HOHE HEIMER MITTEILU GE - Staatsschule für Gartenbau und die

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HOHE HEIMER MITTEILU GE - Staatsschule für Gartenbau und die
HOHEHEIMER
MITTEILUGE
97. Jhrg. ● Frühjahr/Sommer ● 1 / 2010
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 3
Inhalt
EDITORIAL
Seite 4
Editorial
MITGLIEDERVERSAMMLUG 2010
Seite 5
Einladung zur Mitgliederversammlung 2010
EUES AUS DER STAATSSCHULE UD DEM VERSUCHSWESE
Seite 7
Floristmeisterprüfung
Seite 10
Überreichung der Abschlusszeugnisse
Seite 15
Absolventen des Jahrgangs 2010
Seite 17
Gärtnermeisterbriefübergabe 2010 auf der LGS
Seite 18
Ausbildereignungsprüfung 2010
Seite 19
Immer Montags
EUES AUS DEM VERSUCHSWESE
Seite 20
Erdwärme – Eine Alternative für den Gartenbau?
ÖFFETLICHKEITSARBEIT / TERMIE
Seite 22
Wichtige Termine im Versuchswesen
Seite 22
Zierpflanzentag 2010
MEISTER UD TECHIKER
Seite 24
Abschlussfahrt der GaLa Meisterklasse 2009/2010 an
den Lago Maggiore
Seite 25
Abschlussexkursion Techniker – Südtirol 2010
Seite 28
Fachexkursion der Jahresmeister ins Bodenseegebiet
LADWIRTSCHAFTLICHE SCHULE
Seite 30
Pergolen – Ein geschützter Sitzplatz entsteht
Seite 32
Projekt „Schweißen und Metallverarbeitung“
Seite 33
Projekt „Erdwall“
VERBADSMITTEILUGE
Seite 34
Erscheinungszeitpunkt Homi 1/2010
BÜCHERBOARD / CD-ROM
Seite 34
Baukonstruktionslehre für Landschaftsarchitekten
Seite 36
Existenzgründung ja oder nein?
Seite 37
Farbatlas Gehölzkrankheiten
Seite 38
Niwaki - Japanische Gartenbäume schneiden und
formen
Seite 39
Deutschland – ein Schreberland
VERSCHIEDEES
Seite 40
Treffpunkt Messe
Seite 41
Bankabbuchungsformular
Seite 42
Impressum
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 4
Editorial
Editorial
Kurzbeschreibung
von Klaus Schnaidt
Liebe Leser der Hohenheimer Mitteilungen,
„wir sind Deutschland“ und wir sind (fast) Fußball-Weltmeister 2010, aber nach der WM
ist vor der WM. Und unsere bunte Helden-Mannschaft ist so gar nicht stolz auf ihre
eigene tolle Leistung, denn schließlich zählt in unserer Leistungsgesellschaft
ausschließlich der erste Platz, der Sieger, die Goldmedaille. Alles Blödsinn, denn der
Weg ist das Ziel und der Weg unserer deutschen Fußballmannschaft war ein ganz toller,
hat uns und der ganzen Welt große Freude bereitet. Deshalb spielt es keine Rolle, ob es
nun der erste oder dritte Platz geworden ist. Es zählt einzig und allein, gemeinsam etwas
anfänglich Unerreichbares durch Willenskraft doch noch zu erreichen und es hat ja auch
bis auf eine kleine Unwägbarkeit namens Spanien geklappt! Es ist nichts verloren, denn
der Gewinn ist ein Reichtum an Erfahrung und tollen Freundschaften.
Und das kann man zum Glück niemals mit Millionen erkaufen.
Der Ball wird sich weiterdrehen und dann werden wir eben erst in vier Jahren
Weltmeister.
Wer ein erstrebenswertes Ziel vor Augen hat, vernichtet jede Perspektivlosigkeit, gibt
sich und seinem Umfeld Kraft und dem Leben einen Sinn. Natürlich darf das Quäntchen
Glück dazu nicht fehlen. Und dann sind und werden wir immer Weltmeister! Das
aktuellste Beispiel: Die Autoindustrie – das Herz unserer Wirtschaft - boomt schneller als
gedacht, entgegen allen negativen Prognosen und bestimmt werden wir auch bald
wieder Export-Weltmeister.
Unbestritten floral – weltmeisterlich und spektakulär war die diesjährige
Floristmeisterprüfung unter dem Motto „filmreif“ am 8./9. Juli 2010 in Oberesslingen. Es
bedarf schon einer welt-meisterlicher Kondition bei diesen unerträglichen
Sommertemperaturen Werkstücke zu erschaffen, die dann im Ergebnis uneingeschränkt
filmreif waren! Nähere Informationen zu den Hohenheimer Floristmeister finden Sie unter
www.floristmeister.info
Die feierlich Übergabe der Gärtnermeisterbriefe findet in diesem Jahr in VillingenSchwenningen statt, wo auch seit Mai die baden-württembergische Landesgartenschau
stattfindet. Trotz der unmittelbaren Nähe der beiden Veranstaltungsorte scheint es doch
eine nahezu unüberwindbare Hürde zu sein, eine für alle Beteiligten höchst
anspruchsvolle und gärtnerisch unvergessliche Veranstaltung zu erschaffen. Wir
Ehemaligen werden uns auf jeden Fall dafür stark machen, dass diese
Meisterabschlussfeier in Zukunft ihrem Namen alle Ehre machen und den Absolventen
für immer in positiver Erinnerung bleiben wird.
Ganz sicher wird Ihnen unsere Mitgliederversammlung am 2. Oktober 2010 in höchst
positiver Erinnerung bleiben. Diese wird ebenso in Villingen-Schwenningen, am
vorletzten Gartenschau – Wochenende, in und auf der Landesgartenschau VillingenSchwenningen stattfinden. Wir werden uns garantiert von dieser gärtnerischen
Leistungsschau in einer umfangreichen Fachführung überzeugen können. Im Anschluss
daran findet unsere Mitgliederversammlung statt. Die detaillierten Informationen hierzu
erhalten Sie rechtzeitig mit einer separaten Einladung.
Wir wünschen allen Hohenheimer Absolventen viel Erfolg und weltmeisterliche
Ergebnisse!
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Mitgliederversammlung 2010
Sehr geehrte Mitglieder,
wir möchten Sie zur Mitgliederversammlung 2010 auf dem Gelände der
Landesgartenschau Villingen-Schwennigen recht herzlich einladen.
Die Mitgliederversammlung 2010 findet am 02. Oktober 2010 statt. Bevor
wir mit der Mitgliederversammlung starten, wollen wir die Möglichkeit nutzen und die
Landesgartenschau in Villingen-Schwennigen besuchen.
Nach der Führung hat jeder nach Gusto die Möglichkeit, noch auf dem Gelände zu
verweilen, oder sich im Gastronomiebereich zu stärken.
Ab 18.00 Uhr beginnen wir unsere Mitgliederversammlung im katholischen
Gemeindehaus St. Franziskus, unweit vom LGS-Gelände.
Programm für den 02. Oktober 2010:
14.00 Uhr Führung durch die Landesgartenschau Villingen-Schwennigen 2010
Treffpunkt am Container der LGS GmbH, Neckarstraße 32 in VillingenSchwenningen
ca. 16.00 Uhr Zur freien Verfügung. Möglichkeit zum noch weiter auf dem Gelände
der Landesgartenschau zu verweilen, etwas zu Essen (Gastronomie vor Ort) oder
einfach das Gesehene genießen und auf sich wirken lassen.
18.00 Uhr Mitgliederversammlung 2010
Treffpunkt: Gemeindehaus St.Franziskus, Jakob-Kienzle-Str. 9 in VillingenSchwennigen
Tagesordnung Mitgliederversammlung 2010
- Begrüßung
- Bericht des 1. Vorsitzenden
- Gedenken an Verstorbene
- Geschäftsbericht
- Kassenbericht
- Kassenprüfungsbericht
- Entlastungen
- Ehrungen
- Verschiedenes
Wir würden uns freuen, zahlreiche Mitglieder zur Mitgliederversammlung begrüßen
zu dürfen.
Herzlichst Ihr
Klaus Schnaidt - 1. Vorsitzender
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Bitte beachten Sie, dass keine gesonderte Einladung zur
Mitgliederversammlung 2010 erfolgt.
Wegbeschreibung vom Haupteingang der LGS zum kath. Gemeindehaus St.
Franziskus:
Entfernung zum LGS Gelänlde 550m, Fußweg 7 Minuten
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Neues aus der Staatschule
Floristmeisterprüfung
„Die fabelhafteWelt der Blumenkünstler“
Quelle Stuttgarter Zeitung, Kreis Esslingen,
von Tanja Liebmann
Schon vor Wochen hat das Los entschieden, welchen Filmtitel die 17 Schüler der
Floristmeisterschule in Stuttgart-Hohenheim floral inszenieren sollen. Spontan
müssen die Prüflinge also nicht agieren – Zeit, sich kreative Gedanken zu machen
und sich eine Präsentation zu überlegen, war da. Jetzt schlägt ihre große Stunde:
Vor 60 Minuten ist in den Wiral Hallen in Oberesslingen der Startschuss für ihre
praktische Meisterprüfung unter dem Motto „filmreif“ gefallen. Dreieinhalbstunden
haben die Prüflinge nun noch Zeit, um den von ihnen gezogenen Filmtitel auf einer
Fläche von rund zehn Quadratmetern floral zu inszenieren. Von morgen an werden
ihre Arbeiten dann parallel zum Esslinger Bürgerfest im Rahmen einer Ausstellung
öffentlich gezeigt.
Wer die Filmtitel kennt, kann die dazugehörigen Arbeiten zum Teil schon von Weitem
zuorden. Im hinteren Bereich des Veranstaltungsortes beispielsweise ist eine knapp
sechs Meter hohe Installation zu dem Filmtitel „Hair“ zu sehen. Bunte Tücher, die an
die Flower-Power-Zeit erinnern, hängen von der Decke. Darunter befüllt Stefanie
Ziegler an einem runden Podest mehrere Schalen unter anderem mit gelben
Sonnenblumen, blauen Kornblumen, grünen Elfenblumen und Dahlien in den Farben
Pink, Rot und Orange. Wie sie sagt, soll ihr Werkstück die Lebensphilosophie der
Hippies darstellen. Unangepasst, bunt und fröhlich will sie alles in der
Blumenkaskade arrangieren.
