WIR.Heilpraktiker Oktober 2015 Ausgabe 4/2015
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WIR.Heilpraktiker Oktober 2015 Ausgabe 4/2015
wir.Heilpraktiker Oktober 2015 | 4/2015 | www.freieheilpraktiker.com Fachzeitschrift für Naturheilkunde, Berufs- und Medizinalpolitik ISSN 1430-7847 1391 ® 19. HeilpraktikerSymposium Dresden Mitteldeutscher Heilpraktiker-Kongress 21. November 2015 Seite 36 aktiv.Forum Keine Osteopathie mehr beim Physiotheraupeuten – ein wegweisendes Urteil 38 Düsseldorfer HeilpraktikerKongress 2015 Impressionen Seite Erfahrung und Wissen Übergewicht – ein zunehmendes Problem 6 30 Traditionelle Tibetische Medizin Heilsubstanzen und Rezepturen 22 19. HeilpraktikerSymposium Dresden Mitteldeutscher HeilpraktikerKongress Samstag, den 21. November 2015 Jedes Jahr im November: Unser Mitteldeutscher Heilpraktiker-Kongress an der Elbe im International Congress Center – ICD Maritim Hotel Dresden Editorial Liebe Kolleginnen und Kollegen. Foto: © Freie Heilpraktiker e.V. der September 2015 hat uns nicht nur einen sehr guten Heilpraktiker-Kongress im Swissotel Düsseldorf/Neuss beschert. Einem Donnerschlag gleich verkündete das Oberlandesgericht Düsseldorf am 8.9.2015 (Aktenzeichen I-20 U 236/13) ein uns Heilpraktiker enorm stärkendes Urteil zur Osteopathie: 1. Physiotherapeuten ist es untersagt, die Ausübung von Osteopathie anzukündigen und/oder diese auszuüben, sofern keine ärztliche Approbation oder eine Zulassung nach dem Heilpraktikergesetz vorliegt. 2. Osteopathie ist nicht Bestandteil des Ausbildungs- und Prüfungscurriculums für Physiotherapeuten. Es spielt deshalb keine Rolle, ob ein Physiotherapeut eine wie auch immer geartete Zusatzausbildung absolviert hat. 3. Eine Verordnung durch einen Arzt oder Heilpraktiker führt nicht dazu, dass ein Physiotherapeut Osteopathie ausüben darf. Gegen das Urteil kann keine Revision eingelegt werden. Das Verfahren wurde von einem klageberechtigten Verein (AGW e.V. Düsseldorf ) mit unserer Unterstützung über einen Zeitraum von 2 Jahren geführt. Das Düsseldorfer Urteil hat für mögliche Verfahren in anderen Bundesländern Vorbildcharakter. So sehen das auch die physiotherapeutischen und die meisten osteopathischen Fachverbände. Der VOD warnt seine Mitglieder vor einer Abmahnwelle; der BVO ließ von einer Anwältin eine juristisch hanebüchene Erklärung basteln, die das Urteil und seine Wirkung nicht beeinflussen wird. Physiotherapeutische Fachverbände nehmen das Urteil an. Wir haben festgestellt, dass viele Physiotherapeuten dabei sind, ihre Web-Auftritte und Praxiswerbung abzuschalten und auf die neue Rechtslage umzustellen. Das ist auch sinnvoll, da streng genommen nicht nur eine Abmahnung droht. Die Ausübung der Osteopathie durch einen Physiotherapeuten ist ein Verstoß gegen das Heilpraktikergesetz und damit ein Straftatbestand. Hier sind auch die Gesundheitsämter als Aufsichtsbehörden gefordert. Ärzte und Heilpraktiker, die jetzt noch entsprechende Verordnungen schreiben, müssen mit berufsrechtlichen Konsequenzen rechnen. Rechtswidrig ist damit auch die Praxis von Krankenkassen, eine osteopathische Behandlung durch Physiotherapeuten zu erstatten. Übrigens dürfen auch sektorale Heilpraktiker, eingeschränkt auf das Gebiet der Physiotherapie, nur im Rahmen ihrer unmittelbaren Ausbildung tätig werden und damit ebenfalls keine Osteopathie ausüben. Nur Ärzte und Heilpraktiker sind aufgrund ihrer umfassenden und differenzialdiagnostischen medizinischen Ausbildung in der Lage, Osteopathie ohne Gefahr für den Patienten sachgerecht auszuüben. Dass jede angewandte Therapie auch korrekt erlernt wird, muss einem Heilpraktker/einer Heilpraktikerin nicht erst erzählt werden. Das ist selbstverständlich. Daran ändern auch Unkenrufen von interessierter Seite nichts. Die Umsetzung des Urteils wird uns noch eine Weile beschäftigen. Aber hier zeigt sich: Gut Ding will Weile haben. Geduld und Sachverstand zahlt sich letztendlich aber aus. Wir als Freie Heilpraktiker haben beides. Herzlichst, Ihr Dieter Siewertsen Vorsitzender Freie Heilpraktiker e.V. wir. 4|2015 3 Inhalt Inhalt 6 Erfahrung und Wissen 14 Erfahrung und Wissen 18 Praxis.Forum EdITorIaL 3 Grundsatzurteil zur Osteopathie Erfahrung und WIssEn 6 Übergewicht – ein zunehmendes Problem 14 Zwiebeln – Bemerkenswertes praXIs.forum 18 Die ganzheitliche Praxisstrategie: Integrale Unternehmens führung TradITIonELLE TIbETIschE mEdIzIn 22 Heilsubstanzen und Rezepturen der Traditionellen Tibetischen Medizin 4 TrÄumE 26 Traumhafte Nahrung für die Seele aus dEm vErband 30 Heilpraktikerkongress Düsseldorf 2015 KongrEss 36 19. HeilpraktikerSymposium Dresden Mitteldeutscher Heilpraktikerkongress Samstag, 21. November 2015 aKTIv.forum 38 Analysen Informationen Politik Praxis 39 Stiftung Deutscher Heilpraktiker – Datenerhebung 4|2015 wir. Inhalt IMPRESSUM Herausgeber: Freie Heilpraktiker e.V. Benrather Schloßallee 49–53, 40597 Düsseldorf T: 02 11/9 01 72 90, F: 02 11/90 17 29 19 E: [email protected] www.freieheilpraktiker.com Redaktionelle Leitung: Dieter Siewertsen, Heilpraktiker, Geschäftsführender Vorsitzender Freie Heilpraktiker e.V. E: [email protected] Konzeption und Realisation: Merlin Digital GmbH Maxstraße 64, 45127 Essen 22 Traditionelle Tibetische Medizin Anzeigen: Freie Heilpraktiker e.V. Berufs und Fachverband Benrather Schloßallee 49–53, 40597 Düsseldorf T: 02 11/90 17 290, F: 02 11/90 17 29 19 E: [email protected] www.freieheilpraktiker.com Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 10 vom 1. Januar 2012. Ein Anspruch auf Anzeigenaufnahme besteht nicht. Druck: Druckerei und Verlag Peter Pomp GmbH Gabelsbergerstraße 4, 46238 Bottrop Auflage: 5.200 Bezugspreis und Erscheinungsweise: Die WIR erscheint vierteljährlich. Die Mindestvertragslauf zeit beträgt ein Jahr. Bestellungen nur über den Herausgeber. Es gelten die Allgemeinen Geschäfts und Lieferbedingun gen für den Bezug der Verbandszeitschrift, abrufbar unter http://www.freieheilpraktiker.com/Heilpraktikerinfo/ ZeitschriftWIRHeilpraktiker. Für Mitglieder Berufsverband „Freie Heilpraktiker e.V.“ ist der Bezug im Mitgliederbeitrag enthalten. Einzelpreis je Heft 5,50 € incl. Versandkosten. Die Erscheinungsweise ist alle drei Monate jeweils April, Juli, Oktober und Januar. Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer Gewalt entsteht kein Anspruch auf Nachlieferung oder Gebührenerstattung. 26 Träume rEgIonaLvEransTaLTungEn und sEmInarE frEIE hEILpraKTIKEr E.v. 45 Landesbereiche 48 Seminare, Facharbeits und Übungskreise IndusTrIEmITTEILungEn 49 Aktuelle Meldungen KLEInanzEIgEn 51 Stellen, Kauf, Verkaufs, Gelegenheits und Ausbildungsangebote Nachdruck: Fotomechanische Wiedergabe, sonstige Verviel fältigung sowie Übersetzung des Text und Anzeigenteils, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung des Herausgebers. Für unverlangt eingesandte Manuskripte, Bilder sowie Berichte aus der Industrie wird keine Gewähr übernommen. Bei den Beiträgen unter der Rubrik „lndustrie mitteilungen“ handelt es sich um keine redaktionellen Bei träge. WIR ist unabhängig und überverbandlich ausgerichtet. Ge kennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autoren, nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für alle Veröffentlichungen werden keine Haftung und keine Gewähr übernommen. Die Beiträge unserer Autoren richten sich ausschließlich an die Fachkreise der Heilpraktiker. Die Artikel beruhen auf dem Erfahrungswissen der Naturheilkunde. Sie geben die jeweili ge fachliche Sichtweise des Autors wieder und stellen einen Beitrag zum fachlichen naturheilkundlichen Diskurs dar. Wie den Heilpraktikern bekannt ist, fehlt den beschriebenen Therapieverfahren jedoch in der Regel die schulmedizinische bzw. wissenschaftliche Anerkennung und Beweisbarkeit. Titelfoto: © Gerhard Seybert – fotolia.com ISSN 1430-7847 1391 wir. 4|2015 5 Erfahrung und Wissen Übergewicht – ein zunehmendes Problem Nach einer Pressemitteilung des statistischen Bundesamtes aus dem Jahre 2010(1) waren im Jahre 2009 insgesamt 51 % der Erwachsenen übergewichtig (60 % der Männer und 43 % der Frauen). Der Anteil der Personen mit Übergewicht ist demnach seit 1999 noch gestiegen und ist weiter zunehmend. Ein zu hohes Körpergewicht ist bereits bei jungen Erwachsenen und Kindern weit verbreitet und steigt mit zunehmendem Alter. In der Altersgruppe von 20-24 Jahren waren 29 % der Männer und 18 % der Frauen betroffen. Bei den 70-74-jährigen Personen erreicht das Übergewicht Spitzenwerte. Hier sind 74 % der Männer und 63 % der Frauen betroffen. 6 4|2015 wir. Als Übergewicht bezeichnete man ein hohes Körpergewicht in Relation zur Körpergröße. Genau genommen ist damit die sogenannte Präadipositas gemeint. Im Gegensatz dazu beschreibt die Adipositas ein schweres Übergewicht. Nach der Defini tion der WHO beginnt eine Adipositas ab einem Körpermasseindex (BMI) von 30 kg/m2 (2). Ebenfalls wichtig für die Beurteilung des Übergewichts ist die Fettverteilung. Hierfür werden der Bauchumfang und das Taille-Hüfte-Verhältnis herangezogen. BMI-Kategorien nach WHO Kategorie BMI (kg/m2.) Normalgewicht 18,5 – 24,9 Übergewicht (Präadipositas) 25 – 29,9 Adipositas Grad I 30 – 34,9 Adipositas Grad II 35 – 39,9 Morbide Adipositas > 40 Quelle: www.wikipedia.de Diverse Studien konnten belegen, dass besonders Bauchfett und Fetteinlagerungen im Bauchraum in direktem Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Herzkreislauferkrankungen stehen. Der Bauchumfang sollte bei Frauen unter 88 cm beziehungsweise bei Männern unter 102 cm liegen. Beide Werte weisen auf ein erhöhtes Risiko hin. Ein weiteres Merkmal ist der Quotient aus Bauchumfang und Hüftumfang, auch als HBU bezeichnet. Der Bauchumfang wird in der Mitte zwischen Beckenkamm und Rippenbogen parallel zum Boden gemessen. Der Hüftumfang ist das größte Maß über dem Gesäß(3). HBU = Bauchumfang/Hüftumfang Frauen Männer Normalgewicht < 0,8 < 0,9 Übergewicht 0,8 – 0,84 0,9 – 0,99 Adipositas > 0,85 > 1,0 Erhöhte Werte gelten als wesentlicher Indikator des metabolischen Syndroms. Es wird auch als Reavan-Syndrom oder Syndrom X bezeichnet. Es geht einher mit Störungen des Stoffwechsels, der Blutdruckregulation und einer charakteristischen Fettleibigkeit. Es gibt drei mögliche Klassifizierungen: nach WHO 1998, nach IDF und NCEP-ATP-III(4). Nach WHO liegt ein metabolisches Syndrom vor, wenn ein Diabetes mellitus, eine gestörte Glucosetoleranz oder ein pathologischer Nüchternblutzucker bzw. eine Insulinresistenz bestehen und gleichzeitig zwei der folgenden Faktoren festgestellt wurden: >> Arterielle Hypertonie, RR > 140/90 mmHg >> Dyslipidämie, Trgly > 1,695 mmol/l, HDL ≤ 0,9 mmol/l (), ≤ 1,0 mmol/l () >> Viszerale Adipositas mit Verhältnis Taillen- zu Hüftumfang von > 0,9 (), 0,85 () >> Mikroalbuminurie: Albuminurie ≥ 20 mg/min Laut IDF ist hier Grundvoraussetzung eine bauchbetonte Adipositas mit ≥ 94 cm () und ≥ 80 cm () Taillenumfang, plus mindestens zwei der folgenden Leitfak toren: >> Nüchternblutzucker > 100 mg/dl >> Triglyceride > 150 mg/dl >> HDL < 40 mg/dl (), < 50 mg/dl () >> RR > 130/85 mmHg Quelle: www.wikipedia.de wir. 4|2015 7 © grafikplusfoto – Fotolia.com © hjschneider – Fotolia.com Erfahrung und Wissen Ein metabolisches Syndrom besteht laut NCEP-ATP-III, wenn mindestens drei der Kriterien erfüllt sind: >> Abdominelle Adipositas mit > 102 cm () bzw. 88 cm () >> Triglyceride > 150 mg/dl >> HDL < 40 mg/dl (), < 50 mg/ dl () >> RR ≥ 130/85 mmHg >> Nüchternblutzucker > 110 mg/dl Wo liegen die Ursachen? Die Ursachen für Übergewicht und Adi positas sind vielfältig. Auffallend ist allerdings, dass es gehäuft in industrialisierten Ländern auftritt, insbesondere wenn die Lebensumstände durch wenig körperliche Arbeit und Nahrungsüberfluss gekennzeichnet sind. Hierbei ist beobachtet worden, dass der BMI nicht mit der Kalorienzahl korreliert, die aufgenommen wird, sondern mit der Menge an Fett, speziell gesättigten Fetten. Auch ein Zusammenhang mit Vitamin- und Mineralstoffmangel ließ sich belegen. Der wichtigste Aspekt der Entstehung von Übergewicht ist eine ungesunde Kombination aus Überernährung und Bewegungsmangel. Aber auch sozio-kulturelle Faktoren spielen eine wichtige Rolle. Die inzwischen häufig sitzenden Tätigkeiten im Berufsleben, geringe Bewegung dank Auto und Fahrstühlen, eine passive Freizeitgestaltung vor dem Fernseher oder dem Computer, emotionale Belastungen, Kummer und Stress und vor allem die Fernsehwerbung, die uns ungesunde Lebensmittel wie Limonade und Schokolade verherrlicht(5). Die Problematik fängt schon beim Einkaufen an. Ein enormes Überangebot an Tiefkühlkost, Fertiggerichten und Fastfood verleiten häufig zum schnellen Essen, und die Zubereitung von Speisen aus frischen und gesunden Zutaten fällt flach. Auch die Esskultur lässt oft zu wünschen übrig, zum Beispiel der schnelle Imbiss zwischendurch während der Arbeit, ohne dem Organis8 © ralwel – Fotolia.com Erfahrung und Wissen mus die Möglichkeit einer sinnvollen Verdauung zu liefern. Verdauungssäfte fließen erst dann besonders gut, wenn wir uns in einer Entspannungsphase befinden, also unser parasympathisches Nervensystem aktiv ist. Auch der Rhythmus regelmäßiger Nahrungsaufnahme fehlt oft in weiten Teilen. Heutige Erziehungsmethoden und frühkindliche Prägung tragen zu der Entwicklung von Übergewicht bei, wenn dem Kind ständig gesagt wird, „der Teller muss leer gegessen werden“ oder „iss was, dann wirst Du was“. Eine wesentliche Ursache liegt auch in der Evolutionsgeschichte, die immer noch in unseren archaischen Gehirnarealen gespeichert ist. Zur Zeit der Jäger und Sammler, was eine dauernde schwere körperliche Tätigkeit mit sich brachte, wurde so viel und so fett gegessen wie möglich. Heute fahren wir dieses Muster immer noch, Essen so viel und so fett wie möglich(6), haben aber nicht ansatzweise die körperliche Auslastung im Sinne von Bewegung, wie dies früher der Fall war. Auch die genetischen Erbanlagen spielen eine wesentliche Rolle bei der Ausprägung von Übergewicht und Fettleibigkeit. Die Gene prägen den Umsatz, die Nahrungsverwertung und auch das Fettverteilungsmuster. Diese genetischen Faktoren ließen sich auch anhand von Zwillingsstudien beobachten. Man hat auch beobachtet, dass Adoptivkinder eine hohe Ähnlichkeit mit dem BMI ihrer leiblichen Eltern, aber keinerlei Übereinstimmung mit dem BMI ihre Adoptiveltern hatten. Selbstverständlich kann Übergewicht auch eine Folge anderer Erkrankungen sein. So können zum Beispiel Schilddrüsenunterfunktionen, Störungen des Cortisonhaushaltes, aber auch der Diabetes mellitus eine Ursache sein. Inzwischen diskutiert man auch die Ursache für Übergewicht in einer Infektion durch einen bestimmten Adenovirus, der in der Lage ist, Stammzellen zu Fettzellen zu transformieren. Auch Medikamente können die Entstehung von Übergewicht beeinflussen. Ebenso wichtig wie die Ursachen für Übergewicht und Fettleibigkeit sind letztendlich die gesundheitlichen Folgen, die aus einem Übergewicht entstehen können. Wie schon erwähnt ist Adipositas ein hoher Risikofaktor für die Entstehung von Herzkreislauferkrankungen, aber auch Diabetes mellitus, Störungen der Blutfette, Bluthochdruck und in Gelenkserkrankungen durch die übermäßige Belastung. Physiologische Prozesse der Sättigung und des Hunger gefühls Unser Körper verfügt über diverse Botenstoffe, die an der Entstehung des Hungergefühls beteiligt sind und dem Gehirn mitteilen, dass die Sättigung des Körpers erreicht ist. Ein wesentlicher Gehirnbereich, der am Essverhalten beteiligt ist, ist das limbische System. Es ist ein sehr alter Anteil des Gehirns, der die Arterhaltung im weitesten Sinne reguliert. Hierzu gehören Esstrieb, Arterhaltung, Revierverteidigung und emotionale Kommunikation. Außerdem gibt es im Hypothalamus sowohl ein Hunger-, als auch ein Sättigungszentrum. Diese beiden Areale sind nie gleichzeitig aktiv. Das Sättigungsgefühl entsteht aus zwei wesentlichen Informationen. Zum einen geben Mechanorezeptoren den Füllungszustand des Magens an das Gehirn weiter. Zum anderen ermitteln Chemorezeptoren die aufgenommene Menge von Nährstoffen und leiten diese Informationen ebenfalls ans Gehirn weiter. Beide Informationen sind notwendig, um ein Sättigungsgefühl zu erreichen(7). Um den Prozess bei der Entstehung von Übergewicht und dem Metabolischen Syndrom noch besser verstehen zu können, betrachten wir nun die Stoffwechselfunktionen des Fettgewebes. Fettgewebe zählt zum Bindegewebe. Es tritt an verschiedenen Stellen des Körpers auf und besteht aus Adipozyten. Die wesentliche Aufgabe einer Fettzelle besteht darin, das Fett zu speichern und es bei Bedarf wieder freizusetzen. Funktionell werden weißes und braunes Fettgewebe unterschieden. Weißes Fettgewebe kommt viel häufiger vor als braunes und ist das, welches wir in unseren Problemzonen oder Überflussarealen finden. Wir finden überall im lockeren 4|2015 wir. © karepa – Fotolia.com Bindegewebe einzelne Fettzellen oder kleine Grüppchen, aber das eigentliche weiße Fettgewebe kommt nur in bestimmten Regionen des Körpers vor, wobei die einzelnen Fettzellen in Läppchen zusammengefasst sind(8). Dieses weiße Fettgewebe erfüllt drei wichtige Funktionen: > Speicher- oder Depotfett: Es dient als Energiereserve und ermöglicht es, bis zu 50 Tage ohne Nahrungszufuhr auszukommen. Dieses Depotfett beträgt bei Sportlern bis zu 10 % des Körpergewichtes, bei normal gewichtigen 15-25 % und kann bei sehr schweren Personen bis zu 50 % des Gesamtgewichtes ausmachen > Isolierfett: Das Unterhautfettgewebe hat eine schlechtere Wärmeleitfähigkeit als andere Gewebe und kann damit vor einem zu schnellen Wärmeverlust schützen, der Anteil beträgt sogar 65 % des Gesamtkörperfettes. > Baufett: Wie der Name Fettpolster schon ausdrückt, kann dieses Gewebe auch als mechanischer Schutz dienen, wie beispielsweise an Fußsohlen, Gelenken und Gesäß, oder im Bereich der Nieren, der Herzkranzgefäße und der Augäpfel. Stress? Tun Sie was dagegen! Dauerstress verursacht Entzündungen im Darm. OMNi-BiOTiC® STRESS Repair: Das richtige Nervenfutter für Ihren Darm. Damit Sie Ihren Stress besser verkraften. Braunes Fettgewebe kommt in erster Linie nur noch bei Säuglingen oder bei Tieren vor, die Winterschlaf halten. Dieses Gewebe dient ausschließlich der Wärmeerzeugung. Hier finden wir im Gegensatz zum weißen Fettgewebe nicht eine große Vakuole, sondern viele kleinere Fetttröpfchen, sodass dieses Gewebe auch als plurivakuolär bezeichnet wird. Das braune Gewebe ist auch reich an Mitochondrien, die für die Energiegewinnung wichtig sind. Es ist stark mit Kapillaren durchsetzt und dicht vom sympathischen Nervensystem innerviert(9). Im Erwachsenenalter ist diese Gewebeform nahezu vollständig zurückgebildet und existiert nur noch in Resten um die großen Arterien herum, im Brustraum, an den Nieren oder unter den Achseln. wir. 4|2015 www.omni-biotic.com APG Allergosan Pharma GmbH, Kasseler Straße 76, D-34281 Gudensberg Wichtige Unterschiede Im Bereich des weißen Fettgewebes gibt es wesentliche und wichtige Unterschiede. Man unterscheidet je nach Ort der Fetteinlagerungen zwischen dem Apfel-Typ (im Bauchraum befindlich, androgyn) und dem Birnen-Typ (im Hüftbereich, gynodyn). Das „Hüftgold“ stellt einen deutlich geringeren Risikofaktor für unsere Gesundheit dar, als das Viszeralfett oder Bauchfett. Wie oben schon beschrieben, wird das Ausmaß an Bauchfett durch den Bauchumfang beziehungsweise das BauchHüft-Verhältnis diagnostiziert. Fettgewebe ist nicht nur eine unangenehme Nebenwirkung übermäßigen Kalorienverzehrs oder eines Bewegungsmangels, sondern es ist letztendlich auch eine Folge der hormonellen Eigenschaften von Fettgewebe. Die Fettzellen produzieren hormonartige Faktoren, die Fetthaushalt und Fettmasse regulieren sollen. Bei diesen Faktoren handelt es sich zum Beispiel um Estrogene, Leptin, TNF-α, Angiotensinogen und Komplementfaktor D(10). Betrachten wir diese einzelnen Faktoren und ihre Wirkung im Organismus, dann wird sehr schnell deutlich, dass genau diese Faktoren – die vom Viszeralfett abgegebenen Substanzen – eine wesentliche Rolle in der Entstehung des metabolischen Syndroms spielen. Das Fettgewebe im Bauchraum zeigte gegenüber dem Fettgewebe in Hüft- und Oberschenkelbereich eine deutlich höhere Tendenz zur Lipolyse. Das kann zu einer Erhöhung der Fettsäuren im Serum führen 10 © berc – Fotolia.com Erfahrung und Wissen und damit können sie zur Arteriosklerose, zur Entstehung einer Glukoseintoleranz, einer Erhöhung der Blutfettwerte und einer Erhöhung des Blutinsulinspiegels beitragen. Das Bauchfett stellt neben den Ovarien und der Plazenta den wichtigsten Ort für die Bildung von Estrogenen dar. Übergewichtige Frauen in der Menopause haben einen erhöhten Estrogenspiegel im Blut. Diese Tatsache wird sowohl mit einem reduziertem Risiko für Osteoporose, aber auch mit einer erhöhten Tendenz zu Gebärmutter- und Brustkrebs in Verbindung gebracht. In Bezug auf das Mammakarzinom existieren klinische Studien, die nachweisen, das Omega-3-Fettsäuren das Risiko von Brustkrebs in der Menopause verringern. Eine relativ neue Entdeckung ist die Tatsache, dass Fettzellen in der Lage sind, Angiotensine zu produzieren. Dies würde erklären, warum bei Adipositas und im Rahmen des metabolischen Syndroms auch ein erhöhter Blutdruck beobachtet wird. Der Tumornekrosefaktor (TNF-α) wird ebenfalls vom Fettgewebe produziert. TNF-α hat eine hemmende Funktion auf Enzyme des Insulinrezeptors, was eine Erklärung für die Insulinresistenz bei Adipositas und Typ-II-Diabetes sein kann. Leptin – Regulator des Körpergewichtes Leptin ist ein Hormon und wird hauptsächlich in den Fettzellen produziert. Es hemmt das Hungergefühl und hat eine Schlüsselrolle bei der Regulation des Fettstoffwechsels. Rezeptoren dieses Hormons sitzen an zwei Stellen des Hypothalamus. Leptin wirkt an der einen Stelle hemmend auf die Produktion von Hormonen, die das Hungergefühl steigern und an der anderen Stelle fördert es die Ausschüttung von appetitzügelnden Substanzen. In Tierversuchen wurde beobachtet, das Übergewicht möglicherweise mit einem Defekt der Leptinrezeptoren einher geht. Leptin wird ausschließlich im Fettgewebe produziert und ausgeschüttet. Es besteht ein linearer Zusammenhang zwischen Leptinspiegel im Blut und dem BMI. Die Produktion von Leptin ist auch abhängig von der Tageszeit. Der nächtliche Plasmaspiegel ist deutlich erhöht. Spannend ist die Beobachtung, das ein langfristig erhöhter Insulinspiegel (Hyperinsulinämie Diabetes mellitus Typ II) die Leptinproduktion erhöht. Ebenso bemerkenswert sind die Ergebnisse in Bezug auf Glukokorticoide und Katecholamine. Erstere fördern die Lep tinproduktion, Catecholamine hemmen sie(11). Überlegungen Glucokortikoide sind Steroidhormone aus der Nebennierenrinde. Zu diesen zählt vor allem das Cortisol. Es aktiviert katabole Stoffwechselprozesse. Symptome, die bei einem krankhaft erhöhten Cortisolspiegel auftreten können, z. B. ein rundes Mondgesicht, Stammfettsucht (dünne Arme und Beine, dicker Rumpf mit „Büffelnacken“), Gewichtszunahme, verringerte Muskelmasse und erhöhte Knochenbrüchigkeit (Osteoporose), erhöhter Blutdruck, Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels (erhöhter Durst und häufiges Wasserlassen), Impotenz und bei Kindern eine Kombination aus Wachstumsstörung und Fettleibigkeit. Viele dieser Symptome findet man in einem Entwicklungsstadium des Burnout-Syndroms, wo eine Hypercortisolämie vorliegt. Dieses Stadium kann auch das Initialstadium eine metabolischen Syndroms und eines Diabetes mellitus Typ II sein. Catecholamine sind Hormone, zu denen im Besonderen die Neurotransmitter Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin gehören. Das Augenmerk möchte ich an dieser Stelle auf das Dopamin(12) lenken. Wie bereits früher beschrieben, ist das Dopamin zusammen mit dem Serotonin ein wichtiger Vermittler positiver Emotionen. Es ist der Botenstoff im dopaminergen Be4|2015 wir. Erfahrung und Wissen lohnungssystem. Biosynthetisch entsteht Dopamin aus der Aminsäure Tyrosin und wird durch Monoaminooxidasen weiter in Noradrenalin und Adrenalin umgewandelt. Da Adrenalin der wichtigste Neurotransmitter des sympathischen Nervensystems ist, kann eine dauerhafte sympathische Stoffwechsellage (= Stress) zu einem Dopaminmangel betragen. Und wieder werden wir an die Erschöpfungsdepression, das Burn-out-Syndrom und das metabolische Syndrom erinnert. Wer Dopamin sagt, muss in diesem Zusammenhang auch Serotonin(13) sagen. Serotonin wird im Stoffwechsel aus der Aminosäure Tryptophan synthetisiert. Dieses Hormon kommt im menschlichen Organismus zum größten Teil im Magen-DarmTrakt vor – hier werden sogar 95 % der Gesamtmenge gespeichert. In manchen Literaturstellen wird auch vom sogenannten Bauchhirn gesprochen. Im Körper entwickelt Serotonin aufgrund vielfältiger Rezeptoren sehr unterschiedliche Wirkungen. Im Herz-Kreislaufsystem bewirkt es eine lang anhaltende Blutdrucksenkung. Im Darmsystem reguliert Serotonin die Peristaltik. Im Auge reguliert es die Aktivierung verschiedener Rezeptoren und damit den Augeninnendruck. Im Gehirn steuert es die Wahrnehmung, den Schlaf-WachRhythmus, die Temperaturregulation, Schmerzempfindung und -verarbeitung, den Appetit und das Sexualverhalten. Im Bereich der Nahrungsaufnahme sind zwei Faktoren wichtig: zum einen die freie Konzentration an Tryptophan, zum anderen die Menge an Kohlenhydraten, die über die Insulinausschüttung zu einer Steigerung der Tryptophanaufnahme ins Gehirn führt. Serotonin wird mit einer appetithemmenden Wirkung assoziiert. Bei übergewichtigen Personen sind sowohl der Tryptophan-Spiegel im Blut als auch der Serotoninspiegel im Gehirn verringert. Fassen wir nun all diese Aspekte zusammen, ergibt sich ein ziemlich klares Bild des therapeutischen Vorgehens bei Übergewicht und metabolischem Syndrom. 