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Catriona Campbell
Rundbrief 2
Liebe Freunde, Familie, Unterstuetzer und andere interessierte Leser,
wie schnell die Zeit vergeht! Nun ist auch schon die Haelfte meines Dienstes um und ich moechte gern die
letzten Monate mit euch teilen...
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Das Ende der Honeymoon-Phase und der steile Berg wieder hinauf
In unserem Ausreisekurs wurde uns erklaert, dass die erste Phase des Dienstes so eine Art Flitterwochen sind
(Honeymoon). Man kennt noch nicht wirklich alles, wird von neuen Eindrucken ueberschwemmt aber man
sieht alles in einem positiven Licht: man faengt seinen Freiwilligendienst in Costa Rica an – was um alle Welt
kann da fehlen? Rueckblickend blieb ich ziemlich lange in dieser Phase; mein letzter Rundbrief klingt auf
jeden fall noch sehr ahnungslos. Meine rosarote Brille fiel nicht auf einmal Weg – es war eher so als ob meine
rosaroten Kontaktlinsen langsam verblassten. Es fiel oefter Unterricht aus, ich hatte oefter nichts zu tun doch
mit Hilfe der WM war es alles doch nicht so dramatisch. Doch das verblassen wurde mit jedem Stueck
Langweile schneller bis ich, an einem sehr langen Nachmittag meine ungenutzte Energie in einen
dramatischen Tagebucheintrag verausgabte:
Die Arbeit im Colegio ist einfach nur frustrierend und langweilig. Vielleicht ist das Problem, dass Costa Rica
mich endlich erwischt hat. Diese chronische Langsamkeit als ob Blei, nicht Blut durch meine Adern geschleift
wird (fliessen waere ein viel zu energisches Wort...). Diese schwache, passive Einstellung scheint mich von
jedem Gesicht, jeder Ecke anzustrahlen und scheint mich so leicht, so durchgehend kontaminiert zu haben.
Das unterwuerfige Nicken das einfach nur darum bettelt ignoriert und dann vergessen zu werden, um mein
stundenlanges, nutzloses Warten auf garnichts zu erlauben. Catriona und stark? Entschlossen? Sie scheint
sich auf diesem langen, leeren Pfad der scheinbar nirgendswo fuehrt, verloren zu haben. Catriona und
motiviert? Ein Funke sogar? An sie kann ich mich nicht mehr errinern. Sie ist sicher bei dem ersten Steinchen
hingeflogen und ist nicht mehr aufgestanden...
Es stimmt naemlich, es scheint mir immer mehr ein langer, steiniger Weg zu sein der nirgendswo hinfuehrt.
Doch richtet sich meine Wut und Enttaeuschung hauptsaechlich gegen mich selbst, weil ich davor erschauder:
Anstatt mir Schilder zu bauen um meinen Weg, und meine Ideen und Gedanken zu leiten; anstatt selbstsicher,
interessiert und freudig vorzulaufen um zu sehen was hinter der naechsten Ecke auf mich wartet; lass ich die
Stille mich taub machen, meine Stummheit regieren und lass mich in diesen erbaermlichen Schlafwandel
einlullen. Es laesst mich und all die Staerken die ich mal dachte zu haben anzweifeln. Wie echt muss mein
altes Ich gewesen sein wenn es so schnell verblasst?
Und so bemerkte ich, dass ich in das Pereza Loch gefallen war. Pereza heisst so viel wie „kein Bok“ und ist
mehr als nur ein Loch. Es ist wie ein endloses Nichts ueberzogen von einer dicken Schlammschicht. Alleine,
ist man zur Huefte darin steckengeblieben. Das Schlimmste jedoch ist nicht, dass man nicht weglaufen kann –
es sind die Arme die sich doch bewegen koennen. Das Schlechtegewissen liegt schwer und nutzlos auf einem.
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Catriona Campbell
Rundbrief 2
Man weiss, dass man was machen koennte: die Arme sind ja noch frei und noch lange nicht nutzlos, aber es
fehlt der Anstoss, die Energie. Man starrt lieber den Schlamm an anstatt nach einer Loesung zu suchen.
