Geschäftsbericht 2009

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Geschäftsbericht 2009
Siemens Aktiengesellschaft Österreich
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Geschäftsbericht 2009
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Eckdaten 2005–2009
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Siemens Aktiengesellschaft Österreich
2006
2007
2008
2009
gg. Vj.
Auftragseingang
2.557,3
3.121,3
3.375,9
3.373,0
2.231,2
–33,9 %
Umsatz
2.499,9
2.485,4
2.525,4
2.795,9
2.973,2
6,3 %
47,0 %
49,9 %
48,4 %
41,0 %
32,4 %
–8,6 %
Investitionen1)
(in % vom Umsatz)
29,5
1,2 %
34,8
1,4 %
41,9
1,7 %
87,3
3,1 %
100,4
3,3 %
15,0 %
MitarbeiterInnen (Stand 30. September)2)
7.919
8.236
7.590
8.371
7.762
–7,3 %
658,1
26,3 %
714,5
28,7 %
713,1
28,2 %
822,1
29,4 %
847,1
28,5 %
3,0 %
540,1
578,4
588,3
590,5
502,8
–14,9 %
18,5
17,7
18,7
20,0
18,2
–8,7 %
Exportanteil (in % vom Umsatz)
Personalaufwand
(in % vom Umsatz)
Forschungs- und Entwicklungsaufwand
Aus- und Weiterbildungsaufwand
1)
2)
Anschrift
2005
(in Mio. EUR)
+43 (0)51707-24046
+43 (0)51707-53000
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Siemensstraße 92
1211 Wien
Weitere Standorte finden Sie unter
www.siemens.at/standorte
Impressum
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Fotonachweis
Das Copyright der Abbildungen liegt bei der
Siemens Aktiengesellschaft Österreich.
Wir bedanken uns bei:
Pascal Preti / The Image Bank (Cover)
Philipp Horak (Seiten 4 und 8)
Publicis KommunikationsAgentur GmbH, GWA (Seite 12)
JOKER / ullstein bild, APA Picturedesk (Seite 61)
Mevla Sales /
Siemens IT Solutions and Services (Seite 62)
/brandville (Seite 63)
Hertha Hurnaus (Seite 64)
Angelika Kainz (Seite 65)
Martin Stickler (Seite 66)
Georg Lembergh (Seite 67)
Konzeption, Koordination und Umsetzung
Projektleitung:
Christian Holler-Berger
Corporate Responsibility: Klemens Lendl,
Angelika Kainz
Wirtschaftsdaten:
Mag. Dr. Gerold Zakarias
Creativedirection:
Mag. Martina Mikulka
Artdirection:
Agentur PRIMART,
Mag. Christina Lehner
Produktion:
Jutta Duschet
Satz und Litho:
CPZ Zeitschriftenverlags
ges.m.b.H.
Lektorat:
LanguageLink
Sprachdienste GmbH
Druck:
Offset 5020 Druckerei &
Verlag Ges.m.b.H.
Sachanlagen einschließlich vermieteter Erzeugnisse.
Ohne PräsenzdienerInnen, KarenzurlauberInnen und Lehrlinge.
Aufgrund der im Geschäftsjahr 2009 fortgesetzten Zusammenfassung der Organisationsstruktur in den drei operativen Sektoren Industry, Energy und
Healthcare und den „Cross-Sector Businesses“ Siemens IT Solutions and Services (SIS) sowie Siemens Financial Services (SFS) und der konzernweiten
Bestrebungen zur Vereinfachung der Beteiligungsstruktur und Reduktion der Beteiligungen werden die Eckdaten der Siemens Gruppe Österreich nicht
mehr in diesem Geschäftsbericht dargestellt.
Die wesentlichen gesellschaftsrechtlichen Veränderungen sowie eine Darstellung aller direkten Mehrheitsbeteiligungen und ausgewählter
50 %-Beteiligungen der Siemens Aktiengesellschaft Österreich finden Sie auf den Seiten 54–57 in diesem Geschäftsbericht.
Dieser Geschäftsbericht liegt auch in englischer Sprache vor.
Ferner stehen ab Ende Jänner 2010 die deutsche und
englische Fassung im Internet unter www.siemens.at/presse
zum Download bereit.
Vorbehaltlich Satz- und Druckfehler.
Inhalt
Eckdaten
Inhaltsverzeichnis � 1
Auf einen Blick
Berichte
Corporate Responsibility
Vorwort des Vorstandes � 4
Lagebericht � 20
Werte und Vision � 60
Vorstand der Siemens AG Österreich � 8
Siemens Gruppe Österreich � 54
Verantwortung für die Wirtschaft � 62
Unternehmensstruktur � 10
Verantwortung für die Umwelt � 63
Bericht des Aufsichtsrates � 12
Verantwortung für die Gesellschaft � 64
Mandate Aufsichtsrat / Vorstand � 16
Anhang
Abkürzungsverzeichnis � 70
Disclaimer � 72
Kontakt
In der Beilage
Bilanz der Siemens AG Österreich
Gewinn- und Verlustrechnung
Anhang mit Erläuterungen zur Bilanz und zur
Gewinn- und Verlustrechnung
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Siemens Aktiengesellschaft Österreich
Vorwort des Vorstandes � 4
Vorstand der Siemens AG Österreich � 8
Unternehmensstruktur � 10
Bericht des Aufsichtsrates � 12
Mandate Aufsichtsrat/Vorstand � 16
Auf einen Blick
Unternehmensprofil
Seit mehr als 130 Jahren steht der Name Siemens in Österreich für technische
­Leistungsfähigkeit, Innovation, Qualität und Zuverlässigkeit. Wir unterstützen unsere
­Kunden mit innovativen Techniken und umfassendem Know-how und sichern so ihre
­Wettbewerbsfähigkeit.
Unsere Aktivitäten haben wir in den drei Sectors Industry, Energy und Healthcare
­gebündelt. Mit 7.762 MitarbeiterInnen hat Siemens einen Umsatz von 2.973,2 Millionen
Euro erwirtschaftet.
Unsere Wertschöpfung und unser Geschäftserfolg sind die Basis für das Wohlergehen ­vieler
Menschen. Ein verantwortungsbewusster Umgang mit unserer Wertschöpfungs­kette –
von der Rohstoffbeschaffung bis zum Vertrieb – kann deshalb in hohem Maße zu einer
nachhaltigen Entwicklung beitragen, sowohl unseres Unternehmens als auch der
­Gesellschaften, in denen wir tätig sind.
Zusätzlich zu den Herausforderungen, denen Siemens als integrierter Technologie­
konzern täglich begegnet, sehen wir uns auch Erwartungen gegenüber, die verschiedene
Stakeholder an uns und unser Handeln richten. Hierbei steht insbesondere die Transparenz
unseres unternehmerischen Handelns im Zentrum des Interesses.
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Auf einen Blick
4
Vorwort des
Vorstandes
8
Vorstand
10
Unternehmensstruktur
12
Bericht des
Aufsichtsrates
16 Mandate
Aufsichtsrat/
Vorstand
Sehr geehrte Damen und Herren,
die Siemens Aktiengesellschaft Österreich hat auch im zurück­liegenden
Geschäftsjahr erhebliche Struktur­veränderungen vollzogen und erfolgreich abgeschlossen. Die neue Konzernstruktur mit den Sektoren
­Industry, Energy und Healthcare wurde finalisiert und implementiert.
Die verbleibenden Non-Group Activities konnten mit dem ManagementBuyout des Elektronikwerks Siegendorf, der Schaltschrankfertigung
RCA Linz und des Mechanikwerkes Wien an die Melecs Holding einer
neuen und zukunftsträchtigen Lösung zugeführt und damit ein längerer Strukturbereinigungsprozess sinnvoll abgeschlossen werden.
Siemens Österreich war klarerweise stark betroffen von den Folgen der internationalen Finanz- und
Wirtschaftskrise. Insbesondere über die massiven Probleme einzelner unserer Industriekunden hat
auch Siemens Österreich die Krise voll erreicht. Gemeinsam mit dem jeweiligen Management und
­einer besonnen agierenden Belegschaftsvertretung ist es allerdings gelungen, durch elastisches und
pragmatisches Gegensteuern – von Überstunden- und Urlaubsabbau bis zum flexiblen Instrument
der Krisenteilzeit – breitflächigen Personalabbau und substanzielle Flurschäden zu verhindern und
gemeinsam die harten Krisenzeiten zu überstehen. Hier hat sicherlich auch geholfen, dass Siemens
bereits vor Ausbruch der Krise massive Anstrengungen unternommen hat, um die Kostenstrukturen
des Unternehmens zu optimieren und zu straffen. Dies ist derzeit sicherlich ein nicht zu unterschätzender Wettbewerbsvorteil.
Heute schon zuverlässige Aussagen zur weiteren Wirtschaftsentwicklung zu tätigen, wäre freilich
verfrüht und unseriös. Die oft zitierte Bodenbildung ist noch zu diffus und unkonkret, um verlässliche Feststellungen pro futuro treffen zu können. Auch die Probleme in der Softwareentwicklung
SIS SDE konnten – zuletzt mittels einer vom Betriebsrat durchgesetzten Taskforce – gemildert, wenn
auch nicht gänzlich entschärft werden. Hier galt es, Struktur- und Auslastungsprobleme aufgrund der
tiefgreifenden Portfolioveränderungen der jüngsten Vergangenheit zu bewältigen. Siemens Österreich hat sich jedenfalls – auch im Angesicht einer historisch einzigartigen Weltwirtschaftskrise mit
unglaublicher zerstörerischer Dynamik – bemüht, als verlässlicher Arbeitgeber mit sozialer Verantwortung zu agieren. Das bedeutet klarerweise nicht, dass ökonomische Grundgesetze außer Kraft gesetzt werden können. Das bedeutet aber sehr wohl, dass Spielräume für sozial verantwortliches Handeln optimal genutzt werden und die gesellschaftliche Verantwortung des Unternehmens nicht einfach mit Hinweis auf die ökonomische Gesamtlage beiseite geschoben wird. So ist es etwa selbstverständlich, dass Siemens Österreich auch weiterhin seine Aufgabe als einer der größten industriellen
Lehrausbild­ner wahrnimmt. Mit 610 Lehrlingen gehört der Konzern zu den größten und wichtigsten
Berufsausbildnern des Landes. In Zeiten, da viele Unternehmen ihre Lehrlingsausbildung eingespart
haben, hat Siemens Österreich sein Niveau an Berufsbildungsangeboten weit über den eigenen Bedarf hinaus beibehalten. Seit längerem bildet Siemens Österreich auch junge Menschen mit besonderen ­ Bedürfnissen aus, wobei der Schwerpunkt bei der integrativen Ausbildung von Jugendlichen
mit vermindertem Hörvermögen liegt. Auch das Thema Diversity Management – insbesondere die
Förderung von Frauen bei Siemens Österreich – genießt höchste Aufmerksamkeit. Durch unsere
Mag. Brigitte Ederer, Vorsitzende des Vorstandes
www.siemens.at/geschaeftsbericht
­ etriebskindergärten, durch individuell abgestimmte Arbeitszeitmodelle sowie durch AusbildungsB
förderprogramme zeigt das Unternehmen, dass es an steigendem Anteil an Mitarbeiterinnen überaus
interessiert ist. Auch wichtige Managementbesetzungen von Top-Positionen mit Frauen – zuletzt
­etwa ­unsere neue HR-Chefin – setzen hier wichtige symbolische Signale.
Siemens Österreich hat seine unternehmerischen und strategischen Potenziale im letzten Geschäftsjahr auf die verstärkte Ausrichtung als grüner Infrastrukturkonzern fokussiert. Der globale Paradigmenwechsel hin zu einer integrierten nachhaltigen Klima- und Energiepolitik bietet für eine prononcierte
„Green Company“ wie Siemens ungeahnte wirtschaftliche Chancen. Schließlich ist eine grundlegende
Neugestaltung des Energiesystems vor allem durch forcierte technologische Innovation ­erreichbar.
Es gibt nur wenige Unternehmen, die hier breiter und kompetenter aufgestellt sind als Siemens. Gerade
die Siemens Aktiengesellschaft Österreich hat dabei geballte Kompetenzen einzubringen.
Nicht nur in der Energieerzeugung, auch in der Verteilung ergeben sich hier enorme Möglichkeiten.
Mit dem neuen Gas- und Dampfkraftwerk Timelkam etwa konnte einer der energieeffizientesten und
umweltfreundlichsten Kraftwerksbauten, die derzeit am Markt möglich sind, realisiert und eröffnet
werden. Gegenüber dem alten Kohlekraftwerk am Standort verringert sich der CO2 -Ausstoß um zwei
Drittel, die Stickoxide nehmen gar um 80 % ab – und dies bei siebenmal höherer Energieproduktion.
Auch im Zuge der Modernisierung des Kraftwerks Simmering konnte der Brennstoffnutzungsgrad
auf über 80 Prozent erhöht und damit 1,3 Millionen Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Besonderes ­Augenmerk gilt aber in Zukunft den Smart Grids, also intelligenten Stromnetzen, die zwischen
dem Nutzer und diversen Erzeugern sinnvoll und ökonomisch vernünftig interagieren können. Mit
dem Verbrauchsdatenerfassungs- und Informationssystem AMIS hat hier Siemens Österreich ein
­bedeutsames Pilotprojekt mit der Energie AG OÖ entwickelt, das nun auch vom Schweizer Stromversorger Arbon Energie AG übernommen wurde.
Besondere Bedeutung hat der Fokus auf ökologischer Nachhaltigkeit insbesondere auch im Sector
­I ndustry – hier vor allem im Bereich Gebäudetechnik, Verkehrstechnik und Energieeffizienz in der
­I ndustrie. Durch innovative Steuerungs- und Leitsysteme sind grüne Lösungen in der Gebäudetechnik erreicht worden, für die Siemens Österreich auch im Rahmen des Green-Building-Programmes der
EU dezidiert ausgezeichnet wurde. Etwa für das Energiespar-Contracting-Modell beim Theresienbad.
Hier wurde das Projekt über die Energiespareffekte finanziert und gleichzeitig eine CO2 -Reduktion
um jährlich 457 Tonnen erreicht. Aber auch in der Industrie lassen sich durch innovative Antriebs­
lösungen bis zu 70 Prozent der Stromkosten einsparen. Das österreichweite Einsparpotenzial durch
drehzahlveränderbare Antriebe und Energiesparmotoren wird auf 4.220 Gigawattstunden pro Jahr
beziffert. Auch schon traditionell ist das etabliert nachhaltige Produktportfolio im Bereich Mobility,
wo es über Eisenbahn-, Straßenbahn- und Metrowagen bis hin zur Verkehrssteuerung und Mauttechnologie integrierte Gesamtlösungen für ökologisch gesteuerte Verkehrssysteme anzubieten gibt. Mit
dem jüngst erteilten Auftrag der Stadt Wien, 20 weitere U-Bahnzüge vom Typ V-Wagen zu liefern,
wurde der diesbezüglich hohe Standard der Siemens-Mobility-Produktion einmal mehr unter Beweis
gestellt. Gerade der V-Wagen zeichnet sich durch besondere Energieeffizienz und Umweltverträglichkeit aus. Die Bremsen können mehr als ein Drittel der anfallenden Bremsenergie ins Netz zurückspeisen. Außerdem verzeichnet der V-Wagen nach 35- bis 40-jähriger Einsatzdauer eine Recyclingfähigkeit von bis zu 90 Prozent.
Auf einen Blick
4
Vorwort des
Vorstandes
8
Vorstand
10
Unternehmensstruktur
12
Bericht des
Aufsichtsrates
16 Mandate
Aufsichtsrat/
Vorstand
Diese ausgewiesene Kompetenz als technologischer Innovator im Bereich Umwelt- und Klimaschutz
setzt freilich voraus, dass Siemens Österreich auch weiterhin hohe Anstrengungen im Bereich Forschung und Entwicklung setzt. Diesbezüglich war besonders erfreulich, dass aufgrund der globalen
Neuorganisation von Corporate Technology Wien nun eines der weltweiten CT-Kompetenzzentren
­geworden ist. Damit unterstreicht Siemens Österreich seine zentrale Bedeutung als F&E-Konzern.
­Dies wird sowohl unternehmensintern wie auch vom Markt, von der Politik und von der Wissenschaft
mit Respekt und Wohlwollen zur Kenntnis genommen. Dass es darüber hinaus der österreichischen
CT gelungen ist, neue Welt-Kompetenzzentren des Siemens-Konzerns nach Österreich zu ­holen, ist
hier ein besonders ermutigendes Zeichen.
Wir blicken auf ein Geschäftsjahr zurück, das vor allem durch eine Finanz- und Wirtschaftskrise
­gekennzeichnet war, die dem Weltwirtschaftssystem durch Mark und Bein gefahren und deren
­tatsächliches Ende noch nicht wirklich absehbar ist. Siemens Österreich hat trotz dieser weltwirtschaftlichen Stürme und trotz erheblicher struktureller Änderungsprozesse die anstehenden Herausforderungen gut gemeistert. Dies war nur möglich, weil alle Kräfte – vom Management bis zu den
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – sich dem konjunkturellen Gegenwind engagiert entgegengestemmt haben. Dafür darf ich mich aufrichtig bedanken! Notwendige, aber schmerzvolle Eingriffe
sind dabei nicht zu vermeiden gewesen. Jetzt aber gilt es alles zu tun, um nach dem Ende der Krise
den neuen Aufschwung bestmöglich zu nutzen und Siemens Österreich wieder erfolgreich in neuen
Wachstumsmärkten zu positionieren.
Wien, am 21. Dezember 2009
Für den Vorstand
Mag. Brigitte Ederer
Vorsitzende
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Auf einen Blick
4
Vorwort des
Vorstandes
8
Vorstand
10
Unternehmensstruktur
12
Bericht des
Aufsichtsrates
16 Mandate
Aufsichtsrat/
Vorstand
Vorstand der Siemens AG Österreich
Geschäftsverteilung
Mag. Brigitte Ederer
Vorsitzende
Betreuung der Beteiligungsgesellschaft
Siemens VAI Metals Technologies GmbH & Co (VAI)
der Corporate Units Communications (CC)
(inkl. Media Relations, Company Spokesman (CC MR))
Corporate Technology Central Eastern Europe (CT CEE)
General Counsel / Legal (GC / L)
Generalsekretariat (GS)
Human Resources (HR)
Regional Compliance Office (RCO)
der Niederlassungsleitungen in Österreich
Dipl.-Ing. Gunter Kappacher
Energy Sector Lead
Leitung Energy Sector
(inkl. zugeordneter Beteiligungsgesellschaften)
Fossil Power Generation (E F)
Oil & Gas (E O)
Power Distribution (E D)
Power Transmission (E T)
Renewable Energy (E R)
Service Rotating Equipment (E S)
Dipl.-Ing. Wolfgang Köppl
Healthcare Sector Lead
sowie Verantwortung für folgende Länder (inkl. Betreuung der nachstehend genannten
Regionalgesellschaften und Repäsentanzen im Eigentum
der Siemens AG Österreich)
Leitung Healthcare Sector
(inkl. zugeordneter Beteiligungsgesellschaften)
Imaging & IT (H IM)
Workflow & Solutions (H WS)
Armenien – Repräsentanz, Eriwan
Aserbaidschan – Repräsentanz, Baku
Bosnien und Herzegowina – Siemens d.o.o., Sarajevo
Bulgarien – Siemens EOOD, Sofia
Georgien – Repräsentanz, Tiflis
Kosovo – Repräsentanz, Prishtina
Kroatien – Siemens d.d., Zagreb
Republik Moldau – Repräsentanz, Chișinău
Montenegro – Siemens d.o.o., Podgorica
Rumänien – Siemens S.R.L., Bukarest
Serbien – Siemens d.o.o., Belgrad
Slowakei – Siemens s.r.o., Bratislava
Slowenien – Siemens d.o.o., Ljubljana
Ungarn – Siemens Zrt., Budapest
Betreuung der Business Unit
Image and Knowledge Management
Headquarter for Europe, Middle East & Central Asia, Africa
(H IKM EMEA)
Dipl.-Ing. Dr. Kurt Hofstädter, MBA
Industry Sector Lead
Leitung Industry Sector
(inkl. zugeordneter Beteiligungsgesellschaften, mit Ausnahme
der Siemens VAI Metals Technologies GmbH & Co)
Building Technologies (I BT)
Drive Technologies (I DT)
Industry Automation (I IA)
Industry Solutions (I IS)
Mobility (I MO)
Siemens Industrial Manufacturing,
Engineering and Applications (SIMEA)
sowie des Cross-Sector Business
(inkl. zugeordneter Beteiligungsgesellschaften)
Siemens IT Solutions and Services (SIS)
Dipl.-Kfm. Reinhard Pinzer
Finanzvorstand
Betreuung des Cross-Sector Business und der Other Operations-Aktivitäten
(inkl. zugeordneter Beteiligungsgesellschaften)
Application Management Center
Mid-South-Europe (AMC MSE)
Elin GmbH & Co KG (ELIN)
Siemens Bacon GmbH & Co (BACON)
Siemens Financial Services (SFS)
Siemens Personaldienstleistungen GmbH & Co KG (SPDL)
der Corporate Units und des Cross-Sector Service (inkl. Beteiligungsgesellschaften) Business Excellence (BE)
Central Eastern Europe Information Technology (CEE IT)
Corporate Investment Management (CIM)
Corporate Finance (CF)
Global Procurement and Logistics (GPL)
Risk Internal Controls and Reviews (RIC&R)
Siemens Real Estate (SRE)
Taxes (T)
alle Sectors, Cross-Sector Businesses und Beteiligungs­
gesellschaften sowie der Länderverantwortung
­(kaufmännisch)
von links nach rechts:
Dipl.-Kfm. Reinhard Pinzer, Mag. Brigitte Ederer, Dipl.-Ing. Gunter Kappacher,
Dipl.-Ing. Dr. Kurt Hofstädter, MBA, Dipl.-Ing. Wolfgang Köppl
Stand: 01.10.2009
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Unternehmensstruktur
Vorstand
Brigitte Ederer
Vorsitzende
Kurt Hofstädter
Industry Sector Lead
Sector
Siemens VAI Metals Technologies GmbH & Co (VAI)*
Werner Auer
Martin Krauss
Gunter Kappacher
Energy Sector Lead
Wolfgang Köppl
Healthcare Sector Lead
Industry Sector (I)
Energy Sector (E)
Healthcare Sector (H)
Kurt Hofstädter
Reinhard Pinzer
Gunter Kappacher
Johannes Hofmann
Wolfgang Köppl
Wilhelm Kindlinger
Building Technologies (I BT)
Josef Stadlinger
Christian Knechtel
Energy Automation (E A)
Gerd Pollhammer
Elisabeth Hausegger
Imaging & IT (H IM)
Werner Beier
Wilhelm Kindlinger
Industry Automation and Drive Technologies (I IA&DT)
Christian Zwickl-Bernhard
Rudolf Preslicka
Fossil Power Generation Energy Solutions Vienna (E F ES VIE)
Klemens Fink
Hermann Meyer
Workflow & Solutions (H WS)
Werner Beier
Wilhelm Kindlinger
Industry Solutions (I IS)
Robert Monsberger
Thomas Balazs
Mobility (I MO)
Gottfried Schuster
Andreas Pálffy
Siemens Industrial Manufacturing, Engineering
and Applications
Dieter Knöllinger
Stefan Petsch
Irene Gamsjäger
Oil & Gas, Energy Products & Services (E OPS)
Thomas Briza
Eduard Palisek
Wilhelm Kitzhofer
Power Transmission and Distribution (E TD)
Leonhard Loibl
Karin Paultraxl
Image and Knowledge Management Headquarter for Europe, Middle East & Central Asia, Africa (H IKM EMEA)**
Herbert Baumgartner
Gerhard Hauser
Cross-Sector Business
Siemens IT Solutions and Services (SIS)
Albert Felbauer
Hanns-Thomas Kopf
Edwin Schulz
** Auf Konzernebene Teil des
Industry Sectors.