5-HTP 5-HTP ist ein Zwischenprodukt bei der Serotoninsynthese aus Tryptophan. Bei oraler Verabreichung wird L-5-Hydroxytryptophan zu 50–85 % in den systemischen Kreislauf aufgenommen. Hier liegt es zu etwa 60 % an Plasmaproteine ge bunden vor. Es wird fast vollständig zu Serotonin metabolisiert und in Form von 5-Hydroxyindolylessigsäure über den Urin ausgeschieden. Seine Plasmahalbwertszeit beträgt etwa 2 bis 7 Stunden. L-5-Hydroxytryptophan hat keine eigene biologische Funktion im menschlichen Körper, sondern wird zur Serotoninsynthese (und infolgedessen auch zur Melatoninsynthese) verwendet. Dabei hat es im Gegensatz zu seiner chemischen Vorstufe L-Tryptophan keine nennenswerten anderen Stoffwechselwege, wird also vollständig zu Serotonin umgesetzt. Zudem läuft die Umsetzung von L-5-HTP zu Serotonin wesentlich schneller ab als die von L-Tryptophan zu 5-HTP. Aus diesen beiden Gründen ist die Wirkung von L-5-HTP auf den Serotoninhaushalt schneller und stärker als bei LTryptophan. Die Zufuhr von 100 mg %-HTP pro Tag zeigt bereits deutliche Wirkungen. Bei Schlafstörungen hat es sich bewährt, ebenso bei Müdigkeit, Erschöpfung und Konzentrationsstörungen. Bei Personen, die aufgrund eines vermehreten Verlangens nach Süßigkeiten übergewichtig sind, hat die Substanz dieses Verlangen deutlich reduziert. Heißhunger und Blutzuckerspiegel Eine kohlenhydratreiche Mahlzeit lässt den Blutzucker ansteigen und führt damit zu einer vermehrten Insulinausschüttung. Diese hat dann zur Folge, dass der Blutzucker sinkt. Je schneller und je höher der Blutzucker ansteigt, desto höher ist ent- sprechend die Insulinmenge, die von der Bauchspeicheldrüse abgegeben wird. Die hohe Insulinmenge, die bei sehr stark kohlenhydrathaltigen Mahlzeiten ausgeschüttet wird, sorgt dann für einen rapiden Blutzuckerabfall bis hin zu Unterzuckerungen. Diese Unterzuckerungen sind die Ursache für Heißhunger. Um dieses Problem zu vermeiden, sollte bei bestehendem Übergewicht auf Kohlenhydrate weitestgehend verzichtet werden. Ich habe sowohl bei meinen Patienten als auch im Freundes- und Bekanntenkreis sehr gute Erfolge mit der Umstellung auf eine „low-carb-Ernährung“ gemacht und sie auch selber erfolgreich angewendet. Zusätzlich dazu sollte man auf die Zufuhr von Nahrungsfetten achten und Wurst und Käse mit weniger als 10 % Fett verwenden. Als Zuckerersatz kann bespielsweise Xylitol (Birkenzucker) benutzt werden. Er eignet sich auch zum Backen. Inzwischen gibt es auch Eiweißbrot in vielen Varianten, sodass man auch auf seine belegten Brote nicht verzichten muss. An dieser Stelle möchte ich auch noch einmal daran erinnern, dass die Kohlehydratlast der Ernährung mit ca. 70 kg Zucker pro Kopf pro Jahr mit eine der Hauptursache für die zunehmende Zahl von Menschen mit Altersdemenz ist. Als hilfreich hat sich erwiesen, nach 17:00 Uhr auf Kohlenhydrate völlig zu verzichten und mehr Eiweiß zu sich zu nehmen, was auch die Schlafqualität deutlich erhöht. Therapieoptionen bei Über gewicht und metabolischem Syndrom Das große Problem, dem wir immer be gegnen, wenn eine Gewichtsreduktion ansteht, ist der sogenannte Jojo-Effekt. Diäten gibt es wie Sand am Meer. Ob Weight-Watchers, die Markert-Diät oder die Attkins-Ernährung, sie haben in den meisten Fällen nur den Effekt, dass nach Beendigung der Diät das Gewicht noch mehr zunimmt als vor Beginn des Pro- Anzeige IKA Internationale Kinesiologie Akademie GmbH Cunostr. 50 - 52 • 60388 Frankfurt-Bergen Fon: 06109-723941 • Fax: 06109-723942 E-Mail: [email protected] www. kinesiologie-akademie.de Kurse - Ausbildungen - Zertifikatslehrgänge wir. WIR 2015 ika.indd 1 4|2015 Klassische Kinesiologie: • Körperintegrierte Kinesiologie: Touch for Health • Pädagogische Kinesiologie: Brain Gym • Emotionale Kinesiologie: 3D-Integration • Naturheilkundliche Kinesiologie für Heilpraktiker • Zertifikatslehrgänge 26.03.2015 15:12:47 11 Erfahrung und Wissen gramms. Wichtig ist, diesen Teufelskreislauf einmal grundsätzlich zu durchbrechen. Sie als Therapeuten können Ihren Patienten dabei helfen. Wir haben verschiedene Bausteine, mit denen wir unseren Patienten oder uns selber helfen können. Zu diesen Bausteinen gehören: Ohne Bewegung geht nichts! In Anbetracht unserer übermäßigem Kalorienzufuhr und des reduzierten Bewegungspensums geht es in erster Linie darum, den Patienten an eine leichte, angenehme und vor allen Dingen bei Übergewicht die Gelenke schonende körperliche Betätigung heranzuführen. Fangen Sie mit leichtem Spazierengehen an und steigern sie sich zum regelmäßigen Walking. Untersuchungen haben gezeigt, dass beim Walking annähernd genauso viele Kalorien verbrannt werden, wie beim Joggen. Starten Sie mit täglich 15 min und steigern sie sich auf 3 x 1 h wöchentlich. Ernährungsumstellung als zweiter wichtiger Baustein der Therapie. Uns ist allen klar – wir wissen, was uns gut tut. Und vor allen Dingen wissen wir, was wir vermeiden sollten. Vermeiden ist aber in gleichem Masse ein schlimmes Wort wie das Wort Diät. Es erzeugt ziemlich schnell ein Gefühl des Verlustes oder des Verzichts. Was wiederum häufig dazu führt, dass man, sobald man die Diät beendet hat, all das nachholt, was man vorher nicht hatte. Dies ist aber nicht Sinn und Zweck der Sache und häufige Ursache für den so genannten Jojo-Effekt. Wichtig ist es, dass grundsätzlich alles erlaubt ist, aber in Maßen genossen werden soll und vor allen Dingen bewusst genossen wird. Weisen Sie Ihre Patienten noch einmal explizit darauf hin, dass Übergewicht schon beim Einkaufen, bei der Nahrungszubereitung und bei der Art der Nahrungsaufnahme anfängt. Kaufen Sie frische, fettarme und vorzugsweise pflanzliche Lebensmittel. Verzichten Sie auf tierische Fette, und verzichten Sie auf in Fett Gebratenes. Wenn eine Umstellung auf die low-carb-Variante gemacht wird, muss ein Tag pro Woche als Schlemmertag eingerichtet werden, an dem sie alles Essen dürfen. Also die Lebensmittel, auf die sie sonst verzichten: Nudeln, Kartoffeln, Reis, Marmelade, Sahne u.v.m. Und davon auch so viel wie sie wollen. 12 Häufig führt ein Übermaß an Fructose in der Nahrung zu einer vermehrten Bildung von Fettdepots. Martina Fritsch Ursachenbekämpfung In vielen Gesprächen, besonders mit Patienten des metabolischen Syndroms, beobachte ich einen absoluten Unwillen, die auslösenden Lebensumstände zu verändern. Eine vornehmlich sympathikotone Stoffwechsellage, gekennzeichnet durch einen Mangel an Entspannungsphasen, eine in Stresssituationen gepflegte Nahrungsaufnahme und ein ausgeprägter Flüssigkeitsmangel, ist häufig anzutreffen. Sie werden keinen Patienten sinnvoll auf sein Idealgewicht bringen, wenn die oben genannten Punkte nicht verändert werden. Von daher immer die klare Frage: „Was wollen Sie?“. In vielen Fällen kann man diverse Tricks anwenden, die auch therapeutisch sinnvoll sind. Häufig führt ein Übermaß an Fructose in der Nahrung zu einer vermehrten Bildung von Fettdepots. Achten Sie also darauf, dass Fructose gemieden wird. Was ebenfalls immer häufiger in der Fachpresse erwähnt wird, ist eine Dysbiose der Darmflora. Einige Bakterienstämme können durch die Aufspaltung ungespaltener Nahrungsbestandteile die Kalorienaufnahme um bis zu 12 % erhöhen(14). Machen Sie also mit übergewichtigen Patienten auch mal eine Darmsanierung. Das Sättigungsgefühl ist bei vielen Gewichtsreduktionen ein ausschlaggebender Faktor. Wie sie oben erfahren haben, hängt das Sättigungsgefühl von Botenstoffen ab. Von daher sollten Sie Ihren Patienten unbedingt das 5-HTP empfehlen. Ein weiterer Aspekt, der zum Sättigungsgefühl beitragen kann, sind sogenannte Glukomannane. Diese Substanzen finden sich in der Wurzel der Teufelszunge(15). Es sind Polysaccharide, die der Stoffwechsel nicht aufspalten kann und die ein hohes Quellvermögen haben. Diese Aufquellung führt zu einem schnelleren Sättigungsgefühl. Diese Verbindungen senken außerdem die Blutfettwerte und belasten den Zuckerhaushalt nicht. Gleiches gilt auch für das Inulin, eine Speicherform der Fructose, die einerseits süß schmeckt, den Blutzucker ebenfalls nicht belastet und eine wunderbare Nährstoffgrundlage für unsere Darmflora ist. Die Stoffwechselprodukte des Inulins fördern die Mineralstoffresorption im Darm, reduzieren das Entartungsrisiko der Darmschleimhaut und binden durch ihren sauren Charakter freien Ammoniak, der unsere Leber stark belasten kann. Stoffwechselanregung Es gibt zahlreiche Firmen, die uns Präparate als Schlank- oder Fitmacher verkaufen, die in ihrer Zusammensetzung pflanzliche oder homöopathische Mittel enthalten, welche über die Anregung der Schilddrüse arbeiten sollen. Ich rate dringend davon ab, an der Funktion der Schilddrüse zu manipulieren, da die Folgen oftmals nicht absehbar sind. Eine Möglichkeit, den Stoffwechsel günstig zu beeinflussen, ist der zweitägige Wechsel in der Kalorienzufuhr. Raten Sie Ihrem Patienten zu einer Ernährungsweise, die zwei Tage eine normale Kalorienzufuhr erfordert und zwei weitere Tage eine leicht reduzierte Kalorienzufuhr benötigt. Von Diäten mit deutlich reduzierter Kalorienzufuhr ist grundsätzlich abzuraten, da der Körper dies als einen Hungerzustand registriert und dementsprechend den gesamten Stoffwechsel herunter fährt. Ohrakupunktur zur Gewichtsreduktion Eine schöne Möglichkeit, dem Patienten auf seinem Weg eine Hilfestellung zu geben, ist die Ohrakupunktur. Sie kann helfen, Magenknurren zu vermeiden, das Sättigungsgefühl zu beschleunigen, Aggressionen im Hungerzustand abzubauen und die feine Nase, die jede offene Bäckertür und jede Pommesbude entdeckt, zu beschwichtigen. Im Folgenden finden Sie eine Abbildung mit der entsprechenden Auflistung aller Punkte, die für eine Gewichtsreduktion relevant sind. 4|2015 wir. Erfahrung und Wissen • • • • • • • • • • • • • Punkt 96 Magen Punkt vegetativer Magen Punkt 29 Polster Punkt 29c Begierde Punkt 35 Sonne Punkt 8 Auge Punkt sensorieller Punkt Punkt Antiaggressionspunkt Punkt 9 Cardia Punkt 17 Punkt der Durstregulation Punkt 18 Punkt der Hungerregulation Nullpunkt Shen Men Aufspaltung der Nahrungsbestandteile Reduktion der Blutfette Wichtige Substanzen, die sowohl Blutfette senken, das Blut verdünnen und auf den Hormonhaushalt regulierend wirken, als auch viele Entzündungen günstig beeinflussen, sind die Omega-3-Fettsäuren. Ich habe mit Omega-3-Fettsäuren in vielen Fällen außergewöhnliche Heilungsprozesse gesehen. Angefangen bei der Endometriose, über schwere Formen von Hauterkrankungen bis hin zu Depressionen. An dieser Stelle möchte ich Ihnen gerne ein kleines Taschenbuch empfehlen, welches ihnen vielleicht neue Erkenntnisse über diese Substanzen vermitteln kann: Die neue Medizin der Emotionen von David ServanSchreiber, ISBN 978-3-442-15353-4. 4|2015 Nullpunkt 17 Durst 96 Magen vegetativer Magen 9 Cardia 18 Hunger Wie Sie gelesen haben, setzt das Sättigungsgefühl umso schneller ein, wenn eine bestimmte Menge an Energiequellen die Blutbahn erreichen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Aufspaltung der langkettigen Bausteine unserer täglichen Nahrung besser aufzuspalten und damit das Signal „ich bin satt“ im Körper zu beschleunigen. Eine dieser Möglichkeiten besteht in der Zufuhr von Bitterstoffen. Bitterstoffe fördern schon in Mund die Speichelproduktion und regen darüber die Ausschüttung weiterer Verdauungsenzyme an(16). Eine andere, aber ähnlich gute Wirkung zeigen Scharfstoffe, speziell Ingwer und Curcuma. Als dritte Möglichkeit, wenn unser stressanfälligstes Organ, die Bauchspeicheldrüse, sich in einer Schwächephase befindet (besonders nach akuten Entzündungen oder durch chronische Insuffizienz), können Enzympräparate für einen überschaubaren Zeitraum dazu beitragen, die Bauchspeicheldrüse zu entlasten. wir. Shen Men 29 Polster 35 Sonne Antiaggressionspunkte sensorieller Punkt 29c Begierde 8 Auge Das Belohnungstagebuch und das Ernährungstagebuch Mit einer der wichtigsten Bausteine einer erfolgreichen Therapie ist nach meiner langjährigen Erfahrung vor allem die Förderung des bewussten Umgangs mit einer Beschwerde oder einer Situation. Sie können Ihrem Patienten helfen, indem Sie ihn bitten (noch besser auffordern), seine täglichen Gewohnheiten genauer zu betrachten. Wir wissen alle, dass gerade die Auseinandersetzung mit der eigenen Person sehr schwierig sein kann. Ein Belohnungstagebuch unterstützt Patienten mit Schwierigkeiten im Selbstwertgefühl und mit der Problematik von Depressionen. Dieses Tagebuch dient dazu, alle täglichen Leistungen, und seien sie noch so klein, zu dokumentieren, um sie abends als gesamtes Tageswerk noch einmal bewusst werden zu lassen. Das Ergebnis dieses Bewusstseins der geleisteten Arbeit sollte dann ein Belohnungsakt sein, der unser dopaminerges Belohnungssystem anregt und zu dem gewünschten Glücksgefühl führt. Das zweite Tagebuch, das Ernährungstagebuch, kann dazu beitragen, unbewusste Nahrungsaufnahme zu minimieren. Sie kennen die Situation sicherlich auch, sie schmieren die Schulstullen für die Kinder, sie bereiten ein Abendessen vor, sie sitzen vor dem Fernseher und vor ihnen die Schlüssel mit Nüssen und sie greifen zu. Und in den meisten Fällen ohne es zu merken und noch schlimmer, ohne zu genießen. Dieses Tagebuch sollte in der Form geführt werden, dass alles, was gegessen dokumentiert wird, bevor man es isst. Sie werden feststellen, dass einige Patienten Ihnen einen Computerausdruck der täglichen Nahrungszufuhr in die Hand drücken. Diesen Zettel können Sie getrost in die Papiertonne werfen. Raten Sie dazu, an jedem Schrank, Kühlschrank, an jede Schublade und sonstige Behältern, in denen sich Lebensmittel, Naschwerk und sonstiges Essbare befinden, einen Zettel zu kleben und immer aufzuschreiben, was gegessen wird. Und genau diese Zettel möchte Ihnen der Patient bitte zur nächsten Sitzung mitbringen. Sie werden sehen, dass diese Maßnahme einen wesentlichen Beitrag zur Gewichtsreduktion ihres Patienten darstellt. Zu guter Letzt noch ein Tipp: Befragen Sie Ihre Patienten mit Übergewicht bitte auch nach ihrem Konsum an Alkohol. Nicht nur, dass Alkohol selber enorm viele Kalorien besitzt, er fördert auch nachhaltig den Appetit. | Literaturverzeichnis: (1) Statistisches Bundesamt Deutschland, Pressemitteilung Nr. 194, 2.6.2010 (2) Roche lexikon Medizin, 5. Auflage 2003, Urban-Fischer Verkag München (3) www.wikipedia.de, Suchwort: Taille-HüftUmfang (4) www.wikipedia.de, Suchwort: metabolisches Syndrom (5) www.wikipedia.de, Suchwort: Übergewicht (6) Focus online, Fataler Automatismus – das Programm der Evolution (7) www.wikipedia.de, Suchwort: Sättigung (8) www.wikipedia.de, Suchwort: weißes Fettgewebe (9) www.wikipedia.de, Suchwort: braunes Fettgewebe (10) Deutsche Ärzteblatt, Pathophysiologie des des Fettgewebes (11) www.wikipedia.de, Suchwort: Leptin (12) www.wikipedia.de, Suchwort: Dopamin (13) www.wikipedia.de, Suchwort: Serotonin (14) Die kalorien und das Körpergewicht, Nachrichten NZZ online (15) www.wikipedia.de, Suchwort: Teufelszunge (16) Prf. Hildebert Wagner, Arzneidrogen und ihre Inhaltsstoffe, 6. Auflage, Wiss. Verl. – Ges. 1999 AUTORIN Martina Fritsch Heilpraktikerin 13 Erfahrung und Wissen Zwiebeln – Bemerkenswertes Dass die Zwiebel nicht nur für guten Geschmack zuständig ist, sondern auch wichtige gesundheitsfördernde Wirkungen entfaltet, ist weithin bekannt. Doch rund um die Zwiebel gibt es noch mehr: Neues, Bekanntes, Interessantes und Wissenswertes soll in kurzen Abschnitten Beachtung finden. Geschichtliches und Sagenhaftes Zwiebeln in Ägypten Bereits die Erbauer der Pyramiden sollen ihre Arbeiter täglich mit Lauchgewächsen versorgt haben. Zwiebeln genossen neben ihrer großen Bedeutung als Nahrungsmittel auch religiöse Verehrung. Sie zählten bei den alten Ägyptern als Opfergabe für die Götter und wurden den Verstorbenen als Wegzehrung für die Reise ins Jenseits mitgegeben. Allerdings war ägyptischen Priestern der Genuss der Zwiebel verboten, weil sie angeblich, wie Plutarch (griechischer Schriftsteller um 45–125 n. Ch.) meint, zu Durst reizen. Antikes Rom und Griechenland Zwiebeln gehörten zu den Grundnahrungsmitteln und waren ein nahrhaftes und preiswertes Gemüse, das sich fast jeder leisten konnte. Bauern und Soldaten aßen sie roh zum Brot. Darum galt Zwiebelge14 ruch bald als nicht mehr vornehm und deutete auf die Zugehörigkeit zu den niederen Ständen hin. Wie Theophrast (4. Jh. v. Chr.) berichtet, war die Insel Kimolos durch ihre Zwiebelkulturen berühmt und erhielt den Beinamen Krommyúsa, d.h. Zwiebelinsel. Zwiebeln in Indien Nach einem Bericht des chinesischen Reisenden Xuán Zàng, der im 7. Jahrhundert einige indische Städte besuchte, galten Zwiebel und Knoblauch in Indien als unrein. Zwiebelesser wurden innerhalb der Stadtmauern nicht geduldet. Namen aus dem Sanskrit, welche „Speise für Niedrige“ oder „übelriechend“ bedeuten, bezeugen die geringe Wertschätzung. Heute dagegen gehört in fast jedes nordindische Gericht gebratene Zwiebel mit verschiedenen Gewürzen. Einige brahmanische Gemeinschaften, z. B. in Benga4|2015 wir. © Christian Jung – Fotolia.com Erfahrung und Wissen In der russischen Volksmedizin ist die Zwiebel das bedeutsamste traditionelle Volksheilmittel. Maria Vogel len, lehnen jedoch auch weiterhin den Gebrauch der Zwiebel ab. Mittelalter Aufgrund ihrer desinfizierenden Wirkung wurden Zwiebeln gegen Pest und Cholera verwendet. U. a. wurden sie auch zur Potenzsteigerung empfohlen. Pietro Andrea Matthiolus, Botaniker und Leibarzt Kaiser Ferdinands I., schrieb in seinem „New Kreuterbuch“ um 1563: „Zwiebeln gessen wir. 4|2015 erreitzen die begird zur speiss, machen bläste, bringen durst, reinigen, lindern den stuhlgang, entzünden die unkeusch lust.“ Übernatürliche Kräfte sollten Zwiebeln beim Aufhängen von drei weißen Zwiebeln an der Stalltür entfalten: Das sollte das von Hexen ausgehende Unheil vom Vieh fernhalten. Zwiebelorakel Ein uralter Brauch zur Vorhersage des Wetters im kommenden Jahr ist im germanischen Sprachgebiet das „Zwiebelorakel“. Dazu musste man in der Christnacht oder in der Silvesternacht eine Zwiebel auseinanderschneiden und aus jeder Hälfte sechs Schalen ablösen. Diese stellt man der Reihe nach auf ein Brettchen, wobei jede Schale einen Monat bedeutet. In diese Schalen gibt man ein kleines Häufchen Salz. Aus der durch das Salz erzeugten Feuchtigkeit kann man auf die Niederschläge der betreffenden Monate schließen. Zwiebeln in Russland In der russischen Volksmedizin ist die Zwiebel das bedeutsamste traditionelle Volksheilmittel: Sie wurde und wird ange15 Erfahrung und Wissen © Christian Jung – Fotolia.com Die Zwiebel wurde durch eine Jury des NHV Theophrastus zur Heilpflanze des Jahres 2015 gewählt. wendet bei Vitaminmangel, Blutarmut, Angina, Arteriosklerose, Schlaflosigkeit, Husten und Würmern. Bis in die jüngere Geschichte ist sie auch ein Mittel für die Wahrsagerei, Herstellung von Liebesgetränken und dem Liebeszauber. Große Ansammlungen von Zwiebelpflanzen auf einem kleinen Stück Land in Gemeinschaft mit dem Milzfarn galten als ein Zeichen für die Nähe eines Schatzes in der Erde. Goethe und der Zwiebelmarkt Johann Wolfgang von Goethe (1749– 1832) war begeistert vom Weimarer Zwiebelmarkt. Er ließ die schönsten und längsten Zwiebelrispen einkaufen und an seinem Schreibtisch befestigen. Die Zwiebel in der Literatur In sprachlichen Bildern beschreiben Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich von Schiller (1759–1805) typische Eigenschaften der Zwiebel. Ein bekanntes Zitat stammt aus den „Xenien“, einem gemeinsamen Werk von Goethe und Schiller: „Ist denn die Wahrheit ein Zwiebel, von dem man die Häute nur abschält? Was ihr hinein nicht gelegt, ziehet ihr nimmer heraus.