Chance - Berufsförderungswerk Sachsen
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Chance - Berufsförderungswerk Sachsen
01/2006 Leben N Lernen Arbeiten Chance Rückkehr in den Beruf nach Krankheit oder Unfall EIN FREUNDLICHER SERVICE IHRER ARZTPRAXIS Tipps von Peter Escher Ihr gutes Recht Seite 4 Anspruch: Mit beruflicher Rehabilitation Seite 5 zurück in den Job ZT (Chance) SA Nachdruck.indd 1 23.08.2006 10:28:33 Uhr Arbeitsunfähigkeit Krank, arbeitslos – so geht’s weiter: Berufliche Rehabilitation eröffnet neue Möglichkeiten Er war rundum zufrieden in seinem Beruf als Maurer und Restaurator. Aber eine misslungene Operation katapultierte Thomas Hammer in die Arbeitslosigkeit. Mit über 40 Jahren gehörte er fast schon zum alten Eisen. Wie sollte es für ihn weitergehen? Erst eine berufliche Rehabilitation half ihm wieder in den Arbeitsmarkt zurück. ast 25 Jahre lang arbeitete Thomas Hammer als Maurer und als Restaurator. Mit Begeisterung, „ich liebte meinen Beruf“, sagt Hammer. Als seine Firma im Jahr 2000 Insolvenz anmelden musste, traf ihn dieser Schlag sehr. Doch Hammer fand bald schon wieder eine neue Stellung. Allerdings nur für ein Jahr. Die harten Jahre körperlicher Arbeit forderten ihren Tribut: Hammer bekam Beschwerden im Bein und musste sich einer schweren Miniskus-Operation unterziehen. „Leider misslang die Operation“, berichtet der heute 47-Jährige, „ich kann seitdem mein Bein nicht mehr richtig belasten.“ Für ihn be- F ZT (Chance) SA Nachdruck.indd 2 gann eine schwere Zeit, tapfer versuchte er anfangs weiterzuarbeiten, aber die Schmerzen ließen das lange Stehen, das für seine Arbeit unumgänglich war, einfach nicht mehr zu. Die Folge: Thomas Hammer wurde arbeitslos. „Das war ein herber Schlag ins Kontor“, erinnert sich Hammer, der drei Kinder zu versorgen hat. Zum Verlust des geliebten Berufes kam die Sorge, die Familie gut weiterzuversorgen. Thomas Hammer: „Ich hatte keine Vorstellung, wie es nun weitergehen sollte.“ Es war sein Glück, dass er schon einmal von Maßnahmen zur beruflichen Rehabilitation gehört hatte. Welche Möglichkeiten es ge- nau gab, wusste der ehemalige Maurer zwar nicht, aber über den Betriebsrat hatte er gehört, dass es für Menschen mit Behinderung Wege gibt, mithilfe einer beruflichen Qualifizierung wieder in den Arbeitsmarkt zurückzukehren. Also ließ Hammer zuerst einmal den Grad seiner Behinderung feststellen, die Einstufung erfolgte schließlich auf 20 %. Der nächste Weg führte den arbeitslosen Hammer zur Agentur für Arbeit, wo er einen Antrag auf berufliche Rehabilitation (Teilhabe am Arbeitsleben) stellen wollte. Dort aber erklärte man sich für nicht zuständig – schließlich konnte Thomas Hammer nicht mehr in seinem ursprünglichen Beruf vermittelt werden. Zuständig sei die Deutsche Rentenversicherung. Soweit, so gut. Hammer schickte seinen Antrag und alle Unterlagen dorthin, aber sein Antrag wurde abgelehnt. Hammer verstand die Welt nicht mehr. „Ich dachte damals, ich hätte keine Chancen mehr.“ Aber er behielt dennoch seinen Mut. „Es lag eindeutig eine körperliche Beeinträchtigung vor – das attestierten auch die Befunde. Ich wusste, dass ich im Recht war.“ So trat der Familienvater dem Sozialverband Deutschlands bei, legte Widerspruch gegen den ablehnenden Bescheid ein und stellte über den VdK noch einmal einen Antrag auf eine Reha-Maßnahme. Wieder gingen alle Unterlagen inklusive aller ärztlicher Atteste auf den Weg – dieses Mal mit Erfolg. Am Anfang steht die Berufserkundung Wohin ihn seine berufliche Rehabilitation führen sollte, wusste Hammer nicht so recht, als seine Reha dann schließlich vor gut zwei Jahren begann. „Vielleicht in einen technischen Beruf?