** Business Unit.
Niederlassungsleitungen in Österreich
Bregenz
Eisenstadt
Graz
Innsbruck
Bernd Spratler
Gerhard Lackner
Gerhard Geisswinkler
Werner Ritter
Regionalgesellschaften und Repräsentanzen
10
Repräsentanz der Siemens AG Österreich, Eriwan, Armenien
Repräsentanz der Siemens AG Österreich, Baku, Aserbaidschan
Siemens d.o.o., Sarajevo, Bosnien und Herzegowina
Siemens EOOD, Sofia, Bulgarien Norayr Khachatryan
Samir Akhundov
Ranko Atijas
Lejla Sokolović
Boriana Manolova
Kurt Hainschitz
Joachim Wiesner
Siemens d.o.o., Podgorica, Montenegro Siemens S.R.L., Bukarest, Rumänien
Siemens d.o.o., Belgrad, Serbien
Siemens s.r.o., Bratislava, Slowakei
Snežana Ivanović
Ivan Knežević
Cristian Secosan
Joachim Wiesner
Tihomir Rajlić
Ivan Knežević
Vladimír Slezák
Dale André Martin
Auf einen Blick
4
Vorwort des
Vorstandes
8
Vorstand
10
12
Unternehmens- Bericht des
struktur
Aufsichtsrates
16 Mandate
Aufsichtsrat/
Vorstand
Reinhard Pinzer
Finanzvorstand
General Counsel (GC)
Armin Toifl
Cross-Sector Business Corporate Units
Siemens Financial Services (SFS)
Wilfried Stuckart
Cross-Sector Service
Siemens Real Estate (SRE)
Franz Mundigler
Christian Georg Draxler
Generalsekretariat (GS)
Georg Weiher
Business Excellence (BE)
Wolfgang Raschka
Central Eastern Europe Information Technology (CEE IT)
Ulrich Bleicher
Communications (CC)
Gerald Oberlik
Other Operations
Media Relations,
Company Spokesman (CC MR)
Harald Stockbauer
Application Management Center
Mid-South-Europe (AMC MSE)
Torsten Andres
Corporate Finance (CF)
Arnulf Wolfram
Siemens Personaldienstleistungen
GmbH & Co KG (SPDL)
Barbara Schalk-Steiner
Gerhard Zummer
Corporate Investment Management (CIM)
Dietmar Pokorny
Corporate Technology Central Eastern Europe (CT CEE)
Peter Nowotny
Edeltraud Stiftinger
Global Procurement and Logistics (GPL)
Josef Kinast
Human Resources (HR)
Brigitta Mlinek
Risk Internal Controls and
Reviews (RIC&R)
Beate Andres
Legal (L)
Armin Toifl
Regional Compliance Office
(RCO)
Walter Sölle
Taxes (T)
Thomas Thomasberger
Klagenfurt
Linz
Salzburg
St. Pölten
Gerhard Geisswinkler
Wolfgang Laub
Willy Stelzer
Wolfgang Schneider
Josef Kolarz-Lakenbacher
Repräsentanz der Siemens AG Österreich, Tiflis, Georgien
Repräsentanz der Siemens AG Österreich, Prishtina, Kosovo
Siemens d.d., Zagreb, Kroatien
Repräsentanz der Siemens AG Österreich, Chişinău, Republik Moldau Ivan Gabashvili
Valon Berisha
Mladen Fogec
Peter Hinteregger
Siemens d.o.o., Ljubljana, Slowenien Siemens Zrt., Budapest, Ungarn
Medeja Lončar
Peter Hinteregger
László Szentkuti
Péter Bogdánffy
Marec Béla Steffens
Serghei Putilin
Stand: 01.10.2009
11
www.siemens.at/geschaeftsbericht
12
Auf einen Blick
4
Vorwort des
Vorstandes
8
Vorstand
10
Unternehmensstruktur
12
Bericht des Aufsichtsrates
16 Mandate
Aufsichtsrat/
Vorstand
Sehr geehrte Damen und Herren,
der Aufsichtsrat der Siemens Aktiengesellschaft Österreich hat im
abgelaufenen Geschäftsjahr seine ihm nach Gesetz und Satzung
obliegenden Aufgaben mit entsprechender Sorgfalt wahrgenommen
und erfüllt.
Dabei wurde der Aufsichtsrat durch den Vorstand regelmäßig und umfassend über alle relevanten
Vorgänge im Unternehmen, die geschäftliche Entwicklung sowie die Geschäftspolitik und andere
grundsätzliche Themen zur Unternehmensführung und -planung unterrichtet. Über die turnus­
mäßigen Aufsichtsratssitzungen hinausgehend wurde der Aufsichtsrat auch über wichtige Vorgänge
kontinuierlich und zeitnah in Kenntnis gesetzt.
Die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens unter den schwierigen konjunkturellen Rahmenbedingungen, Maßnahmen im Zusammenhang mit Aus- und Eingliederung sowie dem Verkauf und
Kauf von Geschäftsaktivitäten, die Umstrukturierung von Unternehmenseinheiten, insbesondere der
Siemens IT Solutions and Services (SIS), die laufenden Kostensenkungsmaßnahmen sowie die damit
verbundenen Kapazitätsanpassungen waren Schwerpunkte in der Berichterstattung und nahmen
breiten Raum in den Diskussionen ein. Ferner wurden die Themen Compliance und kartellrechtliche
Vorgänge sowie die Beteiligungsgesellschaften der Siemens Aktiengesellschaft Österreich in den
Zentral- und Süd-Ost-Europäischen Ländern („CEE“) intensiv diskutiert.
Änderungen im Aufsichtsrat
Herr Dr. jur. Rudolf Gruber, Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender, legte mit dem Ende der Haupt­
versammlung vom 9. Dezember 2008 sein Aufsichtsratsmandat und damit auch den Stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitz zurück. Mit Wirkung vom 9. Dezember 2008 wurde Herr Mag. Norbert
Zimmermann in den Aufsichtsrat berufen. Der Aufsichtsrat wählte in Folge mit Wirkung vom 9. Dezember 2008 Herrn Generalanwalt ÖkR Dr. Christian Konrad zum Stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden.
Sitzungen des Aufsichtsrates
Im Geschäftsjahr fanden vier Sitzungen sowie eine konstituierende Sitzung des Aufsichtsrates statt.
Im Einzelnen wurden folgende Themen besprochen:
In der ersten Sitzung am 9. Dezember 2008 wurden die Geschäftsentwicklung in den Sektoren ­I ndustry,
Energy, Healthcare und des Cross-Sector Business Siemens IT Solutions and Services („SIS“) im Geschäftsjahr 2008 ausführlich behandelt und der Jahresabschluss zum 30. September 2008 nach Prüfung gebilligt. Darüber hinaus wurden die Finanz- und Geschäftsplanung für das Geschäftsjahr 2009
diskutiert und die Gründung der Zentraleinheit Corporate Technology (CT) genehmigt. Ferner wurde
der Erwerb des gesamten Betriebs der Siemens Power Generation und Anlagentechnik GmbH., Wien
(„SPGA“) durch die Siemens Aktiengesellschaft Österreich beschlossen.
Darüber hinaus hat der Aufsichtsrat auf Antrag durch den Vorstand der Hauptversammlung vorgeschlagen, die Ernst & Young Wirtschaftsprüfungsgesellschaft m.b.H., Wien, als Abschlussprüfer für
Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Ing. Siegfried Russwurm, Vorsitzender des Aufsichtsrates
13
www.siemens.at/geschaeftsbericht
das Geschäftsjahr 2009 zu bestellen. Bedingt durch organisatorische Veränderungen im Unternehmen wurden zudem eine neue Geschäftsverteilung für den Vorstand beschlossen sowie diverse
gesell­schaftsrechtliche Maßnahmen im Unternehmen genehmigt.
In der unmittelbar nach der ersten Aufsichtsratssitzung stattfindenden konstituierenden Aufsichtsratssitzung wurde Herr Generalanwalt ÖkR Dr. Christian Konrad durch den Aufsichtsrat zum Stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden gewählt.
In der zweiten Sitzung des Aufsichtsrates vom 3. März 2009 wurden neben der aktuellen Geschäftsentwicklung auch der Stand der Kostensenkungsmaßnahmen sowie die Situation bei Siemens IT
­Solutions and Services Program and System Engineering (SIS PSE) und die damit jeweils verbundenen
Personalmaßnahmen erörtert.
Ferner wurden nach ausführlicher Diskussion der Verkauf der Geschäftsanteile an den SIMEA-Gesellschaften (SIMEA Gesellschaft zur Fertigung elektronischer Komponenten GmbH, Wien / Siegendorf,
MWW Metallbearbeitungs-GmbH, Wien, und MELECS SWL GmbH, Linz) sowie weitere gesellschaftsrechtliche Maßnahmen im Unternehmen beschlossen.
Neben der aktuellen Geschäftsentwicklung der Sektoren Industry, Energy, Healthcare und des Bereiches Siemens IT Solutions and Services („SIS“) wurden in der Sitzung am 15. Juni 2009 ausführlich
die aktuelle Situation sowie die Zukunft der Siemens IT Solutions and Services System Development
and Engineering (SIS SDE, ehemals SIS PSE) erörtert. Ein Hauptaugenmerk lag dabei auf dem Status
der Neustrukturierung dieser Einheit und der damit einhergehenden Personalmaßnahmen.
Der Vorstand informierte über den erfolgten Verkauf der SIMEA-Gesellschaften und die erfolgreiche
Integration der SPGA.
Weiters wurden durch den Aufsichtsrat der Kauf der Kommanditanteile an der Siemens Transportation
Systems GmbH & Co KG sowie der Erwerb der Siemens termelő, szolgáltató és kereskedelmi zárt
körűen működő részvénytársaság (Kurzbezeichnung „Siemens Zrt”), Budapest, genehmigt. Darüber
hinaus wurde auch eine neue Geschäftsverteilung für den Vorstand beschlossen.
In der letzten Sitzung des Aufsichtsrates im Geschäftsjahr 2009 am 7. September 2009 hat der Vorstand über die laufende geschäftliche Entwicklung und den Ausblick für das Geschäftsjahr bis
30. September 2009 in der Siemens Aktiengesellschaft Österreich, den wesentlichen Beteiligungs­
gesellschaften in Österreich sowie im CEE-Raum ausführlich berichtet. Ferner wurden der aktuelle
­Status zu SIS SDE ebenso wie der Stand der Kostensenkungsmaßnahmen im Detail diskutiert.
Prüfungsausschuss
Am 9. Dezember 2008 tagte der Ausschuss für die Prüfung und Vorbereitung der Feststellung des
Jahresabschlusses zum 30. September 2008. Dabei wurden der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr
2008, der Vorschlag für die Gewinnverteilung und der Lagebericht auf Rechtmäßigkeit und Zweckmäßigkeit geprüft und ein Vorschlag für die Auswahl des Abschlussprüfers erstattet. Es lagen keine
Beanstandungen vor. Der Prüfungsausschuss hat sich laufend über den Fortgang der Abschlussprüfung und alle wesentlichen Feststellungen informiert. An der Sitzung des Prüfungsausschusses
­haben Vertreter des Abschlussprüfers teilgenommen und Erläuterungen abgegeben.
14
Auf einen Blick
4
Vorwort des
Vorstandes
8
Vorstand
10
Unternehmensstruktur
12
Bericht des Aufsichtsrates
16 Mandate
Aufsichtsrat/
Vorstand
Jahresabschluss
Der Jahresabschluss sowie der Lagebericht für das Geschäftsjahr 2008 sind von der nach § 270 UGB
zum Abschlussprüfer gewählten KPMG Austria GmbH, Wien, geprüft und mit einem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk versehen worden. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung vom 9. Dezember 2008 dem Ergebnis dieser Prüfungen nach Einsicht der Berichte des Abschlussprüfers und
nach eigener Prüfung zugestimmt.
An der Bilanzsitzung des Aufsichtsrates haben Vertreter des Abschlussprüfers teilgenommen und
­Erläuterungen gegeben.
Den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss zum 30. September 2008 sowie den Lagebericht
und den Vorschlag zur Verteilung des Bilanzgewinns hat der Aufsichtsrat gebilligt. Gemäß § 125 Abs. 2
Aktiengesetz ist der Jahresabschluss zum 30. September 2008 damit festgestellt.
Der Aufsichtsrat dankt dem Vorstand, den Führungskräften sowie den Mitarbeiterinnen und Mit­
arbeitern des Unternehmens für ihren großen persönlichen Einsatz zum Wohle der Siemens Aktiengesellschaft Österreich.
Wien, am 21. Dezember 2009
Für den Aufsichtsrat
Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Ing. Siegfried Russwurm
Vorsitzender
15
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Mandate Aufsichtsrat / Vorstand
Aufsichtsrat
Dipl.-Ing. Johann Haider
Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Ing. Siegfried Russwurm
Vorsitzender des Aufsichtsrates
Geschäftsführender Gesellschafter der Hans Haider
Consulting GmbH, Wien, Österreich
Geburtsdatum: 10.05.1942
Externe Aufsichtsratsmandate (Inland)
Energie Klagenfurt GmbH, Klagenfurt (Vorsitzender)
A.Ö. Krankenhaus des Deutschen Ordens Friesach GmbH,
Friesach
Externe Aufsichtsratsmandate (Ausland)
Meinl International Power Ltd.,
St. Helier, Jersey (Chairman of the Board bis 14.11.2008)
Mitglied des Vorstandes der Siemens AG,
Berlin und München, Deutschland
Geburtsdatum: 27.06.1963
Externe Aufsichtsratsmandate (Ausland)
ESMT European School of Management and Technology,
Berlin, Deutschland
Generalanwalt ÖkR Dr. Christian Konrad
Stellvertretender Vorsitzender (seit 09.12.2008)
Aufsichtsratspräsident der Raiffeisen Zentralbank
Österreich AG, Wien, Österreich
Geburtsdatum: 24.07.1943
Externe Aufsichtsratsmandate (Inland)
AGRANA Beteiligungs-AG, Wien (Vorsitzender)
DO & CO Restaurants und Catering Aktiengesellschaft, Wien
KURIER Redaktionsgesellschaft m.b.H., Wien (Vorsitzender)
KURIER Zeitungsverlag und Druckerei Gesellschaft m.b.H.,
Wien (Vorsitzender)
LEIPNIK-LUNDENBURGER INVEST Beteiligungs AG, Wien
(Vorsitzender)
Raiffeisen Zentralbank Österreich AG, Wien (Vorsitzender)
RAIFFEISENLANDESBANK NIEDERÖSTERREICH-WIEN AG,
Wien (Vorsitzender)
RWA Raiffeisen Ware Austria AG, Wien
UNIQA Versicherungen AG, Wien (Vorsitzender)
Externe Aufsichtsratsmandate (Ausland)
BAYWA AG, München, Deutschland
Südzucker AG Mannheim/Ochsenfurt, Mannheim,
Deutschland (Stellv. Vorsitzender)
SAINT LOUIS SUCRE S.A., Paris, Frankreich
Dipl.-Ing. Dr. h.c. Albert Hochleitner
Ehem. Vorsitzender des Vorstandes der Siemens AG
Österreich, Wien, Österreich
Geburtsdatum: 04.07.1940
Externe Aufsichtsratsmandate (Inland)
AT&S Austrian Technologie & Systemtechnik
Aktiengesellschaft, Leoben-Hinterberg
Infineon Technologies Austria AG, Villach
Dipl.-Bw. Joe Kaeser
Mitglied des Vorstandes der Siemens AG,
Berlin und München, Deutschland
Geburtsdatum: 23.06.1957
Externe Aufsichtsratsmandate (Ausland)
Allianz Deutschland AG, München, Deutschland
Bayerische Börse AG, München, Deutschland
Enterprise Networks Holdings B.V., Amsterdam, Niederlande
Universität Augsburg, MBA Studiengang Corporate Finance
and Rating, Augsburg, Deutschland
Ing. Siegfried Wolf
Dr. iur. Rudolf Gruber (bis 09.12.2008)
Stellvertretender Vorsitzender
Co-Chief Executive Officer Magna International Inc.,
Ontario, Kanada
Geburtsdatum: 31.10.1957
Externe Aufsichtsratsmandate (Inland)
HGI Beteiligungs AG, Graz (Vorsitzender)
Österreichische Elektrizitätswirtschafts-Aktiengesellschaft
(Verbundgesellschaft), Wien
Österreichische Industrieholding AG (ÖIAG), Wien
(1. Stellv. Vorsitzender)
STRABAG SE, Villach
Externe Aufsichtsratsmandate (Ausland)
GAZ Group, Nizhny Novgorod, Russische Föderation
Magna International Inc., Ontario, Kanada
Ehem. Vorsitzender des Vorstandes der EVN AG,
Maria Enzersdorf, Österreich
Geburtsdatum: 28.12.1933
Externe Aufsichtsratsmandate (Inland)
EVN AG, Maria Enzersdorf (Vorsitzender)
Moeller Beteiligungen GmbH, Wien
Moeller Gebäudeautomation GmbH, Schrems
RAG-Beteiligungs-AG, Maria Enzersdorf (Vorsitzender)
Rohöl-Aufsuchungs AG (RAG), Wien (Vorsitzender)
Wiener Börse AG, Wien (Vorsitzender bis 19.06.2009,
Stellv. Vorsitzender ab 19.06.2009)
Dipl.-Ing. Dr. Helmut Draxler
Mag. Norbert Zimmermann (seit 09.12.2008)
Aufsichtsrat und Präsidiumsmitglied des Aufsichtsrates
der RHI AG, Wien, Österreich
Geburtsdatum: 25.04.1950
Externe Aufsichtsratsmandate (Inland)
LINZ AG für Energie, Telekommunikation, Verkehr und
Kommunale Dienste, Linz
OMV Aktiengesellschaft, Wien
Orange Austria Telecommunication GmbH, Wien (Vorsitzender)
RHI AG, Wien (Stellv. Vorsitzender)
Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m.b.H.
(KAGes), Graz
Wiener Städtische Wechselseitige Versicherungsanstalt­
Vermögensverwaltung, Wien
Externe Verwaltungsratsmandate (Ausland)
AAE Ahaus Alstätter Eisenbahn Holding AG, Baar, Schweiz
16
Vorsitzender des Aufsichtsrates der Berndorf
Aktiengesellschaft, Berndorf, Österreich
Geburtsdatum: 13.04.1947
Externe Aufsichtsratsmandate (Inland)
„DELTA“ Beteiligungsverwaltung AG, Berndorf (Vorsitzender)
Allianz Elementar Versicherungs-Aktiengesellschaft, Wien
BENE AG, Waidhofen an der Ybbs (Stellv. Vorsitzender)
Berndorf Aktiengesellschaft, Berndorf (Vorsitzender)
Berndorf Immobilien AG, Berndorf (Vorsitzender)
Gebrüder Weiss Holding AG, Lauterach
OMV Aktiengesellschaft, Wien
Oberbank AG, Linz
SCHOELLER-BLECKMANN OILFIELD EQUIPMENT
Aktiengesellschaft, Ternitz (Vorsitzender)
TecNet Equity Technologiebeteiligungs-Invest AG, St. Pölten
(Vorsitzender)
Auf einen Blick
4
Vorwort des
Vorstandes
8
Vorstand
10
Unternehmensstruktur
12
Bericht des
Aufsichtsrates
16
Mandate
Aufsichtsrat/
Vorstand
Vom Betriebsrat delegiert*
Friedrich Hagl
Vorsitzender des Zentralbetriebsrates der Siemens AG
Österreich, Wien, Österreich
Geburtsdatum: 26.10.1955
Ing. Mag. (FH) Wolfgang Springer
Geburtsdatum: 14.07.1960
Josef Utzig
Geburtsdatum: 23.08.1951
Ing. Alfred Zimmermann
Geburtsdatum: 07.10.1963
Ehrenpräsidenten
Vorstand
Mag. Brigitte Ederer
Vorsitzende des Vorstandes der Siemens AG Österreich,
Wien, Österreich
Geburtsdatum: 27.02.1956
Externe Aufsichtsratsmandate (Inland)
B & C Beteiligungsverwaltungs GmbH, Wien
(bis 12.05.2009)
Boehringer Ingelheim RCV GmbH, Wien
Österreichische Industrieholding AG (ÖIAG), Wien
Dipl.-Ing. Dr. Kurt Hofstädter, MBA
Geburtsdatum: 01.08.1959
Dipl.-Ing. Gunter Kappacher
Geburtsdatum: 01.09.1959
Externe Mandate (Inland)
Österreichischer Verband der Elektrotechnik (ÖVE), Wien
(Präsident)
Dipl.-Ing. Wolfgang Köppl
Prof. Dr. iur. Dr.-Ing. E.h. Heinrich v. Pierer
Ehem. Vorsitzender des Vorstandes der Siemens AG,
Berlin und München, Deutschland
Geburtsdatum: 26.01.1941
Externe Aufsichtsratsmandate (Ausland)
Hochtief AG, Essen, Deutschland
Koç Holding A.Ş., Istanbul, Türkei
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft AG, München,
Deutschland (bis 22.04.2009)
ThyssenKrupp AG, Düsseldorf, Deutschland
(bis 15.11.2008)
Geburtsdatum: 22.10.1958
Dipl.-Kfm. Reinhard Pinzer
Finanzvorstand der Siemens AG Österreich,
Wien, Österreich
Geburtsdatum: 31.08.1952
Externe Aufsichtsratsmandate (Inland)
Allianz Invest Kapitalanlagegesellschaft mbH, Wien
Dipl.-Vw. Dr. Josef Staribacher
Geburtsdatum: 25.03.1921
Dkfm. Dr. Walter Wolfsberger
Geburtsdatum: 19.06.1930
* Vom Betriebsrat gemäß § 110 Abs 1 Arbeitsverfassungsgesetz
in den Aufsichtsrat delegierte Mitglieder.
Stand: 01.10.2009
Die Aufstellung beinhaltet keine Konzernmandate.
17
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Siemens Aktiengesellschaft Österreich
Lagebericht � 20
Siemens Gruppe Österreich � 54
Berichte
Corporate Governance
Eine klar strukturierte und gelebte Corporate Governance hat für uns höchste Priorität.
­Corporate Governance bildet die Grundlage aller unserer Entscheidungs- und
­Kontrollprozesse.
Sie steht für:
–eine verantwortungsbewusste, wertebasierte und auf den langfristigen Erfolg
­ausgerichtete Führung und Kontrolle des Unternehmens,
–eine zielgerichtete und effiziente Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Aufsichtsrat,
–die Achtung der Interessen unserer Aktionäre und MitarbeiterInnen,
–Transparenz und Verantwortung bei allen unternehmerischen Entscheidungen sowie
–einen angemessenen Umgang mit Risiken.
So schaffen wir langfristig Wert für unsere Aktionäre und Kunden und geben Antworten
auf die wichtigsten Fragen unserer Zeit.
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Lagebericht der Siemens
Aktiengesellschaft Österreich GJ 2009
1. Wirtschaftliche Rahmenbedingungen
Die bereits im Vorjahr einsetzende internationale Finanzkrise hat auch die konjunkturelle Lage im
Jahr 2009 in Österreich und in den traditionell wichtigen osteuropäischen Absatzmärkten stark negativ beeinflusst.
Die Einschätzungen der konjunkturellen Lage in Österreich waren Ende 2008 für das Jahr 2009 noch
verhalten optimistisch mit einem prognostizierten BIP-Wachstum von 0,9 %. Jedoch wurden die Prognosen im Verlauf des Kalenderjahres 2009 kontinuierlich abgesenkt und erreichten im Sommer
2009 den Tiefpunkt mit einem erwarteten Rückgang des BIP um mehr als 4 %.
Erst im Spätsommer 2009 wurde dieser Negativtrend beendet und für Österreich wird nun eine geringfügig bessere Entwicklung des BIP für 2009 erwartet. Insgesamt wird jedoch weiterhin mit einem
Schrumpfen der Wirtschaftsleistung gegenüber dem Jahr 2008 in der Höhe von 3,8 %1) gerechnet.
