Schriftrollen vom Toten Meer

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Schriftrollen vom Toten Meer
Schriftrollen vom Toten Meer
wurden noch weitere antike Schriftrollen in Höhlen nahe
dem Westufer des Toten Meeres gefunden.
1 Die Rollen
Schriftrolle mit Transkription
Fragment einer Schriftrolle in der Ausstellung des Archäologischen Museums, Amman
Schriftrolle mit einem hebräischen Kommentar zu Habakuk (Rolle 1QpHab, im Bild die Spalten 7 und 6).
Höhlen bei Qumran
Die Schriftrollen vom Toten Meer (auch Qumranschriften) wurden zwischen 1947 und 1956 in elf
Felshöhlen nahe der Ruinenstätte Khirbet Qumran im
Westjordanland entdeckt. Sie umfassen rund 15.000
Fragmente von etwa 850 Rollen aus dem antiken
Judentum, die von mindestens 500 verschiedenen Schreibern zwischen 250 v. Chr. und 40 n. Chr. beschriftet wurden. Darunter sind etwa 200 Texte des späteren Tanach,
die bislang ältesten bekannten Bibelhandschriften. Später
1.1 Material und Zustand
Die meisten Rollen bestehen aus Ziegen- oder
Schafsleder, das zu dünnem Pergament bearbeitet
wurde; auch Papyrus kommt als Schreibmaterial vor.
Eine Rolle ist aus Kupferblech.
Nur einige der in Tonkrügen gelagerten Rollen aus Höhle 1 und 11 waren relativ gut erhalten, darunter eine 7,3
1
2
3 BIBLISCHE TEXTE
m lange, nahezu unbeschädigte Rolle des Buches Jesaja,
die 9 m lange Tempelrolle, Teile der Psalmen, des Buches
Daniel und ein Kommentar zu Habakuk. Die meisten übrigen Rollen lagen ungeschützt auf dem Boden, sind stark
zerstört und oft in zum Teil nur daumennagelgroßen Fragmenten erhalten.
1.2
Sprachen
Die weitaus meisten gefundenen Texte sind auf Hebräisch
verfasst. Dabei spiegelt die Orthographie verschiedene
Sprachstufen wider, von denen man eine besonders typische als Qumran-Hebräisch einordnet. Zwölf Rollen und
die Gottesnamen in anderssprachigen Rollen sind in altbzw. paläohebräischer Schrift geschrieben. Etwa 70 Rollen sind in Aramäisch verfasst. Sie haben meist profanere,
nichtbiblische Inhalte und sind älter als die hebräischen
Texte. Mindestens 19 Rollen – alle aus Höhle 7 – sind in
Griechisch notiert.
Die Bevorzugung des Hebräischen in bibelnahen Texten geschah zu einer Zeit, als dieses längst keine
Umgangssprache mehr war. Klaus Berger folgert daraus zwar keine einheitliche Trägergruppe der Texte, sieht
darin aber den „Ausdruck eines Reformprogramms nationaler und politischer, religiöser und kultureller Rückbesinnung auf die hebräische Identität Israels“.[1]
1.3
Datierung
• Die übrigen Textfunde aus Murabba'at, Nahal Hever
und Masada konnten sicher in die Zeit des BarKochba-Aufstands (132–135 n. Chr.) datiert werden. Vergleiche dieser Texte mit denen von Qumran ergaben zweifelsfrei das höhere Alter der
letzteren.[3]
1.4 Zitierweise
Die elf Höhlen wurden nach der Reihenfolge ihrer Entdeckung nummeriert. Die Qumranschriften werden nach
dem Fundort (1-11Q) und der Nummer des Fragments
notiert; sofern dieses sich einer bestimmten Rolle zuordnen lässt, wird oft deren Inhalt in Großbuchstaben abgekürzt. Bei mehreren Versionen zum selben Text wird
dahinter die Variante mit hochgestellten kleinen Buchstaben angegeben. Oft wird dahinter die Sprache als Abkürzung vermerkt. Liegen nur Bruchstücke vor, werden
Textspalten und Zeilen zusätzlich angegeben.
4Q123 45 VI 7–9 ist also Text Nr. 123 aus Höhle 4, davon
Fragment 45, Kolumne (Spalte) 6, die Zeilen 7–9. 1QGenAp (= 1Q20) ist das Genesisapokryphon aus Höhle 1.
4QSama ist die erste, 4QSamb die zweite Handschrift des
Buches Samuel aus Höhle 4.
2 Wichtige Einzeltexte
3 Biblische Texte
Alle in den Höhlen bei Qumran entdeckten Schriften entstanden vor der Zerstörung der nahen Siedlung 68 n. Chr., Siehe auch: Liste der Bibelhandschriften vom Toten Meer
wie archäologische, sprachliche und inhaltliche Indizien
bestätigen:
3.1 Verteilung
• Alle Tonkrüge und Tonscherben aus den Höhlen waren gleichartig und stammten aus hellenistischer und Maximal 207 hebräische oder aramäische Handschriften
enthalten biblische Texte, bei denen alle Bücher des spärömischer Zeit.
teren Tanach außer dem Buch Ester und Haggai vertre• Leder-, Papyrus- und Stoffreste aus den Höhlen ten sind. 76 davon bieten Toratexte, 36 die Psalmen, 21
ließen sich mit der C14-Methode in den Zeitraum Jesaja, acht Daniel, je sechs Jeremia und Ezechiel. Das
250 v. Chr. bis 70 n. Chr. datieren. Die meisten da- Chronistische Geschichtswerk ist nur mit einem kleinen
von stammen aus 100 v. Chr. bis 30 n. Chr., ein klei- Fragment (4Q118) vertreten.[4]
nerer Teil entstand zwischen 200 und 100 v. Chr.,
einige wenige noch früher.
