Lückenschluss Erding – Flughafen München
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Lückenschluss Erding – Flughafen München
Lückenschluss Erding – Flughafen München PFA 4.1 Genehmigungsplanung Anlage 21.2.1, BoVEK BoVEK Vorhabenbezeichnung: Lückenschluss Erding – Flughafen München Planfeststellungsabschnitt 4.1 Streckennummer/Strecke: 5601 / Erding – Flughafen München Eingereicht im Namen und Auftrag von Verantwortliche Planungsgemeinschaft Ingenieurgemeinschaft Östliche Schienenanbindung Flughafen München OBERMEYER Planen + Beraten GmbH, Postfach 20 15 42, 80015 München München, den 28.02.2014 Ersteller 30.06.2015 …………… Datum: ………..…………....…… Unterschrift & München, den 28.02.2014 Stand: 28.02.2014 & Lückenschluss Erding – Flughafen München Planfeststellungsabschnitt 4.1 Genehmigungsplanung Anlage 21.2.1, BoVEK Beteiligte Planer und Gutachter: Fachplaner, Gutachter OBERMEYER Planen + Beraten GmbH Hansastraße 40, 80686 München SSF Ingenieure AG Domagkstraße 1a, 80807 München Technische Universität München, Zentrum Geotechnik Baumbachstraße 7, 81245 München Baugeologisches Büro Bauer GmbH Domagkstraße 1a, 80807 München Anlage_21.02.01.docx Stand: 28.02.2014 Seite II Lückenschluss Erding – Flughafen München Planfeststellungsabschnitt 4.1 Genehmigungsplanung Anlage 21.2.1, BoVEK Inhaltsverzeichnis 1. 1.1. 1.2. 2. 3. 3.1. 3.2. 3.3. 3.4. 4. 4.1. 4.2. 4.2.1. 4.2.2. 4.2.3. 5. 5.1. 5.2. 5.3. 6. 6.1. 6.2. 7. Seite Anlass und Überblick über das Vorhaben ......................................................................1 Anlass des Vorhabens Lückenschluss Erding – Flughafen München .................................1 Aufgabenstellung .................................................................................................................1 Lage und Beschreibung der begutachteten Maßnahme ................................................2 Geologischer / Hydrogeologischer Überblick.................................................................4 Allgemeine geologische Verhältnisse ..................................................................................4 Allgemeine hydrogeologische Verhältnisse .........................................................................4 Wasserschutzgebiete ...........................................................................................................5 Bekannte Altlastenverdachtsflächen ....................................................................................5 Untersuchungsumfang......................................................................................................6 Verwendete Untersuchungen aus Fremdprojekten .............................................................6 Projektspezifische Untersuchungen ....................................................................................6 Bohrungen........................................................................................................................... 6 Schürfe ................................................................................................................................ 7 Chemische Laboruntersuchungen ...................................................................................... 