Jeane Dixon

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Jeane Dixon
Jeane Dixon
Vor einigen Jahren brachte die Autorin Ruth Montgomery ein
Buch heraus „Jeane Dixon, a prophetess“ = Jeane Dixon, eine
Prophetin.
Prophetin kann sie nur der nennen, dem ein großes Maß geistiger Verwirrung zu eigen ist.
Auf jeden Fall wird die Frau und ihre wahrsagerischen Aussagen in aller Welt diskutiert.
Einige Beispiele, die dokumentarisch festliegen, haben großes
Aufsehen erregt. Nennen wir einige politische Ereignisse, die sie
voraussah und voraussagte.
1944 erklärte sie, daß China kommunistisch würde. 1949 erfüllte
sich diese Vorschau.
1947 prophezeite sie die Ermordung Mahatma Gandhis. Sechs
Monate später wurde er tatsächlich von einem Fanatiker erschossen.
1961 sagte diese Wahrsagerin den Selbstmord der Schauspielerin
Marylin Monroe voraus. Ein Jahr später verübte diese bekannte
Schauspielerin Selbstmord durch Schlaftabletten.
Jeane Dixon sagte die Ermordung von John Kennedy voraus.
Sie prophezeite die Abtrennung Pakistans von Indien und nannte
einige Monate zuvor auch den Namen des ersten Präsidenten von
Pakistan. Auch den Sturz und die Wiederwahl von Churchill sagte sie voraus, ebenso den Sturz von Chruschtschow.
So ließen sich noch viele Ereignisse nennen, die Jeane Dixon
mit großer Treffsicherheit im voraus kannte und nannte.
Diese Berichterstattung muß kritisch untersucht werden.
Zunächst fällt auf, daß nur große Treffer erwähnt werden. Das
gibt ein unwirkliches Bild. Wieviele Fehlprognosen stehen neben den Treffern? Niemand weiß es. Jeane Dixon antwortet: Zehn
Prozent ihrer Voraussagen seien falsch. Ich bin bei dieser Angabe
skeptisch. Ich vermute, es sind viel mehr. „Ehrliche“ Wahrsager
erklären, es gäbe nur 50% Treffer.
Einige Versager sollen erwähnt werden. Nach der Voraussage
von Jeane Dixon sollte der dritte Weltkrieg im Jahre 1954 ausbrechen.
Rotchina sollte 1958 in die UNO aufgenommen werden. Sie
erfolgte aber erst 1971.
Der Vietnamkrieg sollte 1966 zu Ende gehen, aber er dauerte
noch einige Jahre und ging erst 1975 zu Ende.
Am 19. Oktober 1968 prophezeite sie, daß Jacqueline Kennedy nicht an eine Heirat denke. Am Tage darauf ging sie aber mit
Onassis die Ehe ein.
Soll dieser kritische Einwand nun bedeuten, daß Jeane Dixon
eine Schwindlerin ist? Nein. Sie hat in der Tat große wahrsagerische Fähigkeiten entwickelt. Das wurde in der Welt bekannt, als
sie damals John Kennedy mit allen Mitteln an der Dallas-Reise
hindern wollte.
Welchen Charakter haben die „Prophezeiungen“ der Jeane Dixon?
Zuerst fällt, wie bei allen „echten Wahrsagern“, auf, daß sie
nur tragische Ereignisse wie Mord, Brand, Fluten, Katastrophen
voraussagt und nichts Gutes. Schon diese Tatsache läßt auf eine
Verbindung mit der Unterwelt schließen und nicht mit der Sphäre
Gottes.
Ein alter, auf dem Gebiet des Okkulten erfahrener Seelsorger,
Emil Kremer von Colmar, hat folgende Meinung: Die dämonische
Welt informiert die okkulten Wahrsager über ihre Planungen. Da
die Dämonen nur Mord, Brand, Verbrechen organisieren, können
die okkulten Medien, die mit dieser Unterwelt Verbindung haben, solche Inhalte voraussagen. Diese Theorie hat auf jeden Fall
mehr für sich als die überspannten Hypothesen vom Anzapfen
des Weltbewußtseins oder des Kontaktes mit der Zeitlosigkeit,
wie sie von Erich von Däniken vertreten werden.
Okkulte Medien haben ihre Fähigkeit von unten und sind auch
nach unten orientiert. Angeblich kommt man bei einer solchen
Darstellung mit der religiösen Haltung von Jeane Dixon in Konflikt. Jeane Dixon sieht ihre Fähigkeit als Gabe Gottes. Sie selbst
ist treue Katholikin und soll jeden Morgen die Messe besuchen
und den Psalm 23 beten.
Von dieser religiösen Haltung brauchen wir uns nicht irreführen zu lassen. Nehmen wir als Vergleich die Wahrsagerin von
Philippi in Apostelgeschichte 16,16-18. Beim Missionsfeldzug
des Apostels
Paulus tritt sie unter das Volk und ruft ihm zu: „Das sind Boten des Allerhöchsten, auf sie müßt ihr hören.“ Sie machte also
für die Missionsarbeit von Paulus eine gute Reklame. Sie würde
bestimmt heute als Gemeindehelferin oder Mitarbeiterin einer
frommen Sekte angestellt werden. Paulus besaß aber die Gabe
der Geisterunterscheidung. Er wandte sich der Frau zu und rief:
„Ich gebiete dir, du unreiner Geist, fahre aus von ihr.“ Und die
Wahrsagerin wurde augenblicklich frei.
Man muß sich daran gewöhnen, daß Wahrsager oft unter frommem Deckmantel auftreten.
Trotz ihres Kirchenbesuches ist Jeane Dixon keine Prophetin,
sondern eine Wahrsagerin - und eine gefährliche dazu. Es liegen
mir seelsorgerliche Erfahrungen aus den USA vor. Eine Frau z.
B. berichtete mir, daß sie sich von Jeane Dixon beraten ließ. Seit
dieser Zeit ist ihr Seelenleben und Glaubensleben gestört. Sie erlebt außerdem merkwürdige Spukerscheinungen, die sie nie zuvor hatte.
Es mag uns auch zu denken geben, daß selbst katholische Priester diese „treue Katholikin“ in ihren Schriften und Predigten angreifen, weil sie die Unheimlichkeit dieser Frau erkannt haben.
Gläubige Christen sollten das Buch über Jeane Dixon nicht zu
Hause haben.
Das Beste, was von biblischer Sicht aus über diese Wahrsagerin geschrieben wurde, steht in dem Buch „Satan kämpft um
diese Welt“ von Lindsey/Carlson (Schulte-Verlag, Wetzlar) Seite
142 bis 159.

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