Neue Medien - Landkreis Wesermarsch

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Neue Medien - Landkreis Wesermarsch
der arbeitskreis gegen sexuelle gewalt
an mädchen und jungen im landkreis
wesermarsch informiert über …
Neue Medien
1
. . . sexuelle Ausbeutung in den Neuen Medien
- Inhaltsübersicht
Blatt Neue Medien
TEIL I
... Die Pornoindustrie als Marktmacht in einer multimedialen Welt ................................ 2
TEIL II
... Die sexuelle Ausbeutung von Kindern in den Neuen Medien ......................................... 3
Vom Missbrauch im sozialen Nahfeld zur Kinderpornografie ..................................... 3
TEIL III
... Die Schattenseite des Internets ......................................................................................... 4
Altersstruktur der Opfer ............................................................................................... 4
Legale Pornografieangebote als Wegbereiter sexueller Ausbeutung ........................... 5
TEIL IV
... Wie werden Kinder und Jugendliche zu unfreiwilligen und freiwilligen
Konsumenten von legaler und illegaler Pornografie? ....................................................
Chat - das Spiel mit den Identitäten .............................................................................
Netiquette und präventive Tipps ..................................................................................
Das Buddy Prinzip – eine Vertrauensperson sortiert vor .............................................
Die Grenzen der Prävention .........................................................................................
© Landkreis Wesermarsch - Frauenbüro
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Blatt Neue Medien
TEIL V
… Der virtuelle Sisyphus – kleinste neue Entwicklungen bergen
neue Gefahren ....................................................................................................................
Weblogs - die öffentlichen Tagebücher ......................................................................
SMS Chat .....................................................................................................................
Neue Technologien - Kinderpornografie per MMS .....................................................
Second Life ...................................................................................................................
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TEIL VI
… Links .................................................................................................................................
Weitere Adressen vorrangig zur Prävention (u. a. gegen Chatgefahren) ...................
Adressen zur Internetsucht .........................................................................................
Adressen zum Thema Handy ......................................................................................
Adressen zum Thema Medien und Computerspiele ...................................................
Adressen, die übergreifende Artikel in einer Datenbank liefern ................................
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TEIL VII
... Literatur zum Thema ....................................................................................................... 12
… Beratung, Fortbildungen und Vorträge durch das Kreismedienzentrum
Wesermarsch .................................................................................................................... 12
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Herausgeber und Geschäftsstelle des Arbeitskreises:
Landkreis Wesermarsch – Frauenbüro. Brake 2008
Redaktion: Ulla Bernhold, Annekatrin Klopp, Petra Schweitzer
Bezugsadresse: Postfach 13 52, 26913 Brake, Tel.: 04401 / 927-288, Frau Bernhold, Gleichstellungsbeauftragte
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Neue Medien
2
. . . sexuelle Ausbeutung in den Neuen Medien
- Teil I
von Stefan Kanke
Eine häufig gehörte Meinung in der Auseinandersetzung mit den Neuen Medien1 scheint bei Erwachsenen zu sein, dass sich Jugendliche und Kinder hier grundsätzlich viel besser auskennen.
Sie haben den Erwachsenen bei der Einrichtung des eigenen Computers geholfen, erklären Funktionen des Handys etc. Meistens handelt es sich hier um technisches Anwendungswissen. Fragt
man genauer nach, findet man unter Jugendlichen wie bei Erwachsenen eine große Streuung der
Kenntnisse im Bezug auf die Neuen Medien: Ahnungslosigkeit und Nichtinteresse kommen
ebenso vor wie große Begeisterung; Detailkenntnisse um besonders grausame Seiten oder illegales Hackerwissen stehen unvermittelt neben der Unkenntnis der qualifizierten Nutzung von
Suchmaschinen. Eine neuere Befragung von Personalentscheidern zu Computerkenntnissen von
Jugendlichen zeigt einen Ausschnitt dieser Lücken deutlich auf. Die Auszubildenden blieben auf
den Gebieten der Datenbank- und Büroanwendungen, der Tabellenkalkulation und der Textverarbeitung weit hinter den Erwartungen zurück.2
Auch wenn die junge Generation dem Anschein nach über eine höhere Technikkompetenz verfügt, ist es Aufgabe von Erwachsenen, das Wissen um die Zusammenhänge in den Neuen
Medien zu vermitteln. Dieser Artikel soll dabei eine Hilfe sein.
Die Pornoindustrie als Marktmacht in einer multimedialen Welt
Pornografie ist ein Bestandteil unserer Gesellschaft geworden und durchzieht den öffentlichen
Raum. Trotzdem wird Pornografie ähnlich wie Prostitution gern als abgeschlossener, eng begrenzter Randteil unserer Gesellschaft wahrgenommen. Dabei wird oft übersehen, wie weit die
1
Mit „Neue Medien“ sind hier neue Entwicklungen in der Kommunikationstechnik gemeint, sei es das Internet, das
World Wide Web, E-Mail und auch Mobiltelefone, SMS, MMS etc.
2
TNS Infratest befragte rund 200 Personalentscheider im Juni 2007 zu den informationstechnologischen Qualifikationen ihrer Auszubildenden.
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Einflüsse der Pornografieproduktion in andere Gesellschaftsbereiche, die als seriös betrachtet
werden, reichen. Die Symbolsprache der Pornografie findet sich häufig in Modekampagnen
großer Bekleidungsketten; beispielsweise konnte nur durch öffentlichen Protest in Italien eine
Kampagne von Dolce & Gabbana beendet werden, die sich deutlich auf die Gang Bang3 Motive
von Pornoproduktionen bezieht.4 Ebenso kann Pornografie Karrieren im Musikgeschäft definieren, wenn Madonna und Nachfolgerin Britney Spears für einen erneuten Imagewechsel den
„Porn Chic“ in ihre Videos bringen. Durch diese Trendsetter rollt dann die „Pornoästhetik“
durch Mode, Printmedien und Filme weiter.
In der Wirtschaft war die Pornoindustrie weit vor der Börsennotierung einzelner Markenunternehmen ein Global Player. Sie bestimmte bereits vor Jahren die Einführung der VHS-Videotechnologie5 durch massenhafte Bereitstellung des einschlägigen Materials für das VHSVerleihgeschäft. Derzeit wiederum spielt sie durch ihre Finanzkraft eine marktentscheidende
Rolle bei der Weichenstellung zwischen zukünftigen Film- und Speicherformaten.6 Im Internet
waren und sind die einschlägigen Seiten dieser Industrie führend z.B. in der Umsetzung neuer
Abspielformate und der Einführung neuer Bezahlsysteme. Kreditunternehmen und Banken
erschlossen sich durch die Pornoindustrie neue, innovative Geschäftsfelder in den Neuen
Medien. Pornos sind auch wieder Vorreiter bei der Einführung des Bezahlfernsehens per Satellit
oder Kabel7.
