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Ganzes Heft in PDF
bau+
immobilien
ausgabe 9 | 2013
www.report.at ❐ das magazin für wissen, technik und vorsprung ❐ www.report.at
10 Jahre
Enquete
»Chance
Hochbau«
Über neue Herausforderungen und Entwicklungen im Bauwesen
17. Jahrgang, P. b. b. Verlagspostamt 1170 Wien, Vertriebskennzahl 02 Z030627M, Preis: EUR 4,–
diskutierten prominente Köpfe auf der Jubiläumsveranstaltung
des Bau & Immobilien Reports.
❐ Hoch hinaus
Mit welchen Innovationen
Aufzugshersteller für Furore
sorgen wollen.
❐ Im Interview
Alfred Leitner, Quality Austria, über das Qualitätsbewusstsein der Bauwirtschaft.
❐ Best of Schalung
Die besten Projekte der
wichtigsten Hersteller im
Überblick.
Barriere? Frei!
Wohnen ohne Hindernisse:
Die Stadt Wien setzt auf mehr Komfort für alle.
fonds für wohnbau und stadterneuerung
Mit einer Gehbehinderung oder mit schweren Einkäufen – mit dem Lift
geht’s leichter. Im Rollstuhl oder mit dem Kinderwagen – viel einfacher
wird es mit breiten Türen und Gängen. Der wohnfonds_wien achtet
im Auftrag der Stadt Wien darauf, dass barrierefreies Bauen und
Sanieren zum Standard wird. Denn das bedeutet mehr Wohnkomfort
für alle Bewohnerinnen und Bewohner – ein ganzes Leben lang.
gut für sie. schön für wien.
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www.wohnfonds.wien.at
12.01.12 09:11
inhalt
bau report 9|2013
editorial
Bernd Affenzeller,
Redakteur
Vielen Dank!
[
Mehr als 200 Besucher, interessante Diskussionen, hervorragende Partner und Sponsoren: Die Jubiläumsveranstaltung »10
Jahre Enquete Chance Hochbau« war ein voller Erfolg. Viele positive Stimmen bestärken uns, die Grundidee der Veranstaltung
auch weiter konsequent zu verfolgen. Als Schnittstelle zwischen
Politik und Wirtschaft wird die »Chance Hochbau« auch in Zukunft den
hohen gesellschaftspolitischen Stellenwert und volkswirtschaftlichen
Nutzen des Bauens aufzeigen. Schon jetzt haben wir viele Ideen für das
kommende Jahr. Wir werden Bewährtes beibehalten, aber auch wieder
Neuerungen präsentieren. In diesem Sinne freue ich mich schon jetzt
auf ein Wiedersehen auf der Enquete »Chance Hochbau 2014«.
»Gefesselt.« So fühlen sich viele Menschen, die etwa nach einem
Sportunfall für einige Wochen auf den Rollstuhl angewiesen sind. Ältere und
körperlich eingeschränkte Menschen müssen oft ihr ganzes Leben auf das
Transportmittel Rollstuhl ausrichten. Zu schmale oder schwer zu öffnende Türen
stellen auch für Eltern mit Kinderwägen ein enormes Handicap dar. Deshalb sind
barrierefreie Lösungen das Gebot der Stunde. Seite 28
kommentar
Zukunftssicheres Bauen: Andreas Pfeiler über die
Herausforderungen von morgen.
seite 4
inside
Integrierte Managementsysteme
sind unsere Kompetenz
Trainings
ISO 50001
Qualitätsmanagement
Umweltmanagement
EN 1090
Energiemanagement
pro & contra
transport
ab seite 5
Chance Hochbau
ISO 9001
OHSAS 18001
seite 26
stahlbau
Hat die Wohnbauförderung noch Zukunft?
Wolfgang Amann und Andreas
Kreutzer im Duell. seite 16
ISO 14001
»Gute Produkte, mangelhafte Abläufe« Alfred Leitner,
Quality Austria, über das Qualitätsbewusstsein im Bauwesen.
In aller Kürze: Von Blocksanierungen, Auszeichnungen,
Panikmache, Forderungen, Neueröffnungen, Karrieresprüngen u.v.m.
Zertifizierung
interview
Rückblick auf den traditionellen Branchentreff des Bau &
Immobilien Reports. seite 18
Ganzheitlich: Kaum ein
anderer Baustoff ist so gut für
nachhaltiges Bauen geeignet wie
Stahl. seite 34
Hoch hinaus: Mit welchen
Innovationen Aufzugshersteller
punkten wollen. seite 42
best of...
...Schalung: Die nationalen
und internationalen Vorzeigeprojekte der wichtigsten Hersteller im
Überblick. seite 46
SCC
ISO 3834
Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz
impressum
Her­­aus­­ge­­ber und Chef­­re­­dak­­ti­­on: Dr. Al­­fons Flat­­scher [flat­­scher@re­­­­port.at] Verlagsleitung: Mag. Gerda Platzer [[email protected]] Chef vom Dienst: Mag. Bernd
Affen­zeller [[email protected]] Autoren: Mag. Karin Legat; Valerie Uhlmann, Bakk
Foto: Milena Krobath
Lektorat: Mag. Rainer Sigl Lay­­out: Report Media LLC Produktion: Report Media
LLC Druck: Styria Me­­dien­­­in­­ha­­ber: Re­­port ­Ver­­lag GmbH & Co KG, Nattergasse 4,
1170 Wien Te­­le­­fon: (01) 902 99 Fax: (01) 902 99-37 Jahresabon­­ne­­­ment: EUR
40,– Abo­­service: Telefon: (01) 902 99 Fax: (01) 902 99-37 E-Mail: office@
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report.at Website: www.re­­port.at
08.01.13 10:50
Report 9|2013
3
kommentar
 Gastkommentar von Andreas Pfeiler
Zukunftssicheres Bauen
im Fokus
Im Vorfeld der zweitägigen »Sustainable Buildings Konferenz 2013« an der
Technischen Universität Graz lud BAU!MASSIV! am 25. September 2013 zum Symposium
»Zukunftssicheres Bauen«.
Einseitige Nachhaltigkeitsdebatte
Wie sehr Wunsch und Wirklichkeit
auseinanderklaffen bzw. vor welchen zukünftigen Herausforderungen uns das
Thema nachhaltige Stadtentwicklung
und Bauen stellt, zeigte sich in der anschließenden Diskussionsrunde mit nationalen und internationalen Experten.
Dass der schonende Umgang mit Ressourcen (Flächenverbrauch, Artenvielfalt, Materialverbrauch) eine große Rolle
spielt, wurde ebenso betont wie die Tatsache, dass das zukunftsweisende Bauen
nicht ohne geregelten Nachhaltigkeitsleitfaden auskommen wird. Auch kam
ganz klar zum Ausdruck, dass die derzeit
vielerorts geführte Nachhaltigkeitsdebat-
4
Report 9|2013
te oftmals eine einseitige Ökodebatte ist.
Die gesellschaftliche, soziale und kulturelle Säule der Nachhaltigkeit werden
meist übersehen; sie sind aber eng mit
Baukultur verknüpft. Nachhaltigkeit beginnt bei einer langen Nutzbarkeit von
Gebäuden, geht über gute Architektur
und Funktionalität sowie Adaptierbarkeit
und endet bei der Recyclierbarkeit von
Abbruchmaterialien.
Rahmen gefordert
Eine lange Lebensdauer in Kombination mit Adaptierbarkeit der Nutzung für
ein generationenübergreifendes Wohnen ist ein äußerst sinnvoller Ansatz für
nachhaltige Gebäudekonzepte. Die anzusetzende Lebensdauer von nachhaltigen
Wohngebäuden muss sinnvollerweise
mit den tatsächlichen, lokalen Gegebenheiten und Bedürfnissen vereinbar sein.
Nachhaltigkeit
beginnt bei der langen
Nutzbarkeit von Gebäuden und
endet bei der Recyclierbarkeit
der eingesetzten Baustoffe.
»Nachhaltiges Bauen bedeutet zukunftsfähiges Bauen«, ist Andreas Pfeiler überzeugt.
Diese liegt in Österreich durchschnittlich
jenseits von 100 Jahren. Leider fehlt bis
dato ein Regelungsrahmen für nachhaltiges Bauen in Österreich. Es gilt den
Nachholbedarf an nachhaltigen Gebäudekonzepten zu überwinden, insbesondere bei der sozialen Nachhaltigkeit.
Denn nur umfassend nachhaltiges Bauen
bedeutet auch zukunftsfähiges Bauen.
Dr. Andreas Pfeiler ist Geschäftsführer
des Fachverbandes Steine-Keramik.
Foto: photos.com
A
ls Diskussionsgrundlage für das
Symposium »Zukunftssicheres
Bauen« dienten die Ergebnisse
einer aktuellen Studie zu den
Wohnwünschen der jungen Österreicher.
Diese wünschen sich laut Umfrage ein
massiv errichtetes Einfamilienhaus am
Stadtrand mit guter Infrastruktur und Verkehrsanbindung. 82 % präferieren einen
Massivbau, 10 % einen Mischbau. Die gewünschte Größe liegt bei durchschnittlich
167 m² Wohnfläche sowie 470 m² Garten.
bau
[
inside
immobilien report 9|2013
menschen [karrieren] positionen
] Drei Grätzel im Fokus
Telegramm
news in kürze
Strabag: Das Verlagshaus
Gruner + Jahr hat die Strabag
Property and Facility Services
GmbH (Strabag PFS) für drei Jahre in einem erweiterten Umfang
beauftragt, das technische Gebäudemanagement zu übernehmen. Strabag PFS unterstützt den
Verlag bereits seit 2008 beim Betrieb der technischen Infrastruktur
des Pressehauses in Hamburg.
Baumit: In Klagenfurt hat Baumit ein neues Baustoffzentrum
eröffnet. Auf 18.000 m² Gesamtfläche wird neben Lagerlogistik,
Beratung und Information in den
kommenden Jahren auch ein Forschungs- und Entwicklungszentrum errichtet. Die w&p Baustoffe
GmbH investierte dabei bisher 3
Mio. Euro. Das neue Baustoffzentrum fungiert auch als internationale Zentrale für die Wietersdorfer
Gruppe.
ÖSW: In Wien Donaustadt
entsteht in Zusammenarbeit von
ÖSW mit GSG ein Projekt mit 169
geförderten Mietwohnungen für
unterschiedliche Wohnbedürfnisse. Im Oktober fand die offizielle Gleichenfeier statt, geplante
Fertigstellung ist im Sommer
2014. Die Wohnungsgrößen
reichen von rund 48 m² bis ca.
132 m².
Strauss & Partner: Die Entwicklung des Quartier Belvedere
Central (QBC) geht vom Konsortium bestehend aus Erste Group Immorent, S Immo AG und Strauss &
Partner an Strauss & Partner. Zunächst wird Strauss & Partner das
Projekt entwickeln, ab 2016 geht
das QBC dann vollständig an das
Unternehmen über. Die S IMMO
AG und Erste Group beteiligen sich
weiterhin an den Projekten.
B l o c k s a n i e r u n g
der Stadterneuerung
Der Wiener Wohnbaustadtrat Michael Ludwig hat den
Startschuss für drei großangelegte Blocksanierungen
gegeben. Dabei sollen insgesamt 34 Baublöcke und 400
Liegenschaften im 10., 17.
und 20. Bezirk generalüberholt werden. Ziel einer Blocksanierung ist die schrittweise
Aufwertung eines Gebiets
durch verschiedene Maßnahmen. Das reicht von der
Revitalisierung alter Bausubstanz über die Schaffung von
Frei- und Grünflächen und
Verkehrsberuhigungsmaßnahmen bis zur Erneuerung
der Infrastruktur im weitesten
Sinne. Insgesamt stehen in
Wien jedes Jahr rund 200 Millionen Euro für Sanierungsförderungen bereit. Wie viel
davon in die drei aktuellen
Blocksanierungen fließen
werden, hängt davon ab, wie
viele private Hauseigentümer
auf den Zug aufspringen. »Die
Fördermittel der Stadt Wien
stellen den Anreiz dar. Damit
sollen möglichst viele private
Hauseigentümer für eine geförderte Sanierung gewonnen werden«, erklärt Ludwig.
Mindestens ein Drittel der
Sanierungskosten wird gefördert. Zusätzlich steht seit
kurzem mit »Thewosan plus«
eine weitere Förderschiene
für die Schaffung von neuem
Wohnraum im Rahmen von
Sanierungen zur Verfügung.
Vorbilder für die aktuellen
Blocksanierungen gibt es in
Wien genug. Zu den herausragenden Projekten zählen die
Belebung des Brunnenmarktviertels, des Karmelitermarkts
und der Sechshauserstraße.
Details und
konkrete Ziele
der Blocksanierungen
lesen Sie auf
www.report.at
Bezirksvorsteher Hannes Derfler
und Wohnbaustadtrat Michael
Ludwig: »Das Grätzel Klosterneuburger Straße soll im Rahmen
einer Blocksanierung aufgewertet
und noch lebenswerter gestaltet
werden.«
Meine Entscheidung:
Bewusst bauen mit
Sto-Fassadendämmsystemen.
Report 9|2013
5
inside
N e t z w e r k
E x p a n s i o n
Passivhaus
Austria
Baumit errichtet erstes Werk in China
»Die Passivhaus Austria wird dazu
beitragen, dass auch Passivhaus
drin ist, wo Passivhaus draufsteht«, erklärt Wolfgang Feist vom
Passivhaus Institut in Innsbruck
(li.; gemeinsam mit Günter Lang,
Leiter der Passivhaus Austria)
M
it dem Ziel den Passivhaus-Standard in
Österreich zu forcieren,
haben Akteure aus der Branche ein offenes Netzwerk
gegründet: die Passivhaus
Austria. Beim Auftakttreffen
in Wien wurden nicht nur
Leitlinien und geplante Maßnahmen zu deren Umsetzung
präsentiert, sondern auch
konkrete Forderungen an die
nächste Bundesregierung.
So müsse die Bauordnung
verschärft werden und eine
Förderung an die Einhaltung
In Pingwang, 80 Kilometer von Shanghai
entfernt, wurde nach intensiver Vorbereitung der Grundstein für das erste Baumit-Trockenmörtelwerk in China gelegt.
»Nachdem wir in den vergangenen Jahren in
China ausschließlich als Handelsunternehmen tätig waren, dabei den Markt analysieren und aufbereiten konnten, ist es nun an
der Zeit, mit einer eigenen Produktionsstätte
präsent zu sein«, erläutert Robert Schmid,
Geschäftsführer der Baumit-Beteiligungen
GmbH, die Beweggründe, in China stärker Grundsteinlegung für Baumit-Werk in Pingwang.
Fuß zu fassen. Das Investitionsvolumen beläuft sich auf 6 Millionen Euro, die Inbetriebnahme ist für den Mai 2014 terminisiert.
Pingwang liegt im District Suzhou, der im Umkreis von 200 km gleich vier Großstädte mit mehr als 40 Mio.
Einwohnern zu bieten hat. Die Anlage wird direkt neben einer Kalkstein-Aufbereitung errichtet und wird
Trockenmörtelprodukte für Wärmedämmverbundsysteme, die Fliesenverlegung und Putze herstellen. Die
geplante Jahreskapazität beläuft sich auf 100.000 Tonnen. Damit sollen in Zukunft auch der Raum Shanghai, Jiangsu und Zhejiang beliefert werden.
des Passivhaus-Standards
gebunden sein. Die Planung
und der Nachweis mit dem
bewährten Planungstool
PHPP (Passivhaus-Projektierungspaket) dürfe nicht
länger behindert werden und
auch bei Sanierungen müsse
höchste energetische Effizienz
der Maßstab für die Bewilli-
gung von Fördermitteln sein.
Auch in Sachen Neubau hat
die Vereinigung klare Vorstellungen. Hier solle der Passivhaus-Standard als allgemeiner Standard etabliert werden,
um die Stellung Österreichs
als Vorreiterland in Europa in
diesem Bereich zu festigen
und auszubauen.
Für das zweite Wochenende
im November kündigte die
Passivhaus Austria am Montag
bereits eine erste große Aktion an: In Zusammenarbeit
mit der International Passive
House Association (iPHA)
lädt das österreichische Netzwerk zu den »Tagen des Passivhauses«.
Geförderter Wohnbau
Wien, Kundratstraße
Mag. Michael Gehbauer
Wohnbauvereinigung GPA
Bauträger
inside
W U
Österreich-Premiere für den Liebherr Compactlader L 508 C.
L i e b h e r r
Roadshow 2013
D
ie Liebherr-Werk Bischofshofen
GmbH trat auch heuer wieder als
Kooperationspartner der »MercedesBenz Bau RoadShow 2013« auf und
präsentierte einen Querschnitt aus
dem aktuellen Baumaschinenprogramm im praktischen Einsatz. Österreich-Premiere feierte dabei der
neue Compactlader L 508 C, der als
Teil eines neuen Maschinenkonzepts
auf der Bauma vorgestellt wurde. Die
beiden Compactlader-Modelle L 506 C
und L 508 C sollen Leistungsstärke mit
größtmöglicher Sicherheit verbinden
und dabei sehr flexibel in der Nutzung
bleiben. Beide Maschinen sind mit weniger als 2.500 mm Bauhöhe besonders
niedrig konstruiert. Der 50 kW starke
L 508 C ist auf dem Markt der einzige
knickgelenkte Compactlader dieser
Leistungsklasse mit einer derart geringen Bauhöhe.
Die neuen Compactlader sollen eine
Vielzahl zusätzlicher Einsatzmöglichkeiten erschließen, etwa für Unternehmen im Straßenbau, Kanalbau oder in
der Land- und Forstwirtschaft, sowie
Gemeinden und Kommunen.
Wien
Das Geheimnis eines Großprojekts
In den letzten Wochen und Monaten
wurde die neue Wirtschaftsuniversität in Wien in zahlreichen Medien
abgefeiert. Es geht dann meist um
die beeindruckende Architektur,
die erhoffte Belebung eine Grätzels
oder schlicht um die Kosten des Megaprojekts. Oft vergessen werden die
Personen, die dafür verantwortlich
zeichnen, dass die Gesamtkoordination zwischen Planern, Bauherren,,
Wolfgang Kradischnig, Arnold Koller und Ingo Huber (v.l.) Behörden und ausführenden Firmen
von Delta zeichneten gemeinsam mit Drees & Sommer klappt. Dabei weiß man nicht erst
seit Skylink, Elbphilharmonie und
für die Projektsteuerung des 492-Millionen-Euro-ProFlughafen Berlin-Brandenburg, wie
jektes WU Wien verantwortlich.
wichtig eine funktionierenden Projektsteuerung ist. Beim Bau der neuen WU sorgte die Firma Delta gemeinsam mit Drees &
Sommer dafür, dass ein Rädchen ins andere griff und sowohl Kosten- als auch Zeitvorgaben
eingehalten werden konnten. Die Haupttätigkeiten des insgesamt zwölfköpfigen Teams lagen
in der Steuerung, Organisation und Kostenkontrolle der Planungs- und Bauphase. Sie fungierten als Hauptansprechpartner, Drehscheibe des Projektes, Schnittstelle auf Auftraggeberseite
für internationale Architekten und den Generalplaner. »Das Geheimnis eines professionellen
Managements und einer erfolgreichen Projektabwicklung ist die Kultur im Projekt«, berichtet Wolfgang Kradischnig, Geschäftsführer und Unternehmenssprecher bei Delta. »Wir haben von Anfang an die Philosophie eingebracht, dass alle an einem Strang ziehen, und diese
Einstellung durch einen wertschätzenden Umgang, zeitnahe Abstimmung und Transparenz in
allen Belangen gefördert.« Auch von Auftraggeberseite wurde dieser Teamspirit von Beginn
an gelebt und unterstützt. In der eigens gegründeten Projektgesellschaft wurden Maximilian
Pammer seitens der BIG und Christoph Sommer seitens der WU jeweils als Projektleiter und
Geschäftsführer eingesetzt, wodurch Sommer gleichzeitig die Mieter- und Vermieterrolle eingenommen hat, wodurch viel Konfliktpotenzial beseitigt wurde.
„ALU-FENSTER REchNEN Sich
AUF dAUER.“
TU Wien rechnet – MA 39 Wien testet:
Längste Lebensdauer
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inside
[
kommentar]
[
]
Telegramm
news in kürze
Buwog: In Kiel hat die Buwog
ein Portfolio mit insgesamt 582
Wohnungen erworben. Das Paket
besteht aus neun Objekten und
verfügt über eine Gesamtmietfläche von 28.210 m². Verkäufer ist
RVG Real Estate, der Kaufpreis
beläuft sich auf 24,5 Mio. Euro,
die Bruttorendite beträgt 7,7 %,
die Ist-Miete 5,74 Euro/m².
Würth: Im steirischen Bruck/
Mur hat Würth ein weiteres
Kundenzentrum eröffnet und setzt
damit seine Expansionsstrategie
fort. Kunden aus Gewerbe und
Handwerk werden mit einem
100.000 Artikel umfassenden
Sortiment sowie 4.000 am Standort lagernden Artikeln versorgt.
Ionit: Ionit konnte BauProfi
Quester als Kooperationspartner
gewinnen und so den Vertrieb der
Ionit Wandcreme im Großraum
Wien über den Fachhandel ermöglichen. Im Zuge der Kooperation wurden die Filialen mit einem
informativen Verkaufsmodul
ausgestattet und die Mitarbeiter
entsprechend des beratungsintensiven Produkts Ionit Wandcreme geschult.
Rabmer Gruppe: Rabmer feierte Anfang Oktober das 50-jährige
Firmenjubiläum mit einem großen
Oktoberfest. Die Firma Rabmer
wurde 1963 mit zwei Mitarbeitern
gegründet und beschäftigte sich
zunächst mit Erdbewegungen,
Transporten und Drainagen.
Prangl: Der Kran-, Arbeitsbühnen und Schwertransportspezialist Prangl hat seinen steirischen
Standort von Gratkorn nach Zettling übersiedelt um das Betriebsgelände zu erweitern. Auf knapp
42.000 m² wurde nun der neue
Firmensitz errichtet. Die Lage eignet sich außerdem für weitere Expansionsschritte Richtung Süden.