Gleich nebenan verleiht Barbara Düchs dem Filmtitel „Stolz und Vorurteil“ Ausdruck.
Während sich ihre Klassenkameradin gleich von Anfang an mit ihrer Arbeitsaufgabe
identifizieren konnte, fühlte sich die 23-Jährige erst mal überrumpelt. „Der Titel hat
mir im ersten Moment überhaupt nix gesagt“, so Stefanie Ziegler, die sich mit ihrem
Los mittlerweile sehr gut arrangiert hat. Ein Werkstück zu entwerfen, das während
einer viertägigen Ausstellung auf den Film mit dem Liebespaar Lizzie und Mr. Darcy
aufmerksam machen soll? Ja, doch, nachdem sie den Streifen gesehen und sich mit
dem frühen 19. Jahrhundert beschäftigt hatte, fiel ihr dazu so einiges ein. Drei auf
drei Meter misst das Carré, in dem sie Lizzie und Mr. Darcy als eine Art Stehle,
geschmückt mit lackierten Eukalyptusfruchständen lilafarbenen Orchideenblüten.
„Nachher mache ich da noch eine schöne Schlehenhecke drum rum“, so kündigt die
Floristin an.
Von Nervosität ist bei den meisten Prüflingen nichts zu spüren. Nach außen hin
wirken sie ruhig und gelassen. Dabei haben sie nach der Gestaltung der Filmtitel wie
„Troja“, „Big Fish“, „Dirty Dancing“, „Vom Winde verweht“ und „Die fabelhafte Welt
der Amelie“ noch einiges vor sich.Am Nachmittag, so kündigt Gabriele Haufe von der
Floristmeisterschule an, müssen die Prüflinge zusätzlich einen Gedenkkranz
gestalten. Am Folgetag stehe dann noch die Gestaltung eines Blumenstraußes und
eines Flechtwerks auf dem Programm.
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Dass die Arbeiten der Schüler in den Wiral Hallen präsentiert werden, liegt daran,
dass der bisherige Veranstaltungsort der Schule in Fellbach belegt war. Andrea
Claus-Mergenthaler, die Mitglied des Prüfungsausschusses ist und in Esslingen
einen Blumenladen besitzt, freut sich, dass die Ausstellung erstmals in Esslingen
gezeigt wird: „Wir hoffen auf viele Besucher.“
Werkstück zum Film "Frühling,
Sommer, Herbst, Winter,
„Frühling" von Sandra Brodbeck
Sylvia Knauß, beste Gesamtleistung
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Gebundenes Werkstück von Sylvia Knauß
Wir gratulieren herzlich zur bestandenen Floristmeisterprüfung:
Elke Berger
Sandra Brodbeck
Barbara Düchs
Jasmin Fels
Andrea Forsberg
Corinna Franz
Sylvia Knauß
Jenny Knecht
Hi Young Lee
Marina Maier
Evelyn Mandelc
Christine Neff
Anna Niedermaier
Katharina Rhein
Lisa Schäfer
Stephan Trost
Stefanie Ziegler
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Überreichung der Abschlusszeugnisse 2010
Text und Bilder: Margrit Duwe-Schwab
Der Katharinasaal ist mit blühenden Kübelpflanzen aus der Versuchsstation
sommerlich dekoriert, viele fröhliche junge Leute strömen durch die Tür .... was ist an
diesem 8. Juli im Euroforum los?
Richtig: in einer Feierstunde im Katharinasaal des Euroforums bekommen die
diesjährigen Absolventen der Staatsschule für Gartenbau die Zeugnisse der
Einjährigen Fachschule (Wirtschafter des Gartenbaus), der Zweijährigen Fachschule
(Gartenbautechniker) sowie der Berufskollegs (Technischer Assistent Biotechnologie
bzw. Agrar- und Umweltanalytik überreicht. Natürlich auch immer in der weiblichen
Form ....
Der stellvertretende Schulleiter Dr. Pfuderer begrüßt die nun (fast) schon ehemaligen
Schüler, Gäste, Ehrengäste und das Kollegium und moderiert das Programm. Die
Festansprache des Schulleiters R. Eichin, die Grußworte von H. Kocher
(Ausbildungsbeauftragter des Württembergischen Gärtnereiverbandes WGV, der
auch mit für den Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau BadenWürttemberg VGL spricht) und von A. Benz für den Verband Ehemaliger
Hohenheimer Schüler drehen sich um die gegebene Situation: Gratulationen, Lob für
den Einsatz und die Leistungen, gute Wünsche für die Zukunft – aber auch
Nachdenkliches zum Stichwort ‚Lebenslanges Lernen’ und die Bitte, sich positiv in
die Gesellschaft einzubringen, wird thematisiert.
Und dann kommt Bewegung in den Katharinasaal: die Absolventen werden
klassenweise nach vorn gerufen und bekommen e-n-d-l-i-c-h die heiß ersehnten
Abschlusszeugnisse durch Herrn Eichin und ihren Klassenlehrer – die Namenslisten
der Klassen sind nachstehend abgedruckt. Herr Benz betätigt sich als ‚Blumenfee’
und überreicht jeweils eine Rose, gespendet vom Ehemaligenverband; diese prägen
für den Rest des Tages Hohenheim, kreuzt doch immer mal wieder ein Blumenkind
den Weg ....
Für die beste Leistung an den Berufskollegs im Fach Chemie gibt es eine
Auszeichnung von der Gesellschaft deutscher Chemiker durch Dr. Bader für Julia
Kocztorz. Herr Kocher vom WGV überreicht Präsente an die besten Wirtschafter
bzw. Techniker im Produktionsgartenbau (Martin Arnold, Christian Felger, Max
Zebovec), Herr Joos vom VGL entsprechend an die besten Absolventen in der
Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau (Marcus Gnauck, David Horle, Eric Proisy,
Achim Staiger, Uwe Wendler). Herr Benz übergibt im Namen des
Ehemaligenverbandes Buchgutscheine an die Jahresbesten der einzelnen
Ausbildungsgänge in den Fachschulen und Berufskollegs (Julia Ackermannan,
Martin Arnold, Christian Felger, Julia Kocztorz, Lisa Schweizer, Max Zebovec,
Stefanie Zehl).
Stellvertretend für alle (nun wirklich) ehemaligen Schüler blickt Aurelia Hildebrandt
lebhaft und phasenweise bewegend auf ihre zwei Jahre in Hohenheim zurück – und
wir als Kollegium stecken auch in dieser ganz speziellen Abschlussfeier-Mischung
aus Freude und Wehmut: wieder hat ein Jahrgang seine Aus- bzw. Weiterbildung
erfolgreich beendet, wieder ziehen junge Menschen, mit denen wir gelernt, gehadert,
gelacht (kurz: gelebt) haben, von dannen .... Der traditionelle Sektempfang des
Verbandes Ehemaliger Hohenheimer Schüler bietet den immer wieder schönen
Rahmen für individuelle Verabschiedungen – was sich natürlich auch bei dem von
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der SMV organisierten Schulfest in und vor der Thomas-Müntzer-Scheuer fortsetzen
lässt.
FTLGL/P 2/1, Techniker (gemischt aus den Fachrichtungen GaLaBau und
Produktion+Vermarktung) mit Herrn Eisenbraun und Herrn Feldmann, Klassenlehrer
FMGB 2,Meister GaLaBau mit Herrn Röhm (Klassenlehrer)
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Belobigungen der Jahrgangsbesten durch Andreas Benz (2. Vorsitzender Verband
Ehemaliger Hohenheimer Schüler e.V.)
FMGB 1, Meister Produktionsgartenbau mit Herrn Blauhorn (Klassenlehrer)
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FTLGL 2/2, Techniker (nur GaLaBau) mit Frau Gieler-Weiler (Klassenlehrerin)
2BKAU2/2, Zweijähriges Berufskolleg für Technische Assistenten Agrar- und
Umweltanalytik, Fachrichtungen Pflanzenbau + Phytomedizin mit Herrn Allmendinger
(Klassenlehrer)
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2BKBT2, Zweijähriges Berufskolleg für Biotechnologsiche Assistenten mit Herr
Wendenburg (Klassenlehrer)
2BKAU2/1, Zweijähriges Berufskolleg für Technische Assistenten Agrar- und
Umweltanalytik, Fachrichtungen Tierhaltung + Agrikulturchemie + Umweltanalytik mit
Herr Krauß (Klassenlehrer)
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Absolventen des Jahrgangs 2010
Zuammengestellt von Margrit Duwe-Schwab
Der Verband der Ehemaligen Hohenheimer Schüler gratuliert allen Absolventen des
Jahrgangs 2010 ganz herzlich zur bestandenen Prüfung. Wir wünschen euch allen
einen guten Start ins Berufsleben und hoffen, dass das Gelernte und euer Wissen
und die Erinnerung an Hohenheim stets präsent sind. Anmerkung der Redaktion: Wir
würden uns euch bei der Hauptversammlung am 02.10.2010 in VillingenSchwenningen begrüßen zu dürfen.