Die Normalität der Pornografisierung des öffentlichen Raumes erzeugte für Erwachsene, die
diese Entwicklung in den letzten dreißig Jahre mitbekommen haben, eine Gewöhnung und
Abstumpfung - nur selten durchbrochen beispielsweise durch enervierende Fernsehwerbung
für 0190er Telefonsex-Nummern in den Privatfernsehsendern.
Die ständige Sexualisierung der medialen Umwelt birgt die Gefahr, dass Erwachsene diese
kaum noch wahrnehmen, für unproblematisch halten. Welche Auswirkungen diese Sexualisierung für Kinder und Jugendliche als freiwillige und unfreiwillige Konsumenten hat, ist
größtenteils unerforscht.
3
Gang Bang: Amerikanischer Slangbegriff, bezeichnet eine Pornosparte, in der eine Vielzahl von Männern gleichzeitig und nacheinander mit einer Frau Geschlechtsverkehr haben; gesellschaftlich bezieht er sich auf Banden(Gang-) Kriminalität, sprich Gruppenvergewaltigungen.
4
Da Dolce & Gabbana die Abdruckrechte nicht freigaben, können Interessierte das Plakat und kritische Artikel
dazu im Internet anschauen: http://www.sueddeutsche.de/leben/artikel/335/104231/ und
http://www.spiegel.de/panorama/0.1518.469714.00.html
5
Alternativ stand die bessere Betamax und Video 2.000 Technik zur Wahl.
6
Dieses sind Blu-ray-Disk und HD-DVD. Die in der Markteinführung teurere und in der Filmherstellung sehr
kostspielige Blu-ray Technik (HD-DVD können in alten Produktionsstätten der DVDs hergestellt werden) interessiert die großen Pornoproduzenten, da der Zuschauer zwischen bis zu zwölf Kameraperspektiven eines Films immer
wieder selbst wählen kann.
7
So erreichte die Anzahl der Premiere Blue Movie Abonnenten, die jeden Film einzeln bezahlen, im August 2004
die 50.000 Marke.
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. . . sexuelle Ausbeutung in den Neuen Medien
- Teil II
von Stefan Kanke
Die sexuelle Ausbeutung von Kindern in den Neuen Medien
Die sexuelle Ausbeutung von Kindern gilt allgemein als verabscheuungswürdig – ich beschränke
mich hier weitestgehend auf die Ausbeutung bei der Produktion von Pornografie in Form von
Bildern und Filmen, die so genannte Kinderpornografie1. Ein Blick auf die europäische und USamerikanische Gesetzgebung zeigt, wie schwer es ist, diese zu definieren. Kinderrechtsorganisationen als parteiliche Vertreter ziehen da deutlichere Grenzen: Kinderpornografie setzt immer
voraus, dass Übergriffe auf ein Kind schon stattgefunden haben.
Kinderpornografie ist immer die Dokumentation eines Verbrechens an einem Kind
Per-Erik Aström, save the children, Schweden
In den Medien werden die Konsumenten dieser Art Pornografie gern als psychisch gestörte Einzeltäter und Einzelgänger beschrieben. Dieser Sichtweise widersprechen polizeiliche Schätzungen, die die Zahl der Konsumenten kinderpornografischer Produkte allein in Deutschland
zwischen 30.000 und 50.000 Personen angeben. Die Produktion und Distribution kommt hier
nicht in den Blick, denn in diese Zahlen sind noch nicht die Täterinnen- und Täterkreise integriert, die sich ohne jegliches sexuelle Interesse an den Taten beteiligen, technischen Support
betreiben oder die Infrastruktur stellen. Wirtschaftlich gesehen ist die sexuelle Ausbeutung von
Kindern in den Neuen Medien nur die weitere Ausdifferenzierung eines boomenden Marktes.
1
Das Wort Porno kommt aus dem griechischen und bedeutet Hure, Pornografie demnach: über Huren schreiben,
Huren darstellen. Ein generell verschleiernder Begriff, besonders wenn Minderjährige beteiligt sind.
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Entwicklung des Marktes
Die britische Stiftung Internet Watch Foundation (IWF), beobachtet seit 1996 weltweite
Bewegungen im Netz und betreibt eine Hotline, bei der man u.a. sexuelle Ausbeutung von
Kindern melden kann. Die Meldungen zu diesem Delikt sind 2006 um ein Drittel auf 32.000
angestiegen. Die Bilder, die Vergewaltigung von Kindern oder sadistische sexuelle
Praktiken zeigen, haben sich von 7 Prozent im Jahr 2003 auf 29 Prozent im Jahr 2006
vervierfacht.
Im Gegensatz zur Gesamtwirtschaft ist die Kinderpornografie nun seit Jahren ein Wachstumsmarkt mit zweistelligen Zuwachsraten. Der bisherige Gesamtumsatz bis zum Jahr 2004 wird von
Interpol auf 19 Milliarden US-Dollar beziffert.
Vom Missbrauch im sozialen Nahfeld zur Pornografieproduktion
Im europäischen und US-amerikanischen Raum kann durch eine Vielzahl von Studien belegt
werden, dass „10 - 15 % der Frauen und 5 - 10 % der Männer bis zum Alter von 14 bis 16 Jahren
mindestens einmal einen sexuellen Kontakt erlebt haben, der unerwünscht war und durch die
‚moralische’ Übermacht einer deutlich älteren Person oder durch Gewalt erzwungen wurde.“
Weiterhin zeigen diese Studien, dass mehr als zwei Drittel der sexuellen Ausbeutung im sozialen
Nahfeld, d.h., in der Familie und im engsten Freundes- und Bekanntenkreis, stattfinden2. Häufig
kennen die Opfer die Täter vor der Tat und befinden sich zumeist in einer abhängigen Position.
Zum Täterkreis der kommerziellen Ausbeutung gab es kaum Überschneidungen, die Täterkreise
waren voneinander deutlich getrennt. Statistisch gesehen spielte Ausbeutung zu kommerziellen
Zwecken bislang also eine untergeordnete Rolle. Die Neuen Medien ermöglichen nun Tätern aus
dem Familien- und Bekanntenkreis, mit den selbst hergestellten Bildern und Filmen über das
Internet oder Newsgroups, die Taten weiter zu veröffentlichen, andere Täter zu beliefern, ebenfalls kommerziell tätig zu werden oder - im Extremfall - die Opfer neuen, fremden Tätern zuzuführen.
Diese kriminelle Nutzung der Neuen Medien ebnet so neben der Ersttat des sexuellen Vergehens
den Weg für eine weitere, zusätzliche Ausbeutung des Kindes durch Produktion und Distribution
von Pornografie.