Im Vergleich zu den Vorjahren – 2007 mit einem BIP-Wachstum von 3,5 % bzw. 2008 mit 2 % – ist die
­ onjunkturelle Entwicklung in Österreich 2009 damit deutlich eingebrochen und liegt 5,8 %-Punkte
k
unter dem noch im Jänner 2008 für 2009 prognostizierten Wachstum von 2 %.
Für 2010 wird eine wieder positive Entwicklung des BIP mit einem Wachstum von 1,1 %1) erwartet.
­Jedoch liegt das absolute BIP-Niveau 2010 damit weiterhin noch deutlich unter jenem der Vorjahre.
Die Entwicklung der Bruttoanlageinvestitionen wird für 2009 in Österreich mit –7,7 %1) und die für
das Siemens-Geschäft noch wichtigere Entwicklung der Ausrüstungsinvestitionen sogar mit –12,4 %1)
erwartet.
Stark betroffen ist auch die produzierende Industrie, deren Produktionsvolumen 2009 in Österreich
gegenüber 2008 um 12,5 %1) niedriger ausfallen wird, was teilweise zu drastischen Kürzungen der
­I nvestitionspläne dieser Branche führte.
Das ungünstige globale wirtschaftliche Umfeld beeinträchtigt zudem die Exportmöglichkeiten, die
in der Vergangenheit für wichtige Wachstumsimpulse gesorgt haben. Erschwerend kommt die kritische Situation auf dem nationalen und internationalen Finanzmarkt hinzu, die teilweise Finanzierungen durch sehr hohe Risikoaufschläge oder restriktive Auflagen nur noch eingeschränkt ermög­
licht.
Trotz einer Stabilisierung und leichten Steigerung der Warenausfuhren in den letzten Monaten wird
für Österreich im Jahr 2009 ein Rückgang der Exporte um 14,5 %1) erwartet.
Die Wirtschaftssituation in den unter anderem für den Export aus Österreich wichtigen osteuro­
päischen Ländern ist mit einem prognostizierten BIP-Rückgang von durchschnittlich etwa 6 %2) im
Jahr 2009 dabei besonders kritisch zu betrachten. Wir erachten dennoch diesen Wirtschaftsraum als
strategischen Wachstumsmarkt. Politische Stabilität vorausgesetzt, sollte der Nachholbedarf im Bereich Infrastruktur für das Siemens-Produktportfolio sehr gute Absatzmöglichkeiten eröffnen.
1)
2)
20
Quelle Österreich: Österreich Konjunktur der Bank Austria UniCredit Group, Oktober 2009
Quelle Osteuropa: CEE Quarterly der UniCredit Group, 4/2009
Berichte
20
Lagebericht
54
Siemens Gruppe Österreich
Die Binnenkonjunktur in Österreich wird vom privaten und öffentlichen Konsum gestützt, der aber
die schwierige Gesamtsituation bei weitem nicht ausgleichen kann. Auch die Konjunkturprogramme
der öffentlichen Hand in Österreich konnten in den für Siemens wichtigen Sektoren noch keine
­erkennbaren nachhaltigen wirtschaftlichen Impulse setzen.
Es bleibt abzuwarten, ob in Summe das Tal der negativen wirtschaftlichen Entwicklung tatsächlich
bereits durchschritten ist und eine Erholung der Gesamtwirtschaft eintritt oder ob nur eine Stabilisierung auf niedrigem Niveau erreicht wurde. Unbenommen davon sind Branchen und Märkte im
zeitlichen Verlauf in sehr unterschiedlicher Intensität betroffen, sodass aufgrund der sehr heterogenen gesamtwirtschaftlichen Situation auch das Jahr 2010 für die Siemens Aktiengesellschaft
­Österreich von großen Herausforderungen geprägt sein wird.
2. Geschäftsverlauf der Siemens Aktiengesellschaft Österreich
2.1. Allgemeines
Die schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Österreich und auf den für die Siemens
Aktiengesellschaft Österreich wichtigen Exportmärkten, wie z. B. im CEE-Raum, haben die Geschäftsentwicklung maßgeblich, wenn auch in den einzelnen Sektoren teilweise sehr unterschiedlich, geprägt.
Das bereits vor dem Beginn der internationalen Finanz- und Wirtschaftskrise gestartete Kosten­
senkungsprogramm SucCEEd II wurde durch den Vorstand in allen Einheiten des Unternehmens
­konsequent fortgeführt, um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und der Wirtschaftskrise entgegenzuwirken. Damit einhergehend erfolgten eine nochmalige Straffung der Unternehmensstruktur,
nachhaltige Kostensenkungen in den Verwaltungsbereichen, aber auch Produktivitätssteigerungen
in den operativen Einheiten. Resultierend aus der allgemeinen Konjunkturlage und dem Kostensenkungsprogramm wurden in den betroffenen Unternehmensteilen auch entsprechende Kapazitäts­
anpassungen vorgenommen.
Die Fokussierung auf das Kerngeschäft in den Sektoren Energy, Industry und Healthcare sowie den
Cross-Sector Businesses Siemens IT Solutions and Services und Siemens Financial Services wurde
2009 in der Siemens Aktiengesellschaft Österreich mit dem Verkauf der Geschäftsanteile an den
­SIMEA-Gesellschaften (SIMEA Gesellschaft zur Fertigung elektronischer Komponenten GmbH, Wien/
Siegendorf, MWW Metallbearbeitungs-GmbH, Wien, und MELECS SWL GmbH, Linz) weitgehend abgeschlossen. Am Standort Wien wurde dazu jener Teil der SIMEA-Fertigung, der nicht für den
­I ndustry-Sektor tätig ist, aus der Siemens Aktiengesellschaft Österreich herausgelöst und in die
­SIMEA Gesellschaft zur Fertigung elektronischer Komponenten GmbH, Wien/Siegendorf, eingebracht.
21
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Um Synergieeffekte zu heben, Kompetenzen weiter zu bündeln, aber auch die Anzahl der SiemensGesellschaften und damit Komplexität und Managementkosten zu verringern, wurde der gesamte
Geschäftsbetrieb der Siemens Power Generation Anlagentechnik GmbH, Wien, im Wege eines Asset
Deals erworben und in die Energy Division Fossil Power Generation der Siemens Aktiengesellschaft
Österreich integriert.
Ferner erfolgte innerhalb des Siemens-Verbunds der Kauf der Siemens Zrt., Budapest, sowie der
­Kommanditanteile an der Siemens Transportation Systems GmbH & Co KG, Wien, durch die Siemens
Aktiengesellschaft Österreich. Die Integration der Aktivitäten dieser Gesellschaft in die Siemens
­A ktiengesellschaft Österreich wird mit 01.10.2009 vollzogen.
Darüber hinaus wurde im Cross Sector Business Siemens IT Solutions and Services (SIS) die Einheit
Programm and System Engineering (vormals: SIS PSE) neu strukturiert.
Jene Teile der SIS PSE, die für die Sektoren Energy, Industry und Healthcare des Siemens-Konzerns
­a rbeiten, wurden in die neu gegründete Einheit Corporate Technology Central Eastern Europe (CT CEE)
der Siemens Aktiengesellschaft Österreich überführt. Die übrigen Teile der SIS PSE, die im Schwerpunkt für externe Kunden – hauptsächlich im Telekommunikationsbereich – arbeiten, wurden in SIS
SDE (System Development and Engineering) umbenannt und als eine global tätige Delivery Business
Unit von SIS positioniert.
Bedingt durch den signifikanten Markt- und Nachfragerückgang bei Software-Lösungen, insbesondere in der Telekommunikationsbranche, musste für SIS SDE ein weitreichendes Restrukturierungsprogramm aufgesetzt werden, das über das Geschäftsjahr 2009 hinausgehend umgesetzt wird.
Zusammen mit dem generellen Kosteneinsparungsprogramm stellte die Um- und Restrukturierung
der SIS SDE neben der insgesamt schwierigen wirtschaftlichen Entwicklung eine enorme Herausforderung für das Unternehmen, das Management und die MitarbeiterInnen dar.
Unter Berücksichtigung dieser schwierigen Rahmenbedingungen konnte sich die Siemens Aktiengesellschaft Österreich insgesamt gut am Markt behaupten. Die insgesamt schwierige konjunkturelle
Lage am österreichischen Markt und die deutlich zurückgegangenen Investitionen, insbesondere in
den Industriebranchen, aber auch im Bereich der IT- und Softwarelösungen, haben das Geschäft der
Siemens Aktiengesellschaft Österreich entsprechend belastet.
Der Auftragseingang betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 2,231 Mrd. Euro und lag damit deutlich
unter dem Niveau des Vorjahres (3,373 Mrd. Euro). Hierbei ist allerdings neben den bereits genannten
allgemeinen wirtschaftlichen Einflüssen zu berücksichtigen, dass im Geschäftsjahr 2008 mit dem
Erhalt des Kraftwerkprojektes GuD Mellach ein Sondereffekt im Auftragseingang von mehr als 600
Mio. Euro beinhaltet war, jedoch 2009 kein ähnlicher Auftrag gewonnen werden konnte, da in Österreich kein weiteres Kraftwerksprojekt vergeben wurde.
Die jeweiligen außerordentlichen Wirkungen aus der Ausgliederung von Teilen der SIMEA-Fertigung
und der Integration des Geschäftsbetriebs der Siemens Power Generation Anlagentechnik GmbH
­haben sich in etwa ausgeglichen und damit zu keinen nennenswerten Verzerrungen geführt.
22
Berichte
20
Lagebericht
54
Siemens Gruppe Österreich
Wesentliche Aufträge im Geschäftsjahr 2009 waren der Abruf weiterer 20 U-Bahn-Züge des Typs
„V-Wagen“ durch die Wiener Linien sowie der Auftrag zur Errichtung des Mautsystems in der Slowakei.
Auf der Umsatzseite (2,973 Mrd. Euro) konnte der Vorjahreswert (2,796 Mrd. Euro) um 6,3 % übertroffen werden. Wesentlich zu dieser Steigerung haben die Abarbeitung des weiterhin guten Auftrags­
bestandes – u. a. die Inbetriebnahmen der Gas- und Dampfkraftwerke (GuD) Timelkam in Oberösterreich und Simmering 1 in Wien sowie die Auslieferung von 15 Railjet-Garnituren an die ÖBB – beigetragen.
Nach Berücksichtigung der oben erwähnten außerordentlichen Effekte konnte das Umsatzniveau des
Vorjahres gehalten werden. Vor allem der Energy Sector, aber auch die Industry-Division Mobility
konnten nennenswerte Steigerungen verzeichnen.
Beim Export wurde im Berichtsjahr ein Umsatz von 964 Mio. Euro erzielt (Geschäftsjahr 2008: 1,148
Mrd. Euro).
Strategisches Ziel der Siemens Aktiengesellschaft Österreich ist es, die gute Marktposition auch
­zukünftig durch eine klare Fokussierung auf das Kerngeschäft der Sektoren Industry, Energy und
Healthcare sowie der Cross-Sector Businesses Siemens IT Solutions and Services und Siemens Financial Services zu stärken und auszubauen.
Insbesondere gilt es, für die Herausforderungen aus den Megatrends Demographischer Wandel,
­Urbanisierung, Globalisierung und Klimawandel innovative Produkte und Lösungen mit einem adäquaten Preis-/Leistungsverhältnis anzubieten. Wir sind überzeugt, mit dem umfangreichen SiemensPortfolio u. a. im Bereich Energieeffizienz und Umwelttechnologie, im Infrastruktur- und Gesundheitsbereich sowie zur Produktivitätssteigerung in der Industrie die Bedürfnisse unserer Kunden
auch ­zukünftig optimal zu bedienen.
Die Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit ist auch zukünftig eine wesentliche Voraussetzung für den
Unternehmenserfolg. Daher führt der Vorstand das Kostensenkungs- und Produktivitätssteigerungsprogramm SucCEEd II konsequent fort, verbunden mit den durch die Marktsituation erforderlichen
und notwendigen Kapazitätsanpassungen.
Den Rahmen der Unternehmensführung stellt für die Siemens Aktiengesellschaft Österreich das
­Unternehmensleitbild des Konzerns mit den Werten Verantwortungsvoll, Exzellent und Innovativ
dar.
Verantwortungsvoll steht für die Verpflichtung zu ethischem und verantwortungsvollem Handeln
gegenüber Kunden, Geschäftspartnern, MitarbeiterInnen, der Umwelt und der Gesellschaft.
Mit Exzellent verbindet sich der Anspruch zur Erreichung von Höchstleistungen und exzellenten
­Ergebnissen zum Wohle der Kunden, des Unternehmens und aller MitarbeiterInnen.
Innovativ steht für innovative Produkte und Lösungen zur Schaffung von nachhaltigen Werten.
23
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Innovation und Spitzenleistung sind dabei kein Gegensatz zu Ethik und Verantwortung, ganz im
­G egenteil.
Corporate Responsibility und Nachhaltigkeit sind traditionell integrale Bestandteile der Unternehmensführung bei Siemens Österreich.
Siemens ist entschlossen, Vorbild in Sachen Compliance und Transparenz zu sein und hat dafür das
Siemens-Compliance-Programm eingeführt.
Der ökologischen Verantwortung trägt einerseits das breite Portfolio von umweltschonenden Produkten und Lösungen Rechnung, aber auch der gleichzeitig sorgsame Umgang mit natürlichen
­Ressourcen in der gesamten Wertschöpfungskette.
Hierbei werden auch Geschäftspartner und Lieferanten von Siemens Österreich zur Einhaltung der
ökologischen und ethischen Standards verpflichtet.
Die soziale Verantwortung gegenüber den MitarbeiterInnen und der Gesellschaft ist ein grundsätzliches Selbstverständnis und damit auch und gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten fester Bestandteil des unternehmerischen Handelns bei Siemens Österreich. Aus diesem Verständnis heraus
wurde mit dem Betriebsrat eine Betriebsvereinbarung zur Überbrückung von Auslastungsschwankungen abgeschlossen. Für die unumgänglichen Ressourcenanpassungen wurden ebenfalls in Abstimmung mit dem Betriebsrat großzügige Sozialpläne erstellt.
Die Unterstützung kultureller und sozialer Projekte ist Ausdruck unserer Verantwortung gegenüber
der Gesellschaft.
Nachhaltiges und verantwortungsvolles Wirken ist Voraussetzung zur Erreichung der unternehmerischen Ziele und zur Absicherung der Wettbewerbsfähigkeit bei gleichzeitigem Nutzen für Gesellschaft und Umwelt.
2.2. Sektoren und Divisionen der Siemens Aktiengesellschaft Österreich
Industry Sector
Industry Automation and Drive Technologies (I IA&DT)
Umsatz (in Mio. EUR)
MitarbeiterInnen
24
Berichte
20
Lagebericht
54
Siemens Gruppe Österreich
2008
2009
gg. Vj.
366,6
274,5
–25,1 %
450
413
–8,2 %
Die Division Industry Automation and Drive Technologies sah sich ab dem 2. Quartal des Geschäftsjahres 2009 durch die Finanzkrise deutlich verschärften Bedingungen im Marktumfeld gegenüber.
­Insbesondere die Automobilindustrie sowie der Werkzeug- und Maschinenbau sind von einer stark
rückläufigen Nachfrage geprägt. Trotz dieses schwierigen wirtschaftlichen Umfelds konnten in allen
Geschäftsfeldern die Marktanteile gehalten werden. Im Bereich Industrie-Automatisierung ist I IA&DT
nach wie vor Marktführer.
Einen weiterhin stabilen Beitrag zum Geschäftserfolg der I IA&DT liefert der Lösungsvertrieb für die
Kundensegmente Automotive, Chemie/Pharmazie, Nahrungs- und Genussmittel, Tunnelautomatisierung sowie Energiemanagement. Die internationale Positionierung des Energiemanagementsystems
b.data – das wesentlich zur Schaffung von Transparenz über den Energieverbrauch in Industriebetrieben beiträgt – wurde konsequent vorangetrieben und die Stellung des Produkts durch Projekte
bei namhaften Kunden in China, Spanien und U.K. weiter gefestigt.
Im Produktbereich trägt die Markteinführung der neuen modularen Steuerung ­ SIMATIC-S7-1200
­wesentlich zur Stärkung der Marktposition bei. Sie bildet das Kernstück des neuen Angebots für einfache, aber hochpräzise Automatisierungsaufgaben. Die neuen Panels SIMATIC HMI Basic und das
voll integrierte Engineering-System gewährleisten die hohe Systemeffizienz.
Ebenso konnte beim Geschäft mit Niederspannungsschaltgeräten der Marktanteil erhöht werden.
­Dies ist vor allem auf die Einführung der neuen Sanftanlaufgeräte 3 RW 4 zurückzuführen.
Durch die längere Laufzeit der Projekte im Großantriebsgeschäft konnte bei Antrieben über 200 kW
­einiges an Umsatzrückgang ausgeglichen werden. Der Hochlauf des neuen Montage- und Servicezentrums für Getriebemotoren und Industriegetriebe (ASC) hat sich durch die Wirtschaftskrise etwas
verlangsamt, ist aber insgesamt im Plan. Im Branchen-Lösungsgeschäft bilden weiterhin die Produktionsmaschinen einen Schwerpunkt.
Das Geschäft mit Werkzeugmaschinen hat einen deutlichen Rückgang erfahren, konnte aber im Ergebnis gegensteuern. Mechanical Drives hatte trotz Rückgängen im Auftragseingang, vor allem im
Bereich Metals und Papier sowie im Zementbereich, ein sehr gutes Wirtschaftsjahr.
Das Geschäft mit Bestückungsautomaten wurde zu Beginn des Geschäftsjahres in eine rechtlich
­eigenständige Gesellschaft übertragen, die Low-Voltage-Aktivitäten sind ab dem 1.10.2009 in der
­Division Building Technologies zusammengefasst.
Neben der Einführung neuer Produktfamilien bilden die Themen Energiemonitoring bzw. Energiemanagement, energieeffiziente Antriebstechnik und Retrofit die vertrieblichen Schwerpunkte für
das neue Geschäftsjahr.
25
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Industry Solutions (I IS)
Umsatz (in Mio. EUR)
MitarbeiterInnen
2008
2009
gg. Vj.
188,9
147,5
–21,9 %
700
664
–5,1 %
Die Industry Solutions Division ist der System- und Lösungsintegrator für Anlagen der Industrie
und Infrastruktur. Von der Planung und Errichtung über den Betrieb und diverse Dienstleistungen
wird der gesamte Lebenszyklus abgedeckt. Die Industry Solutions Division hat das Verfahrens- und
Branchen-Know-how, die technologische Erfahrung und die elektrotechnischen Produkte anderer
Siemens-Divisions, um die Produktivität und Wettbewerbsfähigkeit ihrer Kunden zu steigern. Betreut
werden Unternehmen in den Branchen Metallurgie, Tagebau, Wasseraufbereitung, Zellstoff und
­Papier, Zement, Beschneiungs- und Seilbahnanlagen, Automated People Mover und industrielle
Dienstleistungen. Außerdem wird auch dem vermehrten Bedarf an umweltgerechten Lösungen Rechnung getragen.
Zur Effizienzsteigerung benötigen Unternehmen integrierte Lösungen, welche die Produktion bzw.
die Dienstleistung schneller, flexibler und effizienter machen und die Leistungsfähigkeit von Anlagen nachhaltig erhöhen. Dabei wird neben dem erforderlichen Prozess- und Technologie-Know-how
die IT-Kompetenz eines Anbieters zum ausschlaggebenden Erfolgsfaktor. Als strategische Antwort
auf diese Marktentwicklung integriert die Division I IS bisher isolierte Hard- und Softwareinseln und
singulär optimierte Automatisierungssysteme mit innovativen IT-Lösungen. Produktionsstufen, die
bis dato getrennt waren, werden verknüpft und die Managementebene an die Prozessebene angebunden.
Die Rahmenbedingungen im Geschäftsjahr 2009 waren für Siemens Industry Solutions schwierig.
Der relevante Industriemarkt ist im Schnitt um ein Viertel geschrumpft, Großaufträge blieben aus.
Dieser Entwicklung Rechnung tragend, wurde bei IS Metals Technologies, die die schwere Krise der
Stahlindustrie deutlich zu spüren bekamen, ein verstärkter Fokus auf Modernisierungsprojekte gelegt.
Zu den wichtigsten Aufträgen im abgelaufenen Geschäftsjahr zählen Nostra Cement (Werk Királyegyháza in Ungarn) und Arabian Cement Co. Ltd. (Werk Rabigh in Saudi-Arabien). Die Zementfabriken
werden mit State-of-the-Art-Elektro- und -Automatisierungstechnik ausgestattet. Im Rahmen der Lieferung der elektrotechnischen Ausstattung einer Förderbandanlage für eine Bekohlungsanlage der
Enel S.p.A. – Italiens größtem und Europas drittgrößtem Energiekonzern – ist es gelungen, zahlreiche
Zusatzaufträge zu lukrieren.
Bei IS Water Technologies in Österreich konnten im abgelaufenen Geschäftsjahr drei überregionale
Centers of Competence etabliert werden: Das CoC Integrated Solutions (industrielle Prozess- und Abwasseraufbereitung), das CoC Bioclar (Abwasserprojekte im kommunalen Umfeld) und das CoC Oil/
26
Berichte
20
Lagebericht
54
Siemens Gruppe Österreich
Water Separation. Zu den wichtigsten Aufträgen im Bereich Wasser gehörten im Geschäftsjahr 2009
die chemische Kühlwasseraufbereitungsanlage für das Gas- und Dampfkraftwerk Mellach, die Lieferung von Komponenten für die Wasseraufbereitungsanlage der Aqua Engineering GmbH und die
­I ndustriewasserreinigung für die Infraserv GmbH & Co. Höchst KG in Frankfurt.
In Innsbruck wurde das Geschäft der Alpine Technologies (Seilbahn-, Lift- und Beschneiungsanlagen)
und der Cable Liner (Automated People Mover) im Kompetenzzentrum Cable Mover Technologies zusammengefasst. Die erfolgreiche Exklusiv-Partnerschaft mit Doppelmayr Cable Cars wird fortgeführt.
Obwohl das kommende Geschäftsjahr herausfordernd sein wird, sind positive Signale durch die zahlreichen staatlichen Konjunkturprogramme gegeben. Ein Großteil dieser Investitionen wird für den
Auf- und Ausbau von Infrastruktursystemen verwendet, wobei ein erheblicher Teil auf die sogenannten „grünen Technologien“ entfällt. Eine Chance für die Industry Solutions Division, deren Umweltportfolio sich durch alle Branchen zieht und zudem kontinuierlich weiterentwickelt wird. Eine besondere Rolle wird dabei Lösungen zur Steigerung der Energieeffizienz zukommen.
Gute Aussichten bestehen für Siemens Industry Solutions in Zukunft auch im Geschäft mit komplexen Infrastrukturanlagen (Tunnel, Stadien). Mit Reject Power – einer innovativen Verbrennungstechnologie zur Reststoffverwertung – soll zudem in neuen Branchen, die beispielsweise Biomasse und
Klärschlamm entsorgen, Fuß gefasst werden.
Building Technologies (I BT)
Umsatz (in Mio. EUR)
MitarbeiterInnen
2008
2009
gg. Vj.
160,1
158,0
–1,3 %
662
646
–2,4 %
Building Technologies ist führend auf dem Markt für elektrische Gebäudetechnik. Als Dienstleister,
Systemintegrator und Produktlieferant verfügt Building Technologies über Angebote für Gebäude­
automation, Brandschutz, elektronische Sicherheit und elektrische Installationstechnik.
Die Kombination dieser Aktivitäten macht Building Technologies zum führenden Anbieter für energieeffiziente und umweltfreundliche Gebäudelösungen.
Building Technologies konnte im Geschäftsjahr 2009, trotz schwierigen wirtschaftlichen Umfeldes,
mit einer über dem Marktwachstum liegenden Umsatzentwicklung die starke Position erneut verbessern.