“ In seinem Drama „Wallenstein“ lässt Schiller einen Kapuziner sagen: „Auf das Unrecht, da folgt das Uebel, Wie die Thrän‘ auf den herben Zwiebel“ William Shakespeare erwähnt die Zwiebel in „Der Widerspenstigen Zähmung“ (Kapitel 3): „Versteht der Knabe nicht die Frauenkunst, Schnell diesem Regenschauer zu gebieten, Wird eine Zwiebel ihm behilflich sein, Die heimlich eingewickelt in ein Tuch Die Augen sicher unter Wasser setzt.“ 16 Detailliert und humoristisch beschreibt Wilhelm Busch die Bereitung von „Pfannkuchen und Salat“: „Sodann, wenn Tränen auch ein Übel, Zerstückelt sie und mengt die Zwiebel Mit Öl und Salz zu einer Brühe, Dass der Salat sie an sich ziehe.“ Küche und Haushalt Einkauf und Aufbewahrung von Zwiebeln Beim Einkauf ist darauf zu achten, dass sich Zwiebeln fest angreifen und – bei der gelben Sorte – die Schalen blank und glänzend aussehen. Wenn man ein Netz anhebt, muss es rascheln. Zwiebeln gehören nicht in Plastikbeutel, denn sie schwitzen darin und schimmeln. Der Kühlschrank ist ebenso zu feucht. Der Lagerraum sollte trocken und dunkel sein mit einer Temperatur zwischen 6 und 10° C. Marinieren Zwiebel macht Fleisch und Fisch nicht nur schmackhafter und haltbarer, sondern hilft auch als Bestandteil einer Marinade, das Grillgut zarter zu machen. Pastenförmige Gewürzmischungen kann man herstellen, indem man Zwiebeln zusammen mit anderen Gewürzen zerreibt. Mit etwas Essig oder Zitronensaft halten sie sich etwas länger. Vor allem in Indonesien oder auch auf Jamaika werden diese Pasten vorwiegend zum Marinieren von rohem Fleisch oder Fisch verwendet. Geschmacksnuancen Rohe Zwiebeln schmecken – abgesehen von den unterschiedlichen Sorten – würzig und scharf. Gekochte Zwiebel entwickelt einen süßlichen Geschmack. Als süßlich– würzig kann man gedünstete Zwiebeln bezeichnen, da sie beim langsamen Bräunen karamelisieren. Getrocknete Zwiebeln haben ein eher knoblauchähnliches Aroma. Katalanisches Zwiebelgericht Eine Spezialität der katalanischen Küche sind die sogenannten calçots. Dazu werden Lauchzwiebeln im offenen Feuer gedünstet, bis die äußere Haut schwarz geworden ist. Nach Entfernung der schwarzgebrannten Häute werden sie mit Salvitxada – einer Sauce aus Mandeln, Tomaten, Knoblauch, Pfeffer, Essig und Öl – verzehrt. Stilecht werden die calçots auf halbrunden Dachziegeln serviert. Blind gewordenes Gold Gold wird wieder glänzend, wenn man es mit Zwiebelsaft bzw. einer halbierten Zwiebel einreibt und nach 1 bis 2 Stunden poliert. Fliegen vertreiben Fliegen meiden nicht nur Lorbeeröl, auch Zwiebel mögen sie nicht. Das Abwaschen von Spiegeln, Fenstern oder auch des Glases von Bilderrahmen mit Zwiebelsud hält Fliegen von diesen fern. Bezeichnungen Cepa, sipuli und onion Zwiebel ist vom spätlateinischen cepa bzw. cepula abgeleitet, hat also nichts mit der Zahl „Zwei“ zu tun. Dieser Wortstamm ist jedoch nicht weiter zurückzuverfolgen. In vielen romanischen oder nordeuropäischen Sprachen klingt der Name ähnlich: z. B. italienisch cipolla, rumänisch ceap, spanisch cebolla oder finnisch sipuli. Das englische onion oder das französische oignon geht wahrscheinlich auf das 4|2015 wir. Erfahrung und Wissen lateinische unus zurück, was „eins“ bedeutet und darauf hinweist, dass die Zwiebel nicht aus mehreren Teilzwiebeln (wie z. B. Knoblauch) aufgebaut ist. „Deutsche Zwiebel“ im Englischsprachigen ist nicht Allium cepa Als „German Onion“ bzw. „Deutsche Zwiebel“ wird im englischsprachigen Raum die Falsche Meerzwiebel bzw. der Geschwänzte Milchstern (aktuell gültiger lateinischer Name: Albuca bracteata) bezeichnet. Deren zerquetschte Blätter wurden in der Volksmedizin z. B. als Auflage zur schnelleren Heilung von Wunden und Brandwunden verwendet. Vielseitige Wirkungen Zwiebeln – blähungstreibend Zwiebeln und Knoblauch fördern zwar die Entstehung von Blähungen, bewirken aber auch, dass diese sich nicht schmerzhaft festsetzen können, denn sie wirken blähungstreibend. Deshalb sollten andere blähende Gemüse, wie Kohl oder Hülsenfrüchte, immer zusammen mit Zwiebeln oder Knoblauch gegessen werden. Zwiebel – nicht für Tiere! Zu beachten ist, dass Zwiebeln für Hunde, Katzen und andere Haustiere, wie z. B. Schafe, Ziegen und Geflügel, schädigend sein können. Aufgrund der wahrscheinlich andersartigen Zusammensetzung der Roten Blutkörperchen der Tiere führt das bei ihnen zu Blutarmut. Färben mit Zwiebelschalen Aufgrund des hohen Anteils an gelben und zum Teil roten Pigmenten, Flavonoiden und Anthocyanen kann eine Abkochung von Zwiebelschalen zum Färben verschie- denster Materialien eingesetzt werden. So wurde bereits im Mittelalter Wolle oder Leinen mit Zwiebelschalensud gelb gefärbt. Mit Zwiebelschalen gefärbte Ostereier werden zum Kunstwerk, wenn man sie beim Färben mit einem Muster verziert. Dazu zieht man einen Nylonstrumpf über die mit Gräsern, Blüten oder Blättern belegten Eier und bindet ihn auf der Rückseite zu. So bleiben die abgedeckten Stellen weiß. Will man Haare tönen, übergießt man 50 Gramm Zwiebelschalen mit 125 ml kaltem Wasser, erhitzt dieses und lässt es 5 Minuten kochen. Bei mehrmaligem täglichem Einreiben mit diesem Sud kann man dunkelblonde Haare in einen warmen Braunton verwandeln. Auch graue Haare soll man damit übertönen können. Zwiebeln gegen Haarausfall Bereits Hippokrates verwendete Zwiebelsaft als Einreibung gegen das Ausfallen der Haare. Bis heute sind dazu verschiedene Rezepte für Haarwässer bekannt: Man vermischt z. B. den Saft einer Zwiebel mit 200 ml Franzbranntwein. Davon werden 2-mal täglich ein paar Tropfen in die Kopfhaut eingerieben. Nützlich soll z. B auch die Auflage eines Breis aus gehackter Zwiebel und Wasser auf der betroffenen Stelle sein. Geheimtinte Unter den vielen Möglichkeiten, geheime Nachrichten zu übermitteln, reiht sich auch der Zwiebelsaft ein. Viele Kinder kennen den Zwiebelsaft als Geheimtinte. Die mit einer Feder, einem Schaschlikspieß oder einem Zahnstocher geschriebene Schrift ist nach dem Trocknen nahezu unsichtbar. Erst durch das vorsichtige Erwärmen durch Bügeln, auf der Heizung oder über einer Herdplatte färbt sich die Schrift gelb bis bräunlich. Pflanzenschutz Das Besprühen von Pflanzen mit einer abgekühlten Abkochung aus 75 Gramm Zwiebeln in einem Liter Wasser soll diese vor Pilzkrankheiten schützen. Zwiebelschalen-Tee (20 g auf 1 Liter Wasser) – 2-mal wöchentlich gegossen oder gespritzt – hilft gegen Spinnmilben und Blattläuse. | Quellenangaben (Auswahl): http://russische-volksmedizin.info/zwiebelallium-cepa/ http://www.cactuseros.com/Especie/20467/ Albuca_bracteata.html https://de.wikipedia.org/wiki/Calçotada Löser, E. u. F.: Zwiebeln – Herkunft, Anwendungen, Rezepte, Demmler Verlag, Schwerin 2010 Reichling, J. et al.: Heilpflanzenkunde für die Veterinärpraxis, 2., überarbeitete u. erweiterte Auflage, Springer Verlag, Berlin 2008 Reinhardt, Ludwig: Kulturgeschichte der Nutzpflanzen, Band 1, Nachdruck des Originals von 1911, Salzwasser Verlag GmbH, Paderborn 2013 Woenig, Franz: Die Pflanzen im alten Ägypten, DOGMA in Europäischer Hochschulverlag GmbH & Co KG, Bremen 2012 www. gernot-katzers-spice-pages.com/germ/Alli_ cep.html AUTORIN Maria Vogel Dipl.Ing. (FH) Pharmazie Anzeige NESTMANN Pharma GmbH Weiherweg 17 • 96199 Zapfendorf • Tel.: (09547) 92210 • Fax: (09547) 215 • E-Mail: [email protected] • www.nestmann.de Praxis.Forum Die ganzheitliche Praxisstrategie: Integrale U nternehmensführung Mit der Balance von Herz und Hirn und der Bereitschaft, an die e igenen Grenzen zu gehen, machst Du Deine Überzeugungen zu erfolgreichen Unternehmungen. TEIL 1 Die integrale Theorie, auch integrale Philosophie genannt, integriert prämoderne, moderne und postmoderne, östliche und westliche Weltsichten sowie spirituelle Einsichten, wissenschaftliches Denken und wirtschaftliches Handeln zu einem holistisches Gesamtverständnis. Erkenntnisse aus Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft, Kunst, Kultur und Spiritualität sind Teilwahrheiten und Aspekte eines größeren Zusammenhanges. Sie werden miteinander verbunden, Verstand und Gefühl werden vereint, um eine Welt bewusst gelebter Liebe zu ermöglichen. Gerade für den Heilpraktikerberuf ergeben sich daraus wertvolle Haltungen und Einstellungen als Grundlage für eine ganzheitliche Praxis strategie. 18 Materiell oder spirituell? Wenn Herz und Hirn verschiedene Botschaften senden, wenn die verstandesmäßige Lösung einer Herausforderung andere Maßnahmen erfordert als die intuitive, dann musst du entscheiden, was in dieser Situation wichtiger für dich und dein Geschäft ist: Folgst du dem Tonal, der Materie, dem Tagesbewusstsein, dann stehen rationale Entscheidungen und Handlungen an, die in der Regel logisch begründet und anderen daher leicht erklärt werden können. Folgst du dem Nagual, dem Geist, dem Traumbewusstsein, dann kommst du an Themen, die du aus dem Gefühl heraus bearbeitest, die anderen meist nicht logisch oder vertraut, sondern eher seltsam vor- kommen. Beide Ebenen, Tonal und Na gual, sind wesentlich für deine unternehmerischen Fortschritte. Wer nur materiell orientiert handelt, mag nach den Regeln der Betriebswirtschaft sehr erfolgreich werden, geht damit aber keinen ganzheitlichen Weg. Wer nur dem Geist folgt, mag sich spirituell weit entwickeln, wird meistens aber kein Geschäft zustandebringen, mit dem man genügend Geld verdient. Inte grale Unternehmensführung bedeutet, beides miteinander zu verbinden, Synergien zu erzeugen zwischen Geist und Materie, Materielles und Spirituelles nicht als Gegensätze, sondern als Partner wahrzunehmen. Sie lehrt Dich, dass beide Ebenen immer vorhanden sind und Du in jedem Augenblick neu entscheidest, welcher Du 4|2015 wir. Praxis.Forum Deine Aufmerksamkeit schenkst und von welcher Du Dich führen lässt. Und sie lehrt Dich, dass manchmal klare Prioritä ten entscheidend sind für deinen weiteren Weg: Werte, Visionen, Wünsche, Ideale und Träume kollidieren mit der blanken Realität, Verantwortung, Zuverlässigkeit, Seriosität und dem Überleben. Erzeuge Synergie aus Geist und Materie! Stephan Gerd Meyer © Sergey Nivens – Fotolia.com Der Weg des Kriegers Die ganzheitliche Praxisstrategie ist auch ein Weg des Kriegers. Damit ist nicht der Krieger gemeint, der kämpft, um sich gegen Angriffe zu verteidigen oder gegen andere zu gewinnen, obwohl beides durchaus hilf reich oder auch notwendig sein kann. Der Weg des Kriegers ist ein Entwicklungsweg zu Dir selbst, vom Bekannten zum Unbe kannten. Er fordert Disziplin, Durchhalte vermögen und eine Verpflichtung Dir selbst gegenüber, er führt Dich auf eine vergnüg liche Reise, freudvoll und voller Schönheit. „Ein spiritueller Krieger hat erkannt, dass der einzige Sinn oder Zweck, den das Leben hat, die einzige Bedeutung, die „Absicht“ ist, mit der er bzw. sie auf die Reise geht. Daher nimmt er das Leben niemals ernst und hat jede Menge Humor in seinem Reisegepäck. Er sucht absicht lich die Veränderung, die Bewegung und den Tod als Verbündete zu gewinnen, weil sie ihm helfen, die verschiedenen Tyran nen, denen er unterwegs begegnet, anzu pirschen. Als Tyrannen bezeichnen wir je den Menschen, Ort oder jede Situation, die „Deine Knöpfe drückt“, Dich ausras ten lässt, bzw. Dir das Gefühl gibt, dass Du hilflos ausgeliefert bist. Der Krieger akzeptiert die Tyrannen als seine grössten Lehrer.“ (Mary Flaming Crystal Mirror: Süsse Medizin, Die Lehren der Twisted Hairs, Band 2, S. 147). Der Sinn deines Lebens ist die Absicht, mit der du es lebst! Stephan Gerd Meyer Der Weg des Herzens Wenn der Weg des Kriegers auch ein Weg des Herzens ist, kommen weitere Qualitä ten hinzu: Die innere Haltung und Ein stellung Dir selbst, dem Leben und ande ren gegenüber, Wissen um der Freude wil len zu suchen, permanent zu wachsen und Deine Grenzen ständig zu erweitern. Wer diesen Weg beschreitet, wird immer wieder mit neuen und unerwarteten Situationen konfrontiert sein, muss sein Gleichgewicht immer wieder neu finden und bequeme Gewohnheiten loslassen. Das Ziel dieses Weges ist es, beim Gehen aus den eigenen Beschränkungen und Begrenzungen hin auszutreten, den eigenen Schatten zu er kennen und wirklich frei zu werden. „Ein Pfad ist nur ein Pfad“, diese Er kenntnis von Don Juan aus Carlos Casta nedas „Die Lehren des Don Juan“ bedeu tet, dass Du ihn jederzeit verlassen kannst, wenn Du das Gefühl hast, dass er nicht mehr der Richtige ist. Um festzustellen, ob Du ihn weiter beschreiten oder ihn lieber verlassen sollst, brauchst Du Klarheit und Selbsterkenntnis und die Wahrnehmung für das, was Dein Herz Dir signalisiert. Die Gründe, warum Du auf alten Wegen bleibst, obwohl das Herz Dir etwas anderes rät, sind unter anderem, dass Du noch kei nen neuen Weg kennst, Angst vor der Ver änderung hast, Dich anderen gegenüber verpflichtet fühlst, Dein Ehrgeiz erfolgreich zu sein, Erschöpfung oder Depression. Geh deinen Weg und folge deinem Herzen! Stephan Gerd Meyer Der Geschäftsplan Gute Ideen haben die meisten Menschen, die Energie, um sie zu entwickeln, schon deutlich weniger; genügend Kunden, Kli enten oder Patienten zu finden, die dafür ihr Geld geben, gelingt nur einem gewissen Prozentsatz; und dafür eine nachhaltig wachsende Struktur zu schaffen, ist nur einer recht überschaubaren Menge glück licher und erfolgreicher Selbstständiger vorbehalten. Gute Ideen Unternehmerische Energie und Verhalten Kundenbeziehung, Marktkommuni kation Organisation, Betriebswirtschaft Integraler Geschäftsplan: „Selbstständig Sein in Balance“ Anzeige Spenglersan Kolloide Gesundheit für Generationen Weitere Informationen: Spenglersan GmbH | Postfach 1418 | D-77804 Bühl | www.spenglersan.de wir. Anz.4c.186x68.WIR.indd 1 4|2015 19 24.02.14 16:11 © Gerhard Seybert – Fotolia.com Praxis.Forum Ein guter Plan bündelt Kräfte und Energien! Stephan Gerd Meyer Nur so jedoch wird ein Gedanke oder ein Impuls zum lohnenden Geschäft und unterscheidet sich vom Hobby bzw. von der Träumerei. Die wesentlichen Inhalte des Geschäftsplans sollten unabhängig von der Größe der Praxis beim Entwurf der Geschäftsidee berücksichtigt werden. In Kurzform kann der Plan schon auf wenigen Seiten sinnvoll dargestellt werden, so- fern er alle wichtigen Themen kritisch und ehrlich beleuchtet. In ausführlicher Form wird daraus ein Businessplan, der deutlich umfangreicher ist und z. B. beim Gespräch mit Banken, Investoren oder Partnern deutlich macht, worum es bei dem Unternehmen geht. Diese Inhalte sollte ein guter Geschäftsplan anschaulich illustrieren: Persönliche Perspektive Geschäftliche Perspektive Worum es mir geht Geschäftsidee, Werte, Ziele und unternehmerische Vision Wer ich bin Persönliche Potenziale, Ressourcen und Grenzen Was ich anbiete Produkte/Dienstleistungen Was das Besondere daran ist Alleinstellungsmerkmale Was mich einzigartig macht Markt und Wettbewerb Wer meine Kunden sind Zielgruppe(n) Wie ich kommuniziere Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Akquise und Vertrieb Mit wem ich kooperiere Netzwerke, Partner Wie ich entscheide und umsetze Management, Führung, Team Wie ich mich organisiere Organisation, Infrastruktur Wie ich prüfe und kontrolliere Projektplan, Controlling Welche Potenziale ich nutze Chancen und Risiken Was ich verdiene Finanzplan 20 Alle genannten Inhalte sind wesentlich für das Gelingen des Praxisauf- oder ausbaus. Einige der Inhalte sind meist von vornherein klar, andere schon bekannt, aber noch nicht formuliert, und die übrigen unbekannt und neu. Auf jeder Ebene liegt das Potenzial zum Scheitern des Vorhabens, wenn sie zu wenig Berücksichtigung findet, falsch eingeschätzt wird oder sich im Laufe der Zeit die Umstände ändern, ohne dass darauf angemessen reagiert werden kann. Alle Ebenen zusammen tragen das Potenzial zum Erfolg in sich und machen das Besondere aus, das jeder Neugründung, Erweiterung oder Veränderung eines Unternehmens innewohnt. Jede Naturheilpraxis ist die Kreation einer (oder mehrerer) einzigartigen Persönlichkeit(en), ausgestattet mit frischer Energie, guten Absichten und einer Vielzahl von Wünschen, Hoffnungen und Erwartungen, um zu wachsen und Früchte zu tragen. Wie bei einer Pflanze, die gesät wird, hängt der Erfolg vom Zusammenwirken vieler verschiedener Umstände ab, z. B. von der Potenz des Samens, der Zusammensetzung des Nährbodens, dem richtigen Zeitpunkt, dem Wetter und Klima, der optimalen Pflege, dem angemessenen Düngen, der geistigen Unterstützung, der Abwehr von Gefahren, dem Glück ... | AUTOR Stephan Gerd Meyer Heilpraktiker und Unternehmercoach 4|2015 wir. Traditionelle Tibetische Medizin Heilsubstanzen und TEIL 2 Rezepturen der Traditionellen Tibetischen Medizin Anwendungsmöglichkeiten in der westlichen Praxis Zusammenfassung: Die Traditionelle Tibetische Medizin erfreut sich im Westen einer immer größer werdenden Beliebtheit. Im ersten Teil dieses Artikels (WIR Juli 2015) wurde ein genereller Überblick über die Pharmakologie der Tibetischen Medizin gegeben sowie einige Rezepturen und deren Einzelsubstanzen sowie die Haupt-Indikationen besprochen. Dies wird in diesem zweiten Teil fortgesetzt. Um die positiven Entwicklungen für naturheilkundliche Behandler im Westen bezüglich der Verfügbarkeit verschiedener Rezepturen und der Anwendbarkeit der Arzneimitteltherapie innerhalb ihres eigenen Bezugsrahmens zu dokumentieren, werden im Folgenden Arzneimischungen beschrieben, die im umliegenden Ausland sowie über Internet-Apotheken frei verfüg22 bar sind. Da die Vermischungen der Tibetischen Medizin äußerst komplex sind, enthalten Rezepturen generell mindestens drei und bis zu einigen Dutzend verschiedener Substanzen (siehe Teil 1). Professor Dr. York vom Institut für Allgemeinmedizin der Universität Frankfurt meint hierzu: „Die Substanzen sind so ausbalanciert, dass jede Nebenwirkung aufgefangen wird – ein hochkomplexes Netzwerk feinster Wirkstoffe, die zum Teil mit westlichen Untersuchungsmethoden noch gar nicht nachgewiesen werden können.“ Die Forschung steht hier vor einer interessanten Aufgabe, um das in Jahrhunderten gewachsene traditionelle Wissen auch unter modernen Gesichtspunkten zu erhellen. So wurde in den letzten Jahren auch die Forschung der 4|2015 wir. Traditionelle Tibetische Medizin Magenmittel „Kalzit 6“ Die tibetische Rezeptur Cong-zhi 6 (sprich: Tschong-schi 6) wird traditionellerweise bei saurem Aufstoßen, Übersäuerung des Magens, Sodbrennen, „brennendem Gefühl“ in der Magengegend und hinter dem Brustbein, Magengeschwüren und übermäßigem Schleim im Magen angewendet. Im Allgemeinen können alle Verdauungsstörungen, die ihre Hauptursache in einer Kälte des Magens haben, mit dieser Rezeptur behandelt werden. Die Hauptindikationen beziehen sich also auf chronischen, kalten Schleim im Magen sowie sekundär auch Kälte der Milz. Da Sodbrennen sowohl durch Hitze (körperliche Energie Tripa erhöht) als auch durch Kälte des Magens (körperliche Energie Peken erhöht) hervorgerufen werden kann, ist es häufig nicht sehr sinnvoll, Säureblocker zu verordnen, ohne gleichzeitig auch das Organ zu unterstützen. Die Rezeptur „Kalzit 6“ verbindet beides in hervorragender Weise, ohne den Magen gleichzeitig seiner natürlichen Kraft zu berauben (– wie es bei Säureblockern im Falle einer übermäßigen Kälte des Magens der Fall ist). Das Mittel kann auch bei akutem Sodbrennen angewendet werden. Die Inhaltsstoffe von „Kalzit 6“ sind Kalzit (Calzium carbonicum), Kardamomsamen (Elletaria cardamomum), Alantwurzel (Inula helenium), Blüten der Färberdistel (Carthamus tinctorius), Granatapfelsamen (Punica granatum) und Langer Pfeffer (Piper longum). Man findet in den klassischen Rezepturen anstatt des Alants auch die Alpenscharte (Saussurea lappa). Das Mineral Kalzit wird klassischerweise aus verschiedenen Herkunftsquellen verwendet. Je nach Herkunft wird es in unterschiedlicher Weise bearbeitet und teilweise auch entgiftet. Häufig wird Kalzit hierbei kalziniert (= unter Luftabschluss verascht). In der Schweizer Rezeptur wird Kalziumkarbonat verwendet. Der Geschmack ist salzig, die Wirkkraft kühlend. Traditionell wird Kalziumkarbonat bei festem Schleim im Magen, Erkrankungen der Knochen, der Bänder und der Sehnen, bei Hitze des Magens, bei Durchfall, bei „Schleim“-Fieber, bei einer pathogen nach oben weisenden Tendenz der körperlichen Energie wir. 4|2015 Lung (= Wind) im oberen Körperdrittel sowie in Verjüngungs-Arzneien verwendet. Es ist zudem hilfreich bei Peken-Erkrankungen (= kalte Erkrankungen), außergewöhnlichem Wachstum in Muskeln, Angina, Polypen und tumorösen Entzündungen im Halsbereich und dient der Sammlung und Bindung von verstreuten Giften. Der Alant (Inula helenium) ist süß, bitter und scharf im Geschmack sowie neutral bis warm in der Wirkkraft. Verwendet wird die getrocknete, zerriebene Wurzel. Alant wirkt entzündungswidrig und wirkt ebenfalls einer pathogen nach oben strebenden Lung-(Wind)-Energie im oberen Körperdrittel entgegen – (insbesondere einer Kombination von Wind und Blut = tibetisch: „Khrag-Lung-Erkrankung“). Die Pflanze wird z. B. bei „ansteckendem Fieber“ (Grippe etc.), das noch nicht voll ausgereift ist, bei einem Übermaß der Körperenergie Peken (Schleim), bei Blinddarmentzündungen, zur Appetitanregung und zur Verdauungsförderung angewendet. Von der Färberdistel (Carthamus tinctorius) werden die getrockneten Blüten verwendet. Der Geschmack ist süß und etwas bitter, die Wirkkraft kühlend. Die Blüten werden bei „übergiftetem“ Blut (= blutreinigend), bei Erkrankungen der Leber (insbesondere Hitze in der Leber) und der Blutgefäße sowie bei Blutungen, hohem Blutdruck und generell gegen Fieber bzw. Hitze verwendet. Kardamomsamen (Elletaria cardamomum/Amomum subulatum), der Granatapfel (Punica granatum) sowie Langer Pfeffer (Piper longum) wurden bereits im ersten Teil des Artikels beschrieben. Das Mischungsverhältnis der Einzeldosis beträgt: Kalziumkarbonat 110 mg, © volff – Fotolia.com Vielstoffgemische tibetischer Prägung intensiviert und mehrere Studien nach westlichen Standards erstellt. Diese sind unter www.padma.ch verfügbar. Granatapfel 23 Traditionelle Tibetische Medizin Alantwurzel 50 mg, Kardamomsamen 50 mg, Färberdistelblüten 50 mg, Granatapfelsamen 50 mg, Langer Pfeffer 40 mg. Als Tagesdosis werden in der tibetischen Literatur 2-3 Gramm angegeben. Idealerweise nimmt man die Rezeptur etwa 20 – 30 Minuten nach dem Essen mit lauwarmem Wasser ein. Abends kann man die Arzneimischung auch direkt vor dem Einschlafen (eventuell zusätzlich) einnehmen. Zudem kann Kalzit 6 auch bei akutem Sodbrennen angewendet werden. Nieren-Venen-Lymph-Mittel „Beständig-tröstender Granatapfel“ Die tibetische Rezeptur „Sebru Kundey“ (sprich: Sindhu Kündey) ist eine Arzneivermischung aus den sogenannten SebruRezepturen (= Granatapfel-Rezepturen). Hierzu zählt auch die im ersten Teil des Artikels (WIR Juli 2015) beschriebene „Sebru-5“-Mischung. Die in der Schweiz produzierte Arzneikombination „VenenTonikum“ entspricht in großen Anteilen der Originalmischung und variiert einige Bestandteile durch ähnlich wirkende Substanzen bzw. Ergänzungen. Als Quelle dient Zimtkassie BUCHEMPFEHLUNG Thomas Dunkenberger – „Das tibetische Heilbuch“ (WindpferdVerlag). Eine umfas sende Einführung zur Tibetischen Medizin inklusive der diagnostischen und thera peutischen Herangehensweise Thomas Dunkenberger – „Tibetische Heilmassage und Moxabustion – Energetisch wirksame Punkte der Traditionellen Tibetischen Medizin für Massage, Moxa, Aderlaß und Akupunktur“ (BacopaVerlag). Zu diesem Buch ist auch ein Poster erschienen. 