Waldseite - Wuhlesyndikat

Transcription

Waldseite - Wuhlesyndikat
Infoblatt zum Punktspiel gegen Karlsruhe
Herzlich Willkommen zum Jahresabschluss gegen den KSC. Sportlich schon ein echter Wahrsager beim Blick auf die Tabelle, denn einige Teams im Abstiegskampf konnten in den letzten
Wochen etwas punkten. Da sind wir langsam echt unter Zugzwang, um nicht 2011 das Feld
von hinten aufrollen zu müssen, so ist heute ein Dreier klare Pflicht. Alles andere wäre eine
derbe Enttäuschung und würde den tollen Auswärtspunkt in Cottbus zunichte machen.
Und nicht ganz grundlos will ick von der erwähnten möglichen Enttäuschung auf das vergangene Jahr 2010 blicken. Heute vor einem Jahr hatten wir gegen die Münchner Löwen noch mit
dem Spruch „2009 - ein gutes Jahr“ den Rückblick eingeläutet und wenn man ernsthaft die 12
Monate Revue passieren lässt…für 2010 ist dieser ganz und gar nicht treffend. Ein sehr, sehr
schweres Jahr neigt sich dem Ende, doch wir haben auch selber noch alle Möglichkeiten uns
von allein aus dem Dilemma zu ziehen.
In erster Linie drückt natürlich sportlich der Schuh. Sicher, wir haben den Klassenerhalt 2010
gesichert und spielen ein weiteres Jahr im deutschen Unterhaus. Aber wir konnten keineswegs
an die Euphorie des Aufstiegs mehr anknüpfen. Allein der Fakt, dass wir im Kalenderjahr einen
einzigen Auswärtssieg verbuchen konnten, spricht eine klare Sprache. Zudem kommt ein peinliches Pokalaus bei einem Viertligisten hinzu, gefolgt von wenigen Heimauftritten, die Lust und
Laune brachten. Unterm Strich war es sportlich ein Jahr zum abhaken, es wird sich kaum in
die Geschichtsbücher und Gedächtnisse brennen.
Aber wenn es mal die einzige Stelle wäre, die Sorgen bereitet. Ick spreche es (leider) in aller
Regelmäßigkeit an, vielleicht liest so mancher auch schon drüber hinweg, aber ich muss es
einfach anprangern. Die Terminierung unserer Spiele seitens der DFL ist einfach nur noch zum
Kotzen. Und um es mal in Zahlen auszudrücken: von 34 Punktspielen im Jahr 2010 haben wir
19 Spiele an einem Werktag ausgetragen! Von 18 Auswärtsspielen haben wir 12 (!) in den
Tagen von Montag bis Freitag spielen müssen. Es ist in dieser Zeit leider zum Kraftakt geworden, die Spiele unseres Vereins sehen zu können. Ich habe Leute kennengelernt, die würden
gerne stets und ständig Union auswärts sehen, aber können es nicht aus zeitlichen oder auch
aus finanziellen Gründen. Wie die Zeit sich ändert, da werde ich immer richtig wehmütig an
vergangene Tage, bspw. die 90er oder die Jahrtausendwende. Aber so sieht wohl auch der Preis des Erfolges und der
Zukunft der „Ware“ Fußball aus.
Selbiger Grundtenor auch weiterhin in Richtung Staat und
Sicherheitsapparat, denn Themen wie Haus- oder Stadionverbote sind weiter tagesaktuell. Sicher haben wir durch dieses Anhörungsverfahren und Seminare ein recht gutes Verhältnis zum Verein. Ohne Frage sind andere Clubs da bei
weitem nicht so günstig aufgestellt wie wir beim 1.FC Union.
Aber auch wir müssen uns nach den Lizenzbedingungen
1
richten und da kommen auch wir nicht um das Thema Stadionverbot herum. Ein schwieriges
Thema, gerade wenn die Betroffenen ihrem Leben nicht wie gewohnt nachgehen können.
Auch für unsere kleine Szene schmerzt jeder Ausgesperrte. Er fehlt als Person, er fehlt als
Freund und er reißt ein Loch in den Block. Neben dem menschlichen Aspekt fehlt dann immer
auch ein Mosaikstein in der Spieltagsorganisation. Einen Vorsänger bspw. kann man nicht so
einfach austauschen, da gehört schon eine gewisse Erfahrung und Verantwortung dazu. Aber
auch jeder andere Betroffene hat in einer kleinen Szene seine wichtigen Aufgaben. Zusammen
werden wir diese schwere Zeit auch schaffen, aber sie wir uns auch weiterhin schwer auf unseren Schultern liegen.
In Sachen Stimmung und Optik war das Jahr ein Wechselbad der Gefühle, ein stetiges Auf und
Ab. Guten und stimmungsvollen Spielen folgte meist ein eher durchschnittlicher Auftritt. Da
müssen wir weiterhin von Monat zu Monat, von Spiel zu Spiel dran arbeiten. Positiv ist, (am
besten das Spiel in Cottbus vom Montag sich vor Augen führen) dass viele Lieder, auch melodische, eine breitere Masse finden. Die Entwicklung ist absolut sichtbar, nur müssen wir immer
an die Konstanz erinnern, gerade wenn der Gegner vielleicht mal etwas unspektakulärer ist. In
Sachen Choreos konnte der gute Standard gehalten werden und schicke Aktionen konnten
sowohl daheim, als auch auswärts begeistern. Zudem konnten sich im Jahr alle Szenegruppen
an Choreos heranwagen, so dass diese „Last“ nicht nur auf wenigen Schultern liegt. Aber
leider (und das muss man auch erwähnen) gab es bei ein paar Aktionen auch wieder Schönheitsfehler. Da müssen wir ansetzen und diese zur Zufriedenheit noch ausbessern. Eine sehr
gute Entwicklung kann man in Kreisen der Szene unseren Trommlern attestieren und auch in
Sachen Zaun- und Schwenkfahnenkultur gibt es einen Daumen nach oben. Gerade daheim
auf der Waldseite sind zuletzt immer viele Schwenker in Bewegung und diese Lebendigkeit gilt
es fortzusetzen. Ebenso mit den Zaunfahnen, wo auswärts kaum mehr ein freies Zaunfeld zu
finden ist. Absolute Hingucker!
