Geldverkehr Glossar Geldverkehr

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Geldverkehr Glossar Geldverkehr
Geldverkehr
Glossar
Geldverkehr
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Index Geldverkehr
Account Aggregation
ACH, automated clearing house
ACID, atomicity, consistency, isolation,
durability
AML, anti-money laundering
Bankensystem
BCS, banking communication standard
BIC, bank identifier code
Bitcoin, BTC
Chip/TAN-Verfahren
Clearinghaus
CNP, card-not-present transaction
Cybermoney
DTA, Datenträgeraustausch
DTAUS-Format
E-Geld
EBICS, electronic banking Internet
communication standard
EBPP, electronic bill presentation and payment
ECBS, European committee for banking
standards
EDD, electronic direct debit
EFT, electronic funds transfer
EGG, Elektronisches Geschäftsverkehr-Gesetz
eTAN, electronic transaction number
FinTS, financial transaction service
HBCI, home banking computer interface
Homebanking
IBAN, international bank account number
IFRS, international financial reporting standard
IFX, interactive exchange
ILN, international location number
IOTP, Internet open trading protocol
IPI, international payment instruction
IrFM, infrared financial messaging
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Geldverkehr
iTAN, indexed transaction number
M-Banking
Macropayment
Merchant Account
Micropayment
MiFID, markets in financial instruments directive
mTAN, mobile transaction number
NFC-Payment
OFC, open financial connectivity
OFX, open financial exchange
OLV, Online-Lastschriftverfahren
Online-Banking
OTP, open trading protocol
pay before
Paybox
PIN/TAN-Verfahren
Scoring
Secoder
SEPA, single Euro payments area
SEPP, secure electronic payment protocol
SET, secure electronic transaction
SmartTAN
SWIFT, society for worldwide interbank
financial telecommunication
Transaktionsnummer, TAN,
WYSIWYC, what you see is what you confirm
ZKA, Zentraler Kreditausschuss
Impressum
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Geldverkehr
Account Aggregation
Unter Account Aggregation versteht man die übersichtliche Zusammenstellung verschiedenster
Finanzkonten. Dabei kann es sich um Geschäftskonten, Bankkonten, Anlagekonten, Konten
von Kreditkarten und anderen Konten handeln, die von einem System automatisch gesammelt
und in einer Datenbank oder in übersichtlicher Form zusammengestellt werden.
Account Aggregations können Web-basierte Anwendungen sein und als Cloud im Internet
residieren. Sie dienen primär zu Aggregation von Finanzdaten. Je nach Tool zeigt das Account
Aggregation die Anzahl an Transaktionen, das Transaktionsdatum, die Brutto-, Netto- und
Provisionsbeträge, den zeitlichen Umsatzverlauf der verschiedenen Konten und vieles.
Unterstützt wird das Account Aggregation durch Online-Banking, durch Account-Tools oder
Finanz-Apps.
Der Vorteil des Account Aggregation liegt darin, dass der Benutzer einen schnellen und
umfassenden Überblick über die Finanzkonten, Transaktionen und Umsätze erhält.
ACH, automated
clearing house
Ein Automated Clearing House (ACH) ist ein Gironetz, das von Finanzdienstleistern für
Überweisungen, Zahlungsavis, Barauszahlungen und Lastschriften benutzt wird. Es handelt
sich um einen Electronic Funds Transfer (EFT) mit dem elektronische Transaktionen zwischen
den Finanzagenturen übermittelt und Zahlungen auf vorgegebene Konten bei den
entsprechenden Geldinstituten getätigt werden. Angeschlossen an das Gironetz sind alle
Geldinstitute mit deren Geschäftsstellen und Bargeldautomaten.
Automated Clearing Houses arbeiten mit Stapelverabeitung, bei dem die Überweisungen
nacheinander in der Reihenfolge der Auftragseingänge abgewickelt werden. Die Aufträge für
das Automated Clearing House (ACH) werden von nationalen Geldinstituten vergeben und von
Clearinghouses durchgeführt.
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Geldverkehr
ACID, atomicity,
consistency, isolation,
durability
Um das Internet für geschäftliche Aktivitäten nutzen zu können, muss es bestimmte
Voraussetzungen erfüllen, damit Transaktionen korrekt ausgeführt und Fehler im
Prozessablauf automatisch korrigiert werden. Es geht dabei um die Einhaltung bestimmter
Kriterien, die für fehlerfreie Online-Transaktionen gegeben sein müssen. Für diesen Zweck hat
man die ACID-Paradigmen definiert, die die Voraussetzungen für Transaktionen im Internet
bilden. ACID steht für Atomizität, Konsistenz, Isolation und Dauerhaftigkeit.
Die Atomizität ist durch die Aussage „ganz oder gar nicht“ gekennzeichnet. Das bedeutet,
dass Transaktionen von einem Ursprungszustand in einen Ergebniszustand übergehen; sie
können nicht geteilt werden und werden entweder erfolgreich abgeschlossen oder aber
abgebrochen. Bei einem Abbruch erfolgt keine Änderung in der Datenbank. Die am Prozess
beteiligten Systeme werden wieder auf ihren Ausgangszustand zurückgesetzt.
Bei der Konsistenz geht es um die Integrität und Plausibilität der Datenbestände. Diese
werden bis zur abgeschlossenen Transaktion in einem konsistenten Zustand gehalten und
werden bei der Transaktion in einen anderen konsistenten Zustand überführt. Damit nicht
mehrere Transaktionen gleichzeitig ausgeführt werden können, gibt es Sperrmechanismen, die
das gleichzeitige Zugreifen und Manipulieren eines Datensatzes verhindern.
Die Isolation besagt, dass Transaktionen vollkommen getrennt voneinander ablaufen. Das
Ergebnis und dessen Auswirkungen sind erst nach Beendigung einer Transaktion erkennbar.
Mehrere, parallel ablaufende Transaktionen haben keine Wechselbeziehung untereinander.
Mit der Dauerhaftigkeit von Transaktionen wird deren nachhaltige Wirkung beschrieben. Ist
eine Transaktion durchgeführt, dann bleibt das Ergebnis bis zur nächsten Transaktion
dauerhaft bestehen. So bleibt bei einer Geldtransaktion der Kontostand bis zur nächsten
Transaktion bestehen.
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Geldverkehr
AML, anti-money
laundering
Beim Anti-Money Laundering (AML) geht es um die Verhinderung von Geldwäsche. Anti-Money
Laundering ist eine Software für das Aufspüren von verdächtigen Finanzströmen und die
Analyse von Kundendaten. Die AML-Software filtert Kundendaten, klassifiziert verdächtige
Transaktionen und Anomalien in den Finanzströmen. Dabei kann es sich um sprunghaft
ansteigendes Kapital oder um große Geldbeträge handeln, die von Konten abgehoben werden.
Kleine Transaktionen, die bestimmte Kriterien erfüllen, werden ebenfalls als verdächtig
behandelt. Solch ein Kriterium kann dann erfüllt sein, wenn ein Kunde mehrere kleiner
Geldbeträge innerhalb einer kurzen Zeitspanne deponiert.
Bankensystem
Im Kontext von ITWissen ist ein Bankensystem ein speziell für die Aufgaben in Geldinstituten
ausgestattetes Computersystem mit besonderen geräte- und softwaretechnischen Lösungen.
Dazu gehören Computer, Systeme, Arbeitsplätze mit Druckern und Einheiten für den
Schalterverkehr, die Kassenterminals mit Belegleser und Belegdrucker, Bildschirmarbeitsplätze
für die Kundenberatung und für allgemeine Büroaufgaben, Überwachungs- und
Sicherheitseinrichtungen in Form von Video- und Meldeanlagen, automatischen
Kassentresoren, Unterschriftskontrollsystemen usw. sowie Geldausgabeautomaten,
Kontoauszugsdrucker, Informationsterminals usw. an denen sich die Kunden selbst bedienen
können.
BCS, banking
communication standard
Im Gegensatz zu Home Banking Computer Interface (HBCI) und Open Financial Exchange
(OFX), die für das Online-Banking zwischen Privatkunden und Geldinstituten entwickelt
wurden, ist der Banking Communication Standard (BCS) ein Standard für gesicherte
Finanztransaktionen und Bankaufträgen zwischen den Geld- und Finanzinstituten.
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Geldverkehr
Der Banking Communication Standard wurde vom Zentralen Kreditausschuss (ZKA)
verabschiedet und ist damit verbindlich für alle deutsche Bankinstitute. Die Anforderungen an
den BCS-Code sind entsprechend höher und umfassen Datenübertragung, die Verschlüsselung
und Datenkompression.
BIC, bank identifier
code
BIC-Code
Der Bank Identifier Code (BIC) ist ein international standardisierter Code für die weltweit
eindeutige Identifikation von Banken. Er ist nicht identisch aber vergleichbar mit der in
Deutschland benutzten Bankleitzahl (BLZ), hat aber internationale Gültigkeit. Im BIC-Code
werden neben dem Land und dem Bankennamen auch die Bank-Filialen erfasst.
