Jahresbericht 2010

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Jahresbericht 2010
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Städel Museum und Liebieghaus Skulpturensammlung
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Vorworte
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Prof. Dr. h. c. mult. Nikolaus Schweickart
Max Hollein
Schenkungen und Erwerbungen
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Die Erweiterung des Städel Museums
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Baufortschritt, Finanzierung und Bürgerkampagne
„Frankfurt baut das neue Städel. Bauen Sie mit!“
Ausstellungen
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Städel Museum
Ausstellungstourneen der Städel-Sammlung
Liebieghaus Skulpturensammlung
Publikationen
44
44
Städel Museum
Liebieghaus Skulpturensammlung
Forschungs- und Bildungsprojekte
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Restaurierungen
48
50
53
Bildung und Vermittlung
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Veranstaltungen
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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Marketing
Sponsoring
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Städelscher Museums-Verein e. V.
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Partner
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Personal
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Besucherstatistik
Finanzbericht
Bilanz
Gewinn- und Verlustrechnung
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106
Gemälderestaurierungen
Graphikrestaurierungen
Skulpturenrestaurierungen
Städel Museum
Liebieghaus Skulpturensammlung
Gemeinsame Programme von Städel Museum,
Liebieghaus Skulpturensammlung und Schirn Kunsthalle
Städel Museum
Liebieghaus Skulpturensammlung
Ankäufe
Das Programmangebot
Junge Freunde für die Kunst
Organisation
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Gemeinsames Engagement für eine große Sache
Im Jahr 2010 konnten das Städel Museum und die Liebieghaus Skulpturensammlung große Erfolge verzeichnen. In beiden Häusern manifestierten sich
diese unter anderem in einer veritablen Steigerung der Besucherzahlen: im Städel
Museum um 20,8 Prozent auf 397.123 und im Liebieghaus um 28,9 Prozent auf
106.425 Besucher.
Das Städel hat damit seine Besucherzahlen bereits im siebten Jahr in Folge erhöht
und erzielte trotz mehrmonatiger Schließzeiten das zweiterfolgreichste Jahresergebnis in seiner langjährigen Geschichte. Großen Anteil daran hatte die Ausstellung
über den italienischen Renaissancemaler Sandro Botticelli, die zwischen November
2009 und Februar 2010 von insgesamt 367.033 Besuchern gesehen wurde. Damit
ist „Botticelli“ die mit Abstand bestbesuchte Schau des Städel Museums. Ein
weiterer Besuchermagnet war die umfassende Retrospektive zu Ernst Ludwig
Kirchner, die während ihrer 15-wöchigen Laufzeit insgesamt 136.690 Besucher
ins Städel führte. Die Liebieghaus Skulpturensammlung präsentierte mit „Sahure.
Tod und Leben eines großen Pharao“ mit 65.486 Besuchern die bislang erfolgreichste Ausstellung in ihrer 100-jährigen Geschichte. Gemeinsam mit der großen
Houdon-Ausstellung, die 37.062 Besucher anzog, trug sie wesentlich dazu bei, dass
das Liebieghaus im Jahr 2010 die höchste Besucherfrequenz in seiner Geschichte
verbuchen konnte.
2010 konnte das Städel Museum seine Tradition als lebendiges Bürgermuseum
erneut unter Beweis stellen. Das Städel ist ein Haus, an dem die Bürgerinnen und
Bürger der Region großen Anteil nehmen, ein Museum, das sie als ihres begreifen
und für das sie sich engagieren. Dieses Engagement ist ein Garant für das Fortbestehen und die Weiterentwicklung dieser ältesten und wichtigsten deutschen
Museumsstiftung. Ein herausragendes Beispiel hierfür lieferten 2010 Barbara und
Eduard Beaucamp. Das Frankfurter Ehepaar schenkte dem Städel ein kostbares
Gemälde von Guercino. Das Meisterwerk des italienischen Barock schließt eine
weitere Lücke in der Altmeistersammlung des Hauses. Besonders hervorzuheben ist
– neben vielen anderen großen und kleinen Unterstützern – auch die Frankfurter
Mäzenin Dagmar Westberg, die anlässlich ihres 96. Geburtstags dem Städel einen
hohen Geldbetrag stiftete und damit erneut ihre tiefe Verbundenheit mit der
Einrichtung unter Beweis stellte.
Unser größtes Projekt war und ist zweifelsfrei die Erweiterung des Städel Museums
und die damit einhergehende umfangreiche Sanierung des Altbaus. Im vergangenen
Jahr konnte der Rohbau der unterirdischen Museumshallen nach nur 15-monatiger
Bauzeit fristgerecht fertiggestellt werden. Seitdem lässt sich bereits erahnen, welch
beeindruckende Ausstellungsfläche derzeit unter dem Städel-Garten entsteht und
rund 3.000 m2 zusätzliche Ausstellungsfläche für die Sammlung der Gegenwartskunst im Städel Museum bringen wird. Gleichzeitig schreitet die Sanierung des
1878 nach Plänen von Oskar Sommer errichteten Altbaus sowie des Anfang des
20. Jahrhunderts ergänzten Gartenflügels zügig voran. Der gesamte Gebäudekomplex am Schaumainkai wird barrierefrei erschlossen, mit zusätzlichen Fluchttreppen und -wegen versehen und brandschutztechnisch ertüchtigt. Mit diesen
baulichen Maßnahmen stellt sich das Städel Museum den gestiegenen Anforderungen einer adäquaten Präsentation der Sammlung und rüstet sich für das erhöhte
Besucheraufkommen und die zusätzlichen Aufgaben eines modernen Museumsbetriebs im 21. Jahrhundert.
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Natürlich sind die beiden schneereichen Winter 2009/2010 und 2010/2011
auch an unserem Bauprojekt nicht ganz folgenlos vorübergegangen: Die aus den
harten Wintern resultierende Mehrarbeit, aber auch die unvorhersehbar heterogene
Bausubstanz des Altbaus verursachten einen Anstieg der Gesamtkosten. Die
ursprünglich angesetzten Kosten von insgesamt 40 Millionen Euro werden sich
um rund 10 bis 20 Prozent erhöhen. Die Finanzierung insgesamt ist – diese
Kostensteigerungen bereits einbezogen – dank der Unterstützung durch Unternehmen, Stiftungen, die öffentliche Hand und Privatpersonen zu gut 90 Prozent
abgedeckt; weitere Verhandlungen und Gespräche mit Förderern und Mäzenen
sind in einem fortgeschrittenen Stadium.
Einen wichtigen Beitrag zur Gesamtfinanzierung des Projekts leistet die erfolgreiche,
im September 2009 gestartete Spendenkampagne „Frankfurt baut das neue Städel.
Bauen Sie mit!“. Nach knapp der Hälfte ihrer Laufzeit hat die Kampagne bereits
weit über 50 Prozent der angestrebten Summe von fünf Millionen Euro zur Gesamtfinanzierung beigetragen und – ebenso wichtig – zahlreiche Menschen über das
neue Städel informiert und diese dazu animiert, sich für das Projekt zu engagieren.
Ebenso herausragende wie sympathische Projekte waren dabei – unter vielen
anderen – die Versteigerungsaktion der Schillerschule, das Verteilen von über
1.000 Paar Benefizstiefeln an Kinder und Jugendliche der Frankfurter Förderschulen durch die Berner Stiftung oder auch der von Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth und der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung initiierte Benefizabend mit einem Vortrag von MoMA-Direktor Glenn D. Lowry im Hotel
Hessischer Hof, bei dem allein die beeindruckende Summe von 803.700 Euro
für das neue Städel zusammengekommen ist. Dass es aber nicht nur die großen
Beträge sind, die das neue Städel entstehen lassen, zeigt die im letzten Jahr
gestartete SMS-Spendenaktion: Wer das Kennwort „museum“ per SMS an die
Nummer 81190 schickt, spendet mit der nächsten Mobilrechnung 3 Euro an
das Städel.
Uns freut der große Zuspruch, den die Erweiterung von allen Seiten erfährt.
Der gemeinsame Kraftakt und Schulterschluss von öffentlicher Hand, verschiedensten Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen ist ein wichtiges Zeichen
für den erfolgreichen Fortbestand des Städel Museums als ältester und wichtiger
Museumsstiftung in Deutschland. Dass wir parallel zur großen Museumserweiterung und den viel beachteten Sonderausstellungen im Städel Museum und
in der Liebieghaus Skulpturensammlung auch die essenziellen Kernaufgaben der
Museumsarbeit – darunter Ausbau, Erforschung, Bewahrung sowie Vermittlung
unserer Sammlung – nicht vernachlässigt haben, zeugt von der Fortschreibung
unserer kontinuierlicher Arbeit auf internationalem Niveau. All dies wäre ohne das
große Vertrauen in unsere Arbeit und die breite Unterstützung durch zahlreiche
Partner, Förderer, Sponsoren und Besucher nicht denkbar. Ihnen allen gebührt
mein aufrichtiger Dank.
Prof. Dr. h. c. mult. Nikolaus Schweickart
Vorsitzender der Administration des Städelschen Kunstinstituts
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Zwischen Ausstellungen, Forschung, Tourneen,
Baustelle und Fundraising. Die Museen und
ihre vielschichtigen Aktivitäten
Das Jahr 2010 war ein in jeder Hinsicht besonders aktives Jahr in der Geschichte
des Städel Museums und der Liebieghaus Skulpturensammlung. Mit der Realisierung von zahlreichen Forschungs- und Ausstellungsprojekten konnte das Profil der
beiden Häuser weiter geschärft werden. Parallel dazu wurden große Schritte auf
dem Weg zur Fertigstellung unseres Erweiterungsbaus gemacht. Gemeinsam mit
der umfassenden Sanierung des Altbaus und der Neupräsentation der darin enthaltenen Sammlungen gehört dieses Vorhaben sicherlich zu den bisher umfangreichsten Weiterentwicklungen in der Geschichte des Städel Museums.
Was die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der beiden Häuser im vergangenen
Jahr alles zustande gebracht haben, zeigt sich vor allem an einer logistischen
Meisterleistung: Während sich bei der Botticelli-Ausstellung täglich durchschnittlich 3.920 Besucher im Haus tummelten, liefen nur einige Meter Luftlinie entfernt
die Sanierungsarbeiten am Altbau und die Errichtung des Erweiterungsbaus auf
Hochtouren. Als erfolgreichste Ausstellung in der Geschichte des Städel konnte
„Botticelli“ die Fachleute gleichermaßen begeistern wie das breite Publikum.
Zeitgleich wurde in enger Kooperation mit dem MMK – Museum für Moderne
Kunst Frankfurt am Main die Ausstellung „Peter Roehr. Werke aus Frankfurter
Sammlungen“ realisiert, die das Schaffen des jung verstorbenen Frankfurter
Künstlers in den Brennpunkt der Aufmerksamkeit rückte. Einen Höhepunkt des
Ausstellungsjahrs 2010 bildete die vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain ganz
wesentlich unterstützte Ernst-Ludwig-Kirchner-Ausstellung. Sie bildete den Startschuss für das groß angelegte Kooperationsprojekt „Phänomen Expressionismus“.
Nachdem wir unsere Sammlung aufgrund der Sanierungsarbeiten im Altbau ab
März nicht mehr zeigen konnten, haben wir aus der Not eine Tugend gemacht:
Seit Oktober 2010 stellt die temporäre Präsentation „Die Chronologie der Bilder.
Städel-Werke vom 14. bis 21. Jahrhundert“ im Ausstellungshaus die Bestände
in einem völlig neuen Kontext vor: Sie gibt die übliche Trennung nach Kunstregionen auf und ersetzt diese durch eine streng chronologische und länderübergreifende Hängung. Darüber hinaus werden Glanzlichter der Sammlung in zwei
Ausstellungstourneen einem breiten internationalen Publikum vorgestellt. Unter
dem Titel „Meisterwerke des 19. und 20. Jahrhunderts aus der Sammlung des
Städel Museums“ und „Das Goldene Zeitalter. Holländische und flämische
Meisterwerke aus dem Städel Museum“ werden Teile der Sammlung in insgesamt
sieben internationalen Museen gezeigt. Kunstliebhaber konnten unsere Schätze
in Lausanne, Melbourne, Wellington und Rom sowie in Bilbao, Tokio und Aichi,
Japan, bewundern. In Melbourne und Tokio wurden die Ausstellungen von je
rund 200.000, in Bilbao sogar von über 310.000 Besuchern gesehen. Rechtzeitig
zur Eröffnung werden alle Werke wieder ins Städel zurückkehren.
Auch die Liebieghaus Skulpturensammlung kann 2010 auf eine rege Ausstellungstätigkeit zurückblicken. Die Schau „Jean-Antoine Houdon. Die sinnliche Skulptur“
widmete sich dem bildhauerischen Werk des erfolgreichsten Porträtbildhauers
seiner Zeit und einem der bekanntesten französischen Künstler des 18. Jahrhunderts.
Für großes Aufsehen sorgte auch die Ausstellung „Sahure. Tod und Leben eines
großen Pharao“, die anhand von hochkarätigen Reliefs, Architekturelementen,
Skulpturen, Vasen und wertvollen Papyri von der Verehrung des großen ägyptischen
Pharao zeugte.
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Neben der Ausstellungstätigkeit galt unser Augenmerk auch 2010 der kunsthistorischen Forschung, die durch unsere Wissenschaftler kontinuierlich vorangetrieben
wurde. Besonders hervorzuheben sind der Bestandskatalog „Holländische Gemälde
im Städel Museum 1550–1800“ von Dr. Mirjam Neumeister, das in Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle „Entartete Kunst“ durchgeführte Projekt „Museum
im Widerspruch“ zur institutionellen Geschichte des Städel im Nationalsozialismus und das Johann-David-Passavant-Kolloquium „Zeichnen in Rom um 1600“
anlässlich des 400. Todestags von Adam Elsheimer.
Ein Museum lebt durch seine wissenschaftliche Forschung, die intensive Vermittlung dieser Arbeit und nicht zuletzt durch die Erweiterung seiner Sammlungsbestände. Auch 2010 wurden allein vom Städelschen Museums-Verein und im
Bereich der zeitgenössischen Kunst besonders vom Städelkomitee 21. Jahrhundert
rund 35 herausragende Ankäufe getätigt. Das Spektrum reicht von frühen abstraktgeometrischen Tendenzen der europäischen Nachkriegskunst – wie sie sich im
Werk François Morellets oder Adolf Fleischmanns zeigen – über die deutsche
Malerei der 1960er- und 1970er-Jahre bis zu erweiterten Bildkonzepten wie in den
Arbeiten von Tamara Grcic. Für die Graphische Sammlung des Städel Museums
konnten 2010 unter anderem Werke von Louis-Adolphe Soutter, Robert Longo,
Marc Quinn und Vija Celmins erworben werden. Durch eine großzügige Schenkung von Ingrid und Werner Welle gelangten zwei wichtige Werkgruppen von
Karl Bohrmann in die Graphische Sammlung des Städel. Eine weitere bedeutende
Schenkung, drei frühe Werke von Georg Baselitz und eine Arbeit von Eugen
Schönebeck, erhielt das Städel von Dorette Hildebrand-Staab. Insgesamt wurden
knapp 100 neue Werke durch Ankäufe und Schenkungen für die Sammlung
gesichert. Zudem ergänzen Werke von Künstlern wie Andy Warhol, Henri Laurens,
Max Beckmann und anderen als Dauerleihgaben der Commerzbank die Sammlung
des Städel. Die Commerzbank unterstützt das Städel Museum darüber hinaus
mit einer Million Euro für Restaurierungsprojekte. Zahlreiche Sammlungsneuzugänge werden im Rahmen der Neueröff nung des Museums erstmals gezeigt
werden.
Die Arbeiten an dem von dem Frankfurter Architektenbüro schneider+schumacher
konzipierten Erweiterungsbau machen große Fortschritte: Der Rohbau der unterirdischen Museumsräume ist inzwischen abgeschlossen. Am 25. November konnte
nach nur 15-monatiger Bauzeit bereits das Richtfest gefeiert werden. Es war für uns
alle ein sehr schöner Moment, als der mit gelben Gummistiefeln – dem Markenzeichen der Spendenkampagne – geschmückte Richtkranz durch eines der Oberlichter hochgezogen wurde. Auch die Spendenkampagne „Frankfurt baut das neue
Städel. Bauen Sie mit!“ schreitet mit ungebrochenem Elan voran: Kinder malen
zugunsten des Städel, Opernstars wie Diana Damrau singen, Sterneköche wie
Franz Keller und Mario Lohninger kochen, der Frankfurter Golf Club e. V. golft,
Bürgerinnen und Bürger der gesamten Region und weit darüber hinaus spenden
für das neue Städel. Ein, wie ich finde, wunderbarer Beweis, dass das vor rund
200 Jahren durch Johann Friedrich Städel begründete Engagement in Frankfurt
erfolgreich fortlebt.
Wir haben 2010 viel geschaffen und uns für das kommende Jahr noch mehr
vorgenommen. Nur durch die vertrauensvolle und tatkräftige Unterstützung von
vielen – Bürgerinnen und Bürgern, Unternehmen, Stiftungen und öffentlicher
Hand – können wir diesen Weg gemeinsam gehen und weiter an der Fortentwicklung der beiden Häuser arbeiten. Dafür möchte ich allen unseren Unterstützern ganz herzlich danken.
Max Hollein, Direktor
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Schenkungen und Erwerbungen
Parallel zur baulichen Erweiterung des Städel Museums konnte 2010 auch
die Sammlung des Hauses durch wichtige Werke erweitert werden. Eine Reihe
herausragender Ankäufe wurde vom Städelschen Museums-Verein sowie im
Bereich der zeitgenössischen Kunst vor allem vom Städelkomitee 21. Jahrhundert
getätigt. Insgesamt konnten aus Mitteln des Städelschen Museums-Vereins und
des Städelkomitees 21. Jahrhundert rund 35 hochkarätige Arbeiten für die
Sammlung erworben werden. Das Spektrum reicht von frühen abstraktgeometrischen Tendenzen der europäischen Nachkriegskunst – wie sie sich
im Werk François Morellets („Peinture [N° 55003]“, 1955) oder Adolf
Fleischmanns („Composition #81: Lyric-dramatic composition“, 1956) zeigen –
über die deutsche Malerei der Sechziger- und Siebzigerjahre bis zu erweiterten
Bildkonzepten wie jenen der Arbeiten von Tamara Grcic („Falten, N.Y.C.“,
1997). Ein weiterer bedeutender Neuzugang stammt von Leni Hoffmann,
die im Rahmen ihrer Ausstellung „a whiter shade of pale“ die ortspezifische
Wandarbeit „sid“ entwickelt hat, die zur Eröffnung des Erweiterungsbaus
im Städel Museums neu zur Ausführung kommen und als Schenkung der
Schering Stiftung in den Besitz des Städel Museums übergehen wird.
Darüber hinaus wurde die Sammlung des Städel Museums auch 2010 durch
großzügige Schenkungen von Künstlern oder Sammlern bereichert. So gelangte
beispielsweise Eberhard Havekosts „Jungle I“ aus dem Jahr 2009 als Schenkung
des Künstlers und der Galerie Gebr. Lehmann in die Sammlung. Weitere
Sammlungszuwächse waren unter anderem Wolf Vostells „Luftpumpen-Museum“
(1972), das als Schenkung von Petra und Helmut Rumbler ans Städel kam, sowie
zwei zentrale Werke des deutschen Malers Arno Rink aus einer Schenkung von
Fritz und Waltraud Mayer. Dank einer großzügigen Schenkung von Dorette
Hildebrand-Staab erhielt das Frankfurter Städel Museum vier Hauptwerke der
zeitgenössischen deutschen Kunstgeschichte. Die Sammlerin stiftete dem Städel
drei zentrale Werke des Malers Georg Baselitz, darunter das 1963 entstandene
Gemälde „Oberon“ – ein Schlüsselwerk für das Œuvre des Künstlers und für die
Entwicklung der deutschen Nachkriegsmalerei –, sowie mit Eugen Schönebecks
„Bildnis L. T. (Trotzki)“ von 1966 eines der wenigen Gemälde des Künstlers.
Im Bereich der klassischen Moderne konnte das Städel 2010 zwei bedeutende
Neuerwerbungen verzeichnen: Karl Hubbuchs „Marianne vor dem Spiegel“
(1932–1933) sowie Wilhelm August Theodor Steinhausens „Wolke“ von 1909.
Unmittelbar vor Weihnachten konnte das Städel noch einen ganz besonders
erfreulichen Neuzugang vermelden: Das Frankfurter Ehepaar Barbara und
Eduard Beaucamp stiftete dem Museum die um 1621/22 entstandene „Madonna
mit Kind“ von Guercino, einem der bedeutendsten Maler des italienischen Barock.
Dieser wichtige Neuzugang schließt eine weitere Lücke in der Altmeisterabteilung
des Hauses und bildet ein hervorragendes Pendant zu dem 2007 erworbenen
„Singenden jungen Mann“ von Dirck van Baburen.
Die Graphische Sammlung des Städel freut sich über zwei umfangreiche Werkgruppen aus dem zeichnerischen Werk des ehemaligen Lehrers der Städelschule
Karl Bohrmann. Sie sind eine großzügige Schenkung von Ingrid und Werner
Welle. Weitere Schenkungen erweitern die Sammlungsbestände von Hans Thoma,
Hans Meid, Horst Janssen, David Hockney und der italienischen Druckgraphik
der Nachkriegszeit. Andere wiederum, wie die Zeichnungen des Berliner Realisten
Peter Sorge, eröffnen neue Perspektiven. Für den mit Unterstützung der Heinz
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Giovanni Francesco Barbieri,
gen. Il Guercino, Madonna mit Kind,
um 1621–1622
und Gisela Friederichs Stiftung seit Jahren ausgebauten Sammlungsbereich der
amerikanischen Druckgraphik konnten Werke von Vija Celmins, Robert Longo
und James Welling erworben werden. Den Ankauf einer druckgraphischen Folge
der britischen Künstlerin Tacita Dean ermöglichte die Dagmar-Westberg-Stiftung.
Aus den Mitteln der Ludwig-Pfungst-Museums-Stiftung wurden 2010 druckgraphische Werke der zeitgenössischen Künstler Cornelius Völker und Ugo
Rondinone angekauft.
Im Rahmen ihrer Kulturförderung hat die Commerzbank dem Städel Museum
2010 Arbeiten von namhaften Künstlern wie Andy Warhol („Johann Wolfgang von
Goethe“, 1982), Henri Laurens („La grande baigneuse“, 1947), Max Beckmann
(„Mainufer“, 1925), Paul Klee („Ohne Titel [Zeichen für Wachstum]“, um 1938)
und László Moholy-Nagy (6. Kestner-Mappe, 1923) als Dauerleihgaben zur Verfügung gestellt. Die Werke sind eine wesentliche Ergänzung für die Darstellung
der Entwicklung der klassischen Moderne im Städel und werden durch die
Partnerschaft zwischen dem Städel und der Commerzbank der allgemeinen
Öffentlichkeit auf Dauer zugänglich gemacht.
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Georg Baselitz,
Oberon, 1963/64
Gemälde und Werke in anderen Techniken
Giovanni Francesco Barbieri,
gen. Il Guercino, Madonna mit Kind,
um 1621–1622, Öl auf Leinwand,
Schenkung von Eduard und Barbara
Beaucamp
Georg Baselitz, Acker, 1962, Öl auf
Leinwand, Schenkung von Dorette
Hildebrand-Staab
Georg Baselitz, Neuntes P. D. –
Die Hand, 1964, Öl auf Leinwand,
Schenkung von Dorette HildebrandStaab
Georg Baselitz, Oberon, 1963/64,
Öl auf Leinwand, Schenkung von
Dorette Hildebrand-Staab
William N. Copley, National
Geographic, 1959, Öl auf Leinwand
und Sicherheitsnadel, Eigentum
des Städelschen Museums-Vereins e. V.
Rainer Fetting, Erstes Mauerbild, 1977,
Tempera auf Leinwand, Schenkung
von Rainer Fetting
Rainer Fetting, Phone call III, 1984,
Öl auf Leinwand, Schenkung von Rainer
Fetting
Adolf Fleischmann, Composition # 81:
Lyric-dramatic composition, 1956, Öl auf
Leinwand, Eigentum des Städelschen
Museums-Vereins e. V., erworben
aus Mitteln des Städelkomitees
21. Jahrhundert
Bernard Frize, 43% vrai, 46% faux, 2001,
Acryl und Harz auf Leinwand, Eigentum
des Städelschen Museums-Vereins e. V.,
erworben aus Mitteln des Städelkomitees
21. Jahrhundert
Bernard Frize, ST 77, 1977, Acryl
und Harz auf Leinwand, Eigentum
des Städelschen Museums-Vereins
e. V., erworben aus Mitteln des
Städelkomitees 21. Jahrhundert
Tamara Grcic, Falten, N.Y.C.,
1997, C-Print/Dibond, Eigentum
des Städelschen Museums-Vereins
e. V., erworben aus Mitteln des
Städelkomitees 21. Jahrhundert
Raymond Hains, Coup de Pied,
1960, Plakat gerissen, aufgezogen auf
Leinwand, Eigentum des Städelschen
Museums-Vereins e. V., erworben
aus Mitteln des Städelkomitees
21. Jahrhundert
Eberhard Havekost, Jungle I, 2009,
Öl auf Leinwand, Schenkung von
Eberhard Havekost und Galerie
Gebr. Lehmann
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Eugen Schönebeck,
Bildnis L. T. (Trotzki), 1966
Leni Hoff mann, sid, 2010/11,
Mauerputz, Kipplack auf Wand,
Schenkung der Schering Stiftung
Karl Hubbuch, Marianne vor
dem Spiegel, rückseitig: weiblicher
Akt (Halbfigur) vor Tisch mit
Waschschüssel, 1932–1933,
Öl auf Leinwand, Städel Museum
Peter Kogler, O. T., 1987, Siebdruck/
Acryl auf Leinwand, Eigentum
des Städelschen Museums-Vereins
e. V., erworben aus Mitteln des
Städelkomitees 21. Jahrhundert
Marwan, Ohne Titel, 1966, Öl auf
Leinwand, Eigentum des Städelschen
Museums-Vereins e. V., erworben
aus Mitteln des Städelkomitees
21. Jahrhundert
François Morellet, Peinture
(N° 55003), 1955, Öl auf Leinwand,
Eigentum des Städelschen MuseumsVereins e. V., erworben aus Mitteln
des Städelkomitees 21. Jahrhundert
Ad Reinhardt, Green-Violet Center,
1943, Öl auf Leinwand, Eigentum des
Städelschen Museums-Vereins e. V.,
erworben aus Mitteln des Städelkomitees
21. Jahrhundert
Arno Rink, Blaues Selbst, 1982,
Öl auf Holz, Schenkung von
Fritz und Waltraud Mayer
Arno Rink, Terror I, 1973,
Öl auf Tischlerplatte, Schenkung
von Fritz und Waltraud Mayer
Eugen Schönebeck, Bildnis L. T.
(Trotzki), 1966, Öl auf Leinwand,
Schenkung von Dorette Hildebrand-Staab
Willi Sitte, Blick auf Kröllwitz, 1958,
Öl auf Hartfaser, Städel Museum
Dirk Skreber, O. T. (Überschwemmung),
2000, Öl und Klebeband auf Leinwand,
Eigentum des Städelschen MuseumsVereins e. V., erworben aus Mitteln des
Städelkomitees 21. Jahrhundert
Wilhelm August Theodor Steinhausen,
Die Wolke, 1909, Öl auf Holz, Städel
Museum, Schenkung aus dem Nachlass
von Irmela Steinhausen
Wolf Vostell, Das Luftpumpen-Museum,
1972, Schwarz-Weiß-Fotografie,
Tesakrepp, Fahrradluftpumpe (Metall),
Karton und verglaster Kastenrahmen,
Ex. 62/200, Schenkung von Petra und
Helmut Rumbler
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Bernard Frize,
43 % vrai,
46 % faux, 2001
François Morellet,
Peinture (N° 55003),
1955
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Zeichnungen
Heinz Battke, Selbstbildnis/Bildnis B
(I), 1946, Bleistift auf Ingres-Papier,
Eigentum des Städelschen MuseumsVereins e. V., Schenkung von Antje
Forkardt
Heinz Battke, Palmarum, 1954,
Bleistift auf Velin, Eigentum des
Städelschen Museums-Vereins e. V.,
Schenkung von Antje Forkardt
Karl Bohrmann, Ohne Titel, 1996/97,
24 Zeichnungen aus der Werkgruppe
Bäume, Ölkreide, Tusche auf
unterschiedlichen Papieren, Schenkung
von Ingrid und Werner Welle
Karl Bohrmann, Ohne Titel, 1997,
35 Zeichnungen aus der Werkgruppe
Leitern, Ölkreide, Tusche auf
unterschiedlichen Papieren, Schenkung
von Ingrid und Werner Welle
Arno Rink, Terror I, 1973
Siegfried Klapper, Ruinenstück, 1965,
Tempera, Eigentum des Städelschen
Museums-Vereins e. V., Schenkung von
Antje Forkardt
Siegfried Klapper, Bergstadt mit
Wolken, 1965/66, Bleistift, Eigentum
des Städelschen Museums-Vereins e. V.,
Schenkung von Antje Forkardt
Anke Röhrscheid, Ohne Titel, 2009,
drei Aquarelle auf Bütten, Schenkung
von Mario von Kelterborn
Peter Sorge, Peep-Show II, 1977,
Bleistift, Farbstift auf Karton,
Eigentum des Städelschen MuseumsVereins e. V., Schenkung von Dr. Peter
Neubronner
Peter Sorge, Nichts gegen Max,
1983/84, Triptychon, Bleistift und
Farbstift auf Karton, Eigentum des
Städelschen Museums-Vereins e. V.,
Schenkung von Dr. Peter Neubronner
Louis-Adolphe Soutter, Pommes,
1923–1930, Chinatusche auf Velin,
Eigentum des Städelschen MuseumsVereins e. V.
Hans Thoma, Exlibris August Rasor,
1898, Feder, Pinsel in Schwarz
über Bleistift auf Bütten, und die
Druckplatte zu dem Exlibris August
Rasor, Zinkplatte in einem Holzkasten,
Schenkung von Alexander Rasor
Druckgraphiken
Carla Accardi, Capriccio, 1983,
Farbradierung auf Bütten, Schenkung
von Prof. Salvatore A. Sanna
Vija Celmins, Starfield, 2010,
Mezzotinto von zwei Platten, erworben
aus Mitteln der Heinz und Gisela
Friederichs Stiftung
Tacita Dean, Craneway Event, 2010,
sechs Farbgravuren, erworben aus
Mitteln der Dagmar-Westberg-Stiftung
Piero Dorazio, West End, 1983,
Farbradierung, Schenkung von Prof.
Salvatore A. Sanna
Johnny Friedländer, Composition II,
1960, Farbradierung, Eigentum des
Städelschen Museums-Vereins e. V.,
Schenkung von Antje Forkardt
Felix Martin Furtwängler, Arkanum/
Basis/Chaos/Donner/Epos, 2003,
5 Jahresmappen für Sub Rosa Berlin,
Eigendruck in 24 Exemplaren in
Gewebemappe, jeweils Titelblatt und
neun Tiefdrucke, Schenkung von
Eva-Maria Hanebutt-Benz
Lorenzo Guerrini, B I, 1963,
Radierung, Schenkung von Prof.
Salvatore A. Sanna
David Hockney, Two boys in front of
a mirror, 1966, Radierung, Aquatinta,
Schenkung von Herbert Meyer-Ellinger
David Hockney, Two boys in front of a
suitcase, 1966, Radierung, Schenkung
von Christoph Vowinckel
Horst Janssen, Unnütze Spiele, 1958,
Radierung, 20 Exemplare, Eigentum
des Städelschen Museums-Vereins e. V.,
Schenkung von Antje Forkardt
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Horst Janssen, Kunstverein Rheinlande
und Westfalen Düsseldorf, 1966,
Ausstellungsplakat, Offset auf Bütten,
Eigentum des Städelschen MuseumsVereins e. V., Schenkung von Antje
Forkardt
Horst Janssen, Plakat mit Einladungen
zur Buchausstellung und Buchpremiere
„Ergo“, 1980, Offset auf Bütten,
Eigentum des Städelschen MuseumsVereins e. V., Schenkung von Antje
Forkardt
Robert Longo, Jules, 1982–1983,
Lithographie in Schwarz und Grau
mit Prägedruck auf Velin, erworben
aus Mitteln der Heinz und Gisela
Friederichs Stiftung
Robert Longo, Mark, 1982–1983,
Lithographie in Schwarz und Grau
mit Prägedruck auf Velin, erworben
aus Mitteln der Heinz und Gisela
Friederichs Stiftung
Hans Meid, Pferdestall, 1912/13,
Kaltnadel, Grabstichel, Schenkung
aus dem Nachlass von Max Meid
Hans Meid, Reiterschlacht, 1914,
Kaltnadel, Schenkung aus dem
Nachlass von Max Meid
Hans Meid, Von der Ausstellungsstraße,
1916, Blatt 7 der Folge Acht
Lithographien aus Baden-Baden, 1916,
Schenkung aus dem Nachlass von
Max Meid
Robert Longo, Mark, 1982–1983
Horst Janssen, Schluck auf Darmstadt
am 26.2.66, 1966, Lithographie,
Eigentum des Städelschen MuseumsVereins e. V., Schenkung von Antje
Forkardt
Horst Janssen, Selbst singend 25.3.65,
1965, Lithographie, Eigentum des
Städelschen Museums-Vereins e. V.,
Schenkung von Antje Forkardt
Horst Janssen, Josefine, 1964,
Radierung, Eigentum des Städelschen
Museums-Vereins e. V., Schenkung von
Antje Forkardt
Horst Janssen, Gespräch über
Aquatinta, 1964, Radierung, Eigentum
des Städelschen Museums-Vereins e. V.,
Schenkung von Antje Forkardt
Horst Janssen, Laatzen-Tänzchen,
1966, Lithographie, Eigentum des
Städelschen Museums-Vereins e. V.,
Schenkung von Antje Forkardt
Horst Janssen, 2 Bauchredner für
Hermann Laatzen, 1966, Lithographie,
Eigentum des Städelschen MuseumsVereins e. V., Schenkung von Antje
Forkardt
Hans Meid, Landschaft mit Burg und
badenden Frauen, 1918, Kaltnadel,
Schenkung aus dem Nachlass von
Max Meid
Hans Meid, Flusslandschaft mit Boot,
1918, Kaltnadel, Schenkung aus dem
Nachlass von Max Meid
Hans Meid, Sommer, 1921,
Lithographie in Rotbraun, Schenkung
aus dem Nachlass von Max Meid
Hans Meid, Frankfurt II. Höchst am
Main, 1921, Kaltnadel, Schenkung aus
dem Nachlass von Max Meid
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Hans Meid, Frankfurt III.
