künstlerisch stark gemacht. Die mittlerweile 83-jährige Chansonkabarettistin wird in ihrem Anliegen dabei tatkräftig von ihrem alter ego Ulrich Michael Heissig unterstützt. Fachtagung „Positiv Leben in verschiedenen Welten“ Hunger, Armut, Sterben und Prostitution gehören in Emali, einer Kleinstadt im Südosten Kenias, zum alltäglichen Leben. Slumhütten, meist nicht größer als 10m2, müssen oft mehr als 6 Personen als Zuhause dienen. Regelmäßige Mahlzeiten sind eine Ausnahme. Arbeitsplätze gibt es im Umkreis von 200 km nicht. Unter diesen Umständen sind viele Frauen gezwungen, zu der nächsten großen Verkehrsverbindung - der Mombasa-Road, auch bekannt unter dem Namen HIVHighway – zu pilgern. Dort besteht die Aussicht, durch Prostitution Geld bei den vorbeikommenden LKW-Fahrern zu verdienen. Die Höhe der Entlohnung dieser Dienste steigt mit der Bereitschaft zum Kondomverzicht. Die Folge davon: 70 Prozent der Bevölkerung von Emali ist HIV-positiv. Einige Studenten der Fachhochschule Oberösterreich absolvierten ein Praktikum in Email. Beeindruckt von den Lebensbedingungen in Emali, suchten sie nach _________________________________________________________________ 10 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 Möglichkeiten diese zu verbessern. Sie gründeten einen Verein – Daraja. Dies ist kisualheli und bedeutet Brücke. Anlehnend an Muhamad Yunus (Friedensnobelpreis 2006) bietet Daraja Hilfe in Form von Mikrokrediten. Dabei arbeitet der Verein mit Projektpartnern vor Ort zusammen, die Betroffene unterstützen, sich in Selbsthilfegruppen zu organisieren. In diesen Gruppen werden, neben dem Austausch über das von der HIV-Infektion geprägte Leben, Geschäftsideen entwickelt, um Wege aus der Armut zu finden. Betroffene Frauen werden dabei durch Trainings geschult, ihre Ideen zu realisieren. Diese werden dann mithilfe der von Daraja finanzierten Kleinkredite, die zinsenlos sind, umgesetzt. Um den Bekanntheitsgrad von Daraja zu steigern und eine breitere Öffentlichkeit in Oberösterreich zu erreichen, fragten die engagierten StudentInnen bei der AIDSHILFE OBERÖSTEREICH an, ob es Interesse und die Möglichkeit einer gemeinsamen Veranstaltung gibt. Die Fachtagung „Positiv leben in verschiedenen Welten“ fand am 15.Oktober 2009 im Wissensturm der Stadt Linz unter reger Beteiligung des Publikums statt. alleinerziehende Mutter mit ihren HIV-positiven Kindern Frauen am Markt (Fotos: Daraja) „Living positivly in Emali“ Um die Situation der HIV-positiven Frauen in Emali und somit auch die Arbeit des Vereines Daraja möglichst lebensnah zu beschreiben, wurde der Projektleiter des Vereins Daraja in Emali, Daniel Mwirigi, nach Linz eingeladen. Er ist zuständig für die Arbeitstrainings, die gemeinsame Entwicklung von Geschäftsideen mit den Mitgliedern der Selbsthilfegruppen, sowie die Betreuung und Begleitung der Gruppen. Im Rahmen seines in englischer Sprache gehaltenen Referates schilderte er beeindruckend, wie sich die Arbeit mit den betroffenen Frauen konkret gestaltet. Um der Prostitution und somit der Gefahr der HIV-Infektion zu entgehen, gilt der Handel mit Gemüse oder die Reinigung der Wäsche anderer Leute als erstrebenswerte Verdienstmöglichkeit. Daraja bietet die Möglichkeit, durch Kleinkredite Geschäfte wie Obst- und Gemüsehandel aufzubauen, um so die Lebenssituation der Frauen und der ihrer Familien zu verbessern. Zur Zeit werden 56 HIV-positive Frauen mit Kleinkrediten unterstützt. Insgesamt konnte durch Daraja bereits 600 Personen durch die bisherigen Spendengelder geholfen werden. _________________________________________________________________ 11 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 Daniel Mwirigi Elisabeth Müllner „Positiv leben in Oberösterreich“ „HIV-positive Menschen sind in der oberösterreichischen Bevölkerung eine anonyme Größe, ein Phantom von dem man zwar weiß, dass es irgendwo existiert, aber kaum wer glaubt jemanden mit einer HIV-Infektion zu kennen“ so die Eingangsworte von Elisabeth Müllner, Leiterin der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH. Trotz der guten medizinischen Versorgung, die aus der HIV-Infektion eine chronische Erkrankung machen kann, ist nach wie vor nicht geklärt, wie sich die noch relativ jungen Behandlungsmöglichkeiten tatsächlich auf die Gesundheit der Betroffenen auswirken werden. Ungeachtet des medizinischen Fortschritts bleiben für die Betroffenen die psychosozialen Auswirkungen einer HIV-Infektion bzw. einer Aidserkrankung eine Herausforderung im alltäglichen Leben. Arbeits-, Beziehungs-, Liebes-, Sexual-, Freizeitleben und nicht zuletzt die finanzielle Dimension erhält nach einer HIV-Diagnose meist einen neuen Fokus. Regelmäßige Untersuchungen, lebenslange Medikamenteneinnahme, Einreisebeschränkungen usw. bedeuten eine immer wieder kehrende Konfrontation mit der Infektion, mit Krankheit und letztendlich auch mit dem Tod. Das Gefühl, die Diagnose verschweigen zu müssen um Diskriminierungen zu verhindern, bestimmt nach wie vor das Leben von HIV-infizierten Menschen und dies sowohl in Oberösterreich als auch in Emali. „Aids und soziale Verantwortung in Zeiten des globalisierten Marktes“ Die neoliberale Wirtschaftsideologie des Friedrich A. von Hayek, die im Zitat „wirtschaftliche Freiheit ist Voraussetzung für alle anderen Freiheiten“ zum Ausdruck kommt, machte Christian Felber in seinem Referat zum Hauptkritikpunkt. Die Idee des Nobelpreisträgers gipfelt in komplexen wirtschaftlichen Bündnissen, deren Macht im öffentlichen Sektor kaum wahrgenommen wird. Eine Folge davon ist, dass wirtschaftliche Interessen von privaten Firmen – im Gegensatz zu Menschenrechten – in fast allen Ländern der Welt einklagbar sind. Eine Auswirkung davon ist, dass 58 Prozent der HIVpositiven bzw. aidskranken Menschen in Entwicklungs- und Schwellenländern (Stand 2008) der Zugang zu lebenswichtiger Medizin verwehrt – weil nicht finanzierbar - wird. Und dies obwohl durch die Möglichkeit der Produktion von Generika die Medikation prinzipiell leistbar wäre. Die Patentrechte (Eigentumsrechte) stehen über den Menschenrechte, in diesem Fall, dem Recht auf Gesundheit. In der Einführung von Geldpreisen statt Patentrechten für neue Medikamente bzw. in Zusammenschlüssen von globalen Forschungskooperationen sieht Christian Felber neue mögliche Wege, die Patentreglungen durch die WTO langfristig zu