Schneider ist neuer Präsident

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Schneider ist neuer Präsident
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Lokales
SONNABEND
23. APRIL 2016
Nicht enden
wollendes Thema
Bürger monieren Edeka-Pläne
Sanierung der
Achimer Straße
im Spätsommer
V ON P A TR IC K H IL M ES
Kirchlinteln. Der Plan des Edeka-Neubaus
auf dem Aula-Gelände in Kirchlinteln – dieses Thema beschäftigt die Bürger der Gemeinde seit Längerem und trotz der Informationsveranstaltung im Lintler Krug am
Donnerstagabend wird es sie wohl auch
weiterhin beschäftigen. Vertreter des Investors, von Edeka, des Planungsbüros und
der Gemeindeverwaltung stellten sich den
Fragen der Bürger und präsentierten den
neuesten Entwurf.
Ein Thema, das bereits im Vorfeld kontrovers diskutiert wurde, war die Einpassung
des neuen Edeka-Marktes in das Ortsbild.
„Unser primäres Ziel war es, die Fassade
des Gebäudes in das Ortsbild Kirchlintelns
einzufassen“, erklärte Gence Zogaj, von
Rahlfs Immobilien, dem Investor des Marktes, „und mit dem roten Klinker haben wir
das geschafft“. Die anwesenden Bürger
aus Kirchlinteln sahen dies jedoch anders,
sie monierten das geplante Flachdach des
Gebäudes und das Baukastensystem. Dem
entgegnete wiederum Bürgermeister Wolfgang Rodewald: „Das ist ein Gebäude, das
es so in Norddeutschland bisher nicht
gibt.“ Für viele Bürger war die Visualisierung ein Problem, sie forderten ein Schaubild, das nicht für sich alleine steht, sondern in das Ortsbild integriert ist.
Große Diskussion löste auch die geplante Zufahrt für die Anlieferung in der
Schulstraße aus. Zum einen ist es bisher vorgesehen, dass die ankommenden Lastwagen kurzzeitig auf die Gegenfahrbahn ausweichen müssen, um die Kurve zur Anlieferung fahren zu können. Ralf Losert, zuständig für die Verkehrsplanung, empfiehlt zudem, dass die Anlieferung nicht während
der Anfangs- und Endzeiten der Schule am
Lindhoop erfolgen soll. Die Abfahrt über
die Schulstraße und Alte Dorfstraße sei hingegen kein Problem.
Weiterhin wird ein Gehweg in der Schulstraße, auf der gegenüberliegenden Seite
des Aula-Geländes, gebaut. Die Kosten dafür trägt der Investor. Die Zufahrt von der
Hauptstraße für Kunden des neuen Edeka
würde den fließenden Verkehr laut Ralf Losert nur bedingt beeinflussen: „Kunden,
die vom Parkplatz auf die Hauptstraße fahren wollen, warten laut unseren Berechnungen circa 30 Sekunden, aber nicht länger
als 45 Sekunden.“ Auf der Hauptstraße
selbst soll die Straße jeweils auf zehn Metern aufgeweitet werden, damit die jeweiligen Linksabbieger nicht den fließenden
Verkehr verstopfen.
Dass die Verantwortlichen von Edeka
überhaupt einen neuen Markt bauen wollen, liege daran, dass die Umsatzprognose
für den bisherigen Markt in Kirchlinteln
kontinuierlich sinkt, so Christian Sunder
vom Edeka-Immobilien-Service. Mit dem
neuen Markt würde Edeka sein Sortiment
von bisher 12 000 Artikeln auf 18 000 bis
20 000 Artikel aufstocken. Die Kaufkraft sei
dafür in Kirchlinteln vorhanden, hieß es.
Schneider ist
neuer Präsident
Achim. Der Achimer Golfclub hat einen
neuen Präsidenten: Franz Freiherr Spies
von Büllesheim hat den Posten nach 25 Jahren des ehrenamtlichen Einsatzes an Vorstandsmitglied Klaus Schneider weiter gegeben und ist fortan Ehrenmitglied. Die
Mitglieder überraschten ihn und seine
Frau Ingrid mit zwei neuen Wanderpokalen für die künftigen Clubmeister, die nach
KAP
den beiden benannt sind.
D
ie Autofahrer in der Gemeinde Oyten
müssen sich von Mitte August bis
Mitte September wieder auf größere
Verkehrsbehinderungen einstellen – besonders wenn sie nach Achim wollen oder
von Achim aus kommen. Denn in diesem
Zeitraum soll die Fahrbahn der Landesstraße 167/Achimer Straße saniert werden.