8
Report 9|2013
Vo n J o s e f M u c h i t s c h
Zukunftsinvestitionen in Wohnen,
Infrastruktur und Umwelt
»Pro einer Milliarde Euro
Investition in den Wohnbau
werden nicht nur bis zu
17.000 Arbeitsplätze, sondern letztendlich auch
dringend notwendiger
Wohnraum geschaffen«,
weiß Josef Muchitsch.
Die Nachhaltigkeitsinitiative UMWELT + BAUEN beschäftigt sich seit 2010 mit gesellschaftspolitisch wichtigen und
zugleich nachhaltigen Zukunftsinvestitionen der öffentlichen Hand.
Mit dem Strategiepapier Wohnen
2020 haben wir als Nachhaltigkeitsinitiative UMWELT + BAUEN nicht nur maßgeblich in die
politische Diskussion zum Thema
Wohnbau eingegriffen, sondern
haben das Thema auch inhaltlich
fundiert und umfassend aufgearbeitet – und haben damit »leistbares Wohnen« zum Thema in
der Öffentlichkeit gemacht.
Unsere 40 Wohnbau-, Finanzund Umweltexperten arbeiten gerade an einem Positionspapier »Zukunftsinvestitionen
in Wohnen, Infrastruktur und
Umwelt« für die Koalitionsverhandlungen. Inhalt des Papiers
sind Lösungen, um das Angebot
an lebenswerten und leistbaren
Wohnungen zu erhöhen, die Sanierungsrate zu steigern, den Umstieg auf erneuerbare Energieträger zu fördern und die notwendige
Infrastruktur einschließlich öffentlichen Verkehrsverbindungen und
Bildungseinrichtungen auszubauen.
Durch diese Maßnahmen werden die Einkommen der Beschäftigten und der Betriebe sowie die
Einnahmen der öffentlichen Hand
gesichert. Pro einer Milliarde Euro
Investition in den Wohnbau werden
nicht nur bis zu 17.000 Arbeitsplätze, sondern letztendlich auch
dringend notwendiger Wohnraum
geschaffen. Anfang November wird
unser Positionspapier der Öffentlichkeit vorgestellt.
Die neue Bundesregierung hat
eine große Chance! Mit kontinuier-
lichen und nachhaltigen Investitionen in den Bereichen Wohnen,
Infrastruktur und Umwelt können
wir nicht nur unsere Wirtschaft ankurbeln, sondern auch Beschäftigung sichern und schaffen und
somit Arbeitslosigkeit verhindern.
Wichtig dabei ist, dass sämtliche
Möglichkeiten genutzt werden,
Auftragsvergaben EU-konform österreichisch zu vergeben. Rahmenbedingungen dazu sind geschaffen worden, weitere Möglichkeiten
müssen mutig genutzt werden.
Die Nachhaltigkeitsinitiative UMWELT + BAUEN als überparteiliche Plattform wird dabei gerne
– wie schon beim Wohnbauthema
– als engagierter Partner und Ideengeber dem Verhandlungsteam
zur Seite stehen.
Abg. z. NR Josef Muchitsch
Gewerkschaft Bau-Holz
(GBH) Bundesvorsitzender
CA Immo: Am Berliner Hauptbahnhof hat CA Immo nach knapp
zweijähriger Bauzeit das neue
InterCityHotel fertiggestellt und
schlüsselfertig an die Steigenberger
Gruppe übergeben. Steigenberger
hat mit CA Immo einen langfristigen
Pachtvertrag abgeschlossen. Das
Investment der CA Immo für dieses
Gebäude liegt bei rund 53 Mio. Euro.
Cemex: Betonanbieter Cemex
und das Erdbauunternehmen
Koppensteiner gründen ein Joint
Venture und starten damit eine
strategische Partnerschaft im
Bereich Transportbeton. Die neue
Cemex - Koppensteiner GmbH
betreibt ein Transportbetonwerk
am Standort Weer, Tirol. Produziert
werden alle Sorten von Standardund Spezialbetonen.
inside
V e r a n s t a l t u n g s t i p p
Der richtige Umgang
R
echtliche und technische Voraussetzungen
rund um Baurestmassen
und Recyclingstoffe, Qualitätssicherung und Güteschutz bilden den Kern
der aktuellen Seminarreihe
des Österreichischen Baustoff-Recycling-Verbandes.
Angesprochen sind neben
Baufachleuten und Techni»In Österreich werden mehr als
kern auch Zollbeauftragte.
sechs Millionen Tonnen RecyWas hat der Zoll mit
cling-Baustoffe im Bauwesen verBaurestmassen und Recywendet. Bei deren Zulieferung muss
clingstoffen zu tun? Über
auf die Umweltverträglichkeit laut
ihn erfolgt die Einhebung
BAWP ebenso geachtet werden wie
des Altlastenbeitrages. Und auf das AWG und die Recyclingbauer fungiert als Kontrollbestoff-Verordnung. Das Verständnis für
hörde. Hier kommt der BRV die Gesetze fehlt aber«, weiß Martin
ins Spiel. »Die wenigsten
Car, Geschäftsführer des BRV.
Baumeister und Techniker
beherrschen das komplette Einmaleins des Abfallrechts. Das
Verständnis für die Gesetze fehlt«, zeigt Präsident Günter Gretzmacher auf. »Das war der entscheidende Punkt für uns, eine Seminarreihe in Wien, Graz und Linz anzubieten. Wir informieren verständlich über ALSAG, Güteschutz und Rückbau ebenso
wie über CE-Kennzeichnung,
technische Regelwerke und
Termine
Richtlinien für Recycling-Bau30.10.2013: Recycling-Bau- stoffe.« Das Angebot wird seistoffe (Recycler), Wien
tens der Bauwirtschaft dankbar
4. bis 6.11.2013: Baurestangenommen. »Die Kurse
massenkurs (Ausbildung Depolaufen seit Anfang September
niepersonal), Wien
und wir zählen bereits 100 Teil12.12.2013: Recycling-Bau- nehmer«, informiert Geschäftsstoffe (Bauleiter), Graz
führer Martin Car. »Der letzte
21.2.104: Recycling-BauBauleiterkurs war überbucht.«
stoffe (Bauleiter), Linz
Recycler nehmen ebenso teil
wie Bauherren und Bauleiter.
Gaulhofer: Die unabhängige
Plattform MeineRaumluft.at
hat mit dem Fensterhersteller
Gaulhofer einen neuen Partner
gewonnen. Die Website soll breite
Informationen über Produkte und
die gesundheitlichen Aspekte von
Fenstern liefern. Gaulhofer möchte
gemeinsam mit MeineRaumluft.at
eine breite Öffentlichkeit intensiv
über die Wichtigkeit eines guten
Innenraumklimas als Gesundheitsfaktor im Schul-, Wohn- und
Arbeitsbereich informieren.
Report 9|2013
9
[kommentar]
Vo n We r n e r S c h e i d l
Forscher von Fraunhofer-Austria
machen Gebäude bereits in der
Planungsphase virtuell begehbar.
Mit ihrer Mitarbeit beim Projekt
MOVING unterstützen sie Architekten dabei, Bahnhöfe übersichtlich zu gestalten.
Die Cloud und das Spiel mit der Angst
Zur besseren
Orientierung
omputergestaltete
3D-Welten aus Filmen
oder Videospielen haben auch
ihren Nutzen jenseits der
Unterhaltung. Das Projekt
MOVING von Fraunhofer
Austria Visual Computing
und dem Institut für ComputerGraphik und WissensVisualisierung der TU Graz
soll etwa für eine bessere
Orientierung auf Bahnhöfen
sorgen. Die Fraunhofer-Forscher evaluieren mit Hilfe des
dreidimensionalen Simulationsraums DAVE und speziellen Eye-Tracking-Systemen
Leitsysteme und Navigationslösungen, um diese zukünftig
verbessern zu können. Das
hierfür selbstentwickelte
optische Erfassungssystem benutzt Infrarotlampen und vier
Kameras. Es ermittelt die Position und Blickrichtung der
verwendeten 3D-Brille und
erlaubt es, sich mit Hilfe von
Gestensteuerung in der virtuellen Welt zu bewegen. »Wir
erfassen bei unseren Studien
die Blickrichtung und können
so ermitteln, wo zum Beispiel
ein Hinweisschild hilfreich
wäre«, erklärt Eva Eggeling,
Leiterin des Geschäftsbereichs Visual Computing von
Fraunhofer Austria in Graz.
»Aktuell wird auf diese Art
10
Report 9|2013
die Daten der Kunden zu schützen.
Schließlich geht es auch um die
eigene Glaubwürdigkeit.
Wie aber sieht es mit der Sicherheit im eigenen Firmennetzwerk
oder auf dem eigenen PC aus? Die
Daten auf der eigenen Festplatte
sind meist nur schlecht oder gar
nicht geschützt. Nach aktuellen
Schätzungen werden von fast jedem zweiten Mitarbeiter beim Ausscheiden aus dem Unternehmen
Daten seines bisherigen Dienstgebers wissentlich oder unwissentlich ›mitgenommen‹ (Quelle: Sy-
schon mit guter Infrastruktur
und Verkehrsanbindung. Das
hat eine repräsentative Umfrage des Markt- und Trendforschungsbüro bmm im
Auftrag von BAU!MASSIV!,
der Nachhaltigkeitsplattform
im Fachverband der Steinund keramischen Industrie,
ergeben. Weitere wichtige
Kriterien neben einer idealen Lage sind ein optimaler
Wärme- und Kälteschutz, die
Langlebigkeit der verwendeten Baustoffe und die Wertbeständigkeit. »Junge Menschen ebenso wie Mid­ager
assoziierten bei der Umfrage
den Massivbau ungestützt mit
den Werten widerstandsfähig,
langlebig, sicher und wertbeständig«, freut sich Andreas
Pfeiler, Geschäftsführer des
Fachverbands der Stein- und
keramischen Industrie. So ist
es auch wenig verwunderlich, dass 82 % der befragten
Personen zwischen 25 und 45
Jahren am liebsten in einem
Haus aus Ziegel oder Beton
wohnen möchten. Mehr als
die Hälfte der Befragten (5
8%) sind auch bereit, für zukunftssicheres und nachhaltiges Bauen Mehrkosten von
bis zu 20 % zu akzeptieren.
»Absolute Sicherheit
gibt es nicht, aber die
Daten sind in der Cloud
wahrscheinlich besser
geschützt als auf der
eigenen Festplatte«, sagt
Werner Scheidl.
V i r t u a l R e a l i t y
C
mantec). Dabei sind die Daten oft
auf den privaten Geräten der (Ex-)
Mitarbeiter, die diese für die Arbeit
verwenden durften, gespeichert.
Ein weiteres, meist unterschätztes,
Sicherheitsrisiko sind Programme,
die ohne Überprüfung der Quelle
heruntergeladen und bedenkenlos
installiert werden. Immer wieder
wird dabei manipulierte Software
in das eigene System eingeschleust.
Speziell für KMUs ist die Gefahr,
von innen ausspioniert zu werden
oder Daten aufgrund lokal installierter Schadsoftware zu verlieren,
viel größer, als in das Visier der
NSA genommen zu werden.
In Summe sind die Daten in
der Cloud wahrscheinlich besser geschützt als auf der eigenen Festplatte, denn verantwortungsbewusste Anbieter von
Cloud-Lösungen betreiben in der
Regel einen deutlich höheren Aufwand, um die Daten so sicher wie
möglich zu halten.«
Sind Cloud-Lösungen wirklich so unsicher wie manche behaupten, oder ist die drohende
Gefahr (Stichwort NSA) nur ein
Vorwand? Ein Gastkommentar
von Werner Scheidl, Geschäftsführer der W. Scheidl KG.
»Eines muss vorweg klargestellt
sein: Es gibt aktuell keine absolute Sicherheit – nicht in der
Cloud und erst recht nicht auf der
eigenen Festplatte. Anbieter von
Cloud-Lösungen haben jedenfalls
ein besonderes Interesse daran,
das Leitsystem des Wiener
Hauptbahnhofs durch gezielte
Teststellungen begleitet.«
U m f r a g e
Wunsch nach
Eigenheim weiter im Trend
I
n Sachen Wohnen wünschen sich junge Erwachsene und Midager in Österreich
die sprichwörtliche eierlegende Wollmilchsau. Ein
Einfamilienhaus soll es sein,
grün und ruhig gelegen, aber
Gut. Sicher. Gemeinnützig wohnen
Die Gemeinnützigen
Das in der Wohnungsgemeinnützigkeit verankerte Geschäftsmodell ist auf
Stabilität, Solidarität, Nachhaltigkeit und Langfristigkeit ausgelegt.
Foto: Sozialbau AG Wien
Am neuen Wiener Hauptbahnhof entstehen hochqualitative Wohnungen zu
günstigen Preisen – hier 89 geförderte
Mietwohnungen der Sozialbau AG.
Leistbare Mieten
Jährlich 30.000 Wiedervermietungen
mit 4,8 Euro/m², um 30 % billiger als
private Mietwohnungen.
Langfristgarantie für günstiges
Wohnen
Während private Vermieter nach Auslaufen der Wohnbauförderung die
Miete stark anheben können, bleibt
die Miete bei den Gemeinnützigen
dauerhaft auf niedrigem Niveau.
Sichere Mietverhältnisse
92 % unbefristete Mietverträge sorgen
für soziale Sicherheit.
das ist ein Drittel aller Neubauwohnungen.
Wohnungsversorgung
556.000 Miet-/Genossenschaftswohnungen, 248.000 Eigentumswohnungen. 22 % des gesamten Wohnbestands, jeder Sechste wohnt bei GBV.
Sanierungsmusterschüler
6 % Sanierungsrate, jährlich 15.000
Wohnungen, 90 % des vor 1980 errichteten
GBV-Wohnungsbestands
saniert. Thermische Sanierungen bewirken eine Einsparung von jährlich
45.000 Tonnen an CO2-Emissionen.
Stabile Neubauleistung
Jährlich 15.000 neue Wohnungen,
www.gbv.at
inside
A u s z e i c h n u n g I
Bauherrenpreis für
Oase 22
D
ie Buwog wurde für das Objekt »Oase 22« in Wien-Donaustadt mit dem
Bauherrenpreis 2013 der Zentralvereinigung der Architektinnen und Architekten
Österreichs ausgezeichnet. Entworfen
wurde der Bau vom Architektenteam Pollak/Köb und Schmöger. Das Objekt »Oase
22« in der Adelheid-Popp-Gasse 1 wurde
im November 2012 mit 63 geförderten
Mietwohnungen fertiggestellt. Bei der
Planung wurde großer Wert auf die Förderung des Nachbarschaftsgedankens gelegt.
»Unser Ziel war es, die Hausgemeinschaft
bestmöglich zu fördern, sowohl architektonisch als auch durch innovative Freizeitangebote«, erklärt Buwog-Geschäftsführer Gerhard Schuster. Architektonisch
wurde dies durch den »Skywalk«, eine in
luftiger Höhe angesiedelte Verbindung
zwischen den Bauteilen, sowie durch eine
großzügige Gemeinschaftsdachterrasse
und einen Dachgarten mit Hochbeet und
Glashaus erreicht. Besonders innovativ
ist auch das Wohnungsangebot, das von
Wohnungen für Menschen mit Assistenzbedarf über Wohnungen mit einem Home
Office-Bereich bis zu Patchwork-Wohnungen mit zwei getrennten Einheiten
mit einem gemeinsamen Raum als
Wohn-, Ess-, oder Spielzimmer reicht.
A u s z e i c h n u n g II
Preisregen
für Lukas Lang
I
m Rahmen der Green and Blue Building Conference in Wien holte Lukas
Lang Building Technologies (LLBT) zwei
GBB Awards und wurde von der Österreichischen Gesellschaft für nachhaltiges
Bauen (ÖGNI) für das »Bekenntnis zur
Nachhaltigkeit« geehrt. Den GBB Award
in der Kategorie »Produkt« erhielt LLBT
für sein Holz-Baukastensystem. Die Jury
beeindruckte »das flexible und individuell
einsetzbare Modulsystem in Kombination mit industrieller Fertigung sowie die
werterhaltende Demontierbarkeit«. Der
Architekt und Namensgeber von LLBT,
Lukas Matthias Lang, wurde mit dem
12
Report 9|2013
A u s z e i c h n u n g
III
Europäischer
Stahlbaupreis
für Zeman
Hohe internationale Anerkennung für den
Salzburger Hauptbahnhof
Das österreichische Stahlbauunternehmen Zeman wurde mit dem renommierten Europäischen Stahlbaupreis der »European Convention for Constructional Steelwork« (ECCS) für den
Hauptbahnhof Salzburg ausgezeichnet. »Die Jury sieht im Projekt Hauptbahnhof Salzburg
ein herausragendes Zeugnis für die perfekte Symbiose aus Alt und Neu und die vielfältigen
Einsatzmöglichkeiten von Stahlbau-Technologien”, so Georg Matzner vom Österreichischen
Stahlbauverband. »Die Auszeichnung ehrt uns sehr. Es ist eine großartige Bestätigung für die
Leistung und die Vielseitigkeit unseres Unternehmens. Ein großer Dank gilt unseren Mitarbeitern und Projektpartnern, ohne die wir das Projekt nicht erfolgreich realisieren hätten können«,
so Walter Siokola, Geschäftsführer der Zeman & Co GmbH.
Der Europäische Stahlbaupreis wird alle zwei Jahre vergeben und zeichnet ganz besondere
Leistungen und Projekte im Bereich Stahlbau aus.
GBB Award in der Kategorie »Pioniere«
ausgezeichnet. »Mit der Erfindung des
Baukastensystems setzt er besondere Impulse in Sachen Nachhaltigkeit«, so der
Tenor der Jury. Für das Strabag-Bürogebäude in Wiener Neustadt gab es schließlich das ÖGNI Zertifikat »Bekenntnis
zur Nachhaltigkeit«. ÖGNI-Präsident
Philipp Kaufmann: »Lukas Lang steht mit
seinen Produkten für Nachhaltigkeit und
verpflichtet sich mit dem Bekenntnis,
Blue Buildings zu errichten und zu betreiben. Die Systembauweise in Holz von
Lukas Lang bietet durch die Prozessoptimierung alle Vorteile, um nachhaltige
Projekte für Bauherren zu realisieren.«
A u s z e i c h n u n g I V
Ländle-lastiger ABARA
»Wohnanlage Villenviertel Dornbirn«. In
der Kategorie »Wohnbau/Nichtwohnbau
großvolumig« überzeugte das »Familiendorf Nußdorf-Debant« in Osttirol.
Dabei gelang den Architekten »die Umsetzung eines zeitgemäßen, in die Gesellschaft integrierten SOS-Kinderdorfs,
das Sicherheit vermittelt und dabei ohne
bauliche Eingrenzungen auskommt«. Die
Kategorie »Steildach mit Tondachziegel«
konnte ein typisches denkmalgeschütztes
Wiener Vorstadtensemble mit einer »gelungenen Verbindung aus Alt und Neu«
für sich entscheiden.
Der Award für herausragende Projekte
moderner Ziegelarchitektur in Österreich wurde am 16. Oktober im Rahmen
des Wienerberger Baufachtages im Wiener Odeon Theater verliehen.
V
orarlberg war beim diesjährigen
»austrian brick and roof award«
prominent vertreten. Gleich zwei der
insgesamt vier Kategoriepreise gingen ins
Ländle. Die Kategorie »Wohnbau kleinvolumig« konnte ein Einfamilienhausprojekt in Dornbirn für sich entscheiden,
dessen klare äußere Form sich laut Jury
»perfekt in die heterogene Umgebung
einfügt«. Die Kategorie »Fassadengestaltung mit Ziegel und Klinker« ging
ebenfalls an ein Projekt in Dornbirn, die
Gelungene Verbindung zwischen Alt und Neu:
Der ABARA in der Kategorie »Steildach mit
Tondachziegel« geht an einen Wohnbau in der
Penzinger Straße.
impal awolfmitbiss
Kälte: Nur wer seine
Gegner vor Augen hat,
wird sie besiegen.
» STEINBACHER. ENERGIESPAREN IST ZUKUNFT. «
w w w. s t e i n b ac h e r . at
inside
[
]
Personalia
des monats
des CEO übernehmen. Bis dahin
wird er auch im Vorstand der Immofinanz verbleiben. Aufsichtsratsvorsitzender der Buwog ist künftig
Vitus Eckert. Als Geschäftsführer
der Buwog wird Andreas Holler auf
Gerhard Schuster folgen.
Bernt Ringhofer ist der neue
Global Sales Director Klebstoffe
bei Henkel in Wien.
Katharina Kindelmann folgt bei
Wopfinger Transportbeton auf
Markus Fürst.
Thomas Jost ist der neue Vorstandvorsitzende der WaagnerBiro AG.
 Neue Marketingverantwortliche. Mit August 2013
hat Katharina Kindelmann die
Marketingagenden der Wopfinger Transportbeton Ges.m.b.H.
übernommen. Kindelmann verfügt
über langjährige Erfahrung im
Marketing im In- und Ausland. In
ihrer Funktion wird sie für sämtliche Marketingaktivitäten sowie
für die Koordination der Unternehmenskommunikation verantwortlich sein.
 Eigentümer- und Vorstandswechsel. Thomas Jost
hat im September dieses Jahres
25 % der Anteile an der WaagnerBiro AG erworben und ist somit
neben der Liaunig Industrieholding AG, die ihrerseits 36 % am
Unternehmen hält, der zweite
Hauptaktionär der Waagner-Biro
AG. Gemeinsam mit Alexander
Liaunig ist Jost Vorstand der
Liaunig Industrieholding AG. Jost
löst nun als Vorstandsvorsitzenden der Waagner-Biro AG Rudolf
Estermann ab.
]
[
Telegramm
news in kürze
UBM: Das Hotel angelo Munich
Westpark in München wurde
samt 3.370 m² Büro- und Verkaufsflächen von UBM Realitätenentwicklung an Union Investment
für den Fonds Uni Institutional
German Real Estate verkauft. Das
4-Sterne-Haus mit 207 Zimmern
14
Report 9|2013
In der Tiroler Niederlassung
von Hectas Facility Services
trägt ab sofort Emira Pehlic die
Verantwortung.