Schwanheimer Eichen, 1921, Kaltnadel,
Schenkung aus dem Nachlass von
Max Meid
Max Peiffer Watenphul, Häuser in
Ischia, 1957, Farblithographie auf
Bütten, Schenkung von Prof. Salvatore
A. Sanna
Hans Meid, Hamburg-Uhlenhorst.
Bei der Feenteichbrücke, 1922,
Kaltnadel, Schenkung aus dem
Nachlass von Max Meid
Max Peiffer Watenphul,
Blumenstrauß, 1966, Farblithographie,
Eigentum des Städelschen MuseumsVereins e. V., Schenkung von Antje
Forkardt
Hans Meid, Hamburg-Blankenese.
Baurs Park, 1922, Kaltnadel,
Schenkung aus dem Nachlass
von Max Meid
Achille Perilli, Ohne Titel,
Farblithographie auf Bütten, Schenkung
von Prof. Salvatore A. Sanna
Hans Meid, Abschied. Sein Freund der
Türmer, 1923, Lithographie für die
Arno-Holz-Mappe, Verlag Fritz Gurlitt,
Berlin 1923, Schenkung aus dem
Nachlass von Max Meid
Arthur Luiz Piza, Universe organique,
1965, Farbradierung mit Prägedruck
auf Velin, Eigentum des Städelschen
Museums-Vereins e. V., Schenkung von
Antje Forkardt
Hans Meid, Gondelfahrt und Schwäne,
1923, Kaltnadel, Schenkung aus dem
Nachlass von Max Meid
Arthur Luiz Piza, Ohne Titel, zwei
Farbradierungen mit Prägedruck
auf Velin, Eigentum des Städelschen
Museums-Vereins e. V., Schenkung
von Antje Forkardt
Hans Meid, Meine Mutter, 1923,
Lithographie, Schenkung aus dem
Nachlass von Max Meid
Hans Meid, Nächtlicher Reiter, 1924,
Radierung, Aquatinta, Schenkung aus
dem Nachlass von Max Meid
Hans Meid, Nächtliche Straßenszene,
um 1924, Kaltnadel, Grabstichel,
Schenkung aus dem Nachlass von Max
Meid
Hans Meid, neun Kaltnadelarbeiten zu
Ernst Tollers Die Rache des verhöhnten
Liebhabers oder Frauenlist und
Männerlist. Ein galantes Puppenspiel in
zwei Akten. Frei nach einer Geschichte
des Kardinals Bandello, undatiert,
Verlag Paul Cassirer, Berlin 1925,
Kaltnadel, Schenkung aus dem
Nachlass von Max Meid
Hans Meid, Kommerzienrat K.,
1927, Kaltnadel, Schenkung aus dem
Nachlass von Max Meid
Fausto Melotti, Il triste Minotauro,
1973, 36 Gedichte und acht
Lithographien auf Velin, Schenkung
von Prof. Salvatore A. Sanna
Marc Quinn, Six Moments of Sunrise
on the Ganges Delta, 2008, sechs
Farbradierungen, Eigentum des
Städelschen Museums-Vereins e. V.
Ugo Rondinone, Angel Kiss, 2009,
Lithographie auf Velin d’Arches,
erworben aus Mitteln der LudwigPfungst-Museums-Stiftung
Giuseppe Santomaso, Composizione,
1974, Farblithographie auf Velin,
Schenkung von Prof. Salvatore A.
Sanna
Giuseppe Santomaso, Ohne
Titel, 1982, Mappe mit sechs
Farblithographien auf Velin, davon
eine mit Reliefdruck, Schenkung
Prof. Salvatore A. Sanna
Heinrich Steiner, Cancelli a roma,
1979, Mappe mit fünf Farbholzschnitten auf Bütten, Schenkung von
Prof. Salvatore A. Sanna
Heinrich Steiner, Goethe in Italien,
1982, Mappe mit vier Radierungen zu
Goethes Römischen Elegien, hrsg. von
der Deutsch-Italienischen Vereinigung
e. V. und der Frankfurter Westend
Galerie, Schenkung von Prof. Salvatore
A. Sanna
Enrico Della Torre, Ohne Titel,
Radierung, Schenkung von
Prof. Salvatore A. Sanna
Enrico Della Torre, Rivelazioni, una
poesia di Vittorio Sereni, con quattro
serigrafie di Enrico Della Torre, Mappe
mit vier Serigrafien, Schenkung von
Prof. Salvatore A. Sanna
Italo Valenti, Le silence, cinq petits
collages multipliés de Italo Valenti avec
une poésie de Anne de Montet, 1980,
Mappe mit fünf Collagen auf Velin,
hrsg. von Giorgio Lucini, Schenkung
von Prof. Salvatore A. Sanna
Cornelius Völker, Große Dame, 1998,
Farblithographie auf Velin d’Arches,
erworben aus Mitteln der LudwigPfungst-Museums-Stiftung
Cornelius Völker, Hunde I–IV, 2003,
Farblithographien auf Velin d’Arches,
erworben aus Mitteln der LudwigPfungst-Museums-Stiftung
Cornelius Völker, Sofa I–IV, 2008,
Farblithographien auf Velin d’Arches,
erworben aus Mitteln der LudwigPfungst-Museums-Stiftung
James Welling, Quadrilaterals, 2008,
Kassette mit Titelblatt, Impressum
und neun Radierungen, hrsg. von der
Edition Jacob Samuel, Santa Monica
2008, erworben aus Mitteln der Heinz
und Gisela Friederichs Stiftung
Skulpturen
Nachfolge des Niclaus Gerhaert von
Leyden, Johannes-Schüssel, um 1480/90,
Walnussholz, Reste alter Fassung,
Eigentum des Städelschen Museums
Vereins e. V.
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Die Erweiterung des Städel Museums
Der Erweiterungsbau des Städel Museums hat im Jahr 2010 deutlich Form
angenommen. Der von dem Frankfurter Architekturbüro schneider+schumacher
geplante Bau, der im Februar 2008 als Siegerprojekt aus einem geladenen Wettbewerb hervorging, wird in einer beeindruckenden, unter dem Städel-Garten
gelegenen Halle 3.000 Quadratmeter zusätzliche Ausstellungsfläche für die
Präsentation der Gegenwartskunst schaffen. 195 Oberlichter werden den
Erweiterungsbau mit natürlichem Licht versorgen und sich als einprägsames
Muster über die Gartenfläche ausbreiten. Der Neubau wird sich an den Anfang
des 20. Jahrhunderts entstandenen Gartenflügel anschließen und über eine
zentrale Achse vom Haupteingang auf der Mainseite erschlossen werden.
Der im Erweiterungsbau gezeigte Sammlungsbereich wurde vorwiegend in den
1970er- und 1980er-Jahren aufgebaut und in den letzten drei Jahren maßgeblich
erweitert. Durch die Übergabe von 600 Werken aus der Sammlung Deutsche Bank
und die Überlassung von 200 Fotografien aus der DZ BANK Sammlung im Jahr
2008 sowie durch eine konsequente Ankaufspolitik und wichtige Schenkungen
bietet die Gegenwartskunstsammlung des Städel mittlerweile einen repräsen-tativen Überblick über die deutsche Kunst nach 1945, der von einer Auswahl wichtiger
internationaler Positionen flankiert wird. Mit der räumlichen Erweiterung können
diese Werke erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
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Anlieferung der
Schalungselemente
für die Kuppel
Parallel zur Errichtung des Neubaus wurden umfangreiche Sanierungsarbeiten am
Altbau – dem 1878 nach Plänen von Oskar Sommer fertiggestellten Mainflügel
und dem Anfang des 20. Jahrhunderts ergänzten Gartenflügel – sowie die Anbindung des Neubaus an den Altbau vorgenommen. Bereits ab Herbst 2011 wird
sich das Städel Museum in drei Etappen neu präsentieren. Beginnend mit der
Wiedereröffnung des Sammlungsbereichs „Kunst der Moderne“ und gefolgt von der
Neupräsentation der „Alten Meister“ werden im sanierten Altbau am Mainufer die
Meisterwerke von Holbein, Cranach, Dürer, Botticelli, Rembrandt und Vermeer
bis hin zu Matisse, Monet, Picasso, Kirchner und Beckmann in einer neuen Zusammenstellung zu sehen sein. Mit der Eröffnung des Erweiterungsbaus für die
Präsentation der Gegenwartkunst im Februar 2012 wird eine der ältesten und
bedeutendsten Museumsstiftungen Deutschlands gänzlich in neuem Glanz
erstrahlen und ihre Ausstellungsfläche nahezu verdoppelt haben.
Innenansicht (Animation)
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Baufortschritt
Der Rohbau des unterirdischen Erweiterungsbaus konnte nach nur 15-monatiger
Bauzeit fristgerecht fertiggestellt werden. Diese Bauetappe wurde am 25. November
2010 mit einem Richtfest mit zahlreichen Gästen gefeiert. Insgesamt wurden bis
dahin rund 1.300 Kubikmeter Beton und 330 Tonnen Stahl verarbeitet. Erstmals
ließ sich erahnen, welch beeindruckende Ausstellungsfläche derzeit unterhalb des
Städel-Gartens entsteht. Die elegant geschwungene und leicht wirkende Decke
charakterisiert den Innenraum der Gartenhallen und bildet mit ihren kreisrunden
Oberlichtern und der kuppelartigen Aufwölbung quasi die Fassade dieses beeindruckenden Baus.
In der folgenden Bauphase wurden schrittweise die 195 Oberlichter, deren Durchmesser von 2,7 Metern in der Mitte bis 1,5 Meter an den Gebäuderändern reicht,
eingebaut und abgedichtet. Besonderes Augenmerk liegt auf der Konstruktion
der Oberlichter, denn diese werden weltweit erstmals in dieser Form eingesetzt.
Eigens für die „Augen“ des Erweiterungsbaus wurden Isoliergläser aus sphärisch
gekrümmten, kalt verformten Scheiben entwickelt. Durch dieses innovative
und prämierte Verfahren weisen die Scheiben eine besonders hohe Brillanz und
Reflexionseffizienz aus.
Richtfest am 25. November 2010
Die nächsten Schritte betrafen den technischen Ausbau des Erweiterungsbaus,
den Durchbruch zwischen Alt- und Neubau sowie die Sanierungsarbeiten am
Main- und am Gartenflügel des Altbaus. Im Zuge des Erweiterungsprojektes wird
der gesamte Altbau barrierefrei erschlossen und mit zusätzlichen Fluchttreppen
und -wegen versehen. Des Weiteren werden umfangreiche Brandschutzmaßnahmen im Altbau durchgeführt.
Finanzierung und Bürgerkampagne
Sowohl die dem harten und schneereichen Winter geschuldeten Mehrarbeiten
als auch die durch die heterogene Bausubstanz verursachten zusätzlichen und
unvorhersehbaren Maßnahmen im Altbau hatten einen Anstieg der Gesamtkosten
zur Folge. Neben verschiedenen Faktoren rund um die Sanierung spielt hierbei
auch die komplexe Durchbauung des Gartenflügels – unter ihm gelangt man
über die Hauptachse in den neuen Erweiterungsbau – eine Rolle. Die zu Beginn
des Projekts veranschlagten Kosten von 30 Millionen für die Errichtung des
Erweiterungsbaus und 10 Millionen für die Sanierung des Altbaus erhöhen sich
um rund 10 bis 20 Prozent. Nichtsdestotrotz ist die Finanzierung insgesamt –
diese Kostensteigerungen bereits einbezogen – nunmehr dank der Unterstützung
durch Unternehmen, Stiftungen, die öffentliche Hand und Privatpersonen zu gut
90 Prozent gesichert; weitere Verhandlungen und Gespräche mit Förderern und
Mäzenen sind in einem aussichtsreichem Stadium.
Den finanziellen Grundstein für diesen erfolgreichen Verlauf legte im September
2007 die Zusage der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, für den Neubau eine
Summe von sieben Millionen Euro bereitzustellen. Das Frankfurter Bankhaus
B. Metzler seel. Sohn & Co. und die Familie Metzler gaben im September 2008
bekannt, das Städel Museum bei der Realisierung des Erweiterungsbaus mit einer
Spende von drei Millionen Euro zu unterstützen. 2009 ist eine Reihe weiterer
wichtiger Förderungen hinzugekommen. Die Stiftung Polytechnische Gesellschaft
unterstützte den geplanten Erweiterungsbau 2009 und 2010 mit einem Betrag
Richtfest
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(v. l. n. r.) Architekt Michael Schumacher,
Oberbürgermeisterin Petra Roth, Max Hollein,
Architekt Till Schneider beim Richtfest
von jeweils 250.000 Euro und stellte darüber hinaus in Aussicht, diese Förderung
auch in den folgenden zwei Jahren fortzusetzen. PricewaterhouseCoopers stellte
dem Städel einen Betrag von 500.000 Euro zur Verfügung, ebenso engagierte sich
KPMG als einer der Hauptförderer mit einer hohen Summe. Die Beteiligung der
Fazit-Stiftung am Erweiterungsbau in der Höhe von 250.000 Euro bezeugt deren
großes Engagement für die Region. Im Lauf des Jahres 2010 sind zahlreiche weitere
Förderbeträge wie jener der Royal Bank of Scotland hinzugekommen. Vor allem
aber auch private Förderer wie die Familien Haub, Hückmann und Merz sowie ein
anonymer Spender haben im Rahmen der Spendenkampagne mit hohen Beträgen
Unterstützung für die Städel-Erweiterung geleistet. Darüber hinaus engagiert
sich der Städelsche Museums-Verein unter dem Vorsitz von Sylvia von Metzler
tatkräftig für das neue Städel.
Zusagen zur Finanzierung des Erweiterungsprojekts kamen auch von der öffentlichen Hand. Die Stadt Frankfurt beteiligt sich mit fünf Millionen Euro für den
Erweiterungsbau sowie weiteren acht Millionen Euro für die Sanierung des Altbaus.
Aus den Mitteln des Hessischen Sonderinvestitionsprogramms kommen weitere fünf
Millionen Euro. Im Juni 2009 verlautbarte die Stadt Eschborn, sich mit insgesamt
vier Millionen Euro an der Finanzierung zu beteiligen. Anfang 2010 meldete das
Land Hessen, die Städel-Erweiterung mit einer Million Euro zu unterstützen.
Durch eine großzügige private Spende sind auch im Bereich der Graphischen
Sammlung positive Entwicklungen zu verzeichnen. Es können nicht nur bauliche
Maßnahmen wie die Nachrüstung der Klimatisierung realisiert, sondern auch
inhaltliche Arbeiten im Rahmen von Ausstellungs- und Vermittlungsprojekten
ausgebaut werden. Große Förderung kam dem Städel auch durch Dagmar Westberg
zu. Die Frankfurter Mäzenatin unterstützt nicht nur die Museumssammlung
seit Jahren durch regelmäßige Ankäufe, sondern hat dem Städel anlässlich ihres
Geburtstages auch einen hohen Betrag zur Saalsanierung und Neueinrichtung
im Altbau zukommen lassen.
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„Frankfurt baut das neue Städel. Bauen Sie mit!“
Die Spendenkampagne zur Städel-Erweiterung wurde 2009 gemeinsam mit der
Werbeagentur Ogilvy & Mather Frankfurt, die das Projekt pro bono betreut,
entwickelt und verfolgt zwei Ziele: Interesse und Begeisterung für das Erweiterungsprojekt zu wecken und mithilfe vieler Groß- und Kleinspenden zur Gesamtfinanzierung beizutragen. Unter dem Leitmotiv „Frankfurt baut das neue Städel.
Bauen Sie mit!“ wurden auch 2010 unterschiedlichste Maßnahmen gesetzt, die
zum Mitmachen anspornen und Spenden generieren konnten.
Zu den herausragenden Projekten des Jahres 2010 zählte eine Aktion der Schillerschule. 1.200 Schülerinnen und Schüler der benachbarten Schule haben Werke für
das Städel geschaffen und durch deren Verkauf bzw. Versteigerung im Rahmen
einer Live-Auktion durch Sotheby’s-Auktionator Dr. Philipp Herzog von Württemberg insgesamt 18.695 Euro für das Städel gesammelt. Durch die Aufstockung des
Betrags seitens der DZ Bank kamen schließlich 29.695 Euro zusammen. Die
Berner Stiftung förderte das neue Städel 2010 mit dem Kauf von 1.000 Paar
Benefizstiefeln. Die Stiftung leistete damit nicht nur einen wichtigen Beitrag zum
Städel-Erweiterungsprojekt, sondern unterstützte zugleich Kinder und Jugendliche:
Sie verschenkte die gelben Gummistiefel an Schülerinnen und Schüler der Frankfurter Förderschulen.
Einen weiteren Höhepunkt der Spendenkampagne bildete der von Frankfurts
Oberbürgermeisterin Petra Roth und der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung
initiierte Benefizabend mit einem Vortrag von MoMA-Direktor Glenn D. Lowry
im Hotel Hessischer Hof. Während Dr. Michael Endres, Vorstandsvorsitzender der
Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, bereits im Vorfeld die Verdoppelung der Spendensumme versprochen hatte, verkündete Erivan Haub an diesem Abend spontan,
dass die Familie Haub die generöse Spende von 100.000 Euro für das Städel um
weitere 400.000 Euro aufstocken wird. Insgesamt brachte der Abend die beeindruckende Summe von 803.700 Euro ein.
Aber nicht nur mithilfe von Benefizabenden nähert sich das Städel dem ambitionierten Fundraising-Ziel. Im Rahmen der Kampagne „Frankfurt baut das neue
Städel“ wurde auch getanzt, gegolft und gekocht. Die Mitglieder des International
Women’s Club of Frankfurt widmeten ihren jährlich stattfindenden Freundschaftsball dem Städel. Zugunsten der Erweiterung wurde getanzt und zugleich für einen
guten Zweck gesammelt. Über 20.000 Euro kamen durch Spenden, Tombolaerlös
und die Versteigerung eines eigens angefertigten Bildes mit Hilfe der engagierten
Damen des traditionsreichen Clubs zusammen. Der Frankfurter Golf Club e. V.
unterstützte die Städel-Erweiterung mit einem Benefizgolfturnier. Auf einem der
schönsten Golfplätze Deutschlands erspielten die rund 60 Teilnehmer 12.250 Euro
für das neue Städel. Gemeinsam mit Nina und Max Hollein schwang der Sternekoch Mario Lohninger – mit seinen drei Restaurants Micro, Silk und Lohninger
ein kulinarisches Aushängeschild für Frankfurt – in der Genussakademie Frankfurt den Kochlöffel für die Städel-Erweiterung. In gemeinsamer Aktion bereiteten
sie ein hochwertiges, typisch österreichisches Drei-Gänge-Menü zu. Den 59 Gästen
ging es dabei nicht allein um den kulinarischen Genuss: Jedes Ticket beinhaltete
eine Spende von 100 Euro für das neue Städel. Sternekoch Franz Keller trug ebenso
zum Erfolg der Spendenkampagne bei. Im Rahmen eines gelungenen FundraisingDinners in der wunderschön gelegenen Adlerwirtschaft in Hattenheim im Rheingau, das von den Städel-Förderern Ernst und Maria Fassbender initiiert wurde,
konnten 54.000 Euro eingespielt werden. Gegessen und gefeiert wurde zugunsten
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des Städel jedoch nicht nur von Starköchen und deren Gästen, zahlreiche engagierte Städel-Freunde haben ihren Geburtstag im Zeichen der Erweiterung gefeiert,
um „Spenden statt Geschenke“ gebeten und auf diese Weise für das Museum
gesammelt.
Auktion der Schillerschule
Eine große Aktion startete auch das traditionsreiche Unternehmen Galeria Kaufhof.
Vier Wochen lang wurde in der hoch frequentierten Frankfurter Filiale an der
Hauptwache über die Städel-Erweiterung informiert und zur Unterstützung der
großen Spendenkampagne aufgerufen. Als besonderes Highlight konnten bekennende Unterstützer der Städel-Erweiterung ihren Benefizstiefeln in einer großen
Airbrush-Aktion durch Weltmeisterin Kris Bülow eine ganz individuelle Note
verleihen lassen. Für die Sichtbarkeit der Kampagne sorgte auch die Frankfurter
Verkehrsgesellschaft. Sie stellte an einem der größten Frankfurter Transitpunkte,
der B-Ebene der Hauptwache, Werbeflächen zur Verfügung, die auf die StädelErweiterung aufmerksam machten.
Auch viele andere Unternehmen beteiligten sich im Rahmen der Bürgerkampagne:
Die Drogeriekette dm unterstützte das neue Städel und rief in den Sachsenhäuser
Filialen zu einer Malaktion für Kinder auf. Für jedes eingereichte Kunstwerk
spendete dm einen Euro für die Städel-Erweiterung. Mit eigenen Aktionen
engagierten sich auch das Modehaus August Pfüller, die Villa Kennedy, Affentor
Frankfurt, der Union International Club, das Radisson Blue Hotel, Škoda Auto
Deutschland, das Studio Premium Pilates, die Parfümerie Albrecht, das Fachgeschäft Lorey und die Mainova AG.
Benefizabend mit Glenn D. Lowry:
(v. l. n. r.) Max Hollein, Oberbürgermeisterin Petra Roth, Glenn D. Lowry,
Direktor des Museum of Modern Art
New York, und Dr. Michael Endres,
Vorstandsvorsitzender der Gemeinnützigen
Hertie-Stiftung
Markenzeichen der Kampagne ist der gelbe Gummistiefel. Der auffällige Sympathieträger prägte über das gesamte Jahr das Bild der Erweiterungskampagne. Neben
Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth, Opernsängerin Diana Damrau,
Moderatorin Sonya Kraus, Dirigent Andrea Marcon, um nur einige zu nennen,
ließ sich auch MoMA-Direktor Glenn D. Lowry zu einem Foto hinreißen. Der
Stiefel war sogar Namensgeber und Mittelpunkt des Städel-Familienfestes am
8. Mai 2010. Das Städel Museum lud zum „Großen Stiefeltag“ und bot ein
facettenreichen Programm für alle Altersgruppen. Neben Workshops für Kinder
und zahlreichen Führungen zur viel beachteten Kirchner-Retrospektive waren vor
allem die Expertengespräche im Rahmen der Baustellenrundgänge sehr begehrt.
Ein Dreivierteljahr nach dem Spatenstich konnte man erstmals den Baufortschritt
vor Ort begutachten und spannende Einblicke in die Baustelle gewinnen.
Nicht zuletzt war der Stiefel Anregung für eine Reihe von kreativen Aktionen.
So lichtete beispielsweise die Frankfurter Fotografin Katja Ostermeyer zahlreiche
Menschen – Freunde, Prominente und Künstler aus Frankfurt und der Region
– gegen eine Spende für das neue Städel in gelben Gummistiefeln ab und zeigte
die beeindruckenden Ergebnisse in einer eigenen Ausstellung.
Übergabe der von der Berner Stiftung
gekauften Stiefel
Die Bürgerkampagne „Frankfurt baut das neue Städel. Bauen Sie mit!“ und deren
unterschiedlichste Aktionen zeigen, wie sehr und vor allem auch mit wie viel Ideenreichtum sich sowohl Unternehmen als auch Bürgerinnen und Bürger für „ihr
Städel“ engagieren. Die Kampagne hat nach etwas mehr als einem Jahr Laufzeit
bereits deutlich über 50 Prozent des anvisierten Ziels von 5 Millionen Euro erreicht.
Damit leistet sie neben den bereits akquirierten Geldern von öffentlichen Stellen,
Stiftungen und Unternehmen einen wichtigen Beitrag zur Gesamtfinanzierung des
Projekts. Allen Förderern des Städel Museums gebührt unser allergrößter Dank.
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Ausstellungen
Städel Museum
Botticelli
13. November 2009 bis 28. Februar 2010, Ausstellungshaus, EG und OG
Kurator: Dr. Andreas Schumacher, Leiter Gemälde romanische Schulen vor 1800
Gefördert durch die Commerzbank-Stiftung
Mit zusätzlicher Unterstützung von Alnatura Produktions- und Handels
GmbH, HA Hessen Agentur GmbH, Tourismus+Congress GmbH Frankfurt
am Main, Deutsche Bahn AG, Weleda AG, Filiale Parfümerie Douglas Zeil,
Frankfurt am Main, Italienische Zentrale für Tourismus ENIT,
Italienisches Kulturinstitut Frankfurt am Main, ikarus design kaufhaus
und JWT Frankfurt
Anzahl der Besucher: 367.033
Das Städel Museum präsentierte die erste monografische Ausstellung zu Sandro
Botticelli (1444/45–1510) im deutschsprachigen Raum. Ausgehend von seinem
monumentalen „Weiblichen Idealbildnis“, einem der Hauptwerke der Sammlung
des Städel Museums, zeigte die Ausstellung rund 500 Jahre nach Botticellis
Todestag (17. Mai 1510) zahlreiche Werke aus allen Schaffensphasen des großen
Meisters der italienischen Renaissance. Zu Beginn der Ausstellung führten Porträts
sowie allegorische Bildnisse vor Augen, wie differenziert der Maler diese hoch
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Sandro Botticelli, Bildnis einer Frau
entwickelte Gattung zu nutzen und durch neue Impulse zu bereichern verstand.
Im Mittelpunkt des zweiten Teils standen Botticellis berühmte mythologische
Darstellungen weiblicher Gottheiten und Tugendheldinnen, während sich das
dritte Kapitel der Ausstellung schließlich dem reichen Bestand seiner religiösen
Malerei widmete. Insgesamt präsentierte die Ausstellung mit über 40 Werken
Botticellis und seiner Werkstatt eine umfassende Auswahl seines weltweit erhaltenen Werks. Weitere 40 Arbeiten, darunter Werke von Zeitgenossen wie Andrea
del Verrocchio, Filippino Lippi oder Antonio del Pollaiuolo, stellten Botticellis
kostbare Schöpfungen in den historischen Kontext ihrer Entstehung. Die Ausstellung wurde durch herausragende Leihgaben der bedeutendsten Gemäldesammlungen Europas und der USA unterstützt. Zu den Leihgebern zählten unter
anderem die Uffizien in Florenz, der Pariser Louvre, die National Gallery London,
die Gemäldegalerien in Berlin und Dresden sowie das Metropolitan Museum in
New York und die National Gallery of Art in Washington. Die von 367.033
Besuchern gesehene Ausstellung war die bislang erfolgreichste in der Geschichte
des Städel.
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Besucherschlangen vor
der Botticelli-Ausstellung
„Eine Sensation“ Welt kompakt, Uta Baier, 11. November 2009
„Die Ausstellung im Städel ist eine der größten Werkschauen des Künstlers, die je gezeigt wurden.“
Frankfurter Neue Presse, Dierk Wolters, 13. November 2009
„[...] eine Schau, wie es sie in Deutschland bisher nicht gegeben hat.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Rhein-Main Zeitung, Michael Hierholzer, 13. November 2009
„[...] hervorragender Katalog“ Hannoversche Allgemeine Zeitung, Johanna di Blasi, 14./15. November 2009
„Eine fulminante Ausstellung im Frankfurter Städel“ Die Zeit, Petra Kipphoff, 19. November 2009
„… una mostra che, per quantità e qualità dei prestiti, costituisce un impegno eccezionale e un’occasione da non perdere“
Il Giornale dell’Arte, Turin, Alessandro Cecchi, November 2009
„The Botticelli show at the Städel Museum is the first big survey devoted to him in the German-speaking world …
It’s like rush hour all day in there.“ The New York Times, Michael Kimmelman, 3. Dezember 2009
„[...] keiner kann mehr ohne Botticelli.“ Frankfurter Rundschau, Lia Venn, 20. Januar 2010
„Mit einem Tagesdurchschnitt von über 3.200 Besuchern übertrifft die Ausstellung bei weitem die Besucherzahlen der
bislang erfolgreichsten Ausstellungen – Rembrandt (2002/03) und Cranach (2007/2008) – im Städel Museum.“
Frankfurter Neue Presse, 30. Januar 2010
„[...] betörend schöne Frankfurter Botticelli-Ausstellung, die in drei Wochen endet und mit ihren durchschnittlich 3200
Besuchern pro Tag zur bestbesuchten Schau der Städel-Geschichte avancieren dürfte.“
Augsburger Allgemeine, Rüdiger Heinze, 6. Februar 2010
„Seit einigen Wochen zeigt das Frankfurter Städel eine beachtliche Botticelli-Kollektion, aus aller Welt
zusammengetragene Bildnisse, Mythen und Andachten. Vor dem Museum bilden sich täglich lange Besucherschlangen,
egal ob es regnet oder schneit.“ Süddeutsche Zeitung, Helga Einecke, 13./14. Februar 2010
„Botticelli boomt.“ Bild Frankfurt, 27. Februar 2010
„Als das Frankfurter Städel Museum das Jubiläumsjahr des Alessandro di Mariano Filipepi, genannt Botticelli, mit
einer großen Schau einläutete, geriet das zur Blockbuster-Ausstellung. Es bescherte dem Kulturtempel in der hessischen
Finanzhochburg mit fast 370.000 Besuchern den Rekord seiner 200-jährigen Geschichte.“
dpa, Hanns-Jochen Kaffsack, 16. Mai 2010
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Sandro Botticelli, Anbetung des Kindes („Madonna Wemyss“)
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Peter Roehr. Werke aus Frankfurter Sammlungen
28. November 2009 bis 7. März 2010
Eine Ausstellung von Städel Museum und MMK – Museum für Moderne
Kunst, Frankfurt am Main
Kuratoren: Dr. Martin Engler (Städel Museum, Leiter Kunst nach 1945),
Dr. Andreas Bee (MMK – Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main)
Gefördert durch den Museumskooperationspool der Stadt Frankfurt am Main
Anzahl der Besucher: 46.971
In einem Gemeinschaftsprojekt präsentierten das MMK – Museum für Moderne
Kunst Frankfurt am Main und das Städel Museum die Ausstellung „Peter Roehr.
Werke aus Frankfurter Sammlungen“. Die Ausstellung umfasste rund 100 Arbeiten
aus allen Schaffensperioden und Werkgruppen des Frankfurter Künstlers (1944–
1968), dessen seriell geprägtes Werk in nur sechs Jahren entstand. Aus gefundenem
Alltagsmaterial schuf Roehr immer wieder neue Foto-, Text-, Typo-, Objekt-,
Ton- und Filmmontagen, die das Konzept der Redundanz ausloten. Dabei verzichtete der Künstler sowohl auf eine inhaltliche Aussage als auch auf eine künstlerische
Handschrift. Gezeigt wurden Arbeiten aus dem MMK, das eine umfangreiche
Roehr-Sammlung besitzt, und Werke aus der Sammlung des Städel Museums,
das im Rahmen der Ausstellung erstmals die zehn „Schwarzen Tafeln“ aus seinem
Bestand der Öffentlichkeit präsentierte. Darüber hinaus versammelte die Ausstellung
maßgebliche Arbeiten aus privaten Frankfurter Sammlungen. Die anhand dieser
exzellenten öffentlichen und privaten Sammlungen zusammengetragene Werkauswahl ermöglichte erstmals einen umfassenden Einblick in das Schaffen des jung
verstorbenen Künstlers.