“, dachte er damals. Doch diese Unklarheiten waren bald beseitigt. Im Verlaufe der so genannten „Arbeitserprobung und Berufsfindung“ im Berufsförderungswerk wurden die Weichen für seine berufliche Zu- 23.08.2006 10:28:42 Uhr Chance 3 Möglichkeiten der beruflichen Rehabilitation Für eine berufliche Reha gibt es viele Möglichkeiten. Im Mittelpunkt stehen dabei immer Ihre Wünsche, Interessen und Bedürfnisse. Die drei häufigsten Möglichkeiten einer beruflichen Reha: 1. Berufliche Reha ohne Qualifizierung kunft neu gestellt. Bei diesen Tests geht es darum, herauszufinden, welche körperlichen Belastungen möglich sind, vor allem aber, welche Fähigkeiten und Neigungen der einzelne Teilnehmer mitbringt. „Was liegt mir, was kann ich weiterentwickeln?“ Auch für Thomas Hammer stand diese Fragestellung am Anfang seiner beruflichen Reha. Es stellte sich schnell heraus, dass Hammer über eine stark ausgeprägte soziale Kompetenz verfügt, ideal für eine Tätigkeit als Arbeitspädagoge. „Ich kannte diesen Beruf zuerst gar nicht“, blickt Hammer zurück, „aber je mehr ich über diesen Beruf erfuhr, umso mehr merkte ich, wie gut er zu mir passt.“ Arbeitspädagogen betreuen eigenverantwortlich Menschen in besonderen Lebenssituationen. Ein Beruf, der neben einem hohen Maß an sozialen Kompetenzen, Verantwortungsbewusstsein, Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit erfordert. Alles Eigenschaften, die der fünfköpfige Familienvater mitbringt. Dann endlich ging es los: Der Goslarer startete seine Reha mit einem dreimonatigen Rehavorbereitungslehrgang. „Das war wichtig, um sich wieder auf das Lernen vorzubereiten und den Umgang mit Fachliteratur einzuüben“, so Hammer. Denn immerhin hatte er seit über zwei Jahrzehnten nicht mehr auf der Schulbank gesessen. Aber Hammer fiel das Lernen leicht und so startete er anschließend die eigentliche Ausbildung mit großem Elan. „Von Beginn der Ausbildung an wusste ich, dass diese das Richtige für mich ist“, so Hammer, der für die Zeit der beruflichen Reha in das Internat des Berufsförderungswerkes ziehen musste, weil sein Heimatort rund 300 Kilometer entfernt lag. „Natürlich ist das nicht ganz leicht“, meint der 47-Jäh- ZT (Chance) SA Nachdruck.indd 3 rige, „wer ist schon gern von der Familie getrennt?“ Aber die Zeit im Internat hat auch seine Vorteile, findet er: „Man konzentriert sich verstärkt auf die Ausbildung und das Lernen.“ Und das zahlt sich am Ende aus. „Dann sind die Noten besser“, lacht er. Praktika sorgen für Betriebsnähe Wie eng die Ausbildung im BFW an der betrieblichen Praxis orientiert ist, merkte Hammer schnell im Praktikum. „Zu jeder Ausbildung im BFW gehören zwei Praktika, die den konkreten Arbeitsbezug herstellen“, erläutert dazu sein Ausbilder Rolf Lipphardt. Für Hammer selbst war vor allem wichtig, im Praktikum herauszufinden, wo er selbst steht und die erworbenen Kenntnisse in der Wirklichkeit auszutesten. Er hat das mit Erfolg getan – in der Propstei Burg in Goslar. Dass der frühere Maurer sein Praktikum an seinem Heimatort Goslar absolviert, ist natürlich kein Zufall. „Die Praktika erfolgen in der Regel wohnortnah“, berichtet Ausbilder Lipphardt, „denn sie bilden meistens die Basis für den künftigen Arbeitsplatz.