Die einmal eingestellten Bilder können kaum noch aus dem Netz entfernt werden, da sie
zwischenzeitlich beständig von Nutzern kopiert werden, auf privaten Rechnern landen, in Usergroups verteilt werden, auf anderen Webseiten wieder hochgeladen werden, neue Kundenkreise
erschließen usw.
Das Opfer kann sich gewiss sein: Auch noch lange nach der Ersttat werden die
Bilder von anderen Konsumenten, neuen Tätern angesehen; die Tat wird unvergänglich.
2
Vgl. Bange, Dirk; Körner, Wilhelm (Hrsg.): Handwörterbuch Sexueller Missbrauch. Göttingen 2002, S.25
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. . . sexuelle Ausbeutung in den Neuen Medien
- Teil III
von Stefan Kanke
Die Schattenseite des Internets
Fünf Jahre nach der breitenwirksamen Entwicklung des Internets („World Wide Web“) wurden
die negativen Möglichkeiten der neuen Kommunikationstechniken erstmals einer breiten Öffentlichkeit sichtbar1. In einer zwischen zwölf Ländern koordinierten Polizeiaktion2 wurde 1999 der
Kinderpornoring mit dem Eigennamen „Wonderland“ ausgehoben. 67 Gigabyte kinderpornographisches Material, eine Million Bilder, wurden sichergestellt. Hier hatten sich Neigungstäter
unter Nutzung von Methoden der organisierten Kriminalität ohne kommerzielles Interesse auf
hohem technischen Niveau zusammengeschlossen. Anschließende TV-Dokumentationen zeigten
das völlig fehlende Unrechtsbewusstsein der Täter.
1
World Wide Web, englisch, bezeichnet das weltweite Informationssystem im Internet. Dessen Nutzungsmöglichkeiten zielten zuerst auf Wissenschaftler und technisch Interessierte ab. Die explosionsartige Verbreitung des
Internets begann Mitte der 1990er Jahre mit dem „www" und durch die Entwicklung einfach zu bedienender
Anwenderprogramme. Den Anfang machte im Jahre 1994 das Unternehmen "Netscape" mit dem Browser Netscape
Navigator (Browser sind Programm zur einfachen Darstellung und Nutzung der Inhalte des WWW, technisches
Wissen zur Eingabe bestimmter Befehle ist nicht mehr notwendig, alles ist grafisch dargestellt). Diese Kommunikationstechnik konnte nun ihren Weg in den privaten Bereich nehmen. D.h. nicht, dass frühere Kommunikationsnetze, wie z.B. Bildschirmtext, später datex–J der Telekom unproblematisch waren. Der Journalist Detlef Drewes
deckte dort schon Anfang der 90er Jahre den massenhaften Vertrieb von Kinderpornografie über Chats und
Newsgroups auf. Seine Warnungen, die leicht auf das World Wide Web zu übertragen gewesen wären, wurden von
der Industrie ignoriert. (Siehe dazu auch: Detlef Drewes: Kinder im Datennetz. Pornographie und Prostitution in
den neuen Medien. Eichborn Verlag, Frankfurt am Main, 1995)
2
Der Deckname war Operation „Cathedral“.
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Im September 2002 flog der kommerziell ausgerichtete Kinderpornoanbieter „Landslide“ auf.
Die US-amerikanische Firma stellte einen Verbund von 300 Webseiten mit pädokriminellem
Inhalt ins Netz. Allein 1.400 deutsche Tatverdächtige wurden ermittelt. In Deutschland wurden
unter den Kunden dieser Seite 47.000 Datenträger und 25.000 Videos sichergestellt. Die
Betreiber der Seiten machten in den wenigen Jahren ihrer Existenz ca. 5,5 Millionen US Dollar
Gewinn. Während der Ermittlungen wurden zwei aktuelle, d.h. andauernde Fälle von sexueller
Ausbeutung entdeckt. Wichtige Erkenntnis der Ermittler war, dass der Großteil des Materials
nicht aus kommerziellem Interesse ins Netz gestellt oder durch die Newsgroups3 verteilt wird.
Altersstruktur der Opfer
Eine Auswertung gefundener Sammlungen zeigt, dass es altersspezifisch zwei Gruppen von
Opfern gibt. Eine Gruppe bilden Mädchen und Jungen zwischen sieben und acht Jahren, eine
weitere Mädchen und Jungen zwischen zehn und elf Jahren. Mindestens jedes zehnte Kind ist
weit unter sieben Jahre alt, auch Säuglinge zählen zu den Opfern.
Die Auswertung neuerer Fälle von Kinderporno-Ringen zeigt deutlich den Trend, dass die Opfer
immer jünger werden. Die neuen Bilder sind wesentlich härter, teils sehr sadistisch.
Fortsetzung Neue Medien 5
3
Newsgroup bezeichnet ein Diskussionsforum im Internet zu einem bestimmten Thema. Newsgroups dienen dem
Austausch von Nachrichten oder kleineren Artikel, mittlerweile auch Bildern. Veröffentlicht ein Nutzer einen Artikel
in einer Newsgroup, so wird dieser an einen Server gesendet und an andere Benutzer weiterverteilt. Das Usenet,
das unzählige Newsgroups weltweit vernetzt, ist deutlich älter als das World Wide Web, das oft fälschlicherweise
mit dem Internet gleichgesetzt wird.
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. . . sexuelle Ausbeutung in den Neuen Medien
- Teil III, Fortsetzung
von Stefan Kanke
Legale Pornografieangebote als Wegbereiter sexueller Ausbeutung
Das Überangebot im Internet und die vielen kostenlosen Möglichkeiten, an Soft- und HardcoreProduktionen zu gelangen, führte zu einem harten Konkurrenzkampf. Ständig wurden neue
Sparten aufgebaut und für eine eventuelle Nachfrage bereitgestellt. Der Boom der Manga
Comics in Europa und Nordamerika etwa unterstützte z.B. die Verbreitung von Hentai Comics,
gezeichnete japanische Hardcore Comics. Ebenfalls aus dem japanischen Kulturraum konnte
sich der Bondage1 Trend, sanfte und brutale Fesselungsinszenierungen, weltweit besonders über
das Netz verbreiten. Andere Seiten zeigen u.a. gespielte oder echte Vergewaltigungen, bilden
Sex mit hochschwangeren Frauen ab, listen Bilder von Frauen auf, denen man(n) unter den Rock
fotografiert hat, zeigen Sex unter Einbezug von Tieren. Alle sortieren zudem Frauen und
Männer, Jungen und Mädchen nach Ethnie, Hautfarbe und Körperbau. Noch vor knapp 15
Jahren waren die Bezeichnungen wie auch das Wissen um diese „Sparten“ Insiderwissen von
wenigen europäischen Nutzern und Fachleuten wie Sexualwissenschaftlern. Einschlägige
Printmedien waren selbst in Sexshops schwer zu bekommen. Heute gehört das Wissen um die
Existenz, wenn nicht sogar die genauere Kenntnis dieser Spielarten zum medial vermittelten
Allgemeingut von Jugendlichen.