Was weiterhin absolut positiv verläuft und das hat dieses Jahr wieder einmal gezeigt, sind die
Angebote an die Szene bezüglich Aktivitäten abseits des Stadions. Gelten vielerorts Ultragruppen als elitär, so meine ich, dass wir trotz geschlossenen Gruppensystemen für viele Interessenten erreichbar sind. Wer beim 1.FC Union den Kontakt zur Szene sucht, wird ihn auch
finden und das Angebot ist richtig vielfältig. Sind es zum einen bspw. Bus- oder Wochenendticketfahrten für die ganze Szene, so findet man auch noch viele weitere Veranstaltungen, die
für jeden Unioner offen sind. Ich möchte hier allein an das vergangene Wochenende und die
Weihnachtsfeier sowie das Eisfußball-Turnier erinnern. Oder die großartige Fan-WM in der
Alten Försterei, das Völkerballturnier und viele, viele Termine aus den Jahren zuvor. Die Szene
lebt nicht nur im Stadion, sondern ist weiterhin auch außerhalb absolut aktiv. Dies kann man
gar nicht hoch genug schätzen und gehört mittlerweile zum Leben rund um den 1.FC Union
dazu. Wenn wir wie bei so einem Rückblick vieles kritisch betrachten, so muss man sich aber
auch vor Augen führen, dass wir alle richtig viel erreichen können. Und demnächst läuft es
dann auch auf dem Rasen wieder wie gewünscht.
Also, euch allen hiermit ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch ins neue Jahr.
Blickt nach vorn und nehmt die positiven Dinge mit in die neue Jahreszahl. Wir werden unseren Weg zusammen weiter gehen. Ultras!
2
Rückblicke:
1.FC Union Berlin vs VfL Bochum 0:1
„tell me, why i don´l like mondays…”
Kann ick dir ganz genau sagen. Montag ist immer scheiße, Montag ist kein Fußballtag, geschweige denn Teil des Wochenendes. Montag ist für jeden Fan (heim wie auswärts) eine
Zumutung. Montags könnt ick kotzen…UND montags können wir sportlich schon fast die Punkte dem Gegner schenken. In all den Jahren zweite Liga und all den Montagsspielen gelang uns
gerade mal ein Sieg. In aller Regelmäßigkeit gehen wir mit 0 Punkten in den kommenden
Dienstag. Da kannste den Ärger um den Termin gleich noch mal verdoppeln, denn wie oben in
der Paarung erwähnt war für unser Team heute mal wieder nix zu holen. Eine beherzte zweite
Halbzeit reicht eben nicht aus, wenn man zig Chancen versemmelt. Zwar kann man die Schuld
der Einfachheit halber bei den Verletzten suchen, die schon fast ein ganzes Team bilden könnten, doch es muss doch einfach mal ein Ball ins Gehäuse befördert werden. Bochum war an
diesem Tage meilenweit von der Bestform entfernt, aber wir konnten wieder mal die Schwäche
des Gegners nicht nutzen. Gerade bei solch einer Überlegenheit muss dann auch mal der Weg
ins oder zum Tor gefunden werden, aber da wird noch mal links-rechts der Ball geschoben…
Ein Knipser muss geboren werden, sonst sieht es bald ganz duster aus, wenn zudem der Torhüter immer mal wieder für einen Bock gut ist.
Ansonsten im winterlichen Köpenick wenig aufregendes von den Rängen. Der Termin kostete
viele Zuschauer, auch wenn eine Zahl von 10900 für uns schon vernünftig ist, davon vielleicht
300-350 Bochumer, die außer vielen Überhäng-Fahnen nicht weiter in Erscheinung traten,
zumindest hab ick keinen einzigen Laut auf unserer Seite vernehmen können.
Auf der Waldseite wurde der schwer erkrankten Union-Seele Günni eine Choreo gewidmet, um
ihm in diesen schweren Tagen Mut und Unterstützung zu geben. In solchen Momenten gerät
der Sport vollends in den Schatten… „Kämpfe Günni Kämpfe!!!“
3
Des Weiteren wurde optisch und inhaltlich sich
der Kampagne „Pyrotechnik legalisieren“ gewidmet. In unserem Infoflyer als großer Themenkomplex und auch per Spruchband,
Schwenkfahne und Überhänger am Zaun dies
der Öffentlichkeit präsentiert. Wir werden da
am Ball bleiben, denn wer erinnert sich beispielsweise nicht an den Dezember 2000.
DFB-Pokal Viertelfinale eben gegen jene
Bochumer. Das Flutlicht der Alten Försterei
war erst ein paar Tage in Betrieb und zum
Einlauf der Spieler erstrahlte die Waldseite in
dem roten Licht der Fackeln. Das ist die
Gänsehaut und der Punkt der besonderen
Spielen noch das Tüpfelchen gibt. Diese
Minuten Gänsehaut gehört zur Geschichte wie
Daniel Ernemanns Last Minute Treffer ins
Halbfinale. Ich möchte, dass auch Generationen nach mir, diese Form der Emotionen ausleben können, ohne dafür an den Pranger gestellt zu werden. Wir müssen nur uns der Verantwortung bewusst werden. Ok, mehr ausholen möchte ick auch gar nicht zu dem Spiel, wir
sehen uns ja nächsten Montag wieder und auch den übernächsten. Aber bevor ick meine Tastatur vor Wut an die Wand schmeisse, höre ick mit dem Bericht lieber auf. Scheiss Sport 1!!!
FC Energie Cottbus vs 1.FC Union Berlin 0:0
Einen recht überraschenden Punktgewinn konnte unser Team am vergangenen Montag verbuchen, denn aufgrund der Ausgangslage war dieser nicht unbedingt kalkulierbar. Und wäre
da nicht unsere absolute Schwäche vor dem Tor, so hätte man auch 3 Punkte aus der Lausitz
entführen können, aber Peitz und JJM (wer auch sonst) vergaben beste Möglichkeiten - es ist
zum Haare raufen. Und um die Erwartungshaltung zu verdeutlichen, möchte ich kurz aus dem
großen Szenebus berichten, wo beim Tippspiel kein Mitfahrer das Ergebnis richtig hatte und
der Jackpot komplett in die Soli-Kasse fließt. Ein 4:0 oder 5:0 für Energie hätten einige gehabt.
Aber so können wir mit dem Punkt sehr gut leben, wir müssen ihn gegen den KSC nur vergolden.