“ Auch bei Thomas Hammer ist das der Fall. Wenn der angehende Arbeitspädagoge in vier Monaten seine Ausbildung mit einer Prüfung abschließt, wird er in der Propstei seinen neuen Arbeitsort gefunden haben. „Eine wunderbare Perspektive“, findet er – und eine, die alle Anstrengungen wert war. „Es lohnt sich, für die eigene berufliche Neuorientierung hartnäckig einzutreten“, sagt Hammer, „denn Menschen, die krank und arbeitslos sind, haben mit einer beruflichen Reha ganz andere Chancen auf dem Arbeitsmarkt.“ Hier stehen Ihre Berufs- und Lebenserfahrung sowie Ihr Wunsch nach einem beruflichen Neuanfang im Vordergrund. Gemeinsam mit unseren Vermittlungsberatern besprechen Sie Ihre Vorstellungen von einem künftigen Beruf, bevor Sie gemeinsam Stellenangebote sichten und auswerten. Dabei können Sie auf unsere ausgezeichneten Kontakte zu Unternehmen und unsere umfangreiche Stellendatenbank zurückgreifen. Ist eine passende Stelle für Sie gefunden, unterstützen wir Sie bei der Bewerbung und klären mit Ihrem künftigen Arbeitgeber, ob Sie für den angebotenen Arbeitsplatz eine Weiterbildung benötigen, wie z. B. einen Schweißerpass oder eine Schulung für ein besonderes Computerprogramm. Um die Planung und die Kosten Ihrer Weiterbildung müssen Sie sich keine Sorgen machen – darum kümmern sich unsere Vermittlungsberater. Nach einem halben Jahr können Sie dann in Ihrem neuen Beruf so richtig durchstarten. 2. Ambulante wohnortnahe berufliche Reha Die ambulante berufliche Reha dauert zwei Jahre und ist in allen staatlich anerkannten Berufen möglich. Auch hier stehen Ihre Interessen im Vordergrund. Das Prinzip der ambulanten beruflichen Reha ist ganz einfach: Gemeinsam mit Ihnen suchen wir einen Ausbildungsplatz in Ihrem gewünschten Beruf, möglichst in einem Betrieb in der Nähe Ihres Wohnortes. Dort absolvieren Sie die praktische Ausbildung, für die theoretische Ausbildung gehen Sie in eine Berufsschule. Natürlich müssen Sie nicht einfach ins kalte Wasser springen: Bei Bedarf bieten wir Ihnen einen dreimonatigen Förderlehrgang an, um Ihnen den theoretischen Einstieg in Ihre neue Berufsausbildung zu Fortsetzung auf Seite 5 23.08.2006 10:28:44 Uhr Ein Fall für Escher Arbeitslosigkeit und Krankheit können schwere Schicksalsschläge sein. Doch die deutsche Gesetzgebung hat rechtliche Möglichkeiten geschaffen, damit Menschen nach einer Erkrankung oder einem Unfall wieder zurück in den Arbeitsmarkt finden. MDR-Moderator Peter Escher gibt Hilfen und Antworten auf häufige Probleme und Fragen. Jörg K. (35 Jahre), Magdeburg Ich kann seit meinem zweiten Bandscheibenvorfall nicht mehr als LKW-Fahrer arbeiten und bin nun arbeitslos. Als Trucker habe ich keine Chance mehr, was kann ich tun? Antwort: Wenn es sich um eine Berufskrankheit handeln sollte, dann hätten Sie gegenüber der Berufsgenossenschaft Anspruch auf Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (berufliche Rehabilitationsmaßnahmen) und gegebenenfalls auch Anspruch auf Rente von der Berufsgenossenschaft. Sollte der Bandscheibenvorfall nicht als Berufskrankheit anerkannt werden, dann können Sie sich bei der Agentur für Arbeit oder dem Rentenversicherungsträger melden und beraten lassen, wer in Ihrem Fall als Rehabilitationsträger zuständig ist. Welche Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben (z. B. Qualifizierungen) dann für Sie in Frage kommen, muss gemeinsam mit dem Rehabilitationsträger geklärt werden. Diese Regelungen finden Sie im Sozialgesetzbuch (SGB) IX, das die Grundsätze und den Anspruch auf Rehabilitation regelt. Ein Tipp noch: In vielen Städten gibt es „Servicestellen für Rehabilitation“, die zu diesem Thema Beratung und Unterstützung anbieten. Susan H. (26 Jahre), Stralsund Aufgrund einer schweren Allergie habe ich meinen Beruf als Friseurin aufgeben müssen. Danach