Vor allem bei Projekten im Bereich Energieeffizienz konnte das Volumen maßgeblich gesteigert werden.
27
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Die Wachstumschancen in diesem dynamisch wachsenden Markt konnten optimal genutzt werden
und folgten klar dem Trend zu alternativen und erneuerbaren Energiequellen.
Entscheidend erweitert wurden die Geschäftsaktivitäten im Bereich Energie-Effizienz durch die
Gründung eines Center of Competence für den gesamten Cluster CEE.
Darüber hinaus konnte die Building Technologies ihr Portfolio im Kerngeschäft durch die Einführung
des neuen, auf modernster Technologie basierenden Brandmeldesystems FS 20 entscheidend erweitern.
Die Sicherheitsmanagement-Software „Siveillance™“ für Einsatzkräfte, kritische Infrastrukturen, Unternehmen und klassische Gebäude wurde mit zusätzlichen Applikationsmerkmalen erweitert und
eröffnet damit ein wesentlich breiteres Anwendungsgebiet.
Ein weiteres Fokussegment stellt das Servicegeschäft mit Schwerpunkt Migration, Dienstleistung
und Instandhaltung dar. Hier wurde mit der Gestaltung eines modular aufgebauten Leistungsportfolios den individuellen Kundenbedürfnissen in Hinblick auf Funktionserhalt und Investitionsschutz
Rechnung getragen.
Besonders hervorzuhebende Auftragserfolge waren u. a. die Ausstattung des Tauerntunnels mit
­V ideodetektion und Beschallungsanlage, die Lieferung und Installation eines Sicherheitsmanagementsystems (Alarm, Video und Zutritt) für das Gebäude H2P2, die Ausstattung des Roppener Tunnels (Videoüberwachung, Beschallungs- und Brandmeldeanlage), Projekte mit BAXTER (im Bereich
Pharma) und auch die Hallenbäder Hütteldorf und Theresienbad.
Mobility (I MO)
Umsatz (in Mio. EUR)
MitarbeiterInnen
2008
2009
gg. Vj.
445,2
506,0
13,7 %
286
306
7,0 %
Das abgelaufene Geschäftsjahr der Division Mobility ist durch Volumenswachstum geprägt.
Als ein international führender Transport- und Logistik-Lösungsanbieter verfolgt die Geschäftseinheit mit dem Ansatz „Complete Mobility“ das Ziel, unterschiedliche Verkehrssysteme miteinander zu
vernetzen, um Menschen und Güter effizient zu transportieren. „Complete Mobility“ vereint dabei
Kompetenzen bei Betriebsführungssystemen für Bahn- und Straßenverkehrstechnik mit Lösungen
bei Flughafenlogistik, Postautomatisierung und Bahnstromversorgung sowie Schienenfahrzeugen
im Nah-, Regional- und Fernverkehr und zukunftsorientierte Servicekonzepte.
28
Berichte
20
Lagebericht
54
Siemens Gruppe Österreich
Zu den wesentlichen Ereignissen im Geschäftsjahr 2009 zählen der Auftragserhalt von den Wiener
Linien über weitere 20 U-Bahn-Züge des Typs „V-Wagen“, der Erhalt des Rahmenvertrages der ÖBB für
Betriebsführungszentralen und elektronische Stellwerke und der Erhalt des Rahmenvertrages der
Wiener Linien für Zugsicherungstechnik für die 4. Ausbaustufe der U-Bahn. In Betrieb genommen
wurden die Betriebsführungszentrale der ÖBB in Innsbruck und der Verkehrsrechner in Innsbruck. Es
erfolgten die Übergabe des 25. U-Bahn-Zuges der ersten Lieferserie an die Wiener Linien und die Lieferung von 15-ÖBB-Railjet-Garnituren an die ÖBB PV. Weiters ist Rail Automation der Markteinstieg in
Marokko und Tunesien gelungen.
Darüber hinaus wurden die Voraussetzungen für die am 1.10.2009 vorgesehene Integration der Aktivitäten der Siemens Transportation Systems GmbH & Co KG (STS A) in die Mobility Division der
­Siemens Aktiengesellschaft Österreich geschaffen. Mit dieser Neustrukturierung werden alle MobilityAktivitäten in Österreich gebündelt und mit den STS A-Werken in Wien und Graz das Fertigungsportfolio der Siemens Aktiengesellschaft Österreich ausgeweitet.
Siemens Industrial Manufacturing, Engineering and Applications (SIMEA)
Umsatz (in Mio. EUR)
MitarbeiterInnen
2008
2009
gg. Vj.
371,3
220,1
–40,7 %
913
554
–39,3 %
SIMEA ist innerhalb der Siemens Aktiengesellschaft Österreich der Bereich für die Entwicklung und
Fertigung elektronischer Produkte und Systeme auf den Gebieten Industrieautomatisierung und
­i ndustrielle Antriebe. Kernkompetenzen sind Entwicklungsmanagement, Produktion und Logistik.
Damit bildet SIMEA die gesamte Wertschöpfungskette eines modernen Elektronikindustriebetriebes
ab.
Das vergangene Jahr ist durch einen signifikanten Markt- und damit auch einen Produktionsrückgang gekennzeichnet. Parallel dazu wurde im Rahmen des Management-Buyouts der durch SIMEA
geführten Tochtergesellschaften SIMEA Gesellschaft zur Fertigung elektronischer Komponenten
GmbH, Wien/Siegendorf, MWW Metallbearbeitungs-GmbH, Wien, und MELECS SWL GmbH, Linz,
­(inkl. der nicht für den Industry-Sektor tätigen SIMEA-Teilbereiche der Siemens Aktiengesellschaft
Österreich) das Industrie-Geschäft am Standort Siemensstraße neu geordnet und den geänderten
Umfeldbedingungen angepasst.
SIMEA bildet neben SIS SDE und CT CEE auch einen wesentlichen Pfeiler der innerhalb der Siemens
Aktiengesellschaft Österreich durchgeführten F&E-Aktivitäten. Komplexe Hochtechnologieprodukte
für die Industrie werden am Standort Wien entwickelt und produziert.
29
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Durch die Nachfolgegeneration des Gleichstromantriebes SIMOREG wird das bestehende Kernport­
folio aktualisiert und in die bestehende Antriebsplattform SINAMICS integriert. Das Projekt steht kurz
vor dem Entwicklungsabschluss. Die Einführung am Markt erfolgte im November 2009 auf der für
die Antriebswelt wichtigen Messe SPS Drives.
Die neue Antriebsgeneration SINAMICS LC ist bereits erfolgreich am Markt etabliert. Auf Basis dieser
wassergekühlten Leistungsteile wird der Einstieg in neue Märkte, wie z. B. Umrichter für Windkraftanlagen oder der Einsatz bei Wellengeneratoren, technisch untersucht und kommerziell geprüft. Mit
dem Einstieg in das Kraftwerkserregergeschäft zeigen sich erste Erfolge beim Aufbau eines weiteren
Geschäftsstandbeins für SIMEA.
Die ersten beiden Geräte der neuen Generation von SITOP- und SIMATIC-S7-1200-Stromversorgungen
sowie das Selektivitätsmodul wurden erfolgreich am Markt eingeführt. Die Produktentwicklungen
für die innovative Generation der Stromversorgungen SITOP Smart sowie der neuen Produkt­reihe
­SITOP Compact verlaufen plangemäß.
Ein weiterer Meilenstein im abgelaufenen Geschäftsjahr war im Bereich Automotive der erfolgreiche
Produktionsstart von Sensorelektroniken für den Endkunden Renault in Zusammenarbeit mit Continental.
Das Elektronikwerk in Sibiu wurde erfolgreich nach ISO 14000 (Umwelt) und TS 16949 (Automotive)
zertifiziert und unterstreicht damit den durchgängig hohen Qualitätsstandard bei SIMEA. Konsequente Nutzung von Synergien über die beiden Standorte Wien und Sibiu hinweg und kontinuierliche
Produktivitätsfortschritte unterstützen die Kostenposition bei SIMEA.
Energy Sector
Power Transmission (E T) und Power Distribution (E D), Fossil Power Generation (E F),
Energy Automation (Business Unit E D EA), Oil & Gas, Energy Products & Services (E OPS)
Umsatz (in Mio. EUR)
MitarbeiterInnen
2008
2009
gg. Vj.
348,3
945,8
171,5 %
710
1.005
41,5 %
Der Umsatz im Energy Sector ist im Geschäftsjahr 2009 auf Grund der hohen Auftragsbestände aus
den Vorjahren stark angestiegen, da viele Großprojekte endabgerechnet werden konnten. Durch anhaltende Investitionen in die Infrastruktur bei Neuerrichtungen und Modernisierungen konnte trotz
Wirtschaftskrise ein solider Auftragseingang erzielt werden. Durch die Integration des Betriebs der
30
Berichte
20
Lagebericht
54
Siemens Gruppe Österreich
ehemaligen Bereichsgesellschaft Siemens Power Generation Anlagen Technik GmbH (SPGA) im Geschäftsjahr 2009 in die Division Fossil Power Generation der Siemens Aktiengesellschaft Österreich
kam es zu einem beträchtlichen Anstieg der Zahl der MitarbeiterInnen.
Bei den Divisionen Power Transmission und Power Distribution wurde über eine Partnerschaft das
Geschäft für gasisolierte 36-kV-Lastschaltanlagen (RMU) ausgebaut. Für die Entwicklung maßgeschneiderter Zählerdatenmanagementlösungen für den europäischen Markt wurde in Wien ein neues
Kompetenzzentrum errichtet.
Zu den wichtigsten Projekten des letzten Jahres zählen die Erneuerung des 110-kV-Umspannwerks
Kendlerstraße von Wienstrom, die Erweiterung des Umspannwerks Neusiedl der BEWAG, der Umbau
des Umspannwerks Werndorf-Neudorf der Steweag-Steg, die Neuerrichtung der 20-kV-Schaltanlage
Graz Süd sowie der 36-kV-Schaltanlage bei Sandoz.
Wesentliche Erfolge der Business Unit Energy Automation wurden im Produktgeschäft bei Schutztechnik und Stationsautomatisierung sowie bei den Zulieferungen für Turnkey-Projekte der Divisionen Power Transmission und Power Distribution erzielt. Wichtige Projekte waren die neue Leitwarte
von Verbund-APG, die EVN-Umspannwerke Hausmening und Hohe Wand, das Umspannwerk Neusiedl der BEWAG sowie der Erdgasspeicher der RAG in Puchkirchen.
Mit AMIS (Automated Metering and Information System) konnte im Geschäftsjahr 2009 die Stellung
als internationales Kompetenzzentrum ausgebaut werden. AMIS ist bei Energie AG Oberösterreich
bereits in 10.000 Haushalten im Einsatz. Mit Salzburg AG und KELAG konnten neben ersten Projekten
in Deutschland, Belgien und der Schweiz weitere wichtige Kunden für Pilotprojekte gewonnen werden. Die Weiterentwicklung von AMIS ist aufgrund des hohen Wertschöpfungsanteils für den Standort Österreich von großer strategischer Bedeutung.
Wesentliche Großprojekte wurden in der Division Fossil Power Generation durch die Inbetriebnahmen der Gas- und Dampfkraftwerke (GuD) Timelkam in Oberösterreich, Simmering 1 in Wien,
­București Vest in Rumänien und Kulim in Malaysien abgeschlossen. Deir Ali in Syrien befindet sich
derzeit in der Inbetriebsetzungsphase.
Mit den in Bau befindlichen GuD-Kraftwerken Mellach in Österreich, Pego in Portugal und Enecogen
in Holland kann auf einen soliden Auftragsbestand zurückgegriffen werden.
Im Segment Instrumentation & Electrical konnte beispielsweise durch den Auftragserhalt von Projekten in Korneuburg sowie beim entstehenden GuD-Kraftwerk Mellach im stagnierenden österreichischen Markt der Anteil gehalten werden.
Die Division Oil & Gas, Energy Products & Services baute ihr Leistungsportfolio erfolgreich aus.
Wichtige Projekterfolge für Oil & Gas konnten bei mehreren Anlagen der OMV sowie beim Projekt
­„ Seven Fields“ der RAG erzielt werden.
Auch im Produktgeschäft gab es eine positive Entwicklung. Die Müllverbrennungsanlage Pfaffenau
in Wien mit dem 15-MW-Dampfturbosatz konnte erfolgreich übergeben werden. Turbokompressoren
31
www.siemens.at/geschaeftsbericht
wurden unter anderem an Norske Skog und Jungbunzlauer verkauft. Zwei wichtige DampfturbinenProjekte in Linz und Donawitz bei Voest werden im kommenden Geschäftsjahr abgeschlossen.
­Weitere Aufträge für unsere Dampfturbinen sind Projekte in Arnoldstein, Biomasse Villach, Mondi
Frantschach und Zellstoff Pöls.
Darüber hinaus wurden umfangreiche Wartungs- und Serviceverträge abgeschlossen. Damit konnte
die positive Entwicklung der letzten Jahre im Servicebereich erfolgreich fortgesetzt werden. Das Serviceteam für fossile Kraftwerke wurde erweitert.
Healthcare Sector
Imaging & IT (H IM) und Workflow & Solutions (H WS)
Umsatz (in Mio. EUR)
MitarbeiterInnen
2008
2009
gg. Vj.
128,2
115,6
–9,8 %
253
319
26,1 %
Die Divisionen Imaging & IT sowie Workflow & Solutions verstehen sich als medizinische Lösungs­anbieter
mit Kernkompetenzen und Innovationsstärke in diagnostischen und therapeutischen Technologien
sowie in der Wissensverarbeitung einschließlich Informationstechnologie und System­integration.
Ziel ist es, optimalen Kundennutzen durch ausgewählte, innovative und technologisch hochwertige
Produkte, Systeme und Lösungen zur permanenten Verbesserung des Workflows und der Prozesse
unserer Kunden zu schaffen.
Die generelle Entwicklung ist geprägt von einer zunehmenden Marktsättigung im klassischen Modalitätengeschäft (Geräte zur Generierung diagnostischer Daten) sowie von einer weiterhin sehr dynamischen Entwicklung bei medizinischer IT.
Healthcare Österreich konnte trotz schwierigem Markt- und Mitbewerberumfeld im Geschäftsjahr
2009 seine Budgetwerte im Auftragseingang erreichen und sich somit erneut die Marktführerschaft
im Modalitätengeschäft sichern.
Speziell in der digitalen Radiographie konnte österreichweit eine hohe Anzahl an Aufnahme- und
Durchleuchtungssystemen am Markt platziert werden. Weiters konnten mehrere Aufträge für neue
Angiographie-Systeme Artis ZeeGo gewonnen werden.
Besonders erfolgreich war der Sektor Healthcare im Feld der MR (Magnetresonanz), in dem die Technologieführerschaft durch hohe Marktanteile eindrucksvoll bewiesen wurde.
32
Berichte
20
Lagebericht
54
Siemens Gruppe Österreich
Auch bei Healthcare IT im Bereich RIS/PACS konnte die Marktführerschaft u. a. durch den Auftrags­
erhalt von weiteren Komplettlösungen behauptet werden.
Die Siemens Medical Solutions GSD GmbH, Berlin, hat mit Wirkung zum 1. April 2009 sämtliche Nutzungs- und Verwertungsrechte an der Software i.s.h.med von der T-Systems Austria übernommen. Die
Softwarelösung i.s.h.med ist ein klinisches Informationssystem (KIS), das das gesamte Anforderungsspektrum eines Krankenhauses abdeckt und sich vollständig in die Software SAP integrieren lässt.
Mit diesem Transfer sind 34 MitarbeiterInnen der T-Systems Austria zur Siemens Aktiengesellschaft
Österreich gewechselt. Diese MitarbeiterInnen arbeiten eng mit den EntwicklerInnen von Siemens
Healthcare zusammen und werden vom Stammhaus geführt.
Image and Knowledge Management Europe, Middle East, Africa, Russia & Central Asia (H IKM EMEA)
Das Center of Competence H IKM EMEA wurde im April 2009 gegründet und verantwortet in seiner
Funktion als Stammhaus innerhalb des Siemens-Konzerns das Geschäft von Image and Knowledge
Management in ganz Europa einschließlich der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten GUS, im Mittleren Osten und in Afrika mit einem Geschäftsvolumen von rund 80 Millionen Euro.
Als Lösungsanbieter von Prozessoptimierung für die Healthcare-IT verantwortet die Division den
Rollout ihrer medizinischen IT-Produkte für die Radiologie-Bildbearbeitung, Archivierung und Verteilung sowie Workflow-Unterstützung.
H IKM EMEA beschäftigt circa 350 MitarbeiterInnen in den jeweiligen EMEA-Ländern, die in virtuell
vernetzten Teams aufgestellt sind und über das Headquarter in Wien koordiniert werden.
2.3. Cross-Sector Businesses der Siemens Aktiengesellschaft Österreich
Siemens IT Solutions and Services – CEE (SIS CEE)
Umsatz (in Mio. EUR)
MitarbeiterInnen
2008
2009
210,5
215,3
2,3 %
790
998
26,3 %
gg. Vj.
Im Geschäftsjahr 2009 erzielte SIS CEE ein Geschäftsvolumen in Höhe des Vorjahresniveaus. Die
­Siemens-IT-Sparte konnte damit ihre Spitzenposition im IT-Service-Markt weiterhin gut behaupten.
Ausgehend von der allgemein schwierigen Marktsituation ist der Gesamtmarkt aber geschrumpft –
eine Entwicklung, die nicht zuletzt Auswirkungen auf das IT-Business zeigt.
33
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Geprägt von einem stärker werdenden Wettbewerbsdruck ist insbesondere das IT-Outsourcing-Geschäft. Aufgrund langfristiger Verträge ist dieses Geschäft jedoch nicht unmittelbar betroffen. Waren
zu Beginn des Geschäftsjahres noch wenige IT-Outsourcing-Ausschreibungen am Markt, so hat sich
das Bild gegen Ende des Geschäftsjahres massiv geändert. Es steht eine Reihe von Projekten zur Vergabe an – ein Indiz dafür, dass Outsourcing als eine der erfolgversprechenden Antworten in schwierigen Zeiten gesehen wird. Im Solution-Geschäft sind Themen wie z. B. Portallösungen und SAP­Releasewechsel weiterhin gefragt. Größere Systemintegrationsprojekte mit Individual-Entwicklungsanteil werden hingegen aus Budgetgründen zeitlich verlängert.
Insgesamt verlief die Geschäftsentwicklung in den einzelnen Branchen sehr unterschiedlich. Während sich die Branchen Telekommunikation, Banken und Retail sehr erfolgreich entwickelten, waren
in der Industrie sowie im öffentlichen Sektor der allgemeine Markteinbruch und die damit verbundenen Budgetkürzungen deutlich spürbar.
So wurden der Servicevertrag mit der UniCredit Bank Austria verlängert und das IT-Service-Geschäft
mit der BAWAG-P.S.K.-Gruppe signifikant ausgeweitet. Die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter (BVA) hat sich dazu entschlossen, ihre IT-Systeme von Grund auf zu erneuern. Siemens erhielt den
Auftrag, die 15 Einzelprojekte zur Ablöse der Host-Systeme zu leiten. Dazu wurde der bestehende Vertrag zur Betreuung der IT-Systeme um ein weiteres Jahr verlängert. Positives gibt es auch bei den
Stadtwerken Klagenfurt zu berichten – hier übernimmt Siemens für sieben Jahre den kompletten ITBetrieb. In der Industrie wurden die langjährigen IT-Outsourcing-Verträge bei den Kunden RHI und
Andritz verlängert. Darüber hinaus hat sich AT&S für das Application Management bei Siemens entschieden.
Mit Blick auf die Zukunft bereitet sich Siemens IT Solutions and Services aber bereits jetzt auf die neuen
Herausforderungen vor: Als internationales Kompetenz- und Innovationszentrum wurde in Wien das
Healthcare Innovation and Briefing Center eröffnet. Damit bietet Siemens einmal mehr Antworten
auf die großen Fragen im E-Health und unterstützt mit technischen Innovationen und exzellentem
Branchen-Know-how das Geschäft in ganz Europa.
Als Meilenstein gilt zudem das in Bau befindliche neue Rechenzentrum am Standort Wien. Das neue
Rechenzentrum wird nach den neuesten Security Standards sowie Zertifizierungsanforderungen für
Basel II und ISO errichtet. Auch in puncto Nachhaltigkeit und Energieeffizienz nimmt der Neubau
­eine Vorreiterrolle ein. Mit dem neuen Rechenzentrum ist SIS in Österreich Teil der globalen Outsourcing Production Center und beliefert neben Kunden aus Österreich auch Kunden in ganz Europa.
34
Berichte
20
Lagebericht
54
Siemens Gruppe Österreich
Siemens IT Solutions and Services – System Development and Engineering (SIS SDE)
(vormals: Siemens IT Solutions and Services Program and System Engineering SIS PSE)
2008
2009
gg. Vj.
Umsatz (in Mio. EUR)
421,0
277,7
–34,0 %
MitarbeiterInnen
2.440
1.555
–36,3 %
Mit 1. April 2009 hat SIS seine Software-Entwicklungskapazitäten in der neuen Geschäftseinheit
­S ystem Development and Engineering (SDE) zusammengeführt. SIS SDE ist innerhalb des SiemensKonzerns neben Global Operations (GO) und Professional Services (PRO) die dritte global tätige Delivery Business Unit von SIS. Das Mandat der SIS SDE lautet, im Rahmen des SIS-Geschäftsmodells Software für den externen Markt zu entwickeln. SIS SDE unterstützt hierbei das Geschäft von SIS durch
Software-Entwicklung für externe Kunden und durch die Entwicklung und Implementierung von Lösungen für oder bei externe(n) Kunden. Die neue Geschäftseinheit wird von Wien aus global geführt
und hat Standorte in 12 Ländern Europas und Asiens (Österreich, China, Deutschland, Griechenland,
Indien, Kroatien, Rumänien, Russland, Slowakei, Tschechien, Türkei und Ungarn).
Abgestimmt auf die Branchenaufstellung von SIS hat sich SIS SDE in drei global gemanagten Einheiten aufgestellt: SDE SVI ist fokussiert auf „Services Industries“ – Unternehmen aus dem Telekommunikations-, Medien- und Finanzmarkt –, SDE IEH auf Unternehmen aus dem „Industry, Energy &
Healthcare“-Sektor und SDE HMC (Horizontal Methods & Competencies) unterstützen das Geschäft
mit branchenneutraler Expertise auf dem Gebiet der Software-Entwicklung.
Die ersten sechs Monate von SIS SDE waren durch einen tiefgreifenden Transformations-, Integrations- und Restrukturierungsprozess geprägt. Hier wurden vor allem die internen Prozesse und der
Value Flow an das SIS-Geschäftsmodell angepasst, die internen Organisationsstrukturen entwickelt
und die Ressourcenanpassung vorbereitet.
SIS SDE hat gerade in ihrer Aufbauphase mit den Auswirkungen der globalen Wirtschaftskrise und
hier insbesondere mit einem starken Auftragsrückgang ihrer zwei Großkunden Nokia Siemens Networks und Continental schwer zu kämpfen.
Die absehbar auch mittel- und längerfristig angespannte Auftragslage einerseits und der hohe Preisdruck am Markt andererseits haben es erforderlich gemacht, SIS SDE einer Kapazitätsanpassung zu
unterziehen. In Österreich wurde mit dem Betriebsrat ein Sozialplan vereinbart. Zusätzlich arbeitet
eine Expertenkommission daran, möglichst vielen von der Restrukturierung betroffenen MitarbeiterInnen zusätzliche Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu ermöglichen.
Nennenswerte neue Projekte konnten unter anderem bei einem der führenden Telekommunikationsanbieter in Norddeutschland gewonnen werden, wo die SIS SDE-Software CONDIS als Inventory-Lö-
35
www.siemens.at/geschaeftsbericht
sung in einem bundeslandweiten Großprojekt für Statistik und Kommunikationstechnologie zum
Einsatz kommt. Ferner wurde SIS SDE von einer auf die elektronische Ausstattung von Flugzeugkabinen spezialisierten Firma in einem ersten Schritt mit der Lieferung von Kameras und Distribution
Units beauftragt.