Ansonsten fanden sich unter 12500
Zuschauer etwa 2300 Gäste aus der
Hauptstadt ein, wohl wissend um die
bescheidenen Gegebenheiten im
Gästeblock. Ick selber empfinde ihn bei
voller Auslastung immer noch als
lebensgefährlich. Ein schmaler Ausgang
mitten im Block und sonst nur Enge und
Zäune wohin das Auge reicht. Eine Panik
darf dort nie entstehen. Ansonsten im
Vergleich zum letzten Jahr alles ne Nummer entspannter, wenn gleich teilweise auch ärgerlich,
4
so dass man nach ersten Diskussionen um
die Zaunfahnen durch einen Ruck gleich alle
im Stadion hatte, warum nicht gleich so.
Den kleinen Zaun also beflaggt und nicht wie
andere Truppen in Cottbus irgendeine Strebe
in der Mitte, sondern komplett bis oben und
da war im überdachten Stehbereich keine
Zaunlücke mehr frei, wusste sehr zu gefallen.
Zum Intro dann einmal nix, weil auch nix
erlaubt war und ist. Da können sich die
Cottbuser bei anderen Vereinen gerne mal ne
Scheibe abschneiden oder aber die heimische Szene mal Druck ausüben, auch wenn man
sicher dort keinen guten Stand beim Verein hat und auch viel mit sich selber im Unklaren ist.
Aber seitdem UR dieses Jahr in die Mitte des Blockes gewechselt ist, wirkt der Stimmungsblock auch wieder größer. Ansonsten nix zu erspähen fürs Auge, außer einer großen „BSG
Energie Cottbus“-Fahne am Zaun. Wirkliche Stimmung und Bewegung kam dann aber von der
Heimseite kaum bei uns an. Das erste Hüpfen war noch recht imposant, ansonsten wirkte der
Block völlig leblos.
Unserem Gästeblock hingegen möchte ich schon einen sehr guten Auftritt attestieren, obwohl
ick sonst sicher selten etwas in den Himmel lobe. Aber das war schon ne ziemliche Hausnummer. Kurzen Schlachtrufen folgte etwas melodisches und viele Unioner beteiligten sich am
Hüpfen und Abgehen. Bewegung tut im Winter immer gut, hehe. Auf jeden Fall entwickelte sich
ne richtig fiese Blockparty mit diversen Gassenhauern und unser
Trommler hatte die Masse richtig gut im Griff und so mancher
entdeckte Rhythmen und Tanzbein für sich. Hat richtig Spaß
gemacht, darauf Aufbauen!!
„Pro SDF“ - kurz dann noch etwas zu diesem Schal, der während
des Spiels im Fangnetz hing. SDF steht natürlich für „Stadion der
Freundschaft“ in Cottbus. Der Verein FCE hat angekündigt die
Namensrechte an einen Sponsor zur vermarkten. Es wäre in
Deutschland ein weiterer Ort, wo ein traditioneller Stadionname
einem Produkt weichen muss. Zwar ist von uns niemand gern in
diesem Stadion, aber da die Cottbuser sich vor kurzer Zeit auch
für den Erhalt der Alten Försterei eingesetzt haben, war es für uns
keine Frage, für sie im Sinne der Tradition auch einen kleinen
Beitrag zu leisten.
Zitate aus Cottbuser Sicht:
Für mich einer der besten auftritte seit bestehen
des neuen gästeblocks. Hüpfen war sehr imposant. Hat ja die ganze tribüne zum wackeln
gebracht.. hab ich so noch nich erlebt. Leider in
der zwoten hz n paar pausen. Aber dieses "fcufußballclub union berlin" kam sehr geil und auch
laut. Heimseite der schlechteste auftritt dieser
saison..
Insgesamt langweiliges Derby was zu keinem
Zeitpunkt den Erwartungen entsprach!! Auf dem
Rasen spielte Not gegen Elend - es sah so aus
als ob CB nicht wollte und Union nicht konnte....Auf den Rängen Union mit leichten Vorteilen, von der Nordwand und dem Rest des
5Stadion kam selten mal ne ordentliche Lautstärke durchs Rund!! Alles in Allem nen langweiliger
Montag Abend....
Interview mit Torsten Eisenbeisser (Mit-Initiator des Weihnachtssingen)
Hallo Torsten,
das Weihnachtssingen geht dieses Jahr in seine 9te Auflage und ist
schon ein fester Bestandteil im Terminplan des 1.FC Union. Die
Entwicklung der Resonanz in den Jahren war und ist enorm. Deswegen
wollen wir mal einen Organisator zu Wort kommen lassen.
Wie ist der aktuelle Stand für den Termin am 23.12.? Sind alle wichtigen Vorbereitungen abgeschlossen oder stehen noch wichtige Klärungen auf der Agenda?
Vielen Dank der Nachfrage, ja es sind alle Vorbereitungen abgeschlossen. Nun warte ich selbst auf den
23.12., morgens um 08.00 Uhr beginnen die Aufbauarbeiten.
Nach dem enormen Zuspruch im letzten Jahr, mit wieviel Besuchern rechnet ihr diesmal?
In den letzten Jahren konnte ich diese Frage bei der Vorbereitung immer sehr schnell beantworten und
habe auch nie daneben gelegen. In diesem Jahr ist dies etwas schwerer, die gesamten Vorbereitungen
gehen von der gleichen Sängerzahl wie im letzten Jahr aus. Natürlich freuen wir uns über jeden Teilnehmer. Wir brauchen keinen Besucherrekord, wir wollen uns alle in ein besinnliches und fröhliches Weihnachtsfest verabschieden.
Wie läuft eigentlich so eine Organisation grob ab? Wann beginnt Ihr mit der Planung und welche
Aufgaben müssen erfüllt werden? Welcher Zeitaufwand ist dafür nötig?
In den letzten Jahren habe ich mit den ersten Gesprächen im September angefangen. In diesem Jahr war
es einfacher, das erste Gespräch war Ende Oktober. Man braucht so einige Treffen mit den einzelnen
Gewerken. Wobei eine sehr wichtige Runde mit dem Sicherheitsbeauftragten, der Stadionverwaltung, der
Marketingabteilung, dem Stadionsprecher und dem Geschäftsführer ist. Andere Runden haben mit der
Durchführung (Pfarrer, Chor, Posaunenchor u.s.w) zu tun und natürlich Gespräche mit den unterschiedlichen Firmen (Bühnenbauer, Tontechnik, Elektrofirma). Es gibt natürlich auch Gespräche mit Sponsoren
und Unterstützern der Veranstaltung. Wir wollen ja nicht nur die Veranstaltung durchführen, sondern auch
einen Erlös für die Jugend und Nachwuchsabteilung unseres Vereines erwirtschaften.