7 Umweltgeotechnische Untersuchungen .........................................................................8 Durchgeführte umweltgeotechnische Untersuchungen .......................................................8 Verdachtsflächen entlang der Strecken (Altablagerungen) .................................................8 Zusammenfassende Beurteilung der umweltgeotechnischen Situation ..............................9 BoVEK 1 Konzept .............................................................................................................10 Verwertung von Bodenaushub...........................................................................................10 Materialmanagement .........................................................................................................12 Allgemeine Hinweise zur Verwertung und Schlussfolgerungen ................................13 Anlage Nr.: Bezeichnung 21.2.2 Übersichtslageplan BoVEK Bahn-km 18,3+00 - 21,2+60 M 1:5.000 21.2.3 Übersichtslageplan BoVEK Bahn-km 21,2+60 - 25,1+00 M 1:5.000 21.2.4 Übersichtslageplan BoVEK Bahn-km 25,1+00 - 27,0+46 M 1:5.000 Anlage_21.02.01.docx Stand: 28.02.2014 Seite III Lückenschluss Erding – Flughafen München Planfeststellungsabschnitt 4.1 Genehmigungsplanung Anlage 21.2.1, BoVEK Abkürzungsverzeichnis A ABS AEG Ausbaustrecke Allgemeines Eisenbahngesetz B Bbf BBodSchG Bf BImSchG BImSchV BMVBS BNatSchG BoVEK BÜ Betriebsbahnhof Bundes Bodenschutz Gesetz Bahnhof Bundesimmissionsschutzgesetz Bundes-Immissionsschutzverordnung Bundesministerium für Verkehr, Bauwesen und Stadtentwicklung Bundesnaturschutzgesetz Bodenverwertungs- und Entsorgungskonzept Bahnübergang D DB AG DB S&S DHHN12 DIN® DN DPH DPr Deutsche Bahn AG DB Station & Service AG Deutsches Haupthöhennetz 1912 Verbandzeichen des Deutschen Instituts für Normung e.V. Nenndurchmesser Schwere Rammsondierung Proctordichte aus Proctorversuch nach DIN 18127 E EBA EBO ED EkrG EN ESTW ESTW-A ESTW-UZ EÜ Eisenbahn-Bundesamt Eisenbahn Bau- und Betriebsordnung Straße des Landkreises Erding Eisenbahnkreuzungsgesetz Euro-Norm Elektronisches Stellwerk Ausgelagerter Stellrechner Unterzentrale Eisenbahnüberführung F FFH FMG FOK FTO Fauna- und Flora-Habitat Flughafen München GmbH Fahrbahnoberkante Flughafentangente Ost (St 2580) Anlage_21.02.01.docx Stand: 28.02.2014 Seite IV Lückenschluss Erding – Flughafen München Planfeststellungsabschnitt 4.1 G GG GOK GVFG GVS GW Grundgesetz Geländeoberkante Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz Gemeindeverbindungsstraße Grundwasser H Hp HS HV HW10 HW100 HW100+0,3 Hz Haltepunkt Hochspannung Haupt-, Vorsignal statistisch ermittelter Wert eines 10-jährigen Hochwassers statistisch ermittelter Wert eines 100-jährigen Hochwassers Bemessungswasserstand Einheit der Frequenz I ISDN Integrated Services Digital Network K KG km Korngemisch Kilometer L LAGA LBP l.d.B. LH LST LW Bund/Länder-Arbeitsgemeinschaft Abfall Landschaftspflegerischer Begleitplan links der Bahn Lichte Höhe Leit- und Sicherungstechnik Lichte Weite M MAC MHW MVV Munich Airport Center Mittleres Hochwasser Münchner Verkehrs- und Tarifverbund N ND NN NKU Naturdenkmal Normalnull Nutzen-Kosten-Untersuchung Anlage_21.02.01.docx Stand: 28.02.2014 Genehmigungsplanung Anlage 21.2.1, BoVEK Seite V Lückenschluss Erding – Flughafen München Planfeststellungsabschnitt 4.1 Genehmigungsplanung Anlage 21.2.1, BoVEK O ÖPV ÖPNV ÖV OL OK OSM Öffentlicher Personenverkehr Öffentlicher Personennahverkehr Öffentlicher Verkehr Oberleitung Oberkante Obere Süßwassermolasse P P+R Pbf PFA PKW Park and Ride Personenbahnhof Planfeststellungsabschnitt Personenkraftwagen Q QAST Qualifizierte Aufgabenstellung R r.d.B. Ril RiZ ROG ROV RQ RRB rechts der Bahn Richtlinie Richtzeichnung Raumordnungsgesetz Raumordnungsverfahren Regelquerschnitt Regenrückhaltebecken S SEV SOK SPNV SPT St StBAFS StMWIVT Stw SÜ Schienenersatzverkehr Schienenoberkante Schienenpersonennahverkehr Standard Penetration Test (Bohrlochversuch) Staatsstraße Staatliches Bauamt Freising Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie Stellwerk Straßenüberführung T TEN TK Transeuropäische Netze Telekommunikation Anlage_21.02.01.docx Stand: 28.02.2014 Seite VI Lückenschluss Erding – Flughafen München