WIR.Heilpraktiker Oktober 2015 Ausgabe 4/2015

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WIR.Heilpraktiker Oktober 2015 Ausgabe 4/2015
wir.Heilpraktiker
Oktober 2015 | 4/2015 | www.freieheilpraktiker.com
Fachzeitschrift für Naturheilkunde, Berufs- und Medizinalpolitik
ISSN 1430-7847 1391
®
19. HeilpraktikerSymposium Dresden
Mitteldeutscher
Heilpraktiker-Kongress
21. November 2015
Seite 36
aktiv.Forum
Keine Osteopathie mehr beim
Physiotheraupeuten – ein
wegweisendes Urteil
38
Düsseldorfer
HeilpraktikerKongress 2015
Impressionen
Seite
Erfahrung und
Wissen
Übergewicht – ein zunehmendes Problem
6
30
Traditionelle
Tibetische Medizin
Heilsubstanzen und
Rezepturen
22
19.
HeilpraktikerSymposium
Dresden
Mitteldeutscher
HeilpraktikerKongress
Samstag, den
21. November 2015
Jedes Jahr im November: Unser
Mitteldeutscher Heilpraktiker-Kongress
an der Elbe im International Congress
Center – ICD Maritim Hotel Dresden
Editorial
Liebe Kolleginnen
und Kollegen.
Foto: © Freie Heilpraktiker e.V.
der September 2015 hat uns nicht nur einen sehr guten Heilpraktiker-Kongress im
Swissotel Düsseldorf/Neuss beschert. Einem Donnerschlag gleich verkündete das
Oberlandesgericht Düsseldorf am 8.9.2015 (Aktenzeichen I-20 U 236/13) ein uns
Heilpraktiker enorm stärkendes Urteil zur Osteopathie:
1. Physiotherapeuten ist es untersagt, die Ausübung von Osteopathie anzukündigen und/oder diese auszuüben, sofern keine
ärztliche Approbation oder eine Zulassung nach dem Heilpraktikergesetz vorliegt.
2. Osteopathie ist nicht Bestandteil des Ausbildungs- und Prüfungscurriculums für Physiotherapeuten. Es spielt deshalb
keine Rolle, ob ein Physiotherapeut eine wie auch immer
­geartete Zusatzausbildung absolviert hat.
3. Eine Verordnung durch einen Arzt oder Heilpraktiker führt
nicht dazu, dass ein Physiotherapeut Osteopathie ausüben
darf.
Gegen das Urteil kann keine Revision eingelegt werden. Das Verfahren wurde von einem klageberechtigten Verein (AGW e.V.
Düsseldorf ) mit unserer Unterstützung über einen Zeitraum von 2 Jahren geführt.
Das Düsseldorfer Urteil hat für mögliche Verfahren in anderen Bundesländern
Vorbildcharakter. So sehen das auch die physiotherapeutischen und die meisten
­osteopathischen Fachverbände. Der VOD warnt seine Mitglieder vor einer Abmahnwelle; der BVO ließ von einer Anwältin eine juristisch hanebüchene Erklärung
basteln, die das Urteil und seine Wirkung nicht beeinflussen wird. Physiotherapeutische Fachverbände nehmen das Urteil an.
Wir haben festgestellt, dass viele Physiotherapeuten dabei sind, ihre Web-Auftritte und Praxiswerbung abzuschalten und auf die neue Rechtslage umzustellen. Das ist
auch sinnvoll, da streng genommen nicht nur eine Abmahnung droht. Die Ausübung der Osteopathie durch einen Physiotherapeuten ist ein Verstoß gegen das
Heilpraktikergesetz und damit ein Straftatbestand. Hier sind auch die Gesundheitsämter als Aufsichtsbehörden gefordert.
Ärzte und Heilpraktiker, die jetzt noch entsprechende Verordnungen schreiben,
müssen mit berufsrechtlichen Konsequenzen rechnen. Rechtswidrig ist damit auch
die Praxis von Krankenkassen, eine osteopathische Behandlung durch Physiotherapeuten zu erstatten. Übrigens dürfen auch sektorale Heilpraktiker, eingeschränkt auf
das Gebiet der Physiotherapie, nur im Rahmen ihrer unmittelbaren Ausbildung
­tätig werden und damit ebenfalls keine Osteopathie ausüben.
Nur Ärzte und Heilpraktiker sind aufgrund ihrer umfassenden und differenzialdiagnostischen medizinischen Ausbildung in der Lage, Osteopathie ohne Gefahr für
den Patienten sachgerecht auszuüben. Dass jede angewandte Therapie auch korrekt
erlernt wird, muss einem Heilpraktker/einer Heilpraktikerin nicht erst erzählt werden. Das ist selbstverständlich. Daran ändern auch Unkenrufen von interessierter
Seite nichts.