2.4. MitarbeiterInnen
Bei der Umsetzung der Geschäftsstrategie, die ganz im Zeichen unserer neu formulierten Werte (Verantwortungsvoll – Exzellent – Innovativ) steht, stellen unsere MitarbeiterInnen und deren Kompetenzen einen – wenn nicht den – erfolgskritischen Faktor dar. Daher investiert Siemens kontinuierlich in die Kompetenzentwicklung, die auf dem speziell für unser Unternehmen entwickelten ­SiemensKompetenzmodell basiert. Die Entwicklungsprogramme legen dabei den Fokus nicht nur auf die
„klassische“ Führungslaufbahn, sondern beinhalten auch eigene Entwicklungswege für ProjektmanagerInnen, VertriebsmitarbeiterInnen und FachexpertInnen. Im Rahmen dieser Programme haben
die MitarbeiterInnen die Möglichkeit, ihr eigenes Know-how zu erweitern und für die zukünftigen
Herausforderungen ein entsprechendes „Rüstzeug“ zu erwerben.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt dabei im Bereich des Talent-Managements, um einerseits über eine
ausreichende Anzahl an Nachwuchskräften zu verfügen und andererseits Entwicklungsmöglichkeiten für PotenzialträgerInnen in unserem Unternehmen aufzuzeigen. Neben dem Kompetenzaufbau hat auch die Bereitschaft zur Mobilität einen zentralen Stellenwert, um für Schlüsselpositionen
im Cluster CEE vorzusorgen.
Die Etablierung einer „high performance culture“ erfolgt durch einen strukturierten PerformanceManagement-Prozess: Darin werden Performance, Fähigkeiten und Potenzial einer/s Mitarbeiterin/s
­reflektiert und innerhalb der Peer-Group einander gegenübergestellt. Die Einschätzungen der Führungskräfte und die daraus abgeleiteten Ergebnisse münden in entsprechenden Entwicklungschancen und auch Entgeltmaßnahmen, um hervorragende Leistungen adäquat zu honorieren.
Die Position von Siemens am Arbeitsmarkt konnte – trotz nicht immer einfacher Rahmenbedingungen – weiterhin auf hohem Niveau gehalten werden. Dieses wird durch Aktivitäten wie StudentInnenprogramme, Diplomarbeitsbetreuungen und Praktika gepflegt und ausgebaut. Auch der hohe
­A ndrang bei PraktikantInnenplätzen zeigt die Attraktivität von Siemens als Arbeitgeber in Österreich.
Im Geschäftsjahr 2009 wurden 355 MitarbeiterInnen eingestellt und 136 haben das Unternehmen
per Eigenkündigung verlassen. Ohne die Sondereffekte aus den Restrukturierungsprogrammen
­ergab sich somit eine Fluktuationsrate von 1,7 %.
Aus- und Weiterbildung ist in der Siemens Aktiengesellschaft Österreich wesentlicher Bestandteil
der kontinuierlichen MitarbeiterInnenqualifikation. Insgesamt wurden im Geschäftsjahr 2009 rund
36
Berichte
20
Lagebericht
54
Siemens Gruppe Österreich
18,2 Mio. Euro für Aus- und Weiterbildung aufgewendet, wovon 9,7 Mio. Euro auf die Weiterbildung
und 8,5 Mio. Euro auf die Lehrlingsausbildung entfielen.
Die Förderung der Diversität war und ist ein weiteres zentrales Anliegen. Hier unterstützt Siemens
speziell die Karriereentwicklung von Frauen bzw. widmet sich konkret den Ausbildungsbedürfnissen
älterer MitarbeiterInnen. Weiters ermöglicht Siemens seit einem Jahrzehnt die Integration von Gehörlosen im Rahmen der Lehrlingsausbildung. Gemäß seinem Leitbild steht Siemens in Österreich zu
seiner gesellschaftlichen Verantwortung und stellt dies durch die dargestellten Maßnahmen Tag für
Tag unter Beweis.
Im Geschäftsjahr 2009 beliefen sich in der Siemens Aktiengesellschaft Österreich die Gesamtaufwendungen für Sozialleistungen auf insgesamt 46,5 Mio. Euro und die Investitionen in Gesundheitsund Arbeitsschutz auf 2,9 Mio. Euro.
Im abgelaufenen Geschäftsjahr startete auch der „Share Matching Plan“ des Siemens-Konzerns. Damit haben auch alle MitarbeiterInnen der Siemens Aktiengesellschaft Österreich die Möglichkeit,
noch stärker an der Entwicklung des Unternehmens zu partizipieren. Sie können im Zuge dieses Programms Aktien der Siemens Aktiengesellschaft, Berlin und München, (= Konzern-Muttergesellschaft)
kaufen und erhalten nach einer 3-jährigen Behaltefrist für drei gekaufte Aktien eine Gratisaktie.
Neben dem „Share Matching Plan“ werden die MitarbeiterInnen auch wieder am Ergebnis des Unternehmens mit einer Erfolgsprämie in Höhe von insgesamt 8,4 Mio. Euro beteiligt.
Die Siemens Aktiengesellschaft Österreich beschäftigte mit Stichtag 30.09.2009 in Österreich insgesamt 7.762 (VJ 8.371) MitarbeiterInnen, davon 309 (VJ 355) Lehrlinge. Die Entwicklung gegenüber
dem 30.09.2008 ist einerseits durch die Integration des Geschäftsbetriebs der Siemens Power Generation Anlagentechnik GmbH, Wien (+349) geprägt. Andererseits wirken sich die Ausgliederung eines
Teils der SIMEA-Fertigung (–270) und die bereits im Kapitel 2.1. dargestellten Restrukturierungsprogramme (–617), die aufgrund der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erforderlich wurden, aus.
MitarbeiterInnen nach Funktionen zum Stichtag
Forschung und Entwicklung
Fertigung
30.09.2008
30.09.2009
2.685
2.063
875
521
Montage, Wartung, Service
1.940
2.069
Vertrieb
1.901
2.249
970
860
8.371
7.762
Zentral-, Dienstleistungs- u. Verwaltungsbereiche
GESAMT Siemens Aktiengesellschaft Österreich (ohne Lehrlinge)
37
www.siemens.at/geschaeftsbericht
2.5. Forschung und Entwicklung
Die neu gegründete Corporate Technology CEE (CT CEE) mit ihren Abteilungen Research & Technology und Development Center mit Sitz in Wien ist seit April 2009 ein weiterer wichtiger Standort auf
der Forschungs- und Entwicklungslandkarte des Siemens-Konzerns. In der Forschung erbringt der
Bereich Corporate Technology CEE bei sieben der weltweit 50 globalen Forschungsfelder mit ihren
Kompetenzen einen wichtigen Beitrag zur Technologiestrategie des Konzerns. Bei zwei der 50 globalen Forschungsfelder – den anwenderspezifischen Chips (ASICs) und Constraint-based Configurators –
hat Wien Headquarter-Funktion und damit die weltweite Verantwortung. Bei weiteren fünf Themen
liefert die Corporate Technology CEE mit eigenen Forschungsprogrammen einen Beitrag zu bestehenden Technologiefeldern.
Die Forschungshighlights im Geschäftsjahr 2009
Anwendungsspezifische Chips – ASIC and PCB Technologies
Elektronische Geräte für Produkte im Industry-, Energy- und Healthcare-Sektor sind mit steigenden
Leistungsanforderungen bei gleichzeitig reduziertem Platzbedarf konfrontiert. Um diese Anforderungen
zu erfüllen, braucht es immer ausgefeiltere Methoden der Produktion von Halbleiter-Chips. Die Zahl
der Transistoren auf einem Chip steht gerade vor dem Sprung von 80 auf 500 Millionen. Wieweit der
Chip seine Möglichkeiten aber ausnützen kann, entscheidet sich in der Entwicklung. Ziel der Forschungsaktivitäten von CT CEE ist es, anwendungsspezifische Chips entsprechend den Anforderungen
immer weiter zu verdichten und gleich mit dem ersten Entwurf ein fehlerfreies Chipdesign zu liefern.
Komplexe Konfigurationen – Constraint Based Configurators
Modernes Anlagen-Engineering basiert bei der Konfiguration komplexer Anlagen oder Systeme auf
einer Wissensdatenbank, die die Spezifikation aller erforderlichen Einzelteile enthält. Kombiniert
werden sie von einem Tool, dem „Configurator“, der dazu aber möglichst alle Nebenbedingungen
kennen muss. Ab einer bestimmten Anzahl von Kombinationsmöglichkeiten braucht es jedoch spe­
zielle Ansätze zur Lösungsfindung. Dieser Aufgabe widmet sich das Forschungsfeld der Constraint
Based Configurators.
Intelligente Kamera-Überwachungssysteme – Smart Video
Im Mittelpunkt dieser Forschungsaktivitäten steht derzeit eine Gesichtserkennung, die auch bei vorbeigehenden Personen funktioniert und die Suche einzelner Personen in großen Videodatenbanken
bzw. über mehrere Kamerastandorte hinweg ermöglicht. Der Vorteil liegt darin, dass bestehende
Infrastruktureinrichtungen, wie beispielsweise Kameras, genützt und durch spezielle Analyse- und
Auswertemöglichkeiten aufgewertet werden. Im Endeffekt sollen selbstlernende Systeme diese
­A nalysen und Auswertungen eigenständig durchführen können und bei auffälligen Ereignissen
­automatisch Alarm auslösen.
38
Berichte
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Lagebericht
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Siemens Gruppe Österreich
Drahtlose Steuerung – Radio Frequency Technology
Die zentralen Kompetenzen dieses Technologiefeldes bei CT CEE liegen in der Hochfrequenz- und
­A ntennentechnik. Bedarf dafür besteht im Industriebereich, um mittels spezieller Radartechnologie
Abstand und Geschwindigkeit zu messen. Diese Technologie erlaubt damit zum Beispiel die Bedienung komplexer Anlagen mit kabellosen Simatic Mobile Panels. Die Herausforderung dabei ist, die
strengen Sicherheitskriterien zu erfüllen, die von kabelgebundenen Steuerungen wesentlich leichter
eingehalten werden können. Die CT CEE begleitet deshalb die Entwicklungen im Auftrag der Sektoren
bis zur Serienüberleitung einschließlich der nötigen Zulassungen.
Laborautomatisierung – Life Science Systems
Prozessoptimierung und Sensorsysteme für die Pharmaindustrie oder Spitäler bilden den Schwerpunkt dieses Technologiefeldes. Bei der Erforschung der Ursachen von Krankheiten auf Zellebene
geht es um die Verknüpfung von genomischer und klassischer Medizin. Der Einsatz von Biosensoren
und intelligenter Automatisierungstechnik soll dabei eine neue Ergebnisqualität ermöglichen und
wird in gemeinsamen Forschungsprojekten mit WissenschafterInnen in der Krebs- und Alzheimerforschung erprobt. Auch wird damit die Genom- und Zellforschung ­erleichtert und beschleunigt. Dies
gelingt durch die Modellierung und Messung biologischer Prozesse bei der Suche nach Biomarkern,
d. h. messbaren Indikatoren von Krankheiten im Organismus. Bislang sind dazu umfangreiche labor­
intensive Arbeitsschritte notwendig. Mathematische Modelle sollen dazu beitragen, den Zellprozess
zu simulieren und damit die Anzahl der erforderlichen Experimente einzuschränken.
Intelligente Stromnetze – Smart Grids
Mit dem bislang sehr zentral organisierten Stromnetz lässt sich ein zunehmender Einsatz von erneuerbaren Energieformen nicht bewältigen. Im Mittelpunkt der Forschung stehen dabei Technologien,
die das Stromnetz – bis hin zum Endverbraucher – intelligent genug machen, um auf Anforderungen
durch die teilweise schwer prognostizierbaren Energiequellen wie Wind und Sonne reagieren zu
­können. Die Technologie-Plattform Smart Grid Austria mit 22 Unternehmen und Institutionen, die
von Siemens koordiniert wird, hat sich zum Ziel gesetzt, die Bewältigung dieser Anforderungen gemeinsam voranzutreiben.
Drahtlose Kommunikation – Cooperative Communication Systems
Ausgestattet mit dutzenden Sensoren sammeln unsere Autos ständig aktuelle und sehr verlässliche
Daten über ihre unmittelbare Umgebung. In Zukunft sollen sie diese mit anderen Fahrzeugen, aber
auch mit den Infrastruktureinrichtungen entlang der Straßen austauschen. Solche Adhoc-Netzwerke
müssen wesentlich schneller aufgebaut werden, als wir das vom Internet gewohnt sind. Die drahtlose Verbindung muss innerhalb weniger Millisekunden verfügbar sein, eine hohe Verbindungs­
sicherheit gewährleisten und gegen Missbrauch geschützt sein. Der nächste Meilenstein in der Entwicklung von Car-to-X-Technologien ist die weltweite Standardisierung der einzelnen Bausteine und
Schnittstellen, die bis spätestens 2012 abgeschlossen sein soll.
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2.6. Intellectual Property Rights
Innovative Entwicklungen bzw. deren Umsetzung am Markt setzen voraus, dass die Rechte an diesen
Entwicklungen eindeutig geklärt sind. Dies umfasst einerseits die Absicherung eigener Entwicklungsergebnisse, andererseits aber auch die Sicherstellung, dass es zu keinen Überlappungen mit
­bestehenden Schutzrechten Dritter kommt.
Einer frühzeitigen und kontinuierlichen Begleitung der Forschungs- und Entwicklungstätigkeit durch
die frühzeitige Anmeldung gewerblicher Schutzrechte kommt somit eine sehr hohe Bedeutung zu. Die
Absicherung von Innovationen stellt vom Beginn der Entwicklungen an über die gesamte Lebensdauer
der Produkte eine wichtige Maßnahme dar und prägt damit die Innovations- und die Patentstrategie.
Durch diese Vorgehensweise wird Rechtssicherheit geschaffen, die auch für die Kunden der Siemens
Aktiengesellschaft Österreich einen wesentlichen Vorteil darstellt.
Die Forschungs- und Entwicklungstätigkeit der Siemens Aktiengesellschaft Österreich ist in das weltweite Siemens-Netzwerk eingebettet. Dies gilt auch für die Absicherung von Innovationen mit Hilfe
von Patenten und Marken durch einen weltweiten Verbund von Siemens-Patentabteilungen. Auf diese
Weise finden Innovationen der Siemens Aktiengesellschaft Österreich weltweit Anwendungen.
Innovationen als geistiges Eigentum werden durch die Absicherung mittels gewerblicher Schutzrechte zu bedeutsamen Vermögenswerten. Zur Förderung von Innovationen und Erfindungen werden daher ErfinderInnen durch ein Incentivesystem ausdrücklich unterstützt, sodass das kreative
­Potenzial der besten Köpfe optimal gefördert und genutzt wird. Dies wird durch die Patentstrategie
weiter gestützt, was sich auch durch Patentanmeldungen und das Patentportfolio nachweislich dokumentiert.
Der patentrechtliche Schutz unserer Erfindungen mit rund 100 Neuanmeldungen im Geschäftsjahr
2009 und einem gesamten Schutzrechtsbestand von rund 4.500 Patenten und Patentanmeldungen
stärkt unsere Marktposition und ermöglicht unseren Kunden ungehinderten Zugang zu allen wichtigen Technologien.
2.7. Chancen- und Risikomanagement
Ein effizientes Chancen- und Risikomanagementsystem wird bei der Siemens Aktiengesellschaft
­Österreich im Rahmen des quartalsweisen „Enterprise Risk Management“ sichergestellt. Diese strategische Chancen- und Risikoberichterstattung aller Berichtseinheiten erfolgt in Anlehnung an die
­COSO-II-Methode und ist in das konzernweite Chancen- und Risikomanagement von Siemens integriert.
40
Berichte
20
Lagebericht
54
Siemens Gruppe Österreich
Das Enterprise Risk Management beinhaltet folgende Weiterentwicklungen des bisherigen Chancenund Risikomanagements:
– Top-down-Betrachtung: Neben der bewährten Bottom-up-Identifikation und -Berichterstattung
gibt es eine Top-down-Betrachtung durch das Management, die in eigenen Workshops erarbeitet
wird und die helfen soll, große Risikozusammenhänge zu identifizieren.
– Risikobewertung nach quantitativen und qualitativen Gesichtspunkten: Risiken werden nicht nur
auf ihre Ergebnisauswirkung geprüft, sondern können auch einer qualitativen Bewertung unter­
zogen werden.
– Erweiterter Berichtshorizont: In Hinkunft wird der Betrachtungszeitraum auf drei Jahre ausgedehnt.
– Erweiterte Risikokategorisierung: Die insgesamt 24 Risikokategorien werden in den vier Schwerpunktkategorien „Strategic“, „Operations“, „Financial“ und „Compliance“ verdichtet.
– Verbesserte Maßnahmenverfolgung: Die Maßnahmen zur Abwendung und Reduktion der Risiken
werden in engeren Zyklen überwacht, auch für den Fall, dass im Einklang mit unseren Finanzrichtlinien bereits bilanzielle Vorsorgen getroffen wurden.
Die operativen Einheiten werden überdies von der für die Koordination des Chancen- und Risikomanagements zuständigen Abteilung Business Excellence (BE) bei der für jeden Bereich zielgerichteten
und effizienten Umsetzung unterstützt. Aufgrund der Geschäftsstruktur der Siemens Aktiengesellschaft Österreich erfolgt dies vorrangig hinsichtlich der Abwicklung von Projekten. Die Tätigkeiten
der Abteilung BE umfassen in diesem Zusammenhang:
– Awarenessveranstaltungen
– Schulungen zum Chancen- und Risikomanagement
– Moderation von Chancen- und Risikomanagement-Workshops
– Coaching und Begleitung von Projektteams
2.8. Qualitätsmanagement
Permanente Veränderung und die Komplexität unseres Geschäfts erfordern systematisches und geplantes Handeln. Das Managementsystem der Siemens Aktiengesellschaft Österreich orientiert sich
an den Kundenanforderungen und Markterfordernissen und erfüllt geltende Gesetze, international
gültige Normen und technische Regeln. Der Stellenwert der Qualität im Unternehmen ermöglicht
Produkte, Systeme und Dienstleistungen anforderungskonform zu entwickeln und zu realisieren. Zur
nachhaltigen Absicherung des Managementsystems fokussiert die Qualitätsstrategie auf die drei
­wesentlichen Aspekte Kundenzufriedenheit, MitarbeiterInnenqualifikation und Prozessmanagement. Die Weiterentwicklung des Managementsystems wird durch einen einheitlichen Ansatz zur
kontinuierlichen Verbesse­rung, regelmäßige interne Qualitätsaudits und Überprüfungen durch unabhängige Dritte unterstützt.
41
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Mandatory Elements – die Eckpfeiler hoher Qualität bei Siemens
In Ergänzung zu international gültigen und vom Markt geforderten Standards (z. B. ISO 9001) sind
die Grundsätze des Siemens-Qualitätsmanagements in Form von verbindlichen Anforderungen
­formuliert und den aktuellen Herausforderungen der globalen Märkte angepasst. Das Siemens-Qualitätsmanagement enthält neun „Verbindliche Elemente (VE)“, die aus einem internationalen Benchmarking mit hinsichtlich ihrer Qualitätsstandards führenden und global agierenden Unternehmen
abgeleitet wurden und deren konsequente Anwendung und Weiterentwicklung in regelmäßig stattfindenden internen Assessments gemeinsam mit dem zuständigen Management überprüft werden.
Qualifizierung
Qualitativ hochwertige Arbeitsergebnisse setzen Kompetenzen und Fähigkeiten im Qualitäts­
management voraus. Das Learning Concept für Siemens-QualitätsmanagerInnen ist konzernweit harmonisiert und berücksichtigt die lokalen und spezifischen Geschäftsbedürfnisse sowie eine regelmäßige Kalibrierung der QualitätsmanagerInnen. Das Ausbildungsmodell bietet eine sehr umfassende und international anerkannte Ausbildung für QualitätsmanagerInnen (gemäß EOQ-Kriterien)
sowohl in Linien- als auch in Projektorganisationen.
Internationale Vernetzung
Die aktive Zusammenarbeit mit der PMA (Projektmanagement Austria), ÖQS (Quality Austria) und
GPM (Gesellschaft für Prozessmanagement) sowie das aktive Engagement bei international anerkannten und führenden Qualitätsmanagement-Veranstaltungen und die Mitarbeit bei der Entwicklung von modernen Managementansätzen wie dem Thema „Produktivität managen“ zeugen von ­einer
anerkannten Vorreiterrolle des Siemens-Qualitätsmanagements.
2.9. Umweltmanagement
Unsere Umweltpolitik basiert auf der Verantwortung gegenüber Menschen und Umwelt. Die bei der
Siemens Aktiengesellschaft Österreich bestellten Beauftragten für Umweltschutz, Abfall, Gefahrguttransport etc. sorgen im gesamten Unternehmen einerseits für die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften und andererseits für die Umsetzung der intern definierten Regeln und Zielsetzungen. Dabei
geht es um den sparsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen sowie die Reduzierung von
­Emissionen in Luft, Boden und Wasser. Unsere Fertigungen sowie einige Divisions bei Siemens sind
entweder auf dem Weg zu einer Umweltzertifizierung oder haben bereits ein Umweltmanagement
nach ISO 14001 oder anderen Normen eingeführt. Auch unsere Lieferanten haben wir in dieses
­S ystem miteinbezogen.
42
Berichte
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Lagebericht
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Siemens Gruppe Österreich
Die Umweltpolitik und deren Umsetzung werden allen MitarbeiterInnen auf einer eigenen Umweltschutz-Homepage transparent gemacht.
Auch unsere Produkte unterliegen strengen Vorschriften. Die Nachhaltigkeit ist durch Anwendung
einer siemensinternen Norm, die für alle MitarbeiterInnen verpflichtend ist, von der Entwicklung
über den Einkauf, Fertigung bis zum Ende des Lebenszyklus eines Produktes, der Entsorgung, ge­
sichert.
Um einen Überblick über die Auswirkungen der von uns gesetzten Umweltschutzmaßnahmen zu erlangen, werden die im Konzern gesammelten Verbrauchsdaten, wie z. B. für Energie, Wasser, Strom,
Abfall etc., jeweils gegen Ende des Jahres von den einzelnen Standorten abgerufen und mit den Daten
der vergangenen Jahre in Relation gesetzt. Die sich daraus ergebenden Erkenntnisse erleichtern es
uns, zusätzliche Maßnahmen für die Verbesserung des Umweltschutzes bei der Siemens Aktiengesellschaft Österreich zu setzen.
Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Vermeidung und Reduktion von Abfällen, wo immer dies möglich ist, und darauf, die unvermeidbaren Abfälle einer Wiederverwertung zuzuführen.
Durch konsequentes Trennen der Abfälle an allen Standorten der Siemens Aktiengesellschaft Österreich und die dadurch vermehrte Rückführung in Wiederverwertungsprozesse stieg zwar die Menge
der wiederverwertbaren Abfälle im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr von 1.294 Tonnen auf 1.325
Tonnen, jedoch reduzierten sich der Restmüll und die zu beseitigenden Abfälle von 1.179 Tonnen auf
1.003 Tonnen im gleichen Zeitraum und damit insgesamt um etwa 6 %.
Beim Energie- und Wasserverbrauch konnten unter anderem durch Flächenoptimierungen, nach­
haltiges Energiemanagement, den Einsatz von energieeffizienten Lösungen und Verbesserung der
Gebäudeisolierungen sowie den verstärkten Einsatz von energieverbrauchsarmen Leuchten gegen­
über dem Vorjahr sogar noch bessere Resultate erzielt werden.