24 hier die mongolisch-burjatische Rezeptur von Dr. Badmajeff. Die mongolische Medizin entspricht zum allergrößten Teil der Tibetischen Medizin, wobei hier – aufgrund der geographischen Unterschiede und der entsprechend unterschiedlichen Verfügbarkeiten der medizinischen Substanzen – noch zusätzliche Heilsubstanzen hinzugefügt wurden. Dr. Badmajeff war Arzt für mongolische Medizin und auch in St. Petersburg tätig. In der Schweizer Rezeptur finden sich folgende Bestandteile und Mengenverhältnisse: Granatapfelsamen (Punica granatum) 30 mg, Zimtrinde (Cinnamomum aromaticum) 30 mg, Kardamomsamen (Elletaria cardamomum) 30 mg, Langer Pfeffer (Piper longum) 30 mg, Färberdistel-Blüten (Carthamus tinctorius) 30 mg, Ammoniumchlorid (NH4Cl) 15 mg, Rohrohrzucker (Sacharum officinarum) 15 mg, Erdrauch (Fumaria off.; oberirdische Anteile) 60 mg, Brennessel-Blätter (Urtica dioica und/oder Urtica urens) 30 mg, Löwenzahn-Wurzel (Taraxacum off.) 15 mg, Eichenrinde (Quercus petraea und/oder Q. pubescens und/oder Q. robur) 15 mg, Schafgarbe (Achillae millefolium; oberirdische Anteile) 60 mg, Faulbaum-Rinde (Rhamnus frangula) 15 mg. Granatapfel, Kardamom, Langer Pfeffer und Färberdistel wurden bereits im 1. Teil des Artikels (WIR Juli 2015) bzw. weiter oben stehend aus der Sicht der Tibetischen Medizin ausführlich beschrieben. Die Rinde der Zimtkassie (Cinnamomum aromaticum) hat süßen, etwas scharfen, zusammenziehenden und etwas salzigen Geschmack sowie warme bis heiße Wirkkraft. Sie dient der Stärkung der Verdauungshitze, ist förderlich bei allen kalten Erkrankungen (insbesondere des Magens und der Leber), hilfreich bei Durchfall und Vergiftungen, bei eitrigen Lungenerkrankungen und wirkt günstig bei einem Übermaß der körperlichen Energie Lung (= Wind; in diesem Falle vor allem übermäßigem Lung im Magen). Ammoniumchlorid (NH4Cl) ist ein mineralisches Salz, das auch als Salmiak (Sal ammoniac) bezeichnet wird. Es ähnelt in der Erscheinung dem Mineral Halit. Der Geschmack ist salzig und sehr scharf, die Wirkkraft scharf. Salmiak ist hilfreich bei Vergiftungen, zerstört Mikroorganismen und Würmer, kuriert Angina, besei- 4|2015 wir. Traditionelle Tibetische Medizin Ammoni chloridum tigt übermäßiges Wachstum in der Muskulatur und Nekrosen in Wunden, drainiert Lymphflüssigkeit, reinigt die Kanäle und ist ein hervorragendes Mittel für Harnverhalten. Rohrohrzucker (Sacharum off.) wird aus dem Zuckerrohr gewonnen. Es ist süß im Geschmack und etwas kühlend bzw. neutral in der Wirkkraft. Es dient in der Tibetischen Medizin als „Arzneipferd“, d. h. es sorgt dafür, daß Substanzen schneller an den Wirkungsort gelangen. Zudem sorgt es für eine Reduzierung von Hitze und Wind (Lung). Von der Brennessel (Urtica sp.) werden die getrockneten Blätter verwendet. In der tibetischen Materia medica werden verschiedene Arten beschrieben, z. B. Urtica tibetica, die eher der Taubnessel entspricht und milder und weicher in der Wirkung ist und für sehr starke Ödeme wie Elephantiasis etc. sowie zur Wundheilung angewendet wird. Die „normale“ Brennessel, die in der Ebene gesammelt wird, gilt als „minderwertiger“ als die in der Höhe wachsende Brennessel. Generell generieren Brennesselblätter Hitze und kurieren chronische Fieber, die mit erhöhtem Wind (= körperliche Energie Lung) einhergehen. Sie leiten zudem Feuchtigkeit aus dem Körper, indem sie die Ausscheidung der Harnmenge anregen, sind lymph- und blutreinigend. In der tibetischen Medizinliteratur werden verschiedene Sorten des Löwenzahns (Taraxacum off.) unterschieden. Generell können alle Anteile der Pflanze verwendet werden. In der oben genannten Rezeptur werden die getrockneten, zerriebenen wir. 4|2015 Wurzeln verwendet. Der Geschmack ist bitter und süß, die Wirkkraft kühlend. Löwenzahn kuriert Erkrankungen des gesamten Verdauungstrakts, reduziert Hitze und Entzündungen und ist zudem förderlich bei Mikroorganismen und Würmern. Eine hervorragende Pflanze für „Hitze im Blut“ (z. B. zu viele Toxine im Blut) und bei Appetitlosigkeit. Die Rinde der Eiche (Quercus sp.) ist bitter und zusammenziehend im Geschmack und kühlend in der Wirkkraft. Sie wirkt etwas abführend, Hitze ausleitend und entlastend auf Dickdarm, Leber und Galle. Auch Entzündungen im gastrointestinalen Bereich sowie im Genitalbereich, Juckreiz und Nachtschweiß werden durch Eichenrinde gelindert. Eichenrinde wird in den klassischen tibetischen Medizintexten nicht beschrieben. Allerdings werden die Eicheln in der Tibetischen Medizin für „heißen“ und „kalten“ Durchfall angewendet, und eine blutrote Flüssigkeit, die aus der Eiche gewonnen wird, wendet man ebenfalls zum Beenden von Durchfall an. Die nachstehenden Heilsubstanzen werden in der obenstehenden mongolischburjatischen Rezeptur beschrieben, werden aber in der klassischen tibetischen Materia medica nicht aufgeführt. Die getrocknete Rinde des Faulbaums (Rhamnus frangula) ist bitter im Geschmack und kühlend in der Wirkkraft. Sie wirkt leicht abführend, d. h. die körperliche Energie Lung (Wind; in diesem Falle die Untergliederung „nach-unten treibender Wind“) wird speziell im Dickdarm leicht angeregt und sorgt hierdurch für die Ausleitung von Hitze. Dies führt zu einer Reinigung und Entlastung der Gallenwege, der Leber (und hierdurch der Pfortader) und der Milz. Da die frische Rinde giftig ist, muss sie vor dem Gebrauch ein Jahr gelagert werden. Erstaunlicherweise wird die Faulbaumrinde in der Humoralpathologie als wärmend betrachtet, was zu näherer Betrachtung einlädt. Der Gewöhnlicher Erdrauch (Fumaria officinalis) ist bitter im Geschmack und kühl in der Wirkkraft. Auch hier sieht die Humoralpathologie die Wirkkraft als wärmend. Er heilt verschiedenste Entzündungen und Fieber, z. B. bei Entzündungen der Gallenblase, der Gallenwege, der Leber oder Stauungen der Milz. Fumaria wirkt kühlend und reinigend auf das Blut und zeigt hervorragende Wirkung bei Hautproblemen. Zudem sorgt es für die Ausleitung von Hitze und Feuchtigkeit und reinigt die Lymphe. Bei Teemischungen sollte es nicht zu hoch dosiert werden, da es sonst toxisch auf die Leber wirken kann. In der klassischen tibetischen Vermischung werden ca. 2–3 Gramm als zweimalige Tagesdosis angegeben. In der obenstehende Schweizer Rezeptur werden ebenfalls bis zu zwei Mal täglich 1 Kapsel (und in akuten Fällen maximal 2 Kapseln) angegeben. Wie bei allen generell warm wirkenden Arzneimischungen sollte man bei älteren Menschen mit Bluthochdruck mit niedrigen Dosierungen beginnen. Die Indikationen des Venen-Lymph-Mittels „Sebru Kundey“ sind relativ breit gestreut. Generell unterstützt die Rezeptur die Wärme der Nieren und des Verdauungstraktes, wirkt verdauungsfördernd, leitet überschüssige Lymphe aus (geschwollene, schmerzende oder „schwere“ Beine bzw. Füße; geschwollene Augenlider), tonisiert die Venen (Krampfadern; Hämorrhoiden) und wirkt Schmerzen im Nierenbereich, im unteren Rücken sowie in den Hüften entgegen. | Weiterführende Links: www.tibmedinfo.ch www.padma.at www.men-tsee-khang.org AUTOR Thomas Dunkenberger Heilpraktiker 25 Träume Traumhafte Nahrung für die Seele Träume sind unsere inneren Ratgeber, unsere inneren Verbündeten. Sie sind unerlässlich für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Wenn wir lernen, sie zu verstehen, können wir ihre positiven Botschaften und Energien in unser Leben integrieren. Dann können wir die Träume leben, statt sie im Unbewussten schlummern zu lassen. Viele Träume handeln vom Essen, von unserer Nahrung, von all dem also, was wir uns „einverleiben“, in uns aufnehmen. Seien es Speisen oder Eindrücke der Außenwelt. Essen ist Energieaufnahme und so stellt das Symbol Nahrung, Essen und Trinken die Frage, woher wir unsere Lebensenergien bekommen. Wie uns Träume über dieses Thema informieren und wie es uns gelingt, Wohlfühlnahrung zu uns zu nehmen, zeigt dieser Beitrag. Heut machen wir kein Abendbrot, wir machen uns Gedanken. 26 Diese humorvolle Aussage von Wolfgang Neuss, dem früheren Mitglied der Berliner Stachelschweine, hebt auf Wichtiges ab: unsere Gedanken. Denn je nachdem, mit welchen Gedanken wir uns „füttern“, fühlen wir uns wohlgenährt oder leiden an seelischer Unterernährung. Oftmals lesen oder hören wir, dass, wenn wir unsere Gedanken verändern, sich unser Leben verändern würde. Das stimmt zwar, aber mit Einschränkung, denn unsere Realität wird nicht nur durch unsere Gedan- ken bestimmt, sondern auch durch andere Aspekte unseres Seins. Wir haben nicht nur einen denkenden Verstand, wir erleben auch Gefühle, haben eine Seele und einen Körper. Und selbstverständlich sind alle Aspekte wichtig. In diesem Beitrag geht es aber vorrangig um unsere Gedanken, unsere inneren Haltungen, um die geistige Nahrung, mit der wir uns füttern und um unser Handeln. Das, was wir tun, was wir von außen erleben, was wir in uns aufnehmen. 4|2015 wir. © Neiromobile – Fotolia.com Träume Wieviel mehr Kraft stünde uns zur Verfügung, wenn wir mehr als bisher auf unsere Träume hörten. Dr. Uwe Böschemeyer, Theologe und Psychotherapeut © Andres Rodriguez – Fotolia.com Nahrung im Traum ist Nahrung für die Seele Die Nahrung, die wir im Traum zu uns nehmen, steht nicht nur als Symbol unserer körperlichen Nahrung, sondern symbolisch für unsere geistige „Nahrung“. Und von der Art der Nahrung wiederum, mit der wir uns gedanklich nähren, unsere Seele füttern, hängt unser Wohlbefinden entscheidend ab. Was also müssen wir tun, um unserer Seele das richtige Futter zu geben, sie zu sättigen und nicht unter seelischen Defiziten zu leiden? Der Zenmeister Paul J. Kothes sagt: Es geht um die „Life-Soul-Balance“, die Frage also, wie wir die Bedürfnisse unserer Seele mit dem alltäglichen Leben verbinden können. Dann gelangen wir zu einem Leben in Fülle. Was also brauchen wir? Was tut uns gut, wie „schmeckt“ uns das Leben, was nährt unsere Seele? Und von was oder von wem lassen wir am besten die Finger? Diese Fragen betrifft alle Aspekte: die spirituelle, mentale, emotionale und die physische Ebene. Es ist unsere große Aufgabe und Herausforderung, herauszufinden, was wir wirklich brauchen. Bekommen wir, was uns gut tut, sind wir in Harmonie, im Einklang mit unseren Bedürfnissen, fühlen wir uns wohl, sind zufrieden und glücklich. Und unsere Träume geben uns exakte Rückmeldung, ob unsere Nahrung, unsere Traummahlzeit, eine kärgliche ist oder ob wir an einem Festmahl teilnehmen. Ob uns das Essen (das Leben) schmeckt oder ob wir uns Unbrauchbares zuführen. Nahrung schafft die Energie, die wir zum Leben benötigen. Essen ist Energieaufnahme. Und so stellt dieses Traumsymbol die Frage, woher wir unsere Lebensenergien bekommen und womit wir uns füttern und nähren. wir. 4|2015 Die Nahrungsmittel im Traum zeigen die Lebensenergie Diese Erfahrung macht eine Frau, die sich in einer Veränderungsphase Ihres Lebens befindet. Sie will alte Gewohnheiten loslassen, sie spürt, sie sind ihr nicht mehr dienlich. Sie berichtet: „Ich hab mir heute in der Stadt ein paar Dinge geleistet, die ich im Moment eigentlich nicht geplant hatte, aber ich musste mir einfach nach einer anstrengenden Zeit was Gutes tun. Kauf mir ein Buch über Grüne Smoothies, will mehr Informationen darüber. Ich hab mir unlängst einen Smoothie gemacht, was mir sehr gefallen und ausgezeichnet geschmeckt hat. Beginne, gleich im Buch zu lesen. Fühl mich aber irgendwie niedergeschlagen, denn ich hatte mit unfreundlichen Leuten zu tun. Leg mir die CD von Äl Jawala ein, damit kann ich oft meine Batterien wieder aufladen. Es ist eine kraftvolle Musik, eine brodelnde Mixtur aus hitzigem Balkan-Brass. Mach dann abends aber den Fehler, mich doch wieder vor den Fernseher zu setzen und zu konsumieren. Bei meinem abendlichen Spaziergang fällt es mir auf, ich unterstütz mich aber sofort, indem ich mir sage, ich brauch sowas nicht mehr!“ Die Träumerin geht spät ins Bett, sie träumt. „Im Internet eröffnet eine Frau eine neue Seite mit viel Rot, über die jetzt die Berichterstattung laufen wird.“ Ihre weiblichen, ihre Gefühlskräfte, haben am (inneren) Ort der Kommunikation (Symbol Internet) mit Energie und Leidenschaft (Farbe Rot) was Neues erstellt, darüber werden jetzt die seelischen Nachrichten übermittelt. Und sie träumt weiter: „Ich wasche Feldsalat in der Spüle, will Smoothie vorbereiten“. Damit bestätigt ihr ihre Trauminstanz: Es wird gesunde und wohlschmeckende geistig-seelische Nahrung vorbereitet, das, was sie zum Leben benötigt. Die hatte sie sich ja durch ihre unterstützenden Gedanken zugeführt. Sie wacht zufrieden und erholt auf. Die Farbe Grün des Feldsalats speist obendrein die Hoffnung, dass wieder gesunde, positive Energie entsteht. Die Seele nährt sich von dem, woran sie sich erfreut – Augustinus Ein Mann, der sehr bemüht war, einer nahen Verwandten, der es gerade nicht gutging, Gutes zukommen zu lassen. Er war sehr um sie bemüht, wollte ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen. Stellte aber sehr schnell fest, dass seine Hilfsangebote nicht auf fruchtbaren Boden fielen. So entschloß er sich, sich nicht mehr um sie zu sorgen. Er träumt: „Ich bin in einem Hotel und stell schweres Gepäck ab, verlasse sehr erleichtert den Raum“. Bei einem Telefonat berichtete er, wie wunderbar erleichtert er sich plötzlich fühle. „Ich habe mich im Traum auch noch entschieden, nicht im Hotel zu übernachten, sonder lieber essen zu gehen“, erzählt er. Durch das Symbol des Hotels signalisierten ihm seine nächtlichen Ratgeber zunächst, dass er sich in einer Übergangsphase befindet, einer Veränderung seiner bisherigen Bewusstseinslage. Und der Traum bietet ihm zusätzlich eine Alternative zu seinem bisherigen Tun an, nämlich essen zu gehen, also sich selbst zu nähren. Dem galt jetzt seine Aufmerksamkeit, und die für ihn richtige Nahrung zeigte sich bereits kurz darauf. Nach einem erfüllten, arbeitsreichen Tag, an dem er abends noch einen interessanten Vortrag hörte, er sich also bestens genährt hatte, genoss er im Traum der drauffolgenden Nacht in einer fernöstlichen Großstadt die Köstlichkeiten der dortigen Garküchen, etwas, was er auf seinen Reisen sehr geliebt hatte. Er stand also gerade mitten im lebendigen Leben und es schmeckte ihm hervorragend! Nahrungsmittel im Traum symbolisieren Hilfsmittel zur Lebensbewältigung. Essen ist Nahrungsaufnahme und beim Kochen findet zusätzlich eine Wandlung statt, denn es wird Rohes in Gekochtes und somit leichter Verdauliches verwandelt. Die Küche ist der Ort der Wandlung, kochen symbolisiert eine innere Wandlung, eine Veränderung. „Wärmende“ Nahrung vertreibt seelische Kälte Was im Einzelnen die richtige Nahrung ist, ist aus dem Umfeld des Traumes und aus der Lebenssitutation des Träumenden zu 27 © Spectral-Design – Fotolia.com Träume erkennen. Achten Sie darauf, was Sie im Traum zu sich nehmen und fragen Sie sich, wie es Ihnen momentan geht, wie Sie sich wirklich fühlen! Denn Träume haben einen unmittelbaren Bezug zu unserem aktuellen Befinden. Das erlebte auch ein Augenarzt, der sich emotional unzureichend nährte. Er träumte von Schnee und Eis (befand sich in seelischer Kälte) sank immer tiefer ein, was ihn sehr beunruhigte. Das änderte sich durch die Liebe zu einer Frau. Die Herzenswärme der Frau, ihre Klugheit und Zuwendung bewirkten, dass sich seine innere Verfassung komplett wandelte. Er begann, von wohlschmeckender, kräftigender und wärmender Nahrung zu träumen, sich seelisch also gut zu nähren. Bereits wenige Tage nach dem Kennenlernen träumte er völlig andere Themen, in seinem Denken und Fühlen war etwas umgepolt worden. Hatte er zuvor geträumt, dass sein Keller – Symbol für das Unbewusste – mit einer Abdeckung verschlossen war, war er nun durch eine veränderte, positive Sichtweise bereits in seinem Traum-Keller gelandet. Der erste Traum zeigt seine neue Haltung, er träumt: „Ich lauf mit zwei anderen Männern mit vollen Dosen Cornedbeef im Keller eines großen Gebäudes und wir alle essen draus.“ In seiner Hand, also in seinem Hand-eln, hatte er jetzt Nährendes. Cornedbeef war Nahrung, die besonders nach dem Krieg begehrt war, also nach schwierigen Zeiten, wie sie offensichtlich auch der Träumende gerade erlebt hatte. In seinen nächsten Träumen ging es zunächst nur um Nahrung, im Moment sein wichtigstes Thema. Er träumte sich in immer wohlschmeckendere seelische Gefilde. So stieg er sehr schnell von Dosennahrung 28 auf Frisches um: Er saß im Esszimmer und sah, wie in der Küche auf dem Tisch eine große Kohlroulade zubereitet wurde: Gesunde und kraftvolle Nahrung. In einem weiteren Traum bekam er von seinem ehemaligen Schulleiter warme Brühe gereicht. Er befand sich also ganz offensichtlich in einem Lernprozess (Symbol Schule) und er bekam, was er wirklich brauchte. Suppe verweist darauf, dass man sich innerlich wärmen möchte – das heißt, dass man sich nach Emotionen und Liebe sehnt. Genau das hatte ihm gefehlt. Die Nahrungsträume gingen bald über in Träume mit zärtlichen Liebesszenen, Ausgleich seiner träumenden Seele, Kopflastigkeit loszulassen und seinen Gefühlen mehr Raum zu geben. Aber zuvor sorgten seine Träume erst mal dafür, sein emotionales Defizit auszugleichen und sich selbst die richtige Nahrung zukommen zu lassen, was die Frau ihn durch ihre Liebe, Klugheit und Lebenserfahrung lehrte. Träume als Verbündete zeigen Nahrung für unsere Gesundheit Wenn wir im Traum Mahlzeiten am Tisch einnehmen, sollten wir genau hinschauen, mit wem wir uns dort niederlassen und was uns „aufgetischt“ wird. Eine Mahlzeit im Traum ist aufgetischte Lebensenergie, daher ist es nicht egal, wie und womit wir uns geistig nähren. Haben wir uns dann niedergelassen und essen Brot, dann mag das zunächst etwas einfach anmuten. Aber weit gefehlt: Brot symbolisiert unsere Grundnahrung, unsere lebenserhaltende Speise, es ist nährende Substanz. Auch die Kartoffel ist eines der verbreitetsten Grundnah- rungsmittel, daher ein Traumsymbol, das uns auf die existentielle seelische Nahrung aufmerksam macht. Obst gehört ebenso zu den gesunden Nahrungsmitteln und kann obendrein Lebensfreude symbolisieren. Fleisch, Wurst u. ä. im Traum verweisen auf Kraftnahrung. Und wer im Traum Kuchen, Kekse oder Schokolade vorfindet, dem verlangt nach der Süße des Lebens oder hat sie sich soeben selbst geschaffen. Hier stellt die Nahrung eine Liebeszuwendung dar, die man bekommt oder (sich selbst) gibt. Süßigkeiten verweisen auf Sinnesfreuden und drücken oft eine Liebessehnsucht beim Träumenden aus. Ein Beispiel zeigt, wie inspirierend beispielsweise Kochbücher (Bilderbücher) für Träumende sein können. Es ist die Geschichte einer Frau, der ich Antonino Esposito‘s Buch Mein Italien – Meine Küche empfohlen hatte. Sie berichtete mir kurz darauf folgendes: „Ich hatte anstrengende, arbeitsreiche Tage, fühlte mich gestresst und es fiel mir schwer, abzuschalten. Überlegte, was ich mir Gutes tun könnte. Nahm mir abends sein Kochbuch mit ins Bett. Blätterte und las eine Weile im Buch, schaute die herrlichen Fotos an und ich merkte, wie ich entspanne. Ich schlief dann mit diesem entspannten Tagesabschluss ein. In meinem Traum hab ich mir dann auch einen Koch, nämlich Johann Lafer‚ eingeladen. Gekocht haben wir nicht, aber in einem offenen Schrank wunderschönen Kuchen, Kekse und allerlei leckerer Sachen angeschaut. Ein herrlicher Anblick! Ich bin so richtig satt aufgewacht.“ Ein Koch im Traum symbolisiert den Teil in ihr, der für geistig-seelische Nahrung sorgt und hier war gesunde Nahrung angesprochen. Die hatte sie sich 4|2015 wir. Träume ja vorm Schlafengehen ja mit Esposito‘s Kochbuch zugeführt. Ihr Traummacher wählte deswegen Johann Lafer aus, weil sie Tage zuvor in einem seiner Bücher etwas über die Wirkungsweise der Inhaltsstoffe von Lebensmitteln nachgelesen hatte. Es ging also um gesunde Seelennahrung und das unterstrich ihr Traum eben dadurch, dass er Johann Lafer auswählte und sie ihn aufgrund ihrer Recherchen sofort mit Gesundheit assoziieren musste. Beides gesunde Seelennahrung, Soulfood vom Feinsten. Träume zeigen, wonach uns dürstet Doch nicht nur schmecken soll uns das Leben und unsere Nahrung. So wie wir auch in der Realität nicht nur Hunger, sondern auch Durst haben, dürstet es unsere Seele ebenso nach bestimmten Dingen, Verhaltensweisen beispielsweise, die uns gut tun, nach denen uns „dürstet“. Trinken wir Wasser, so dürstet uns meist nach Erkenntnis. Der Saft symbolisiert Nahrung, Freude und Gesundheit. Daher hängt dieses Traumsymbol meistens mit Leben und Kraft (Saft und Kraft) zusammen und damit nicht selten mit unseren verschiedenen (auch sexuellen) Sehnsüchten. Verspürt jemand im Traum das Bedürfnis nach Kaffee oder trinkt ihn, besteht bei dem Träumenden meist ein Bedürfnis nach geistiger Wachheit und erhöhter Konzentrationsfähigkeit. Alkohol hingegen bedeutet sehr oft Vernebelung und fehlende Klarsicht. Im Symbol des Alkohols fordert das Unterbewusstsein mehr Bewusstheit und größere Klarheit. Hier werden möglicherweise wichtige Probleme verdrängt. Sieht allerdings jemand im Traum eine prickelnde Flasche Sekt oder Champagner auf dem Tisch stehen und ist der Träumende jemand, der solche Getränke unbefangen genießen kann, demjenigen schickt die Trauminstanz eher den Hinweis, das Leben mehr zu genießen und mögliche Hemmungen auszuklinken. Und auch Wein, besonders Rotwein, im Traum zu trinken symbolisiert oftmals ungetrübte Sinnenfreude. Wer also träumt, er trinkt bereits zum Frühstück ein Glas Rotwein, sollte sich nicht wundern, sondern freuen, denn das Frühstück symbolisiert einen guten Anfang und einen Neubeginn. wir. 4|2015 Was unsere Seele braucht, zeigen uns die Träume Lust statt Frust! Mit diesem Spruch beendete eine Träumende ein Telefonat mit mir. Sie hatte mich nach einer Beratung angerufen und berichtet. „Ich hab den letzten Samstag gut hingekriegt, er war die richtige Mischung aus Arbeit und Vergnügen. Hab viel gearbeitet, viel erledigt, was ich schon lange vor mir hergeschoben hatte. Abends entscheide ich mich gegen Fernsehen, das will ich nicht mehr. Ich brauch jetzt was anderes, ich will mein Leben aktiver gestalten. Schau nur kurz in eine Aufnahme von Let‘s dance, die ich im Frühjahr aufgezeichnet hatte, was meistens gute Gefühle bewirkt. Mach danach meine übliche spätabendliche Parkrunde in frischer Luft und tanke im Bett noch kurz mit Musik auf: Höre Kevin Costner, kraftvolle, rockige lovesongs, die er für seine Frau geschrieben hat. Schlaf mit guten Gedanken ein, dann träume ich: Ich hab Besuch und bewirte ihn. Hab alles was ich brauche in Reichweite, weiß gleich, wo alles ist. Denk mir: Die können sehen, dass ich gut organisiert bin. Ein Mann ist da und möchte Bier. Ich hab ne große Flasche, die ist aber nicht kalt. Frage, ob man das im Tiefkühler schnell kalt machen kann, es wird bejaht. Sage noch, dass ich schon lange keinen Alkohol mehr getrunken habe.