FRM-GESPRäCH Mit Architekt

Transcription

FRM-GESPRäCH Mit Architekt
Das Magazin über die Metropolregion
FrankfurtRheinMain
Ideen
Spitzenplatz der internationalen Kreativwirtschaft
netzwerke
Exkursionen
Christoph H. Mäckler
Stiftungen in FRM
Exzellenz
Entdeckungen
Unterwegs in Loudoun County, USA
Science-City Riedberg
Regionalpark RheinMain
FRM-Gespräch
Mit Architekt
Plus FRM-pocket-Guide Ausstellungen, Kongresse, Events und mehr
Sommer 2010
Faszinierende Kunst
//
Editorial
Liebe Leserinnen
und Leser
Lassen Sie sich inspirieren von Farben, Formen
oder musikalischen Interpretationen und begeben Sie sich auf kunstvolle Entdeckungsreisen
in die Rhein-Main-Region. Ob klassisches
Konzert oder Kunstausstellung: Kulturelle
Vielfalt macht unsere Region noch lebenswerter –
dafür setzen wir uns ein.
>
Diese Ausgabe von FRM – Das Magazin für die Metropolregion
FrankfurtRheinMain legt den Themenschwerpunkt auf die Kreativ-
wirtschaft. Der Art-Directors Club hat nach 19 Jahren Berlin den Rücken gekehrt
und wird für die nächsten drei Jahre seinen jährlichen Wettbewerb in Frankfurt
veranstalten. Vom 12. bis 16. Mai verwandelt der Verband der führenden Kreativ-
Aktiv für die Region.
Fraport. Die Airport Manager.
köpfe Deutschlands die Mainmetropole in seine Hauptstadt.
FrankfurtRheinMain ist die „Mutter“ der deutschen Agentur-Regionen. Große
www.aktivfuerdieregion.fraport.de
Werbeetats werden hier entschieden, und bedeutende Kreativpreise werden in der
Region vergeben. Die Kreativszene ist jedoch noch viel breiter aufgestellt. Hätten
Sie gewusst, dass einer der weltweit führenden Games-Entwickler in Frankfurt zu
Hause ist? Oder dass der amerikanische Star der letztjährigen Biennale von Venedig
in Offenbach arbeitet? Begleiten Sie uns durch Studios und Ateliers, und lassen Sie
sich überraschen.
Ebenfalls im Mai ist FrankfurtRheinMain Gastgeber eines weiteren Großereig-
nisses, dem Deutschen Stiftungstag. Er steht unter dem Motto „Stiftungen in der
Stadt – Impulsgeber für das Gemeinwesen vor Ort“. Frankfurt liegt auf Platz 2
der Städte mit den meisten Stiftungen pro Einwohner, die Stiftungsdichte in der
Region FrankfurtRheinMain ist ungewöhnlich hoch. Dies hat seine Ursache in der
Geisteshaltung der Bürgerinnen und Bürger, die schon früh Engagement förderten
und ein Klima für freies Denken und eigenständige Ideen schufen. „Tue Gutes und
rede darüber“, heißt es. Wir beschreiben, wie Stiftungen in FrankfurtRheinMain
arbeiten und wirken.
Außerdem in dieser Ausgabe: Die Science City Riedberg, ein weltweit einmaliges
Wissenschafts-, Forschungs- und Wirtschaftszentrum, das im Norden Frankfurts
entsteht, und der Regionalpark RheinMain. Der Grüngürtel, der die gesamte Region
umspannt, lädt ein zu Erkundungen – ob mit dem Rad oder zu Fuß, beim Joggen
Das Magazin über die Metropolregion
FrankfurtRheinMain
Ideen
Spitzenplatz der internationalen Kreativwirtschaft
netzwerke
exkursIonen
Christoph H. Mäckler
Stiftungen in FRM
exzellenz
entdeckungen
Unterwegs in Loudoun County, USA
Science-City Riedberg
Regionalpark RheinMain
FrM-gespräch
Mit Architekt
plus FrM-pocket-guIde Ausstellungen, Kongresse, Events und mehr
oder entspannten Flanieren.
Ich wünsche Ihnen viel Freude bei der Lektüre der neuesten Ausgabe von FRM.
Sommer 2010
Herzlichst Ihre
Der Titel zeigt eine
3-D-Kollage des jungen,
preisgekrönten Frankfurter
Designbüros „Pixelgarten“
zum Thema FRM-Kreativ
Petra Roth
Oberbürgermeisterin Frankfurt am Main
//
Inhalt
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„Die Schönsten
Deutschen Bücher“
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(2009/ 10: Ulrich
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Kritik und Essay
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Zentrum für
junge Literatur
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Im Zeichen von Goethe, Gutenberg und den Brüdern Grimm
sorgen die Buchmesse, Verlage und Autoren für viel Bewegung
in einem der stärksten Epizentren der Literatur
VON MATTHIAS BISCHOFF (TEXT) uNd CAEPSELE (ILLuSTRATION)
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Literatur ist überall in frankfurtrheinMain
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F
1/2/3/4/5/6
Denk-Fabriken
Die Kreativen erobern die alten
Produktionshallen in Offenbach.
Hier: das Loft von Sensory Minds,
einem überaus erfolgreichen
Start-up, in einer ehemaligen
Lederwarenfabrik
vON MARTIN ORTh uND MIchAEl huDlER (FOTOs)
FRM 02 I 09
Ideen >
FRM kreativ
Exzellenz >
Science City Riedberg
Wo Ideen entstehen und sich Netzwerke bilden
Wo die Zukunft des Lebens erforscht wird
36
//
42
Wissenschaft
FrankfurtRheinMain ist ein europäisches Drehkreuz. Mit dem
House of Logistics and Mobility (HOLM), das zwischen Flughafen
und Frankfurter Kreuz entsteht, rückt die Logistik-Region an die
Weltspitze vor
von Martin orth und Michael hudler (Fotos)
Geodaten
1
49 ° 3 8 '32.93 "N
08 ° 38 '18 .93"E
F
1
Die Macher
Stefan Walter und Jack Thoms
treiben das Projekt „House of
Logistics and Mobility“ in den
Gateway Gardens voran
40 41
FrM 02 i 09
Entdeckungen >
Regionalpark
RheinMain
//
//
Es ist ein Text, so klein und
Text folgt
zart.
Er ist von ganz besondrer Art. Unglaublich ist er
anzusehn. So fließend und so
wunderschön.
Lebensqualität
SO
VIEL BIO
steckt in der region
Vom Biohof bis zur Öko-Supermarktkette: In FrankfurtRheinMain konzen­
trieren sich mehr Bio­Unternehmen und Öko­Verbände, als man denkt. Eine
Rundreise zu den Orten, an denen FRM sich von seiner natürlichsten Seite zeigt
von Marc-Stefan andreS und MarkuS Hintzen (fotoS)
>
Lebendige Ökobranche
Kuh „Andorra“ mit Kälbchen
auf dem Dottenfelder Hof und
glückliche Schweine auf der
Domäne Mechtildshausen
„Trinkt sie noch nicht?“, fragt Margarethe Hinterlang
Fläche lag im vergangenen Jahr bei 9,1 Prozent; nur Berlin und
und schaut in die Eckbox im großen Kuhstall des
Brandenburg bieten noch mehr Bioanbaufläche. Allerdings
Dottenfelder Hofs. Auf dem Stroh steht Kuh Andorra mit ihrem
vor zwei Stunden geborenen Kälbchen. Leicht tapsig bewegt sich
das Jungtier durch die Box, saugt am Hals der Mutter – aber nicht
dort, wo es soll. Margarethe Hinterlang beobachtet die Szene
sind nicht nur die rund 1600 landwirtschaftlichen Bio-Betriebe
erfolgreich, sondern auch die übrigen 600 Bio-Unternehmen in
Hessen. Das in Fulda gegründete und heute im südhesssischen
Bickenbach ansässige Bio-Lebensmittelunternehmen Alnatura
noch ein wenig, öffnet das Gatter und springt in die etwas tiefer
etwa, das mit 50 Biosupermärkten deutschlandweit vertreten
liegende Box. „Jetzt werden meine ganzen Sachen dreckig“, ruft
ist. Tegut aus Fulda wiederum hat in den vergangenen 30 Jahren
sie lachend, während sie mit beherztem Griff das Kalb zum Euter mit 300 Filialen eines der größten Bio-Sortimente unter den
führt. Margarethe Hinterlang kennt sich aus mit Tieren, denn sie
ist nicht nur Öffentlichkeitsarbeiterin des Demeter-Hofs in Bad
Supermarktketten aufgebaut. Für weiteres Knowhow sorgen
in der Region die Öko-Test-Redaktion in Frankfurt, das Öko-
Vilbel, sondern neben dem Schulbauernhof auch für die Kälber Institut, das neben Freiburg und Berlin auch in Darmstadt
zuständig. Die freundliche und zupackende Landwirtin ist ein forscht und berät, oder der Demeter-Bund, ebenfalls in Darmgutes Beispiel für viele engagierte Bioarbeiter in Frankfurt
stadt.
RheinMain.
Die bundesweit 5000 Bioland-Mitgliedsbetriebe kommen ebenHier lebt die Biobranche – und das nicht erst seit dem Boom
der vergangenen Jahre, in denen sich der Bio-Lebensmittelum-
46 47
falls über ihren Verband in FrankfurtRheinMain zusammen.
Dessen Sprecher Gerald Wehde sitzt in Mainz unweit des Bahn-
satz in Deutschland von 3,5 (2004) auf 5,8 Milliarden Euro
hofs mit seinen Kollegen auf einer Etage eines hübschen Altbaus.
(2008) steigerte. Hessen nimmt dabei eine Spitzenposition ein:
Wehde und weitere rund 120 Mitarbeiter beraten die Bioland-
Der Bio-Anteil an der gesamten landwirtschaftlich genutzten
Unternehmen und machen Lobbyarbeit für Bio-Produkte, die
frM 02 i 09
Menschen >
Architekt Christoph
H. Mäckler
Wie Stadt und Region ihr Gesicht verändern
Wo Natur und Kultur zum Rendezvous bitten
Es ist ein Text, so klein und
zart. Er ist von ganz besondrer Art. Unglaublich ist er
anzusehn. So fließend und so
wunderschön.
Kreativwirtschaft
Die ehemalige Fabrikstadt entwickelt sich zum
Kreativ-Zentrum am Main. In alten Hallen und Schuppen
entstehen schicke Lofts und Ideen-Werkstätten.
Jetzt kommt der neue Hafen
20 21
Über FRM
//
+ Dodona Manor war der Ruhesitz von
George C. Marshall (1880-1959) – und
der einzige Luxus des bescheidenen
– Anzeige –
03 Editorial > Petra Roth
06 Ideen: FRM kreativ
24 Exzellenz > Science City Riedberg
34 FRM-News
35 FRM-Pocket-Guide
36Entdeckungen >
Regionalpark RheinMain
42Menschen >
GIESSEN
FULDA
LIMBURG
Architekt Christoph H. Mäckler
48Netzwerke: Hochburg der
KRONBERG
Stiftungen
56Exkursionen >Unterwegs
in Loudoun County
66 Vorschau
Impressum
SCHWALBACH
HOFHEIM
Wiesbaden
BAD HOMBURG
FRANKFURT
NEU ISENBURG
HANAU
OFFENBACH
FLÖRSHEIM
MAINZ
ASCHAFFENBURG
GROSS-GERAU
DARMSTADT
BICKENBACH
Klimaschutz ist
unbezahlbar.
Aber nicht teuer.
Ökostrom und klimaneutrales Erdgas von ENTEGA.
WEINHEIM
4 5
FRM 01 I 10
WALD MICHELBACH
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//
Ideen
FRM Kre ativ >
6 7
FRM 01 I 10
Zum Gipfel der Kreativität
trifft sich der Art Directors
Club (ADC) auf dem Frankfurter
Messegelände
Neues schaffen, gute Ideen nutzen, kreative
Netzwerke knüpfen. In FrankfurtRheinMain hat
die Kultur- und Kreativwirtschaft Zukunft. Die
Branche wirkt wie ein Magnet auf Impulsgeber
aus Design, Kunst, Werbung, Architektur oder
Games-Industrie. Ein Ausrufezeichen ihrer kreativen Kompetenz: Der Gipfel des Art Directors
Club findet zum ersten Mal Frankfurt statt.
//
Ideen
Kunst: Wie ein Kalifornier
aus Offenbach in Venedig
Karriere machte.
//
>
Mike Bouchet lacht. Andere hätten geweint. Gerade ist sein Einfamilienhaus unterge-
gangen. Untergegangen? Ja. Der amerikanische Künstler Mike Bouchet hatte für die
letztjährige Biennale in Venedig ein typisch US-amerikanisches Einfamilienhaus konstruiert. Es
GEODATEN
1
50°06'08.95"N
0 8 °4 5 '4 9 . 6 8 " E
sollte im Kanal am Arsenale schwimmen und den Traum von Eigenständigkeit und Individualität
symbolisieren – als kommerzielle Illusion. Aber bei der Installation sank das Objekt „Watershed“ – zu
sehen als Youtube-Video unter dem Titel „Venice Biennale’s floating house shipwrec“. Die italienische Marine deklarierte das Haus nach einigen Diskussionen als Schiffswrack – mit der Auflage
F
allerdings, es schon bis zum kommenden Tag zu bergen. Und das gelang. „Ich war begeistert von
dem Haus und wie es aussah, als es aus dem Wasser kam“, sagt Bouchet. „Wow, it’s done! Das Haus
hat durch die Aktion erst meine Signatur erhalten.“ Er hat es bewusst nicht wieder in den Ursprungszustand zurückversetzt.
Mike Bouchet amüsiert sich noch immer über die Umstände, die ihm weltweite Aufmerksamkeit
gebracht und ihn zum Star der Biennale di Venezia gemacht haben. Jetzt sitzt er mit der für ihn
charakteristischen Kopfbedeckung, der Schiebermütze, in seinem großräumigen Offenbacher
Atelier – zwischen Holzskulpturen, Ölgemälden und einer Palette Kataloge. Hier arbeitet er, in
Frankfurt lebt er. Ein ehemaliger Kunststudent der University of California in Los Angeles (UCLA)
Schirn Kunsthalle
in FrankfurtRheinMain. Er hatte in der Werbung gearbeitet und sich nach 1999 in New York auf
Performance und Objekte konzentriert, als er auf einer Ausstellung seine heutige Frau, eine Frankfurter Galeristin, kennenlernte. 2004 zog es den 1970 geborenen Kalifornier dann an den Main.
Inzwischen haben die beiden zwei Söhne. Was ist in der „alten Welt“ anders für den Kunstschaffenden? „Bis auf wenige Menschen in ein paar großen Städten interessiert sich in den USA niemand
für Kunst“, sagt Bouchet. „Wenn ich bei einer Firma wegen Material angerufen habe, meldete ich
mich immer als Filmemacher oder Designstudent. Wenn ich gesagt hätte, ich sei Künstler, hätten
sie sofort aufgelegt. Das ist hier anders.“ Selbst die ausgefallensten Materialien wie Fiberglas für
Projekt Watershed Der Beitrag von Mike Bouchet
zur Biennale in Venedig 2009
zeigt ein typisch amerikanisches
Einfamilienhaus. Es schwamm
im Hafenbecken – bis es sank …
BMW und Ferrari.“ Darüber hinaus sei die Kunstszene in FrankfurtRheinMain sehr international,
die Ateliers seien billig und das Leben mit der Familie wesentlich einfacher als in amerikanischen
Großstädten. Man merkt, der Mann fühlt sich wohl.
Ein weiterer Pluspunkt für ihn als Vielreisenden: die gute Infrastruktur. Bouchet ist ein Fan von
Hauptbahnhof und Flughafen. Sein nächster großer Auftritt findet allerdings fast vor seiner Haustür statt. Die Kunsthalle Schirn zeigt vom 1. Juli bis zum 12. September 2010 die Ausstellung „Mike
Bouchet – Neues Wohnen“. Dort stellt der Künstler Bauteile des untergegangenen Hauses in einer
neuen Konstellation als Skulpturengruppe aus – schwimmend oder im Raum schwebend. Danach
geht’s auf Tour, nach Wien, Paris und München.
8 9
FRM 01 I 10
\\
Mike
Bouchet
Der Biennale-Star
Tim Wegner
seine Arbeiten und Installationen findet er in FrankfurtRheinMain. „Hier bin ich ein Kunde wie
Mike Bouchet
Der US-Künstler ging in
FrankfurtRheinMain vor
Anker. Er schätzt die
kreative Atmosphäre
//
Ideen
SHANTEL
Der musik-erfinder
>
Stefan Hantel läuft oft durch das Frankfurter Bahnhofsviertel. Aber er wird nicht
erkannt, obwohl er alias „Shantel“ seit Jahren einer der erfolgreichsten deutschen
Musiker ist. Zumindest im Ausland, vielleicht liegt’s daran. Shantel hat zahlreiche Alben veröffent-
GEODATEN
1
5 0°0 6'30. 51"N
0 8 °4 0 ' 0 7. 9 4 " E
licht, unter anderem erhielt er zweifach Platin in der Türkei. Auf MTV Balkanika sind seine Songs
wie „Bucovina“ oder „Disko Partizani“, ein Mix aus Electro und Folklore, wahre Hymnen. Kein
anderer deutscher Musiker ist so oft auf Tour wie er. Über 250 Shows zwischen Istanbul und
Helsinki stehen pro Jahr in Shantels Kalender. 2006 wurde er als erster und einziger deutscher
F
Künstler mit dem BBC Award for World Music ausgezeichnet, einer der wichtigsten Preise für Weltmusik. Was ist das für eine Musik, mit der Shantel so erfolgreich ist? „Stefan Hantel hat eine neue
paneuropäische Popmusik geschaffen, die überall auf der Welt verstanden wird“, sagt Jean Trouillet,
ausgewiesener Experte und Leiter von Shantels Label „Essay Recordings“, das im Frankfurter
Bahnhofsviertel zu Hause ist.
Zum Interview in den Räumen seiner Plattenfirma kommt Stefan Hantel mit Batschkapp und Schal.
Essay Recordings
Essay Recordings
Bucovina Club
Stefan Hantel (Mitte)
und seine Band sind
Stars der Weltmusik
und 250 Tage im Jahr
auf Tournee
Im Gespräch wirkt er ganz anders als der Shantel, der das Publikum mitreißt. Eher wie ein Designer
oder Grafiker – der er eigentlich werden wollte. Leise, ruhig, nachdenklich erzählt er seine Geschichte. „Ich habe in Darmstadt Kommunikationsdesign studiert und wollte Kreativ-Direktor
werden. Gewohnt habe ich Ende der 1980er-Jahre in einer großen Altbauwohnung am Kaisersack
direkt gegenüber vom Frankfurter Hauptbahnhof. Weil ich Geld fürs Studium brauchte, habe ich
in meiner Wohnung Parties organisiert und Musikstücke produziert. Am Anfang in meinem Schlafzimmer. Wir haben gefeiert, bis das Ordnungsamt kam.“ Das war einkalkuliert. Der Erfolg in diesem
Maße nicht. Die erste CD lief gut, schnell kamen viele Einladungen ins Ausland. „Das ging bis 2001
so. Dann wurde es Zeit für etwas anderes.“ Stefan Hantel reiste in die Heimat seiner Großeltern, in
die Bukowina, einen Landstrich zwischen der Ukraine und Rumänien. Im Kopf hatte er mythische
Geschichten dieser Vielvölkerregion. Aber in der postsozialistischen Welt fand er nur verwaiste
Städte vor. Der Mythos existierte nur noch in seiner Imagination. „Das war die Initialzündung“,
Musik: Wieso der Musiker
mit dem Bucovina Sound
aus Frankfurt international
gefeiert wird.
