Beschreibung ABC-Grundlehrgang

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Beschreibung ABC-Grundlehrgang
LANDKREIS HELMSTEDT
Kreisfeuerwehr
- Fachbereich ABC-Grundlehrgang Ablauf des ABC-Grundlehrganges und Unterrichtsinhalte
Abschnitt: C-Einsatz
I. Vorbemerkung:
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Der ABC-Grundlehrgang wird seitens der Kreisfeuerwehr Helmstedt angeboten, um die
Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Helmstedt auf Einsätze mit ABCGefahrstoffen vorzubereiten. Im Verlauf des Lehrganges sollen den Teilnehmern
insbesondere Kenntnisse über die Gefahren durch ABC-Gefahrstoffe, Kennzeichnung von
Gefahrstoffen, Einsatztaktik, Handhabung der persönlichen Sonderausrüstung und der
Sonderausrüstung für die Gefahrenabwehr vermittelt werden.
Der Besuch dieses Lehrganges ist nicht dem Lehrgang „ABC-Einsatz“ der
Niedersächsischen Akademie für Brand- und Katastrophenschutz (NABK) Celle und Loy
gleichgestellt und stellt daher keine Grundlage dar, um an den Lehrgängen „Führen im
ABC-Einsatz“ der NABK Celle und Loy teilnehmen zu dürfen.
Inhalt und Ablauf dieses Lehrganges richten sich nach den Regelungen der FeuerwehrDienstvorschriften 500 (FwDV 500) und FwDV 2, einschlägiger Gesetze und Verordnungen,
den Veröffentlichen der Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes (vfdb),
sowie den Erfahrungen der eingesetzten Ausbilder.
Die Kenntnisse sind durch regelmäßige Aus- und Fortbildung in den Standorten zu vertiefen
und zu erneuern. Darüber hinaus sollen die Einsatzkräfte an den ABC-Lehrgängen der
NABK ausgebildet werden.
Der Lehrgang ist in einen C-Abschnitt für chemische Gefahren und in einen AB-Abschnitt
für atomare und biologische Gefahren geteilt.
II. Unterrichtsinhalte C-Abschnitt:
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1. Begrüßung (10 min in erster Stunde):
• Hinweise zum Ablauf
• Ausgabe der Stundenpläne, Lehrunterlagen und Handkarten-CSA
• Teilnehmerliste vervollständigen, korrigieren
• Hinweis auf gültige G26 III-Untersuchung
• Vor dem Tragen von CSA ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen
• Kein Alkohol vor dem Tragen von pers. Sonderausrüstung
• Atemschutzgeräte und Masken werden für die Woche von der AT-Werkstatt gestellt
• Sonstiges
2. Vorbereitende Maßnahmen für C-Einsatz (theoretische Ausbildung 35 min):
• Umfang der Ausbildung für den ABC-Einsatz
• Regionale Einsatzkonzepte
• Aufstellung von Sondereinheiten / Vorhalten von Sonderausrüstung
-23. Einsatztaktik im ABC-Einsatz (theoretische Ausbildung 45 min)
• Vorstellung FwDV 500
• Rahmenvorschriften - Gefahrengruppen
• Gefahren- und Absperrbereich
• Verhalten am Gefahrenbereich / Gerätebereitstellung
• GAMS-Regel
• Ergänzende, spezielle und abschließende Maßnahmen
4. persönliche Sonderausrüstung (praktische Stationsausbildung 270 min)
Details zur Durchführung siehe Handkarte:
• Bei allen Anzügen: Vorstellung (Einsatzbereiche ABC, Schutzwirkung gegen ABCGefahrstoffe, Einsatzgrenzen, Anforderungen an den Träger), Sichtprüfung vor dem
Anlegen, Besonderheiten (ggf. Wärmeverhalten, elektrostatische Aufladung,...)