Das Geschäft mit Bildern von Frauen und Männern unter achtzehn Jahren ist auch für die legale
Pornoindustrie sehr interessant. Dies führt zu einer weiteren Ausdifferenzierung des legalen
Angebots von Darstellungen kindlich wirkender Frauen und Männer und Mädchen und Jungen.
Unter meist englischen Schlüsselworten werben auch deutsche Seiten für Bilder, die suggerieren,
1
Bondage, engl. (deutsch: Unfreiheit, Knechtschaft;), bezeichnet innerhalb der BDSM-Szene Praktiken zur
Fesselung oder Einschränkung der Bewegungsfreiheit (sh. auch: http://de.wikipedia.org/wiki/BDSM)
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dass die Darstellerinnen wesentlich jünger sind. Schuluniformen, Kinderspielzeug u. ä. soll die
Illusion verstärken, dass man z.B. Hardcore-Bilder von 13-14jährigen sieht. Das
Überschreiten der Grenze zum illegalen Bereich wird so vorbereitet, beworben und verstärkt.
Ca. 372 Millionen Websites zeigen (meist legale) pornografische Inhalte, das entspricht etwa
zwölf Prozent aller Seiten im Internet.
Etwa 35 Prozent des gesamten Datenverkehrs im Internet ist Pornografie.
70 Prozent der Porno-Daten werden an Werktagen von 9 bis 17 Uhr, also während der Bürozeiten, angeschaut und heruntergeladen (… und bestimmt nicht von nur jeweils einem Nutzer
konsumiert).
2006 wurde in den USA 2,64 Milliarden Dollar mit pornografischem Material verdient,
weltweit beträgt der Verdienst allein durch Online-Pornos mehr als eine Milliarde Dollar.2
Hinweise zur Anzeigeerstattung nach www.bka.de
Falls man auf illegale Pornografie stößt oder Gewaltverherrlichendes
aus dem Internet der Polizei melden möchte, benötigt das Bundeskriminalamt
den Namen der Webseite (die URL, z.B. www.xyz.de),
den Namen der Newsgroup oder des Chatraums, in dem man sich
befand,
ggf. die Namen (nicks) der anderen Chatter.
Besonders wichtig sind Ort, Datum und die Uhrzeit zur Rückverfolgung der Telefonverbindungen.
2
Zahlen entnommen aus: Moritz Zielenkewitz: „Schnelle Nummern in Zahlen“. 16. Juli 2007 auf
http://www.netzwelt.de/news/75849-schnelle-nummern-pornografie-in-zahlen.html
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. . . sexuelle Ausbeutung in den Neuen Medien
- Teil IV
von Stefan Kanke
Wie werden Kinder und Jugendliche zu unfreiwilligen und freiwilligen
Konsumenten von legaler und illegaler Pornografie?
Eine Hauptquelle der für Kinder ungeeigneten Inhalte findet sich in ungewünscht zugesandten
E-Mails, die an die normale E-Mail-Adresse blind verschickt werden, sogenannte Spams. Die
enthalten unseriöse Geldanlageangebote, Werbung für Viagra, Penisvergrößerungen und andere
„Sonderangebote“. Eine Studie des Unternehmens Symantec zeigt (hier wurden im Juni 2003
1.000 Kinder und Jugendliche zwischen sieben und 18 Jahren befragt), dass 80 Prozent aller
Kinder mit E-Mail-Anschluss täglich Spam erhalten. 20 Prozent der Kinder nutzen diese Mails,
öffnen sie und verfolgen die dortigen Links zu einschlägigen Webseiten. 47 Prozent dieser
Werbung betrifft legale und teils illegale Pornografie.
Chat - das Spiel mit den Identitäten
Chaträume sind derzeit die von Jugendlichen favorisierten Kommunikationsräume. Im
Austausch schneller als E-Mail, gibt es sie fast von jedem Internetanbieter zu jedem Thema:
Fußball, „Gute Zeiten - Schlechte Zeiten“, Pferde etc. Man tritt mit einem frei gewählten Namen
anonym in die Räume ein, schreibt Zeile für Zeile in den Hauptraum, kann mit dutzenden Leuten
gleichzeitig kommunizieren und sich fast immer in so genannten Flüsterräumen oder privat chats
- von den anderen Nutzern unbeobachtet - zu zweit in Echtzeit unterhalten.
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Diese Anonymität führt laut Studien fast automatisch zu Übergriffen:
-
65 % aller weiblichen Chatterinnen fühlten sich im Chat belästigt (40 % der männlichen
Chatter).
-
25 % der Chatterinnen fühlen sich dadurch in Chats unwohl und eingeschüchtert1.
-
US-amerikanische Studien zeigen, dass 20 % aller kind- und jugendlichen Nutzer Belästigungen mit sexuellen Angeboten im Netz erlebt hatten.2
-
Die freie Wahl des Nutzernamens erlaubt unbegrenztes Spiel mit den Identitäten, man kann
als Frau oder Mann, alt oder jung auftreten. Eine Studie des britischen Innenministeriums
zeigt, dass 25 % der Nutzer von Kinder-Chaträumen Erwachsene sind, teils mit richtiger und
teils mit falscher Identität. Dabei stehen meist pädosexuelle Interessen im Vordergrund.
-
Online-Versuche zeigen immer wieder, dass es nur wenige Minuten dauert, bis Kinder jeden
Alters in allgemeinen, der Öffentlichkeit zugänglichen Chats von Erwachsenen angesprochen
werden und zu expliziten sexuellen Handlungen aufgefordert werden. Dann folgt rasch die
Frage nach dem Echtnamen, der Handynummer oder der Adresse mit dem Ziel, der virtuellen
Belästigung realen Missbrauch folgen zu lassen. 3
Fortsetzung Neue Medien 7
1
IPSOS Studie, Dezember 2000, 10.000 Jugendliche aus 16 Ländern wurden befragt.
2
Repräsentative Studie des “National Center of Missing and Exploited Children”, USA, unter 5.000 Jugendlichen.
3
Die Journalistin Beate Krafft-Schöning recherchierte als eine der ersten zu Chatgefahren und gründete den
Verein „Netkids“. Vgl. Literaturtipps und weitere Online-Tipps zur Prävention auf den Webseiten im Anhang.