10 11
//
FRM 01 I 10
sagt Stefan Hantel – er fuhr zurück mit der Inspiration für seinen eigenen Stil, den Bucovina Sound.
„Wo sonst, wenn nicht in dieser internationalen Stadt Frankfurt, hätte eine paneuropäische Popmusik entstehen können?“ Seine Geburtsstunde erlebte das Projekt 2002 im Schauspiel Frankfurt.
Dort organisierte Shantel den ersten „Bucovina Club“ – seitdem sein Klangzeichen. Im Frühjahr
tourte er als DJ durch europäische Clubs, im Sommer bespielt er mit dem Bucovina Club Orkestar
die großen Festivals auf dem Kontinent: Montreux, Roskilde, La Rochelle. Das Heimspiel findet am
19. August 2010 im Amphitheater Hanau statt. \\
Shantel „Authentic“ ist
im Sommer auf allen großen
Festivals zu hören
//
Ideen
Typografie: Warum der Amerikaner
in Bad Homburg preisgekrönte
Schriften gestaltet.
>
Dan
Reynolds
Der Schriften-Designer
Man sah ihm ein wenig an, dass der Anzug nicht sein bevorzugtes Kleidungsstück ist.
Aber natürlich trug Dan Reynolds ihn gerne, als er im Februar 2010 bei einem Festakt
in Frankfurt am Main den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland in Gold erhielt. Es war eine
kleine Sensation. Erstmals wurde eine Schrift mit dem „Preis der Preise“ ausgezeichnet. Der Amerikaner hat die Schrift „Malabar“ entwickelt. „Den Deutschen Designpreis als Schriftdesigner zu
erhalten“, sagte Reynolds bei der Preisverleihung, „ist etwas ganz Außergewöhnliches, denn mit
dem Preis wird weit mehr ausgezeichnet als nur die Schrift. Durch den Award wird Schriftgestaltung in das Zentrum der Designwelt gerückt.“ Tatsächlich treten mit dem Preis Produkte in den
Fokus, mit denen fast jeder Mensch täglich zu tun hat, über die sich aber kaum jemand Gedanken
macht, geschweige denn sie als käufliches Produkt wahrnimmt. Außer Dan Reynolds und einigen
wenigen anderen Menschen.
Reynolds arbeitet als Schriften-Designer und Typografie-Experte für Linotype, einen weltweit füh-
renden Anbieter von Schriften und Schriftenlösungen. Die Firma mit Hauptsitz in Bad Homburg ist
ein Tochterunternehmen der US-amerikanischen Monotype Imaging Inc. Zu den Klassikern von
Linotype zählen so bekannte Schriften wie Univers, Frutiger oder Helvetica, eine der am meisten
verbreiteten Schriftarten. Stolze 12 000 Schriftfamilien zählt die unternehmenseigene Datenbank.
Dan Reynolds hat in monatelanger Feinarbeit die „Malabar“ entwickelt, eine Schrift, die für die Verwendung in modernen indischen Tageszeitungen zugeschnitten ist. „Die Arbeit“, erzählt er, „fängt mit
der digitalen Gestaltung eines Buchstabens an – meist ein ,a‘ oder ein ,n‘.“ Auch der Weißraum der
Buchstaben muss definiert werden, damit sie in jeder Kombination harmonisch aussehen. Und dann
kommen noch die Schriftschnitte wie Fett, Mager und Kursiv hinzu. Parallel entwickelte Reynolds
für „Malabar“ auch die 600 Zeichen, die für den Zeitungssatz des indischen Schriftsystems Devanagari notwendig sind. Eine aufwendige, zeitintensive Feinarbeit.
Dan Reynolds’ Arbeitsplatz ist heute in Bad Homburg, Grafikdesign hat er in den USA und Kom-
munikationsdesign an der Hochschule für Gestaltung Offenbach studiert. In Großbritannien, an
der renommierten Universität in Reading, absolvierte er ein Masterstudium für Typeface Design
und spezialisierte sich auf die Entwicklung von nicht-lateinischen Schriften. Mittlerweile gehört
GEODATEN
Reynolds zu den Jungstars der Typo-Szene. In Bad Homburg entwickelt er – in Jeans und Kapuzenstellung sich ausgerechnet in FrankfurtRheinMain konzentriert? „Erstens wurde der Druck mit
beweglichen Lettern in Mainz erfunden“, sagt Reynolds. „Frankfurt ist die Stadt der Buchmesse.
In Offenbach haben die bedeutenden Schriftgießereien Gebr. Klingspor und die D. Stempel AG
Typografiegeschichte geschrieben. Klingspor wurde später von Stempel übernommen, die Stempel
AG ging in Linotype auf.“ Übrigens: Dan Reynolds stammt aus Baltimore, der amerikanischen
Ostküstenstadt, in der Ottmar Mergenthaler 1886 die Linotype-Setzmaschine erfand. 12 13
FRM 01 I 10
\\
50°1 2'59.8 8"N
0 8 ° 3 6 '4 1 . 9 8 " E
Tim Wegner
pulli – eigene Schriften und ergänzt Kunden- und vorhandene Schriften. Warum die Schrifther-
1
F
Der Designpreis 2010 ging eine Auszeichnung in Gold des wichtigen
Designpreises an Linotype
für die Schrift „Malabar“
von Dan Reynolds
Dan Reynolds Der Jung-Star der TypoSzene ist international
ausgebildet und arbeitet
in Bad Homburg
//
Ideen
Crytek
>
Die Spiele-Entwickler
Cevat sprintet den Gang entlang. Nicht hektisch, aber doch mit Blick auf die Uhr.
Gleich geht sein Flieger in die USA. In Kalifornien trifft er seine Partner von Electronic
Arts (EA), einem der weltweit größten Unternehmen für Computer- und Videospiele. Die Verabschiedung des globalen Marketingplans für „Crysis 2“ steht auf der Tagesordnung. Dann geht es
weiter nach New York. Dort wird Cevat der internationalen Entertainment-Presse das neue Spiel
vorstellen – und erklären, warum es der „Hit des Jahrtausends“ wird. Cevat Yerli, im Polohemd
und mit einer kleinen Cola-Flasche in der Hand, wirkt jugendlich, sympathisch und ansteckend
enthusiastisch. Nicht ohne Grund. Er ist CEO von Crytek. Die Firma mit Sitz an der Hanauer Landstraße gehört in der Games-Welt zu den ganz Großen. Mit „Crysis 2“ ist ihr wieder ein Coup gelungen, eine neue Dimension in der angesagten 3-D-Welt der virtuellen Spiele, schwärmt Cevat.
„Das Spiel stellt grafisch alles bisher Dagewesene in den Schatten und verleiht dem Begriff Fotorea­
lismus eine völlig neue Bedeutung.“ Die Entwicklung hat das Potential, die Entertainment-Branche
zu revolutionieren.
Angefangen hat die Erfolgsgeschichte der drei Brüder Cevat, Avni und Faruk Yerli in Coburg.
Würden sie nicht so unverschämt gut aussehen, hätte man die Söhne türkischer Eltern als Computernerds bezeichnen können. Am liebsten spielten sie den ganzen Tag am PC. Damals nicht gerade
die aussichtsreichste Grundlage für eine große Karriere. Aus ihrer Leidenschaft wird ihre Ge­
schäfts­idee: Spiele entwickeln. 2004 kommt der Durchbruch für die Autodidakten. Ihr erstes Produkt, „Far Cry“, verkauft sich 2,7 Millionen Mal. Die Branche wird hellhörig. Und die Yerli-Brüder
legen nach, entwickeln für „Crysis“ und „Crysis Warhead“ überzeugende Cutting-Edge-Technologie
und grafische Innovationen. 2006 der Umzug nach Frankfurt. Cevat, dem kreativen Kopf des Trios,
war das Pendeln vom Flughafen in die oberfränkische Provinz zu viel geworden. „Hier haben wir
die Verkehrsinfrastruktur und den Internetknotenpunkt“, sagt Cevat. Der ist wichtig, denn die von
GEODATEN
1
Crytek entwickelte CryEngine wird zunehmend von der Industrie für Simulationen, Filme oder
50° 7'52.93"N
0 8 °4 5 '4 8 . 6 3 " E
Lernumgebungen genutzt. Es handelt sich um eine eigenständige Software auf Basis derer man ein
komplettes Spiel entwickeln kann. Sie ist das Herzstück eines Spiels, vergleichbar mit dem Motor
eines Autos. Crytek in der ehemaligen Jade-Fabrik an der Hanauer Landstraße ist das Spitzenunternehmen der Games-Szene in FrankfurtRheinMain. Auf zwei Etagen arbeiten 300 Entwickler,
F
Grafiker und Programmierer aus mehr als 30 Nationen in abgedunkelten offenen Räumen. Weitere
300 Mitarbeiter beschäftigen die Tochterstudios in Kiew, Budapest, Sofia, Seoul und Nottingham. Faruk koordiniert die Standorte, Avni kümmert sich ums Geschäft. Dieses Jahr soll der Umsatz trotz
der schwierigen Lage auf dem Spielemarkt weiter steigen. Cevat hat die Zukunft im Blick: „Wir
haben noch fünf Projekte in der Pipeline.“
\\
Crytek
Bestseller
Crysis ist das CrytecErfolgsspiel, die Szene
wartet auf Crysis 2
14 15
FRM 01 I 10
Die Yerli-Brüder
Faruk, Cevat und Avni (v. l.)
sind Crytek, das Flaggschiff der deutschen
Games-Industrie
Games-Industrie: Wie drei junge
Männer aus der Provinz in Frankfurt
zu Stars der Spielebranche wurden.
//
//
Ideen
Oliver REESE
ALBERT SPEER
Schauspielintendant, Regisseur
STADTPLANEr, Architekt
>
„Frankfurt als Herz der Metropolregion Frankfurt Rhein-Main verfügt wie keine
„Ab und zu werde ich gefragt, wie ich denn bloß freiwillig Berlin verlassen und
andere Stadt in Deutschland über die Fähigkeit, sich innerhalb kürzester Zeit und
nach Frankfurt gehen konnte. Ich kann nur sagen, ich habe mit Wonne den
mit einer unglaublichen Vehemenz immer wieder neu zu erfinden. Ob im Städte-
umgekehrten Suhrkamp gemacht. In Frankfurt geht viel, und das erstaunlich
bau oder im Geistesleben, in der Wirtschaft oder in der Kultur – das Neue findet
schnell. Alle wissen, dass hier Power – um das beängstigende Wort Macht zu
seinen Weg nach Deutschland oft über die Region FrankfurtRheinMain, die eine
vermeiden – vorhanden ist, dass Leute da sind, die entscheiden können und
Drehscheibe und ein wichtiger Marktplatz für Waren, Ideen und Kapital ist. Was
deren Herzen höher schlagen, wenn es gute neue Ideen gibt. Die Wege sind
unsere Region von anderen Regionen unterscheidet? Kreative sind in Frankfurt­
kurz. Alle beeilen sich, wenn es darum geht, die Neuen in den Kontext der Ge-
RheinMain unter Zugzwang: Wer hier seine Geschäftsidee umsetzen will, braucht
sellschaft, der Stadt, des kreativen Zentrums einzuführen. Stadt und Region
starke Nerven und baldigen finanziellen Erfolg. Auf der einen Seite kann das von
sind überschaubar und konzentriert genug, dass sich neue Impulse unheimlich
Vorteil sein, denn nur wirtschaftlich tragfähige Ideen überstehen die Startphase.
schnell verbreiten. Gute Leute an der Uni, in den Agenturen, in der Museums-
Auf der anderen Seite sollte die Region dafür Sorge tragen, dass es Angebote gibt,
und Kunstszene, Architekten und schließlich Leute in Oper und Theater haben
räumliche und institutionelle „Inkubatoren“, die auch Experimente zulassen, da-
Lust, ein phantasievolles, überraschendes, sinnliches Gegengewicht zu Denken
mit das spielerische Element der Kreativität nicht verlorengeht.“
und Kraft der hohen Türme und ihrer Bewohner zu bilden. Die Stadt(-gesell-
Warum
FrankfurtRheinMain
ein kreativer Ort
ist.
schaft) ist ein begieriges Publikum, Frankfurt und die Region unsere Bühne.
Ein paar Neubauten sind eingestürzt. Es ist noch Luft nach oben.“
JOHN BIELENBERG
Designer, Initiator von „project m“
„Ich habe Frankfurt früher immer nur als Banken- und Businessstadt wahrge-
nommen. Aber dann habe ich festgestellt, dass man nur etwas tiefer eintauchen
muss, um auf sehr kreative Menschen zu treffen, die sich mit wirklich interessanten Projekten beschäftigen. Frankfurt hat sehr viel kreatives Potenzial – es verbirgt sich direkt unter der Oberfläche. Diese Magie des Ortes offenbart sich aber
nicht ohne Weiteres für Außenstehende.“
MAx HOLLEIN
Museumsdirektor, Kurator
„Kultur und Kreativität werden zunehmend als ökonomisch verwertbare Stand-
ortfaktoren betrachtet. Gerade in einer Wirtschaftsmetropole mit internationaler Strahlkraft wie Frankfurt spielen die sogenannten „weichen Faktoren“
eine wichtige Rolle im Konkurrenzkampf zwischen den Städten und Regionen.
Mehr als das jedoch bilden sie eine Grundlage für Lebensqualität und das sozi-
SUSANNE GAENSHEIMER
Direktorin des MMK, Biennale-Kuratorin
ale Miteinander. Frankfurt besitzt eine beeindruckende Dichte an Museen, Ga-
16 17
lerien und Kulturinstitutionen. Werke von internationalen Künstlerinnen und
„Den kulturellen Nährboden Frankfurts bilden die Menschen in Frankfurt selbst.
Künstlern sind hier in regem Wechsel zu sehen, zahlreiche Ausstellungen zie-
Sie setzen sich kritisch mit ihrer Stadt und deren Entwicklung auseinander. Durch
hen ein bundesweites Publikum an. Stadt und Region bilden mit ihren hochak-
diesen Diskurs kann viel Neues entstehen. Die Mischung aus Überschaubarkeit
tiven Kulturinstitutionen, ihrer lebendigen Musik-, Theater- und Opernszene,
und hoher Internationalität führt zu gut vernetzten Freiräumen. Zudem ist das
der Universität und den Hochschulen, den Medienhäusern, Verlagen, Werbe-
private Engagement der Bürger dieser Stadt sehr groß. Die Fördermittel als Basis
unternehmen und vielem mehr äußerst attraktive Plattformen der Begegnung
jedes Schaffens sind beachtlich. Und nicht zuletzt ist die Offenheit des Frankfur-
und des kreativen Austauschs. Hier werden Dialoge initiiert, die das kreative
ter Publikums ganz außergewöhnlich hoch. All diese Faktoren führen zu einer
Potenzial der Region bestimmen.“
beeindruckenden kreativen, kuturellen Dichte.“
FRM 01 I 10
//
Ideen
>
Andrej Kupetz und Lutz
Dietzold (l.) vom Rat für
Formgebung. Er verleiht den
Deutschen Designpreis
Claus Fischer holte den ADCGipfel nach Frankfurt. Markus
Weisbeck (oben) übernimmt die
Art Direction für den Event
ADC-Gipfel
Art directors club deutschland in FRM
Claus Fischer ist ein Coup gelungen. Er hat den
jährlich stattfindenden Gipfel des Art Directors
Club für Deutschland (ADC), das größte Branchentreffen dieser Art im deutschsprachigen
Raum, für vorerst drei Jahre nach Frankfurt geholt. 19 Jahre lang fand das Treffen der Top-Kreativen in Berlin statt. Jetzt setzte er sich mit seinem Konzept gegen die Mitbewerber Hamburg,
Düsseldorf, München und Berlin durch. Claus
Fischer ist Geschäftsführer der Marketing- und
Event-Agentur Voss+Fischer und im ADC-Vorstand zuständig für Ausstellungen und Kongresse. Für die Bewerbung hatte er sich die Unterstützung von Politik und Wirtschaft eingeholt, ein
Konzept für eine hochkarätige diskursive Veranstaltung in der Stadt vorgelegt und mit dem Kreativstandort FrankfurtRheinMain geworben.
Der Art Directors Club für Deutschland ist eine
der weltweit ersten Adressen für Ideen. 577
Kreative aus den Bereichen Werbung, Wort, Bild,
Design, Editorial, Fotografie, Illustration, Funk,
Film, Interaktive Medien und räumliche Inszenierung haben sich in ihm zusammengeschlossen.
„FrankfurtRheinMain ist zwar nur die drittgrößte
Sektion im Art Directors Club nach Berlin und
Hamburg. Sie ist aber sehr stark diversifiziert und
bildet den gesamten ADC mit allen Kommunikationsformen ab“, sagt Fischer. Eine Stärke liege in
18 19
FRM 01 I 10
der digitalen Kommunikation und in der Kommunikation im Raum. Diesen Trumpf spielt Fischer in
Frankfurt aus. Mit dem den ADC-Mitgliedern Markus Weisbeck und seinem Design-Büro Surface
haben sie die Art Direction für den Event übernommen. Frank Brammer von Franken Architekten verantwortet die Architektur und gemeinsam
haben sie eine Installation für die Halle 5.0 auf
dem Messegelände geschaffen, die ein bleibendes
Bild im Kopf hinterlässt.
Auf dem Messegelände finden der Wettbewerb,
die Ausstellung und der Kongress statt. Die besten
Arbeiten werden auf der Awards Show mit den berühmten Nägeln in Gold, Silber und Bronze geehrt.
Die eigens für die Jury angelegte Ausstellung, die
größte Kreativshow der Welt, zeigt auch die Beiträge zum Nachwuchswettbewerb. Über 50 Kreative
werden auf dem Kongress einen Einblick in
ihre Ideen gewähren. Das wirklich Neue sind die
„Stadtgespräche“. Der Gipfel (12. bis 16. Mai 2010)
geht mit hochkarätigen Veranstaltungen in die
Stadt. Im Museum für Angewandte Kunst, im
Schauspiel und in den Greentowers der Deutschen
Bank gehören der Modemacher Paul Smith, der
Architekt Albert Speer und Design-Legende Dieter
Rams zu den Top-Sprechern. Fischer hofft auf reges Interesse. „6000 Besucher sind Benchmark“,
sagt er. „Diesen Rekord wollen wir knacken.“
Holger Kube
Ventura hatte die
Idee zu „New Frankfurt Internationals“
Rat für
Formgebung
Frankfurter
Kunstverein
Jedes Jahr im Februar richten sich die Augen
der Designer national und international auf Frankfurt. Denn dann wird der Deutsche Designpreis,
die höchste offizielle deutsche Auszeichnung in
diesem Bereich, vom Rat für Formgebung anlässlich der Eröffnung der internationalen Messe Ambiente feierlich vergeben. Dieses Jahr waren 1200
Produkte nominiert – darunter etwa ein Viertel
aus dem Ausland. 45 Leistungen aus den Bereichen Produkt- und Kommunikationsdesign
wurden ausgewählt. Zehn Gewinnern sprach die
unabhängige Jury die Auszeichnung in Gold zu.