• Bei allen Stationen: jeweils 1-2 Anzüge unter Anweisung anlegen und unter
Beachtung der Verhinderung einer Kontaminationsverschleppung wieder ablegen
lassen, Anlegen auf Zeitvorgabe
• Einsatz von Funktechnik mit Sprechgarnituren vorführen und üben
• Station 1:
Körperschutz - Form 2 (Flammschutz) + Sonderanzug (Wärmeschutz)
• Station 2:
Körperschutz - Form 3 (CSA) + Form 2 (sog. „leichter“ CSA)
5. C-Gefahrstoffe und Maßnahmen (theoretische Ausbildung 45 min):
• Einteilung in Gefahrklassen
• Gefahrenabwehr nach Maßnahmengruppen
• Spezielle Maßnahmen
• Hinweise zum Vorgehen bei Gefahrengruppen 1-3 und bei Transportunfällen
• Körperschutz – speziell zur Menschenrettung
6. Vorstellung C-Nachweisgeräte (theoretische / praktische Ausbildung 45 min)
Details zur Durchführung siehe Handkarte:
• Grundlagen und Maßeinheiten
• 3-fach-Messung:
Ex-/Ox-Meter (Vorführung)
Qualitativer Nachweis mit Prüfröhrchen (Vorführung)
Indikatorpapier (Vorführung)
• Öltestpapier (Vorführung)
7. Kennzeichnung von ABC-Gefahrstoffen (theoretische Ausbildung 45 min):
• Kennzeichnung nach Gefahrstoffverordnung (Gefahrensymbole)
• Kennzeichnung nach GHS
• Kennzeichnung nach GGVSE (Gefahrzettel und Warntafeln)
• Besondere Kennzeichnungen
• Gefahrendiamant
• Informationsquellen (Stufenkonzept)
8. Dekontamination (praktische Ausbildung 45 min):
• Not-Dekon (siehe Handkarte)
• Dekon-Stufe II (siehe Handkarte)
• Systemtrennung Atemschutz
...
-39. Handhabung der Sonderausrüstung (praktische Stationsausbildung 360 min)
Details zur Durchführung siehe Handkarten:
Station 1: Leckagen an Versorgungsleitungen (Keller AT-Übungsanlage)
• Vorstellung der Ausrüstung, Einsatz unter Flammschutzanzug
• Abdichten mittels (Mini-) Leckdichtkissen
• Abdichten mittels Leckdichtlanze
• Abdichten mittels Leckdichtmanschetten
• Abdichten mittels Rohrdichtmanschetten
• Abdichten mittels Kleindichtgeräten
Station 2: Umfüllen von Gefahrstoffen (Waschhalle)
• Vorstellung der Ausrüstung
• Umfüllen mittels GUP
• Umfüllen mittels Handmembranpumpe
• Umfüllen mittels Fass- und Behälterpumpe
• Ableitung elektrostatischer Aufladung
Station 3: Stückgutunfall (FTZ-Hof)
• Erklärung des Ablaufs, Einsatz unter CSA
• Labelbeschreibung von Gebinden
• Folienauslage, Sichtung und Trennung von Gebinden
• Leiterbesteigung
• Umstapeln von Gebinden mit Kettenbildung
• Umgang mit Palettenhubwagen
Station 4: Abdichten unterirdischer Entwässerungssysteme (FTZ-Hof)
• Vorstellung der Ausrüstung, Einsatz unter CSA
• Abdichten mittels Kanaldichtkissen
• Abdichten mittels Rohrdichtkissen
• Abdichten mittels Gullydichtkissen
• Kameradenrettung
• Einsatz von Messgeräten
• Einsatz einer Auffangplane
• Atemschutzüberwachung
10. C-Einsatzübung – 5 Ausbilder:
• Leck in fahrbarem Kesselwagen auf Mulde
• Gefahrstoff: brennbare Flüssigkeit – Gefahrnummer 33
• 1. Phase: Auffangen + Abdichten, Pause mit Besprechung
• 2. Phase: Umfüllen + Rücknahme der Ausrüstung, Abschlussbesprechung
• Näheres zur Vorbereitung und Durchführung gem. Handkarte
11. C-Einsatzübung – 5 Ausbilder:
• Undichtigkeit einer Flanschverbindung im Objekt mit Sichteinschränkungen
• Gefahrstoff: giftige u. ätzende Flüssigkeit – Gefahrnummer 668 o. 886
• 1. Phase: Abdichten Kanalsysteme + Flanschverbindung, Pause mit Besprechung
• 2. Phase: Umfüllen + Rücknahme der Ausrüstung, Abschlussbesprechung
• Näheres zur Vorbereitung und Durchführung gem. Handkarte
...