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. . . sexuelle Ausbeutung in den Neuen Medien
- Teil IV, Fortsetzung
von Stefan Kanke
Netiquette und präventive Tipps
Trotz dieser großen Gefährdung beschränken sich derzeit pädagogische Hinweise auf Seiten für
Kinder und Seiten, die Kinder gerne nutzen, zu oft auf simple Benimmregeln. Diese Netiquette
nach dem Motto „Sei höflich und ehrlich“ gefährdet Kinder. Seitenbetreibern, denen zum Chat
nichts anderes einfällt als „Fasse dich kurz, schrei nicht“ (vollständiges Großschreiben des
Textes wird im Chat als Schreien gewertet), vernachlässigen ihre Sorgfaltspflicht. 1
1. Eine erste präventive Regel sollte sein, nicht den Namen der eigenen E-Mail-Adresse im
Chat zu benutzen. Suchroboter durchforsten die Chaträume, setzen hinter jeden dort aktuell
genutzten Namen eine mögliche E-Mail- Endung (z.B. @web.de, @t-online.de), wenn
Kasimir unter Kasimir007 im Chat auftaucht, wird [email protected] bald Werbe-E-Mails
(Spam) erhalten, die wiederum zu einem hohen Prozentsatz legale und illegale Pornografie
enthalten.
2. Niemals sollte an neue Bekannte der Echtname, die Handynummer oder gar die Adresse
weitergegeben werden. Ausgabe von Fotos (z. B. durch Hinweis auf die Fundstelle) und
Versand von Fotos (nicht nur über den Computer, sondern auch per Handy) nur an Personen,
die man auch real kennt und denen man vertrauen kann.
3. Auch für uns scheinbar ungefährliche und nicht sexistische Fotos werden von Bilder-
sammlern in andere, pornografische Kontexte gestellt, für Montagen benötigt oder einfach
zum Druckausüben auf den Absender genutzt. Webcam- oder Digitalkamera-NutzerInnen
sollten sich fragen, was passiert mit intimen Fotos, die z. B. Mädchen für ihren Freund
zugelassen haben, wenn das Paar sich trennt, der Ex-Freund sich rächen will?
1
Leider werden diese Benimmregeln auf Kosten der Sicherheit der Kinder nicht nur auf beliebigen Webseiten,
sondern auch in der Ausbildung von Erzieherinnen überbetont, vgl.: Michael Kobbeloer: Internethandbuch für
Erzieherinnen und Erzieher. Einstieg, Ausbildung und berufliche Praxis. Berlin 2002. S. 62 f.
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Das Buddy Prinzip – eine Vertrauensperson sortiert vor
Falls junge Chatter und Chatterinnen sich nur ungerne an ihre Eltern wenden, oder diese sich
(unnötigerweise) überfordert sehen, sollte vielleicht eine gemeinsame Vertrauensperson (z.B. die
ältere Schwester) die Chatkontakte zuerst lesen und dann für die jüngeren Nutzer freigeben.
Besonders gut lässt sich dies für den E-Mail-Verkehr durch eine zweite E-Mail- Adresse des
Kindes einrichten, da heute ja viele Adressen kostenlos vergeben werden. Der Buddy liest diese
E-Mails zuerst und gibt sie dann an die Jüngeren weiter.
Wichtigste Regel:
Der erste Realkontakt, das erste wirkliche Treffen der Chatfreundinnen, mit denen nun
wochenlang korrespondiert wurde, sollte von einem Erwachsenen begleitet werden – damit
aus Susi12 nicht Heinz32 wird. Das gilt auch, wenn Eltern meinen, Bescheid zu wissen, wo
und mit wem ihre Kinder chatten.
Die Grenzen der Prävention
Immer wieder muss jede Generation von Kinder und Jugendlichen, genauer gesagt jeder
Jahrgang, neu vor den Gefahren der Neuen Medien gewarnt werden. Das kann u.a. erreicht
werden durch den systematischen Einbau von Sicherheitshinweisen in den Lehrplan und in die
Nutzungsbedingungen der Computerräume an den Schulen. Es muss aber auch klar sein, dass
eine nicht kleine Gruppe von Jugendlichen für diese Warnungen nicht mehr erreichbar ist. Wie
auf anderen Gebieten auch dominiert in diesem Alter der Hang zum Risikoverhalten. Gerade bei
Themen wie Flirtmöglichkeiten, neue Liebe steht das sexuelle Explorationsverhalten im
Vordergrund. Der präventive Hinweis, dass bei dem ersten Realtreffen mit Chatbekanntschaften
eine Freundin, ein Freund dabei sein sollte, kann vielleicht Schlimmeres verhindern. USamerikanische Studien2 über zur Inhaftierung gelangte Online-Täter erbrachten, dass viele der
von diesen Tätern im Chat angesprochenen Kinder und Jugendlichen wussten, dass die OnlineTäter wesentlich ältere Erwachsene (Altersunterschied durchschnittlich mehr als 20 Jahre)
waren, die eine sexuelle Beziehung wollten. Die Kinder und Jugendlichen gehen trotzdem auf
die sexuellen Wünsche ein, weil sie ihre Bedürfnisse nach Nähe und Bindung in diesen
ungleichen Beziehungen, in denen ihnen so viel Aufmerksamkeit, Zeit und gelegentlich auch
Geld von den Tätern entgegen gebracht wird, zu erfüllen versuchen.3 Offensichtlich greifen für
diese Jugendlichen keine der derzeitigen präventiven Angebote.
2
National Juvenile Online Victimization (NJOV) Survey, die US-amerikanische Datenbank zu Fällen, in denen
Täter wegen Internet bezogener Sexualverbrechen inhaftiert wurden, steht wissenschaftlicher Forschung offen und
hat interessante Ergebnispublikationen online: http://www.unh.edu/ccrc/national_juvenile_online_victimization_
publications.html
3
Walsh, W.A. & Wolak, J. (2005). Can nonforcible sex crimes be successfully prosecuted when victims are willing
adolescents? Child Maltreatment, 10(3), 260-271. Online unter (CV105), http://www.unh.edu/ccrc/internetcrimes/papers.htm/
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Neue Medien
8
. . . sexuelle Ausbeutung in den Neuen Medien
- Teil V
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Der virtuelle Sisyphus – kleinste neue Entwicklungen bergen neue Gefahren
Immer wieder müssen die Gefahren der Neuen Medien generell benannt und spezifisch
thematisiert werden. Anhand von drei Entwicklungen, den so genannten Weblogs, den
technischen Weiterentwicklungen rund um die Kurznachrichten auf dem Mobiltelefon und der
virtuellen Welt „Second Life“ möchte ich zeigen, dass bei den kleinsten technischen Neuerungen
oder neueren Formen der Anwendung bereits von der Industrie oder vom Nutzer gemachte
Erfahrungen mit den Risiken der Neuen Medien wieder vergessen werden bzw. im Falle der
technischen Industrie verantwortungslos nicht auf das neue Medium übertragen werden.