3.2 Sprachlich unterscheidbare Gruppen
• Chemische Analysen von Giuseppe Pappalardo ergaben, dass das Pergament der Rollen mit hoher Anhand sprachlicher Merkmale unterscheidet Emanuel
Wahrscheinlichkeit in der Region hergestellt wurde, Tov mindestens fünf Gruppen biblischer Qumranhandschriften:
wo es später gefunden wurde.[2]
• Vergleiche von Schriftstilen, Abkürzungen, Ausdrücken mit den Methoden der Paläographie und historischen Bezügen in den Texten selbst erlaubten, viele
Fragmente relativ sicher in diese Zeitspanne einzuordnen.
1. jene mit besonderer Qumran-Orthografie, darunter
häufigen Matres lectionis, Plene-Schreibung und langen Suffixformen. Sie ähneln dem Masoretischen
Text, enthalten jedoch viele Schreibfehler (25 Prozent)
3.5
Vorlagen zur Septuaginta
3
3.5 Vorlagen zur Septuaginta
Qumran-Orthografie
Protomasoretisch
Samaritanisch
Septuaginta
Unabhängig
Texttypen der Bibelhandschriften aus Qumran
Anhand der ersten veröffentlichten Qumrantexte glaubten einige Forscher, aus deren Vergleich mit dem Masoretischen Text und der Septuaginta einen dahinterliegenden Urtext erschließen zu können (so die Editoren der
Einheitsübersetzung). Heute wird aufgrund der verschiedenen in Qumran dokumentierten Textgruppen eher mit
einem Nebeneinander unabhängiger und bis 70 n. Chr.
gleichwertig überlieferter Texttraditionen gerechnet. So
geht man heute von unabhängigen hebräischen Textvorlagen für die Septuaginta aus, die deren unrevidierte Fassungen bewahrten.
2. jene aus einer proto-masoretischen Tradition, die
sich im Masoretischen Text erhalten hat (40 Pro- 3.6
zent)
Deuterokanonische und apokryphe
Schriften
3. jene mit einer samaritanischen Sprachform, aber
Von den apokryphen bzw. deuterokanonischen Büchern
ohne die besondere Ideologie des Samaritanischen
sind Baruch, Jesus Sirach, Tobit in griechischen, Psalm
Pentateuchs (5 Prozent)
151 in hebräischen Texten vertreten. Eine aramäische
4. jene mit einer dem Septuaginta-Text oder einer he- Handschrift enthielt die Erzählung Susanna im Bade.
bräischen Vorform davon nahestehenden Sprach- Weitere, meist Aramäisch abgefasste apokryphe Schriften sind das Genesis-Apokryphon, Legenden zu Noach
form (5 Prozent)
und zu einigen Priestern (Amram, Qahat, Hur, Mirjam,
5. jene, die sich keiner sonst bekannten Texttraditi- Testament des Levi, Melchisedek). Diese vorher unbeon zuordnen lassen und auch untereinander keine kannten Priestertraditionen werden für die Frage nach der
durchgehende Verwandtschaft zeigen (25 Prozent). Identität der Schriftbesitzer und -tradenten als besonders
wichtig erachtet.
Hinzu kommen Einzeltexte, deren Sprache den Die Kapitel 1–36 des äthiopischen Henochbuchs sind
Targumim (aramäische Bibelübersetzungen), der mit 11 bis 20 Handschriften vertreten; die Kapitel 37–
Peschitta oder der Vulgata ähnelt.[5]
71 mit den Bilderreden vom Menschensohn fehlen. 15
Handschriften gibt es zum Jubiläenbuch. Ein sonst unbekanntes Buch der Giganten hat den Manichäismus beein3.3 Jesajarolle
flusst. Unter den aramäischen Schriften sind ferner drei
Targumim.[6]
Die aus der Zeit um 200 v. Chr. stammende Jesajarolle gibt auf 7,34 m nahezu lückenlos den Text des Prophetenbuchs Jesaja wieder. Dieser deckt sich bis auf we- 3.7 Kommentare und Rewritten Bible
nige unbedeutende Abweichungen mit der bis dahin ältesten vollständigen Bibelhandschrift, dem Codex Lenin- → Hauptartikel: Pescher
gradensis von 1008 n. Chr. Deshalb gehen Bibelforscher
heute von einer enormen Genauigkeit bei den mindestens
Etwa 30 Pescharim kommentieren biblische Schriften –
1200 Jahre fortgesetzten Kopien von Bibelhandschriften
meist Propheten und Psalmen –, indem sie sie auf die
aus, die dem Masoretischen Texttyp zugeordnet werden.
damalige Gegenwart beziehen. Hinzu kommen einige
Diese Genauigkeit wird auch bei der Überlieferung der
Midraschim, die alle verfügbaren Bibeltexte zu einem beQumranhandschriften selbst vorausgesetzt.
stimmten Thema zusammenstellen.
3.4
Samuel-Fragmente
Bei zahlreichen Fragmenten der Rollen des Buchs Samuel, die aus Höhle 4 überliefert sind (4QSama-c ), stimmt
der Text häufig mit der Septuaginta gegen den Masoretischen Text überein. Die Samuelfunde sind bedeutsam für
die Textkritik und Erhellung der Kompositionsgeschichte dieser Bücher; eine befriedigende Theorie dazu steht
noch aus.
Fünfzig in ihrer Art zuvor unbekannte, unter ihnen die
ältesten, Texte paraphrasieren Bibeltexte und ergänzen
sie mit Zitaten aus anderen Bibeltexten. Nacherzählung,
Fortschreibung und Deutung gehen ineinander über (Rewritten Bible). Vertreten sind viele Mosetexte und 30
Fragmente der sogenannten Tempelrolle (11QT). Diese
ist als Eigenrede Gottes gestaltet und erhebt damit kanonischen Anspruch. Sie bezieht alle Anweisungen für das
Wüstenheiligtum in der Tora auf den zweiten Jerusalemer
Tempel. Man schließt aus Inhalt, Alter und starken Unter-
4
4
GEMEINSCHAFTSTEXTE
schieden etwa zum Deuteronomium (MT), dass die den 4.3 Hymnenrolle
Tempel betreffenden Toratexte damals noch nicht endgültig formuliert waren.[7]
Die Hymnenrolle (1QH) ist eine Sammlung von Gebeten und Liedern ähnlich den Psalmen. Darin geht es um
Schmerz und Trauer sowie um Sieg und Freude. Es gibt
noch diverse Stücke und Fragmente aus Höhle 4, die den
4 Gemeinschaftstexte
Liederschatz erweitern.