Zweijähriges Berufskolleg Biotechnologie
Sarah Arikan
Clemens Beyer
Tamara Bräu
Enrico Di Poto
Galina Dornhof
Olga Elberg
Robin Garcia-Victoria
Sonja Hertler
Verena Heß
Aurelia Hildebrandt
Carina Hilger
Marc Janzen
Jana Kistenmacher
Julia Maes
Caroline Mätz
Kristin Merath
Vanessa Nowak
Jennifer Schliekau
Lisa Schweizer
Vanessa Vosseler
Nina Weinberg
Michaela Wendt
Sandra Weyhreter
Zweijähriges Berufskolleg Agrar- und Umweltanalytik
Ingrid-Alice Benovsky
Linda Benz
Sara Brüstle
Theresa Bursy
Dominic Exner
Daniela Friedrich
Sebastian Hajek
Jessica Hanselmann
Jerome Hearn
Patrick Heinrich
Dennis Hermann
Mohammed Khamis
Julia Kocztorz
Janette Kuhfeldt
Vanessa Lunke
Alexander Meyer
Jennifer Müller
Oxana Neufeld
Sarah Peruschek
Kerstin Pohl
Dennis Rautenberg
Sonja Schaaf
Matthias Schaule
Simone Schif
Lisa Stecher
Dean Takacs
Sonja Thumm
Luca Triantafiloudis
Timo Wessels
Mirlinda Xhaferaj
Stefanie Zehl
Daniela Zondler
Max Zwicker
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite16
Einjährige Fachschule für Gartenbau
Benjamin Baisch
Simon Bauer
Johanna Burfeind
Jan Drews
Christian Felger
Michael Froese
Marc Haug
Sebastian Hertler
Simone Hildwein
Steve Kaiser
Oliver Kaspar
Ralph Kilgus
Andreas Kügler
Philip Mayer
Stephan Meier
Marcel Mohrlock
Benjamin Raff
Thomas Raff
Lukas Reutelsterz
Philipp Runte
Fabian Sanner
Elmar Schnizer
Ralf Sonnenfroh
Achim Staiger
Andrea Staiger
Philipp Stang
Boris Stellmacher
Oliver Thies
Christian Veser
Daniel Vielsack
Bastian Vorbrugg
Erik Wastl
Uwe Wendler
Martina Wolf
Johannes Wunsch
Markus Zimmermann
Zweijährige Fachschule für Gartenbau
Julia Ackermann
Martin Arnold
Ruben Barth
Ulrich Bauer
Thomas Brier
Sebastian Brombacher
Stefan Fels
Erich Funk
Bastian Geiger
Marcus Gnauck
David Horle
Marco Hornsteiner
Christoph Horst
Sebastian Knapp
Patrick Kurfiss
Martin Längle
Michael Meißnest
Tobias Meyr
Stefan Motz
Manuel Oehlbach
Sebastian Patzelt
Eric Proisy
André Riehle
Daniel Schieler
Andreas Schmidt
Nina Schnettler
Tim Weber
Eugen Wetstein
Martin Wirth
Torsten Wünsch
Max Zebovec
Christopher Ziegler
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 17
Gärtnermeisterbriefübergabe 2010
In Villingen-Schwenningen
von Ralph Käfer
Zum dritten Mal fand die Gärtnermeisterbriefübergabe dieses Jahr gemeinsam mit
den Absolventen der LVG Heidelberg statt. Die Veranstaltung wurde - wie in den
vergangenen Jahren - musikalisch eröffnet. Schwungvoll und gekonnt führten die
„Three Times a Lady“ durch die Veranstaltung. Die Begrüßung durch Herrn Dr. Kurt
Mezger vom Regierungspräsidium Stuttgart leitete den Festakt feierlich ein. Auch die
Grußworte von Herrn Oberbürgermeister Dr. Rupert Kubon der Stadt VillingenSchwenningen untermalten den feierlichen Festakt. Minister Rudolf Köberle, MdL
vom Ministerium für ländlichen Raum, Ernährung und Verbraucherschutz BadenWürttemberg zeigt mit seinem Festvortrag auf, dass der Erwerbsgartenbau ein
wichtiges Barometer für die Herstellung von Lebensmitteln in Baden-Württemberg ist.
Dem Dienstleistungsbereich des Gartenbaus und der grünen Branche wurde leider
kaum Beachtung geschenkt.
Beim anschließenden Musikstück stieg die Spannung im Raum, bis es endlich zur
Meisterbriefübergabe kam. Diese Zeremonie ist das Herzstück dieser Veranstaltung.
Auch bei der Übergabe der Goldenen und Silbernen Meisterbriefe schwang der
festliche Odem durch den Saal. 25 bzw. 50 Jahre Gärtnermeister bedeuten, dass die
Geehrten im Jahre 1960, bzw. 1985 ihre Meisterprüfung ablegten. Viele der heute
„frischen“ Meister waren zu dieser Zeit noch nicht einmal geboren.
Zur Prüfung waren in diesem Jahr 139 Prüflinge in Baden-Württemberg angetreten.
Aus der Fachrichtung Baumschule kamen 3 Absolventen, aus der Fachrichtung
Friedhof 2, Gemüsebau 14, Obstbau 1, Staudengärtnerei 8 und Zierpflanzen 25. Die
meisten Absolventen stellte die Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau mit
insgesamt 85 Absolventen, die in 2 Fachschulen auf die Meisterprüfung vorbereitet
wurden.
Nach einem weiteren Musikstück wurden die Auszeichnungen herausragender
Prüfungsleistungen durchgeführt. Wir vom Verband der Ehemaligen Hohenheimer
Schüler e.V. freuen uns, Herrn Patrick Behnert als Jahrgangsbesten aller
Fachrichtungen für seine Leistungen mit einem Gutschein zu ehren.
Mit der Übergabe der Auszeichnung für herausragende Prüfungsleistungen ging die
Feierstunde dann zu Ende.
Beim Mittagsimbiss, zu dem die gärtnerischen Berufsverbände geladen hatten,
konnten nochmals die Eindrücke der letzten Monate ausgetauscht werden. So
manche Erinnerung an die Meisterschule ist nun bereits Geschichte und manche
Anekdote wird sicherlich noch in ein paar Jahren erzählt werden.
Gedanken zur Meisterbriefübergabe:
Wie sagt schon ein Sprichwort: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen –
obwohl doch schon so mancher nach den Sternen gegriffen hat.
Unsere diesjährigen Meisterschüler haben sich ihren Meisterbrief, wie alle Jahrgänge
zuvor, schwer erarbeitet und so manche schlaflose (Unterrichts-)Stunde verbracht.
Jetzt liegen viele Monate des Lernens hinter den „frischgebackenen“ Meistern und
hoffentlich eine „blumige“ Zukunft vor ihnen. Es liegt nun an jedem Einzelnen, was
aus ihm und seiner persönlichen Zukunft wird. Ein Stück eures persönlichen Weges
wurdet ihr von den Fachlehrern der Staatschule für Gartenbau begleitet. Nun könnt
ihr euer Wissen und Können anderen Menschen weitergeben und dieses auch im
Ehrenamt in den berufsständischen Vertretungen, aber auch im Ehemaligen Verband
gewinnbringend einsetzen.
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 18
Ausbildereignungsprüfung
der Technikerschüler
von Margrit Duwe-Schwab
Während bei den Gärtnermeistern die Ausbildereignungsprüfung in die
Meisterprüfung am Ende der Weiterbildung integriert ist, wird diese an der
Zweijährigen Fachschule für Technik schon zur ‚Halbzeit’ abgelegt. Sie tritt dann
‚zeitverzögert’ mit der bestandenen Abschlussprüfung in Kraft.
In diesem Schuljahr fand der schriftliche Teil der Prüfung am 17. Mai 2010 bei der
zuständigen Stelle, also beim Regierungspräsidium Stuttgart, statt. Die
Arbeitsunterweisung und die mündliche Prüfung folgten am 28. Juni 2010 in der
Versuchsstation für Gartenbau, parallel in mehrere Prüfungskommissionen. Nicht
zuletzt dank des intensiven Trainings der Arbeitsunterweisungen durch Frau KucherLeukel bestanden an diesem sonnig-heißen Tag alle Kandidaten die Prüfung! Auch
dabei waren zwei Teilnehmer, die aufgrund der Sonderregelungen gleich in das
zweite
Jahr
der
Technikerausbildung
eingestiegen
waren
und
die
Ausbildereignungsprüfung dann parallel zur den fast zeitgleich laufenden übrigen
Abschlussprüfungen ablegten.
Wir gratulieren herzlich:
Dominik Abele
Julia Ackermann
Reimund Albiez
Daniel Balsing
Valentin Dreisen
Jochen Filkorn
Katja Frohnert
Rouven Graeser
Michael Grun
Kai Isenmann
Tobias Kech
André Kiemle
Markus Konrad
Werner Krüger
Matthias Möller
Marcel Neuwirth-Matthias Peter
Ester Rosemann
Stephanie Schultz
Björn Staiger
Jochen Strobel
Beate Stümpflen
Martin Wirth
Die Mitglieder und der Vorstand des Verbandes der Ehemaligen
Hohenheimer Schüler e.V. gratulieren allen Prüflingen zur
bestandenen Abschlussprüfung.
Wir freuen uns mit euch und wünschen euch allen für eure Zukunft
alles Gute, gärtnerisch viel Erfolg und den berühmten „Grünen
Daumen“. Vielleicht sehen wir den Einen oder Anderen bei der
Mitgliederversammlung im Oktober.
Wir würden uns freuen euch als Mitglied im Verband begrüßen zu
dürfen.
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 19
Immer montags
von U. Frommlet und M. Duwe-Schwab
Wenn montags um 15.15 Uhr die letzte Unterrichtsstunde für alle Fachschüler endet,
wird es im Schulhaus trotzdem nicht still. Fast an jedem Montag zwischen November
und März findet dann noch eine Veranstaltung statt, die losgelöst vom regulären
Stundenplan einfach nach Interessenlage besucht werden kann.
Die Themenpalette ist breit gewählt und die meisten der Referenten kommen aus der
Praxis, aber auch Kolleginnen und Kollegen aus dem eigenen Haus referieren gerne
zu Themen, die im Unterricht manchmal zu kurz kommen.
Fast schon Klassiker sind die Crash-Kurse in Word und Excel für alle diejenigen, die
bisher von der EDV unbeleckt waren. Parallel dazu gibt es für die Fortgeschrittenen
eine Einführung in die Homepageerstellung mit Dreamweaver. Vor allem für die
Garten- und Landschaftsbauer interessant war die Vortragsreihe „Geschichte der
Gartenkunst“, während die Produktionsgärtner sich mit Themen wie
„Vermarktungsmöglichkeiten im Gartenbau“, „Rationalisierung im Gartenbau“ sowie
„Alternative Energien im Gartenbau“ beschäftigten.
Wenn ein Betriebsinhaber über „Mitarbeiterführung“ referiert, ist das für alle
Fachschüler interessant, da viele von ihnen später selbst Mitarbeiter führen werden.
Ergänzend hierzu gab es eine Vortragsreihe zum „Arbeitsrecht“, die die schulischen
Inhalte vertiefte und den Bogen zu den betrieblichen Problemen schlug. Auch das
Thema „Betriebsübernahme durch Kauf, Miete oder Pacht“ fanden sehr viele Meisterund Technikerschüler wichtig für ihren weiteren beruflichen Werdegang.
Ein weiterer Themenschwerpunkt war dem Marketing gewidmet: Vorträge zu
„Körpersprache“, zu „Verkaufsgespräch im Garten- und Landschaftsbau“ sowie ein
ganztägiges Seminar zum Thema „Verkaufsstrategien im Gartenbau“ wurden
angeboten.