Planfeststellungsabschnitt 4.1 U UG UR UIG UK UVPG UVU Untersuchungsgebiet Untersuchungsraum Unternehmensinterne Genehmigung Unterkante Gesetz über die Umweltverträglichkeitsprüfung Umweltverträglichkeitsuntersuchung V Ve, v VSG VwVfG (Entwurfs-) Geschwindigkeit Vogelschutzgebiet Verwaltungsverfahrensgesetz W WS WW WWA Walpertskirchener Spange Wirtschaftsweg Wasserwirtschaftsamt Z ZiE ZTVE-StB Genehmigungsplanung Anlage 21.2.1, BoVEK Zustimmung im Einzelfall Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Erdarbeiten im Straßenbau Anlage_21.02.01.docx Stand: 28.02.2014 Seite VII Lückenschluss Erding – Flughafen München Planfeststellungsabschnitt 4.1 Genehmigungsplanung Anlage 21.2.1, BoVEK 1. Anlass und Überblick über das Vorhaben 1.1. Anlass des Vorhabens Lückenschluss Erding – Flughafen München Das Vorhaben Lückenschluss Erding – Flughafen München umfasst den Neubau einer zweigleisig elektrifizierten Bahnstrecke zwischen dem Bf Erding und dem Flughafen München, eines Abzweiges für die überregionale Anbindung in Richtung Mühldorf, eines neuen Haltepunktes für den überregionalen Verkehr, eines neuen Haltepunktes in Schwaigerloh sowie einer Abstell- und Wendeanlage nördlich des Gewerbegebietes Schwaigerloh. Der hiermit zur Planfeststellung beantragte Planfeststellungsabschnitt 4.1 umfasst die Neubaustrecke 5601 Markt Schwaben – Bf München Flughafen Terminal von der Stadtgrenze Erding bei km 18,3+00 bis zum Bf München Flughafen Terminal bei km 27,0+46. 1.2. Aufgabenstellung Die Bearbeitungsschwerpunkte dieses Berichtes ergeben sich aus den Erfordernissen der Planung. Der hier vorliegende Bericht behandelt die umweltgeotechnischen Aspekte dieses Projekts und stellt ein erstes Bodenverwertungs- und Entsorgungskonzept (BoVEK) für die Strecke zusammen. Ziel der umweltgeotechnischen Gutachten ist es, bestehende Altlastenverdachtsflächen im Hinblick auf mögliche Gefährdungen für die Schutzgüter Boden, Wasser und Mensch zu untersuchen. Der Untersuchungsumfang richtet sich dabei an der bekannten Nutzungsgeschichte der Fläche aus. Zu diesem Zweck wurden u.a. ein Aufschlussprogramm konzipiert und dessen Ausführung überwacht sowie Feld- und Laboruntersuchungen durchgeführt und ausgewertet. Ziel der durchgeführten Untersuchungen für das Bodenverwertungs- und Entsorgungskonzept ist die Beurteilung abfallrechtlicher Belange im Zuge der Erdarbeiten zur Herstellung des Neubauvorhabens. Hierbei sind auch Wege zur Wiederverwertung der anfallenden Erdmaterialien aufzuzeigen. Das BoVEK beinhaltet ausschließlich mineralische Böden. Anlage_21.02.01.docx Stand: 28.02.2014 Seite 1 von 13 Lückenschluss Erding – Flughafen München Planfeststellungsabschnitt 4.1 2. Genehmigungsplanung Anlage 21.2.1, BoVEK Lage und Beschreibung der begutachteten Maßnahme Das Vorhaben liegt in folgenden Gebietskörperschaften: • Stadt Erding • Gemeinde Eitting • Gemeinde Oberding Im hier zur Planfeststellung beantragten Planfeststellungsabschnitt 4.1 verläuft die Neubaustrecke ab etwa der nordwestlichen Stadtgrenze der Stadt Erding, ca. 1200 m nordwestlich des Kronthaler Weihers in Richtung Flughafen München. Die Kreisstraße ED 19 wird bei km 18,3+62 unterfahren. Weiter in Richtung Westen wird bei km 19,5+43 ein Wirtschaftsweg überquert. Danach wird der Mittlere Isarkanal (Bahn-km 19,8+24) auf einer Brücke gekreuzt. Daran anschließend schwenkt die Trasse in einem Rechtsbogen nach Nordwesten und verläuft in enger Bündelung mit der Staatsstraße St 2580 (FTO), die zuvor ebenfalls überquert (km 20,3+19) wurde. Im Bereich der Überquerung der FTO wird die heute bestehende Brücke der GVS Niederding - Reisen zurückgebaut und neu errichtet. Auf Höhe Bahn-km 22,3+00 wird die Bündelung mit der FTO aufgegeben, die Neubaustrecke