Stimmt! Ich war nicht gerade die Angenehmste! Aber zum Glueck machte ich die Realisation kurz vor den
Besuch meiner Familie. Man hat mir immer gesagt, dass ich in diesem Jahr so viel ueber mich selbst lernen
wuerde. Ich haette vor diesen zwei Wochen mich nicht gerade als Familienmensch bezeichnet. Ich wusste,
dass ich sie liebe und schaetze, aber es war im Juli, dass ich erkannte wie wichtig sie mir sind und wie viel
Glueck ich hab. Sie wirkten ein Wunder. Ich kam frisch gebraeunt, positiv, energie- und ideengeladen zurueck
nach Upala. Am Abend an dem sie wegflogen bekam ich heimweh – heimweh nach der Person die ich bin und
mit ihnen wieder geworden war, denn ich spuerte schon wieder die ersten, schmutzigen Tentakeln der Pereza.
Doch hatte meine Familie mich nicht unbewaffnet zurueckgelassen, ich kaemfte Schritt fuer Mini-Schritt
dagegen an. Es dauert noch immer an. Einen weiteren Schub bekam ich am Seminar von meiner Koordinatorin
und ich fuehl mich jetzt sicher.
Das Problem war gewesen, dass es innerhalb des Raumes wo ich mit meiner Mitfreiwilligen gearbeitet hatte
einfach nicht genug zu tun gab und ich mir nach meinem eigenen Projekt und auch Verantwortung sehnte.
Doch musste ich dafuer das Bild, dass Personen bisher von einer Freiwilligen hatten veraendern. Bisher bin
ich erst die zweite Freiwillige im Colegio – all das, was ich anders mache als meine Mitfreiwillige wird nicht
erwartet und in einem System, dass relativ traditionell aufgebaut ist, braucht man schon mal ein bisschen Mut.
Aber ich habs geschafft den ersten Schritt zu machen und seitdem laeuft es alles besser. Ich bin nun oefter
beim Englischunterricht und spiele eine etwas wichtigere Rolle. Ich werde einen Internationalen Kochkurs mit
Agroindustria anfangen. Ich arbeite jetzt einmal woechentlich beim Comedor. Ich hab ein Recycling Projekt
bei dem ich Muelltonnen beschrifte und das Verfahren in Klassen erklaeren werde. Und das sind erst die
Sachen, die schon sicher sind. Ich habe auch andere Ideen und mein neuerwonnenes Selbstbewusstsein um sie
anzugehen.
ζ
Menschen
Der Hauptgrund warum ich an einer Schule arbeiten wollte war um mit so vielen Menschen wie moeglich zu
tun zu haben. Ich brauche und schaetze Menschen und ich finde, dass ihre Einzigartigkeiten das Leben
spannend machen. Dies ist ein Versuch euch ein paar Leute vorzustellen. Einige von denen, die ich beschreibe,
spielen eine grosse Rolle in meinem Leben hier. Andere erschienen nur fuer einen Moment. Ich versuche euch
die Eindrucke mitzuteilen die sie auch mir hinterlassen haben.
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Catriona Campbell
Rundbrief 2
(Anmerkung: Die Namen die benutzt werden sind aus datenschuetzlichen Gruenden nicht die echten Namen)
Ja, auch dies ist eine sehr persoenliche und einseitige Sicht die ich euch vermittel. Verurteilt keinen und laesst
auch die Finger von Schubladen – dafuer sind diese Menschen zu kostbar. Versucht euch stattdessen einfach
auf sie einzulassen: wenn sie euch ein Laecheln schenken nimmt es an; wenn sie euch Inspirieren haelt daran
fest; wenn ihr sie bewundert, vergesst es nicht.
Mónica
Eine starke, strenge Frau die ihren Job ernst nimmt. Als Lehrerin ist sie davon ueberzeugt, dass sie ihren
Schuelern ausserhalb des offizielen Unterrichtsstoff auch noch Manieren, Religion und Anti-Drogen und –
Rauch Seminare geben muss. Und doch darf man ihre heruntergezogenen Mundwinkel nicht so ernst nehmen.
Sie legt oft und gerne Leute mit ihrer scharfen Zunge herein und, vor allem wen man sich im Spanischen
nicht so sicher fuehlt, kann es manchmal eine Weile dauern bis man ihren leicht belustigten Blick versteht.