Ein Highlight war die Wahl der besten Homepage der baden-württembergischen
Garten- und Landschaftsbaubetriebe. Eine Arbeitsgruppe von zehn Schülerinnen und
Schülern ermittelte in einem ganztägigen Workshop in den Räumen der Nürtinger
Firma Bühler, Baum und Garten nach einem gemeinsam entwickelten
Kriterienkatalog die besten Homepages. In einer kleinen Feierstunde an unserer
Schule wurden die Unternehmen mit den 20 besten Homepages dann geehrt. Über
diese Prämierung wurde auch in der Fachpresse ausführlich berichtet.
Es hat sich gezeigt, dass dieser bunte Themenreigen von den Fachschülern gut
angenommen wird, deshalb sind auch im nächsten Schuljahr wieder Montagstermine
geplant. Da eine Verzahnung von Schule und Betrieb für uns sehr wichtig ist, freuen
wir uns sehr, wenn Ehemalige Hohenheimer Schüler bereit sind, ihr Wissen unseren
jetzigen Schülern weiter zu geben! Ein Anruf oder eine E-Mail genügen (M. DuweSchwab: 0711-45922725, [email protected]).
Ein großer Dank gebührt dem Verband Ehemaliger Hohenheimer Schüler, der die
Schule bei diesen Veranstaltungen tatkräftig und finanziell unterstützt.
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
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Neues aus der Versuchsstation
Erdwärme – Eine Alternative für den Gartenbau?
Von Micheal Ernst
Erdwärme wird oft als alternative Energiequelle zu Öl und Gas angesehen. Bei
Gebäuden in Massivbauweise ist dies auch sicher richtig. Aber wie sieht es bei
einem Gewächshaus aus? Da gibt es keine wärmespeichernden Bauelemente,
Gewächshäuser sind vergleichsweise schlecht isoliert und heizen sich bei
Einstrahlung extrem auf.
In einem Forschungsprojekt, das mit finanzieller Unterstützung des Landwirtschaftsund des Wirtschaftsministeriums auf der Versuchsstation für Gartenbau durchgeführt
wird, sollen die Möglichkeiten und Grenzen einer Erdwärmeheizung im Gartenbau
ausgelotet werden.
Die entscheidenden Fragen in diesem Zusammenhang sind:
Wie sieht es mit der Sonden-Belastbarkeit aus?
Wie sieht es mit der Sonden-Regenerierbarkeit aus?
Zur Beantwortung der Fragen muss eine entsprechende Datengrundlage geschaffen
werden. Simulationsmodelle können dann helfen, übertragbare Regelstrategien für
konkrete Kulturfolgen zu entwickeln. Solche Forschungsvorhaben führen nur bei
einer interdisziplinären Verzahnung zum Erfolg. Mit dem Steinbeis Forschungsinstitut
für solare und zukunftsfähige thermische Energiesysteme hat die Staatsschule für
Gartenbau einen entsprechenden Partner.
Im Juni 2007 wurde in Hohenheim gebohrt, fünf
Löcher mit 20 cm Durchmesser und 100 Meter
Tiefe. Die 500 Bohrmeter sollen genügend
Energie liefern, um mit einer Wärmepumpe das
nebenstehende (rechts) 360 m² große
Folienhaus zu beheizen, zumindest was die
Grundlast betrifft. Die Spitzenlast kann über
eine Zusatzheizung gedeckt werden.
Da eine Erdwärme-Heizung aufgrund technischphysikalischer Gegebenheiten zwangsläufig
eine Niedertemperaturheizung darstellt, ist ein
„lohnender“ Einsatz im Produktionsgartenbau systembedingt auf Kulturen und
Kulturfolgen beschränkt, die mit den daraus resultierenden Temperaturen bzw.
Temperaturstrategien erfolgreich erzeugt werden können.
In den Wintermonaten wird das Folienhaus für
die Anzucht von wenig wärmebedürftigen
Jungpflanzen
verwendet.
Die
Vegetationsheizung kann dabei unter oder
neben den Kisten liegen. (Im Hintergrund sind
Wärmepumpe,
Regeleinrichtungen
und
Pufferspeicher zu sehen.)
Ausgehend vom Preis für leichtes Heizöl
(Stand: Dezember 2009) liegt der kalkulierte
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
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Wärmepreis für 1 kWh bei 0,088 €. Bei Nutzung einer Erdwärmeanlage mit 5 x 100 m
Erdwärmesonde (wie im Forschungsprojekt realisiert) ergibt sich ein Wärmepreis von
0,098 €. Bei einer Ölpreissteigerung von 20 – 25 % liegt der Wärmepreis der beiden
Systeme auf gleicher Höhe. Bei höheren Preissteigerungen läge der Wärmepreis bei
Nutzung einer Erdwärmeanlage günstiger als die Wärmebereitstellung mit leichtem
Heizöl.
Bei dieser Kalkulation sind auch die höheren Investitionskosten der Erdwärmeanlage
berücksichtigt.
In nachfolgender Tabelle sind die Werte zusammengefasst, darüber hinaus werden
die prozentualen und absoluten (bezogen auf das im Rahmen des
Forschungsprojektes mit Erdwärme beheizten Folienhauses) Daten zur
Primärenergieeinsparung und der Reduktion des CO2-Ausstoßes dargestellt.
Tabelle: Betrachtung der Wirtschaftlichkeit und des CO2-Reduktionspotenzials bei
der Beheizung eines Folienhauses mittels Erdwärme.
Grundlast: Erdwärme
Spitzenlast: Ölkessel
20 %
8096 kWh 1)
20 %
2089 kg 1)
Einsparung an
Primärenergie
Reduktion der
CO2-Emission
Geschätzte
65.500 €
Investitionskosten
Kalkulierter
0,098 €/kWh
Wärmepreis
1)
bezogen auf das Folienhaus in der Versuchsstation
Hohenheim
Derzeit wird das Folienhaus mit einer
Gurkenkultur genutzt. Die Temperaturansprüche
sind hoch, es wird zusätzlich ein Lufterhitzer
genutzt. Im Umkehrbetrieb kann der Lufterhitzer
die heiße Luft im Giebelbereich des Gewächshauses für die Regeneration der Erdwärmesonden nutzen. Die Lüftungstemperatur ist aus
diesem Grund etwas höher eingestellt.
Das Projekt wird noch bis 2013 fortgeführt
werden. Bis dahin werden ausreichend Daten
vorliegen, um eine begründete Empfehlung für
den Gartenbau geben zu können.
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Ölkessel
22.500 €
0,088 €/kWh
für Gartenbau, Stuttgart-
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Öffentlichkeitsarbeit / Termine
Wichtige Termine im Versuchswesen
Von Michael Ernst
Hohenheimer Gemüsebautag, 18. September 2010, ab 13:00 Uhr
Es werden zahlreiche Versuche – von Aubergine bis Zwiebel – mit erläuternden
Postertafeln zu sehen sein. Das Thema Erosionsschutz wird Schwerpunkt bei den
Vorträgen und der Maschinenvorführung sein. Darüber hinaus zeigen wieder
zahlreiche Firmen neue technische Entwicklungen für den Gemüsebau.
Hohenheimer Poinsettien-Tag, 16. November 2010, ab 13:00 Uhr
Folgende Versuchsanstellungen und Demonstrationen werden gezeigt: Das aktuelle
Sortiment (ca. 75 Sorten), Wirkung unterschiedlicher Standweiten, Produktion von
Hochstämmen sowie Düngung und Kulturfehler. Ergänzend finden Kurzvorträge und
Firmenpräsentationen statt.
20. Hohenheimer Zierpflanzentag
Eindrücke / Impressionen
von Michael Ernst
Bei bestem Sommerwetter fanden sich am Samstag, den 26. Juni 2010 mehr als 200
Fachbesucher zum 20. Hohenheim Zierpflanzentag auf der Versuchsstation für
Gartenbau ein. Aktuelle Informationen und Anregungen rund um Beet & Balkon und
weit darüber hinaus wurden durch die aktuellen Versuche der SfG und die mehr als
30 Firmenpräsentationen geboten.
Im Zelt fand die Begrüßung durch Schulleiter
OStD R. Eichin statt. Außerdem erfolgte im
Zelt die Verleihung des WGV-Förderpreises.
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 23
Die
Führung
durch
die
aktuellen
Versuchsanstellungen vermittelte einen guten
Eindruck über die Leistungsfähigkeit der Sorten.
Besondere Beachtung fand die Mustergrabanlage
der Landesfachklasse der Friedhofsgärtner. An den
Firmenständen konnten sich die Fachbesucher
über neue und bewährte Produkte informieren. Am Stand des Verbands "Ehemaliger
Hohenheimer Schüler" sahen wir den 1. Vorsitzenden Herrn K. Schnaidt in so
manches Gespräch vertieft.
Eine besondere Attraktion - auch für Gärtner - war die floristische Einlage von Holger
Schweizer, Florist im ARD Buffet und "Florist des Jahres 2009" am Stand des FDF,
Fachverband Deutscher Floristen.
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 24
Meister und Techniker
Abschlussexkursion der GaLaMeister-Klasse 2009/10 an den
Lago-Maggiore
vom 07. - 11.Juni 2010
von Oliver Kaspar, Philipp Runte
Nach getrennter Anreise trafen wir uns in Boswil bei Zürich mit Herrn Röhm und
Herrn Gegner zur Betriebsbesichtigung bei der Fa. Natural Arts Servizes AG. Das
Unternehmen hat sich auf die Gestaltung von Japangärten und den Vertrieb sowie
die Pflege von Bonsais spezialisiert. Nach der Besichtigung des wunderschönen
Schaugartens, der Baumschule und einem sehr interessanten Fachvortrag über
Bonsais und Japangärten vom Geschäftsführer Pius Notter ging die Reise weiter zu
unserer Jugendherberge Palagiovani in Locarno/CH am Lago Maggiore.
Am zweiten Tag fuhren wir gleich früh morgens los zur Besichtigung der Firma
Bettazza Graniti AG in Cevio. Dort wurde uns eindrucksvoll die Verarbeitung von
Gneis vorgeführt. Das Unternehmen überzeugt durch modernste Technik, selbst in
der Herstellung von Randsteinen wird ein selbst entwickelter Roboter eingesetzt.