schwenkt nach Westen, überquert die Dorfen und erreicht den Hp Schwaigerloh im Bereich des gleichnamigen Gewerbegebietes. Zwischen der Querung der Dorfen bei Bahn-km 22,4+07 und dem Hp Schwaigerloh (km 24,0+00) wird eine zwischen den beiden Streckengleisen liegende Abstellanlage angeordnet. Westlich des Haltepunktes Schwaigerloh unterquert die Bahntrasse bei km 24,1+13 die ED 5. Im weiteren Verlauf wird der Abfanggraben Ost des Flughafens München bei Bahnkm 24,5+50 überquert sowie der geplante Südring bei km 24,6+90 unterfahren, bevor die Strecke an das Trogbauwerk der FMG anschließt und bei Bahn-km 24,9+87 das künftige Ostportal des Tunnels unter dem Flughafen München erreicht. Dieser wurde bereits im Rahmen des Planfeststellungsverfahrens zur 3. Start- und Landebahn des Flughafen Münchens wasserrechtlich genehmigt. Die Bahntrasse verläuft im Tunnel und bindet hier an die bestehende Trasse und die Personenverkehrsanlage München Flughafen Terminal an. Zwischen dem Abzweig Erding Nord und dem Abfanggraben Ost befindet sich die Trasse überwiegend in leichter Dammlage, allein im Bereich der Querungen Mittle- Anlage_21.02.01.docx Stand: 28.02.2014 Seite 2 von 13 Lückenschluss Erding – Flughafen München Planfeststellungsabschnitt 4.1 Genehmigungsplanung Anlage 21.2.1, BoVEK rer Isarkanal und Dorfen steigt die Trasse bis auf maximal 8 m Höhe über Gelände an. Die Längsneigung liegt bei maximal I = 25 ‰. Der Abstand der Gleisachsen beträgt von der Planfeststellungsgrenze bei Bahn-km 18,3+00 bis zum Flughafen München 4,0 m. Im Bereich des Bestandstunnels, ab ca. Bahn-km 26,5+42, wird der Gleisabstand auf 4,70 m verbreitert, da hier der Rettungsweg im bereits bestehenden Tunnel bis zum Flughafen Terminal zwischen den Gleisen geführt wird. Anlage_21.02.01.docx Stand: 28.02.2014 Seite 3 von 13 Lückenschluss Erding – Flughafen München Planfeststellungsabschnitt 4.1 3. Geologischer / Hydrogeologischer Überblick 3.1. Allgemeine geologische Verhältnisse Genehmigungsplanung Anlage 21.2.1, BoVEK Das gesamte Projektgebiet wird von Lockergesteinen aufgebaut, die in der jüngeren Erdgeschichte (seit ca. 10 Millionen Jahren) abgelagert bzw. gebildet wurden. Der tiefere Untergrund wird von den Sedimentserien der Oberen Süßwassermolasse (OSM, Tertiär) aufgebaut. Diese Serien bestehen aus einer Wechsellagerung von Sanden (Flinzsande), Tonen und Schluffen (Flinz) und Kiesen. Die horizontale und die vertikale Ausdehnung der einzelnen Schichten weist dabei innerhalb der OSM häufig Schwankungen auf. Vor etwa 5 Millionen Jahren endete die Ablagerung und die Abtragung und Erosion dieser Sedimente der Oberen Süßwassermolasse begann. Dabei wurde eine Landoberfläche mit stark welligem Relief geschaffen, das auch Steilhänge von mehreren Metern Höhe aufweisen kann. Im Quartär kam es zur Ablagerungen von Schmelzwasserkiesen („Münchner Schotterebene“) und das ehemalige Relief der Tertiäroberfläche wurde wieder ausgeglichen. Bei den Schottern der Münchener Sanderfläche handelt es sich überwiegend um sandige Kiese, in die auch feinkörnigere (Sande, Schluffe, Tone) oder rollige Schichten (Rollkieslagen) als Linsen oder Lagen eingeschaltet sein können. Die Schmelzwasserkiese werden von verschiedenartigen Deckschichten überlagert. Im östlichen Bereich des PFA 4.1 bestehen die Deckschichten vor allem aus Lössablagerungen. Im westlichen Bereich bildete sich auf den Schmelzwasserkiesen eine Verwitterungsdecke aus. Die natürliche Schichtfolge wird zur Oberfläche hin von einer Mutterbodenauflage abgeschlossen. Vor allem im Bereich von Weg- oder Straßenquerungen wurden lokal geringmächtige Auffüllungen angetroffen. 