Fußball-EM: Ukrainische Spieler wie „Phönix aus der

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Fußball-EM: Ukrainische Spieler wie „Phönix aus der
Fußball-EM:
Ukrainische
Spieler wie „Phönix aus der
Asche“
Kiew. Im angeblichen „Vergiftungsskandal“ der ukrainischen
Nationalmannschaft hat Trainer Oleg Blochin Entwarnung
gegeben. „Alle 23 Spieler sind fit und in guter Kondition. Das
Thema ist erledigt“, sagte Blochin gestern am Rande eines
öffentlichen Trainings seiner Mannschaft in Kiew.
An dem gestrigen Training nahmen auch Kapitän Anatoli
Timoschtschuk sowie Ex-Bundesligaprofi Andrej Woronin und
Andrej Schewtschenko teil, die vor dem Testspiel gegen die
Türkei am Dienstag in Ingolstadt über starkes Unwohlsein
geklagt hatten.
„Unsere Spieler sind in Deutschland vergiftet worden“, sagte
der Chefcoach von EM Co-Gastgeber Ukraine, nach der 0:2 (0:1)Niederlage gegen die Türkei im deutschen Ingolstadt: „Wir
hatten große Personalsorgen. Zehn Spieler haben unter einer
Lebensmittelvergiftung gelitten“, ließ Oleg Blochin am
Mittwoch verlauten.
Auch Bayern-Profi Anatoli Timoschtschuk gehörte angeblich zu
den Vergifteten, er lief beim letzten Test vor der
Europameisterschaft in Polen und der Ukraine nicht auf.
Blochin erklärte, dass er wegen der Erkrankungen seine
Aufstellung kurz vor dem Anpfiff habe verändern müssen.
Eigenartig: Vor dem Spiel hatten die Ukrainer das Fehlen des
Bayern-Mittelfeldspielers noch anders begründet: „Alles in
Ordnung, kein Problem. Er wird nur geschont.“
„Wir wissen noch nicht, was der Grund ist. Alle, die betroffen
sind, haben unterschiedliche Dinge gegessen“, sagte der Coach.
Der Wahrheitsgehalt von Blochins Aussagen konnte nicht
überprüft werden, denn sowohl Timoschtschuk als auch seine
Mannschaftskollegen verließen die Arena in Ingolstadt durch
den Hinterausgang, ohne mit den Journalisten zu sprechen.
In ukrainischen Internetforen diskutierten Fußballfans, ob die
Anschuldigungen nicht Taktik gewesen sei. „Vielleicht ist
Trainerfuchs Blochin zu einem Giftmärchen fähig, um Schweden
zu verunsichern“, so schrieb einer der User. Die Mehrzahl
äußerte sich skeptisch zu den Vorwürfen gegenDeutschland.
Am Montag um 20:45 Uhr spielt die Ukraine in der Gruppe D zum
Auftakt gegen Schweden. Ein Sieg gegen die Skandinavier ist
fast schon Pflicht, wenn sich der Co-Gastgeber für das
Viertelfinale qualifizieren will. Die weiteren Gruppengegner
sind Frankreich und England, gegen diese beiden Mannschaften
dürfte kein großer Blumentopf zu gewinnen sein. Ein Glück sind
alle Spieler wieder genesen – wie „Phönix aus der Asche“.

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