Loctite, Pattex oder Pritt. In den
vergangenen sechs Jahren war
Ringhofer Marketing & Sales
Director CEE für Konsumentenklebstoffe in Osteuropa.
 Neuaufstellung der Geschäftsführung. Daniel Riedl,
zuletzt Vorsitzender des Buwog-Aufsichtsrates, wechselt in
die Geschäftsführung und wird
mit dem Börsengang die Funktion
Neue Niederlassungsleiterin. Emira Pehlic ist die neue
Betriebsleiterin von Hectas in Tirol.
Zu Pehlics Aufgaben zählt die Erweiterung des Leistungsportfolios
und die Gewinnung neuer Kunden.
Sie ist seit mehr als vier Jahren in
der Reinigungsbranche tätig. Bei
Hectas begann sie zunächst im
Back Office und übernahm dann
als Objektleiterin immer mehr
Aufgabenbereiche.
Globale Aufgabe bei Henkel
CEE. Bernt Ringhofer leitet von
Österreich aus den weltweiten
Verkauf von Klebstoffen für Konsumenten, Handwerker und Bautechnik bei Henkel CEE. Er steuert
damit die globalen Verkaufsaktivitäten von Marken wie Ceresit,
 Teamverstärkung bei
Vasko+Partner. In der Führungsetage von Vasko+Partner
wurde die bestehende Struktur
mit Wolfgang Poppe, Heinz-Peter
Rausch und Wolfgang Vasko, mit
den neuen Partnern Christian
Marintschnig, Günther Sammer, Arnold Vielgut und Thomas
Wetzstein erweitert. Salary-Partner sind Christian Steininger und
Andreas Strodl.
und Suiten im Stadtteil Sendling
wurde im Februar 2013 nach einer
18-monatigen Bauzeit eröffnet.
ÖSW: Das interkulturelle Wohnprojekt »Join in – Vielfalt gemeinsam leben« im 11. Wiener Gemeindebezirk konnte Anfang Oktober
Gleichenfeier begehen. Bis Sommer
2014 werden 90 Wohneinheiten
bestehend aus geförderten und
supergeförderten Mietwohnungen
sowie einer Senioren-Wohngemeinschaft entstehen.
Strabag: Ein von der Strabag-Tochter Züblin geführtes Konsortium mit der Dobler Metallbau GmbH
hat den Auftrag zur Erweiterung
des Allianz Campus bei München
erhalten. Der Neubau mit 58.000
m² Bruttogeschoßfläche entspricht
einem Auftragswert von rund 100
Mio. Euro. Die Bauarbeiten beginnen
im Oktober 2013. Die Fertigstellung
ist für Herbst 2015 geplant.
CA Immo: Die CA Immo hat
je ein Drittel des Tower 185 in
Frankfurt an zwei institutionelle Investoren, ein Versorgungswerk sowie
eine Pensionsgesellschaft verkauft.
CA Immo bleibt über die deutsche
Tochter zu einem Drittel Eigentümer
des Bürogebäudes mit einem Verkehrswert von ca. 0,5 Mrd. Euro.
Die Buwog stellt ihr Management in Vorbereitung für das
Börsenlisting im Jahr 2014
neu auf. Neuer CEO wird Daniel
Riedl.
Wolfgang Vasko hat das Führungsteam von Vasko+Partner
erweitert.
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pro & c ntra
Hat die Wohnbauförderung
noch Zukunft?
Nicht nur im Wahlkampf hat sich das Thema »Wohnbauförderung« als politischer
Zankapfel erwiesen. Auch in den Jahren davor haben Bund und Länder regelmäßig darüber
gestritten, wer wie viel Geld wofür ausgeben darf. Während sich weite Teile der Baubranche strengere Regeln und eine Rückkehr zur Zweckbindung wünschen, gibt es immer wieder auch Stimmen, die das Modell an sich in Frage stellen.
Pro »Wohnbauförderung ist Erfolgsmodell«
»Alle Industriestaaten betreiben Wohnungspolitik mittels finanzieller Anreize, aber nicht alle mit so guten Ergebnissen wie
Österreich. Wir brauchen mittlerweile nur noch rund 0,8 %
des BIP für ein System, das
durch umfangreiche Lenkungseffekte nicht nur die Leistbarkeit
des Wohnens sicherstellt, sonWolfgang Amann, IIBW, Institut dern auch zu einem wirkungsfür Immobilien, Bauen und
vollen Stabilisator der BauwirtWohnen GmbH
schaft und DEM Umsetzungsinstrument für Energieeffizienz
im Gebäudesektor geworden ist.
Wie kommt es zu dieser guten Performance?
Andern­orts ist die Wohnungspolitik viel stärker auf
soziale Ziele fokussiert. Man schafft billige Sozialwohnungen für die ärmsten Familien und hebt ihre
Kaufkraft durch Wohnbeihilfen. Das führt zu Segregation und Armen-Ghettos. Gleichzeitig macht der Mittelstand Druck, um auch etwas vom Kuchen abzubekommen. Dies geschieht häufig durch Steuerzuckerl
für den Wohnungskauf – eine der teuersten Arten der
Förderung und überdies kaum bauwirksam.
Die österreichische Wohnbauförderung ist demgegenüber seit ihren Anfängen gleichermaßen wirtschafts- UND sozialpolitisch ausgerichtet, seit den
1990er-Jahren zudem auch umweltpolitisch. Diese
breite Aufstellung ist nur mit einem gut ausgebauten
Objektförderungssystem möglich. In Verbindung mit
der Wohnungsgemeinnützigkeit wurden dadurch über
die Jahrzehnte hinweg große Bestände an sozial gebundenen Wohnungen aufgebaut, die auch kommenden Generationen zur Verfügung stehen. Ein starker institutioneller Rahmen und finanzielle Stabilität führten
dazu, dass heute in großer Kontinuiätt bessere Qualitäten bei verringertem öffentlichem Aufwand möglich
sind. Und wir sind noch nicht am Ende der Fahnenstange angelangt.«
16
Report 9|2013
Contra »Völlige Neukonzeption nötig«
»Dass hierzulande neugeschaffener Wohnraum günstiger werden
sollte, steht außer Streit. Und dass
der Markt das nicht alleine regelt, ist
offensichtlich. Fraglich ist aber, ob
die Wohnbauförderung in ihrer derzeitigen Konfiguration dazu einen effektiven Beitrag leisten kann. Denn
die Diskussion alleine auf die Frage
nach der ›Zweckbindung‹ zu reduzieren, greift zu kurz, würde doch
Andreas Kreutzer, Kreutzer
Fischer & Partner
deren Wiedereinführung anderswo
Finanzierungslücken aufreißen (andere Infrastrukturprojekte, Stützung von Mieten
in sozial schwachen Familien, usw.). Was in der
aktuellen Debatte zweifelsohne fehlt, ist die Frage
nach den Preistreibern. Denn günstiger Wohnraum
scheitert bekanntlich ja weniger an den zu hohen
Errichtungskosten als an den explosionsartig steigenden Grundstückspreisen. In den 70er-Jahren
lagen die Grundstückskosten bei durchschnittlich
12 % der gesamten Baukosten. Heute müssen
dafür 30 % und mehr angesetzt werden. Gleichzeitig belaufen sich die steuerfreien Gewinne aus
der Umwidmung von Agrarflächen in Bauland auf
durchschnittlich 2,7 Milliarden Euro pro Jahr. Das
ist eine Umverteilung der ganz anderen Art. Insofern rege ich eine völlige Neukonzeption der Wohnbauförderung an. Von der Mittelaufbringung bis zu
konkreten Verwendung. Denn wenn man es mit
der Senkung der Lohnnebenkosten ernst meint,
dann steht auch der 1-Prozent-Zuschlag zur Disposition. Stattdessen könnten die Mittel durch eine
faire Besteuerung von Umwidmungs- und Bewertungsgewinnen aufgebracht werden. Vorstellbar
wäre etwa, alles über dem Vierfachen des Preises
für Agrarland abzuschöpfen. Eine so konfigurierte
Umwidmungsabgabe brächte dem Staat gut 1,5
Milliarden Euro im Jahr, die dieser wiederum an die
Bauherrn weitergeben könnte.«
Group
USA
Seit 2004
1959
PORTUGAL
North- & South
Carolina, Georgia,
Tennessee, North Dakota
Geschäftsfelder: Bau& Industriemaschinen,
Mitarbeiter: 173
Filialen: 16
Gründung des
Familienunternehmens
Geschäftsfelder: Bau& Industriemaschinen,
LKW & PKW
Mitarbeiter: 369
Filialen: 10
SPANIEN
Seit 1999
Geschäftsfelder: Bau& Industriemaschinen,
Mitarbeiter: 142
Filialen: 17
TÜRKEI
Seit 2010
Geschäftsfelder: Bau& Industriemaschinen,
Mitarbeiter: 167
Filialen: 7
MEXIKO
Seit 2012
Geschäftsfelder: Bau& Industriemaschinen,
Mitarbeiter: 94
Filialen: 5
Lieber Leser,
geschätzer Kunde!
Mit Wirkung vom 30. September 2013 hat
Volvo Construction Equipment die Ihnen seit
Jahren bekannte Central Europe Group an
seinen langjährigen Vertriebspartner, die
Ascendum Group übertragen. Das betrifft
die Volvo Baumaschinen Österreich GmbH
mit ihren Tochtergesellschaften und Vertriebsgebieten in Bosnien-Herzegowina,
Kroatien, der Tschechischen Republik,
Ungarn, Slowakei und Slowenien sowie
den Volvo CE-Vertrieb in Rumänien einschließlich Moldawien.
Central Europe Group
Die Ascendum Group, bereits 1959 als
Volvo-Handelsunternehmen
gegründet,
ist heute einer der größten Volvo CEHändler weltweit. Sie vertreibt Produkte
und Dienstleistungen von Volvo CE in
Portugal, Spanien, den USA, der Türkei
und Mexiko. Mit ihren Geschäftsfeldern
Industriemaschinen & -anlagen, Infrastrukturausstattung, PKW & LKW erreichte sie
2012 einen Jahresumsatz von 500 Millionen Euro und ist in finanzieller Hinsicht
hervorragend aufgestellt!
Nicht nur die bestehende Führungsstruktur
bleibt erhalten, auch alle Ihnen bekannten
Ansprechpartner werden weiterhin für
Sie tagtäglich ihr Bestmögliches tun und
Ascendum Baumaschinen
Österreich GmbH
Zentrale:
5101 Bergheim/Salzburg
T 0662/469 11-0 | F -10
www.ascendum.at
um Ihre Zufriedenheit
bemüht sein. Mit dieser
Übernahme sind umfangreiche Investitionen
in das Mitteleuropa-Geschäft geplant, was unsere Wettbewerbsposition deutlich stärken wird.
Im positiven Sinn und mit anderen Worten:
WE WILL ROCK YOU!
Dr. Thomas Schmitz
President & CEO Ascendum Central Europe Group
Niederlassungen und Mietstationen
2352 GumpoldskirchenT 02252/607200-0 F -10
8501 Lieboch
T 03136/629 01-0 F -10
6111 Volders
T 05224/544 14-0 F -10
4502 St. Marien
T 07229/802 12-0 F -10
9500 Villach
T 0664/8869 4004 F = T
chance hochbau
10 Jahre Enquete
sich die Veranstaltung zur zentralen Kommunikationsplattform der Baubranche in Richtung Politik entwickelt. Zum
zehnjährigen Jubiläum fanden
sich wieder mehr als 200 Gäste
ein, um sich auszutauschen und
über neue Entwicklungen in der
Branche zu informieren. Ein
prominent besetztes Podium,
spannende Publikumsfragen
und zahlreiche multimediale
Einspielungen sorgten für einen
kurzweiligen Nachmittag im
Gironcoli-Kristall im StrabagHaus.
Von Bernd Affenzeller
18
Report 9|2013
»Chance Hochbau«
I
m Jahr 2003 feierte die Enquete
»Chance Hochbau« im Kursalon
Hübner Premiere. Ins Leben gerufen, um der Politik den volkswirtschaftlichen Nutzen von Hochbauinves­
titionen näher zu bringen, entwickelte
sich die Veranstaltung schnell zu einer
zentralen Kommunikationsplattform der
Baubranche und ist heute fest als Schnittstelle zwischen Politik und Wirtschaft verankert. Zum zehnjährigen Jubiläum waren Anfang Oktober wieder mehr als 200
Gäste in den Gironcoli-Kristall im Strabag
Haus gekommen, um sich im Expertenkreis auszutauschen.
Über die aktuellen Herausforderungen
der Bauwirtschaft, die möglichen Auswirkungen der Nationalratswahl sowie
die Zukunftsaussichten der Branche diskutierten im ersten Teil der Veranstaltung
Andrea Kunnert vom Wirtschaftsforschungsinstitut, Bundesinnungsmeister
Bau Hans-Werner Frömmel, der Wiener
Gemeinderat Christoph Chorherr und
der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft
Bau-Holz, Josef Muchitsch.
Im zweiten Teil begrüßte Moderator
Alfons Flatscher, Herausgeber des Bau
& Immobilien Reports, Wohnbaustadtrat
Michael Ludwig, BIG-Geschäftsführer
Wolfgang Gleissner, Josef Schmidinger,
Generaldirektor der sBausparkasse, und
den Geschäftsführer des Fachverbands
Steine-Keramik, Andreas Pfeiler, auf der
Bühne.
Panel 1: Kunnert, Frömmel, Chorherr,
Muchitsch
Bevor Andrea Kunnert die Ergebnisse
ihrer Forschung präsentierte, wurde die
Fotos: Report Verlag/Milena Krobath
Seit 2003 veranstaltet der
Bau & Immobilien ­Report
die Enquete »Chance
Hochbau«. In dieser Zeit hat
chance hochbau
D i e V e r a n sta lt u n g
i m Ü b e r b l i ck 
Moderation: Alfons Flatscher, Herausgeber Report Verlag
Begrüßung: Franz Urban, Vorstand
Strabag
Am Podium: Christoph Chorherr, Gemeinderat Wien, Hans-Werner Frömmel, Bundesinnungsmeister Bau, Wolfgang Gleissner,
Geschäftsführer BIG, Andrea Kunnert, Bau-Expertin Wifo, Michael Ludwig, Wohnbaustadtrat
Wien, Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender
GBH, Andreas Pfeiler, Geschäftsführer Fachverband Steine-Keramik, Josef Schmidinger,
Generaldirektor sBausparkasse
Videoeinspielungen: Franz Böhs, Rockwool; Elke Delugan, DMAA; Leopold Fetter,
Fetter Baumarkt; Roland Hebbel, Steinbacher;
Franz Roland Jany, GDI; Winfried Kallinger,
Kallco; Manfred Katzenschlager, Geschäftsstelle Bau; Christoph Leitl, Wirtschaftskammer
Österreich; Alfred Leitner, Quality Austria;
Andreas Pfeiler, Fachverband Steine Keramik;
Gerald Prinzhorn, Austrotherm; Walter Ruck,
Wirtschaftskammer Wien; Gernot Sattleder,
Synthesa; Alexander Safferthal, Safferthal
Bau; Gerhard Schenk, HSG Zander; Robert
Schmid, Schmid Industrie Holding; Josef Schmidinger, sBausparkasse; Christian Weinhapl,
Wienerberger; Karl Wurm, GBV.
Wifo-Expertin mit einer Videoeinspielung von Franz Roland Jany von der
Gütegemeinschaft Dämmstoffindustrie
konfrontiert. Der vertrat die in weiten
Kreisen durchaus unpopuläre Meinung,
dass es der Bauwirtschaft gar nicht so
schlecht gehe wie oftmals kolportiert.
Eine Meinung, der sich aber auch Kunnert zumindest teilweise anschließen
konnte. Denn dass es der Bauwirtschaft
tatsächlich gar nicht so schlecht gehe,
belegen auch die aktuellen Zahlen des
Wifo. »Aber natürlich muss man in einer
Branche wie der Bauwirtschaft die einzelnen Teilbereiche differenziert sehen«,
schränkte Kunnert ein. Positive Zukunftsaussichten prognostizierte Kunnert
dem Hochbau. »Das Konjunkturpaket
der Regierung kommt zur rechten Zeit.
Der Bedarf an Wohnungen ist nach wie
gegeben«, sagte Kunnert. Die Zahl der
Baubewilligungen würden bereits wieder
ansteigen, jetzt gehe es darum, dass dort
gebaut wird, wo die tatsächliche Nachfrage vorhanden ist.
Nur wenige Tage nach der Nationalratswahl war nicht nur das Wahlergebnis,
sondern auch der Wahlkampf Thema am
Podium der Enquete »Chance Hochbau«. Hans-Werner Frömmel Bundesinnungsmeister Bau, zeigte sich erfreut,
dass das Thema Wohnbau bei fast allen
Parteien »auf der Agenda sehr weit oben«
gestanden sei. Von einer neuen Regierung erwartet Frömmel jetzt entsprechende Taten. »Die Wiedereinführung
der Zweckbindung der Wohnbauförderung ist ein Gebot der Stunde«, erneuerte
Frömmel eine langjährige Forderung der
Bau-Sozialpartner. In Hinblick auf das
Thema Leistbarkeit forderte Frömmel
im Rahmen der Wohnbauförderungen
eine deutliche Reduktion der Anforderungen. »Bei Kostentreibern wie etwa
den Stellplätzen muss abgespeckt werden. Es kann nicht sein, dass die Kriterien
der Wohnbauförderung strenger sind als
die OIB-Richtlinien«, stellte Frömmel
klar und verwies auf eine Tiroler Studie,
die zeigt, dass 15 Prozent der Baukosten
ohne Qualitätsverlust für die Bewohner
eingespart werden können. »Es muss vernünftig reduziert und dereguliert werden«, schloss Frömmel.
Der Wiener Grünen-Gemeinderat
Christoph Chorherr nutzte die Chance,
um dem nicht nur in Wahlkampfzeiten
beliebten Politiker-Bashing die Stirn zu
bieten. »Wer verallgemeinernd die Politik
oder die Politiker als feig und visionslos
kritisiert, sollte auch den Mut haben, die
Personen und Fraktionen zu nennen,
in deren Richtung die Kritik geht.« Bezüglich der von Bundesinnungsmeister
Frömmel und in einer Videoeinspielung u.a. von Robert Schmid, Chef der
Schmid Industrieholding, geforderten
­
Vereinfachungen im Wohnbau, hatte
Chorherr einmal mehr die Lacher auf
Report 9|2013
19
chance hochbau
[s a g e r]
des tages
»Es geht der Bauwirtschaft nicht so schlecht
wie oftmals angenommen. Speziell der
Hochbau kann optimistisch in die Zukunft
blicken.«
Andrea Kunnert
»Es muss zu Abspeckungen kommen. Es
kann nicht sein, dass die Kriterien der
Wohnbauförderung strenger sind als die
OIB-Richtlinien.«
Hans-Werner Frömmel
»Gebt uns nicht Renderings, die zeigen, wie
ein Gebäude nach der Fertigstellung aussieht. Gebt uns Renderings, die zeigen, wie
ein Gebäude in 30 Jahren aussieht.«
Christoph Chorherr
»Wenn auf der größten öffentlichen Baustelle in Wien bei Kontrollen Arbeitszeiten von
16 und mehr Stunden festgestellt werden,
dann läuft etwas falsch in diesem Land.«
Josef Muchitsch
»Die Stadt Wien wird ein waches
Auge haben, ob die im Zuge der Bauordnungsnovelle durchgeführten Erleichterungen die Baukosten tatsächlich
reduzieren.«
Michael Ludwig
»Lebenszykluskosten sind für die BIG
ein wichtiges Thema, weil wir Gebäude
nicht nur errichten, sondern in der Regel
auch betreiben.«
Wolfgang Gleissner
»Natürlich pickt sich jeder gerne die
Filetstücke mit einem hohen
Eigenkapitalanteil heraus.«
Josef Schmidinger
➮ seiner Seite. Zwar stimmte er dem
Ansinnen prinzipiell zu, fand es aber
»sehr interessant, dass den Grünen immer Technikfeindlichkeit nachgesagt
wird und sich jetzt plötzlich die Wirtschaft für Lowtech ausspricht«. Zudem
kritisierte Chorherr die immer kürzer
20
Report 9|2013
»Bausparkassen werden ja oft belächelt.
Aber wir finanzieren nicht nur das Einfamilienhaus im Waldviertel. Alleine die
sBausparkasse hat in den letzten zehn
Jahren eine Milliarde Euro in den mehrgeschoßigen Wohnbau investiert.«
Josef Schmidinger
»Wichtig ist es, dass wir schon heute die
Funktion eines Gebäudes für morgen
sichern.«
Wolfgang Gleissner
»Barrierefreiheit ist nicht nur ein Segen,
das kostet auch richtig viel Geld.
Da stellt sich die Frage ob wirklich jede
Wohnung zu 100 % barrierefrei
sein muss.«
Andreas Pfeiler
»Das Bau-Konjunkturpaket der Regierung kommt zur rechten Zeit. Jetzt ist es
wichtig, dass die Wohnungen auch dort
gebaut werden, wo sie gebraucht werden.«
Andrea Kunnert
»Uns Grünen wurde ja immer eine gewisse Technikfeindlichkeit unterstellt. Es
ist witzig, dass sich jetzt ausgerechnet die
Wirtschaft für Lowtech ausspricht.«
Christoph Chorherr
»Grundstückspreise sind im urbanen
Bereich immer ein Thema. In Wien ist der
Preisanstieg aber deutlich moderater als
in anderen Metropolen, weil frühzeitig
gegengesteuert wurde.«
Michael Ludwig
»Wir müssen das Bauen so einfach wie
möglich halten.«
Andreas Pfeiler
werdende Spanne zwischen der Errichtung und dem Abriss eines Gebäudes
und sprach sich für eine höhere Flexibilität von Gebäuden aus. »Wir müssen noch
viel stärker die Umnutzung von Gebäuden mitdenken. In der Vergangenheit
wurden zahlreiche Multiplexe errichtet,
die kaum eine andere Nutzung zulassen«,
kritisierte Chorherr mangelnde Weitsicht
und fragte sich, was mit all den Hotels
passieren wird, die derzeit wie die sprichwörtlichen Schwammerl aus dem Boden
schießen.