„Die große Retrospektive über einen vielseitigen und faszinierenden Künstler.“
Journal Frankfurt, Grit Weber, 27. November 2009
„Er gilt als die deutsche Antwort auf Andy Warhol. Jetzt huldigt die Stadt Frankfurt einem ihrer wichtigsten Künstler
der 60er Jahre.“ Welt kompakt, Tim Ackermann, 27. November 2009
„Heute verehrt man Peter Roehr in Frankfurt am Main zu Recht als einen der großen Söhne, als Gründungsfigur
der deutschen Minimal Art, Pop-Art und Konzeptkunst.“ Monopol, Daniel Völzke, Dezember 2009
„Der jung verstorbene Frankfurter Künstler Peter Roehr ist die Entdeckung des Jahres.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Swantje Karich, 28. November 2009
„Mit dieser Präsentation, zu der Privatsammler wichtige Exponate beigetragen haben, rückt in aller wünschenswerten
Deutlichkeit ins Bewusstsein, dass Roehr eine originelle, innovative, Entwicklungen vorausnehmende Position
einnimmt.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, Michael Hierholzer, 27. November 2009
„[...] kluge Inszenierung.“ Weltkunst, Christian Huther, Februar 2010
„Radikaler als Warhol: In einer faszinierenden Doppelausstellung ist der jung gestorbenen Künstler als Vorreiter der
Pop Art wiederzuentdecken. Zentrum sind hier [im Städel] die unlängst erworbenen, aus unbeschrifteten Preistafeln
zusammengesetzten ‚Schwarzen Tafeln‘: Ikonen der Leere und des Warenalltags, Bilder von geradezu hoheitsvoller
Schlichtheit und Stringenz.“ art, Sandra Danicke, Februar 2010
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Peter Roehr, Ausstellungskatalog „Roehr bei Seide“, Frankfurt 1967
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Ernst Ludwig Kirchner,
Marcella, 1909–1910
Ernst Ludwig Kirchner. Retrospektive
23. April bis 8. August 2010, Ausstellungshaus
Kurator: Dr. Felix Krämer, Leiter Gemälde- und Skulpturensammlung
19. Jahrhundert und klassische Moderne
Ermöglicht durch die Gemeinnützige Kulturfonds Frankfurt RheinMain GmbH
Gefördert durch die Art Mentor Foundation Lucerne, Bank of America
Merrill Lynch und die Roman Norbert Ketterer Stiftung
Anzahl der Besucher: 136.690
Ernst Ludwig Kirchner (1880–1938), Gründungsmitglied der Künstlervereinigung
„Brücke“ und einer der bedeutendsten Künstler des Expressionismus, hatte
prägenden Einfluss auf die Kunst der klassischen Moderne. Das Gesamtwerk des
Malers, Grafikers und Bildhauers würdigte das Städel Museum mit der ersten, über
180 Werke umfassenden Retrospektive in Deutschland seit 30 Jahren. In Frankfurt
fand 1916 nicht nur eine der ersten Kirchner-Ausstellungen überhaupt statt, das
Städel war auch eines der ersten Museen, das bereits 1919 Gemälde von Kirchner
erwarb. Aufbauend auf der hauseigenen Kirchner-Sammlung, die mit zahlreichen
Hauptwerken zu den bedeutendsten weltweit zählt, präsentierte die Ausstellung
Werke aus allen Schaffensphasen des Künstlers. Die Retrospektive ermöglichte
einen neuen Blick auf die verblüffende Modernität Kirchners, dessen exzessives
Leben in seiner Kunst auf unvergleichliche Weise seinen Niederschlag fand.
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Für das Ausstellungsprojekt konnten großartige Leihgaben wie „Das Soldatenbad“
aus dem Solomon R. Guggenheim Museum in New York, „Marcella“ aus dem
Moderna Museet in Stockholm oder Kirchners Straßenszene aus dem Museum
of Modern Art in New York gewonnen werden. Die Teile des monumentalen
Triptychons „Die Badenden“ – das Kirchner selbst als eines seiner stärksten Werke
bezeichnete – konnten in der Ausstellung erstmals seit 1933 wieder vereint werden.
Zudem wurde der Öffentlichkeit erstmals die unlängst restaurierte Rückseite
„Liegende Frau in weißem Hemd“ aus dem Städel Museum präsentiert. Weitere
zentrale Werke kamen aus der Pinakothek der Moderne in München, dem
Kirchner-Museum in Davos, dem Brücke-Museum und der Neuen Nationalgalerie
in Berlin, dem Centre Pompidou in Paris sowie dem Saint Louis Art Museum und
der National Gallery of Art in Washington.
„Ein einzigartiges Erlebnis […]. Eine Leistungsschau, wie sie kaum ein
anderes Haus auf der Welt zusammenbekommen hätte.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Rose-Maria Gropp, 23. April 2010
„Eine vorzügliche Ausstellung, die der Kurator Felix Krämer zusammengebracht hat.“
Süddeutsche Zeitung, Stephan Speicher, 23. April 2010
„Sensationell schöne Kirchner-Ausstellung im Städel. […] Diese Ausstellung muss jeder sehen.“
Bild, Josef Becker, 23. April 2010
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„Ein Ereignis: Die Retrospektive im Frankfurter Städel zeigt Ernst Ludwig Kirchner,
wie wir ihn noch nie gesehen haben.” Die Welt, Hans-Joachim Müller, 26. April 2010
„Ähnlich Farbkräftiges und Dynamisches wie die mehr als 150 Exponate war selten zu sehen.“
Off enbach Post, Reinhold Gries, 23. April 2010
„Mit einer großen Kirchner-Schau feiert das Frankfurter Städel Museum ein Schwergewicht
der klassischen Moderne. Neue Zürcher Zeitung, Dr. Christian Saehrendt, 24. April 2010
„‚Ich staune über die Kraft meiner Bilder im Städel‘, hat Ernst Ludwig Kirchner im Dezember 1925 in sein Tagebuch
geschrieben. Die Retrospektive am Main, die erste in Deutschland seit 30 Jahren, macht es leicht, dieses Gefühl
nachzuempfinden.“ ORF.at, Ö1, Kultur aktuell, Volker Obermayr, 26. April 2010
„Frankfurt ist im Moment die Stadt mit den interessantesten Kunstausstellungen des Landes. […]
Die Ausstellung ist eine echte Schule des Sehens.“ Die Zeit, Florian Illies, 29. April 2010
„Die Schau kann mit diesen kaum bekannten Schätzen regelrecht auftrumpfen.“
Tages-Anzeiger, Rudolf Walther, 7. Mai 2010
„Die größte deutsche Retrospektive seit drei Jahrzehnten […] verändert das Kirchner-Bild kolossal.“
Kunstzeitung, Dorothee Baer-Bogenschütz, 1. Juli 2010
„It is entirely appropriate that the most important retrospective of the work of Ernst Ludwig Kirchner to take place
in Germany for thirty years is being staged at the Städel Museum, Frankfurt.“
Burlington Magazine (UK), Christian Weikop, 1. Juli 2010
„A major Kirchner retrospective shows the artist’s dazzling quality . . .“ Apollo Magazine, Paul Bonaventura, Juli 2010
Ernst Ludwig Kirchner,
Halbakt mit erhobenen Armen, 1910
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Ernst Ludwig Kirchner,
Szene im Wald (Moritzburger
Teiche), 1910
Städel Museum stellt bislang unbekanntes Kirchner-Gemälde vor
Im Rahmen der Vorbereitungen zur Retrospektive von Ernst Ludwig Kirchner im
Städel Museum hat Sammlungsleiter und Ausstellungskurator Dr. Felix Krämer
ein Gemälde aus dem Depot des Museums als Werk Kirchners erkannt, das nun
auch von renommierten Kirchner-Experten eindeutig Ernst Ludwig Kirchner
zugeschrieben werden konnte. Bislang war das Bild der Kirchner-Forschung völlig
unbekannt. Die aus Kirchners Dresdner Brücke-Zeit (1905–1911) stammende
Leinwand zeigt auf der Vorderseite eine „Szene im Wald (Moritzburger Teiche)“,
auf der Rückseite einen „Akt im Atelier“. Beide Bilder datieren vermutlich aus dem
Jahr 1910. Die Rückseite wird derzeit mit Unterstützung der Bank of America
Merrill Lynch umfangreich restauriert, um das Bild zur Neueröffnung des Städel
Museums im Herbst 2011 erstmals in die Sammlungspräsentation aufnehmen zu
können.
„Zufälliger Fund im Städel erweist sich als bedeutendes
Werk Ernst Ludwig Kirchners.“
Frankfurter Rundschau, Matthias Arning, 7. Juli 2010
„Spektakuläre Wiederentdeckung im Städel.“
Frankfurter Allgemeine Zeitung, Konstanze Crüwell, 8. Juli 2010
„[...] ein kunsthistorischer Sensationsfund.“
Frankfurter Neue Presse, Jürgen Walburg, 9. Juli 2010
“Museum finds Kirchner work [...] The Staedel Museum
in Frankfurt announced the find on Tuesday, saying that
it has discovered it as part of its renovation.”
Los Angeles Times, 7. Juli 2010
Ernst Ludwig Kirchner, Akt im Atelier, 1910
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Die Chronologie der Bilder. Städel-Werke vom 14. bis 21. Jahrhundert
28. Oktober 2010 bis 24. Juli 2011, Ausstellungshaus
Kuratoren: Prof. Dr. Jochen Sander, Leiter holländische, flämische und
deutsche Gemälde vor 1800; Dr. Felix Krämer, Leiter Gemälde- und
Skulpturensammlung 19. Jahrhundert und klassische Moderne;
Dr. Martin Engler, Leiter Kunst nach 1945
Gefördert durch die Techem Energy Services GmbH
Mit zusätzlicher Unterstützung der Stadt Frankfurt am Main
Das Städel Museum besitzt Meisterwerke europäischer Kunst vom späten Mittelalter bis zur Gegenwart. Da die Galerieräume aufgrund der Sanierungsmaßnahmen im Altbau, die anlässlich der Städel-Erweiterung stattfinden, geräumt und
geschlossen wurden, bot sich die einmalige Gelegenheit, die vertrauten Kunstschätze in einem völlig neuen Kontext zu zeigen. Die temporäre Sammlungspräsentation „Die Chronologie der Bilder. Städel-Werke vom 14. bis 21. Jahrhundert“, die
im Ausstellungshaus vorgestellt wird, gibt die üblicherweise bestehende Trennung
nach Kunstregionen auf und ersetzt diese durch eine streng chronologische und
länderübergreifende Hängung. Auf diese Weise entsteht ein dichter kunsthistorischer Zeitstrahl, der einen neuen, ungewohnten und oftmals überraschenden Blick
auf bekannte sowie noch zu entdeckende Meisterwerke des Städel ermöglicht und
Teile der Städel-Sammlung auch während der Sanierungsarbeiten erlebbar macht.
Begleitet von Schlaglichtern auf politische, gesellschaftliche, kulturelle oder
wissenschaftliche Ereignisse bietet die Präsentation nicht nur unkonventionelle
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Nachbarschaften, sondern vermag auch auf einzigartige Weise die Entwicklungsgeschichte der abendländischen Malerei zu illustrieren. Insgesamt zeigt die auf
zwölf Räume verteilte Ausstellung über 300 Gemälde aus dem Bestand des Städel,
wobei sich der Bogen der Meisterwerke von Jan van Eyck und Andrea Mantegna
über Rembrandt, Nicolas Poussin und Giovanni Battista Tiepolo bis hin zu Max
Beckmann, Pablo Picasso, Alberto Giacometti und Gerhard Richter spannt.
„Auf einzigartige Weise illustriert das Städel mit der Schau die Entwicklungsgeschichte der abendländischen Malerei.“
hr-online.de, Caroline Wornath, 27. Oktober 2010
„Ein Kraftwerk von Perlen der Malerei […]. Ein imponierender Überblick über die reichen Bestände des Städel in
neuem Licht – von Deodato Orlandis byzantinisierendem ‚Johannes‘ (um 1310) bis zu Daniel Richters knallbuntem
Riesenformat ‚Horde‘ von 2007.“ Gießener Allgemeine Zeitung, Olga Lappo-Danilewski, 28. Oktober 2010
„So hat man die Bilder noch nicht gesehen. [...] eine spannende Zeitreise.“ Bild, Josef Becker, 28. Oktober 2010
„Aus der Not macht man im Städel eine Tugend – und was für eine!“ Prinz Frankfurt, Alexander Jürgs, Dezember 2010
„[...] die perfekte Mischung aus Arbeit mit dem Bestand und Erkenntnisbeförderung beim Betrachter, mit scheinbar
leichter Hand. Denn dass hinter der ‚Chronologie der Bilder‘ das Geschick der Kuratoren des Städel steckt, das ist
gewiss.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, Rose-Maria Gropp, 26. März 2011
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Ausstellungstourneen der Städel-Sammlung
Henri Evenepoel,
Im Café d’Harcourt
in Paris, 1897
Das Städel ergriff die Chance, während der Umbauphase des Main- und
Gartenflügels im Zuge der Museumserweiterung Werke seiner Sammlung in
Form von zwei Ausstellungstourneen einem breiten internationalen Publikum
vorzustellen. Unter dem Titel „Meisterwerke des 19. und 20. Jahrhunderts aus
der Sammlung des Städel Museums“ und „Das Goldene Zeitalter. Holländische
und flämische Meisterwerke aus dem Städel Museum“ wurden bzw. werden die
Sammlungspräsentationen in insgesamt sieben internationalen Museen gezeigt.
Kunstliebhaber konnten die Meisterwerke des 19. und 20. Jahrhunderts in der
Fondation de l’Hermitage in Lausanne, in der National Gallery of Victoria in
Melbourne und im Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa in Wellington
bewundern. In Melbourne war die Ausstellung innerhalb kürzester Zeit „talk of
the town“, insgesamt kamen 200.130 Besucher, um die Meisterwerke des Städel
zu sehen. Die Tournee wird durch die Präsentation der Werke im Palazzo delle
Esposizioni in Rom abgeschlossen.
Die erste Station der zweiten Ausstellungstournee mit Meisterwerken der holländischen und flämischen Malerei des 17. Jahrhunderts, des sogenannten Goldenen
Zeitalters, war das Guggenheim Museum Bilbao mit rund 312.000 Besuchern.
Danach folgten das Bunkamura Museum of Art in Tokio und das Toyota
Municipal Museum of Art in Aichi in Japan.
Museum of New Zealand
Te Papa Tongarewa, Wellington
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National Gallery of Victoria, Melbourne
Meisterwerke des 19. und 20. Jahrhunderts
aus der Sammlung des Städel Museums
Fondation de l’Hermitage, Lausanne: 5. Februar bis 24. Mai 2010
(40.000 Besucher)
National Gallery of Victoria, Melbourne: 19. Juni bis 10. Oktober 2010
(200.130 Besucher)
Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa, Wellington:
5. November 2010 bis 27. Februar 2011 (79.170 Besucher)
Palazzo delle Esposizioni, Rom: 1. April bis 17. Juli 2011
Kurator: Dr. Felix Krämer, Leiter Gemälde- und Skulpturensammlung
19. Jahrhundert und klassische Moderne
Im Rahmen der Ausstellung „Meisterwerke des 19. und 20. Jahrhunderts aus
der Sammlung des Städel Museums“ wurden bzw. werden die wichtigsten
Werke der Abteilung 19. Jahrhundert und klassische Moderne zwischen Februar
2010 und Juli 2011 in Lausanne, Melbourne, Wellington und Rom gezeigt
und damit Kunstfreunden außerhalb Deutschlands vorgestellt. Das Spektrum
der Arbeiten reicht von Johann Heinrich Wilhelm Tischbeins „Goethe in der
römischen Campagna“ über Jean-Baptiste-Camille Corots und Gustave Courbets
Landschaftsdarstellungen bis hin zu dem in seiner Qualität außergewöhnlichen
Ensemble impressionistischer und symbolistischer Gemälde.
„This year’s blockbuster, European Masters, comes courtesy of another of Europe’s great institutions, Frankfurt’s Staedel
Museum, one of Germany’s oldest and most respected …“ The Age, Melbourne, Gabriella Coslovich, 12. Juni 2010
„…100 masterpieces including, in a world first, 10 works by German expressionist Max Beckmann,
on loan from Frankfurt’s Staedel Museum.“ The Australian Financial Review, 18. Juni 2010
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Guggenheim Museum Bilbao
Das Goldene Zeitalter. Holländische und flämische Meisterwerke
aus dem Städel Museum
Guggenheim Museum Bilbao: 7. Oktober 2010 bis 23. Januar 2011
(312.000 Besucher)
Bunkamura Museum of Art, Tokyo: 3. März bis 22. Mai 2011
(197.000 Besucher)
Toyota Municipal Museum of Art, Aichi, Japan: 11. Juni bis 28. August 2011
Kurator: Prof. Dr. Jochen Sander, Leiter holländische, flämische und
deutsche Gemälde vor 1800
Eine weitere Ausstellungstournee zeigte bzw. zeigt Meisterwerke der holländischen
und flämischen Malerei des 17. Jahrhunderts, des „Goldenen Zeitalters“, in Bilbao,
Tokyo und Aichi. Die Städel-Sammlung beherbergt Meisterwerke von Jan
Vermeer, Rembrandt, Frans Hals, von Peter Paul Rubens, Brueghel, Gerard ter
Borch oder Adriaen Brouwer, um nur einige der bedeutenden Künstler zu nennen.
Dank der Qualität und Breite der Sammlung holländischer und flämischer
Malerei des 17. Jahrhunderts im Städel Museum kann ein hochkarätiges,
unverwechselbares Panorama der Kunst dieser Zeit geboten werden, das den
Ausstellungsbesuchern nicht nur das Städel bekannt macht, sondern zugleich
eine der glanzvollsten Epochen der europäischen Kunst präsentiert.
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Vermeer van Delft,
Der Geograph, 1663
„La exposición La edad de Oro de la pintura holandesa y
flamenca del Städel Museum presenta así una selección de
los fondos de esta pinacoteca de Frankfurt, que alberga una
colección única de la época.“
El Mundo, Beatriz Rucabado, 7. Oktober 2010
„La colección de la pinacoteca alemana está considera
una de las más importantes de Europa en su género.“
El País, 1. September 2010
„This is an exhibition of masterpieces . . . The Geographer
by Jan Vermeer has a room to itself. It symbolizes the Golden
Age of Dutch painting by unifying science and art.“
Wall Street Journal, Mariana Schroeder, 15. Oktober 2010
Dirck van Baburen,
Singender junger Mann, 1622
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Ausstellungen
Liebieghaus Skulpturensammlung
Jean-Antoine Houdon. Die sinnliche Skulptur
28. Oktober 2009 bis 28. Februar 2010
Kuratorin: Dr. Maraike Bückling, Leiterin Skulpturen Renaissance bis Klassizismus
Gefördert durch die Hessische Kulturstiftung und die Ernst von Siemens Kunststiftung
Mit zusätzlicher Unterstützung der Stadt Frankfurt am Main, von Agglomération
Montpellier, La Maison du Pain und Teehaus Ronnefeldt
Anzahl der Besucher: 37.062
Die Ausstellung war vom 16. März bis 27. Juni 2010 im Musée Fabre, Montpellier, zu
sehen.
Die Ausstellung „Jean-Antoine Houdon. Die sinnliche Skulptur“, die anlässlich
des 100-jährigen Bestehens der Liebieghaus Skulpturensammlung gezeigt wurde,
widmete sich dem bildhauerischen Werk von Jean-Antoine Houdon (1741–1828).
Als einer der bekanntesten französischen Künstler des 18. Jahrhunderts, beispielgebender Bildhauer der Aufklärung und erfolgreichster Porträtbildhauer seiner Zeit
war Houdon in Frankreich, Deutschland, Russland, Italien und den USA tätig.
Er schuf Bildnisse von bürgerlichen Auftraggebern, französischen und amerikanischen Aufklärern wie Voltaire, Denis Diderot oder Benjamin Franklin, aber auch
von Herrschern wie Katharina II., Ludwig XVI. und Napoleon I. Wie kein anderer
zeitgenössischer Bildhauer verstand er es, die feinen Züge seiner Modelle zu erfassen und deren Charakter in unterschiedlichen Materialien zu formen. Neben
Porträts entstanden ganzfigurige Statuen zu religiösen, antiken oder allegorischen
Themenbereichen. Im Zentrum der Ausstellung des Liebieghauses standen
Houdons 1783 geschaffene „Frileuse“, eine Personifikation des Winters, sowie die
1787 entstandene Bronzeversion des Themas, die zu den berühmtesten Skulpturen
ihrer Zeit gehören und paradigmatisch den Wandel vom Barock zur Aufklärung
verdeutlichen. Der zweite Teil der Ausstellung beleuchtete die Persönlichkeit
Houdons unter dem Aspekt des vom Künstler verwendeten Materials. Mit insgesamt 40 Exponaten – davon 19 Skulpturen Houdons – ermöglichte die Ausstellung erstmals in Deutschland eine ausführliche Betrachtung seines Schaffens
in der Auseinandersetzung mit wichtigen Zeitgenossen wie Jean-Baptiste Pigalle,
Augustin Pajou, Jean-Jacques Caffiéri oder Jean-Baptiste II Lemoyne. Unterstützung erfuhr die Ausstellung durch Leihgaben aus international renommierten
Museen wie dem Musée du Louvre in Paris, der National Gallery of Scotland in
Edinburgh, dem Detroit Institute of Arts und dem Metropolitan Museum of
Art in New York.
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„Große Houdon-Schau im Frankfurter Liebieghaus“ Bild, 28. Oktober 2009
„Eindrücklich zeigt die mit mehr als 40 Leihgaben bestückte Jubiläumsausstellung, mit welch unterschiedlichen
Materialien […] Jean-Antoine Houdon zu einer […] ganz eigenständigen Sprache gelangte.“
Frankfurter Neue Presse, Dierk Wolters, 29. Oktober 2009
„Lehrreicher Kunstgenuss“ Badische Neueste Nachrichten, Christian Huther, 30. Oktober 2009
„All the more reason to celebrate the decision of the Liebieghaus in Frankfurt, in collaboration with the Musée Fabre in
Montpellier, to gather together a glittering selection of French sculpture from the days of Voltaire to the First Empire.“
New York Review of Books, Willibald Sauerländer, 8. April 2010
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Abusir, Blick zum Pyramidentempel
Sahure. Tod und Leben eines großen Pharao
24. Juni bis 28. November 2010
Kurator: Prof. Dr. Vinzenz Brinkmann, Leiter ägyptische,
griechische und römische Antike sowie ostasiatische Plastik
Gefördert durch die Dr. Marschner Stiftung und
die Škoda Auto Deutschland GmbH
Mit zusätzlicher Unterstützung der Ernst von Siemens Kunststiftung und
der Gisela und Reinhold Häcker Stiftung, von InterContinental Frankfurt,
Misr Travel und Egypt Air
Anzahl der Besucher: 65.486
König Sahure und der Gott der Provinz
von Koptos, Altes Reich, 5. Dynastie,
Regierungszeit des Sahure
Mit großem Erfolg präsentierte die Liebieghaus Skulpturensammlung die
Ausstellung „Sahure. Tod und Leben eines großen Pharao“. Sahure regierte
von ca. 2428 bis 2416 v. Chr. als politisch wie kulturell herausragender König
der 5. Dynastie und ist damit ein prominenter Vertreter des Alten Reichs, der
sogenannten Pyramidenzeit. Unter allen bekannten Pyramidenkomplexen kommt
der etliche Superlative vereinenden Anlage Sahures in Abusir nahe Kairo eine
Sonderstellung zu. Hier ist die komplexe Architektur mit einer Gesamtlänge
von knapp 500 Metern in eine reine, klassische Form von strenger Axialität und
Perfektion gegossen. Die Wände sind mit 10.000 qm königlicher Reliefkunst
verziert. Die bisherigen Funde lassen sich zum schönsten und reichsten Bilder-
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Großer Kopf des Djedefre
buch des Alten Reichs zusammenführen. Die Ausstellung zeugte anhand
von hochkarätigen Originalen – Reliefs, Architekturelementen, Skulpturen,
Vasen und wertvollen Papyri – aus internationalen Museen wie dem Musée du
Louvre in Paris, dem Ägyptischen Museum und der Papyrussammlung Berlin
sowie dem Metropolitan Museum of Art in New York von der Verehrung
des großen ägyptischen Pharao. In einem eigenen Kapitel widmete sich die
Ausstellung dem Forscher Ludwig Borchardt, der Anfang des 20. Jahrhunderts
den Pyramidenkomplex des Sahure entdeckt hat und aus dessen Grabungen
im Zuge der Fundteilung wichtige Reliefs aus der Tempelanlage des Sahure in
die Sammlung des Liebieghauses gelangten. Historische Dokumente, Tagebücher und Zeichnungen vermittelten ein umfassendes Bild der spannenden
Grabungsgeschichte des Pyramidentempels von Sahure, die vor über 100 Jahren
begonnen hat und bis heute andauert. Die Ausstellung wurde mit 65.486
Besuchern zur erfolgreichsten Schau in der Geschichte des Liebieghauses.
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„Die Sensationsausstellung des Jahres“ Bild, Melanie Besecke, 14. Mai 2010
„Die Ausstellung stellt uns eine der größten Kultanlagen der Menschheit vor.“
Frankfurter Rundschau, Arno Widmann, 24. Juni 2010
„Das Frankfurter Liebieghaus zeigt Tod und Leben des großen Sahure, des bedeutendsten Herrschers der fünften
Dynastie, in einer hinreißenden Ausstellung.“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, Dieter Bartetzko, 25. Juni 2010
„Eine sehenswerte Schau.“ Rhein-Neckar-Zeitung, Veit-Mario Thiede, 26. Juni 2010
„Das Vermächtnis Sahures zählt zu den größten Schätzen, und besser oder reichhaltiger wurde es in unserem Land
seit Menschengedenken nicht präsentiert.“ Die Welt, Uwe Wittstock, 30. Juni 2010
„Eine hochinteressante Ausstellung im Frankfurter Liebieghaus.“ Butzbacher Zeitung, Hans-Joachim Müller, 3. Juli 2010
„Lauter archäologische Leckerbissen fügen sich hier zu einer der großen Sommerausstellungen dieser Saison.
Sie wird sich wohl zum Publikumsmagneten entwickeln.“ Die Rheinpfalz, Marc Peschke, 29. Juni 2010
„[...] eine exquisit bestückte Ausstellung.“ Focus, Gabi Czöppan, 12. Juli 2010
„ [...] eine fulminante Schau.“ Mannheimer Morgen, Christian Huther, 22. Juli 2010
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Publikationen
Städel Museum
Liebieghaus Skulpturensammlung
„Ernst Ludwig Kirchner. Retrospektive“, hrsg. von Felix Krämer,
Vorwort von Max Hollein, mit Essays von Felix Krämer,
Thomas Röske, Karin Schick und Hanna Strzoda sowie Texten
von Javier Arnaldo, Nicole Brandmüller, Melanie Damm,
Chantal Eschenfelder, Nina Jaenisch, Daniel Koep, Bettina
Lange, Sandra Oppmann, Beate Ritter und Nerina Santorius,
304 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen, deutsche
und englische Ausgabe, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2010,
ISBN 978-3-7757-2552-1 (dt.), ISBN 978-3-7757-2553-8
(engl.), 39,90 Euro
„Circumlitio. The Polychromy of Antique and Mediaeval
Sculpture“, hrsg. von Vinzenz Brinkmann, Oliver Primavesi und
Max Hollein, Vorwort von Max Hollein, Texte von Mark B.
Abbe, Clarissa Blume, Brigitte Bourgeois, Vinzenz Brinkmann,
Julia Großekathöfer, Philippe Jockey, Ulrike Koch-Brinkmann,
Dieter Köcher, Paolo Liverani, Ursula Mandel, Susie Nash,
Heinrich Piening, Oliver Primavesi, Jan Stubbe Østergaard,
Stefan Roller, Harald Theiss, Arnulf von Ulmann, Christina
Vlassopoulou, David A. Warburton, ca. 423 Seiten, mit rund
400 farbigen Abbildungen, in englischer Sprache, Hirmer Verlag,
München 2010, ISBN 978-3-7774-2871-0, 65 Euro
„Ernst Ludwig Kirchner. Retrospektive“. Eine Einführung
in die Ausstellung ab 12 Jahren, hrsg. vom Städel Museum,
Text von Anne Sulzbach, 44 Seiten, mit farbigen Abbildungen,
Städel Museum, Frankfurt am Main 2010, 7,50 Euro
„Kunst zum Hören. Kirchner“, Konzeption und Texte:
Ursula Vorwerk, Sprecher: Joachim Kerzel, 44 Seiten,
35 farbige Abbildungen, mit Audio-CD, 78 Min. Laufzeit,
ISBN 978-3-7757-2554-5 (dt.), ISBN 978-3-7757-2555-2
(engl.), 16,80 Euro
„Holländische Gemälde im Städel Museum 1550–1800.
Künstler geboren nach 1630, Bd. 3“, von Mirjam Neumeister,
hrsg. von Max Hollein und Jochen Sander, unter Mitarbeit
von Julia Schewski-Bock sowie Christiane Haeseler bei den
gemäldetechnologischen Untersuchungen, 616 Seiten, mit
zahlreichen farbigen Abbildungen, Mikroskopaufnahmen
und Infrarotreflektografien, Michael Imhof Verlag und
Städel Museum, Petersberg/Frankfurt am Main 2010,
ISBN 978-3-86568-541-4, 69 Euro
DVD
„Der doppelte Kirchner. Die Rückseiten im Werk von
Ernst Ludwig Kirchner“, ein Film von Barbara Dickenberger,
Bonusmaterial: Ausstellungsfilm mit Statements von Max
Hollein, Dr. Felix Krämer und Stephan Knobloch, 45 Min.
Laufzeit, hr Fernsehen, arte, hr Media und Städel Museum,
Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-89844-335-7, 9,90 Euro
„Die Geschichte der antiken Bildhauerkunst. Band IV:
Plastik der römischen Kaiserzeit bis zum Tode Kaiser Hadrians“,
2 Bände (Text- und Tafelband), hrsg. von Peter C. Bol,
Vorwort und Einleitung von Peter C. Bol, Texte von Detlef
Kreikenbom, Caterina Maderna, Joachim Raeder, Patrick
Schollmeyer, Friederike Sinn und Magdalene Söldner,
386 Seiten (Textband), 360 Abbildungen (Tafelband),
Verlag Philipp von Zabern, Mainz am Rhein 2010,
ISBN 978-3-8053-4095-3, 64,90 Euro
„Sahure. Tod und Leben eines großen Pharao“, hrsg. von
Vinzenz Brinkmann, Vorwort von Max Hollein, Texte von
Hartwig Altenmüller, Dorothea Arnold, Felix Arnold, Tarek
El Awady, Michael Baud, Vinzenz Brinkmann, Klaus Finneister,
Zahi Hawass, Michael Höveler-Müller, Hourig Sourouzian,
Cilli Kaspar-Holtkotte, Christian E. Loeben, Thomas Lucker,
Rainer Stadelmann, Miroslav Verner, Susanne Voss, Dietrich
Wildung, 352 Seiten, mit zahlreichen farbigen Abbildungen,
Hirmer Verlag, München 2010, ISBN 978-3777428611,
34,90 Euro
„Sahure. Tod und Leben eines großen Pharao“. Eine Einführung
in die Ausstellung ab 12 Jahren, hrsg. von der Liebieghaus
Skulpturensammlung, Text von Céline Mülich und Kirsten
Herrmann, 44 Seiten, mit farbigen Abbildungen, Liebieghaus
Skulpturensammlung, Frankfurt am Main 2010, 7,50 Euro
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Forschungs- und Bildungsprojekte
Bestandskatalog „Holländische Gemälde im Städel Museum 1550–1800.
Künstler geboren nach 1630, Bd. 3“, von Mirjam Neumeister
Mit der Publikation „Holländische Gemälde im Städel Museum 1550–1800.
Künstler geboren nach 1630“ ist 2010 der dritte Bestandskatalog zum holländischen Sammlungsschwerpunkt des Städel Museums erschienen. Damit findet das
Forschungsprojekt seinen Abschluss. Im Rahmen der wissenschaftlichen Arbeit des
Museums wurden die holländischen Gemälde zwischen 1550 und 1800 im Städel
seit 2001 systematisch wissenschaftlich aufgearbeitet. Auf Grundlage einer detaillierten
gemäldetechnologischen und maltechnischen Untersuchung wurde jedes Werk mit
Blick auf seine spezifischen künstlerischen und historischen Entstehungsbedingungen diskutiert. Die Ergebnisse dieser Untersuchung sind nun in Form einer umfassenden dreibändigen Publikation zusammengefasst. Die Bestandskataloge sind
nach Lebensdaten geordnet und bieten so einen ausführlichen Überblick über die
gesamte Epoche. Im dritten Band von Mirjam Neumeister werden ausschließlich
Maler behandelt, die nach 1630 geboren wurden. Der von Max Hollein und Jochen
Sander herausgegebene Bestandskatalog „Holländische Gemälde im Städel Museum
1550–1800“ wurde großzügig von der Deutschen Forschungsgemeinschaft
gefördert; die Drucklegung wurde wie bereits bei den beiden vorangegangenen
Bänden von der Ernst von Siemens Kunststiftung unterstützt.
Forschungsprojekt „Museum im Widerspruch.