Genauer gesagt: 880 Meter von der Autobahnbrücke bis zum Kreuzungsbereich zur
Landesstraße 168/Hauptstraße. „Das wird
natürliche erhebliche Auswirkungen auf
den Verkehr haben“, sagte Axel Junge von
der Verwaltung kürzlich in einer Ausschusssitzung. Gleichzeitig hoffe er jedoch,
dass die Gemeinde dieses Mal von der zuständigen Landesbehörde für Straßenbau
und Verkehr besser eingebunden werde,
als es im vergangenen Jahr bei der Sanierung der Landesstraße 168 der Fall gewesen war.
Was die genaue Planung der Arbeiten angeht, so möchte die Landesbehörde aktuell
noch keine Angaben machen. „Wir befinden uns gerade noch in Gesprächen“, ließ
ein Mitarbeiter der Geschäftsstelle Verden
wissen. Laut Junge habe die Behörde jedoch angekündigt, alle Oytener Bürger
noch frühzeitig etwa über die Bauabschnitte oder die Umleitungsempfehlungen zu informieren. ERL·FOTO: STRANGMANN
Als der DJ extra eingeflogen wurde
Uwe Schröder über die Besonderheiten im Oytener Zeppelin und wofür ein Swimming-Pool hinter der Disko stand
Uwe Schröder
kühlt wurde. Die Laser-Show habe ich
dann immer mit spezieller Musik dramaturgisch unterstützt.
war mehrere Jahre lang DJ in der Oytener Diskothek
Zeppelin, die mehr als zehn Jahre zu den beliebtesten Diskotheken im Großraum Bremen zählte, bevor
sie auf den Monat genau vor 25 Jahren ihre Pforten
schloss. Im Interview erinnert sich der 60-Jährige zurück und schaut gleichzeitig nach vorne auf den 27.
Mai. Denn dann findet im Fritz-Theater Bremen die
nächste Zeppelin-Revival-Party statt.
Apropos Musik: Was haben Sie denn im
Zeppelin so aufgelegt?
Bekannt war die Diskothek musikalisch
vor allem für die Stilrichtung Italo-Disco.
Das war die Nische, die wir aufgebaut haben und wegen der die Gäste auch extra gekommen sind. Damals wurde Musik ja
auch noch gezielt von Diskotheken gekauft, während heute ja quasi alles im Internet erhältlich ist. Aber natürlich habe ich
auch bekannte Lieder aus den damaligen
Charts gespielt, etwa von Depeche Mode
oder Modern Talking.
Herr Schröder, denken Sie noch oft an die
Feiern im Zeppelin zurück?
Uwe Schröder: Eigentlich immer! Das sind
Erinnerungen, die einem keiner mehr nehmen kann.
Was war denn das besondere an dieser Diskothek?
Die neueste Technik hatten wir dort immer
mit als erstes. Zunächst hatten wir als einzige Disko in ganz Deutschland auf der
Bühne eine große Leinwand, die wir mehrmals am Abend runtergefahren haben und
auf der dann neue Musikvideos liefen. Da
standen die Menschen dann immer mit großen Augen davor. Als dann Videos auch
verstärkt im Fernsehen liefen, verlor dies jedoch schnell ihren Reiz und man musste
sich eine neue Attraktion ausdenken.
Was hat den Reiz am Job des DJs ausgemacht?
Der Grund das zu machen, war eigentlich
der, dass ich immer wenn ich hinter dem
DJ-Pult stand, komplett von allem sonst abschalten konnte. Dann war einfach im Kopf
Wochenende. Und natürlich hat es auch
einfach Spaß gemacht.
Haben Sie denn nach dem Ende im Zeppelin noch weiter als DJ gearbeitet?
Eigentlich hatte ich damals gesagt, dass
nun Schluss ist. Aber bei einigen Veranstaltungen habe ich dann doch noch aufgelegt.
Ein Party-DJ, der auf privaten Festen und
Feiern für Musik sorgt, war ich jedoch nie.
Was kam dann?
Dann wurde investiert in den ersten Krypton-Laser. Die Laser-Show war wirklich
der absolute Hammer. Die Laser-Apparatur war damals so groß, dass hinter der
Disco extra ein Swimming-Pool aufgebaut
wurde, mit dessen Wasser der Laser ge-
Leben konnte man von der Arbeit als DJ
vermutlich ohnehin nicht.
Anita Penczek
geb. Hoopmann
Ein lieber Mensch hat uns für immer verlassen.
Horst Ratzmann
* 20.12.1934
† 06.04.2016
In stillem Gedenken
Inge Ratzmann
und Angehörige
Wir haben im engsten Familienkreis Abschied genommen.
Es gibt nichts, was die Abwesenheit
eines geliebten Menschen ersetzen kann.
Je schöner und voller die Erinnerung,
desto härter die Trennung,
aber die Dankbarkeit schenkt
in der Trauer eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne
wie ein kostbares Geschenk in sich.
Dietrich Bonhoeffer
Ganz herzlich danken wir allen, die gemeinsam mit uns
Abschied nahmen, sich in stiller Trauer mit uns verbunden
fühlten und ihre Anteilnahme auf vielfältige Weise zum
Ausdruck brachten.