Weblogs - die öffentlichen Tagebücher
Wörtlich übersetzt bedeutet das zusammengesetzte Wort soviel wie „Internet-Tagebuch". Ein
Weblog ist letztlich nichts anderes als eine Webseite, deren Einträge zeitlich sortiert sind, die
über ein Archiv verfügt, von anderen mitgelesen und kommentiert werden kann. Im Gegensatz
zum Chat läuft die Kommunikation nicht in Echtzeit ab. Kommerzielle Anbieter übernehmen die
technische Unterstützung, verwalten Hunderte von Blogs1 gleichzeitig, sortieren diese nach
Themen. Der Nutzer schreibt lediglich seine Beiträge. Neben allen Themen, bei denen großes
Interesse an intensivem Erfahrungsaustausch besteht wie Partnerschaft, Erziehung, Beratung und
1
Blogs sind Weblogs in kurzer Bezeichnung.
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Therapie, gibt es weitere bevorzugte Themen. Dazu zählen Sex-Blogs, Schwangerschafts-Blogs,
die von den werdenden Müttern selbst geführt werden und als logische Fortsetzung folgen dann
Baby-Blogs, die tägliche Erfahrungen mit dem Baby schildern oder sogar fiktiv von Babys als
Autoren „geführt“ werden. Offen bleibt, wie die Kinder, wenn sie selbst älter werden, diese
ungewollte Öffentlichkeit finden werden.
Neben dem Verstoß gegen die Privatsphäre bergen Weblogs ähnliche Gefahren wie die Chats –
und es herrscht derzeit bei dieser Anwendungsnutzung die gleiche Naivität wie zur Einführung
der Chats. Weblogs sind häufig für jeden offen, z.B. nicht über ein Passwort geschützt. Mitlesen
werden also nicht nur die Freunde und Verwandten der Familie. Bilder der Babys, der Kinder
sind kopierbar, in einen sexualisierten Kontext überführbar und pädokriminellen Interessen
offen. Die intimen Erfahrungsschilderungen der Mütter sind gegen diese oder andere Personen
einsetzbar, das soziale Umfeld ist ausspionierbar, reale Kontakte können vorbereitet werden.
SMS Chat
Diese neue Form des Chats wird derzeit für die jugendliche Zielgruppe besonders von den
Musiksendern Viva und MTV beworben. Mit fremden Mobiltelefonnutzern SMS auszutauschen,
scheint sehr attraktiv zu sein.2 Neben einer enormen Kostenfalle drohen hier wiederum
Realkontakte zu Personen, die sich per SMS-Chat mit einer falschen Identität vorstellen können.
Da kein Computer für diesen Chat gebraucht wird, kann der Kontakt überall und zu jeder Zeit
stattfinden.
Neue Technologien - Kinderpornografie per MMS
Polizeilich bekannt sind bereits viele Fälle, bei denen pädokriminelle Täter diese neue
Technologie für das Versenden von Kinderpornografie nutzten. In einem dokumentierten Fall
kam der Kontakt über einen SMS-Chat, der von einem Fernsehsender angeboten wird, zustande.
Fortsetzung Neue Medien 9
2
SMS = Short Message Service (deutsch: Kurznachrichtenversand) mit dem per Mobiltelefon kurze Texte versandt
werden können. MMS = Multimedia Message Service, technische Erweiterung desselben, hier können auch Bilder
mit modernen Handys versandt werden.
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Redaktion: Ulla Bernhold, Annekatrin Klopp, Petra Schweitzer
Bezugsadresse: Postfach 13 52, 26913 Brake, Tel.: 04401 / 927-288, Frau Bernhold, Gleichstellungsbeauftragte
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Neue Medien
9
. . . sexuelle Ausbeutung in den Neuen Medien
- Teil V, Fortsetzung
von Stefan Kanke
Second Life
Second Life (kurz „SL“ genannt) ist derzeit eine der neusten Weiterentwicklungen im Netz. Es
überschreitet die Ebene der zahlreichen Online-Computerspiele und Spielwelten und kann als
3D-Simulation einer von den Nutzern und Nutzerinnen bestimmten virtuellen Welt verstanden
werden. Das seit 2003 online verfügbare System hat inzwischen über elf Millionen registrierte
Nutzer, von denen rund um die Uhr durchschnittlich zwischen 30.000 und 60.000 das System
aktiv nutzen, deutsche Nutzer stellen den größten Anteil. Wichtigster Faktor in dieser Welt sind
die Lindendollars; das Spielgeld ist in echte Währung umtauschbar. So steigt die Wirtschaft in
die scheinbare Spielwelt ein. Reale Zeitungen (z.B. Bild), Fernsehsender und andere Medien
schaffen in der virtuellen Welt virtuelle Angebote, die die Nutzer real viel Geld kosten.
Reale PR-Agenturen bauen dort virtuelle Häuser, nehmen virtuelle Angebote für virtuelle
Figuren wahr. Für die Industrie ist diese virtuelle Welt, in der das Nutzungsverhalten der Kundinnen und Kunden so gut zu dokumentieren und analysieren ist, die perfekte Marktforschung.
Mazda, BMW, Mercedes testen den Publikumsgeschmack, Adidas und Reebok lassen verschiedenste virtuelle Produkte prüfen, der französische Präsidentschaftswahlkampf fand intensiv auch
in dieser Welt statt, Greenpeace hat eigene Vertretungen wie auch das Land Baden Württemberg
oder die schwedische Botschaft. So mangelt es nicht an finanzstarken und strategisch einflussreichen Geldgebern, u.a. sind Pierre Omidyar (Gründer von Ebay) und Jeff Bezos (CEO von
Amazon.com) Geldgeber von Linden Lab, der Entwicklungsfirma von Second Life.
Die eigene Figur, der Avatar, kann mit jedem Geschlecht, mit jedem Alter, auch als Tier erscheinen. Ein Mann kann als Kind auftreten, als Frau, als Fuchs und vice versa. Phantasievollere
Ausstattungen müssen mit noch mehr Spielgeld bezahlt werden.
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Um Spielgeld und später reales Geld zu verdienen kann man z.B. Objekte erstellen und verkaufen (z.B. Immobilien, es gibt die ersten realen US-$-Millionäre im programmierten Grundstücksverkauf) oder Jobs annehmen: Als DJ (Diskjockey in virtueller Bar mit echt hörbarer
Musik) oder im Bereich virtueller sexueller Dienstleistungen, das Alter Ego des Nutzers im Netz
stellt sich als Prostituierte dar (unabhängig davon, ob man dasselbe Geschlecht in Wirklichkeit
hat), man(n?) chattet ähnlich wie beim Telefonsex oder lässt sein Avatar virtuellen Sex mit dem
Kunden darstellen.