ersetzen. _________________________________________________________________ 12 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 Diskussionsrunde in der Pause Podiumsdiskussion Unter Einbeziehung des Publikums diskutierten Christian Felber (Attac Österreich), Erich O. Gattner (AIDSHILFE OBERÖSTERREICH), Daniel Mwirigi, Andrea Mayrhofer (beide Daraja) und in Vertretung von Bundesminister Stöger, Sektionsleiter Robert Schlögl. Inhaltliche Schwerpunkte der Diskussion bildeten die Lebensbedingungen von HIVPositiven bzw. Aidskranken in Emali und in Oberösterreich. Der Zugang zu HIVMedikamenten ist einer der markantesten Unterschiede. Sowohl in Emali, als auch in Österreich stoßen die „Helferorganisationen“ an monetäre Grenzen. Robert Schlögl betonte den hohen Stellenwert von Gesundheitsprävention im Bundesministerium, wies allerdings auch auf die begrenzten finanziellen Ressourcen im Gesundheitsministerium hin. Erich O. Gattner unterstrich, dass das österreichische Gesundheitssystem wohl eines der besten ist, dabei jedoch der Blickpunkt auf die Folgen des sozialen Aids, die jeden HIV-Positiven bzw. Aidskranken betreffen können, immer häufiger außer Acht gelassen wird. Um Unwissenheit, Vorurteile und Diskriminierung in der Bevölkerung abzubauen braucht es Prävention und vor allem auch die Mittel dazu. Christian Felber wies im Anschluss darauf hin, dass das Gesetz des freien Marktes im Gesundheitsbereich nicht wirken kann und dass dieser durch staatliche Finanzierung geregelt werden muss, wobei er private Organisationen dabei als Ergänzung sieht. Als Abschlussworte diente ein Appell aus dem Publikum: „Missstände sind möglich, weil wir es zulassen. Es kann sich nur dann was ändern, wenn jeder selbst damit anfängt.“ Prävention mit schwulen Männern und MSM (Männern, die Sex mit Männern haben) Das Jahr 2009 war geprägt von einer Vielfalt an Veranstaltungen und Aktionen von und für die Linzer Szene. Besonders bemerkenswert, zahlreiche Benefizaktionen wurden von der Linzer community selbst initiiert und durchgeführt. Vorort-Arbeit Im Jahr 2009 wurden 8.000 extra starke Kondome mit Gleitmittel in den mittlerweile sechs Linzer Szenelokalen verteilt. Zu den Lokalen, in denen Kondome und Infomaterialien regelmäßig aufgelegt werden, zählen das Blue Heaven, Café Julius, die Café/Bar Richtig, das Sax, Stonewall sowie das Zizas. Zudem wurden Kondome und Give-aways (Postkarten, Zündhölzer, ...) bei Veranstaltungen der HOSI (Homosexuelle Initiative) Linz, wie dem Wintermeeting oder den Sonnendeck-Parties, sowie auf „gayclubbings“ (gaytic, Connected-Clubbing) zur freien Entnahme bereitgestellt. Im Rahmen von Vorträgen für die SoHo (Sozialdemokratische Homosexuellenorganisation) Oberösterreich sowie für YOUnited, ein Angebot der HOSI Linz für Jugendliche und junge Erwachsene, konnte das Wissen rund um HIV/Aids aufgefrischt und Fragen diskutiert werden. _________________________________________________________________ 13 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 Die schönste Sache der Welt ... Unter dieser Rubrik stehen allen BesucherInnen der Homepage der Café/Bar Richtig auf www.richtig.in seit August 2009 zu jedem Monatsersten neue Informationen zu einer sexuell übertragbaren Krankheit zur Verfügung. Dazu besteht die Möglichkeit Fragen zu posten, was bisher rege genutzt wurde. Health Support - virtuelle Prävention Das seit Februar des Jahres 2007 laufende Online-Präventionsprojekt auf der Homepage www.gayromeo.com wurde auch im Jahr 2009 erfolgreich fortgesetzt. Seitens der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH fanden im Berichtszeitraum ca. 80 OnlineBeratungen in deutscher sowie in englischer Sprache statt. Inhaltlich ging es größtenteils um Informationen zu HIV/Aids, zum Testangebot der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH sowie zu sexuell übertragbaren Krankheiten. 2. Linzer Queer-Festival Das 2. Linzer Queer Festival ging von 15. bis 17. Oktober 2009 unter Beteiligung sämtlicher Linzer Szenelokale und -einrichtungen über die Bühne. Der Bogen dieser drei Tage spannte sich von Clubbings, Parties, Comedy-Shows, Lesungen bis hin zu kulinarischen Spezialangeboten. Die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH beteiligte sich mit ihren ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen mittels Verteilaktionen sowie Jonglage-Einlagen. Jongleure Daniel Ruben Rüb, Dominik Hohl, Thomas Pohl „Heisse Herzen“ – Schauspiel und Lesung Richtig lustvoll, witzig und besinnlich war die weihnachtliche multimediale Inszenierung des Liebeslesebuchs "Heisse Herzen" von Ralf König und Detlev Meyer. Die Schauspieler Dominik Hohl, Thomas Pohl, Daniel Ruben Rüb sowie die Schauspielerin Birgit Schwamberger spielten und lasen die schönsten Comics und Texte aus dem Liebeslesebuch. Zur Untermalung kamen projizierte Comicbilder, Musik sowie Requisiten zum Einsatz. Die 60 Gäste, die am 19.12.2010 in die Café/Bar Richtig strömten, waren begeistert und bedankten sich bei den SchauspielerInnen mit großem Beifall. Ein großes Dankeschön auch an dieser Stelle an die SchauspielerInnen, die unentgeltlich und mit viel Engagement viele Stunden für diese Veranstaltung investiert hatten. Die Spenden dieser Veranstaltung kommen einer von der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH betreuten HIV-positiven Familie zugute. Neben dem Naheverhältnis zum Welt-Aids-Tag, am 1. Dezember, hatte die Veranstaltung einen weiteren zeitlichen Bezug: Der Berliner Autor und Aids-Aktivist Detlev Meyer verstarb vor zehn Jahren an den Folgen von Aids. _________________________________________________________________ 14 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 Homepage Die Homepage der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH (www.aidshilfe-ooe.at) erfüllt im großen und ganzen zwei wesentliche Aufgaben: Zum einen sollen die User für sie wichtige Informationen schnell und einfach finden können. Dazu gehören neben der Adresse, Zugang zur AIDSHILFE OBERÖSTERREICH, Öffnungszeiten, webbasierte E-Mailanfragemöglichkeit auch relevante Informationen zu HIV/AIDS, zu Hepatitis und Syphilis, zum Testangebot und zum Testablauf (diese Seiten werden auch sehr häufig aufgerufen und nicht selten geben KlientInnen eine positive Rückmeldung dazu in der Testberatung). Zum anderen sollen Berichte und Termine, die im Zusammenhang mit der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH stehen, für die User zur Verfügung gestellt werden, nicht zuletzt um einen Anreiz zu schaffen die Homepage der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH mehr als einmal zu besuchen. Hier wird großer Wert auf Aktualität gelegt. Der personelle Zeitaufwand der mit der internen Betreuung der Homepage anfällt, lohnt sich in Anbetracht steigender Zugriffszahlen. So konnten wir im Berichtsjahr durchschnittlich an die 200 Besucher täglich (über 70.000 jährlich) registrieren. Rund um den Welt-Aids-Tag 2009 Infoaktionen Der letztjährige Welt-Aids-Tag war geprägt von Aktionen im öffentlichen Raum. Zum Welt-Aids-Tag am 1. Dezember 2009 fanden zwei ganztägige Infoaktionen am Linzer Hauptbahnhof sowie in der Einkaufspassage der Lentia City statt. Das AEC (Ars Electronica Center) setzte ein Zeichen und projizierte ein Red Ribbon auf seine Fassade. Schon traditionell zierte in der Zeit um den Welt-Aids-Tag ein großes Red Ribbon den Linzer Schlossberg. Ars Electronica Center Infostand am Linzer Hauptbahnhof Infostand in der Lentia City Linzer Schloßberg _________________________________________________________________ 15 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 18. oberösterreichischer Aidstag Der oberösterreichische Aidstag am 26.11.2009 sprengte alle bis dahin erlebten Besucherrekorde. Über 300 Interessierte folgten der Einladung ins Neue Rathaus der Stadt Linz. Die Vizebürgermeisterin und Gesundheitsreferentin der Stadt Linz Dr. Christiana Dolezal eröffnete die Veranstaltung und erwies somit dem Thema ihre Referenz. Der Vormittag war hauptsächlich der theoretischen Wissensvermittlung, zum einen auf dem Gebiet der Medizin (OÄ Dr. Maria Geit) zum anderen auf dem der Pflege (DGKS Sylvia Hinterdorfer, DGKS Magdalena Stöllner) gewidmet. Mag. Brigitte Kiesenhofer, MSc stellte die Aufgaben und Tätigkeitsgebiete der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH mit Schwerpunkt Betreuung von HIV-positiven Menschen vor. Der Nachmittag stand unter dem Motto der konkreten Begegnung mit HIV-positiven Menschen. In insgesamt 10 Gesprächsrunden stellten sich HIV-infizierte Menschen vor, gewährten Einblick in ihr Leben und Erleben und antworteten auf Fragen der GesprächsteilnehmerInnen. Parallel zu den Gesprächsrunden wurde der Film „Die vergessene Seuche“ (Arte, 2008) gezeigt. Der Film gibt einen kurzen geschichtlichen Überblick, lässt Betroffene zu Wort kommen und zeigt den aktuellen Stand von Impfstoffund Medikamentenforschung. Finanziell verschönert wurde die Fachtagung durch die Spendenübergabe von € 888, welche die HIV/Aids-Peers der HBLA Landwiedstraße mit Unterstützung von FOL Ilse Surenjan gesammelt hatten. E. Gattner, I. Surenan, HIV-Peers, E. Müllner Publikum The Good American – Filmabend im Linzer City Kino Anlässlich des Welt-Aids-Tags 2009 zeigte die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH in Kooperation mit dem City Kino Linz am 10. Dezember 2009 das Filmporträt „The Good American“. Jochen Hicks neuer Film porträtiert den HIV- & Hepatitis C-koinfizierten Tom Weise, der Mitte der 90er Jahre von Berlin nach New York auswandert. Dort wird Tom zu einem der Schöpfer des „HustlaBalls“ und Mitbegründer der mittlerweile größten Internetseite für männliche Escorts www.rentboy.com. Im Anschluss an diese oberösterreichische Filmpremiere lud die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH die ZuseherInnen zu einem gemütlichen Ausklang in das Foyer des City Kinos. Schulfilmwochen 2009 – Moviemento Linz Vom 1. bis 23. Dezember gab es für Schulklassen die Möglichkeit den Film: „Mein Bruder Leo“ im Programmkino Moviemento Linz zu buchen. Dem französischen Regisseur Christophe Honoré ist mit dem Film „Mein Bruder Leo“ ein beeindruckendes Drama und Roadmovie zum Thema HIV gelungen. Neben den hervorragenden DarstellerInnen, allen voran die beiden Brüder Leo (Pierre Mignard) und Marcel (Yannis Lespert), beeindruckt der Film durch seine dichte Erzählweise und großartige Einstellungen. _________________________________________________________________ 16 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 Auch heuer bot dieses Filmangebot für Schulklassen die jugendgemäßen Auseinandersetzung mit dem Thema HIV/Aids. Möglichkeit einer Charity Veranstaltungen zugunsten der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH Wet Protection „Protect yourself – protect your style!“ – unter diesem Motto lud der Haarsalon LOFT HAAR am 9. Mai 2009 seine Gäste ins Linzer OK-Mediendeck. Vier DJs machten diese Nacht zu einer berauschenden Feier über den Dächern von Linz. Zwei als Elfen verkleidete Frauen mit eigens angefertigten Bauchläden verteilten Kondome, Feuerzeuge, Schlüsselanhänger und Postkarten unter den 250 tanzwütigen Gästen. Diese gelungene Benefizveranstaltung brachte einen Reinerlös in Höhe von € 500. Elfe Erik Pfefferkorn, Elisabeth Müllner Antonia Dückelmann, Uwe Walkner Romana Steinberger, Lofty, Bettina Striegl Around the world – DJ Line im Stonewall Unter dem Titel „Around the world“ ging am Samstag, 31.10.09, erstmals die DJ Line zugunsten der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH im gut besuchten Stonewall mit Eric Fischer über die Bühne. Am 28.11.2009 folgte die zweite DJ Line mit Uwe Walkner. Im Rahmen von „Around the world“ werden von ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen Giveaways verteilt sowie Spenden gesammelt. Im Jahr 2010 findet „Around the world“ regelmäßig immer am letzten Samstag des Monats im Abstand von 2 Monaten statt – also im Jänner, März, Mai, ... . Im Sommer 2009 konnte man in mehreren oberösterreichischen Zeitungen den Aufruf lesen: „Tanzbegeisterte gesucht“. Dies war der öffentliche Startschuss für die Vorbereitungen zur Benefizgala des Sängers und Schauspielers Karl Sibelius zugunsten der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH. Gesucht wurden Menschen aus verschiedenen Nationen, jeden Alters, mit und ohne Handicap, mit und ohne Tanzkenntnissen. Dann wurde drei Monate lang - unter professioneller Anleitung – hart trainiert. Aber nicht genug. Um auf die Arbeit der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH aufmerksam zu machen und ihre Solidarität kundzutun, setzten die 80 Tänzer und Tänzerinnen eine weiteres Zeichen. Am 14. November, um 13.25 Uhr fand zwischen Taubenmarkt und Landstraße/ Höhe Passage-Kaufhaus