“ In Kurzform zusammengefasst zeigt dieser Traum, dass sich die Situation verändert, die Träumerin wird jetzt mit neuen Energien u. Impulsen konfrontiert, symbolisiert durch den Besuch. Und den bewirtet sie, nährt diese neuen Impulse. Die männlichen Kräfte (in ihr) will den Durst nach ihren wahren Bedürfnissen und Gefühlen stillen und zwar richtig! Bier ist ein Durstlöscher und sie tut alles, damit das schnell geschehen kann. Sie hat das schon sehr lange nicht mehr gemacht. Die Träumende erzählt noch, dass sie richtig erholt aufgewacht sei. Unsere Träume sind Geschenke, wenn wir die Botschaft verstehen. Sie geben uns die Möglichkeit, etwas aus einem anderen, neuen Blickwinkel zu betrachten, zu erkennen. Das, was im Unbewussten rumort, liegt unterhalb der Bewußtseinsschwelle. Durch die Botschaft des Traumes wird es über die Schwelle gehoben und wir haben damit die Möglichkeit, es in unser Bewusstsein zu integrieren und stimmiger zu handeln und damit umzugehen. Traumdeutung Traumdeutung ist etwas, was für jeden Menschen lernbar ist und jeder kann sich aus seinen Träumen Rat, Hilfe und wegweisende Impulse holen. Dabei ist es wichtig, die Traumbilder mit anderen Augen zu betrachten, denn unsere Seele benutzt die Sprache der Bilder und keine Worte. Wir müssen lernen, die Bildersprache in Worte oder Begriffe zu übersetzen und sie als Metapher zu verstehen für das, was sich innerlich in uns abspielt. Erst dann sind wir in der Lage, die Botschaft des Traumes zu verstehen. Wenn wir die Story des Traumes als Metapher begreifen und sie mit unserer momentanen Lebenssituation vergleichen, können wir das Geschenk unserer Seele und des Traumes in Empfang nehmen. Träume lassen erkennen, was im Augenblick des Traumes den Träumenden am meisten beansprucht. Die Frage ist also: Was will mir dieser Traum sagen? Gibt es einen direkten Bezug zu meiner Lebenssituation? Die momentane Lebenssituation ist wichtig, denn der Traum wird erst dann verständlich, wenn sich die Querverbindung zwischen der Aussage des Traumes und der gegenwärtige Lebenssituation herstellen lässt. Denn unsere Träume haben immer einen konkreten Bezug zu unserem aktuellen Lebensgeschehen. | Leseempfehlungen: Margret Schlüter-Teichmann: Träume – Geschenke der Nacht (Windpferd 2005) Ingrid Riedel: Träume – Wegweiser in neue Lebensphasen (Aira 2013) Uwe Böschemeyer: Begeisterung fürs Leben (Ellert & Richter 2014) John Selby. Das Geheimnis des Glücks (Allegria 2011) Ashley Bush: Gelassenheit to go – Im Handumdrehen entspannt (Knaur MENSSANA 2014) Adyashanti: SEIN (O.W. Barth 2014) Donna Hay: Frisch und Leicht (AT Verlag 2013) Virginia Horstmann: Zucker, Zimt und Liebe (Hölker 2104) Uwe Böschemeyer: Warum nicht – Über die Möglichkeit des Unmöglichen (Ecowin 2014) AUTORIN Margret Schlüter-Teichmann Fachjounalistin, Buchautorin 29 Aus dem Verband Der Vorstand Freie Heilpraktiker e.V.: Nina Stickelmann, Manfred Haferanke, Cynthia Roosen, Dieter Siewertsen (von links) Heilpraktikerkongress Düsseldorf 2015 Weit über 800 Teilnehmer/innen besuchten unseren Heilpraktikerkongress am 19. und 20 September 2015 im Swissotel Congress Centrum Düsseldorf/Neuss. Der Termin 2016 ist bereits fest gebucht: 3./4. September 2016 am gleichen Ort. Wir setzen an dieser Stelle in der WIR die Tradition fort, die berufspolitische Grundsatzrede des Vorsitzenden Freie Heipraktiker e.V. Dieter Siewertsen, Heilpraktiker, nachlesbar zur Verfügung zu stellen. Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, ich darf Sie recht herzlich begrüßen zu unserem 18. Heilpraktiker-Kongress hier in Düsseldorf-Neuss. Ich freue mich auch in diesem Jahr wieder ganz besonders, dass Vorstandsvertreter unserer beiden Kooperationspartner zu uns gekommen sind. Ich darf zunächst begrüßen die Kollegin Marianne Semmelies, Vorsitzende des Bund Deutscher Heilpraktiker und Naturheilkundiger, BDHN, aus München. Dann darf ich begrüßen Matthias Mertler, Vorsitzender des FVDH, Freier Verband Deutscher Heilpraktiker, aus Münster. Und ich begrüße alle unsere Ehrengäste. Und Sie, liebe Kolleginnen und Kollegen, dass Sie zu dieser etwas früheren Stunde zur Eröffnungsveranstaltung gekommen sind. Und ich freue mich mit Ihnen zusammen, dass wir anderthalb Tage Kongressgeschehen erleben und die vielen sehr guten Fachvorträ30 ge unserer Referentinnen und Referenten hören können. Ich freue mich über die ausstellende Industrie, über die naturheilkundlich orientierten pharmazeutischen Firmen, über die Geräteindustrie, die wieder angetreten ist, Sie zu beraten. Wir haben uns vor über einem halben Jahr für das Motto „Beruf Heilpraktiker – Beruf oder Berufung? Die Heilpraktiker in einem sich wandelnden Gesundheitssystem“ entschieden. Das ist ein großes Thema, das seit vielen Jahren in den Fachgremien, in den Fachverbänden und nicht nur bei den Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern, sondern im öffentlichen Gesundheitssystem heftigst diskutiert wird. Nicht zuletzt, weil die Probleme des Gesundheitssystems, der gesundheitlichen Versorgung der Menschen in diesem und nicht nur in diesem Land, immer offener zutage treten. Man spürt, dass sich etwas verändern muss. In den Krankenhäusern Wenn man sich anschaut, wie schwierig eine ordentliche Pflege geworden ist. Auf Seiten der Ärzte: Wenn man weiß, mit welchen ungeheuren Budgetproblemen mittlerweile in den Kliniken gekämpft wird, wo kaputtgespart wird, wo medizinische Versorgung der gutwilligen Ärzte unter einem hohen Leistungsdruck gemacht werden muss. In den Kliniken haben wir aber auch die verkrustete Ärztestruktur und eine oft nicht mehr nachvollziebare Hierarchie. Wenn man Patienten in der Praxis erlebt, die in die Klinik müssen oder die gerade aus der Klinik kommen, können wir oft nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und uns fragen, was da geschieht. Nur ein Beispiel: Wenn bei uns der Amtsarzt zur Hygieneüberprüfung kommt, sind wir manchmal mit einer irrsinnigen Pingeleiei konfrontiert, und wenn man dann auf eine Station geht, reicht ein Zettel nicht aus Hygienemängel aufzulisten, bei denen jede normale Praxis stillgelegt werden würde. Es liegt uns fern, das öffentliche Krankenhaussystem in Bausch und Bogen zu verurteilen. Wir wissen, welche harte Arbeit die pflegenden Kolleginnen und Kollegen und die gutwilligen Me4|2015 wir. Aus dem Verband Beruf Heilpraktiker – Beruf oder Berufung? Die Heilpraktiker in einem sich wandelnden Gesundheitssystem. Dieter Siewertsen diziner leisten, um dieses System für die Patienten aufrecht zu erhalten. Wir haben aber Dinge erlebt, wir erleben Dinge, aus denen heraus sich schon manches Mal die Berufung als HeilpraktikerIn und eine echte Notwendigkeit ergibt, dass neben dem öffentlichen Gesundheitssystem ein privates existiert, zu dem wir gehören. Unsere Berufsgrundlage Bei allen Probleme, die wir wahrnehmen und mit denen wir umgehen müssen, ist die bisher alljährlich gute Botschaft, dass für den privaten Gesundheitssektor für uns Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker nichts geschehen ist, was unsere berufliche Zukunft untergraben oder beenden könnte. Es gibt nach wie vor auf Ebene der Ministerien, ob jetzt Bund oder Land, keine ernstzunehmenden Initiativen, das Heilpraktiker-Gesetz und die Richtlinien der Länder über die Durchführung zu unserem Nachteil zu verändern. Es gibt nach wie vor Bundesländer, die uns nicht sonderlich mögen, die in den Bund-Länder-Kommissionen, wenn die Diskussionen über mögliche Reformen im Heilpraktiker-Bereich angedacht werden, sagen: Warum sollen wir über Reformen diskutieren? Abschaffen. Haben wir früher nicht gebraucht, brauchen wir jetzt auch nicht. Die sind aber gottseidank in der Minderheit. Und zurzeit ist es so, dass das Bundesgesundheitsministerium, die Bundesregierung, die ja letztendlich die Hand über das Heilpraktiker-Gesetz als Bundesgesetz hält, nach wie vor sagt: Änderungswünsche in- wir. 4|2015 teressieren uns nicht. Wenn einige Bundesländer Veränderungen wollen: Das ist im Moment nicht auf unserer Agenda. Es bleibt, wie es ist. Wir wissen alle um die Schwierigkeiten, die sich aus unserem Zulassungsgesetz, eben keinem Fachberufegesetz, ergeben, aber wir wissen auch, dass uns dieses Zulassungsgesetz Freiheiten im privaten Gesundheitssektor gibt, therapeutische Freiheiten, von denen das medizinisch-öffentliche System in weiten Teilen nur noch träumt. Natürlich ist der finanzielle Anreiz im öffentlichen System sehr viel größer als bei uns. Das ist dann das Stichwort Berufung: Wer HeilpraktikerIn wird, macht das in erster Linie nicht, um sehr viel Geld zu verdienen. Dieser Beruf wird ergriffen, wenn gefühlt und erlebt wurde, dass es so nicht weitergehen darf im Gesundheitssystem, dass man selber die Initiative ergreifen muss, um ganzheitlich und eher mit der Kraft des Herzens als des Geldbeutels heilkundlich zu arbeiten. Zukunft des öffentlichen Gesundheitssystems Wenn wir Diskussionen führen mit dem Gesundheitsministerium über Zukunftsfragen, das sich wandelnde Gesundheitssystem, kommt mir schon manchmal so die Überlegung: Ist das eigentlich ein Aufbruch oder ein Abbruch, der da diskutiert wird? Es gibt ja mehrere Facetten. Es gibt viele Gremien bei den Pflegeberufen, bei den Physiotherapeuten, bei anderen Gesundheitsfachberufen, wo Zukunftsvisio- Im Foyer nen diskutiert werden, oft auch aus der Not heraus, weil man am Krankenbett, in der Praxis merkt: So kann es doch nicht weitergehen. Den verkrusteten hierarchischen ArztStrukturen stehen oft auf ihrem Gebiet sehr gut ausgebildete Gesundheitsfachberufe zur Seite. Sie wissen alle, wie wir zu den sektoralen Heilpraktikern eingeschränkt auf das Gebiet der Physiotherapie stehen, zu diesem künstlichen scheinbaren Heilpraktiker-Konstrukt, das kein Heilpraktiker ist. Das ist keine gute Entwicklung. Aber die Physiotherapeuten schlagen natürlich in breiten Teilen den Facharzt für Orthopädie in der Ausbildung und im Fachwissen. Als ich vor 25 Jahren angefangen habe als Heilpraktiker, da war es für mich schnell klar: Wenn ich mit meiner diagnostischen Fähigkeit bei einer Gelenkproblematik nicht mehr weiterkomme, hole ich mir lieber bei einem Physiotherapeuten-Kollegen einen Rat als den Patienten wieder zum Orthopäden zu schicken. Dass sich wandelnde Gesundheitssystem, das öffentliche Gesundheitssystem, da bin ich Schwarzmaler, halte ich nicht für reformierbar. Ich halte es nicht für reformierbar, weil zu mächtige Gruppen daran verdienen. Schauen wir uns die Krankenhäuser an: Gewinnmaximierung, Stellen abbau und auf der anderen Seite eine kostenintensive, hochtechnisierte Medizin, die unendlich viel Geld kostet. Wer wollte den Stab darüber brechen, wenn ein Neurochirurg einen Tumor an der Wirbelsäule entfernen soll und ein MRT zur Verfügung hat? Da haben wir vor 20 Jahren von geträumt. Das finde ich eine tolle Entwicklung. Auf der anderen Seite aber heißt das in vielen Fällen: Ist zu teuer, das zu ma31 Aus dem Verband An der Information chen, nicht bezahlbar. Das sind Widersprüche, die sich über Kostenfaktoren, über ein Kostenbudget und über Kassenleistungen auftun und nicht gelöst werden können. Mir ist eine Klinik vor Augen, in der ich einen Patienten auf seinem letzten Weg begleitet habe, der schwersterkrankt war. Er lag in einer ganz normalen und im übrigen zertifizierten Klinik und wurde dort in einer Weise behandelt, dass mir fast die Tränen gekommen sind. Der offenbar völlig überforderte Stationsarzt verweigerte sich jeder Diskussion über das Thema „Leid lindern“: Nichts da, das ist alles in Ordnung, was wir machen, und der stirbt ja sowieso. In einer Lautstärke rief er das im Flur, dass der Patient und anwesende Angehörige das hörten. Ich habe überhaupt nicht mehr gewusst, wie mir geschah. Dann rannte er mit hochrotem Kopf grußlos weg. Die Pflegekraft kam und sagte: Sie müssen das verstehen. Wir haben hier keine Zeit, uns um so etwas zu kümmern. Ich muss jetzt auch weg. Wegen Ihnen mache ich jetzt schon Überstunden, die mir niemand bezahlt. Ich sage: Das tut mir furchtbar leid, aber da stimmt doch was nicht. Es kam dann ein anderer Arzt, der Oberarzt. Ich sagte: Die Angehörigen möchten gerne, dass der Patient verlegt wird in eine anthroposophische Belegklinik. „Ja, der ist aber nicht transportfähig, das haben Sie doch mitgekriegt.“ Ich sage: Kann ich Sie mal unter vier Augen sprechen? Dann haben wir auch unter vier Augen gesprochen. Da sagt er: Ich konnte jetzt nicht so offen reden. Wir haben eine Anweisung von der Hausleitung, wir dürfen so was nicht zulassen. Und dann ist natürlich die Nicht-Transportfähigkeit ein schlagendes Argument. Aber ich habe jetzt mit Ihnen geredet, ich habe das Gefühl, Sie 32 sind ein ganz vernünftiger Mensch, und ich erkläre hiermit den Patienten für transportfähig. Da wusste ich nicht, ob ich wütend werden soll oder froh. Egal. Der Patient wurde verlegt, die Medikation konnte auf wichtige und sehr wirksame anthroposophische Medikamten umgestellt werden. Er kam wieder nach Hause und verstarb friedlich im Kreise seiner Familie. Ich erzähle diese Geschichte bewusst, Sie kennen alle ähnliche. Ich könnte so weitererzählen. Es gibt gottseidank im Medizinbetrieb, im öffentlichen Medizinbetrieb, Ärzte, Pflegekräfte, die sind top. Und die müssen wir suchen und finden und mit denen müssen wir zusammenarbeiten. Und die Kliniken und die Ärzte, die das nicht wollen, mit denen können wir auch auf keinen grünen Zweig kommen. Wir nicht und die Patienten schon gar nicht. Und das ist das, was mich ein wenig schwarzseherisch werden lässt, weil wir eine Struktur haben im öffentlichen Gesundheitsbereich über die Ärztekammern, über die Pharmaindustrie, die großen, nicht unsere naturheilkundlich orientierten, die haben sich den Markt aufgeteilt. Das ist ein Wirtschaftsfaktor. Und in diesem Wirtschaftsfaktor müssen wir, die wir versuchen menschenorientiert zu arbeiten, unseren Platz finden, unsere Nische finden. In der eigenen Praxis geht das noch gut. Sobald man in den öffentlichen Raum kommt, wenn man in die Klinik gerufen wird, wenn man um Hilfe gebeten wird, wird es schon schwieriger bis katastrophal. Das Gesundheitssystem mag sich wandeln – ob es sich zum Besseren wandelt, weiß ich noch nicht. Unbelehrbarkeit oder Absicht Ich lese wunderbare Berichte über die ITMedizin, über die Telemedizin. Da denke ich mir so: Na klar, wenn wir jetzt in Australien leben würden, wäre das wahrscheinlich eine tolle Geschichte, dass jemand der 600 Kilometer im Busch wohnt, über den Internetanschluss wenigstens mal mit einem Arzt sprechen kann. Hier über Telemedizin zu reden, ist schon etwas absurder. Natürlich sind die Praxen brechend voll, aber auch nur deswegen, weil Abhängigkeiten gezüchtet werden. Wir haben den höchsten medizinischen Standard überall auf der Welt; in den Kliniken, in der Notfallversorgung, in der Medikamentenentwicklung und -gabe. Und was ist die Folge? Resistenzen, noch mal Resistenzen, überbordende Nebenwirkungen, Kreuzwirkungen vieler Medikamentengaben. Wir haben viele Fachärzte, bei denen ich manchmal zynisch frage, warum studieren die noch, die haben eine Palette von fünf oder sechs Medikamenten und die werden gegeben. Und wenn die Erkrankung einmal von dem Leitlinien-Schema abweicht, wird der Patient ins Krankenhaus überwiesen. Die wissen aber auch nicht, was sie mit dem machen sollen. Auch da läuft die Standardtherapie. Leitlinienstandards, so gut sie manchmal sind für bestimmte Bereiche, werden immer verfeinerter und damit immer pauschaler, und wer bastelt diese Leitlinie? Haben Sie in Ihrer Praxis schon mal jemanden von den Herren und Damen Professoren gesehen, der an den Leitlinien mitschreiben und Sie fragen: Können Sie mir mal erzählen, was Sie für Erfahrungen gemacht haben in diesem und jenem Fall? Ich nicht. Die erscheinen ja nicht mal in den Arztpraxen. Die sitzen auf einem Thron und schreiben oder lesen Gutachten. Das ist in Deutschland beliebt, Gutachten schreiben. Sie kennen den getragenen Spruch: Glaub keinem Gutachten, dass du nicht selbst gefälscht hast. Selbst die Cochrane Collaboration, eine der weltweit anerkanntesten ärztlichen Gesellschaften, die Studien überprüfen und zusammenfassen, kommt immer wieder wie zuletzt bei den Grippemitteln, den sogenannten wirksamen Grippemitteln, zu der Einschätzung: Da wurden für das Mittel negative aber relevante Gutachten nicht vorgelegt. Trotzdem: Wir hatten eine sog. Grippewelle, elendig viele Präparate wurden aufgekauft und gelagert, heute weisen im Bundestag Abgeordnete darauf hin und sagen: Ja, was 4|2015 wir. Aus dem Verband habt ihr denn da jetzt von diesen Mitteln? Die sind erwiesenermaßen nur begrenzt wirksam und haben schwere Nebenwirkungen. Antwort: Ja, aber wir haben sonst nichts, also machen wir es. Absurdistan ist das, wo viel, viel Geld hinein gesteckt und viel, viel Geld verdient wird. Und die Alternativen? Sie werden im öffentlichen Gesundheitssystem nicht wahrgenommen. Nehmen wir die Gesundheitskarte. Da schlagen sich jetzt seit zehn Jahren die Therapeuten - auch die Ärzte - mit den staatlichen Befürwortern herum. Sie kommt nicht und sie kommt nicht, weil sie gar nicht kommen kann, weil das, was die wollen, nicht funktioniert. Der Notfall-Chip ist zu klein und das Sammeln von massenhaft Daten auf irgendwelchen Servern ist nicht sicher. Der Branchenverband Bitkom macht eine Umfrage bei Patienten: Über 3/4 aller Patienten wollen die Gesundheitskarte und wollen, dass ihre Daten auf dem Chip stehen. Schauen wir uns die Umfrage an steht da die Frage: Wollen Sie, dass Sie im Notfall besser versorgt werden? Antwort natürlich: „Ja.“ Da kann man doch nur fassungs- ReferentenForum nicht macht: Machst du sie nicht, kriegst du weniger Honorar. Das wäre „toll“ für unsere Praxen. Jeder muss dann Zwangsfortbildung machen. Das erfreut die privaten Bildungsanbieter. Ansonst dürfen wir das ohnehin schmale Gebührenverzeichnis noch ein bisschen abspecken. Nehmen wir nicht mehr 8,20 Euro für die Beratung, sondern dann gibt es noch 3,50 Euro. Unter dem Mindestlohn. Es ist ja ein freier Beruf. Neulich in der Talkshow Hart, aber fair wurde gesagt: Ja, der große Unterschied zu den Heilpraktikern ist ja, die haben mehr Zeit. Da habe ich gedacht: Du Arzt, wenn Es geht letztendlich immer nur um Geld und Finanzierbarkeit, auch bei der Bürgerversicherung. Dieter Siewertsen los sein. Das sind die Vordenker der Nation, die das Gesundheitssystem anschauen und den Ministerien und den gesetzlichen Kassen Vorschläge machen, wie es weiterlaufen soll. Objektiv ist das nicht. Da sind andere Interessen im Spiel. Innere Haltung Wir Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker können von Glück sagen, dass wir an fast keinem Tropf des öffentlichen Gesundheitssystems hängen und deswegen auch nach wie vor so gut wie keine Einschränkungen haben; kein Punktesystem, kein Strafpunktesystem, wenn man die vorgeschriebenen 20, 15, 10 Fortbildungen wir. 4|2015 du mehr Zeit hättest, wärst du besser? Sinnvoll mehr Zeit zu haben, das hat doch was mit Einstellung zu tun, Menschenzugewandtheit, ganzheitlichem Denken, in Verbindungen denken und nicht in Symptomorientiertheit verharren. Der Mensch ist kein Reparaturinstrument. Das, was repariert wird, führt vielleicht dazu, dass man älter wird, aber wird man fitter? Wird man gesünder? Die Menschen werden immer älter – werden sie gesünder? Eine Krankheit wird besiegt. Die andere kommt. Gottseidank gibt es Penicillin und Antibiotika. Und plötzlich wirken die nicht mehr. Und was machen wir nun? Wir wissen das seit 10, 15 Jahren. Die Medizin weiß seit 10 bis 15 Jahren von der Resistenzenbildung. Haben die was gemacht? Nein. Machen Sie heute was? Nein. Gehen Sie mit Ihrem Kind zum normalen Kinderarzt: Das Kind hat Husten. Schon haben sie einen Penicillinsaft in der Hand. Auch der Kinderarzt braucht oft nur noch in einem Wochenendkurs fünf Medikamente auswendig lernen. Die Impfspritze setzt er ja ohnehin schon nicht mehr selber. Auch das nenne ich Absurdistan. Es gibt durchaus Gutachten und Zukunftsprognosen, wie das Gesundheitssystem sich wandelt und wandeln sollte. Im Interesse der Patienten. Nur haben diese Studien keine Auswirkung auf nichts. Hier die Studien, dort das Geld und dort wird regiert. Bürgerversicherung und Big Data Auch zur Zukunft gehört die Bürgerversicherung, die ist ja nicht vom Tisch. Man kann einigen Gedanken dazu sogar etwas abgewinnen. Wir als Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker müssen uns aber vergegenwärtigen, das die heute existierenden privaten Krankenversicherungen und ihre Erstattungen für Heilpraktikerleistungen für viele Praxen überlebensnotwendig sind, denn die zahlen, genau wie die Beihilfe. Sie zahlen wenig, sie zahlen nicht genug, aber sie zahlen. Die gesetzlichen Krankenkassen zahlen gar nichts, dürfen nichts zahlen, werden auch nichts zahlen. Das, was jetzt läuft oder lief über Osteopathie bei der Technikerkasse und anderen, das war ein Werbegag. In dem Moment, wo die Techniker es geschafft hatte stärkste Krankenkasse zu sein, nicht zuletzt dadurch, wird das Budget wieder gesenkt. Irgendwann wird es ganz abgeschafft. 