Nach der Besichtigung wollten wir zum Lago Sambucco wandern, merkten allerdings
sehr spät, dass wir eine völlig falsche Wanderroute gewählt hatten. Trotz des
verfehlten Wanderziels konnten wir die schöne Landschaft und die hervorragenden
Mauerkünste der Tessiner bestaunen. Nach einer feuchtfröhlichen Nacht ging es am
Mittwoch in das Verzasca-Tal. Dort wurde die imposante Staumauer des Lago di
Vogorno besichtigt, wo sich schon James Bond für den Film Golden Eye in die Tiefe
stürzte. Nach einer ausgiebigen Rast direkt an der Verzasca trennten wir uns, die
eine Gruppe besichtigte ein altes Rustico-Dorf und die andere Gruppe wanderte zu
einem Gletscher am Ende des Tales. Hinterher ging es zurück in die Herberge und
zum wohl verdienten Abendessen.
Am Donnerstag besichtigten wir zusammen mit Frau Frommlet, Frau Koppen und
ihrer Management-im-Gartenbau-Klasse der Berufsschule den Parco Botanico und
die dazugehörende Baumschule Eisenhut in San Nazzaro. In der Parkanlage konnte
man eine Vielzahl an Magnolien-, Kamelien- und Citruspflanzen bestaunen. Im
Anschluss machten wir uns einen lockeren Nachmittag bei einem Stadtbummel in
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 25
Ascona. Unterwegs hatten unsere Fahrzeuge einige Pannen zu verzeichnen –
trotzdem brachten sie uns heil nach Hause zurück. Beladen mit tausend neuen
Eindrücken werden wir auch nach unserer Hohenheimer Zeit noch gern an die
Exkursion zurückdenken.
Abschlussexkursion Techniker – Südtirol 2010
Jahrgang 2008/2010
von E.Gieler-Weiler, O. Mittnacht
Montag, 21.06.10
6.45 Uhr
Abfahrt Hohenheim
Kann denn eine Abschlussfahrt gut sein, die so früh losgeht?
Mit Mühe sammeln sich alle - zum Glück verkauft der Eddinachfolger schon den
ersten Kaffee, der nimmt den Kampf gegen die Morgenschläfrigkeit auf. Das
Ergebnis bleibt unentschieden.
10.45 Uhr Fahrt über Füssen – Fernpass - Ankunft Landeck - Raftingtour
Der erste und unvergleichliche Höhepunkt der Reise: 19 junge und etwas ältere
Männer (Erich!) zwängen sich in je einen Neoprenanzug und besteigen ein
Raftingboot, um die vom Veranstalter beschriebene „Profitour für Adrenalin-Junkies“
zu machen. Nach einer knackigen Unterweisung über richtiges Verhalten im Ernstfall
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 26
geht die Tour los und die Boote werden in das wilde Wasser der Inn gelassen. Wem
der Aufenthalt im wild herumwirbelnden Boot nicht genügte, der konnte im 7° kalten
Wasser der Inn (vergebliche) Schwimmversuche in der tosenden Strömung wagen.
Positiv: Alle haben das Abenteuer überlebt, auch wenn einige zwischendurch nicht
mehr so recht daran glaubten. Die Nicht-Rafter-Fraktion (natürlich sicher am Ufer
stehend) trifft die Rafter dann wieder in der gefährlichsten Kehre, die das Boot gegen
eine Felswand treibt.
Aber am Schluss klettern alle tropfnass wieder aus ihrem Neoprenanzug und setzen
die Fahrt im (sichereren?) Auto fort.
15.00 Uhr Abfahrt Landeck – über Reschenpass - Bozen
18.00 Uhr Ankunft Pension Schneiderwiesen
Nach hundertfünf Kurven (hier heißen die „Kehren“) den Berg hinauf landen wir
tatsächlich vor einem Berggasthof, den Schneiderwiesen, oberhalb von Bozen. Die
Wirtsleute empfangen uns freundlich, wir beziehen die Zimmer und bekommen gleich
das erste der liebevoll zubereiteten Abendessen. Und dann sitzt man hier und da
beisammen, trinkt und redet und pokert und spielt Skat und Tischtennis und genießt
Gemeinschaft.
Dienstag, 22.06.10
9.30 Uhr
Besichtigung Gärten Schloss Trauttmannsdorff (mit Fachführung),
Stadtrundgang Meran
Spätestens hier ist Schwärmen angesagt. Die Gärten des Schlosses
Trauttmannsdorff haben ein besonderes Flair. Nach der fachkundigen Führung, die
trotzdem nur einen kleinen Teil der Gärten begehen
konnte, gab es viel freie Zeit, um selbst noch zu
flanieren. Dabei war klar, dass man sich ohne
Weiteres bestimmt 3 Tage hier aufhalten könnte und
dabei immer wieder Neues zu entdecken hätte..
Und abends sitzt man hier und da beisammen, trinkt
und redet und pokert und spielt Skat und Tischtennis
und genießt Gemeinschaft..
Die Gärten von Trauttmannsdorff
Mittwoch, 23.06.10
Ganztags: Bergtour– zwei Gruppen: je nach Bedürfnis eine anspruchsvollere
„Abenteuertour“ und eine „Genießertour“.eine anspruchsvollere „Abenteuertour“ und
eine „Genießertour“.
D Die Abenteuertour führte uns in die
Texelgruppe nördlich von Meran – und diese
Tour hat es in sich: Zum einen, was die
körperlichen Anforderungen betrifft – und
diese Prüfung bestand jeder der 20
Teilnehmer mit Bravour: Der schnellste
bewältigte den auf einer Wegmarkierung
angegebenen Zeitbedarf von 1 Std. 50 Min.
zur Erklimmung der Mutspitze (2294 m) in
gerade mal 45 Minuten.
Geschafft! Auf der Mutspitze
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 27
Zum anderen, was die unglaublich faszinierende Bergwelt und die unbeschreiblichen
Panoramen betrifft. Man war sich einig, dass es auf der Welt wohl wenig schönere
Landschaften als die um die Spronser Seen gibt und dass der Blick von der
Mutspitze in das Vinschgau, das Etschtal und die nahen Dolomiten wohl kaum zu
toppen ist. Und das Ganze bei Kaiserwetter!
Die Genießertour führte direkt vom Haus weg zur ältesten Seilbahn der Welt nach
Kohlern. Mit der Seilbahn - sie hat inzwischen natürlich neue Kabinen! - ging es nach
Bozen, wo wir das Städtchen einzeln oder in kleinen Gruppen unsicher machten.
Am Abend dann sitzt man beisammen, um die berufsbegleitende Ausbildung zum
Nationaltrainer zu vervollkommnen, denn es spielt Deutschland gegen Ghana.
Obwohl „wir“ gewinnen, sind manche Hilfstrainer nicht mit allen Spielern zufrieden.
Donnerstag, 24.06.10
Vormittags Geopark Aldein (geologisch-erdgeschichtliche Schlucht - UNESCOWeltkulturerbe)
Eigentlich war das eine Wanderung in den Grand Canyon, nur ist Aldein nicht ganz
so grand, aber trotzdem sehr beeindruckend. Es gab ein munteres Hüpfen über
Bächlein und Geröll, das aber ganz herzerfrischend munter machte.
Nachmittags:
Je nach Bedürfnis und wenn die Zeit noch reicht: Bozen –
Archäologiemuseum (Ötzi-Museum)
Die Zeit reichte und wir besahen uns den Schneemenschen in seiner eisigen
Umgebung. Das Museum hat sich jede Mühe gegeben, alles Wissenswerte über
diesen Fund zu präsentieren und die Exponate für uns heutige Menschen
aufzubereiten. Wenn man sich klar macht, mit welch gefährlichen und harten
Lebensverhältnissen die Menschen zu „Ötzis“ Zeit zurecht kommen mussten, dann
empfindet man den Namen - auch wenn er liebevoll gemeint ist - als Verniedlichung
und Verhöhnung.
Wieder in unserer Herberge, trafen wir auf geknickte Wirtsleute, weil Italien gerade
gegen Slowakei verlor. Einige freche und schadenfrohe Bemerkungen der HilfsNationaltrainer gefährdeten kurze Zeit das Festessen, mit dem sich die Wirtsleute
trotzdem von ihren deutschen Gästen verabschieden wollten. Aber der italienische
Großmut siegte und wir konnten vor allem das grandiose Tiramisu bis auf den letzten
Krümel vertilgen.
Und abends sitzt man hier und da beisammen, trinkt und redet und pokert und spielt
Karten und genießt Gemeinschaft.
Freitag, 25.06.10
9.30 Uhr
Rückfahrt über Brennerpass, Fernpass, Füssen
Fazit: Eine Abschlussfahrt, die so früh losgeht, kann sogar ganz toll sein!
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
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Die „großen“ Techniker vor der Pension Schneiderwiesen
Fachexkursion der Jahresmeister Produktion ins Bodenseegebiet
7. - 9. Juni 2010
von Winfried Blauhorn
Um 8.30 starteten wir, ein Großteil der Jahresmeister Produktion, zu unserer
Fachexkursion an den Bodensee. Wir mussten uns sputen, denn der Organisator des
ersten Tages, Thomas Raff, hatte das Tagesprogramm straff durchorganisiert.
10.30 Uhr - Gärtnerei Stader in Beuren: ein großer Gemüsejungpflanzenbetrieb mit
Hightech vom Transport bis zur Veredlung von Gurken.
Danach ein schneller Wechsel auf die Reichenau und trotz unverschuldeter
Schramme an einem unserer Fahrzeuge eine kurze Verschnaufpause und Stärkung
am See. Denn danach ging es Zack auf Zack:
14.00 Uhr - Gärtnerei Bühler (Gartencenter, Gemüsebaudirektvermarkter),
15.30 Uhr - Gärtnerei Gut (Gurken, Tomaten),
16.30 Uhr - Gärtnerei Keller (Tomaten auf Kokossubstrat),
17.30 Uhr - Gärtnerei Uricher (Bio Gemüsebau)
Trotz der manchmal etwas verwirrenden Verkehrsführung auf der Reichenau
absolvierten wir unser Programm nahezu im dafür vorgesehenen Zeitrahmen und
trotz der schweißtreibenden Temperaturen in den Gewächshäusern waren alle von
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 29
der
Fülle
der
Eindrücke
und
Informationen
angetan.
Zuletzt bezogen wir unser Quartier in der Jugendherberge Singen und ließen den
Abend aufgrund des eher mageren Angebotes an Nachtleben in der Strandbar am
Singener Bahnhof ausklingen.
Der Organisator des zweiten Tages, Jan Drews, beorderte uns am nächsten Morgen
per Telefon bis 8.30 zum Gartencenter Mauch in Hilzingen und anschließend zur
Gärtnerei Syringa in Binningen, wo wir so manches uns bisher unbekannte Pflänzlein
kennenlernen durften: wie Berlandiera lyriata oder Cephalophora aromatica, nach
Schokolade oder Gummibärchen duftend und manchmal auch nicht ganz so
angenehm duftend.