Wie viel ihrer Wucht aus Stolz oder Arroganz besteht interpretiert man meist nach Tageslaune aber respektiert
wird ihre straffe Arbeitshaltung und Organisierungsschema schulweit. Mit dieser selben Power, mit der sie
manchmal der Ideen andere entweder ganz ignoriert oder so veraendert, dass es eigentlich ihre sind und nur
einen Hauch vom Original noch enthalten, spielt sie aber auch Mutter. Sie erkennt wenn etwas bei einem ihrer
Schueler (oder Freiwilligen) nicht stimmt und erklaert mit Bestimmtheit: „So, wir gehen jetzt mal nach
draussen und du erzaehlst mir was los ist“. Eine Umarmung ist dann nicht zu erwarten, aber es wird einem
klar, dass das Problem nicht so tragisch ist, dass es sogar mehrere Auswege gibt und, dass man auf ihre
Unterstuetzung zaehlen kann. Beliebt kann man sie nicht unbedingt bei allen nennen; am liebsten ist sie unter
Leuten die sie auch dirigieren kann, wo ihr Sagen nicht hinterfragt wird. Dass ist manchmal Schade, wenn
man bedenkt was sie zusammen mit anderen starken Charaktern erreichen koennte aber auch alleine schafft sie
unheimlich viel.
Luis
Ein Schueler in der 7. Klasse (der juengste Jahrgang am CTPU) der mir an einem nicht so guten Tag die
richtigen Fragen stellte. Seine liebe, offene Art brachte mich dazu ihm zu erklaeren was gerade nicht am
laufen war und als geborener Zuhoerer liess er mich reden. Zum Schluss schenkten mir seine riesen Augen
Mitleid und auf einem Blatt Papier wuenschte er mir alles gute. Ich hab das Blatt noch immer und es bringt
mich, egal was fuer ein Tag, immer zum laecheln.
Evelyn
Allein aber stark. Krank aber entschlossen. Freundinn und Laestertante. Mutter und Gastmutter.
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Catriona Campbell
Rundbrief 2
Schon als Maedchen hat sie ihrer Mutter und ihre 11 Geschwistern (jeder von einem verschieden Vater
gezeugt) finanziell unterstuetzt und ging arbeiten. Die Schule schaffte sie nicht aber arbeitet bis heute noch
lange Stunden um sich selbst finanzieren zu koennen. Selbst moechte sie nicht auf ihre Familie zaehlen
muessen und preist sehr ihre Eigenstaendigkeit. Jedoch wird ihr deswegen manchmal hinterher gesagt sie
waere kein richtiger Teil der Familie und in einer Kultur in der die Familie so eine wichtige Rolle spielt tut das
weh. Ein paar Mal fand ich sie weinend, weil ihre Familie sie doch nicht lieben wuerde. Dabei ist das ziemlich
unfair – ich hab selten jemanden gesehen der mit so wenig Fragen so bereit ist zu helfen. Aber dies bleibt
natuerlich auch nicht ungesagt und ich habe auch schon lange Stunden zugehoert wie dankbar der und der
doch sein sollte und wie Selbstlos sie doch immer handelt. Im Endeffekt versucht sie einfach nicht allein zu
sein.
Vor zwei Jahren wurde sie mit Krebs diagnostiziert. Anfang des Jahres wurde ihr ein 10kg schwerer Tumor
und ein Eierstock entfernt. An dem Tag an dem ich bei ihr einzog kamen wieder schlechte Ergebnisse. Letzten
Monat bekam sie endlich ihren Termin um aufklaerende Examen zu machen und in ein paar Monaten soll
auch ihr anderer Eierstock herausoperiert werden. Was hat sie genau? Ich weiss nicht ob es daran liegt, dass
sie bei den Aerzten nicht nachfragt (von selbst geben sie hier tendenziell wenig Auskunft oder Erklaerungen)
oder sie es einfach nicht versteht. Das einzige, was sie sicher weiss, ist das sie krank ist. Auch spukt noch in
ihren Gedanken, dass bei der letzten Operation die Aerzte ihr sagten dass es ein Wunder sei das sie noch lebe.
Und trotz dieser staendigen Ungewissheit bleibt sie positiv. Sie vertraut in Gott und auch in ihre eigene
Staerke. Sie moechte ueberleben und weiterarbeiten und ihren Kindern eine gute Mutter sein.
Freundinnen hat sie ein paar und ist ihnen gegenueber bei Probleme so grosszuegig wie auch ihrer Familie.
Aber es gibt keine die Ihrer spitzen Zunge erwischen. Fuer eine Tica ist Evelyn sogar relativ direkt wenn es
um Probleme geht (das schaetze ich total) aber es ist einfach so viel lustiger es auch noch in hoechst
dramatisierter und skandalisierter Form hinterm Ruecken, den anderen Freunden in leiser Stimme
weiterzuerzaehlen. Auch Geheimnisse oder Kommentare ueber andere Leute bleiben nicht nur „unter uns“.