Der BIC-Code ist 8- bzw.11-stellig und Bestandteil der International Bank Account Number
(IBAN). Die ersten vier Stellen des 11-stelligen BIC-Codes sind alphanumerisch und enthalten
die Bankbezeichnung. Sie sind frei wählbar, so hat die Deutsche Bundesbank beispielsweise
die Bankbezeichnung MARK. Die
folgenden beiden Stellen enthalten
den Ländercode nach ISO. Darin
hat Deutschland den Ländercode
„DE“. Es folgen zwei weitere
Aufbau des BIC-Codes
Stellen für die Ortsangabe. Die
letzten drei Stellen sind der
Filialbezeichnung vorbehalten.
Der BIC-Code wird von SWIFT für
grenzüberschreitende
Geldtransaktionen in dem
gleichnamigen SWIFT-Netz benutzt.
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Geldverkehr
Bitcoin
BTC, bitcoin
Bitcoin ist eine virtuelle Währung, die in reale Währungen, wie Euro oder Dollar, konvertiert
werden kann. Die virtuelle Bitcoin-Währung hat die Währungs-Einheit „BTC“, die mit dem
entsprechenden numerischen Zahlungsbetrag versehen wird; z.B. 50 BTC. Kleinere BitcoinEinheiten werden als Milli-Bitcoin (mBTC) gekennzeichnet.
Bitcoin kann als Cybermoney für E-Cash beim Power-Shopping oder im E-Commerce eingesetzt
werden. Es unterstützt Transaktionen zwischen Geschäftspartnern im Internet, die über einen
Bitcoin-Client verfügen. Der Besitz an der virtuellen Währung wird durch kryptografische
Schlüssel nachgewiesen. Alle Bitcoin-Transaktionen werden erfasst und in einer Datenbank
gespeichert. Die Fälschungssicherheit wird durch digitale Signaturen sichergestellt.
Bitcoin-Handel unter
bitcoin.de
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Geldverkehr
Die Internet-Währung Bitcoin wird frei gehandelt. Sie wird also zum Kauf und Verkauf
angeboten. Der Handelsplatz ist die in Japan ansässige Bitcoin-Börse Mt. Gox. Dort werden
auch die Wechselkurse zu den harten Währungen festgelegt. Der Gesamtwert aller BitcoinEinheiten ist fest, er ist nicht variierbar oder erweiterbar. Bedingt durch den Handel und die
damit verbundenen Spekulationen steigt und fällt der Bitcoin wie andere reale Währungen.
Der Gesamtwert an Bitcoins wird nach einem mathematischen Modell festgelegt und kann in
mehreren Jahren den Wert von 21 Millionen BTC erreichen. Dieser Wert kann je nach
Wechselkurs einem Euro-Wert zwischen € 210.000.00 und € 500.000.000 entsprechen.
BTP, business
transaction protocol
BTP-Protokoll
chipTAN-Verfahren
Das Business Transaction Protocol (BTP) ist ein Protokoll für geschäftliche Transaktionen. Es
wurde von der OASIS entwickelt und basiert auf einem mehrschichtigen Transaktionsmodell im
Web, durch das die Anwender vom Ressource-Management unabhängig werden.
Die geschäftlichen Interaktionen über das Internet nehmen rapide zu und benötigen für die
asynchron arbeitenden Systemumgebungen ein entsprechendes Transaktionsprotokoll. Mit dem
BTP-Protokoll sollen Anwendungsprogramme auf andere Anwendungen in anderen Systemen
und Organisationen zugreifen und dort Daten ändern und modifizieren können.
Das Business Transaction Protocol ist ein XML-basiertes Protokoll für B2B-Anwendungen über
das Internet. Mit dem BTP-Protokoll können komplexe XML-Nachrichten zwischen den
kommunizierenden Business-Instanzen ausgetauscht werden.
Das chipTAN-Verfahren gehört zu den sicheren Transaktionsverfahren für das Online-Banking.
Es ist ein Zweiwege-Verfahren mit getrennten Geräten für die Erzeugung der
Transaktionsnummer (TAN) und für deren Übertragung im PIN/TAN-Verfahren. Bei diesem
Verfahren erzeugt ein spezieller TAN-Generator in Kombination mit der Chipcard des
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Geldverkehr
Kreditinstituts eine Transaktionsnummer (TAN), die der Kunde als mobile Transaktionsnummer
in sein Smartphone oder seinen Personal Computer für eine Transaktion eingeben kann.
Beim chipTAN-Verfahren wird die Geldüberweisung eingegeben und auf dem Bildschirm wird
ein Startcode eingeblendet. Zur Erzeugung der chipTAN wird die Chipcard des Kreditinstituts in
den TAN-Generator eingesteckt und über das Ziffernfeld des TAN-Generators der
eingeblendete Startcode eingegeben. Nach dem die Kontonummer des Überweisungsempfän-
Lichtbalken mit denen die
ChipTAN zum TANGenerator übertragen wird
gers und der
Überweisungsbetrag
eingetippt
wurden, wird eine
transaktionsbezogene
Transaktionsnummer
berechnet.
Diese wird mittels
optischer
Übertragung über
fünf Lichtbalken in
den Bildschirm
geblendet und
kann vom TANGenerator, der auf
der Rückseite fünf
Fotodioden hat,
gescannt werden.
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Geldverkehr
Die Transaktionsnummer wird anschließend in das TAN-Feld für die Geldüberweisung
eingegeben.
Das ChipTAN-Verfahren gilt als sicher gegen Phishing und Man-in-the-Middle-Angriffe. Mit
gesperrten Chipkarten erzeugte Transaktionsnummern werden abgelehnt.
Clearinghouse
Ein Clearing House ist eine Agentur oder ein eigenständiges Unternehmen, das Geldmarktoder Finanztransaktionen gegen eine Gebühr abwickelt. Als Verrechnungsstelle für die
Handelsabwicklung von Finanzgeschäften zeichnet das Clearing House verantwortlich für die
Einhaltung der Transaktion, der Verrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten, des
Lieferdatums und des Geldflusses. Die Verantwortung ist mit der Transaktion beendet.
Clearinghäuser übernehmen häufig Termingeschäfte, -handel und -kontrakte.
CNP, card-not-present
transaction
Eine Card-not-Present Transaction wird in Deutsch als Distanzzahlung bezeichnet. Bei dieser
Zahlungsart, bei der der Kunde nicht am Point of Sale (POS) anwesend ist, wird die
Kreditkarte nicht vorgelegt und folglich auch nicht durch den Kartenleser gezogen. Der Kunde
teilt seine Kartendaten - Kartennummer, Kartenlaufzeit, CSC-Code - lediglich telefonisch oder
über Online-Eingaben mit. Card-not-Present-Transaktionen werden vorwiegend beim OnlineShopping und beim Teleshopping durchgeführt und leider auch zum Kreditkartenbetrug
benutzt.
Zur Verhinderung von Kreditkartenbetrügereien hat die Kreditkartenindustrie verschiedene
Sicherheitsverfahren entwickelt. Dazu gehören das Address Verification System (AVS) mit dem
die Anschrift des Kreditkartenbenutzers verifiziert wird, und der Card Security Code (CSC), mit
einer zusätzlichen mehrstelligen Ziffer, die die Authentizität des Besitzers sicherstellen soll.
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Geldverkehr
Cybermoney
Als Cybermoney wird virtuelles Geld, E-Geld oder andere Zahlungsmittel im Internet
bezeichnet. Cybermoney ist Netzgeld im Gegensatz zu E-Geld, das auch als Zahlungsmittel
mit Handys und auf Geldkarten benutzt werden kann. Reales Geld kann durch Umtausch in
Cybermoney konvertiert werden. Dieses virtuelle Geld kann über das Internet auf eine
elektronische Geldkarte geladen werden, es ist als Netzgeld nicht auf Kartensysteme oder die
Geldkarte angewiesen. Der Handel mit Cybermoney erfolgt über Guthabenkonten durch den
Versand von digitalen Zeichenfolgen, die ausschließlich über das Internet oder andere
elektronische Wege versandt werden.
Zur Sicherheit des E-Money werden die Zeichenfolgen aus denen die Währung, der
Geltungsbereich, Betrag und Emittent hervorgehen, mit standardisierten
Verschlüsselungsverfahren wie dem RSA-Verfahren verschlüsselt. Der Empfänger von
Cybermoney kann die Gültigkeit und Echtheit durch asymmetrische Verschlüsselungsverfahren
überprüfen.
Cybermoney kann auch für Buchungen von Kleinstbeträgen, wie sie beim Micropayment
vorkommen, genutzt werden. Ein Beispiel für Cybermoney ist Bitcoin (BTC).
DTA,
Datenträgeraustausch
Der bargeldlose Datenträgeraustausch (DTA) ist ein einheitliches Verfahren im elektronischen
Zahlungsverkehr. Das Datenträgeraustauschverfahren wurde Mitte der 70er Jahre vom
Zentralen Kreditausschuss (ZKA) vereinbart und dient dem beleglosen Austausch von Dateien
mit Zahlungsavis, die auf Magnetbändern, Compact Discs, Speicherkarten oder anderen
Medien gespeichert werden. Die Übertragung kann auch mittels Datenfernübertragung
erfolgen. Das entsprechende Dateiformat ist das DTA- oder DTAUS-Format, das entsprechende
Format für den Auslandszahlungsverkehr ist das DTAZV-Format.
data medium exchange
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Geldverkehr
Daten für das Datenträgeraustauschverfahren können gleichermaßen bei Privatkunden
anfallen, sie werden aber vorwiegend in den Buchhaltungen und Personalabteilungen von
Unternehmen erzeugt. So bei der Offline-Eingabe von Buchungsbelegen, Überweisungsavis,
Daueraufträgen sowie bei Gehalts- und Lohnabrechnungen von Mitarbeitern. Da das
Datenformat standardisiert ist, bereitet ein Austausch mit verschiedenen Instituten keinerlei
Kompatibilitätsprobleme.