Lässt euch der Verein in der Organisation freie Hand oder werden gewisse Regeln und Vorstellungen vom 1.FC Union vorgegeben?
Das ist das Schöne an dieser Veranstaltung, da unser Geschäftsführer Oskar Kosche schon seit dem 2.
Weihnachtssingen immer mit bei der Organisation und Durchführung beteiligt war, handelt es sich hier
bisher immer um einen Ideenaustausch. Nur so am Rande, nach dem zweiten und dritten Weihnachtssingen hat sich Oskar mit ein paar wenigen Alt-Unionern am 24.12. Morgens zum Stadionsäubern getroffen.
Selbst bei der Organisation des Weihnachtssingens im Luisenhain in Köpenick war er sehr stark beteiligt.
Ohne seine Unterstützung hätten wir dort nicht singen können.
Ist das Weihnachtssingen in seiner heutigen Form mit Lasern, Fernsehen, Bühne etc. noch „euer“
Singen oder ist es schon etwas entfremdet?
Das erste Weihnachtssingen, wie auch alle anderen folgenden, hatten ihre persönliche Note. Es war für
viele sehr schön und einzigartig. Die Union Familie ist gewachsen, das Umfeld um unseren Fußballverein
hat sich verändert. Auch wir Unionfans müssen Schritt halten. Nach dem dritten Weihnachtssingen wussten wir, ohne eine Beschallungsanlage geht es nicht mehr. Im Folgejahr hatten wir eine benutzt und merk-
6
ten, dass auch diese schon am Maximum war. Die vielen fröhlichen Kinderaugen, sind wir nicht alle Kinder
mit rot weißen Blutkörperchen.
Hand auf´s Herz, wünscht Ihr euch manchmal nicht die „alten Zeiten“ zurück, wo sich nur ein paar
hundert Leute versammelten?
(Möchte ich nicht beantworten), ich mache mir die Arbeit sehr gerne, wir als Verein brauchen ab und an
diese etwas anderen Medienberichte. Wir sind nicht immer lieb und viele Menschen mögen uns auch nicht.
So eine Veranstaltung haben uns die wenigsten zugetraut.
In einem Jahr wurde mal 1€ Eintritt für das Singen verlangt. Wie stehst du heute zu dieser Entscheidung und wird dies möglicherweise irgendwann zur Regel, gerade wenn man sich die Besuchszahlen ansieht?
Ja, wir hatten dazu aufgerufen, wir wollten zu diesem Zeitpunkt versuchen die Kosten der Veranstaltung
abzudecken. Dies ist uns aber nie gelungen. Es sollte aber immer ein Erlös für die Nachwuchsabteilung
entstehen. Somit hatten wir uns nach anderen Möglichkeiten umgeschaut. Es wird nach wie vor mit Sammelbüchsen für den Nachwuchs gesammelt. Jeder Cent der dort gesammelt wird geht zu Gunsten der
Jugendarbeit im Verein. Gerade in den letzten Monaten wurde ein Schulungsraum und einige wichtige
Aufzeichnungsgeräte für die Nachwuchsabteilung von diesen Geldern gekauft. Da unterstützt uns natürlich
der Förderverein mit seinen Möglichkeiten. Aus diesem Grund ist in den letzten Jahren der Förderverein
immer mit von der Partie.
Wie kam damals die Kooperation mit der BSR zustande, die das Singen bewarb und das Liederbuch veröffentlichte?
Auf Grund der immer mehr steigenden Kosten der Veranstaltung haben wir einen großen Partner gesucht.
Hier wurde uns die Möglichkeit gegeben, zum einen die Kosten für die Veranstaltung zu decken und darüber hinaus noch eine sehr hohe Spende zu Gunsten der Nachwuchsabteilung zu bekommen. Wir waren
uns mit der BSR sehr schnell einig, die Umsetzung war etwas schwieriger, wir wollten ja wie immer keine
Komerzveranstaltung durchführen. Im nachhinein ist uns dies wohl gelungen, einige Dinge haben auf die
BSR hingewiesen, aber es war immer ein Union Weihnachtssingen.
Glaubt Ihr, dass mit dem Weihnachtssingen ein weiterer Identifikationsfaktor für Unioner geschaffen wurde?
Ja das glauben wir. Es ist in den ganzen Jahren schon so viel darüber geschrieben und gesprochen worden. Aus den unterschiedlichsten Richtungen sind Besucher aus Berlin, Brandenburg und aus anderen
Bundesländern angereist. Wir hatten Besuch aus Hannover, Stuttgart, aus der Schweiz, aus Wien und wer
weiß wo sie noch alle her gekommen sind. Presse, Rundfunk und Fernsehen hat darüber berichtet. Unioner sind eben doch anders als andere Fußballfans. Andere Vereine haben Fans, wir haben einen Verein!!!
Auch mit dieser Veranstaltung wird das gezeigt und bewiesen.
Blicken wir mal in die Zukunft? Wie schätzt du die Entwicklung ein? Wird irgendwann die Entwicklung stagnieren?
In die Glaskugel kann auch ich nicht schauen bzw. bekomme dadurch auch keine Antwort. Ich glaube wir
werden in diesem Jahr erleben wie der Zuspruch ist. In den letzten Jahren haben wir immer etwas verbessert oder auch erweitert. Es blieb immer bei den 90 Minuten Veranstaltung. Das Vorprogramm wurde
ausgebaut und die Besucher haben sich erhöht. So kann das weitergehen, vielleicht werden wir über
10.000 Sänger. Wichtig ist, rot weiß sind unsere Farben, wie der Weihnachtsmann.
7
Wie sieht das Weihnachtssingen 2020 aus?
Der Gedanke bleibt der Gleiche. Wir verabschieden uns ins Weihnachtsfest. Es kommen neue Unioner
hinzu, wir werden alle etwas älter geworden sein, unser Verein spielt immer noch in der Bundesliga und wir
bleiben uns allen treu.
Wir danken Dir herzlichst für die Beantwortung unserer Fragen und wünschen allen ein gutes Gelingen in diesem Jahr. Also Jungs und Mädels – 23.12.2010 Weihnachtssingen im Stadion an der
Alten Försterei!!!
