Manjeen Handicrafts

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Manjeen Handicrafts
Asien
Indien
Manjeen Handicrafts
(Marginalised Artisan’s Network
& Joint Endeavour)
Modeschmuck
GEPA-Code 719
GEPA-Handelspartner seit 2009
Weitere Informationen: www.manjeen.org
»Nach dem Umzug nach Delhi habe ich
im Alter von 15 Jahren mit der Stickerei als Heimarbeit begonnen, da das
Einkommen für die achtköpfige Familie
sonst nicht gereicht hätte. Außerdem
habe ich noch die Abendschule besucht. Von 1989 bis 2000 habe ich bei
der Fair-Handels-Organisation Tara
gearbeitet. Dann habe ich mich
mit Manjeen Handicrafts selbstständig gemacht.«
Jaishree, Leiterin von
Manjeen Handicrafts
I
ndien ist auf der ganzen Welt bekannt für sein Handwerk,
das eine Jahrhunderte lange Tradition hat. An Können fehlt
es den einzelnen Handwerkern nicht, aber sehr wohl an der
Möglichkeit, ihre Waren angemessen zu vermarkten. Verkaufen sie es an den kommerziellen Zwischenhandel, dann
bleibt für sie selbst ein zu geringer Verdienst übrig. Unsere
Handwerkspartner – oft Vermarktungs- und Beratungsorganisationen mit Fortbildungsangebot – bieten deshalb ihren
Gruppen und einzelnen Handwerkern einen Zugang zum
Markt zu fairen Konditionen. Sie bilden eine Brücke zwischen
den traditionellen Fähigkeiten der Handwerkerinnen und
Handwerker und den Ansprüchen und Trends im Ausland.
Handelspartner-Information
Manjeen Handicrafts ist eine vergleichsweise neue Vermarktungsorganisation, die von einer jungen Frau gegründet wurde,
die bereits Erfahrungen im Fairen Handel gesammelt hat. Die
Förderung von Frauen ist ihr spezielles Anliegen, denn sie
möchte das weitergeben, was sie selbst durch den Fairen Handel erlebt hat – eine grundlegende Veränderung im Leben.
Stand: 10/2010
Manjeen Handicrafts
M
it dem ehrenamtlichen
Engagement für einige
Frauen im benachbarten Slum in
Delhi begann die Geschichte unseres Handelspartners. Jaishree,
die bei TARA Projects in Delhi
gearbeitet hat, wollte damals
nur den Handwerkerinnen mit
Designs und aktuellen Markttrends bei der Vermarktung ihres
Schmuckes helfen. Zunächst
hatten die Frauen ihren neuen
Schmuck kommerziellen
Händlern im Inland angeboten.
Sie hatten aber ziemlich große
Probleme, zum Beispiel für ihre
Ware rechtzeitig bezahlt zu
werden. Im Jahr 2000 hat sich
Jaishree mit Manjeen Handicrafts in Neu-Delhi selbstständig
gemacht und den Kontakt zum
Fairen Handel gesucht.
Nach dem erfolgreichen Verkauf
des Schmucks in Österreich kamen weitere Handwerksgruppen
mit anderen Produkten dazu.
Manjeen Handicrafts unterstützt
die Gruppen hauptsächlich
durch Designs, Motivation und
Ausbildung. Ein grundlegendes
Training zu Fair-Trade-Kriterien
wird durchgeführt.
Für Manjeen Handicrafts
arbeiten zurzeit 17 Beschäftigte,
davon acht Frauen. Sie exportieren 100 Prozent ihrer Waren.
Neben der Abnahme ihrer Produkte wollen sie den Menschen
in Zukunft die Bedeutung einer
Schulausbildung, besonders für
Mädchen, vermitteln.
(Marginalised Artisan’s Network & Joint Endeavour)
Die Produzentinnen
und Produzenten
Vorteile aus dem
Fairen Handel
Manjeen Handicrafts arbeitet
derzeit mit neun Handwerksgruppen zusammen, die sowohl
in der Hauptstadt Neu-Delhi als
auch in den nördlichen Bundesstaaten Uttar Pradesh und
Rajasthan zu Hause sind. Es sind
hauptsächlich Familienbetriebe,
Selbsthilfegruppen und eine
Webereikooperative.
Die Produzentenfamilien sind
kinderreich. Mädchen wirde es
bisher selten ermöglicht, zur
Schule zu gehen. Die Gruppen
in Neu-Delhi bestehen aus Produzentinnen und Produzenten,
die vom Land in die Slums der
Hauptstadt gezogen sind. Hier
gibt es große Probleme mit der
Strom- und Wasserversorgung.
Deshalb arbeiten die Produzentinnen in Neu-Delhi teilweise
in den Räumen von Manjeen
Handicrafts, wo die Versorgung
mit Strom und Wasser gewährleistet ist.
Erst durch den Fairen Handel
hatten die Mitglieder von Manjeen Handicrafts die Chance, ihre
Waren zu verkaufen und regelmäßig dafür bezahlt zu werden.
Die kleine indische Vermarktungsorganisation leistet viel in
der Produktentwicklung, die die
kontinuierliche Vermarktung der
Produkte erst möglich macht.
· In dem gewählten Koordinations-Komitee von Manjeen
Handicrafts sind selbstverständlich Vertreter und Vertreterinnen der Produzentengruppen. Durch diese Beteiligung
soll sichergestellt werden, dass
die Preise für die Handwerksartikel so kalkuliert sind, dass
sie sich an den regionalen
Löhnen plus Fair-Trade-Prämie
orientieren.
· Manjeen Handicrafts hat zum
Beispiel dafür gesorgt, dass
drei Kinderarbeitern, die im
Handwerkssektor in Delhi
gearbeitet haben, geholfen
wurde. Sie wurden mithilfe
einer Produzentengruppe wieder in ihr Dorf im Bundesstaat
Bihar zurückgebracht und
sollen dort weiter unterstützt
werden, zum Beispiel durch
die Übernahme der Kosten für
Bücher und Schulhefte.
· Ziel von Manjeen Handicrafts
ist es zudem, so umweltfreundlich wie möglich zu
arbeiten. So werden zum
Beispiel die Glasperlen aus
Altglas hergestellt. Und zum
Brennen der Keramik wird Gas
statt Kohle verwendet. Im kleinen Umfang wurden Bäume
bei der Produzentengruppe
gepflanzt.
· Manjeen Handicrafts plant in
Zukunft, den Produzentinnen
und Produzenten eine Lebens-
Fotos: Manjeen Handicrafts
versicherung inklusive Krankenversicherung anzubieten
und ein Förderprogramm für
deren Kinder zu ermöglichen.
2009: Beginn der Zusammenarbeit mit der GEPA
Stand: 10/2010

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