33 Aus dem Verband Firmenausstellungen Und dann kommt das nächste: Sie können sich jetzt eine Apple Watch kaufen, gehen zu einigen Krankenkassen und kriegen 250 Euro. Das ist der neuste Trick. Noch müssen Sie keine Health App einschalten, noch nicht. Erst die Infrastruktur aufbauen, dann kommt die Fliegenklatsche. Auch das ist IT-Medizin. Jeder hat sein Health Kit auf seinem Smartphone und nicht nur die Schritte werden gezählt. Und das wird übermittelt und irgendwann wird da der Personentarif draus. Davon träumen die. Daten sammeln, Big Data lässt grüßen und dann: Personenspezifische Beitragsberechnung. Um Gottes Willen, das wird heftig. Aber das sind so Gedankengänge, die im Medizinbereich und in den begleitenden Institutionen gemacht werden. Das Sammeln von Massendaten aber hat in der Medizin nichts zu suchen. Es geht letztendlich immer nur um Geld und Finanzierbarkeit, auch bei der Bürgerversicherung. Die gesetzlichen Kassen wollen die Altersrückstellung der privaten haben. Das sind riesige Beträge. Die wollen die jüngeren, gesünderen aus den privaten Kassen einsammeln, damit sie einen besseren Finanzierungsschnitt erreichen. Die wollen nicht, dass die Versorgung besser wird. Das interessiert die gar nicht. Die wollen besser finanziert sein. Und das ist das große Problem in der sich wandelnden Welt im Gesundheitsbereich. Wir Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker, und das sage ich wirklich allen Ernstes, wenn es uns nicht geben würde, wäre diese Entwicklung schneller, sehr viel heftiger 34 und sehr viel extremer. Denn: Es gibt ja die Patienten. Erst einmal kann man sich des Eindrucks nicht erwehren – sind sie arztund medikamentenabhängig gemacht worden, auch deswegen sind die Wartezimmer voll. Nicht weil der Arzt so gut ist, sondern das ist eine geschlossene Behandlungs- und Abhängigkeits-Acht, in der man läuft, wenn man da erst mal drinnen hängt. Von der Krankschreibung zum Rezept zur Nebenwirkung zur Krankschreibung ... Aber: Patienten erleben bei uns, dass es auch anders geht. In den Gebieten, die wir behandeln dürfen. Da erleben sie: Wir nehmen Sie ernst, wir nehmen uns Zeit, wir machen eine umfassende ganzheitliche Anamnese, wir behandeln anders. Und mit dieser Erfahrung gehen sie auch wieder zum Arzt oder in die Klinik. Sie fragen nach, sie stellen in Frage, der Thron des weißen Kittels wankt so manches mal. Und Patienten suchen sich ihre Behandler. Alleine dadurch, dass es uns gibt, sind wir der berühmte Stachel im Fleisch dieses wahnsinnigen Medizinbetriebs. Ich könnte auch sagen „die Akupunkturnadel“. Das dürfen wir, wenn wir über die Zukunft nachdenken, über unsere Zukunft, unsere persönliche und über die Zukunft des Medizinbetriebs nie vergessen. Da haben wir eine medizinisch gesellschaftspolitische Aufgabe. Und wenn wir ärgerlich darüber sind, dass wir nicht offiziell anerkannt werden wie die Zunft der Ärzte, dann sollten wir nicht ärgerlich, wir sollten froh drüber sein. Denn der Patient kennt und erlebt den Unterschied und er will auch diesen Unterschied. Er will keinen weichgespülten Arzt. Die Zusammenarbeit Naturheilkunde ist etwas, was in der Bevölkerung immer mehr akzeptierter ist. Naturheilkunde wird natürlich nicht immer gleichgesetzt mit Heilpraktiker. Das ist unsere Aufgabe für die nächsten Jahre, das deutlicher zu machen. Da haben auch die Berufsverbände bisher nicht immer die aktivste Rolle gespielt, sich an dieses Thema ran zu wagen. Es hat auch mit der Zersplitterung der Berufsverbände zu tun. Wir sind ein furchtbar kleiner Berufszweig. 35.000 Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker zählt das Statistische Bundesamt. Wie viele davon praktizieren aktiv? Da gibt es bisher keine Zahlen. Gemessen an der Anzahl der Ärzte, der Physiotherapeuten, der ganzen Gesundheitsfachberufe sind wir ein Sandkorn im Getriebe, aber dieser Sandkorn kann nicht zermahlen werden. Wir müssen in den Verbänden mehr zusammenstehen als bisher. Deswegen freue ich mich über jedes Treffen der Berufs- und Fachverbände. Deswegen freue ich mich, dass die Freien Heilpraktiker seit Jahren dieses sehr gute Verhältnis zum BDHN in München haben und zum FVDH in Münster. Wir sind Mitglied im Dachverband Deutscher Heilpraktikerverbände, eine sehr gute und wichtige Institution. Es war und ist nach wie vor so, stehen Gespräche mit Ministerien an, dass wir dort gefragt werden: Wenn wir eine Anhörung machen, müssen wir an 18 Heilpraktikerverbände schreiben. Wir wissen über4|2015 wir. Aus dem Verband Naturheilkunde ist etwas, was in der Bevölkerung immer mehr akzeptierter ist. Dieter Siewertsen haupt nicht, wer macht wirklich Berufspolitik, wer vertritt wie viele Mitglieder, wer ist einfach nur ein Verband, der sich um eine Schule gebildet und nur Werbung für sich macht. Bei den Ärzten haben wir die Landesärztekammer und haben einen klaren Ansprechpartner, bei Ihnen haben wir niemanden oder eben ganz viele, daraus erfolgt eben niemanden. Das hat sich geändert. Der Dachverband ist anerkannt. In vielen Bereichen noch viel zu wenig. Das hat auch damit zu tun, dass auch in einem Dachverband manchmal nicht immer alle akzeptieren, dass es Berufsverbände gibt, die mitmachen wollen, mitmachen können, wie der BDHN. Aber eine Mehrheit will das nicht. Hier fehlen Gesprächsebenen und manchmal vielleicht auch die Bereitschaft, auf den anderen zuzugehen. Die Vertretung der Heilpraktiker ist über den Dachverband auf der einen Seite sehr viel stabiler geworden als noch vor vier, fünf Jahren. Wir werden sehr viel mehr wahrgenommen bei den politisch Handelnden. Aber es gibt auch noch viel zu tun. Wir sind noch lange nicht am Ende. Und das ist etwas, was Sie auch mit auf den Weg nehmen sollten, sofern Sie nicht schon Mitglied eines der DDH-Berufsverbände sind. Ich appelliere an der Stelle: Werden Sie Mitglied, je mehr Mitglieder ein Berufsverband und der Dachverband hat, desto stärker kann er auftreten. Je weniger er hat, desto weniger wird er gehört. Berufsverbände unterstützen die Praxen in ihrer täglichen Arbeit und kümmern sich auf Anfrage z. B. um die zahlreichen wir. 4|2015 Abrechnungsprobleme, auch mit den Versicherungen. Wir haben eine eigene verbandliche und sehr fachkundige Gebühren- und Gutachterkommission, die von unserer stellvertretenden Vorsitzenden Cynthia Roosen aus München geleitet wird. Viele von Ihnen werden schon einen Brief von ihr bekommen haben, wenn Sie Versicherungsprobleme hatten. Wir haben im Vorstand Kolleginnen und Kollegen, die fachlich und praktisch kompetent den Verband mit führen, dazu gehören Nina Stickelmann aus Solingen und Manfred Haferanke aus Gotha. Wir bieten ein sehr umfangreiches und qualitativ hochwertiges Fortbildungsprogramm über Seminare in den Schulungszentren und den Schulungs- und Regionalveranstaltungen an. Das neue SeminarProgramm 2016 ist auf unserer Website bereits abrufbar, Sie können es sich anschauen. Das gedruckte Heft erscheint Ende Oktober. Die Zusammenarbeit mit den Kollegenverbänden ist für Heilpraktikerverbände heutzutage unverzichtbar. Es geht nicht mit allen, das muss ich auch ehrlich sagen. Es gibt ein paar dabei, die finde ich – gelinde gesagt – wunderlich. Aber es gibt eine ganze Reihe, wo die Zusammenarbeit verstärkt werden muss. Konkurrenz sollte eigentlich unter den Verbänden nicht mehr existieren. Eigenständiges Miteinander, das ist die Devise. Und da müssen wir dran arbeiten. Das ist aber auch ein Stückchen Aufgabe von Mitgliedern mit dafür zu sorgen, das Kollegialität wichtiger ist als platte Konkurrenz. Das Sprechen mit einer Zunge gegenüber der Politik, den Ministerien, den Ärztekammern, den Versicherungen ist überlebensnotwendig. Im Dachverband ziehen wir an einem Strang, um das hinzubekommen. Mit den nicht im Dachverband vertretenen Kooperationsverbänden findet der Dialog um so stärker in einem eigenen Kontex statt. Gemeinsamkeit wollen nicht alle. Der Dachverband wurde z. B. vor zwei Jahren verklagt von einem von der DDH unabhängigen Heilpraktikerverband. Unterstützt wurde der Klageführer von einem kleinen Heilpraktikerbund. Die haben gesagt: Ihr nennt euch DDH-Dachverband, das dürft ihr nicht. Das ging bis zu einem Oberlandesgericht. Da wurde noch einmal kurz die alte Zeit der prozessualen Klagen statt des Dialoges unter den Verbänden wach. Die haben aber verloren. Sowohl die Klage als auch ihre alte Zeit. Das Gericht hat gesagt: Was habt ihr gegen Dachverband? Ist doch ein zulässiger Name. Die Berufsverbände und auch wir von den Freien Heilpraktikern sind genauso stark wie Sie uns machen, keinen Deut mehr und keinen Deut weniger. Wir können nicht sagen, was die Zukunft für uns bringt, wir können letztendlich nur sagen, dass wir aufgebrochen sind, diese Zukunft mitzugestalten, wo immer es geht. Es geht um unsere Patienten, es geht um unsere Berufsgrundlage. Ich schließe mit dem abgewandelten Satz eines Politikers: „Wir sind und bleiben Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker, und das ist auch gut so.“ | 35 19. Heilpraktiker-Symposium Dresden 19. HEILPRAKTIKER-SYMPOSIUM DRESDEN MITTELDEUTSCHER HEILPRAKTIKER-KONGRESS Samstag, 21. November 2015 Kongress-Informationen Samstag, 21.11.2015 Samstag ab 08:00 Uhr Samstag 09:00 Uhr Nach der letzten Vortragsreihe Veranstaltungsort: Internationales Congress Center Dresden/Maritim Hotel Ostra-Ufer 2 Devrientstraße 10-12 • 01067 Dresden Tel.: 0351/216-0 • Fax: 0351/216-1000 www.dresden-congresscenter.de Veranstalter: Freie Heilpraktiker e.V. Benrather Schloßallee 49-53 • 40597 Düsseldorf Tel. 0211/9017290 • Fax 0211/90172919 [email protected] • www.freieheilpraktiker.com www.heilpraktikerkongress.de Kooperationspartner: Kooperationspartner unserer diesjährigen Kongresse sind der BDHN – Bund Deutscher Heilpraktiker und Naturkundiger e.V. mit Sitz in München sowie der FVDH – Freier Verband Deutscher Heilpraktiker e.V. mit Sitz in Münster. Mitglieder dieser Verbände können an unserem Kongress zu Mitglieder-Konditionen teilnehmen. Fachmesse/Industrieausstellung: Die angeschlossene Fachmesse der biologisch-pharmazeutischen und medizinisch-technischen Firmen bietet Ihnen die Möglichkeit Kontakte zu knüpfen und informative Gespräche zu führen. FREIE HEILPRAKTIKER E.V. Kongresskartenausgabe/Kongresskasse: Ihre Kongresskarte erhalten Sie gegen Vorlage des Ihnen übersandten Gutscheins am Eingang. An der Tageskasse können Sie ebenfalls noch Kongresskarten erwerben. Um die Kongresskarten-Ausgabe schnell und einfach zu gestalten, bitten wir Sie, Ihren Praxisstempel bereit zu halten. Berufs- und Fachverband Teilnahmeberechtigung: Der Kongress ist überverbandlich. Teilnahmeberechtigt mit entsprechendem Nachweis sind: alle Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker alle Heilpraktiker-Berufsanwärter/innen (HPA) andere Heilberufe und Begleitpersonen Der Veranstalter behält sich vor, im Einzelfall Teilnehmer nicht zuzulassen. Wir bitten um frühzeitige Anmeldung mittels Anmeldebogen in diesem Heft oder über www.heilpraktikerkongress.de. Programmänderungen sind nicht vorgesehen. Der Veranstalter behält sich solche jedoch vor. Die Themenbeschreibung und Vortragsinhalte liegen in der Verantwortung der Referenten. Für den Inhalt übernimmt der Veranstalter keine Haftung. Vorauszahlung: Bitte überweisen Sie die Kongressgebühren im Voraus auf eines der nachfolgend aufgeführten Konten: Stadtsparkasse Düsseldorf IBAN DE15 3005 0110 1006 0728 86 Postbank Köln IBAN DE78 3701 0050 0331 4125 04 Kongresskarte: Die Kongresskarte berechtigt zum Besuch aller Vortragsveranstaltungen, der Industrieausstellung sowie zur Teilnahme am Mittagsbuffet. Mitglieder FH e.V., BDHN e.V. FVDH e.V. kostenlos Nichtmitglieder Heilpraktiker, Berufsanwärter: 15,- Euro andere Heilberufe/Begleitung 30,- Euro In den Teilnahmegebühren nicht enthalten sind Getränke, Parkgebühren sowie Übernachtungs- und weitere Verpflegungskosten. Anmeldung Eine Anmeldung ist erforderlich. Bitte das komplette Anmeldeformular ausfüllen und an unten stehende Anschrift zurücksenden oder per Fax an: 0211 90172919 Hiermit melde ich mich verbindlich zum 19. Heilpraktiker-Symposium Dresden am 21.11.2015 im „Internationales Congress Center Dresden/Maritim Hotel“ wie folgt an: Erste Person Zweite Person Name Name 01 11 21 31 Vorname Vorname 02 12 22 32 03 13 23 33 PLZ/Wohnort PLZ/Wohnort 04 14 24 Straße Straße Tel. Fax Tel. E-Mail Teilnahme an Vorträgen und Seminaren gemäß Programm Im leeren Feld bitte Personenzahl eintragen! Fax E-Mail Mitglieder FH, BDHN, FVDH ja nein Mitglieder FH, BDHN, FVDH ja nein Heilpraktiker/in (HP) ja nein Heilpraktiker/in (HP) ja nein Anwärter/in (HPA) ja nein Anwärter/in (HPA) ja nein Bitte diese Anmeldung immer nur für maximal 2 Personen benutzen! 36 41 43 44 05 15 25 35 45 06 16 26 36 46 07 17 27 37 47 08 18 28 38 48 49 09 19 29 39 10 20 30 40 Sie können sich auch online anmelden unter: www.heilpraktikerkongress.de Freie Heilpraktiker e.V. Benrather Schloßallee 49-53 40597 Düsseldorf 4|2015 wir. © Kunstart.net/pixelio.de Termin: Einlass: Eröffnung: Ende: 19. Heilpraktiker-Symposium Dresden Programm • Vormittag Heilpraktiker-Kongress und Fachmesse der biologisch-pharmazeutischen und medizinisch-technischen Firmen 1 02 Dipl. Psych. Peter Ammann Heilpraktiker Bewusstseinsprozesse in Körpersymptomen 9.45-10.30 4 5 6 7 8 03 Norbert Vahl Heilpraktiker, LehrRettungsassistent KurzZeit-Seminar Teil 1 Notfall-Medizin Der allergische Schock 04 Bengt Jacoby Heilpraktiker Pulsdiagnostik der TCM – Ein Überblick 05 Peter Bahn Heilpraktiker Dorntherapie & Breußmassage 06 Dieter Alt-Kramer Heilpraktiker Homöopathische Hilfe bei Depressionen 07 Peter Evertz Heilpraktiker Borreliose Therapie durch den Heilpraktiker 08 Monika Titel Heilpraktikerin Onkologische Erkrankungen – Chancen und Grenzen in der naturheilkund lichen Praxis 09 Dr. med. vet. Anita Kracke Heilpraktikerin Die Milz – vielseitig unentbehrlich 12 Andreas Noll Heilpraktiker TCM – Psycho logie der 5 Wandlungs phasen (Elemente) 13 Hans Flegel Heilpraktiker Lumbago & Co Becken und LWS als Zentrum des Bewegungsapparates – Chiropraxis 14 Matthias Hafenstein Heilpraktiker Homöopathische Behandlung bei chronisch miasmatischen Erkrankungen am Beispiel Gewebewucherung 15 Martina Fritsch Heilpraktikerin Depressionen, Burnout, Sucht 16 Georg Malarciuc Hochwirksame Phytotherapien bei Autoimmun krankheiten und Krebs 17 Matthias Mertler Heilpraktiker Unverträglichkeit oder Allergie Grundlagen, Beschwerdebilder, Therapien 20 Traudel Bruse Heilpraktikerin Michael Peter Qi-Gong Lehrer Medizinisches Qi-Gong für Patient und Therapeut 21 Klaus Fertig Heilpraktiker Atlas-Axis Blockade Dreh- und Angelpunkt der Statik 22 Jeanne Toleikis Heilpraktikerin Infektanfälligkeit bei Kindern 23 Claudia Sinclair Heilpraktikerin Augen- und Antlitzdiagnose bei Allergien 24 Udo Lamek Heilpraktiker Naturheilkundliche Optionen in der Anti-Pilz-, Antibiotika und Anti-Diabetes Therapie 25 Bernhard Deipenbrock Heilpraktiker Mikrozirkulationsstörungen, biologische Therapie Besuch der Firmenausstellung 10 Armin Pinl Ein Gesicht sagt mehr als tausend Worte 11.00-11.45 11.45-12.15 3 01 • Dieter Siewertsen, Heilpraktiker, Vorsitzender FH e.V. • Eröffnung: Heilpraktiker: Beruf oder Berufung. Heilpraktiker in einem sich wandelnden Gesundheitssystem Grußwort des Staatssekretärs Stefan Brangs 9.00-9.30 10.30-11.00 2 11 Norbert Vahl Heilpraktiker, Lehr-Rettungs assistent KurzZeit-Seminar Teil 2 Notfall-Medizin Kardiologische Notfälle Besuch der Firmenausstellung 18 Jeannette Küchenmeister Heilpraktikerin Psychotherapie Keine Angst vor der Angstbehandlung 12.15-13.00 19 Thomas Rehmet Heilpraktiker Aus dem Steuerrecht: Liebhaberei, Praxis im eigenen Haus, PKW-Nutzung u. a. Praxis.Forum 13.00-14.30 Mittagspause: Wir laden Sie zu unserem traditionellen Mittags-Buffet ein. 13.45 Qi-Gong-Übungen zum Mitmachen Traudel Bruse/Michael Peter Programm • Nachmittag Heilpraktiker-Kongress und Fachmesse der biologisch-pharmazeutischen und medizinisch-technischen Firmen 1 26 Dipl. Psych. Peter Ammann Heilpraktiker Innere Kritiker: Tyrannen oder Verbündete? 14.30-15.15 2 3 27 Stephan G. Meyer Heilpraktiker Integraler Praxiserfolg: Vom Profil zur nachhaltigen Strategie. 28 Bengt Jacoby Heilpraktiker Lebenserhaltene Therapie der Chinesischen Medizin 29 Cynthia Roosen Heilpraktikerin Osteobalance® 4 30 Manfred Klein Heilpraktiker Klassische Homöopathie Die Methodenvielfalt als Unsicherheitsfaktor. 31 Steffi Mehner Heilpraktikerin Leukämie und andere onkologische Erkrankungen bei Kindern 32 Kristiina Singer Msc. Klinische Ernährungs medizin Orthomolekulare Möglichkeiten in der Frauenheilkunde 33 Dr. rer. nat. R. Hauss Heilpraktiker Helicobacter pylori: Freund oder Feind 36 Ingeborg Lisa Weber Heilpraktikerin Chinesische Meridian ZeituhrRhythmen des Lebens-Einfluss auf die Organe 37 Nina Stickelmann Heilpraktikerin Der Bandscheibenvorfall aus naturheilkund licher Sicht 38 Hagen Heimann Heilpraktiker Bach-BlütenTherapie Drei Reaktionsmuster in der Therapie 39 Matthias Schaper Heilpraktiker KurzZeit-Seminar Teil 1 Komplementäre Onkologie: Die Kunst des Heilens 40 Camilla Brückner Heilpraktikerin Herz-Kreislauferkrankungen mit homöopathischen Komplexmitteln behandeln 41 Prof. Fred Harms Mikrozirkulation – Hauptstraße der Gesundheit 44 Andreas Noll Heilpraktiker Das Erstgespräch TCM-Diagnose neben Zahlen, Fakten und Befunden. 45 Thomas Dunkenberger Heilpraktiker Traditionelle Tibetische Medizin Lebensfreude, Sexualität und Fruchtbarkeit 46 Manfred Haferanke Heilpraktiker Klassische Homöopathie Die Geschwister Strychninum Homöopathische Betrachtung von „Nux Vomica & Ignatia“ 47 Matthias Schaper Heilpraktiker KurzZeit-Seminar Teil 2 Komplementäre Onkologie: Ernährung und Mikronährstoffe 48 Prof. Dr. Gustav Jirikowski Das Mikroom und der Heißhunger auf Süßes 49 Arite Winkler Heilpraktikerin Synergetische Homöopathie bei Erkrankungen der Psyche Praxis.Forum 15.15-15.45 35 Peter Evertz Heilpraktiker HonorarKalkulation Praxis.Forum 7 8 Besuch der Firmenausstellung 16.45-17.30 43 Cynthia Roosen Heilpraktikerin Abrechnung leicht gemacht: GebüH, Beihilfe und Honorarvertrag Praxis.Forum wir. 6 Besuch der Firmenausstellung 15.45-16.30 16.30-16.45 5 4|2015 37 aktiv.Forum FREIE HEILPRAKTIKER E.V. BERUFS- UND FACHVERBAND Analysen Informationen Politik Praxis Osteopathie-Urteil des OLG Düsseldorf Interview der Redaktion WIR.Heilpraktiker mit dem Rechtsanwalt Dr. René Sasse Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat jüngst ein viel diskutiertes Urteil verkündet (OLG Düsseldorf vom 8.9.2015 Aktenzeichen I-20 U 236/13). In dem Berufungsverfahren wurde eine Entscheidung des Landgerichts Düsseldorf bestätigt. Dieses hatte es einer Physiotherapiepraxis untersagt, berufs- oder gewerbsmäßig die Ausübung der Osteopathie anzukündigen und/oder die Osteopathie auszuüben, sofern keine ärztliche Approbation oder eine Zulassung nach dem Heilpraktikergesetz vorliegen. Die Entscheidung ist rechtlich überzeugend begründet; sie ruft jedoch zahlreiche Folgefragen hervor. Wir haben unseren Rechtsanwalt Dr. René Sasse zu den Konsequenzen der Entscheidung befragt: 1.) Wie hat das OLG Düsseldorf dieses Verbot begründet? RA Dr. Sasse: Eine selbstständige Ausübung der Heilkunde ist Ärzten und Heilpraktikern vorbehalten. Dieses Kriterium ist immer dann erfüllt, sofern die Ausübung des Verfahrens generell medizinische Fachkenntnisse erfordert und eine abstrakte Gefährdung der öffentlichen Gesundheit möglich ist. Das OLG hat hierzu ausgeführt: „Es ist davon auszugehen, dass die Ausführung osteopathischer Behandlungsmethoden medizinische Fachkenntnisse voraussetzt und eine unsachgemäße Ausübung geeignet ist, gesundheitliche Schäden zu verursachen. Hierfür spricht schon, dass das Ausbildungs- und Prüfungscurriculum der BAO einen zeitlich sowie inhaltlich erheblichen Ausbildungsaufwand umfasst. Es ist davon auszugehen, dass dies nicht einem bloßen Selbstzweck dient, sondern dieser Ausbildungsaufwand gerade dem Zweck dient, Schäden von Patienten und der Allgemeinheit abzuwenden, sodass es im Umkehrschluss naheliegend ist, davon auszugehen, dass die Ausübung osteopathischer Tätigkeit abstrakt mit gesundheitlichen Risiken verbunden ist. Es wird zudem im Allgemeinen davon ausgegangen, dass eine risikolose Osteopathie sowohl Erfahrung als auch sorgfältige Indikationsstellung erfordert. Insbesondere morphologische Veränderungen, die mit einer Schwächung der Knochen- oder Bandstruktur einhergehen, Krankheiten wie rheumatoide Arthritis, Tumore und Traumen sowie Bandscheibenvorfälle, die nur mit medizinischem Fachwissen erkannt werden können, stellen ein erhebliches Risiko bei bzw. ein Hindernis für die Anwendung osteopathischer Behandlungsmethoden dar.“ 2.) Gilt das Verbot auch, wenn der ausübende Mitarbeiter eine Zulassung nach dem HPG hat? RA Dr. Sasse: Nein, das OLG Düsseldorf hat ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Verbot nicht gilt‚ wenn zwar der Anbieter selbst keine Erlaubnis besitzt, wohl aber der für die Behandlung eingesetzte Mitarbeiter im Besitz einer Heilpraktikererlaubnis ist. 3.) Reicht es aus, wenn der osteopathisch tätige Mitarbeiter eine entsprechende fachliche Qualifikation bzw. besondere Ausbildung besitzt? 38 RA Dr. Sasse: Die Erlaubnis zur Ausübung der Physiotherapie gemäß § 1 Abs. 1 MPhG hat in diesem Zusammenhang keine Bedeutung. Sie berechtigt nicht dazu, osteopathische Behandlungen selbstständig vornehmen zu dürfen. Osteopathie ist nicht Bestandteil des Ausbildungs- und Prüfungscurriculums für Physiotherapeuten. Da die Physiotherapeuten-Ausbildung den Bereich der Osteopathie nicht umfasst, kann sich auch die entsprechende Erlaubnis zur Ausübung der Physiotherapie nicht hierauf beziehen. Auch sonstige fachliche Weiterbildungen ändern nichts an der Erfordernis der formellen Arzt-/Heilpraktikerzulassung. Es kommt allein auf die abstrakte Gefahr durch die entsprechende Behandlung an. In diesem Zusammenhang ist die Qualifikation des konkreten Behandlers ohne Belang. Diese erlangt ihre Bedeutung allein im Zusammenhang mit der Erteilung einer Heilpraktikererlaubnis. Die Frage, ob die konkrete Ausbildung des Therapeuten ausreicht, um die abstrakten Gesundheitsgefahr zu vermeiden, ist durch die Gesundheitsbehörde im Erlaubnisverfahren zu prüfen. 4.) Hilft es, wenn die Behandlung auf ärztliche Anordnung hin im Delegationsverfahren erbracht wird? RA Dr. Sasse: Nein, das OLG Düsseldorf hat auch die Ausübung im Delegationsverfahren untersagt. Zwar sei hier sichergestellt, dass von dem Angebot keine mittelbare Gesundheitsgefahr ausgehen würde, weil Patienten nicht von einem Arztbesuch abgehalten werden. Zudem obliegt es in diesem Fall auch dem Arzt, die grundsätzliche Eignung für eine osteopathische Behandlung festzustellen und etwaige Kontraindikationen auszuschließen. Gleichwohl stelle die tatsächliche Behandlung einen Eingriff dar, dessen fachgerechte Ausführung eben einer entsprechenden Ausbildung bedarf. 