-412. schriftlicher Leistungsnachweis – 1 Ausbilder:
• Leistungsnachweis in Form eines Multiple-Choice-Tests mit 15 Fragen
III. Unterrichtsinhalte AB-Abschnitt:
1. A-Gefahrstoffe (theoretische Ausbildung 45 min):
• Physikalische Grundlagen
• Gefahr durch Strahlung
• Maßeinheiten
• Dosisrichtwerte nach FwDV 500
• Beispiele der Anwendung von Strahlern in Medizin und Industrie
2. Maßnahmen im A-Einsatz (theoretische Ausbildung 45 min):
• Allgemeine Schutzmaßnahmen
• Grundsätzliche Einsatzmaßnahmen
• Weitere Einsatzmaßnahmen
• Kennzeichnung nach Strahlenschutzverordnung und GGVSE
• Körperschutz Formen 1,2 u. 3 – speziell zur Menschenrettung
• Hinweise zum Vorgehen bei Gefahrengruppen 1-3 und bei Transportunfällen
• Versorgung verletzter Personen
• Vorstellung der zur Verfügung stehenden Nachweisgeräte
• Strahlenschutzüberwachung (Erfassung, Personendosimeter, Alarmdosimeter)
3. persönliche Sonderausrüstung (praktische Stationsausbildung 90 min)
Details zur Durchführung siehe Handkarte:
• Bei allen Anzügen: Vorstellung (Einsatzbereiche ABC, Schutzwirkung gegen ABCGefahrstoffe, Einsatzgrenzen, Anforderungen an den Träger), Sichtprüfung vor dem
Anlegen
• Bei allen Stationen: jeweils 1-2 Anzüge unter Anweisung anlegen und unter
Beachtung der Verhinderung einer Kontaminationsverschleppung wieder ablegen
lassen
• Station 1:
Körperschutz - Form 1 und 2 (Kontaminationsschutz)
• Station 2:
Körperschutz - Form 2 (BIO-Schutz und leichter CSA)
4. B-Gefahrstoffe (theoretische Ausbildung 45 min):
• Vorstellung von B-Gefahrstoffen - Risikogruppen
• Kennzeichnung nach Biostoffverordnung und GGVSE
• Anthrax – Milzbrand (Vorstellung, Einsatzmaßnahmen)
• Einsatzmaßnahmen B-Einsatz
• Einsatzbeispiele
• Hinweise zum Vorgehen bei Gefahrengruppen 1-3 und bei Transportunfällen
• Körperschutz – speziell zur Menschenrettung
• Desinfektion (Durchführung und Vorstellung verschiedener Produkte)
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-55. Chemische Kampfstoffe (theoretische Ausbildung 45 min):
• Allgemeine Eigenschaften
• Wirkungen und Nebenwirkungen
• Unterteilung von C-Kampfstoffen und deren Merkmale
• Einsatzsituationen mit C-Kampfstoffen
• Maßnahmen an der Einsatzstelle
• Nachweismethoden
6. A-Einsatzübung – 5 Ausbilder:
• Verkehrsunfall mit Strahlertransport
• Vorbereitung und Durchführung gem. Handkarte
7. B-Einsatzübung – 5 Ausbilder :
• Schadenfall in BIO-Labor
• Vorbereitung und Durchführung gem. Handkarte
8. schriftlicher Leistungsnachweis – 1 Ausbilder:
• Leistungsnachweis in Form eines Multiple-Choice-Tests mit 15 Fragen
IV. Weitere Hinweise zum Ablauf:
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Zeitliche Verschiebungen des Stundenplans sind nicht auszuschließen.
Zu jeder Unterrichtsstunde steht ein Ersatz-Ausbilder bereit, der auch Hilfestellung
bei der Vorbereitung und Durchführung leistet.
Zu jedem praktischen Ausbildungsthema bestehen Handkarten, in denen
Vorbereitung, Inhalt, benötigtes Personal und Ablauf näher beschrieben sind.
Die theoretische Ausbildung erfolgt weitestgehend als Lehrgespräch mit
Medieneinsatz in Form von Videos und PowerPoint-Präsentationen.
Die Vorbereitung einer Unterrichtsstunde erfolgt in der jeweils vorhergehenden
Stunde vor Unterrichtsbeginn.
Das Verlasten der Sonderausrüstung auf die Fahrzeuge und die Herstellung der
Einsatzbereitschaft erfolgen nach der letzten Unterrichtsstunde durch die Ausbilder.
Die schriftlichen Leistungsnachweise werden am Samstagvormittag korrigiert.
Die Bewertung der praktischen Leistungen der Teilnehmer erfolgt am
Samstagnachmittag durch die Ausbilder.
Sollte ein Teilnehmer den Lehrgang nicht erfolgreich absolvieren, wird ihm dies
persönlich in einem vertraulichen Gespräch mitgeteilt.
Stellt sich während des Lehrganges heraus, dass ein Teilnehmer nicht für die Arbeit
unter persönlicher Sonderausrüstung eingesetzt werden kann, so wird folgender
Zusatz in der Lehrgangsbescheinigung aufgenommen: „Der Einsatz des Teilnehmers
unter persönlicher Sonderausrüstung wird nicht empfohlen“.
Die Lehrgangsbescheinigungen werden am Samstag nach der letzten
Unterrichtsstunde erstellt.
Stand: 12.01.2015
aufgestellt von: C. Neddermeier (Fachbereichsleiter)

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