Durch diese Maßnahmen und die kontinuierliche Stärkung des Umweltbewusstseins aller MitarbeiterInnen ist es gelungen, den Gesamtenergieverbrauch, inklusive des Treibstoffverbrauchs der Fahrzeugflotte, von 105.598 MWh im Jahr 2008 auf 76.353 MWh im Jahr 2009 zu senken.
Im gleichen Zeitraum reduzierte sich der Verbrauch von Trink- sowie Nutzwasser und dementsprechend das Abwasser von 661 auf 311 tausend m3. Wesentlich dazu beigetragen hat z. B. die Erneuerung der Kältemaschine im Bereich des Rechenzentrums.
Auch bei den Emissionen von Gasen mit Treibhauspotenzial ist es der Siemens Aktiengesellschaft
Österreich gelungen, deutliche Reduzierungen im Geschäftsjahr 2009 zu erreichen. Gegenüber dem
vergleichbaren Vorjahreszeitraum wurden die eigenerzeugten Gase mit Treibhauspotenzial (inklu­
sive des CO2 -Ausstoßes der Fahrzeugflotte) von 2.858 Tonnen auf 1.083 Tonnen und die fremd­
erzeugten Gase mit Treibhauspotenzial von 16.094 Tonnen auf 11.318 Tonnen verringert, was in
Summe einer Reduktion um über 34 % entspricht.
43
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Der CO2 -Ausstoß der Fahrzeugflotte in der Siemens Aktiengesellschaft Österreich, bestehend aus Personen- und Lastkraftwagen sowie anderen Nutzfahrzeugen, wurde durch den verstärkten Einsatz
von umweltfreundlichen und verbrauchsarmen Fahrzeugen von durchschnittlich 189 Gramm je
Fahrzeug und gefahrenen Kilometer im Geschäftsjahr 2008 auf 179 Gramm 2009 gesenkt.
Die Investitionen in Umweltschutzmaßnahmen beliefen sich im Geschäftsjahr 2009 auf 1,35 Mio.
­Euro und lagen damit in etwa auf dem Vorjahresniveau.
Die österreichische Klimapolitik versucht seit vielen Jahren, durch umweltpolitische Maßnahmen eine
Umkehr der Emissionstrends bei Treibhausgasen zu erreichen. Siemens ist hier ein Partner, der auf
Grund seines Portfolios in allen diesen Sparten Produkte, Systemkomponenten, Dienstleistungen
und Know-how anbietet und somit einen wertvollen Beitrag für die Umsetzung der Klimapolitik leistet.
2.10. Beschaffungswesen
Strategischer Einkauf: Zentraler Bestandteil unseres Unternehmenserfolgs
Das durch Siemens Österreich verantwortete Fremdeinkaufsvolumen betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 2,0 Mrd. Euro und wurde bei rund 14.000 Lieferanten erzielt. Davon stammen etwa 10.000
Geschäftspartner aus Österreich. Hinter diesem Fremdeinkaufsvolumen stehen – aufgrund der Breite
des Hauses Siemens – geschäftliche Kontakte mit rund 30.000 Lieferanten, die anhand eines ganzheitlich integrierten Lieferantenmanagement-Systems ausgewählt und bewertet werden.
Auf Grund der wirtschaftlichen Lage startete im Jänner 2009 unternehmensweit die Supply-ChainManagement-Initiative (SCMI), die dazu beitragen soll, zusätzliche Einsparungen im Einkauf zu
­erzielen. Die Schwerpunkte dieser SCM-Initiative werden in der Siemens Aktiengesellschaft Österreich
in enger Kooperation zwischen den Divisionen, Zentraleinheiten und Corporate Procurement umgesetzt. Die dabei gesteckten Ziele konnten in Österreich im abgelaufenen Geschäftsjahr erfüllt werden.
Nachhaltigkeit der Lieferkette
Die Grundsätze für professionelles Einkaufen sind in der Corporate Procurement Policy geregelt und
legen unter anderem fest, dass bei der Auswahl des Geschäftspartners die Einhaltung hoher ethischer
und rechtlicher Standards laut Business Conduct Guidelines des Siemens-Konzerns sicherzustellen sind.
Der Code of Conduct baut auf den Siemens-Werten „Verantwortungsvoll“, „Exzellent“ und „Innovativ“
auf. Siemens-Lieferanten verpflichten sich, die Grundrechte ihrer MitarbeiterInnen zu wahren, keine
Kinderarbeit zuzulassen, auf die Gesundheit und Sicherheit ihrer MitarbeiterInnen sowie den Schutz
der Umwelt zu achten. Der Code of Conduct ist verbindlicher Teil aller neuen und zu erneuernden
­Einkaufsverträge und stellt die Grundlage für unsere Geschäftsbeziehung dar. Die Überwachung der
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Berichte
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Lagebericht
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Siemens Gruppe Österreich
Einhaltung des Codes of Conducts wird mittels Self Assessments und im Rahmen der Lieferantenbewertung durchgeführt. Weiters ermöglichen Audits beim Lieferanten eine sehr genaue Überprüfung
der Nachhaltigkeitskriterien und sollen Verstöße gegen die Grundsätze des Code of Conduct auf­
decken.
Green Company
Wir tragen nicht nur Verantwortung für die Nachhaltigkeit der Lieferkette, sondern auch für unsere
Umwelt. Das Anbieten von umweltbewussten Produkten und Lösungen alleine genügt nicht, um
­natürliche Ressourcen zu sparen und Emissionen in Luft, Wasser und Boden zu reduzieren. Deshalb
legen wir auf diese Aspekte auch innerhalb unserer Organisation großes Augenmerk.
Corporate Logistics sorgt für eine ordnungsgemäße Abfallsammlung und Wiederverwertung von
­recyclebaren Produkten, wie Druckerpatronen, Elektronikabfall oder Verpackungsmaterial. Bei Transportverpackungen wird sowohl auf Effizienz geachtet als auch auf eine mehrfache Nutzbarkeit, um
so wenig Abfall wie möglich zu verursachen. Einzeltransporte werden nach Möglichkeit vermieden
und somit die CO2 -Emission des Frachtweges reduziert.
Die interne Postverteilung erfolgt ausschließlich mit elektrisch angetriebenen Autos. Bei der Anschaffung neuer benzinbetriebener Autos für den Fuhrpark von Siemens spielen geringer Treibstoffverbrauch und niedriger CO2 -Ausstoß eine wesentliche Rolle. Im Rahmen der VielfahrerInnenregelung werden auch die CO2 -Emissionen bei der Kostenberechnung für die Privatnutzung mit Hilfe
eines Bonus-­Malus-Systems berücksichtigt. Wachs, Shampoo und Frostschutz bestehen aus umweltfreundlichen Substanzen. Kaputte Windschutzscheiben und Motoröle, Altreifen und Altbatterien
werden ebenfalls fachgerecht entsorgt.
2.11. Investitionen
Die Investitionen der Siemens Aktiengesellschaft Österreich in das Sachanlagevermögen betrugen
im Geschäftsjahr 2009 100,4 Mio. Euro und lagen um 15,0 % über dem vergleichbaren Wert des Vorjahres. Davon entfielen 64,4 Mio. Euro auf den Neubau der Siemens City Vienna.
2.12. Finanz- und Sicherungsinstrumente
Zur Risikoabsicherung setzt das Unternehmen derivative Finanzinstrumente ein, um die Risken, die
hauptsächlich aus Wechselkursschwankungen resultieren, zu begrenzen. Mit den zur Absicherung von
Währungsrisiken abgeschlossen derivativen Finanzgeschäften wurde zum 30.09.2009 ein Deckungsgrad von 97 % erreicht.
45
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Dem Kundenausfallrisiko begegnen wir durch ein durchgehendes Rating unserer Kunden, ein konsequentes Forderungsmanagement sowie durch die Vereinbarung von Anzahlungen im Anlagen­
geschäft. Absicherungen über die Angebote der Österreichischen Kontrollbank und der Einsatz von
Akkreditiven runden im Exportgeschäft die eingesetzten Sicherungsinstrumente ab.
Das Preisänderungsrisiko sehen wir primär im Anlagengeschäft. Dies gilt insbesondere für die Preise
zugekaufter Materialen und Komponenten, die von der Preisentwicklung der entsprechenden Rohstoffe (z. B. Kupfer) am Weltmarkt abhängen. Der Versuch, die Bedingungen aus dem Kundenvertrag
auch an unsere Lieferanten zu überbinden, sowie der Abschluss von Lieferantenverträgen mit einer
fristenkongruenten Preisbindung (teilweise gegen Leistung von Anzahlungen) sind die zentralen
­I nstrumente zur Risikominimierung. In geringem Umfang kommen auch Commodity Hedges zum
­Einsatz.
Das Liquiditätsrisiko der Siemens Aktiengesellschaft Österreich wird von uns derzeit aufgrund der
vorhandenen Liquidität sowie der Einbindung in das Cash Pooling des Siemens-Konzerns als äußerst
gering eingeschätzt.
2.13. Vermögens-, Finanz- und Ertragslage
Die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage der Siemens Aktiengesellschaft Österreich ist im Geschäftsjahr 2009 vor allem durch die Integration des Geschäftsbetriebs der Siemens Power Generation Anlagentechnik GmbH, Wien, und die Ausgliederung sowie Veräußerung der nicht für den Sektor Industry
tätigen Teile des Fertigungsbereichs SIMEA und andererseits durch die bereits erläuterten Restrukturierungsprogramme gekennzeichnet.
Die Bilanzsumme des Geschäftsjahres 2009 hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 279,5 Mio. Euro
verringert. Dies ist vor allem auf einen Rückgang der erhaltenen und an verbundene Unternehmen
weitergeleiteten Anzahlungen zurückzuführen. Auf der Aktivseite ist die Entwicklung des Finanzan­
lagevermögens durch den Erwerb der Siemens Zrt., Budapest, und der Kommanditanteile der Siemens
Transportation Systems GmbH & Co KG, Wien, gekennzeichnet. In den Forderungen gegenüber verbundenen Unternehmen spiegelt sich neben der o. a. Entwicklung der geleisteten Anzahlungen auch
noch bedingt durch die Veranlagung der vorhandenen Liquidität im Rahmen des Konzern-Cash-Poolings die unter den finanziellen Leistungsindikatoren dargestellte Geldflussrechnung wider.
Das Eigenkapital der Siemens Aktiengesellschaft Österreich hat sich 2009 gegenüber dem Vorjahr
um 14,5 Mio. Euro verringert. Der Erhöhung der Kapitalrücklage um 22,8 Mio. Euro steht ein im Vergleich zum Vorjahr niedrigerer Jahresgewinn von 97,7 Mio. Euro gegenüber. Verringert um die Dividende in Höhe von 135,0 Mio. Euro ergibt sich das in der Bilanz ausgewiesene Eigenkapital.
46
Berichte
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Lagebericht
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Siemens Gruppe Österreich
Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit hat sich deutlich auf 160,3 Mio. Euro verringert
(Geschäftsjahr 2008: 254,6 Mio. Euro). Dies ist insbesondere auf die erforderlichen Restrukturierungsmaßnahmen zurückzuführen. Dies wirkt sich auch in einem deutlichen Rückgang der Umsatzund Eigenkapitalrentabilität aus.
Umsatzrentabilität
Ergebnis vor Zinsen und Steuern*)
Umsatzerlöse
*) um den Zinsenaufwand korrigiertes Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
+ Zinsen und ähnliche Aufwendungen
Umsatzerlöse
Umsatzrentabilität
2009
TEUR
2008
TEUR
160.315
254.583
4.174
5.450
164.489
260.033
2.973.230
2.795.885
5,5 %
9,3 %
2009
TEUR
2008
TEUR
160.315
254.583
Eigenkapitalrentabilität
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Eigenkapital (nach Ausschüttung)*)
*) zum Anfang des Geschäftsjahres
Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit
Eigenkapital zum Anfang des GJ
abz. Ausschüttung
Eigenkapitalrentabilität
991.437
1.005.814
–135.000
–150.000
856.437
855.814
18,7 %
29,7 %
47
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Trotz des deutlichen Ergebnisrückganges im Geschäftsjahr 2009 ergibt sich durch die Kürzung der
Bilanzsumme sowie die Verringerung der geplanten Ausschüttung eine Verbesserung der Eigenkapitalquote.
Eigenkapitalquote
Eigenkapital (nach Ausschüttung)
Bereinigtes Gesamtkapital*)
*) Bilanzsumme abzüglich passivisch ausgewiesener erhaltener Anzahlungen
2009
TEUR
2008
TEUR
Eigenkapital
976.938
991.437
abz. Ausschüttung (2009: geplanter Ausschüttung)
–98.000
–135.000
878.938
856.437
2.987.904
3.267.395
Bilanzsumme
abz. pass. erhaltener Anzahlungen
Eigenkapitalquote
48
Berichte
20
Lagebericht
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Siemens Gruppe Österreich
–475.922
–732.681
2.511.982
2.534.714
35,0 %
33,8 %
Das Working Capital der Siemens Aktiengesellschaft Österreich ist wesentlich von den hohen erhaltenen Anzahlungen für das Projektgeschäft geprägt. Die Refinanzierung ist durch die vorhandene
­L iquidität, den erwarteten operativen Geldsaldo im Geschäftsjahr 2010 sowie erforderlichenfalls
durch die Einbindung in das Konzern-Cash-Pooling gesichert.
Working Capital (ohne Ertragsteuern und Finanzveranlagungen)
Umlaufvermögen inkl. Rap
abz. langfristigen Umlaufvermögens
= kurzfristiges Umlaufvermögen
abz. kurzfr. veranlagten Finanzvermögens
30.09.2009
TEUR
30.09.2008
TEUR
1.294.025
1.791.240
–236.847
–354.222
1.057.178
1.437.018
–228.000
–315.000
abz. kurzfr. akt. latenter Steuern
–17.005
–35.222
abz. kurzfr. Ertragsteuerforderungen
–31.859
–14.654
780.314
1.072.142
1.987.431
2.250.546
98.000
135.000
Fremdkapital inkl. Rap
zzgl. geplanter Ausschüttung
abz. langfristigen Fremdkapitals
= kurzfristiges Fremdkapital
abz. kurzfr. Finanzschulden
abz. kurzfr. Ertragsteuerrückstellungen
abz. kurzfr. Ertragsteuerverbindlichkeiten
Working Capital
–453.226
–382.527
1.632.205
2.003.019
–58.184
–58.188
0
0
–25.486
–52.310
1.548.535
1.892.521
–768.221
–820.379
49
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Korrespondierend zum Working Capital verhält sich die Deckung des langfristigen Vermögens. Die
­ esonderheiten des Anlagengeschäftes (hohe Anzahlungen) gekoppelt mit der Funktion als Teil­
B
konzernholding (hohe Finanzanlangen) führen zu einer teilweisen Deckung des langfristigen Vermögens durch kurzfristiges Fremdkapital. Wie bereits dargelegt lassen insbesondere die Refinan­
zierungsmöglichkeiten der Siemens Aktiengesellschaft Österreich im Rahmen des Konzern-CashPoolings jedoch keine Probleme unter dem Gesichtspunkt der Fristentransformation erwarten.
Deckung des langfristigen Vermögens
Eigenmittel*) und langfristiges Fremdkapital
langfristiges Vermögen
*) Eigenkapital (nach Ausschüttung) zuzüglich unversteuerter Rücklagen
2009
TEUR
2008
TEUR
Eigenkapital
976.938
991.437
abz. Ausschüttung (2009: geplanter Ausschüttung)
–98.000
–135.000
23.535
25.412
zzgl. unversteuerter Rücklagen
langfristiges Fremdkapital
Anlagevermögen
langfristiges Umlaufvermögen
Deckung des langfristigen Vermögens
50
Berichte
20
Lagebericht
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Siemens Gruppe Österreich
902.473
881.849
453.226
382.527
1.355.699
1.264.376
1.693.879
1.476.155
236.847
354.222
1.930.726
1.830.377
70,2 %
69,1 %
Die im Geschäftsjahr 2009 vorgenommenen Restrukturierungen und der Erwerb der Siemens Transportation Systems GmbH & Co KG, Wien, und der Siemens Zrt., Budapest, spiegeln sich auch in der Entwicklung der Geldflussrechnung des Unternehmens wider. Dies waren die maßgeblichen Gründe dafür, dass per Saldo ein Abfluss an flüssigen Mitteln in der Höhe –124,0 Mio. Euro zu verzeichnen war.
Geldflussrechnung
2009
TEUR
2008
TEUR
Geldfluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit
Jahresüberschuss
95.799
131.916
Abschreibungen auf das Anlagevermögen
120.158
300.948
Veränderung des Sozialkapitals
–22.207
631
–6.128
–35.633
Veränderung der übrigen langfristigen Rückstellungen
Sonstige
51.693
120.880
Cashflow aus dem Ergebnis
239.315
518.742
Veränderung der Vorräte
143.797
–168.944
31.018
–35.505
Veränderung der erhaltenen Anzahlungen
–69.946
224.901
Veränderung der Verbindlichkeiten
–25.161
–73.512
35.813
100.434
354.836
566.116
–93.995
–56.240
–261.176
–23.365
–355.171
–79.605
–135.000
–150.000
Veränderung der Forderungen
Veränderung der übrigen kurzfristigen Rückstellungen
Operativer Cashflow
Geldfluss aus der Investitionstätigkeit
Investitionen in immaterielle Anlagen und Sachanlagen
abzüglich Erlöse aus Abgang
Investition in Finanzanlagen abzüglich Erlöse aus
Finanzanlagenabgang
Geldfluss aus der Finanzierungstätigkeit
Dividendenausschüttung
Veränderung der Finanzverbindlichkeiten / Sonstige
11.322
–53.179
–123.678
–203.179
Saldo aus Eingliederung SIS SBS und T&D KEG
Veränderung der flüssigen Mittel einschließlich Wertpapiere
–23.081
–124.013
260.251
51
www.siemens.at/geschaeftsbericht
3. Zweigniederlassungen
Zum 30.9.2009 bestanden Zweigniederlassungen der Siemens Aktiengesellschaft Österreich in folgenden Ländern:
Algerien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Deutschland, Georgien, Griechenland, Großbritannien, Italien, Kosovo, Mexiko, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Serbien,
Slowakei und Slowenien.
Im Geschäftsjahr 2009 wurden keine Zweigniederlassungen eröffnet bzw. geschlossen.
4. Vorschlag zur Gewinnverwendung
Der Vorstand der Siemens Aktiengesellschaft Österreich schlägt vor, eine Dividende in Höhe von
98 Mio. Euro auszuschütten.
Der Vorstand schlägt weiters vor, den nach Ausschüttung verbleibenden Betrag des Bilanzgewinnes
auf neue Rechnung vorzutragen.
5. Ausblick auf das Geschäftsjahr 2010
Obwohl sich die konjunkturellen Rahmenbedingungen gegen Ende des Geschäftsjahres 2009 etwas
stabilisiert haben und die Prognosen für das Jahr 2010 von einer leichten Erholung der Gesamtwirtschaft ausgehen, wird das Marktumfeld auch im Geschäftsjahr 2010 herausfordernd bleiben. Aus
heutiger Sicht sollte es zu einer Stabilisierung des Produktgeschäfts des Sektors Industry kommen.
Darüber hinaus ergeben sich weitere Geschäftschancen im In- und Ausland aus dem umfangreichen
„grünen Portfolio“, der Vielzahl von innovativen Produkten und Lösungen sowie den in der Siemens
Aktiengesellschaft Österreich angesiedelten Kompetenzzentren des Siemens-Konzerns. Neben den
damit gegebenen Exportmöglichkeiten sollte auch die gute Position der Siemens Aktiengesellschaft
Österreich am Heimmarkt, u. a. im Service- und Lösungsgeschäft, weitere Geschäftschancen bieten.
Zudem könnten sich weitere positive Impulse aus den u. a. von der österreichischen Regierung avisierten Konjunkturbelebungsprogrammen im Infrastrukturbereich ergeben.
Das Geschäft des Cross-Sektor Business Siemens IT Solutions and Services wird im kommenden
­G eschäftsjahr weiterhin vor anspruchsvollen Herausforderungen stehen. Dies gilt insbesondere für
den Teilbereich SIS SDE aufgrund seiner Abhängigkeit von Großkunden, wie z. B. Nokia Siemens
­Networks.
Die Ziele des Kostensenkungsprogramms SucCEEd II konnten bereits im Geschäftsjahr 2009 und damit früher als geplant erreicht werden. Dies hat wesentlich zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit
der Siemens Aktiengesellschaft Österreich, trotz des schwieriger gewordenen Marktumfelds, beigetragen. Um die erreichte Kostenposition abzusichern, werden ein konsequentes Kostenmanagement
und Produktivitätssteigerungen weiterhin einen zentralen Arbeitsschwerpunkt darstellen.
52
Berichte
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Lagebericht
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Siemens Gruppe Österreich
Die kontinuierliche Qualifizierung von MitarbeiterInnen, insbesondere im Engineering und ProjectManagement, voranzutreiben und auszubauen, wird auch im Geschäftsjahr 2010 eine wichtige Aufgabe sein.
6. Ereignisse nach dem Bilanzstichtag
Mit Wirkung vom 1.10.2009 ist die Siemens Transportation Systems GmbH & Co KG aufgrund des Ausscheidens des Komplementärs Siemens Transportation Systems GmbH, Wien, (nunmehr Siemens Liegenschaftsverwaltung GmbH, Wien) an die Siemens Aktiengesellschaft Österreich angewachsen.
Weitere berichtspflichtige Vorgänge von besonderer Bedeutung nach Ende des Geschäftsjahres sind
uns nicht bekannt.
Wien, am 20. November 2009
Der Vorstand
Mag. Brigitte Ederer
Vorsitzende
Dipl.-Ing. Dr. Kurt Hofstädter, MBA
Vorstand
Dipl.-Ing. Gunter Kappacher
Vorstand
Dipl.-Ing. Wolfgang Köppl
Vorstand
Dipl.-Kfm. Reinhard Pinzer
Finanzvorstand
53
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Siemens Gruppe Österreich
Gesellschaftsrechtliche Veränderungen
Im Geschäftsjahr 2009 wurde die im Vorjahr begonnene Zusammenfassung der Organisationsstruktur
in drei operative Sektoren und den „Cross-Sector Businesses“ Siemens IT Solutions and Services (SIS)
­sowie Siemens Financial Services (SFS) fortgesetzt. Weiters wurden zahlreiche Geschäftsaktivitäten
im Rahmen der konzernweiten Bestrebungen zur Vereinfachung der Beteiligungsstruktur und Reduk­
tion der Beteiligungen in die jeweiligen Regionalgesellschaften integriert.
Im April 2009 hat die Siemens Aktiengesellschaft Österreich ihren Geschäftsanteil an der SIMEA
­G esellschaft zur Fertigung elektronischer Komponenten GmbH, Wien, nach Einbringung der Teil­
betriebe Electronics, Drives & Systems (EDS) und Information and Communication / Transportation –
Traffic – Industry (I&C TTI) und des Mitunternehmeranteils an der SIMEA Gesellschaft zur Fertigung
elektronischer Komponenten GmbH & Co KG, Siegendorf, sowie ihren Geschäftsanteil an der MWW
­Metallbearbeitungs-GmbH, Wien, nach Einbringung des Mitunternehmeranteils an der MWW Metallbearbeitungs-GmbH & Co KG, Wien, und ihren Geschäftsanteil an der MELECS SWL GmbH, Linz, nach
Einbringung des Teilbetriebs Racks Cabinet Assembling (RCA) veräußert.
Im Sector Energy wurde im Geschäftsjahr 2009 der gesamte Geschäftsbetrieb der Siemens Power
­G eneration Anlagentechnik GmbH, Wien, übernommen und in die Siemens Aktiengesellschaft Österreich ­integriert.
Im September 2009 wurden 48 % der Anteile an der „smart technologies“ Management-Beratungsund Beteiligungsgesellschaft m.b.H., Wien, veräußert. Die Siemens Aktiengesellschaft Österreich hält
nunmehr 26 % der Anteile an dieser Gesellschaft.