habe ich einen Antrag auf eine berufliche Rehabilitation gestellt. Der wurde nun aber abgelehnt. Wie geht es jetzt weiter? ZT (Chance) SA Nachdruck.indd 4 Ihr gutes Recht! Antwort: Zunächst sollten Sie, falls dies noch nicht geschehen, bei der zuständigen Berufsgenossenschaft einen Antrag auf Anerkennung Ihrer Allergie als Berufskrankheit stellen – denn eventuell handelt es sich um eine Berufskrankheit (die gesetzliche Grundlage finden Sie im SGB VII, §9). Hier muss man jedoch kämpfen: Es ist zwar bekannt, dass die Tätigkeit in einem Friseursalon zu Berufskrankheiten führen kann, doch die Anerkennung muss man oft erst vor Gericht erstreiten. Im Zusammenhang mit dem Antrag auf Anerkennung einer Berufskrankheit sollte man grundsätzlich mit der zuständigen Berufsgenossenschaft über Leistungen zur Teilhabe am Arbeitsleben reden, denn diese ist im Falle einer Berufskrankheit zuständig. Vielleicht haben Sie den Antrag bei der falschen Stelle gestellt? Auf jeden Fall sollten Sie gegen den Ablehnungsbescheid Widerspruch einlegen. Zwar ist im SGB IX geregelt, dass im Falle einer Antragstellung bei einem unzuständigen Rehabilitationsträger dieser den Antrag unverzüglich (innerhalb von zwei Wochen) zum zuständigen Rehabilitationsträger weiterleitet, doch das wird oft missachtet. Markus G. (42 Jahre), Höxter Ich bin ein so genannter ALG II-Empfänger. Seit einem Unfall vor drei Jahren bin ich behindert, kann mein Knie nur eingeschränkt bewegen. Gibt es auch für mich Möglichkeiten zu einer beruflichen Rehabilitation? Antwort: Auch über die neu gegründeten ARGEN und optierenden Kommunen können Rehabilitationsleistungen beantragt werden: Das bedeutet, dass auch Hartz-IVEmpfänger anspruchsberechtigt sind. Wenn Sie also Ihren Beruf aufgrund Ihrer Krankheit nicht ausüben können, dann muss zunächst festgestellt werden, welcher Rehabilitationsträger für Sie zuständig ist. Genaue Auskunft erhalten Sie bei der Agentur für Arbeit, Ihrem Rentenversicherungsträger oder einer „Servicestelle für Rehabilitation“. Pascal R. (29 Jahre), Syke In bin in diesem Jahr aufgrund eines Rückenleidens mehrmals im Jahr ein paar Wochen krank gewesen. Nun will mein Arbeitgeber mir kündigen, darf er das? Antwort: Eine Kündigung wegen Krankheit ist grundsätzlich möglich, unterliegt aber sehr hohen Hürden. Zulässig ist eine krankheitsbedingte Kündigung, wenn sich die Erkrankung für den Betrieb negativ auswirkt, z. B. durch erhebliche Fehlzeiten. Bei Abwägung der privaten Interessen des Arbeitnehmers und der betrieblichen Interessen des Arbeitgebers ist eine Weiterbeschäftigung dann nicht zumutbar. Das Bundesarbeitsgericht hat hier sehr hohe Anforderungen gestellt. So muss zum Zeitpunkt des Ausspruchs der Kündigung u.a. eine negative Prognose hinsichtlich der in Zukunft zu erwartenden Fehlzeiten vorliegen. Außerdem darf es keine anderen Möglichkeiten als die Kündigung geben, insbesondere keine Weiterbeschäftigungsmöglichkeiten zu geänderten Bedingungen an einem anderen Arbeitsplatz und keine Wiedereingliederungs- bzw. Rehabilitationsmaßnahmen. Wichtig: Laut § 84 SGB IX muss der Arbeitgeber stattdessen mit dem Integrationsamt und anderen Stellen zunächst im Rahmen des betrieblichen Eingliederungsmanagements die Ursachen der Erkrankungen beseitigen oder den Arbeitnehmer entsprechend seinen gesundheitlichen Einschränkungen einsetzen. Peter Escher Peter Escher moderiert seit 1995 die erfolgreiche wöchentliche Ratgebersendung „Ein Fall für Escher“ im MDR. Mehr als 1.000 Menschen hat er dort in über 500 Sendungen weiterhelfen können. Doch nicht nur mit „Ein Fall für Escher“ hilft Peter Escher. Der Moderator gründete 2002 die Peter-EscherStiftung für krebskranke Kinder. 