Merkblatt Pfefferspray – Der korrekte Umgang

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Merkblatt Pfefferspray – Der korrekte Umgang
Pfefferspray – Der korrekte Umgang
Ein Pfefferspray ist grundsätzlich einfach anzuwenden. Wenn Sie schon einmal einen Haarspray oder
eine ähnliche Spraydose bedient haben, kommen Sie auch mit einem Pfefferspray sofort zurecht. Im
Regelfall ist lediglich ein Auslöser zu betätigen. Dabei wird der Reizstoff durch eine Sprühdüse in die
gewünschte Richtung abgegeben. Im Aussenbereich ist es wichtig darauf zu achten, dass keinesfalls
gegen den Wind gesprüht wird. Ansonsten läuft die Anwenderin oder der Anwender Gefahr, ebenfalls
in Mitleidenschaft gezogen zu werden.
Die richtige Handhabung des Pfeffersprays ist im Notfall entscheidend. Es ist darauf zu achten, den
Pfefferspray bei einer unmittelbaren bedrohlichen Situation immer griffbereit zu haben, damit Sie das
Mittel möglichst schnell einsetzen können. Bei einem Einsatz ist darauf zu achten, dass der Angreifer
Ihnen den Pfefferspray nicht entwenden und so gegen Sie selbst einsetzen kann.
Beachten Sie die folgenden einfachen Vorsichtsmassnahmen:
 Achten Sie auf Ihre Umgebung und auf Ihr Bauchgefühl und gehen Sie bedrohlichen Situationen
rechtzeitig aus dem Weg!
 Denken Sie immer daran, dass der Angreifer nach Ihnen greifen wird, sobald Sie beginnen in den
Taschen nach ihrem Spray zu suchen. Somit empfehlen wir, wie oben beschrieben, den Spray lieber einmal zu früh zur Hand zu nehmen.
 Um sich in eine gute Verteidigungsposition zu bringen, sollten Sie einen sicheren Stand haben.
Dies hat bereits eine Signalwirkung auf den Angreifer – Achtung ich bin vorbereitet! Zusätzlich
sollte vor dem unmittelbaren Einsatz des Sprays, sofern möglich, eine Abmahnung erfolgen, z.B.
«Stopp Pfeffer!»
 Den Pfefferspray sollten Sie zu jederzeit fest in der Faust umschlossen halten. So liegt der Spray
am besten in der Hand.
 Betätigen Sie den Pfefferspray mit Ihrem Daumen.
 Ebenfalls wichtig: Halten Sie den Spray nicht zu weit von Ihrem Körper entfernt, sonst besteht die
Gefahr, dass Ihnen das Selbstverteidigungsgerät aus der Hand geschlagen wird. Im Idealfall halten Sie das Pfefferspray dicht an Ihrem Körper und strecken Ihre freie Hand in Richtung des Angreifers, um einen möglichen Schlag abzuwehren.
Wenn Sie diese Verhaltenstipps berücksichtigen, werden Sie erst gar nicht in eine Notsituation geraten oder gute Chancen haben, den Angreifer erfolgreich abzuwehren und fliehen zu können.
An der Aa 4, 6300 Zug
T 041 728 41 41, F 041 728 41 79
www.zugerpolizei.ch
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Kauf von Pfeffersprays
Der Pfefferspray untersteht in der Schweiz der Chemikaliengesetzgebung. Pfeffersprays dürfen nur
an Käufer über 18 Jahren gegen Identitätsnachweis abgegeben werden. Der Verkäufer muss sich die
Abgabe vom Käufer quittieren lassen. Selbstbedienung ist nicht zulässig und die Kundinnen und
Kunden müssen über die sichere Aufbewahrung, Handhabung und Entsorgung informiert werden.
Der Verkäufer muss über die «Sachkenntnis für die Abgabe besonders gefährlicher Chemikalien»
verfügen. Der Versand per Post muss eingeschrieben mit dem Vermerk «eigenhändig» erfolgen. Die
Produkte müssen mindestens als reizend (Xi;R36/37) eingestuft und gekennzeichnet sein. Auch die
Vorschriften für Aerosolpackungen sind zu beachten. Sprays mit treibhausrelevanten Treibmitteln wie
R134a (1,1,1,2-Tetrafluorethan) sind verboten. Handelsüblich sind frei erwerbliche Pfeffersprayprodukte mit der Bezeichnung «OC».
Als Waffen im Sinne des Schweizerischen Waffenrechts gelten Sprayprodukte zur Selbstverteidigung
mit Reizstoffbezeichnungen wie «CA», «CS», «CN», «CR».
Besitzerinnen und Besitzer von Pfeffersprays sollten von Zeit zu Zeit das Ablaufdatum des Sprays
kontrollieren, damit im Ernstfall seine volle Effizienz gegeben ist.
Mögliche Wirkungen des Pfeffersprays:
Augen
 sofortiger Lidschluss (Öffnen der Augen nicht mehr möglich)
 heftige Schmerzen und starkes Augenbrennen mit Tränenfluss
 Anschwellen der Bindehäute
Atmung
 Atemnot durch Verengung der Bronchien
 Hustenreiz durch starke Schleimbildung und Entzündungen im Kehlkopfbereich
Haut
 intensives Gefühl von «Hautbrennen» (insbesondere der Schleimhäute)
 Entzündungsreaktionen (Hautrötungen, Schwellungen)
Motorik (Nervenzentrum)
 Motorik wird negativ beeinflusst
 Bewegungsfreiheit wird dadurch vermindert
Wichtig:
Man sollte sich bewusst sein, dass der Pfefferspray nicht bei allen Personen die gleiche Wirkung erzeugt und es durchaus möglich ist, dass je nach Stärke des Sprays oder psychischem Zustand des
Angreifers gar keine Wirkung erfolgt!

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