Der Trick mit dem

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Der Trick mit dem
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Aktiv
/ 4. Februar 2012
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Der Trick mit dem
Pumpen von Klaus Union
müssen absolut dicht sein
– sonst wird’s gefährlich
Raffinerie (in Schwedt, Brandenburg):
Bochumer Pumpen kommen dort zum
Einsatz, wo aggressive, explosive oder
giftige Stoffe fließen. Fotos: dpa, Wirtz (2)
gelben Topf
schon nach kurzer Zeit“, sagt
Vertriebsleiter Carsten Ricken.
„Seit drei Jahren schnellen die
Verkaufszahlen unserer energieeffizienten Produkte nach
oben.“ Weil Pumpen fast in allen Branchen benötigt werden
und weltweit viel Energie verbrauchen, wird die EU über
kurz oder lang wie bei Glühbirnen sparsame Modelle verordnen, ist sich der Vertriebschef sicher.
Bochum. Der gelbe Keramik-
topf, den Adam Lindner mit
einem dicken Stahlring in
eine Pumpe einschraubt, muss
exakt sitzen. „Mit einem ganz
bestimmten Drehmoment
gleichmäßig die Schrauben
anziehen – das ist das Wichtigste“, sagt der Feinmechaniker. „Dadurch wird das komplette System dicht. Und dicht
muss es sein, weil sehr aggressive, explosive oder giftige
Stoffe da durchfließen.“
Rohstoffpreise
enorm gestiegen
Pumpen befördern
Säuren und Laugen
Die Pumpe, die Lindner bei
seinem Bochumer Arbeitgeber Klaus Union zusammenbaut, ist für die Chemie-Industrie bestimmt. Und das
gelbe Teil aus Keramik ist
ein sogenannter Spalttopf.
Der trennt die rotierende
Welle in zwei Teile und
isoliert so die zu pumpenden gefährlichen Flüssigkeiten.
Der Clou: Magnete befinden sich inner- und außerhalb des Spalttopfs. Sie übertragen das Drehmoment des
Elektromotors berührungsfrei eins zu eins auf Welle und
Laufrad der Pumpe. Solche
Pumpen sind eine Spezialität von Klaus Union.
Sie befördern beispielsweise Säuren und
Laugen. Auch in Raffinerien
und in Kraftwerken werden
sie eingesetzt – also überall dort, wo eine
­Leckage gefährlich ist.
Beim
Spalt-
Topf drauf:
Das gelbe
Teil, das
Adam Lindner
in die Pumpe
einschraubt,
isoliert die
gefährlichen
Stoffe.
topf spielt das Material eine
entscheidende Rolle. Normalerweise sind diese Teile aus
Metall. Doch da gibt es ein
Problem: Durch das rotierende
Magnetfeld entsteht ein unerwünschter Wirbelstrom, der
Energie frisst. Zudem erwärmt
sich der Spalttopf dabei ähnlich einem Kochtopf auf dem
Induktionsherd und muss gekühlt werden.
Deshalb stellt Klaus Union
das Bauteil je nach Anwendung aus Kunststoff oder Industrie-Keramik her. Das Material muss dünn genug sein,
damit die Magnete eng beiein-
Das Unternehmen produziert Pumpen für die chemische und
petrochemische Industrie, für Raffinerien, Flüssiggas- und Biogasanlagen, Tanklager und Kraftwerke. Außerdem stellt es Schieber
und Ventile her. Es beschäftigt 220 Mitarbeiter (darunter 14 Auszubildende) und erzielt 80 Prozent seines Umsatzes im Ausland.
Der Bochumer Betrieb gehört zur Klaus Union Gruppe mit insgesamt 400 Beschäftigten. Die hat auch Fertigungsstätten in China,
Indien und den USA.
Matilda Jordanova-Duda
Düsseldorf. Nordrhein-West-
falen hat sich beim Bundeswettbewerb „Schaufenster
Elektromobilität“ beworben.
Das Land geht mit der „Route
der Elektromobilität“ entlang
der Regionalexpress-­Linie 1
von Aachen über Köln, Düsseldorf, Duisburg, Essen, Bochum nach Dortmund ins
Rennen.
Die Route vereint 50 Projekte mit 175 Akteuren. Dahinter stecken hochkarätige
Partner aus der Wirtschaft
wie Ford, Opel, RWE und Eon
sowie Hochschulen und wissenschaftliche Einrichtungen.
Volumen des Vorhabens: rund
150 Millionen Euro.
So sollen zum Beispiel entlang der neuen Öko-Achse
1 800 Elektrofahrzeuge in Innenstädten bei Pflegeunter-
Und die Ergebnisse im Radio präsentieren
nehmen, im gewerblichen
Warenverkehr und bei öffentlichen Institutionen zum Einsatz kommen. Für einen reibungslosen Betrieb werden
600 Ladestationen sorgen.
Lüdenscheid. Selber etwas
ausprobieren – das bereitet
den Kids den größten Spaß.
Das wissen auch die Macher
der Phänomenta Lüdenscheid
und des WDR-Kinderradios
„Lilipuz“. Deshalb tun sie sich
zusammen, um gemeinsam Interesse an Naturwissenschaften und Rundfunk zu wecken.
E-Bikes aufladen
während der Fahrt
Auch die RegionalexpressLinie selbst wird zum Schaufenster. So erhalten die Steuerwagen der Züge Ladestationen, an denen Elektrobikes
während der Fahrt frischen
„Saft“ bekommen.