Die Umsetzung des Urteils wird uns noch eine Weile beschäftigen. Aber hier zeigt
sich: Gut Ding will Weile haben. Geduld und Sachverstand zahlt sich letztendlich
aber aus. Wir als Freie Heilpraktiker haben beides.
Herzlichst, Ihr
Dieter Siewertsen
Vorsitzender Freie Heilpraktiker e.V.
wir.
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3
Inhalt
Inhalt
6
Erfahrung und Wissen
14 Erfahrung und Wissen
18 Praxis.Forum
EdITorIaL
3
Grundsatzurteil zur Osteopathie
Erfahrung und WIssEn
6 Übergewicht – ein zunehmendes Problem
14 Zwiebeln – Bemerkenswertes
praXIs.forum
18 Die ganzheitliche Praxisstrategie: Integrale Unternehmens­
führung
TradITIonELLE TIbETIschE mEdIzIn
22 Heilsubstanzen und Rezepturen der Traditionellen
Tibetischen Medizin
4
TrÄumE
26 Traumhafte Nahrung für die Seele
aus dEm vErband
30 Heilpraktikerkongress Düsseldorf 2015
KongrEss
36 19. Heilpraktiker­Symposium Dresden
Mitteldeutscher Heilpraktikerkongress
Samstag, 21. November 2015
aKTIv.forum
38 Analysen Informationen Politik Praxis
39 Stiftung Deutscher Heilpraktiker – Datenerhebung
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Inhalt
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Geschäftsführender Vorsitzender Freie Heilpraktiker e.V.
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22 Traditionelle Tibetische Medizin
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26 Träume
rEgIonaLvEransTaLTungEn und sEmInarE
frEIE hEILpraKTIKEr E.v.
45 Landesbereiche
48 Seminare, Facharbeits­ und Übungskreise
IndusTrIEmITTEILungEn
49 Aktuelle Meldungen
KLEInanzEIgEn
51
Stellen­, Kauf­, Verkaufs­, Gelegenheits­ und
Ausbildungsangebote
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fältigung sowie Übersetzung des Text­ und Anzeigenteils,
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mitteilungen“ handelt es sich um keine redaktionellen Bei­
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kennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autoren, nicht
unbedingt die der Redaktion dar. Für alle Veröffentlichungen
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Die Beiträge unserer Autoren richten sich ausschließlich an
die Fachkreise der Heilpraktiker. Die Artikel beruhen auf dem
Erfahrungswissen der Naturheilkunde. Sie geben die jeweili­
ge fachliche Sichtweise des Autors wieder und stellen einen
Beitrag zum fachlichen naturheilkundlichen Diskurs dar.
Wie den Heilpraktikern bekannt ist, fehlt den beschriebenen
Therapieverfahren jedoch in der Regel die schulmedizinische
bzw. wissenschaftliche Anerkennung und Beweisbarkeit.
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ISSN 1430-7847 1391
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Erfahrung und Wissen Übergewicht – ein
­zunehmendes Problem
Nach einer Pressemitteilung des statistischen Bundesamtes aus dem Jahre 2010(1) waren im
­Jahre 2009 insgesamt 51 % der Erwachsenen übergewichtig (60 % der Männer und 43 % der
Frauen). Der Anteil der Personen mit Übergewicht ist demnach seit 1999 noch gestiegen und ist
weiter zunehmend. Ein zu hohes Körpergewicht ist bereits bei jungen Erwachsenen und Kindern
weit verbreitet und steigt mit zunehmendem Alter. In der Altersgruppe von 20-24 Jahren waren
29 % der Männer und 18 % der Frauen betroffen. Bei den 70-74-jährigen Personen erreicht das
Übergewicht Spitzenwerte. Hier sind 74 % der Männer und 63 % der Frauen betroffen.
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Als Übergewicht bezeichnete man ein hohes Körpergewicht in Relation zur Körpergröße. Genau genommen ist damit die sogenannte Präadipositas gemeint. Im Gegensatz dazu beschreibt die Adipositas ein
schweres Übergewicht. Nach der Defini­
tion der WHO beginnt eine Adipositas
ab einem Körpermasseindex (BMI) von
30 kg/m2 (2). Ebenfalls wichtig für die Beurteilung des Übergewichts ist die Fettverteilung. Hierfür werden der Bauchumfang
und das Taille-Hüfte-Verhältnis herangezogen.
BMI-Kategorien nach WHO
Kategorie
BMI (kg/m2.)