WS-Konsum/WS-Tanke:
Shirts, Kleber, DVD, Kalender,Zines usw…
Zum Vormerken:
demnäxt bei uns erhältlich – Handschuhe!
und eine spezielle Wintermütze – einfach überraschen
lassen!
8
AUCH IN DIESEM WINTER: BUDENZAUBER OHNE UNS!
Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Die Winterpause steht vor der Tür und wie immer bringt
diese wieder eine Reihe von kommerziell ausgerichteten Hallenturnieren mit sich. Bereits im
letzten Winter haben diverse Gruppen aus dem ost- und mitteldeutschen Raum in einer gemeinsamen Erklärung ihren Verzicht auf den Besuch dieser Veranstaltungen bekundet. Daran
hat sich auch in dieser Spielzeit nichts geändert, unsere Beweggründe den Turnieren fern zu
bleiben sind dieselben: Überteuerte Eintrittspreise und Turniere, bei dem der Fußball nur noch
die zweite Geige zu spielen scheint. Stattdessen jagt eine Verlosung die nächste und Künstler
aus allen Sparten geben sich die Klinke in die Hand. Darauf können wir gerne verzichten, gibt
es doch auch in diesem Wintern noch vermeintlich kleinere Turniere, bei dem der Fußball aber
im Vordergrund steht.
Betroffen vom Boykott sind folgende Turniere:
19.12.2010 Super-Regio-Cup in Riesa
07.01.2011 TFV Hallencup in Erfurt
08.01.2011 Hallenmasters in Zwickau
08.01.2011 Sonnenland-Cup Sömmerda
09.01.2011 Internationales Hallenfußballturnier des FSV Wacker 90
Nordhausen um den “Telefun-Cup” in Nordhausen
15.01.2011 Casino-Cup in Chemnitz
Wir ermutigen alle Fans unserem Beispiel zu folgen und auf den Besuch der genannten Turniere zu verzichten. Informiert euch vor Ort bei den Ansprechpartnern eurer aktiven Szenen,
ob Veranstaltungsalternativen angeboten werden, oder ob es Möglichkeiten gibt das gesparte
Eintrittsgeld wohltätigen Zwecken in und um euren Verein zukommen zu lassen.
1. FC MAGDEBURG BLOCK U, ERFORDIA ULTRAS 1996, FIALOVA SBOR, HORDA AZZURO ULTRAS, RED KAOS ZWICKAU, subkULTuRA 1903, Ultras Chemnitz ’99, ULTRAS AUE
2000, ULTRAS DYNAMO, WUHLESYNDIKAT – UNION BERLIN, TEEN SPIRIT KÖPENICK
2006, HAMMERHEARTS '04
PS: Zwar nimmt unser Verein glücklicherweise an
keinem Hallenturnier teil, aber wir unterstützen diese
Veröffentlichung, da die Entwicklung der Jahre eine
bedenkliche Linie eingeschlagen hat. War vor Jahren
bspw. der Super Regio-Cup in Riesa für viele Gruppen
ein kleines Highlight, so hat sich dies durch enorme
Preiserhöhungen und Showterror auf den „Events“
grundlegend geändert und ein sportlicher Nutzen ist
sowieso nicht zu erkennen. Spart euch die Kraft und
die Finanzen für die Liga oder verbringt die Winterpause im Kreise der Szene.
9
„Sag mal, was steckt eigentlich hinter deiner Fahne?“
heute mit: SEZ. DIFFIDATI
Wie es das Logo verrät, ist es eine
WS-Fahne, welche nun auch schon
mehrere Jahre auf dem Buckel hat,
aber eigentlich ja eher einer traurigen und ärgerlichen Tatsache geschuldet ist. Seit vielen
Jahren der Gruppe verfolgen uns diverse Stadionverbote von einzelnen Mitgliedern. Das Jahr,
wo wir eine Gruppe ohne SV waren, gab es vielleicht in den ersten Wochen oder möglicherweise gar nicht. Mindestens ein WS-Member blieb der Stadionbesuch immer verwehrt. Daher
wurde schon vor einigen Jahren diese Solidaritätsfahne angefertigt, um den Anwesenden und
den Ausgesperrten zu zeigen, dass auch Sie zu jeder Zeit ein Teil der Szene und der Gruppe
sind und in den 90 Minuten ohne Sie, zumindest diese Fahne symbolisch am Zaun hängt.
Vom Stil her ist Sie als Überhängfahne angefertigt und bedient sich der italienischen Sprache,
da Diffidati nichts anderes als „Stadionverbot“ heißt und man im Deutschen dies somit als
Sektion Stadionverbot übersetzen könnte. Abgerundet wird dies durch kleine CH.W.D.P.Kürzel aus dem Polnischen, aber das dürfte mittlerweile auch jedem gängig sein.
Rest der Fußballwelt:
Dresden:
Hatten wir im Cottbus-Bericht schon das Thema möglicher Vermarktungen von Stadionnamen, so sind die Dresdner leider schon ein Stück weiter und das Rudolf-Harbig-Stadion wird
zukünftig als „Glücksgas-Stadion“ geführt. Auweia… das tut beim Lesen schon weh.
Düsseldorf:
Sicher haben es viele schon gelesen oder gehört. Aufgrund des Eurovision Song Contest ist
die Düsseldorfer Arena für mehrere Wochen belegt und demzufolge kann die Fortuna die 3
letzten Heimspiele nicht an diesem Ort austragen, u.a. auch unsere Gastpartie. Spekulationen
über einen Umzug nach Bochum oder dem Paul-Janes Stadion im Flingern Broich wurden laut,
aber nun wurde vermeldet, dass für diese 3 Spiele in unmittelbarer Nähe zur Arena ein temporäres Stadion aus Stahlelementen errichtet werden soll. Quasi ein Stadion aus dem Modellbaukatalog mit einer Fassung von 20000 Plätzen. Die Lizenz für diesen Plan muss die DFL
noch ausstellen, aber laut Medien rechnet Fortuna Düsseldorf mit einer positiven Zusage.