Das Städel und der Nationalsozialismus“
Die Administration und Direktion des Städel Museums hatten 2008 in Zusammenarbeit mit der Forschungsstelle „Entartete Kunst“ (FU Berlin/Universität Hamburg)
unter der Leitung von Uwe Fleckner, Prof. für Kunstgeschichte an der Universität
Hamburg und Leiter des Warburg-Hauses, ein Vorhaben initiiert, das den widerspruchsvollen Weg des Städelschen Kunstinstituts durch die Jahre des nationalsozialistischen Regimes nachzeichnen sollte. Ziel des Projekts war es, Geschichte
und Museumspolitik des Städelschen Kunstinstituts und der Städtischen Galerie
insbesondere im Dritten Reich und in der Nachkriegszeit zu untersuchen. Im
Rahmen des Forschungsprojekts galt es auch, die Handlungsstrategien von Georg
Swarzenski (Direktor des Städelsches Kunstinstituts und der Städtischen Galerie
von 1906 bis 1933, Direktor des Städelschen Kunstinstituts von 1906 bis 1937)
und Ernst Holzinger (Direktor des Städelschen Kunstinstituts von 1938 bis 1972)
einer kritischen Betrachtung zu unterziehen. Auch die Sammlungsgeschichte mit
ihren Erwerbungen während des Nationalsozialismus und der große Verlust an
Werken der Moderne durch die Aktion „Entartete Kunst“ von 1937 sowie die Rolle
der Sammler und Mäzene und ihr Verhältnis zum Städel wurden differenziert
analysiert. Für die Zeit nach 1945 wurden sowohl der Neubeginn der Frankfurter
Museumsarbeit als auch Fragen von Restitution und Wiedergutmachung untersucht.
Im Rahmen eines Symposiums wurde am 19. Februar 2010 der aktuelle Stand
des Forschungsprojekts im Städel Museum zur Diskussion gestellt. Nach einer
Einführung in das Thema durch Uwe Fleckner beleuchtete Tanja Baensch,
Vorsitzende der Richard-Schöne-Gesellschaft für Museumsgeschichte e. V. Berlin,
die Rolle der Städtischen Galerie im Städel Museum bis 1945, während sich Esther
Tisa Francini, Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt Provenienzforschung am Museum Rietberg Zürich, dem Spannungsfeld zwischen privater
und öffentlicher Institution und vor allem den Handlungsspielräumen der
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Direktoren in der Zeit von 1933 bis 1945 widmete. Städel-Kuratorin Eva MongiVollmer behandelte in ihrem Vortrag die Gemäldeerwerbungen des Städel von
1933 bis 1945. Die Beschlagnahmung der Kunstwerke in der Städtischen Galerie
1936 bis 1937 stand im Zentrum des Vortrags der Provenienzforscherin am Städel
Museum Nicole Roth. Den Ausklang bildete der Vortrag der Kunsthistorikerin
Dorothea Schöne zum Thema „Revision, Restitution und Neubeginn. Das Städel
nach 1945“. Mit einer abschließenden Diskussion endete das Symposium.
Zeichnen in Rom um 1600. Johann-David-Passavant-Kolloquium
aus Anlass des 400. Todestages von Adam Elsheimer
23. Oktober 2010, Städel Museum zu Gast im Neuen Saal der Frankfurter RG
Germania
Adam Elsheimer, Die Verleugnung Petri,
1600–1605
Annibale Carracci, Studien
zu einer ruhenden Venus
Der in Frankfurt geborene Maler Adam Elsheimer (1576–1610) gehört zu den
großen Erneuerern in der europäischen Kunstgeschichte. Das Städel Museum, das
Elsheimer bereits in zwei großen Ausstellungen 1966 und 2006 gewürdigt hat,
richtete aus Anlass des 400. Todestages von Adam Elsheimer ein international
besetztes Kolloquium aus, in dem die Zeichnungen des Meisters und seiner Epoche
im Mittelpunkt standen. Unter dem Titel „Zeichnen in Rom um 1600“ sprachen
am 23. Oktober 2010 acht ausgewiesene Zeichnungsforscher: Achim Riether
(München), Thomas Ketelsen (Köln), Bernard Aikema (Verona), Joachim Jacoby
(Düsseldorf), Henry Keazor (Saarbrücken), Fiona Healy (Mainz), Jon Whiteley
(Oxford) und Peter Schatborn (Amsterdam). Die Veranstaltung endete mit einem
Vortrag des international renommierten Kunsthistorikers Werner Busch (Berlin).
Die Beiträge gingen der Frage nach, welche Veränderungsprozesse sich im Medium
der Zeichnung während des Übergangs vom Manierismus zum Barock vollzogen
haben. Die Reihe der wissenschaftlichen Johann-David-Passavant-Kolloquien
sowie die Verleihung des Johann-David-Passavant-Preises für herausragende
kunsthistorische Forschungen, die seit 1996 in regelmäßigen Abständen am Städel
Museum und an der Liebieghaus Skulpturensammlung stattfinden, werden durch
die Alexander und Jutta Rasor-Stiftung ermöglicht.
Provenienzforschung
Im Dezember 1998 wurde auf der Holocaust-Konferenz in Washington ein elf
Punkte umfassendes Richtlinienpaket verabschiedet. Die Museen der unterzeichnenden Staaten wurden aufgefordert, ihre Bestände bezüglich ihrer Herkunft zu
überprüfen und festzustellen, ob sich darunter Kulturgegenstände befinden, die
während des Nationalsozialismus unrechtmäßig enteignet worden sind. Seit 2002
wird an der Städtischen Galerie und am Städelschen Kunstinstitut das Projekt
Provenienzforschung zur Ermittlung der Herkunft einzelner Kunstwerke durchgeführt. Im Rahmen dieses Projekts wird von der Kunsthistorikerin Nicole Roth
im Gemäldebestand des Städel Museums nach verfolgungsbedingt entzogenen
Kulturgütern recherchiert. Bisher wurde die Provenienz von 400 Gemälden
überprüft; sechs Kunstwerke wurden restituiert. Im Rahmen seiner Provenienzforschung hat das Städel Museum außerdem auf seiner Internetseite (www.staedelmuseum.de) sowie auf der Seite der Koordinierungsstelle für Kulturgutverluste
in Magdeburg (www.lostart.de) eine Aufstellung von Kunstwerken allgemein
zugänglich gemacht, deren Zuordnung noch nicht gesichert ist und deren
Herkunft aus jüdischem Eigentum möglich erscheint.
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Restaurierungen
Gemälderestaurierungen
Bestandspflege
Die Werkstatt für Gemälderestaurierung im Städel Museum betreut einen Bestand
von ca. 3.000 Gemälden vom 14. Jahrhundert bis zur zeitgenössischen Malerei.
Neben umfangreichen Konservierungen und Restaurierungen werden gemäldetechnologische Untersuchungen am Sammlungsbestand durchgeführt. Ebenso
zu den Aufgaben der Gemälderestauratoren gehört die Überwachung des Raumklimas in Sammlungsräumen, Depots und bei Sonderausstellungen. Auch an den
Planungen der aktuellen Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen sind Restauratoren beteiligt. 2009/2010 hat das Städel Museum aufgrund der Sanierungsarbeiten
am Altbau zwei Ausstellungen aus seinen Sammlungsbeständen mit jeweils rund
100 Gemälden zusammengestellt, die rund um den Erdball gezeigt werden, z. B.
in Melbourne und Wellington oder in Bilbao und Tokyo. Die Begleitung der
Transporte der Werke sowie die Überwachung des Auf- und Abbaus an jeder
Station liegen ebenfalls in der Verantwortung der Gemälderestauratoren.
Konservierungen und Restaurierungen
Ein Schwerpunkt der konservatorischen Arbeit im Jahr 2010 waren Recherchen
zu einem vom Städel Museum angekauften Werkzyklus von Dirk Schmidt. Hierbei
handelt es sich um ungefirnisste Ölmalerei auf handelsüblichen Industriefolien.
In Zusammenarbeit mit dem Künstler wurden Konzepte zu Präsentation und
Materialerhaltung entwickelt. Durch die wesentliche Unterstützung der Commerzbank in der Höhe von einer Million Euro konnten darüber hinauf wichtige
Restaurierungsarbeiten an den Beständen des 19. und 20. Jahrhunderts begonnen
werden. So können die Werke bei der Wiedereröffnung des Städel als Teil der
Neupräsentation der Sammlung gezeigt werden. Als umfängliche Konservierung
und Restaurierung sind hier noch beispielhaft die Arbeiten an Ernst Ludwig
Kirchners beidseitig bemaltem Leinwandgemälde „Liegende Frau in weißem
Hemd“ (1909)/„Stehende Frau am Fenster“ (1922/23) zu nennen.
Konservierung und Restaurierung von Kirchners
„Liegende Frau in weißem Hemd“/„Stehende Frau am Fenster“
Ziel der Restaurierung war es, beide Bildseiten freizustellen und so wahlweise die
Ausstellung beider Gemälde zu ermöglichen. Die von Kirchner beidseitig bemalte
Leinwand war, wohl bei einer Restaurierung in den 1960er-Jahren, so auf einen
Keilrahmen mit Mittelstrebe aufgespannt worden, dass nur die „Stehende Frau am
Fenster“ ganz zu sehen war. Die damals offensichtlich als Rückseite angesehene
frühere Bildkomposition der „Liegenden“ war teilweise durch Rahmenschenkel und
Mittelstrebe des Keilrahmens verdeckt. In der Gemäldegalerie des Städel Museums
wurde bisher nur die „Stehende Frau am Fenster“ ausgestellt.
Das Gemälde wurde aus seinem Zierrahmen genommen, die schützende Holztafel
auf der Rückseite entfernt. Die mager vermalte und nicht gefirnisste Ölmalerei
beider Seiten musste in einem ersten Arbeitsschritt konserviert werden, um ein
Abplatzen von Grundierung und Malerei zu verhindern. Danach wurde das
Gemälde von seinem Keilrahmen aus den 1960er-Jahren abgenommen und die
Bildoberfläche jeder Seite vorsichtig gereinigt. Kirchner hatte, wie bei seinen
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Bildern häufig zu beobachten, zumindest die 1909 entstandene „Liegende“ auf
Reisen mit sich geführt, dafür die Leinwand vom Keilrahmen genommen und
mehrfach gerollt bzw. gefaltet. In der Grundierungs- und Malschicht der „LiegenRechts: Liegende auf neuen Spannrahmen
den“ waren dadurch erhebliche Verluste entstanden. Die später ausgeführte
montiert, vor der Retusche
„Stehende Frau am Fenster“ wies hingegen nur einige durch Alterung entstandene
Schäden auf. Die Leinwand war zum erneuten Bemalen umgedreht, ringsum
beschnitten und auf einen etwas kleineren Rahmen aufgespannt worden. Die zum
Befestigen des so neu entstandenen Leinwandumspanns an den Keilrahmenkanten
verwendeten Nägel hatten an den Bildrändern der „Liegenden“ zu Malschichtverlusten und im Lauf der Zeit durch Oxidation der Nagelköpfe auch zu Löchern im
Leinwandgewebe geführt. In die Fehlstellen in der Leinwand wurden kleine,
miteinander verwebte Fädchen eingelegt und an den Enden mit den durchtrennten
Kett- bzw. Schussfäden verklebt. Nach Ansetzen von neuen Leinwandrändern am
Umspann konnte die Originalleinwand auf einen neu entwickelten Rahmen
aufgespannt werden. Dieser Spannrahmen ist so konstruiert, dass er den Blick auf
die Malerei beider Bildseiten vollständig freigibt. Nach Vorbild expressionistischer
Rahmenprofile wurde für das Gemälde ein neuer Zierrahmen hergestellt, dessen
Unten: Das Ansetzen neuer Leinwandränder Falz die Spannrahmenkonstruktion verdeckt. Nach dem Aufspannen der Leinan den originalen Umspann
wand wurden die Fehlstellen in Grundierung und Malschicht auf beiden Seiten
mit Grundierungsmasse verfüllt und danach retuschiert. Nun ist eine Präsentation
Unten rechts: Ernst Ludwig Kirchners
beider Gemälde möglich. Bei der Neuhängung der Sammlung wird die frühere
Stehende Frau am Fenster während der
Montage auf den neuen Spannrahmen
Komposition, die „Liegende Frau in weißem Hemd“, gezeigt werden.
Links: Ernst Ludwig Kirchner, Liegende
Frau in weißem Hemd, Zustand vor der
Restaurierung
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Graphikrestaurierungen
Bestandspflege
Die Kernaufgaben der Papierrestaurierung bestehen in der Erhaltung, Restaurierung und Untersuchung der insgesamt rund 100.000 Zeichnungen und Druckgraphiken der Graphischen Sammlung des Städel Museums. Mit der Neuerwerbung historischer und zeitgenössischer Fotoarbeiten für die Sammlungen
des Städel Museums sind auch diese durch die Papierrestaurierung konservatorisch
zu betreuen. Durch präventive Maßnahmen sollen die wertvollen und höchst
empfindlichen Arbeiten auf Papier vor schädigenden Einflüssen der Umgebung
geschützt werden. Durch Klimaüberwachung und -regulierung in den Depot- und
Ausstellungsräumen werden Luftfeuchtigkeit und Temperatur möglichst konstant
gehalten, da Schwankungen den natürlichen Alterungsprozess von Papier beschleunigen. Auch säurehaltige Montierungen, Passepartouts, Kassetten und Rahmenrückwände schädigen die Originale; sie werden durch Materialien ersetzt, die auf
Alterungsbeständigkeit geprüft sind.
Konservatorische Maßnahmen an den Werken von Ernst Ludwig Kirchner
Für die Ausstellung „Ernst Ludwig Kirchner. Retrospektive“ wurden 60 Arbeiten,
Zeichnungen, Pastelle, Aquarelle, Holzschnitte, Lithographien und Radierungen
des Künstlers aus dem Bestand der Graphischen Sammlung des Städel Museums in
der Graphikrestaurierung konservatorisch und restauratorisch bearbeitet. Dies bot
Anlass, den gesamten Bestand des zeichnerischen und druckgraphischen Werks der
Sammlung von fast 400 Blättern auf seinen konservatorischen Zustand zu überprüfen. Während ein großer Teil der Druckgraphik anlässlich der Ausstellung der
Sammlung Hagemann bereits 2004 in holz- und säurefreie Passepartouts montiert
wurde, lagern die Lithographien, die überformatigen Arbeiten (größer als 500 x
700 mm) und zahlreiche Zeichnungen immer noch in den alten Passepartouts und
Kassetten, so wie sie der Sammler Carl Hagemann fertigen ließ und wie sie von
seinen Erben dem Städel 1948 übergeben wurden. Die Kassetten bestehen aus mit
dunkelgrünem Gewebe bezogenen Graupappen. Die Passepartouts, zusammengesetzt aus einer Maske und einer Rückwand, sind zwar mit einem beigefarbenen,
holzfreien Papier bezogen, der Kern der verwendeten Pappen besteht jedoch aus
sogenannter Holzpappe, die eine Ligninwanderung und damit eine Verbräunung
der Originalpapiere verursacht. Dies ist an einigen Druckgraphiken als gelbe Kante
entlang des Passepartoutausschnittes deutlich erkennbar. Um hier eine weitere
Schädigung zu unterbinden, erschien es dringend angebracht, diese in alterungsbeständige, säurefreie, alkalisch gepufferte Passepartouts umzumontieren.
Die Arbeiten Ernst Ludwig Kirchners weisen häufig Gebrauchsspuren auf, die
schon im Atelier des Künstlers entstanden sind. Diese werden, soweit sie nicht die
Erhaltung gefährden, möglichst erhalten, da sie Aufschluss über die Arbeitsweise
des Künstlers und den Werkprozess geben können. Dagegen sollten Verschmutzungen der Papieroberfläche, welche die Papierzellulose schädigen, vorsichtig durch
mechanische Trockenreinigung reduziert werden. Als notwendig erwies sich häufig
auch das Ablösen von alten Verklebungen früherer Montierungen, da diese häufig
durch den versprödeten Klebstoff Spannungen im Papierträger, vor allem an den
Klebekanten, verursachen. Knicke und Knitter im Papiervlies wurden geglättet,
kleine Fehlstellen ergänzt und Risse geschlossen.
Ernst Ludwig Kirchner, Skizzenbuchblatt
Varietétänzerin und Klavierspieler nach der
Montierung
Detail der rechten oberen Ecke im Streiflicht
Detail der rechten oberen Ecke verso im Streiflicht
mit pastosen Klebstoffspuren der früheren
Montierung
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Restaurierung der Gouache von Georg Karl Pfahler
Gouache von Georg Karl Pfahler,
Detail vor der Behandlung
Gouache von Georg Karl Pfahler,
Detail nach der Behandlung
Die großformatige Gouache (490 x 600 mm) von Georg Karl Pfahler (1926–2002)
wurde 2009 aufgrund ihrer künstlerischen Qualität als Schenkung in die Graphische Sammlung aufgenommen. Auf festem Velinkarton sind mit breitem Pinselstrich eine schwarze und eine rote Fläche mit Deckfarbe ausgeführt, deren Kanten
auf einen mehrmaligen Farbauftrag hinweisen, dessen unterster verdünnt lasierend
ist. Die weiße Grundierung ist um die Farbform herumgeführt, liegt also nicht
unter den farbigen Flächen. Auf dem schwarzen horizontal verlaufenden Balken
waren zwei größere und einige kleine weißliche Flecken mit dem für Schimmel
typischen Erscheinungsbild zu erkennen. Ziel einer nicht nur aus ästhetischen
Gründen notwendigen Restaurierung war das Entfernen dieses weißen Schleiers
von der schwarzen Farbschicht, ohne diese weiter zu verletzen. Voruntersuchungen
und Versuche ergaben, dass ein mechanisches Abnehmen der feinen Fädchen des
Schimmelmycels mit Luftdruck oder feinsten Pinzetten undurchführbar war; auch
ein Versuch, den Belag mit einer feinen Haarpinselspitze abzuheben, war nicht
erfolgreich. Nach einigen Tests mit einem Alkohol-Wasser-Gemisch im Verhältnis
70:30, das vorsichtig mit einem Pinsel aufgebracht wurde und sich allgemein als
desinfizierend bewährt hat, konnte ein gewisser Erfolg verzeichnet werden. Die
Flüssigkeit wurde in kleinsten Dosen auf die betroffenen Stellen aufgetragen, nach
Abdampfen der Feuchte trat der weiße Schleier ohne sichtbare Rückstände zurück.
Die Oberfläche des Farbauftrags wurde nicht angelöst und bewahrte, was Vorraussetzung für die Behandlung war, ihren matten Charakter. Bis auf schemenhaft
erkennbare Rückstände war die Behandlung erfolgreich.
Infrarotreflektografie-Untersuchungen an Zeichnungen
In der Gemälderestaurierung wird Infrarotreflektografie (IRR) eingesetzt, um
Unterzeichnungen auf Gemälden, die unter der Malschicht und auf der Bildgrundierung liegen, sichtbar zu machen. Die Möglichkeit der Untersuchungen auch von
Zeichnungen auf Papier mit den Strahlen des infraroten Spektrums wird bisher
eher in Ausnahmefällen genutzt. Durch Einsatz unterschiedlicher Bandpassfilter
können unterschiedliche Zeichenmedien wie Graphit, Kohle, Eisengallustinte und
Rußtinte unterschieden werden, da die Farbmittel in begrenzten Strahlenbereichen
sichtbar oder transparent werden; diese Untersuchung ist jedoch nur mit einer ganz
speziellen apparativen Ausstattung möglich und erfolgversprechend.
Die Frage, ob sich auch Zeichnungen auf Papier, die durch eine Überklebung
verdeckt sind, mit einer Infrarotkamera erfassen lassen, stellte sich während der
wissenschaftlichen Bearbeitung der deutschen Zeichnungen des 19. Jahrhunderts
in der Graphischen Sammlung durch Marianne von Manstein. Ihre Untersuchungen wurden von konservatorischen und restauratorischen Maßnahmen an den
ausgewählten Stücken begleitet, und auch technologischen Fragen zum Papierträger oder den Zeichenmedien konnte in der Graphikrestaurierung nachgegangen
werden. Eine kleine Herausforderung war die Untersuchung von Zeichnungen, die
von Künstlern während des Werkprozesses oder im Nachhinein überklebt wurden.
Im Durchlicht auf dem Leuchttisch konnten Schemen von Zeichenstiftlinien
identifiziert werden. Eine Interpretation des Bildes war so nur unbefriedigend
möglich, die Untersuchung aber im Hinblick auf den Arbeitsprozess des Künstlers
ebenso wünschenswert wie aufschlussreich.
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Gustav Heinrich Naeke, Vorderseite der Zeichnung
Gustav Heinrich Naeke, Rückseite in der Infrarotreflektografie
Bearbeitung der historischen Fotosammlung
Weitere Aktivitäten bestanden in der ersten Bearbeitung historischer Fotografien
aus dem Archiv des Städel Museums durch Aimée Ducey-Gessner mit Unterstützung von Michael Mohr. Die ungefähr 60 Kisten wurden durchgesehen,
die Aufnahmen in zwei Klassen sortiert. Die erste Wahl besteht aus originalen
historischen Lichtbildaufnahmen, die zweite Wahl in erster Linie aus Reproduktionsaufnahmen von Kunstwerken.
Diese erste Sichtung förderte Albuminabzüge, aber auch andere seltene Druckverfahren wie Kollodiumdrucke, Silbergelatineabzüge und einige Drucke aus
der Frühzeit der Fotogeschichte zutage. Bis zur weiteren Erschließung sollte als
Erste-Hilfe-Maßnahme mit einem weichen Pinsel eine beidseitige Trockenreinigung der Aufnahmen durchgeführt werden, um den Grobstaub zu entfernen
und die ungeschützt in Kisten lagernden empfindlichen Oberflächen vor
mechanischen Kratzern zu schützen.
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Kunsttechnische Analyse der Skulpturen des Nördlinger Hochaltars
Skulpturenrestaurierungen
Bestandspflege
Das Liebieghaus besitzt ca. 3.000 Skulpturen aus den unterschiedlichsten
Materialien. Die Werke bestehen aus anorganischem Material wie beispielsweise
Stein, Metall oder Ton oder sind aus organischem Material wie Holz, Elfenbein
oder Wachs gearbeitet. Sowohl die präventive Konservierung als auch die Konservierung und Restaurierung sowie die kunsttechnische Erforschung der ausgestellten und im Magazin aufbewahrten Werke obliegen der Restaurierwerkstatt des
Liebieghauses. Zur präventiven Konservierung gehört die Überwachung der
Bestände wie auch ihres Umfeldes, d. h. regelmäßige Zustandsuntersuchungen
der Werke, Gefährdungsanalysen hinsichtlich Ausleihe, Transport und Ausstellungsbedingungen, laufende Verbesserungen von Schutzmaßnahmen sowie die
Beobachtung von Klima, Licht und Schadstoffentwicklungen. Im internationalen
Leihverkehr des Liebieghauses übernimmt der Restaurator die konservatorische
Betreuung nicht nur der eigenen, für externe Ausstellungen angefragten Leihgaben,
sondern auch der Leihnahmen für Ausstellungen des Liebieghauses.
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Kunsttechnische Analyse der Skulpturen
des Nördlinger Hochaltars
Konservierungen und Restaurierungen
Im Jahr 2010 wurden zahlreiche Konservierungen und Restaurierungen durchgeführt. Für das Werk „Johannes der Täufer“ aus der Zeit um 1500 wurde nach
der technischen Untersuchung ein Konservierungskonzept erstellt. Das Objekt
„Johannes-Schüssel“ wurde ebenso konserviert und restauriert wie das Werk
„Geburt Christi“, das um 1470 entstand, und das ägyptische Flachrelief
„Schminken der Rinder beim Sed-Fest“ aus der 5. Dynastie des Alten Reichs.
In Kooperation mit dem Institut für Restaurierungs- und Konservierungswissenschaft der Fakultät für Kulturwissenschaften der Fachhochschule Köln wurden
kunsttechnische Untersuchungen durchgeführt, und zwar unter anderem an
folgenden Objekten: „Toter Christus am Kreuz“, Köln, um 1050; „Thronende
Muttergottes“, Köln, um 1050; „Thronende Muttergottes“, rheinisch, um 1170/80.
Mit der National Gallery of Art Washington und dem Germanischen Nationalmuseum Nürnberg wurde der „Apoll vom Belvedere“ von Pier Jacopo Alari
Bonacolsi, gen. Antico, Mantua 1497/98, einer Röntgenuntersuchung im Hinblick auf das Gussverfahren unterzogen und diese kunsttechnisch ausgewertet.
Vorbereitungen und Untersuchungen für die Ausstellung
„Niclaus Gerhaert – der Bildhauer des Mittelalters“ im Jahr 2011
Gefasste mittelalterliche Holzskulpturen stellen aufgrund der extremen Transportund Klimaempfindlichkeit ihres Materials hohe konservatorische Anforderungen
an den Leihnehmer. Um eine Ausstellung der Größenordnung wie die für das
Liebieghaus geplante Schau „Niclaus Gerhaert – der Bildhauer des Mittelalters“ im
Jahr 2011 konservatorisch verantworten zu können, müssen klimatische Bedingungen, geeignete Verpackungen und vor allem die Transportfähigkeit zahlreicher
Objekte gewährleistet werden. Besonders bei außermusealen Leihgaben wie
Werken, die sich in Kirchen oder Schlössern befinden, ist die Transportfähigkeit
des Objekts ursprünglich in der Regel nicht gegeben. So wurden zur Vorbereitung
der Niclaus-Gerhaert-Ausstellung etliche Leihgaben von der Restaurierungsabteilung des Liebieghauses vor Ort in transportfähigen Zustand gebracht.
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Kunsttechnische Analyse der Skulpturen
des Nördlinger Hochaltars
Sämtliche Ausstellungsstücke wurden an ihrem jeweiligen Aufstellungsort untersucht. Für alle Werke wurde ein ausführlicher kunsttechnischer Befund erstellt.
Diese an den Werken von Niclaus Gerhaert und seinem Umkreis bislang einzigartige Möglichkeit der vergleichenden materialtechnischen Beobachtung erbrachte
zahlreiche neue Erkenntnisse vor allem im Hinblick auf Aufbau des Bildträgers
und Fassung, welche im Katalog der Ausstellung ausführlich beschrieben werden.
Unter anderem wurden die Niclaus Gerhaert zugeschriebenen Schreinfiguren des
Nördlinger Hochaltars von einem dreiköpfigen Restauratorenteam einer mehrwöchigen Konservierung und kunsttechnischen Analyse unterzogen. Sowohl von den
nahezu lebensgroßen gotischen Figuren als auch von dem barocken Schrein musste
der seit den 1970er-Jahren angesammelte Oberflächenschmutz entfernt werden.
Gelockerte Fassungsschichten ließen sich wieder mit dem Bildträger konsolidieren.
Optisch auffällige Fehlstellen wurden teilweise gekittet und retuschiert. Die
kunsttechnische Untersuchung ergab zahlreiche Erkenntnisse; unter anderem
kann nun auch die bislang nicht eindeutig einer Kunstlandschaft zuzuordnende
Fassung der Figuren lokalisiert werden.
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Bildung und Vermittlung
Ästhetische Bildung hat im Städel Museum und in der Liebieghaus Skulpturensammlung eine lange Tradition. Beide Häuser haben sich mit ihrem überregional
anerkannten Vermittlungsprogramm als Kulturinstitutionen etabliert, die sich
eine Öffnung ihres Programms in alle gesellschaftlichen Gruppen hinein zum
Ziel gesetzt haben. Das vielfältige Spektrum von Präsentations- und Vermittlungsangeboten orientiert sich immer wieder neu an den veränderten Bedürfnissen und
Voraussetzungen der Besucher. Einen wichtigen Stellenwert nimmt die lebendige
Ansprache neuer Zielgruppen wie im Besonderen bildungsbenachteiligter Kinder,
Jugendlicher und junger Erwachsener ein.
Dass die Bildungsarbeit ihre Wirkung gerade für Kinder und Jugendliche im
Großraum Frankfurt nachhaltig entfalten kann, gewährleisten zahlreiche Kooperationen mit verschiedenen Bildungs- und Kultureinrichtungen. Neben einem
umfangreichen Angebot für die Zusammenarbeit mit Schulen aus Frankfurt und
der Region, dem KinderKunstKlub, dem Ferienprogramm, dem LiebieghausKinderfest und dem Stiefeltag zur Städel-Erweiterung konnten neue Programme
für Kinder und Jugendliche wie z. B. „Extern für den Beruf“ ins Leben gerufen
werden.
In Zusammenarbeit mit dem Bildungsnetzwerk KITA werden im Bereich der
ästhetischen Frühförderung Erzieher museumspädagogisch fortgebildet, um
kulturelle Bildung auf der Basis einer Auseinandersetzung mit den Originalen
in den Museen in die Kitas und Horte weiterzutragen. Lehrerfortbildungen zu
Sonderausstellungen und zur Theorie und Praxis des Sammlungsbestandes mit
besonderem Schwerpunkt auf fächerübergreifenden Themen ergänzen das Angebot
für Multiplikatoren. Erwähnenswert ist in diesem Zusammenhang die Kooperation mit der Phillips-Universität Marburg im Rahmen des Projekts „Kultur.
Forscher!“: 150 Studenten der Erziehungswissenschaften aus so unterschiedlichen
Fachbereichen wie Geschichte, Englisch, Physik oder Mathematik wurden im
Städel Museum zum Thema „Nutzung des außerschulischen Lernorts Museum
für den fächerübergreifenden und interdisziplinären Unterricht“ fortgebildet.
Im Hinblick auf die Städel-Erweiterung ist das Projekt „Artscapes. Jugend hört
das neue Städel“ besonders hervorzuheben. 15 hochbegabte Jugendliche zwischen
12 und 15 Jahren setzen sich intensiv mit der Erweiterung des Museums und der
Neupräsentation seiner Werke auseinander, um anschließend ein Hörbuch zu
produzieren. In einer selbst entwickelten Rahmengeschichte erzählen sie von den
unterschiedlichen Facetten dieses Großprojekts, von der Vielfalt der Kunst aus
700 Jahren über die Architektur des Neubaus bis hin zur Institution Städel
Museum mit ihren unterschiedlichen Arbeitsbereichen.
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Permanente Angebote für Kinder, Jugendliche,
Erwachsene, Familien und Schulen 2010
Städel Museum
Führungen und Kunsterlebnisse für Kinder,
Jugendliche, Familien und Schulen
Kinderstunde XS. Führung und Workshop
für Kinder von 4 bis 6 Jahren
Im Rahmen einer Führung für Familien mit Kindern entdecken die jungen
Besucher des Städel Museums die Kunstwerke auf eine kindgerechte Weise.
Im Anschluss daran können sie selbst kleine Kunstwerke in den Städel-Ateliers
anfertigen. Jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat.
Kinderstunde mit den Handpuppen Louis und Lulu
Einmal im Monat begleiten die Handpuppen Louis und Lulu die Kinder durch
das Städel Museum. Sie sehen Kunst mit Kinderaugen und rätseln darüber,
was die Bilder erzählen und bedeuten. Jeden dritten Sonntag im Monat.
Märchenreise durchs Städel für Kinder ab 4 Jahren
Der Märchenerzähler Rudi Gerharz erzählt spannende Geschichten zu den
Gemälden im Städel Museum. Jeden ersten Sonntag im Monat.
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Offenes Atelier während der Sonderausstellungen
Das offene Atelier lädt während der Sonderausstellungen zu einem Workshop
der ganz besonderen Art ein. Kinder und ihre Eltern werden in verschiedene
Maltechniken eingeweiht und können anschließend eigene kleine Gemälde
schaffen. Während der Sonderausstellungen „Ernst Ludwig Kirchner“ und
„Die Chronologie der Bilder“ jeden Sonntag.
Kinder führen Kinder
In dieser Reihe zeigen Kinder anderen Kindern ihre Lieblingsbilder und erklären
die Kunst auf ihre ganz eigene Weise. Einmal monatlich sonntags.
Kinder führen Kinder international
Neben deutschsprachigen Kinderführungen werden Führungen von Kindern für
Kinder in englischer, französischer und italienischer Sprache angeboten. Einmal
monatlich samstags.
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Künstler zeigen Kindern Kunst
Unter diesem Motto bieten junge Künstler Workshops für Kinder an. Das kreative,
experimentelle Arbeiten steht im Vordergrund. Jeden letzten Samstag im Monat.
Kunst und Religion für Kinder
Kinder entdecken, wie sich Künstler bedeutenden religiösen Ereignissen widmeten,
die Anlass für Feiertage sind. Bei der gemeinsamen Betrachtung der Gemälde wird
deutlich, dass Kunst und Religion nicht immer die gleichen Ziele verfolgen. Einmal
monatlich samstags.
Ermöglicht durch die EKHN Stiftung.
Geburtstag im Städel Museum
Kinder können mit bis zu zwölf Freunden ihren Geburtstag im Städel Museum
feiern. Die individuell auf das Geburtstagskind abgestimmte Feier findet in der
Galerie und in den Städel-Ateliers statt.
Städel explore
Kinder ab 10 Jahren erkunden das Museumsangebot. Jeden Mittwoch werden
verschiedene künstlerische Techniken und Materialien ausprobiert und die Ideen
der Kunstpädagogen auf den Prüfstand gestellt.
Ferienkurse
In den Schulferien werden einwöchige spezielle Workshops zu Sonderausstellungen
und der Sammlung angeboten. Spannende Themen wie „Süchtig nach Farbe“ oder
„Rund um den Main“ gaben Anlass zur künstlerischen Auseinandersetzung mit der
Ausstellung „Ernst Ludwig Kirchner“.
Mit Unterstützung der Fraport AG.
Atelierworkshop zur Weihnachtszeit
An den vier Adventsamstagen hatten Kinder die Möglichkeit, nach der gemeinsamen Betrachtung von Weihnachtsbildern des Städel Museums in den Atelierräumen selbst kleine Kunstwerke anzufertigen. Eltern konnten diese Zeit für
Weihnachtseinkäufe nutzen. Es wurden unter anderem Weihnachtskarten
hergestellt und Engel geformt.