DTAUS-Format
Für den bargeldlosen Datenträgeraustausch (DTA) hat der Zentrale Kreditausschuss (ZKA) mit
dem DTAUS-Format ein einheitliches Datenaustauschformat für den elektronischen
Zahlungsverkehr, also für Überweisungen, Daueraufträge oder Lastschriften festgelegt.
DTAUS-Dateien bestehen aus drei einzelnen Datensätzen, die den Header, den Body und den
Trailer (Footer) bilden. Der Header und der Trailer bestehen jeweils aus 128 Bytes, der Body,
der pro Zahlungsverkehr einmal auftritt, umfasst 256 Zeichen. Der Header wird durch den
Datensatz A gebildet und umfasst die Transaktion zwischen Kunde und Bank und die Namen
des Auftraggebers sowie dessen Bankleitzahl und Kontonummer. Im Body, gebildet durch den
Datensatz C, geht es um die eigentliche Art der Transaktion, ob Überweisung, Lastschrift,
Gutschrift usw. Und beim Trailer, gebildet durch Datensatz E, geht es um Kontrollsummen und
Plausibilitäten.
E-Geld
E-Geld ist elektronisches Geld, auch als Cybermoney bezeichnet. Es ist ein voller Ersatz für
Münzen und Geldscheine und wird elektronisch gespeichert. Nach den in Europa geltenden
gesetzlichen Bestimmungen darf E-Geld nur von einem Bankinstitut oder einer Sparkasse
ausgegeben werden und kann wie Bargeld als Zahlungsmittel genutzt werden.
e-money
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Geldverkehr
Neue Gesetzesinitiativen der EU-Kommission sollen die restriktive Haltung in Bezug auf die
Emittenten lockern und weiteren Anbietern die Ausgabe von E-Geld ermöglichen. Mit dieser
Lockerung soll der europäische Binnenmarkt für E-Geld geöffnet werden. Danach sollen der
Wert des E-Geldes definiert, dessen Speicherung und die Ausführungen für Zahlungsvorgänge
spezifiziert werden.
Als Zahlungsmittel kann E-Geld auf Geldkarten, in elektronischen Geldbörsen (e-purse) oder
auch als Netzgeld in Servern gespeichert werden. Je nachdem wie und wo das E-Geld
gespeichert ist, kann der Zahlungstransfer von der Geld- oder Chipkarte aus erfolgen, vom
Handy oder über das Internet transferiert werden.
Durch Kryptologie und Zertifizierung soll mit dieser Internet-Währung, wie beispielsweise
Bitcoin, das Bezahlen von Micropayments oder Macropayments, also kleinen Cent- und
größeren Geldbeträgen ermöglicht werden. Dazu wird von der Hausbank des Benutzers ein
Betrag in E-Geld gewandelt und auf ein elektronisches Konto überwiesen, über das der
Benutzer die Leistungen bezahlen kann.
Der Vorteil liegt darin, dass der Benutzer anonym bleibt und keine Informationen über seine
Bankverbindung oder über seine Kreditkarte preisgibt. Außerdem kann die Bank den
Bezahlprozess nicht nachverfolgen. Sie kann nicht feststellen wer, was, wann und wo zu
welchem Betrag gekauft wurde.
EBICS, electronic
banking Internet
communication standard
EBICS (Electronic Banking Internet Communication Standard) ist ein zum 1. Januar 2008
eingeführter Kommunikationsstandard für das Online-Banking, der von den Banken unterstützt
werden muss. EBICS ist ein offener Standard, der vom Zentralen Kreditausschuss (ZKA)
spezifiziert wurde und das Internet als Kommunikationsnetz festschreibt.
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Geldverkehr
Der Online-Banking-Standard nutzt XML und HTTPS um gesicherte Transaktionen mit
Authentifizierung und Verschlüsselung über das Internet zu übertragen. Bei der Autorisierung
von Transaktionen wird mit einer kryptografischen Signatur, dem A004-Schlüssel, gearbeitet.
EBICS kennt ein mehrstufiges Unterschriftskonzept, mit denen geografisch und
organisatorisch verteilte Autorisierungen für eine Transaktion eingeholt werden können. Eine
solche Mehrfach-Unterschrift wird als verteilte elektronische Unterschrift (VEU) bezeichnet So
kann beispielsweise die Buchhaltung eine Zahlungsanweisung ausfüllen und von einem
Bevollmächtigten unterzeichnen lassen. http://www.ebics-zka.de
EBPP, electronic bill
presentation and
payment
Beim Electronic Bill Presentation and Payment (EBPP) geht es um das elektronische
Rechnungswesen. Dabei geht es darum, die bislang üblichen papierbasierten Strukturen bei
der Erstellung, dem Versand und dem Bezahlen von Rechnungen elektronisch abzuwickeln. Da
die Rechnungserstellung durch firmeneigene Finanzstrukturen geprägt ist, können
elektronische Rechnungen als Anhang einer E-Mail, via WWW oder mittels Electronic Data
Interchange (EDI) versendet werden. Der Rechnungsempfänger erhält somit auf
unterschiedlichen Wegen Rechnungen mit den verschiedensten Dateiformaten. Dies soll durch
das EBPP-Verfahren vereinheitlicht werden.
Ansatzweise besteht die Möglichkeit dem Schuldner eine Zusammenstellung aller Rechnungen
zukommen zu lassen. Dieses konsolidierende Modell nennt sich auch so, nämlich Consolidator
Model (CM).
ECBS, European
committee for banking
standards
Die European Committee for Banking Standards (ECBS) ist eine europäische Organisation und
ein Normungsgremium für die Standardisierung und Weiterentwicklung elektronischer
Zahlungssysteme wie eCash oder E-Geld.
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Geldverkehr
Die ECBS, die sich aus mehreren europäischen Organisationen gebildet hat, arbeitet eng mit
dem European Telecommunications Standards Institute (ETSI) und dem European Payments
Council (EPC) zusammen.
http://www.ecbs.org/
EDD, electronic direct
debit
Electronic Direct Debit (EDD) ist ein Online-Lastschriftverfahren (OLV), das im E-Commerce
eingesetzt wird. Das EDD-Verfahren wurde von deutschen Banken entwickelt und entspricht
dem Bankeinzugsverfahren, das der Kunde allerdings elektronisch erteilt. Autorisiert wird das
elektronische Lasteinzugsverfahren, das das Pendant zu dem Bankeinzug per Lastschrift
darstellt, durch die digitale Signatur des Kunden.
Mit dieser Autorisierung kann der Lieferant das Konto mit dem autorisierten Betrag belasten.
Die Bank überweist den Betrag auf das Konto der autorisierten Person oder des autorisierten
Unternehmens. Die Transkation erfolgt so, dass der Lieferant die Bankdaten des Kunden nicht
erfährt.
EFT, electronic funds
transfer
Electronic Funds Transfer (EFT) ist der Oberbegriff für die verschiedensten Arten des
elektronischen Zahlungsverkehrs. Allgemein ist darunter der papierlose Zahlungsverkehr zu
verstehen, bei dem der Zahlungsbetrag im Online-Banking oder Online-Billing vom
Käuferkonto auf das Lieferantenkonto überwiesen wird. Der Zahlungsverkehr kann zwischen
Konten des gleichen Geldinstituts oder zwischen verschiedenen Geldinstituten abgewickelt
werden.
Electronic Funds Transfer bietet Überweisungssicherheit, es ist schnell und kostengünstig. Die
Palette des Electronic Funds Transfer umfasst alle elektronischen Geldtransaktionen wie
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Geldverkehr
Automated Clearing House (ACH) über Online-Dienste, Home-Banking, Geldkarten,
elektronische Schecks oder andere im Online-Business benutzte Zahlungsmodalitäten.
http://www.efta.org
EGG, Elektronisches
GeschäftsverkehrGesetz
Das Elektronisches Geschäftsverkehr-Gesetz (EGG) setzt den rechtlichen Rahmen für ECommerce in Deutschland. Es ist eine der zentralen Vorschriften des Internetrechts. Die
deutsche Gesetzgebung setzt damit die Vorgaben der Europäischen E-Commerce-Richtlinie
vom 8.6.2000 um. Das Gesetz änderte vor allem das Teledienstgesetz (TDG) und das
Teledienstdatenschutzgesetz (TDDSG). Das EGG ist seit dem 21. Dezember 2001 in
Deutschland in Kraft.
eTAN, electronic
transaction number
Wie die anderen TAN-Verfahren auch, soll das e-TAN-Verfahren Transaktionen gegenüber
Phishing sicherer machen. Die eTAN wird elektronisch von einem TAN-Generator erzeugt. Es
handelt sich dabei um einen kleinen TAN-Rechner mit Display, der vor jeder Transaktion eine
Transaktionsnummer (TAN) generiert und auf dem Display anzeigt. Vor der Generierung der
Transaktionsnummer muss allerdings eine Kontrollnummer eingegeben werden. Ein ähnliches
Verfahren wird bei der Bankey-Technik angewendet, bei dem der Bankey-Token auf Knopfdruck
eine Transaktionsnummer für die nächste Transaktion erzeugt.