Neben den offensichtlichen Suchtgefahren eröffnen sich so auch altbekannte Gefahren: Es gibt
keine Altersverifikation, der Einstieg ist für alle möglich. Trotz der Erotikangebote ist für die
Basic-Registration seit 2005 keinerlei Altersnachweis mehr nötig. Die Spielpersonen können
sich in Echtzeit per Chat verständigen und Bilder und Dateien zugänglich machen. Redakteure
des ARD Politikmagazin1 wiesen nach, dass in Second Life kinderpornographische Inhalte
dargeboten werden: Offensichtlich erwachsene Figuren chatten zuerst pornografisch mit kleinen
Kinderfiguren und stellen dann Sex nach allen gängigen Vorstellungen der pädosexuellen Szene
dar. Diese Vorgänge sind von allen in der Nähe verweilenden anderen Spielern mitzulesen und
mitzuerleben. Außerdem konnten die Journalisten zeigen, dass mindestens ein Second-LifeSpieler aus Deutschland mit echten kinderpornografischen Bildern gehandelt hat.
Zu den pornografischen Darstellungen sagte Lutz-Ulrich Besser vom Zentrum für Psychotraumatologie und Traumatherapie Niedersachen in dem ARD-Politikmagazin: „Wenn man sich
dann vorstellt, dass dort hinter diesen Spielfiguren reale Menschen stehen, die sozusagen diese
Figuren und die Befehle und das was dort an sexueller Ausbeutung und Erniedrigung passiert
auch noch steuern, dann sind das wirklich Anleitungen zu sexueller Ausbeutung, zu sexuellen
Verbrechen an Kindern.“2 – unabhängig davon, wer nun gerade welche Rolle ausübt.
Auch wenn Second Life derzeit von seinen Nutzern kritisiert wird - nein, nicht wegen der pornografischen Gestaltung, sondern wegen unscharfer Bilder und langsamen Bewegungsabläufen und vielleicht auch finanziell in Schwierigkeiten kommt, ein neuer Standard ist gesetzt und nach
„Second Life“ wird eine „Third World“ kommen, die einflussreicher werden wird als so
manches „Dritte Welt“ Land.
Stefan Kanke ist Dipl. Sonderpädagoge, Traumapädagoge, in Weiterbildung zum Kinder- und
Jugendlichen Psychotherapeuten und arbeitet in einer Fachberatung gegen sexuelle Kindesmisshandlung. Der Autor ist zu erreichen unter [email protected].
1
Nick Schader und Thomas Dauser, Report-Mainz-Ausgabe vom 7. Mai 2005.
2
Zit. nach http://www.swr.de/report/presse/-/id=1197424/nid=1197424/did=2146960/1ehhkmz/index.html
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. . . sexuelle Ausbeutung in den Neuen Medien
- Teil VI
von Stefan Kanke
Links
Technische Gegebenheiten ändern sich in den Neuen Medien sehr schnell, Täter entwickeln neue
Strategien. Politische, präventive und pädagogische Hinweise veralten in Printmedien zu schnell,
möglichst aktuelle Information finden sich meist auf folgenden Seiten im Internet. Erst am Ende
der Liste findet sich auch gebundene, übergreifende Literatur.
www.blindekuh.de
Von diesen „Veteranen im deutschen Netz“, der Suchmaschine für kindgerechte Netzinhalte,
gibt es für Kinder, auch in kindgerechter Sprache, zu diesem Thema sehr wertvolle Tipps zur
Sicherheit in Anlehnung an die FBI Empfehlungen.
www.bmfsfj.de
Beim Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend können zwei gute Broschüren bezogen werden:
• „Ein Netz für Kinder - Surfen ohne Risiko?
Ein praktischer Leitfaden für Eltern und Pädagogen.“ Immer
wieder aktualisiert, bleibt diese Broschüre sehr informativ.
• „Der richtige Dreh im www.Familien bewegen sich im
Internet.“
Diese kleine Broschüre soll Familien helfen, die
Möglichkeiten des Internets zu entdecken und sie kreativ und
kompetent zu nutzen.
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www.bka.de
Die Seiten des Bundeskriminalamtes geben auf den Unterseiten „Fragen und Antworten“ unter
dem Stichwort „Kinderpornografie“ genaue strafrechtliche Definitionen, was unter Pornografie
und Kinderpornografie sowie unter Tier- und Gewaltpornografie zu verstehen ist und an welches
Kriminalamt man sich online mit einer Anzeige wenden kann. Zusätzlich finden sich wertvolle
Tipps in der Rubrik „Fragen und Antworten in/um das Internet“.
www.dunkelziffer.de
Neben umfassender Information für die Allgemeinheit bietet der Verein Dunkelziffer seit vielen
Jahren lnternet-Schulungen gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern für Kriminalbeamte,
Richter und Staatsanwälte aus allen Bundesländern auf hohem technischen Niveau an.
www.chatdanger.com
Leider nur auf Englisch, aber eine sehr gute Seite in Inhalt und Gestaltung.
www.child-hood.com
Viele pornografische Bilder von Kindern entstehen in beliebten,
meist ökonomisch schwachen Reiseländern. Dem Kampf gegen die
sexuelle Ausbeutung von Kindern im Zusammenhang mit Tourismus
widmet sich auch die Internet-Plattform »www.child-hood.com«, die
Terre des hommes im Oktober 2001 erstmals der Öffentlichkeit
vorstellte. Unter der Internet-Adresse finden Reisende und
Reisebüros Online-Informationen zur Problematik der sexuellen Ausbeutung von Kindern für
verschiedene Reiseziele. Im Zentrum des Angebotes stehen konkrete Informationen, was
Reisende selbst zum Schutz von Kindern tun können, wenn sie in ihrem Urlaub Hinweisen auf
Kindesmissbrauch begegnen.
www.internet-abc.de
Über die Geschäftsstelle Landesanstalt für Medien NRW wird dieses Portal zum Einstieg ins
Internet für Kinder verwaltet. Auch Eltern finden hier wertvolle Tipps.