Eine weitere Textgruppe betrifft Regeln und Organisation, Lehre und Alltagsleben einer jüdischen Gemeinschaft: darunter ein sogenannter Sektenkanon, ein Regelbuch, eine Kriegsrolle, Verträge und Aufzeichnungen über Geschäfte. Ferner gehören gottesdienstliche
Texte in diese Gruppe, darunter Hymnen, Beschwörungshymnen, Gebete, Segensworte, Weisheitstexte, eine Sabbatliturgie, ein Midrasch über die Werke der Tora
(alle aus Höhle 4).
Sie lassen sich kaum nur einer Gruppe des antiken palästinischen Judentums zuweisen. Einige beziehen sich eventuell auf eine ordensähnliche Sondergruppe; ob diese mit
den Essenern oder einer Teilgruppe von diesen identisch
war, konnte bisher nicht bewiesen werden.
4.1
4.4 Kriegsrolle
Die Kriegsrolle (1QM) handelt – neben weiteren Schriften, auch aus Höhle 4 – vom Krieg zwischen den Kindern
des Lichts und der Finsternis in der Endzeit. Schlachtordnungen werden aufgestellt, Feldzeichen aufgerichtet und
dergleichen. In dieses Szenario werden massiv theologische Perspektiven eingebaut: Priester und Leviten als Anführer der einzelnen Abteilungen, ein Messias als oberster Feldherr, symbolische Zahlen und rituelle oder an die
Bibel erinnernde Vorgehensweisen.
Damaskusschrift
4.5 Lehrer der Gerechtigkeit
Die Damaskusschrift ist ein Brief, der schon als Abschrift
in der Geniza einer Kairoer Synagoge bekannt war. Er
→ Hauptartikel: Lehrer der Gerechtigkeit
wird deshalb Cairo Damascus Document genannt (abgekürzt CD statt 4QD).
15-mal taucht in einigen Schriften – vor allem CD,
Der Inhalt spricht von Israel als dem Volk, das in die Ir1QpHab und 1Q14 – ein „Anweiser (Lehrer) der Gerechre geht, aber von einem Neuanfang, den Gott mit seinem
tigkeit“ auf, den Gott zur Führung seiner Gemeinschaft,
auserwählten Rest beginnt. Die Regeln für den Rest werdes jachad, gesandt habe. Er spreche „Worte aus dem
den durch eine Verschärfung der Gebotsauslegung geMund Gottes“, und ihm sei die „Summe aller Mysteriprägt. Sie sieht die neue Gemeinschaft durch Priester und
en der Propheten“ kundgetan worden. Alle, die auf ihn
Leviten geleitet und fest strukturiert.
hörten, würden aus dem Endgericht errettet. Er hat also
den Rang eines Endzeitpropheten, der die aufgezeichneten Worte früherer Propheten endgültig auslegt.
4.2
Gemeinderegel
Die Gemeinderegel (1QS – früher „Sektenregel“) wird als
Grunddokument einer vermuteten Qumrangemeinschaft
betrachtet. In ihr findet sich ein starker Dualismus zwischen Gut und Böse, Licht und Finsternis. Beide Seiten
werden repräsentiert durch Gott und Belial, und jeweils
deren geistlicher Anhängerschaft (Engel und Dämonen)
wie deren menschliche „Kinder“. Als Mensch kann man
nur Kind des Lichts oder der Finsternis sein. Manche
Forscher sehen in diesen Motiven einen Einfluss persischer Religion und Mythologie.[8] Ähnlich wie in CD sind
strenge Regeln für die Gemeinschaft niedergelegt. Diese
Lebensregeln sind zum Teil rituell, was den Tages- und
Jahresablauf angeht, sehr wichtig ist aber auch die Moral, die die Anhänger auszeichnen muss. Wer den Idealen nicht genügt, wird ausgeschlossen. Auch hier taucht
wieder das hierokratische Element auf, die Leitung durch
Priester und Leviten.
Ihm steht ein „Mann der Lüge“, „Lügenprediger“ (vgl. Jer
27, 10 u. a.) oder „Frevelpriester“ gegenüber; ob es sich
um dieselbe Person handelt, ist ungewiss. Seine oder ihre
Anhänger hätten nicht auf den Lehrer der Gerechtigkeit
gehört, seine Weisung missachtet, ihn verfolgt und den
„neuen Bund“ verraten. Sie hätten „Blutschuld“ an Menschen und Gewalttat an Land, Stadt und ihren Bewohnern
begangen und seien dafür von Gott in feindliche Hände
gegeben worden. Eine dritte Gruppe wird als schweigende Zuschauer in diesem Konflikt erwähnt.
Diese Stellen wurden oft als Anspielungen auf Konflikte um das Amt des Hohenpriesters in der Folgezeit der
Makkabäerkriege aufgefasst, können aber ebenso gut auf
eine Spaltung der Anhängerschaft eines einzelnen damaligen Toralehrers hindeuten. Versuche, die Titel auf bestimmte Personen der jüdischen Geschichte ab 170 v.
Chr. und einen Gründer der Qumransiedlung zu beziehen, bleiben hypothetisch.[9]
6.2
NT-Forschung
5
Sondertexte
5
Wohnort der Jerusalemer Urgemeinde zu deuten, so dass
Paulus sie nach dem Damaskuserlebnis (Apg 9,1ff) dort
aufgesucht hätte.[16] Dieses Konstrukt scheitert daran,
dass Damaskus nach CD nicht in Judäa lag und dieser
Text keinerlei Bezüge auf urchristliche Themen, etwa eine Verfolgung seitens der Tempelpriester, enthält.[17]
Ferner gibt es mystische, magische und astrologische
Texte, etwa Orakel, eine Brontologie (Gewitterlehre), eine Schatzbeschreibung, Schreibübungen. Ein „Gebet für
Jonathan“ gehört zu den wenigen Texten mit Bezug auf
eine bekannte Person der jüdischen Geschichte (vermut- Einige griechische Texte aus Höhle 7 wurden als Auslich Alexander Jannäus).
schnitte aus dem NT gedeutet. Das Papyrusfragment 7Q5
[18]
Diese These ist seit
Vor allem die griechischen Fragmente aus Höhle 7 ließen wurde mit Mk 6,52f identifiziert.