Die „Preisliste“ liest sich wie das Who’s Who des
deutschen Designs – mit einigen Überraschungen
Die Idee ist so einfach wie überzeugend. Warum
nicht Künstler, die einen biografischen Bezug zu
Frankfurt haben, in regelmäßigen Abständen unter
einem bestimmten Motto ausstellen, fragte sich
Holger Kube Ventura, seit einem Jahr Direktor des
Frankfurter Kunstvereins. Daraus entstanden ist
das Projekt „New Frankfurt Internationals“. Unter
diesem Label werden der Frankfurter Kunstverein,
das MMK Zollamt und die Städelschule erstmals
vom 11. Dezember 2010 bis zum 20. Februar 2011
etwa 40 Künstlerinnen und Künstler ausstellen,
die hier studieren oder studiert haben oder in der
Region leben. Das Thema: Neue Erzählformen.
Deutscher Designpreis
Der Deutsche Designpreis gilt als „Preis der Preise“. Kein anderer Designpreis stellt ähnlich hohe
Anforderungen. So kann ein Designer nur dann am
Wettbewerb teilnehmen, wenn sein Produkt bereits
national oder international ausgezeichnet wurde.
Unter dem Namen „Bundespreis Gute Form“ wurde
der Designpreis 1969 erstmals vergeben – damals
noch in Darmstadt. Heute sitzt der Rat für Formgebung in der Dependance auf dem Frankfurter Mes­
se­gelände. „Der Designpreis ist wie eine TÜV-Plakette, ein Qualitätsmerkmal für ein Produkt oder einen Designer“, sagt Andrej Kupetz, Geschäftsführer
des Rats für Formgebung. „Gerade in schwierigen
Zeiten ist er ein wichtiges Marketinginstrument.“
neue initiative
„Die Kunst und die mehr als 1000 in der Stadt
lebenden Künstlerinnen und Künstler sind ein
wichtiger Bestandteil der Identität Frankfurts“,
sagt Kube Ventura. „Mit über 200 Atelierräumen,
einer breiten Landschaft aus Museen, Ausstellungsorten und Kunstförderern sowie der international profilierten Städelschule ist Frankfurt ein
Hot Spot des Betriebssystems Kunst. Nur leider
ist das viel zu wenig bekannt.“ Eine Long­list mit
400 Namen steht bereits. Derzeit sind drei Kuratoren auf Atelierbesuch. Die Ausstellung soll der Pilot einer künftigen Triennale in Frankfurt­RheinMain
sein. „New Frankfurt Internationals“ könnte
zukünftig alle drei Jahre ein weithin sichtbares
Schaufenster des Kunstschaffens sein.
Hess. Staatstheater Wiesbaden (2)
Ideen
TANZ
Jörg Baumann
Gemeinsam in Bewegung
Darmstadt Direktorin Mei Hong
Lin aus Taiwan ist klassisch aus­
gebildet, aber stark vom Tanztheater der Pina Bausch geprägt
Wiesbaden Stephan Thoss setzt
auf einen Mix aus Klassik und Ausdruckstanz. Im Mai führt er seine
Fassung von „Schwanensee“ auf
Barbara Aumüller (2)
//
GEODATEN
1
50°07'30.66"N
0 8 °4 0 ' 0 3 . 5 7 " E
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>
FrankfurtRheinMain ist in Bewegung. Das gilt natürlich immer, besonders aber in
diesem Mai: Frankfurt, Darmstadt, Mainz und Wiesbaden bieten zusammen einen
aufregenden, anregenden, beeindruckend vielfältigen Blick auf den zeitgenössischen Tanz. „Tanz
Frankfurt Rhein-Main“ heißt der Event, der bewusst kein Festival sein will und doch einen Monat
lang den Tanz feiert. Einfach, indem die großen Tanz-Institutionen der Region sichtbar machen,
was sie an hochkarätigen Tanz-Projekten ohnehin in diesen vier Wochen zu bieten haben: rund 20
eigene und internationale Aufführungen von Avantgarde bis Klassik – auf höchstem Niveau.
Motor des städteübergreifenden Tanz durch den Mai ist die vom Kulturfonds geförderte „TanzofF
fensive Frankfurt RheinMain“, ihre Kraftmaschine, das Künstlerhaus Mousonturm und sein Intendant Dieter Buroch. Er, der unermüdlich Begeisterungsfähige, war es auch, der die kreativen Köpfe
der Region für „Tanz Frankfurt Rhein-Main“ an einen Tisch brachte: die Tanzdirektorin des Staatstheaters Darmstadt, Mei Hong Lin, den Ballettdirektor des Staatstheaters Wiesbaden, Stephan Thoss,
den neuen Direktor und Chefchoreografen des Balletts Mainz, Pascal Touzeau, und natürlich William
Forsythe, Godfather und Epizentrum des zeitgenössischen Tanzes weit über FrankfurtRheinMain
hinaus. So international, vielseitig und lebendig war die Tanzszene in der Region noch nie. „Die
Dean Buscher
Stärke dieses neuen Netzwerks ist gerade, dass uns künstlerisch fast nichts verbindet“, freut sich
Buroch über den Coup – „außer natürlich Qualität.“ Die ästhethische Formensprache aber zeige die
ganze Palette des Tanzes – von Performance und Konzepttanz über Tanztheater bis Neoklassik. „Es
Dominik Mentzos
gibt kein Festival in Deutschland, das in diesem Jahr mit unserem Mai-Programm mithalten könnte.“
Mainz Pascal Touzeau aus
Bordeaux wechselte von Madrid
als neuer Ballettdirektor nach
Mainz. Im Mai zeigt sein Ensemble „Raymonda“
Buroch war es, der die Tanzoffensive vor zwei Jahren startete und der Auflösung des Balletts
Frankfurt so neue Impulse entgegensetzte. Die Tanzoffensive verfolgt drei Strategien: Sie bietet
professionelle Ausbildung und schafft Freiräume für die Künstler, dafür stehen das „Tanzlabor 21“
und der neue interdisziplinäre Produktions- und Spielort „Frankfurt Lab“ an der Schmidtstraße.
Sie holt hochkarätige Gastspiele und damit die Welt des aktuellen Tanzes in die Region. Und sie will
Frankfurt Bill Forsythe steht
für die Tanz-Avantgarde der Region. Anregende Konkurrenz
macht ihm Crystal Pite mit der
neuen Company am Mousonturm – Kidd Pivot Frankfurt RM
umgekehrt auch nach draußen zeigen, wie lebendig die Tanzszene in FrankfurtRheinMain ist –
zum Beispiel mit der „Forsythe Company“ und mit der neuen eigenen Company am Mousonturm
„Kidd Pivot Frankfurt RM“ der Kanadierin Crystal Pite. Die frühere Forsythe-Tänzerin feiert im
Mousonturm Europa-Premiere mit ihrem Stück „Dark Matters“. Ende Mai 2010 trägt sie dann schon
den Namen FrankfurtRheinMain an keinen geringeren Festspielort als zur Biennale nach Venedig.
Dort erhält auch William Forsythe einen Goldenen Löwen für sein Lebenswerk, das so eng mit
Frankfurt verbunden ist. Zwei ideale Botschafter. Buroch aber plant schon längst weiter. In seiner
Schublade liegt das Konzept für ein internationales Festival, das Kunst und Tanz verbindet, die
20 21
FRM 01 I 10
Wolfgang Runkel (2)
ganze Region einschließt und so spannend und neu klingt, dass es hoffentlich bald auf den Besprechungstisch kommt. Damit die Region in Bewegung bleibt. www.tanzfrankfurtrheinmain.de
//
Ideen
KREATIV IN FRM
preise, netzwerke, hochschulen –
eine auswahl
> Preise
ADC-Wettbewerb Der Art Directors Club für Deutschland e.V. veranstaltet in den kommenden drei Jahren seinen jährlichen ADC-Gipfel in
Frankfurt. Das Festival, auch das Mekka der Kreativen genannt, ist das größte Branchentreffen dieser Art im deutschsprachigen Raum. Vergeben
werden im Rahmen des ADC-Wettbewerbs die berühmten „Goldenen Nägel“.
European innovative Games Award (Eiga) Spieleentwickler, Verlage, Freiberufler und Young Professionals aus allen Mitgliedstaaten der
EU können ihre Spiele ins Rennen um den begehrten EIGA-Award schicken, den das Land Hessen zusammen mit der Europäischen Kommission
ausschreibt. Der EIGA wird in den drei Kategorien T – Innovative Technology, GD – Innovative Game Design und AME – Innovative Application
Methods and Environments verliehen.
Horizont Award Die im Deutschen Fachverlag (Frankfurt) erscheinende Fachzeitung „Horizont“ gilt als das Leadmedium der Werbe-,
Marketing- und Agenturbranche in Deutschland. Zudem verleiht Horizont jährlich den „Horizont Award“. Zu den Preisträgern 2010 gehört
„Bild“-Chefredakteur Kai Diekmann.
VDW-Award Der Verband deutscher Post- und Werbefilmproduktionen/VDW e.V. zeichnet jährlich die besten und künstlerisch wertvollsten
Werbefilmproduktionen aus. Vergeben werden die legendären „Hattos“ in 18 Kategorien. Anspruch der Jury „Board of Ideas“ ist es, „ die
Männer und Frauen ins Rampenlicht zu rücken, die für ihre Ideen durchs Feuer gegangen sind“.
Deutscher Buchpreis Mit dem Deutschen Buchpreis zeichnet der Börsenverein des Deutschen Buchhandels jährlich zum Auftakt der
Frankfurter Buchmesse den besten Roman in deutscher Sprache aus. Die Partner des Deutschen Buchpreises sind die Paschen & Companie, die
1822-Stiftung der Frankfurter Sparkasse, die Frankfurter Buchmesse und die Stadt Frankfurt am Main.
Frankfurter Musikpreis Der mit 15000 Euro dotierte Frankfurter Musikpreis wird jährlich am Vorabend der Musikmesse vergeben. 2010
erhielt der britische Keyboarder Keith Emerson (Emerson, Lake & Palmer) die Auszeichnung.
Die Schönsten deutschen Bücher Alljährlich prämiert die Stiftung Buchkunst Bücher, die vorbildlich in Gestaltung, Konzeption und
Verarbeitung sind.
eDIT – The Filmmaker’s Festival Die internationale Festival-Konferenz für digitale Filmproduktion in Kino, TV und Werbung findet seit
1998 jährlich in Frankfurt statt und dient drei Tage lang als Plattform für Filmschaffende aus verschiedenen Bereichen der Filmproduktion.
Designpreis der Bundesrepublik Deutschland Der in Frankfurt ansässige Rat für Formgebung vergibt den Designpreis der Bundesrepublik Deutschland jährlich im Auftrag des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie für gutes Design.
Visual Music Award Der „Visual Music Award“ ist ein Wettbewerb für Kreative im Bereich Film und Animation. Gefragt sind Interpretationen
von Musik durch künstlerische Visualisierungen, deren Gesamtkompositionen dem Geist einer „Malerei mit Zeit“ oder einer „Augenmusik“ der
visionären Filmexperimente der Avantgarde zum „Absoluten Film“ nahekommen. Organisiert wird der Visual Music Award vom Institut für
Neue Medien (INM), das sich als offene „Plug-In“-Plattform organisiert, an die Personen, Institutionen und Unternehmen mit ihren individuellen
Projekten andocken können.
Gute gestaltung Der Deutsche Designer Club (DDC) hat seinen Sitz in Frankfurt und organisiert seit zehn Jahren den Wettbewerb „Gute
Gestaltung“. Arbeiten aller Gestaltungs-Disziplinen werden in sieben Kategorien vergeben.
> NETZWERKE
Marketingclub Frankfurt Rhein-Main Der Marketing Club Frankfurt, 1954 gegründet, ist der älteste und mit rund 1000 Mitgliedern
größte Marketing Club Deutschlands. Er ist Marktführer unter den 66 Clubs, die sich im Deutschen Marketing-Verband, Düsseldorf, zusammengeschlossen haben.
Medienmittwoch Am zweiten Mittwoch eines jeden Monats lädt die seit Anfang 2002 aktive Initiative MedienMittwoch zu einer Veranstaltung
mit Informationen, Networking und Gedankenaustausch zwischen Medienschaffenden, der Finanzwirtschaft und der Politik ein. Ein Branchentreff, der die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an sehr unterschiedliche Orte führt.
hfMA Dreizehn Universitäten, Fachhochschulen sowie Kunst- und Musikhochschulen des Landes Hessen bilden das Netzwerk der hFMA.
Ziel ist die Qualitätssteigerung der Medienausbildung in Lehre, Forschung und Produktion. Die hFMA verstärkt zudem die Sichtbarkeit des
hessischen Hochschulpotenzials und steht mit der Film- und Medienbranche im Dialog.
22 23
FRM 01 I 10
Frankfurter Presseclub (FPC) Im FPC sind über 400 Einzelpersonen aus allen Medien organisiert. Zusätzlich sind 121 korporative Mitglieder im FPC aktiv. Zudem vergibt der FPC den International Media Award Frankfurt/Internationaler Medienpreis Frankfurt.
Gesamtverband Kommunikationsagenturen (GWA) Der GWA spricht für die Agenturbranche gegenüber Wirtschaft, Politik und
Öffentlichkeit. Er verdeutlicht die Funktion von Wirtschaftskommunikation, Werbung und Agenturen in der Marktwirtschaft, national und international.
Gamesarea FrankfurtRheinMain Die Initiative fördert und unterstützt die Entwicklung von digitaler Unterhaltung in der Region als
„hot spot“ der deutschen Gameszene. Ziel ist es, das Bewusstsein für die Branche zu vernetzen und die Kommunikation zu verbessern.
Hessische Filmförderung (HFF) Die Hessische Filmförderung (HFF) – die Kulturelle Filmförderung des Landes Hessen (HFF-Land) und
die Hessische Rundfunk Filmförderung (HFF-hr) – unterstützt alle Schritte bei der Herstellung und Auswertung von Filmen mit Zuschüssen:
vom Drehbuch über die Produktion bis zum Verleih. Sie vergibt Stipendien, unterstützt Filmfestivals und kofinanziert Filmreihen und Projekte.
RKW Rationalisierungs- und Innovationszentrum der Deutschen Wirtschaft e.V. Das Kompetenzzentrum in Eschborn
versteht sich als bundesweiter Mittler zwischen kreativ Tätigen mit ihren besonderen Bedürfnissen und wirtschaftspolitischen Entscheidungsträgern. Es ermittelt, wo Handlungsbedarf besteht, und entwickelt Lösungsansätze.
> AUSBILDUNG
Hochschule für Gestaltung Offenbach (HFG) Die HFG ist seit 1970 eine Kunsthochschule mit Universitätsrang. Ihre Tradition
reicht zurück bis ins Jahr 1832. Die HFG zeichnet sich durch Offenheit aus: freie Kunst, Medien und angewandtes Design werden gleichberechtigt
gelehrt und miteinander entwickelt. Die Hochschule hat 600 Studierende, 22 Professoren und 15 Lehrkräfte.
Hochschule RheinMain Wiesbaden Das Studium Kommunikationsdesign an der Hochschule RheinMain bietet eine intensive Ausbildung und soll zu selbstständigem, strategischem Denken, zu kreativem Gestalten und zu gesellschaftlich verantwortlichem Handeln anregen.
h-da. Hochschule Darmstadt Der Fachbereich Gestaltung an der Hochschule Darmstadt bietet eine Designausbildung auf höchstem
Stand. Angeboten werden die Studiengänge Industrie- und Kommunikationsdesign auf der traditionsreichen Mathildenhöhe.
Fachhochschule Mainz Die Fachhochschule Mainz ist eine Hochschule des Landes Rheinland-Pfalz. Der Fachbereich Gestaltung gliedert
sich in die drei Studiengänge Kommunikationsdesign, Mediendesign, Innenarchitektur. Der Masterstudiengang Gutenberg-Intermedia fördert
begabte Bachelor- und Diplomabsolventen.
Fachhochschule GieSSen-Friedberg Die FH Gießen-Friedberg bietet am Standort Friedberg mit ihrem regelmäßig ausgebuchten
Bachelor-/Masterstudiengang Medieninformatik einen interessanten Studiengang an der Schnittstelle von Medien- und Informationstechnik.
Staatliche Zeichenakademie Hanau Die Staatliche Zeichenakademie Hanau ist eine Berufs-, Berufsfach- und Fachschule für edelmetallgestaltende Berufe und eine der ältesten Goldschmiedeausbildungsstätten. Einer der bekannesten Absolventen ist der Bildhauer Prof. Claus Bury.
Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Die Hochschule für Musik und Darstellende Kunst (HfMDK) Frankfurt am Main ist
Hessens einzige Hochschule für Musik, Theater und Tanz. Sie bildet Instrumentalisten und Musiklehrer, Sänger, Komponisten und Dirigenten,
Tänzer, Regisseure und Schauspieler aus. 60 Professoren und 350 Lehrbeauftragte unterrichten etwa 800 Studierende.
Städelschule Staatliche Hochschule für Bildende Kunst Die Städelschule ist eine Institution mit Weltruf. Mehr als 60 Prozent
der Studierenden kommen aus dem Ausland. Die relativ geringe Anzahl von etwa 130 Studierenden im Bereich Bildende Kunst und etwa
30 Studierenden im Bereich Architektur ermöglicht eine intensive Auseinandersetzung mit den 12 Professorinnen und Professoren. Zum internationalen Renommee trägt auch die Kunsthalle Portikus bei, die seit 1987 Teil der Städelschule ist. Rektor der Städelschule ist Prof. Dr. Daniel
Birnbaum, Prorektor Prof. Tobias Rehberger erhielt 2009 den Goldenen Löwen der Biennale Venedig.
Internationale Ensemble Modern Akademie (IEMA) Ziel der IEMA ist die Förderung von Nachwuchskünstlern. Dazu gehören die
Vergabe von Stipendien, Meisterkurse und Weiterbildungsprogramme für Lehrende sowie die Veranstaltung von Symposien.
Games Academy Frankfurt Die Games Academy wurde 2000 als erste Spezialschule für den Bereich der Computer- und Videospielproduktion im deutschsprachigen Raum gegründet. Sie hat ihre Ausbildungsstätten in Berlin und Frankfurt und bildet derzeit rund 150 Studierende
praxisnah aus.
> Kreativwirtschaft in Frankfurt 2010*
BRANCHE IHK UNTERNEHMENSoz.-vers.-pfl. Beschäftigte 2009
Verlagsgewerbe 445
4287
Filmwirtschaft 273 663
Tonträgerindustrie/Musikverlage 221 107
Rundfunkwirtschaft 20 2271
Kulturelle Wirtschaftszweige 574 1421
Bibliotheken, Museen 31 741
Handel mit Kulturgütern 414 743
Architektur 118 1408
Design 618 1587
Werbung 3­913 5329
Software, Games 620 5778
SUMME
7247 24 335
Rund 13, 7% der IHK-Mitgliedsunternehmen werden der
Kreativwirtschaft zugerechnet,
sie stellen 4,9% der sozialversicherungspflichtigen Arbeitsplätze in Frankfurt
* Stadtgebiet Frankfurt
am Main
//
Exzellenz
GEODATEN
1
SCience City
F
Frankfurt Riedberg
Ob Nobelpreisträger oder Professor des Jahres, Studierende
oder Unternehmerin – sie alle treffen sich in Science City, Frankfurts
neuem Wissenschaftsviertel. Im Nordwesten der Stadt wird die
Zukunft des Lebens erforscht
von Johannes Göbel und Dieter Schwer (Fotos)
24 25
FRM 01 I 10
50°10'18.09"N
08°37'52.87"E
Lockere Campus-Atmosphäre Im Innenhof des Biozentrums auf dem
Riedberg können Studierende ebenso
entspannen wie in der neuen Mensa.