3.2. Allgemeine hydrogeologische Verhältnisse Die Münchener Schotterebene besitzt einen weitgehend homogenen, quartären Grundwasserkörper. Der Grundwasserspiegel liegt meist wenige Meter unterhalb der Geländeoberkante. Natürliche Vorfluter für das Grundwasserstockwerk in den quartären Ablagerungen sind die Isar bzw. die Sempt und die Dorfen. Die Hauptfließrichtung des quartären Grundwassers ist Richtung Nordnordost bis Nordost. Der quartäre Grundwasserkörper wird in der Tiefe durch die tertiären Sedimente der Oberen Süßwassermolasse begrenzt. In den Sedimenten der Oberen Süßwassermolasse ist ein weiteres Grundwasserstockwerk vorhanden. Das sogenannte tertiäre Grundwasser steht häufig unter Druck und liegt demnach gespannt vor. Der Druckspiegel liegt meist auf dem Niveau der Grundwasseroberfläche des oberen (quartären) Grundwasserstockwerks, an manchen Stellen sogar darüber. Generell Anlage_21.02.01.docx Stand: 28.02.2014 Seite 4 von 13 Lückenschluss Erding – Flughafen München Planfeststellungsabschnitt 4.1 Genehmigungsplanung Anlage 21.2.1, BoVEK ist von einer Fließrichtung der tertiären Grundwässer nach Norden bis Nordosten auszugehen. 3.3. Wasserschutzgebiete Zu dem Punkt Wasserschutzgebiete wurde ein gesonderter Erläuterungsbericht „hydrogeologisches Gutachten“ als Anlage 21.3 erstellt. Insgesamt gesprochen sind in der unmittelbaren Umgebung der Strecke keine Wasserschutzgebiete ausgewiesen. 3.4. Bekannte Altlastenverdachtsflächen Die Strecke berührt keine bekannten Altlastenverdachtsflächen. Anlage_21.02.01.docx Stand: 28.02.2014 Seite 5 von 13 Lückenschluss Erding – Flughafen München Planfeststellungsabschnitt 4.1 4. Untersuchungsumfang 4.1. Verwendete Untersuchungen aus Fremdprojekten Genehmigungsplanung Anlage 21.2.1, BoVEK Ergänzend zu den durchgeführten Baugrunduntersuchungen wurden vorhandene Untersuchungsergebnisse bereits durchgeführter Erkundungskampagnen im Bereich des PFA 4.1 recherchiert und bewertet und fanden Eingang in diesen Bericht. 4.2. Projektspezifische Untersuchungen 4.2.1. Bohrungen Rammkernbohrungen: Es wurden für das Projekt insgesamt 48 Aufschlussbohrungen nach DIN 4021 im Bereich der Trasse im Rammkern- bzw. Rotationskernbohrverfahren mit Bohrdurchmessern von 178 mm bzw. 146 mm und Tiefen von 6 m bis 22 m unter Ansatzpunkt abgeteuft. 11 Bohrungen wurden als Grundwassermessstellen (GWM) ausgebaut. Aus den Plänen in Anlage 21.2.2 bis 21.2.4 ist die Lage dieser Bohrungen zur aktuell geplanten Bahntrasse ersichtlich. Es erfolgte eine Beprobung der Bohrkerne zur vorläufigen abfalltechnischen Einstufung der Böden gemäß den Mitteilungen der Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) Nr. 20: Anforderungen an die stoffliche Verwertung von mineralischen Reststoffen / Abfällen - Technische Regeln. Hierbei wurden die Merkblätter LAGA PN 78/2 und PN 98 sowie die Regelungen in der Bundesbodenschutzverordnung (BBodSchV) berücksichtigt. Die Bohrlöcher wurden im Bereich tertiärer Bodenschichten mit Dämmersuspension und im Bereich der quartären Kiese mit dem erbohrten Bodenmaterial sowie abdichtendem Quellton verfüllt. Kleinrammbohrungen: Im Zeitraum vom 27.11.2007 bis 20.02.2008 sind zusätzlich zu den Rammkernbohrungen an ausgewählten Stellen im Bereich der Trasse bei km 23,3+90 bis 22,4+10 als Ersatz für die an dieser Stelle nicht ausführbaren Rammkernbohrungen 3 Kleinrammbohrungen mit Tiefen von 1,5 m bis 4,0 m abgeteuft worden. Aus den Plänen in Anlage 21.2.2 bis 21.2.4 ist die Lage der Kleinrammbohrungen zur geplanten Trasse ersichtlich. Während der Bohrarbeiten erfolgte eine Bodenansprache und Beprobung. Anlage_21.02.01.docx Stand: 28.02.2014 Seite 6 von 13 Lückenschluss Erding – Flughafen München Planfeststellungsabschnitt 4.1 4.2.2. Genehmigungsplanung Anlage 21.2.1, BoVEK Schürfe Zur Erkundung der Mächtigkeiten von Decklagen und