5.) Reicht es aus, wenn der Behandler eine Heilpraktiker-Teilzulassung für das Gebiet der Physiotherapie besitzt? RA Dr. Sasse: Da diese Frage für das Urteil nicht erheblich war, hat das OLG sich hiermit nicht näher befasst. Die überwiegenden Gründe sprechen jedoch dafür, dass eine allgemeine Heilpraktikererlaubnis erforderlich ist. Denn die sektorale Befugnis beschränkt sich ausschließlich auf den Bereich der unmittelbar physiotherapeutischen Verfahren; osteopathische oder chiropraktische Techniken dürfen hingegen nur von Ärzten oder allgemeinen Heilpraktikern selbständig erbracht werden. Heilpraktiker für Physiotherapie dürfen nur solche Leistungen eigenständig abgeben, die sie auch als Physiotherapeuten aufgrund einer ärztlichen Verordnung abgeben können. Diese Sichtweise teilt u.a. das Gesundheitsministerium NRW. Nach dessen Kriterienkatalog ist für das Ausüben des Osteopathie eine unbeschränkte Heilpraktikerzulassung erforderlich. 6.) Welche Konsequenzen hat das Urteil für Erstattungen von Krankenversicherungen? RA Dr. Sasse: In der jüngeren Vergangenheit wurden osteopathische Behandlungen von Physiotherapeuten durch einzelne KranFortsetzung Seite 43 4|2015 wir. wir. 4|2015 39 Eine weitere Seite ist der Listung von Diagnose- und Therapieverfahren gewidmet, die nicht in dem aus dem Jahre 1985 stammenden Gebührenverzeichnis für Heilpraktiker (GebüH) gelistet sind. Die Stiftung möchte auf diesem Weg eine Bestandsaufnahme machen, um unter anderem Veränderungen im Angebotsspektrum der Heilpraktikerpraxen erfassen zu können. Bitte kreuzen Sie diejenigen Verfahren an, die Sie häufiger zur Anwendung bringen und ergän- Die Fragen der folgenden Seiten zum Status des Heilpraktikerberufes sind kurz gehalten und überwiegend per Ankreuzen zu beantworten, sodass Sie nur wenig Zeit investieren müssen. Für diese Forschungsarbeit benötigt die Stiftung dringend die Mithilfe möglichst vieler Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker, um im Ergebnis repräsentative Aussagen erstellen zu können. Daher hat die Stiftung in diesem Jahr die Erstellung einer Studie in Auftrag gegeben, welche schwerpunktmäßig die rechtliche und wirtschaftliche Lage nicht-ärztlicher Heilberufe erfassen soll. Seit Jahren fehlt es für den Heilpraktikerberuf an belastbarem Zahlenmaterial, das in der Diskussion mit gesundheitspolitischen Entscheidungsträgern und Behörden sowie für die interessierte Öffentlichkeit zur Darstellung des Status des Heilpraktikerberufs herangezogen werden kann. Die Stiftung Deutscher Heilpraktiker ist eine gemeinnützige Einrichtung. Ihr Zweck ist die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens auf dem Gebiet der volks- und naturheilkundlichen Diagnose- und Behandlungsmethoden. Dies wird insbesondere durch die Durchführung wissenschaftlicher Forschungsvorhaben im naturheilkundlichen, arzneimittelrechtlichen sowie berufsrechtlichen Bereich verwirklicht, die zum Nutzen der Volksgesundheit ausgewertet und gesammelt werden. Stiftung Deutscher Heilpraktiker Der Vorstand Herzlichen Dank für Ihre Mitarbeit! Selbstverständlich wird die Studie nach Fertigstellung entsprechend publiziert, sodass auch Sie Einblick in die Ergebnisse gewinnen können. Um eine zügige Auswertung zu ermöglichen, wäre die Rücksendung der Umfrage bis zum 30. November 2015 von Vorteil. Sie können die Umfrage ab Oktober auch auf der Website der Stiftung unter www.dieheilpraktiker.com ausfüllen. Stiftung Deutscher Heilpraktiker Maarweg 10 53123 Bonn Fax: 02 28 - 96 28 99 01 Bitte senden Sie die ausgefüllten drei Seiten per Post oder Fax an die Geschäftsstelle der Stiftung: Diese Umfrage ist völlig anonym, und die erfassten Daten werden ausschließlich für die von der Stiftung in Auftrag gegebene Studie verwendet. zen diese bitte mit den üblicherweise von Ihnen dafür angesetzten Honoraren. Gerne können Sie die Liste auch mit weiteren Verfahren, die Sie überwiegend anwenden und die ebenfalls nicht im GebüH berücksichtigt sind, ergänzen. Datenerhebung STIFTUNG DEUTSCHER HEILPRAKTIKER Wir bitten alle Kolleginnen und Kollegen, sich an der Umfrage zu beteiligen. Der Fragebogen kann auch über unsere Website www.freieheilpraktiker.com/Mitgliederinfo unter Formulare digital herunter geladen werden. Bitte senden Sie die ausgefüllten Seiten d irekt an die im Formular genannte Anschrift. ✂ 40 4|2015 wir. ✂ 4. 3. 2. 1. nein HP-Anwärter andere Tätigkeit nein 11. 12. ____________________________________________________________________________________________________________ 5. sonstige Anstellung Gemeinschaftspraxis sonstige HP-Tätigkeit: _________________________________________________________________________________ Anstellung in HP-Praxis eigene Praxis Art der Heilpraktikertätigkeit / Praxis: ____________________________________________________________________________________________________________ 4. Stiftung Deutscher Heilpraktiker – Datenerhebung 2015 – Seite 1 von 3 ohne Abschluss / evt. weitere berufliche Qualifikation ____________________________________________ anderer Abschluss als _________________________________________________________________________________ Ausbildungs- / Lehrberuf Hochschulabschluss Berufliche Qualifikation (höchster Abschluss): andere ___________________________________________________________________________________________________ Volksschulabschluss (nach 8. Klasse) ____________________________________________________________________________________________________________ ____________________________________________________________________________________________________________ 2. Mittlerer Schulabschluss (z. B. Realschule, MSA) % % ____________________________________________________________________________________________________________ ______ 3. 1. Berufsbildungsreife (z. B. Hauptschulabschluss) mit Injektionen energetisch Die 5 Schwerpunkte meiner Therapiemethoden sind: Hochschulreife (z. B. Abitur) Schulbildung (höchster Schulabschluss): % % mit Arzneimitteln (homöopath., phytother., andere) ______ % ______ ______ Welche? ______________________________________________________________________________________________________ psychotherapeutisch manuell Zusatzqualifikation ohne staatliche Zulassung andere ___________________________________________________________________________________________________ Krankenpflegeberuf ______ Physiotherapeut Ich arbeite hauptsächlich (Bitte in prozentualer Angabe): Physiotherapeuten Weitere Qualifikationen aufgrund staatlicher Zulassung andere __________________________________________________________________________________________________ nein Heilpraktikern ja Ich arbeite vernetzt mit anderen Behandlern: nein Ärzten 10. 9. ja Ich bin Mitglied in einem HP-Verband: Psychotherapeuten Andere _____________________________________________________________ Physiotherapie 8. andere ___________________________________________________________________________________________________ Online-Fortbildungen Literaturfortbildung/Zeitschriften Ich nutze zusätzlich folgende Fortbildungsmöglichkeiten: Stunden im Jahr 7. _______________________ auf anderem Wege: ______________________________________________ in einer Heilpraktikerschule Für Fortbildungen erbringe ich per Fernausbildung autodidaktisch Meine Ausbildung zum Heilpraktiker erfolgte: 6. 5. Psychotherapeut Podologie Psychotherapie HP mit sektoraler (eingeschränkter) Erlaubnis ja HP mit unbeschränkter (nicht eingeschränkter) Erlaubnis Art der Ausbildung: andere Gründe _________________________________________________________________________________________ arbeitslos im Ruhestand Schwangerschaft, Mutterschutz Falls nein, weil: ja Ich bin derzeit als HP tätig: STIFTUNG DEUTSCHER HEILPRAKTIKER – DATENERHEBUNG wir. 4|2015 41 Tätigkeit als HP: 21. Auf mich trifft folgende Einkommenssituation zu: 20. 19. 18. Mein durchschnittliches Wochenhonorar in einer typischen Praxiswoche beträgt: 17. nicht erfüllt negativ 29. 28. 27. ja Mein Alter beträgt weiblich Ich bin _____________ Jahre männlich falls ja, welche: _________________________________________________________________________________________ nein Neben meiner Tätigkeit als HP gehe ich noch einer weiteren Erwerbstätigkeit nach: im ländlichen Raum in einer Kleinstadt (ab 10.000 E.) in einer mittleren Stadt (ab 100.000 E.) in einer Großstadt (ab 500.000 E.) Meine Praxis befindet sich 26. Nebenerwerb nicht ausreichend Meine Praxis befindet sich in folgendem Bundesland: _______________________________________________ Vollerwerb Meine HP-Praxis betreibe ich als ausreichend Meine HP-Praxis ist als alleinige Existenz 25. 24. 23. mit _____________________________ Aushilfen (450,00 € Mini-Job) Stiftung Deutscher Heilpraktiker – Datenerhebung 2015 – Seite 2 von 3 Bitte senden an: Stiftung Deutscher Heilpraktiker • Maarweg 10 • 53123 Bonn • Fax: 02 28 - 96 28 99 01 gleich bleibend positiv Ich sehe meine wirtschaftliche Zukunft eher erfüllt Meine wirtschaftlichen Erwartungen haben sich damit sinkt erheblich sinkt kontinuierlich ist gleich geblieben steigt kontinuierlich steigt erheblich Mein Umsatz in den letzten Jahren ____________________________________________________________________________ oder (ersatzweise) Jahreshonorar: ____________________________________________________________________________ Ich habe z. Z. in einer durchschnittlichen Woche folgende Anzahl von Patientenkontakten: _______________________________________________________________ 16. mit _____________________________ Assistenten mit _____________________________ Angestellten Die Größe meiner Praxisräume beträgt in qm ca: ______________________________________________________ allein Ich arbeite in der HP-Praxis in meiner Wohnung 22. Mein Lebenspartner arbeitet anderweitig Mein Lebenspartner arbeitet in der Praxis in gemieteten Praxisräumen in eigenen Praxisräumen Ich praktiziere ggf.: nicht mehr praktizierend seit Alleinverdiener mit Familie Jahr des Tätigkeitsbeginn als HP ____________________________________________________________________ ____________________________________________________________________ Alleinverdiener ohne Familie Jahr der Erlaubniserteilung ___________________________________________________________________________ 15. 14. 13. STIFTUNG DEUTSCHER HEILPRAKTIKER – DATENERHEBUNG ✂ 42 4|2015 wir. ✂ Komplexmittel-Homöopathie Kinesiologie, angewandte und applied kinesiology Hildegard-Medizin Feldenkrais-Methode Stiftung Deutscher Heilpraktiker – Datenerhebung 2015 – Seite 3 von 3 Wirbelsäulentherapie (Dorn/Breuss, Horn) Ernährungstherapie und Heilfasten Farbtherapie Umweltmedizin Traditionelle chinesische Medizin (TCM) inkl. Bewegungstherapie: TaiChi, QiGong Spagyrik Shiatsu Phytotherapie Osteopathie viszeral, cranio-sacral-Therapie Biochemie nach Dr. Schüßler Folgetermine Traditionelle europäische Medizin (TEM) / Naturheilkunde (TEN) Erstuntersuchung Orthomolekulare Medizin Ohrakupunktur Mikrobiologische Therapie Lasertherapie Honorar in der Praxis (Euro/Cent) Ayurveda Augen-/Irisdiagnostik Aufstellungsarbeit Aromatherapie Anthroposophische Medizin Honorar in der Praxis (Euro/Cent) Diagnose- und Therapieverfahren, die nicht im GebüH verzeichnet sind. Gerne können Sie diese Liste um weitere, nicht im GebüH gelistete Verfahren ergänzen. Bitte kreuzen Sie von Ihnen verwendete Diagnose- und Therapieverfahren an und geben Sie das durchschnittliche Honorar an. Falls es einen Unterschied zwischen der Erstuntersuchung und den Folgeterminen in Ihrer Therapie gibt, können Sie dies ebenfalls vermerken. Erstuntersuchung Folgetermine STIFTUNG DEUTSCHER HEILPRAKTIKER – DATENERHEBUNG aktiv.Forum FREIE HEILPRAKTIKER E.V. BERUFS- UND FACHVERBAND Analysen Informationen Politik Praxis kenversicherungen erstattet, sofern diese ärztlich veranlasst wurden. Diese Praxis dürfte nunmehr rechtswidrig sein. Zudem dürfte es Ärzten und allgemeinen Heilpraktikern zukünftig nicht mehr möglich sein, osteopathische Behandlungen an einen Physiotherapeuten ohne Heilpraktikerzulassung zu delegieren. Entsprechende Formulare könnten berufsrechtliche Nachteile haben. 7.) Welche Sanktionen drohen bei Nichtbeachtung der Entscheidung? RA Dr. Sasse: Grundsätzlich ist anzumerken, dass sich jede Gerichtsentscheidung nur auf die beteiligten Parteien bezieht. Es ist jedoch anzunehmen, dass die Entscheidung – zumindest in NRW – Vorbildcharakter hat. Aufgrund der konsequenten dogmatischen Begründung ist anzunehmen, dass weitere Gerichte die Argumentation übernehmen werden. Eine mögliche zivilrechtliche Sanktion liegt in einer Abmahnung. Es steht dem beteiligten Abmahnverband frei, weitere Physiotherapeuten abzumahnen und zur Unterlassung aufzufordern. Zudem hat das OLG einen Verstoß gegen das Heilpraktikergesetz attestiert. Hierbei handelt es sich um einen Straftatbestand, sodass auch die Einleitung eines Strafverfahrens möglich wäre. Da zudem eine berufsbezogene Norm verletzt wird, kommen berufsrechtliche Sanktionen wie der Widerruf der Physiotherapeutenoder sektoralen Heilpraktikererlaubnis in Betracht. | Fehlende Datenschutzerklärung abmahnfähig Das Hanseatische Oberlandesgericht hat mit Urteil vom 27.06.2013 (Az. 3 U 26/12) entschieden: Verstöße eines Webseitenbetreibers gegen seine Verpflichtung aus § 13 Abs. 1 TMG sind grundsätzlich abmahnfähig. Nach § 13 Abs. 1 TMG sind die Nutzer/Besucher einer Internetpräsenz zu Beginn des Nutzungsvorgangs in allgemein verständlicher Form über Art, Umfang und Zweck der Erhebung und Verwendung personenbezogener Daten sowie über die Verarbeitung der Daten in Staaten außerhalb des Anwendungsbereichs der Richtlinie 95/46/EG (…) zu unterrichten. Fehlt diese Erklärung oder ist sie unzureichend, ist dies ein abmahnfähiger Verstoß. Aus diesem Grunde sollten Sie überprüfen, ob Ihre Internetpräsenz eine ordnungsgemäße Datenschutzerklärung enthält. Je nach Ausgestaltung der Webseite (Online-Shop, Redaktionelle Seite) kann der Inhalt und Umfang dieser Erklärung stark variieren. Zu berücksichtigen sind stets eingebundene Plugins von sozialen Netzwerken, wie Facebook oder Google+. Die Erklärung muss zudem leicht auffindbar sein. In der Regel dürfte es sich empfehlen, diese Erklärung in einem eigenständigen – stets abrufbaren – Punkt „Datenschutz“ zu integrieren. Bei aufwendigeren Erklärungen kann ein ausdrücklicher Verweis auf die Erklärung oder deren explizite Einbeziehung erforderlich sein. Quelle: Newsletter Heilpraktikerrecht kompakt & aktuell September 2015. Unsere Mitglieder finden eine Muster-Datenschutzerklärung in der Mitglieder-Info-Schrift Heilpraktiker-Recht auf den Seiten 50 ff. | wir. 4|2015 Amtsgericht Ansbach: Patient eines Heilpraktikers mit erkennbarem Leidensdruck muss selbst Arzt einschalten Ein Heilpraktiker muss einen Patienten nach erfolgloser Behandlung nicht zur Weiterbehandlung an einen Schulmediziner zurückverweisen, wenn der Patient aufgrund offensichtlicher Leiden selbst erkennen kann, dass ein Arztbesuch erforderlich ist. Dies hat das Amtsgericht Ansbach mit am 15.09.2015 veröffentlichtem Urteil rechtskräftig entschieden (Az.: 2 C 1377/14). Sachverhalt Der Kläger litt seit Jahren an einer Darmerkrankung. Weil die Medikamente, die ihm sein Arzt verschrieb, Nebenwirkungen hatten, ging der Mann zu einem Heilpraktiker, der es mit Bioresonanz, sogenanntem Schöndorfstrom und Fußbädern versuchte. Danach, so der Kläger, ging es ihm sogar noch schlechter. Der Heilpraktiker habe ihn jedoch nicht wieder an einen „Schulmediziner“ verwiesen. Deshalb verlangte der Kläger Schmerzensgeld wegen Leiden, die er erlitt, als er nicht wieder zum Arzt ging. AG: Kläger konnte Gesundheitszustand selbst einschätzen Das Amtsgericht hat die Klage abgewiesen. Nach einem medizinischen Sachverständigengutachten habe festgestanden, dass der Kläger wegen seines Leidenszustands auch als Laie die Notwendigkeit eines erneuten Arztbesuchs hätte erkennen müssen. Darauf, ob die Naturheilmethoden erfolgversprechend gewesen waren, komme es nicht an: Zum einen habe sich der Kläger bewusst in diese Behandlung begeben, zum anderen hätten diese Therapien die Leiden nicht verursacht. zu AG Ansbach, Urteil – 2 C 1377/14 | Mögliche schwere Nebenwirkungen des Impfstoffes Pandemrix: Die Bundesregierung wusste nichts Pandemrix-Risiko war nicht bekannt Berlin: (hib/PK) Die möglichen schweren Nebenwirkungen des Impfstoffes Pandemrix gegen die sogenannte Schweinegrippe waren nach Angaben der Bundesregierung zunächst nicht absehbar. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) habe am 24. September 2009 eine Pandemrix-Impfempfehlung gegen die „Neue Grippe“ (H1N1) abgegeben. Die Europäische Kommis- Die Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde nach dem Heilpraktikergesetz hat erhalten: Maria Anna Kunert Wir wünschen viel Erfolg und Freude bei der Berufsausübung. | 43 aktiv.Forum FREIE HEILPRAKTIKER E.V. BERUFS- UND FACHVERBAND Analysen Informationen Politik Praxis sion sei dieser Empfehlung gefolgt und habe die Zulassung am 1. Oktober 2009 genehmigt. Damals habe es keine Hinweise auf mögliche schwere Nebenwirkungen wie Narkolepsie gegeben, heißt es in der Antwort (18/5819) der Regierung auf eine Kleine Anfrage (18/5734) der Fraktion Die Linke. Im Winter 2009/2010 hatten sich viele Menschen in Europa nach behördlichen Empfehlungen gegen die „Neue Grippe“ impfen lassen. In Deutschland kam dabei der Impfstoff Pandemrix der Firma Glaxo Smith Kline (GSK) mit einem Wirkverstärker (Adjuvans) zum Einsatz. Inzwischen wird die Vergabe des Mittels mit der unheilbaren Schlafkrankheit Narkolepsie in Verbindung gebracht. Basierend auf den vorliegenden Daten sei die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI) 2009 zu dem Schluss gekommen, dass der erwartete Nutzen der Impfung mögliche sehr seltene Risiken überwiege. Da sehr seltene Nebenwirkungen durch Zulassungsverfahren nicht immer erfasst werden könnten, habe die STIKO auf die Notwendigkeit einer fortlaufenden Beobachtung hingewiesen. Erste Fälle von Narkolepsie seien jedoch erst im August 2010 in Schweden und Finnland berichtet worden. Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) habe im September 2010 den Schluss gezogen, dass weitere Untersuchungen nötig seien, die Zulassung für Pandemrix aber nicht zurückgezogen. Die STIKO habe ihre Impfempfehlung gegen die pandemische Influenza im August 2010 zurückgezogen, aber aus anderen fachlichen Gründen. Erst danach sei der mögliche Zusammenhang zwischen Pandemrix und Narkolepsie deutlich geworden. Hinweise auf mögliche andere unvertretbare Nebenwirkungen von einem der eingesetzten pandemischen Influenza-Wirkstoffe hätten bis dahin nicht vorgelegen. In Zulassungsstudien könnten aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl sehr seltene Impfnebenwirkungen nicht sicher ausgeschlossen werden, heißt es in der Antwort weiter. Bei einer Pandemie wäre es jedoch unverantwortlich, Entscheidungen hinauszuzögern, bis Daten zu sehr seltenen Nebenwirkungen vorlägen. Zwischen dem 1. Oktober 2010 und dem 10. August 2015 hat den Angaben zufolge das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) aus Was ein Mensch an Gutem in die Welt hinaus gibt, geht nicht verloren Albert Schweitzer Wir trauern um unser langjähriges Mitglied und Referenten für die Medizinische Heilhypnose Peter Berg Geboren am 12. Dezember 1941 Verstorben am 29. September 2015 44 Deutschland 53 Meldungen von Narkolepsie-Verdachtsfällen in einem zeitlichen Zusammenhang mit einer Pandemrix-Impfung erhalten. Es handelte sich um 27 Patienten unter 18 Jahren und 26 erwachsene Patienten. Eine zentrale bundesweite Erfassung der Fälle von anerkannten Impfschäden gibt es derzeit nicht. Am RKI werde aber geprüft, wie die Daten der Bundesländer auf nationaler Ebene zusammengeführt und veröffentlicht werden könnten. Mit einer ersten Zusammenführung dieser Daten sei jedoch nicht vor 2016 zu rechnen. Quelle: hib – heute im bundestag Nr. 431, Neues aus Ausschüssen und aktuelle parlamentarische Initiativen, Mi., 2. September 2015, Redaktionsschluss: 15.29 Uhr Unser Kommentar: Uns fehlen die Worte. | Bezug ausländischer Arzneimittel am Beispiel der Vitalpilze Frage eines Mitgliedes Ich habe eine Ausbildung zu den Vitalpilzen gemacht. Jetzt besteht aber das Problem, dass meine Patienten diese nicht über die Apotheke beziehen können, da diese dort nicht bestellt werden können. Mir wurde während der Ausbildung eine Firma in Österreich genannt, bei denen wir die Kapseln bestellen können. Dort dürfen aber nur Therapeuten bestellen. Es gibt ein Bestellformular, das ich mit dem Patienten ausfüllen soll, er muss es unterschreiben und ich faxe es an die Firma. Die Bestellung geht dann direkt an die Patientenadresse mit Rechnung auf den Namen des Patienten. Darf ich als Heilpraktiker Bestellungen tätigen oder betreibe ich dann schon Handel? Unsere Antwort Wenn der normale Bezugsweg nicht geht (Apotheke kann es nicht bestellen), sind im Prinzip alle anderen Bezugsmöglichkeiten mit äußerster Vorsicht anzuschauen. Das Einhalten des Deutschen Arzneimittelrechts wird für den Versandweg vom Zoll überwacht. Aus der Bestellliste geht nicht hervor, welche Mittel Arzneimittel sind, welche sind Nahrungsergänzungsmittel, welche sind vielleicht nur Lebensmittel oder kosmetische Artikel. Es ist nicht klar, was auf den Packungen steht. Bei der Vielzahl der Präparate ist das ein arzneimittelrechtlicher Marathon. Sollte also der Zoll eine Packung öffnen, wird es teuer und schwierig. Wahrscheinlich dürfen weder Sie noch der Patient die Mittel beziehen. Die Apotheke dürfte die Mittel mglw. abgeben, müsste aber ein ärztliches Rezept bekommen. Gegen diese Probleme ist die Frage eines Gewerbes für den Bezug nachrangig. Hier wäre auch noch die Frage einer evtl. Provisionszahlung zu klären. Bevor Sie also mit dieser Fa. in Geschäftsbeziehungen treten, sollte rechtlich zweifelsfrei der Status der Mittel und der Versandweg geklärt sein. Dies ist normalerweise Aufgabe der österreichischen Firma. Ein Dozent sollte bei einer Schulungsveranstaltung alle diese Fragen vermitteln können. | 4|2015 wir. Regionalveranstaltungen und Seminare Freie Heilpraktiker e.V. LandEsbErEIch badEn-WürTTEmbErg 25.11.2015 rEgIonaLgruppE frEIburg Leitung: Bengt Jacoby Heilpraktiker Tel.: 0761/273010 Fax: 0761/273050 Jeden ersten Donnerstag im Monat (außer in den Schulferien und an Feiertagen) Veranstaltungsort: Hippocrates Heilpraktiker Schule, Rosastr. 