Im September 2009 hat die Siemens Aktiengesellschaft Österreich 99,9 % der Anteile an der Regionalgesellschaft Ungarn (Siemens Zrt., Budapest) von der Siemens Aktiengesellschaft, Berlin und München, und der Siemens Beteiligungen Inland GmbH, München, erworben.
Im September 2009 hat die Siemens Aktiengesellschaft Österreich die Kommanditanteile an der Siemens
Transportation Systems GmbH & Co KG, Wien, erworben. In weiterer Folge werden die gesamten Aktivitäten im Geschäftsjahr 2010 in die Siemens Aktiengesellschaft Österreich integriert.
Im Oktober 2008 wurde Siemens d.o.o., Mostar, mit der Regionalgesellschaft Siemens d.o.o. Sarajevo,
Sarajevo, verschmolzen.
Die FORTE BUSINESS SERVICES S.R.L., Bukarest, und die Siemens IT Solutions and Services d.o.o.,
­Belgrad, wurden mit April 2009 in die jeweiligen Landesgesellschaften in Rumänien und Serbien
­i ntegriert.
Im Sector Industry wurde die Rigens SIA, Riga, im Juni 2009 an SIA Eko Osta, Riga, verkauft.
Nachfolgende tabellarische Auflistung zeigt alle direkten Mehrheitsbeteiligungen und ausgewählte
50 %-Beteiligungen der Siemens Aktiengesellschaft Österreich.
54
Berichte
20
Lagebericht
54
Siemens Gruppe Österreich
Sector Industry
Beteiligungsanteil
Nominalkapital in Millionen
Währungseinheiten
ELIN EBG Traction GmbH, Wien, Österreich
100,00 %
0,750 EUR
Siemens VAI Metals Technologies GmbH & Co, Linz, Österreich
100,00 %
73,000 EUR
SIMEA Sibiu S.R.L., Sibiu, Rumänien
100,00 %
12,687 RON
Beteiligungsanteil
Nominalkapital in Millionen
Währungseinheiten
99,99 %
381,107 MXN
Siemens Transformers Austria GmbH & Co KG, Wien, Österreich
100,00 %
2,500 EUR
Siemens Transmission & Distribution S.A.S., Grenoble, Frankreich
100,00 %
4,000 EUR
VA TECH (UK) Ltd., Frimley, Surrey, Großbritannien
100,00 %
48,000 GBP
VA TECH Elin Transformer Guangzhou Co. Ltd., Guangzhou, Volksrepublik China
63,00 %
22,726 USD
VA TECH T & D Co. Ltd., Riad, Saudi-Arabien
51,00 %
4,500 SAR
VA TECH T & D UK Ltd., Frimley, Surrey, Großbritannien
100,00 %
15,290 GBP
VA TECH Transmission & Distribution GmbH, Wien, Österreich
100,00 %
0,035 EUR
Beteiligungsanteil
Nominalkapital in Millionen
Währungseinheiten
69,10 %
0,727 EUR
Sector Energy
Siemens Transformadores, S.A. de C.V., Guanajuato, Mexiko
Sector Healthcare
ITH icoserve technology for healthcare GmbH, Innsbruck, Österreich
55
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Cross-Sector Businesses und Services
Beteiligungsanteil
Nominalkapital in Millionen
Währungseinheiten
addIT Dienstleistungen GmbH & Co KG, Klagenfurt, Österreich
100,00 %
0,040 EUR
ANF DATA spol. s r.o., Prag, Tschechische Republik
100,00 %
4,800 CZK
Arbeitsmarktservice BetriebsgmbH & Co KG, Wien, Österreich
60,00 %
2,250 EUR
Archivium Dokumentenarchiv Gesellschaft m.b.H., Wien, Österreich
50,00 %
0,400 EUR
Siemens Program and System Engineering S.R.L., Brasov, Rumänien
99,75 %
0,005 RON
Siemens Program and System Engineering s.r.o., Bratislava, Slowakei
100,00 %
0,505 EUR
Siemens Programm- und Systementwicklung GmbH & Co. KG, Hamburg, Deutschland
100,00 %
2,045 EUR
Siemens Properties Ltd., Douglas, Großbritannien
100,00 %
0,001 GBP
Siemens PSE Program- és Rendszerfejlesztö Kft., Budapest, Ungarn
100,00 %
51,000 HUF
74,90 %
1,600 EUR
100,00 %
2,700 EUR
Beteiligungsanteil
Nominalkapital in Millionen
Währungseinheiten
50,00 %
14,600 EUR
100,00 %
0,006 RON
50,00 %
1,000 EUR
Siemens Electronics Assembly Systems GmbH & Co KG, Wien, Österreich
100,00 %
0,035 EUR
Siemens Pensionskasse AG, Wien, Österreich
100,00 %
5,000 EUR
unit-IT Dienstleistungs GmbH & Co KG, Linz, Österreich
VVK Versicherungs-Vermittlungs- und Verkehrs-Kontor GmbH, Wien, Österreich
Non-Group Activities
ELIN GmbH & Co KG, Linz, Österreich
Siemens (Austria) Proiect Spital Coltea S.R.L., Bukarest, Rumänien
Siemens Bacon GmbH & Co KG, Wien, Österreich
56
Berichte
20
Lagebericht
54
Siemens Gruppe Österreich
Regionalgesellschaften
Beteiligungsanteil
Nominalkapital in Millionen
Währungseinheiten
96,57 %
94,591 HRK
Siemens d.o.o., Banja Luka, Bosnien und Herzegowina
100,00 %
0,206 BAM
Siemens d.o.o. Beograd, Belgrad, Serbien
100,00 %
4,566 EUR
Siemens d.o.o., Ljubljana, Slowenien
100,00 %
1,961 EUR
Siemens d.o.o., Podgorica, Montenegro
100,00 %
0,005 EUR
99,86 %
1,475 BAM
100,00 %
0,793 BGN
Siemens S.R.L., Bukarest, Rumänien
98,73 %
13,021 RON
Siemens s.r.o., Bratislava, Slowakei
100,00 %
13,576 EUR
99,99 %
2.600,000 HUF
Beteiligungsanteil
Nominalkapital in Millionen
Währungseinheiten
ComBuild Kommunikations & Gebäudetechnologie GmbH, Wien, Österreich
100,00 %
10,901 EUR
KDAG Beteiligungen GmbH, Wien, Österreich
100,00 %
6,570 EUR
Siemens d.d., Zagreb, Kroatien
Siemens d.o.o. Sarajevo, Sarajevo, Bosnien und Herzegowina
Siemens EOOD, Sofia, Bulgarien
Siemens Zrt., Budapest, Ungarn
Sonstige
57
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Siemens Aktiengesellschaft Österreich
Werte und Vision � 60
Verantwortung für die Wirtschaft � 62
Verantwortung für die Umwelt � 63
Verantwortung für die Gesellschaft � 64
Corporate Responsibility
Gesellschaftliche Verantwortung
Verantwortungsvoll, exzellent und innovativ. So lauten unsere Kern­werte, die als Leitlinien
für unser Handeln dienen. Siemens übernimmt Verantwortung für Wirtschaft und Gesell­
schaft und hat sich zur welt­weit führenden Green Company entwickelt.
Wir sind Weltmarktführer bei Produkten und Lösungen für den Umweltschutz und haben
damit konzernweit ein Geschäftsvolumen von rund 19 Milliarden Euro erreicht. Das entspricht in etwa einem Viertel des Konzernumsatzes. Ob energieeffiziente Antriebstechniken,
Windkraftanlagen, Gas- und Dampfkraftwerke mit Spitzenwirkungsgraden, Systeme für
Verkehrsmanagement oder Energiespar-Contracting in der Gebäudesanierung: In allen
­Siemens-Bereichen setzen wir auf die Zukunftsmärkte im Zeichen des Klimaschutzes.
Mit den weltweiten Programmen „Caring Hands“ für soziale Projekte, „Generation 21“ für
Bildungsprojekte und „Disaster Relief“ für Hilfsmaßnahmen im Katastrophenfall betonen wir
unser gesellschaftliches Engagement im gesamten Wirtschaftsraum.
Ein Überblick über die CR-Aktivitäten von Siemens in Österreich und in den Ländern des
Wirtschaftsraumes ist im Internet unter www.siemens.at /cr zu finden.
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Corporate Responsibility
Verantwortungsvolles Handeln sehen wir als die Grundlage unserer
Geschäftsentscheidungen und des Umgangs mit unseren Stakeholdern.
Unsere Vision ist Ausdruck des Pioniergeistes von Siemens und leitet
unser tägliches Denken und Handeln.
Werte und Vision
Verantwortungsvoll
Bei unseren Geschäftsentscheidungen richten wir uns nach den Prinzipien, die für den Wert „verantwortungsvoll“ stehen. Siemens ermutigt auch seine Geschäftspartner und andere Interessenvertreter dazu, einen ähnlichen Standard für ihre Geschäftsethik anzuwenden.
Wir befolgen Recht und Gesetz.
Wir respektieren die Würde des Menschen.
Wir fördern Gesundheit und Sicherheit.
Wir führen unser Geschäft offen und ehrlich.
Wir sind fair im Umgang mit Wettbewerbern und unseren Stakeholdern.
Wir halten Verpflichtungen ein.
Wir achten das Eigentum.
Wir unterstützen den Umweltschutz.
Wir verpflichten uns zu gesellschaftlichem Engagement.
Wir setzen uns mit Engagement und Kompetenz für bestmögliche Ergebnisse ein.
Exzellent
Wir setzen uns ehrgeizige Ziele und tun alles, um diese Ziele zu erreichen. Wir unterstützen unsere
Kunden bei der Suche nach perfekter Qualität und bieten ihnen Lösungen, die ihre Erwartungen
übertreffen. Exzellent können wir nur sein, wenn wir einen Weg der kontinuierlichen Verbesserung
definieren und die bestehenden Prozesse permanent hinterfragen. Das heißt auch, Veränderungen
anzunehmen, um für neue Geschäftsmöglichkeiten offen zu sein. Exzellent sein bedeutet zudem,
dass wir als Unternehmen für die besten Köpfe, die der Markt bietet, attraktiv sind und bleiben.
Innovativ
Innovationen sind der Grundstein des Erfolgs von Siemens. Daher richten wir unsere Forschungsund Entwicklungsaktivitäten eng an unserer Geschäftsstrategie aus, halten wichtige Patente und
nehmen eine starke Position bei den etablierten wie neuen Technologien ein. Unser Ziel ist, in allen
unseren Geschäftsfeldern Trends zu setzen. Wir sorgen dafür, dass die Energie und Kreativität unserer MitarbeiterInnen freigesetzt wird, und beschreiten auch neue und ungewohnte Wege. Wir sind
erfinderisch, geistreich, einfallsreich und kreativ. Wir handeln unternehmerisch und unsere Inno­
vationen sind weltweit erfolgreich. Wir messen den Erfolg unserer Innovationen am Erfolg unserer
Kunden. Wir erneuern unser Portfolio kontinuierlich, um Antworten auf die wesentlichen Herausforderungen der Gesellschaft zu bieten.
60
Corporate Responsibility
60
Werte und
Vision
62
Verantwortung
für die
Wirtschaft
63
Verantwortung
für die Umwelt
64 Verantwortung
für die
Gesellschaft
Laufende Information
und Schulung erweitern
das Wissen der
MitarbeiterInnen über
Compliance.
Unsere Vision
Siemens – der Pionier in
– Energieeffizienz
– industrieller Produktivität
– bezahlbaren und personalisierten Gesundheitssystemen
– intelligenten Infrastrukturlösungen
Unternehmenskultur der Verantwortlichkeit
Siemens ist heute ein anderes Unternehmen als Ende 2006. Das in Rekordzeit implementierte Compliance-System hat sich als sehr effektiv erwiesen. Siemens gilt nun im Bereich Compliance als Branchenführer. Dies bestätigen auch Dritte wie das U.S. Department of Justice: es spricht von „außergewöhnlichem Engagement bei der Behebung der Fehler und der internen Bereinigung“, das sich in
einem „Best in Class“-Programm zeige. Der angesehene Dow Jones Sustainability Index platzierte
­Siemens in seiner globalen Studie 2008 auf Platz eins in der Kategorie „Compliance“.
Auch im vergangenen Geschäftsjahr wurde das Wissen der MitarbeiterInnen bezüglich Compliance
ausgebaut und gefestigt. Eine lückenlose Implementierung der Korruptionsbekämpfungsmaßnahmen
konnte durch die Einführung eines umfangreichen Programms gewährleistet werden. Über den weltweiten Compliance Helpdesk wird unseren MitarbeiterInnen weiterhin kompetente Hilfe bei Fragen zu
Compliance angeboten. Durch den Einsatz von lokalen Compliance Officers als BeraterInnen wurde der
Support zu diesem Thema stärker in den Geschäftsalltag integriert. Siemens verfügt über eine solide,
weltweite Compliance-Organisation sowie über eine leistungsstarke Compliance-Kommunikation, die
fast alle internen Medien des Unternehmens einschließt. Unter anderem soll damit die Schaffung einer
Unternehmenskultur der Verantwortlichkeit und Integrität erreicht werden. Für all unsere Stakeholder
besteht über die Funktion „Tell us“ des Compliance-Helpdesks die Möglichkeit, im Sinne der Transparenz bei Geschäftsabläufen über Unregelmäßigkeiten zu berichten. Durch die im vergangenen Geschäftsjahr durchgeführten Vereinfachungen von Kontrollprozessen und die Einführung weiterer Compliance-Richtlinien konnten interne Prozesse automatisiert und dadurch effizienter gestaltet werden.
Laufende Information und Schulung unserer MitarbeiterInnen standen mit dieser Automatisierung im
Fokus. Das persönliche Trainingsprogramm wurde um zwei weitere Schulungen bereichert. Auch die
Web-based-Trainings bieten unseren MitarbeiterInnen laufend neue Möglichkeiten, das Verständnis
für neue interne Prozesse und Regelungen zu vertiefen. Außerdem wurden gemeinsame Initiativen ins
Leben gerufen, etwa mit UN Global Compact, dem Weltbank-Institut oder Transparency International,
um zusammen gegen Korruption vorzugehen. ­Diese unter der Initiative „Collective Action“ verstandenen Möglichkeiten spielen eine Schlüsselrolle bei der Durchsetzung von gleichen Compliance Standards für alle Marktteilnehmer, wodurch das Korruptionsrisiko gesenkt wird. Im vergangenen Geschäftsjahr wurde die Initiative weiter vorangetrieben, Projekte dazu wurden gestartet.
61
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Sicherstellung der Ein­
haltung hoher ethischer
und rechtlicher Standards
bei der Auswahl der
­Geschäftspartner gemäß
der Corporate Procurement Policy.
Verantwortung für die Wirtschaft
Faire Geschäfte
Die Grundsätze für professionelles Einkaufen sind in der Corporate Procurement Policy geregelt und
legen unter anderem fest, dass bei der Auswahl der Geschäftspartner die Einhaltung hoher ethischer
und rechtlicher Standards laut Business Conduct Guidelines des Siemens-Konzerns sicherzustellen
ist. Siemens in Österreich unterhielt im vergangenen Jahr geschäftliche Kontakte mit rund 14.000
­L ieferanten, CEE-weit gingen Aufträge an rund 30.000 Partner, die anhand eines ganzheitlich integrierten Lieferantenmanagement-Systems ausgewählt und bewertet werden. Das Fremdeinkaufs­
volumen von Siemens in Österreich betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 2 Milliarden Euro. Im gesamten Wirtschaftsraum wurde für rund 3,2 Milliarden Euro eingekauft. Im Rahmen des Codes of
Conduct verpflichten sich Siemens-Lieferanten, die Grundrechte ihrer MitarbeiterInnen zu wahren,
keine Kinderarbeit zuzulassen, auf die Gesundheit und Sicherheit ihrer MitarbeiterInnen sowie auf
den Schutz der Umwelt zu achten. Der Code of Conduct baut auf den Siemens-Werten „Verantwortungsvoll“, „Exzellent“ und „Innovativ“ auf und ist verbindlicher Teil aller neuen und zu erneuernden
Einkaufsverträge. Er bildet die Grundlage für alle unsere Geschäftsbeziehungen.
Die Überwachung der Einhaltung des Codes of Conducts wird mittels Self Assessments und im Rahmen der Lieferantenbewertung durchgeführt. Anschließend werden Verbesserungsmaßnahmen im
Rahmen der Lieferantenentwicklung vereinbart. Weiters ermöglichen Audits beim Lieferanten eine
sehr genaue Überprüfung der Nachhaltigkeitskriterien. Verstöße gegen die Grundsätze des Codes of
Conduct können so aufgedeckt werden.
Wissensbilanz
Mit Corporate Technology CEE ist in Österreich ein neuer Forschungs- und Entwicklungsstandort
­i nnerhalb der Siemens Aktiengesellschaft Österreich entstanden. Damit wird Forschung zum sektoren- und länderübergreifenden Geschäftsauftrag, etwa bei der Entwicklung eines intelligenten
Stromnetzes (Smart Grids). Wissen ist eine der wichtigsten Ressourcen innovativer Unternehmen
und bestimmt entscheidend deren Wert und zukünftigen Erfolg. Siemens erstellt 2009 erstmals eine
Wissensbilanz, die das „intellek­tuelle Kapital“ des Unternehmens bewerten und ausgewählte Informationen für externe Stakeholder wie Inves­toren, Kunden, Kooperationspartner oder potenzielle MitarbeiterInnen aufbereiten soll.
Innovationsfonds
Eine Besonderheit ist die Finanzierung von Innovationen der Siemens Aktiengesellschaft Österreich.
Grundsätzlich werden Innovationen aus dem Budget der einzelnen Geschäftsbereiche finanziert. Bei
Entwicklungsvorhaben, die außergewöhnliche Standortrelevanz haben, finanziert der Innovationsfonds mit. Dieser wird von den MitarbeiterInnen der Siemens Aktiengesellschaft Österreich und dem
62
Corporate Responsibility
60
Werte und
Vision
62
Verantwortung
für die
Wirtschaft
63
Verantwortung
für die Umwelt
64 Verantwortung
für die
Gesellschaft
Mit innovativen
Produkten und Lösungen
wird ein wichtiger ­Beitrag
zur intakten ­Umwelt
­geleistet.
Unternehmen selbst gespeist. Im Berichtszeitraum wurden insgesamt 11 Projekte unterstützt, von
Forschungsprojekten zur Verbreitung der Technologiekompetenzen innerhalb der Siemens Aktiengesellschaft Österreich bis hin zu Innovationsprojekten in den Sektoren zur Erschließung zukunftsträchtiger Marktsegmente.
Intellektuelle Werte
Siemens fördert den Ideen- und Erfindungsreichtum der MitarbeiterInnen. Verbesserungsvorschläge
sind fester Bestandteil der Unternehmensphilosophie. Im Berichtsjahr haben die MitarbeiterInnen
der Siemens Aktiengesellschaft Österreich über 2.500 Verbesserungsvorschläge eingebracht und
­realisiert. Mit diesen Ideen wurde ein Gesamtnutzen von über fünf Millionen Euro erwirtschaftet.
Dafür wurden rund 450.000 Euro an jene MitarbeiterInnen ausgeschüttet, die sich erfolgreich mit
­i hren Verbesserungsvorschlägen eingebracht haben.
Verantwortung für die Umwelt
Größtes Umweltportfolio
Siemens setzt auf den Ausbau seiner führenden Position bei grünen Technologien. Wir leisten mit
unseren innovativen Produkten und Lösungen einen wichtigen Beitrag zu einer intakten Umwelt. Es
geht um den sparsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen und die Reduzierung von Emis­
sionen in Luft, Boden und Wasser. Unser Angebot umfasst Leistungen rund um Erzeugung, Übertragung und Nutzung von Energie, Wasserreinigung und Luftreinhaltung. Die größten Beiträge zur CO 2 Einsparung liefern Gasturbinen, energieeffiziente Beleuchtung, Erneuerung älterer Kraftwerke,
Windkraftanlagen und umweltfreundliche Züge. Die CO2 -Einsparungen unserer Kunden, die mit dem
Umweltportfolio erreicht werden, lagen im Jahr 2008 laut PricewaterhouseCoopers bereits bei 148
Millionen Tonnen – das ist mehr als das 35fache dessen, was Siemens selbst durch seine Geschäftsaktivitäten an CO2 -Emissionen verursacht. In Linz hat Siemens das Kompetenzzentrum für „Reject
Power“ zur Biomasse- und Reststoffverwertung aufgebaut. Die Siemens Aktiengesellschaft Österreich ist Teil der Elektromobilitäts-Plattform „Austrian Mobile Power“. Gemeinsam mit anderen österreichischen Leitunternehmen (Verbund, Magna, KTM, AVL und AIT) soll in Österreich eine europäische Vorzeigeregion mit emissionsfreier intelligenter Energieversorgung vom Kraftwerk bis zum
Fahrzeug geschaffen werden. Bis zum Jahr 2020 sollen bis zu 100.000 Elektrofahrzeuge in das Gesamtverkehrskonzept der Modellregion integriert sein. Die Siemens Aktiengesellschaft Österreich
engagiert sich im Projekt Austrian Mobile Power in folgenden Bereichen: Ladestationen (Definition
der Anforderungen sowie Auslegung und Entwicklung der Lade-Infrastruktur), Systemarchitektur –
Schnittstellen (Anforderungen und Konzepterstellung für Pilotregion) und Smart Grid (Anforderungen, netztechnische Szenarien, Abrechnungsmodell, Systemintegration und -optimierung).
63
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Mit der Siemens City entsteht ein österreichisches
Vorzeigeprojekt in Sachen
Energieeffizienz.
Umweltschutz im Unternehmen
Derzeit sind bei der Siemens Aktiengesellschaft Österreich über 60 MitarbeiterInnen mit Umweltschutz-Agenden beauftragt. Das Unternehmen ist dabei, ein flächendeckendes Umweltmanagement
einzuführen.
Corporate Logistics sorgt für eine ordnungsgemäße Abfallsammlung und die Wiederverwertung von
recyclebaren Produkten wie Druckerpatronen, Elektronikabfall oder Verpackungsmaterial. Bei Transportverpackungen wird sowohl auf Effizienz geachtet als auch auf eine mehrfache Nutzbarkeit, um
so wenig Abfall wie möglich zu verursachen. Einzeltransporte werden nach Möglichkeit vermieden
und somit die CO2 -Emission des Frachtweges reduziert.
Für den Sanitärbereich und die Grünflächenbewässerung wird bei der Siemens Aktiengesellschaft
Österreich nahezu ausschließlich Nutzwasser verwendet. Trinkwasser wird aus hygienischen Gründen nur für Befeuchtung der Raumluft und für die Verwendung bei Waschtischen und Brausen eingesetzt. Insbesondere durch Verwendung von geeigneten Reduzierventilen konnte der Verbrauch erheblich gesenkt werden.
Die interne Postverteilung erfolgt mit elektrisch angetriebenen Autos. Bei der Anschaffung neuer benzinbetriebener Autos für den Fuhrpark von Siemens spielen geringer Treibstoffverbrauch und niedriger
CO2 -Ausstoß eine wesentliche Rolle. Im Rahmen der VielfahrerInnenregelung werden auch die CO2 Emis­sionen bei der Kostenberechnung für die Privatnutzung mit Hilfe eines Bonus-Malus-Systems berücksichtigt. Wachs, Shampoo und Frostschutz bestehen aus umweltfreundlichen Substanzen. ­Kaputte
Windschutzscheiben und Motoröle, Altreifen und Altbatterien werden ebenfalls fachgerecht entsorgt.
Siemens City in Wien-Floridsdorf
Mit der Siemens City entsteht ein österreichisches Vorzeigeprojekt in Sachen ökologische Bauweise.
Der Gebäudekomplex wird beim Energiebedarf den Wert vergleichbarer Bürogebäude deutlich unterschreiten. Die Tiefenpfähle zur Fundierung des Towers sind so ausgerüstet, dass mit Wärmepumpen
die Erdenergie zur Kühlung und zum Heizen genutzt werden kann. Statt Klimaanlagen einzubauen,
wird bei den Siemens City-Gebäuden auf Kühlung durch Bauteilaktivierung und mechanische Beund Entlüftung gesetzt.