10
Pyrotechnik legalisieren – Emotionen respektieren
Deutschlandweit wurden die letzten beiden Spieltage genutzt, um für die gestartete Kampagne
ein Aufsehen zu erregen und diese öffentlich bekannt zu machen. So konnte man in vielen
Kurven der Republik die Slogan lesen und sogar der Verein SG Dynamo Dresden unterstützt
diese Ideen. Auch wir sind auf diesem Gebiet nicht ganz untätig gewesen und so wird bspw. im
heutigen Programmheft dies Thema aufgegriffen und auch eine Anfrage einer großen Berliner
Tageszeitschrift erreichte unser Postfach, so dass wir hoffentlich demnächst noch weiter unser
Anliegen verbreiten können.
Zudem befasst sich auch die große Stadionwelt-Plattform auf Ihrer Internetseite mit dieser
Thematik und beteiligte Gruppen wurden mittels eines Kurz-Interviews befragt. Unsere Antwort möchten wir euch natürlich auch zur Verfügung stellen.
Nachzulesen ist dies unter www.stadionwelt-fans.de
1. Warum macht Ihr bei der Kampagne „Pyrotechnik legalisieren – Uns geht ein Licht
auf“ mit?
Ganz klar, für uns gehört der Gebrauch von Pyrotechnik zum Fandasein und zum Stadionbesuch. Es ist nach wie vor jedes Mal ein Genuss einen Fanblock zu sehen, der in ein leuchtendes Rot getaucht ist und vor Emotionen übersprudelt. Die Kampagne ist unserer Meinung nach
eine Chance (nicht von jetzt auf gleich) Pyrotechnik
als festen diskussionsfreien Bestandteil ins Stadion
zu kriegen, aber immerhin einen Dialog über den
Gebrauch anzuregen. Ein Dialog ist die Grundlage
um Verbesserungen und Änderungen zu erreichen.
Wer sich nur einigelt und auf stur schaltet, wird
langfristig wenig erreichen. Man muss zeigen, dass
man gewillt ist, für seine Anliegen sich mit dem
Gegenüber auseinander zu setzen. Wenn hierbei
eine große Masse mit derselben Stimme spricht, ist
es umso besser.
2. An der Kampagne sind verschiede
Ultràgruppen von Vereinen, die in unterschiedlichen Spielklassen spielen, beteiligt. Wie schätzt
Ihr die Chancen für die Umsetzung der Forderungen der Kampagne bei Euch vor Ort ein?
Aktuell natürlich noch eher niedrig. Das Thema ist in
der Öffentlichkeit noch immer ein Politikum, der
Gebrauch von Pyrotechnik wird noch immer angeprangert. Insofern sollte man seine Erwartungen jetzt
11
nicht zu hoch schrauben und glauben wir können alle zum Rückrundenstart fröhlich losräuchern. Bis dahin wird es ein langer Weg auf dem man nicht aufstecken darf und seine Ziele im
Auge behalten, aber hin und wieder evtl. auch korrigieren muss. Bei uns vor Ort haben wir das
große Glück einen Verein zu haben, der gerne ein offenes Ohr für die Anliegen der Fans hat.
Natürlich wird auch das kein Selbstläufer, aber die Vorraussetzungen für Gespräche und Kompromissbereitschaft sind sicherlich gegeben. Das größte Problem wird sicherlich, wie bei den
meisten, die Polizei- und Sicherheits"experten" auf Augenhöhe an einen Tisch zu bekommen.
3. Wie habt Ihr die Kampagne am letzten Wochenende bekannt gemacht und welche
weiteren Aktionen sind von Euch eventuell noch geplant?
Wichtig ist natürlich vor allem hier direkt vor Ort Aufklärung zu leisten und die Ziele der Kampagne möglichst transparent zu gestalten. Eine Kampagne wie diese kann unserer Meinung
nach nur Erfolg haben, wenn man seine jeweilige Heimfanszene sensibilisiert. Die Aktionen
werden natürlich hauptsächlich über Spruchbänder, Fahnen und schriftliche Mitteilungen geplant. In erster Linie werden dabei die eigenen Medien wie Infoflyer oder Vereinsforen genutzt.
Wir werden sicher die Kontakte stetig erweitern und auch den Weg über das Stadionprogrammheft und vielleicht auch über örtliche Zeitschriftenverlage suchen. Das Thema muss
einfach am Kochen gehalten werden und darf nicht irgendwann im Sande verlaufen.
Wuhlesyndikat (1.FC Union Berlin)
Die Geschichte eines Gassenhauers
Ein lebendiger, rockender
Dem Morgengrauen entgegen, zieh´n wir gegen den Wind.
Block in Cottbus - ein alter
Wir werden alles zerlegen, bis wir deutscher Meister sind.
Song aus unserem Liedgut
FC Union du sollst leuchten,
bekommt durch neue
wie der hellste Heiligenschein und überall wird es schallen,
Trommelrythmen eine
FC Union unser Verein…schalalala…
„Wiedergeburt“. Sofort findet
man in der großen Internetwelt Kommentare a la „Rostock singt dies schon lange“. Da sollen
die Herren der Küste sich mal fragen, wann denn dieser Song Einzug in ihre Kurve hielt? Wollt
ihr wissen welche Geschichte hinter dem Lied steckt? Hier ist sie und kann durch Anwesende
namentlich belegt werden:
2001 - erstes Zweitliga-Auswärtsspiel vom 1.FC Union in Oberhausen. Die damals kaum strukturierte Fanszene fährt zum Teil mit dem Nachtzug wieder gen Heimat. Sonnenaufgang, 04:30
Uhr… M.S. und D.L. hängen am offenen Fenster, lassen sich den Fahrtwind um die Nase
wehen und den Gedanken freien Lauf. Das erste Licht des Tages und die Freiheit seinem
Verein zu folgen, ergeben die viel besungenen Zeilen. Der Rest ist Geschichte und in der kleinen damaligen Szene etablierte sich dieser Song recht schnell und fand 2003 auch gleich den
Weg auf unsere (H)Eisern Union-CD. Auf Nr. 62 - wer jetzt die CD in die Anlage schiebt. ;-)
12
Oldschool-Bericht
16.05.2004
1.FC Union Berlin vs. Karlsruher SC 2:2
Stadion an der Alten Försterei: 8000 Zuschauer (1000 Gäste)
"Time to say goodbye"- hieß es heute in der AF, letztes Heimspiel im bezahlten Fußball vorerst
- ciao Liga zwo. Was bleibt sind Erinnerungen, meist positive, an 3 Spielzeiten in dieser Liga,
nun geht es erstmal bergab. Wohin? Keiner weiß es, Regional- oder Oberliga??? Hängt wie so
oft wieder mal vom lieben Geld ab. Es wird aber auf jeden Fall weitergehen, egal was uns
blüht. Die Spendenaktion "Bluten für Union" lief an und war an diesem Sonntag auch überall
sichtbar, schade nur das das in den Medien angepriesene T-Shirt´s dieser Kampagne schon
vor dem Spiel ausverkauft war, gerade zu der Zeit wo die größte Kundschaft vor Ort war, ohne
Worte. Unsere produzierte WS-Fangesänge CD ging auch weg wie warme Semmeln, wir wurden quasi von Nachfragen überrannt und so mussten wir, zumindest für diesen Sonntag, "sold
out" vermelden.