Nachdem der Vortag doch recht anstrengend war, gönnten wir uns am Nachmittag
des zweiten Tages etwas mehr Muße, unter anderen mit einem sportlichen
Kräftemessen auf der Minigolf-Anlage Radolfzell. Zu diesem Zeitpunkt tauchte auch
erstmals der Organisator des zweiten Tages persönlich auf. Er musste leider die
Tage arbeitend auf dem Radolfzeller Friedhof verbringen, um seine Einladung zum
Grillen auf dem heimischen Balkon finanziell schultern zu können. Danke fürs
Grillfest, auch wenn die Küche kurzfristig in Flammen stand.
Der dritte Tag begann mit einer botanischen Wanderung in den Orchideenwald
Tannbuel (ein Tipp beim Mittagessen des Vortages), den wir nach kleinen Irrwegen
letztendlich doch erreichten. Das Suchen wurde belohnt durch große, blühende
Beständen des Frauenschuhs (Cypridpedium calceolus) und anderer einheimischer
Orchideenarten, was allerdings von einem Teil der Gemüsebaufraktion nicht wirklich
gewürdigt wurde.
Einem kurzen Aufenthalt am Rheinfall und einem Kurzimbiss folgte nun wieder
Besichtigungsprogramm, diesmal organisiert von Andrea Staiger. So konnten wir im
Betrieb Rathgeb (Tägerwilen, Schweiz) die Vielfalt der Gemüseproduktion unter Glas
bestaunen, diesmal organisch biologisch. Auf der Rückfahrt machten wir dann
nochmals einen Stopp im Gärtnercenter der Reichenau, denn der Organisator des
ersten Tages hatte noch Geschäfte zu tätigen. Und danach ging es wieder zurück in
die Heimat. Danke nochmals an alle Organisatoren.
Bildergalerie:
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 30
Landwirtschaftliche Schule
Pergolen – Ein geschützter Sitzplatz entsteht
Von Walter Hollweck
Die Pergola ist ein Raum bildender Säulenoder Pfeilergang, der ursprünglich im
Übergangsbereich zwischen Haus und
Terrasse mehr zur Zierde denn als Sicht- oder
Windschutz dient. Heutzutage wird oft auch
eine Überdachung zwischen Haus und
Garage als Pergola bezeichnet.
In unserem Kulturkreis, Europa, Vorderasien
und Nordafrika, lässt sich die Geschichte der
leichten Gartenbauwerke überwiegend in
einen engen Zusammenhang mit der
Weinbaukultur des alten Ägyptens bringen.
Die Ägypter haben schon im 3. Jahrtausend v. Chr. ihren Wein an laubenartigen
Rankgerüsten gezogen. Hieraus entwickelten sich bald bewusst gestaltete, für den
Menschen nutzbare Lauben und Pergolen.
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 31
Auch in der römischen Gartenkunst war die als
„Stibadium“ bezeichnete Laube, der berankte
Laubengang
oder
die
Pergola
als
Gestaltungselement sehr beliebt. Doch erst im
italienischen
Renaissancegarten
wurden
in
Anlehnung an die antiken Vorbilder Laubengänge
und Pergolen als prägendes und Raum bildendes
gartenarchitektonisches
Gestaltungselement
verwendet, in konsequenter Ergänzung zu den in
Form geschnittenen Hecken und Gehölzen.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts entstanden die sogenannten „Treillagen“. Darunter
versteht man Spaliere, Laubengänge oder pavillonartige Bauten aus filigranem
Holzgitterwerk. In Barock und Rokokogärten wurden so durch leichte Skelettbauten
massiv wirkende Architekturen simuliert.
In der heutigen Frei-raumgestaltung spielen
leichte Baulichkeiten im Freien, wie Pergolen
und Pavillons, nach wie vor eine wichtige
Rolle.
Ursprünglich als Rankhilfe gedacht und als
Anlehnkonstruktion, dient sie heute zum
Betonen und Gliedern von öffentlichen oder
privaten
Freianlagen
als
freistehende
Baulichkeit oder als Pergolengang.
Allen Pergolatypen ist eigen, dass sie nach
oben hin einen halboffenen Charakter haben,
im Gegensatz zu einer Laube oder einem Schattendach. Senkrechte
Rankkonstruktionen werden eher als Rankgerüst, Rankbogen oder Spalier
bezeichnet.
Als Pfostenmaterial kann eine Aufmauerung, ein einzelner länglicher Stein
(Monolithpergola), Holzstützen oder eine Metallträgerkonstruktion dienen. Wichtig ist
die solide Fixierung des Pergolafußes, um ein Umwehen oder Abheben der Pergola
zu verhindern.
Auszubildende der Abschlussklasse L3GL4T waren aufgerufen, für eine
vorgegebene Gartensituation einen geschützten Sitzplatz zu entwerfen. Die Form
und Materialwahl war nahezu völlig frei, doch sollte Holz konstruktiv eingebunden
werden.
In Fachzeichnen wurden die Entwürfe und Werkzeichnungen erstellt, so dass die
Ideen in der Praktischen Fachkunde als Modell Realität werden konnten. Eine
theoretische Abhandlung über Fragen des konstruktiven Holzbaus rundeten das
Projekt ab.
Die Ergebnisse zeigen, dass das Multitalent „GaLabauer“ durchaus in der Lage ist,
handwerklich solide und optisch ansprechende Holzbauten zu erstellen. Bei
denjenigen, bei denen es nicht ganz so gut klappte, blieb die Erkenntnis, dass noch
kein Meister vom Himmel fiel.
Lernen durch Tun, ein seit vielen Jahren erfolgreiches Rezept, das Theorie und
Praxis zusammenführt und in vielfältiger Weise die Leistungsfähigkeit unserer
Auszubildenden anregt.
Weitere Beispiele unserer Aktivitäten finden sich im Internet unter www.sfg.unihohenheim.de .
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 32
Projekt „Schweißen und Metallverarbeitung“
2. Ausbildungsjahres GaLaBaus im Schuljahr 2009/10
von Renate Koppen
Ein Landschaftsgärtner kann fast alles.
Metalle, rostender Stahl, Edelstahl, feuerverzinkter Stahl _ all dies sind
Arbeitsmaterialien im Garten- und Landschaftsbau:
Bewehrungsstahl für Betonmauern oder -treppenläufe, Handläufe und
Absturzsicherungen,
Blechverwahrungen
bei
Dachbegrünungsmaßnahmen,
Kletterhilfen für Fassadenbegrünungen, Metalltröge für Vegetation, Stützen, Pfetten,
Sparren für Pergolen, Baubeschläge und Zubehör für Holzkonstruktionen, Gitter,
Drahtzäune und Tore stellen einen Ausschnitt der Anwendungsmöglichkeiten von
Metall im Garten- und Landschaftsbau dar. Um etwas über die verschiedenen
Metalle und ihre Weiterverarbeitung zu erfahren, wurde die Idee, Projekttage mit dem
Thema „Schweißen und Metallverarbeitung“ anzubieten, geboren.
Erstmals haben wir dieses Schuljahr mit den Auszubildenden der L2GL3T einen
Schweißkurs geplant. Dabei sollten die Grundkenntnisse des Schweißens vermittelt
und eine Skulptur aus Metallschrott hergestellt werden.
Der Kurs fand bei der DEULA in Kirchheim an
4 Schultagen statt. Die Klassen konnten in
zwei Gruppen aufgeteilt werden, die jeweils
an zwei Tagen von 9 bis 16 Uhr 30 arbeiteten.
Wie Schmiede sahen die Auszubildenden in
ihrer Arbeitskleidung aus: Lederschürze,
Lederhandschuhe und natürlich für das
Schweißen Helm mit Augenschutz. Außer den
Schweißgeräten für das Schutzgasschweißen
standen den Azubis auch Hammer, Amboss,
Schleif- und Schneidemaschinen und vieles
mehr zur Metallverarbeitung zur Verfügung.
Abb.
Herr Breymaier (DEULA) hatte die fachliche Leitung und Aufsicht. So wurden unsere
Azubis von ihm in die heiße Kunst des Schweißens
eingeweiht
und
mussten
einen
Tag
mit
unterschiedlichen Stählen verschiedener Stärke
Schweißnähte üben, bevor sie ihre erlernten
Kenntnisse an frei gestalteten Metallskulpturen
anwenden durften.
Der Kurs wurde von der DEULA als überbetriebliche
Fortbildung ausgeschrieben und war daher für die
Auszubildenden erschwinglich. Auch das Material
wurde zur Verfügung gestellt oder konnte von den
Azubis für ihre Skulpturen selbst mitgebracht
werden.
Nach zwei Tagen intensiven Schweißens – da steckt
auch Schweiß drin – sind herrliche, liebevoll
gestaltete Skulpturen entstanden.
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 33
Projekt „Erdwall“
2. Ausbildungsjahr GaLaBau im Schuljahr 2009/2010
von Renate Koppen
Zusammenarbeit der Auszubildenden des 2. Ausbildungsjahres mit Schülern der
Jahnschule in Harthausen.
Das Ziel dieses Projektes war, einen neu aufgeschütteten Erdwall auf dem Gelände
der Jahnschule zu bepflanzen.
Die Schüler der Landwirtschaftlichen Schule
leiteten die Schülerinnen und Schüler der
Jahnschule an und unterstützen sie bei der
Durchführung der Pflanzmaßnahmen. Zunächst
wurde eine Bestandsaufnahme des Geländes und
des Erdwalls gemacht und ein Aufmassplan
gezeichnet. Im 2. Schritt wurden eine Pflanzenliste
mit geeigneten Gehölzen und ein Pflanzplan
erstellt. Selbstverständlich sollten keine giftigen
und Verletzungen verursachende Gehölze gewählt
werden und es gab den Wunsch, zwei Obstgehölze zu setzen. Die Baumschule
Hörmann lieferte die Gehölze und das Grünflächenamt Fildern organisierte
Rindenmulchmaterial und Arbeitsgeräte.
Der
Arbeitsablauf
und
die
einzelnen
Arbeitsschritte wurden vorab genau im
Klassenzimmer geübt; denn unsere Azubis
sollten ja die „Kleinen“ der Hauptschule
Harthausen bei der Durchführung betreuen.
Erster gemeinsamer Arbeitstermin war der 22.