[19]
2000
paläographisch
widerlegt.
sich kaum zuordnen, da sie oft nur wenige Buchstaben
und Buchstabenreste umfassen.
6.2 NT-Forschung
6
Verhältnis zum Urchristentum
Die Schriftfunde gewähren einen hervorragenden Einblick in das Judentum vor und nach der Zeitenwende und erhellen damit auch die Situation, in der das
Urchristentum entstand. Personen des Neuen Testaments
(NT) werden erwartungsgemäß in den durchschnittlich
100 Jahre älteren Qumranschriften nicht genannt; Qumran, Essener oder Höhlenbewohner als Schriftbesitzer
kommen ihrerseits im NT nicht vor.
6.1
Populäre Spekulationen
Verschiedene Autoren konstruierten direkte Kontakte
zwischen Personen, die im NT vorkommen, und Qumranbewohnern. Johannes der Täufer soll als in der Wüste
lebender Asket zeitweise in Qumran gewesen sein und
von dort seine Taufe im Jordan übernommen haben.[10]
Dabei wurde übersehen, dass rituelle Reinigungsbäder
damals unter Juden keine Besonderheit waren, in Qumran als wiederholte, nicht einmalige Bäder geübt und in
den Schriften nicht mit einer Rettung aus dem Endgericht verbunden wurden.[11] Zudem war die Gegend von
Qumran, wie man heute weiß, damals noch keine Wüste.
Weder die dortigen Schriften noch die archäologischen
Befunde belegen eine asketische Lebensweise.
Für eine Reihe urchristlicher Glaubensmotive haben die
Schriften neue Einsichten eröffnet. So fand sich der Ausdruck „Arme im Geist“ (Mt 5,3 ), mit dem Jesus die
Volksmenge zu Beginn der Bergpredigt anredet, auch in
1QM 14. Dort beschreiben diese Armen sich als entmutigte, wankende und zerschlagene Menschen, zeigen also, woran es ihnen mangelt, und bestätigen den Realitätsgehalt des Ausdrucks. Weitere Qumrantexte verbinden
Gottes „Geist“ (hebr. ruach) eng mit dem Messias und erhärten so, dass die Seligpreisungen messianische Zusagen
sind und die göttliche Erwählung des Sprechers voraussetzen. 4Q521 verkündet eine Auferstehung als Rettungstat Gottes, der am Ende „Durchbohrte und Tote“ wiederbeleben, Armen und Demütigen Heil bringen, Niedrige
sättigen, Verlassene leiten und Hungernde reich machen
werde.
Eine einheitliche Messiaserwartung zeigen die Qumrantexte nicht. 1QSa ordnet den Gesalbten (den künftigen
Herrscher der Juden) dem Hohenpriester unter, andere
erwarten „zwei Ölsöhne“: Dies gilt als Kritik an der damaligen hasmonäischen Personalunion von Priester und
König.
Aussagen zum nahen Reich Gottes fehlen; manche Stellen sprechen von den „letzten Tagen“, ohne eine konkrete
Naherwartung (etwa „dieses Geschlecht wird das alles sehen“) damit zu verbinden. Nach 1QpHab habe Gott dem
Propheten Habakuk die „Vollendung der Zeit“ (vgl. Mk
Der „Lehrer der Gerechtigkeit“ wurde bisweilen mit Jo- 1,16 ) noch nicht enthüllt, aber dem Lehrer der Gerechhannes dem Täufer, der „Lügenmann“ als sein Gegen- tigkeit habe er offenbart, dass sich „die letzte Zeit“ weit
spieler mit Jesus von Nazaret identifiziert, so dass die länger hinziehe, als es alle Propheten erwartet hätten.
Qumranbewohner Mandäer gewesen wären.[12] Demge- Einige Qumrantexte legen Toragebote aus: Sie deuten
genüber sahen andere in Jesus den gerechten Lehrer.[13] die Nächstenliebe im Eigenkontext als konkrete AnleiMeist aber wurde dieser mit Jakobus dem Gerech- tung zum Streitlösen, erörtern die Frage, ob, wo und wie
ten, der „Lügenmann“ dann mit Paulus von Tarsus man am Schabbat Menschen- und Tierleben retten dürgleichgesetzt.[14] Dazu mussten die Qumranschriften in fe, geben Regeln für Hygiene und Körperpflege, die sie
das 1. Jahrhundert n. Chr. datiert werden. Die Vertre- eng mit dem Thema Buße verbinden. Die Wiederheirat
ter dieser Thesen übergingen sowohl die Radiokarbon- wird dem jüdischen Mann in CD 4,21-5,1 nicht nur nach
Messergebnisse als auch die paläographischen Altersin- Ehescheidung, sondern auch als Witwer nach dem Tod
dizien und das Fehlen des Ausdruckspaars im NT. Es seiner ersten Frau verboten (vgl. Mk 10,1-12 ). Dies zeigt,
kommt nur in 1QpHab vor, und gerade dieser Text konn- dass Jesus in eine Tradition reger Toradebatten hineinte sicher auf 104–43 v. Chr. datiert werden.[15]
wuchs und daran teilnahm. Während manche QumranDie Damaskusschrift (CD) wurde benutzt, um „Damas- texte die „Reinen“ von den dem Gericht verfallenen Unkus“ als Symbolnamen für Qumran und tatsächlichen reinen abgrenzen, suchte er die Nähe gerade zu den „Un-
6
7
FORSCHUNGSGESCHICHTE
reinen“ und die Begegnung mit den damaligen Autoritä- bis 200 Rollen aufbewahrt worden sein können. Im gleiten in Jerusalem.
chen Zeitraum fanden organisierte Suchtrupps am WestQumrantexte kennen ein gemeinsames nächtliches Mahl ufer des Toten Meeres 30 weitere Höhlen mit Spuren ander „Armen“, das ein Priester mit einem Lobspruch tiker Benutzung, in zehn davon Reste von Handschriften,
einleitet und das wie das letzte Mahl Jesu eventuell über 380 davon in Höhle 4 und relativ unbeschädigte Rolmessianische und tempelkritische Bezüge hatte (siehe len in Höhle 11.