ein Flashmop statt. Um Punkt 13.30 Uhr ertönte ein lauter Pfeifton. Daraufhin erstarrten die - mittels SMS, E-Mail, Facebook und Mundpropaganda animierten und organisierten _________________________________________________________________ 17 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 AktivistInnen – für ca. 2 Minuten in ihren Bewegungen. "Absolutes FREEZE" - bis ein zweiter Pfiff sie "wieder zum Leben erweckte" und alle ihres Weges weitergingen, als wäre nie etwas geschehen. LT1 filmte die Aktion und brachte in der darauffolgenden Woche einen Bericht, in dem Nicht-Eingeweihte über die Aktion aufgeklärt wurden. Am 20. November um 19:30 war es dann so weit. Der Vorhang zur Überdosis G´fühl Benefizgala zu Gunsten der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH im Landestheater Linz öffnete sich. Im restlos ausverkauften Großen Haus boten 80 LaientänzerInnen, aus 30 verschiedenen Ländern - verstärkt um einige Profis - eine hinreißende TanzPerformance zu eigens arrangierten und mit Sibelius aufgenommenen Austro-Pop-Hits. Dabei wurde auch in der Bühnenshow auf das Thema HIV Bezug genommen. Die Mitwirkenden vor und hinter der Bühne wurden für ihr Engagement mit stürmischem Applaus bedacht. Im Publikum auch ein von der Darstellung beeindruckter BM Stöger mit seiner Gattin. Die Vorstellung wurde am 21. November - und vor ebenfalls ausverkauftem Haus wiederholt. v.l.n.r.: Elisabeth Müllner, Karl Sibelius, BM Alois Stöger, Karin Lindorfer-Stöger bei der Premierenfeier An beiden Abenden betreuten ehrenamtliche Mitarbeiterinnen einen Infotisch und versorgten das Publikum mit Materialien zum Thema. Life Gala Eferding Mehr als 50 Leute arbeiteten fast ein ganzes Jahr ehrenamtlich um eine der größten Charity-Veranstaltung Oberösterreichs auf die Beine zu stellen. Mit viel Medienpräsenz und unter Beteiligung lokaler und überregionaler Prominenz ging die Life Gala Eferding am 27. November 2009 im Eferdinger Stadtsaal über die Bühne. Und auch in diesem Jahr wurde ein abwechslungsreicher Mix aus Musik, Show, Pantomime und Feuerwerk geboten. „Wir haben das Leben gefeiert“, meinte Christian Kirchsteiger, umtriebiger _________________________________________________________________ 18 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 Mitinitiator nach der ausverkauften Veranstaltung. Der Reinerlös aus der Life Gala gemeinsam mit dem aus der Veranstaltung Rock against aids kommt der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH sowie 3 weiteren Aidsprojekte in Afrika und Lateinamerika zugute. Rock against aids Auch in diesem Berichtsjahr fand am Abend nach der Life-Gala, am 28. November 2009, das „Rock against Aids“ in Eferding statt. Dieses von einer Gruppe von motivierten jungen Erwachsenen organisierte Benefizkonzert soll als Pendant zur Life-Gala Eferding eher jüngeres Publikum ansprechen. „Rock against Aids“ ist ein Konzert, bei dem mehrere Bands für den guten Zweck ohne Gage auftreten. Sinn der Veranstaltung ist den BesucherInnen die Thematik HIV und Aids in Erinnerung zu rufen bzw. nahe zu bringen. Mit Hilfe der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH wurde ein Infostand und eine Chill-out-Zone gestaltet, in der sich jede/r über das Thema HIV und Aids informieren konnte, auf die Gefahren und den Schutz vor dem HI-Virus und auf Kontaktadressen hingewiesen wurde. Christian Kirchsteiger, Michaela Schwinghammer, Erich Gattner, Foto: Lifegala 23 Tage Menschlichkeit Unter dem Motto „23 Tage Menschlichkeit“ sammelten die Linzer Szenelokale Zizas, Café Landgraf und Café/Bar Julius vom 1. bis 23. Dezember 2009 Spenden für die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH. Die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH bedankt sich herzlich bei allen InitiatorInnen, Mitwirkenden, UnterstützerInnen der verschiedenen Charity-Veranstaltungen für ihr Engagement! ______________________________________________________________________ PräventionsmitarbeiterInnenteam der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH: Mag. Brigitte Kiesenhofer MSc, DDr. Elisabeth Müllner, Mag. (FH) Ingrid Neumeier, Mag. Erik Pfefferkorn, Mag. Monika Pomberger-Kugler, Mag. Bernhard Resch, Mag. Klaus Stummer _________________________________________________________________ 19 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 _________________________________________________________________ 20 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 BERATUNG – TESTUNG HIV- Beratung und Testung Im Jahr 2009 wurde in der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH 1554 Mal Blut für eine HIVTestung abgenommen. Davon wurde 8 Mal die Diagnose HIV-positiv gestellt. Insgesamt fanden 3083 Testberatungsgespräche (Informationsgespräch vor Durchführung einer HIV-Blutabnahme und Befundrückgabegespräch) statt. Während der Testberatungszeiten: Montag 14:00 – 18:00 Uhr Mittwoch 16:00 – 20:00 Uhr Freitag 10:00 – 14:00 Uhr, stehen zumeist zwei BeraterInnen für die Testberatungsgespräche sowie ein Arzt/ eine Ärztin für die Blutabnahme und weitere medizinische Beratung zur Verfügung. Die Beratung erfolgt anonym und kostenlos. Um den Personen die entsprechenden Befunde zuordnen zu können, muss die betreffende Person ein Codewort mit zumindest 2 Buchstaben nennen und erhält umgekehrt eine Nummer. In der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH wird die Person mittels ihrer Nummer aufgerufen und angesprochen. Neben dem kostenlosen HIV- Antikörper/Antigen-Test und der kostenpflichtigen HIVPCR bietet die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH seit September 2009 einen HIVAntikörper/Antigen-Test mit Sofortbefunde, den sogenannten HIV-Schnelltest kostenpflichtig an. Die Testperson erhält innerhalb von 30 min Rückmeldung, wenn der Teststreifen nicht reagiert und infolgedessen das Testergebnis als negativ zu betrachten ist. Sollte der Teststreifen reagieren, so ist durch Verordnung festgelegt, dass ein „normaler“ HIV-Antikörper/Antigen-Test durchgeführt werden muss und dessen Ergebnis abgewartet werden muss. Hepatitis – Beratung und Testung Im Berichtszeitraum wurde auch 1342 Mal Blut für die Testung auf Hepatitis B und/ oder Hepatitis C abgenommen. Im - der Blutabnahme vorangehenden - Informationsgespräch wird über die Übertragungswege von Hepatitis B und Hepatitis C, Schutzmöglichkeiten und Krankheitsverlauf aufgeklärt. 