Ausser ihrer Arbeit und dem Haushalt gibt es einfach keine andere wirkliche Form in der sie sich amuesiert –
man versteht es und ueberlegt sich einfach 3-4 Mal bevor man ihr etwas erzaehlt.
Sie arbeitet sehr daran, eine gute Mutter zu sein. Sie ist eher die Ausnahme in dem Sinne, dass sie ihre Kinder
nicht schlaegt (Ich habe das Wort fuer „Guertel“, faja, durch das Verb „mit dem Guertel zu schlagen“, fajear,
gelernt da es relativ haeufig zu hoeren ist). Auch nimmt sie die schulischen Leistungen ihrer Kinder ernst und
erwartet gute Noten und laesst sie auch mal nicht aus dem Haus wenn es am naechsten Tag ein Examen gibt.
Fair, aber, ist sie nicht – die juengste Tochter ist die einzige mit der sie immer zusammengelebt hat, bei den
aelteren war sie immer weg, arbeiten und sie haben bei Tanten oder der Grossmutter gelebt. Daher ist auch die
kleinste mi bebé und tut und laesst und bekommt alles ganz genau so wie sie will. Als Gastschwester versucht
man da mal ab und zu die aelteren zu unterstuetzen und verteitigen aber was man da wirklich sagen kann ist
begrenzt. Als Gastmutter ist sie unheimlich lieb, sorgst sich sehr um mich aber gibt mir auch die Freiheit die
ich als 18-jaehrige in Europa erwarte, hier aber relativ selten verteilt wird.
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Catriona Campbell
Rundbrief 2
Eugenio
Klein, frech und intelligent. Er hat einen unglaublichen Wissensdurst und man kann seinen Fragen nicht
entkommen. Es ist immer wieder ueberraschend wie viel er sich merkt und auch schon ueber Europa weiss. Er
fragt gierig nach Details von Deutschland und den Alpen und dem Schwarzward die ich ihm nicht nennen
kann und fordert, wenn ich ihm versprochen hab es nachzuschauen, auch die Antworten ein. Sein Traum ist es
nach Europa zu kommen – er moechte Paris mal mit seinen eigenen Augen sehen und, wenn er Zeit in seiner
vollen Tour von Europa hat, meldet er sich bei mir wenn ich Glueck hab.
Gabriel
Hat sich in die Deutsche Sprache verliebt. Ob in der Pause, vor der Schule oder im Englischunterricht – er
probiert andauernd seine neugelernten Vokabeln aus. Auch im Englischen ist er einer der wenigen der keine
Scheu zeigt mich auf English zu begruessen und anstatt verschaemt ins Spanische zu wechseln wenn er etwas
nicht versteht, belustigt lacht und nach-hakt. Schade nur, dass er so faul ist, wenn auch nur 10 Minuten lernen
bei ihm einen solchen Unterschied machen koennte. Er schaut auch immer so betruebt wenn er seine
Ergebnisse bekommt aber aendern tut sich da nichts. Er dreht sich einfach zu mir um und erklaert er rede eh
lieber Deutsch und ob ich ihn doch nicht mitnehme. Ob er denn einen Pass hat? Hab ich denn noch nicht
gehoert? Er existiert offiziel garnicht. Er kommt aus Nicaragua und wohnt hier in Upala. Papiere hat er aber
garkeine. Ich weiss manchmal nicht wie ich reagieren kann wenn es fuer einige Schueler so viel
unwahrscheinlicher ist, dass ihre Traeume wahrwerden.
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Ein schwieriger Moment
(auch ein Abschnitt aus meinem Tagebuch)
Ich hoerte heute wie meine Nachbarin von ihrem Sohn geschlagen wurde. Das passiert wohl, wenn er zu viel
getrunken hat oder unter Drogen steht. Ich hoerte, wie er sie gegen die metalerne Tuer warf und denselben
Klang verursachte den ich bisher immer mit meinem eigenen Kommen und Gehen verbindet habe. Ich hoerte
wie er sie ohrfeigte als ob um sicherzustellen, dass sie wach war. Ich hoerte, von der Reihe Haeuser
gegenueber von uns wie er sie schlug. Ich hoerte wie sie zwischen wimmern, anflehen und schreien wechselte.