23.08.2006 10:28:46 Uhr Chance 5 Gut gelaufen! Fortsetzung von Seite 3 Wieder zurück im Berufsleben erleichtern. Auf jeden Fall besuchen Sie unsere zweimonatige berufsspezifische Vorbereitung. Dort wird Ihnen der Berufsschulstoff des ersten Ausbildungsjahres kompakt vermittelt. Sollten Sie dennoch einmal Probleme mit dem Lernstoff haben, bekommen Sie von uns individuellen Förderunterricht. Ihre Ausbildung endet mit einer theoretischen und praktischen Abschlussprüfung vor der IHK oder der HWK, die wir mit Ihnen gründlich vorbereiten. Während Ihrer gesamten Ausbildung werden Sie von unseren Sozialpädagogen begleitet, die Ihnen bei Problemen helfen, mit Ihnen einen Arbeitsplatz suchen und Sie schließlich bei Ihren Bewerbungen unterstützen. 3. Stationäre berufliche Reha „Kosmetikerin war immer mein Traumberuf“, erzählt Nadine Muschke, der man ihr Faible für gepflegtes Aussehen ansieht. Glücklich gewesen sei sie über den ergatterten Ausbildungsplatz, und die Arbeit als Kosmetikerin habe ihr immer Spaß gemacht. Aber wegen einer Allergie gegen bestimmte Chemikalien kam für die 23-Jährige das „Aus“ als Kosmetikerin. ie zierliche junge Frau musste sich eine neue berufliche Zukunft aufbauen. Wegen ihres Freundes wollte Nadine Muschke unbedingt in ihrer Heimatstadt Magdeburg bleiben und sich dort zur Einzelhandelskauffrau umschulen lassen. „Bangemachen gilt nicht“, fand die junge Frau. In einem Berufsförderungswerk (BFW) fand Nadine Muschke erfahrene Ansprechpartner. Gemeinsam brachte man dort die Wünsche und Ansprüche der 23-Jährigen auf den Punkt: Am Wohnort wollte Nadine Muschke sich umschulen lassen, die Herausforderungen in Berufsschule sowie Betrieb schreckten sie nicht und natürlich sollte nach der Umschulung ein sicherer Arbeitsplatz folgen. D Nachdem ein passender Ausbildungsbetrieb für Nadine Muschke gefunden war, absolvierte sie einen zweimonatigen Lehrgang, ZT (Chance) SA Nachdruck.indd 5 der sie für die Anforderungen der Berufsschule fit machte. Darüber hinaus hätte sie bei Bedarf während der gesamten Umschulung Stütz- und Förderunterricht in Anspruch nehmen können. Für Nadine Muschke unnötig, denn sie legte in Berufsschule und Ausbildungsbetrieb, einem renommierten Schuhfachgeschäft, einen mühelosen Einstieg hin. Kurz bevor die Abschlussprüfungen in der IHK anstanden, unterstützten die BFWDozenten die Rehabilitandin mit einer extra auf sie zugeschnittenen Prüfungsvorbereitung. Der erfolgreiche Abschluss als Einzelhandelskauffrau war der Lohn für zwei Jahre Mühe und Arbeit. Zu den ersten Gratulanten nach bestandener Prüfung gehörte der Chef von Nadine Muschkes Ausbildungsbetrieb. Doch bei Glückwünschen wollte es Maik Gerecke, Inhaber des Schuhfachgeschäftes, nicht belassen und überreichte gleich noch den Arbeitsvertrag für eine Festanstellung. „Die vergangenen zwei Jahre waren nicht immer leicht“, gesteht die frisch gebackene Kauffrau, „aber ich konnte mich jederzeit an meine BFW-Sozialpädagogin Kerstin Urban (im Bild rechts) wenden und fand ein offenes Ohr für alle Fragen. Heute bin ich froh und stolz, einen neuen Beruf und sogar gleich einen modernen und interessanten Arbeitsplatz zu haben.