Atelierworkshop zum Vatertag
Im Rahmen des Projekts „Jungs!“ haben Kinder gemeinsam mit ihren Vätern die
Möglichkeit, das Museum am Vatertag zum ermäßigten Eintrittspreis zu besuchen
und an einem Workshop teilzunehmen.
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Atelierkurse
Für Kinder verschiedener Altersgruppen bietet das Städel Museum vertiefende
Atelierkurse an, die Kunst mit unterschiedlichen Materialien erlebbar machen.
Zu spannenden Themen wie „Die Welt in Bunt“, „Jungs machen Druck“, „Achtung: Mensch!“, „Bühne frei!“ und „Bunte Nylonschnüre im Kasten“ haben Kinder
ab 4 Jahren und Jugendliche in den Atelierräumen des Städel Museums die
Möglichkeit, eigene Kunstwerke herzustellen.
Kunst verbindet Kulturen. Städel interkulturell
Das Programm zur Integration ausländischer Kinder und Jugendlicher ermöglicht
durch den Umgang mit Kunst interkulturelle Begegnungen. Spielerisch wird
Wissen über andere Sitten und Gebräuche vermittelt. Es können verschiedene
Themen gewählt werden. Für Kindergärten, Kitas und Schulklassen mit Kindern
von 4 bis 12 Jahren.
Schulklassenführungen
Für Schulklassen aller Stufen kann ein Besuch im Museum organisiert werden,
wobei eine breite Palette an thematischen Führungen angeboten wird. Die Führungsangebote zur Sammlung und den aktuellen Ausstellungen orientieren sich an
den Lehrplänen der Schulen. Die Führung kann um ein Workshop ergänzt werden.
Auch in Fremdsprachen.
Fortbildungsangebote für Lehrerinnen und Lehrer
Für die gezielte Vorbereitung eines Museumsbesuchs mit Schülern werden Lehrer
jeweils zu speziellen Lehrerführungen eingeladen, welche die Ausstellungskonzepte
in Verbindung mit den museumspädagogischen Angeboten vorstellen und Vorschläge für die didaktische Umsetzung im Unterricht unterbreiten.
Konfirmandentag
In Zusammenarbeit mit dem Evangelischen Pfarramt für Stadtkirchenarbeit
Museumsufer veranstaltet das Städel Museum seit 2008 einen Konfirmandentag.
2010 nutzten rund 150 Konfirmanden aus acht Gemeinden die Auseinandersetzung mit den Gemälden des Museums als Vorbereitung auf ihre Konfirmation.
Mit Unterstützung der EKHN Stiftung.
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Artscapes. Jugend hört das neue Städel
Mit Unterstützung der Karg-Stiftung und in Zusammenarbeit mit der Stiftung
Zuhören des Hessischen Rundfunks haben 15 hochbegabte Jugendliche die
Möglichkeit, am Städel Museum ein eigenes Hörbuch zur Erweiterung herzustellen. Im Zuge der Erarbeitung des Hörbuchs erleben die Jugendlichen die Planung
der Präsentation der Kunstwerke des Städel Museums in einer neuen Architektur,
besuchen die einzelnen Bereiche im Museum, erfahren mehr über die Werke des
Städel Museums und produzieren akustisches und visuelles Material. Die Komplexität dieses Projekts ermöglicht es ihnen, sich in verschiedenen Bereichen zu
erproben und eigene Fähigkeiten zu entdecken.
Kultur.Forscher!
Im Rahmen des bundesweiten Projekts „Kultur.Forscher!“, gefördert durch die
PwC-Stiftung, ist das Städel Museum Kulturpartner der Schillerschule. Kinder
und Jugendliche können als Kulturforscher im Städel Museum ihren persönlichen
Fragen zu kulturellen Phänomenen nachgehen. Es wird recherchiert, befragt,
gesammelt, gefilmt, gemalt, beobachtet und experimentiert. Während der Entdeckungsreise werden Erfahrungen ausgetauscht und Ergebnisse in einer Präsentation vorgestellt. Kulturforscher lernen ihren eigenen Ideen zu vertrauen und
selbst Lösungen beizusteuern. Der Zugang zum kulturellen Leben wird so zur
gelebten Praxis.
Im Rahmen des Projekts besteht zudem eine Kooperation zwischen dem Städel
Museum und dem Institut für Erziehungswissenschaften der Universität Marburg.
Das Städel Museum bietet Fortbildungen zur ästhetischen Forschung und Ansätze
für übergreifendes Lernen für Studenten der Erziehungswissenschaften der
Universität Marburg an.
Audiotour
Im Rahmen einer Audiotour für Kinder können diese die spannenden Werke des
Hauses kennenlernen. Dabei erfahren sie spielerisch mehr über die abgebildete
Geschichte, die Malweise und den Künstler.
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Führungen und Kunsterlebnisse für Erwachsene
Abendführung
Die Kuratoren des Museums zeigen Besuchern die Kunstwerke im Städel Museum.
Hierbei stehen kunstwissenschaftliche Fragestellungen genauso im Mittelpunkt wie
Forschungsergebnisse oder Restaurierungen. Jeden Mittwoch.
Art after work
Die Führung leitet den Feierabend ein. Anschließend kann man den Abend mit
Freunden, Kollegen und Geschäftspartnern bei einem Cocktail von „trink modern“
ausklingen lassen. Jeden ersten Donnerstag im Monat.
Art Talks
Führung auf Englisch für englischsprachige und an der englischen Sprache
interessierte Besucher, die im Gespräch über Kunst ihre Sprachkenntnisse verbessern möchten. Geringe Vorkenntnisse erforderlich. Einmal monatlich.
Atelierkurse für Erwachsene
Einmal pro Quartal bietet das Städel Museum einen Atelierkurs für Erwachsene
an, der sich inhaltlich an den Ausstellungen orientiert.
Charlas de arte
Führung auf Spanisch für spanischsprachige und an der spanischen Sprache
interessierte Besucher, die im Gespräch über Kunst ihre Sprachkenntnisse verbessern wollen. Geringe Vorkenntnisse erforderlich. Einmal monatlich.
Das Bild des Monats
Einmal im Monat stellen wissenschaftliche Mitarbeiter des Museums ein Exponat
der Sammlung in den Mittelpunkt der Betrachtung. Auf diese Weise wird der
Zugang zu kunstwissenschaftlichen Fragen eröffnet. Jeden ersten Sonntag im
Monat.
Der Gastkommentar
Im Rahmen der Sonderausstellung „Die Chronologie der Bilder“ eröffnen Gäste
aus Politik, Wirtschaft und Naturwissenschaft dem Besucher in einer sonntäglichen Matinee nicht alltägliche Sichtweisen auf die Werke des Städel Museums.
Jeden dritten Sonntag im Monat.
Führungen in Gebärdensprache
Einmal pro Sonderausstellung wird eine öffentliche Führung für hörgeschädigte
Besucher von einer Dolmetscherin in Gebärdensprache übersetzt.
Geführter Sonntagsspaziergang
Bei einem geführten Sonntagsspaziergang wird die Stadtgeschichte an Originalschauplätzen erkundet. Ausgangspunkt sind immer die Werke der Städel Sammlung, die Anlass zu angeregten Gesprächen in entspannter Atmosphäre bieten.
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Kunstgenuss – Angebot für Senioren
Eine Führung mit Sitzgelegenheiten und anschließendem Kaffeetrinken im Café
des Liebieghauses. „Kunstgenuss“ findet im Städel Museum und im Liebieghaus
statt. Jeden ersten Dienstag im Monat im Städel, jeden dritten Dienstag im
Liebieghaus.
Kunstgenuss extern
Das Städel Museum bringt „Kunstgenuss“ in Senioreneinrichtungen. Im Rahmen
von Beamerpräsentationen können Senioren so in ihren Räumlichkeiten die Werke
des Museums erleben.
Kunstgenuss exklusiv
Gruppen können „Kunstgenuss“ im Museum buchen und erhalten eine exklusive
Führung mit Sitzgelegenheiten. Im Anschluss daran kann bei Kaffee und Kuchen
im Café des Liebieghauses über das Gesehene gesprochen werden.
Kunst kompakt
Für alle, die sich einen Überblick über die grundlegenden Entwicklungen der
Malerei verschaffen möchten. Hier erfährt man Wissenswertes zur Kunstgeschichte
vom Mittelalter bis zur Neuzeit. Jeden vierten Donnerstag im Monat.
Kunst und Religion
In dieser Sonderreihe diskutieren Pfarrer und Kunsthistoriker ein Kunstwerk aus
unterschiedlicher Sicht. „Kunst und Religion“ findet abwechselnd im Städel
Museum und in der Liebieghaus Skulpturensammlung statt. Zusätzlich gibt es
Sondertermine in den Ausstellungen. Einmal monatlich.
Ermöglicht durch die EKHN Stiftung.
Öffentliche Führungen
Regelmäßige Führungen durch die Sonderausstellungen.
Studentenfutter
Ein Kunststudentenduo bringt Studenten, Auszubildenden und Berufseinsteigern
das Städel Museum näher. Jeden dritten Donnerstag im Monat.
Testen Sie Ihr Kunsturteil!
Die verborgenen Schätze des Depots werden in die Galerie geholt und in der
Gruppe diskutiert. Einmal monatlich sonntags.
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Kunst zum Leben
Unter dem Motto „Kreativ ist positiv“ bietet das Städel Museum in Zusammenarbeit mit der Stiftung Leben mit Krebs Patienten ein Forum zur aktiven Teilnahme
an kulturellen Veranstaltungen. Die Patienten haben die Möglichkeit, an einer
themenorientierten Veranstaltungsreihe teilzunehmen, die in 14-tägigem Rhythmus vier Führungs- und zwei Workshoptermine anbietet. Ziel des Programms ist
eine Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen. Die intensive Beschäftigung
mit kreativen Themen kann für die Patienten einen wichtigen Entspannungsfaktor
darstellen, der die Verarbeitung krankheitsbedingter Belastungen erleichtert.
Fremdsprachenführungen
Das Städel Museum bietet auf Anfrage Führungen in englischer, französischer und
italienischer Sprache an.
Führungen für private Gruppen
Das Städel Museum bietet auf Anfrage Führungen für private Gruppen an.
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Liebieghaus Skulpturensammlung
Führungen und Kunsterlebnisse für Kinder,
Jugendliche, Familien und Schulen
Familiensonntag im Liebieghaus
Im Rahmen dieses Angebots können Kinder gemeinsam mit ihren Eltern die
faszinierende Welt der Skulpturen entdecken. Jeden ersten Sonntag im Monat.
Atelierworkshop für Familien mit Kindern ab sechs Jahren
Diese Veranstaltungsreihe lädt Kinder mit ihren Eltern ein, gemeinsam das
Liebieghaus zu entdecken. Nach einer Führung können sie anschließend selbst mit
Ton formen und gestalten. Jeden dritten Sonntag im Monat.
Kinderführung
Jungen Besuchern ab sechs Jahren wird die Kunst des Liebieghauses nähergebracht.
Eltern können in dieser Zeit an der Sonntagsführung teilnehmen. Jeden vierten
Sonntag im Monat.
Offenes Atelier während der Sonderausstellungen
Das offene Atelier lädt während der Sonderausstellungen zu einem Workshop der
ganz besonderen Art ein. Kinder und ihre Eltern werden in verschiedene Techniken
– Modellieren, Bildhauern, Zeichnen oder Malen – eingeweiht und können
anschließend eigene kleine Werke schaffen. Während der Sonderausstellungen
„Sahure. Tod und Leben eines großen Pharao“ jeden Sonntag. Auch während der
Veranstaltungsreihe „Jazz im Museum“ fand das offene Atelier statt. An fünf
Terminen konnten im Liebieghaus-Garten Skulpturen aus Ton und Stein
angefertigt werden.
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Kinder führen Kinder
Kinder zeigen anderen Kindern die Skulpturen, die ihnen am besten gefallen. Sie
haben sich in der Sammlung des Liebieghauses umgesehen und Werke aus Holz,
Ton oder Stein entdeckt, die sie anderen Kindern vorstellen möchten. Jeden zweiten
Sonntag im Monat.
Atelierkurse
Im Liebieghaus-Atelier und im Garten können Kinder selbst Kunst herstellen.
Dabei stehen Modellieren mit Ton, Bildhauern mit Steinen, Zeichnen und Malen
auf dem Programm.
Geburtstag im Liebieghaus
Kinder können mit bis zu zwölf Freunden ihren Geburtstag im Liebieghaus feiern.
Die individuell auf das Geburtstagskind abgestimmte Feier findet im LiebieghausAtelier und – wenn es das Wetter erlaubt – im Garten des Museums statt.
Ferienkurse
In den Schulferien werden einwöchige spezielle Workshops zu Sonderausstellungen
und der Sammlung angeboten. Spannende Themen wie „Im Reich der Ägypter“,
„Das schöne Porträt“ oder „Sahure – ein Pharao, ein Leben“ gaben Anlass zur
eigenen künstlerischen Auseinandersetzung mit den Skulpturen im Liebieghaus.
Mit Unterstützung der Fraport AG.
Schulklassenführungen
Das Museum bietet Schulklassen attraktive Möglichkeiten. Kunst, Geschichte und
Religion sind nur einige Stichworte zum inhaltlichen Spektrum des Angebots, das
sich sowohl am Sammlungsbestand des Hauses als auch am Lehrplan hessischer
Schulen orientiert. An den Ausstellungsbesuch kann ein Workshop in den Liebieghaus Ateliers angeschlossen werden.
Kunst verbindet Kulturen
Das Programm zur Integration ausländischer Kinder und Jugendlicher eröffnet
allen Kindern die Möglichkeit, ihr Lebensumfeld zu erweitern und Neues kennenzulernen. Die Kinder sehen im Museum Kunstwerke, die ihnen die kunsthistorische Bedeutung ihrer Heimatländer vor Augen führen. Im Anschluss an ein
gemeinsames Gespräch vor einem Kunstwerk setzen sich die Kinder kreativ mit
dem Gesehenen auseinander.
Fortbildungen für Lehrer und Erzieher
Für die gezielte Vorbereitung eines Museumsbesuchs mit Schülern werden Lehrer
jeweils zu speziellen Lehrerführungen eingeladen, welche die Ausstellungskonzepte
in Verbindung mit den museumspädagogischen Angeboten vorstellen und Vorschläge für die didaktische Umsetzung im Unterricht unterbreiten.
Audiotour
Das Liebieghaus bietet eine eigene Audiotour für Kinder an. Sie vermittelt den
jungen Besuchern interessante und spannende Geschichten zu den ausgestellten
Skulpturen.
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Führungen und Kunsterlebnisse für Erwachsene
Abendführungen
Die Kuratoren, Restauratoren und Kunstexperten erläutern den Besuchern die
Meisterwerke der Sammlung. Wissenschaftliche Fragestellungen stehen dabei
genauso im Mittelpunkt wie Forschungsergebnisse oder Restaurierungen.
Jeden Donnerstag.
Art after work
Die Führung leitet den Feierabend ein. Anschließend kann man den Abend mit
Freunden, Kollegen und Geschäftspartnern bei einem Drink im Liebieghaus-Café
ausklingen lassen. Jeden zweiten Donnerstag im Monat.
Kunstgenuss
Eine Führung mit Sitzgelegenheiten und anschließendem Kaffeetrinken im Café
des Liebieghauses. „Kunstgenuss“ findet im Städel Museum und im Liebieghaus
statt. Jeden ersten Dienstag im Monat im Städel, jeden dritten Dienstag im Monat
im Liebieghaus.
Kunstgenuss exklusiv
Für alle, die „Kunstgenuss“ mit einer eigenen Gruppe zelebrieren möchten.
Nach der Führung zu einem ausgewählten Thema gibt es Kaffee und Kuchen im
Liebieghaus-Café.
Kunstgenuss extern
Das Liebieghaus bringt „Kunstgenuss“ in Senioreneinrichtungen. Im Rahmen von
Beamerpräsentationen können Senioren so in ihren Räumlichkeiten die Werke des
Museums erleben.
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Kunst kompakt
Ein Angebot für alle, die sich einen Überblick über die grundlegenden
Entwicklungen der Skulptur verschaffen wollen. „Kunst kompakt“ bietet
Wissenswertes zur Bildhauerkunst vom Mittelalter bis zum Klassizismus. Jeden
ersten Samstag im Monat.
Kunst und Religion
In dieser Sonderreihe diskutieren Pfarrer und Kunsthistoriker ein Kunstwerk aus
unterschiedlicher Sicht. „Kunst und Religion“ findet abwechselnd im Städel und
im Liebieghaus statt. Zusätzlich gibt es Sondertermine in den Ausstellungen.
Einmal monatlich.
Ermöglicht durch die EKHN Stiftung.
Kurse für Erwachsene
Die Workshops führen in unterschiedliche Themen, Materialien und künstlerische
Techniken der Bildhauerei ein – für Anfänger und für Fortgeschrittene.
Liebieghaus Positionen
Die Vortragsreihe mit international renommierten Wissenschaftlern befasst sich
einmal im Quartal mit einem jeweils anderen thematischen Schwerpunkt im
Bereich Skulptur.
Öffentliche Führungen
Regelmäßige Führungen durch die Sonderausstellungen.
Sonntagsführungen
Ein Expertenteam von Kunsthistorikern, Archäologen und Ägyptologen gibt in
öffentlichen Führungen Einblicke in die Sammlung. Jeden Sonntag.
Studentenfutter
Ein Kunststudentenduo bringt Studenten, Auszubildenden und Berufseinsteigern
die Ausstellungen der Liebieghaus Skulpturensammlung näher.
Audiotour
Die auf die neue Ausstellungssituation abgestimmte Audiotour präsentiert neue
Facetten, unbekannte Geschichten und interessante Hintergrundinformationen zu
ausgewählten Skulpturen.
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Gemeinsame Programme von Städel, Liebieghaus
und Schirn für Kinder und Jugendliche
Der KinderKunstKlub
Der KinderKunstKlub gibt Kindern von 6 bis 13 Jahren die Möglichkeit, die drei
Häuser und deren Ausstellungen sowie die eigenen künstlerischen Fähigkeiten zu
entdecken, hinter die Kulissen der Museen zu schauen, Künstler zu treffen und
eigene Kunstprojekte zu realisieren.
Der KinderKunstKlub. Ein Angebot für Schulen
Neben der Möglichkeit einer individuellen Klubmitgliedschaft bietet der KinderKunstKlub auch Schulmitgliedschaften an, die gezielt auf sozial und kulturell
benachteiligte Schüler ausgerichtet sind. Partner waren 2009/2010 die Karmeliterschule und die Albert-Schweitzer-Schule in Frankfurt, aus denen sich insgesamt
fünf Grundschulklassen an dem Programm beteiligten. Das Angebot umfasst
Museums- und Ausstellungsbesuche in den drei Häusern, intensive Fortbildungen
der Lehrer sowie einen sechswöchigen Praxisteil in der Schule und im Museum
unter der Leitung eines Museumspädagogen. Anschließend präsentieren die
Schüler ihre Ergebnisse in einer eigenen Ausstellung.
Die Fraport AG fördert das Angebot für Schulen im KinderKunstKlub seit
Sommer 2010.
Kunsttalente
Im Rahmen des Programms „Kunsttalente“ von Schirn, Städel Museum und
Liebieghaus Skulpturensammlung für Kinder und Jugendliche im Alter von 12 bis
15 Jahren werden die kreativen und ästhetischen Fähigkeiten von begabten
Kindern und Jugendlichen außerhalb des Schulalltags gefördert.
Ermöglicht durch die Hardtberg Stiftung.
Extern
Das pädagogische Team von Städel Museum, Liebieghaus Skulpturensammlung
und Schirn Kunsthalle geht im Rahmen seines „Extern“-Programms in Schulen
und veranstaltet Workshops, in denen die Ausstellungsthemen mit verschiedenen
künstlerischen Techniken umgesetzt werden können. Dieses Angebot richtet sich
an alle Schulen in Frankfurt und im Rhein-Main-Gebiet, die in ihrem Nachmittagsunterricht ein ausstellungs- und museumsbezogenes Kunstkursprogramm
anbieten möchten. Das Angebot kann individuell auf die Bedürfnisse der Schule
abgestimmt werden.
Extern für den Beruf
Ein Angebot von Städel Museum, Liebieghaus Skulpturensammlung und Schirn
Kunsthalle Frankfurt, das sich an Haupt-, Gesamt- und Berufschulen richtet.
In Projektarbeiten erarbeiten sich die Berufseinsteiger anhand von Kunstwerken
thematische Schwerpunkte wie „Körpersprache und Selbstpräsentation“,
diskutieren diese und setzen sie praktisch um.
Mit Unterstützung der ProRegion Flughafenstiftung.
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Sommerakademie 2010
Kunstexperimente – Das Ferienprogramm von Schirn,
Städel und Liebieghaus
Kunst auf spielerischem Weg entdecken – dieses Motto gilt für die „Kunstexperimente“. Regelmäßig in den Schulferien laden Schirn Kunsthalle, Städel Museum
und Liebieghaus Skulpturensammlung Kinder ab zehn Jahren zum kreativen
Arbeiten ein. Hierbei gilt es, das pädagogische Begleitprogramm auszuprobieren,
eigene Ideen und Änderungsvorschläge einzubringen und dabei Material und
künstlerische Ansätze zu erkunden.
Seit Herbst 2008 unterstützt die Fraport AG das Ferienangebot der drei Häuser.
Sommerakademie 2010 – Berufsorientierung im Museum
Für Schülerinnen und Schüler ab 14 Jahren
Städel Museum, Liebieghaus Skulpturensammlung und Schirn Kunsthalle
Frankfurt waren 2010 zum vierten Mal attraktive Schauplätze eines intensiven
Fortbildungsprogramms, das es sich zum Ziel gesetzt hat, die Selbstwahrnehmung
der Teilnehmer und das Erkennen ihrer Potenziale zu fördern. Das „Unternehmen
Museum“ bot dabei nicht nur einen facettenreichen Einblick in die berufliche
Praxis von der Restaurierungs- bis zur Marketing- und Presseabteilung, sondern
ermöglichte durch die Begegnung mit Kunstwerken verschiedener Epochen und
Kulturen ein effizientes „Lernen mit allen Sinnen“. Inhaltlich begleitet wurde das
Projekt seit 2007 von Persönlichkeiten wie Steffen Seibert (Fernsehjournalist, heute
Chef des Presse- und Informationsamts der Bundesregierung und Regierungssprecher), Marietta Slomka (Fernsehjournalistin), Dr. Stefan Schulte (Vorstandsvorsitzender der Fraport AG), Ardi Goldman (Lebensraumentwickler), Steffi Jones
(ehem. Fußball-Nationalspielerin und Präsidentin des Organisationskomitees der
Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011), Roberto Capelluti (Radiomoderator)
und Frederike Satvary (Geschäftsführerin von Gref Völsing), die ihre vielfältigen
beruflichen Erfahrungen in Diskussionen und Vorträgen an die Jugendlichen
weitergaben. Die Sommerakademie bietet Platz für rund 150 Schülerinnen und
Schüler.
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Die Sommerakademie 2010 wurde durch die DWS Investments GmbH gefördert
und erhielt von der Accenture GmbH, der Carls Stiftung und der Fraport AG
zusätzliche Unterstützung.
Jungs!
Jungs machen Kunst! Eine Initiative von Städel Museum, Liebieghaus Skulpturensammlung und Schirn Kunsthalle Frankfurt, um das Interesse an Kunst und
Kultur speziell bei männlichen Kindern und Jugendlichen nachhaltig zu fördern.
Dabei steht die Entwicklung neuer Strukturen und Methoden im Mittelpunkt, die
geschlechtergerechtes Arbeiten mit Kunsterlebnissen verbinden und vor allem Spaß
machen.
Mit Unterstützung der PwC-Stiftung Jugend – Bildung – Kultur.
Bildungsnetzwerk KITA
Im Rahmen des Frühförderungsprogramms von Städel Museum, Liebieghaus
Skulpturensammlung und Schirn Kunsthalle Frankfurt besteht eine Kooperation
zwischen den Bildungsnetzwerk KITA und den Museen. Regelmäßig finden
Multiplikatoren-Fortbildungen statt.
Sommerakademie 2010
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Veranstaltungen
Städel Museum
Botticelli-Vortragsreihe
14. Januar bis 25. Februar 2010
Anlässlich der großen Sonderausstellung „Botticelli“ fand begleitend eine
Vortragsreihe statt, zu der international renommierte Wissenschaftler geladen
wurden, die über die neueste Forschung zu Sandro Botticelli berichteten.
Savonarola und die heiligen Bilder. Ein Problem der Botticelli-Forschung
Vortrag von Prof. Dr. Damian Dombrowski, Würzburg
Mit anschließender Buchpräsentation des Wagenbach-Verlags
14. Januar 2010, Italiener-Saal
Keusche Nymphen und Kurtisanen. Schöne Frauen im Werk Sandro Botticellis
Vortrag von Prof. Dr. Hans Körner, Düsseldorf
21. Januar 2010, Italiener-Saal
Botticelli und seine Mitarbeiter.
Werkstattorganisation im Florenz des 15. Jahrhunderts
Vortrag von Prof. Dr. Werner Jacobsen, Münster
4. Februar 2010, Italiener-Saal
Sandro Botticelli. Eine Künstlerkarriere im Florenz der Medici
Vortrag von Prof. Dr. Ulrich Rehm, Bochum
Mit anschließender Buchpräsentation des Reclam Verlags
25. Februar 2010, Italiener-Saal
Filmpremiere „Haut und Marmor. Die Frauengestalten bei Botticelli“
15. Januar 2010, Italiener-Saal
Preview der arte- und hr-Filmdokumentation zu Botticellis Frauengestalten.
Im Anschluss an die Vorführung fand ein von Elisabeth Pfister (Hessischer Rundfunk) moderiertes Gespräch zwischen dem Filmautor Dr. Henning Burk und dem
Ausstellungskurator Dr. Andreas Schumacher (Städel Museum) statt.
Botticelli. Das Konzert – „Adieu Florence la jolie“
31. Januar 2010, Italiener-Saal
Musik aus der Zeit Lorenzos des Prächtigen, vorgetragen vom Ensemble „La Selva“
mit Simone Sorini (Tenor), Carolina Pace (Blockflöte), Gianni La Marca (Gambe)
und Michele Carreca (Laute).
Symposium
Museum im Widerspruch. Das Städel und der Nationalsozialismus
19. Februar 2010, Ausstellungshalle der Graphischen Sammlung
Das Symposium gab erste Einblicke in die aktuellen Ergebnisse der Forschung
zum widerspruchsvollen Weg des Städelschen Kunstinstituts und der Städtischen
Galerie durch die Jahre des nationalsozialistischen Regimes und in der Nachkriegszeit. Es sprachen Prof. Dr. Uwe Fleckner, Prof. für Kunstgeschichte an
der Universität Hamburg und Leiter des Warburg-Hauses, Dr. Tanja Baensch,
Vorsitzende der Richard-Schöne-Gesellschaft für Museumsgeschichte e. V. Berlin,
Dr. Esther Tisa Francini, Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am
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Nacht der Museen
Projekt Provenienzforschung am Museum Rietberg Zürich, Dr. Eva Mongi-Vollmer,
Kuratorin am Städel Museum, und Nicole Roth, Provenienzforscherin am Städel
Museum.
Peter Roehr: Zeitzeugen im Gespräch
24. Februar 2010, Ausstellungshalle der Graphischen Sammlung
Peter Roehrs serielle Arbeiten zählen heute zu den bedeutendsten Werken der Kunst
nach 1945. Doch wie wurde diese außergewöhnliche Kunst in ihrer Entstehungszeit wahrgenommen, wie wurde Kunst damals produziert und gezeigt? Dieser
Frage widmeten sich der Galerist Rochus Kowallek und der ehemalige StädelProfessor Thomas Bayrle mit dem Kurator der Ausstellung „Peter Roehr.
Werke aus Frankfurter Sammlungen“ Dr. Martin Engler. Die Schau wurde in
Zusammenarbeit mit dem MMK – Museum für Moderne Kunst Frankfurt am
Main konzipiert und parallel im MMK und im Städel Museum gezeigt.
Luminale 2010 – Biennale der Lichtkultur
14. bis 15. April 2010, Garten
Im Herbst 2011 wird der Erweiterungsbau des Städel Museums eröffnet.
Zur Luminale im Jahr 2010 gewährte das 1:1-Modell eines einzelnen Oberlichts
im Städel-Garten einen ersten faszinierenden Eindruck von der spektakulären
Dachkonstruktion des Neubaus. Insgesamt 195 dieser „strahlenden Augen“ werden
die unterirdische Ausstellungshalle mit Licht durchfluten. Zum Thema „1878 –
1990 – 2011. Städel-Architektur im Scheinwerferlicht“ bot das Städel Museum
Führungen an.
Nacht der Museen – Kirchner, Kirchner, Kirchner!
24. April 2010, Städel Museum
Im Jahr 2010 präsentierte sich das Städel Museum zur Nacht der Museen ganz
im Geiste des Expressionismus. Im Ausstellungshaus würdigte das Museum das
Gesamtwerk des Malers, Grafikers und Bildhauers Ernst Ludwig Kirchner mit
der ersten rund 200 Werke umfassenden Retrospektive in Deutschland seit
30 Jahren. Zu den wichtigen Inspirationsquellen für Kirchner zählten das
mondäne Berliner Nachtleben und die Welt des Varietés der 1910er- und 1920erJahre. In diese Zeit sollten Städel-Besucher während der Nacht der Museen
mit Musik und Varietédarbietungen zurückgeführt werden. Die Performance
„Xaviera & Manuela“ und die musikalische Untermalung durch Gernot Dechert
am Saxophon machten den Charme der Zeit spürbar. Die einst von Ernst Ludwig
Kirchner und Max Pechstein gegründete Malschule MUIM („Moderner
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Unterricht in Malerei“) wurde wieder ins Leben gerufen: Kinder und Erwachsene
wurden zum expressionistischen Umgang mit der eigenen Kreativität ins
„Offene Atelier“ eingeladen. Zusätzlich standen zwischen 19.00 und 1.00 Uhr
Kunstvermittler aus dem Städel-Führungsteam bereit und beantworteten Fragen
zu Leben und Werk Kirchners. Im Kirchner-Café und im Vorgarten des Museums
wurden kulinarische Genüsse geboten.
Kirchner. Die Vorträge
29. April bis 15. Juli 2010
Anlässlich der Ausstellung „Ernst Ludwig Kirchner. Retrospektive“ fand im Städel
Museum eine Vortragsreihe statt. Hierzu waren international renommierte
Wissenschaftler eingeladen, die über den neuesten Stand der Forschung
berichteten.
Sex and Drugs and … Kanzleramt! Ernst Ludwig Kirchners Wandel vom
Skandalkünstler zum Säulenheiligen der klassischen Moderne
Vortrag von Dr. Christian Saehrendt, Berlin
29. April 2010, Ausstellungshalle der Graphischen Sammlung
Begegnungen und Wiederbegegnungen. Kirchner und Frankfurt
Vortrag von Dr. Thomas Röske, Heidelberg und Frankfurt
27. Mai 2010, Ausstellungshalle der Graphischen Sammlung
„Auf einem anderen Stern oder in einem weltfernen Jahrhundert“.
Die Ateliers Ernst Ludwig Kirchners
Vortrag von Dr. Hanna Strzoda, Berlin
10. Juni 2010, Ausstellungshalle der Graphischen Sammlung
„Aber die Leinwand hat Gott sei Dank zwei Seiten“. Zur Konservierung und
Restaurierung von Ernst Ludwig Kirchners beidseitig bemalter Leinwand
„Liegende Frau in weißem Hemd“ (1909)/„Nackte Frau am Fenster“ (1922/23)
Vortrag von Stephan Knobloch, Frankfurt
24. Juni 2010, Ausstellungshalle der Graphischen Sammlung
„Völlig neue Sachen“. Kontinuität und Wandel in Kirchners Spätwerk
Vortrag von Dr. Björn Egging, Quedlinburg
15. Juli 2010, Ausstellungshalle der Graphischen Sammlung
Filmvorführung und Expertengespräch
Der doppelte Kirchner: Die Rückseiten im Werk von Ernst Ludwig Kirchner
6. Mai 2010, Ausstellungshalle der Graphischen Sammlung
Gezeigt wurde die arte- und hr-Filmproduktion „Der doppelte Kirchner“, die
sich mit den zahlreichen beidseitig bemalten Gemälden Ernst Ludwig Kirchners
auseinandersetzt. Die ca. 30-minütige Dokumentation beleuchtet die teilweise
noch nie öffentlich präsentierten Rückseiten der Kirchner-Gemälde und begibt
sich auf die Spur eines zerrissenen und äußerst widersprüchlichen Künstlers.
Im Anschluss an die Filmvorführung fand ein Expertengespräch mit Filmautorin
Barbara Dickenberger (Hessischer Rundfunk), dem Kurator der Ausstellung,
Dr. Felix Krämer, sowie Stephan Knobloch, dem Leiter der Gemälderestaurierung
im Städel Museum, statt.
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Großer Stiefeltag zur Städel-Erweiterung
8. Mai 2010, Städel Museum
Der gelbe Gummistiefel ist das Markenzeichen der Spendenkampagne zur
Erweiterung des Städel Museums. Die große Spendenkampagne „Frankfurt
baut das neue Städel. Bauen Sie mit!“ ruft alle Bürgerinnen und Bürger auf, die
durch den Stifter Johann Friedrich Städel begründete Tradition des bürgerlichen
Engagements fortzusetzen. Der große Stiefeltag bot mit Führungen, Workshops,
Expertengesprächen und Baustellenrundgängen aktuelle Informationen über das
neue Städel und wurde zu einem attraktiven Tag für die ganze Familie.