Ich hoerte ihn (21) „hijo de puta“ schreien, wie er mehr und mehr sauer wurde bis nur noch ein Grunzen
seiner Wut zu hoeren war die aber nicht zu schwinden schien.
Evelyn erklaerte mir, dass es keinen Sinn gaebe die Polizei zu rufen. Sie hat es schon oft genug gemacht und
die arme, zerbrochene Frau behauptet nur, dass nichts dergleichen in ihrem Haus passiert und so verbleibt es
dann auch. Ich hatte (und habe) keine Ahnung was ich machen sollte. Mit jedem Laut zuckte ich zusammen. In
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Rundbrief 2
der Stille war ich so erschuettert, dass ich wie paralysiert da sass. Ich hoerte einfach nur erschrocken zu und
nahm den Vorschlag, zu gehen, erleichtert an, auch wenn meine Flucht zunaechst nur mein Zimmer war, da
ich noch einige Sachen packen musste. Ich weinte fuer die Frau, die in ihrer eigenen Familie gefangen ist. Ich
weinte fuer meine Hilfslosigkeit und meine Zweifel was ich haette machen sollen/koennen. Ich weinte, weil wir
hier als Nachbaren alle wissen was passiert aber sich nichts veraendert. Zuzuhoeren wie es jemanden betraf
den ich nicht kannte ist echt schon schwer genug gewesen. Ich will mir nicht vorstellen wie schrecklich es
waere soetwas intimer mitzuerleben. Ich war auch geruehrt, von der Unschuld meines bisherigen Lebens.
Solche Sachen haben mich nie zuvor betroffen.
Es tut mir Leid, wenn ich dies in einer unpassenden, dramatischen Form beschrieben habe, aber vielleicht ist
es nur mein Versuch dies Teil einer Geschichte zu machen, anstatt es als Wirklichkeit annehmen zu muessen.
Ich ertappe mich dabei es vergessen zu wollen, aber gleichzeitig mich es nicht vergessen lassen zu wollen.
Ziemlich kompliziert erwachsen werden und in der echten Welt wachwerden zu muessen...
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Ein besonderer Moment
Sylvia ist eine blinde Schuelerin die Durchhaltevermoegen und Arbeitswille pesonifiziert. Wir haben
zusammen mit ihr einen Film gedreht der sowohl eine Klausur war wie auch Teil ihrer Bewerbung fuer das
Hellen Keller Institut sein wird. Ihr Lieblingsfach ist English und somit wurde ich ein Teil von dem Projekt.
Sie sollte ein Interview mit einem Muttersprachler fuehren. Sie musste mich nach meinen Personalien fragen
und die Antworten auftippen (es wurde extra eine Blindenschrift-Schreibmaschine organisiert). Somit wurde
ihr Wissen, Hoerverstaendnis, Rechtschreibung und Flexibilitaet demonstriert. Sie war zwar nervoes aber
beim zweiten Mal funktionierte es super. Im Gegensatz zu aelteren Klassen die ich habe, sprach sie mit einem
besseren Akzent und verstand mich sehr gut (vielen faellt es schwer meinen Akzent zu verstehen). Ich fuehl
mich stolz wenn ich das Video sehe und hoere wie gut sie das gemacht hat.
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Catriona Campbell
Rundbrief 2
Ja, die Haelfte ist nun rum. Einerseits staunt man einfach nur ueber all das, was schon geschehen ist aber es
kommen auch schon die ersten kleinen Stimmen die fragen ob es noch genug Zeit gibt all das zu machen was
ich noch vor hab. Ich glaube, dass ich es schaffe. Ich freu mich auf all das geplannte (meinen 19. Geburtstag)
wie auch ungewisse (wer weiss was!) das mir bevorsteht und moechte euch, in dieser Phase der belehrten
Vorfreude, danken. Wie ich es nicht oft genug sagen kann waere ich ohne euch nicht hier und egal was fuer
ein Tag es auch seien mag, ich bin unheimlich froh hier zu sein und moechte euch danken, dass ich die Chance
habe. Danke, danke, danke!
Viele, viele liebe Gruesse aus dem nun schwuel-nassem Upala,
Catriona
Wer mir noch etwas schicken moechte:
Wer noch etwas spenden moechte:
Listo Correo Upala 5707
Upala, Upala, Alajuela
C.P. 21301 Costa Rica
Zentral Amerika
Kontonummer 10 11 38 00 14
Bei der KD-Duisburg BLZ: 350 601 90
Verwendungszweck: Catriona Campbell
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