“ Sie können in einem Berufsförderungswerk (BFW) auch eine stationäre berufliche Reha absolvieren. Diese dauert zwei Jahre, sowohl die theoretische als auch die praktische Ausbildung absolvieren Sie im BFW. Hier sprechen Sie zunächst mit einem erfahrenen Team aus einem Arzt, einem Psychologen und einem Arbeitspädagogen. Gemeinsam klären Sie, welcher künftige Beruf für Sie – je nach körperlicher Voraussetzung – in Frage kommt. Im BFW können Sie aus einer Vielzahl verschiedener Ausbildungen auswählen. Dazu gehören z. B. kaufmännische, gewerbliche oder IT-Berufe. Je nach Beruf schließen Sie mit einem IHK- oder HWK-Zeugnis oder einem BFWHauszeugnis Ihre Ausbildung ab. Während Ihrer zweijährigen Ausbildung können Sie entweder jeden Tag von Ihrem Wohnort ins BFW pendeln oder sich ein Einzelzimmer (inkl. Vollverpflegung) in den modern ausgestatteten Wohnheimen nehmen. Egal, ob Sie pendeln oder im BFW wohnen: Hier stehen Ihnen unsere Physiotherapie, die Sport- und Freizeitanlagen oder die Beratungsangebote unserer Psychologen und Sozialpädagogen jederzeit offen. Das Allerwichtigste: Wir möchten, dass Sie in Ihrem neu erlernten Beruf einen Arbeitsplatz finden. Deshalb absolvieren Sie zudem Bewerbertrainings, bekommen Informationen zu Stellenangeboten und werden intensiv bei der Arbeitsplatzsuche unterstützt. Weitere Information auf Seite 6 23.08.2006 10:28:47 Uhr Service Sachsen-Anhalt Hier finden Sie Hilfe & Beratung Ansprechpartner im Bfw Sachsen-Anhalt Ihre Fragen zum Ausbildungsangebot im Bfw Sachsen-Anhalt beantwortet Ihnen gern unsere Mitarbeiterin Kathrin Ziegler Ausbildungsberufe im Bfw Sachsen-Anhalt Orientierung und Vorbereitung RehaAssessment Reha-Vorbereitungslehrgang Verlängerter Reha-Vorbereitungslehrgang Kaufmännische und Verwaltungsberufe Tel.: 03925 221713 Fax: 03925 621128 E-Mail: [email protected] Unsere kostenfreie Servicenummer: 0800 3925220 Infotage 2006 im Bfw Sachsen-Anhalt Darüber hinaus bieten wir Ihnen an jedem ersten Mittwoch im Monat die Gelegenheit, sich vor Ort über die Angebote des Berufsförderungswerkes Sachsen-Anhalt zu informieren. Sehr gern würden wir Sie zu einem unserer Infotage begrüßen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch! 4. Oktober 1. November 6. Dezember Anmelden können Sie sich bei unseren Mitarbeiterinnen der Anmeldung/Aufnahme. Berufsförderungswerk Sachsen-Anhalt Straße der Völkerfreundschaft 60 39418 Staßfurt Tel.: 03925 22-0 Fax: 03925 621128 E-Mail: [email protected] http://www.bfw-sachsen-anhalt.de Geschäftsführer: Harald Bencinic ZT (Chance) SA Nachdruck.indd 6 Automobilkaufmann Kaufmann im Groß- und Außenhandel Bürokaufmann Bürokraft Immobilienkaufmann Fachlagerist Industriekaufmann Kaufmann für Marketingkommunikation Auskunfts- und Beratungsstellen der Region In Sachsen-Anhalt gibt es von den RehaTrägern eingerichtete Servicestellen für Rehabilitation. Wer nach einem Unfall oder einer Krankheit wieder fürs Berufsleben fit gemacht werden möchte oder aus gesundheitlichen Gründen einen anderen Beruf erlernen muss, findet hier Beratung. Aschersleben Hinter dem Turm 11, Tel.: 03473 222628 Bernburg Bahnhofstraße 10, Tel.: 03471 3464-72 /-76 Burg Bahnhofstraße 7, Tel.: 03921 457111 Dessau Gewerbliche Berufe (Metall und Service) Fertigungskontrolleur/Qualitätsfachmann - Fachrichtung Längenprüftechnik Werkzeugmechaniker Haustechniker Zerspanungsmechaniker Industriemechaniker Gewerbliche Berufe (Elektro) Informationselektroniker - Schwerpunkt Bürosystemtechnik Elektroniker für Geräte und Systeme Mechatroniker Berufe der Informations- und Telekommunikationstechnik Informatikkaufmann IT-Systemelektroniker IT-Systemkaufmann Am Alten Theater 9, Tel.: 0340 26610-22 /-24 Halberstadt Woort 3, Tel.: 03941 5732716 Haldensleben Gerikestraße 9, Tel.: 03904 4734-40 /-66 Halle Paracelsusstraße 21, Tel.: 0345 213-1424 /-2423 Köthen