Auffüllungen wurden im Streckenbereich insgesamt 8 Schürfe mit einem Hydraulikbagger abgeteuft. Die Schurftiefen erreichten 1,2 m bis 2,4 m unter GOK. Aus den Plänen in Anlage 21.2.2 bis 21.2.4 ist die Lage der Schürfe zur geplanten Trasse ersichtlich. Es erfolgte eine Beprobung des Aushubs zur vorläufigen abfalltechnischen Einstufung der Böden gemäß den Mitteilungen der Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) Nr. 20: Anforderungen an die stoffliche Verwertung von mineralischen Reststoffen / Abfällen - Technische Regeln. Hierbei wurden LAGA PN 78/2 und PN 98 sowie die Regelungen in der BBodSchV berücksichtigt. 4.2.3. Chemische Laboruntersuchungen Im Hinblick auf die nach der Trassen- und Bauwerksplanung zu erwartenden Erdarbeiten wurde das Bohr- und Probenahmeprogramm konzipiert. Dabei standen die Befunde aus den Recherchen der vorhandenen Unterlagen zur Verfügung. Hiernach waren im PFA 4.1 keine Altlastenverdachtsflächen bekannt. Die Untersuchungen außerhalb von Altlastenverdachtsflächen waren auf die Bodenbereiche ausgerichtet, die durch den Bau von Bauwerken, und die dadurch entstehenden Erdbewegungen, beeinflusst werden. Dies sind in erster Linie die obersten Deckschichten aus Oberboden oder oberflächigen Auffüllungen. Anlage_21.02.01.docx Stand: 28.02.2014 Seite 7 von 13 Lückenschluss Erding – Flughafen München Planfeststellungsabschnitt 4.1 5. Umweltgeotechnische Untersuchungen 5.1. Durchgeführte umweltgeotechnische Untersuchungen Genehmigungsplanung Anlage 21.2.1, BoVEK Im Folgenden wird auf die möglichen Altlastenverdachtsflächen entlang PFA 4.1 näher eingegangen und der Untersuchungsumfang dargestellt sowie eine umweltgeotechnische Beurteilung der mineralischen Abfälle (Böden) durchgeführt. Zur Gewinnung der Bodenproben und Feststellung des Bodenaufbaus mit organoleptischer Ansprache wurden die unter Punkt 4 aufgeführten Felduntersuchungen ausgeführt. Entsprechend der vorgefundenen Korndurchmesser im beprobten Bereich wurde in Anlehnung an die LAGA PN 98 je Probe eine Probenmenge von 1 Liter gewählt. Die Proben wurden in Weithalsbraunglasflaschen mit gasdichtem Verschluss abgefüllt und dem Labor überstellt. Im Labor wurden alle Umweltproben nach den LAGA Richtlinien untersucht. Vor dem Hintergrund einer geplanten Bauausführung und der dabei anfallenden, abfalltechnisch wirksamen Erdmassen erfolgte die chemische Analyse zunächst in der Gesamtfraktion, der Kornfraktion, die einer Verwertung bzw. Entsorgung zugeführt wird. Zusätzlich wurde an den Proben die Kornfraktion < 2 mm analysiert, um die bodenschutzrechtliche Gefährdungsabschätzung vorzunehmen. Gegebenenfalls abfallrechtlich relevante sonstige Abfälle (Gebäuderückbauten, Rückbau von Bahnanlagen) sind im PFA 4.1 nicht zu erwarten. 5.2. Verdachtsflächen entlang der Strecken (Altablagerungen) Im Bereich der dem Planfeststellungsabschnitt 4.1 zugrunde liegenden Trassenführung wurden in der freien Strecke von km 18,3+00 bis km 24,5+00 sowie km 24,5+50 bis km 24,8+61 keine umweltgeotechnischen Auffälligkeiten festgestellt. Vom km 24,8+61 bis km 27,0+46 wird infolge bestehender Bauwerke im Zuge dieser Maßnahme kein Erdbau betrieben, so dass dieser Abschnitt nicht umweltgeotechnisch beurteilt wird. Die Umweltproben aus den für die Strecke relevanten Bohrungen sind hier durchgängig befundfrei. Das Material wird durchweg der Zuordnungsklasse Z0 nach LAGA97 zugeteilt. Lediglich im Streckenabschnitt zwischen km 24,5+00 bis 24,5+50 wurden nach den vorhandenen Untersuchungsergebnissen erhöhte Kohlenwasserstoffe in zwei Proben aus der Bohrung B1-B-1013 und dem Schurfes B1-SCH-1014A festgestellt. Die gefundenen erhöhten Kohlenwasserstoffgehalte ergeben eine Einstufung nach LAGA in die Zuordnungsklasse