Fortsetzung Neue Medien 11
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. . . sexuelle Ausbeutung in den Neuen Medien
- Teil VI, Fortsetzung
von Stefan Kanke
www.jugendschutz.net
Sehr informative Seite der Zentralstelle der Länder für Jugendschutz in Mediendiensten; mit Gesetzestexten, Erläuterungen, Artikeln zur Medienwirkung sowie
einer Hotline für Beschwerden. Sie geben u.a. folgende Broschüre heraus:
Chatten ohne Risiko? - Zwischen fettem Grinsen und Cybersex. Praktischer
Leitfaden für Eltern und Pädagogen. 2005
Hier finden sich Erfahrungsberichte von Kindern, Beispiele für gute und sichere
Chats, Hinweise für Betreiber sowie rechtliche Bewertungen von Übergriffen im
Chat. Auch Sicherheitshinweise für Kinder, Jugendliche und Eltern werden angeboten. Die Druckversion der Broschüre kann über folgende Emailadresse bestellt
werden: [email protected]
www.kindersindtabu.de
Unter dieser Adresse findet sich die Initiative Netkids, die speziell Chatgefahren thematisiert. Hier
sind ausführliche Verhaltensregeln für den Chat zu finden.
www.safernet.info
Von der englischsprachigen Hauptseite kann über die Länderflaggen eine Sprache ausgewählt
werden; die Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK) bietet eine Fülle
von Informationen für Kinder, Jugendliche, Eltern, Lehrende und Bibliothekare.
www.Zartbitter.de
Die Kontakt- und Informationsstelle gegen sexuellen Missbrauch an Mädchen und Jungen aus Köln
stellt auf ihrer Internetseite u.a. auch einen sehr guten Text bereit: „Sexueller Missbrauch in den
Chaträumen des Internets. Wie Mädchen und Jungen sexuell ausgebeutet werden und wie
Erwachsenen sie davor schützen können.“ Es findet sich sehr viel Präventionsmaterial, auch
mehrsprachig, sowie sehr gutes didaktisches Material und die Möglichkeit, thematisch passende
Theaterstücke zu buchen.
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Weitere Adressen vorrangig zur Prävention (u. a. gegen Chatgefahren )
www.Stopp-kinderpornografie.ch
www.schau-hin.info
www.Klick-safe.de
www.chatten-ohne-risiko.net
Eine gut gemachte Seite aus der Schweiz
Medienratgeber für Eltern von ARD, ZDF, BMFSFJ u.a.
Deutsches Netzwerk staatlicher und privater
Institutionen für die Umsetzung des Safer Internet
Programm der Europäischen Kommission; umfassende
Seite zum komplexen Thema
Ständig aktualisierte Seite der Landesanstalt für
Kommunikation Baden-Württemberg und
jugendschutz.net
Adressen zur Internetsucht
www.internetsucht.de
www.netaddiction.com
www.onlinesucht.de
Ein Projekt der Humboldt Universität Berlin
Dr. Kimberly Young's Center for Internet Addiction
Recovery, Bradford, Pennsylvania USA
Selbsthilfegruppe für Onlinesucht
Adressen zum Thema Handy
Aktion Jugendschutz, Landesarbeitsstelle Bayern e.V.
Themen: Sicherheit und Kostenkontrolle
Broschüre: Gewalt auf dem Handy
Informationen für Schule, Jugendhilfe und Eltern sowie
Flyer: Kinder im Kino, auch als download
Broschüre: Jugendliche und Handys
www.jugendamt.nuernberg.de
Ein geniales Gerät? Infos und Tipps
auch als download
DVD, Landkreis Wesermarsch – Frauenbüro (Hg.),
die miese sms :(
Brake, 2006;
Bezug über:
zwei Trickfilme fordern Kinder von 10 bis 13 Jahren
FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft auf, sich mit dem Thema Sexueller Missbrauch
und Unterricht
auseinanderzusetzen.
www.fwu.de
Jungenfilm: 8 min.; Mädchenfilm: 9 min.
www.handys-in-kinderhand.de
www.verbraucherzentrale-nrw.de
www.ajs.nrw.de
Adressen zum Thema Medien und Computerspiele
www.bpb.de
www.usk.de
Bundeszentrale für politische Bildung
Rundbrief Computerspiele auf dem Prüfstand
Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle
setzt Altersfreigaben bei Computerspielen an
Adressen, die übergreifende Artikel in einer Datenbank liefern
www.handbuch-jugendschutz.de
www.familienhandbuch.de
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. . . sexuelle Ausbeutung in den Neuen Medien
- Teil VII
von Stefan Kanke
Literatur zum Thema
Gerald Hüther, Wolfgang Bergmann:
Computersüchtig. Kinder im Sog der modernen Medien. Düsseldorf 2006
Manfred Spitzer:
Vorsicht Bildschirm! Elektronische Medien, Gehirnentwicklung, Gesundheit und Gesellschaft.
Stuttgart 2006
Peter Winterhoff-Spurk:
Kalte Herzen. Wie das Fernsehen unseren Charakter formt. Stuttgart 2005
Annette Weber:
Im Chat war er noch so süß. Altersstufen: 12 – 16, Klassen: 7 – 10,
Schulformen: Sek I, Förderschule, Schulfach: Deutsch. Mühlheim an der Ruh 2006
Rainer Richard, Beate Krafft-Schöning:
Nur ein Mausklick bis zum Grauen. Schriftenreihe der Medienanstalt Sachsen-Anhalt Bd. 7.
Halle 2007
Hartmut von Hentig:
Der technischen Zivilisation gewachsen bleiben. Nachdenken über die Neuen Medien und das
gar nicht mehr allmähliche Verschwinden der Wirklichkeit. München 2002
Korinna Kuhnen:
Kinderpornographie und Internet. Internet und Psychologie. Neue Medien in der Psychologie,
Band 9. Göttingen 2007
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Beratung, Fortbildungen und Vorträge durch das Kreismedienzentrum
Wesermarsch
Die Kreismedienzentren in Brake und Nordenham bieten zum Thema „Gefahren im Internet“ für
pädagogische Einrichtungen Folgendes an:
•
Beratung und technischen Support für Internetzugänge.
•
Informationen zu Internetfiltern, die pornographische und Gewalt verherrlichende
Seiten ausschließen.
•
Organisation von Vorträgen und Fortbildungen zum Thema
„Gefahren bei der Nutzung des Internets“
„Theorie und Praxis des Umgangs mit dem Internet für Kinder“.
Kreismedienzentrum Wesermarsch-Nord
Bahnhofstr. 52
26954 Nordenham
Tel: 04731 / 5834
E-Mail: [email protected]
Kreismedienzentrum Wesermarsch-Süd
Gerd-Köster-Str. 4
26919 Brake
Tel: 04401 / 922154
E-Mail: [email protected]
Ansprechpartnerin für medienpädagogische Belange:
Sabine Meyer, medienpädagogische Beraterin
Ansprechpartner für Fragen mit technischem Hintergrund:
Frank Wolter, IT-Systemelektroniker
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