Weintraubenstraße 27a/28, Tel.: 03496 5001-52 /-53 Magdeburg Maxim-Gorki-Straße 14, Tel.: 0391 739-03 /-90 Stendal Von-Schill-Straße 1, Tel.: 03931 5552-81 /-62 Weißenfels Merseburger Straße 36, Tel.: 03443 2845-46 /-40 Berufe der Medien- und Druckindustrie Mediengestalter für Digital- und Printmedien - Fachrichtung Mediendesign Zeichner, Techniker und Ingenieure Bauzeichner - Schwerpunkt Architektur, Tief-, Straßen- und Landschaftsbau oder Ingenieurbau REFA-Techniker Weitere Servicestellen und umfassende Beratungsangebote in Sachsen-Anhalt: www.reha-servicestellen.de www.deutsche-rentenversicherungmitteldeutschland.de 23.08.2006 10:28:49 Uhr Chance 7 Krimi/Preisausschreiben Dem Täter auf der „Na, der Morgen fängt ja großartig an“, dachte Annette Lorentz, Kriminalkommissarin bei der Mordkommission. Um 6 Uhr traf sie am Tatort ein. Die Spurensicherung war bereits da. „Der Täter hat das Schloss der Terrassentür aufgebrochen. Die Leiche liegt drüben in der Küche“, sagte Schulze, der Leiter der Spurensicherung. Auf dem Küchenfußboden lag ein Mann, Blut hatte sein Hemd rot gefärbt. „Der Tote ist Finanzberater Thomas Buchholz“, fuhr Schulze fort, „er hatte ein Büro in Ottersleben.“ Dann schüttelte er den Kopf: „Komisch“, sagte er, „der Täter trug zwar Handschuhe, die scheinen jedoch ein Loch gehabt zu haben. Wir haben an der Terrassentür fremde Fingerabdrücke gefunden, die zum Ringfinger einer linken Hand gehören. Das Opfer ist aus einiger Entfernung mit einem Schuss direkt in die Brust getötet worden.“ „Danke, das ist ja schon `mal was“, sagte die Kommissarin, „ich fahre gleich in das Büro von Buchholz.“ Im Büro von Buchholz war alles vom Feinsten. „Er muss gut verdient haben“, dachte die Kommissarin. Dann wandte sie sich an die schockierten Mitarbeiterinnen und berichtete, was geschehen war. Alle blickten stumm, doch dann brach eine junge Frau das Schweigen. „Das musste ja so kommen“, sagte sie zu Annette. „Buchholz war kein guter Berater. Er war so arrogant. Ich bin noch nicht lange hier, wir alle nicht. Niemand hat es lange bei ihm ausgehalten.“ Die Kommissarin holte einen kleinen Block aus der Tasche, um sich Notizen zu machen. „Können Sie sich vorstellen, wer ihn so sehr gehasst haben könnte, dass er ihn umgebracht hat?“ fragte sie. „Nun, gehasst ist ein starkes Wort, aber mir fallen sofort einige Klienten ein, mit denen Buchholz Auseinandersetzungen hatte. Viele Klienten warfen ihm vor, falsche Investment-Tipps gegeben und darüber hin- ZT (Chance) SA Nachdruck.indd 7 Spur aus auch noch hohe Provisionen abkassiert zu haben. Besonders ein Klient – Max Becker – hat viel Geld verloren und in der vergangenen Woche einen heftigen Streit mit Herrn Buchholz gehabt.“ Die Kommissarin machte sich auf den Weg, um Max Becker zu befragen. Er war Mitte 50, sehr blass und hatte dunkle Ränder unter den Augen. „Ja, natürlich kenne ich Buchholz. Er hat mich beraten, als ich das Erbe meines Vaters angetreten habe.“ Becker lachte bitter. „Jetzt ist alles weg – da wäre ich mit der Erbschaftssteuer besser gefahren. Meinen Kindern werde ich nun nichts mehr hinterlassen können.“ Max Becker schaute ins Leere. „Warum wollen Sie das alles eigentlich wissen?“ fragte er. „Weil Herr Buchholz letzte Nacht ermordet wurde.“ „Ach?“ Becker wandte sich abrupt ab. „Wenn ich Sie jetzt verabschieden darf, ich habe Schmerzen und möchte mich hinlegen.“ Er stand auf. „Sie müssen mich nicht zur Tür bringen, ich finde den Weg allein“, sagte die Kommissarin schnell. „Auf Wiedersehen!