Abendmahl Jesu). Sie kennen auch Besitzaufgabe und
Gütergemeinschaft als Pflicht jedes Neumitglieds des jachad. Diese waren in der Urgemeinde jedoch kein Ausweis besonderer Reinheit, sondern Vorwegnahme der Gerechtigkeit des Reiches Gottes, das den Armen schon gehöre (Mt 5,3 ).
Weitere in antiker Zeit deponierte Schriften, die sich im
trockenen Wüstenklima erhalten hatten, wurden 1952 im
Wadi Murabba'at (20 km südlich von Qumran), 1960 im
Nachal Chever, in Wadi Sdeir und Nachal Ze’elim und
ab 1963 auf Masada entdeckt. 2004 fanden Beduinen
Schriftrollenreste in einer weiteren Höhle beim Nachal
[24]
Die Kriegsrolle zeigt einen ähnlichen Dualismus von Arugot südlich von En Gedi.
Licht und Finsternis wie das Johannesevangelium. Diesen teilten aber auch gnostische Gruppen im Judentum,
so dass hier nicht unbedingt direkte Einflüsse vorliegen 7.2 Ankäufe und Sammlungen
müssen.
1947 kaufte der Syrer Khalil Iskander Schahin vier der
Die Schriftfunde werden im Blick auf die religiöse Vor- Rollen Ad-Dibs, angeblich, um aus dem Pergament Sangeschichte und Umwelt des Urchristentums, die jüdische dalensohlen zu fertigen. Er grub dann in der Höhle nach
Kultur vor 70, ausgewertet. Bis dahin war diese Um- weiteren Rollen. Am 25. November 1947 bot er Elieser
welt weitgehend durch Rückschlüsse aus späterem rab- Sukenik Schnipsel davon zum Kauf an. Sukenik kaufte
binischem Material rekonstruiert worden. Eine Folge da- daraufhin drei der Rollen aus Höhle 1 für die Hebräische
von war ein positiveres Pharisäerbild, da die jachad ge- Universität Jerusalem.
nannte Gruppe offenbar weit strenger lebte als die Pharisäer. Auch erweiterte die Erforschung der Schriftrol- Anfang 1948 verkaufte Schahin vier weitere Rollen, darlen die Kenntnis der jüdischen Apokalyptik und litera- unter 1QJes/a und 1QS, an Metropolit Athanasius Yesrischen Techniken, mit denen apokalyptische Texte pro- hue Samuel vom syrisch-orthodoxen St.-Markuskloster
für angebliche 97 Dollar. Schahin behielt aber viele Fragduziert wurden.[20]
mente und versteckte sie zeitweise in seinem Garten in
Betlehem vor den jordanischen Behörden.
Am 18. Februar 1948 zeigte ein Mitarbeiter Samuels
John Trever von der American School of Oriental Research in Ostjerusalem einige Rollen. Dieser fotografierte
Teile davon und berichtete im April darüber. Damit wur7.1 Funde
de die Bedeutung der Funde weltweit bekannt. Im SepOrigenes schrieb um 225, man habe in der Regierungszeit tember 1948 bot Samuel seine Rollen für eine Million
von Antoninus (211–217) „in einem Tonkrug im Gebiet Dollar zum Verkauf an und verlieh einige an Trevers Invon Jericho“ hebräische und griechische Handschriften stitut. Die übrigen brachte er in die USA und behielt sie
entdeckt. Diese habe er für seine Hexapla verwendet.[21] bis 1954 in einem Hotelschließfach.
Um 800 schrieb Patriarch Timotheos I. von Seleucia, 1949 nach dem Palästinakrieg fand Gerald Lankester
zehn Jahre zuvor habe ein arabischer Jäger die Jerusa- Harding, Leiter des Amts für Altertümer Jordaniens, zu
lemer Autoritäten auf eine Felshöhle mit Schriftrollen dessen Gebiet Qumran gehörte, Höhle 1 mit Resten von
aufmerksam gemacht. Diese hätten darin „die Bücher fünf der sieben Schriftrollen und Tonscherben. Das Amt
des Alten Testaments und andere in hebräischer Schrift“ kaufte den Beduinen und Schahin aus der Höhle entnomgefunden.[22]
mene Rollenteile ab.
7
Forschungsgeschichte
Im Frühjahr 1947 fand der Beduine Mohammed Ad-Dib
1,3 km nördlich von Qumran eine Höhle mit Schriftrollen, angeblich beim Suchen einer entlaufenen Ziege. Dies
gilt als verkaufsfördernde Legendenbildung, da seine Familie zum Stamm der Taamireh gehörte, die seit langem
mit archäologischen Funden handelten.[23]
Ab 1952 beauftragte Jordanien Roland de Vaux mit systematischer Suche nach weiteren Rollen bei Qumran. Er
und sein Team fanden bis 1956 Bruchstücke von etwa 75
verschiedenen biblischen Büchern in Höhle 1 und Scherben von bis zu 50 Tonkrügen, in denen ursprünglich 150
1954 kauften Sukenik und sein Sohn, der Archäologe
Yigael Yadin, für die Hebräische Universität Jerusalem
die Rollen Samuels für insgesamt 300.000 Dollar eines
ungenannten Spenders, noch ohne Gewissheit über ihr
Alter und ihre Echtheit.