Z1.1. Das Material kann bei ungünstigen hydrogeoAnlage_21.02.01.docx Stand: 28.02.2014 Seite 8 von 13 Lückenschluss Erding – Flughafen München Planfeststellungsabschnitt 4.1 Genehmigungsplanung Anlage 21.2.1, BoVEK logischen Standortbedingungen eingeschränkt offen eingebaut werden (Tabelle 1). Eine Gefährdung durch die festgestellten Belastungen kann ausgeschlossen werden. Die zusätzlich vorgenommenen Analysen in der Feinfraktion < 2 mm des Schurfs B1-SCH 1014B zeigten keine signifikant höheren Belastungen. Zur genauen Berechnung der Massen des belasteten Materials werden weitere Untersuchungen vorgenommen. Nach unserem bisherigen Kenntnistand handelt es sich um eine ehemalige BE-Fläche an der Lohstraße (Baucontainer, Fahrzeuglager etc.). Nach der LAGA 20 ist es möglich, mineralische Abfälle der Einbauklasse 1 in technischen Bauwerken (z.B. im vorliegenden Fall in den Damm in Hinterfüllbereich Brücke Abfanggraben) in wasserdurchlässiger Bauweise wieder einzubauen. 5.3. Zusammenfassende Beurteilung der umweltgeotechnischen Situation Die in regelmäßigen Abständen durchgeführten Untersuchungen zeigen lediglich geringmächtige Auffüllungen, meist zwischen 0,3 m bis 0,8 m. Die Belastung liegt bei unkritischen Größenordnungen, die lediglich abfallrechtliche Relevanz entfalten (Z0, Z1.1). Exemplarische Analysen in der Bodenfraktion < 2 mm ergaben keine Hinweise auf eine eventuelle Grundwassergefährdung. Die untersuchten Bodenproben in der für den Neubau erforderlichen Bautrasse weisen somit keine bodenschutzrechtlich relevanten Bodenbelastungen auf, die eine Gefährdung für die Schutzgüter darstellen würden. Erhöhte geogen (natürlich) bedingte Arsengehalte wurden bei den genannten Untersuchungen im Oberboden des Planfeststellungsabschnittes 4.1 nicht festgestellt. Anlage_21.02.01.docx Stand: 28.02.2014 Seite 9 von 13 Lückenschluss Erding – Flughafen München Planfeststellungsabschnitt 4.1 6. BoVEK 1 Konzept 6.1. Verwertung von Bodenaushub Genehmigungsplanung Anlage 21.2.1, BoVEK Die abfallrechtlich relevanten Bodenschichten, die bei erdbautechnischen Eingriffen für den Neubau zu entsorgen wären, sind im Bereich der freien Strecke über längere Abschnitte relativ einheitlich einzustufen. Der Erdbau kann hier über größere Flächen kontinuierlich arbeiten. Der Bodenaushub, der im Zuge der Neubauarbeiten anfällt, ist entsprechend der Ergebnisse und Einstufungen der Tabelle 1 und zu verwerten bzw. aufzubereiten oder zu beseitigen. Die Massenangaben sind auf Grundlage des geologischgeotechnischen Längsschnitts (Anlage 21.1.5-8) abgeschätzt worden. Beprobungsabschnitt Bodenart Einstufung Oberboden Auffüllung PFA 4.1 km 18,3+00 bis km 24,8+61 Löss Quartäre Schotter Tab. 1: Abfallrechtliche Einstufung und Mengenverteilung Z0 Z 1.1 Z 1.2 Z2 >Z2 Z0 Z 1.1 Z 1.2 Z2 >Z2 Z0 Z 1.1 Z 1.2 Z2 >Z2 Z0 Z 1.1 Z 1.2 Z2 >Z2 Anzahl Proben 5 0 0 0 0 2 2 0 0 0 2 0 0 0 0 4 0 0 0 0 Anteil 100 % 0% 0% 0% 0% 90 % 10 % 0% 0% 0% 100 % 0% 0% 0% 0% 100 % 0% 0% 0% 0% abgeschätzte Massen ca. 40.000 m³ 0 m³ 0 m³ 0 m³ 0 m³ ca. 9.000 m³ ca. 1.000 m³ 0 m³ 0 m³ 0 m³ ca. 80.000 m³ 0 m³ 0 m³ 0 m³ 0 m³ ca. 90.000m³ 0 m³ 0 m³ 0 m³ 0 m³ Übersicht über die Verwertung von Bodenaushub im Bereich km 18,3+00 bis km 24,8+61. Vom Bahn-km 24,8+61 bis Bahn-km 27,0+46 wird im Zuge dieser Maßnahme kein Erdbau betrieben, so dass für diesen Abschnitt kein Verwertungskonzept aufgestellt wird. Anlage_21.02.01.docx Stand: 28.02.2014 Seite 10 von 13 Lückenschluss Erding – Flughafen München Planfeststellungsabschnitt 4.1 Genehmigungsplanung Anlage 21.2.1, BoVEK Z 0-Material: Recyclingbaustoff Uneingeschränkte Wiederverwertung möglich; die gemessenen Stoffkonzentrationen liegen in der Größenordnung der natürlichen Hintergrundbelastung. Oberboden, Löss