Am Vatertag zu Ernst Ludwig Kirchner!
13. Mai 2010, Ausstellungshaus
Für alle Väter mit ihren Kindern galt an diesem Tag ein ermäßigter Eintrittspreis.
Bei Führungen für die ganze Familie wurden spannende Geschichten zu den
Gemälden erzählt, während das „Offene Atelier“ zum eigenen künstlerischen
Experimentieren einlud.
Stiefeltag
städel art music
29. Mai 2010, Städel Museum
Eine einmalige Gelegenheit bot die Neuauflage der erfolgreichen Partyreihe
„städel art music“: Die aufgrund der derzeitigen Städel-Erweiterung leeren
Galerieräume verwandelten sich für eine Nacht in eine Tanzfläche der besonderen
Art und bildeten die Bühne für die bewährte Mischung aus Museumsbesuch und
ausgelassener Party. Im Zusammenhang mit der großen Ernst-Ludwig-KirchnerRetrospektive geriet die Kunstnacht „städel art music“ zu einem einzigartigen Mix
aus Kunst, Musik und Lounge. Mit der Partyreihe setzte das Städel Museum seine
langjährige Kooperation mit den Clubbetreibern Zeleke & Zeleke fort.
„Ich stehe an der Grenze meines Lebens und werde Ihnen
die absolute Wahrheit, so wie ich sie fühle, schreiben […].“
E. L. Kirchner an Eberhard Grisebach, 12.1.1918
Lesung der Briefe mit Hans Delfs, München
8. Juli 2010, Ausstellungshalle der Graphischen Sammlung
Im Rahmen der Ausstellung „Ernst Ludwig Kirchner. Retrospektive“ veranstaltete
das Städel Museum eine Lesung aus den Briefen des expressionistischen Malers,
Bildhauers und Grafikers. Der Schauspieler Christof Michael Fleischer las Auszüge
aus dem von Hans Delfs im Scheidegger & Spiess Verlag, Zürich, herausgegebenen
Briefwechsel Kirchners. Im Anschluss an die Lesung fand ein Expertengespräch zu
Kirchners umfangreichen Korrespondenzen statt. Es sprachen Hans Delfs und
Dr. Felix Krämer, Kurator der Kirchner-Retrospektive im Städel.
Museumsuferfest 2010
27. bis 29. August 2010, Städel Museum und Garten
städel art music
Zum Museumsuferfest richtete das Städel sein Hauptaugenmerk auf die
Erweiterung des Hauses. Von der eigens eingerichteten Besucherterrasse am Rand
der rund acht Meter tiefen Baugrube aus konnten sich die Besucher ein Bild vom
Fortschritt der Bauarbeiten machen. Zusätzlich standen Architekten des Büros
schneider+schumacher bereit, um Auskunft über den Stand des spektakulären
Bauprojekts zu geben. Vor den Toren des Städel Museums boten zahlreiche
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Workshops für Familien und Kinder die Möglichkeit, sich kreativ mit der StädelErweiterung zu beschäftigen. Zwischen 11 Uhr und 18 Uhr veranstaltete das
Museum eine Gummistiefel-Malaktion, den Schlüsselanhänger-Workshop „Stiefel
zum Mitnehmen“ sowie das Programm „Kleine Gartenarchitekten“.
Walk of Fame
13. Dezember 2010, Textiltheater, Offenbach
Das in Zusammenarbeit mit der Offenbacher Einrichtung startHAUS und
weiteren Kooperationspartnern realisierte, von der Crespo Foundation geförderte
Projekt „Walk of Fame“ hat es sich zum Ziel gesetzt, Jugendlichen aus Offenbach,
die ihren Weg in den Beruf noch nicht gefunden haben, über kunstpädagogische
Projekte Orientierung zu bieten und sie in ihrer Entwicklung zu unterstützen.
Die Jugendlichen aus schwierigen wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen
haben in der Auseinandersetzung mit Kunst und Kultur gemeinsam ihr eigenes
Wohnumfeld in Offenbach gestaltet, den Stadtraum künstlerisch erobert und
schließlich auch neue Räume, vor allem Kulturinstitutionen, für sich entdeckt.
In der abschließenden Ausstellung am 13. Dezember 2010 präsentierten die
Jugendlichen der Projektgruppe „Walk of Fame“ gemeinsam ihre Arbeiten. Neben
der Vorstellung einer Theaterszene wurde ein selbst produzierter Film gezeigt.
In den Räumlichkeiten des „Textiltheaters“ in Offenbach waren künstlerische
Arbeiten wie Fotografien, Zeichnungen, druckgrafische Arbeiten und Graffiti
zu sehen.
Museumsuferfest
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Nacht der Museen
Liebieghaus Skulpturensammlung
Blick in die Werkstatt:
Die farbige Rekonstruktion der Phrasikleia im Liebieghaus
29. Oktober 2009 bis 25. März 2010, donnerstags, Antikensammlung
Die archaische Grabfigur des Mädchens namens Phrasikleia aus der Mitte des
6. vorchristlichen Jahrhunderts, die sich heute im Archäologischen Nationalmuseum von Athen befindet, ist einzigartig gut erhalten. Bei der Ausgrabung
1972 zeigte sie intensive rote und gelbe Farbreste. 2008 konnten im Rahmen
des Leibnizpreisprojektes 2007 (Oliver Primavesi) die Untersuchungen zur
Farbigkeit, die Vinzenz Brinkmann 1987 durchgeführt hatte, wieder aufgenommen
werden. Seine Beobachtungen wurden durch Messungen Harald Pienings nach
der Analysemethode der UV-VIS-Absorptionsspektroskopie ergänzt. Ihre
Auswertung ergab die Verwendung einer umfangreichen Farbpalette. Eine
farbige Rekonstruktion der Figur sollte eine möglichst genaue Anschauung der
grazilen Erscheinung des Mädchens und ihrer luxuriösen Kleidung zeigen. Im
Liebieghaus wurde deshalb eine offene Werkstatt eingerichtet. Dr. Ulrike KochBrinkmann trug die originalen Farbmaterialien in der antiken Maltechnik auf.
Museumsbesucher konnten den Prozess der farbigen Rekonstruktion Schritt für
Schritt verfolgen.
Literarischer Salon zu Jean-Antoine Houdon.
Geschichten von Gefühl und Verstand – „ici le génie se sent à l’aise“
13. und 17. Februar 2010, Vortragssaal
Damen und Herren von Welt und Geist: Voltaire, Diderot, Franklin, Napoleon,
die Comtesse de Sabran, Madame de Charrière … Jean-Antoine Houdon hat
die größten Geister der Aufklärung, die raffiniertesten Kunstsammler und die
Strippenzieher der alten und neuen Politik porträtiert. Die Damen und Herren
waren perfekte Networker, in den Salons des 18. Jahrhunderts wurde diskutiert,
philosophiert, wurde gelacht, geliebt und gehasst. An zwei Abenden gab ein
literarischer Salon Gelegenheit, Leben und Werk bekannter und weniger bekannter
Zeitgenossen Houdons kennenzulernen – Geschichte und Geschichten von Gefühl
und Verstand. Mit Eva-Maria Magel, Frankfurter Allgemeine Zeitung.
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Luminale – Biennale der Lichtkultur
14. bis 15. April 2010, Liebieghaus Skulpturensammlung
Die facettenreiche Wirkung von Licht im Museum erleben: Seit der Neupräsentation der Liebieghaus Skulpturensammlung entfalten die Exponate dank eines
innovativen Lichtkonzepts nun ihre volle Wirkung im Raum. Die Skulpturen
werden durch Hunderte neu installierte Strahler akzentuiert in Szene gesetzt.
Nacht der Museen: „Bühne der Welt“
24. April 2010, Liebieghaus Skulpturensammlung und Garten
Die Liebieghaus Skulpturensammlung präsentierte sich im Jahr 2010 bei der Nacht
der Museen am 24./25. April von 19.00 bis 2.00 Uhr als Bühne der Welt und
verzauberte die Besucher mit Führungen, Musik und Performances zum Thema
Skulptur. Das abwechslungsreiche Führungsprogramm für Kinder und Erwachsene
entführte nach Ägypten in das Land der Pharaonen, nach Griechenland und
Italien sowie in die mittelalterliche Skulpturenwelt von Lüttich bis zum Bodensee.
Die Sammlung selbst wurde zur Bühne der Welt, als fünf Schauspieler in die
Rollen von Athena, Hieronymus, Maria und anderen faszinierenden Figuren des
Liebieghauses schlüpften, um die Skulpturen und ihre Geschichten zum Leben
zu erwecken. „Die Schwindler“ sorgten in der Galerie und im lauschigen Garten
des Liebieghauses für musikalische Unterhaltung und spannten einen Bogen von
Jazz über Bossa Nova zu Samba und Swing. Für alle Soulliebhaber präsentierte
die Soulband der Max-Beckmann-Schule Songs von Rihanna, Beyoncé, Alicia
Keys und anderen. Das Liebieghaus-Café versorgte die Besucher mit kleinen
Köstlichkeiten.
Tag der Forschung. Eine Initiative deutscher Kunstmuseen
4. Juli 2010, Liebieghaus Skulpturensammlung
Am 4. Juli 2010 rückte die Liebieghaus Skulpturensammlung gemeinsam
mit zahlreichen weiteren renommierten Museen in Deutschland das Thema
„Forschung im Museum“ in den Fokus. Gemeinsames Anliegen war es, an
diesem Tag das Museum nicht nur als Ausstellungsort, sondern auch als
wissenschaftliche Forschungseinrichtung im Bewusstsein der Öffentlichkeit zu
verankern und Einblicke in die vielseitigen Forschungstätigkeiten von Museen
zu geben. Das stetige Erforschen der eigenen Sammlungsstücke gehört seit jeher
zu den Kernaufgaben von Museen. Vor allem die museale Forschung erhält und
erweitert das Wissen über das natürliche und kulturelle Erbe, das in den Museen
bewahrt wird. Mit zahlreichen Expertenführungen bot der „Tag der Forschung“
im Liebieghaus die einmalige Gelegenheit, einen Blick hinter die Kulissen der
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aktuellen archäologischen, kunsthistorischen, historischen und restauratorischen
Untersuchungen des Museums zu werfen. Auch der eigenen Lust am Forschen
konnte an diesem Tag, dessen vielseitiges Programm sich an Kinder und
Erwachsene richtete, nachgegangen werden.
Jazz im Museum
25. Juli, 1., 8., 15. und 22. August 2010, Garten
In den Sommerferien gestaltet der Mousonturm jedes Jahr ein internationales
Open-Air-Sommermusik-Programm: „Summer in the City“. Im Jahr 2010 fand
die Reihe „Jazz im Museum“ bereits zum zweiten Mal im Liebieghaus statt. An
fünf Sonntagen wurde der Liebieghaus-Garten mit den Bands „Helge Lien Trio“,
„Sidsel Endresen & Håkon Kornstad“, „Portico Quartet“, „Christof Lauer, Michel
Godard & Patrice Héral“ und dem „Andromeda Mega Express Orchestra“ zur
Jazzspielstätte. Parallel dazu konnten die Kinder im „Offenen Atelier“ mit Ton
und Stein arbeiten.
Großes Kinderfest im Liebieghaus
15. August 2010, Liebieghaus Skulpturensammlung und Garten
Zum Abschluss der Sommerferien lud die Liebieghaus Skulpturensammlung zu
einem bunten Kinderfest im Rahmen der Ausstellung „Sahure. Tod und Leben
eines großen Pharao“. Zahlreiche Workshops und Führungen boten einen Einblick
in die geheimnisvolle Zeit der Pharaonen und zeigten, wie die alten Ägypter ihre
Welt erlebten. Dabei verwandelten sich sowohl die Ausstellungsräume als auch
der gesamte Park des Liebieghauses in eine ägyptische Oase, bei der Familien und
Kinder jeden Alters auf spielerische Weise dem sagenumwobenen Pharao Sahure
und der Götterwelt Ägyptens nachspüren konnten.
Museumsuferfest 2010
27. bis 29. August 2010, Liebieghaus Skulpturensammlung und Garten
Aus Frankfurt am Main wurde Frankfurt am Nil: Die Ausstellung „Sahure.
Tod und Leben eines großen Pharao“ entführte die Ausstellungsbesucher nach
Ägypten und veranschaulichte eine der wichtigsten Pyramidenanlagen des Alten
Reichs. Spektakuläre Reliefs erzählen vom Leben, von der Verehrung und vom
Totenkult des Pharaos Sahure. In Führungen und Workshops konnte gemeinsam
mit der ganzen Familie die faszinierende Welt der Pharaonen erkundet werden.
Im Garten wurden den Gästen eine ägyptische Tanzshow und köstliche
Leckerbissen aus dem Orient geboten.
Vortrag zur Winckelmannfeier: Das Orakelheiligtum des Apollon in Abai
(Kalapodi). Neue Ausgrabungen in einem der wichtigsten Heiligtümer
des antiken Griechenland
Vortrag von Prof. Dr. Wolf-Dietrich Niemeier, Athen
Eine Zusammenarbeit zwischen der Johann Wolfgang Goethe-Universität
Frankfurt und der Liebieghaus Skulpturensammlung
10. Dezember 2010, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt,
Campus Westend, Hörsaalzentrum, Hörsaal 5
In der Nähe des heutigen Orts Kalapodi (zwischen Theben und Delphi gelegen)
wird derzeit vom Deutschen Archäologischen Institut ein bedeutendes Heiligtum
ausgegraben. Es handelt sich nach neuesten Erkenntnissen um das Apollonion von
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Abai, ein Nationalheiligtum der Phoker mit überregionaler Bedeutung. Professor
Niemeier vom Deutschen Archäologischen Institut und Ausgräber von Abai
schilderte in seinem Vortrag die ungewöhnlich reichen und spektakulär schönen
Funde, welche die Nutzung des Heiligtums in sehr dichter Folge für einen sehr
langen Zeitraum belegen. Die Grabung darf als eine der erfolgreichsten aktuellen
archäologischen Aktivitäten in Griechenland gelten.
„Liebieghaus Positionen“
3. Februar bis 24. November 2010
Die Vortragsreihe „Liebieghaus Positionen“ befasst sich jedes Mal mit einem
anderen Schwerpunkt rund um das Thema Skulptur. Im vergangenen Jahr lud
das Liebieghaus international renommierte Wissenschaftler ein, über aktuelle
Forschungsarbeiten zu berichten.
Pigalles Kinder. Verwandlungen des Putto
in der französischen Skulptur des 18. Jahrhunderts
Vortrag von Prof. Dr. Hans Körner, Düsseldorf
3. Februar 2010, Vortragssaal
Prof. Dr. Hans Körner von der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf stellte in
seinem Vortrag anlässlich der Ausstellung „Jean-Antoine Houdon. Die sinnliche
Skulptur“ das Thema des Kindes in der Bildhauerkunst in den Vordergrund.
Er verglich Darstellungen von Kinderbildnissen berühmter Bildhauer und lotete
den Begriff von Kindheit in der Kunst aus.
Skulpturen in der Berliner Nationalgalerie.
Das 19. Jahrhundert: Wertung und Umwertung
Vortrag von Prof. Dr. Bernhard Maaz, Dresden
28. April 2010, Vortragssaal
Der Vortrag von Bernhard Maaz, Direktor des Kupferstichkabinetts und der
Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden, widmete sich der Skulptur des 19. Jahrhunderts und den mit ihr verbundenen Sammlungsstrategien am Beispiel der
Nationalgalerie. Er ließ damit die Künstler jener Zeit in Erscheinung treten und
erläuterte auch die damaligen Präsentations- und Wahrnehmungsweisen. Die
Sammlung der Nationalgalerie als größter derartiger Bestand in Deutschland
wurde somit auch zum Paradigma einer Geschmacksgeschichte sowie zum Spiegel
der Skulptur des 19. Jahrhunderts.
Meine Abenteuer in der Archäologie:
Zur Ausstellung „Sahure“ und zu neuesten Forschungsergebnissen
Vortrag (in englischer Sprache) von Dr. Zahi Hawass, Kairo
10. September 2010, Hotel InterContinental Frankfurt
Dr. Zahi Hawass, Generalsekretär der ägyptischen Altertumsverwaltung und
Vizekulturminister Ägyptens, widmete sich in seiner 90-minütigen MultimediaLesung „Meine Abenteuer in der Archäologie“ den Schwerpunkten seiner
beeindruckenden und in der Weltöffentlichkeit sehr bekannten Forschungsarbeit,
darunter den Geheimnissen von Tutanchamun, der Suche nach dem Grab der
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„Liebieghaus Positionen“:
Prof. Dr. Hans Körner
Königin Nofretete, den neuen Erkenntnissen über die Grabmäler im Tal der
Könige und der aufregenden Forschung über die Gräber von Kleopatra und Mark
Anton. Biografische Anekdoten und persönliche Erlebnisse aus vielen Jahren seiner
wissenschaftlichen Aktivitäten rundeten den in englischer Sprache gehaltenen
Vortrag ab.
Die tschechischen Ausgrabungen in Abusir
Vortrag von Prof. Dr. Miroslav Verner, Prag/Kairo
6. Oktober 2010, Vortragssaal
In diesem Vortrag stellte Miroslav Verner, langjähriger Direktor der tschechischen
Grabungen in Abusir, die Ergebnisse der fünfzigjährigen archäologischen Forschungen des Tschechischen Ägyptologischen Instituts der Karlsuniversität Prag
auf dem Pyramidenfeld von Abusir vor. Dieses umfasst unter anderem den Pyramidentempel des Pharao Sahure. Im Vortrag wurden die neuesten Entdeckungen
sowie die modernen Grabungsmethoden des tschechischen Teams beschrieben.
Nofretetes neues Zuhause.
Die Ägyptische Sammlung des Neuen Museums in Berlin
Vortrag von Dr. Friederike Seyfried, Berlin
24. November 2010, Vortragssaal
Am 16. Oktober 2009 wurde das Neue Museum auf der Museumsinsel Berlin
glanzvoll wiedereröffnet. Der Vortrag von Dr. Friederike Seyfried, Direktorin des
Ägyptischen Museums und der Papyrussammlung, gab einen Einblick in das Haus
und in die Aufstellung des Ägyptischen Museums und der Papyrussammlung, die
nach über 70 Jahren wieder in ihr ursprüngliches Domizil zurückgekehrt sind.
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Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Die Abteilung für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Städel Museums und
der Liebieghaus Skulpturensammlung ist die kommunikative Schnittstelle
zwischen den beiden Museen und Teilöffentlichkeiten der Gesellschaft. Sie
bedient alle Kommunikationskanäle, die klassischen Fernseh-, Radio- und
Printmedien ebenso wie neu hinzugekommene Onlinemedien und Web-2.0Plattformen. Über die gezielte Ansprache trägt die Abteilung für Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit maßgeblich dazu bei, die Interessen von Städel Museum und
Liebieghaus Skulpturensammlung darzustellen, über die Ausstellungen, Projekte
und Bildungsinitiativen sowie die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu
informieren und damit das Vertrauen in die Arbeit der Museen zu stärken.
Im Jahr 2010 erfreuten sich das Städel und das Liebieghaus erneut einer hohen
medialen Resonanz. Die Aktivitäten der beiden Häuser zierten mehrere Titelseiten,
unter anderem der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (Guercino-Schenkung) oder
von art – Das Kunstmagazin („Ernst Ludwig Kirchner. Retrospektive“). Ebenso
fanden die Ausstellungen Beachtung in internationalen Medien, unter anderem
in International Herald Tribune, Art News, Burlington Magazine, Neue Zürcher
Zeitung, Der Standard, Die Presse, La Republica und Apollo Magazine. Neben
Pressekonferenz zur Ausstellung
Artikeln in Print- und Onlinemedien gab es eine umfangreiche Berichterstattung
„Die Chronologie der Bilder“
in allen relevanten deutschsprachigen TV-Nachrichten- und -Kultursendungen
wie in Tagesthemen, Hessenschau, Kulturzeit oder Hauptsache Kultur sowie in
den Radioprogrammen des Hessischen Rundfunks, von Deutschlandradio Kultur,
der Deutschen Welle, des Südwestrundfunks u. v. a.
Für die größte Medienaufmerksamkeit sorgten 2010 das Städel-Erweiterungsprojekt, die Ausstellungen „Ernst Ludwig Kirchner. Retrospektive“ im Städel
Museum sowie „Sahure. Tod und Leben eines großen Pharao“ in der Liebieghaus Skulpturensammlung. Die Sahure-Ausstellung fand als publikumsstärkste
Ausstellung in der Geschichte des Liebieghauses nicht nur im Feuilleton,
sondern auch in den Wissenschaftsressorts große Resonanz. So widmete ihr
beispielsweise die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung eine Doppelseite
im Wissenschaftsressort. Die Ausstellung „Botticelli“ war die erfolgreichste
Ausstellung in der Geschichte des Städel Museums. Sie erreichte bereits im
Vorjahr eine außerordentlich große und überaus positive Presseresonanz, die
im Februar 2010 mit der Kommunikation der Erfolgsbilanz der Ausstellung
ihren Abschluss fand. Die Kirchner-Schau erzielte mit zahlreichen Berichten in
der regionalen, überregionalen und internationalen Presse ein sehr erfreuliches
Ergebnis. In Zusammenarbeit mit der Presseabteilung wurde von arte und vom
Hessischen Rundfunk ein 30-minütiger Kirchner-Film produziert, der sich mit dem
Thema der beidseitig bemalten Leinwände im Werk von Kirchner beschäftigte.
Der Film wurde nicht nur auf arte und im Hessischen Rundfunk ausgestrahlt,
sondern auch als DVD vertrieben. Ein zusätzlicher 13-minütiger, von der
Presseabteilung des Städel konzipierter und betreuter Film gab als Bonusmaterial
der DVD Einblick in die Ausstellung im Städel. Mit der Tageszeitung Die Welt
erarbeitete die Presseabteilung zur Kirchner-Ausstellung eine überregionale
vierseitige redaktionelle Beilage. Medien wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung,
die Frankfurter Rundschau, die Bild Zeitung, die Frankfurter Neue Presse u. v. a.
berichteten in einer ganzen Reihe von Artikeln über „Kirchner“ in Frankfurt.
Ebenfalls breite, bis zu Medien wie der Los Angeles Times oder The San Diego
Union-Tribune reichende Resonanz fanden der Fund und die Zuschreibung eines
bislang unbekannten Kirchner-Gemäldes im Städel. Ingesamt wurden von der
Filmdreh mit Barbara Klemm
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Fototermin beim Aufbau der Sahure-Ausstellung
Fotoshooting mit Stiefelträgerin Sonya Kraus
Presseabteilung 2010 für das Städel über 60 und das Liebieghaus 30 Presseinformationen verschickt, zahlreiche Pressekonferenzen veranstaltet und Gespräche
und Interviews initiiert. Eine repräsentative Besucherbefragung im Rahmen
der Botticelli-Ausstellung ergab, dass 64 % der Besucher über redaktionelle
Berichterstattung auf die Ausstellung aufmerksam geworden waren.
Im Kontext der neuen Medien, des Social Networkings und des Web 2.0
kommt dem Bewegtbild in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit eine immer
wichtigere Bedeutung zu. Insgesamt wurden von der Pressabteilung 12 Filme
zu Ausstellungen, Veranstaltungen und Sammlungsneuzugängen sowie zur
Erweiterung des Städel Museums produziert, darunter Filme, in denen Künstler
wie Jonathan Meese, Jörg Sasse oder Armin Boehm ihre Werke aus der Sammlung
des Städel erläutern, oder Filme zu den Ausstellungen „Sahure“, „Ernst Ludwig
Kirchner“ und „Chronologie der Bilder“. Ziel des Städel-Filmprogramms ist
es, die Ausstellungs- und Vermittlungsaktivitäten sowie die Sammlung in
einem zeitgemäßen Medium zu kommunizieren und die betreffenden Inhalte
den unterschiedlichen Besuchergruppen und Medien im Rahmen der neuen
Formate entsprechend zu vermitteln. Um den Bereich Video für die Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit weiter auszubauen, wurde im Oktober 2010 eine neue Stelle
für die Filmredaktion geschaffen. Mit den Filmen konnten via Website, StädelBlog, YouTube-Kanal u. a. zusätzlich neue Zielgruppen erreicht werden. Die hohe
Resonanz der Filme – allein der Ausstellungsfilm zur Botticelli-Ausstellung wurde
auf der Städel-Website 75.000-mal gesehen und von zahlreichen Onlinemedien
übernommen – sowie die vielseitige Nutzung zeigen die Bedeutung des Mediums
Film für die Vermittlungs- und Pressearbeit eines Museums im 21. Jahrhundert.
Einen weiteren Schwerpunkt bildeten die mediale Begleitung der Entwicklung des
Städel-Erweiterungsprojekts – des Baufortschritts, der Finanzierungsmaßnahmen,
der Sammlungszuwächse etc. – sowie der Spendenkampagne „Frankfurt baut das
neue Städel. Bauen Sie mit!“. Vielfältige Veranstaltungen und Spendenaktionen
wurden in Zusammenarbeit mit den Abteilungen Marketing und Fundraising
erfolgreich umgesetzt und der Öffentlichkeit vermittelt. Die seit dem Vorjahr
eingeführte und von der Presseabteilung redaktionell betreute Informations- und
Spendenplattform www.das-neue-staedel.de machte auch 2010 mit über 65 Blogartikeln auf Neuigkeiten und Entwicklungen im Zusammenhang mit der StädelErweiterung aufmerksam.
Pressefotografen beim Richtfest
Die aktive Informationspolitik sowie die gezielte Nutzung unterschiedlichster
Kommunikationsmittel sicherten dem Städel Museum und der Liebieghaus
Skulpturensammlung auch 2010 einen wichtigen Platz in der Medienlandschaft
und Öffentlichkeit.
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Marketing
Die Marketingabteilung des Städel Museums und der Liebieghaus Skulpturensammlung führte die umfangreiche Kommunikationsarbeit der beiden Häuser
auch 2010 erfolgreich fort. Die Botticelli-Ausstellung erreichte in den Monaten
Januar und Februar mit durchschnittlich rund 4.000 Besuchern pro Tag Rekordzahlen. Täglich erforderte das Besuchermanagement den Höchsteinsatz aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und schnelle Reaktionszeiten, um den bestmöglichen Service zu gewährleisten. Die Anstrengungen haben sich gelohnt. Die
gesamte Tourismusbranche in Frankfurt und Umgebung profitierte vom Zustrom
der Ausstellungsbesucher. 67 Prozent der Besucher gaben an, nur wegen der
Ausstellung nach Frankfurt gereist zu sein. Als besondere Anerkennung dafür
wurde das Städel als erstes Museum mit dem 1. Platz des Frankfurter Tourismuspreises ausgezeichnet.
Für die Sommerausstellung „Ernst Ludwig Kirchner. Retrospektive“ konnten
zahlreiche bedeutende Marketingpartner gewonnen werden. Kirchners Darstellung
von Menschen und Mode(trends) seiner Zeit bildete den Ausgangspunkt für die
Kooperation zwischen Peek & Cloppenburg und dem Museum. Das Weltstadthaus
in Frankfurt stellte seine Schaufensterfront auf der Frankfurter Zeil und zentrale
Werbeflächen im Modehaus für die Kirchner-Kampagne zur Verfügung, um die
Ausstellung einem breiten Publikum zu vermitteln. Die Buchhandlung Hugendubel bewarb den Verkauf des Ausstellungskatalogs durch großzügig angelegte
Dekorationsflächen im Kampagnendesign, die Deutsche Bahn bot ein „Kulturticket spezial“ an, und die Tourismus- und Congress GmbH Frankfurt machte
national auf die Ausstellung aufmerksam, indem sie mit der Kirchner-Kampagne
(auf Plakaten und Bussen) in Großstädten auf ein Wochenendspecial hinwies.
Aufgrund dieser vielseitigen Unterstützung konnte die Ausstellung nicht nur in
Frankfurt, sondern auch deutschlandweit bekannt gemacht werden.
Sahure-Kampagne auf den Bussen der VGF –
Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main
Die zielgruppenspezifische Ansprache des Publikums ist im Marketing nicht nur
bei der Entwicklung von Werbekampagnen, sondern auch bei der Organisation von
Veranstaltungen von ausschlaggebender Bedeutung. Für die Zielgruppe junger
Besucher initiierte die Marketingabteilung wieder gemeinsam mit dem Frankfurter
Club „nusoul“ die Veranstaltungsreihe „staedel art music“. Aufgrund der Sanierungsarbeiten im Altbau fand diese erstmals in den leeren Galerieräumen des Städel
Museums statt. Durch die Kooperation mit angesagten Clubbetreibern und die
zielgruppenspezifische Vermittlung der kunsthistorischen Inhalte durch ein junges
Team, das bis Mitternacht für Fragen in der Kirchner-Ausstellung zur Verfügung
stand, gelang es, ein neues Publikum für das Städel Museum zu begeistern. Mit
über 1.300 Gästen zählte der Abend zu den erfolgreichsten Veranstaltungen des
Hauses.
Die Marketingarbeit stand auch 2010 unter dem Stern der großen Spendenkampagne für den Städel-Erweiterungsbau. Von Marketingseite wurden zahlreiche
Partner gewonnen, welche die Idee der „Bürgerkampagne“ für alle sichtbar mit
Leben füllten. Frankfurter Traditionsunternehmen wie das Modehaus August
Pfüller, die Parfümerie Albrecht und das Fachgeschäft Lorey engagierten sich mit
individuellen Aktionen für die Städel-Erweiterung. Die Sachsenhäuser Filialen der
Drogeriekette dm organisierten einen Malwettbewerb für Kinder und spendeten
für jedes Bild einen Betrag für den Museumsneubau. Der renommierte Frankfurter
Golfclub e. V. organisierte ein Benefizturnier und spendete über 12.000 Euro.
Höhepunkt der Marketingaktionen war die neu geschlossene Partnerschaft mit
Erweiterungskampagne in der
Galeria Kaufhof, Frankfurt
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Kirchner-Kampagne in der Buchhandlung Hugendubel
der Galeria Kaufhof Frankfurt. Vier Wochen lang wurde die Städel-Erweiterung
zum zentralen Thema im gesamten Kaufhaus erhoben. Der Kauf von Benefizstiefeln wurde durch die Weltmeisterin im Airbrushen zum persönlichen Unikat.
Die täglich etwa 20.000 Besucher der Galeria wurden mit dem wichtigen Kulturthema der Städel-Erweiterung konfrontiert. Außerdem stellte die Frankfurter
Verkehrsgesellschaft erstmalig in der hochfrequentierten B-Ebene der Hauptwache
Säulen als Werbeflächen zur Verfügung, an denen täglich über 100.000 Menschen
vorbeikommen; Spendernamen machten auf die Vielfältigkeit der Unterstützer in
der Bevölkerung aufmerksam.
Zahlreiche Prominente standen bisher Pate für das Erweiterungsprojekt. Die
Oberbürgermeisterin Petra Roth, die Frankfurter Eintracht, der Pianist Martin
Stadtfeld, der „heute journal“-Sprecher Steffen Seibert und die bekannte Moderatorin Sonya Kraus zeigen sich in gelben Gummistiefeln. Sie setzen damit ein
wichtiges Zeichen in der Öffentlichkeit, um die Bürger zu motivieren, sich für
dieses wichtige kulturelle Projekt zu engagieren. Der Mediawert der Marketingkampagne, der allein auf Partnerschaften beruht, beträgt schätzungsweise über
1,1 Millionen Euro.
Auch im Liebieghaus wurde die intensive Marketingtätigkeit fortgesetzt. Im
Mittelpunkt stand die bedeutende Ägyptenausstellung „Sahure. Tod und Leben
eines großen Pharao“. Durch das beliebte Thema Ägypten und die aufmerksamkeitsstarke Kampagne ließen sich zahlreiche Marketingpartner wie die Deutsche
Bahn, die Frankfurter Rundschau und die Buchhandlung Carolus begeistern, die
Ausstellung medial zu unterstützen. Eine Besucherbefragung im Liebieghaus ergab,
dass nicht nur neue Besucher hinzugewonnen werden konnten (38% der Besucher
kamen aufgrund der Sahure-Ausstellung das erste Mal ins Liebieghaus), sondern
auch immer mehr Menschen das Liebieghaus häufiger im Jahr besuchen (35%
der Befragten haben das Liebieghaus dreimal und öfter im Jahr besucht). Die
Besucherbindung konnte also 2010 weiter gesteigert werden.
Im Internet und im Bereich Social Media konnte das Städel Museum seine
führende Rolle innerhalb des Kultursektors weiter ausbauen. Dies machen nicht
zuletzt die zahlreichen Einladungen zu Vorträgen über das Thema Web 2.0 auf
einschlägigen Tagungen und Kongressen deutlich. Die Aktivitäten auf den
Social-Media-Plattformen wie Facebook, Twitter, Flickr, YouTube etc. erfreuen
sich einer wachsenden Fangemeinde. Trotz temporärer Schließzeiten des Hauses
im Jahr 2010 konnte das Städel die Zahl seiner Websitebesucher um 29% steigern.