Die Forschungsbedingungen in der
Science City sind exzellent, etwa
im Neubau des Frankfurt Institute for
Advanced Studies (unten rechts)
//
Exzellenz
>
Mit federndem Schritt schaut Pharmazie-Professor Theodor Dingermann bei einer
Praktikumsgruppe vorbei, wünscht schnell noch einer Studentin viel Glück fürs
Staatsexamen und schon steht er auf dem Dach des Biozentrums der Goethe-Universität. „Hier
entspannen unsere Studenten gerne.“ Und das inmitten der Science City Frankfurt Riedberg, die
eher für rastlosen Aufbruch steht. Im Nordwesten Frankfurts wächst ein einzigartiger Stadtteil. In
direkter Nachbarschaft zum neuen Wohnviertel Riedberg blüht die Wissenschaft. Restaurants, Geschäfte, Parks entstehen neben Hörsälen, Büros, Laborräumen. Wo einst Ackerland war, legt die
Universität ihre Naturwissenschaften zusammen. 5000 Studenten genießen auch die Nähe erstklassiger außeruniversitärer Institute. Nobelpreisträger Hartmut Michel forscht am Max-PlanckInstitut für Biophysik, ein weiters MPI für Hirnforschung wird auf der anderen Straßenseite gebaut.
Wolf Singer, Hirnforscher mit Weltruf, arbeitet keine fünf Minuten Fußweg weiter im Frankfurt
Institute for Advanced Studies, kurz FIAS. Im Frankfurter Innovationszentrum Biotechnologie,
dem FIZ, wird wissenschaftliches Know-how zu wirtschaftlichem Wachstum: Firmen entwickeln
hier medizinische Lösungen für die Zukunft. Was hilft gegen Alzheimer? Welchen Nutzen bringt
die Genforschung? Was passiert in unseren Körperzellen? Fragen, denen sich nicht nur das FIZ,
sondern die ganze Science City stellt. Den akademischen Elfenbeinturm findet man hier nicht. Dafür Netzwerke über Institutsgrenzen hinweg, den engen Schulterschluss zwischen Wirtschaft und
Wissenschaft unter internationalen Top-Bedingungen.
Die Goethe-Universität Die Naturwissenschaften konzen­
trieren sich seit 2002 auf dem
Riedberg. Auch die Fachbereiche
Informatik und Mathematik werden
bis 2014 noch kommen, die Studie­
rendenzahl auf 8000 steigen. Das
Land Hessen investiert über 500
Millionen Euro
„Die Science City ist wie ein naturwissenschaftlicher Think Tank, in dem sowohl extrem theoretisch
als auch extrem praxisorientiert gearbeitet wird. Das FIZ bietet ideale Möglichkeiten für Gründer“, sagt
Theodor Dingermann. Er setzt auf Anbindung an die Wirtschaftswelt. Seine besonders berufsorientierte Lehre honorierte auch das Magazin „Unicum Beruf“, das ihn 2009 zum Professor des Jahres
in der Kategorie „Naturwissenschaften/Medizin“ kürte. Studenten auf dem Riedberg profitieren
vom herausragenden akademischen Personal wie von der lockeren Campus-Atmosphäre. Der sonnendurchflutete Innenhof des Biozentrums ist ein beliebter Treffpunkt. Ebenso die neue, in kräftigen
Grün- und Orangetönen gehaltene Mensa „Pi mal Gaumen“. Hier stärken sich gelegentlich auch
Forschende des nahen MPI für Biophysik. Wenn sie nicht gerade Membranproteine analysieren.
Diese ganz besonderen Eiweiße werden in dem Max-Planck-Institut auf Weltklasseniveau er-
forscht. Institutsdirektor Hartmut Michel erhielt 1988 den Chemie-Nobelpreis für die erste Struktur­
bestimmung eines Membranproteins. In unseren Zellen steuern die Membranproteine Prozesse wie
Atmung, Nahrungs- und Arzneimittelaufnahme. „Gerade für die Medizin sind sie extrem wichtig.“
Professor Michel wirkt auf eine ruhige Art begeistert, wenn er über sein Lebensthema spricht. Und
er ist stolz auf die Bedingungen, die ihm der Standort am Riedberg bietet. „Die Entwicklung der
Science City ist außerordentlich positiv.“ Michel ist auch Mitglied im Exzellenzcluster Makromolekulare Komplexe, das die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) intensiv fördert. Das Gemeinschaftsprojekt von MPI und Goethe-Universität beschäftigt sich ebenfalls mit den lebenswichtigen
Zellprozessen und bezieht noch 2010 einen Neubau auf dem Riedberg. Und im Keller des MPI für
Realer „Traum-Campus“
Theodor Dingermann und seine
Studenten schätzen die Möglichkei­
ten der Science City. Perspektiven,
die Daniela Steinberger während
ihres Studiums noch vermisste.
Dafür reüssiert sie jetzt auf dem
Riedberg als Unternehmerin
26 27
FRM 01 I 10
Biophysik steht seit Februar eine „europaweit einmalige Anlage. Mit dem Core Center können wir
Membranproteine deutlich genauer untersuchen als bisher.“ Vor allem dank der zentralen Kris­
tallisationsanlage. Hinter unscheinbaren Metallkästen kann Hightech vom Feinsten bereits ein
milliardstel Liter Proteinlösung kristallisieren. Als Kristalle lassen sich Membranproteine wesentlich besser untersuchen. Die Anlage schafft 1000 Kristallisationsprozesse in 80 Minuten‚ per Hand
brauchte man 53 Stunden. Technik, die auch Studierende der Goethe-Universität nutzen. „Wenn
//
Exzellenz
Internationale Teamarbeit Hao Xie aus Tianjin in China forscht
als Doktorand an der Kristallisations­
anlage des Max-Planck-Instituts für
Biophysik. Betreut wird das HightechInstrumentarium von seiner deut­
schen Kollegin Yvonne Thielmann
28 29
FRM 01 I 10
Der Nobelpreisträger Hartmut Michel analysiert als Direktor
am Max-Planck-Institut für Biophysik
Membranproteine. Ihre Struktur ist
außerordentlich komplex, die Bedeu­
tung für die menschlichen Körper­
funktionen immens
//
Exzellenz
Science City im Überblick
FIZ
FIAS
MPI für
Biophysik
Studierendenwohnheim
Physik
Biozentrum
Geowissenschaften
jemand ein wissenschaftliches Problem hat, findet er in der Science City schnell Hilfe.“ Michel
schätzt die kurzen Wege – und er bringt sich beim FIAS und beim FIZ als wissenschaftlicher Beirat
ein. „Wer ins FIZ will, muss ein wirtschaftlich wie wissenschaftlich tragfähiges Konzept vorlegen.
Unser Beirat aus Natur- und Wirtschaftswissenschaftlern prüft die Substanz der Geschäftsideen.“
Initiiert hat den Beirat Dr. Christian Garbe. Als der hünenhafte Agrarökonom 2002 von den Gesell-
Das FIZ Gesellschafter der FIZ Frankfurter
Innovationszentrum Biotechnologie
GmbH sind das Land Hessen, die
Stadt Frankfurt und die IHK Frank­
furt. 13 Unternehmen konnten im
FIZ angesiedelt werden – vom
Start-up bis zum Mittelständler
schaftern der FIZ GmbH zum Geschäftsführer berufen wurde, stand das Domizil des Innovationszentrums noch nicht einmal. Heute genügen wenige Schritte aus Garbes Büro und schon blickt man
in einen weitläufigen Innenhof, den zehn Gebäudemodule umschließen. 300 Menschen arbeiten
hier, die Büro- und Laborräume sind zu hundert Prozent ausgelastet „Wir sind hochzufrieden, auch
weil wir hier noch keine Insolvenz hatten“, sagt Christian Garbe. Ausgewählt werden die Unternehmen nach drei Indikationsgebieten: Entzündungserkrankungen, Erkrankungen des Zentralen
Nervensystems und Proteinforschung. So entstehen Synergieeffekte innerhalb und außerhalb des
FIZ. Das reizte auch die Merz Pharma. Der Mittelständler ist weltweit führend in der DemenzForschung, hat mit Memantine das erste Medikament zur Behandlung fortgeschrittener AlzheimerStadien entwickelt. Seit 2006 hat Merz seine präklinische Forschung nach und nach ins FIZ verlagert.
120 Mitarbeiter sind heute am Standort Riedberg tätig. Sie werden auch vom Max-Planck-Institut
für Hirnforschung profitieren, das seine Türen 2012 auf dem Riedberg öffnet.
Wie schnell sich hier die Dinge entwickeln, weiß Daniela Steinberger. Vor ein paar Jahren kurvte
die Professorin und Fachärztin für Humangenetik noch mit dem Mountainbike an der Großbaustelle
Riedberg vorbei. Jetzt sitzt sie in ihrem Büro im Erdgeschoss des FIZ-Gebäudes und spricht über die
Zukunft der Genforschung. Als Geschäftsführerin der bio.logis GmbH bieten Steinberger und ihre
24 Mitarbeiter Medizinern kostengünstige und schnelle Analysen von Genproben. So erhalten die
Ärzte und ihre Patienten bessere Entscheidungsmöglichkeiten, etwa bei der Behandlung von
Diabetes und Mukoviszidose. In den nächsten Monaten will bio.logis seinen Service Privatkunden
direkt anbieten. Erst im August 2009 ist die Firma ins FIZ eingezogen, zuvor wurde Steinberger
30 31
FRM 01 I 10
Der Wirtschaftsexperte Christian Garbe ist der Hausherr
im Frankfurter Innovationszentrum
Biotechnologie. Im FIZ können
sich die Unternehmen unterschied­
licher Größe austauschen. Auch
im Innenhof, den eine DoppelhelixSkulptur ziert
//
Exzellenz
intensiv von Christian Garbe und seinem Team beraten. Daniela Steinberger schwärmt von dem
„inspirierenden Umfeld“, das FIZ und Science City bieten. „Hier ist Realität geworden, was ich mir
zu meiner Studienzeit als Traum-Campus vorgestellt habe.“
Die Studentinnen und Studenten der Frankfurt International Graduate School for Science müssen
es unser Gehirn schafft, Myriaden von Informationen und Signalen zu verarbeiten. Es geht um nicht
Der Hirnforscher Wolf Singer ist Gründungsdirektor
des FIAS auf dem Riedberg. In
dessen Nachbarschaft befindet
sich auch das Max-Planck-Institut
für Biophysik (rechtes Bild)
weniger als die Frage, wie unsere Gefühle und Gedanken entstehen. „Wir haben grundsätzlich in den
Naturwissenschaften enormes Detailwissen angesammelt. Wir müssen aber nicht zuletzt in der
Erforschung des Gehirns komplexe mathematische Verfahren anwenden, um in den riesigen Datensätzen überhaupt noch Muster zu finden.“ Die FIAS-Wissenschaftler helfen sich mit Rechnerleistung und nutzen bei ihrer interdisziplinären Arbeit auch das Können der ebenfalls im Institut
nicht mehr träumen. Im leuchtend roten, von der Stiftung Giersch finanzierten Bau des FIAS reflek-
ansässigen Computerwissenschaftler. „Die extrem datennahe Beschäftigung mit biologischen Sys-
tieren sie gemeinsam mit hochkarätigen Dozenten über Fragestellungen von Biologie, Chemie, Neuro­
wissenschaften und Physik. Für jeden der derzeit 43 Doktoranden ist jeweils ein Wissenschaftler
von FIAS und Goethe-Universität zuständig. „Die Nachwuchsförderung ist ein wesentlicher Bestandteil unserer Arbeit“, sagt FIAS-Gründungsdirektor Wolf Singer. In seinem Büro im alten MaxPlanck-Institut für Hirnforschung am Mainufer stapelt sich die Fachliteratur. Ein klassisches Gelehrtenzimmer. Aber Professor Singer ist Avantgarde, treibt auch mit dem FIAS die Hirnforschung
zu neuen Höhen. In dem innovativen Institut will er mit System-Neurowissenschaft ergründen, wie
32 33
FRM 01 I 10
Das FIAS Das Frankfurt Institute for Advanced
Studies widmet sich den theore­
tischen Naturwissenschaften mit
sorgsam ausgesuchten Lehrenden
und Studierenden. Als halbuniversi­
täre Einrichtung wird es wesentlich
durch Sponsoren gefördert
temen ist in meinen Augen ein weltweites Alleinstellungsmerkmal des FIAS“, betont Singer – und
hofft, dass der hohe Standard gehalten werden kann. Bereits 2003 als Stiftung von der GoetheUniversität gegründet, finanziert sich das FIAS nach wie vor in einem hohem Maß durch die Unterstützung privater Gönner. Doch Singer ist guter Dinge, was den Standort Frankfurt anbelangt:
„Die großzügige, private Förderung der Wissenschaft hat hier Tradition. Ich kann mir auch vor
diesem Hintergrund keinen besseren Ort als Frankfurt für das FIAS vorstellen.“
\\
//
FRM
News
NEWS
A380 im Anflug
Erster Riesenflieger der Lufthansa
heiSSt „Frankfurt am Main“
Wenn Lufthansa-Flug LH2010 am 6. Juni abhebt, ist das für den
Frankfurter Flughafen eine große Ehre: Der erste Airbus A380 im
Dienst der Lufthansa startet zu seinem Jungfern­flug. Benannt ist
der A380 nach der Stadt Frankfurt am Main. An Bord des größten
Pocket-Guide
Passagierflugzeugs reisen an diesem Tag prominente Passagiere: Die
für FrankfurtRheinMain
deutsche Fußball-Nationalelf fliegt mit dem neuen Flaggschiff der
Lufthansa zur Weltmeisterschaft nach Südafrika. Damit der
2010
RestauRants,
ausFlüge,
events und
MehR
Linien­betrieb des A380 am Frankfurter Flughafen im Juni reipicture-alliance/dpa
Sommer
bungslos starten kann, fand im April die Generalprobe statt. Zum
dritten Mal nach 2005 und 2007 landete ein A-380-Prototyp aus
Toulouse zu umfangreichen Tests auf dem Airport. Andocken am
Gate, Beladen, Entladen, Reinigen, Betanken, Enteisen, Warten:
der Flughafenbetreiber Fraport und die Lufthansa spielten die
Polieren für die Premiere Der erste Airbus A380 der Lufthansa
hat den Namen „Frankfurt am Main“
Feinheiten der Abfertigung am Boden im Detail durch – mit Ergerüstet: „Der Super-Airbus kann kommen.“
www.fraport.de; http://a380.lufthansa.com
Fotos:
Lufthansa
folg. Fraport-Chef Stefan Schulte sieht den Flughafen bestens
1
Frankfurt in der Weltspitze
Mainmetropole hat hohe Lebensqualität
picture-alliance/Wolfram Steinberg
01
02
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10
Business und Lebensqualität Die Skyline spiegelt sich im Main
34 35
FRM 01 I 10
Paris
Berlin
Toronto
Frankfurt
Tokyo
London
Zürich
München
New York
Los Angeles
Viele sehen Frankfurt am Main zuerst als dynamisches Finanzzentrum. Doch die Stadt hat mehr zu bieten – vor allem ausgezeichnete Lebensqualität. Wie konkurrenzfähig die Mainmetropole weltweit ist, unterstreicht der aktuelle „Wealth Report
2010“, den die internationale Immobilienberatung Knight Frank
und die Citi Private Bank in diesem Jahr zum vierten Mal veröffentlicht haben. Unter den Städten mit hohem Lebensstandard
belegt Frankfurt wie bereits im vergangenen Jahr den vierten
Platz – direkt hinter den Metropolen Paris, Berlin und Toronto
und vor den Weltstädten New York, London und Tokio. Auch im
internationalen Vergleich der 40 wichtigsten Städte schneidet
Frankfurt beachtlich ab. In dem Ranking, das die zusätzlichen
Faktoren Wirtschaftaktivität, politisches Gewicht sowie Wissen
und Einfluss berücksichtigt, liegt Frankfurt als zweitbeste deutsche Stadt erneut auf Platz 15. Nur Berlin ist mit Rang acht besser
plaziert.
www.knightfrank.co.uk
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Mit vielen Empfehlungen und Infos
//
Entdeckungen
NATUR
Limes
Limes-Rhain oute
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Im regionalpark RheinMain
Ein Rendezvouz mit Natur und Kultur: Ob Naturschutzgebiete, historische Stätten oder Kunstwerke – ein Netz
von Wegen lädt ein, die vielfältige Landschaft zu Fuß oder
auf dem Rad zu entdecken
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Von Oliver Sefrin
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36 37
FRM 01 I 10
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Andrey Tiyk/Shutterstock
Rheing
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Der Regionalpark RheinMain
Die „grüne Oase“ der
Region umfasst ein Wegenetz von mehr als 400
Kilometern. Die Hauptroute wird im Frühjahr 2011
abgeschlossen und führt
über 190 Kilometer durch
den Ballungsraum
//
Entdeckungen
8 Stangenpyramide
Regionalpark Ballungsraum RheinMain GmbH (6)
Zoonar.com/Michael Moxter
1 Hohe Straße
6 Schlosspark Rumpenheim
7 El Lissitzky-Allee
3 Niddapark
picture-alliance/dpa
>
2) Wetterpark/Offenbach
In der Stadt des „Deutschen
Wetterdienstes” erklärt der Park
verschiedene Aspekte des Wetters wissenschaftlich fundiert
und erlebnisorientiert.
Die sanften Hügel von Taunus, Vogelsberg und Spessart erstrecken sich am Horizont.
Ringsum liegen die Wiesen und Felder der Wetterau und des Main-Kinzig-Kreises;
Kirchenglocken läuten im Dorf. Sie vermischen sich mit Vogelstimmen und dem Rauschen des
Windes. Der Ausflug ins Grüne wird an diesem Frühlingstag zur Reise in die Vergangenheit – und
4 Limeshain/Limes-Route
2 Wetterpark
führt zurück bis in die Steinzeit. Damals war die Regionalparkroute Hohe Straße, im Nordosten von
FrankfurtRheinMain gelegen, Teil der historischen „Via Regia“ von Santiago de Compostela nach
Kiew und eine bedeutende Handelsstraße. Im frühen Mittelalter diente der südhessische Höhenweg
als wichtige Verbindung zwischen den geistigen und politischen Zentren Mainz, Fulda und Erfurt.
Er war Haupthandelsweg zwischen den Messestädten Frankfurt am Main und Leipzig und hatte
eine militärische Bedeutung, etwa im Dreißigjährigen Krieg.
Jetzt ist die geschichtsträchtige Straße als Rad- und Fußweg wiederbelebt – und zählt seit 2004
zu einer der Routen des Regionalparks RheinMain. Auf den rund 23 Kilometern der Hohen Straße
begegnen Radfahrer und Spaziergänger 14 Stationen, die Einblicke in ihre Geschichte geben: Leseecken am Wegesrand erinnern an das Buch als wichtige Ware zwischen Frankfurt und Leipzig,
Stehlen aus Stahl, die den auf Waren verzeichneten Strichcode symbolisieren, verweisen auf die
früher transportierten Handelsgüter. Der Wartbaum, eine um 1600 gepflanzte Linde, stammt noch
aus der Zeit der großen Truppenaufmärsche zur Befreiung Frankfurts und Hanaus. Ein Gefühl von
Landesgartenschau
Bad Nauheim
5 Bansapark
163 Tage lang ist die Kurstadt Bad
Nauheim in der Wetterau in diesem Jahr
Gastgeber der 4. Hessischen Landesgartenschau (24. April bis 3. Oktober). Berühmt
als Stadt der Rosen und seit 1990 mit
eigenem Spezialmuseum für die Königin
der Blumen, feiert Bad Nauheim Hessens
größtes Gartenfestival 2010. Zentrale
Schauplätze für die traumhaften Gärten
liegen mitten im Herzen der Stadt: der
bereits Mitte des 19. Jahrhunderts von
Heinrich Siesmayer geplante Kurpark und
der neugestaltete Goldsteinpark.