und Quartäre Schotter entlang der Strecke sind zum größten Teil dieser Fraktion zuzuordnen. Z 1.1 und Z 1.2 -Material: Recyclingbaustoff Eingeschränkter offener Einbau, Z1.1 auch in hydrogeologisch ungünstigen Gebieten z.B. Unterbau-, Dammbaumaterial in Verkehrsanlagen, Tragschicht im Straßenbau, Industrie-, Gewerbebau, Befestigungsmaterial im Wegebau. Auszuschließen ist dieses Material bei der Wiederverwertung in Wasserschutzgebiete, Heilquellenschutzgebiete und Überschwemmungsgebieten. Auffüllungen sind zu einem geringen Teil als Z1.1 Material einzustufen und demzufolge als Recyclingbaustoff zu behandeln. Dies tritt im Bereich von Bahn-km 24,5 auf. Grund kann eine ehemalige Baustelleneinrichtungs-Fläche an der Lohstraße sein (Baucontainer, Fahrzeuglager etc.). Bodenmaterial mit Analysewerten Z2 und >Z2 wurden im Bereich des PFA 4.1 nicht erkundet. Oberboden mit einem geogenem (natürlichen) Arsengehalt wurde nicht erkundet. Die Belastung mit geogen erhöhten Arsengehalten ist jedoch aus anderen Bereichen in der Umgebung allgemein bekannt. Falls größere Mengen Oberboden anfallen und abgegeben werden sollen, wird die Untersuchungsdichte erhöht. Die gewachsenen quartären Ablagerungen wurden nur untersucht, wenn sich Verdachtsmomente ergaben. Diese sind außerhalb von Altablagerungen als unbelastet zu beurteilen. Auf Grund des in den Deckschichten festgestellten niedrigen Schadstoffniveaus kann davon ausgegangen werden, dass die unterlagernden, unauffälligen Kiese nicht relevant beeinflusst sind und somit keine abfallrechtlich eingeschränkte Verwertung zu erwarten ist. Es werden ca. 500 m³ Abbruchmaterial von Bauwerken anfallen, die auf geeigneten Deponien entsorgt werden. Es werden ca. 5000 m³ Asphaltabtrag an den kreuzenden Straßen anfallen. Es wird im Moment davon ausgegangen, dass dieses Material der Verwertungsklasse A nach RuVA-StB 01 zugeordnet werden kann und somit keine Beschränkungen für den Wiedereinbau vorliegen. Anlage_21.02.01.docx Stand: 28.02.2014 Seite 11 von 13 Lückenschluss Erding – Flughafen München Planfeststellungsabschnitt 4.1 6.2. Genehmigungsplanung Anlage 21.2.1, BoVEK Materialmanagement Im Zuge der Erdarbeiten ist ein Materialmanagement zur Lenkung und Überwachung der Massenströme vorgesehen. Die Böden werden begutachtet und getrennt. Die Böden werden im Bereich der Baustelleneinrichtungs-, der Lager- und der Baulogistikflächen fachgerecht zwischengelagert. Nicht belastete und gering belastete Böden werden auf der Baustelle wiederverwendet. Sollten abfallrechtlich relevant belastete Böden (ab Einstufung Z 1.2) angetroffen werden, wird eine Aufhaldung und Haufwerksbeprobung dieser Materialien durchgeführt. Anlage_21.02.01.docx Stand: 28.02.2014 Seite 12 von 13 Lückenschluss Erding – Flughafen München Planfeststellungsabschnitt 4.1 7. Genehmigungsplanung Anlage 21.2.1, BoVEK Allgemeine Hinweise zur Verwertung und Schlussfolgerungen Im Zuge der Erdarbeiten ist ein Materialmanagement zur Lenkung und Überwachung der Massenströme vorgesehen. Die Zwischenlagerflächen werden außerhalb von Schutzzonen errichtet. Auswirkungen der Erdarbeiten auf Wasserschutzgebiete sind nicht zu erwarten. Die Erdarbeiten werden fachtechnisch begleitet und die Massenströme dokumentiert. Ergeben sich bei den Erdarbeiten organoleptische Abweichungen oder Auffälligkeiten gegenüber den Befunden aus den Bohrungen und Kleinrammbohrungen, wird dieses auffällige Material separiert und beprobt, bevor es abgefahren werden kann. Im Zuge der Erkundung wurden insgesamt keine nennenswerten Belastungen erkundet. Ersteller: TUM Zentrum Geotechnik Baugeologisches Büro Bauer GmbH (Unterschrift Ersteller) (Unterschrift Ersteller) Anlage_21.02.01.docx Stand: 28.02.2014 Seite 13 von 13