Elektronische
Transaktionsnummer
FinTS, financial
transaction service
Der zentrale Kreditausschuss (ZKA) hat den HBCI-Standard in der Version 3.0 in Financial
Transaction Service (FinTS) umbenannt. Bei FinTS ist die Kommunikation zwischen Client und
Server mit verschiedenen kryptografischen Verfahren abgesichert. FinTS benutzt zur Sicherung
der Vertraulichkeit kombinierte Verschlüsselungsverfahren wie das DES-DES-Verfahren (DDV)
oder die Kombination aus RSA-Verfahren und DES-Verfahren das RSA-DES-Hybrid (RDH). Zur
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Geldverkehr
Sicherung des PIN/TAN-Verfahrens wurde das HTTPS-Protokoll mit dem SSL-Protokoll
verschlüsselt.
FinTS unterstützt indizierte Transaktionsnummern (iTAN) und mobile Transaktionsnummern
(mTAN).
Die Nachrichten werden mit Dreifach-DES verschlüsselt, wobei die mit einem Zufallsgenerator
erzeugten Nachrichtenschlüssel mittels Hybrid-Verschlüsselung übertragen werden. Dabei
handelt es sich um eine Kombination aus der symmetrischen Verschlüsselung und der
asymmetrischen Verschlüsselung.
HBCI, home banking
computer interface
Das Home Banking Computer Interface (HBCI) ist ein sicheres Übertragungsprotokoll für
Finanztransaktionen in offenen Netzen wie dem Internet. HBCI ist auf der Anwendungsschicht
angesiedelt, basiert auf EDIFACT und bietet multibankfähigen Clients und Bankservern die
Möglichkeit, auf beliebigen Protokollen zu kommunizieren, so auch auf TCP/IP. Das Protokoll
wurde von den deutschen Bankenverbänden als Standard-Protokoll für das Online-Banking
ausgewählt und soll Finanztransaktionen nach dem PIN/TAN-Verfahren ablösen. Das HBCISystem ist ein Kommunikationssystem zwischen Bank- und Kundenrechner. Es besteht aus der
HBCI-Chipkarte des Kreditinstituts, dem Kartenlesegerät und dem Kundenrechner mit der
Banking-Software. Der Kundenrechner ist über einen Onlinezugang mit dem Bank-Server
verbunden. Die Aufträge werden lokal vorbereitet und vom Kunden mit seiner HBCI-Chipkarte
und seinem PIN-Code am Kartenlesegerät bestätigt. Es folgt die digitale Signatur mit dem
Signier-Schlüssel. Daraufhin wird der vorbereitete Auftrag vom Kunden-Client verschlüsselt an
den Bank-Server übertragen, wo er bearbeitet wird.
HBCI ist flexibel in Bezug auf die Bank-Benutzer-Schnittstelle, es ist multibankfähig und kann
auch für andere Transaktionsdienste wie Online-Brokerage eingesetzt werden. Darüber hinaus
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Geldverkehr
zeichnet es sich durch eine hohe Sicherheit mit dreifachem Schutz aus: Dazu gehört die
Verschlüsselung mit dem DES-DES-Verfahren (DDV) oder dem RSA-Verfahren und die
Übertragung mit dem SSL-Protokoll, die digitale Signatur sowie die öffentlichen und privaten
Datenschlüssel für die Kommunikation zwischen Kunde und Bank. Die Autorisierung erfolgt
beim Verbindungsaufbau, bei dem der Benutzer sich mittels Passwort bei seinem Bank-Server
anmeldet. Nach Angabe der Limits kann der Benutzer seine Transaktionen durchführen, die
mit der digitalen Signatur abgeschlossen werden. Die digitale Signatur verwendet eine RSASignatur-Chipkarte, die mit einem Schlüsselpaar arbeitet. Ein anderes in HBCI benutztes
Arbeitsschritte für einen HBCI-Auftrag
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Geldverkehr
Verfahren arbeitet mit dem Message Authentication Code (MAC) mit zwei Schlüsseln, die nur
der Bankkunde und das Kreditinstitut kennen. Ein Schlüssel ist der Schlüssel für die digitale
Signatur, der zweite dient der Verschlüsselung. In der Version 2.2 (HBCI+) ermöglicht HBCI
neben der Legitimation per Chipkarte und Diskette auch die Legitimation mit persönlicher
Identifikationsnummer (PIN) und Transaktionsnummer (TAN). In der Version 3.0 wird für die
HBCI-Technik die Bezeichnung FinTS benutzt, wobei in dieser Version entweder HBCI oder das
PIN/TAN-Verfahren benutzt wird. HBCI wird in Europa benutzt, in den USA wird Open Financial
Exchange (OFX) eingesetzt. http://www.hbci.de
Homebanking
Homebanking, Telebanking, Online-Banking oder E-Banking umfassen alle Arten von
Bankgeschäften, die ein Bankkunde von seinem Personal Computer aus über das Internet
ausführen kann. Voraussetzung für das Home-Banking sind eine sichere Verbindung und die
Zugriffsberechtigung für die Bankdienste. Beim Home-Banking loggt sich der Kunde mit
seinem Personal Computer in das Rechnernetz der Bank ein, wo er sich authentifizieren muss.
Nach der Authentifizierung erhält er Zugriff auf sein Konto und die entsprechenden
Bankdienste. Der Benutzer kann dann seine Bankgeschäfte über das Internet ausführen. Er
kann Kontoauszüge abrufen und diese mit der Faktura überprüfen, Überweisungen und
Daueraufträge tätigen, sein Depot pflegen und mit Wertpapieren handeln. Für sichere
Transaktionen gibt es das PIN/TAN-Verfahren in seinen verschiedensten Varianten und das
vom Bankenverband eingeführte Home Banking Computer Interface (HBCI).
IBAN, international bank
account number
Die IBAN (International Bank Account Number) ist eine international anerkannte
Bankkontonummer, die für den grenzüberschreitenden Geldverkehr genutzt wird. Die
International Bank Account Number (IBAN) ist eine aus alphanumerischen Zeichen
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Geldverkehr
bestehende Kennzeichnung für das Online-Banking und Einzelüberweisungen. Die Länge der
IBAN ist von Land zu Land verschieden. In Deutschland beträgt die Gesamtlänge immer 22
Zeichen.
Die IBAN beginnt immer mit zwei alphanumerischen Zeichen, dem Ländercode, für die
Landeskennzeichnung. Dieser Ländercode wurde von der internationalen StandardisierungsOrganisation (ISO) festgelegt. Für Deutschland sind das die Buchstaben DE. Dem Ländercode
folgt eine zweistellige Prüfziffer mit der die Prüfsumme für die nationale Kontonummer
übermittelt wird. Es folgen die achtstellige Bankleitzahl und die Kontonummer, die immer
zehnstellig eingegeben wird. Fehlende Stellen werden von links mit Nullen aufgefüllt. Die
Struktur der IBAN, die eine maximale Länge von 34 Feldern hat, wurde von der ISO unter ISO
13616 festgelegt, darin wird eine verbindliche Schreibweise vorgeschrieben, ohne
Sonderzeichen, Bindestriche und Leerzeichen.
Für internationale Geldtransfers wird neben der IBAN noch eine Kombination aus IBAN und
dem Bank Identifier Code (BIC) benötigt, allerdings nur noch bis 2014. Danach ist europaweit
die Single Euro Payments Area (SEPA) verbindlich vorgeschrieben und der Bank Identifier Code
ist nicht mehr erforderlich. Die IBAN wird von dem kontoführenden Kreditinstitut errechnet und
zugewiesen und auf dem Kontoauszug ausgedruckt.
IFRS, international
financial reporting
standard
Internationale
Bankkontonummer
International Financial Reporting Standards (IFRS) sind Normen für die Rechnungslegung, die
von der Europäischen Union (EU) nach einem Beschluss aus dem Jahre 2002 von
börsennotierten Unternehmen übernommen werden müssen. Ziel dieser Regelwerke ist die
Vergleichbarkeit von Unternehmensdaten und -abschlüssen in der Europäischen Union.
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Geldverkehr
IFX, interactive
exchange
Interactive Exchange (IFX) ist ein De-facto-Standard für Web-basierte Abrechnungssysteme,
vergleichbar Open Financial Exchange (OFX). Im Gegensatz zu OFX, das die Transaktionen
und Rechnungen in der Standardized Generalized Markup Language (SGML) formatiert, werden
bei IFX sämtliche Spezifikationen und Extensible Markup Language (XML) implementiert. XML
definiert kundenspezifische Markup-Sprachen für mehrere Dokumentklassen, wie Rechnungen,
Bestellscheine oder Produktkataloge. Sie kann dies tun, weil XML in SGML implementiert
wurde.