Normalgewicht
18,5 – 24,9
Übergewicht (Präadipositas)
25 – 29,9
Adipositas Grad I
30 – 34,9
Adipositas Grad II
35 – 39,9
Morbide Adipositas
> 40
Quelle: www.wikipedia.de
Diverse Studien konnten belegen, dass besonders Bauchfett und Fetteinlagerungen
im Bauchraum in direktem Zusammenhang mit einem erhöhten Risiko für Herzkreislauferkrankungen stehen. Der Bauchumfang sollte bei Frauen unter 88 cm beziehungsweise bei Männern unter 102 cm
liegen. Beide Werte weisen auf ein erhöhtes
Risiko hin.
Ein weiteres Merkmal ist der Quotient
aus Bauchumfang und Hüftumfang, auch
als HBU bezeichnet. Der Bauchumfang
wird in der Mitte zwischen Beckenkamm
und Rippenbogen parallel zum Boden gemessen. Der Hüftumfang ist das größte
Maß über dem Gesäß(3).
HBU = Bauchumfang/Hüftumfang
Frauen
Männer
Normalgewicht
< 0,8
< 0,9
Übergewicht
0,8 – 0,84
0,9 – 0,99
Adipositas
> 0,85
> 1,0
Erhöhte Werte gelten als wesentlicher Indikator des metabolischen Syndroms. Es
wird auch als Reavan-Syndrom oder Syndrom X bezeichnet. Es geht einher mit Störungen des Stoffwechsels, der Blutdruckregulation und einer charakteristischen
Fettleibigkeit. Es gibt drei mögliche Klassifizierungen: nach WHO 1998, nach IDF
und NCEP-ATP-III(4).
Nach WHO liegt ein metabolisches
Syndrom vor, wenn ein Diabetes mellitus,
eine gestörte Glucosetoleranz oder ein pathologischer Nüchternblutzucker bzw. eine
Insulinresistenz bestehen und gleichzeitig
zwei der folgenden Faktoren festgestellt
wurden:
>> Arterielle Hypertonie, RR > 140/90
mmHg
>> Dyslipidämie, Trgly > 1,695 mmol/l,
HDL ≤ 0,9 mmol/l (), ≤ 1,0 mmol/l ()
>> Viszerale Adipositas mit Verhältnis
­Taillen- zu Hüftumfang von > 0,9 (),
0,85 ()
>> Mikroalbuminurie: Albuminurie ≥ 20
mg/min
Laut IDF ist hier Grundvoraussetzung
eine bauchbetonte Adipositas mit ≥ 94 cm
() und ≥ 80 cm () Taillenumfang, plus
mindestens zwei der folgenden Leitfak­
toren:
>> Nüchternblutzucker > 100 mg/dl
>> Triglyceride > 150 mg/dl
>> HDL < 40 mg/dl (), < 50 mg/dl ()
>> RR > 130/85 mmHg
Quelle: www.wikipedia.de
wir.
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Erfahrung und Wissen
Ein metabolisches Syndrom besteht laut
NCEP-ATP-III, wenn mindestens drei der
Kriterien erfüllt sind:
>> Abdominelle Adipositas mit > 102 cm
() bzw. 88 cm ()
>> Triglyceride > 150 mg/dl
>> HDL < 40 mg/dl (), < 50 mg/ dl ()
>> RR ≥ 130/85 mmHg
>> Nüchternblutzucker > 110 mg/dl
Wo liegen die Ursachen?
Die Ursachen für Übergewicht und Adi­
positas sind vielfältig. Auffallend ist allerdings, dass es gehäuft in industrialisierten
Ländern auftritt, insbesondere wenn die
Lebensumstände durch wenig körperliche
Arbeit und Nahrungsüberfluss gekennzeichnet sind. Hierbei ist beobachtet worden, dass der BMI nicht mit der Kalorienzahl korreliert, die aufgenommen wird,
sondern mit der Menge an Fett, speziell
gesättigten Fetten. Auch ein Zusammenhang mit Vitamin- und Mineralstoffmangel ließ sich belegen. Der wichtigste Aspekt
der Entstehung von Übergewicht ist eine
ungesunde Kombination aus Überernährung und Bewegungsmangel.
Aber auch sozio-kulturelle Faktoren
spielen eine wichtige Rolle. Die inzwischen
häufig sitzenden Tätigkeiten im Berufsleben, geringe Bewegung dank Auto und
Fahrstühlen, eine passive Freizeitgestaltung
vor dem Fernseher oder dem Computer,
emotionale Belastungen, Kummer und
Stress und vor allem die Fernsehwerbung,
die uns ungesunde Lebensmittel wie Limonade und Schokolade verherrlicht(5).
