Pflanzenvermehrung

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Pflanzenvermehrung
Pflanzenvermehrung
Vermehrungsarten:
Generative Vermehrung:
Aussaat:
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keimfähiges Saatgut
ungedüngte, sterile Erde, Aussaaterde verwenden
saubere Gefäße und Abdeckhauben
günstige Aussaatzeit beachten
beachten, ob die Samen Licht-, Dunkel- oder Frostkeimer sind
bei verschiedenen Pflanzen am besten in einzelne Töpfe säen
die Keimdauer beachten, sie kann mehrere Wochen betragen
Erde feucht halten, aber Staunässe vermeiden
Vegetative Vermehrung:
Veredeln:
 bei Frühjahrsveredlungen von einjährigen Trieben im Winter Reiser
schneiden, kühl und feucht lagern
 bei Sommerveredlungen diesjährige, ausgereifte Triebe direkt vor dem
Veredeln schneiden, entblättern, keine Lagerung notwendig
 leichteste Veredlungsart ist das Okulieren einer Knospe
 Edelknospen und die Unterlage müssen gesund sein
 das Kambium von Unterlage und Edelsorte muss bei der Veredlung
aufeinander liegen
 veredelt werden etliche Baumobst- und Ziergehölze sowie Rosen
 Reiserveredlungen mit Bast fixieren und mit Baumwachs verstreichen
Teilung:
 vor allem für Ziersträucher mit mehreren Bodentrieben, Stauden und
Gräser
 für die meisten Pflanzen ist das Frühjahr mit beginnendem Austrieb ein
idealer Zeitpunkt, Frühblüher besser im September teilen
 Ausnahmen Bartiris, Pfingstrosen und Christrosen, die in ihrer
Ruhephase in den Sommermonaten geteilt werden sollten
 geteilte, neu gepflanzte Stauden oder Gehölze gut einwässern
Ausläufer:
 im Spätsommer vermehren, Erdbeeren Ende Juli
 Ausläufer können zur besseren Bewurzelung an der Pflanze in
eingesenkte Töpfe gepflanzt und mit durchwurzeltem Topfballen von
der Mutterpflanze getrennt werden
 Triebstück dabei mit einer Drahtklammer in der Erde fixieren
 beim Abtrennen darauf achten, dass der Wurzelballen nicht verletzt
wird
 überzählige Ausläufer entfernen
Absenker/Ableger:
 im Frühjahr für schwer bewurzelnde Pflanzen mit biegsamen Trieben
 einen Jungtrieb zur Hälfte einschneiden, diese Stelle in den Boden
biegen, mit einer Drahtklammer fixieren und guter Erde anfüllen
 Triebende einkürzen und an einen Stab aufrecht binden
 Bewurzelung dauert, je nach Art, ein bis zwei Sommer
-2Stecklinge:
 Stecklinge sind in der Regel diesjährige oder einjährige Triebstücke
 Je nach Reifegrad des Triebes wird unterschieden (siehe unten)
 Bewurzelungshormon für die meisten Stecklinge vorteilhaft, in dieses
wird nur die Stecklingsbasis getaucht und anschließend leicht
abgeklopft, allgemein erhältlich ist z.B. Wurzelfix von Neudorf
 Pelargonien (Geranien) mögen jedoch kein Wurzelhormon
 Beblätterte Stecklinge brauchen nach dem Stecken eine hohe
Luftfeuchtigkeit, deshalb eine Abdeckhaube verwenden
 Ausreichend lüften (vor allem Pelargonien und andere Stecklinge mit
behaarten Blättern sind pilzanfällig), lüften am ehesten nachts bei
kühler Luft
 Bei einigen Pflanzen besteht die Möglichkeit auch aus Blättern oder
Blattteilen Stecklinge zu ziehen
Grünstecklinge:
 für schwierig zu bewurzelnde Pflanzen, den obersten Teil eines
wachsenden Triebes verwenden
 Spitze oberhalb des letzten Blattpaares köpfen, Steckling unterhalb
des nächsten Blattpaares abschneiden. Untere Blätter entfernen.
 Bei kleinblättrigen Pflanzen können mehrere Knospen verwendet
werden, Stecklingslänge bis zu 10 cm, etwa drei Viertel der Blätter
entfernen und nur höchstens ein Viertel belassen.
 An der Basis scharfer Schnitt mit einem Messer schräg von der
Knospe weg
Halbreife Stecklinge:
 gängigste Stecklingsart für die meisten Pflanzen zu verwenden
 die Triebspitze ist noch im Wachsen begriffen, die Triebbasis beginnt
aber schon zu verholzen.
 Triebspitzen auskneifen
 lange Triebe können mehrere Stecklinge ergeben
 die Basis entblättern, nur zwei bis drei Blätter belassen
 die Basis mit einem scharfen Messer schräg anschneiden, Ausnahme
Buchs, er wächst besser, wenn der diesjährige Trieb abgerissen wird
 Hitze vermeiden, ideale Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad,
heißere Temperaturen führen schnell zu Verbrennungen.
 sind die Stecklinge bewurzelt, auf einzelne Töpfe verteilen, nach dem
Umpflanzen einige Tage vor Sonne schützen
Verholzte Stecklinge = Steckhölzer:
 eignet sich für viele Gehölze, die leicht bewurzeln
 Vorteil: Steckholz besitzt viele Reservestoffe, die zu einem kräftigen
Austrieb führen, die Bewurzelung erfolgt vor dem Austrieb, daher keine
hohe Luftfeuchtigkeit notwendig
 Schnitt von etwa 15 cm langen Trieben im Spätherbst, Lagerung
feucht und in Sand, kühl aber nicht tiefen Frösten ausgesetzt
 Stecken im März an einem halbschattigen Standort im Topf oder im
Feiland
 Tief stecken, nur die obersten zwei Knospen sollten aus der Erde
ragen, bei sehr markhaltigen oder hohlen Gehölzen die obere
Schnittstelle mit Baumwachs verschließen um ein Eintrocknen zu
verhindern
 Die Steckhölzer dürfen nach dem Austrieb nicht austrocknen, deshalb
während des Austriebs den Boden feucht und locker halten.
Beratungsstelle für Obst- und Gartenbau, Landespflege
Stand 2012

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