Die erhaltenen Rollen und Fragmente aus Höhle 1 sind
heute im ab 1962 dazu gebauten Schrein des Buches des
Israel Museums in Jerusalem gesammelt. Die Funde aus
den übrigen Höhlen sammelte das anfangs von John D.
Rockefeller, Jr. finanzierte Archäologische Museum von
Palästina in Ostjerusalem. Jordanien verstaatlichte die-
7
ses Museum 1966; Israel eroberte Ostjerusalem 1967 im
Sechstagekrieg. Daraufhin kaufte Yadin von Schahin für
250.000 Dollar dessen restliche Rollen und Fragmente,
darunter die Tempelrolle.[25] Einige der Qumranfunde,
darunter die „Kupferrolle“ und Tintenfässer, blieben im
Nationalmuseum in Amman, wo sie damals gerade ausgestellt wurden.
Reihe.
Dies führte zu einer Reihe von unwissenschaftlichen Ausgaben, die oft auf willkürlich und lückenhaft zusammengestellten Fotokopien noch uneditierter Originale beruhten. Es entstanden viele Verschwörungstheorien, etwa die von Michael Baigent und Richard Leigh in ihrem Bestseller The Dead Sea Scrolls Deception von 1991
(deutsch: Verschlusssache Jesus) vertretene Behauptung:
Der Vatikan versuche die Veröffentlichung der Qumran7.3 Veröffentlichungen
schriften aufzuhalten und zu manipulieren, da darin Aussagen über Jesus gefunden worden seien, die das kirchli1950 veröffentlichte Millar Burrows in den USA einige che Jesusbild erschütterten.
fotografierte Rollen Samuels als Dead Sea Scrolls of St.
Daraufhin wurde die Publikationsarbeit „unter dem
Mark’s Monastery. Sukenik gab 1954 in Israel auf HebräDruck der öffentlichen Meinung neu und effektiver
isch den Text der von ihm gekauften Rollen heraus. 1955
organisiert.“[26] Seit 1988 nahm der Herausgeberkreis iserschien ihre englische Ausgabe The Dead Sea Scrolls of
raelische Wissenschaftler auf, 1990 übertrug er die Leithe Hebrew University.
tung Emanuel Tov. Dieser erweiterte das Herausgeber1953 setzte die jordanische Regierung ein internationa- team auf 50 Mitarbeiter und beschleunigte so die Publiles Herausgeberteam unter de Vauxs Leitung ein. Dazu kation der noch fehlenden Texte. Seit 2010 ist die edigehörten Forscher der Pariser École Biblique wie Jean tio princeps mit 40 Bänden vollständig, alle Qumrantexte
Starcky, Maurice Baillet, Józef Tadeusz Milik (Polen), sind publiziert. Revisionen der älteren Bände werden vorPierre Benoit, Frank M. Cross, Patrick W. Skehan, John bereitet.
Strugnell, John M. Allegro. Sie editierten die HauptDie „Israel Antiquities Authority“ kündigte 2008 an,
ausgabe der Schriftrollen vom Toten Meer: die Reihe
die als Kulturgut geltenden Qumran-Schriftrollen zu diDiscoveries in the Judaean Desert. Der erste Band ergitalisieren und vollständig im Internet zu veröffentlischien 1955, noch bevor die Höhlen 7–11 entdeckt wurchen. Die Forschungsergebnisse sollen vor allem für das
den. 1959 erschien Band 2 mit Material aus dem Wadi
gegenseitige Verständnis und den Dialog zwischen den
Murabba'at, 1962 Band 3 mit Material aus den Höhlen
drei Abrahamitischen Religionen genutzt werden.[27] En2,3,5–10, darunter der Kupferrolle. 1965 erschien Band
de September 2011 stellte das Israel Museum mit Unter4 mit der Psalmenrolle aus Höhle 11, 1968 Band 5 mit
stützung durch den Suchmaschinenkonzern Google fünf
Texten aus Höhle 4. 1977 erschien Band 6 mit kleineren
Fragmente der Qumran-Rollen ins Internet.[28] Auf der
Texten und Targunim aus Höhle 4, 1982 Band 7 u. a. mit
Website des Museums[29] sind Bilder der Texte in hoder Kriegsrolle.
her Auflösung sowie kurze Erklärungsvideos und HinParallel zu dieser sukzessiven Herausgabe veröffentlich- tergrundinformationen zu finden.[30]
ten Andere zum Teil unautorisiert einzelne Qumrantexte
Der besonderen Erforschung der Schriftrollen sind die
und Übersetzungen davon: 1955 gab John Allegro vorZeitschriften Revue de Qumran, Dead Sea Discoveries
zeitig die Kupferrolle heraus, 1956 Yigal Yadin das araund Meghillot (hebräisch) sowie die Monographienreihe
mäische Genesisapokryphon. Damit waren alle Schriften
Studies on the Texts of the Desert of Judah gewidmet.
aus Höhle 1 veröffentlicht. 1960 gab Eduard Lohse eine erste deutsche Übersetzung einiger Qumrantexte heraus, 1964 folgte Johann Maier. 1962 erschien eine englische Übersetzung aller bisher bekannten Qumrantex- 8 Literatur
te von Geza Vermes. 1976 publizierte Milik die ältesten
aramäischen Fragmente zum Buch Henoch aus Höhle 4. Bibliographien
1982 erschien eine englische Übersetzung der Tempelrolle. 1984 gab Klaus Beyer alle aramäischen Texte aus
• William Sanford LaSor: Bibliography of the Dead
den Qumranhöhlen heraus.
Sea Scrolls 1948–1957. Pasadena 1958.
Die Fragmentierung eines Großteils der Schriften, die zudem im Besitz vieler verschiedener Institutionen waren,
verzögerte den Editionsprozess. Bis 1990 waren immer
noch etwa 200 Rollen und dazugehörige Fragmente unveröffentlicht. Das führte zur sogenannten Qumrankrise,
die bis 1994 andauerte. Vor allem Hershel Shanks, Herausgeber der auflagenstarken US-amerikanischen Zeitschrift Biblical Archaeology Review, drängte seit 1988 auf
zügige Herausgabe der unveröffentlichten Qumrantexte
auch unabhängig vom Herausgeberteam der Discoveries-
• Bastiaan Jongeling: A Classified Bibliography of the
Finds in the Desert of Judah, 1958–1969. Studies on
the texts of the desert of Judah. Bd 7. Brill, Leiden
1971.