ILN, international
location number
Die International Location Number (ILN) ist ein internationaler Code für die eindeutige
Identifikation der Industrie-, Handels- und Dienstleistungsbetriebe im interbetrieblichen
Daten- und Warenaustausch. Der Code soll als Bestandteil der Kunden- und
Lieferantennummer benutzt werden und wird in zwei unterschiedlichen Spezifikationen
eingeführt. Typ 1 ist ausschließlich für die Identifikation von Unternehmen im
Geschäftsverkehr bestimmt, im Typ 2 ist darüber hinaus die europäische Artikelnummer (EAN)
enthalten.
Internationale
Lokalisationsnummer
IOTP, Internet open
trading protocol
Das Internet Open Trading Protocol (IOTP) ist ein interoperables Framework für den
elektronischen Handel, den E-Commerce. Das IOTP-Protokoll ist eine Weiterentwicklung des
Open Trading Protocol (OTP), es unterstützt elektronisch ausgeführte Kauftransaktionen und
macht diese für den Kunden, die Bank, den Verkäufer und andere in die Transaktionen
eingeschlossene Parteien konsistent und transparent, und zwar unabhängig vom
Zahlungssystem. IOTP-Protokolle unterstützen diverse Zahlungssysteme wie E-Cash, EChecks, Geldkarte und Kreditkarten, wobei die sensiblen Benutzerdaten und die transferierten
Beträge in der IOTP-Nachricht eingebettet sind. Das Handling mit dem IOTP-Protokoll schließt
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Geldverkehr
Die verschiedenen Finanztranskationen des IOTP-Protokolls
alle an der Transaktion Beteiligten ein. So den Kunden und Verkäufer sowie den Händler und
Kreditprüfer des Geldinstituts. IOTP benutzt die Extensible Markup Language (XML) um alle
für die Transaktion benötigten Daten zu beschreiben.
Alles, was in der realen Bankenwelt durch Verhandlungen für die Zahlungsmodalitäten
geregelt wird, übernimmt das IOTP-Protokoll. Dazu gehören u.a. das Aushandeln der
Konditionen, die Zahlungsmethode und das Zahlungsziel, Alle diese Zahlungsmodalitäten
werden sicher und vertrauenswürdig ausgeführt.
23
Geldverkehr
Das Internet Open Trading Protocol (IOTP) wurde unter Beteiligung von Hewlett Packard, IBM,
MasterCard, Sun Microsystems und einigen Großbanken entwickelt. Beschrieben ist es im RFC
2801 aus dem Jahr 2000.
IPI, international
payment instruction
Mit der International Payment Instruction (IPI) haben die europäischen Geldinstitute die
Voraussetzungen für einen internationalen elektronischen Zahlungsbeleg geschaffen.
Der IPI-Standard arbeitet mit der internationalen Bankkontonummer (IBAN) und dem 2D-Code
PDF417. Das Codefeld des PDF417-Codes wird mit Scannern oder Lesestift ausgelesen; der
Datenaustausch zwischen Finanzinstitut und Kunde erfolgt in bekannter elektronischer Form.
IrFM, infrared financial
messaging
Infrared Financial Messaging (IrFM) umfassen die Richtlinien für Transaktionen über
Infrarotlicht. Die IrFM geben detaillierte Informationen zu Benutzer-Anwendungsmodellen,
Richtlinien für die Implementierung in Terminals und Mobilgeräte sowie für das Senden und
Empfangen von Transaktionen zwischen Kassen- und Mobilgeräten.
iTAN, indexed
transaction number
Beim normalen PIN/TAN-Verfahren wird bei jeder wirtschaftlichen Transaktion eine beliebige
Transaktionsnummer aus einer Liste in das TAN-Feld eingetragen. Dies hat erheblichen
Nachteile, da beim Phishing die Transaktionsnummern abgefragt und für Betrugstransaktionen
benutzt werden können. Aus diesem Grund haben einige Geldinstitute die indizierte
Transaktionsnummer, iTAN, eingeführt.
Dabei handelt es sich um eine Liste mit fortlaufenden Nummern, denen jeweils eine zufällig
indizierte Transaktionsnummer zugeordnet ist. Bei der indizierten Transaktion fragt die Bank
nicht nach einer x-beliebigen, sondern nach einer bestimmten TAN aus der TAN-Liste,
beispielsweise nach der 43. TAN-Nummer, die dann eingetragen werden muss. Die Transaktion
Indizierte
Transaktionsnummer
24
Geldverkehr
Auszug aus einer elektronischen Transaktion mit indizierter TAN (iTAN)
wird nur dann bestätigt, wenn der Kunde die richtige Transaktionsnummer eingetragen hat.
Dies schränkt das Phishing enorm ein.
Eine Aushebelung des iTAN-Verfahrens ist nur in Echtzeit möglich, in dem der Angreifer die
Kommunikation zwischen Geldinstitut und Kunden über sich umleitet, den Datenstrom ausliest
und Teile davon blockiert.
M-Banking
mobile banking
Mobile Banking (M-Banking) ist eine Art des Online-Banking. Wie beim klassischen E-Banking
kann der Bankkunde seine Transaktionen von seinem mobilen Endgerät aus vornehmen. Er
25
Geldverkehr
nutzt dabei für die Online-Übertragung über das Internet das mit Sicherheitsmechanismen
ausgestattete HTTPS-Protokoll, und baut darüber eine sichere Verbindung zum Bank-Server
aus. Bei Einsatz der mobilen Endgeräte in WLANs erfolgt die gesicherte Verbindung über
Wireless Transport Layer Security (WTSL) bzw. über Secure Socket Layer (SSL).
Seine Finanztransaktionen führt der Bankkunde wie beim klassischen Online-Banking nach
dem PIN/TAN-Verfahren aus und kann dafür mobile Transaktionsnummern (mTAN) nutzten,
die er für jede einzelne Transaktion vom Bank-Server abruft. Als Standard für die
Transkationen hat der deutsche Bankenverband das Home Banking Computer Interface (HBCI)
für Finanztransaktionen eingeführt, mit dem gesicherte Transaktionen durchgeführt werden
können.
Mobile Banking wird von den Kreditinstituten durch Apps unterstützt, die mit den gängigen
Smartphone-Betriebssystemen Android, Brew MP oder Windows Mobile arbeiten. Neben
ortsunabhängigen Transkationen über Smartphones, BlackBerrys, PDAs, Tablets oder
Notebooks kann der Bankkunde auch andere Bank-spezifische Dienste wie die Kontenführung,
Einzel- und Dauer-Überweisungen, Auflistungen der Transaktionen, den Aktienhandel und die
Depotverwaltung usw. als mobilen Service nutzen. Einige dieser Apps arbeiten auch mit
Smartphone-Browsern und können darüber auf die Services der Kreditinstitute zugreifen.
Kritische Faktoren des Mobile Banking liegen in der Netzwerksicherheit, die durch
Verschlüsselung den unberechtigten Zugang sowie die Manipulation von Daten verhindert.
Die Standardisierung des Mobile Banking erfolgt duch die internationale StandardisierungsOrganisation (ISO) nach ISO 12812: Mobile Financial Services.
Macropayment
Wenn Micropayment das Bezahlen von kleinen Geldbeträgen im Internet darstellt, dann ist
das Macropayment das Bezahlen von größeren Geldbeträgen mittels Kreditkarte oder
26
Geldverkehr
Lastschrift. Die Betragsgrenzen sind dabei fließend. Einige E-Commerce-Spezialisten geben €
5,- als unteren Bezahlbetrag an, bei anderen gehört ein solcher Betrag noch zum
Micropayment.
Merchant Account
Ein Merchant Account ist ein spezielles Konto bei einer Bank. Es erlaubt E-CommerceUnternehmen Kreditkartenzahlungen durchzuführen und die Umsätze daraus zu erhalten. Der
Teil des Finanz-Fulfillment wird in der Regel ausgelagert (Outsourcing) und als Merchant
Services von professionellen Finanzdienstleistern bezogen. In der Regel sind mindestens drei
Parteien an der Abwicklung einer Kreditkarten-Transaktion beteiligt:
Die Merchant-Bank des Konsumenten, das Clearing-House und die Merchant-Bank des ECommerce Unternehmens. Sobald die Kreditkarteninformationen vorliegen wird über eine
Merchant-Software die Transkationen über das Clearinghouse vorbereitet. Es authentifiziert
Kreditkarten und überprüft die Kreditlimits der Karte.
Micropayment
Das Bezahlen von Dienstleistungen, Waren oder Content, der nur wenige Cent kostet, wird als
Micropayment bezeichnet. Man spricht dann von Micropayment wenn angeklickte
kostenpflichtige Artikel einer Website nur einige wenige Cent kosten. Geldbeträge zwischen
0,01 Euro und 5 Euro sind dem Micropayment zuzurechnen, wobei es allerdings bei den
Kleinstbeträgen zu Überschneidungen mit dem Picopayment, bei größeren Beträgen mit dem
Macropayment kommt.