3 Mal zeigte der HbsAG (Hepatitis B) ein positives Ergebnis, 9 Mal der Anti HCV- Elisa (Hepatitis C). Finanziert wird diese Angebot aus Mitteln des Landes Oberösterreich. Syphilis – Beratung und Testung Die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH bietet auch die kostenfreie und anonyme Beratung und Testung in Bezug auf bzw. von Syphilis an. Die Syphilis ist auch in Österreich wieder im Vormarsch. Vor einigen Jahren galt diese Krankheit als nahezu ausgerottet. Syphilis ist - wird sie früh erkannt - relativ leicht behandelbar. Wird die Erkrankung aber nicht oder zu spät erkannt, drohen beträchtliche gesundheitliche Schäden. Das Vorhandensein einer Syphilis-Infektion erhöht auch die Wahrscheinlichkeit, sich bei ungeschütztem Sex mit einem HIV-positiven Menschen mit HIV anzustecken. 1187 Personen nahmen 2009 die Möglichkeit der Syphilis-Testung in Anspruch, davon waren 14 Tests (TPHA) positiv. Finanziert wird diese Angebot aus Mitteln des Landes Oberösterreich. Referententätigkeit Bereits zum zweiten Mal wurde auf Einladung der Deutschen Aidshilfe von einem Mitarbeiter der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH (in Zusammenarbeit mit einer Psychologin und Psychotherapeutin in freier Praxis) ein Workshop zur Aids-Phobie im Rahmen der Fachtagung für TelefonberaterInnen der DAH in Berlin abgehalten. Der Workshop wurde wieder sehr positiv aufgenommen. Schwerpunkt dieses Mal war die _________________________________________________________________ 21 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 Unterscheidung von klinischen Formen zu subklinischen Formen der Aids-Phobie, da sich danach auch die jeweiligen Interventionsmöglichkeiten ableiten. Im Berichtsjahr wurde auch von der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH ein längerer Bericht dazu veröffentlicht, in den wesentliche Erfahrungen durch die Workshops 2008 und 2009 einflossen Hepatitis-Folder Mit Unterstützung der OÖGKK konnte der Folder Hepatitis A B C in auf-gefrischtem Layout neu aufgelegt werden. ________________________________________________________________ BeraterInnenteam der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH: DDr. Elisabeth Müllner, Mag. Monika Pomberger-Kugler, Mag. Bernhard Resch, Mag. Klaus Stummer _________________________________________________________________ 22 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 BETREUUNG Die soziale Betreuung durch die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH umfasst das Angebot der kostenlosen sozialen Einzelfallhilfe sowie der sozialen Gruppenarbeit für alle in Oberösterreich lebenden Menschen mit HIV bzw. mit einer Aidserkrankung und deren Angehörige. Die MitarbeiterInnen der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH werden nach dem Prinzip der Freiwilligkeit aktiv und können ausschließlich von Betroffenen mit der Vertretung ihrer Interessen beauftragt werden. Für direkt Betroffene gibt es auch das Angebot der psychologischen Betreuung. Die Unterscheidung in soziale und psychologische Betreuung ist oft nicht einfach zu treffen, nicht immer ermöglichen die ausgesprochenen Wünsche und geäußerten Bedürfnisse der KlientInnen eine eindeutige bzw. richtige Zuordnung. Folgende Kriterien helfen die jeweils verschiedenen Arbeitsweisen, Haltungen, Ziele zu verdeutlichen und dadurch die Zuordnung zu erleichtern. Hierbei sei darauf hingewiesen, dass sich diese Charakterisierung auch aus der Aufgabenstellung innerhalb der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH ergibt und als sinnvoll erwiesen hat, jedoch keinen Anspruch auf Allgemeingültigkeit erhebt. In der psychologischen Betreuung geht es um das innere Erleben, darum welche subjektive Bedeutung der/die einzelne einem Geschehen verleiht. In der sozialen Betreuung ist das äußere Leben, sind soziale Realitäten und Wirkfaktoren richtunggebend für die sozialarbeiterische Intervention. Hier geht es weniger darum, wie eine Situation subjektiv interpretiert wird, sondern welche gesellschaftliche Übereinkunft, welche sozialen Spielregeln es hierfür gibt. Dementsprechend sind Themen der sozialen Betreuung häufig „hard facts“ wie Wohnung, Lebensunterhalt, Arbeit, Pensionierung etc. Auch in der psychologischen Betreuung können diese Themen relevant sein, jedoch in einer anderen Konnotation. Hier geht es dann darum, die darunter oder dahinter liegenden Gefühle und oft nur halbbewussten Fantasien ins Gespräch zu bringen, um sie so auf ihre Wirkung hin erfassen zu können. Muss oder darf denn auch die psychologische Betreuung ohne Ratschläge (Ausnahmen bestätigen die Regel) auskommen, ist die soziale Betreuung pragmatisch und lebenspraktisch, handlungsorientiert. Die psychologische Betreuung gibt sich nicht mit plakativen Erklärungen und Sinnkonstruktionen zufrieden, ist hinterfragend, eventuell stützend, nötigenfalls konfrontierend, alles auf einer Basis des Wohlwollens und der Wertschätzung. In der sozialen Betreuung besteht die Chance, materielle Güter zugewiesen zu bekommen, in der psychologischen Betreuung können es ideelle Güter sein, die ein Patient/ eine Patientin erfährt. Nicht zuletzt sei ein rechtlicher Unterschied festgehalten: Ist es in der sozialen Betreuung oft notwendig, dass der/die Klient/in die Verschwiegenheitspflicht des Sozialarbeiters/der Sozialarbeiterin aufhebt – zumindest in der gegenständlichen Angelegenheit -, kann der/die psychologische Betreuer/in von der Verschwiegenheitspflicht durch den Klienten/ die Klientin in der Regel nicht entbunden werden. Aufgaben und Angebote der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH Einzelbetreuung soziale Einzelfallhilfe für Menschen mit HIV finanzielle Direkthilfe In akuten Notsituationen ist für einkommensschwache KlientInnen eine finanzielle Unterstützung (wenn auch nur in geringem Rahmen) möglich. Die Klärung, Prüfung und Durchführung der finanziellen Transaktionen nehmen breiten Raum in der Tätigkeit der SozialarbeiterInnen der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH ein. Eine wesentliche _________________________________________________________________ 23 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 Ressource, die finanziellen Notsituationen unserer KlientInnen zu beheben, sind dabei der „LIFE-BALL“ und Günter Tolar mit seinem Verein “POSITIV LEBEN”, denen wir an dieser Stelle unseren herzlichen