Der oberste Bau-Gewerkschafter, Josef
Muchitsch, kritisierte, angesprochen auf
die Alpine-Pleite und mögliche Folgekonkurse, dass ein Teil der Arbeitslosigkeit in Österreich hausgemacht sei.
»Wenn auf einer großen, öffentlichen
Baustelle in Wien bei Kontrollen festgestellt wird, dass Arbeitszeiten von 16 und
mehr Stunden am Tag durchaus die Regel
sind, dann läuft etwas grundlegend falsch
in diesem Land«, empört sich Muchitsch
zu Recht und fordert weiters, dass überall dort, wo öffentliches Geld eingesetzt
wird, auch heimische Unternehmen
zum Zug kommen müssen. »Wir können
Konjunkturpakete in beliebiger Höhe
beschließen, wenn die Gelder nicht dort
ankommen, wo sie hingehören, bei den
heimischen Unternehmen und Arbeitern, dann bringt das alles nichts«, so
Muchitsch.
Panel 2: Ludwig, Gleissner, Pfeiler,
Schmidinger
Die zweite Diskussionsrunde wurde
vom Wiener Wohnbaustadtrat Mi- ➮
chance hochbau
Small Talk &
Networking: Auch
in diesem Jahr
wurde die Enquete
»Chance Hochbau« ihrem Ruf als
Kommunikationsplattform mehr als
gerecht.
Natürlich.
Sicher.
Energiesparend.
Porotherm W.i Planziegel
Energieeffizient und wohngesund bauen.
So baut Österreich!
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chance hochbau
Links: Im ersten
Panel diskutierten
Andrea Kunnert,
Hans-Werner
Frömmel, Josef
Muchitsch und
Christoph Chorherr.
Unten: Das Publikum beteiligte sich
auch heuer wieder
aktiv am Geschehen und brachte
interessante
Aspekte in die Diskussion ein.
➮ chael Ludwig eröffnet. Er wurde mit Videostatements
von Walter Ruck, Spartenvertreter Gewerbe und Handwerk in der Wirtschaftskammer, und Christian Wein­
hapl, Geschäftsführer der Wienerberger Ziegelindustrie,
konfrontiert, die vor allem die hohen Bau- und Grundstückskosten kritisierten. Ludwig parierte, indem er auf
die frühzeitige Reaktion seitens der Stadt verwies. »Der
Wohnfonds Wien kauft gezielt Grundstücke an. Wir haben derzeit rund zwei Millionen Quadratmeter Grundstücksreserven für den Wohnbau. Die Wirtschaftsagentur
macht dasselbe für Gewerbeflächen. Deshalb war der Anstieg der Grundstückspreise in Wien auch deutlich moderater als in anderen europäischen Metropolen«, erklärte
Ludwig und kündigte für die Zukunft ein gemeinsames
Immobilienstrategiewesen der Stadt an.
BIG-Geschäftsführer Wolfgang Gleissner sprach zuallererst über die neue Wirtschaftsuniversität im Wiener
Prater, das »größte Projekt, das die Bundesimmobiliengesellschaft bislang umgesetzt hat«. In diesem Zuammenhang unterstrich er auch die hohe Bedeutung der
Lebenszykluskostenbetrachtung. »Das ist für uns besonders wichtig, weil wir die Gebäude in den meisten Fällen nicht nur errichten, sondern auch betreiben.« Kritik
äußerte Gleissner an der geringen Sanierungsbereitschaft
öffentlicher Mieter. »Eine groß angelegte Sanierungsoffensive ist gescheitert, weil aufgrund der teilweise langen
Amortisationszeiten zu wenige Mieter Interesse zeigten.«
Josef Schmidinger, Generaldirektor der sBausparkas- ➮
22
Report 9|2013
Mehr als nur Stein
Die weltweite CO2-Belastung wird zu 40 % durch das Heizen
oder Kühlen unzureichend gedämmter Gebäude verursacht.
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Architektin
chance hochbau
 R e p o r t - S t i mm u n g s b a r o m e t e r 
Gemeinsam mit den Einladungen zur Enquete »Chance Hochbau« wurde auch ein aus vier Fragen bestehender Fragebogen versendet. Ziel
war es, ein aktuelles Stimmungsbild der Bauwirtschaft zu zeichnen, die Zufriedenheit der Branche mit dem Krisenmanagement der Bundesregierung
zu dokumentieren und die drängendsten Bedürfnisse zu identifizieren. Die Ergebnisse im Überblick:
Umfrage
2
0
1
3
Wie empfinden Sie aktuell die Stimmung in der Baubranche?
Sehr gut:
0%
eher gut: 21,7 %
neutral:
33,7 %
eher schlecht: 44,6 %
sehr schlecht: Umfrage
0%
2
0
1
3
Was ist aus Ihrer Sicht die wichtigste politische Maßnahme,
um den Hochbau zu stabilisieren?
Zweckbindung der Wohnbauförderung 40,7 %
Sanierungsscheck (höhere Dotierung, garantierte
Fortsetzung)
7,7 %
Entbürokratisierung (Entrümpelung der
Bauordnung, vereinfachte Bewilligungsverfahren)
36,3 %
Leichterer Zugang zu Krediten (Eigenkapitalvorschriften bei Bauvorhaben entschärfen) 15,3 %
Umfrage
2
0
1
3
Wie hat die Bundesregierung aus Ihrer Sicht auf die Konjunktur­
einbrüche in der Bauwirtschaft im Zuge der Finanzkrise reagiert?
Sehr gut:
0%
eher gut
17,4 %
neutral
40,2 %
eher schlecht
35,9 %
sehr schlecht
6,5 %
Umfrage
2
0
1
3
Wie bewerten Sie die Zukunftsaussichten in der Baubranche?
Sehr gut
4,4 %
eher gut
37,8 %
neutral
34,4 %
eher schlecht
23,4 %
sehr schlecht
0%
n=112
➮ se, brach eine Lanze für seine Zunft.
»Bausparkassen werden oft belächelt,
aber wir bauen nicht nur Einfamilienhäuser im hintersten Waldviertel. Allein die sBausparkasse hat in den letzten Jahren eine Milliarde Euro in den
mehrgeschoßigen Wohnbau investiert«,
sagt ­Schmidinger und verweist auf das
Toprating der vergebenen Kredite. Bezüglich der viel zitierten Kreditklemme
räumt Schmidinger ein, dass sich viele
Institute »natürlich gerne die Filetstücke
mit hohem Eigenkapitalanteil« herauspicken. Die Kritik an den Banken falle aber
zu pauschal aus. »Die Eigenkapitalquote
muss realistisch sein. Es kann auch nicht
alles an den Banken hängen bleiben.«
24
Report 9|2013
Eine Lanze für einfaches Bauen und
eine Technologieoffenheit bei Förderkriterien brach Andreas Pfeiler, Geschäftsführer des Fachverbands SteineKeramik. »Viele Wege führen nach Rom.
Energiekennzahlen sind unterschiedlich
zu erreichen. Es muss nicht immer das
Passivhaus sein«, kritisierte Pfeiler einzelne Bundesländer, die die Förderkriterien zu Lasten anderer Gebäudekonzepte geändert haben. Und schließlich
sprach Andreas Pfeiler noch ein weiteres,
heikles Thema an. »Menschen mit speziellen Bedürfnissen brauchen unsere
vollste Unterstützung. Darin sind wir
uns alle einig. Es muss aber die Frage
erlaubt sein, ob Barrierefreiheit wirklich
immer zu 100 Prozent umgesetzt werden muss. Denn das macht das Bauen
r
enorm teuer.«  W e i t e r fü h r e n d e L i n k s 
Die Fotos zur Veranstaltung
finden Sie unter auf Flickr unter
http://bit.ly/1670YAO
Das Video zur Veranstaltung finden Sie auf Youtube
unter http://bit.ly/1aIgS1E
chance hochbau
Im zweiten Panel diskutierten
Michael Ludwig,
Andreas Pfeiler,
Josef Schmidinger und Wolfgang Gleissner.
Wir danken unseren
Partnern und Sponsoren!
10 Jahre
2003 - 2013
0
1
3
Enquete
powered by
2
Building Visions. Building Values. Building Europe.
Report 9|2013
25
interview
»Gute Produkte,
mangelhafte Abläufe«
Im Interview mit dem
Bau & Immobilien Report
spricht Alfred Leitner, Bran-
chenmanager Bauwesen bei Quality Austria, über das Qualitätsbewusstsein in der Baubranche, die
Voraussetzungen für eine Zertifizierung und wie eine Zertifizierung vor Insolvenz schützen
kann.
Von Bernd Affenzeller
Report: Wie ausgeprägt ist der Qualitätsgedanke im heimischen Bauwesen?
Leitner: Das lässt sich nicht pauschal beantworten. Die Ausführungs- und Produktqualität ist in der Regel hoch. Woran es oft
mangelt, ist die Qualität der internen Abläufe.
Viele Unternehmen bringen Qualität immer
noch ausschließlich mit der Güte ihrer Produkte und Dienstleistungen in Verbindung.
Die Qualität der Geschäftsprozesse spielt
hingegen kaum eine Rolle. Und in der Ablaufqualität gibt es im heimischen Bauwesen
noch viel Luft nach oben. Das beweisen auch
die Unternehmen, die bereits zertifiziert sind.
26
Report 6|2013
Report: Welchen Vorteil ziehen Unternehmen aus einer Zertifzierung?
Leitner: Zertifizierte Unternehmen verbessern ihren Geschäftserfolg. Viele Konkurse
in der Baubranche passieren bei vollen Auf-
Fotos: Beigestellt
»Die Ausführungs- und Produktqualität ist im heimischen Bauwesen
in der Regel sehr gut. Woran es oft mangelt, ist die Qualität der inneren Abläufe«, weiß Alfred Leitner.
Report: Worauf muss sich ein Unternehmen einstellen, das eine Zertifizierung anstrebt?
Leitner: Dem Unternehmen muss bewusst
sein, dass es nicht darum geht, seine Kernprozesse zu zertifizieren. Ein gutes Produkt reicht
dafür nicht aus. Zertifiziert werden gesamtunternehmerische Abläufe. Es geht um die wirkungsvolle Regelung sämtlicher Prozesse, das
reicht von der Qualität der Mitarbeiter bis zur
Qualität bei Beschaffungsvorgängen. Gerade
im Baubereich ist das eine heikle Angelegenheit, weil man auch die Vergabe von Subleis­
tungen mit einbeziehen muss. Das ist schon
eine große Herausforderung.
interview
Die Folgen schlechter
O r g a n i s at i o n 
Im Jahr 2012 waren laut Kreditschutzverband KSV1870 über
80 % der Insolvenzen hausgemacht. Sie beruhten auf Managementschwächen, falschen Entscheidungen oder Fahrlässigkeit. Nur 17 %
der Insolvenzen waren auf externe oder nicht beherrschbare Umstände wie Krankheit oder höhere Gewalt zurückzuführen.
38 % der Pleiten haben ihre Ursache in mangelnder oder falscher
Planung. Zu den größten Fehlerquellen zählen das »Fehlen des
unbedingt notwendigen kaufmännischen Weitblicks und der rationalen
Planung bei Funktionsänderungen«. Bei einer Vielzahl von insolventen
Firmen sind eklatante Mängel in der Organisation feststellbar. Apparate sind aufgebläht, Zuständigkeiten und Abgrenzungen sowie die
innerbetrieblichen Potenziale in Sachen Produktivität und Kostensenkung nicht ausgeschöpft. Auch das Bewusstsein, laufend seine
Prozesse zu verbessern, fehlt bei vielen Unternehmen fast gänzlich.
Dazu kommt eine ungenügende strategische Planung, die sich zu
stark an den operativen Kosten orientiert und nicht an realistischen
Markteinschätzungen und der Beobachtung des Kundenverhaltens.

Alle Maßnahmen, die im Zuge einer
Zertifizierung gesetzt werden, rechnen
sich und kommen mehrfach zurück.

Leitner: Das ist wirklich ein heikles und schmerzhaftes Thema. Die Alpine hätte aus meiner Sicht nie zertifiziert werden
dürfen. Es war ja nicht nur absoluten Brancheninsidern bekannt, dass die Alpine schlecht organisiert war, eine chaotische
Führungsstruktur besaß und hauptsächlich mit Dumpingpreisen am Markt agierte. Da muss man immer auch genau darauf
achten, wer eine Zertifizierung durchführt. In Deutschland gibt
es mehr als 80 Zertifizierungsstellen, die mehrheitlich gewinn­
orientiert am Markt agieren. Da gibt es natürlich auch das eine
oder andere schwarze Schaf. Bei Quality Austria geht es nicht
darum, Überschüsse zu produzieren. Erwirtschaftete Erträge
werden entsprechend dem Non-profit-Charakter der Eigentümer reinvestiert. Dieses Qualitätsbewusstsein auch in Hinblick
auf die zertifizierenden Stellen ist in Bereichen wie der Automobil- oder Pharmabranche schon viel deutlicher ausgebildet.
Da gibt es in der Bauwirtschaft noch viel Aufholbedarf. r
tragsbüchern. Die gehen nicht pleite, weil sie in ihrem Kerngeschäft schlecht sind, sondern weil kaufmännische Fehler gemacht werden. Deshalb sind auch zertifizierte Unternehmen
viel seltener von Insolvenzen betroffen, weil sie ihre Abläufe im
Griff haben. Und durch die qualitative Verbesserung der Abläufe steigert sich natürlich der wirtschaftliche Erfolg. Ein geregeltes Mahnwesen erhöht die Liquidität, eine genaue Ablaufdokumentation hilft, das Wiederholen von Fehlern zu vermeiden.
Report: Die Anzahl zertifizierter Bauunternehmen ist in Österreich überschaubar. Woran scheitern Zertifizierungen hierzulande?
Leitner: Es ist in den meisten Fälle eine Frage des Geldes und/
oder der Manpower. Mit einer Zertifizierung ist natürlich ein
gewisser Aufwand verbunden. Dafür braucht es das bedingungslose Commitment der obersten Führungsebene. Das
Kos­tenthema ist differenzierter zu betrachten. Die Zertifizierung an sich ist günstig. Ein Unternehmen zertifizierungsreif
zu machen, ist deutlich teurer. Aber alle diese Maßnahmen, die
man im Zuge eines Zertifizierungsprozesses setzt, rechnen sich
und kommen mehrfach zurück. Untersuchungen zeigen, dass
die Fehlerkosten eines Bauprojekts in der Regel zwischen 4 %
und 8 % der Errichtungskosten ausmachen. Das frisst die Marge der meisten Unternehmen. Viele dieser Fehler lassen sich
aber ganz leicht verhindern, indem man die Abläufe optimiert.
Außerdem fällt zertifizierten Unternehmen der Nachweis
der Einhaltung der unternehmerischen Sorgfaltspflicht bei
Haftungsfragen viel leichter. Es gibt da eine Reihe von positiven
Urteilen, die eine deutliche Sprache sprechen.
Report: Böse Zungen könnten behaupten, Zertifizierungen
würden nichts bringen, schließlich war auch die Alpine mehrfach zertifiziert?
Report 6|2013
27
barrierefrei
Gefesselt
Barrierefrei wohnen bedeutet bauliche Modifikationen. Geregelt werden die behördlichen Anforderungen in der ÖNORM
B 1600.
Gefesselt – so fühlen sich viele Menschen, die etwa nach einem
Sportunfall für einige Wochen auf den Rollstuhl angewiesen sind.
Ältere und körperlich eingeschränkte Menschen müssen oft ihr ganzes Leben
auf das Transportmittel Rollstuhl ausrichten. Zu schmale oder schwer zu öffnende Türen stellen auch für Eltern mit Kinderwägen ein enormes Handicap
dar. Barrierefreie Lösungen sind das Gebot der Stunde. Eine langjährige Forderung der Bundesinnung Bau soll jetzt endlich umgesetzt werden.
B
arrierefreies Bauen und Wohnen
wird immer nur mit Alt und Behindert in Verbindung gebracht,
oft mit Rollstuhl. Das bestätigt
Robert Labi, Leiter der Kompetenzstelle für barrierefreies Planen, Bauen und
Wohnen in Wien: »Die Konzentration
auf den Rollstuhl ist einfach erklärt. Rollstuhlfahrer benötigen die größten baulichen Veränderungen. Andere Sinnesbehinderungen sind relativ einfach mit
technischen Hilfsmitteln zu lindern. Ein
blinder Mensch kann ein reguläres WC
nutzen, er benötigt lediglich einen Hal-
28
Report 9|2013
tegriff, gehörlose Menschen brauchen
kommunikative Hilfsmittel.« Kritik übt er
daran, dass Rollstuhlfahrer das klassische
Bild eines Behinderten repräsentieren.
»Das Bewusstsein fehlt, dass es viele Arten von Behinderung gibt.« Fast jeder
dritte Österreicher weist laut Helpstars
eine körperliche Beeinträchtigung auf.
Hohe Stufen, Türschwellen, zu schmale
Türrahmen, schwer zu öffnende Eingangstore und schlecht gekennzeichnete
Glastüren bilden auch Barrieren für Kinder und Eltern mit Kinderwägen und verletzte Personen. Die Autorin dieser Zeilen
kann aus eigener Erfahrung sprechen: Vor
einigen Jahren war sie für drei Monate auf
den Rollstuhl angewiesen. Drei Monate,
die vorwiegend auf das Rehabilitationszentrum und die eigenen vier Wände beschränkt waren. Denn freier Zugang war
durchwegs ein Fremdwort – nicht nur im
öffentlichen Bereich. Wie sich bauliche
Barrieren einfach und schon bei der Planung von Gebäuden und deren Umgebung vermeiden lassen, dafür liefert die
neu überarbeitete ÖNORM B 1600 die
notwendigen Grundlagen, die mit 1. Oktober 2013 erschienen ist. Das Normen-
Fotos: AS prm, PID/Jobst, ThyssenKrupp Encasa, epr Hanse
Von Karin Legat
barrierefrei
Planer öffentlicher Gebäude
müssen sich an die Kompetenzstelle für barrierefreies Wohnen
in Wien wenden.
werk ist als umfassende Empfehlung und
als Planungsinstrument für Bauherren
und Planer bei der Umsetzung barrierefreier Gebäude anzusehen, heißt es von
Austria Standards. Die ÖNORM B 1600
formuliert dabei die grundlegenden Anforderungen an barrierefreies Bauen. Für
spezielle Nutzungen gelten: ÖNORM
B 1601 Gesundheits-, ÖNORM B 1602
Bildungs-, ÖNORM B 1603 Tourismusund Freizeiteinrichtungen.
Barrierefrei Wohnen
»Wir haben viel Kontakt mit älteren
Menschen, die in ihren Wohnungen
bleiben möchten, diese aber nicht mehr
mit ihrem Rollstuhl oder Rollator verlassen können«, berichtet Labi. Laut Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner
wollen 80 Prozent der Generation 50
plus bauliche Maßnahmen für ihren ➮
Bei »JAHRESRINGE Generationen Wohnen Rodaun«, einem Siegerprojekt des Bauträgerwettbewerbs »Holzbau in der Stadt«, gewährleisten innovative technische und organisatorische
Konzepte körperlich beeinträchtigten Personen selbstbestimmtes Wohnen in den eigenen
vier Wänden.
Stets am Puls der Zeit.
Meist einen Schritt weiter.
Innovative Produkte, stets am neuesten Stand der
Technik, helfen Energie und somit Kosten zu sparen.
Jüngstes Beispiel ist der Schindler 5500: Diese neue Aufzugsserie kombiniert fortschrittliche Antriebstechnologie
mit anspruchsvollem Design. Der Aufzug entspricht der
Energieeffizienzklasse A. Durch kleinere Motoren wird der
Stromverbrauch um rund 25% gesenkt und ein Energierückgewinnungssystem sorgt dafür, dass Strom erzeugt werden
kann. Zudem lässt sich der Schindler 5500 dank seiner variablen
Kabinengrößen optimal an alle Gegebenheiten anpassen.
www.schindler.at
Report 9|2013
29
barrierefrei
➮ Lebensabend vornehmen. Mit dem
Seniorenscheck, der einen Teil der anlaufenden Koalitionsverhandlungen bildet,
will die Regierung die barrierefreie Gestaltung von Wohnungen fördern. Damit
kommt sie einer langjährigen Forderung
der Bundesinnung Bau nach. Bundesinnungsmeister Hans-Werner Frömmel:
»Der Bereich altersgerechte Adaptierung
von Häusern und Bestandswohnungen
ist für die betroffenen Familien sowie für
die öffentliche Hand von so großer Bedeutung, dass dazu eine eigene bundesweite Förderschiene aufgebaut werden
sollte.« Dabei könne auf die bewährte
Administration durch KPC und Bausparkassen zurückgegriffen werden. Derzeit sind nur 13 Prozent der Häuser und
Wohnungen gänzlich, weitere 24 Prozent
teilweise barrierefrei. »Bei Gründerzeitbauten ist schon das Betreten der Wohnung mühsam. Es gibt nicht genügend
Bewegungsflächen oder zu schmale Türen. In vielen Altbauten sind Zwischengeschoße Wohnstandard«, beschreibt
Robert Labi von der Kompetenzstelle für
barrierefreies Planen, Bauen und Wohnen in Wien die aktuelle Situation. Plattformtreppenlifte bilden hier eine gute
Lösung, um den Zugang zum Aufzug zu
ermöglichen. In einem mehrstöckigen
Gebäude relativiert sich das aber wieder.