Weite und Freiheit kommt auf, wenn man auf einer der drei großen Schaukeln oder einem der Rastplätze entlang der Strecke die Fernsicht genießt. Und wenn durch die Baumallee der „Kleinen Loh“
der Blick auf die Frankfurter Skyline mit dem Messeturm und den Bankenhochhäusern fällt, ist die
pulsierende Großstadt zum Greifen nahe. Auf der Hohen Straße zeigt sich ein visueller Dialog zwischen Stadt und Land, wie ihn der Regionalpark an verschiedenen Orten bietet.
Unter dem Motto „Der Landschaft einen Sinn – den Sinnen eine Landschaft“ umfasst das ambiti-
onierte Regionalpark-Projekt derzeit mehr als 400 Kilometer Regionalparkroute und nahezu 200 Einzelprojekte wie Parks und Naturschutzgebiete, Kunstwerke, Aussichtspunkte oder Spielplätze. Von
den Hängen des Taunus im Norden bis zum Naturschutzgebiet Mönchbruch im Süden, vom Rheingau
im Westen und bis zu dem Staatspark Wilhelmsbad bei Hanau im Osten: Zwischen Frankfurt am Main,
Offenbach, Wiesbaden sowie den Landkreisen Wetterau, Main-Kinzig, Offenbach, Groß-Gerau,
Main-Taunus, Rheingau-Taunus und Hochtaunus hat sich in 15 Jahren ein Netz von landschaftlich
38 39
FRM 01 I 10
1) Hohe Straße
Früher wichtige Handelsroute
der historischen Via Regia. Heute
23 Kilometer langer Rad- und
Fußweg mit Leseecken, Schaukeln und Aussichtspunkten.
3) Niddapark/Praunheim
Mit seinen Wiesen, kleinen Wäldchen, Spiel- und Sportplätzen
auf 168 Hektar ist er der größte
und beliebteste Park der Stadt
Frankfurt am Main.
4) Limeshain/Limes-Route
Die Route auf den Spuren des
römischen Limes verbindet den
Regionalpark-Abschnitt Hohe
Straße mit dem Vulkan-Radweg.
5) Bansapark/Neu-Isenburg
Im 18. Jahrhundert Landsitz der
Frankfurter Bankiersfamilie
Bansa. Heute ist der Park eine
barocke Gartenanlage mit Teich
und Skulpturen.
6) Schlosspark/Rumpenheim
Das Schloss am Ufer des Mains
ist Wahrzeichen des Offenbacher
Stadtteils Rumpenheim und
verfügt über eine weitläufige
Parklandschaft.
7) El Lissitzky-Allee/ Schwalbach
Begehbare Stelenskulptur des
Darmstädter Künstlers Gerhard
Schweizer mit einem Zitat des
russischen Konstruktivisten El
Lissitzky (1890–1941).
8) Stangenpyramide/ Dreieich
Markantes und begehbares
Kunstwerk aus 450 Holzstelen
in Pyramidenform. Zugleich
Aussichtpunkt mit Blick auf
Frankfurt und den Taunus.
//
Entdeckungen
1 Eisenbaum
7 Kleine Loh
reizvollen Wegen und Anlagen entwickelt. Es besteht aus einer im nächsten Jahr vollendeten
Hauptstrecke und weiteren Teilabschnitten, die verbunden sind mit bereits bestehenden regionalen
2 Burgpark
und überregionalen Rad- und Wanderwegen. „Die Menschen die Landschaft erleben lassen“, beschreibt Lorenz Rautenstrauch, Geschäftsführer der 2005 gegründeten und für die übergreifende
Planung verantwortlichen Dachgesellschaft Regionalpark Ballungsraum RheinMain GmbH, die Kern­
idee der Initiative. Dynamisch, schnell, wirtschaftlich stark – als Bankenzentrum mit dem Flughafen als internationalem Drehkreuz: So werde FrankfurtRheinMain oft und zuallererst gesehen,
sagt Rautenstrauch. Wirtschaftsmacht ohne Landschaftspracht? Der Regionalpark zeigt eine andere starke Seite: Er will die gemeinsame Identität fördern und Bewusstsein wecken für die „grünen
Oasen“ im Landschaftsbild. Helfen sollen dabei künftig auch Gästeführer, die auf Wunsch Besucher
bei Regionalparktouren begleiten und den Blick auf die naturkundlichen, kulturellen und historiOpel-Zoo Kronberg
schen Sehenswürdigkeiten lenken. „Es lohnt sich, die Ästhetik einer Stadtkulturlandschaft zu ent-
Regionalpark Ballungsraum RheinMain GmbH (6)
3 Opel-Zoo
decken, die in dieser Kombination etwas ganz Besonderes ist und auch von ihren Gegensätzen lebt“,
sagt Rautenstrauch.
Der Regionalpark – ein Spiegelbild für die Vielfalt der Region: Auf den Höhen der Flörsheimer
Schweiz, des artenreichen Naturschutzgebiets im Westen des Regionalparks, steht ein Baum, der
Besuchern dazu seine eigene Geschichte erzählt. Der Eisenbaum aus 38 Tonnen Stahl und 18 Meter
hoch bis zur Kronspitze soll zum Nachdenken anregen über das Verhältnis von künstlich-technischer und natürlich-lebendiger Gestaltung. Wer die 46 Stufen bis zur Aussichtsplattform hinaufsteigt, kann nicht nur die Aussicht auf die Gebirgszüge von Taunus und Odenwald und die Frankfurter Wolkenkratzer-Kulisse genießen. Oben angekommen, erzählt der Eisenbaum – ausgestattet
mit einer aus Solarzellen betriebenen Ton- und Klanginstallation –, warum er anders ist als seine
natürlichen Geschwister und wie ihn Techniker und Ingenieure errichtet haben. Flörsheim gehört
zusammen mit Hattersheim und Hochheim zu den Mainstädten, wo 1995 die Idee des Regionalparks
als Pilotprojekt Gestalt annahm. Heute sind das Hattersheimer Rosarium mit 6500 blühenden
4 Naturschutzgebiet Mönchbruch
Rosen, der Flörsheimer Eisenbaum und der Abenteuer-Spielpark in Hochheim gute Ausgangspunkte
6 Bad Homburg
für Entdeckungstouren in den südlichen und südöstlichen Teil des Regionalparks. Eine sehenswerte Station auf dieser mit dem roten Regionalpark-Pfeil beschilderten Route ist die Mainspitze. Wer
die befestigte Landzunge am Zusammenfluss von Main und Rhein besucht, wird mit einem schönen Blick auf Mainz und die Türme des Doms belohnt. Von hier aus nicht weit entfernt sind das
Naturschutzgebiet Mönchbruch, Hessens zweitgrößtes zusammenhängendes Naturschutzgebiet,
und der Langener Waldsee. Mit 80 Hektar ist er der größte Badesee der Region. Ein weitere spektakuläre Blickachse, allerdings auf die Frankfurter Skyline, eröffnet die Stangenpyramide in Dreieich,
ein begehbares Kunstwerk aus 450 Holzstelen.
Alle diese Stationen sollen zusammen mit weiteren Abschnitten im Frühjahr 2011 die komplett
5 Rheingau
ausgeschilderte Hauptroute durch den gesamten Regionalpark RheinMain bilden, die 35 Städte und
Gemeinden entlang der Strecke einschließt. Auf dem Parcours lässt sich dann eine abwechslungsreiche Kulturlandschaft erleben – auf 190 Kilometern.
40 41
FRM 01 I 10
www.regionalpark-rheinmain.de
1) Eisenbaum/Flörsheim
18 Meter hoher Baum aus 38
Tonnen Stahl. Auf seiner Aussichtsplattform ist eine Ton- und
Klanganlage installiert.
2) Burgpark/Gustavsburg
Ehemalige Burg des schwedischen Königs Gustav Adolf. Sie
wurde 1632 im Vorfeld der
von Schweden besetzten Stadt
Mainz errichtet.
3) Opel-Zoo/Kronberg
Tierpark im Taunus. Zu den besonderen Attraktionen gehören
das Schauhaus und die Freian­
lage für die einzigen Elefanten in
einem Zoo in Hessen.
4) Naturschutzgebiet
Mönchbruch
Hessens zweitgrößtes zusammenhängendes Naturschutz­
gebiet und Lebensraum vieler
seltener Tiere und Pflanzen.
5) Rheingau
Ausflugsziel im westlichen
Rhein-Main-Gebiet. Weltberühmt
für seine Weißweine.
6) Bad Homburg
Der Taunengrundweg bei Bad
Homburg zählt zur Hauptroute
des Parks. Bänke und ein Pavillon
dienen als Rastplätze.
7) Kleine Loh
Auf der Hohen Straße wird die
Frankfurter Skyline eingerahmt
durch die Baumallee der Kleinen
Loh.
//
Menschen
GEODATEN
1
50°06'35.4 4"N
08°37'52.87"E
F
MAECKLER
WARUM ZUKUNFT Vergangenheit braucht
Ein FRM-Gespräch mit Architekt Christoph Mäckler über Stadtarchitektur
> Herr Mäckler, Sie haben vor 30 Jahren Ihr Büro in Frank-
Das ist wunderbar. Das ist das neue Image der Stadt. Wenn Sie
furt eröffnet. Wie hat sich das Stadtbild seitdem verändert?
auf der Alten Brücke stehen, sehen Sie die alten Türme vor den
Sehr zum Positiven. Es gibt Orte, die man gerne aufsucht. Man
neuen Türmen. Früher waren es die Alte Nikolaikirche, der
hat sich dieser Orte angenommen und sie in vielen Bereichen zu
Dom, die Paulskirche und die Leonhardskirche, die das Zentrum
einer hohen Qualität gebracht.
der Stadt bestimmten. Im 19. Jahrhundert waren es dann die
Rathaustürme, der sogenannte „Lange Franz“ und der „Kleine
> Was ist denn so ein Ort, der Ihnen gut gefällt?
Cohn“, die leider nicht wiederaufgebaut wurden nach dem
Die Alte Brücke. Sie ist der Entstehungsort der Stadt Frankfurt.
Krieg. Und heute sind es eben die großen Verwaltungsgebäude
Sie war der zentrale Verkehrsweg. Der ganze europäische Waren­
der Banken und Versicherungen. An den Türmen kann man sehr
verkehr ging über diese Brücke. Die Alte Brücke hat Wirtschaft
schön die gesellschaftliche Entwicklung ablesen. Ein Kollege
und Politik nach Frankfurt gebracht, die Stadt als Handelsstadt,
nannte das einmal eine „wilde Ehe“ zwischen den alten und den
Messestadt und Freie Reichsstadt etabliert. Sie hatte damals eine
neuen Türmen. Das ist einmalig, das finden Sie nirgendwo, nicht
Funktion wie heute der Flughafen. Wir bringen sie jetzt in Ord­
in Mailand, nicht in Paris, nicht in London. Das gibt es tatsäch­
nung. Wir müssen diese Orte pflegen, weil die Stadt auch von
lich nur in Frankfurt.
ihrer Geschichte und von ihrer Tradition lebt. Das wurde über
Jahrzehnte vernachlässigt, wird aber mittlerweile von der Gesell­
> Sie haben mit dem gerade fertiggestellten Opernturm
schaft eingefordert.
auch Ihren Beitrag zur Skyline geleistet. Welchem ästhetischen Gestaltungsprinzip sind Sie dabei gefolgt?
42 43
FRM 01 I 10
> Die bedeutendste Veränderung in den vergangenen 30
Es sind ja mittlerweile zwei Türme, und der dritte, der Tower 185,
Jahren war die Entstehung der innerstädtischen Skyline.
ist im Entstehen. Das alte Selmi-Hochhaus war der erste Turm,
Wie sehen Sie diese Entwicklung?
dem wir mit einer Glas-Aluminium-Fassade ein neues Aussehen
//
Menschen
Prof. Christoph H.
Mäckler
Der Architekt und Städtebauer, Jahrgang 1951, hat in den
vergangenen Jahren das
„Gesicht“ von Frankfurt maßgeblich geprägt. Zu seinen
Ar­beiten gehören u. a. der
Neue Portikus und der vielbeachtete Opernturm. Zurzeit
realisiert er den Tower 185
neben dem Messegelände.
gegeben haben. Der zweite Turm ist der Opernturm, der mit
Stein verkleidet ist. Ich glaube, die positive Resonanz auf den
Opernturm und die vergleichsweise geringe Resonanz, die das
alte Selmi-Hochhaus erfahren hat, zeigt sehr deutlich, dass wir
in der Architektur anfangen müssen, anders zu denken. Wir
sind am Ende der Moderne angelangt. Es musste etwas Neues
kommen. Der Opernturm hat eine große Selbstverständlichkeit.
Interessant ist, dass diese Zustimmung entsteht, obwohl er in
keiner Weise der Architektur entspricht, wie sie heute weltweit
verkauft wird. Es ist eben keine Look-at-me-Architecture, es ist
eben nicht ein zerbeultes, zerknittertes oder gefaltetes Fassaden­
werk. Ich bin sicher, dass sich die Architektur verändern wird.
Und zwar nicht, weil wir Architekten das wollen, nicht weil der
Herr Mäckler das will, sondern weil die Gesellschaft das will. Die
Gesellschaft bäumt sich auf gegen zu viele Kunstwerke. Sie will
einfach mehr Bauwerke.
> Welche Rolle spielt die Höhe bei Hochhäusern?
Die Höhe spielt überhaupt keine Rolle, die Höhe ist nur eine Frage
der Wirtschaftlichkeit. Lediglich der Standort spielt eine Rolle. Das
heißt, Hochhäuser sollten nicht in Wohnvierteln stehen, sondern
vor allem einen vernünftigen Verkehrsanschluss haben. Deswegen
wäre so ein Hochhaus, wie es einmal südlich des Hauptbahnhofes
entstehen sollte, eigentlich sehr ideal gewesen. Zentrale Lage, per­
fekter Verkehrsanschluss und kaum Wohnraum in der Umgebung.
Dieses Haus hätte so hoch sein können, wie es wollte.
> Es wird viel gebaut in Frankfurt, neue Viertel entstehen,
und es wird auch darüber nachgedacht, wie die historische
Innenstadt wiederaufgebaut werden könnte. Wie sollte sie
denn Ihrer Meinung nach aussehen?
Das Wichtigste ist: Es muss eine ganz normale Innenstadt sein.
Es darf nichts Künstliches dort entstehen. Es muss sich vernetzen
mit der Umgebung, mit der Braubachstraße, dem Main, dem Dom,
dem Römer. Man muss die Geschichte des Ortes aufgreifen, da­
mit auch den Stadt- und den Platzraum wieder deutlich machen,
wie er vor dem Krieg bestanden hat. Und das auf dem Weg vom
44 45
FRM 01 I 10
//
Menschen
Wir sind am Ende der Moderne
angelangt. Die Gesellschaft bäumt
sich auf gegen zu viel Look-at-me
Architecture. Sie will einfach
mehr Bauwerke. Die Architektur
wird sich verändern.
Dom zum Römer, also entlang des Krönungsweges. Und dann
Frankfurt vorgelagert sind, aber ihre eigene Wirtschaft und ihre
geht es darum, Wohnhäuser zu errichten, die einer Gestaltungs­
eigenen kulturellen Zentren haben. Das bringt Konkurrenz ins
satzung entsprechen, wie sie die Stadt Frankfurt beschlossen
Geschäft und führt dazu, dass wir eine sehr hohe Qualität auf
hat. Es soll nichts Aufgeregtes, Extravagantes dort entstehen,
den verschiedensten Gebieten haben.
sondern eine sehr selbstverständliche Architektur, die aus ihrer
Materialität, aus ihrer Proportion, aus ihrer Farbigkeit, aus ihrem
> Sie glauben also, dass FrankfurtRheinMain sich mit Städ-
Detail heraus lebt. Wir sollten nicht versuchen, dort wieder eine
ten wie London oder Paris messen kann?
Ansammlung von Kunstwerken aufzustellen.
Ja, natürlich. Nehmen Sie einen Banken-Arbeitsplatz in London
und einen in Frankfurt. Sie zahlen in London in einem Bürohaus
> Welche Rolle spielen Städte wie Wiesbaden, Darmstadt,
ein Vielfaches an Miete von dem, was sie hier zahlen. Wir können
Offenbach oder Eschborn in der urbanen Metropolregion
Arbeitsplätze anbieten, die günstig und schnell erreichbar sind.
FrankfurtRheinMain?
Wir sind mit dem Fughafen und dem Hauptbahnhof international
Eine wichtige. Es sind kleine Persönlichkeiten, die ähnlich wie
gut vernetzt und sind damit sehr viel flexibler als in London.
im Zusammenhalt der Bundesrepublik Deutschland sozusagen
in einer Föderation existieren. Das Interessante dabei ist, dass sie
> Letzte Frage: Sie haben vor 30 Jahren hier angefangen.
alle ihre Eigenheiten, alle ihren Charakter haben und damit zur
Wie wird Frankfurt in 30 Jahren aussehen?
Vielfalt der Region beitragen.
Es wird sicherlich aufgrund der genannten Vorteile eine weitere
Konzentration von Wirtschaftsunternehmen geben und dadurch
> Und die eher peripheren, ja auch ländlichen Regionen wie
mehr Hochhäuser; immer allerdings unter der Voraussetzung,
Taunus, Rheingau, Odenwald …
dass sich die wirtschaftliche Entwicklung so fortsetzt. Ich bin
… sind ganz wichtige Gebiete, obwohl wir aufpassen müssen, dass
auch sehr sicher, dass wir bis dahin viele öffentliche Plätze in
sie nicht weiter zersiedelt werden. Das passiert leider an den Rän­
ihrer Qualität verändert haben werden, weil die Gesellschaft das
dern Frankfurts. Wenn Sie zum Beispiel hochfahren auf den Feld­
fordert. Es geht ja nicht darum, immer etwas Neues zu gestalten,
berg, finden Sie auf der rechten Seite ein spiegelverglastes Büro­
sondern es geht darum, anzusetzen an der Geschichte der Stadt.
haus. Das passt nicht dorthin. Das hat dort nichts zu suchen. Das
Nach dem Krieg haben wir einfach nur nach vorne und nicht
gehört in die Stadt und nicht auf die grüne Wiese. Vor diesen Aus­
mehr zurückgeschaut. Heute wächst eine Generation heran, die
wüchsen müssen wir uns schützen, um die charaktervollen Eigen­
ihre Wurzeln sucht, und weil das so ist, bin ich sehr sicher, dass
heiten der unterschiedlichen Städte und Gemeinden zu erhalten.
wir die Stadt im Sinne ihrer Geschichte gestalten werden. Nehmen
> Wie ist FrankfurtRheinMain Ihrer Ansicht nach als poly-
Platzraum, an dem sich die Bevölkerung zusammenfindet, heute
zentrische Region international positioniert?
eine Katastrophe. Den Wohnraum, in dem sich die Familie zu­
Frankfurts Schlagkraft ist die Wirtschaft und die nicht dazu
sammenfindet, gestalten wir wie selbstverständlich. Im Stadt­
passende Größe. Wir leben in einer überschaubaren Stadt, die sie
raum treten solche Vernachlässigungen auf. Das kann nicht sein.
in gar nicht so sehr vielen Minuten durchqueren können. Versu­
Denn die Schönheit eines Ortes ist eine Qualität, die auch eine
chen Sie das mal in London, Sie laufen Stunden. Das ist hier anders.