So ging es dann bei herrlichem Sonnenschein ins Stadion, wo auch schon die Choreo bereitlag, welche schon zur frühen Stunde auf unsere Waldseite gehieft worden war. Gehieft im
wahrsten Sinne des Wortes, da das Gewicht die 400kg Marke weit übertraf. So konnte es dann
losgehen, die Spieler kamen den Spielertunnel entlang, die Gäste (unterstützt von einigen
HBSC-Leuten) wedelten ein paar Fähnchen durch die Luft und unsere Waldseite wurde von
der Blockfahne fast komplett "überrollt". Traumhaftes Bild, geniale Ausmaße, Gänsehaut pur,
gerade auch dessen, das jene Blockfahne (welche den Schriftzug "Union Berlin" samt BerlinWappen + Schriftzug "Im Ballhaus des Ostens", unterlegt in gelb/orangener Farbe) die komplette Union-Hymne empor gehalten wurde.
3 Wochenenden harte Arbeit hatten sich also gelohnt, zum Abschluß noch mal ein geniales
Bild aufs Zuckertor gezaubert, geil. So begann die Begegnung, Union ließ sich nicht hängen
und versuchte sich anständig zu verabschieden, leider gelang dies, obwohl man klar überlegen
war, nicht ganz, da wiederrum durch individuelle Fehler ein Sieg verschenkt wurde. Die Stimmung auf den Rängen war eigentlich nicht schlecht, man sang was die Stimme hergab, doch
der allerletzte Funke fehlte irgendwie. Aber wie gesagt, dafür dass die Saison total verkackt
wurde und man als Absteiger schon feststand, war es eine ordentliche Unterstützung, da hatten wir auch schon schlechtere Spiele in diesem Jahr. Auch die Gäste sangen sehr durchgehend, nur fehlte ihnen etwas die Durchschlagskraft, da man meist auch nur den unteren Teil
des Blockes in Aktion sah, man sie somit akustisch kaum wahrnahm.
Dann war Feierabend, ein Spiel in Liga 2 haben wir ja noch und zwar in Burghausen. Wann
und vor allem in welcher Liga man sich wieder zu einem Punktspiel in der AF trifft, steht noch
in den Sternen. Die nächsten Wochen werden es zeigen
13
ultraSozial - Choreo mal anders!
Weihnachtszeit, Zeit der Besinnung, Zeit der Glückseligkeit - und Zeit der Nächstenliebe. Dies
dachte man sich auch innerhalb des Wuhlesyndikat und so entschloss man sich, in diesem
Jahr etwas für Personen zu machen, welche es im Leben nicht so leicht haben wie andere. So
suchte man den Kontakt zu einem Kinderheim im Bezirk
Köpenick und fand ihn in einer Wohngruppe, in welcher
derzeit fünf Kinder im Alter zwischen 9 und 15 Jahren mit
Erziehern in einer Art großer WG zusammenleben. Die
Betreuer waren sehr erfreut und gerührt von unserem Vorhaben und fragten die Kinder nach ihren Wünschen: Heraus kamen solche für das Alter typische Sachen wie Nintendo Wii, Playstation und ähnliches.
Gruppenintern wurde überlegt, wie es zu finanzieren sei
und schnell war der Entschluss gefasst, die erwarteten
Gewinne des Jahreskalender zu nehmen und sie nicht wie
üblich in die Choreokasse zu geben, sondern mit ihnen
eine Choreo der anderen Art zu machen, die diesmal nicht
ein Lächeln in das Gesicht der Stadionbesucher zaubert, sondern in die Gesichter von Kindern
und Jugendlichen.
Gesagt, getan und so ging es nach reichlich Shoppen am vergangenen Donnerstag zur Weihnachtsfeier der Wohngruppe und wir überraschten sie mit einer kleinem Abordnung des WS
samt Weihnachtsmann.
Die Überraschung und Freude war groß und so konnten nach einigen Gedichten und Weihnachtsliedern der Kinder die Geschenke verteilt und natürlich ausgepackt werden.
So konnten mit einer Nintendo Wii, samt Zubehör und Spielen für die gesamte Gruppe ein
großer Wunsch der Kinder erfüllt werden. Aber auch gegen Frustrationen, die in so einer größeren Gemeinschaft schon einmal auftreten können,
wurde mittels eines Boxsack und zugehörigen
Handschuhen etwas getan.
Da man aber gerade als Kind zu Weihnachten gerne
etwas Eigenes und Persönliches haben möchte,
bekam jeder auch noch ein individuelles Geschenk
für sich.
Für die Jungen gab es natürlich ein kleines Unionpaket mit Trikots, Mützen, Pins und Fußbällen und
für die Mädchen Schmuck, Accessoires und ein
kleiner Shoppinggutschein.
Nach der Bescherung erlebte die Abordnung noch netten Abend gemeinsam mit den Kids mit
viel Spaß, Getobe und zahlreichen netten Gesprächen. Es riecht förmlich jetzt schon nach
einer Wiederholung im nächsten Jahr, dann vielleicht an anderer Stelle.
So sei nur noch einmal abschließend darauf hingewiesen, dass auch DU die diesjährige Aktion
mit dem Kauf eines der letzten Jahreskalender am WS-Konsum an der Tanke, sowie im Cateringbereich der Waldseite unterstützen kannst.
In diesem Sinne frohe Weihnachten euch allen!
