Biography Dillinger Escape Plan 2010 deutsch
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Biography Dillinger Escape Plan 2010 deutsch
Biography Auf den ersten Blick wirkt “Option Paralysis” als extreme unpassender Titel um das sich ständig weiterentwickelnde Werk von Dillinger Escape Plan zu beschreiben. Aber sobald man der geballten Kraft und Vision des Gitarristen Ben Weinman, des Sängers Greg Puciato, des Bassisten Liam Wilson, des Gitarristen Jeff Tuttle und dem neuen Schlagzeuger Billy Rymer gegenübersteht wundert man sich, gleich nach dem man vom Boden wieder aufgekommen ist, warum nicht mehr Bands diese Naturgewalt entwickeln. “Der Titel “Option Paralysis” beschreibt die Situation wenn man viele Wahlmöglichkeiten hat, sich aber nicht entscheiden kann und in einer totalen Starre endet” sagt das Gründungsmitglied Weinman über die durchdringende Denkweise des fünften Albums in voller Länge der Band. “Damals, als ich begann die Musik zu entdecken, zu Konzerten ging, über neue Bands erfuhr, bemerkte ich bestimmte “Filter” – Gegend, Reichtum usw. – die nachhaltig beeinflussten wie eine Band klang und wofür sie stand. Jetzt geht jede Band durch den gleichen Filter, nämlich den Computer und das Internet und für alle gilt die gleiche Tatsache: Jeder sieht genau das Gleiche zum ersten Mal, zur gleichen Zeit und überall auf der Welt. Genau dieses System beeinflusst die Kunst negativ und schafft eine Situation, wo alles sich selbst beeinflusst und die Kunst nicht aus harter Arbeit, Persönlichkeit und Inspiration entsteht. Diese Kulturrevolution bestimmt zu einem grossen Teil unsere Mission. Wir hören uns keine anderen Bands an um Einflüsse darauf zu bekommen, wie wir klingen sollten. Wir verwenden unsere eigenen Leistungen als Maßstab dafür, was wir als nächstes machen sollten“. Seit ihren Anfängen in den späten 90ern als kurzhaarige Studenten aus New Jersey die ihrem Publikum, bestehend überwiegend aus ungebildeten, langhaarigen Heavy Metal Fans, extreme komplexen Thrash vorsetzten und als sie mit den Nine Inch Nails bei ihren Abschiedsshows als eine der ersten elektronischen Bands gespielt haben, haben Dillinger Escape Plan lediglich ein Prärogerativ: vorwärts und zwar in alle Richtungen gleichzeitig. Ihr wegweisendes erstes Album in voller Länge 1999 „Calculating Infinity“ ist unbestreitbar der wesentliche Talisman in technischer Sicht des Metal für das 21. Jahrhundert, mit der Verschmelzung der blinden Wut des Hardcore mit der musikalischen Vision die zum Beispiel dazu geführt hat, dass die fortschrittlichsten Rockband in positiver Weise träge klingen. "Irony Is A Dead Scene", die Zusammenarbeit der Band 2002 mit Mike Patton, hielt ihre patentierten Extreme aufrecht, während sie elektronische Gefüge erforschten. Das Nachfolgealbum aus 2004 „Miss Machine“ (das ersten Album mit dem neuen Bandleader Puciato) war eine Destillation aus dem bisherigen Werk der Band, mit umwerfenden Flirts mit dem kommerziellen Metal („Unretrofied“), welches den Wunsch und die Möglichkeit von Dillinger’s verstärkte ihre Musik dorthin zu bringen wo auch immer sie wollen. „Ire Works“ aus 2007 liess die Band Inspirationen im Untergrund Glitch und der Breakcore Elektronik finden aber auch in bodenständigen Musikgenres, in einer Welt voll von Metalcore Langweilern und kreischenden Trend Hoppern. Die zielsichere Gleichheit an Maloche von Dillingers Escape Plan hat bei den Zuhören ständig Resonanz gefunden und zwar auf beiden Seiten der Bühnen die die Band betrat. "Option Paralysis" markiert den Beginn einer neuen Flugbahn in der Mythologie von DEP. Nachdem sie für die meiste Zeit ihrer Karriere mit dem bekannten Label Relapse verbunden waren, ging die Band mit dem französischen Label Season of the Mist einen Vertrag ein um „Option Paralysis“ herauszubringen, mit deren neuem Party Smasher Inc. Label drauf. “Wir haben mit ihnen ein ganz traditionellen Plattenvertrag