Das Micropayment kann direkt mit dem Anklicken eines kostenpflichtigen Artikels ausgelöst
werden, es kann aber auch über guthabenbasierte Systeme oder über scheckkartengroße
Micromoney-Karten abgewickelt werden. Beim Online-Billing wird der Kunde auf das
Micropaymentsystem umgeleitet und muss die Transaktion durch seinen Login und sein
27
Geldverkehr
Passwort bestätigen. Der Online-Shop erhält von dem System eine Rückmeldung über die
korrekte Transaktion und kann den oder die Artikel ausliefern. Der Abrechnungsbetrag, der sich
aus der Summe von vielen kleinen Einzelbeträgen zusammensetzt, wird über so genannte
Payment-Provider oder Micropayment-Provider abgerechnet. Diese Payment-Provider
übernimmt die Rechnungsstellung an den Kunden und das Inkasso.
Bei den Micropaymentsystemen erfolgt die Abrechnung mit dem Kunden vorwiegend über
Kreditkarten, es kann aber auch über Lastschrift erfolgen. Eines der bekanntesten
Micropaymentsysteme ist Firstgate. International tätige Micropayment-Firmen haben den
Vorteil, dass sie unterschiedliche Valuta akzeptieren.
MiFID, markets in
financial instruments
directive
Markets in Financial Instruments Directive (MiFID) ist eine europäische Richtlinie, die es
privaten und institutionellen Anlegern erleichtert Investitionen innerhalb der Europäischen
Union und über deren Grenzen hinaus vorzunehmen. Mit dieser Richtlinie werden in Europa
einheitliche Rechtslagen für den Vertrieb von Finanzprodukten und die Ausführung von
Anlegeraufträgen geschaffen. Betroffen von dieser Richtlinie sind der Wertpapierhandel und
somit Börsen, Banken und Broker.
MiFID stellt für die handelnden Unternehmen eine Art Zertifizierung dar mit der der Händler
europaweit tätig werden kann. Die MiFID-Richtlinie hat für Kunden einige Vorteile, so wird
durch MiFID der Handel transparenter, er wird vor unseriösen Händlern geschützt und kann,
was den Wertpapierhandel betrifft, die schnellste und günstigste Auftragsabwicklung
erwarten.
Das hehre Ziel von MiFID verpflichtet den Finanzdienstleister im Interesse des Kunden ehrlich
und redlich zu handeln. Ansonsten sieht MiFID Sanktionen vor.
28
Geldverkehr
mTAN, mobile
transaction number
Mobile
Transaktionsnummer
Die verschiedenen PIN/TAN-Verfahren für das Online-Banking - iTAN, eTAN, smartTAN und
mTAN - unterscheiden sich in der Sicherheit der Transaktionen. Die mobile
Transaktionsnummer (mTAN) ist wie SmartTAN ein so genanntes Zwei-Schritt-Verfahren, bei
denen die Transaktion und die
Übermittlung der
Transaktionsnummer (TAN)
getrennt in zwei Schritten
erfolgt.
Bei der mobilen
Transaktionsnummer erzeugt
der Bank-Server vor jeder
Transaktion eine passende
Transaktionsnummer und
sendet sie per
Kurznachrichtendienst (SMS)
auf das Handy des Besitzers.
Daher auch die Bezeichnung
smsTAN. Die auf das Handy
übermittelte smsTAN dient zur
Freigabe einer einzigen OnlineTransaktion. Danach ist sie
nutzlos. Eine erhöhte Sicherheit
ist dadurch gegeben, dass im
Übermittlung der mTAN über SMS, Foto: Postbank
Kurznachrichtendienst (SMS)
29
Geldverkehr
das Zielkonto und der Betrag übertragen werden. Dadurch kann der Kunde vor Eingabe der
Transaktionsnummer überprüfen, ob sein Auftrag richtig gebucht wurde. Die mTAN ersetzt die
vorgefertigte TAN-Liste und ist überall mobil verfügbar.
Das mTAN-Verfahren ist dadurch wesentlich sicherer gegen Phishing und Pharming.
NFC-Payment
Die Nahfeldkommunikation (NFC) ist eine berührungslose Technik auf Induktionsbasis, die in
einem geringen Abstand von einigen Zentimetern zwischen den Kommunikationspartnern
Laden eines NFC-Smartphones mit einem
Geldbetrag, Foto: smartphone-top5.de
arbeitet. Über die Nahfeldkommunikation
können Geräte, die mit den
entsprechenden NFC-Tags ausgestattet
sind, untereinander Daten austauschen.
Banken benutzen die NFC-Technik für
geldwerte Transaktionen, für das NFCPayment. Die NFC-Technik kann in
mobilen Endgeräten, in Smartphones
oder Handys eingesetzt werden, wobei
das mobile Endgerät mit einem
Geldbetrag geladen und direkt für Mobile
Payment benutzt werden kann. Der
Benutzer kann damit in Geschäften oder
Tankstellen seine Rechnungen
begleichen. Die NFC-Technik kann aber
auch in die Geldkarte implementiert sein.
Der Benutzer kann die Geldkarte am
30
Geldverkehr
Geldautomaten aufladen und sie in gleicher Form zum Bezahlen nutzen. Er braucht sie dazu
lediglich in die Nähe des Lesegerätes halten. Im Gegensatz zu anderen Transaktionen erfolgt
die Bezahlung mit der Geldkarte ohne Eingabe von Konten-, PIN- oder Transaktionsnummern.
Da es sich bei Geldtransaktionen um hochsensitive Anwendungen handelt, müssen bestimmte
den Common Criterias (CC) unterlegene Sicherheitsanforderungen erfüllt und zertifiziert
werden. Dies bezieht sich auf die Handy- und Smartphone-Betriebssysteme, an die die
Software angepasst werden muss.
OFC, open financial
connectivity
Open Financial Connectivity (OFC) ist ein älteres Dateiformat von Microsoft für
Finanztransaktionen über das Internet. Aus dem OFC-Dateiformat und dem Open Exchange
Format (OEF) ist in den 90er Jahren als Standardformat für Finanztransaktionen das Open
Financial Exchange (OFX) hervorgegangen.
OFX, open financial
exchange
Open Financial Exchange (OFX) ist ein von Microsoft und Intuit Quicken entwickeltes Format
für Finanztransaktionen über das Internet. In OFX wurden die älteren Transaktionsformate
Open Financial Connectivity (OFC) und Open Exchange Format (OEF) eingebracht.
OFX ist ein offener Standard für den Austausch von Finanzdaten, der in den USA benutzt wird.
Der OFX-Standard ist systemunabhängig und formatiert die Transaktionen und
Rechnungsdaten in Standardized Generalized Markup Language (SGML). OFX wird u.a. als
Abrechnungssystem von für IP-basierte Cloud-Services benutzt. Ein vergleichbares AccountingSystem ist Interactive Exchange (IFX), das allerdings die Dokumente, Rechnungen in
Extensible Markup Language (XML) implementiert.
In Europa heißt der zu OFX vergleichbare Standard für Finanztransaktionen Home Banking
Computer Interface (HBCI).
31
Geldverkehr
OLV, OnlineLastschriftverfahren
online debit advice
procedure
Online-Banking
Elektronische Lastschriftverfahren (ELV) und Online-Lastschriftverfahren sind individuelle
Verfahren für den Geldtransfer zwischen zwei Beteiligten. Da es keine gesetzlichen
Regelungen für die elektronischen Lastschriftverfahren gibt, werden sie zwischen dem Händler
und dem Käufer vereinbart. Diese Lastschriftverfahren finden häufig beim Kauf von Produkten
und Dienstleistungen Anwendung, ohne, dass es der Kunde als solches erkennt. Der Vorteil
dieser Verfahren liegt in den geringeren Kosten, da keine Instanz zwischengeschaltet ist und
der Händler den Betrag unmittelbar vom Käuferkonto abbucht.
Der Käufer identifiziert sich durch seine Magnetkarte oder Smartcard der der Händler die
Kontonummer und die Bankleitzahl entnimmt. Vor dem Geldtransfer unterschreibt der Kunde
die einmalige Einzugsermächtigung.
Online-Banking, Electronic Banking (E-Banking) oder Home-Banking umfasst alle
elektronischen Bankgeschäfte zwischen Bankkunde und Kreditinstitut. Online-Banking nutzt
die elektronischen Kommunikationseinrichtungen und -netze und setzt eine Online-Verbindung
voraus. In der Regel erfolgen die Finanztransaktionen von einem Personal Computer (PC) aus
über das Internet. Aus Sicherheitsgründen wird dabei statt des HTTP-Protokolls das mit
Sicherheitsmechanismen ausgestattete HTTPS-Protokoll für die Online-Übertragung benutzt.
Erfolgt die Transaktion von einem Smartphone, einem Tablet-PC oder einem mobil
eingesetzten Notebook aus, spricht man von Mobile Banking (M-Banking).
Das Online-Banking kann mittels persönlicher Identifikationsnummer (PIN) und
Transaktionsnummer (TAN) ausgeführt werden. Neben diesem PIN/TAN-Verfahren wurde vom
deutschen Bankenverband das Home Banking Computer Interface (HBCI) als Standard für
Finanztransaktionen eingeführt, mit dem gesicherte Transaktionen durchgeführt werden
32
Geldverkehr
können. Zum Datenschutz stützt sich das Online-Banking in Europa auf HBCI, dagegen wird in
den USA der Open Financial Exchange (OFX) benutzt.