Viele Betroffene stoßen an ihre finanzielle Grenze. In dieser Situation ist die
Übersiedelung in untere Geschoße eine
mögliche Alternative. Mehrere Betroffene wohnen dann auf der gleichen Etage, es muss nur ein Treppenlift installiert
werden. Das ist aber nicht immer umzusetzen. Helmut Melzer von wohnnet.
at regt in diesem Zusammenhang eine
verpflichtende Quote an barrierefreien
Wohnungen im geförderten Wohnbau
an. Barrierefreie Wohnlösungen gibt es
viele, so auch das Generationenhaus.
Mittlerweile wird die Nachfrage nach Informationen weitgehend abgedeckt. Austrian Standards veranstaltet etwa am 2.
Dezember den Info-Event »[im Focus:]
Barrierefreiheit«. Der Fonds Soziales
Wien, die Kompetenzstelle für barrierefreies Planen, Bauen und Wohnen sowie
alle Landes-Bauressorts bieten umfangreiche Beratung. Im Verlag des Österreichischen Normungsinstituts ist das
Buch »Barrierefreies Planen und Bauen
30
Report 9|2013

Förderungen für barrierefreien Umbau gibt es
in allen Bundesländern, allerdings basierend auf unterschiedlichen Kriterien.

Stiegen und Rampe: Das Kunstforum Wien ist für jeden zugänglich.
in Österreich – Ein Handbuch für mehr
Mobilität« von Maria Grundner, Mobilitätsagentur, erschienen.
Rechtliche Barrieren?
Barrierefreiheit wird langsam selbstverständlicher Teil im Alltag. Veranstaltungsstätten müssen gemäß Legislative
bereits rollstuhlgerecht errichtet und mit
einem rollstuhlbenutzbaren WC ausgestattet sein. »Lokale, die vor 1998 errichtet wurden, haben das noch nicht. Wenn
sie allerdings um einen Umbau ansuchen, wird Barrierefreiheit automatisch
vorgeschrieben«, informiert Labi. »Bei
öffentlichen Gebäuden müssen Planer
bei uns eine Vidierung einholen.« Die
OIB 4 behandelt Nutzungssicherheit
und Barrierefreiheit auch im privaten Bereich. Sie regelt vertikale Erschließungen
ebenso wie Durchgangsbreiten und -höhen. Punkt 8 verweist in vielen Punkten
auf die überarbeitete ÖNORM B 1600,
etwa bei Rampen, Stellplätzen für ➮
Durch ein innovatives Farbkonzept wird das Projekt der Neuen Heimat zum willkommenen Farbklecks in
Wiener Neustadt.
Neuer Wohnraum
für Wiener Neustadt
In zentraler Lage, in der Nähe des städtischen Stadions und Einkaufszentrums,errichtet die
Neue Heimat die Niedrigenergie-Wohnhausanlage WohnArt – Wr. Neustadt mit 72 Mietwohnungen und 72 Autoabstellplätzen.
Bezahlte Anzeige
foto: michael hierner / www.hierner.info
W
ohnArt – Wr. Neustadt« wird
nach den Plänen des Wiener
Architekten Josef Knötzl errichtet und nach der Fertigstellung das
Erscheinungsbild der Gegend um das
Wiener Neustädter Stadion und Einkaufszentrum maßgeblich verändern.
Das Gesamtbild des Gebäudes wird
durch eine Rasterstruktur auf der Fassade
geprägt. Diese Struktur wird teilweise mit
Vorsprüngen in der Wärmedämmung,
teilweise mit einem freistehenden Stahlbetongerüst bzw. mit einem Rahmen an
der ostseitigen Fassade hergestellt. Während der Baukörper plastisch mit grauen
und weißen Flächen strukturiert ist, setzen sich die Balkongeländer durch färbiges Lochblech von der strengen Formsprache ab.
Neben dem optischen Erscheinungsbild hat sich die Neue Heimat im Interesse der künftigen Bewohner auch intensiv
mit ökologischen Fragen auseinandergesetzt. Der Heizwärmebedarf wird auf
den Standard eines Niedrigenergiehauses
ausgelegt. Für die Innenräume werden
ausschließlich lösungsmittelfreie und
emissionsarme Dispersionsfarben ver-
wendet. Eingesetzt werden möglichst natürliche Baumaterialien bzw. Materialien,
die zum Großteil wiederverwertbar sind
und keine gesundheitsbelastenden Emissionen verursachen. Gegen Schimmelbildung werden im Bereich des Fensters
schallgedämmte Nachströmöffnungen
einmal in jedem Aufenthaltsraum eingebaut.
Die Anlage in der Josef Bierenzgasse 10A hat 2-, 3- und 4-Zimmer-Wohnungen im Angebot. Charakteristisch
für das Gebäude sind die großzügigen
individuellen Freiflächen, wie Terrassen,
Loggien, Balkone und Eigengärten, die
jede Wohnung ergänzen. Im Erdgeschoß
werden Allgemeinräume wie z.B. Fahrrad- und Kinderwagenraum, Waschküche und Einlagerungsräume sowie eine
großzügige Eingangshalle errichtet. Die
Erschließung der Wohnungen erfolgt
durch ein natürlich belichtetes Stiegenhaus und zwei behindertengerechte Aufzugsanlagen.
Das Freiraumkonzept bietet Grünflächen und einen Kinderspielplatz. Autoabstellplätze sind am Grundstücksrand
eingeplant. Der Baubeginn erfolgte im
August 2012, die Fertigstellung ist für
das Frühjahr 2014 geplant. Die Mietpreise beginnen bei 7,90 Euro/m², die
Eigenmittel betragen rund 130 Euro/m².
www.neueheimat-wohnen.at
DATEN & FAKTEN
®Bauherr: Neue Heimat Gemeinnützige Wohnungs- und Siedlungsgesellschaft
®Architekt: DI Josef Knötzl
®Generalunternehmer: Bauunternehmung Granit
®Fundierung: Stahlbeton Streifenfundamente
®Außenmauerwerk: Stahlbeton
mit WDVS- Fassade
®Dach: Flachdach mit Kiesbeschüttung
®Anzahl Wohnungen; 72
®Anzahl Stellplätze: 72
®Baubeginn: August 2012
®Fertigstellung: Frühjahr 2014
barrierefrei
Barrierefreiheit
wird schön langsam
ein selbstverständlicher Teil des
Alltags.
➮ KFZ, Eingängen und Türen sowie Sanitärräumen und Kennzeichnung. Neu
in der ÖNORM finden sich taktile und
visuelle Orientierungssysteme, womit
die Bedürfnisse von Personen mit Höroder Sehbehinderungen angesprochen
werden.
Barrierefreies Tohuwabohu
Förderungen für barrierefreien Umbau
gibt es derzeit in allen Bundesländern, allerdings mit unterschiedlichen Kriterien.
In Wien ist Barrierefreiheit seit der Bauordnungsnovelle 91 bei Neubauten zwar
verpflichtend vorgeschrieben, mit einem
Zuschuss von 75 Prozent der Baukosten
(max EUR 12.000,–) oder laufenden Annuitätenzuschüssen wird allerdings nur
der behindertengerechte Umbau gefördert, z.B. Türverbreiterungen, Rampen
und automatische Türöffner. Die Steiermark betreibt Seniorenförderung in Form
von nicht rückzahlbaren Annuitätenzuschüssen zu Darlehen oder einmaligen
Förderungsbeiträgen (15 Prozent der
anerkannten Kosten) für Schwellenbeseitigungen, Treppenmarkierungen und
z.B. Hebehilfen. In Oberösterreich sind
laut Bautechnikgesetz Wohnungen so
zu planen und auszuführen, dass sie mit
minimalem Aufwand für die barrierefreie
Nutzung adaptiert werden können. Für
Wohngebäude mit bis drei Wohnungen
ist die barrierefreie Gestaltung baurechtlich zwar nicht verpflichtend, jedoch
wird für die freiwillige Ausführung eine
erhöhte Förderung gewährt. Tirol leistet
finanzielle Unterstützung u.a. durch die
Impulsförderung »Sicheres Wohnen«.
Für Maßnahmen wie Rampen, Treppensteiger, Lift und Badumbau gibt es eine
Zusatzförderung. Im Burgenland werden
Maßnahmen zur Schaffung von Barrierefreiheit mit maximal EUR 40.000,– gefördert. Dabei werden infrastrukturelle
Mindestanforderungen gestellt, z.B. an
horizontale Verbindungswege und den
Sanitärbereich. Das westlichste Bundes-
32
Report 9|2013
Bei Auftreten einer Mobilitätseinschränkung gilt es, möglichst rasch und unkompliziert Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Ein Sitzlift führt über gerade, aber auch kurvige und schmale
Treppen. Mehrere Etagen lassen sich überwinden.
land kennt keine eigene Förderung für
barrierefreies Bauen. Die Neubau- und
Wohnhaussanierungsförderung
sieht
in Vorarlberg aber Ökopunkte bei freiwilliger barrierefreier Umsetzung vor.
Ein Härtekredit in Höhe von 80 Prozent oder ein Einmalzuschuss in Höhe
von 20 Prozent der Kosten helfen nach
einem Unfall. Sanierungsmaßnahmen
in Kärnten, u.a. Anfahrtsrampen, Behin-
dertenaufzüge und Verbreiterungen der
Türöffnungen, werden in Form eines
jährlichen Zuschusses auf die Dauer von
zehn Jahren unterstützt. In Salzburg treten die OIB-Richtlinien voraussichtlich
im Juli 2014 in Kraft. In Niederösterreich gilt OIB 4 noch nicht, bauliche
Maßnahmen für Barrierefreiheit werden
aber bereits im Rahmen des sogenannten
100-Punkte-Modells gefördert.
r
 D a t e n d e s I n k r a f tt r e t e n s d e r O I B - Ri c h t l i n i e 4 , 2 0 11 
Die Bundesinnung Bau fordert ihn schon lange – den Seniorenscheck zur altersgerechten
Adaptierung von Häusern und Bestandswohnungen. Der Seniorenscheck wird nun Thema in den
Regierungsverhandlungen.
Bei öffentlichen Gebäuden sind Planer verpflichtet, sich an die Kompetenzstelle für barrierefreies Wohnen in Wien zu wenden.
Förderungen für barrierefreien Umbau gibt es in allen Bundesländern, allerdings basierend auf unterschiedlichen Kriterien.
projektnews
Stadt des Kindes
Alt & Neu vereint
Von Mai 2011 bis August 2013 entwickelte Mischek
aus der ehemaligen »Stadt des Kindes« im 14.Wiener
Gemeindebezirk eine neue, moderne Wohnhausanlage – maßgebend für ein langfristiges und wohltuendes Wohnerlebnis
mitten im Grünen.
während des Bauens auf baubiologisch
qualitätsvolle Produkte geachtet. Eine
Bewertung des Institutes für Baubiologie
und -ökologie mit dem »Ökopass« sowie ein gutes Chemikalienmanagement
garantieren eine bauökologische Qualitätssicherung und eine Verbesserung des
ökologischen Standards.
r
D at e n u n d Fa k t e n 
Investitionsvolumen
 Gesamtinvestitionsvolumen:
Wiener Heim ca. 30 Mio. Euro
Auftragsvolumen Generalunternehmer
Wohnungen Wiener Heim:
ca. 15,5 Mio. Euro
Auftragsvolumen Bauleistung Sanierung Sporttrakt (Teil GU): gesamt ca. 4,7
Mio. Euro, davon Wiener Heim 50 %
Bauzeit
Gesamtbauzeit: 05/2011–08/2013
Baumeisterarbeiten Rohbau:
05/2011–08/2012
Die integrative Grundidee der »Stadt des Kindes« blieb bei der Revitalisierung erhalten.
Grundstück Gesamtanlage
D
Grundstücksfläche: 36.500 m²
Bezahlte Anzeige
ie Grundidee von 1969 blieb
mit der Planung für alternative
Wohnformen erhalten. Der
Gedanke des sozial aktiven und
integrativen Zentrums spiegelt sich daher
in der Gestaltung der Wohnflächen durch
neue Wohnkonzepte und Wohnformen
wider, denn dem gesamten Projekt wurden neu organisierte Sozialstrukturen als
Basis zugrunde gelegt.
Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts wurden einerseits alte, erhaltenswerte Gebäude saniert und revitalisiert
und andererseits neue Wohnhäuser gebaut. Die Anlage bietet sowohl für die
junge Generation als auch für Pensionisten das passende Wohlfühlambiente. Das sanierte Schwimmbad sowie die
modernisierte Turnhalle sind für alle Bewohner frei zugänglich und bieten viel
Raum für Erholung. Der nahegelegene
Lainzer Tiergarten lädt zu sportlichen
Freizeitaktivitäten ein. Das gesamte
Wohnprojekt verfügt über eine Vielzahl
an großzügigen Grünbereichen und modernen Spielflächen für Kleinkinder und
Jugendliche. Hauptaugenmerk war es,
die Anlage autofrei zu gestalten – Sicherheit wird in der Mühlbergstraße 9+11
und Hofjägerstraße 2 groß geschrieben.
Diese neu errichteten Häuser in der
Mühlbergstraße 9+11 und Hofjägerstraße 2 bieten insgesamt 125 Zwei- bis
Fünf-Zimmer-Wohnungen mit Wohnflächen von ca. 60 m² bis ca. 140 m². Alle
Wohneinheiten verfügen über private
Freiflächen wie Gärten, Balkone, Loggien
oder Terrassen und werden mit der hochwertigen Mischek Line-Ausstattung angeboten (ausgesuchte Boden- und Wandbeläge sowie Innentüren). Besonderes
Augenmerk gilt den Maisonetten, diese
weisen nämlich eine architektonische
Besonderheit auf: Aufgrund der Neigung
des natürlichen Geländes ergeben sich
Halbgeschoße, sogenannte Splitlevel.
Dadurch fügen sich die Wohneinheiten
harmonisch in die Umgebung ein.
Um für die Bewohner eine bestmögliche Innenraumluft und ein angenehmes
Wohnklima zu ermöglichen, wird schon
Bebaute Fläche: 10.200 m²
Baulich genutzte Fläche (Fläche inkl.
unterirdischer Einbauten): 16.700 m²
Bruttogeschoßfläche: 31.800 m²
Wohngebäude
Anzahl der Wohnungen: 256 ( davon
Wiener Heim 125 Wohnungen = 38 frei
finanzierte Wohnungen + 87 geförderte
Wohnungen)
Wohnnutzfläche gesamt = 21.640 m²
(davon Wiener Heim 10.720 m² WNFL=
3.120 m² frei finanzierte WNFL+ 7.600 m²
geförderte WNFL)
Wohnungsgrößen im Durchschnitt =
86 m² WNFL
Tiefgaragenplätze: 256 (freifinanziert ,
davon Wiener Heim 125 Stellplätze)
Gemeinschaftsanlagen ca. 2.500 m²
NFL
Schwimmhalle mit Saunaanlage
Turnhalle
Gemeinschaftsräume
Report 9|2013
33
stahl
Ganzheitlich
Kaum ein anderer Baustoff ist so gut für
nachhaltiges Bauen geeignet wie Stahl.Spe-
zifische Problemlösungen zur Berechnung und Bemessung waren Thema des 2. Grazer Stahlbautages.
75 Ingenieure und Planer aus Industrie, Behörden
sowie Planungs- und Beratungsbüros waren der
Einladung der TU Graz gefolgt.
34
Report 9|2013
75
Teilnehmer, das klingt
nach fehlendem Interesse.
»Die meisten Gebäude in
Österreich werden heute
in Massivbauweise errichtet. Für Stahlbau
gibt es nur wenige Büros. Mit 75 Teilnehmern haben wir daher nahezu ganz Österreich abgedeckt«, relativiert Institutsvorstand Univ.-Prof. Harald Unterweger.
Im Wohnbau kommt Stahl in Österreich
nur ein Randthema zu. Das Augenmerk
liegt hier auf dem Massiv- und Holzbau.
Fotos: TU Graz Campus Inffeldgasse, Rubner Holzbau
Drei Universitäten beschäftigen sich mit Stahlbau: die TUs in Wien und Graz sowie
die Uni Innsbruck. Aktuelle Themen in Graz sind die Tragfähigkeit und Stabilität von
schlanken, dünnwandigen Stahltragwerken mit dem Ziel des ressourcenschonenden
Einsatzes und der optimalen Ausnutzung des Werkstoffes.
stahl
Die Tragkonstruktion Stahl hat im Wohnbau nie richtig gegriffen. »Bereits in den
70er-Jahren waren einzelne Firmen darauf spezialisiert, z.B. Doubrava. Aber im
Gegensatz zu Verwaltungs- und Bürogebäuden haben sich im Wohnbau nie Baukastensysteme durchgesetzt.« Im Holzbau
entstand starke Unterstützung durch Gewerbe und Industrie, Forschungsgelder
wurden lukriert. »So etwas fehlt im Stahlbau. Das Budget des Stahlbauverbandes
ist zu gering für wesentliche Forschung«,
betont der Institutsvorstand. »Mit dem
müssen wir leben. Wir suchen Forschungsgelder auf europäischer Ebene,
nehmen an europäischen Projekten teil,
wo es um Stabilität und Ermüdung geht.«
Aus der Praxis
Für das Bemessen von Stahltragwerken gab es bis vor einem Jahr nationale
Normen und Rechenverfahren. Mit dem
Eurocode 3 wurden diese vereinheitlicht und abgelöst. Die Mitarbeit in der
Erstellung und Weiterentwicklung dieser
neuen europäischen Stahlbau-Norm war
und ist ein wesentlicher Schwerpunkt der
Forschung und Entwicklung am Grazer
Institut. »Wir haben noch unter meinem
Vorgänger Prof. Greiner jene Formeln
mitentwickelt, die jetzt in ganz Europa
angewandt werden«, berichtet Unterweger, der entsprechende Schulungen für
das Normungsinstitut hält. »Wir verstehen
uns als angewandtes Fach. Viele Fragestellungen entstehen erst bei Schadensfällen
oder wenn sich bei komplexen Aufgabenstellungen Planer und Prüfer auf keine gemeinsame Lösung einigen können.«
Aus der Forschung
Die Forschungsthemen im Fachbereich
Stahlbau sind laut Harald Unterweger
sehr heterogen. Drei Universitäten beschäftigen sich mit Stahlbau: die TUs in
Wien und Graz sowie die Uni Innsbruck.
»Die Institute haben untereinander ein
sehr gutes Verhältnis. Jeder hat aber sein
Recycelter Stahl
kann eine höhere
Festigkeit als das Ausgangsmaterial aufweisen.
Spezialgebiet, auf dem er forscht.« Aktuelle Themen in Graz sind die Tragfähigkeit und Stabilität von schlanken, dünnwandigen Stahltragwerken mit dem Ziel
des ressourcenschonenden Einsatzes und
der optimalen Ausnutzung des Werkstoffes. Daneben wird der Fokus auf die
Betriebs- und Ermüdungsfestigkeit, insbesondere bei Brückentragwerken, gelegt. Die internationale Forschung widmet sich der Robustheit von Tragwerken
(u.a. Verhalten bei außergewöhnlichen
Einwirkungen wie Erdbeben, Explosionen und Brand). Im Hochbau ist die
Weiterentwicklung der sogenannten
Verbundbauweise für die Haupttragkonstruktion, d.h. für Stützen und Träger, ➮
Unger Steel Group
Alles unter einem Dach
realisiert mit seinen Leistungen aus einer Hand
Systemlösungen nach Maß. Als One-Stop-Shop
liefert die international erfolgreiche Unger Steel
Group langjähriges Know-how in sämtlichen
Baubereichen und trägt so zum Erfolg seiner
Kunden bei. Die umfangreichen Tätigkeiten reichen dabei vom Stahlbau über die Generalunternehmung bis hin zum Real Estate Development.
Bei der Realisierung komplexer Bauvorhaben
sind Qualität und eine effektive Projektabwicklung wesentlich. Mit der Beauftragung von Unger trifft man die richtige Wahl und entscheidet
sich für die sorglose Projektabwicklung.
Dabei besitzt Unger branchenübergreifendes
Know-how, langjährige Länderkompetenz und
entwickelt gesamtheitliche Lösungen. Unger
Als Spezialst im konstruktiven sowie architektonischen Stahlbau realisiert Unger Kleinprojekte
bis hin zu Komplettlösungen komplexer Bauvorhaben und beweist somit mehr als 60jährige
Kompetenz. Als Generalunternehmer realisierte
Unger zahlreiche Referenzprojekte wie zum
Beispiel das Verteilerzentum für die Post AG in
Wien, einige Logistikcentren der Gebrüder Weiss
in Rumänien, Bulgarien und Ungarn oder die Autohauswelten für Toyota und Lexus in Moskau.
Aktuell beweist Unger generalunternehmerische
Kompetenz für den Dämmstoffspezialisten Austrotherm im deutschen Wittenberge, Salesianer
Miettex in Inzing, für Seisenbacher in Ybbsitz mit
der Errichtung eines neuen Büro- und Produkti-
onsstandorts sowie für Hella und BT Watzke im
Südburgenland.
Finale Bauphase am Hauptbahnhof
Zu den absoluten Highlights im Unger-Portfolio
zählt das spektakuläre Rautendach des neuen
Wiener Hauptbahnhofs. Aktuell sind fünf Einzelbahnsteigdächer sowie 12 von 14 Rauten fertig
montiert. Zwischenzeitlich erfolgen die Arbeiten
der Dachdeckung und Untersichten der Einzeldächer und Rauten. Die Tragkonstruktion aller
14 Rauten wird bis Anfang Dezember diesen
Jahres finalisiert sein. Die finale Etappe startet
mit dem Einhub bzw. der Montage der letzten
Raute im November 2013, deren endgültige
Fertigstellung bis Anfang 2014 realisiert sein
wird. Die Gesamtfertigstellung seitens Unger ist
mit Mitte März 2014 anberaumt.
Report 9|2013
35
 Versuch 
Spannungskonzentrationen
Versuchsaufbau
Etwa 80 Teilnehmer verfolgten die Vorträge
am 2. Grazer Stahlbautag.
➮ zu nennen. Darunter wird das Zusammenwirken von Stahlprofilen mit Stahlbeton verstanden, z.B. betongefüllte
Hohlprofile. Durch die Verwendung
hochfester Werkstoffe wie Beton und
Stahl ergeben sich damit sehr schlanke
Bauteilquerschnitte, sodass sich insbesondere bei Hochhäusern deutlich
mehr nutzbare Nettoflächen ergeben.