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Sponsoring
Die Sponsoringabteilung von Städel Museum und Liebieghaus Skulpturensammlung spricht Entscheidungsträger aus Wirtschaft, privaten und öffentlichen
Organisationen sowie Stiftungen an und übernimmt die laufende Kommunikation
und Pflege der Kontakte mit diesen. Neben der Betreuung bestehender Förderer
gilt es, interessierte Bürger, Stiftungen und Unternehmen – lokal, national wie
international – für eine ideelle und insbesondere finanzielle Unterstützung von
Projekten zu gewinnen. Das facettenreiche Spektrum an Projekten mithilfe des
Engagements von Partnern und Förderern zu realisieren prägt dabei das Selbstverständnis: Erst durch diese zusätzliche Unterstützung können beide Häuser ihren
Kernaufgaben – Sammeln, Bewahren, Forschen und Vermitteln – in der angestrebten Qualität gerecht werden, große Ausstellungsvorhaben von internationaler
Strahlkraft wie auch kleinere Ausstellungsreihen realisieren und Symposien, Vortragsreihen, Musikveranstaltungen, Publikationen oder Bildungsprogramme umsetzen. Darüber hinaus ist die Unterstützung Dritter bei der Renovierung von
Sammlungsflächen, der Restaurierung zentraler Kunstwerke, der Realisierung
von Forschungsvorhaben oder Neuerwerbungen für die Weiterentwicklung der
Sammlungen unerlässlich.
Die Förderung im Rahmen langfristiger Partnerschaften garantiert beiden Museen
Planungssicherheit und Kontinuität. Im Jahr 2010 konnten als neue Partner aus
der Wirtschaft die PPI AG und die SAP AG für ein mehrjähriges, nachhaltiges
Engagement gewonnen werden. Die Škoda Auto Deutschland GmbH hat ihre
Förderaktivitäten als Mobilitätspartner von Städel und Liebieghaus ausgeweitet.
Das InterContinental Frankfurt unterstützt neben der Liebieghaus Skulpturensammlung nun auch das Städel Museum als Hotelpartner.
Corporate-Partner-Event
im Liebieghaus
Das finanzielle Engagement von Sponsoringpartnern ist vor allem für die Realisierung vielschichtiger Ausstellungsprojekte bedeutend. Die öffentliche Resonanz auf
die Themenausstellungen beider Häuser ist – regional, überregional und international – enorm. Dank der breiten Anerkennung und Ausstrahlung bieten Städel
und Liebieghaus einzigartige und lebendige Plattformen für einen kreativen Austausch auf allen Ebenen der Gesellschaft und Wirtschaft. Auf dieser Grundlage
entwickelt die Sponsoringabteilung mit den Förderern exklusive Veranstaltungen
und gestaltet ein eng an der Projektthematik orientiertes Begleitprogramm für
die Zielgruppen des Förderers. Weitreichende Marketing- und Öffentlichkeitskampagnen der Institutionen gewährleisten die Visibilität des Sponsors und seines
Engagements.
Im Sinn der internationalen Präsenz verfolgen beide Häuser Kooperationen mit
Interesseneinrichtungen und Unternehmen anderer Länder. Zu „Botticelli“
konnten so die Italienische Zentrale für Tourismus ENIT und das Italienische
Kulturinstitut Frankfurt am Main für eine Zusammenarbeit mit dem Städel
gewonnen werden. Im Rahmen der „Sahure“-Ausstellung unterstützten Misr
Travel, Egypt Air und das InterContinental die Liebieghaus Skulpturensammlung.
Bedeutende Unterstützung im Ausstellungsbereich erfuhr das Städel Museum 2010
auch durch die Gemeinnützige Kulturfonds Frankfurt RheinMain GmbH bei der
Ernst-Ludwig-Kirchner-Retrospektive, die im Rahmen des Kulturfonds-Projekts
„Phänomen Expressionismus“ realisiert wurde. Auch die für Herbst 2011 in dieser
Reihe geplante Schau „Beckmann & Amerika“ wird durch den Kulturfonds
federführend mit ermöglicht.
Empfang im Städel
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Abendlicher Empfang
vor dem Städel Museum
Um der grundlegenden musealen Aufgabe gerecht zu werden, sind Restaurierungen
einzelner Gemälde, Plastiken und Skulpturen unumgänglich. Die fördernde Begleitung
notwendiger Restaurierungsprojekte durch Stiftungen und Unternehmen wie auch
durch private Paten trägt dazu bei, den Erhalt der kostbaren Museumsbestände zu
sichern. Zu den spektakulärsten Projekten 2010/11 zählt ein doppelseitiges Gemälde des
„Brücke“-Künstlers Ernst Ludwig Kirchner, das gegenwärtig mit Unterstützung des
„Bank of America Merrill Lynch Art Conservation Programme“ restauriert und
nach Abschluss der Konservierungs- und Restaurierungsarbeiten im Sammlungsbereich der Moderne präsentiert werden wird.
Das Engagement von Stiftungen ist für das Städel Museum und die Liebieghaus
Skulpturensammlung als Orte der Forschung und wissenschaftlichen Auseinandersetzung von zentraler Bedeutung. So wurden die Liebieghaus-Ausstellungen
„Jean-Antoine Houdon. Die sinnliche Skulptur“ und „Sahure. Tod und Leben
eines großen Pharao“ federführend von der Hessischen Kulturstiftung, der Ernst
von Siemens Kunststiftung und der Dr. Marschner Stiftung gefördert. Ferner
ermöglichte die Alexander und Jutta Rasor-Stiftung das 2010 aus Anlass des
400. Todestages von Adam Elsheimer vom Städel Museum ausgerichtete JohannDavid-Passavant-Kolloquium. Mit einer Förderung im Rahmen der Initiative
„eXperimente“ unterstützte die Aventis Foundation den Blog zur Erweiterung
des Städel Museums.
Workshop Sommerakademie 2010,
Modul Bewerbungstraining
Auch im Auf- und Ausbau des vielfältigen Bildungs- und Vermittlungsprogramms
ist das Engagement von Stiftungen und Unternehmen unentbehrlich: Während die
Art Mentor Foundation Lucerne das Vermittlungsprogramm zur Ernst-LudwigKirchner-Retrospektive fördernd begleitete, unterstützte die Fazit-Stiftung Städel
und Liebieghaus regelmäßig bei der Produktion eigens konzipierter Audioführungen
zu Sonderausstellungen. Partnerschaften mit der Hardtberg-Stiftung, der PwCStiftung (Projekt „Jungs!“), der EKHN-Stiftung („Kunst und Religion“), der
ProRegion Flughafen-Stiftung zur Förderung der beruflichen Bildung („Extern
für den Beruf“) und der Fraport AG (gemeinsames Ferienprogramm von Städel,
Liebieghaus und Schirn) tragen dazu bei, Kontinuität im Bereich der Bildungsinitiativen zu gewährleisten. Auch die Sommerakademie zur Berufsorientierung
von Jugendlichen konnte 2010 dank der Unterstützung von Partnern auf Unternehmens- und Stiftungsseite wie der DWS Investment GmbH, der Carls Stiftung,
der Fraport AG und der Accenture GmbH erneut stattfinden.
Das 2010 erneut starke Interesse am Programm- und Vermittlungsangebot von
Städel Museum und Liebieghaus Skulpturensammlung sowie die kontinuierliche
Unterstützung der Arbeit beider Häuser sind Beweis dafür, dass die Förderung von
Kunst, Kultur und kultureller Bildung immer auch eine Investition in die Gesellschaft ist – und als solche verstanden wird. Nicht nur im Ausstellungs-, sondern
auch im Forschungs-, Bildungs- und Vermittlungsbereich haben Unternehmen und
Stiftungen Projekte ermöglicht, die eine langfristige und nachhaltige Wirkung
entfalten. Als fördernde Säulen des institutionellen Wirkens und Auftretens von
Städel und Liebieghaus werden sie auch künftig sicherstellen, dass die von den
beiden Häusern geplanten Projekte realisiert werden können.
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Städelscher Museums-Verein e. V. und Städelclub
Seit 1899 fördert der Städelsche Museums-Verein die Museumsarbeit und führt in
Frankfurt die lange Tradition des bürgerlichen Mäzenatentums fort. Heute engagieren sich 6.400 Kunstfreunde im Verein: Bürger aus der Region, Unternehmen sowie
Vertreter aus Wirtschaft, Kultur und Medien. Als Freundeskreis von Städel Museum
und Liebieghaus Skulpturensammlung gilt das Engagement des Vereins der finanziellen und ideellen Unterstützung beider Museen.
Gedacht werden soll an dieser Stelle der im April 2010 in ihrem 83. Lebensjahr
verstorbenen großen Mäzenin Fern Achterath. Sie war seit 1978 bis zu ihrem Tod
Mitglied im Vorstand, hat sich für „ihren“ Verein mit großem Engagement eingesetzt und damit die unvergessene Arbeit ihres Ehemannes, des langjährigen Vereinsvorsitzenden und posthum zum Ehrenvorsitzenden ernannten Dr. Helmut
Achterath, fortgeführt.
Dank gebührt außerdem allen Mitgliedern, die sich durch ihre Spenden, Aktivitäten
und als Benefiz- oder Firmenmitglied für die Städel-Erweiterung engagiert haben.
Die Mitglieder des Städelkomitees 21. Jahrhundert sind: Dr. Stella Ahlers,
Maria-Theresia Artmann, Max Michael Baum, Oliver Bialowons, Robert und
Jantien Bierich, Dr. Heinrich Binder, Dorothee Blessing, Kilian Bumiller, Nicolai
und Stephanie Burkart, Jürgen H. Conzelmann, Andrea Dibelius, Prof. Dr.
Andreas R. Dombret, Dr. Andreas Fabritius, Nicole Faktor, Ernst Faßbender,
Ursula Felten, Leonhard Fischer, Katherine Fürstenberg-Raettig, Thomas Haas,
Susanne Heuer, Andraes und Martina Hübner, Christopher und Stefanie von
Hugo, Dr. Matthias Jaletzke und Sybille Rapp-Jaletzke, Dr. Thomas Jetter,
Dr. Ingo und Dr. Maria Lucia Klöcker, Stefan Krause, Ingo Krauss, Dr. Nicola
Leibinger-Kammüller, Hubertus Krossa, Dr. Josef Lindenberger, Ann-Kathrin
Linsenhoff, Michael Loulakis, Sylvia von Metzler, Dr. Hans-Jürgen Reichardt,
Hans und Lisa Reuff urth, Dr. Dirk Schmalenbach, Prof. Dr. Gerhard und
Christine Schmidt, Joachim Spill, Heiner Thorborg, Dr. Heike Wagner und
Dr. Eberhard Weiershäuser.
William N. Copley,
National Geographic, 1959
Der Städelsche Museums-Verein kann auf ein interessantes und ereignisreiches
Jahr zurückblicken.
Ankäufe
Die anhaltende ideelle und finanzielle Unterstützung der Mitglieder ist für die
Arbeit des Museumsvereins außerordentlich wichtig. Dank der Mitgliedsbeiträge
und Spenden konnten bedeutende Kunstwerke für die Sammlungen erworben
werden. Darunter eine Johannes-Schüssel (Nachfolge Niclaus Gerhaert) für das
Liebieghaus, die zu den wichtigsten Stücken österreichischer Bildhauerkunst ihrer
Zeit zählt. Sie stellt für die im kommenden Jahr stattfindende Niclaus-GerhaertAusstellung eine überaus glückliche Ergänzung dar.
Mit der außerordentlich großzügigen Unterstützung der Mitglieder des Städelkomitees 21. Jahrhundert wird der Sammlungsbereich zeitgenössischer Kunst
weiter ausgebaut. Das Spektrum der Erwerbungen reicht von frühen abstraktgeometrischen Tendenzen der europäischen Nachkriegskunst zuzuordnenden
Werken bis zu Beispielen erweiterter Bildkonzepte zeitgenössischer Malerei.
Marwan, Ohne Titel, 1966
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Raymond Hains,
Coup de Pied, 1960
Der Städelsche Museums-Verein e. V. und das Städelkomitee 21. Jahrhundert haben 2010 folgende
Werke erworben bzw. durch Schenkungen für das Städel oder das Liebieghaus erhalten:
Gemälde und Werke
in anderen Techniken
William N. Copley, National
Geographic, 1959, Öl auf Leinwand und
Sicherheitsnadel
Adolf Fleischmann, Composition # 81:
Lyric-dramatic composition, 1956,
Öl auf Leinwand, erworben aus Mitteln
des Städelkomitees 21. Jahrhundert
Bernard Frize, 43% vrai, 46% faux,
2001, Acryl und Harz auf Leinwand,
erworben aus Mitteln des Städelkomitees
21. Jahrhundert
Bernard Frize, ST 77, 1977, Acryl
und Harz auf Leinwand, erworben aus
Mitteln des Städelkomitees
21. Jahrhundert
Tamara Grcic, Falten, N.Y.C.,
1997, C-Print/Dibond, Eigentum
des Städelschen Museums-Vereins
e. V., erworben aus Mitteln des
Städelkomitees 21. Jahrhundert
Raymond Hains, Coup de Pied,
1960, Plakat gerissen, aufgezogen auf
Leinwand, erworben aus Mitteln des
Städelkomitees 21. Jahrhundert
Peter Kogler, O. T., 1987, Siebdruck/
Acryl auf Leinwand, Eigentum
des Städelschen Museums-Vereins
e. V., erworben aus Mitteln des
Städelkomitees 21. Jahrhundert
François Morellet, Peinture
(N° 55003), 1955, Öl auf Leinwand,
erworben aus Mitteln des Städelkomitees 21. Jahrhundert
Ad Reinhardt, Green-Violet Center,
1943, Öl auf Leinwand, erworben aus
Mitteln des Städelkomitees 21. Jahrhundert
Dirk Skreber, O. T. (Überschwemmung),
2000, Öl und Klebeband auf Leinwand,
erworben aus Mitteln des Städelkomitees
21. Jahrhundert
Marwan, Ohne Titel, 1966,
Öl auf Leinwand, Eigentum des
Städelschen Museums-Vereins
e. V., erworben aus Mitteln des
Städelkomitees 21. Jahrhundert
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Marc Quinn, Six Moments of Sunrise on the Ganges Delta, 2008
Zeichnungen
Druckgraphiken
Heinz Battke, Selbstbildnis/Bildnis
B (I), 1946, Bleistift auf Ingres-Papier,
Schenkung von Antje Forkardt
Johnny Friedländer, Composition II,
1960, Farbradierung, Schenkung von
Antje Forkardt
Heinz Battke, Palmarum, 1954,
Bleistift auf Velin, Schenkung von
Antje Forkardt
Horst Janssen, Unnütze Spiele, 1958,
Radierung, 20 Exemplare, Schenkung
von Antje Forkardt
Siegfried Klapper, Ruinenstück,
1965, Tempera, Schenkung von Antje
Forkardt
Horst Janssen, Schluck auf Darmstadt
am 26.2.66, 1966, Lithographie,
Schenkung von Antje Forkardt
Siegfried Klapper, Bergstadt mit
Wolken, 1965/66, Bleistift, Schenkung
von Antje Forkardt
Horst Janssen, Selbst singend 25.3.65,
1965, Lithographie, Schenkung von
Antje Forkardt
Peter Sorge, Peep-Show II, 1977,
Bleistift, Farbstift auf Karton,
Schenkung von Dr. Peter Neubronner
Horst Janssen, Josefine, 1964,
Radierung, Schenkung von Antje
Forkardt
Peter Sorge, Nichts gegen Max,
1983/84, Triptychon, Bleistift und
Farbstift auf Karton, Schenkung von
Dr. Peter Neubronner
Horst Janssen, Gespräch über
Aquatinta, 1964, Radierung,
Schenkung von Antje Forkardt
Louis-Adolphe Soutter, Pommes,
1923–1930, Chinatusche auf Velin
Horst Janssen, Laatzen-Tänzchen,
1966, Lithographie, Schenkung
von Antje Forkardt
Horst Janssen, 2 Bauchredner für
Hermann Laatzen, 1966, Lithographie,
Schenkung von
Antje Forkardt
Horst Janssen, Plakat mit Einladungen
zur Buchausstellung und Buchpremiere
„Ergo“, 1980, Offset auf Bütten,
Schenkung von Antje Forkardt
Max Peiffer Watenphul,
Blumenstrauß, 1966, Farblithographie,
Schenkung von Antje Forkardt
Arthur Luiz Piza, Universe organique,
1965, Farbradierung mit Prägedruck
auf Velin, Schenkung von Antje
Forkardt
Arthur Luiz Piza, Ohne Titel, zwei
Farbradierungen mit Prägedruck auf
Velin, Schenkung von Antje Forkardt
Marc Quinn, Six Moments of Sunrise
on the Ganges Delta, 2008, sechs
Farbradierungen
Skulptur
Nachfolge des Niclaus Gerhaert
von Leyden, Johannes-Schüssel, um
1480/90, Walnussholz, Reste alter
Fassung
Horst Janssen, Kunstverein Rheinlande und Westfalen Düsseldorf, 1966,
Ausstellungsplakat, Offset auf Bütten,
Schenkung von Antje Forkardt
Nachfolge des Niclaus Gerhaert von
Leyden, Johannes-Schüssel, um 1480/90
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Ägyptenreise
Das Programmangebot
Das vielfältige Veranstaltungsangebot des Städelschen Museums-Vereins und
Städelclubs bietet den Freunden immer wieder neue Perspektiven auf die Sammlung und triff t auf dementsprechend große Resonanz. Neben dem umfangreichen
Programm von Exklusivführungen und Veranstaltungen im Städel Museum und
Liebieghaus war der Members’ Day zur großen Kirchner-Retrospektive eine ganz
besondere Möglichkeit, diese zentrale Ausstellung exklusiv zu besuchen. Die
diesjährige Mitgliederversammlung fand wegen der Bauarbeiten in der Johann
Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt, Campus West, statt.
Mit dem Museums-Verein auf Reisen zu gehen ist immer ein ganz besonderes
Erlebnis: Im Sommer 2010 standen Besuche der traditionellen Universitätsstadt
Oxford sowie der Kulturstädte Leipzig und Halle auf dem Programm. Die
Ausstellung „Das schönste Museum der Welt“ im Museum Folkwang, mit dem
eindrucksvollen Neubau von David Chipperfield, war Ziel einer Tagesexkursion
nach Essen. Eine exklusive Kunsttour erlebte ein kleiner Mitgliederkreis im
Oktober: Gemeinsam mit der Vorsitzenden Sylvia von Metzler und Direktor Max
Hollein war der Verein in das Guggenheim Museum in Spanien zur Ausstellungseröffnung „Das Goldene Zeitalter. Holländische und flämische Meisterwerke aus
dem Städel Museum“ eingeladen. Im Herbst führte eine Reise in die Metropole
Kairo mit den beeindruckenden Schätzen des Ägyptischen Museums und anderen
Meisterwerken altägyptischer und islamischer Architektur und Kunst sowie zur
großartigen Pyramidenanlage des Pharao Sahure. Zum Abschluss des Jahres bot
eine Kunstfahrt in das vorweihnachtliche Freiburg den Teilnehmern die Möglichkeit, das neue Augustinermuseum zu besuchen.
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Das vielfältige Programm trägt erheblich dazu bei, dass der Kreis an Kunstfreunden
ständig wächst. Besonderer Dank gilt den ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern an der Informationsstelle im Museum. Durch ihre tatkräftige
Unterstützung konnten zahlreiche neue Mitglieder gewonnen werden.
(v. l. n. r.) Ashmolean Museum, Oxford;
Guggenheim Museum Bilbao;
Junge Freunde für die Kunst
Der Städelclub erfreut sich mit seinem Programm für rund 600 junge Kunstfreunde zunehmender Beliebtheit. Die Clubveranstaltungen sind ein Treffpunkt für alle,
die Interesse an neuen Themen und besonderen Inhalten haben und mehr über
Kunst erfahren möchten. Die zahlreichen Angebote mit exklusiven Führungen,
organisierten Ausstellungsbesuchen, Gesprächen mit Künstlern und Galeristen und
viele Kunstevents sorgen stets für interessanten Gesprächsstoff. Unter den jungen
Kunstfreunden aus verschiedenen Berufsfeldern findet ein reger Austausch statt.
Die Mitglieder profitieren von aufschlussreichen Informationen über die Kunstszene, dem Networking mit Freunden und Kollegen sowie neuen Kontakten.
Hinter die Kulissen konnten die Mitglieder bei einem Besuch des Auktionshauses
Arnold oder bei einem Gespräch mit der Galeristin Ulrike Adler blicken.
Seit 2009 zählt die „Kunstpause für Mamas“ zu einem festen Bestandteil des
Clubangebots. Regelmäßig finden zweimal im Monat thematische Führungen
statt, bei denen man viel über Kunst erfahren, sich mit anderen austauschen und
sein Baby einfach mitbringen kann. Für einen ruhigen Ort zum Stillen und einen
Platz für den Kinderwagen ist gesorgt.
Das Format „Städelclub 20up“ spricht mit seinem speziellen Programm Mitglieder
zwischen 20 und 30 Jahren an und ergänzt somit das Angebot des Städelclubs für
die Vertreter dieser Altersgruppe. Dank der Unterstützung der Stiftung Polytechnische Gesellschaft konnte 2010 auch dieses neue Format weiter ausgebaut werden.
Es ist ein aktiver Kreis junger Kunstfreunde entstanden, der kontinuierlich wächst
und die Kommunikation unter den Mitgliedern zwischen 20 und 30 Jahren
fördert. Ein Studententeam konzipiert, organisiert und betreut das Angebot für
Gleichaltrige mit großer Begeisterung und Erfolg. Die Führungen sind dialogisch
aufgebaut; es kann gefragt und diskutiert werden, wodurch stets ein lebhafter
Austausch entsteht.
Neben Führungen durch die verschiedenen Ausstellungen des Städel Museums
besuchte der „Städelclub 20up“ weitere Ausstellungen in Frankfurt und Umgebung. Neben den zahlreichen Ausstellungsbesuchen boten in den Sommermonaten
zwei Stadtrundgänge durch Frankfurt ein abwechslungsreiches Highlight. Ein
besonderer Erfolg war der Atelierbesuch bei dem Künstler Tobias Rehberger.
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Veranstaltung des Museumsvereins zur
Städel-Erweiterung: (v. l. n. r.) Kai Otto,
Dr. Martin Engler, Sylvia von Metzler,
Max Hollein, Steffen Seibert; Städelclub20up-Team auf der Art Cologne
Kunst aus der Sicht des Künstlers zu betrachten bedeutete eine neue Erfahrung
für die Teilnehmer, was sich in einem lebhaften Gespräch mit dem Künstler
widerspiegelte.
Im Oktober 2010 fand die erste Kunsttour statt. Unter dem Titel „Kunsttour nach
Berlin – Sammlungen im Visier“ erwartete die Teilnehmer eine zweitägige Reise
nach Berlin, die ganz im Zeichen privater Sammlungen zeitgenössischer Kunst
stand. Der Besuch der Sammlung Hoffmann und der Sammlung Boros sowie der
Ausstellung „Die Sammlungen. The Collections. Les Collections“ im Hamburger
Bahnhof gab den Teilnehmern einen Überblick aktueller Positionen zeitgenössischer Kunst. Ein gemeinsamer Spaziergang durch Berlin und das spontane
gemeinsame Abendprogramm rundeten die Reise ab. Auch in Frankfurt wurde das
Thema der privaten Sammlungen aufgegriffen. Durch den Besuch der DekaBank
Kunstsammlung des 21. Jahrhunderts wurde den Mitgliedern ein Einblick in eine
Sammlung gewährt, die nicht nur repräsentative Bedürfnisse erfüllt, sondern auch
als wichtiger Bestandteil der Unternehmenskultur für das gesellschaftliche
Engagement der Bank steht.
Das gemeinsame Ausgehen nach den Veranstaltungen ist zu einem festen Bestandteil des Programms geworden und fördert die Kommunikation unter den Mitgliedern sowie mit dem Team. Vorschläge und Anregungen können umgesetzt, die
Programminhalte speziell auf die Mitglieder abgestimmt werden. Die Mitglieder
können neue Kontakte knüpfen, denn viele nutzen die Möglichkeit, sich über das
gemeinsame Kunsterlebnis kennenzulernen und Kunst in der Gruppe zu erleben.
Junge Kunstfreunde gibt es in vielen Städten. Regelmäßige Treffen und gemeinsame Aktivitäten bietet die bundesweite Initiative „Junge Freunde Kunstmuseen. Die
Bundesinitiative“. Deren Ende 2010 erschienene Publikation „So macht man sich
junge Freunde“ stellt am Beispiel von 18 Städten Vereine mit unterschiedlichen
Konzepten, Strukturen und Strategien vor. Mit dieser Publikation soll das Interesse
am Engagement für die Initiative geweckt werden. Seit deren Bestehen werden
kontinuierlich neue Freundeskreise gegründet. Gute Vernetzung und gegenseitige
Unterstützung tragen zur Optimierung der Freundesvereine für junge Menschen
in den einzelnen Städten bei.
Im KinderKunstKlub von Städel, Schirn und Liebieghaus sind über 300 Kids
aktiv. Kinder und Jugendliche von 6 bis 13 Jahren erhalten die Möglichkeit,
Museen, Ausstellungen und die eigenen künstlerischen Fähigkeiten zu entdecken,
hinter die Kulissen der drei Häuser zu schauen und eigene Kunstprojekte zu
realisieren.
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Organisation
Vorstand
Sylvia von Metzler, Vorsitzende
Priv.-Doz. Dr. Andreas Schmidt-Matthiesen,
stellvertretender Vorsitzender
Dr. Gerhard Hess, stellvertretender
Vorsitzender
Fern Achterath († 28. April 2010)
Pirkko Ackermann
Martin Blessing
Leonhard Fischer
Dr. Andreas Hansert
Prof. Dr. Hans-Jürgen Hellwig
Dr. Stephan Hutter
Bettina Mäckler
Justus Mische
Dr. Stefan Schminck
Steffen Seibert
Mitglieder des Vorstandes kraft Amtes
Prof. Dr. h. c. mult. Nikolaus Schweickart,
Vorsitzender der Administration
des Städel Museums
Max Hollein, Direktor des Städel Museums
und der Liebieghaus Skulpturensammlung
Geschäftsstelle
Andrea Bergmann
Brigitte Bock
Dr. Melanie Damm
Harald Görtz
Horst Thiel
Mitglieder des Städelkomitees
21. Jahrhundert / Staedel Committee
of the 21st Century
Dr. Stella Ahlers
Maria-Theresia Artmann
Max Michael Baum
Oliver Bialowons
Jantien Bierich
Robert Bierich
Dr. Heinrich Binder
Dorothee Blessing
Nicolai und Stephanie Burkart
Jürgen H. Conzelmann
Andrea Dibelius
Prof. Dr. Andreas R. Dombret
Prof. Dr. Andreas Fabritius und
Chiara Zilioli-Fabritius
Nicole Faktor
Ernst Faßbender
Ursula Felten
Leonhard Fischer
Katherine Fürstenberg-Raettig
Thomas Haas
Susanne Heuer
Andreas und Martina Hübner
Christopher und Stefanie von Hugo
Dr. Matthias Jaletzke und
Sybille Rapp-Jaletzke
Dr. Thomas Jetter
Dr. Ingo und Dr. Maria Lucia Klöcker
Stefan Krause
Ingo Krauss
Dr. Nicola Leibinger-Kammüller
Dr. Josef Lindenberger
Ann-Kathrin Linsenhoff
Michael Loulakis
Sylvia von Metzler
Dr. Hans-Jürgen Reichardt
Hans und Lisa Reuff urth
Dr. Dirk Schmalenbach
Prof. Dr. Gerhard und Christine Schmidt
Joachim Spill
H. und A. Thorborg
Dr. Heike Wagner
Dr. Eberhard Weiershäuser
Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter an der
Informationsstelle im Foyer
des Städel Museums
Eva Anton
Angela Braster
Susanne Bußmann
Gisela Christopher
Rudi Erbrecht
Hilke Franzenburg
Gertrud Gerteis
Sigrid Hartung
Anita Herbst
Walter Klemm
Christel Klose
Bärbel Lutz-Saal
Ingrid Malhotra
Brigitte Meyer-Lüerßen
Constantin Paquet
Edith Peters
Petra Peters-Becker
Ilse Roderer
Waltraud Rühl-Lamm
Sylvia Schlüter
Irene Schwenkreis
Doris Seesemann
Elfi Stettenheimer
Ursula Tonnemacher
Marion von Burkersroda
Barbara Wolf
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Partner
Städel Museum
Liebieghaus Skulpturensammlung
Exclusive Partner des Städel Museums
Bank Julius Bär Europe AG
Shearman & Sterling LLP
Corporate Partner und Förderer
der Liebieghaus Skulpturensammlung
Förderstiftung Liebieghaus
InterContinental Frankfurt
Hogan Lovells
Corporate Partner des Städel Museums
Aventis Foundation
InterContinental Frankfurt*
KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft
PPI AG*
TPG Capital
Projekte des Städel wurden 2010 unterstützt von
Accenture GmbH
Alnatura Produktions- und Handels GmbH
Altana AG
Art Mentor Foundation Lucerne
Aventis Foundation
Bank of America Merrill Lynch
Bankhaus Metzler
Carls Stiftung
Commerzbank-Stiftung
Dagmar Westberg und Dagmar-Westberg-Stiftung
Deutsche Bahn
DWS Investment GmbH
EKHN-Stiftung
Evonik Industries AG
FAZIT-Stiftung
Frankfurter Neue Presse
HA Hessen Agentur GmbH
Heinz und Gisela Friederichs Stiftung
Italienische Zentrale für Tourismus ENIT
Karg-Stiftung
Kulturfonds Frankfurt RheinMain
Kulturstiftung der Länder
Landesbank Hessen-Thüringen
Ludwig-Pfungst-Museums-Stiftung
ProRegion Flughafen-Stiftung
Rasor Stiftung
Roman Norbert Ketterer Stiftung
Schering Stiftung
Städelkomitee 21. Jahrhundert
Städelscher Museums-Verein e. V.