• Florentino García Martínez; Donald W. Parry
(Hrsg.): A bibliography of the finds in the desert of
Judah, 1970–95. Studies on the texts of the desert
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8
9 WEBLINKS
• Avital Pinnick: The Orion Center Bibliography of the
Dead Sea Scrolls (1995–2000). Studies on the texts
of the desert of Judah. Bd 41. Leiden 2001. ISBN
90-04-12366-0
• Ruth Clements; Nadav Sharon (Hrsg.): The Orion
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Associated Literature (2001–2006). Studies on the
texts of the desert of Judah. Bd 71. Leiden 2007.
ISBN 90-04-16437-5
Editionen und Übersetzungen
• Discoveries in the Judaean Desert. 40 Bde. Oxford
University Press, New York 1955–2009. ISBN 019-924955-5
• Johann Maier: Die Qumran-Essener – Die Texte vom
Toten Meer. UTB, Reinhardt, München 1995
Band 1: Die Texte der Höhlen 1–3
und 5–11. ISBN 3-8252-1862-7
Band 2: Die Texte der Höhle 4.
ISBN 3-8252-1863-5
Band 3: Einführung, Zeitrechnung,
Register und Bibliographie. ISBN 38252-1916-X
• Die Texte aus Qumran. Hebräisch/Aramäisch
und deutsch. Wissenschaftliche Buchgesellschaft,
Darmstadt
Band 1: Eduard Lohse (Hrsg.): Die
Schriften aus Höhle 1 und 4. 4. Auflage 1986
Band 2: Annette Steudel und andere
(Hrsg.): Die Tempelrolle und andere
Schriften. 2001
• Klaus Berger: Psalmen aus Qumran. Frankfurt am
Main 1997, ISBN 3-458-33597-8
• Geza Vermes: The Complete Dead Sea Scrolls in
English. Penguin 1997, 2004, ISBN 0-14-0449523
• Michael O. Wise, Martin Abegg, Edward Cook: Die
Schriftrollen von Qumran. Übersetzung und Kommentar. Mit bisher unveröffentlichten Texten herausgegeben von Alfred Läpple. Pattloch, Augsburg
1997, ISBN 3-629-00817-8
Forschung
Band 1: 2011, ISBN 978-3-17020429-4
Band 2: 2013, ISBN 978-3-17020430-0
• Daniel K. Falk: Parabiblical Texts: Strategies of Extending the Scriptures Among the Dead Sea Scrolls.
Library of Second Temple Studies, Band 63. T&T
Clark Publications, London 2007, ISBN 1-84127242-6
• Ulrich Dahmen, Hartmut Stegemann, Günter Stemberger: Qumran – Bibelwissenschaften – Antike Judaistik. 1. Auflage, Bonifatius, Paderborn 2006,
ISBN 3-89710-347-8
• Philip R. Davies, George J. Brooke, Phillip R. Callaway: Qumran. Die Schriftrollen vom Toten Meer.
Theiss, Stuttgart 2002, ISBN 3-8062-1713-0
• Jörg Frey, Hartmut Stegemann: Qumran kontrovers.
Beiträge zu den Textfunden vom Toten Meer. Bonifatius, Paderborn 2002, ISBN 3-89710-205-6
• Michael Fieger, Konrad Schmid, Peter Schwagmeier: Qumran – die Schriftrollen vom Toten Meer: Vorträge des St. Galler Qumran-Symposiums vom 2./3.
Juli 1999. Academic Press, Fribourg 2001, ISBN 37278-1329-6
• Alan J. Avery-Peck, Jacob Neusner, Bruce Chilton
(Hrsg.): The judaism of Qumran. A systematic reading of the Dead Sea Scrolls.
Band 1: Theory of Israel. Brill Academic Publishers, Leiden 2001,
ISBN 90-04-12001-7
• Donald Parry, Eugene C. Ulrich: Studies on the Texts
of the Desert of Judah, the Provo International Conference on the Dead Sea Scrolls – Technological Innovations, New Texts, and Reformulated Issues. Brill
Academic Publications, Leiden 1999, ISBN 90-0411155-7
• James C. VanderKam: Einführung in die Qumranforschung. Geschichte und Bedeutung der Schriften
vom Toten Meer. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998, ISBN 3-8252-1998-4
• Shemaryahu Talmon: Die Schriftrollen von Qumran.
Zur aufregenden Geschichte ihrer Erforschung und
Deutung. Friedrich Pustet, Regensburg 1998, ISBN
3-7917-1592-5
9 Weblinks
• Heinz-Josef Fabry, Ulrich Dahmen (Hrsg.): TheoloCommons: Schriftrollen vom Toten Meer –
gisches Wörterbuch zu den Qumrantexten. KohlhamSammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
mer, Stuttgart
9
Commons: Qumran – Sammlung von Bildern, [9] Klaus Berger: Qumran. Funde – Texte – Geschichte. Reclam, Stuttgart 1998, S. 118–121. ISBN 3-15-009668-5
Videos und Audiodateien
Die Schriftrollen bei Wikisource – Quellentexte [10] Kurt Schubert: Die Gemeinde Vom Toten Meer. Ihre Ent(hebräisch) und Quellentexte (englisch)
stehung und ihre Lehren. Reinhardt, München 1958.
• Die digitalisierten Schriftrollen bei The Israel Museum (englisch)
• Digitale Bibliothek der Qumran-Rollen (englisch)
• Orion Center for the Study of the Dead Sea Scrolls
and Associated Literature (Israel, Hebrew University)
• Thomas Usleber: Die Schriftrollen von Qumran
(überwiegend deutschsprachige Qumran-Literatur
1949–2010)
• Annette Steudel: Qumran-Handschriften. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.):
Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff.