Auch der Ressourceneinsatz für die
Haupttragkonstruktion kann dadurch
reduziert werden. Einen noch wenig gewürdigten Aspekt sieht Unterweger in
der möglichst langen Weiterverwendung
von Bestandstragwerken, insbesondere
von Bauwerken der Infrastruktur, wie
Brücken.
High-Steel
Neben Plattenbeulen und Biege­
drillknicken von Trägern und Stützen
galt dem Thema der optimalen Bauteil­
auslegung und damit auch der Nachhaltigkeit besonderes Augenmerk am Stahlbautag. Stahl ist ökologisch vorteilhaft,
da er praktisch eine hundertprozentige
Wiederverwendung ermöglicht. Auch
aus ökonomischer Sicht bietet er viele
Vorteile. »Aufgrund seiner hohen Festigkeit sind sehr leichte, schlanke und
weitgespannte Tragstrukturen möglich.
Wegen geringem Konstruktionsgewicht
und filigranen Strukturen sind Stahltragwerke ideal für ganze Hochhäuser.« Das
spart Kosten bei den Fundamenten sowie
bei der Errichtung. Der hohe Vorfertigungsgrad in der Werkstätte verkürzt die
Bauzeiten vor Ort. Stahltragwerke sind
leicht umbau- und verstärkbar und rea-
36
Report 9|2013
Numerische
Parameterstudie
In fast jedem geschweißten Querschnitt
wird die unterschiedliche
Beanspruchung entlang
der Bauwerkslänge
durch Anpassung der
Blechdicken berücksichtigt. Ein Forschungsprojekt am Grazer Stahlbauinstitut befasst sich
mit diesen Spannungskonzentrationen bei
Querschnittssprüngen.

Aufgrund seiner hohen Festigkeit sind mit
Stahl sehr leichte, schlanke und weitgespannte Tragestrukturen möglich.
gieren damit sehr flexibel auf Nutzungsänderungen. Im Gebäudebau hat Stahl
eine sehr lange Tradition. »Die ersten
Wolkenkratzer waren komplett als Stahlskelettkonstruktionen konzipiert.« Nach
einem Holz- und einem Betonhype gibt
es aktuell wieder Projekte in Stahl/Beton-Verbundbauweise. »Einige Kritiker
halten Stahl entgegen, dass die Erstproduktion einen sehr hohen Primärenergieverbrauch aufweist. Durch die Recyclingfähigkeit wird die ›grüne Haube‹ von
Stahl jedoch erkennbar. Es fällt auch kein
Abfall an«, zeigt Unterweger auf.

Zukunftswerkstoff Stahl
Für Univ.-Prof. Unterweger ist Stahl
der Werkstoff der Zukunft. »Bauen
mit Stahl ist einerseits industrialisiertes
Hightechbauen, gefertigt durch höchst
spezialisiertes und kompetentes Personal
auf Basis sehr hoher, international etablierter Qualitätsstandards. Andererseits
ist Stahl die Grundlage für die ausgefallensten Geometrien und Formen. Er lässt
sich gut mit anderen Materialien wie Beton, Glas, Holz kombinieren und eröffnet damit für Architekten alle Freiheit«,
schließt der Institutsvorstand.
r
stahl
Aktuelle Projekte
 Zukunftsweisender Neubau.
Für die dachundwand
Handels GmbH realisierte die Unger Steel
Group als Generalunternehmer in nur acht
Monaten den neuen
Betriebsstandort in
Achau auf einem Areal
von 30.000 m². Seit
Mitte Oktober bietet
Neuer Betriebsstandort: Moderner Baumarkt die neue Lager- und
für Gewerbekunden.
Verkaufshalle mit
einem umfangreichen Sortiment von rund 30.000 Artikeln allen Fachkunden im Bereich Dach und Wand eine vielfältige Plattform.
Zu den ergänzenden Leistungen zählten sowohl die Abbrucharbeiten als
auch die Tiefengründung und Fundierung, die Statik und die gesamte
Ausführung des Bürogebäudes und der anschließenden Lager- bzw.
Verkaufshalle inklusive der Errichtung der Tragkonstruktion und Hülle.
Die Architektur und planerische Leistungen wurden vom Salzburger
Architektenbüro Architekten Resmann & Schindl­meier ZT-GmbH realisiert. Die Übergabe des fertiggestellten Objektes seitens Unger erfolgte
termingerecht im August 2013.
 Himmelsschraube aus Holz und Stahl. Im österreichischen
Kärnten, auf dem Pyramidenkogel oberhalb des Wörthersees, steht der
höchste überwiegend aus Holz konstruierte und öffentlich zugängliche
Aussichtsturm der Welt. Technikzylinder und Antennenspitze eingerechnet
ragt er 100 Meter hoch in den Himmel. Vom ellipsenförmigen Grundriss
ausgehend bilden zehn jeweils um 22,5 Grad versetzte Ebenen eine
Schraubenform bis zur höchsten Besucheretage in knapp 71 Metern
Höhe.
Gebildet wird die Turmhülle von 16 Brettschichtholzstützen aus Lärche,
die sich korbartig um das Treppenhaus mit integrierter Gebäuderutsche – die längste Europas – und den zentralen Lift schließen. Zehn aus
geschweißten Stahlkästen gebildete Ellipsen im Abstand von 6,40 Metern
und 80 Diagonalstreben aus Rundrohren steifen die ungewöhnliche
Konstruktion aus. Für den Betrachter wirkt sie mit ihrer elegant geschwungenen Taillierung
schlank und leicht.
Dabei wurden aber
600 Kubikmeter Holz
sowie 300 Tonnen
Stahl verbaut.
Für die Holzarbeiten
zeichnete Rubner
Holzbau verantwortlich,
für die Stahlarbeiten
Zeman.
Panaromablick: Die höchste Besucheretage
liegt in fast 71 Metern Höhe.
Report 9|2013
37
Bodenlegen
in Rekordzeit.
Das hält!
MUREXIN Kompakt Systeme beschleunigen das
Bodenlegen radikal! Dabei gibt es für jeden
Belag das richtige System. Optimal aufeinander
abgestimmte Systemkomponenten, bestehend
aus Grundierung, Nivellierung und Klebstoff
verfügen über superschnelle Trocknungszeiten –
unabhängig von der Schichtdicke!
MUREXIN. Das hält.
dämmen
Alles dicht
Knauf Insulation:
Gesundheitlich unbedenklich
Fragt man bei Knauf Insulation nach
einer aktuellen Produktinnovation an,
wird man auf Heraklith-Holzwolle-Produkte Tektalan und Heratekta verwiesen.
Da passt es gut, dass diese Mehrschichtplatten eben mit dem »Blauen Engel« für
ihre gesundheitliche Unbedenklichkeit
ausgezeichnet wurden. Beide Platten
eignen sich laut Knauf besonders für
die effiziente Dämmung von Tiefgaragen, Fassaden und Kellerdecken. Neben
Funktion und Nachhaltigkeit zeichnen
diese Heraklith Produkte die vielfältigen
Designmöglichkeiten aus. Daher setzen
Planer speziell für Tiefgaragen die Holzwolle-Mehrschichtplatte Tektalan A2 immer häufiger als funktionelles Designelement ein.
Info: www.knaufinsulation.at
Knauf Insulation darf sich über eine traditionsreiche Auszeichnung in Sachen Umweltschutz für die Heraklith-Holzwolle-Produkte
Tektalan und Heratekta freuen.
Austrotherm Resolution soll seine Stärken
bei engen baulichen Vorgaben ausspielen.
Austrotherm: Neuer
Hochleistungsdämmstoff
Der neue Hochleistungsdämmstoff
Austrotherm Resolution soll seine
Stärken dort ausspielen, wo bisher für
eine sinnvolle Wärmedämmung zu we-
38
Report 9|2013
nig Platz war. Resolution verspricht bei
einer Dicke von 11 cm einen Lambdawert von 0,022 W/(mK), was bislang
nur mit 20cm-Dämmplatten erreicht
werden konnte. Mit herkömmlichen
Dämmstoffen konnte man bisher bei
engen baulichen Vorgaben wie Loggien,
Grenzbebauungen oder Höchstbebauungsvorschriften nur sehr schwer die
geforderten U-Werte erreichen. Unerwünschte Wärmebrücken waren die
Folge. Durch Austrotherm Resolution
sollen schlankere Aufbauten jetzt Realität werden. Auch für das Flachdach
ist Resolution laut Austrotherm bes­
tens geeignet, bis hin zum Passivhausniveau.
Info: www.austrotherm.at
Das neue »RockTect« Luftdichtsystem von
Rockwool bündelt die wichtigsten Spezialprodukte zur Erstellung einer luftdichten
Gebäudehülle für den Dachgeschoß- und
Innenausbau.
Rockwool: Luftdichter Dachgeschoßund Innenausbau
Mit dem neuen »RockTect« Luftdichtsystem verspricht Rockwool Fachhandwerkern ab sofort ein gleichermaßen
leistungsfähiges wie sicheres Komplett­
sortiment für den luftdichten Dachgeschoß- und Innenausbau. Bei der Entwicklung und Zusammenstellung dieses
Luftdichtsystems wurde laut Rockwool
speziell darauf geachtet, dass alle Klebebänder, Dichtstoffe und Dampfbremsen
optimal miteinander kombiniert werden
können. Das soll den Umgang mit dem
System erleichtern und für zusätzliche
Sicherheit sorgen. Denn gerade im Bereich von Detailanschlüssen ist die Ge-
Fotos: juicy pool, Baumgartner
Neue Lösungen und Produkte aus der Welt der Dämmstoffe. Was die Hersteller bieten und welche Innovationen für Furore sorgen sollen. Der Bau und Immobilien
Report hat nachgefragt und präsentiert die schnelle
Übersicht.
dämmen
fahr von Fehlstellen in der Luftdichtheitsebene laut Rockwool nach wie vor
besonders groß, wenn etwa ungeeignete
Klebebänder oder Dichtstoffe verwendet
werden.
Info: www.rockwool.at
Steinbacher: Dämmelement für
Kellerdecke
Neu aus dem Hause Steinbacher: das Kellerdeckenelement steinopor KDE plus.
Eine aktuelle Innovation aus dem
Hause Steinbacher ist das Kellerdecken­
element steinopor KDE plus, das neben
einem hervorragenden Dämmschutz
auch eine schöne Optik verspricht.
Die Dämmelemente bestehen aus dem
grauen Hochleistungsdämmstoff EPS
plus und sind mit robusten, stoßfesten
Schutzplatten und einer umlaufenden
Nut-Feder-Verbindung versehen. Durch
die abgefasten Dämmstoffkanten entstehen optisch ansprechende Schattenfugen.
Mit nur wenigen Arbeitsschritten und
einfacher Verlegung kann die Kellerdecke
laut Steinbacher rasch und vor allem sehr
effektiv gedämmt werden. Damit soll
sich der Wärmeverlust über die Kellerdecke optimal eindämmen lassen und wertvolle Energie gespart werden können.
Info: www.steinbacher.at
Sto: Superschlanke Innendämmung
Mit einer echten Hightech-Innovation für den Innenraum kann Sto aufwarten. Denn während superschlanke
Dämmsysteme auf der Basis von Aerogelen sich bislang hauptsächlich im Flugzeug- und Raketenbau fanden, steht das
Material dank dem Innendämmsystem
StoTherm In Aevero jetzt auch für das
Bauen und Sanieren von Gebäuden zur
Verfügung. Damit fällt auch die Verringerung der Nutzfläche kaum noch ins
Gewicht. Dank eines Lambdawerts von
0,016 W/(mK) genügen laut Sto bereits
extrem dünne Dämmplatten zur Erreichung der gesetzlichen Vorschriften.
Sto-Aevero beruht auf einer mikrosko-
pisch kleinen offenporigen Struktur, deren Hohlräume so klein sind, dass die
darin befindlichen Luftmoleküle in ihrer
wärmeleitenden Bewegungsfähigkeit erheblich eingeschränkt werden.
Info: www.sto.at
Report 9|2013
39
dämmen
Mit dem superschlanken Innendämmsystem
StoTherm In Aevero soll eine Verringerung
der nutzbaren Raumfläche kein Thema mehr
sein.
Synthesa:
Ein Dämmstoff aus Hanf
Hanf ist eine der ältesten Nutzpflanzen der Welt. Aus der Hanfplanze wurden Seile, Papier, Baumaterial, Kleidung,
Nahrung und sogar Bogensehnen hergestellt. Selbst als Dämmstoff ist Hanf
nicht wirklich neu. Hanfmatten wurden
über Jahrhunderte als Dachbodendämmung eingesetzt, wenn auch vorrangig
Die Dämmplatten werden ausschließlich aus österreichischem Hanf erzeugt. Das bedeutet
kurze Transportwege, regionale Wertschöpfung und gut kontrollierbare Anbaubedingungen.
zum Vertreiben von unerwünschten
Nagern. Heute können auch Wärmedämmverbundsysteme aus Hanf hergestellt werden. Das Erste seiner Art wurde
gemeinsam von Naporo und der Synthesa-Tochter Capatect entwickelt. Mit
einem Lambdawert von 0,039 W/(mK)
handelt es sich um einen der wenigen
Naturstoffe, die sich bei der Dämmleis­
tung problemlos mit konventionellen
Dämmstoffen messen können. Beim
Schallschutz hat die Hanfdämmung laut
Capatect von acht unterschiedlichen
Dämmstoffen am besten abgeschnitten.
Info: www.capatect.at
Unter »ferner liefen«
Brandschutz und Wärmedämmung sind ein viel diskutiertes Thema.
Mit einer Podiumsdiskussion hat sich zuletzt die Qualitätsgruppe Wärmedämmsysteme diesem Problemkreis gestellt. An die 100 Baumeister, Techniker
und Zivilingenieure folgten der Einladung.
40
Report 9|2013
V
orbeugender Brandschutz
wird zu wenig beachtet. Das
Bewusstsein für Brandschutz
geht verloren. Das waren zwei
Kernaussagen der Podiumsdiskussion
der QG WDS zu Brandschutz und Wärmedämmung. »Wer Brandschutz ernst
nimmt, macht sich bei Bauleitern nicht
sehr beliebt«, betont Sprecher Clemens
Hecht. Vor allem auf mittleren Baustellen
fehlt er. Dabei wäre vorbeugender Brandschutz mit sauberer Verarbeitung, qualitativem Material, geprüften Systemen
und Brandschutzriegeln einfach zu realisieren. Das wird auch belohnt. Wolfgang
Fotos: juicy pool, Baumgartner, Beigestellt
Für den Brandschutz bei WDVS bestehen zwar gute Prüfvorschriften.
Die Experten kritisieren aber das geringe Bewusstsein für deren Bedeutung und den Mangel an Kontrollen (v li: Christian Pöhn, Wolfgang
Reisinger, Clemens Hecht, Richard Feischl, Volker Dienst).
dämmen
Reisinger, Leiter Spezialschaden bei der
Wr. Städtischen, bringt dazu das Beispiel
der Rauchmelderpflicht in Kärnten: »Bei
Einhaltung winken geringere Prämien
bei den Feuerversicherungen.« Vielfach
verlassen sich Verantwortliche allerdings
darauf, dass bei einem Brandfall ohnedies
die Versicherung einspringt. Daher beugt
man sich dem Kosten- und Zeitdruck.
Zertifikate und Bauvorschriften werden
dem leistbaren Wohnen untergeordnet.
»Wenn allerdings die Versicherung angerufen wird, ist es bereits zu spät,« stellt
Reisinger fest.
– Wachstum von rund 10.000 auf etwa
22.000 in den letzten Jahren – ist ein vollständiger Überblick für PlanerInnen und
Ausführende kaum mehr möglich. »Im
Zuge der Betriebsanlagengenehmigung
werden zwar Brandschutzpläne erstellt,
aber oft nur halbherzig«, zeigt Andreas
Hauser, Geschäftsführer der BauAkademie Wien, auf. Daneben schwindet das
Bewusstsein für Brandschutz im Laufe
der Jahre. Die Gebäudestrukturen unterliegen oft einem Wandel. »Laufende
Brandschutzberatung ist daher dringend
anzuraten.«
Früh starten
Blick in die Praxis
Der Versicherungsfall »Brand« sei zwar
selten, dennoch plädiert Reisinger für
mehr Bewusstsein für das Schadens­
potenzial bei Brandfällen. Brandschutz
sollte schon aus Eigeninteresse betrieben
werden. Dazu braucht es u.a. mehr Beratung durch Brandschutzexperten. Denn
bei der Vielfalt der technischen Normen
Eine Initiative für mehr Brandschutz
kommt vonseiten der QG WDS gemeinsam mit den BauAkademien Österreichs.
In Kärnten wird z.B. ein Seminar zum
Brandschutzbeauftragten
angeboten.
Darin informieren Fachleute u.a. über
die Verankerung von Brandschutz im
Betrieb, über Brandgefahren und brand-
Werde
KinderPate.
gefährliche Tätigkeiten. »An der Bau­
Akademie Wien haben wir derzeit noch
keine entsprechenden Kursangebote.
Für nächstes Jahr sind aber Seminare im
Gespräch«, kündigt Andreas Hauser an.
Der Wunsch nach diesem Bildungsangebot komme weniger aus der Praxis als
vom Arbeitsinspektorat. Eine Idee, die
beim QG-Event von den Vertretern der
Bauwirtschaft überzeugt aufgenommen
wurde, ist der Einbezug von Feuerwehrleuten in die Ausbildung. Auch Andreas
Hauser sieht darin eine sinnvolle und
vernünftige Maßnahme. »Praktiker wissen, worum es geht. Theorie ist natürlich notwendig, aber reine Theorie hat
gerade in Bezug auf Brandschutz wenig
Sinn.« Richard Feischl, Bezirksfeuerwehrkommandant Mödling, geht noch
einen Schritt weiter. »Brandschutz muss
bereits in der Planerausbildung in HTLs
inkludiert sein.« Denn: Der beste Brand
ist der, der nicht stattfindet. Und dafür
braucht es Bewusstsein.
r
www.kindernothilfe.at
01/513 93 30
aufzüge
Hoch hinaus
Seit 160 Jahren werden Personen in mehrstöckigen Gebäuden mit
Aufzügen in die höher gelegenen Etagen transportiert. Während
es anfangs vor allem um das Thema Sicherheit ging, sind die Anforderungen
an die Aufzugsgeneration von heute deutlich höher. Sicherheit wird vorausgesetzt, Aufzüge müssen aber auch optisch ansprechend und energieeffizient
sein. Und schließlich sollen sie auch intelligent sein und mithelfen, den Personenfluss im Gebäude zu optimieren.
W
eltweit gibt es derzeit geschätzte elf Millionen
Aufzüge, Tendenz steigend. Statistisch betrachtet
befördern diese Anlagen alle 72 Stunden
die gesamte Erdbevölkerung. Ein wichtiger Meilenstein war die Erfindung des
absturzsicheren Aufzuges im Jahr 1853
durch den US-Amerikaner Elisha Graves
Otis. Bei einer Demonstration vor großem Publikum befand sich Elisha Graves
Otis auf einer Aufzugsplattform und ließ
das einzige Tragseil von einem Assistenzen
durchschneiden. Die Plattform sackte nur
wenige Zentimeter ab, bevor sie komplett
zum Stehen kam. Die revolutionäre neue
42
Report 9|2013
Sicherheitsbremse des pragmatischen
Mechanikers hatte dafür gesorgt, dass
die Plattform nicht abstürzte. »All safe,
Gentlemen«, verkündete Otis einem staunenden Publikum.
Mit der Möglichkeit, sichere Personenaufzüge einzusetzen, begann auch
der Siegeszug der Hochhäuser. 1857 installierte Otis den ersten Personenaufzug
in New York. 1873 begann die weltweite
Expansion: Die ersten Aufzüge in Europa wurden im Pariser Eiffelturm eingebaut sowie in der Londoner U-Bahn, im
Moskauer Kreml, im britischen Schloss
Balmoral und im Burgpalast von Budapest. Einer der ersten Aufzüge in Wien
versieht seit 1898 in einem Jugendstilbau
von Otto Wagner neben dem Naschmarkt seine Dienste. Ein weiterer Me­
thusalem seiner Art ist der Paternoster im
Haus der Industrie. 1909 installiert, ist er
bis heute ohne Aufsehen in Betrieb und
zählt damit wohl zu den ältesten ganz regulär funktionierenden Fahrzeugen der
Welt.
Aber auch wenn immer noch zahlreiche Aufzüge in ihrer ursprünglichen
Form im Einsatz sind, die technologische
Weiterentwicklung ist enorm. Laufend
präsentieren die Hersteller neue Innovationen, die Aufzüge effizienter, sicherer
und intelligenter machen sollen.
Fotos: Beigestellt
Von Bernd Affenzeller
aufzüge
Rollstuhlfahrer, einen erhöhten Platzbedarf hat, wird sie einem Aufzug mit
wenigen Fahrgästen zugeteilt«, erklärt
Baca und fügt hinzu: »Die Aufzüge der
Zukunft werden mehr wie ein Taxi sein
und weniger wie ein Autobus. Wir wollen Benutzer an ihre Ziele bringen – mit
möglichst wenigen Haltestellen.«
Schindler: Flexible, neue Generation
Intelligente Aufzugssystem sollen in Zukunft
helfen, den Personenfluss innerhalb von
Gebäuden effizienter zu gestalten.
Kone: Intelligenter Personenfluss
Mit der neuen Familie von Personenfluss-Intelligenz-Lösungen, kurz PFI,
will Kone seinen Teil dazu beitragen, Gebäude smarter zu machen. »Damit weiß
das Gebäude schon beim Betreten, wohin Sie wollen, und leitet Sie ans Ziel«,
erklärt Kone-Marketingleiter Günter
Baca. Die neuen Zutrittslösungen verbinden die Aufzüge nahtlos mit sämtlichen Zutrittspunkten von Gebäuden,
inklusive Drehtüren und automatischen
Türen, und versprechen so einen bequemen und effizienten Verkehrsfluss.