Der Bund will mit dem
Wettbewerb drei bis fünf regionale Projekte mit insgesamt
bis zu 180 Millionen Euro fördern. Das Land NRW wird
für sein Schaufenster bis zu
30 Millionen Euro zur Verfügung stellen.
WH
AKTIV, 1972 gegründet von Klaus Kunkel, erscheint im Verlag der Institut der deutschen Wirtschaft
Köln Medien GmbH, Postfach 10 18 63, 50458 Köln, Konrad-Adenauer-Ufer 21, 50668 Köln
l Herausgeber: Ulrich Brodersen l Chef­redakteur und verantwortlich: Ulrich von Lampe l Stellvertreter: Thomas Goldau l Ge­staltung: Harro Klimmeck (Layout), Daniel Roth (Fotos) l Chefin
vom Dienst: Iris Delev l Zentralredaktion: Ulrich Halasz (Chefreporter), Wilfried Hennes, Thomas
Hofinger, Anja van Marwick-Ebner, Tina Schilp, Hans Joachim Wolter l Vertrieb: Renate Hacker, Tel:
0221 4981-216; E-Mail: [email protected] l Fragen zum Datenschutz: datenschutz@aktiv-
Verkaufsprofis: Katharina Fliess und Carsten Ricken sind für Marketing und Vertrieb zuständig.
Auf die Plätze,
fertig, forschen!
NRW will mit 50 Projekten
Modellregion für E-Mobilität werden
AKTIV im Internet:
www.aktiv-online.info
Info: Klaus Union GmbH & Co. KG
Wie elektrisiert
Aktiv
ander liegen. Es muss Temperaturen bis 250 Grad und einen
Druck bis zu 40 Bar aushalten.
Zum Vergleich: In einem Autoreifen stecken rund 2 Bar.
Diese Spalttöpfe sind teurer, sparen aber gut 10 Prozent
Energie. „Da unsere Pumpen
meist rund um die Uhr laufen,
lohnt sich die Anschaffung oft
Von dieser Entwicklung können die Bochumer nur profitieren. Die Auftragslage ist gut,
trotz ein paar Unsicherheiten: Wie geht es mit dem Euro
weiter? Wie mit den Rohstoffen? Magnete werden schließlich aus „Seltenen Erden“ wie
Samarium Cobalt produziert,
die hauptsächlich aus China
stammen. Nun gibt es erste
Engpässe, und die Preise sind
enorm gestiegen.
Zudem ist der Betrieb auf
Fachkräfte angewiesen. „Wir
sind der Mercedes unter den
Pumpenherstellern. Damit das
so bleibt, investieren wir viel in
interne Weiterbildung“, sagt
Betriebsratsmitglied André
Rybiak. Den Umsatzeinbruch
von 2009 hat das Familienunternehmen ohne Entlassungen gemeistert. Seitdem hat
die Firma die Zahl der Stellen
sogar aufgestockt.
130 Experimente
von A bis Z
Früh
übt sich:
Phänomenta
und WDR laden
Nachwuchsforscher ein.
Foto: Phänomenta
Am Sonntag, 15. April, können Kinder ab sechs Jahre unter dem Motto „Ich weiß, du
weißt, nasewe!s“ in der Lüdenscheider Ausstellung zum Wissenschaftler werden – und ihre
Forschungsergebnisse live im
Radio präsentieren. Dafür stehen mehr als 130 Experimen-
online.info l AKTIV erscheint mit den Ausgaben Bayern, Chemie, Chemie in Baden-Württemberg,
Chemie Rheinland-Pfalz, Hessen Chemie, Hessen Metall, Kautschuk, M+E, Metall-Niedersachsen,
Nordostchemie, Nordrhein-Westfalen, Papierverarbeitung, Südwest, Textil, Zentral l Post­anschrift
Redaktion Köln: Postfach 10 18 63, 50458 Köln; E-Mail: [email protected]; Tel: 0221
4981-0 l Besucher­anschrift Redaktion Köln: Konrad-Adenauer-Ufer 21, 50668 Köln l Redaktion
Bayern: Joachim Herr (Leitung), Eva Schröder, Michael Stark, Friederike Storz; Postfach 20 02 20,
80002 München; Max-Joseph-Straße 5, 80333 München; Tel: 089 55178-551 l Redaktion Südwest:
tier-Stationen bereit – von der
Archimedischen Schraube bis
hin zum Zerrspiegel. Zudem
halten an diesem WDR-Wissenstag „echte“ Professoren
Vorlesungen für den Nachwuchs ab.
Der Eintritt für Museum inklusive Veranstaltung kostet
pro Person 6 Euro.
Träger der Phänomenta Lüdenscheid ist eine gemeinnützige Stiftung, die Naturwissenschaften populär vermittelt.
Zu den Sponsoren zählen vor
allem Unternehmen der Region sowie der Arbeitgeberverband der Metall- und ElektroIndustrie Lüdenscheid. Higo
www.phaenomenta.de
www.lilipuz.de
Dr. Joachim Sigel, Sigrid Stoss; Josefstraße 10, 70597 Stuttgart; Tel: 0711 4579986 l Redaktion RheinMain-Neckar: Dr. Sabine Latorre (Leitung), Ulrike Worlitz; Werderstraße 15, 68165 Mannheim;
Tel: 0621 4317331 l Redaktion Niedersachsen: Werner Fricke; Stephanusweg 9, 31174 Schellerten;
Tel: 05123 4485 l Redaktion Nord: Clemens von Frentz; Kapstadtring 10, 22297 Hamburg;
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