Dank aussprechen möchten. AKh Linz Sprechstunde Eine Sozialarbeiterin der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH steht Menschen mit HIV/Aids sowie deren PartnerInnen, Angehörigen und FreundInnen jeden Dienstag Vormittag für Anfragen, Informationen und Gespräche zur Verfügung. Dieses Angebot kann im Beratungsraum der Ambulanz, im Aufenthaltsraum der Station oder direkt in den Krankenzimmern in Anspruch genommen werden. Gruppenbetreuung Die „soziale Gruppenarbeit“ ist eine Methode der Sozialarbeit, die dem Einzelnen hilft, seine sozialen Fähigkeiten durch sinnvolle Gruppenerlebnisse zu erkennen und um persönlichen, Gruppen- oder gesellschaftlichen Problemen besser gewachsen zu sein. Diese „Gruppenarbeit“ für HIV-positive und Aids-kranke Menschen, geleitet und organisiert durch die Sozialarbeiterinnen der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH, findet sich in dem monatlich stattfindende Beschäftigungsprojekt und in weiteren verschiedenen Gruppenaktivitäten für Betroffene wieder. Beschäftigungsprojekt Mit dem Beschäftigungsprojekt ermöglicht die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH seit vielen Jahren HIV-infizierten Menschen sich für zwei Stunden zwei Mal im Monat etwas Geld zu „verdienen“. Meist werden dabei Arbeiten wie Kondome einpacken, Adressen kleben etc. für die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH erledigt. Die Annäherung an Arbeitsstrukturen hebt den Selbstwert der Beteiligten, da sie keine SpendenempfängerInnen sind, sondern eine Gegenleistung für die „Bezahlung“ erbringen. Dieses Angebot, welches mit Kaffee und Kuchen ausklingt, bietet eine Gelegenheit, andere Betroffene kennen zu lernen und sich mit ihnen auszutauschen, zu diskutieren oder ganz einfach miteinander zu plaudern. Der regelmäßige Kontakt der KlientInnen zu den anwesenden SozialarbeiterInnen vermindert nebenbei die Scheu, sich mit anderen Anliegen an die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH zu wenden. Die SozialarbeiterInnen-KlientInnen-Beziehung wird intensiviert, gleichzeitig werden Betroffene zu MultiplikatorInnen durch Mundpropaganda. Die stetig ansteigenden TeilnehmerInnenzahlen sprechen zum einen für die Attraktivität des Angebotes, zum anderen aber auch für die schlechte finanzielle und soziale Lage vieler HIV-infizierter Menschen. Vermehrt nutzen auch MigrantInnen dieses Angebot als Plattform des Austausches und Kennenlernens. Besonders bei KlientInnen mit Migrationshintergrund ist die Hemmschwelle, an dem Projekt teilzunehmen, niedriger, wenn durch die professionelle Unterstützung Integration ermöglicht und gelebt wird. Die Gruppe fand an 19 Donnerstagen im Jahr 2009 mit durchschnittlich 20 Personen statt. Weiters wurden in Zeiten von Kondom-Engpässen Kleingruppen durchgeführt, an denen jeweils bis 6 Personen teilnehmen konnten. Frauengruppe Die Frauengruppe, die seit 2003 besteht, hat in der Vergangenheit schon etliche Konzeptänderungen durchlaufen. 2009 wurden die bisherigen Erfahrungen mit den teilnehmenden Frauen wiederum reflektiert und die Gruppe an den Bedürfnissen der Teilnehmerinnen neu angepasst. Seit 2009 wird die Gruppe als geschlossene und von einem Psychologen der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH angeleitete Selbsthilfegruppe geführt, die einmal im Monat zusammenkommt. _________________________________________________________________ 24 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 Die Erfahrungen mit der Neukonzeptionierung der Gruppe waren sehr positiv: Die professionelle Begleitung wurde einheitlich als supportiv erlebt. Den TeilnehmerInnen war es dadurch möglich belastendes Erleben mitzuteilen, mit anderen zu teilen und affektiv zum Ausdruck zu bringen. Gesundheitstage 2009 für Frauen und Männer mit HIV/Aids Im Mai wurden wieder die „Gesundheitstage für Frauen und Männer mit HIV/Aids“ von der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH mit großem Erfolg angeboten und durchgeführt. Dieses Angebot ist auf vier Tage Unterkunft und Verpflegung in Gallneukirchen aufgebaut, wobei die TeilnehmerInnen verschiedene Workshops wie Shiatsu, Tiefenentspannung, Nordic Walking und Seminare zum Thema „Glück“ ausprobieren konnten. Ziel war, das körperliche und seelische Wohlbefinden der Teilnehmenden zu steigern und damit zur Verbesserung der Lebensqualität beizutragen. Insgesamt konnten 14 KlientInnen dieses Angebot nutzen. Kulturtage in Wien Die Gesundheitstage wurden durch die Kulturtage mit Aktivprogramm im September 2009 ergänzt und weckten den Unternehmungsgeist und regten wieder zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben an. Weiters nahmen an den Kulturtagen Betroffene teil, die aufgrund Ihrer Coerkrankungen (Erblindung, Querschnittlähmung) ohne dieses Angebot schwer in der Lage wären am kulturellen und gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Insgesamt 15 TeilnehmerInnen nutzten das wohldurchdachte Angebot: Exkursion zur Aids Hilfe Wien, Stadtführung und Spaziergänge in der Innenstadt. Ein Kabarettabend („Männer fürs Grobe“) brachten einen tollen Abschluss der schönen Zeit in Wien. Leben mit der HIV-Therapie – Aus der Sicht eines Betroffenen Wir von der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH wollten gezielt, außerhalb des gewohnten Arzt-Patienten-Verhältnisses, einen Austausch für Betroffene mit einem Betroffenen anregen, der selbst die Realität der HIV-Medikamente kennt und viel Hintergrundwissen zur Therapie in die Diskussion einbringen kann. Für diese Veranstaltung konnten wir Engelbert Zankl gewinnen, der seit zehn Jahren beratend in der Therapie-Hotline der Münchner Aidshilfe arbeitet und zudem für mehrere Betroffenengruppen zuständig ist. Die Veranstaltung „Leben mit der HIV-Therapie – Aus der Sicht eines Betroffenen“ hatte zwei Schwerpunkte. In einem ersten Teil, einem Vortrag für Betroffene und Interessierte, gab Engelbert Zankl Einblick in seine Arbeit in der Münchner Aidshilfe, dabei sprach er über den derzeitigen Diskurs und den Forschungsstand der HIV-Therapie und auch über sein Engagement als „HIV-Experte“ in diversen Gremien. Im zweiten Teil der Veranstaltung hatten Betroffene exklusiv Gelegenheit mit dem Referenten in einer Gesprächsrunde ihre persönlichen Anliegen zur Sprache zu bringen. Worauf muss ich bei meiner Therapie achten? Was kann ich bei diversen Nebenwirkungen