Die Zielpunkt-Lösungen sorgen dafür,
dass man auf direktestem Weg von der
Drehtür zum richtigen Lift gelangt. Dabei wird sowohl die Zahl der Personen als
auch deren Zielstockwerk berücksichtigt
und der Benutzer wird direkt zu dem
Aufzug geleitet, der ihn am effizientesten
an sein gewünschtes Ziel bringt. Ein weiterer Vorteil ist laut Baca die Flexibilität
der Kone-Lösungspalette. Die Lösungen
lassen sich den jeweiligen Anforderungen
des Benutzers entsprechend programmieren. »Wenn eine Person, etwa ein
Der Schweizer Aufzugshersteller
Schindler setzt mit dem neuen Schindler
5500 vor allem auf den Faktor Flexibilität. Durch eine variable Kabinengröße
soll sich der Aufzug leicht an die Gegebenheiten bestehender Gebäude anpassen lassen. Er kann sowohl mit einem
Mini-Maschinenraum (MMR) als auch
maschinenraumlos eingebaut werden.
Die Steuerung ist flexibel und kann auf
unterschiedlichen Ebenen installiert werden. Durch diese verbesserte Raumnutzung und eine geringe Zahl an Gebäudeschnittstellen können die vermietbare
Nutzfläche des Gebäudes vergrößert
und die Baukosten gesenkt werden. Darüber hinaus ist der Schindler 5500 darauf ausgelegt, die Energieeffizienz des
Gebäudes zu verbessern. »Mit seiner
optimierten Fahr- und Zugkraft, geringem Gewicht und verbesserter Standbyfunktion verbraucht er deutlich weniger
Energie als vergleichbare Aufzüge«, erklärt Eric Darmenia, Leiter des Schind-
ler 5500 Projektteams. Er entspricht der
Energieeffizienzklasse A nach der VDINorm 4707-1. Ziel von Schindler ist,
die Auswirkungen seiner Produkte auf
die Umwelt möglichst gering zu halten –
auch über die Betriebsphase hinaus. Das
Unternehmen berücksichtigt daher den
gesamten Lebenszyklus der Produkte,
angefangen von der Produktion bis hin
zum Recycling.
»Außergewöhnlich an diesem Aufzug
ist sein modulares System, das verschiedenen Gebäudetypen entsprechend individuell konfiguriert werden kann«, sagt
Darmenia. »Der Schindler 5500 erreicht
eine Fahrgeschwindigkeit von ein bis drei
Metern pro Sekunde und kann eine Last
von 630 bis 2.500 Kilogramm tragen. Darüber hinaus bietet der Aufzug eine breite
Palette an zusätzlichen Features. All dies
trägt dazu bei, dass der Schindler 5500 die
Anforderungen moderner Städte überdurchschnittlich erfüllt.«
ThyssenKrupp: Aufzug mit
Prognose-Tool
Von ThyssenKrupp kommt das neue
Aufzugsdesignkonzept »Evolution Blue«.
Dahinter verbirgt sich ein modulares
Baukastensystem für einen maschinenraumlosen Aufzug. Je nach Anwendung
werden entsprechende Komponenten
eingesetzt. Verschiedene Anlagen können
durch das einheitliche Steuerungssys­ ➮
Eine effektive Raumnutzung durch den Schindler 5500 soll helfen, die vermietbare Nutzfläche
eines Gebäudes zu vergrößern und die Baukosten zu senken.
Report 9|2013
43
aufzüge
Mit dem GeN2 Switch von Otis stellt der Aufzug bei Stromausfall auf Batteriebetrieb um und verhindert so ein »Steckenbleiben«.
➮ tem einfach zu Aufzugsgruppen verbunden werden. Sie können so höhere
Verkehrsaufkommen koordinieren und
schneller bewältigen. Systembrüche zwischen neuen und modernisierten Aufzügen sollen somit der Vergangenheit angehören, Montage und Service vereinfacht
werden.
Die Schaltzentrale des Systems ist mit
einem Verkehrsprognose-Tool ausgestattet, das in Sekundenschnelle erkennen
soll, ob das Gebäude aktuell niedrig- oder
hochfrequentiert wird. Die Parameter
für Geschwindigkeit, Beschleunigung,
Verzögerung und »Türoffenhaltezeit«
werden individuell an das Nutzungsverhalten angepasst. Durch das automatische Umschalten in den High-SpeedModus während Stoßzeiten sowie in den
Eco-Modus während Phasen geringer
Nutzung reduziert E.COR die Warteund Fahrzeiten sowie den Energiebedarf
weiter auf ein Minimum.
Eine weitere Besonderheit des Evolution Blue stellt die neuentwickelte, energierückspeisende Frequenzumrichtergeneration dar. In Kombination mit der
44
Report 9|2013
E.COR-Steuerung kann die beim Aufzugfahren gewonnene Energie von anderen Stromverbrauchern genutzt werden.
Evolution Blue agiert somit phasenweise
als hausinterne Stromquelle, die Energie
erzeugt und mitlaufende Verbraucher mit
Energie versorgt. Für den Betreiber bedeutet dies eine erhebliche Reduzierung
der gebäudetechnischen Nebenkosten,
heißt es bei Thyssen. Um den Energiebedarf in Ruhezeiten zu reduzieren, verfügt
die E.COR-Steuerung über ein mehrstufiges System zur Reduzierung des Energiebedarfes in Stillstandszeiten. Dabei
werden Komponenten wie Bedienpaneel,
Umrichter oder Fahrkorblicht zunächst
in den Standby-Modus versetzt. In einem
weiteren Schritt wird der Umrichter auf
einen Sleep-Modus eingestellt, um die
Betriebskosten auf ein Minimum zu reduzieren.
technik. Die Otis-Erfindung funktioniert
mit einem einphasigen 230-Volt-Strom­
anschluss statt wie bisher mit einem
dreiphasigen 400-Volt-Anschluss. Damit lässt sich der GeN2 Switch an jeder
»Haushaltssteckdose« in Betrieb nehmen
und erstmals auch mit erneuerbarer Energie von Sonnenkollektoren oder Wind­
rädern versorgen. Bei Stromausfall stellt
der Aufzug auf Batteriebetrieb um. Ein
»Steckenbleiben« ist damit ausgeschlossen. Bis zu hundert Fahrten sind mit
den aufgeladenen Batterien möglich.
Die Aufladung erfolgt selbsttätig bei leeren Aufwärtsfahrten oder bei beladenen
Abwärtsfahrten. So spart GeN2 Switch
Strom. Das wirkt sich positiv auf die
Energieeffizienz eines Gebäudes aus.
Der Aufzug ist laut Otis einfach zu installieren und soll die ideale Lösung für
die Nachrüstung bestehender Gebäude
oder für Neubauten ohne dreiphasigen
400-Volt-Anschluss sein.
Wie die anderen Otis GeN2-Aufzüge
ist auch der GeN2 Switch mit den patentierten stahlseelenarmierten Polyurethan
(PU)-Gurten sowie dem energierückgewinnenden Antrieb ReGen ausgestattet.
Der GeN2 Switch ist bis zu 75 Prozent
effizienter als herkömmliche Aufzüge
und der GeN2 mit dem niedrigsten Energieverbrauch. Das System soll einen
ungefähr zehnmal geringeren Anschlusswert als ein vergleichbarer Wohnhausstandardaufzug haben. r
Otis: Kein »Steckenbleiben« mehr
Aufzugspionier Otis hat mit dem
GeN2 Switch ein System entwickelt,
dessen Prinzip bisher vor allem aus der
Autoindustrie bekannt ist: die Hybrid-
Mit dem Kone RemoteCall können mittels App
personalisierte Aufzugsrufe abgesetzt werden.
Künetten und
Gräben
Immer wieder stürzen Menschen in Gräben oder werden Arbeiter
in Künetten verschüttet. Die Gefahr wird dennoch vielerorts unterschätzt. Die Verantwortung für die korrekte Sicherung trägt der
Arbeitgeber, für die fachgerechte Umsetzung hat der Polier zu sorgen. Gesichert werden muss schon ab einer Tiefe von 1,25 Meter.
Und das mit gutem Grund.
»Ein bisschen gesichert ist so gut wie gar nicht gesichert!«
Im August wurde ein 33-jähriger Korneuburger bei Erdarbeiten fast vollständig
verschüttet. Nur der raschen Reaktion der
Einsatzkräfte war es zu verdanken, dass der
Mann nach einer halbstündigen Bergungsaktion schwer verletzt mit dem Leben davon kam. Weniger Glück hatte eine 36-jährige Kärntnerin, die im September in eine
drei Meter tiefe Künette stürzte. Eine Stunde lang wurde versucht, die Frau zu befreien, doch das lockere Erdreich gab immer
wieder nach. Die Frau konnte nur noch tot
geborgen werden, der Druck des Erdreichs
war zu groß. In beiden Fällen waren die Künetten nur ungenügend oder gar nicht gesichert. »Es wird immer wieder unterschätzt,
welche Gefahr von Gräben und Künetten
ausgeht«, berichtet Wilhelm Braunsteiner,
Experte für Arbeitssicherheit im Bauwesen
bei der AUVA. Dabei besteht schon bei einer Verschüttung bis zum Bauchnabel akute Lebensgefahr, weil wichtige Blutgefäße
abgedrückt werden. »Ein Kubikmeter Erde
wiegt 1,8 Tonnen. Das hält der menschliche
Mit Unterstützung der ARGE
Bauhandwerk der Sparte
Gewerbe und Handwerk der
Wirtschaftskammer Wien
Körper nicht lange aus«, weiß Braunsteiner.
Deshalb müssen die Grabenwände spätes­
tens ab einer Tiefe von 1,25 Meter gesichert
werden. Ab zwei Metern ist zusätzlich eine
Absturzsicherung nötig.
Richtig sichern
Die Verantwortung für die korrekte Absicherung von Gräben und Künetten liegt
beim Arbeitgeber. »Der entscheidet im
Idealfall bereits bei der Evaluierung der
Baustelle, welche Maßnahmen nötig sind«,
erklärt Braunsteiner. Für die fachgerechte
Umsetzung vor Ort ist der Polier zuständig.
Damit ein sicheres Arbeiten garantiert ist,
werden die Wände gepölzt oder geböscht.
Beim Pölzen werden die Wände mittels
Holzpfos­ten oder Verbauten aus Metall gegen Einsturz gesichert. Beim Böschen werden die Wände so abgeflacht, dass es zu
keinem Einsturz kommen kann. »Werden
steilere Böschungswinkel ausgeführt, muss
ein rechnerischer Nachweis der Standsicherheit erstellt werden«, erläutert Braunsteiner.
Und erst wenn alles korrekt gesichert ist,
dürfen Arbeiter den Graben oder die Künette betreten.
Mehr zum Thema »Sicherheit am Bau«
lesen Sie in den nächsten Ausgaben
des Bau & Immobilien Reports.
Sicher und gesund am Bau
n Das gesamte AUVA-Präventionsangebot zum Bestellen und Runterladen: www.auva.at/sicherheitnach-themen und Rubrik Bau
n Für mehr Infos und Ihre Fragen:
Bitte E-Mail an sichereswissen@
auva.at, oder anrufen unter
(01) 33133 – 252.
www.auva.at
o
best f . . Schalung
Das aktuelle Umfeld ist schwierig, aber mit kreativen und innovativen Lösungsansätzen ge-
lingt es den Unternehmen, auch in turbulenten Zeiten auf Kurs zu bleiben. Tag für Tag stellen die
Schalungshersteller auf großen und kleinen Baustellen ihr Know-how unter Beweis. Der Bau
& Immobilien Report hat die wichtigsten Branchenvertreter nach ihren nationalen und internationalen Vorzeigeprojekten gefragt.
Harsco:
Spinnerei Pottendorf
Bauen im Bestand wartet immer mit
besonderen Herausforderungen und
Regeln auf. Das gilt auch für den Umbau der geschichtsträchtigen Pottendorfer Spinnerei. Auf dem ehemaligen
Spinnereigelände entstehen nicht nur
Beim Bau der 260 Meter langen Feldaistbrücke kommt die Doka-Kletterschalung MF240 in
Kombination mit der Trägerschalung Top 50 und der Rahmenschalung Framax Xlife zum Einsatz.
Doka:
Mühlviertler Schnellstraße
Eines der bedeutendsten Straßenbauprojekte Österreichs läuft derzeit auf
Hochtouren. Rund 718 Millionen Euro
investiert die Asfinag in den Bau der S 10
Mühlviertler Schnellstraße. Die ausführenden Baufirmen errichten insgesamt
vier Tunnel, vier Unterflurtrassen, fünf
Anschlussstellen, sieben Überführungen,
17 Brücken, sechs Durchlässe, eine Galerie und einige Stützmauern, um den
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Report 9|2013
Weg für die S 10 und ihre zukünftigen
Nutzer zu ebnen. Doka ist an zahlreichen
Objekten entlang des 22 km langen Baufeldes beteiligt und stellt Produkte und
Lösungen bereit, mit denen sich die Tunnel und Brücken effizient und sicher realisieren lassen. Für einen zügigen und
reibungslosen Bauablauf liefert Doka das
Schalungsmaterial »just-in-time« zur richtigen Zeit an den richtigen Ort. Die Baufirmen können sich auf ihre Kernkompetenz, die Bauausführung, konzentrieren.
Beim Umbau der geschichtsträchtigen Spinnerei in Pottendorf spielen Harsco Schalungslösungen eine wichtige Rolle.
46 Wohnungen und ein Loftturm. Ein
großer Teil des Gebäudes wird auch
öffentlich zugänglich sein, hier sollen
der Gemeindesaal mit mobiler Bühne,
ein Lokal, eine Küche, das Gemeindeamt und die Musikschule untergebracht
werden.
Die Entwicklung der vielfältigen
Schalungslösungen bei diesem ehrgeizigen Projekt hat das bauausführende
Unternehmen an Harsco Infrastructure
übergeben. An der Wand kommen die
Fotos: Beigestellt
NATIONAL
Großrahmenschalung Manto und die
kranunabhängige Rasto-Schalung zum
Einsatz. Die handbedienbare Ras­
toRahmenschalung eignet sich optimal für
Bauaufgaben im Bestand – insbesondere, wenn kleinteilige, schlecht erreichbare Bereiche geschalt werden sollen.
Denn alle Tafeln dieses universell einsetzbaren Systems lassen sich bequem
von maximal zwei Leuten bewegen
und montieren. Für größere Wandschalungsaufgaben wird auf der Pottendorfer Baustelle die Manto-Großrahmenschalung eingesetzt.
jekt mit den drei Komponenten Stütze
mit Fallkopf, Hauptträger und Element
auskommt. Das System gibt die Anzahl
und Position der Stützen vor, was Aufbaufehler und unnötige »Angststützen«
vermeidet. Zum Einsatz kamen 1.000 m²
MevaDec-Deckenschalung in Taktgrößen von ca. 500 m² für insgesamt 8.200 m²
Decke.
Zuerst werden die Stützen aufgestellt, dann
die Hauptträger von einer Scherenhebebühne
aus eingehängt und die Elemente eingelegt.
Meva:
Chemiepark Linz
Der Ausbau der B 171 Tiroler Straße
in Landeck an der neuen Landecker Inn­
brücke erforderte den Bau einer Stützwand. Damit die neue Stützwand optisch zur Brücke passt, entschieden sich
die Verantwortlichen dafür, die Beton­
oberfläche mithilfe von Strukturmatrizen der Firma NOE-Schaltechnik in
einer Natursteinoptik zu gestalten. Dabei handelt es sich um strukturierte Polyurethan-Matten, die der Hersteller ➮
Bildungscampus, Wien
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variierende Raumhöhen, Deckenstärken von 20 bis 40 cm und viele ZwiFür rund 40 Millionen Euro baute die schenebenen. Die unterschiedlichen
Takeda Austria GmbH die bestehende Anforderungen an die Deckenbetonage
Wirkstoffanlage im Chemiepark Linz sollte die Deckenschalung flexibel und
aus. Bauliches Merkmal des neuen fünf- ohne zeitraubende Sonderlösungen
geschoßigen Gebäudes auf ca. 2.000 m²­ meistern. Zum Einsatz kam das MevaGrundfläche sind von 2,40 m bis 9,45 m Dec-Deckensystem, das in diesem Pro-
NOE:
Ausbau Tiroler Straße
Schneller
Einseitiges Ankern
ohne Distanzrohre
Effizient
Systematisierte,
reduzierte Ankerstellen
Sauber
Besseres Betonbild,
geordnetes Fugenund Ankerraster
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Gerüst
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Report 9|2013
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best of
Die NOE-Strukturmatrize »Murus Romanus«
vermittelt dem Betrachter den Eindruck, auf
eine gemauerte Natursteinwand zu blicken.
➮ unter dem Markennamen NOEplast
vertreibt. Für den Ortbetonbau werden
die Strukturmatrizen auf den Schalelementen fixiert. Anschließend erfolgt das
Einschalen und Betonieren. Nach dem
Aushärten des Betons wird ausgeschalt
und die strukturierte Betonoberfläche
wird sichtbar. So lässt sich mithilfe von
NOEplast Strukturmatrizen die Beton­
oberfläche je nach Wunsch gestalten.
Bei der Stützwand in Landeck entschieden sich die Verantwortlichen für
die NOEplast Struktur »Murus Romanus«, die einem Naturstein-Mauerwerk
nachempfunden wurde.
unter anderem die Peri Systeme Maximo, Multiprop und Skydeck. Die Maximo Rahmenschalung dient dabei zur
Herstellung aller Wände inklusive der
Kerne. Durch die einseitig bedienbare
MX Ankertechnik sowie die systematisierten und reduzierten Ankerstellen
sparte das Baustellenteam wertvolle
Arbeitszeit. Für die Decken der Untergeschoße kam die Alu-Paneel-Deckenschalung Skydeck mit Fallkopfsystem
zur Anwendung. Die Konstruktion mit
dem Fallkopf erlaubte frühes Ausschalen, so dass sich zusätzlich auch die Vorhaltemenge minimieren ließ. Die doppelte Geschoßhöhe des Erdgeschoßes
mit Luftraum und Galerie wurde durch
den Einsatz einer hochtragfähigen Multiprop-Rüstung unter der Deckenschalung umgesetzt. Das Raster der Unterstellungstürme passt dabei optimal
zu den Paneelen der Skydeck-Alu-Paneel-Deckenschalung. Doka:
dividuelle Lösung mit der Selbstkletterschalung SKE100 als Basis, die mit
geringen Umbauarbeiten am System
auskommt und das eingesetzte Material
effizient nutzt. Die Grundelemente der
Schalung bleiben in jedem Betonierabschnitt gleich. Nur wenige Umbauarbeiten an der Konstruktion und die
Kombination mit der flexiblen Trägerschalung Top 50 reichen aus, um die
komplizierten Grundrisse zu realisieren. Die Brückenpylone werden jeweils
mit 40 Einheiten der Selbstkletterschalung SKE100 und insgesamt rund 220
Elementen der Trägerschalung Top 50
in Form gebracht. .
Harsco:
Pariser Philharmonie, Frankreich
Die neue Pariser Philharmonie ist
ein Bauprojekt höchster Ansprüche.
Entsprechend aufwendig gestaltet sich
schon der Rohbau, den die französische
Peri:
Hauptbahnhof Wien
Peri liefert die Schalungslösungen
für die neue ÖBB-Zentrale am Wiener
Hauptbahnhof. Zum Einsatz kommen
INTERNATIONAL
Mit der Bouregreg Brücke bricht Marokko in ein neues Zeitalter der Infrastruktur auf.
Bouregreg Brücke, Marokko
Peri liefert die Schalungslösungen für die
neue ÖBB-Zentrale am Wiener Hauptbahnhof.
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Report 9|2013
Die Bouregreg-Brücke zählt derzeit
zu den wohl spektakulärsten Brückenprojekten. Die 952 m lange Schrägseilbrücke nahe der marokkanischen
Hauptstadt Rabat ist ein Symbol für die
Modernisierung der Infrastruktur des
Landes. Architektonisch besticht sie mit
zwei Pylonen – 197 m und 185 m hoch.
Deren kunstvolle Form stellt auch die
Schalungstechniker vor besondere Herausforderungen. Die Doka-Techniker
planten für jeden Abschnitt eine in-
Tochtergesellschaft von Harsco Infrastructure mit der ingenieurtechnischen
Planung, Lieferung und Ausführung
anspruchsvoller
Traggerüstlösungen
begleitet. Sämtliche für den Rohbau
benötigten Traggerüst- und Unterstützungslösungen werden von Harsco Infrastructure entwickelt, geliefert
und montiert. Rund 500 Tonnen Harsco-Material sind derzeit auf der Baustelle – unter anderem Stützentürme
aus Aluminium, Schwerlaststützen wie
auch das 2010 eingeführte innovative
best of
Sperrholz-Schalhaut), die auf der Pariser Baustelle vor allem als tragfähige
und sichere Arbeitsplattform eingesetzt
wird.
Sämtliche für den Rohbau der neuen Pariser
Philharmonie benötigten Traggerüst- und
Unterstützungslösungen werden von Harsco
entwickelt, geliefert und montiert.
Infra-Kit-System. Letzteres eignet sich
vor allem für weit gespannte Überbrückungs- sowie hohe Tragkonstruktionen. Basis dieses vielfältig einsetzbaren
Systems sind die bewährte Lastrahmenstütze mit bis zu 210 kN Tragkraft
pro Stütze und Jochträger. Mit diesen
beiden Standardbauteilen lassen sich
vielfältige Schwerlastlösungen entsprechend europäischer Sicherheitsstandards realisieren. Ebenfalls im Einsatz:
die 6,10 m x 2,54 m große Ténor-Deckenschaltafel (Stahlrahmen plus 18 mm
Meva:
Neubau Hörnli-Hütte, Schweiz
Internationales Vorzeigeprojekt der
Meva ist der Neubau der Hörnli-Hütte an der Ostflanke des berühmten
Matterhorns. Die Arbeiten finden
auf extrem schwierigem Gelände in
hochalpiner Lage bei laufendem Hüttenbetrieb statt. Der Zeitplan ist sehr
eng, weil Außen- und Betonierarbeiten nur im Hochsommer und dann
auch nur zwei Monate lang möglich
sind. Die Arbeiter und alles Material
inklusive Schalung werden per Hubschrauber eingeflogen. Das Gelände
um die Hütten fällt stellt ab, Lagerflächen gibt es keine, ein Kraneinsatz ist
nicht möglich. Folglich kam nur eine
Bei der Baustelle am Matterhorn, auf 3.260
Metern Seehöhe, war keine raffinierten Schalungslösungen gefragt, sondern eine sorgfältige Planung von der Schalungsauswahl bis
zur Logistik.
leichte, aber leistungsfähige, flexibel
einsetzbare und von Hand stellbare
Schalung in Frage. Die Wahl fiel auf
die AluStar-Wandschalung von Meva.