14
Wald-Seiten Flyer - gestern und heute
Hier und da sorgt die vorweihnachtliche Zeit ja schon einmal für Langeweile. Das Wetter ist
wenig einladend, den Weihnachtsmarkt hat man auch schon abgeklappert und derzeit ist mit
Union ja eh wenig Fußball am Wochenende angesagt. Kein Wunder also, dass man mal zum
Aufräumen kommt und einem die Waldseite vom Bochum-Heimspiel in die Hände fällt. Fein
säuberlich lege ich sie zu dem restlichen Stapel mit den Infoflyern, die sich in den letzten Jahren angehäuft haben… Der Stapel hat mittlerweile die Höhe eines Schuhkartons erreicht und
wenn ich mir so die ersten Flyer anschaue, kann man schon ein wenig Stolz auf die Entwicklung sein.
Der erste Flyer aus meinem Besitz - zuvor landeten sie traurigerweise im Müll - vom Pokalspiel
2003 gegen Leverkusen zeigt das schon ganz gut auf. Auf Seite 1 eine Choreobeschreibung,
auf der nächsten Seite eine Anpreisung der nächsten Auswärtsfahrten sowie nen Standardtext
zum WS-Förderkreis. Dann die nächsten Termine der ersten und zweiten Mannschaft und ein
Werbetext, dass man doch dem Wuhlesyndikat eintreten sollte („Du merkst, dass ein Fußballspiel mehr als nur 90 Minuten elf gegen elf ist und das Leben der Fankurve für diesen Sport
wichtig ist?“ --> Topformulierung!). Zu guter letzt noch ein Werbetext für die neueste Ausgabe
des damaligen Fanzines, „Der Pate“. Alles in allem eben das Nötigste, aber wirklich nicht
mehr. Die Auflage betrug damals im Übrigen ca. 150 Stück.
Heute sieht das alles schon ein bisschen anders aus und es erwartet den Leser ein 16seitiges
Heftchen. Auch wenn es im dunklen Kämmerchen bereits unausgereifte Überlegungen gab
das Layout mal etwas professioneller zu gestalten, entschied man sich lieber beim ursprünglichen & einfachen Layout zu bleiben. Reicht ja auch vollkommen - ist schließlich kein Kunstwerk, sondern ein INFOflyer, der eher inhaltlich was hergeben soll als rein optisch. Nach wie
vor gibt’s ne bunte Mischung mit allem, was gerade aktuell ist und uns unter den Nägeln
brennt. Zuletzt hat sich ja die Interview-Rubrik fest eingebürgert, sicherlich ein guter Weg um
Infos, an die man normalerweise schwieriger kommt, zugänglich zu machen. Eine meiner Favoriten-Rubriken ist die Vorstellung anderer Gruppen (bzw. Zaunfahnen) und auch die - zuletzt
leider seltenen - Gedankenanstöße… hiermit auch noch mal der Aufruf, dass die WaldseitenRedaktion jederzeit offen für Material ist und die Freude beim Chefredakteur sicherlich groß ist,
wenn er im Mailfach unerwartet nen guter
Text entdeckt!
Die heutige Jugend sitzt heutzutage so viele
Stunden vor der Kiste (egal ob Fernseher
oder PC) - warum nicht mal produktiv sein,
sich eine Stunde Zeit nehmen und seine
Gedanken sinnvoll und strukturiert zu Papier
bringen… eben mehr als ein Zwei- oder Dreizeiler, den man an einen seiner Kontakte in
einem der vielen Netzwerke schickt. Leider
scheinen diese Fähigkeit heutzutage die
wenigsten jungen Leute zu besitzen. Oder?
Beweist mir das Gegenteil… ;-) Ich hoffe
15
jedenfalls wir können das Niveau und die Seitenzahl weiterhin auf diesem Level halten. Für
viele Waldseiten-Gänger dürfte das Lesen des Pamphlets am Abend des Spiels zum festen
Bestandteil gehören… in diesem Sinne, ich bin gespannt auf diese und die kommenden Ausgaben!
Rückrunde 2.Liga:
Fr, 14.01.2011, 18:00 Uhr - 1.FC Union Berlin vs Alemannia Aachen
So, 23.01.2011, 13:30 Uhr - SpVgg Fürth vs 1.FC Union Berlin
So, 30.01.2011, 13:30 Uhr - 1.FC Union Berlin vs SC Paderborn
Sa, 05.02.2011, 13:00 Uhr - Hertha BSC vs 1.FC Union Berlin
Fr, 11.02.2011, 18:00 Uhr - 1.FC Union Berlin vs VfL Osnabrück
Testspiele:
Mi, 05.01.2011, ??? - 1.FC Magdeburg vs 1.FC Union Berlin
So, 09.01.2011, 13:00 Uhr - 1.FC Union Berlin vs FK Teplice
Hallenturnier der Zweeten (Regional- und Oberliga):
So, 09.01.2011 – Sporthalle Charlottenburg (Sömmeringstr.)
Union Zwee in Gruppe A mit: Türkiyemspor, TeBe und Reinickendorfer Füchse
Anreise Fürth:
Wochenendticket-Fahrt – Verbindung in der nächsten Wald-Seite!
Weihnachtssingen:
Keinen Schreck bekommen, das Jahr ist wirklich schon fast wieder rum und es wird natürlich
wieder das Weihnachtssingen im Stadion an der Alten Försterei stattfinden. Termin ist der
23.12.2010 ab 19 Uhr den Ort kennt ihr ja…
Impressum
Herausgeber: Wuhlesyndikat
Preis: für umme
Verwendete Fotoquellen: eigener Fotofundus, unveu.de, union-foto.de,
Kontakt/Beschwerden/Vorschläge: [email protected]
Auflage: min. 1500 Stück
Nächste Ausgabe: Heimspiel gegen Aachen
Dieser Flyer ist kein Erzeugnis im presserechtlichen Sinn, sondern lediglich ein Rundbrief an Freunde,
Bekannte & Fußballinteressierte. Wir rufen weder zu exzessivem Genuss von alkoholischen Getränken &
Drogen, noch zu Gewalttätigkeiten gegen Personen oder Sachen auf, noch propagieren wir irgendeine
politische Einstellung. Satire ist ein Bestandteil dieses Flyers & wird nicht als solche gekennzeichnet. Die
eventuelle Schilderung von Aktionen vor, während oder nach Fußballspielen erfolgt ausschließlich „wenn
die Handlung der Berichterstattung über Vorgänge des Zeitgeschehens oder der Geschichte dient“ (Strafgesetzbuch §131(3)). Namentlich gekennzeichnete Berichte verantworten die Autoren selbst & müssen
nicht die Meinung der Redaktion widerspiegeln.
16

Documents pareils