tun? Was kann ich selbst für einen optimalen Therapieverlauf beitragen? Welche Chancen/Risken bieten komplementäre Ansätze? Wie schaut die HIV-Therapie der Zukunft aus und vieles mehr. Resümee: Unsere Erwartungen wurden übertroffen: Ein voller Vortragsraum beim allgemeinen Teil und ein reger Austausch in der anschließenden Gesprächsrunde. Die Thematisierung der Virustherapie außerhalb des Arzt-Patienten-Verhältnis (im Sinn einer „dritten Instanz“3) macht durchaus Sinn. Die Scheu als Nicht-Mediziner das Thema HIV-Therapie anzusprechen ist unbegründet. Im Gegenteil: qualifizierte Informationsangebote 3 Vgl. Marcus Müller: Früher Therapiebeginn und Therapiebereitschaft. In: Hans Jäger (Hg.): HIV/AIDS besiegen. Visionen der Heilung. Tagungsband zu den 13. Münchner Aidstagen 2010, S.15 _________________________________________________________________ 25 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 erreichen ihre Adressaten und erfüllen wesentliche Funktionen: dass sich Betroffene realitätsnäher mit ihrer Therapie auseinandersetzen, sich untereinander informierter austauschen und dass sie ermutigt werden ihre Fragen und Probleme offener mit den Behandler/innen anzusprechen. Eine Weiterführung, des hier eingeschlagenen Weges, wird angedacht. Unser Dank gilt dem Referenten und dem Life-Ball, ohne dessen finanzielle Unterstützung diese Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre. Weitere Aktivitäten Nachdem bei unseren KlientInnen das Kegeln recht beliebt ist, versuchte die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH der Nachfrage mit 4 Kegelabenden gerecht zu werden. Insgesamt 94 KlientInnen traten gemeinsam mit den beiden Betreuerinnen in einen freundschaftlichen Wettstreit, wobei sich die Gruppe nach dem Kegeln beim Pizzaessen wieder stärken konnte. Die Feierlichkeiten im Jahreskreis spiegelten sich 2009 auch in den Gruppentreffen wider. So wurde im Frühling das Osterfest mit dazugehörendem Eierpecken begangen, der Herbst wurde mit einem köstlichen Wildessen – organisiert von KlientInnen – eingeläutet. Bei der alljährlichen Weihnachtsfeier am 3. Dezember kamen 49 KlientInnen der Einladung der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH nach und verbrachten in einem Restaurant mit stimmungsvollem Ambiente, Adventliedern und Zaubereien gemütliche Stunden, die mit der Übergabe von Einkaufsgutscheinen ausklangen. _________________________________________________________________ 26 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 Vernetzung jour fixe Zusätzlich zu den bewährten Sprechstunden im AKh Linz haben wir einen monatlichen „jour fixe“. An dieser Runde nehmen die Ärztinnen, die Stationsschwester der HIVStation, sowie Sozialarbeiterinnen und die psychologischen BetreuerInnen der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH teil. Diese Besprechungen fördern die Kommunikation der einzelnen Bereiche untereinander und ermöglichen es uns, gezielter auf die individuellen Bedürfnisse der PatientInnen/ KlientInnen einzugehen. Neben aktuellen Fallbesprechungen ist auch der Wissensaustausch über neue medizinische Entwicklungen sowohl im HIV- als auch in interferierenden Fachbereichen sehr wesentlich. Vernetzungsarbeit Passende Hilfe ausfindig und zugänglich machen in einem teilweise stark ausdifferenzierten System sozialer (pflegerischer, medizinischer, therapeutischer und administrativer) Dienste bzw. Dienstleistungen, erfordert spezifische Unterstützung. Die komplexe Dimension der Probleme HIV-Positiver und Aidskranker, die soziale Situation von Betroffenen verlangt eine interdisziplinäre Kooperation. Im Rahmen der sozialen Betreuung ist die Vernetzungs- und Koordinationstätigkeit mit anderen Sozialeinrichtungen (Substanz, Point, Neustart, Pro Mente,...), dem Sozialdienst des AKh Linz und diversen Behörden (Justianstalten, Landessanitätsdirektion ,...) ein wichtiges Unterstützungsinstrument. In Absprache und Zusammenarbeit mit den KlientInnen werden von der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH u.a. sogenannte Helferkonferenzen initiiert, um eine bestmögliche soziale Begleitung garantieren zu können. Buddy Ein Buddy ist ein/e Freud/in oder Kumpel, der/die HIV-Positive oder an AIDS-Erkrankte emotional, anhand von Gesprächen und gemeinsamen Unternehmungen begleitet. Er/Sie bietet aber auch im Haushalt praktische Unterstützung (Blumengießen, kleinere Einkäufe, Begleitung zum Arzt, Hilfe beim Übersiedeln, usw.) an. Dafür nimmt sich der Buddy zwei bis vier Stunden pro Wochen Zeit. Unser langjähriger Buddy, Sonja Rudelstorfer, kümmerte sich dieses Jahr bis Juni 2009 um einen in Linz Inhaftierten. Die regelmäßigen Besuche stärkten unseren Klienten in der Zeit des Aufenthaltes in der Haftanstalt. Ebenso stand unser Buddy dem Klienten während und nach der Entlassung bei, organisierte für diesen finanzielle Unterstützung und vermittelte weitere Kontaktadressen. Ab dem Sommer kam es zu regelmäßigen Treffen zwischen unserem Buddy und einer Klientin, wobei hier dem Wunsch der Klientin nach Kontakt und körperlicher Bewegung entsprochen werden konnte. Der monatliche Austausch zwischen Frau Rudelstorfer und unserer Sozialarbeiterin hat wiederum den Zweck der professionelle Unterstützung und Begleitung für den Buddy. Für einen kurzfristig Inhaftierten konnte noch ein weiterer Buddy, Iris Windischhofer, gefunden und somit regelmäßige Besuche in der Haftanstalt initiiert werden. Weitere Angebote für Menschen mit HIV Vitamine Da HIV-infizierte Menschen einen hohen Vitaminbedarf haben, besteht für Betroffene die Möglichkeit über die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH spezielle, hochdosierte Vitaminpräparate zu einem gestützten Preis zu beziehen. _________________________________________________________________ 27 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 Obstkorb für PatientInnen auf der HIV Station Viele unserer KlientInnen gleichen ihren erhöhten Bedarf an Vitaminen ausschließlich durch die Einnahme von Vitaminpräparaten aus. Die Aufnahme von „natürlichen Vitaminen“ durch den Verzehr von frischem Obst und Gemüse wird hingegen von vielen vernachlässigt. Bei einem Krankenhausaufenthalt entfällt zudem der optische Anreiz einer reich bestückten Obstabteilung eines Geschäftes oder Marktstandes. Um den PatientInnen Appetit auf frisches Obst und Gemüse zu machen, wurde bereits 2004, gemeinsam