Lebens- und Arbeitsplatzqualität ist.
\\
Unser Ballungsraum besteht daraus, dass wir eine relativ kleine
Großstadt haben und darüber hinaus noch Städte und Orte, die
46 47
FRM 01 I 10
Das gespräch führte martin orth, Fotos: Tim Wegner
Dieter Schwer
Sie mal den Bahnhofsvorplatz. Der ist als öffentlicher Raum, als
Der Opernturm bei Nacht, fotografiert von Bernd Schwer
während der „Luminale“ 2010. Der
Opernturm besteht aus einem
Hochhaus mit 170 Metern Höhe und
42 Stockwerken. Er wird durch eine
18 Meter hohe Lobby erschlossen.
//
Hochburg
der Stiftungen
Netzwerke
>
Engagement für die Bürgergesellschaft.
eIN Top-Thema in FRM
IEL
K
von Matthias Bischoff
>
_ 50
>
_ 40
>
_ 30
>
_ 20
>
_ 10
1822-Stiftung
Adolf Christ Stiftung
Adolf Gutknecht-Stiftung
Adolf und Emmy Schmoll-Stiftung
Adolf- und Luisa Haeuser-Stiftung für Frankfurt am Main - Höchst
Akademie der Arbeit in der Universität
Albert und Barbara von Metzler-Stiftung
Albig-Stiftung
Alexander - Stiftung
Alfons und Gertrud Kassel-Stiftung
Alfred und Angelika Gutermuth-Stiftung
Alfred und Lore Nungesser-Stiftung
Allgemeine Fürsorge-Stiftung
Allgemeiner Almosenkasten
Anna Ruths-Stiftung
Anna Wenz-Bethanien-Stiftung
Anneliese und Heinz Frisch-Stiftung
Anneliese und Walter Christmann Stiftung
Anni und Keyvan Dahesch-Stiftung (unterstützt Menschen mit schwerer Behinderung)
Arche Zukunft-Stiftung
Arno Burckhardt German Student Scholarship-Stiftung
ArteMusica - Stiftung für Kunst und Kultur
Arthur und Margarete Ebert-Stiftung
Athlon Place Stiftung
Ausbildungsstiftung
Autorenstiftung
Aventis Foundation
Axel Benkner - DWS - Sozialstiftung
Beilstein-Institut zur Förderung der Chemischen Wissenschaften
Bernd-Rosenheim-Stiftung
Berufshilfe Stiftung der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt
BHF-BANK-Stiftung
Binding-Kulturstiftung
BLEIB GESUND STIFTUNG
Blindenbund in Hessen e.V. Stiftung
Bruno H. Schubert-Stiftung
Bundesliga-Stiftung
Carl & Irene Scherrer Stiftung
Carl Wilhelm Fück-Stiftung
Caroline Hansellmann-Stiftung
Chemotherapeutisches Forschungsinstitut Georg-Speyer-Haus
Chor-Stiftung Philipp Reich
Christen helfen
Christian-Ludwig- und Franziska-Heister-Stiftung
Christophorus-Haus-Stiftung Gesundheitszentren
Clementine Kinderhospital Dr. Christ'sche Stiftung
Crespo Foundation
Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung zu Frankfurt am Main
Dagmar-Westberg-Stiftung
Dan Nacht-Stiftung
Deutsche Annington Stiftung
Deutsche Bank Stiftung
Deutsche Filmkünstlernothilfe
Deutsche Hautkrebs-Stiftung
Deutsche Kinderturn-Stiftung
Deutsche Krebsstiftung
Deutsche Stiftung für Herzforschung
Deutsche Stiftung Sklerodermie
Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF)
Diakonie-Stiftung-Weißfrauen (Helene-Müller-Fonds)
DMS-Stiftung
Dr. Albert Hloch-Stiftung
Dr. Annemarie Schlüter-Stiftung
Dr. Annemarie Walter Stiftung
Dr. Arthur Pfungst-Stiftung
Dr. Beyer'sche Stiftung
Dr. h.c. Hugo Zinsser-Stiftung
Dr. H.u.M. Gundermann Stiftung Frankfurt
Dr. Helmut Rothenberger - Tools for Life - Foundation
Dr. Herbert Lürmann und Elisabeth Lürmann Stiftung
Dr. Josef und Janina Haubenstock-Stiftung
Dr. Marschner Stiftung
Dr. Paul und Cilli Weill-Stiftung
Dr. Senckenbergische Stiftung
Dr. Walter und Luise Freundlich-Stiftung
Dr. Wolfgang und Sigrid Berner-Stiftung
Dr.- Ing. E.H. Hubert H.A. Sternberg-Stiftung
Dres. Frederich-Rabbow-Stiftung
DST - Noack'sche Michael August Schichtl-Stiftung
Edmund Vey-Stiftung
Elfriede und Hans Jürgen Walter-Stiftung für Tierschutz
Elisabeth und Horst Weyrauch-Stiftung
Ellinore und Herbert Vogel-Stiftung
Else Kröner-Fresenius-Stiftung
Eppensteiner Stiftung für Jugend- und Altenhilfe
Erich-Becker-Stiftung - Eine Stiftung der Fraport AG zur Förderung von Wissenschaft und Forschung
Einwohnern
Evangelische Zukunftsstiftung Frankfurt am Main
Evangelischer Almosenkasten
Familie Bottling-Stiftung
Familie Schambach-Stiftung
Farben Jenisch-Stiftung
FAZIT-STIFTUNG Gemeinnützige Verlagsgesellschaft mbH
Warum genau Johann Christian Sencken-
Zweck der „besseren Gesundheits-Pflege hiesiger Ein-
berg am 15. November 1772 vom Baugerüst
wohner und Versorgung der armen Kranken“. Zunächst
des noch unvollendeten Bürgerhospitals stürzte, wird
dienten die Zinsen des 95 000 Gulden betragenden Stif-
wohl niemals ganz ermittelt werden. Als gesichert je-
tungskapitals dem Unterhalt des umgewidmeten Wohn-
doch darf gelten, dass die traurigen Lebensumstände des
hauses Senckenbergs, doch wurde das zentral gelegene
1707 geborenen Mediziners für seine Heimatstadt Frank-
Stiftshaus durch ein Gebäude mit Gartengelände am
furt ein Glücksfall waren: Dreimal war er verheiratet,
Stadtrand mit einem anatomischen Theater, einem che-
dreimal wurde er Witwer, und auch seine Kinder starben
mischen Laboratorium und einem botanischen Garten
im Säuglingsalter. In „Ermangelung ehelicher Leibes-
mit Gewächshaus ersetzt. So errichtete er der „Wissen-
Erben“ stiftete Senckenberg 1763 sein Vermögen zum
schaft einen Tempel“ und eröffnete zugleich dem zuvor
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Stiftungen in Deutschland
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Deutschland verzeichnete 2009 einen
Zuwachs um sechs Prozent
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Die Stiftungs-Hotspots
Stiftungen je 100 000 Einwohner
Hessen ist das Flächenland mit der höchsten
Stiftungsdichte
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*) mit mehr als 100 000
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Stiftungsdichte in Frankfurt
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Top 50 – Stiftungsdichte in Großstädten* 2. Frankfurt am Main
6. Mainz 10. Darmstadt 37. Wiesbaden 42. Offenbach
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Stiftungen in Hessen
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Frankfurt belegt im Städteranking Platz 2, hinter
Würzburg. Bewertet wird die Anzahl der Stiftungen je
100 000 Einwohner
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Die größten Stiftungen in FRM nach Vermögen Else Kröner-Fresenius-Stiftung Bad Homburg 1 800 000 000 Euro Gemeinnützige Hertie-Stiftung Frankfurt am Main 798 603 000 Euro Software AG-Stiftung
Darmstadt 689 000 000 Euro
//
Netzwerke
Ferdinand-Möller-Stiftung
Fini Pfannes-Stiftung zur Förderung des hauswirtschaftlichen Fachbereiches
Frankfurt School of Finance & Management Stiftung
Frankfurter Bürger-Stiftung im Holzhausenschlößchen
Frankfurter Bürgerhilfe - Stiftung der Frankfurter Sparkasse
Frankfurter Handwerksstiftung
Frankfurter Sportstiftung
Frankfurter Stiftung für Blinde und Sehbehinderte (Polytechnische Gesellschaft)
Frankfurter Stiftung für deutsch-italienische Studien
Frankfurter Stiftung für Gehörlose und Schwerhörige (vorm. Stiftung Taubstummenanstalt)
Frankfurter Stiftung für krebskranke Kinder
Franz Anton Gering-Stiftung
Franz Herrlein Stiftung
Frauen in Europa
Freiherr Carl von Rothschild'sche Stiftung Carolinum
Freiherrlich Wilhelm Carl von Rothschild'sche Stiftung für mildtätige
Zwecke
Friedrich Schorling Stiftung
Friedrich und Birgitte Stummel Stiftung
Fritz Bauer Institut
Fritz und Elisabeth Kempf-Stiftung
Fritz und Margot Faudi-Stiftung
FTV 1860 - Stiftung
Gabriel-Stiftung für Menschen mit Behindeurng
Gabriele Lux Stiftung
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Georg und Marie Kalischer-Stiftung
Gerald Asamoah Stiftung
Gertrud & Ewald Herzog Stiftung
Gertrud Funken - Rudolf Koch Stiftung
Gertrud-Assmann-Stiftung Dr. Hoch's Stipendienfonds
Gerty-Strohm-Stiftung
Gontard & MetallBank Stiftung
Gottfried Michelmann-Stiftung
H. & E. Kleber-Stiftung
Hahn-Hissinksche Frobenius-Stiftung
Hans Reichardt-Stiftung
Hans Strothoff-Stiftung
Hans und Ilse Breuer Stiftung
Hans Werner und Luise Kolb-Stiftung
Harald-Genzmer-Stiftung
Hauck & Aufhäuser Kulturstiftung
hauser, furch & partner Stiftung
Heinrich und Erna Schaufler-Stiftung
Heinrich-Kraft-Stiftung
Heinz und Gisela Friederichs Stiftung
Helga Ravenstein-Stiftung
Hella Lichau-Stiftung
Helmut Mader Stiftung
Henrich-Funke-Pschorr-Stiftung
Henry und Emma Budge Stiftung
Herbert Balzer-Stiftung
Herbert und Hedwig Eckelmann-Stiftung
Herbert-Quandt-Stiftung
Hermann und Katharina Gassen-Stiftung
Hermine Weidner Nachlaß-Stiftung
Hessische MS-Stiftung
Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung (HSFK)
Heussenstamm-Stiftung
Hilfe für die bedrohte Tierwelt - Förderstiftung der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt von 1858 e.V.
Höchster Wohlfahrtsstiftung
Holz'sche Stiftung für das Sarah-Herzog Memorial Hospital, Jerusalem
HORIZONT-Stiftung
Horst Kliemann Stiftung für Geschichte des Buchwesens
Humanistische Stiftung
IMPULS-Stiftung für den Maschinenbau, den Anlagenbau und die Informationstechnik
Ina und Gustav Lenzewski-Stiftung
Inge Breitan-Stiftung
Inge und Rudi Jordan Stiftung
Ingrid zu Solms-Stiftung
Institut für Geschichte der Arabisch-Islamischen Wissenschaften
Institut für Sozialforschung an der Johann Wolfgang Goethe-Universität
Institute for Law and Finance Johann Wolfgang Goethe-Universität
Isolde Johanna Nies-Stiftung
J. Wilhelm Schreiber-Stiftung
Jakob Moneta Stiftung
Johanna Samel-Stiftung
Johanna-Kirchner-Stiftung der Arbeiterwohlfahrt Kreisverband Frankfurt am
Main e.V.
Josef Popper-Nährpflicht-Stiftung
Jubiläumsstiftung der Industrie- und Handelskammer Frankfurt am Main
Jubiläumsstiftung der Volksbank Höchst am Main eG
Jugendfürsorge-Stiftung
Jupp und Margot Abels-Stiftung
Jürg Breuninger Stiftung
Jürgen Ponto-Stiftung zur Förderung junger Künstler
Jürgen und Krista Sarrazin-Stiftung
Karg-Stiftung für Hochbegabtenförderung
Karl Gerold-Stiftung
Karl Leo Schneeweis-Stiftung
Karl und Marie Schack-Stiftung
Kinder der Welt Stiftung
Kirchliche Stiftung öffentlichen Rechts der Evangelisch-methodistischen
Kirche in Deutschland mit Sitz in Frankfurt am Main und Berlin
Klaus Kanter Stiftung zur Förderung der meisterlichen Ausbildung und Qualifikation im Zahntechniker-Handwerk
Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank
Kurt und Irene Krüger-Stiftung
Lebenshilfe Stiftung Frankfurt
Leonhard Kalb'sche Stiftung
Leopoldina Stiftung (vormals Harry Maximilian Buchberger-Stiftung zur
Förderung der Deutsch-Polnischen Gesellschaft der Universität Wroclaw
e.V.
Linnemann-Stiftung
Lorenz Buchberger-Stiftung
Louis Marburg'sche Familien - Stiftung
Louise und Stephan von Guaita-Stiftung
Ludwig Edinger-Stiftung
Ludwig und Gustel Stein-Stiftung
Ludwig-Börne-Stiftung
Ludwig-Pfungst-Museums-Stiftung
Luisa Haeuser-Frauen-Stiftung
Lutherkirchenstiftung Frankfurt
maecenia - Frankfurter Stiftung für Frauen in Wissenschaft und Kunst
Manja und Ernst Mordhorst-Stiftung für Jung und Alt
Margareta Hugelschaffner-Stiftung
Margarete Hasse-Bek Vermächtnis-Stiftung
Margarete und Herbert Puschmann-Stiftung
Margarete und Peter Noss-Stiftung
Markus-Stiftung
In Frankfurt kann man
gut beobachten, wie Stiftungen
in einer Stadtgesellschaft
wirken können.
Roland Kaehlbrandt
Stiftung Polytechnische
Gesellschaft
Die 14 großen Stiftungen: Wofür sie sich engagieren
1
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Deutsche Bank Stiftung
// Bildung, Hilfe zur Selbsthilfe, Musik und Kunst
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Stiftung Flughafen Frankfurt/Main für die Region
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// Wissenschaft, Kultur und Soziales, insbesondere Förderung des Naturschutzes und der Landschaftspflege
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1) Anzahl der Stiftungen
Peter Fuld Stiftung
// Erziehung und Ausbildung von Jugendlichen
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
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Stiftung Polytechnische Gesellschaft
Pestalozzi-Stiftung
// Ausbildung
14
Karg-Stiftung
// Hochbegabtenförderung
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auf soziale Bereiche festgelegten Stiftungswesen ein
verschrieben, 53 der Bildung und Erziehung. Die älteste
neues Betätigungsfeld. Wie viele der großen historischen
Frankfurter Stiftung, das Hospital zum Heiligen Geist,
Stiftungen wirkt Senckenbergs Lebenswerk bis heute
geht auf das Jahr 1208 zurück; auch Stiftungen wie das
fort: „Meine Stiftung wird von hier aus gute Leute ma-
Weißfrauenstift oder St. Katharinen sind nahezu 800
chen, auch gute auswärtige herbeiführen und hiesige
Jahre alt. Die sechs großen „öffentlich-mildtätigen“ Stif-
zum Nacheifern bringen, mir zur Freude, da alles darauf
tungen Frankfurts, der Allgemeine Almosenkasten, das
abzielt, dass der Stadt in medicis wohl gedient werde.“
Hospital zum Heiligen Geist, das St. Katharinen- und
Weißfrauenstift, die Stiftung Taubstummenanstalt, das
Gedenkstätte [2]
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// Kulturprogramm, insbesondere für Kinder,
Erforschung Frankfurter Stadt- und Bürgergeschichte, Denkmalschutz
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Frankfurter Bürgerstiftung
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// Naturschutz
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Stiftung Hilfe für die bedrohte Tierwelt
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// Wissenschaft und Forschung, insbesondere Medizin, Kunst und Kultur
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Stiftung Giersch
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// Förderung klinisch orientierter, biomedizinischer Forschung und Unterstützung
medizinisch-humanitärer Hilfsprojekte
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Else Kröner-Fresenius-Stiftung
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Stiftung Waisenhaus
// Kinder und Jugendliche ohne Eltern
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// Alleinstehende und bedürftige Frauen
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St. Katharinen- und Weißfrauenstift
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// Stärkung und Fortentwicklung des freiheitlichen Gemeinwesens
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Herbert Quandt-Stiftung
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// Bildung, Wissenschaft, Technik, Kunst, Kultur, Pflege des kulturellen Erbes,
Soziales, Karitatives, Humanitäres
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// Neurowissenschaften, Europäische Integration, Erziehung zur Demokratie
5]
*)Stiftungszwecke
Frankfurter Stiftungen;
Mehrfachnennungen
möglich
Das Beispiel Johann Christian Senckenbergs zeigt, wie
Wiesenhüttenstift und die Stiftung Waisenhaus von 1679
unverzichtbar Stiftungen für eine funktionierende, le-
sind rechtlich selbständig, aber personell mit der Stadt
bendige Stadtgesellschaft waren und sind. Die Geschichte
verbunden. Lange bevor staatliche und städtische Insti-
der Freien Reichsstadt Frankfurt ist ohne das vielfältige
tutionen diese Aufgaben wahrnahmen, haben sich diese
Wirken zahlloser Stifter nicht denkbar. In nur wenigen
Stiftungen, zu denen auch noch die 1753 errichtete
anderen Städten haben Bürger das Gedeihen ihrer Stadt
Cronstett- und Hynspergische evangelische Stiftung so-
so aktiv gestaltet wie in Frankfurt, wo derzeit Stiftungen
wie die Stiftung für Blinde und Sehbehinderte von 1837
mit einem Stiftungsvermögen von mehr als 5 Milliarden
zählen, der Hilfe für Arme, Kranke und Schwache der
Euro und Ausschüttungen von über 130 Millionen Euro
Stadtgesellschaft gewidmet. „Wir ruhen auf dieser Ge-
aktiv sind. Frankfurt ist neben Hamburg die Stadt mit
schichte“, sagt Roland Kaehlbrandt, Vorstandsvorsit-
den meisten Stiftungen, was in beiden Fällen vom hohen
zender der Stiftung Polytechnische Gesellschaft, über
Anteil durch Handel zu Vermögen gekommenem Bürger-
die reiche Stiftungstradition.
tum herrührt. Über 160 Stiftungen in Frankfurt widmen
sich Wissenschaft und Forschung, mehr als 100 sind auf
Oftmals waren, wie auch im Falle Senckenbergs, die Le-
sozialem Gebiet tätig, 60 haben sich der Kulturförderung
benserfahrungen und Lebensumstände, Anlass für die
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Mio. Euro gab die Software AG Stiftung
im Jahr 2008 für 294 Projekte aus.
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Mitglieder hat die Polytechnische Gesellschaft,
ein 1816 gegründeter Verein von Bürgern zur Förderung „fortschrittlicher Ideen“. Sie gründete die Frankfurter Sparkasse von 1822 und brachte nach
dem Verkauf der Sparkasse 2005 an die Landesbank
Hessen-Thüringen den größten Teil der Erlöse in die Stiftung Polytechnische Gesellschaft ein.