Zu den geschäftlichen Transaktionen zwischen Privatkunden und Kreditinstitut gehören die
Kontoauskunft, Einzel- und Dauer-Überweisungen, Auslistungen der Transaktionen, der
Aktienhandel usw. Kritische Parameter liegen in der Netzwerksicherheit, die durch
Verschlüsselung den unberechtigten Zugang sowie die Manipulation von Daten verhindert.
Im Gegensatz zu HBCI und OFX, die für das Online-Banking zwischen Privatkunden und
Geldinstituten entwickelt wurden, ist der Banking Communication Standard (BCS) ein Standard
für Finanztransaktionen zwischen den Geld- und Finanzinstituten.
OTP, open trading
protocol
OTP-Protokoll
Mit dem Open Trading Protocol (OTP) gibt es einen Rahmen für elektronische
Geschäftstransaktionen und den elektronischen Zahlungsverkehr. Da es verschiedene
proprietäre Zahlungsverfahren gibt, wie beispielsweise die Secure Electronic Transaction (SET)
oder E-Cash, die allerdings untereinander inkompatibel sind, werden mit dem OTP-Protokoll
bestimmte Mechanismen in den Geschäftstransaktionen und dem Zahlungsverkehr über das
Internet standardisiert, wodurch die proprietären Lösungen vereinheitlicht werden.
Zu den erwähnten Mechanismen von Geschäftstransaktionen gehören das Angebot und die
Bestellung, die Lieferung und Rechnungsstellung bis hin zur Bezahlung, so etwa durch
Überweisungen oder den Austausch von Quittungen und Belegen.
Das Open Trading Protocol (OTP) soll diese Transaktionen und Geschäftsprozesse
vereinheitlichen und sichern. Als Auszeichnungssprache benutzt OTP XML, als
Transportprotokoll das HTTP-Protokoll.
OTP-Transaktionen sind im Umfeld von E-Commerce, M-Commerce, M-Business und E-Business
bei B2B-Applikationen zu sehen.
33
Geldverkehr
pay before
Vorauskasse
Pay Before ist eines von mehreren Zahlungsverfahren, das sowohl im klassischen
Zahlungsverkehr als auch im elektronischen Handel benutzt wird; die weiteren sind Pay Now
und Pay Later.
Pay Before bedeutet Vorauskasse. Der Betrag für die Dienstleistung oder das erworbene
Produkt muss also vor der Lieferung oder der erbrachten Leistung überwiesen werden. Pay
Before sagt lediglich etwas über den Zeitpunkt aus, wann die Zahlung oder Überweisung
erfolgen muss, nicht aber über die Bezahlweise: ob bar, per Scheck, per Überweisung, mit
Geldkarte, Kreditkarte oder auf andere Weise. Das Zahlungsverfahren Pay Before wird häufig
mit Kostenvorteilen angeboten. Beispiele für Pay Before sind Prepaid- und Guthabenkarten
und das Abbuchen des Betrags vor der Lieferung.
Bei Pay Now erfolgt die Zahlung unmittelbar mit dem Erwerb eines Produktes. Klassische
Beispiele sind das Geschäft, bei dem man Waren mit dem Zahlvorgang erwirbt oder die
Nachnahme durch Versand. Im Internet ist es die Überweisung mittels Online-Banking oder
die Abbuchung von einer Bankkarte, die zeitgleich mit dem Kauf erfolgt.
Bei Pay Later erfolgt die Zahlung nach der Lieferung. Der Kunde hat das Produkt bereits
erhalten und kann die Überweisung nach Erhalt der Rechnung tätigen.
Paybox
Paybox ist ein Handy-basiertes Zahlungssystem, das von der Paybox.net AG angeboten wird
und als Inkassosystem arbeitet. Paybox funktioniert unabhängig von Mobilfunkanbietern und
ist so konzipiert, dass sensitive Daten verschlüsselt übertragen werden. Paybox selbst ist
eine Kontrollinstanz, die zwischen dem Händler, dem Konto bei einem Geldinstitut und dem
Käufer agiert.
34
Geldverkehr
Die Bezahlung über Paybox kann nur dann erfolgen, wenn der Kunde einen entsprechenden
Account eingerichtet und Paybox eine Einzugsermächtigung erteilt hat. Wenn der Kunde beim
Online-Shopping im Internet die Bezahloption Paybox ausgewählt hat, gibt er seine
Mobilfunknummer an den Online-Shop, der daraufhin eine sichere Datenverbindung zu Paybox
aufbaut und die Rufnummer übermittelt. Über einen Rückkanal stellt Paybox eine
Datenverbindung zum Mobiltelefon des Kunden her und prüft die Kaufdaten, wie den Betrag.
Sind diese ok, dann wird der Betrag per Lastschrift vom Geldinstitut eingezogen und an den
Online-Shop überwiesen.
PIN/TAN-Verfahren
Das PIN/TAN-Verfahren ist ein Transaktionsverfahren für Bankgeschäfte mittels OnlineBanking. Es ist ein älteres Verfahren, das aber immer noch breiten Einsatz findet und von
Home Banking Computer Interface (HBCI) abgelöst werden soll.
Das PIN/TAN-Verfahren unterteilt sich in den Zugang zum Konto, der mit der persönlichen
Identifikationsnummer (PIN) erfolgt, und der eigentlichen geschäftlichen Transaktion, die mit
der Transaktionsnummer (TAN) erfolgt. Mit der PIN-Nummer erhält der Teilnehmer den Zugang
zu seinem Konto. Es handelt sich dabei um eine mehrstellige Zahlenkombination, die dem
Teilnehmer in einem versiegelten Umschlag zugesandt wird und die im Bankrechner
gespeichert ist. Die PIN-Nummer behält bis zur Änderung durch den Benutzer oder durch
Neuausgabe für alle Kontenzugänge und Transaktionen ihre Gültigkeit. Im Gegensatz dazu
verliert eine Transaktionsnummer nach jeder geschäftlichen Transaktion ihre Gültigkeit. Bei
den Transaktionsnummern handelt es sich um sechsstellige Zufallszahlen, die dem Benutzer
als Liste in einem versiegelten Umschlag zugesandt werden.
Was die TAN-Verfahren betrifft, so gibt es davon verschiedene mit unterschiedlichen
Sicherheitsanforderungen. Neben dem einfachen TAN-Verfahren wird eine aus vielen
35
Geldverkehr
Transaktionsnummern aus einer TAN-Liste für eine Transaktion ausgesucht. Daneben gibt es
die indizierte Transaktionsnummer (iTAN). Dabei handelt es sich um eine bestimmte
Transaktionsnummer aus einer TAN-Liste. Eine weitere Sicherheitserhöhung stellt die mobile
Transaktionsnummer (mTAN), auch als smsTAN bezeichnet, dar. Weitere Transaktionsnummern
sind die smartTAN, eTAN und die chipTAN.
Der Einsatz des PIN/TAN-Verfahrens beschränkt sich immer auf ein Kreditinstitut und ist nicht
multibankfähig.
Scoring
Mit dem Scoring wird im Online-Handel das Zahlungsverhalten von Kunden eingeschätzt. Es
gibt Auskunft über die Kreditwürdigkeit eines Kunden. Ein solches Kredit-Scoring erfolgt durch
die Auswertung vom Kauf- und Zahlungsverhalten in der Vergangenheit sowie anderen
soziodemografischen Daten wie z.B. dem Einkommen, Familienstand, Wohnort, Beruf etc.
Diese automatische Abschätzung von zukünftigem Zahlungsverhalten ist eine wichtige
Entscheidungsdeterminante für die Auftragsverarbeitung und die Entscheidung, ob z.B. über
Rechnung statt Vorauskasse geliefert wird.
Secoder
Secoder ist die Bezeichnung für einen Chipkartenleser für Internet-Transaktionen, der vom
Zentralen Kreditausschuss (ZKA) mit den darin vertretenen Verbänden der deutschen
Kreditwirtschaft entwickelt wurde.
Der Secoder kann für gesicherte Transaktionen im Online-Banking benutzt werden; einerseits
zum Online-Shopping und zum Bezahlen im Internet, andererseits kann über den Secoder die
Geldkarte wieder aufgeladen werden. Er eignet sich für das Home-Banking ebenso wie für den
Einsatz in Büros. Der Secoder wird über die USB-Schnittstelle an den Personal Computer
36
Geldverkehr
angeschlossen, er hat eine Firewall über die die
Geldkarte und die Autorisierungsdaten geschützt
werden.
Die Herstellermodelle werden auf ihre Sicherheit
hin überprüft und mit dem Secoder-Siegel
zertifiziert.
SEPA, single Euro
payments area
SEPA (Single Euro Payments Area) ist der
einheitliche Euro-Zahlungsraum. In diesem
Zahlungsraum gibt es keine Unterscheidungen
mehr zwischen nationalen und
grenzüberschreitenden oder inländischen und
ausländischen Zahlungen. Alle Zahlungsarten
werden gleich behandelt, ob Überweisungen,
Lastschriften, Bankeinzüge oder
Kartenzahlungen, alle werden so behandelt, wie
Secoder für Geldtransaktionen, Foto: reinerman es bisher von den inländischen Zahlungsen
sct.com
her kannte.
Auf SEPA-Überweisungen werden als Kontonummer die internationale Bankkontonummer
(IBAN) angegeben und anstelle der Bankleitzahl (BLZ) tritt der Bank Identifier Code (BIC).