mit der HIV-Abteilung des AKh die „Aktion Obstkorb“ gestartet und in den folgenden Jahren weitergeführt. Wöchentlich wird eine Kiste mit verschiedenartigem frischen Obst und Gemüse, das zum Rohverzehr geeignet ist, von einem Biohof ins Krankenhaus geliefert. Das Pflegepersonal macht täglich mit dem Obstkorb eine Runde und bietet den PatientInnen Obst oder Gemüse als gesunde Zwischenmahlzeit an. Die Aktion „Obstkorb“ wird aus Spendenmitteln für Betroffene finanziert. Zusatznahrung Viele HIV-positive Menschen müssen die durch HIV verursachten Mangelerscheinungen durch ausgewogene Mahlzeiten kompensieren. Manche HIV-positive PatientInnen sind durch die psychischen und körperlichen Folgeerscheinungen der HIV-Infektion nicht mehr in der Lage, sich selbst um gesunde Ernährung zu kümmern und dadurch untergewichtig. HIV-positive Personen deren Bodymaßindex unter eine bestimmte Grenze sinkt, haben Bedarf an Nahrungsergänzungsmitteln. Sie benötigen dabei 1 – 3 Päckchen Flüssigtrinknahrung pro Tag und dies über mehrere Monate. Eine solche Packung, die für zirka 10 Tage reicht, kostet in der Apotheke etwa € 65,--. Für viele ist dieser Betrag nicht leistbar, da sie durch ihr monatliches Einkommen am Existenzminimum sind. Diesen Personen ermöglicht die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH – gefördert vom Land Oberösterreich – die Zustellung von Zusatznahrung. Die Inanspruchnahme dieses Angebotes erfolgt neben der sozialen Bedürftigkeit auch nach medizinischen Indikatoren, die durch die behandelnden Oberärztinnen des Akh Linz, Frau Dr.in Geit und Frau Dr.in Öllinger, erstellt werden. Auf diesem Weg wurden im Jahr 2009 sieben KlientInnen mit Flüssignahrung unterstützt. Kulturpass (Aktion Hunger auf Kunst und Kultur) Menschen mit finanziellen Engpässen sollen ebenso ein Recht auf die Inanspruchnahme von kulturellen Angeboten haben. Der Kulturpass macht dies möglich. In Zusammenarbeit mit den verschiedensten Kulturanbietern in Oberösterreich und der Sozialplattform Oberösterreich konnte die AIDSHILFE OBERÖSTERREICH an 22 KlientInnen einen Kulturpass ausgeben. Mit diesem Ausweis erhalten Menschen in prekären Einkommenssituationen freien Eintritt bei zahlreichen kulturellen Einrichtungen. Mehrsprachige Infofolder Um dem Bedarf an mehrsprachigen Informationen zu den Angeboten der AIDSHILFE OBERÖSTERTREICH im Bereich Betreuung gerecht zu werden, wurden Folder in folgenden Sprachen ausgearbeitet und auf der HIV-Station des AKh aufgelegt: deutsch, englisch, französisch und russisch. ________________________________________________________________ BetreuerInnenteam der AIDSHILFE OBERÖSTERREICH: Mag. Brigitte Kiesenhofer MSc, Mag. (FH) Ingrid Neumeier, Mag. Bernhard Resch, Mag. Klaus Stummer _________________________________________________________________ 28 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 Veröffentlichungen PlusMinus: Ausgabe 1/2009: „life in eMotion“, S. 15 f, Mag. Erik Pfefferkorn „Aids-Phobie und –Hypochondrie“, S 4 ff, Mag. Klaus Stummer Ausgabe 2/2009: „Psychologische Aspekte im Umgang mit HIV/AIDS“, S 13 ff, Mag. Klaus Stummer Ausgabe 3/2009: „Vermitteln zwischen den Welten“, S 12 f, Mag (FH) Ingrid Neumeier, Mag. Bernhard Resch Ausgabe 4/2009: „Positiv leben in verschiedenen Welten“, S 14 f, Mag. Brigitte Kiesenhofer, MSc Pride: Ausgabe Nr. 108/Feb. 2009: Ausgabe Nr. 109/Apr. 2009: Ausgabe Nr. 110/Jun. 2009: Ausgabe Nr. 113/Dez. 2009: „Heute Abend: Irmgard Knef“, S. 73, Mag. Erik Pfefferkorn „Rote Rosen für Irmgard“, S. 73, Mag. Erik Pfefferkorn „Amors vergifteter Pfeil“, S. 80f, Mag. Erik Pfefferkorn „Around the world“, S. 51, Mag. Erik Pfefferkorn Blickkontakt: Ausgabe 1/2009: „Vermehrte HIV-Neuinfektionen“, S 13, DDr. Elisabeth Müllner Ausgabe 2/2009: „Jeder kann sich selbst vor einer HIV-Infektion schützen“, S 13, DDr. Elisabeth Müllner Ausgabe 3/2009: HIV-positiv – keine ,normale´ Erkrankung“, S 13, DDr. Elisabeth Müllner Ausgabe 4/2009: “Wenn’s juckt oder brennt”, S. 13, Mag. Erik Pfefferkorn _________________________________________________________________ 29 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 Weiterbildungen gesamtes Team • Leben mit der Therapie, Engelbert Zankl, 20.11.2009, Linz • Immunstatusuntersuchung, Dr. Maria Geit, 02.12.2009, Linz Uta Hauer • Studienberechtigungslehrgang, WS 09/10, Linz Mag. Brigitte Kiesenhofer, MSc • Treffen der PräventionsmitarbeiterInnen der Aids-Hilfen Österreichs, 17./18. 09. 2009, Linz • Sexualpädagogik und Medien, 16.-18.10 2009, Linz • Körper und Sinne, 24.-25.11 2009, Linz beide Seminare im Rahmen des Sexualpädagogiklehrganges DDr. Elisabeth Müllner • Wahn-Sinn. Psychotisches in Klinik und Kultur, 27./28.02.2009 Salzburg • Erste Hilfe Auffrischungskurs, 25.02.2009, Linz • Effizientes Berichtswesen in NPOs, 09.03.2009, Wien LeiterInnentagungen: o 03./04.02.2009, Salzburg o 12./13.05.2009, Linz o 22./23.09.2009, Salzburg o 15./16.12.2009, Salzburg Mag.(FH) Ingrid Neumeier • Das persönliche Propädeutikum, 9 Wochenenden von Jänner bis Juni 2009, Linz • Treffen der BetreuungsmitarbeiterInnen der Aids-Hilfen Österreichs, 12./13.10.2009, Wien • Treffen der PräventionsmitarbeiterInnen der Aids-Hilfen Österreichs, 17./18. 09. 2009, Linz Mag. Erik Pfefferkorn • Fernstudium PR (Public Relations) an der Donau-Universität Krems, ganzjährig • Treffen der PräventionsmitarbeiterInnen der Aids-Hilfen Österreichs, 17./18. 09. 2009, Linz Mag. Monika Pomberger-Kugler • Treffen der PräventionsmitarbeiterInnen der Aids-Hilfen Österreichs, 17./18. 09. 2009, Linz • „Migration, Gewalt und Gesundheit. Eine vergleichende Sekundäranalyse zur gesundheitlichen Gewaltsituation von Frauen mit Migrationshintergrund", 22.10.2009, Linz Mag. Bernhard Resch • Aus- und Weiterbildung in Psychotraumatologie im Rahmen des Ausbildungscurriculums „Katastrophen- und Großschadensereignisse“ 04.11. 06.11. und 25. – 27.11. 2009, Linz • Treffen der PräventionsmitarbeiterInnen der Aids-Hilfen Österreichs, 17./18. 09. 2009, Linz _________________________________________________________________ 30 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 Mag. Klaus Stummer • Wahn-Sinn. Psychotisches in Klinik und Kultur, 27./28.02.2009 Salzburg _________________________________________________________________ 31 AIDSHILFE OBERÖSTERREICH JAHRESBERICHT 2009 Pressespiegel Kupfermucken OÖ Nachrichten 23.11.2009