Mit nur sieben Hubschrauberflügen
waren die 95 m² Schalung inklusive ➮
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Report 9|2013
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best of
➮ Zubehör an Ort und Stelle. Beim
Betonieren flogen zwei Hubschrauber
im Pendelverkehr den Beton Kübel für
Kübel ein, jeweils ein Viertelkubikmeter. Ein Hin- und Rückflug zum Betonfassen tiefer am Berg dauerte fünf
Minuten. Die Wände für das Untergeschoß wurden in fünf Takten betoniert.
Pro Takt wurden ca. fünf Stunden und
etwa 17 m³ Beton benötigt.
NOE:
Hochwasserschutz Garmisch, (D)
Um die Gemeinde Garmisch-Partenkirchen vor Flutkatastrophen zu schüt-
Flussbetts der Kanker. Die Seitenwände
wurden in Sichtbeton gestaltet, die dank
NOEplast Strukturmatrizen streckenweise den Eindruck einer gemauerten
Natursteinwand erwecken. Die Matrizen sind mit einem Relief versehen, das
sich wie ein Stempel auf die Oberfläche des fertigen Betons überträgt. Der
Hersteller NOE-Schaltechnik bietet die
Matrizen unter dem Namen NOEplast
an und verfügt über ein großes Spektrum unterschiedlicher Strukturmotive.
Zudem bietet das Unternehmen die
Möglichkeit, individuelle Motivwünsche zu realisieren.
Peri:
Hotel Mélia, Frankreich
Die betonierten Seitenwände sind mithilfe von
NOEplast Strukturmatritzen einem Natursteinmauerwerk nachempfunden.
zen, setzte das Wasserwirtschaftsamt
Weilheim ein Hochwasserschutzprojekt um. Ein wichtiger Bestandteil dieses Projektes ist die Neugestaltung des
Für das Hotel Mélia in der Bürostadt La Défense vor den Toren von
Paris entwickelte Peri eine Kletterschalungslösung, die nicht nur eine umlaufende Einhausung bietet sondern
auch als Montageunterstützung für die
Fertigteilbrüstungen dient. Aufgrund
der spektakulären Formgebung des
4-Sterne-Hotels – angelehnt an einen
Schiffsbug – ist die Peri-Lösung auf
Basis des RCS-Schienenklettersystems
an unterschiedlichste geometrische
als auch statische Anforderungen angepasst. Für die unterschiedlichen
Gebäudebereiche des Hotel Mélia erarbeiteten die Peri Ingenieure vier unterschiedliche Schutzwandkonzepte mit
speziell angepassten Plattformen, die
den Anforderungen eines sicheren und
zügigen Baufortschritts gerecht wer-
Die Peri-Kletterschalungslösung dient zum
einen als Einhausung und damit der Sicherheit des Baustellenteams. Zum anderen
unterstützt sie Fertigteilbrüstungen während
der Montage.
Lafarge-Werk Mannersdorf: Innovationen sichern langfristig die Wettbewerbsfähigkeit.
Umwelt bei Lafarge mehr als ein Lippenbekenntnis ist, zeigt unter anderem die
Inbetriebnahme einer neuen Anlage für
die selektive katalytische Reduktion von
Stickoxiden im letzten Jahr. 12,5 Millionen Euro hat sich Lafarge das Pilotprojekt
kosten lassen. »Diese SCR-Anlage ist eine
absolute Neuheit. Damit ist Mannersdorf
einmal mehr Vorreiter«, erklärt Werksleiter Joseph Kitzweger. Damit erreicht
das Zementwerk einen NOx-Grenzwert
von nur 0,2 Gramm pro Kubikmeter Abgas. Der erlaubte Grenzwert liegt bei 0,5
Gramm.
Z ementind u strie
Vorbildliches Werk
I
n Mannersdorf am Leithagebirge steht
das größte Zementwerk Österreichs.
Die Jahreskapazität des Lafarge-Werkes
liegt bei 1,3 Millionen Tonnen Zement.
Acht Sorten Zement und ein Betonzusatzstoff werden von über 100 Mitarbeitern und 15 Lehrlingen produziert. Einen
hohen Stellenwert hat in Mannersdorf
das Thema Nachhaltigkeit. Ziel ist es,
die Umwelt mit Bauten zu bereichern
und nicht zu belasten. Dass das Thema
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Report 9|2013
den. Eine besondere Herausforderung
war dabei die Konzeption der vor- und
rückgeneigten Schutzwände für den bogenförmigen Fassadenverlauf. Für die
südlich ausgerichtete Fassade dient die
Schutzwandlösung auch der vorauslaufenden Montage der Fertigteilbrüs­
tungen: Hier wird die RCS-Schiene
mit einer speziellen Befestigung an den
Brüstungen der beiden unteren Geschoße gehalten und zusätzlich auf den
Geschoßdecken verankert. Das Fertigteilelement des oberen Geschoßes lässt
sich dann mit einem Systembauteil der
Peri-FTF-Fassadenschalung in der Einbauposition temporär fixieren, bis es
mit der Geschoßdecke einen Verbund
darstellt.
r
bau
firmen
immobilien report 9|2013
news [produkte] porträts
D u r s t - B a u
Alles aus
einer Hand
Investitionen in Barrierefreiheit und Energiesparmaßnahmen gewährleisten eine sorgenfreiere Zukunft.
E n e r g ie c o m f o r t
Die beiden Durst-Bau-Geschäftsführer Stephan Schmiedehausen
(l.) und Hannes Horvath (r.) mit
Bezirksvorsteher-Stellvertreter
Thomas Liebich beim Spatenstich.
Fotos: Beigestellt
M
it dem feierlichen
Spatenstich Anfang
Oktober hat die Bauphase des
einzigen modernen Neubaus
im neunten Wiener Gemeindebezirk begonnen. In der
Schubertgasse 19/Säulengasse
16 entstehen 35 neue Wohnungen. Bauherr, Bauträger
und Baufirma in einem ist die
Durst-Bau GmbH.
Ein begrünter Innenhof,
kleine Gärten sowie Balkone
werden das ideale Umfeld der
künftigen individuell gestaltbaren Wohnungen schaffen.
Die großartige Anbindung an
die öffentliche Infrastruktur
sowie vollwertige Autostellplätze, praktisch im Zentrum
der Stadt, runden das Prestigeprojekt ab. »Die künftigen
Bewohner des einzigen
Neubaus im Bezirk werden
Freude an den bestens struk-
Seniorengerechtes Bauen und
Energieeffizienz
Getrieben durch stetig steigende Energiekosten und höhere Lebenserwartung sind seniorengerechtes
Bauen und Energieeffizienz nicht zu trennen. Durch den großen Bauboom der letzten Jahrzehnte sind
Wohnräume entstanden, die für mehr Generationen ausgelegt wurden. Dadurch ist man nun mit der Energieeffizienzthematik konfrontiert, da nun nicht mehr vier Personen auf 100 m², sondern bestenfalls nur
mehr zwei Personen leben und Energie verbrauchen. Viele Bauten sind vor allem auf der Heizungsseite
so ausgelegt, dass man mit einer Zentralheizung auf einem Strang den gesamten Bereich auf Temperatur hält. Das führt dazu, dass man ungenutzte Räume an den Heizkörpern abdreht, was wiederum zu
bauphysikalischen Schäden führen kann. Innovative Techniken können hier schon Abhilfe schaffen. Z.
B. Funksysteme die die Heizkörper in jedem Raum steuern und somit eine hohe Energieeffizienz bei
guter Werthaltung des Baukörpers gewährleisten. Diese Steuerungssysteme sind auch in ihrer Handhabung schon so ausgelegt, dass ein unkompliziertes Bedienen möglich ist. Nachträglich eingebaute bzw.
verbesserte Lüftungssysteme verbessern die Luftqualität, erhöhen die Energieeffizienz und helfen, bei
schlechter gewordener körperlicher Konstitution schwer zugängliche sowie oft mühsam zu bedienende
Fensterlüftung zu vermeiden.
Die meisten Sanierungen werden oft noch vor dem Pensionsalter getätigt. Dabei sollten sich die Eigentümer im Klaren sein, dass eine Investition in Barrierefreiheit wie auch in Energiesparmaßnahmen eine
sorgenfreiere Zukunft gewährleistet.
Weitere Informationen: www.energiecomfort.at, [email protected]
turierten Wohnungen mit
hochwertiger Ausstattung
haben. Nicht nur Abstellräume für Privates, sondern
auch Räume für 61 Fahrräder
und Kinderwägen stehen
zur Verfügung. Gleichzeitig ist uns Sicherheit und
Barrierefreiheit bei diesem
Projekt wichtig«, erklärt
der für Projektentwicklung
zuständige Geschäftsführer
Hannes Horvath. Stephan
Schmiedehausen, verantwortlich für die technische
Geschäftsführung, ergänzt:
»Durch unsere effiziente und
energiesparende Bauweise
genießen die künftigen Besitzer eine herrliche Wohnumgebung mit nachhaltig
niedrigen Heiz-, Betriebsund Instandhaltungskosten.«
Die 35 neuen 2- bis 5-Zimmer-Wohnungen und Penthäuser haben Flächen von 55
bis 240 Quadratmetern.
Report 9|2013
51
firmen news
W a a g n e r B i r o
B a u m i t
Josefstadt in
neuem Glanz
Unbegrenzte Gestaltungsmöglichkeiten an der Fassade
I
m Rahmen der jüngsten
Generalrenovierung der
Kammerspiele der Josefstadt,
realisierte Waagner-Biro in
absoluter Rekordzeit die Modernisierung der gesamten
Bühnentechnik.
In nur acht Wochen ist es
Waagner-Biro gelungen, sämtliche bühnentechnische Einrichtungen auf modernste Sicherheitsstandards zu bringen.
Der Bühnenbereich wurde
dafür bis auf die Grund- und
Stützmauern demontiert und
gänzlich neu eingerichtet.
Im ersten Schritt vergrößerte
Waagner-Biro die Bühnenfläche und errichtete gleichzeitig
mit dem Eisernen Vorhang den
neuen Brandschutzabschnitt:
Durch den neuen Eisernen
Vorhang, der mit einem Servomotor-Bremssystem ohne Hydraulik ausgestattet ist, kann
die Bühne im Brandfall sofort
vom Zuschauerraum getrennt
werden.
Ein weiteres Highlight ist die
neugewonnene Flexibilität im
Bereich der Vorbühne. Dank
eines modernen Transportpodiums können Kulissen und
Dekorationen nun mühelos
auf Bühnenniveau transportiert werden. Außerdem wurde
der Orchestergraben durch ein
flexibles Deckelfeld abgedeckt
und kann individuell an die
entsprechende Orchestergröße
angepasst oder die Bühnenfläche zum Zuschauerraum
erweitert werden.
Eine echte Herausforderung
stellte allerdings die Einbringung und Montage der Bühnenmaschinerie dar. Die 1910
erbauten Kammerspiele befinden sich im Kellergeschoß und
sind historisch bedingt nur
durch sehr schmale Transport-
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Report 9|2013
Mit den zwei Produktinnovationen Baumit HardTop und Baumit CreativTop bietet Baumit jetzt unendliche Gestaltungsmöglichkeiten für die Fassade. Baumit HardTop ist die
erste Fassadenplatte, die einfach als Endbeschichtung
auf das Wärmedämmverbundsystem aufgeklebt wird,
anstatt aufwendig angeschraubt zu werden. Die neue
Fassadenplatte gibt es in zwei Designgruppen, zwei
Formaten und 30 Farben. Neben einer klassischen einfärbigen Oberflächenvariante kann man auch zwischen
unterschiedlichen Strukturoptiken wählen. Kombiniert
wird die Baumit HardTop mit der Baumit FassadenDämmplatte EPS-F plus mit Protect-Beschichtung beziehungsweise mit der Baumit open Fassadenplatte
reflect – der modernsten Wärmedämmung am Markt ,
die optimal gegen Kälte und Hitze wirkt. Für die GeFrei modellierbarer Putz Baumit CreativTop.
staltung der Mauerflächen hat Baumit einen völlig neuartigen, frei modellierbaren Putz – den Baumit CreativTop
– entwickelt. Dieser innovative Außenputz lässt sich in 758 Farben einfärben, gleichzeitig kann man mit
ihm einzigartige Oberflächenstrukturen herstellen. So wird jede Fassade zum individuellen Kunstwerk.
wege erreichbar. Daher wurde
außen im Gehsteigbereich
eine Öffnung erstellt, durch
die die Bühnenmaschinerie in
die Hinterbühne geschleust
wurde.
Ce m e x A u s t r i a
Ein Prost auf
die neue
­Betonpumpe
B
austoffproduzent Cemex
lud zum Oktoberfest in die
Firmenzentrale in Langenzersdorf. Und rund 250 Geschäftspartner folgten dem Ruf und
feierten gemeinsam mit dem
Cemex-Team die Einweihung
der neuen Großmast-Betonpumpe. In die Anschaffung
dieses leistungsstarken Geräts
investierte das Unternehmen
rund 1 Mio. Euro. 48 Tonnen,
480 PS, 160 m3 Förderkapazität pro Stunde und 52 Meter
Reichweite – das sind die Eckdaten der neuen fahrbaren Betonpumpe, die Mag. Hannes
Hörler, Geschäftsführer der
Betonlift Betriebs GmbH, präsentierte. Gleichzeitig lud Hr.
Hörler die Gäste zu »Look &
Feel« des neuen Geräts.
Neben dem Festzelt im Freien
zeigte sich die funkelnagelneue
Großraumpumpe mit dem
auf 52 Meter ausgezogenen
Fördermast. Aber die Gäste
durften den Koloss nicht nur
anschauen, sondern auch die
eigene Geschicklichkeit am
Gerät selbst unter Beweis
stellen. Nach einer kurzen
Einschulung in die Sicher-
heitsmaßnahmen konnten
die Gäste selbst zu den Schalthebeln greifen und die Pumpenarme zielgerichtet steuern.
»Gar nicht so einfach«, war die
einhellige Aussage der »Tester«,
die am Pumpenspiel sichtlich
Vergnügen fanden.
Die neue leistungsstarke Betonpumpe von Cemex.
ÖFHF
Fünf Jahre Fachverband
Ein Fachverband muss keine bürokratische Einrichtung
sein: Das beweist das 5-Jahres-Jubiläum des Österreichischen Fachverbands für hinterlüftete Fassaden (ÖFHF).
Geburtstage sind meist willkommene Anlässe, um zurückzublicken und Bilanz zu ziehen. Wie rasch der ÖFHF
den Babyschuhen entwachsen ist, demonstriert die Zahl
seiner Mitglieder eindrucksvoll. Mehr als 60 Unternehmen
und Teilverbände haben die Vorteile dieser in Österreich
einmaligen und äußerst aktiven Interessenvertretung erkannt, darunter praktisch alle relevanten Firmen der Branche. Dadurch gelang schon sehr früh die Etablierung des Fachverband: Eine starke Interessenvertretung garantiert öffentliche WahrnehFachverbands als fachliche und strategische Beratungs- mung.
stelle. Die Ziele des ÖFHF sind für alle sich mit vorgehängter, hinterlüfteter Fassadenarchitektur befassenden Unternehmen überaus bedeutsam: Die Schaffung von verlässlichen Regelwerken, die
Förderung anwendungsbezogener Forschung, die Einführung und Verbesserung des Lehrberufs Fassadenbauer, die enge Zusammenarbeit
mit den Fachverbänden im deutschsprachigen Ausland sowie die Gründung eines europäischen Dachverbands. In vielen Bereichen hat der
ÖFHF bereits den entscheidenden Unterschied im Vergleich zur Zeit vor seinem Bestehen ausgemacht. Schließlich ist der ÖFHF auch eine unerlässliche Kommunikationsdrehscheibe. In der gezielten Kommunikation nach außen mit der interessierten Öffentlichkeit, in Abstimmung mit
Behörden und Institutionen sowie intern mit allen am Bau Beteiligten – seien es Bauherren, Architekten, Ingenieure oder Planer.
Riede r
Beton
Glasfaserbeton
für neue WU
D
as von Zaha Hadid entworfene Gebäude des
Learning and Library Centers
bildet den Mittelpunkt des ca.
90.000 m2 großen Areals der
neuen Wirtschaftsuniversität
in Wien. Bei der Fassadengestaltung spielt die Betonoptik
eine wesentliche Rolle. Zur
Ausführung kamen über 6.100
m² fibreC-Fassadenplatten
der Rieder Gruppe. Architekt Schlotthauer, Associate
im Büro ZHA-Hamburg,
begründet die Materialentscheidung: »Betonfaserplatten
kamen schon wegen ihrer
Betonoptik in Frage. Und wir
bauen gern in Beton. Außerdem erwarten wir eine gewisse
Wertigkeit der Materialien
Und mit den Glasfaserbetonplatten kann man gut gestalten.« Dies bezieht der Planer
auf die gleichmäßige Farbgebung und die Möglichkeit, das
Material einsinnig und auch
zweisinnig formen zu können.
Das Team der Stararchitektin
hatte bereits bei dem Zaragoza
Bridge Pavillon anlässlich der
Expo 2008 gute Erfahrungen
mit Betonfaserplatten von
Rieder gemacht. Bei diesem
Projekt wurden planare Sonderformate, insgesamt 29.000
Dreiecke, um eine gebogene
Konstruktion herum gelegt.
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Die Fassade des Learning and
Library Centers wurde mit fibreC
Paneelen von Rieder realisiert.
PC trade partnership
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Report 9|2013
53
damals
vor 10 Jahren . .
Im Oktober 2003 griff der Bau & Immobilien Report ein
heißes Eisen an. Unter dem Titel »Kunterbunter Wohnbasar« wurde
über die vielen Auffälligkeiten und Ungereimtheiten beim Verkauf von
65.500 Bundeswohnungen berichtet. Schon damals im Mittelpunkt des
Geschehens: Finanzminister Karl-Heinz Grasser.
Bau & Immobilien
Report, Oktober 2003:
Kunterbunter Wohnbasar: Der Bund verkauft
seine Wohnungen. Das
Verfahren verläuft intransparent und abseits
der Öffentlichkeit.
54
Report 9|2013
Verdämmt eng
In einem weiteren Artikel widmeten sich
die Kollegen von damals dem österreichischen Dämmstoffmarkt. Der war nicht nur
von sinkenden Preisen gequält, die angestammten Unternehmen mussten sich auch
noch mit mehreren neuen Mitbewerbern
herumschlagen. Dem damaligen marktführer, Isover, drohte gleich von zwei Seiten
Ungemach. Wolfgang Schwarz, ehemaliger
Vertriebsleiter des Gipskartonherstellers
Knauf, war gerade dabei, die Ursa Austria
aufzubauen und strebte schon im ersten
Jahr einen Umsatz von 13 Millionen Euro an.
Und auch Gerhard Sundl, Verkaufsleiter der
Knauf Insulation Gmbh, hatte das Ziel, sich als
ernsthafte Alternative zu Isover und Ursa zu
positionieren. »Ziel ist ein knapp zweistelliger Marktanteil«, so Sundls Kampfansage an
den österreichischen Marktführer.
Werner Hansmann, dem Marketing- und
Vertriebsleiter von Isover, machten die neuen Mitbewerber damals noch nicht viel aus.
»Mengenmäßig spüren wir das nicht.« Noch
nicht, wagte der Bau & Immobilien Report
schon damals zu ergänzen. Wohl zu Recht,
denn vorsorglich hatte Isover schon reagiert
und das Produktsortiment im Stockerauer
Werk umgestellt.
Sager von damals
»Langfristige Planungen für eine geordnete Stadtentwicklung haben kaum mehr
Gewicht. Kurzfristige private Interessen
dagegen erhalten zunehmend Vorrang vor
dem Allgemeinwohl.«
Georg Kotyza, ehemaliger Referatsleiter für Wiener Stadtplanung und Stadtentwicklung.
»Gleichzeitig bietet die Verlängerung
der U1 die Chance, neue Entwicklungen
nicht auf der grünen Wiese, sondern an
einem hochrangigen öffentlichen Verkehrsmittel stattfinden zu lassen.«
Planungsstadtrat Rudolf Schicker zur Idee, die U1
für Frank Stronach ins Nirwana zu führen.
Foto: Archiv
S
kandal, Freunderlwirtschaft, Verschleuderung von Volksvermögen und
Benachteiligung der Mieter.« Die Opposition hatte schon 2003 ein sehr deftiges
Vokabular, wenn es darum ging, den Verkauf
der Bundeswohnungen zu kommentieren.
Wie sich Jahre später herausstellen sollte,
durchaus zu Recht. Der Bau & Immobilien
Report zeigte schon damals auf, was die Opposition so verärgerte: von der Bestellung
Ernst Karl Plechs zum Vorsitzenden der mit
dem Verkauf betrauten Arbeitsgruppe, von
der undurchsichtigen Rolle, die die Lehmann
Brothers als »Finanzberater« spielten bis hin
zu den zu erwartenden lächerlich geringen
Erlösen. Freilich ist auch der Bau & Immobilien Report 2003 davon ausgegangen, dass
vieles zwar ungeschickt angegangen wurde, schlussendlich aber rechtmäßig ablief.
»Grasser macht nichts Verbotenes, er tut das,
wozu ihn der Gesetzgeber ermächtigt hat«,
stand da zu lesen.
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