Seit Inkrafttreten der SEPA am 1.1.2008, gibt es nur noch den SEPA-Raum. Der deutsche
Gesetzgeber hat eine Verordnung verabschiedet, die die Abschaffung der nationalen
Zahlungsverfahren mit der internationalen Bankkontonummer (IBAN) und dem BIC-Code
zugunsten des SEPA-Zahlungsverkehrs ab Februar 2014 vorschreibt. Durch die standardisierten
37
Geldverkehr
Überweisungen und Lastschriften wird der Zahlungsverkehr europaweit vereinheitlicht. Das
SEPA-Datenformat basiert auf XML, wodurch eine Interoperabilität des Zahlungsverkehrs
gewährleistet wird.
Insgesamt umfasst der SEPA-Raum 32 Länder, dazu gehören alle EU-Staaten mit den Ländern
der Euro-Zone, die drei Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes (EWR) mit
Liechtenstein, Island und Norwegen, und auch die Schweiz.
SEPP, secure electronic
payment protocol
SEPP-Protokoll
Das SEPP-Protokoll (Secure Electronic Payment Protocol) ist ein von IBM, Netscape,
Mastercard und Cybercash entwickeltes Verfahren für sichere elektronische Geldtransaktionen,
aus dem zusammen mit der von Visa und Microsoft entwickelten Secure Transaction
Technology (STT) das SET-Protokoll hervorgegangen ist.
SET, secure electronic
transaction
Secure Electronic Transaction (SET) ist ein elektronisches Zahlungssystem, das auf digitalen
Signaturen basiert und daher die höchstmögliche Sicherheit für Kunden und Lieferanten bietet.
SET wurde von den Kreditkartengesellschaften MasterCard und VISA in Verbindung mit IBM,
Netscape und Microsoft entwickelt, um Transferdaten bei Kreditkartenzahlungen im Internet
zu schützen. Bei diesem Verfahren werden digitale Zertifikate verwendet, um sensible Daten
vor der Übertragung zu verschlüsseln. SET, entstanden aus dem Secure Electronic Payment
Protocol (SEPP) und der Secure Transaction Technology (STT), verschlüsselt mit 128 Bit und
identifiziert alle beteiligten Parteien durch Zertifikate und digitale Unterschriften. Dazu
gehören der Karteninhaber, die Kreditkartenfirma, die Bank und den Anbieter.
Beim SET-Verfahren lässt sich der Karteninhaber bei seiner Bank unter Angabe des Namens,
der Kartennummer und dem zu belastendem Konto registrieren. Die Bank verschlüsselt diese
Informationen und überträgt sie über eine gesicherte Verbindung zu der
SET-Protokoll
38
Geldverkehr
Kreditkartengesellschaft. Diese sendet dem Karteninhaber die Software mit integriertem
Zertifikat und eine nach dem RSA-Verfahren verschlüsselte digitale Signatur. Damit kann der
Karteninhaber bei allen Firmen einkaufen, die ebenfalls ein gesichertes Zertifikat der
Kreditkartenfirma besitzen.
Das Verfahren erfüllt höchste Sicherheitsanforderungen und verhindert, dass Unberechtigte
Zugriff auf Kreditkarten- oder Kundendaten erhalten. Das Verfahren wird zunehmend von
Banken unterstützt.
SmartTAN
Das SmartTAN-Verfahren ist ein gesichertes Transaktionsverfahren für das Online-Banking, das
in zwei Schritten arbeitet und deswegen auch die Bezeichnung Zwei-Schritt-TAN-Verfahren
trägt. Bei den Zwei-Schritt-Verfahren, zu denen auch die mobile Transaktionsnummer (mTAN)
gehört, erfolgen die Transaktion und die Übermittlung der Transaktionsnummer (TAN) getrennt
in zwei Schritten. Zwischen dem Online-Auftrag und der generierten Transaktionsnummer wird
eine logische Verbindung hergestellt. Wie bei allen anderen TAN-Verfahren auch, kann die
Transaktionsnummer nur einmalig benutzt werden, in diesem Fall nur für den entsprechenden
Online-Auftrag.
Dem Verfahren nach wird bei SmartTAN die Überweisung im Online-Banking ausgeführt und an
die Bank übertragen. Bei diesem Vorgang werden dem Kunden auf seinem Terminal die
Transaktionsdaten und ein Code für den Geschäftsvorgang angezeigt. Nach Vergleich und
Eingabe des Transaktionscodes mit der Empfängerkontonummer wird die Transaktionsnummer
(TAN) generiert und angezeigt. Sie muss dann vom Kunden eingegeben werden. Danach
erfolgt die gesicherte Transaktion.
Das Smart-TAN-Verfahren gibt es noch in einer weiteren Sicherheitsstufe als SmartTAN plus,
geschützte Schreibweise: Sm@rtTAN plus.
39
Geldverkehr
SWIFT, society for
worldwide interbank
financial
telecommunication
SWIFT ist eine Organisation der Banken mit Sitz in La Hulpe, Belgien, die ein eigenständiges
Netzwerk für internationale Transaktionen im Zahlungsverkehr betreibt. Angeschlossen an das
SWIFT-Netzwerk sind Banken aus über 80 Ländern weltweit. Eine eindeutige Kennzeichnung
der Banken erfolgt mit dem so genannten SWIFT-Code, so wird auch der weltweit
standardisierte Bank Identifier Code (BIC) bezeichnet. Über das SWIFT-Netz, das mit
Verschlüsselung arbeitet, werden Devisentransaktionen, Zahlungs- und Wertpapieraufträge
abgewickelt aber auch Finanz- und Börsennachrichten übertragen.
http://www.swift.com
Transaktionsnummer
Der Einsatz der Transaktionsnummer (TAN) ist ein gängiges Sicherheitsverfahren beim HomeBanking oder Online-Banking. Bei der Transaktionsnummer handelt es sich um eine 6-stellige
Zufallszahl, die dem Bankkunden als Liste von seinem Finanzinstitut oder seinem
Finanzdienstleister überreicht wird. Vor der Transaktion autorisiert sich der Kunde durch seine
persönliche Identifikationsnummer (PIN) und führt seine Transaktionen mit den nur ihm
bekannten Transaktionsnummern aus.
Jede einzelne Transaktion zwischen Kunde und Finanzinstitut, sei es eine Überweisung oder
ein Aktienkauf, erfolgt über eine eigene nur einmal nutzbare Transaktionsnummer. Diese
verliert nach der Transaktion ihre Gültigkeit.
Bei diesem Online-Banking sind die Autorisierung und die Transaktion miteinander verbunden,
deswegen spricht man auch vom PIN/TAN-Verfahren.
Eine Verbesserung der TAN-Sicherheit wird mit iTAN, dem indizierten TAN-Verfahren erreicht.
Bei indizierten TANs fragt die Bank nicht nach einer beliebigen, sondern nach einer
bestimmten TAN auf der TAN-Liste, die immer an eine bestimmte Transaktion gebunden ist.
TAN, transaction number
40
Geldverkehr
Weitere TAN-Verfahren, die ebenfalls der Erhöhung der Sicherheit dienen, sind mTAN oder
smsTAN, smartTAN, eTAN und chipTAN.
WYSIWYC, what you
see is what you confirm
ZKA, Zentraler
Kreditausschuss
central credit committee
Die Abkürzung WYSIWYC hat zwei Bedeutungen: Sie steht für „What You See Is What You
Confirm“ und bedeutet übersetzt: „Was du siehst, ist das, was du bestätigst.“, ebenso wie für
„What You See Is What You Choose“ und bedeutet übersetzt: „Was du siehst, ist das, was du
ausgewählt hast.“
Bei Geldtransaktionen nachdem PIN/TAN-Verfahren verdeutlicht WYSIWYC (Confirm), dass es
keinen weiteren Überprüfungsschritt für die Überweisungsdaten gibt. WYSIWYC dient damit
sowohl der Benutzerfreundlichkeit als auch der Sicherheit. Bei einigen Transaktionsverfahren
wie dem mit Mobile Transaction Number (mTAN) kann kein WYSIWYC erreicht werden.
Der Zentrale Kreditausschuss (ZKA) ist eine Vereinigung, die sich aus Verbänden der
deutschen Kreditwirtschaft zusammensetzt. Ihm gehören der Deutsche Sparkassen- und
Giroverband (DSGV), der Bundesverband der Deutschen Volks- und Raiffeisenbanken (BVR),
der Bundesverband deutscher Banken (BdB) und der Verbund öffentlicher Banken (VÖB) an.
Das ZKA erarbeitet u.a. Richtlinien für den bargeldlosen Zahlungsverkehr und den OnlineGeldverkehr. So hat der Zentrale Kreditausschuss (ZKA) für die Sicherheitsanforderungen an
Chipkartenterminals Richtlinien für deren Ausstattung und Funktionalität erarbeitet und diese
in ZKA-Klassen eingeteilt.
Der ZKA wird durch einen Vorsitzenden geleitet, der aus den genannten Verbänden kommt.
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Impressum
Geldverkehr
Urheber
Klaus Lipinski
Datacom-Buchverlag GmbH
84378 Dietersburg
ISBN: 978-3-89238-256-0
Geldverkehr V2.0
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