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Museumspreis der Sparkassen-Kulturstiftung
Hessen-Thüringen [25 000 Euro]
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Martin-Elsaesser-Stiftung
Max-Buchner-Forschungsstiftung
Mechtold-Stiftung Frankfurt am Main
Mediterran-Stiftung
Minni Eckert-Stiftung
Moessner-Stiftung
Mozart-Stiftung von 1838 zu Frankfurt am Main
Müller-Klein-Rogge-Stiftung
Münig-Niedenburg Stiftung
Nepalhilfe-Irmgard Schlaeger-Stiftung
Nicolas-Benzin-Stiftung
Norman Roberts-Stiftung
O. M. H. Schmidt-Felsche-Stiftung
Oswalt-Stiftung Institut für physikalische Grundlagen der Medizin
Otmar-Alt-Stiftung
Otto Brenner Stiftung
Otto Georg Dinges-Stiftung
Paul Ehrlich-Stiftung
Paul und Ursula Klein-Stiftung
Paul Ungerer-Stiftung
Paula Müller-Kinderhilfe-Stiftung
PESTALOZZI-STIFTUNG früher Arthur und Emil Königswarter'sche Unterrichts- und Studienstiftung (Stiftung des privaten Rechts)
Peter Fuld Stiftung
Peter Suhrkamp Stiftung
Pfarrer Gehrmann Stiftung
Preller Stiftung
pro Museum Stiftung zur Förderung der zeitgenössischen bildenden
Kunst
Pro Region Flughafenstiftung zur Förderung der beruflichen Bildung
Eine Stiftung der Fraport AG
Pro Retina - Stiftung zur Verhütung von Blindheit
Pro-Hominibus-Stiftung-Bickhoff
Prof. Dr. Julius Wagner und Frau Irmgard-Stiftung
Prof. Dr. Karl Friedrich Hagenmüller-Stiftung
Prof. Dr. Walter Artelt und Prof. Dr. E. Heischkel-Artelt-Stiftung
Prof. Martin Flämig Stiftung
Professor Martha Peters-Stiftung
ProWood Stiftung
Reinhard von den Velden'sche Stiftung
Robert Lösch-Stiftung
Rudi Hörmann-Stiftung zur Unterstützung Obdachloser
Rudolf und Anna Katharina Eichenauer-Stiftung
Sankt Katharinen- und Weißfrauenstift
Schopenhauer-Stiftung Arthur Angelika Hübscher in memoriam Christian
Hübscher
1
Siegfried und Helma Jörend Stiftung
Sieratzki-Stiftung
Simon-Bender-Stiftung
Sondershausen von Gläsernthal'sche Stiftung
Sozialstiftung des hessischen Fußballs
Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen
St. Georgen-Stiftung
Städelsches Kunstinstitut und Städtische Galerie
Steinhausen-Stiftung zu Frankfurt am Main
Stephanus-Stiftung für verfolgte Christen
Stiftung "Frankfurter Musikpreis zur Internationalen Musikmesse
Frankfurt"
Stiftung Alten- und Pflegeheim Heinrich Schleich Haus
Stiftung Baby Haven
Stiftung Bahn-Sozialwerk (BSW)
Stiftung Bredtmanns Spuren
Stiftung Buchkunst
Stiftung Centrale für private Fürsorge
Stiftung Citoyen
Stiftung Collegium Pharmazeuticum Frankfurt am Main
Stiftung der Eheleute Wilhelm Philippi und Marie Philippi, gb. Wiertz
Stiftung der Freien Christlichen Schule
Stiftung der Hessischen Rechtsanwaltschaft
Stiftung der Landmaschinen-Industrie
Stiftung der Paul-Ehrlich-Gesellschaft für Chemotherapie e.V.
Stiftung DER ROTARIER
Stiftung Deutsche Rheuma-Liga Hessen
Stiftung Deutsche Sporthilfe
Stiftung Deutsche Studentengeschichte
Stiftung Deutscher Sport
Stiftung Deutsches Albert Schweitzer-Zentrum
Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv
Stiftung Dr. Abel - Apis mellifica
Stiftung Dr. Hoch's Konservatorium - Musikakademie Frankfurt am Main
Stiftung Druck- und Papiertechnik
Stiftung Evangelisches Vereinshaus Westend
Stiftung Familie Klee
Stiftung Frankfurter Künstlerhilfe
Stiftung Frankfurter Schullandheim Wegscheide
Stiftung Friedrichsheim
Stiftung für den Evangelischen Verein Nord-Ost für Evangelisation und
Gemeinschaftspflege zu Frankfurt am Main
Stiftung für die Rechte zukünftiger Generationen (SRzG)
Stiftung für technische Weiterbildung
Stiftung Gabriele6 Busch-Hauck
Stiftung Giersch
Stiftung Goldener Zuckerhut
STIFTUNG HAUS der action 365
Stiftung Hessischer Wirtschaftsprüfer
Stiftung Hilfe gegen Not - Werner und Hildegard Burkhard
Stiftung Hirschberg
Stiftung Hochschule Sankt Georgen (Kirchliche Stiftung des bürgerlichen Rechts)
Stiftung Hospital zum heiligen Geist
Stiftung Integration
Stiftung Kapitalmarktforschung für den Finanzstandort Deutschland
Stiftung Kapitalmarktrecht für den Finanzstandort Deutschland
Stiftung Ludwig-Heidenhain
Stiftung Mayday
stiftung medico international
Stiftung Niederländische Gemeinde Augsburgischer Confession
(N.G.A.C.-Stiftung)
Stiftung Pfadfinden
Stiftung Polytechnische Gesellschaft Frankfurt am Main
Stiftung Praunheimer Werkstätten
Stiftung PRO ASYL
Stiftung Reformhaus-Fachakademie
Stiftung Sigmund-Freud-Institut
Stiftung Städelschule für junge Künstler
Stiftung Stipendien-Fonds des Verbandes der Chemischen Industrie
Stiftung Technische Sammlung Hochhut
Stiftung Unternehmensfinanzierung und Kapitalmärkte für den Finanzstandort Deutschland
Stiftung Waldmühle
Stiftung zur Förderung der internationalen wissenschaftlichen Beziehungen der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main
Stiftung zur Förderung der Schülerinnen und Schüler der Schillerschule Frankfurt
Stiftung zur Förderung des Tierschutz
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Die großen Stifter
Stifter, ihr ererbtes oder erarbeitetes Vermögen einem
und das bedeutet die Teilhabe möglichst vieler Menschen
guten Zweck zuzuführen. So erfuhr Peter Harry Fuld,
an der Stadtgesellschaft, die Stiftungen verstehen sich
Johann Christian Senckenberg
1921 in Frankfurt als Sohn des Gründers der Deutschen-
hier als Partner des Stadtraums. Dies gilt vor allem für
Privat-Telefongesellschaft Fuld geboren, während seiner
jene Stiftungen, die wie die Stiftung Polytechnische Ge-
Exilzeit in England und Kanada zahlreiche Diskriminie-
sellschaft lokal agieren.
// (1707–1772) war Arzt. Nach dem Tod seiner Mutter sowie
seiner drei Ehefrauen und seiner Kinder entschloss
er sich, sein Vermögen in eine Stiftung einzubringen.
Sie errichtete das Bürgerhospital.
2
Johann Friedrich Städel
// (1728–1816) war Sohn eines Gewürzhändlers, kam aber
als Privatbankier zu Reichtum. Er sammelte Kunst und verfügte,
dass sowohl eine öffentliche Kunstsammlung als auch eine
Kunstschule zu errichten seien: das Städel.
3
Herbert Quandt
// (1910–1982) erbte 1954 von seinen Vater Anteile an BMW
und verhinderte 1959 die Übernahme durch Daimler-Benz.
4
Peter Fuld
// (1921–1962) ist der Sohn eines jüdischen Kaufmanns, der die
spätere Telenorma (heute Avaya) gründete. 1939 musste er
Deutschland verlassen. 1945 kehrte er nach Frankfurt zurück,
um sein Erbe zu regeln.
5
Else Kröner
// (1925–1988) erbte mit 21 Jahren von Dr. Fresenius die
Hirsch-Apotheke und die Firma Fresenius und baute das Unternehmen
zu einem internationalen Pharmakonzern aus.
Georg Karg und Hans-Georg Karg
// (1888–1972 bzw. 1921–2003) bauten nach dem Krieg die HertieWarenhäuser wieder auf. Hans-Georg Karg verkaufte sie 1993 an Karstadt.
7
Bruno H. Schubert
// (*1919) baute Henninger zu einer der größten Brauereien
in Europa aus, bevor er das Unternehmen 1979 verkaufte.
8
Carlo Giersch
// (*1937) machte aus dem Elektronikgroßhandel Spoerle
den weltweiten Branchenführer und verkaufte das Unternehmen
an Arrow. Er wurde 2009 auf dem Deutschen Stiftertag zum
„Stifter des Jahres“ ernannt.
9
Die Polytechniker
// haben seit Gründung der Polytechnischen Gesellschaft im Jahre 1816
neben vielen anderen Instituten die Wöhler-Stiftung, die Frankfurter
Stiftung für Blinde und Sehbehinderte sowie die Stiftung Polytechnische
Gesellschaft gegründet.
52 53
FRM 01 I 10
rungen als Jude und beobachtete zudem während seines
Studiums das Schicksal farbiger Kommilitonen. Sensibi-
Regional tätig ist dagegen die 2004 gegründete Stif-
lisiert für menschliches Leid und Benachteiligung aus
tung Citoyen, die die Förderung von Jugend- und Alten-
ethnischen Gründen brachte er sein Vermögen in die Pe-
hilfe, Erziehung, Bildung, Wissenschaft, Forschung,
ter Fuld Stiftung ein, die diskriminierte und begabte
Umwelt- und Naturschutz in der Region zum Ziel hat.
Jugendliche in Frankfurt unterstützt. Auch die Frank-
Bundesweit ausgerichtet ist hingegen die Karg Stiftung
furter Sozialwissenschaftlerin Mechthild Veil setzt ihr
für Hochbegabtenförderung. Sie hat sich zum Ziel ge-
persönliches Engagement gegen die Benachteiligung von
setzt, Kindern und Jugendlichen, die zu den Hochbegab-
Frauen in der von ihr erst vor wenigen Jahren gegrün­
ten gehören, eine Ausbildung zu ermöglichen, die ihren
deten Stiftung Frauen in Europa um. Zweck der Stiftung
überdurchschnittlichen Fähigkeiten entspricht. Zur
ist es, die Forschung über die Rolle der Frau im
Verwirklichung ihrer Ziele realisiert sie einerseits eigene
zivilgesellschaft­l ichen Prozess der Einigung Europas zu
Konzepte und unterstützt andererseits Institutionen und
fördern. Die Stiftung fördert Symposien, Kolloquien und
Projekte Dritter. Die Karg-Stiftung will vor allem dazu
Seminare, fördert Forschungsarbeiten und vergibt Sti-
beitragen, dass Eltern, Erzieherinnen, Lehrkräfte und
pendien. Die Liste ließe sich fast endlos fortführen. Denn
Psychologen die Hochbegabungen ihrer Kinder so früh
Stiftungen haben, wie Roland Kaehlbrandt erläutert,
wie möglich erkennen und zielgerichtet fördern lernen.
„ein großes Gespür für die Grundprobleme der Gesell-
Die von dem Ehepaar Adelheid und Hans-Georg Karg
schaft entwickelt und gehen die Probleme an, die sie für
1989 ins Leben gerufene Stiftung ist zudem ein Beispiel
relevant halten“. Im Falle der Stiftung Polytechnische
dafür, wie private Initiative aktiv werden kann, wäh-
Gesellschaft, deren Kapital aus dem Verkaufserlös der
rend die Politik, wie im Falle der Hochbegabtenförde-
Frankfurter Sparkasse besteht, bedeutet dies die Förde-
rung, das Thema eher meidet.
rung von jungen Familien, von Mitbürgern mit Migra­
tionshintergrund sowie von Bildung, Wissenschaft und
Dr. Ingmar Ahl, bei der Karg-Stiftung für die Projekte
Verantwortung. Vor allem die Bildung haben die Stif-
verantwortlich, nennt eben deshalb vor allem „Unab-
tungen früh als eminent wichtiges Gegenwartsthema
hängigkeit, Flexibilität und finanzielle Möglichkeiten“
und förderungswürdige Gemeinschaftsaufgabe erkannt
als großen Vorzug von Stiftungen: „Stiftungen können
und mit ihren Mitteln zahlreiche Initiativen entfacht.
dort konkret, unbürokratisch und schnell aktiv werden,
Doch wäre es falsch, die Arbeit der Stiftungen auf den
wo Institutionen der Städte oder der Länder nicht oder
Ausgleich der Defizite zu reduzieren, die in Zeiten klam-
nur unter Schwierigkeiten vorankommen.“ Trotz der
mer kommunaler Kassen entstanden sind. Im Mittel-
bundesweiten Ausrichtung, bekennt sich jedoch auch
punkt steht die Fortentwicklung der Bürgergesellschaft,
Ahl zu Frankfurt und zur Region: „Auf allen Ebenen findet
Netzwerke
Wir arbeiten unabhängig,
unkompliziert und schnell.
Das sieht man am Holzhausenschlösschen. Stiftung zur Förderung des Wissenschaftsrechts
Stiftung zur Förderung von Ausbildung und Studium
(SFAS Stiftung)
StiHckK Stiftung Hilfe für chronisch kranke Kinder
Tafelkultur-Stiftung
TAXIstiftung Deutschland
The Gingko Foundation
Theodor Stern-Stiftung zur Förderung des Unversitätsklinikums Frankfurt am Main
Trudelotte Thyssen-Stiftung
UBS Optimus Foundation Deutschland
Universitätsstiftung Frankfurt am Main
Versehrten- und Hinterbliebenen-Stiftung
Versorgungshaus und Wiesenhüttenstift
Vertriebene in Hessen
Vierte Karl und Else Seifried Stiftung
Viola-Stiftung Walter Witte
von Schad'sche Stiftung zu Frankfurt am Main
Waisenhaus
Walter Stauß-Stiftung
Walter und Erika Wimmel-Stiftung
Walter-Kolb-Stiftung e.V.
Werner Sauer Stiftung
Werner und Erna Sack-Stiftung für Tierschutz
Wilhelm und Auguste Viktoria Stiftung für Säuglingsfürsorge in Frankfurt am Main
Wilhelm, Heinrich und Otto Claudy-Stiftung
Wilhelm-Lorch-Stiftung
Wilhelmine Tausend-Stiftung
Willi Buhlmann Stiftung
Willy Scharnow-Stiftung für Touristik
Wolf Wagner Stiftung
wunder-Stiftung
Youth for Understanding Stiftung
Zweite Karl und Else Seifried Stiftung
consell.de
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Entdecken Sie, wie unsere kurzen Wege
Träume wahr werden lassen.
Clemens Greve
Frankfurter Bürgerstiftung
im Holzhausenschlösschen
Kooperation statt. Wichtig ist dabei: Wie kann man
im Vergleich der deutschen Städte über 100 000 Einwoh-
nachhaltig wirken? Das jeweilige Projekt ist dabei nur
ner sehr gut ab. Frankfurt, Mainz und Darmstadt sind
das Werkstück, es gibt den Themen ein Gesicht.“
unter den ersten zehn, Wiesbaden und Offenbach immerhin unter den fünfzig wichtigsten Stifterstädten der
Ein gelungenes und sehr greifbares „Gesicht“ hat das
Republik.
im Frankfurter Nordend gelegene Holzhausenschlösschen, das die Stadt Frankfurt der 1989 gegründeten
Neben der Quandt-Stiftung in Bad Homburg, der Soft-
Frankfurter Bürgerstiftung im Holzhausenschlösschen
ware AG-Stiftung oder der Schader-Stiftung in Darm-
für einen symbolischen Mietpreis zur Nutzung überließ.
stadt (wo zahlreiche Wissenschafts-Stiftungen ihren
Heute, zwanzig Jahre nach der Gründung, blickt Ge-
Sitz haben) sind in Mainz die bundesweit wirkende
schäftsführer Clemens Greve stolz auf das Geleistete
Stiftung Lesen ansässig sowie zahlreiche Dependancen
zurück. Das Holzhausenschlösschen ist zu einem leben-
der politischen Stiftungen wie die Friedrich-Ebert-Stif-
digen Ort der Kulturpflege geworden, dort finden Le-
tung, die Heinrich-Böll-Stiftung oder die Konrad-Ade-
sungen, Konzerte und Theateraufführungen sowie zahl-
nauer-Stiftung. Die vor wenigen Jahren gegründete
reiche Veranstaltungen für Kinder statt. Die Stiftung
Mainzer Bürgerstiftung finanziert gemeinnützige Vor-
vergibt Forschungsaufträge zur Erforschung der Stadtge-
haben im Bereich Denkmal- und Umweltschutz, Sport,
schichte und veranstaltet Ausstellungen, die sich mit der
Bildung und Erziehung, Wissenschaft, Kunst und Kul-
Stadt- und Bürgergeschichte befassen. „Wir sind mit 200
tur, wozu in Mainz traditionsgemäß auch die Erfor-
eigenen und 126 Gastveranstaltungen das ganze Jahr
schung und Bewahrung der Mainzer Fastnacht zählt.
über aktiv“, berichtet Greve. Alle zwei Jahre treffen sich
Auch die 2003 ins Leben gerufene Bürgerstiftung Wies-
die in der Initiative Frankfurter Stiftungen e.V. zusam-
baden-Stiftung ist eine Gemeinschaftsstiftung der
mengeschlossenen Stiftungen überdies zum Frankfurter
Wiesbadener Bürgerinnen und Bürger für ihre Stadt und
Stiftungstag, einer Art „Leistungsschau“ der Stiftungen.
Region. Sie will dem Gemeinwohl dienen und das Ge-
Ohnehin aber wird Zusammenarbeit untereinander
meinwesen nachhaltig stärken.
großgeschrieben. Dies gilt für die Stiftungen untereinander wie aber auch für die zahlreichen Partnerschaften
Alle diese Stiftungen sind die höchst vitale Widerlegung
mit anderen Institutionen in der Stadt. „Man kennt sich,
des gängigen Vorurteils, die Gesellschaft falle auseinander
man vertraut sich“, bringt Kaehlbrandt diese von einem
und rufe bei jedem Problem nach „Vater Staat“. Die Zu-
großen Gemeinschaftsgefühl in einer „Stadt voller guter
nahme der Stiftungen im vergangenen Jahrzehnt, allein
Taten“ getragene Haltung auf den Punkt.
im Jahr 2003 gab es in Deutschland so viele Stiftungsneugründungen wie in den ganzen 1970er Jahren, be-
Doch obwohl Frankfurt als Stiftungsmetropole par ex-
richtet Roland Kaehlbrandt, beweist vielmehr ein hohes
cellence die vitale Stiftungslandschaft in der Region do-
Bewusstsein vieler Bürger für den Wert unseres Gemein­
miniert, müssen sich die anderen Städte und Landkreise
wesens und für die beständige Notwendigkeit, es zu
keineswegs verstecken. Die Großstädte in FRM schneiden
pflegen und weiterzuentwickeln.
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FRM 01 I 10
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Träume, Ideen und Visionen gibt es in den unterschiedlichsten Größen, aber sie in die Tat
umzusetzen ist in jedem Fall großartig. Um Investoren in FrankfurtRheinMain hierbei zu helfen,
bietet die Region eine erstklassige Infrastruktur mitten im Herzen Europas. Ob zu Lande, zu
Wasser, in der Luft oder auf dem Daten-Highway – unsere Transportmittel sind so vielfältig wie
die Pläne unserer Investoren und haben dennoch ein gemeinsames Ziel: den Erfolg.