“ Als Annette die Wohnung verlassen wollte … … fiel ihr Blick auf einen schwarzen Lederhandschuh, der aus einem Garderobenschränkchen herauslugte. Instinktiv griff sie danach. Er gehörte zu einer rechten Hand. Annette horchte, aber aus dem Wohnzimmer kam kein Laut. Sie öffnete leise die Schranktür und wühlte hastig in den Kleidungsstücken, die dort durcheinander lagen. Dann zog sie das Gegenstück heraus, einen schwarzen Lederhandschuh, linke Hand. Ohne zu überlegen, steckte sie beide Handschuhe ein sowie einen Schuhanzieher, der auch in dem Schränkchen lag. Dann verließ sie leise die Wohnung. Im Wagen lehnte sie sich im Sitz zurück und holte die Handschuhe aus der Tasche. Nachdenklich betrachtete sie diese. Zurück im Präsidium ging sie sofort zur Spurensicherung. „Könnt Ihr diesen Schuhanzieher auf Fingerabdrücke untersuchen und überprüfen, ob es die gleichen sind wie an der Terrassentür?“ Vier Stunden später war es sicher: Becker war der Mörder. Die Fingerabdrücke stammten eindeutig von ihm. Die Kommissarin aber wusste schon vorher, dass Becker der gesuchte Mörder war. Welches Indiz hatte ihr dieses verraten? a) Die Handschuhe hatten ein Loch b) Im Gardrobenschrank befand sich ein Loch Preisausschreiben: Wenn Sie wissen, woran Kommissarin Annette Lorentz erkannte, dass Max Becker der Mörder war, dann schreiben Sie uns bis zum 31. Dezember 2006: Tacke, Neumann & Partner Redaktion „Chance“ Stichwort „Krimirätsel“ Vinckeweg 15 47119 Duisburg [email protected] Unter allen Einsendern verlosen wir 3 Krimis: „Deutsche Meisterschaft“ aus dem Eichborn Verlag 23.08.2006 10:28:50 Uhr ! Denken hält fit Mitmachen und gewinnen Chance Rückkehr in den Beruf nach Krankheit oder Unfall festes Milchprodukt Staat in Ostafrika engl. „mich“ Gericht dt. männl. Vorname Glückssymbol „falscher“ Gott Pl. Anerkennung Skandal belaubter Teil des Baumes übertriebene Lobrede Einheitssymbol für Tag 5 Sammlg. von Vorschriften Pl. B.-Behörde für Luft- u. Raumfahrt Rätselfrage 7 Die Buchstaben 1- 8 verraten Ihnen, welcher Begriff in unserem Rätsel Körperl. Kraft Initialen schwed. Autorin richterlicher Beschluss eingebildet ugs. „Beeil Dich!“ 3 versteckt ist. Bitte senden Sie uns das Lösungswort mit dem Stichwort „Rätsel“ bis zum 31.12.2006 an unten stehende Adresse ein. Unter allen Einsendern verlosen wir 4 x 100 Euro. 4 Fortbewegungsmittel ostafrik. Land Entwicklung Ergebnis einer wirtschaftl. Leistung Abkürzung Direkt Anlage Bank Fügung des Schicksals heißes Aufgussgetränk chinesisches Volk Impressum Gefäß i. e. Blutkreislauf engl. „er“ lässig unpassende Zeit Wirkung Pl. 6 Fachmann Gewürz Epoche des Altertums Gott d. Liebe Fähigkeit etwas zu bewegen laut sprechen Doppelsalz von Kalium und Aluminium ehemals billiger Schmuck lat. : Gesetz Geschwür Katzenlaut 1 engl. zehn Abk. Schweizer Energiestiftung Fotos: www.photocase.com Ernte Vogel Idee & Konzept: Frank Memmler & TNP Wintersportgerät Pl. Aspekt Organ einer Kuh Abt. im Unternehmen KFZ Kennzeichen Italien Tacke, Neumann & Partner längliche Verdickung Vinckeweg 15, 47119 Duisburg 2 Telefon: Fax: E-mail: KFZ Kennzeichen Essen Lösungswort: 1 2 3 4 5 6 7 Eine Gemeinschaftsproduktion der Berufsförderungswerke Bad Pyrmont, Sachsen-Anhalt, Stralsund & Weser Ems Redaktion: Kerstin Breshler, Hartmut Kostens, Frank Memmler, Matthias Ortmann, Astrid Jaehn (V.i.S.d.P.) 8 3. Pers. Imperativ von „eilen“ math. Abkürzung Welcher Begriff wird in unserem Rätsel gesucht? 0203 800 79 0 0203 800 79 99 [email protected] 8 Toby Terrier zzz... ZT (Chance) SA Nachdruck.indd 8 zzz... .. ? ! ?. .. GRRR. Das Leben kann echt grausam sein! 23.08.2006 10:28:51 Uhr