abgeschlossen, für eine Platte,” erklärt Weinman. „Das Aufregende ist das Michael (ein Berber, Gründer des Labels SOM) ein wirklich grosser Musikfan ist und ganz genau verstanden hat, wie wir arbeiten. Er wusste ganz genau über die Möglichkeiten und Grenzen Bescheid, wenn er mit einer Band wie uns arbeitet; und er ist sehr enthusiastisch richtig einzutauchen und es für jeden Beteiligten richtig zu machen“. Dillinger’s neue Musik, produziert von Steve Evetts, ist positiv opulent voller Möglichkeiten. Der Schlagzeuger Billy Rymer, den Weiman als jung und hungrig beschreibt, sitzt jetzt im Maschinenraum der die Band befeuert. Der Bandleader Puciato hat immer die Gabe zu Brüllen, sodass das Vorlesen einer Einkaufsliste vom Supermarkt wie eine Mahnung direkt aus der Hölle klingt. Aber wenn man sich in einige der Texte von „Option Paralysis“ hineinfühlt, kann man nicht wirklich bestimmen ob der Sänger einfach Vorfälle weiterreicht (“Farewell”, “Mona Lisa”) oder emotional verwundet wurde. “Diese Aufnahmen sind Konzept gesteuert, aber es gibt noch immer grosse emotionelle und persönliche Aspekte in seinen Texten", sagt Weinman nüchtern. „Er befindet sich gerade in einer Übergangsphase in seinem Leben“. Nichts unterstützt diese Aussage so wortgewandt wie der sechseinhalb Minüter “Widower”, wo die Band vom erfahrenen Keyboarder von David Bowie, Mike Garson, auf einen Hörausflug in den Jazz eines Klaviertrios, sanfte Balladen und hymnenhafte Kraft begleitet wird. Obwohl es keinen Mangel an DEP’s Plasmabällen auf “Option Paralysis (“Room Full Of Eyes”, Good Neighbor”) gibt, hält die Band das Album mit der Mathematik-Rock/Free Jazz Verschmelzung “I Wouldn’t If You Didn’t”, dem Elektronik zwickendem “Chinese Whispers” und dem Abschluss “Parasitic Twins” frisch. Diese letzte Nummer trägt den Gesang des Gitarristen Tuttle zur Schau, genauso wie Harmonien nach Art der Beach Boys und ein Solo in Dur von Weinman ganz nach Art von Clapton (in etwa wie bei Derek and the Dominos) anstatt eines kalkulierten Gewühls. Klarerweise sind das nicht Dillingers Escape Plan deines älteren Bruders. „Wir versuchen nur Musik zu machen die uns stimuliert“, sagt Weinman über die verschiedenen Richtungen und Ausblicke des Sounds auf „Option Paralysis“. „Wir verstehen uns als Liedermacher, was vielleicht etwas seltsam ist wenn man betrachtet wie wir als Band zumeist eingeordnet werden“. Mit Leidenschaft für ihr Werk wie immer versuchen DEP 2010 alles noch weiter zu steigern, mit einem Tourneeplan der die Welt besiegt , mit Auftritten in Kellern, einer Periode auf der grossen Bühne mit der Van’s Warped Tour diesen Sommer, einem Auftritt beim legendären Cochella Festival und vielen verschiedenen Auftritten dazwischen. Aber nachdem sie sich 12 Jahre lang selbst bewusst gefordert haben, genauso wie die vorgefassten Begriffe der Kritiker und die sich strikt an ihre Genre haltenden Fanatiker der Untergrund Musikszene, bleibt die grosse Frage über: Was ist das Ziel von Dillinger Escape Plan? Das ist eine Frage die sich Weinman zu gleichen Teilen mit Melancholie, unbeirrter Zielstrebigkeit und Humor stellt. „Ich versuche schon seit langer Zeit jemanden zu finden, der mir das erklärt“, sagt er lachend. „Aber ernsthaft, „Option Paralysis“ steht dafür warum wir hier sind und warum wir noch immer Musik machen. Wir haben zu einer Zeit begonnen, zu der es noch nicht diesen Zugang zur breiten Welt gegeben hat wie heute. Unser einziges Ziel war es eine kleine Kerbe in der Szene in der wir uns befanden zu hinterlassen. Die Tatsache, dass wir so weit gekommen sind und immer noch Bedeutung haben, ist für mich wirklich etwas Besonderes. Es fühlt sich für Bands wie unsere besonders wichtig an, dass wir weiterhin den Ethos und die Einstellung repräsentieren, die wir zu einer Zeit hatten, die heute nicht mehr existiert“. “Das”, sagt er und pausiert um zu Lächeln “und meine Schulden muss ich irgendwie abbezahlen…“