Wie wir Ziele verwirklichen? Sehen Sie selbst:
www.frm-united.de
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Exkursionen
UNTERWEGS
in Loudoun County
Transatlantische Nachbarn: Ein weiter Himmel, ein Flughafen als
Wirtschaftsmotor, prosperierende Hightech-Firmen, sanfte Weinberge,
hohe Lebensqualität: Vieles verbindet den Main-Taunus-Kreis
mit seiner Partnerregion Loudoun County. Eine besondere deutschamerikanische Freundschaft, eine Reise durch Loudoun County
von Ronald D. Gerste und Tobias Everke (Fotos)
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Exkursionen
GEODATEN
1
2
3 9 ° 0 6 ‘4 8 . 3 2 “ N
77°33‘34.80“W
5 0 ° 0 6 ‘4 1 . 4 4 “ N
0 8 °4 0 ‘4 9 . 8 2 “ E
L
6.557 km
F
>
Wenn George C. Marshall die Welt nicht gerade von
George C. Marshall großzügig unterstützt.“ Vor gut zehn Jahren
einer Diktatur befreite oder weite Teile Europas vor
kaufte eine Stiftung das Haus und wandelte es in ein Museum um.
der nächsten Zwangsherrschaft bewahren musste, zog es ihn ma-
Es ist restauriert und dank vieler Originalgegenstände in einen
gisch nach Dodona Manor. Das Landhaus in Leesburg im amerika-
Zustand versetzt worden, der die moderate Behaglichkeit der frü-
nischen Bundesstaat Virginia hatte Marshall im Frühjahr 1941 hen 1950er-Jahre widerspiegelt, in denen Marshall, inzwischen
zusammen mit seiner Frau Katherine gekauft. Die Gemeinde
über 70 Jahre alt, hier lebte. Wenn man im kargen Schlafzimmer
machte einen ländlich-abgeschiedenen Eindruck und war doch des Secretary of State oder in der im Gegensatz dazu gut ausgestatnah genug der Hauptstadt Washington, wo Marshall seiner Beru-
teten Bibliothek steht, bekommt man einen Eindruck vom Wirken
fung zum Chef des amerikanischen Generalstabes entgegensah. Er
eines Mannes, dem persönliche Eitelkeit und das Streben nach
mochte geahnt haben, dass sommerliche Abende mit Katherine
weltlichen Gütern weitgehend fremd waren, sieht man von Dodona
auf der Veranda Seltenheitswert haben würden. Am 7. Dezember Manor, seinem einzigen Luxus, einmal ab.
1941 überfiel Japan Pearl Harbor, vier Tage später erklärte Hitler
den USA den Krieg und George C. Marshall musste die größte
Marshall und seine Katherine blickten von ihrem Garten auf
Streitmacht aufbauen, welche die Welt je gesehen hatte. Das Farmland und eine Landstraße, die an Dodona Manor vorbei in
Kriegsende in Europa brachte die Befreiung von der Nazi-Tyran-
den Ortskern von Leesburg hineinführte. Sein Haus würde Mar-
nei; die östliche Hälfte versank jedoch hinter dem, was Churchill
shall sofort wiedererkennen – die Umgebung hingegen kaum. Die
einen „Eisernen Vorhang“ nannte. Marshall, der General, wurde in
Stadt Leesburg ist bis an sein Grundstück und über dieses hinaus
seiner neuen Rolle als amerikanischer Außenminister der Kataly-
gewachsen; der Autoverkehr ist von ähnlichem Volumen wie in
sator des Wiederaufbaus. Der nach ihm benannte „Marshall-Plan“
jeder anderen blühenden amerikanischen Gemeinde. Leesburg,
sicherte vielen Menschen in der harten Nachkriegszeit nicht nur das
einst ein Refugium im tief ländlichen Amerika, ist eine ungeach-
materielle Überleben. Das massive Hilfsprogramm trug entschei-
tet der Wirtschaftskrise prosperierende Stadt im Umfeld von
dend dazu bei, dass die demokratische Staats- und Regierungsform
Washington, D.C. Die Hauptstadt ist abseits der Rushhour in
im zerstörten Europa einen fruchtbaren Nährboden fand – vor allem weniger als einer Stunde zu erreichen – der nach einem Nachfolin Deutschland, dessen westliche Hälfte zu einem stabilen Mit-
ger Marshalls im Außenministerium benannte Flughafen der
glied der demokratischen Staatengemeinschaft und eines neuen,
Metropole, Dulles International Airport, sogar in nur 15 Minuten.
die Rivalitäten der Vergangenheit hinter sich lassenden Europa
Leesburg ist für viele zudem ein attraktives Ziel für einen
heranwuchs. „Deutschland“, erzählt Rachel Thompson, Kuratorin
Wochenendausflug: Seine „Outlet Mall“ ist ein Shopping-Paradies
von Dodona Manor, „hat die Restaurierung des Anwesens von sondergleichen. Doch Leesburg hat ein weiteres Pfund, mit dem
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Loudoun bezaubert Traditionelle Spezialitäten
im Red Fox Inn in Middleburg (oben),
nächtlicher Blick in
die City von Leesburg
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Exkursionen
Loudoun ländlich Jenni McCloud war Managerin in
der Dot.com-Welt, dann machte
sie ihr Weingut Chrysalis zu einer
amerikanischen Erfolgsstory
Loudoun wächst Seit elf Jahren ist Scott K. York
(links) Chairman of the Board
of Supervisors – seitdem hat sich
die Einwohnerzahl von Loudoun
fast verdoppelt. Handelskammerpräsident Tony Howard (oben)
freut sich über ein neues ShoppingCenter, Elaine Walker (rechts),
Bürgermeisterin von Lovettsville,
über die Dynamik
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FRM 01 I 10
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Exkursionen
Loudoun historisch Dodona Manor war der Ruhesitz von
George C. Marshall (1880–1959) – und
der einzige Luxus des bescheidenen
Mannes. Das Haus ist heute Museum
und spiegelt die Behaglichkeit der
1950er-Jahre
george-Marshallgesellschaft
General und Staatsmann Vor Dodona Manor erinnert
ein Denkmal an George C.
Marshall, den „Architekten“
des Marshall-Plans
Der „Verein zur Förderung der deutsch–ameri­
ka­nischen Beziehungen und der Kreispartnerschaft Main-Taunus-Kreis-Loudoun“, gegründet
2009, erinnert an die historische Leistung George
C. Marshalls beim Wieder­aufbau Deutschlands
nach dem Zweiten Weltkrieg („Marshall-Plan“)
und setzt sich für einen lebendigen Austausch
zwischen den beiden Regionen ein – in Wirtschaft, Kultur und Bildung. Vorsitzender ist Landrat Berthold Gall, geschäftsführender Vorsitzender ist Dr. Johannes Latsch.
www.george-marshall-gesellschaft.org
es wuchern kann: Im Gegensatz zu anderen „Boomtowns“ war High School (Leesburg), die Dominion High School (Sterling) und
man hier weitgehend bausündenresistent und hat den historischen
das CS Monroe Technology Center (Berufsschule). Letztere ist
Ortskern akribisch bewahrt, ihn zu einem Eldorado für kleine Ga-
übrigens die erste Berufsschule in den USA mit einem Austausch
lerien, Antiquitätenläden und hübsche Restaurants gemacht – ein
ins Ausland; erst kürzlich waren Schülerinnen und Schüler an der
Weg der Erinnerung an eine Geschichte von der englischen Kolo-
Konrad-Adenauer-Schule Kriftel zu Gast.
nialepoche über den Bürgerkrieg bis zur Gründerzeit, den man mit
Erfolg nicht nur in Leesburg, sondern im gesamten Loudoun Coun-
An Institutionen des Lernens und des Knüpfens neuer Freund-
ty beschritten hat, jenem Landkreis knapp von der Größe des Saar-
schaften besteht in Loudoun County kein Mangel – wovon Scott
landes, der hinter dem Dulles Airport beginnt und sich sanft an
K. York anschaulich berichten kann. In den elf Jahren seiner Tä-
den Potomac River im Norden Virginias schmiegt.
tigkeit als Chairman of the Board of Supervisors von Loudoun
County habe er 46 neue Schulen bauen und eröffnen müssen, er-
Seit 2006 ist Loudoun County offizieller Partner des Main-Tau-
zählt York, dessen Posten dem eines deutschen Landrates ver-
nus-Kreises, eine transatlantische Kooperation, deren Schaffung
gleichbar ist. Er tut dies spürbar mit einem weinenden und einem
wesentlich von der George-Marshall-Gesellschaft in Hofheim ge- lachenden Auge. In dieser Zeit hat sich die Einwohnerzahl des
fördert wurde (siehe Box). Ganz im Geiste des Generals und
Countys fast verdoppelt auf heute etwa 283 000 Menschen. „Vor
Staatsmanns aus Leesburg unterstützt die Gesellschaft die
allem die Jobs in den Hightech-Unternehmen haben Fachkräfte
deutsch-amerikanische Freundschaft im Allgemeinen und die nach Loudoun gezogen“, erzählt York, der von seinem Bürotrakt
wirtschaftlichen sowie kulturellen Verbindungen zwischen den
im fünften Stock des Verwaltungsgebäudes von Loudoun County,
Regionen FrankfurtRheinMain und Greater Washington im Be- dem höchsten profanen Bauwerk in Leesburg, problemlos nach
sonderen. Ein Schwerpunkt dabei: der Schüleraustausch. Jeweils
Dodona Manor schauen kann. „Viele neue Wohnsiedlungen sind
zehn junge Menschen aus dem Main-Taunus-Kreis verbringen
entstanden, aber es gab auch Belastungen durch Baumaßnahmen
jährlich zwei Wochen in Loudoun County, den 14-tägigen Gegen- und den zunehmenden Straßenverkehr.“ Die Krise hat das
besuch statten ihnen die amerikanischen Teenager jeweils zu Be- Wachstum des Countys abgeschwächt und Scott York wirkt darginn der Adventszeit ab. Sie leben in Familien und erfahren so den
über nicht unglücklich – gestoppt hat sie es nicht.
ganz normalen Alltag im jeweils anderen Land. Daneben haben
auch einzelne Schulen Kontakte in den Main-Taunus-Kreis,
Tony Howard, der Handelskammerpräsident, schreitet über ein
wenngleich nicht immer über formale Partnerschaften besiegelt: fast fertiggestelltes Shopping Center – eines von zwei derartigen
die Briar Woods High School (Ashburn), die Loudoun County
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Neubauprojekten in weniger als einem Kilometer Abstand. Krise
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Exkursionen
Loudoun idyllisch Weite Felder und sattgrüne Wiesen
bei Lovettsville – auch wenn der Hightech-Sektor in Loudoun County
boomt, ist die Region stark von der
Landwirtschaft geprägt
sieht anders aus. Howard zeigt auf die oberen Etagen über dem
Eine Ahnung von der Qualität virginischen Weins vermitteln die
Starbucks, dem Mobiltelefonanbieter, dem Dentisten: „Dort sind
Weingüter in Loudoun County und die reiche Restaurantszene,
Wohnungen. Wir wiederholen nicht den alten Fehler, die Zentren
oft in denkmalgeschützten Häusern. Nirgends scheint es so viele
für Einkauf und Kommunikation in Distanzen von Wohngegen- konservierungswürdige Bauwerke zu geben wie in Middleburg,
den zu legen, die nur mit dem Auto zu bewältigen sind. Wohnen,
dessen Ortskern drei Autominuten von Jenni McClouds Weingut
einkaufen, miteinander reden, oft auch arbeiten, mit einem Wort:
entfernt liegt. In dem Städtchen, in dem architektonisch die Zeit
leben – es soll alles in einer engen Community stattfinden, ein
um 1810 stehengeblieben zu sein scheint, findet man den ältesten
urbanes Konzept für Suburbia.“ Fragt man York und Howard
noch in Betrieb befindlichen Gasthof Nordamerikas: das Red Fox
nach den Ursachen des kaum gebrochenen Wachstums, verweist
Inn. Das Haupthaus, in dessen Gastraum ein warmes Kaminfeuer
der Handelskammerchef auf zwei wichtige Institutionen: „Die prasselt, stammt aus dem Jahr 1728. Die Gästezimmer strahlen
Regierung im nahen Washington mit ihren vielen Arbeitsplätzen
den Charme einer längst vergangenen Epoche der Morgenröte
und der Flughafen. Unglaublich viele Firmen lassen sich im Um- über diesem Kontinent aus, im Restaurant werden Spezialitäten
kreis von Dulles nieder und schaffen Jobs, weil sie wissen: Von
angeboten, die auch den Zeitgenossen, die das Haus gebaut ha-
diesem Airport aus gibt es Nonstop-Verbindungen in alle Welt.“
ben, bekannt vorgekommen wären: eine traditionelle Erdnusssuppe zum Beispiel, virginischer Schinken und nach Ahornsirup
Doch der Airport und die Hightech-Firmen, die Loudouns Wirt-
schmeckende Entenbrust. Wer sich im Inneren des Lokals an
schaft prägen, spiegeln nur teilweise das Lebensgefühl der Region.
einen englischen Country Club erinnert fühlt, liegt zumindest
Das hügelige Land ist ein zutiefst landwirtschaftlich geprägtes, kulinarisch nicht falsch: Es gibt auch in Guinesssud fritierte Fish
über weite Strecken sehr traditionell wirkendes Stück Amerika
and Chips.
mit einer Agrarkultur, die auf zwei Dingen basiert: Pferden und
Wein. Loudoun ist ein Land der Pferdezucht, der Pferderennen Elaine Walker ist zwar keineswegs so alt wie das Red Fox Inn,
und seine sattgrünen Wiesen mit friedlich weidenden Huftieren
doch die Bürgermeisterin des kleinen Ortes Lovettsville ist den-
prägen die Region. Ebenso wie die Vineyards, die mit „Weinberge“
noch Loudoun-Urgestein. Die inzwischen elf Mal wiedergewählte
zu übersetzen dem sehr begrenzten Ansteigen der Rebhügel nicht
Dame präsidiert einen 1400-Seelen-Ort am nördlichen Ende von
gerecht würde. Jenni McCloud war als Managerin erfolgreich in
Loudoun County. Auch hier wird unverdrossen gebaut, die Ein-
der Dot.com-Welt unterwegs, bevor sie sich einen Lebenstraum
familienhäuser mehrerer „Developments“ fanden reißenden Ab-
erfüllte. Sie kaufte ein großes Stück Weideland unweit des histo-
satz – auch weil der Preis mit 300 000 bis 400 000 Dollar bei der
rischen Städtchens Middleburg und begründete ihr eigenes
Hälfte dessen liegt, was man 20 oder 25 Kilometer näher an der
Weingut Chrysalis. Die energische Frau, Mutter von sechs Kin-
Haupstadt zahlen muss. Elaine freut sich über die Entwicklung
dern und Herrin über 18 Hunde, machte die ursprünglich aus Vir-
des Ortes – und sieht sich als Bewahrerin seines Umfeldes: „Mei-
ginia stammende Rebsorte Norton, die einen Rotwein von großer
ne Devise: Pflege das Land, denn es gibt kein neues.“ Die ersten
Intensität liefert, wieder im „Commonwealth“ heimisch. Nach Siedler, die in Lovettsville Wurzeln schlugen, waren deutsche
sieben, acht Jahren in den roten Zahlen ist Chrysalis heute ein
Einwanderer um 1730. Der Ort galt lange als „German settle-
Begriff auf der Karte amerikanischer Weinanbaugebiete, zahlreiche
ment“. Es war der Beginn einer die Zeitläufte überdauernden
Weine sind prämiert und an sonnigen Wochenenden gehen die
Freundschaft zwischen Loudoun County und der geografischen
Zahlen der Besucher, die zur Weinprobe kommen, in die Hunderte.
Mitte der Alten Welt.
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FRM 01 I 10
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Vorschau
Ausgabe 04
Herbst 2010
Fraport AG
Die GroSSen
Arbeitgeber
FrankfurtRheinMain ist ein Powerhouse der Republik. FRM stellt die
größten Arbeitgeber der Region vor.
In eigener Sache
Das Magazin über die Metropolregion
FrankfurtRheinMain
Ideen
Spitzenplatz der internationalen Kreativwirtschaft
netzwerke
exkursIonen
Christoph H. Mäckler
Stiftungen in FRM
exzellenz
entdeckungen
Unterwegs in Loudoun County, USA
Science-City Riedberg
Regionalpark RheinMain
FrM-gespräch
Mit Architekt
plus FrM-pocket-guIde Ausstellungen, Kongresse, Events und mehr
Sommer 2010
Das FRM Magazin erschien Ende Juni 2009
zum ersten Mal. Die Herausgeber haben
sich zum Ziel gesetzt, Frankfurt­Rhein­
Main in seiner Selbstdarstellung innerund außerhalb der Region klarere Kon­
turen zu verleihen und zur Stärkung der
Identität der Region beizutragen. Die Auf­
lage liegt bei 50 000 Exemplaren, davon
25 000 in englischer Sprache. Über die
Opel AG
Produkt­
design
Ob für klassisches Industriedesign
oder innovatives Mobilitydesign –
Entwürfe aus FRM sind erfolgreich.
Hälfte der Auflage geht an Unternehmen, Institutionen und Ver­
bände der Region, nationale und internationale Hochschulen und
Kulturinstitutionen. Sie nutzen das Magazin, um interessierten
Kunden, Partnern, Mitgliedern und Studenten ein differenziertes
Bild von FrankfurtRheinMain zu vermitteln. Gut 30 Prozent der
Auflage geht an Multiplikatoren und Interessenten innerhalb und
außerhalb von FrankfurtRheinMain – darunter mehr als 3000
Medien im In- und Ausland. Das FRM Magazin erreicht damit mehr
Redak­tionen als die meisten anderen Kommunikationsmittel der
Region. 15 Prozent der Auflage wird direkt von Lesern bestellt, die
mehr über FrankfurtRheinMain erfahren möchten. FRM koope­
riert mit dem regionalen Fernsehsender Rhein-Main TV, der die
Magazin-Themen filmisch umsetzt. Im Frühsommer startet au­
ßerdem die neue FRM-Internetplattform unter www.xxxx.net
FRM Bestellen
Ich möchte FRM – Das Magazin über die Metropolregion
FrankfurtRheinMain kostenlos beziehen:
Ausgabe sommer 2010 (aktuelle Ausgabe)
regelmäSSig ab der kommenden Ausgabe
Bitte senden Sie FRM – Das Magazin
über die Metropolregion FrankfurtRheinMain
in deutscher Spache
in englischer Sprache
an:
Firma / Institution
Name
IMPRESSUM
Herausgeber FRM – Das Magazin über die Metropolregion FrankfurtRheinMain
wird realisiert von der FrankfurtRheinMain GmbH International Marketing of the
Region in Zusammenarbeit mit dem Societäts-Verlag, Frankfurt am Main. Für die
FrankfurtRheinMain GmbH: Dr. Hartmut Schwesinger
Verlag Societäts-Verlag, Frankfurter Societäts-Druckerei GmbH, Tel.: (069) 75 01-0,
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Mitteilung gemäß § 5, Absatz 2, Hessisches Gesetz über Freiheitund Recht der
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zugleich auch ladungsfähige Anschrift für alle im Impressum genannten Verantwortlichen und Vertretungs­­berechtigten
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Julia Söhngen (Pocket-Guide)
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66 67
FRM 02 I 09
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unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Nachdruck nur mit Genehmigung
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