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Einzelnachweise
[1] Klaus Berger: Qumran. Funde – Texte – Geschichte. Reclam, Stuttgart 1998, S. 28. ISBN 3-15-009668-5
[2] Herkunft der Schriftrollen von Qumran. In: epoc.de. 21. Juli 2010, abgerufen am 4. Oktober 2010.
[3] Ernst Würthwein: Der Text des Alten Testaments. 4. Aufl.
Stuttgart 1973, S. 34. ISBN 3-438-06006-X
[4] Heinz-Josef Fabry: Die Handschriften vom Toten Meer
und ihre Bedeutung für den Text der Hebräischen Bibel. In:
Ulrich Dahmen, Hartmut Stegemann, Günter Stemberger
(Hrsg.): Qumran – Bibelwissenschaften – Antike Judaistik.
Paderborn 2006, S. 12. ISBN 3-89710-347-8
[5] Heinz-Josef Fabry: Der Text und seine Geschichte. In:
Erich Zenger u. a.: Einleitung in das Alte Testament. 6.
Aufl. Kohlhammer, Stuttgart 2006, ISBN 3-17-0172786, S. 43
[6] Heinz-Josef Fabry: Die Handschriften vom Toten Meer
und ihre Bedeutung für den Text der Hebräischen Bibel,
S. 14.
[7] Heinz-Josef Fabry: Die Handschriften vom Toten Meer
und ihre Bedeutung für den Text der Hebräischen Bibel,
S. 13.
[8] Beispiele: Peter von der Osten-Sacken: Gott und Belial.
Traditionsgeschichtliche Untersuchungen zum Dualismus
in den Texten von Qumran. Vandenhoeck & Ruprecht,
Göttingen 1969; Martin Hengel: Judentum und Hellenismus: Studien zu ihrer Begegnung unter besonderer Berücksichtigung Palästinas bis zur Mitte des 2. Jahrhunderts
vor Christus. (1969) Mohr Siebeck, 3. Auflage, Tübingen
1988, ISBN 3-16-145270-4, S. 395-420
W. Brownlee: John the Baptist in the New Light of the Ancient Scrolls. In: Krister Stendahl, James H. Charlesworth:
The Scrolls and the New Testament. Harper, New York
1957, Crossroad Publishing Company, New York 1991,
ISBN 0-8245-1136-0, S. 71–90
[11] Joachim Gnilka: Die essenischen Tauchbäder und die Johannestaufe. In: RdQ 3/1961, S. 185–207.
Hartmut Stegemann: Die Essener, Qumran, Johannes der
Täufer und Jesus. Herder, Freiburg 1993, ISBN 3-45104128-6
[12] Barbara Thiering: The Biblical Source of Qumran Asceticism. In: Journal of Biblical Literature. Atlanta 93.1974,
3, ISSN 0021-9231, S. 429–444
Barbara Thiering: Jesus von Qumran. Sein Leben – neu geschrieben. Gütersloher Verlagshaus, 2. Auflage Gütersloh
1996, ISBN 3-579-02201-6
[13] J. L. Teicher: Archaeology and the Dead Sea Scrolls. In:
Antiquity. Oxford 37.1963,145, ISSN 0003-598X, S. 25–
30
[14] Michael Baigent, Richard Leigh: Verschlusssache Jesus.
Droemer Knaur, München 1991, ISBN 3-426-26557-5
Robert Eisenman, Michael Wise: Jesus und die Urchristen. Goldmann, München 1994, ISBN 3-442-12550-2
Robert Eisenman: Jakobus, der Bruder von Jesus. Bertelsmann, München 1998, ISBN 3-570-00071-0
[15] Otto Betz, Rainer Riesner: Jesus, Qumran und der Vatikan. Klarstellungen. Brunnen-Verlag, Gießen 1993, ISBN
3-7655-5750-1
[16] Pinchas Lapide: Paulus zwischen Damaskus und Qumran.
Fehldeutungen und Übersetzungsfehler. GTB, Gütersloh
1993, ISBN 3-579-01425-0
[17] Klaus Berger: Qumran. Funde – Texte – Geschichte. Reclam, Stuttgart 1998, ISBN 3-15-009668-5, S. 137
[18] Carsten Peter Thiede: 7Q – Eine Rückkehr zu den neutestamentlichen Papyrusfragmenten in der siebten Höhle von
Qumran. In: Biblica. Rom 65.1984, ISSN 0006-0887, S.
538–559
[19] Stefan Enste: Kein Markustext in Qumran. Eine Untersuchung der These: Qumran-Fragment 7Q5 = Mk 6,52-53.
Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2000, ISBN 978-3525-53945-3
[20] Werner Harenberg: Gab es Christen vor Jesus?. In: Der
Spiegel. Nr. 2, 1998, S. 126 (online).
[21] Klaus Berger: Qumran. Funde – Texte – Geschichte. Reclam, Stuttgart 1998, S. 21. ISBN 3-15-009668-5
[22] Kasseler Schule der Landschafts- und Freiraumplanung, S.
134
[23] Neil Asher Silberman: The Hidden Scrolls. G. P. Putnam’s
Sons, London 1994, S. 30ff. ISBN 0-399-13982-6
10
[24] Ulrich Sahm, Alexander Schick: Levitikus zum Schnäppchenpreis.
[25] Religion: Einmaliger Jesus. In: Der Spiegel. Nr. 4, 1978
(online).
[26] Vorwort. In: Johann Maier: Die Qumran-Essener. Bd 1.
[27] Qumran In: Kipa-Nachrichtendienst. 30. August 2008.
[28] Google: Schriftrollen vom Toten Meer online, netzwelt,
29. September 2011. Abgerufen am 13. Juni 2012.
[29] Website des Israel Museums Israel Museum (abgerufen
am 27. September 2011)
[30] Museum stellt Bibelhandschriften ins Internet Spiegel Online, 27. September 2011
Normdaten (Werk): GND: 4048098-7
10
EINZELNACHWEISE
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