Im Rosengarten - Jan Thorbecke Verlag

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Im Rosengarten - Jan Thorbecke Verlag
Weihnachten
z
war ist das Jahr an Festen reich,
Doch ist kein Fest dem Feste gleich,
Worauf wir Kinder Jahr aus Jahr ein
Stets harren in süßer Lust und Pein.
O schöne, herrliche Weihnachtszeit,
Was bringst du Lust und Fröhlichkeit!
Wenn der heilige Christ in jedem Haus
Teilt seine lieben Gaben aus.
Und ist das Häuschen noch so klein,
So kommt der heilige Christ hinein,
Und Alle sind ihm lieb wie die Seinen,
Die Armen und Reichen, die Großen und Kleinen.
Der heilige Christ an Alle denkt,
Ein Jedes wird von ihm beschenkt.
Drum lasst uns freu’n und dankbar sein!
Er denkt auch unser, mein und dein. August Heinrich Hoffmann von Fallersleben
(1798–1874)
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IM
ROSENGARTEN
mit Redouté
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INHALT
Pierre-Joseph Redouté 4
Immergrüne Rose ‘Adélaïde d'Orléans’ 6
Portland-Rose ‘Duchess of Portland’ 9
Schwefelrose 10
China-Rose ‘Bengale Centfeuilles’ 13
Weiße Albarose ‘À feuilles de Chanvre’ 14
Banksrose 17
Provins Royal 18
Wiener Rose 21
Teerose ‘L’Hymenee’ 22
Vielblütige Rose 25
Sandrose ‘Corymbosa Carolina Rose’ 26
Kohlrose 29
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Noisette-Rose 30
Marmorierte Provinsrose ‘Provins Marbré’ 33
Van-Eeden-Rose ‘De Van Eeden’ 34
Damaszenerrose ‘York and Lancaster’ 37
Zentifolie ‘Unique Blanche’ 38
China-Rose 41
Gallica-Rose ‘Bluish-Leaved Provins Rose’ 42
Teerose ‘Park’s Yellow Tea-Scented China Rose’ 45
Zimtrose 46
Filzrose 49
Damaszenerrose 50
Chinarose ‘Old Blush’ 53
Glanzrose 54
Gelbe Fuchsrose 57
Kohlrose 58
Rose ‘Duchesse d’Orléans’ 61
Provinsrose ‘Versicolor’ 62
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Pierre-Joseph
REDOUTÉ
Der bekannteste Rosenmaler
seiner Zeit
D
er Rosenmaler Redouté kam 1759 in Saint-Hubert
in den belgischen Ardennen zur Welt. Schon sein Vater war
Berufsmaler; dessen bescheidenes Einkommen schreckte
den Sohn jedoch nicht ab und auch er suchte sein Glück in
der Malerei. Als junger Mann ging er nach Paris, wo er zunächst Theaterkulissen malte und nur in der Freizeit in den
königlichen Gärten die Pflanzen skizzierte. Über den Verkauf einiger dieser Werke kam er in Kontakt mit dem Amateurbotaniker L’Heritier, der ihm das Studium in seiner Bibliothek ermöglichte und zahlreiche Aufträge verschaffte. So
kam es, dass Redouté für verschiedene Botaniker tätig war
und dann als Hofmaler zunächst für Königin Marie-Antoinette und später für die bekannteste Rosensammlerin ihrer
Zeit, Kaiserin Joséphine, arbeitete.
Zu Beginn war seine Hauptaufgabe das Entwerfen von
Strick- und Stickvorlagen. Erst durch die Bitte eines in den
Diensten der Kaiserin stehenden Botanikers, seine Pflanzenaufstellungen zu kolorieren, kam Redouté am kaiser­
lichen Hof wieder zu den Blumenaquarellen. Sein heute be-
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kanntestes Werk „Les Roses“, das 224 Rosendarstellungen
und ergänzende Texte Claude Antoine Thorys umfasst,
wurde in drei Bänden erst nach dem Niedergang des Kaiserreichs veröffentlicht. Die Idee zu einem umfassenden
Tafelwerk über Rosen entstand schon um 1810 und wurde von der Kaiserin unterstützt. Ein Teil der abgebildeten
Rosen stammt aus den kaiserlichen Gärten in Malmaison,
aber auch aus Redoutés eigenem Rosengarten und diversen
anderen Sammlungen aus Paris, Sèvres oder Versailles sind
Sorten vertreten. Auch mehrere Baum- und Rosenschulen
unterstützten das Projekt.
Seinen Erfolg und den dadurch errungenen Wohlstand
genoss der mittlerweile als „Raffael de fleurs“ bezeichnete Künstler in vollen Zügen, was dazu führte, dass er sich
hoch verschuldete und bis zu seinem Tod im Jahre 1840
Auftragsarbeiten erledigen musste, um seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Heute sind viele der Rosentafeln
nicht mehr erhalten, da sie dem Brand der Tuilerien 1871
zum Opfer fielen. Was vom Feuer verschont blieb, wird zu
stolzen Preisen am Kunstmarkt gehandelt.
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Immergrüne
Rose
‘ADÉLAÏDE
D'ORLÉANS’
Rosa sempervirens
‘Adélaïde d'Orléans’
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ie „Choix de Plus Belles Fleurs“, die Redouté
1827 veröffentlichte, war eine Zusammenstellung von
144 Pflanzenaquarellen, die er selbst zu den schönsten
Werken seiner Karriere zählte. In der Zusammenstellung
finden sich nicht nur Rosenbilder wie dieses, sondern
auch ­w underschöne Abbildungen von Obst, Beeren- und
­Zwiebelpflanzen sowie anderen Beet- und Gartenblühern.
Wie der Name sempervirens besagt, ist die abgebildete
Rose, einen milden Winter vorausgesetzt, immergrün.
Sie rankt bis zu 5 Meter hoch und ihre zunächst roséfarbenen Blüten hellen sich zu einem zarten Crème auf.
Antoine Jacques, dessen Rosenzüchtungen bis heute kultiviert werden, widmete sie der Prinzessin von Orléans,
Adelaïde.
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