Stiftung Gabriele Busch-Hauck
Tourismus+Congress GmbH Frankfurt am Main
Weleda AG
Projekte des Liebieghauses
wurden 2010 unterstützt von
Accenture GmbH
Agglomération Monpellier
Bank of America Merrill Lynch
Carls Stiftung
Deutsche Bahn
Dr. Marschner Stiftung
DWS Investment GmbH
Egypt Air
Ernst von Siemens Kunststiftung
Hessische Kulturstiftung
InterContinental Frankfurt
Marga und Kurt Möllgaard Stiftung
La Maison du Pain
Škoda Auto Deutschland GmbH
Teehaus Ronnefeldt
Städel Museum, Liebieghaus Skulpturensammlung
und Schirn Kunsthalle Frankfurt
Allianz Global Investors
Bank of America Merrill Lynch
Crespo Foundation (bis Ende März 2010)
Ernst & Young
Fraport AG
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Hardtberg Stiftung
Mayer Brown LLP
PwC-Stiftung Jugend – Bildung – Kultur
SAP*
Škoda Auto Deutschland GmbH*
Stadt Frankfurt am Main
Zumtobel
* 2010 neu hinzugekommen
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Personal
Administration
Prof. Dr. h. c. mult. Nikolaus Schweickart, Vorsitzender
Bernd Knobloch
Hilmar Kopper
Marija Korsch
Dr. Kersten von Schenck
Kuratorium
Prof. Dr. Carl-Heinz Heuer, Vorsitzender
Dr. Werner Brandt
Dr. Michael Endres
Dr. Reto Francioni
Katherine Fürstenberg-Raettig
Dr. Helga Haub
Dr. Ingrid Hengster
Dr. Tessen von Heydebreck
Philip Holzer
Dr. Jochen Hückmann
Johannes P. Huth
Dr. Heribert Johann
Wolfgang Kirsch
Moritz Landgraf von Hessen
Frank Mattern
Wolfgang Marzin
Prof. Dr. Rolf Nonnenmacher
Albrecht P. Pfister
Prof. Dr. Klaus Ring
Aby J. Rosen
Christiane zu Salm
Dr. Stefan Schulte
Steffen Seibert
Jerry I. Speyer
Christian Strenger
Prof. Dr. Norbert Winkeljohann
Direktion
Max Hollein, Direktor
Heinz-Jürgen Bokler, Stellvertreter –
Kaufmännische und personelle Angelegenheiten
Prof. Dr. Jochen Sander, Stellvertreter –
Wissenschaftliche Angelegenheiten
Hanna Alsen (bis 28.02.2010), Assistentin des Direktors
Jutta Pfister, Assistentin des Direktors
Katharina Simon (ab 01.03.2010), Referentin des Direktors
Gemäldegalerie
Dr. Martin Engler, Leiter Kunst nach 1945
Dr. Felix Krämer, Leiter Gemälde- und Skulpturensammlung
19. Jahrhundert und klassische Moderne
Dr. Eva Mongi-Vollmer, Kuratorin für Sonderprojekte
Prof. Dr. Jochen Sander, Leiter holländische,
fl ämische und deutsche Gemälde vor 1800
Dr. Andreas Schumacher (bis 31.03.2010),
Leiter Gemälde romanische Schulen vor 1800
Nicole Roth, Provenienzforschung
Dr. Nicole Brandmüller (bis 31.05.2010), Gabriel Dette (bis
31.07.2010), Dr. Bastian Eclercy (bis 28.02.2010), Tanja Zocher
(bis 28.02.2010), Dr. des. Nerina Santorius, Almut PollmerSchmidt (ab 07.06.2010), Carolin Köchling (ab 01.03.2010)
Graphische Sammlung
Dr. Jutta Schütt, Leiterin Graphische Sammlung ab 1750,
19. und 20. Jahrhundert
Dr. Martin Sonnabend, Leiter Graphische Sammlung bis 1750
Michael Kolod, Cordula Fröhlich (bis 14.08.2010), Maj-Lena
Braun (ab 13.08.2010), Karoline Feulner (ab 25.05.2010)
Marianne von Mannstein, freie wissenschaftliche Mitarbeiterin
Liebieghaus Skulpturensammlung
Prof. Dr. Vinzenz Brinkmann, Leiter ägyptische, griechische und
römische Antike sowie ostasiatische Plastik
Dr. Mareike Bückling, Leiterin Skulpturen Renaissance bis Klassizismus
Dr. Stefan Roller, Leiter Skulpturen Mittelalter
Eva Maria Breisig
Restaurierung
Stephan Knobloch, Leiter der Werkstatt für Gemälderestaurierung
Christiane Haeseler, freie Gemälderestauratorin
Beatrix Loew, freie Gemälderestauratorin
Aimée Ducey-Gessner (ab 01.10.2010), freie Gemälderestauratorin
Ruth Schmutzler, Leiterin der Werkstatt für Graphikrestaurierung
Harald Theiss, Skulpturenrestaurator
Annette Fritsch, Gemälderestauratorin
Ausstellungsdienst
Katja Hilbig-Bergmann, Leiterin Sonderausstellungen
Sven Lubinus, stellvertretender Leiter Sonderausstellungen
Doris Prade, Ute Wenzel-Förster, Sandra König (ab 06.04.2010)
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Bibliothek
Elena Ganzlin, Michael Mohr, Barbara Noeske-Winter
Bildung und Vermittlung
Dr. Chantal Eschenfelder, Leiterin Bildung und Vermittlung
Céline Mülich, Kirsten Herrmann (ab 01.05.2010), Alexandra
Kubalka (bis 31.08.2010), Anne Sulzbach (bis 31.07.2010)
Marketing
Kerstin Schultheis, Leiterin Marketing
Bernadette Seidler (bis 15.05.2010), Nura Sleiman (bis 31.07.2010),
Daniela Bamberger, Annabell Hurle (bis 31.03.2010), Katharina
Janku, Laura Salice (ab 25.05.2010), Christiane Teresa Göllner
(bis 01.05.2010)
Graphik/Design
Albrecht Wild, Cathrin Ladwig
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Dorothea Apovnik, Leiterin Presse- und Öff entlichkeitsarbeit
Axel Braun, stellvertretender Leiter Presse- und Öff entlichkeitsarbeit
Julia Boberski (bis 30.09.2010), Marijke Gassen (bis 31.08.2010),
Miriam Fuchs (ab 25.10.2010), Filmredakteurin, Sarah Heider
(ab 01.12.2010)
Sponsoring/Externe Partner/
Städel-Erweiterung/Veranstaltungen
Sophia Athié, Leiterin Fundraising Erweiterungsbau
Inka Drögemüller, Leiterin Externe Partner
Martin Hegel (ab 15.04.2010), Projektleiter Wiedereröff nung
Julia Lange, Leiterin Sponsoring
Hanna Alsen (ab 28.02.2010), Projektleiterin Kunstschenkungen/
Ausstellungstourneen der Meisterwerke
Katharina Simon (bis 28.02.2010), Kristin Westermann,
Julia Hammer (ab 24.05.2010)
Antje Jacob (ab 01.05.2010), Veranstaltungsmanagement
Technik
Thomas Pietrzak, Leitung Technik
Nils Jahnke, stellvertretende Leitung Technik
Michael Götz, Johann Görtz, Patrick Hohmann, Thomas König
EDV
Sebastian Heine, Constantine Heine
Reinigungsdienst
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma Fragro
Verwaltung
Adelheid Felsing, Jutta Okos, Iris Sauer, Susann Schürer,
Claudia Kroh (ab 01.03.2010), Diana Kus (bis 31.12.2010)
Aufsichtsdienst
Suna Alan, Rosemarie Bernhart, Cornelia Best, Wolfgang Brosi,
Manfred Freytag, Sybille Kowalski, Milorad Petrovic,
Catrin Röttinger-Zengel, Ruzica Skrijelj, Ana Vuljar
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Firma Securitas
Willi Aff, Walter Bauer, Melanie Bauer, Karlheinz Bechold,
Ulla Becker, Jens Böttger, Yvonne Cerny, Erika Collins, Ursula
Erbstößer, Regina Fey-Hagemann, Elisabeth Flemm, Dawit
Girmatchew, Hans-Willi Göller, Federico Gutjahr, Kflay Habte,
Winfried Hahn, Thorsten Harwardt, Karl Hülskötter, Maria Kloda,
Sven Kraft (stv. Objektleiter), Detlef Krokenberger, Bode Lawal,
Slavica Meyer-Malobabic, Tatjana Nikulschin, Christoph Niwinski,
Essaid Oumanna, Thomas Peter, Jolanta Radtke, Andrea Reisener,
Anke Rolf, Axel Rösner (Objektleiter), Emilia Salvatore, Golam
Shamsy, Süleyman Senol, José Soldevilla, Christiane Simon, Urzula
Simon, Herms-Edgar Stastny, Alfonso Strazzullo, Marion Spierling,
Sandra Täuber, Steven Trieber, Ralf Weidlich, Erwin Wolka,
Vedat Yücel, Georg Zimpel
Studentische Aushilfskräfte/
Praktikantinnen und Praktikanten
Hashim Al-Azzam, Petra Bausch, Diana Becker, Benjamin
Berres, Christian Bessling, Hristina Dolaptchieva, Beatrice
Drengwitz, Christoph Engel, Marie Eppinger, Ulrike Fladerer,
Franziska Franke, Philip Gollwitzer, Felix Große-Lohmann,
Sergey Harutoonian, Olga Herzew, Anna Isabel Holert, Franziska
Hörnig, Philipp Hungershausen, Simona Hurst, Mascha Katharina
Justus, Christian Katschmanowski, Isabella Kredel, Moritz König,
Leander Benedikt Lechner, Daniel Like, Annabell Manz, Esther
Mikolon, Sina Mara Mosler, Sabine Mund, Julia Christiana Nebenführ, Michael Okos, Marius Popescu, Larissa Reuter, Ruth Schmitz,
Rieke Schulte, Jacob Schwerdtfeger, Marcus Seeliger, Marie-Christin
Severin, Maxime Simon, Evelyn Weber, Katharina Weick, Annika
Winter, Fabian Wolf, Him-Tschan Youn
Freie/ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Margit Althaus, Anette Babl, Tina Berisha, Stefanie Bickel,
Andrea Binkowski, Barbara Boeker, Annabel Bokern, Ingrid
Brocar, Dr. Britta von Campenhausen, Aimee Bonita Simone
Ducey-Gessner, Dr. Corinne Elsesser, Dr. Simone Frede, Anna
Christine Fricke, Caroline Gabbert, Claudia Gaida, Eva Ganzlin,
Dr. Rudolf Gerharz, Cecilie von Girsewald, Sofia Greff,
Uwe Grodd, Britta Groll, Judith Hahner, Dr. Jürgen Hodske,
Dr. Simone Husemann, Reiko Ishihara, Dr. Joachim Jacobi,
Bettina Jäger, Dr. Gabriele Kaminsiki, Sabine Kettler, Petja
Klenk, Dr. Gudrun Knaus, Dr. Gudrun Körner, Heike Komnick,
Dr. Kirsten Kretschmann-Muche, Beatrix Löw, Marianne von
Manstein, Dr. Margarita Lahusen, Dieter Lang, Ute Löwer-Winter,
Dagmar Marth, Katja Meiner, Robert Mondani, Mario Mongi,
Anja Nettke-Nikolaus, Klaus Neumann, Kerstin Oehm, Laura
Padgett, Veronika Peselmann, Nino Pezella, Olaf Rademacher,
Dr. Christine Raedler, Maria Reith-Deigert, Katja Rödel,
Christiane Römer, Monika Romstein, Dr. Amélie Prinzessin zu
Salm-Salm, Rita Sauer-Delhées, Dr. Johanna Scherb, Dr. Birgit
Schlick-Nolte, Ingrid Schlögl, Bettina Schmitt, Eva-Andrea
Schmitt, Dr. Ingrid Sedlacek, Rainald Simon, Jürgen Steinmetz,
Daniela Streng, Ekkehard Tanner, Katrin Thomschke, Dr. Britta
von Campenhausen, Qian Zheng
97
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Besucherstatistik
Besucherentwicklung 2010
Trotz Baumaßnahmen und mehrmonatiger Schließzeiten konnte das Städel
Museum 2010 einen Zuwachs von 20,8 % auf 397.123 Besucher verzeichnen.
Damit hat das Museum seine Besucherzahlen bereits im siebten Jahr in Folge
gesteigert und das zweiterfolgreichste Jahresergebnis in seiner Geschichte erzielt.
Großen Anteil daran hatte die Ausstellung über den italienischen Renaissancemaler Sandro Botticelli, die zwischen November 2009 und Februar 2010 von insgesamt 367.033 Besuchern gesehen wurde. Damit ist „Botticelli“ die mit Abstand
erfolgreichste Schau des Städel Museums und liegt weit vor der Ausstellung
„Rembrandt, Rembrandt“ im Jahr 2003, die 245.000 Besucher begeistern konnte.
Ein weiterer Besuchermagnet war die über 180 Werke umfassende Retrospektive
zu Ernst Ludwig Kirchner, die insgesamt 136.690 Besucher ins Städel Museum
führte.
Die Liebieghaus Skulpturensammlung konnte 2010 die besten Besucherzahlen
in ihrer bereits über 100-jährigen Geschichte erzielen. Insgesamt kamen 2010
106.425 Besucher in die Skulpturensammlung am Schaumainkai, was einen
Anstieg von 28,9 % im Vergleich zum Vorjahr bedeutet. Für den großen Erfolg
verantwortlich waren vor allem die beiden Sonderausstellungen „Jean-Antoine
Houdon. Die sinnliche Skulptur“, die von 37.062 Besuchern gesehen wurde, und
„Sahure. Tod und Leben eines großen Pharao“ mit insgesamt 65.486 Besuchern,
die bislang erfolgreichste Ausstellung in der Geschichte der Skulpturensammlung.
Die Betrachtung der Gesamtzahlen von Städel Museum und Liebieghaus Skulpturensammlung zeigt, dass erstmals ein Zustrom von mehr als einer halben Million
Museumsbesuchern registriert werden konnte, was die Zunahme der kulturellen
Bedeutung Frankfurts auf nationaler und internationaler Ebene unterstreicht.
Erfolgreichste Ausstellungen im Städel Museum
350.000
300.000
250.000
200.000
150.000
100.000
rc h
ne
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20
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50.000
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Besucherzahlen Städel Museum 2006–2010
400.000
350.000
300.000
250.000
200.000
150.000
100.000
50.000
2006
2007
2008
2009
2010
Besucherzahlen Liebieghaus 2006–2010
100.000
90.000
75.000
60.000
45.000
30.000
2006
2007
2008
2009
2010
99
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Finanzbericht
Ertrags- und Aufwandsentwicklung
Im Jahresabschluss 2010 werden auf der Grundlage der Umsetzung der IDWStellungnahme RS HFA 21 vom 11. März 2010 (Besonderheiten der Rechnungslegung Spenden sammelnder Organisationen) Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung im Berichtsjahr angepasst. Die Ertragsrealisierung der Spenden und
Zuwendungen wirkt nunmehr in dem Jahr, in dem die Förderung verwendet wird
und nicht mehr im Jahr des Zahlungseingangs. Hierzu wurde in der Bilanz ein
Passivposten „noch nicht verbrauchte Zuwendungen und Spenden“ gebildet. Die
ertragswirksame Auflösung dieses Postens erfolgt dann analog zu den angefallenen
Aufwendungen unter Berücksichtigung der jeweiligen Zweckbestimmung in der
Gewinn- und Verlustrechnung.
Die Gesamteinnahmen der Stiftung einschließlich der Betriebsführung für das
Liebieghaus lagen 2010 bei 25,7 Mio. Euro (Vorjahr: 24,1 Mio. Euro). Inklusive
der nicht verbrauchten Förderbeträge für die Städel-Erweiterung von 19,5 Mio.
Euro wurden 45,2 Mio. Euro an Einnahmen generiert. Dies entspricht fast einer
Verdopplung der Einnahmen gegenüber dem Vorjahr. Die Grafik rechts zeigt, wie
sich die Erträge für 2010 prozentual aufteilen.
Die Zuwendungen aus öffentlicher Hand für den Erweiterungsbau haben sich
in dieser Position hauptsächlich durch den veränderten Ertragsausweis der nichtverbrauchten Mittel gegenüber dem Vorjahr (–18,1 %) reduziert. Bei den Dienstleistungserlösen wurde der deutliche Zuwachs im Wesentlichen durch die Eintrittseinnahmen erzielt. Dies ist insbesondere auf die gute Besucherentwicklung bei den
Sonderausstellungen „Botticelli“ und „Ernst Ludwig Kirchner“ zurückzuführen.
Gleichzeitig konnte durch die vom Städel Museum organisierten Touren „Das
Goldene Zeitalter. Holländische und flämische Meisterwerke aus dem Städel
Museum“ mit den Stationen Bilbao und Tokio sowie „Meisterwerke des 19. und
20. Jahrhunderts aus der Sammlung des Städel Museums“ mit den Stationen
Lausanne, Melbourne, Wellington und Rom ein positiver Beitrag für die Sammlungsneupräsentation im Altbau generiert werden. Bei den Erträgen aus der
Vermögensverwaltung ist der deutliche Anstieg um 1,9 Mio. Euro auf 4,2 Mio.
Euro im Wesentlichen auf die Vermögensentnahme für den Ankauf von Kunst vor
1950 aus dem Nachlass Wirthle zurückzuführen. Ferner sind in dieser Position
Erträge aus Mieteinnahmen der Städelschule und die Mieteinnahmen für das
Ausstellungshaus sowie die Pachtflächen des Restaurants im Städel Museum und
des Cafés im Liebieghaus enthalten. Die Erträge aus der Auflösung von Sonderposten reduzierten sich entsprechend der Restnutzungsdauer und belaufen sich
im Berichtsjahr auf 127 Tsd. Euro. In den sonstigen betrieblichen Erträgen sind
im Wesentlichen Mieteinnahmen für 2009 und Erstattungen aus der Erdgasabrechnung für Vorjahre enthalten.
8,8%
0,5%
1,7%
40,0%
16,6%
32,4%
Eintritte und sonstige Dienstleistungen
Zuwendungen aus öffentlicher Hand
Erträge aus der Vermögensverwaltung
Zuwendungen Dritter
Sonstige Erträge
Auflösung von Sonderposten
Die Entwicklung der Aufwendungen hat sich um 6,3 Mio. Euro auf 20,7 Mio.
Euro erhöht.
Hiervon entfallen fast 73 % oder rund 15 Mio. Euro auf den Museumsbetrieb.
Die deutliche Steigerung gegenüber dem Vorjahr um rund 5 Mio. Euro ist in dieser
Position auf die Zunahme der Ausgaben für Sonderausstellungen und -projekte
(+2 Mio. Euro) sowie die Erwerbung von Kunst (3,2 Mio. Euro) zurückzuführen.
Die Aufwendungen für den Museumsbetrieb beinhalten auch die Personalaufwendungen für direkte Mitarbeiter und für das Fremdpersonal des Sicherheits-
100
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dienstleisters mit 4,9 Mio. Euro. Hier konnte trotz des hohen Besucheraufkommens im ersten Halbjahr 2010 eine Reduzierung des Aufwands um 5 % erzielt
werden. Im Durchschnitt wurden im Berichtsjahr durch das Städel Museum
76 Mitarbeiter (im Vorjahr 76), davon 17 (im Vorjahr 17) in Teilzeit beschäftigt.
Hierunter sind zum 31. Dezember 2010 4 (im Vorjahr 7) Mitarbeiter im Rahmen
eines Personalgestellungsvertrages durch die Stadt Frankfurt am Main für den
Einsatz im Liebieghaus auszuweisen. Bei der Umrechnung der Mitarbeiterzahl
auf Vollzeitstellen ergibt sich ein Wert von 70 (Vorjahr 69).
6,2%
2,1%
19,5%
72,2%
Aufwendungen
aus dem Museumsbetrieb
Sonstige Aufwendungen
Verwaltungsaufwendungen
Aufwendungen in der
Vermögensverwaltung
Die Verwaltungskosten für das Institut konnten gegenüber dem Vorjahr um rund
9 % gesenkt werden und belaufen sich nunmehr auf 432 Tsd. Euro. Der Aufwand
für die Vermögensverwaltung hat sich im Berichtsjahr um 2,8 Mio. Euro auf
4,0 Mio. Euro erhöht. Hierunter sind mit 2,2 Mio. Euro die Sanierung der Städelschule und mit 748 Tsd. Euro die Sanierung des Altbaus im Städel Museum als
wesentliche Aufwandsfaktoren zu nennen. Bei den sonstigen Aufwendungen
wurden im Wesentlichen durch eine Reduzierung der Instandhaltung aufgrund
der bevorstehenden Sanierung die Kosten um 19,7 % auf 1.279 Tsd. Euro reduziert. Der außerordentliche Aufwand nach IDW betriff t mit 228 Tsd. Euro eine
zu bildende Rückstellung für ausgeschiedene Mitarbeiter, bei denen eine umlagenfinanzierte Versorgung (ZVK Hessen) besteht. Diese ist nach neuer Rechtslage zu
bilanzieren.
Der Jahresüberschuss vor Rücklagenveränderung liegt mit 4,7 Mio. Euro rund
5 Mio. Euro unter dem Vorjahreswert. Die wesentliche Ursache hierfür ist, dass
die nicht verbrauchten Spenden und Fördermittel im Vorjahr im Jahresüberschuss
vor Rücklagen enthalten waren. Hiervon wurden u. a. 2009 7,7 Mio. Euro in die
zweckgebundenen Rücklagen für den Neubau eingestellt; dies ist im Berichtsjahr
nicht der Fall.
Die Entnahme aus der zweckgebundenen Rücklage betriff t im Wesentlichen die
Drucklegung von drei Bestandskatalogen (200 Tsd. Euro) und die Durchführung
der Kirchner-Ausstellung (450 Tsd. Euro). Für die Altbausanierung (Garten- und
Mainflügel) und für die Wiedereröffnung des Städel Museums wurde ein Gesamtbetrag von 4,4 Mio. Euro in die zweckgebundene Rücklage eingestellt. Nach
Verrechnung der Entnahme und Einstellung der zweckgebundenen Rücklage
ergibt sich ein Jahresüberschuss von 618 Tsd. Euro. Damit wurde der bestehende
Verlustvortrag von 348 Tsd. Euro komplett ausgeglichen. Das Städelsche Kunstinstitut konnte damit seit Einführung der doppelten Buchführung (1998) den über
Jahre vorgetragenen Verlustvortrag vollständig abbauen und weist für 2010 einen
leichten Bilanzgewinn von 270 Tsd. Euro aus.
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Vermögenslage
Mit dem sukzessiven Fortschritt der Erweiterungsbaumaßnahmen haben sich
die geleisteten Anzahlungen und Anlagen von 5,8 Mio. Euro auf 24,7 Mio. Euro
erhöht. Die Zunahme des Umlaufvermögens erklärt sich im Wesentlichen durch die
Zunahme der Liquidität für die durchzuführende Städel-Erweiterung. Die deutliche
Zunahme der Wertpapiere nicht rechtsfähiger Stiftungen ist hauptsächlich durch die
Umschichtung von Liquidität in Wertpapiere begründet.
Bei der neugeschaffenen Bilanzpassivposition „noch nicht verbrauchte Zuwendungen
und Spendenmittel“ gab es folgende Entwicklung (Angaben in Tsd. Euro):
1.1.2010
Zugang
Umbuchung
Inanspruchnahme
31.12.2010
0
19.865
5.042
8.327
16.580
0
10.280
5.675
2.257
13.698
0
30.145
10.717
10.584
30.278
Öffentliche
Zuwendungen
Zuwendungen
Dritter
Summe
Für 2010 ist ein Zugang von Fördermitteln von 30,1 Mio. Euro zu verzeichnen.
Hiervon entfielen 66 % auf den öffentlichen Bereich und rund ein Drittel auf den
privaten Bereich. Weiterhin wurden 10,7 Mio. Euro aus den zweckgebundenen
Rücklagen in diese Bilanzposition umgebucht. Von den Gesamtförderungs- und
Spendeneinnahmen konnten im Berichtsjahr 10,6 Mio. Euro der Zweckbestimmung
entsprechend eingesetzt werden; dies betriff t überwiegend die Städel-Erweiterung.
8,3 Mio. Euro entfielen auf den öffentlichen, 2,3 Mio. Euro auf den privaten
Bereich. Zum Bilanzstichtag standen sodann noch 55 % an nicht verbrauchten
öffentlichen Zuwendungen und 45 % aus Zuwendungen des privaten Bereichs zur
Verfügung, was absolut einer Gesamtsumme von 30,3 Mio. Euro entspricht.
Die Entwicklung der Stiftungs- und Nachlassergebnisse ist der folgenden Tabelle zu
entnehmen (Angaben in Tsd. Euro):
Stiftung/
Nachlassvermögen
1.1.2010
Zugänge
Erträge
Entnahme/ 31.12.2010
Aufwendungen/
Abwertungen
Rasor-Stiftung
Carl Schaub’sche Stiftung
ALTANA-Städel-Stiftung
Nachlass Wirthle
Nachlass Peter Boesch
14
50
2.800
6.214
190
0
0
0
0
0
0
1
87
229
22
13
0
87
2.339
22
1
51
2.800
4.104
190
Summe
9.268
0
339
2.469
7.146
102
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Die Entnahme aus der Rasor-Stiftung wurde 2010 zur Abdeckung des PassavantKolloquiums verwendet. Die Erträge der ALTANA-Städel-Stiftung wurden für
den laufenden Geschäftsbetrieb eingesetzt. Vom Nachlass Wirthle wurden im
Berichtsjahr 2,2 Mio. Euro für den Ankauf von Kunst vor 1950 verwendet. Zu
erwähnen ist vor allem ein bedeutendes Werk der italienischen Renaissance, das im
Rahmen der Wiedereröffnung erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden wird.
Mit den Erträgen aus dem Nachlass Peter Boesch konnten wieder verschiedene
Projekte in der Museumspädagogik umgesetzt werden.
Bei den Verbindlichkeiten konnte die Darlehenstilgung für den Peichlbau
(Ausstellungshaus und Neubau der Städelschule) konsequent fortgesetzt werden.
Der deutliche Anstieg der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen um
3,6 Mio. Euro auf 5,7 Mio. Euro ist im Wesentlichen auf die hohe Summe von
Baurechnungen zurückzuführen.
Frankfurt am Main, im Mai 2011
Prof. Dr. h. c. mult. Nikolaus Schweickart
Vorsitzender der Administration
Max Hollein
Direktor
103
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Bilanz
Aktiva
31.12.2010
31.12.2009
EURO
EURO
105.889,00
124.885,00
13.164.838,89
138.900,14
281.168,44
24.720.893,37
13.991.559,91
131.261,00
326.369,00
5.812.593,82
38.305.800,84
20.261.783,73
13.000,00
13.000,00
38.424.689,84
20.399.668,73
I. Vorräte
Fertige Erzeugnisse und Waren
163.362,65
0,00
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
2. Sonstige Vermögensgegenstände
393.074,87
413.602,46
267.798,29
534.415,41
III. Wertpapiere nicht rechtsfähiger Stiftungen
8.177.600,37
4.358.583,44
IV. Kassenbestand, Guthaben
bei Kreditinstituten und Schecks
9.812.089,52
6.967.389,38
18.959.729,87
12.128.186,52
95.615,95
15.538,06
57.480.035,66
32.543.393,31
A. Anlagevermögen
I. Immaterielle Vermögensgegenstände
Lizenzen und Internetauftritt
II.
1.
2.
3.
4.
Sachanlagen
Grundstücke und Bauten
Technische Anlagen und Maschinen
Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
Anlagen im Bau
III. Finanzanlagen
Beteiligungen
B. Umlaufvermögen
davon Forderungen nicht rechtsfähiger
Stiftungen EUR 46.525,47 (i. Vj. EUR 58.159,00)
davon nicht rechtsfähige Stiftungen
EUR 677.151,69 (i. Vj. EUR 4.862.102,25)
C. Rechnungsabgrenzungsposten
Summe der Aktiva
104
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Passiva
31.12.2010
31.12.2009
EURO
EURO
3.205.591,75
6.325.895,76
270.280,14
3.205.591,75
12.916.878,59
– 348.152,74
A. Eigenkapital
I. Stiftungskapital
II. Zweckgebundene Rücklagen
III. Bilanzgewinn/-verlust
9.801.767,65
B. Noch nicht verbrauchte Zuwendungen und Spenden
C.
1.
2.
3.
4.
15.774.317,60
30.277.770,60
0,00
79.242,34
358.282,78
8.076,35
577.777,78
88.298,61
398.091,98
13.858,08
650.000,00
Sonderposten
Cafeteria
Außenanlage
Anlagevermögen Übernahme Liebieghaus
Neupräsentation Liebieghaus
1.023.379,25
1.150.248,67
D. Kapital nicht rechtsfähiger Stiftungen
im Städelschen Kunstinstitut sowie Nachlassverpflichtungen
1. Rasor-Stiftung
1.138,88
2. Carl Schaub’sche Stiftung
51.208,50
3. ALTANA-Städel-Stiftung
2.800.000,00
4. Nachlass Wirthle
4.103.808,35
5. Nachlass Boesch
190.000,00
7.146.155,73
9.267.989,57
E. Rückstellungen
1. Pensionsrückstellungen und ähnliche Verpflichtungen
2. Sonstige Rückstellungen
379.799,00
324.837,32
704.636,32
F.
1.
2.
3.
Verbindlichkeiten
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten
Erhaltene Anzahlungen
Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
4.
Sonstige Verbindlichkeiten
13.945,97
50.204,41
2.800.000,00
6.213.839,19
190.000,00
155.024,00
637.335,19
792.359,19
2.373.158,26
0,00
5.744.144,94
3.373.522,43
476,00
2.117.980,38
davon nicht rechtsfähige Stiftungen EUR 1.600.000,00 (i. Vj. EUR 0,00)
12.847,84
66.499,47
davon aus Steuern EUR 0,00 (i. Vj. EUR 50.660,27)
davon im Rahmen der sozialen Sicherheit EUR 0,00 (i. Vj. EUR 0,00)
8.130.151,04
G. Rechnungsabgrenzungsposten
Summe der Passiva
5.558.478,28
396.175,07
0,00
57.480.035,66
32.543.393,31
105
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Gewinn- und Verlustrechnung
Städelsches Kunstinstitut (Stiftung bürgerlichen Rechts)
Frankfurt am Main
für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2010
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Zuwendungen der öffentlichen Hand
Zuwendungen Dritter
Eintritte und sonstige Dienstleistungen
Erträge aus der Vermögensverwaltung
Erträge aus der Auflösung von Sonderposten
Sonstige Erträge
7. Aufwendungen für den Museumsbetrieb
8. Verwaltungsaufwendungen
9. Aufwendungen für die Vermögensverwaltung
10. Einstellung in die Sonderposten
11. Sonstige Aufwendungen
12. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
13. Außerordentliche Aufwendungen/Außerordentliches Ergebnis
14. Jahresüberschuss
15. Entnahmen aus den zweckgebundenen Rücklagen
16. Einstellungen in die zweckgebundenen Rücklagen
17. Ergebnis nach Rücklagenveränderung
18. Verlustvortrag aus dem Vorjahr
19. Bilanzgewinn/Bilanzverlust
2010
2009
EURO
EURO
8.326.758,12
2.257.370,66
10.263.058,17
4.262.092,43
126.869,42
439.840,87
10.165.651,00
6.393.483,12
4.077.794,71
2.419.702,81
281.620,00
811.603,00
25.675.989,67
24.149.854,64
14.957.464,75
432.477,24
4.034.400,19
0,00
1.279.186,85
10.893.472,21
474.499,68
1.190.537,13
250.000,00
1.592.833,86
20.703.529,03
14.401.342,88
4.972.460,64
227.801,00
4.744.659,64
649.669,00
– 4.775.895,76
618.432,88
– 348.152,74
9.748.511,76
0,00
9.748.511,76
155.417,00
– 9.840.941,03
62.987,73
– 411.140,47
270.280,14
– 348.152,74
Zum vollständigen Jahresabschluss 2010 hat die KPMG Deutsche Treuhand-Gesellschaft AG
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, Frankfurt am Main, mit Datum vom 31. Mai 2011
einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.
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Impressum
Herausgeber
Städel Museum
Städelsches Kunstinstitut und Städtische Galerie
Direktor
Max Hollein
Redaktion
Dorothea Apovnik mit Sarah Heider
Lektorat
Wolfgang Astelbauer
Grafikdesign
Maria-Anna Friedl
Grafische Koordination
Cathrin Ladwig
Druck und Bindung
PPPPS
Lithografie
ORT Studios Frankfurt GmbH
Auflage
1.200 Stück
© 2011 Städel Museum, Frankfurt am Main
Fotonachweis
Peter Anders S. 88; Altana Kulturstiftung GmbH S. 5; Artothek – Ursula Edelmann S. 32, 33, 34, 47; Bart Cloet S. 23; Guggenheim Museo,
Bilbao S. 36; Marc Jacquemin S. 63, 71, 84; Martin Joppen S. 18, 21, 83; Gaby Gerster S. 7; Galerie Henze-Ketterer, Wichtrach/Bern S. 30;
Michael Habes S. 75, 68; Alexander Heimann S. 24, 39, 57, 58, 59, 60, 61, 64, 65, 67, 68, 70, 77, 78, 79, 93; Katja Ostermeyer, Kopperhead S. 20;
Kirchner Museum Davos S. 29; Liebieghaus Skulpturensammlung S. 90, 53, 54, 55, 79; Ulrich Mattner S. 75, 76, 79; Michael Imhof Verlag
S. 46; Norbert Miguletz S. 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 29, 41, 42, 43, 66, 81, 99; Moderna Museet, Stockholm S. 28; Museum of New Zealand Te
Papa Tongarewa, Wellington S. 34; National Gallery of Scotland S. 25; National Gallery of Victoria, Melbourne S. 35; Martin Oeser S. 19; Frank
Rumpenhorst S. 73; Axel Schneider S. 27; schneider+schumacher S. 17; Städel Museum S. 9, 10, 11, 12, 13, 14, 31, 32, 33, 37, 45, 47, 49, 50, 51,
52, 82, 83, 85, 88, 89, 90; Städelscher Museums-Verein e. V. S. 91, 92, 93; The Metropolitan Museum of Art S. 38; Bruce White S. 40, 42
Bildrechte
Altana Kulturstiftung GmbH S. 5; Georg Baselitz S. 10; Sandro Botticelli (Alessandro Filipepi), The Virgin Adoring the Sleeping Christ Child,
National Gallery of Scotland; purchased with the aid of the Heritage Lottery Fund, The Art Fund, the Scottish Executive, the Bank of Scotland,
the Royal Bank of Scotland, Sir Tom Farmer, the Dunard Fund, Mr and Mrs Kenneth Woodcock (donation made through the American Friends
of the National Galleries of Scotland) and private donations 1999 S. 25; William N. Copley Estate/Copley LLC, New York S. 88; Bernard Frize,
Courtesy Galerie Micheline Szwajcer, Antwerpen S. 12; Guggenheim Museo, Bilbao S. 36; Jörg Immendorff, Courtesy Galerie Michael Werner
Märkisch Wilmersdorf, Köln & New York S. 32; Galerie Henze-Ketterer, Wichtrach/Bern S. 30; Kirchner Museum Davos S. 29; Marwan S. 88;
Michael Imhof Verlag S. 46; Moderna Museet, Stockholm S. 28; Musée du Louvre, Paris S. 42; Museum of New Zealand Te Papa Tongarewa,
Wellington S. 34; National Gallery of Scotland S. 25; National Gallery of Victoria, Melbourne S. 35; Katja Ostermeyer, Kopperhead S. 20; Marc
Quinn and The Paragon Press, London 2007 S. 90; schneider+schumacher S. 17; Städel Museum und Liebieghaus Skulpturensammlung S. 7,
9, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 24, 29, 31, 32, 33, 34, 37, 39, 41, 42, 43, 45, 47, 49, 50, 51, 52, 53, 54, 55, 57, 58, 60, 61, 63, 64, 65, 66, 67, 68, 70,
71, 73, 75, 76, 77, 78, 79, 81, 82, 83, 84, 85, 91, 92, 93, 99; The Estate of Sigmar Polke / VG Bild-Kunst, Bonn 2011 S. 32; The Metropolitan
Museum of Art S. 40; The Metropolitan Museum of Art, New York, Bequest of Kate Trubee Davison, 1962 S. 38; VG Bild-Kunst, Bonn 2011
S. 11, 12, 13, 14, 27, 32, 89
www.staedelmuseum.de
www.liebieghaus.de
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