Oktober 2009: 10 Schüler der Jahnschule und
10 Schüler der Berufsschule planierten den
Erdwall, gruben alte Pflanzen aus, entfernten
Unkraut und bereiteten alles für die Pflanzung
vor. Beim zweiten gemeinsamen Arbeitstermin am 3. Dezember 2009 wurden die
Pflanzen gesetzt und die Pflanzfläche mit Rindenhäcksel gemulcht.
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 34
Verbandsmitteilungen
Erscheinungszeitpunkt Homi1/2010
Verfasser: das Redaktions- und Vorstandsteam
Liebe Mitglieder und interessierte Leser unseres Homis,
bisher waren Sie es gewohnt, dass das Homi immer Anfang Juli erschienen ist.
Mit dem Homi 1/2010 haben wir uns entschlossen, den Erscheinungszeitpunkt auf
August zu verlegen, damit wir Ihnen die Berichte der Zeugnisübergabefeiern, der
feierlichen Überreichung der Meisterbriefe und die tollen Berichte der
Abschlussfahrten und des Zierpflanzentages „druckfrisch und brandaktuell“
präsentieren können.
In der Vergangenheit konnten Sie dies alles erst zum Jahresende erfahren.
Wir hoffen Sie sind mit dieser Regelung einverstanden sind und stehen Ihnen gerne
bei Fragen zur Verfügung.
Herzlichen Dank für Ihr Verständnis.
Bücherboard / CD-ROM
Baukonstruktionslehre für Landschaftsarchitekten
Eine Buchbesprechung von Walter Hollweck
Autoren: Ingrid Schegk und Wolfgang Brandl
Gebundene Ausgabe, 608 Seiten, 185 Farbfotos
auf Tafeln, 382 Schwarzweißabbildungen, 132
Tabellen.
Verlag: Ulmer (Eugen) (28. September 2009)
ISBN-10: 3800146800
ISBN-13: 978-3800146802
Größe und/oder Gewicht: 24,2 x 17,4 x 3,4 cm
Preis: 69,90 €,
„Konstruktive
Elemente
in
der
Landschaftsarchitektur und im Landschaftsbau
sind Bauteile, die eine Freianlage, einen Garten,
Park oder Stadtplatz im Zusammenspiel mit den
Vegetationselementen
funktional
und
gestalterisch bestimmen.“
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 35
Begriffsbestimmungen und eine klare Sprachregelung ziehen sich wie ein roter
Faden durch dieses Buch. Die Baukonstruktion für Landschaftsarchitekten stellt
gewissermaßen
eine
Schnittmenge
aus
Hoch-, Tief- und Landschaftsbau dar, was auch an Herkunft und Inhalt der geltenden
und zitierten Regeln und Normen deutlich wird. Leider werden die Normen und
Regeln nicht oder nur kurz wiedergegeben, so dass eine Normensammlung
notwendig ist, um buchbegleitend nachschauen zu können. Ansonsten bleiben einige
Fragen offen.
Das Buch ist breit aufgestellt, die Informationstiefe eher seicht und vor allem
geeignet, sich einen Überblick über das komplexe Thema der Baukonstruktion zu
verschaffen.
Dazu ist das Buch in fünf Teile gegliedert.
Im ersten Teil Kraft und Tragwerk – Statische Grundlagen wird die
Baukonstruktion in ihrer Funktion als Tragwerk beleuchtet. Es wird gezeigt, welche
Kräfte in einer Konstruktion wirken. Ziel dieser Kapitel ist es, auch
Landschaftsarchitekten in die Lage zu versetzen, die Dimensionierung der von ihnen
geplanten konstruktiven Elemente rechnerisch zu ermitteln. Kann das mit 60 Seiten
Grundlagen gelingen? Aus meiner Sicht: nein. Es reift vor allem die Erkenntnis, dass
es wichtig ist, in allen Fragen der Statik einen ausgewiesenen Fachmann
hinzuzuziehen. Auch aus Haftungsgründen ist dies dringend anzuraten.
Der zweite Teil des Buches umfasst den Bereich Bauen mit Stein – Elemente des
Massivbaus. Hierzu gehören mineralische Baustoffe wie Naturstein, Beton, Lehm
und keramische Bausteine sowie Konstruktionen, die daraus entstehen können wie
Mauern und Stützelemente sowie Treppen.
Im dritten Teil wird analog der Bereich Konstruieren mit Holz und Stahl –
Elemente des Skelettbaus behandelt. Dieser umfasst zwei- und dreidimensional
ausgebildete Stabwerke wie Plattformen und Stege, Zäune und Wandelemente
sowie Pergolen und Überdachungen.
Der vierte Teil Flächen und Schichten – Elemente des konstruktiven
Landschaftsbaus befasst sich mit Baukonstruktionen, die zur Gestaltung von mehr
oder weniger künstlichen Standorten erforderlich sind. Im Vordergrund steht dabei
die Aufgabe, mit speziellen Schichtaufbauten und Anschlussdetails Flächen zu
befestigen, zu dichten, zu trennen und zu entwässern.
Der fünfte und letzte Teil Vom Entwurf zum Detail – Grundlagen der
konstruktiven Planung behandelt Regeln zur methodischen Herangehensweise,
zur Lage-, Höhen- und Detailplanung und zur Darstellung von technischen Plänen
und Konstruktionszeichnungen.
Das Ziel, ein Konstruktionshandbuch für Landschaftsarchitektur und Landschaftsbau
anzubieten, wurde aus meiner Sicht nicht erreicht. Dazu werden die Ausführungen zu
wenig konkret und sind in Teilen auch zu wenig anschaulich. Die Autoren hätten gut
daran getan, die reichlichen Aufzählungen durch Grafiken zu verdeutlichen. Es ist
auch unverständlich, dass der Verlag Zeichnungen abdruckt, die nur mit der Lupe
lesbar sind.
Das Buch bietet sich für Studierende an Universitäten und Hochschulen als
vorlesungsbegleitende Lektüre an. Für Praktiker in Planungsbüros und Unternehmen
des Garten- und Landschaftsbaus gibt es andere Bücher, die den speziellen
Anforderungen dieses Personenkreises eher gerecht werden. Zu nennen wäre:
Landschaft konstruieren von Astrid Zimmermann, 533 Seiten, Birkhäuser Architektur,
als Taschenbuch für 49,90 € erhältlich.
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 36
Existenzgründung ja oder nein?
Eine Buchbesprechung von Stefanie Schultz
Existenzgründung im GaLaBau leicht gemacht; Autoren: Georg von Koppen,
Andreas Schreier, Joachim Tanski, Stefan Thoma, 112 Seiten, 12 Tabellen; Preis:
EUR [D] 12,90/ sFr 23,80/ EUR [A] 13,30; Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer, 2009; ISBN
978-3-8001-5879-9
Existenzgründer haben es nicht leicht. Wenn man sich nicht ausreichend Gedanken
über eine Existenzgründung gemacht hat, kann sehr vieles schief gehen. Kleine
GaLaBau-Unternehmen sprießen wie Pilze aus dem Boden. Möglicherweise deshalb,
weil es keine Gründungsvoraussetzungen dafür gibt, wie zum Beispiel einen
Meisterzwang. Jedoch gilt es viele Fragen zu klären:
– Habe ich den richtigen Unternehmens- oder Businessplan?
– Welche Fehler können mir unterlaufen?
– Was muss ich alles beachten?
Dies sind nur drei der unzähligen Fragen von angehenden „Gründern“.
Genau solche Fragen werden in diesem Taschenbuch geklärt. Der Titelzusatz „leicht
gemacht“ stimmt sehr optimistisch, doch muss man realistisch auf solch ein
Vorhaben schauen und nicht nur aus Lust und Leichtsinn ein Unternehmen
aufbauen. Meist merkt man erst zu spät, nämlich erst wenn man schon mittendrin ist,
wie viel Zeit eine Unternehmensgründung in Wirklichkeit in Anspruch nimmt.
Wer ein Unternehmen gründen möchte, benötigt eine große Menge
Selbstbewusstsein, Optimismus, Mut und ausreichend Ideen.
Das Buch ist gut gegliedert, man findet sich sehr schnell zurecht, selbst, wenn man
„nur kurz was nachschauen“ möchte.
Es beinhaltet unter anderem die Themen:
- Abwägung der Chancen und Risiken
- Erstellung eines Geschäftsplanes / Finanzplanes
- Diverse Analysen über Standort bis hin zur Stärken-/Schwächenanalyse und
- die Wahl der Rechtsform
Den Autoren ist es auf wenigen Seiten sehr gut gelungen alle Schritte zu klären und
verständlich zu erklären.
Selbstverständlich ist dieses Buch nicht ausreichend, um ein Unternehmen zu
gründen.
Meiner Meinung nach zeigt dieses Buch aber für jeden Existenzgründer oder auch
nur für Neugierige einen guten Überblick, eine Orientierung und einen Weg zur Existenzgründung.
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 37
Farbatlas Gehölzkrankheiten
Ziersträucher, Allee- und Parkbäume
Eine Buchbesprechung von Frank Kilian
Autoren:Heinz Butin, Franz Nienhaus und Bernd
Böhmer; Gebundene Ausgabe, 278 Seiten, 588
Farbfotos,2 Sporentafeln, Verlag: Eugen Ulmer
Stuttgart
2010;
ISBN-10:3-8001-6413-2;
EAN:9783800164134;
Veröffentlichungsdatum:
Januar 2010; Gebundene Ausgabe; Verlag;
Gewicht:505 g; Auflage:4. aktualisierte und
erweiterte
Auflage.
Abbildungsvermerk:4.,
aktualisierte und erweiterte Auflage 2010.
Preis: 29,90 €
In der neu überarbeiteten 4. Auflage des „Farbatlas
Gehölzkrankheiten“, gibt es für den interessierten
Leser wieder jede Menge interessante Neuigkeiten
über Schädlinge aller Art, die unsere heimischen
Pflanzen zu befallen drohen.
Bewährt ist das Buch in 60 verschiedene Gehölze
untergegliedert. Für jede Pflanze werden unterschiedliche Krankheiten durch Bilder
dokumentiert, so dass der Leser die Möglichkeit hat, selbst festgestellte
Schadsymptome mit denen aus dem Buch abzugleichen. Die Mischung zwischen
Farbfotos und fundierten Texten stimmt, weshalb man das Buch auch so gerne in die
Hand nimmt.