Verantwortung für die Gesellschaft
Vielfalt bringt Erfolg
Verschiedene Zugänge bringen unterschiedliche Lösungen. Deshalb setzt Siemens auch beim Recruiting seiner MitarbeiterInnen auf divergente Denkweisen, Erfahrungen sowie kulturelle und gesellschaftliche Hintergründe. Beim „Diversity Day“ in München wurde das erste internationale Netzwerk
für Frauen in Führungspositionen ins Leben gerufen. In Österreich steigt der Anteil an weiblichen
64
Corporate Responsibility
60
Werte und
Vision
62
Verantwortung
für die
Wirtschaft
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Verantwortung
für die Umwelt
64 Verantwortung
für die
Gesellschaft
Beim „Wiener Töchtertag“
gewinnen Mädchen
­Einblick in technische und
naturwissenschaftliche
Berufe.
Führungskräften im Management, Personalentwicklungsmaßnahmen werden verstärkt von Frauen
in Anspruch genommen (plus 6 Prozentpunkte im Vergleich zur Ersterhebung 2004). Siemens war
bereits zum achten Mal Partner des „Wiener Töchtertags“, bei dem Mädchen zwischen 11 und 16 Jahren die Möglichkeit haben, Einblicke in die berufliche Praxis zu gewinnen. Der Schwerpunkt liegt auf
technischen, handwerklichen und naturwissenschaftlichen Berufen. Über 200 Mädchen nahmen an
Workshops an den drei Siemens-Standorten im 3., 11. und 21. Wiener Gemeindebezirk teil. Eingeladen
waren die Töchter von MitarbeiterInnen, die auch ihre Freundinnen mitbringen durften.
www.siemens.at/toechtertag
Lehrlingsausbildung
610 technische und kaufmännische Lehrlinge, davon 26 mit besonderen Bedürfnissen, werden bei
Siemens ausgebildet, das Unternehmen ist damit der größte Lehrlingsausbildner in der österreichischen Technologieindustrie. Ausbildungsstätten stehen in Wien, Linz, Innsbruck und Graz zur
Verfügung. Rund 25 verschiedene Berufe können erlernt werden, je nach Standort verschieden. Neu
hinzugekommen ist die Doppellehre Kraftfahrzeugtechnik / Elektrik, die in Wien angeboten wird.
Unsere Ausbildung wurde bereits vielfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Anton-Benya-Preis
für das Ausbildungsprojekt für gehörbehinderte Jugendliche, der Amazone für vorbildliche Förderung der Ausbildung von Mädchen in technischen Berufen und dem Job-Oskar für integrative Ausbildung von Menschen mit besonderen Bedürfnissen.
Aus- und Weiterbildung
Siemens in Österreich zählt zu den beliebtesten Arbeitgebern des Landes. In der Universum Student
Survey 2009 belegt das Unternehmen bei AbsolventInnen von technischen Studienrichtungen den
zweiten Platz hinter Google. Ein wichtiger Grund dafür sind die Weiterbildungsmöglichkeiten im
­Unternehmen. Im vergangenen Geschäftsjahr schlossen rund 340 MitarbeiterInnen eines der angebotenen Personalentwicklungsprogramme erfolgreich ab. Seit Einführung der Programme konnten
über 3.400 KollegInnen ein internes Kompetenzzertifikat erlangen.
Arbeitssicherheit
Die Gesundheit und Sicherheit eines jeden, der für oder mit Siemens arbeitet, ist ein Grundprinzip für
alle unsere Aktivitäten. Die beste Strategie gegen Unfälle, Gefahren und Risiken ist Vorbeugung durch
die Gestaltung der Arbeitsumgebung. Im vergangenen Geschäftsjahr waren acht gut ausgebildete
­Sicherheitsfachkräfte bei Siemens in Österreich beschäftigt, sechs davon in Vollzeit. Es wurden Schulungen, Unterweisungen und Beratungen für unsere MitarbeiterInnen durchgeführt. So konnten in der
Siemens Aktiengesellschaft Österreich durch eine gezielte Kampagne, durch Sensibilisierung und
durch gemeinsame Bemühungen die Betriebsunfälle beim Gehen (besonders beim Stiegensteigen) um
44 Prozent gesenkt werden, die Ausfallstunden auf Grund dieser Unfälle reduzierten sich um 63 Prozent.
65
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Die Academy of Life
­bietet Führungskräften
die Möglichkeiten, von
den Erfolgsgeheimnissen
der Besten zu profitieren.
SeniorInnen-Web
Den Kontakt zu jenen MitarbeiterInnen, die sich mittlerweile im Ruhestand befinden, hält Siemens in
Österreich über ein eigenes SeniorInnen-Web. Über 1.750 UserInnen nutzen die Internetplattform, über
die sie auf die Vorteile der Siemens-Community zugreifen und die täglichen Firmennews lesen können.
Siemens Generation 21
In vielen Ländern des Wirtschaftsraumes unterhält Siemens Kooperationen mit technischen Universitäten. Wettbewerbe für Schulen und Universitäten werden unterstützt. Mit Unterstützung von
­Siemens fliegen bulgarische SchülerInnen regelmäßig und siegreich zu Mathematikbewerben nach
Fernost. In Serbien haben 418 Teams am Siemens-Schülerwettbewerb „Create the Future“ teilgenommen, bei dem es darum ging, eine Multimediapräsentation zum Thema „Meine Schule als intelligentes Gebäude“ zu gestalten. In Österreich fördert Siemens mit Energiesparinitiativen an Schulen
das ­Bewusstsein für Umweltschutz. Für die Aktion „Kinder lernen Naturwissenschaft und Technik“
(KiNT) der steirischen Industrie stellte Siemens sieben „KiNT-Boxen“ mit Informationen und Versuchsmaterial zum Thema Akustik zur Verfügung. Der Werner von Siemens Excellence Award und
der Siemens Young Generation Award richten sich an künftige TechnikerInnen in der Slowakei.
Schule des Lebens
Die Academy of Life hat sich zum Ziel gesetzt, JungunternehmerInnen und ManagerInnen die Erfolgsstrategien bedeutender international bekannter Persönlichkeiten näherzubringen. Das Leben ist
der beste Lehrmeister und die Academy of Life bietet die Möglichkeit, aus den Erfolgsgeheimnissen
der Besten zu lernen. Im abgelaufenen Geschäftsjahr standen den 150 Mitgliedern der Academy of
Life der Industrielle Dr. Hans Peter Haselsteiner, der Pianist Rudolf Buchbinder, die Skilegende Karl
Schranz und der Zirkusdirektor Bernhard Paul Rede und Antwort.
www.academyoflife.at
Caring Hands
Bereits 1996 begann die Unterstützung der Siemens Aktiengesellschaft Österreich für das „Bienenhaus“, das Therapiezentrum von SOS-Kinderdorf. Im „Bienenhaus“ gibt es für Kinder, die in besonderem Ausmaß Hilfe brauchen, die bestmögliche diagnostische und therapeutische Unterstützung. Das
Haus wurde in den letzten Jahren mit maßgeblicher Unterstützung der Siemens Aktiengesellschaft
Österreich erneuert und erweitert. 2003 wurde das neue „Bienenhaus“ im Kosovo mit Siemens-Hilfe
errichtet. In Wien konnten eine Musiktherapie installiert und ein PC mit entsprechender Hard- und
Software für computergestützte Testdiagnostik angeschafft werden.
66
Corporate Responsibility
60
Werte und
Vision
62
Verantwortung
für die
Wirtschaft
63
Verantwortung
für die Umwelt
64 Verantwortung
für die
Gesellschaft
Die Siemens>Festspiel>
Nächte zeigen bei
­freiem Eintritt Opern­
produktionen und
­wurden zuletzt um das
Siemens>Kinder>Festival
­erweitert.
Kinder, Kultur, Technik
Bereits zum zweiten Mal hat Siemens das Siemens>Kinder>Festival im Rahmen der Salzburger Festspiele gestaltet. Bei freiem Eintritt wurden Opernfilme für Kinder gezeigt. Am Programm standen
Kinderopern wie „Das Traumfresserchen“, „Die Omama im Apfelbaum“ oder „Die Zauberflöte für Kinder“. Die kostenlosen Vorführungen wurden von rund 2.000 KunstliebhaberInnen ab 5 Jahren besucht. Spiel und Interaktion sollen das Interesse für Naturwissenschaft, Technik und Kultur schon im
Kindergarten- und Volksschulalter wecken. In Wien, Klagenfurt, Graz und Linz wird ein buntes Programm aus Technik, Wissen und Kultur für unsere Kleinen und Kleinsten geboten – von Musik und
Tanz bis zu Technik-Workshops. Im Jahr 2009 besuchten rund 7.500 Gäste die 30 Kindermatineen. In
Wien wechselten die Kindermatineen mit September 2009 ihren Standort vom Siemens-Forum ins
Zoom Kindermuseum. Damit intensivieren die Siemens Aktiengesellschaft Österreich und das Zoom
Kindermuseum ihre seit dem Jahr 1998 bestehende Partnerschaft.
www.siemens.at/kultur
LINZ09 – Technologie trifft Kultur
Die europäische Kulturhauptstadt wurde das ganze Jahr hindurch von der Siemens Aktiengesellschaft Österreich und ­Siemens VAI als engagierte Partner begleitet. Eine Vielzahl von gemeinsamen
Projekten und Aktivitäten mit Linz09 sollte auch ein starkes Signal für den starken und attraktiven
Wirtschaftsstandort Linz bzw. Oberösterreich setzen. Ein Beispiel unseres Engagements war das
­Human-Resources-­Symposium „Was Linz verändert“ im Lentos Kunstmuseum. Es war dies der Auftakt einer intensiven Auseinandersetzung von Siemens VAI mit dem Standort Linz und seiner Attraktivität für hochqualifizierte MitarbeiterInnen aus Österreich und aller Welt.
www.siemens.at/kultur
Festspiele für Jedermann
Vor 10 Jahren begann die erfolgreiche Partnerschaft von Siemens und den Salzburger Festspielen.
Ein Jubiläum, das mit der Übertragung der Premiere der Oper „Cosi fan tutte“ mittels Live-Webstream
in HD-Qualität einen besonderen Höhepunkt fand. So konnten Kulturinteressierte auf der ganzen
Welt die berühmten Salzburger Festspiele auch aus der Ferne miterleben. Bereits seit 2002 veranstaltet Siemens in Kooperation mit dem ORF Salzburg und den Salzburger Festspielen die
Siemens>Festspiel>Nächte auf dem Kapitelplatz in Salzburg. Rund 42.000 BesucherInnen freuten
sich im Sommer 2009 über perfekten Sound und Bilder in HDTV-Qualität. Auch hier war der Höhepunkt des Programms die Liveübertragung der „Cosi fan tutte“-Premiere, die trotz Regens von rund
2.400 BesucherInnen am Kapitelplatz verfolgt wurde.
www.siemens.at/kultur
67
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Abkürzungsverzeichnis � 70
Disclaimer � 72
Kontakt
Anhang
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Abkürzungsverzeichnis
A
AMC MSE
AMIS
AVÖ
Application Management Center Mid-South-Europe
Automatisiertes Verbrauchsdatenerfassungs- und Informationssystem
Aktuarvereinigung Österreichs
(die älteste versicherungsmathematische Interessenvertretung Österreichs)
B
BE
BIP
Business Excellence
Bruttoinlandsprodukt
C
CC
CC MR
CEE
CEE IT
CF
CIM
CO2
CoC
CT CEE
Corporate Communications
Media Relations, Company Spokesman
Central and Eastern Europe
Central Eastern Europe Information Technology
Corporate Finance
Corporate Investment Management
Kohlenstoffdioxid (Kurzform: Kohlendioxid)
Center of Competence
Corporate Technology Central Eastern Europe
D
DEMS
Dezentrales Energie-Management-System
E
E
EA
ED
E D EA
EO
E OPS
ER
ES
ET
E TD
EOQ
EStG
ETCS
EUR
Energy Sector
Energy Automation
Power Distribution
Power Distribution
Electronics Assembly Systems
Fossil Power Generation
Fossil Power Generation
Energy Solutions Vienna
Oil & Gas
Oil & Gas, Energy Products & Services
Renewable Energy
Service Rotating Equipment
Power Transmission
Power Transmission and Distribution
European Organization for Quality
Einkommensteuergesetz
European Train Control System
Euro (Währung der Europäischen Währungsunion)
F
F&E
Forschung und Entwicklung
G
GC
gg. Vj.
GIS
GJ
GO
GPL
GS
GuD
General Counsel
gegenüber Vorjahr
Gasisolierte Schaltanlagen
Geschäftsjahr
Global Operations
Global Procurement and Logistics
Generalsekretariat
Gas- und Dampfturbinen
H
H
H IKM EMEA
H IM
H WS
HMC
HR
Healthcare Sector
Headquarter for Europe, Middle East & Central Asia, Africa
Imaging & IT
Workflow & Solutions
Horizontal Methods & Competencies
Human Resources
EF
E F ES VIE
70
Anhang
70
Abkürzungs- verzeichnis
72
Disclaimer
I
I
I BT
I DT
I IA
I IA&DT
I IS
I MO
IEH
Industry Sector
Building Technologies
Drive Technologies
Industry Automation
Industry Automation & Drive Technologies
Industry Solutions
Mobility
Industry, Energy and Healthcare
K
KIS
KStG
Klinisches Informationssystem
Körperschaftsteuergesetz
L
L
Legal
M
Mio.
MR
Mrd.
Million / Millionen
Magnetresonanz
Milliarde / Milliarden
O
ÖkR
ÖVE
Ökonomierat
Österreichischer Verband der Elektrotechnik
P
PACS
PRO
Picture Archiving and Communication System
Professional Services
R
RCO
RIC&R
RIS
RMU
Regional Compliance Office
Risk Internal Controls and Reviews
Radiologieinformationssysteme
Ring-Main-Units
S
SAGÖ
SCMI
SFS
SIMEA
SIS CEE
SIS PSE
SPDL
SPGA
SRE
STS A
SVI
Siemens Aktiengesellschaft Österreich
Supply-Chain-Management-Initiative
Siemens Financial Services
Siemens Industrial Manufacturing, Engineering and Applications
Siemens IT Solutions and Services
Siemens IT Solutions and Services
Program and System Engineering
Siemens IT Solutions and Services
System Development and Engineering
(vormals SIS PSE)
Siemens Personaldienstleistungen GmbH & Co KG
Siemens Power Generation und Anlagentechnik GmbH
Siemens Real Estate
Siemens Transportation Systems GmbH & Co KG
Services Industries
T
T
T&D
TEUR
TSD FW
Taxes
Transmission and Distribution
Tausend Euro
Tausend in Fremdwährung
U
UGB
ULF
US
Unternehmensgesetzbuch
„Ultra Low Floor“ (Niederflur-Straßenbahn)
Unternehmenssicherheit
V
VAI
VE
VJ
Siemens VAI Metals Technologies GmbH & Co
Verbindliche Elemente (Mandatory Elements)
Vorjahr
SIS SDE
71
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Disclaimer
Dieser Geschäftsbericht enthält zukunftsgerichtete Aussagen und Informationen – also Aussagen
über Vorgänge, die in der Zukunft, nicht in der Vergangenheit, liegen. Diese zukunftsgerichteten
Aussagen sind erkennbar durch Formulierungen wie »erwarten«, »wollen«, »antizipieren«, »beabsichtigen«, »planen«, »glauben«, »anstreben«, »einschätzen«, »werden« oder ähnliche Begriffe. Solche vorausschauenden Aussagen beruhen auf den heutigen Erwartungen des Siemens-Vorstands und
bestimmten Annahmen. Sie bergen daher eine Reihe von Risiken und Ungewissheiten. Eine Vielzahl
von Faktoren, von denen zahlreiche außerhalb des Einflussbereichs von Siemens liegen, beeinflusst
die Geschäftsaktivitäten, den Erfolg, die Geschäftsstrategie und die Ergebnisse von Siemens. Diese
Faktoren können dazu führen, dass die tatsächlichen Ergebnisse, Erfolge und Leistungen von
­Siemens wesentlich von den in den zukunftsgerichteten Aussagen ausdrücklich oder implizit enthaltenen Angaben zu Ergebnissen, Erfolgen oder Leistungen abweichen. Für Siemens ergeben sich
­solche Ungewissheiten insbesondere aufgrund folgender Faktoren: Änderungen der allgemeinen
wirtschaftlichen und geschäftlichen Lage (einschließlich Margenentwicklungen in den wichtigsten
Geschäftsbereichen sowie Folgen einer Rezession); der Gefahr, dass es auf Kundenseite zu Verzögerungen oder Stornierungen bei Aufträgen kommt oder dass die Preise durch das anhaltend ungünstige Marktumfeld weiter gedrückt werden, als der Siemens-Vorstand derzeit erwartet; der ­Entwicklung
der Finanzmärkte, einschließlich Schwankungen bei Zinssätzen und Währungskursen, der Rohstoffpreise, der Fremd- und Eigenkapitalmargen (credit spreads) sowie der Finanzanlagen im Allgemeinen; der zunehmenden Volatilität und des weiteren Verfalls der Kapitalmärkte; der Verschlechterung
der Rahmenbedingungen für das Kreditgeschäft und insbesondere der zunehmenden Unsicherheiten, die aus der Hypotheken-, Finanzmarkt- und Liquiditätskrise entstehen, sowie des zukünftigen wirtschaftlichen Erfolgs der Kerngeschäftsfelder, in denen Siemens tätig ist, zu denen, ohne
Einschränkungen, der Industry, Energy und Healthcare Sector gehören; Herausforderungen der Integration wichtiger Akquisitionen und der Implementierung von Joint Ventures und anderer wesentlicher Portfoliomaßnahmen; der Einführung konkurrierender Produkte oder Technologien durch
­a ndere Unternehmen; der fehlenden Akzeptanz neuer Produkte und Dienstleistungen seitens der
Kundenzielgruppen von Siemens; Änderungen in der Geschäftsstrategie; des Ausgangs von offenen
Ermittlungen und anhängigen Rechtsstreitigkeiten sowie der Maßnahmen, die sich aus den Ergebnissen dieser Ermittlungen ergeben; der potenziellen Auswirkung dieser Untersuchungen und Verfahren auf das laufende Geschäft von Siemens, einschließlich der Beziehungen zu Regierungen und
anderen Kunden; der potenziellen Auswirkungen solcher Angelegenheiten auf die Abschlüsse von
Siemens sowie verschiedener anderer Faktoren. Detailliertere Informationen über die Siemens betreffenden Risikofaktoren sind diesem Bericht und den Berichten zu entnehmen, die Siemens bei
der US-amerikanischen Börsenaufsicht SEC eingereicht hat und die auf der Siemens-Website unter
www.siemens.com und auf der Website der SEC unter www.sec.gov abrufbar sind. Sollten sich eines
oder mehrere dieser Risiken oder Ungewissheiten realisieren oder sollte sich erweisen, dass die
­zugrunde liegenden Annahmen nicht korrekt waren, können die tatsächlichen Ergebnisse sowohl
positiv als auch negativ wesentlich von denjenigen Ergebnissen abweichen, die in der zukunftsgerichteten Aussage als erwartete, antizipierte, beabsichtigte, geplante, geglaubte, angestrebte, projizierte oder geschätzte Ergebnisse genannt worden sind. Siemens übernimmt keine Verpflichtung
und beabsichtigt auch nicht, diese zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren oder bei einer
­a nderen als der erwarteten Entwicklung zu korrigieren.
72
Anhang
70
Abkürzungsverzeichnis
72
Disclaimer
www.siemens.at/geschaeftsbericht
Eckdaten 2005–2009
Kontakt
Informationen zum Inhalt (Media Relations)
Telefon
Telefax
E-Mail
Internet
Siemens Aktiengesellschaft Österreich
2006
2007
2008
2009
gg. Vj.
Auftragseingang
2.557,3
3.121,3
3.375,9
3.373,0
2.231,2
–33,9 %
Umsatz
2.499,9
2.485,4
2.525,4
2.795,9
2.973,2
6,3 %
47,0 %
49,9 %
48,4 %
41,0 %
32,4 %
–8,6 %
Investitionen1)
(in % vom Umsatz)
29,5
1,2 %
34,8
1,4 %
41,9
1,7 %
87,3
3,1 %
100,4
3,3 %
15,0 %
MitarbeiterInnen (Stand 30. September)2)
7.919
8.236
7.590
8.371
7.762
–7,3 %
658,1
26,3 %
714,5
28,7 %
713,1
28,2 %
822,1
29,4 %
847,1
28,5 %
3,0 %
540,1
578,4
588,3
590,5
502,8
–14,9 %
18,5
17,7
18,7
20,0
18,2
–8,7 %
Exportanteil (in % vom Umsatz)
Personalaufwand
(in % vom Umsatz)
Forschungs- und Entwicklungsaufwand
Aus- und Weiterbildungsaufwand
1)
2)
Anschrift
2005
(in Mio. EUR)
+43 (0)51707-24046
+43 (0)51707-53000
[email protected]
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Weitere Standorte finden Sie unter
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Impressum
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Benutzung durch Dritte für deren Zwecke die
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Fotonachweis
Das Copyright der Abbildungen liegt bei der
Siemens Aktiengesellschaft Österreich.
Wir bedanken uns bei:
Pascal Preti / The Image Bank (Cover)
Philipp Horak (Seiten 4 und 8)
Publicis KommunikationsAgentur GmbH, GWA (Seite 12)
JOKER / ullstein bild, APA Picturedesk (Seite 61)
Mevla Sales /
Siemens IT Solutions and Services (Seite 62)
/brandville (Seite 63)
Hertha Hurnaus (Seite 64)
Angelika Kainz (Seite 65)
Martin Stickler (Seite 66)
Georg Lembergh (Seite 67)
Konzeption, Koordination und Umsetzung
Projektleitung:
Christian Holler-Berger
Corporate Responsibility: Klemens Lendl,
Angelika Kainz
Wirtschaftsdaten:
Mag. Dr. Gerold Zakarias
Creativedirection:
Mag. Martina Mikulka
Artdirection:
Agentur PRIMART,
Mag. Christina Lehner
Produktion:
Jutta Duschet
Satz und Litho:
CPZ Zeitschriftenverlags
ges.m.b.H.
Lektorat:
LanguageLink
Sprachdienste GmbH
Druck:
Offset 5020 Druckerei &
Verlag Ges.m.b.H.
Sachanlagen einschließlich vermieteter Erzeugnisse.
Ohne PräsenzdienerInnen, KarenzurlauberInnen und Lehrlinge.
Aufgrund der im Geschäftsjahr 2009 fortgesetzten Zusammenfassung der Organisationsstruktur in den drei operativen Sektoren Industry, Energy und
Healthcare und den „Cross-Sector Businesses“ Siemens IT Solutions and Services (SIS) sowie Siemens Financial Services (SFS) und der konzernweiten
Bestrebungen zur Vereinfachung der Beteiligungsstruktur und Reduktion der Beteiligungen werden die Eckdaten der Siemens Gruppe Österreich nicht
mehr in diesem Geschäftsbericht dargestellt.
Die wesentlichen gesellschaftsrechtlichen Veränderungen sowie eine Darstellung aller direkten Mehrheitsbeteiligungen und ausgewählter
50 %-Beteiligungen der Siemens Aktiengesellschaft Österreich finden Sie auf den Seiten 54–57 in diesem Geschäftsbericht.
Dieser Geschäftsbericht liegt auch in englischer Sprache vor.
Ferner stehen ab Ende Jänner 2010 die deutsche und
englische Fassung im Internet unter www.siemens.at/presse
zum Download bereit.
Vorbehaltlich Satz- und Druckfehler.
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Alle Rechte vorbehalten
Gedruckt in Österreich
Geschäftsbericht 2009
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