Keine überhöhten Erwartungen wecken!

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Keine überhöhten Erwartungen wecken!
17. Oktober 2006
BAVC zur Chemie-Tarifrunde 2007:
Keine überhöhten Erwartungen wecken!
Für Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Chemie-Produktion
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Mit der Aufforderung zu einer nachhaltigen Tarifpolitik für Unternehmen und Beschäftigte am
Chemie-Standort Deutschland beantwortete der Bundesarbeitgeberverband Chemie (BAVC)
in Wiesbaden die Forderungsempfehlung des IG BCE-Hauptvorstandes für die ChemieTarifrunde 2007. BAVC-Präsident Eggert Voscherau: „Wir haben die Forderungsempfehlung
zur Kenntnis genommen, und es ist klar, dass es auch in 2007 wieder eine angemessene Tariferhöhung für die rund 550.000 Chemiebeschäftigten geben wird. Sie muss jedoch für alle
1900 Unternehmen im Chemieflächentarif dauerhaft verkraftbar sein. Deshalb warnen wir
davor, zu hohe Erwartungen zu wecken.“
Auslaufender Chemiekonjunktur-Zyklus
„Zu begrüßen ist, dass die Forderungsempfehlung der Gewerkschaft nicht zahlenmäßig beziffert ist. Ein Ansatz, der nicht schon Monate vor einem Abschlusstermin Vorfestlegungen aufgrund von Wirtschaftsdaten trifft, die sich dann als überholt erweisen, ist sehr hilfreich. Basis
der Tarifverhandlungen müssen die Anfang 2007 vorliegenden Wirtschaftszahlen sein“, betonte Voscherau. „Die Chemiekonjunktur hat sich in den vergangenen beiden Jahren zwar erfreulich entwickelt. Das war auch nötig, um die jahrelange Flaute vor allem bei den kleinen
und mittelgroßen Firmen in der Branche wieder wettzumachen. Es zeichnet sich aber ab,
dass der Konjunktur-Zyklus auslaufen könnte und die Wachstumsraten in 2007 zurückgehen
werden. Umso wichtiger ist die Fortsetzung einer Politik realistischer Tariferhöhungen, die
die Wettbewerbsfähigkeit der Chemie-Produktion am Standort Deutschland im Visier behält.“
Voscherau: „Ich warne vor einem Wettlauf zwischen den Gewerkschaften um die höchste
Tarifzahl. Was wir in 2007 brauchen, ist ein Abschluss mit der richtigen Tarifzahl für eine
nachhaltige Entwicklung der Chemiebranche und ihrer Beschäftigten.“
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Laufender Tarifvertrag „Zukunft durch Ausbildung“ ist erfolgreich
Zu der IG BCE-Forderung nach einer Anschlussregelung zum Ausbildungs-Tarifvertrag sagte
Voscherau: „Zunächst einmal müssen wir den gegenwärtig bis Ende 2007 laufenden Tarifvertrag „Zukunft durch Ausbildung“ erfüllen. Das ist für die Chemie-Unternehmen keine einfache Sache. Bisher haben sie in jedem Jahr unter hohem Einsatz und Kosten die Vorgaben des
Tarifvertrages erfüllt. Die Chemiebranche ist sich bei diesem Thema ihrer Gesamtverantwortung sehr bewusst. Viele Firmen leisten seit Jahren Ausbildung über ihren Bedarf hinaus. Vor
diesem Hintergrund wird es schwierig, das im Jahr 2007 angestrebte hohe Ausbildungsniveau
auch nur zu halten. Dass diese Ausbildung erhebliches Geld kostet, muss bei den Tarifverhandlungen berücksichtigt werden“.
Tarifverhandlungen für 1900 Mitgliedsunternehmen mit 550.000 Beschäftigten
Der Bundesarbeitgeberverband Chemie ist der tarif- und sozialpolitische Spitzenverband
der deutschen chemischen Industrie. Zu seinem Organisationsbereich gehören 11 regionale Chemie-Arbeitgeberverbände mit 1.900 Chemie-Unternehmen und 550.000 Beschäftigten. Die Unternehmen zahlen für ihre Beschäftigten eine jährliche Bruttoentgeltsumme von rund 20 Milliarden Euro. Ein Prozent Tariferhöhung führt zu einer dauerhaften Personalkostenbelastung von rund 200 Millionen Euro.