Neu hinzugekommen ist im hinteren Teil des Buches eine Sporentafel, durch die man
den Schädling noch präziser und schneller erkennen kann. Mit Hilfe moderner
Mikroskope wird zum ersten Mal Einblick in die Pflanze gewährt, um zu sehen, wie
die Schädlinge, welchen wir die Probleme verdanken, tatsächlich aussehen.
Gerne habe ich eine Rezension für dieses Buch geschrieben, denn ich habe auch
bisher mit vorherigen Auflagen des „Farbatlas‘ Gehölzkrankheiten“ gearbeitet.
Wiederum überzeugt mich die neue Ausgabe mit ihrer Vollständigkeit bei
gleichzeitiger einfacher Handhabung, so dass nicht nur Fachleute Freude daran
haben werden.
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 38
iwaki
Japanische Gartenbäume schneiden und formen
Eine Buchbesprechung von Dominik Kölbl
Autor: Jake Hobson. 144 S., aus dem Englischen
übersetzt von Angelika Franz, gebundene Auflage,
236 Farbfotos, 180 Zeichnungen, Verlag Ulmer
(Eugen) 2010; ISBN 978-3-8001-5856-0
Preis: 39,90 €
Das Buch Niwaki, das von der individuellen
japanischen
Gestaltungskunst
Bäume
zu
schneiden handelt, wurde mit sehr viel Mühe und
Hingabe gestaltet. Das Werk ist bestückt mit
dutzenden inspirierenden,
einfallsreichen und detailgetreuen Fotos, die
jedermanns Gärtnerherz höher schlagen lassen.
Das interessante und informative Buch erklärt
schrittweise den japanischen Baumschnitt am Beispiel der verschiedensten Pflanzen.
Es ist ersichtlich, dass der Autor des Buches sein Leben dieser gärtnerischen Kunst
gewidmet hat.
Hobson versucht mit großer Leidenschaft diese Faszination dem Leser nahe zu
bringen. Durch die detailgetreuen Fotos und die von Hand gezeichneten Skizzen
lässt sich dieses Buch ebenso als Bilderbuchdokumentation wie auch als Lehrbuch
einsetzen. Gezeigt wird auch, wie sich mit den diversen Werkzeugen aus
unterschiedlichsten Pflanzen Niwakis gestalten lassen. Durch die Einteilung in
unterschiedliche Gehölzgruppen fällt es auch dem Laien leicht diese gärtnerische
Kunst auszuführen. Zahlreiche Bilddarstellungen vermitteln dem Leser einen
Eindruck, welch vielfältige Formen gestaltbar sind und sich in welchen Gärten
passend verwenden lassen.
Geschichtlich Interessierte erhalten einen Überblick, über den Ursprung dieser
gärtnerischen Kunst.
Auf Grund meiner fachlichen Erfahrungen als Baumschuler kann ich dieses Buch
allen Hobbygärtnern ebenso wie dem professionellen Fachpersonal der grünen
Branche wärmstens empfehlen
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 39
Deutschland – ein Schreberland
von Edith Gieler-Weiler
Wladimir Kaminer: Mein Leben im Schrebergarten,
erschienen 2007 im Goldmann Verlag, 7,95 € (auch als
Hörbuch, gelesen von Kaminer - ein Vergnügen mehr).
Wladimir Kaminer streitet sich mit seiner Frau Olga
darum, ob die Familie sich einen Schrebergarten
zulegen soll oder nicht. Und wie immer in solchen Fällen
gewinnt der Mann - indem die Frau ihren Willen
bekommt.
Was der Mann in diesem Fall gewinnt, das erzählt
Kaminer in seinem Buch: Mein Leben im
Schrebergarten.
Frau Engel vom Bezirksverband der Kleingärtner bietet
Parzelle 118 in der Kolonie „Glückliche Hütten“ an und
ehe es sich der Autor versieht, findet er sich in einer
Kleingarten-Parallelwelt, in der er auf unbekannte
Wesen und Lebensformen trifft.
Da gibt es z.B. Rhabarber, Stachelbeeren, Kirschbäume, Pfingstrosen, Farne und
unbekannte kleine blaue Blümchen. Und diese ganze Pflanzenbande ist ab jetzt auf
ihn, den Parzellenpächter, angewiesen. Schnell merkt er, dass er sich mit seinem
Gärtchen in Deutschland befindet, denn ebenso schnell wird er zum „Schurken“, weil
er unbedacht jede Menge Regeln missachtet und Gesetze übertritt (BKleinG; BsV;
KwG_) Aber er merkt auch, dass er inmitten der deutschen Nachbarn in guter
Gesellschaft ist - die sind ebensolche Kleinkriminelle. Und wer Kaminers Erfahrungen
liest, der sieht ein, dass jeder Schrebergärtner notwendigerweise kriminell werden
muss - sonst käme er gar nicht zum Gärtnern.
So fügen sich also die Russen problemlos in ihre deutsche Umgebung ein, indem sie
gleich am ersten Abend das tun, was der Deutsche von ihnen erwartet: Weil es aus
Versehen 3 Flaschen Wodka für 2 Männer gibt, sind diese nach der Einweihungsfeier
für den Garten nicht mehr in der Lage, einen Unkrautstecher von einem Apfelbaum
zu unterscheiden.
Die erste Erfahrung mit unbekannten Lebensformen widerfährt Kaminer, als er
herauszufinden versucht, was man eigentlich mit Rhabarber macht. Er lässt sich
erklären, wie man den isst, aber als er vom Kompott probiert, versteht er die
Deutschen nicht mehr. Er kannte bisher keinen Rhabarber. Er meint, man solle
jedem bleibewilligen Ausländer ein Schälchen Rhabarber servieren, diese würden
dann sofort merken, dass es kein Zuckerschlecken ist, hier zu leben, und aus freien
Stücken wieder gehen.
Äpfel dagegen kannte Kaminer. Neu aber sind ihm die Nöte, die man bekommt,
wenn man zu viele davon hat. Der Reichtum seiner ersten Apfelernte bringt ihn fast
um - wenigstens um den Schlaf.
Einen ganzen Jahres-Zyklus in seinem Garten beschreibt Kaminer in seinem Buch.
Dabei lernen wir nicht nur die Erfahrungen eines überzeugten Stadtmenschen mit der
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 40
Garten-Natur kennen, sondern Kaminer guckt auch genau hin, welche schrägen
Vögel sich rechts und links von ihm eingenistet haben und wie sich das Leben in
solch einer Schrebergartenkolonie organisiert. So wird seine Selbsterfahrung in
Sachen Garten für den Leser auch eine Begegnung mit (eigenen) deutschen
Schrulligkeiten, die mehr als einmal mit liebevoll frechem Blick und genauem Wort
aufgespießt werden.
Wer noch keine Ferienlektüre hat, wer die Ferien im eigenen Garten oder auf seinem
Balkon verbringt, wer Gärten liebt oder hasst, wer im Garten den Abglanz des
Paradieses sieht, der sollte sich mit dieser Lektüre in ein stilles grünes Eckchen
zurückziehen. Er wird mit Sicherheit schmunzelnd wieder in sein normales Leben
zurückkehren.
Verschiedenes
Treffpunkt Messe
von Ralph Käfer
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 41
Hilfe für unsere Mitglieder ohne Bankabbuchung
Um die oft aufwändige und vor allem zusätzliche Arbeit etwas abzubauen, bitten
wir unsere Mitglieder, die noch per Banküberweisung ihren jährlich fälligen
Betrag von € 12,00 begleichen, uns doch eine Einzugsermächtigung zu erteilen.
Sollten Sie sich für dieses Verfahren entscheiden, füllen Sie den nachfolgenden
Vordruck aus und schicken ihn bitte an die unten stehende Adresse unserer
Geschäftsstelle, die jedem dankt, der sich zu diesem Schritt entschließt. Die
Abbuchung erfolgt dann immer Anfang eines jeden Jahres.
EIZUGSERMÄCHTIGUG
bitte mit Schreibmaschine oder in Druckbuchstaben
ame des Kontoinhabers:
Vorname:
Adresse
Postleitzahl:
Wohnort
Telefon:
Fax:
ame des Geldinstitutes:
Bankleitzahl:
Kontonummer:
Datum und Ort
Unterschrift
Staatsschule für Gartenbau und Landwirtschaft
Verband Ehemaliger Hohenheimer Schüler e.V.
Schloss Westhof/ord (782)
70599 Stuttgart
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Seite 42
Impressum
HOHEHEIMER MITTEILUGE
Herausgeber: Verband Ehemaliger Hohenheimer Gartenbauschüler e.V. in Verbindung mit
der Staatsschule für Gartenbau und Landwirtschaft Stuttgart (Hohenheim)
Redaktion
Dr. Petra Bräutigam (Korrekturen+Lektor), Ralph Käfer (Herstellung+Layout)
Anschrift der Redaktion
Staatsschule für Gartenbau und Landwirtschaft
Verband Ehemaliger Hohenheimer Schüler e.V.
Schloss Hohenheim • Westhof/Nord (782)
70599 Stuttgart
Tel: (0711) 45922726 • Fax: (0711) 45922730
E-Mail: [email protected]
Internet: www.sfg.uni-hohenheim.de
Erscheinungsweise: halbjährlich
Wir freuen uns über JEDES eingesandte Manuskript. Namentlich gekennzeichnete
Beiträge geben die Meinung des Autors wieder, nicht unbedingt die der Redaktion. Diese
behält sich vor, Beiträge zu bearbeiten und sinngemäß zu kürzen. Nachdruck nur mit
Genehmigung der Redaktion.
Druck
Sautter GmbH, Röntgenstr. 24, 72770 Reutlingen, www.sautter.de • Auflage: 1.300
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Verband Ehemaliger Hohenheimer Gartenbauschüler e.V.
Staatsschule für Gartenbau und Landwirtschaft
Schloss Hohenheim • Westhof/Nord (782)
70599 Stuttgart
Tel: (0711) 45922726 • Fax: (0711) 45922730
E-Mail: [email protected]
Internet: www.sfg.uni-hohenheim.de
Klaus Schnaidt (1.Vorsitzender) • Andreas Benz (2.Vorsitzender)
Bankverbindung
Landesbank Baden-Württemberg • BLZ: 600 501 01 • Konto: 7269473
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010
Der Vorstand und das Redaktionsteam wünscht
allen Lesern der Hohenheimer Mitteilungen
erholsame Ferien und einen guten Start.
Hohenheimer Mitteilungen 1/2010

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