Unser besonderer Dank gilt Herrn Pastor Wilke für seine
tröstenden Worte und dem Bestattungsinstitut Wellborg
für die einfühlsame Begleitung.
Im Namen aller Angehörigen
Rolf Penczek
Hildegard Budelmann, geb. am 10.01.1927, verst. am
Bestattungs-Institut
FOTO: BJÖRN HAKE
Nein, ich habe meinen Beruf ja auch nie
aufgegeben. Auch nicht, als in Stelle das
zweite Zeppelin eröffnete und ich auch
dort aufgelegt habe.
Wie oft haben Sie dann als DJ den Besuchern an den beiden Standorten jeweils eingeheizt?
Als der Laden in Stelle aufmachte, wurde
ich von der Arbeit aus zwischenzeitlich
nach Berlin versetzt. Eigentlich war der
Nebenjob damit ja gestorben, doch der Betreiber wollte unbedingt mit seinen damaligen DJs weiterarbeiten. Und so hat er mich
alle zwei Wochen extra einfliegen lassen.
Freitags ging es von Berlin nach Hamburg,
wo ich dann abends in Stelle aufgelegt
habe. Am Sonnabend wurde ich dann zu
meinem Elternhaus in Achim-Baden gefahren und stand abends im Oytener Zeppelin
hinter dem DJ-Pult. Den Sonntag wurde
ich dann erst wieder nach Hamburg gebracht und dann ging es mit dem Flieger zurück nach Berlin.
Ein Rundum-Sorglos-Paket sozusagen.
Ja, so kann man es nennen. Mitte der 80erJahre war es dann auch häufiger der Fall,
an einem Abend mit zwei DJs zu arbeiten.
In Oyten habe ich sehr häufig zusammen
mit Mirko Nagel aufgelegt, mit dem ich ja
auch bei der Revival-Party wieder gemeinsam hinter den Reglern stehen werde.
Vor der Haustür im Nordkreis Verden gibt
es ja seit dem Brand im Zeppelin-Nachfolger Capitol indes bereits seit einiger Zeit
keine Diskothek mehr. Wie sehen Sie diese
Entwicklung?
Ich finde es ganz schlimm. Aber wer geht
heute schon noch das finanzielle Wagnis
mit einer neuen Diskothek ein. Früher
hatte eine Disko alleine schon wegen der
Musik etwas Exklusives, heute ist diese
überall erhältlich. Damit ist es auch schwieriger geworden, eine Nische zu finden, wodurch man sich auch heute kaum noch von
der Konkurrenz abgrenzen kann. Und genau davon leben ja zum Glück noch die Revival-Partys.
Das Interview führte Marius Merle
Zeppelin-Revival-Party
Der „Disco-Kult“ kehrt zurück – wenn auch an einen
ganz neuen Ort. Die nächste Zeppelin-Revival-Party
findet am Freitag, 27. Mai, im Bremer Fritz-Theater,
Herdentorsteinweg 39, statt. Ab 21 Uhr sollen dann
die besten und größten Hits aus der alten ZeppelinZeit zu hören sein. Veranstalter ist das Unternehmen
Pop Art aus Achim.
Wird bei dieser Feier denn auch Zeppelin
drin sein, wo Zeppelin drauf steht?
Auf jeden Fall wird es das Disco-Feeling geben, wie es früher war. Wir holen die alte
Zeit wieder zurück! Es wird nicht irgendeine 80er-Party, sondern schon auch die
Musik gespielt, für die das Zeppelin damals bekannt war. Auch eine VintageLichtshow wird es geben.
Sterbefälle
in der Region
20.04.2016,
Achim.
Obernstraße 88, Achim.
Viele Schallplatten
aus seiner Zeit als DJ
im Zeppelin hat Uwe
Schröder noch. Wenn
er bei der RevivalParty für Musik sorgt,
dann ist sein wichtigstes Werkzeug indes
nicht mehr der Plattenspieler, sondern
viel mehr der Laptop.
Wellborg,
Elsbeth Oetjen, geb. Meyer, geb. am 26.07.1928, verst.
am 19.04.2016, Sottrum. Bestattungshaus Müller, Große
Straße 14, Sottrum.
Die bisherigen vier Zeppelin-Revival-Partys haben alle bei Meyer-Bierden statt gefunden. Nun geht es erstmals nach Bremen. Könnte das ein Problem sein, genügend Gäste zu bekommen?
Wir wissen natürlich nicht, wie viel Gäste
kommen. Aber das Interesse ist grundsätzlich riesengroß und damals sind ja auch
viele Bremer ins Zeppelin gegangen, die
nun eventuell zur Revival-Party kommen
wollen, wenn sie näher vor der Haustür ist.
Einblick in eine vergangene Zeit: Das Oytener
FOTO: FR
Zeppelin in den 80er-Jahren.