9, 79098 Freiburg Kosten: Die Teilnahme ist kostenlos rEgIonaLgruppE hEIdELbErg Leitung: Jürgen Amler Heilpraktiker Tel.: 06222/939781 Veranstaltungsort: Hotel Engelhorn, ErnstNaujoks Str. 2, 69181 Leimen 19.11.2015 19.00 – 22.00 Uhr Jürgen Amler, Heilpraktiker Frauenleiden – Frauenerkrankungen naturheilkundlich behandeln PMS, Klimakterium und verschiedene Dysfunktionen LandEsbErEIch baYErn rEgIonaLgruppE münchEn Leitung: Cynthia Roosen Heilpraktikerin Tel.: 089/20238118 Fax: 089/13926466 Michael Sepp Heilpraktiker Tel.: 0170/7833256 Veranstaltungsort: GLSBank, Bruderstr. 5a, 80538 München Kosten: Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00; Mitglieder „Freie Heil praktiker e.V.“, „FVDH“ sowie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen. 28.10.2015 19.00 – 21.00 Uhr Dr. rer. nat. Stefan Neumann, Chemiker Haar-Mineralstoff-Analyse – Was uns Haare über den Menschen verraten in Zusammenarbeit mit der Firma „TORRE GmbH“ 19.00 – 21.00 Uhr Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker und Apotheker Naturheilkundliche Therapiekonzepte bei Neuralgien (z.B. Trigeminus, – Intercostal, – Zosterneuralgien und neuralgische Kopfschmerzen in Zusammenarbeit mit der Firma „Medice Chem.Pharm. Fabrik Pütter GmbH & Co. KG“ LandEsbErEIch hEssEn rEgIonaLgruppE KassEL Leitung: Andrea Meyer-Doll Heilpraktikerin Tel.: 0561/887112 Veranstaltungsort: PhillipScheidemannHaus, Raum 105, Holländische Str. 74, 34117 Kassel, Tel.: 0561/7874147 Parkplätze in der eigenen Tiefgara ge; Öffentliche Verkehrsmittel: Straßenbahn linien 1, 2, 5, Haltestelle Monbachstraße Kosten: Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“, „FVDH“ sowie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen. 07.11.2015 11.00 – 17.00 Uhr Bitte beachten Sie die geänderte Uhrzeit! Michael Schlimpen, Heilpraktiker Endokrinum – erfolgreiche Therapiekonzepte mit den Solunaten in Zusammenarbeit mit der Firma „Laboratorium Soluna Heilmittel GmbH“ Mitglieder „Freie Heilpraktiker e. V.“ Euro 25,00 Nichtmitglieder Euro 40,00 09.12.2015 19.00 – 21.00 Uhr Angelika Wagner-Bertram, Heilpraktikerin Allergien erfolgreich behandeln – Antihomotoxische Therapie in Theorie und Praxis in Zusammenarbeit mit der Firma „Biologische Heilmittel Heel GmbH“ rEgIonaLgruppE franKfurT Leitung: Hagen Heimann Heilpraktiker Veranstaltungsort: Naturheilpraxis Krämer/Heimann (5. Etage), Römerstr. 9, 63450 Hanau Kosten: Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“, „FVDH“ sowie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mit bringen Anzeigen Diagnose aus Kapillarblut Faltenunterspritzen Grund- & Aufbaukurs P R P - p l at e l et r i c h p l a s m a Mesotherapie Fadenlifting In Augsburg, Köln und Zossen (bei Berlin) www.hyaluronundmehr.de/akademie Tel. 0221 - 37 999 16 wir. 4|2015 Mikroskopische Untersuchung zur Erkennung disharmonischer Stoffwechselvorgänge Fordern Sie unsere Fachinformationen an SKA LABOR GmbH Bussardstrasse 21 | 49393 Lohne | T. 04442 9258-0 | F. 04442 9258-77 Email: [email protected] | Homepage: www.skalabor.de Empirische Methode. Schulmedizinisch nicht anerkannt. 45 Regionalveranstaltungen und Seminare Freie Heilpraktiker e.V. 04.11.2015 15.00 – 18.00 Uhr Monika Liewers, Heilpraktikerin Behandlungsstrategien: Erkältungskrankheiten homöopathisch behandeln Landesbereich Nord Regionalgruppe Hamburg Leitung:Manfred Michaelis Heilpraktiker Tel.: 040/38619332 Fax: 040/38619332 E-Mail: michaelisheilpraktiker@ freenet.de Veranstaltungsort:Hotel Ramada Hamburg-Bergedorf, Holzhude 2, 21029 Hamburg Kosten:Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“, „FVDH“ sowie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen. 26.10.2015 19.00 – 21.00 Uhr Rene Gräber, Heilpraktiker Darmsanierung mit Phytotherapie, Darm-Einläufe (Klistier) und Fasten 30.11.2015 19.00 – 21.00 Uhr Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker und Apotheker Therapeutische Differenzierung des SäureBasen-Haushaltes; Entsäuerung, Organpuffer und die Bedeutung der Leber in Zusammenarbeit mit der Firma „Syxyl GmbH & Co. KG“ 25.01.2016 19.00 – 21.00 Uhr Stephan G. Meyer, Heilpraktiker Integraler Praxiserfolg – Vom ganzheitlichen Profil zur nachhaltigen Strategie Landesbereich NRW Regionalgruppe Aachen Leitung: Elfie Weidenhaupt Heilpraktikerin Veranstaltungsort:FeG (Freie evangelische Gemeinde) Kopfstr. 20, 52249 Eschweiler Jeden ersten Mittwoch im Monat, 19.00 Uhr Kosten:Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00; M itglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“, „FVDH“ s owie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mit gliedsausweis mitbringen. 04.11.2015 19.00 – 21.30 Uhr Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker und Apotheker Prinzip und Einsatz von Autonosoden, z. B. Plazenta-Nosode, Eigenstuhl und Eigenurin in Zusammenarbeit mit der Firma „Mentop Pharma e. K.“ Regionalgruppe Düsseldorf Leitung:Birgit Müller-zur Linden Heilpraktikerin Tel.: 0211/282683 Veranstaltungsort:Rudolf-Steiner Schule Düsseldorf/ Waldorfschule, Diepenstr. 15, 40625 Düsseldorf Kosten:Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heil praktiker e.V.“, „FVDH“ sowie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen. 11.11.2015 19.00 – 21.00 Uhr Elke Kubzdela, Heilpraktikerin Blutegeltherapie in der Naturheilpraxis in Zusammenarbeit mit der Firma „Regenaplex GmbH“ 46 09.12.2015 19.00 – 21.00 Uhr Dieter Siewertsen, Heilpraktiker und Vorsitzender Freie Heilpraktiker e.V. Die Zukunft des Heilpraktikers: Herausforde rungen, Möglichkeiten, Gefahren ... Gesetzesentwicklung, EU-Recht ... Regionalgruppe Krefeld – Niederrhein – Ruhr Leitung:Regina Funken Heilpraktikerin Tel.: 02151/784141 Bärbel Hommel Heilpraktikerin Tel.: 02151/782713 Veranstaltungsort:Kulturzentrum Fabrik Heeder, Virchowstr. 130a, Eingang D, 47805 Krefeld Kosten:Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“, „FVDH“ sowie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mit gliedsausweis mitbringen. 25.11.2015 19.00 – 21.00 Uhr Axel Grieben, Pharmareferent Wirksame und preiswerte orthmolekulare Therapeutika sowie bewährte Therapiekonzepte aus der Praxis für die Praxis Regionalgruppe Westerwald Leitung:Michael Kohl Heilpraktiker Tel.: 02742/912462 Veranstaltungsort:Hotel Alte Post, Siegstr. 1, 57537 Wissen, Tel.: 02742/913676, www.alte-post.de Kosten:Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“, „FVDH“ sowie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mit gliedsausweis mitbringen. Regionalgruppe Rhein-Sieg-Ahr Leitung:Eugen Sprandel Heilpraktiker Tel.: 0228/9287587 E-Mail: [email protected] Veranstaltungsort:Hotel-Restaurant Zum-Sänger an der Ahr, Marienthaler Str. 50, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler Kosten:Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“, „FVDH“ sowie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen. Regionalgruppe Sauerland Leitung:Trudi Finke Heilpraktikerin Tel.: 02933/3252 Dagmar Gödde Heilpraktikerin Tel.: 02933/8296558 Veranstaltungsort:Sunderland Hotel, Rathausplatz 2, 59846 Sundern, Tel. 02933/987-0 Kosten:Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“, „FVDH“ sowie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mit bringen. 4|2015 wir. Regionalveranstaltungen und Seminare Freie Heilpraktiker e.V. rEgIonaLbErEIch ThürIngEn LandEsbErEIch rhEInLand–pfaLz rEgIonaLgruppE aLzEY Leitung: Leitung: Michaela Rohleder Heilpraktikerin Tel.: 06734/9155633 Veranstaltungsort: Ärztehaus Flonheim, WilhelmLeuschnerStr. 22, 55237 Flonheim Veranstaltungsort: Praxis Manfred Haferanke, Humboldtstr. 12, 99867 Gotha rEgIonaLgruppE saar/pfaLz Leitung: Sorina Milkovic Heilpraktikerin Veranstaltungsort: in natura Heilpraktikerschule, MarieCurieStr. 14, 66953 Pirmasens Kosten: Kosten: Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“, „FVDH“ sowie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen. 21.10.2015 18.00 – ca. 20.00 Uhr Manfred Haferanke, Heilpraktiker Homöopathischer Arbeitskreis Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“, „FVDH“ sowie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mit bringen. rEgIonaLgruppE JEna Leitung: LandEsbErEIch osT rEgIonaLgruppE LEIpzIg Leitung: Stefan Hüneburg Heilpraktiker Tel.: 0361/9608521 Marion Rosenkranz-Büttner Heilpraktikerin Tel.: 03641/442711 Veranstaltungsort: PanoramaGaststätte Schlegels berg, OskarZachauStr. 6, 07749 Jena Veranstaltungsort: Naturheilpraxis & Gesundheits schule Stefan Hüneburg, Dittrich ring 12, 04109 Leipzig Kosten: Manfred Haferanke Heilpraktiker Tel.: 03621/406613 Fax: 03621/406615 EMail [email protected] Kosten: Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heil praktiker e.V.“, „FVDH“ sowie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen. Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“, „FVDH“ sowie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen. 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Astrid Anders, Zahnärztin Bioverträglichkeit von Zahnmaterialien aus naturheilkundlicher Sicht 02.12.2015 18.00 – ca. 20.00 Uhr Janett Conrad, Heilpraktikerin Apitherapie Regionalgruppe Pirna Leitung:Annegret Schwarz Heilpraktikerin Tel.: 03501/466684 Veranstaltungsort:Praxis Annegret Schwarz, Bahnhofstr. 28, 01796 Pirna Kosten:Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heil praktiker e.V.“, „FVDH“ sowie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mitbringen. 28.10.2015 19.00 – ca. 21.00 Uhr Alexander Pestel Kinder sind keine kleinen Erwachsenen – Ernährung & Vitalstoffe in Zusammenarbeit mit der Firma „La Vita Ver triebs GmbH“ Seminare, FACHarbeits- und Übungskreise nov. 2015 – Jan. 2016 Das gesamte Seminarprogramm 2016 mit ausführlichen Seminar beschreibungen und Terminen können Sie auf unserer Homepage www. freieheilpraktiker.com im Bereich Aus- und Weiterbildung nachlesen. Seminare Düsseldorf 06. – 07. November 2015 Sportverletzungen Therapeutische Möglichkeiten des Heilpraktikers 28. – 29. November 2015 Ortho-Bionomy® Osteopathie – Körperarbeit – Information/Energie Lehrstufe 12, Phase 6 Arbeit mit und in dem Energiefeld des Menschen Dr. Hans-Ulrich Wegner 05. Dezember 2015 Qi Gong Med-Qi Gong – Knochen- und Muskel-Qi Gong Das Muskel- und Knochen-Qi Gong um die Muskeln zu lockern und die Knochen zu stärken Traudel Bruse, Heilpraktikerin Michael Peter, Qi Gong-Lehrer 12. – 13. Dezember 2015 Traditionelle Tibetische Medizin Thomas Dunkenberger, Heilpraktiker 16. – 17. Januar 2016 Ortho-Bionomy® Osteopathie – Körperarbeit – Information/Energie Lehrstufe 14 Kraniale Techniken, Teil 1 Dr. Hans-Ulrich Wegner 23. – 24. Januar 2016 Ganzheitliche, naturheilkundliche Behandlung von Schilddrüsenerkrankungen Karin Detloff, Heilpraktikerin 29. – 31. Januar 2016 Osteobalance® Die dynamische Becken- und Wirbelsäulentherapie Cynthia Roosen, Heilpraktikerin 30. Januar 2016 Biografiearbeit Erny Hildebrand, Heilpraktikerin Psychotherapie Reinhard Stief, Heilpraktiker 14. – 15. November 2015 Yumeiho Die ganzheitliche Chiropraktik aus Japan Hans Flegel, Heilpraktiker 14. – 15. November 2015 Existenzgründung und Steuerrecht für Heilpraktiker/innen Thomas Rehmet, Heilpraktiker, Dipl.Finanzwirt (FH) 16. – 17. November 2015 Klassische Homöopathie Die Herstellung homöopathischer Arzneien Hans-Jürgen Haak, Heilpraktiker 28. November 2015 Notfall-Medizin Praktisches Auffrischungsseminar Norbert Vahl, Heilpraktiker 48 Leipzig 05. – 06. Dezember 2015 Notfall-Medizin Norbert Vahl, Heilpraktiker 16. – 17. Januar 2016 Schmerztherapie in der Naturheilpraxis Monika Weber, Heilpraktikerin Dresden/Chemnitz 29. – 31. Januar 2016 Praxisgründung für Heilpraktiker Kathrin Boden, Dipl. Verwaltungswirtin Steffi Mehner, Heilpraktikerin Kerstin Haase, Gesundheitsamt/Hygiene Ulrike Reichenbach, Heilpraktikerin Martin Fobe, Dipl.-Informatiker für Medienproduktion (BA) 4|2015 wir. Industriemitteilungen Kooperationsvertrag zwischen der Tun Sie was für Ihren BluthochEuropäischen Penzel-Akademie druck und Ihren Cholesterinspiegel und der Hubei Universität für Bio – Reiskleieöl – Sesamöl – Mix Die Ölmischung ist ein natürChinesische Medizin licher Blutdrucksenker, sie verHEYEN. Die von Günter Köhls geführte Penzel-Akademie ist zur akademischen Lehreinrichtung der HubeiUniversität im chinesischen Wuhan ernannt worden. Zunächst auf fünf Jahre angelegt, soll vorn Prof. Chen Changhong und Günter die Zusammenarbeit Köhls; hintere Reihe v.l.n.r. Vorstandsmit „die Freundschaft zwi- glied Andreas Mühle, Prof. Liu Jin, Dolmet schen beiden Staaten scher Cheng Terry, Prof. Li Hanxin, Karin Köhls stärken und zur FördeIn den Folgejahren war rung des TCM-kulturellen Austausches zwischen China Günter Köhls mehrfach im und Deutschland beitragen“, Herkunftsland der Akupunktur so die Kooperationsvereinba- zu Gast. An der 1958 gegrünrung. Konkret: Es geht um For- deten TCM-Universität in schung, akademischen Aus- Wuhan, einer der berühmtesten tausch, um die Zusammenar- Einrichtungen innerhalb Chibeit in der wissenschaftlichen nas, hielt der Heilpraktiker und APM-Experte Vorlesungen vor Information und Publikation. Im Beisein zahlreicher Ver- Lehrenden und Studierenden. Als Anerkennung für seine treter aus Politik, Wirtschaft, örtlichen Medizinerkreisen und Dozententätigkeit folgte an Berufsverbänden sowie Wegge- diesem Tag eine zweite Ehrung: fährten und engen Freunden Aus den Händen von Professor des Ehepaares Köhls wurde im Chen Changhong, Direktor Gesundheitszentrum der Ver- des internationalen Büros der trag zwischen der Europäischen Hubei-Universität, erhielt GünPenzel-Akademie und hochran- ter Köhls eine Berufungsurgigen Vertretern des Hubei kunde zum Honorar-Professor. College für chinesische Medi- Erster Gratulant war Professor Li Hanxin, Direktor für die inzin unterzeichnet. „Dass man mit einer Metho- ternationalen Veröffentlichunde wie der Akupunkt-Massage gen. „Wir wünschen uns sehr, Heilerfolge erzielen kann, war dass durch die Kontakte nach für mich zunächst ein Wun- Heyen die TCM außerhalb der“, erinnerte sich Professor Chinas noch stärker an PopulaLiu an ihre erste Begegnungen rität gewinnt und als ganzheitmit dieser Therapieform – die liche Methode der Gesundsich zwar im Regelwerk weitge- heitspflege und Vorbeugung hend mit der TCM-Philoso- bekannter wird“, so Professor phie und dem zentralen Begriff Chen Changhong. Die nun offiziell besiegelte der „Lebensenergie“ deckt, aber statt der Stimulation einzelner Kooperation bewertet Köhls als Punkte mittels Akupunkturna- „großen Imagegewinn und als deln auf massierende Reize ent- Ausdruck für die allgemeine lang der Meridiane setzt. Ihre Anerkennung der Penzel-Meanfängliche Skepsis wich bald thode.“ Er ist überzeugt: „Von tiefem Respekt und der Über- der Zusammenarbeit werden zeugung, dass TCM und APM die TCM und die APM, wersich gegenseitig befruchten den China und Europa profitieren.“ | würden. wir. 4|2015 ringert das LDL-Cholesterin, hinzu kommt das der Anteil des guten Cholesterins allein durch die Ölmischung erhöht wird. Sie enthält über 80 % ungesättigte Fettsäuren (40–47 % einfach ungesättigte, etwa 35 % mehrfach ungesättigte Fettsäuren). So findet man neben der Ölsäure (ca. 40–60 %) auch noch einen hohen Gehalt an Linolsäure (etwa 29–42 %). Positiv sind außerdem der hohe Gehalt an Vitamin E, Tocopherolen und Tocotrienolen. Außerdem finden sich in dem Öl auch Phytosterine, Polyhphenole., Lecithin, Wachs und Ferulasäure. Letztere als Antioxidans und schützt die Pflanze vor freien Radikalen. Positiven Einfluss hat außerdem die hohe Konzentration an gamma-Oryzanal. Ein weiterer Vorteil dieses Öls ist, dass es von Natur aus arm an gesättigten Fettsäuren ist und auch keine Transfettsäuren (diese tragen in der Regel zur Cholesterinwertsteigerung bei) enthält. Mehrere Bestandteile des Reiskleieöls entwickeln gemeinsam eine antioxidative und antientzündliche Wirkung und haben zudem einen positiven Einfluss auf das kardiovaskuläre System. Des Weiteren wird dieses Öl vor allem in Asien als cholesterinsenkendes Mittel verwendet, da im Reiskeimöl Phytosterine zu finden sind, davon GammaSitosterol in größter Konzentration, die die Cholesterinsynthese kompetitiv hemmen können. Bio-Reiskleieöl-Sesamöl-Mix, 100 % Bioölmischung, aus kontrolliert biologischem Anbau (DE-003-Öko-Kontrollstelle). 100 % der Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs sind nach den Grundregeln für den ökologischen Landbau gewonnen worden. Weitere Informationen: Floramed GmbH, Horst-UhligStr. 3, 56291 Laudert, Tel.: 06746/8000250, E-Mail: info @floramed.de, www.floramed.de, Apotheken-Bestellnr.: PZN04385020 | Natürliche Hilfe bei trockenen Augen – Augenglück in den Wechseljahren Brennende, juckende oder gerötete Augen, erhöhte Lichtempfindlichkeit, verschwommenes Sehen oder Fremdkörpergefühl – besonders Frauen in den Wechseljahren leiden unter den Symptomen eines trockenen Auges, auch SiccaSyndrom genannt. Schätzun- gen gehen von jeder vierten Frau nach der Menopause aus. Doch nur die wenigsten sind sich des Zusammenhangs zwischen trockenen Augen und Wechseljahren bewusst. In einer Untersuchung der Society for Women‘s Health Research gaben lediglich 16 Prozent der 49 Industriemitteilungen Curcumin: Humanstudie bestätigt 185-fach höhere Bioverfügbarkeit – Neue Technologie öffnet neue Therapieoptionen Frauen mit entsprechenden Symptomen an, von dem Zusammenhang zwischen Hormonumstellung und einem trockenen Auge gewusst zu haben. Nachhaltig befeuchten und stabilisieren Neben Hormonumstellungen in den Wechseljahren und negativen Umwelteinflüssen können auch Stress und psychische Belastung das Risiko für trockene Augen erhöhen. Ein stabiler Tränenfilm bildet hier einen guten Schutz. Tränenersatzmittel wie Visiodoron Malva® führen zu einer Verminderung des Oberflächenstresses und befeuchten das Auge langanhaltend: Es erhöht mit gen- technikfreiem Natriumhyaluronat und einem biologischen Extrakt der Wilden Malve (Malva sylvestris) die Feuchtigkeitsbindung im trockenen, gereizten Auge und stabilisiert den Tränenfilm. Dank dieser besonderen Kombination wird das Auge nachhaltig beruhigt und befeuchtet, ohne es zu belasten. Die konservierungsstofffreien, veganen Augentropfen sind in sterilen Monodosen erhältlich. Aufgrund ihrer guten Verträglichkeit können sie auch über einen längeren Zeitraum angewendet werden. Weleda AG, Schwäbisch Gmünd | Neu von NESTMANN Pharma: Rutinum Nestmann Zum 1. November 2015 wird das Nestmann-Präparat Rutinum S aus zulassungsrechtlichen Gründen vom Markt genommen. Wir freuen uns, Ihnen als Nachfolgeprodukt für Rutinum S das Nahrungsergänzungsmittel Rutinum Nestmann vorstellen zu können. Die bewährten Inhaltstoffe Rosskastanienrinde, -blüten und -samen konnten in erhöhter Menge als Gesamtextrakt beibehalten werden. Für den Inhaltsstoff Rutosid wurde Buchweizen als natürliche Rutosidquelle aufgenommen. Der bisher zugesetzte Inhaltsstoff Aesculin ist natürlicher Bestandteil des Extraktes aus der Rosskastanie. Auf den Inhaltsstoff Thiaminhydrochlorid (Vit B1) musste verzichtet werden. | 50 Rutinum Nestmann gibt es in den Packungsgrößen 50 ml (PZN 11383607) und 100 ml (PZN 11383613). Die empfohlenen ApothekenVerkaufspreise bleiben unverändert, die Originalpackung 50 ml zu € 13,05 und 100 ml zu € 20,43. Weitere Informationen er halten Sie unter www.nestmann. de oder bei Nestmann Pharma, Weiherweg 17, D96199 Zapfen dorf, Tel.: 09547/92210, Fax: 09547/ 215, [email protected] In der Naturheilkunde wird Curcumin, der pharmakologisch wertvollste Inhaltsstoff der Curcuma-Wurzel, aufgrund seiner entzündungshemmenden, antioxidativen und schmerzlindernden Wirkungen seit Langem sehr geschätzt. Mit der Überwindung der limitierten Bioverfügbarkeit von Curcumin aus nativem und mikronisiertem Curcuma-Pulver kann jetzt durch die neue Mizellentechnologie das Potenzial des Curcumins bei entzündungsbedingten Erkrankungen, wie z. B. Arthrose und CED, endlich voll ausgeschöpft werden. Nach dem Vorbild der Natur wird in der neuen Formulierung das lipophile Curcumin in wasserlösliche Mizellen eingebunden und kann so mit einer bis zu 185-fach erhöhten Bioverfügbarkeit vom Körper aufgenommen werden. Diese überlegene Bioverfügbarkeit von Curcumin in Form von naturidentischen Mizellen (in curcumin-loges®) wurde in einer aktuellen Humanstudie* im Rahmen eines unabhängigen und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Forschungsprojekts belegt. Durch die tägliche Einnahme der empfohlenen Dosierung von zwei Kapseln curcumin-loges® kann jetzt ein Plasmaspiegel erreicht werden, der sonst nur mit mehreren Gramm nativem Curcuma-Extrakt zu erlangen wäre. Zahlreiche Studien bestätigen bei Arthrose und rheumatoider Arthritis eine deutliche Schmerzlinderung und Reduktion der Morgensteifigkeit nach der regelmäßigen Einnahme von Curcumin. Darüber hinaus belegen aktuelle Untersuchungen die präventive und therapeutische Effizienz von Curcumin bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Reizdarmsyndrom oder Colitis ulcerosa, Prädiabetes und Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Schuppenflechte. * Schiborr C., Frank J., et al: The oral bioavailability of curcumin from micronized powder and liquid micelles is significantly increased in healthy humans. Mol Nutr Food Res 58 (2014) 516-527 | 4|2015 wir. Anzeigen Kleinanzeigen Raum Neuss: Zertifizierte Bioresonanztherapeutin (HP) sucht Praxisraum in Neuss oder Umgebung, gerne in einer Praxisgemeinschaft ab Januar/Februar 2016. Kontakt 0176/64237320 Düsseldorf: Praxisbeteiligung 2-3 Tage/Wo. in 40237 Düsseldorf, Humboldtstr. 78, Naturpraxis am Zoo, Tel.: 0211/674179 oder 0211/56606982 Köln: Mitarbeiter/in gesucht in Teilzeit o. auf 450,– € Basis für HP Praxis (TCM/Homöopathie) in Köln Süd. 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Medizin Pflanzenheilkunde Naturheilkunde für Kinder Psychotherapie Ayurveda Spirituelle Lebensberatung APM-Schulleiter Günter Köhls während seiner China-Reise am First Hospital in Wuhan an der Hubei University of Chinese Medicine. Dozent/in in der Erwachsenenbildung Psychologische Berater/in Feng-ShuiBerater/in viele weitere Ausbildungen siehe Homepage Kursorte in Deutschland 2015 Heyen, Hagen, Husum, Leipzig, Schwerin, Kressbronn-Gohren (am Bodensee) Staatlich zugelassene Fernlehrgänge mit Wochenendseminaren in vielen Städten derzeit Beginn je h! li mög c Impulse e. V. Rubensstr. 20a · 42329 Wuppertal · Tel. 0202 /73 95 40 www .Impulse-Schule.de wir. 4|2015 E UROPÄISCHE P ENZEL -A KADEMIE ® * Willy-Penzel-Platz 1-8, D-37619 Heyen bei Bodenwerder Tel. + 49 (0) 55 33/97 37- 0 Fax + 49 (0) 55 33/97 37-67 www.apm-penzel.de [email protected] AZAV zertifiziert *seit 2015 Akademische Lehrstätte der Hubei University of Chinese Medicine 51