Die Problematik fängt schon beim Einkaufen an. Ein enormes Überangebot an
Tiefkühlkost, Fertiggerichten und Fastfood
verleiten häufig zum schnellen Essen, und
die Zubereitung von Speisen aus frischen
und gesunden Zutaten fällt flach. Auch die
Esskultur lässt oft zu wünschen übrig, zum
Beispiel der schnelle Imbiss zwischendurch
während der Arbeit, ohne dem Organis8
© ralwel – Fotolia.com
Erfahrung und Wissen mus die Möglichkeit einer sinnvollen Verdauung zu liefern. Verdauungssäfte fließen
erst dann besonders gut, wenn wir uns in
einer Entspannungsphase befinden, also
unser parasympathisches Nervensystem
aktiv ist. Auch der Rhythmus regelmäßiger
Nahrungsaufnahme fehlt oft in weiten Teilen. Heutige Erziehungsmethoden und
frühkindliche Prägung tragen zu der Entwicklung von Übergewicht bei, wenn dem
Kind ständig gesagt wird, „der Teller muss
leer gegessen werden“ oder „iss was, dann
wirst Du was“.
Eine wesentliche Ursache liegt auch in
der Evolutionsgeschichte, die immer noch
in unseren archaischen Gehirnarealen gespeichert ist. Zur Zeit der Jäger und Sammler, was eine dauernde schwere körperliche
Tätigkeit mit sich brachte, wurde so viel
und so fett gegessen wie möglich. Heute
fahren wir dieses Muster immer noch, Essen so viel und so fett wie möglich(6), haben
aber nicht ansatzweise die körperliche Auslastung im Sinne von Bewegung, wie dies
früher der Fall war. Auch die genetischen
Erbanlagen spielen eine wesentliche Rolle
bei der Ausprägung von Übergewicht und
Fettleibigkeit. Die Gene prägen den Umsatz, die Nahrungsverwertung und auch
das Fettverteilungsmuster. Diese genetischen Faktoren ließen sich auch anhand
von Zwillingsstudien beobachten. Man hat
auch beobachtet, dass Adoptivkinder eine
hohe Ähnlichkeit mit dem BMI ihrer leiblichen Eltern, aber keinerlei Übereinstimmung mit dem BMI ihre Adoptiveltern
hatten.
Selbstverständlich kann Übergewicht
auch eine Folge anderer Erkrankungen
sein. So können zum Beispiel Schilddrüsenunterfunktionen, Störungen des Cortisonhaushaltes, aber auch der Diabetes mellitus eine Ursache sein. Inzwischen diskutiert man auch die Ursache für Übergewicht in einer Infektion durch einen
bestimmten Adenovirus, der in der Lage
ist, Stammzellen zu Fettzellen zu transformieren. Auch Medikamente können die
Entstehung von Übergewicht beeinflussen.
Ebenso wichtig wie die Ursachen für
Übergewicht und Fettleibigkeit sind letztendlich die gesundheitlichen Folgen, die
aus einem Übergewicht entstehen können.
Wie schon erwähnt ist Adipositas ein hoher Risikofaktor für die Entstehung von
Herzkreislauferkrankungen, aber auch Diabetes mellitus, Störungen der Blutfette,
Bluthochdruck und in Gelenkserkrankungen durch die übermäßige Belastung.
Physiologische Prozesse der
Sättigung und des Hunger­
gefühls
Unser Körper verfügt über diverse Botenstoffe, die an der Entstehung des Hungergefühls beteiligt sind und dem Gehirn mitteilen, dass die Sättigung des Körpers erreicht ist. Ein wesentlicher Gehirnbereich,
der am Essverhalten beteiligt ist, ist das
limbische System. Es ist ein sehr alter Anteil des Gehirns, der die Arterhaltung im
weitesten Sinne reguliert. Hierzu gehören
Esstrieb, Arterhaltung, Revierverteidigung
und emotionale Kommunikation. Außerdem gibt es im Hypothalamus sowohl ein
Hunger-, als auch ein Sättigungszentrum.
Diese beiden Areale sind nie gleichzeitig
aktiv. Das Sättigungsgefühl entsteht aus
zwei wesentlichen Informationen. Zum
­einen geben Mechanorezeptoren den Füllungszustand des Magens an das Gehirn
weiter. Zum anderen ermitteln Chemorezeptoren die aufgenommene Menge von
Nährstoffen und leiten diese Informationen ebenfalls ans Gehirn weiter. Beide Informationen sind notwendig, um ein Sättigungsgefühl zu erreichen(7).
Um den Prozess bei der Entstehung von
Übergewicht und dem Metabolischen Syndrom noch besser verstehen zu können,
betrachten wir nun die Stoffwechselfunktionen des Fettgewebes.
Fettgewebe zählt zum Bindegewebe. Es
tritt an verschiedenen Stellen des Körpers
auf und besteht aus Adipozyten. Die wesentliche Aufgabe einer Fettzelle besteht
darin, das Fett zu speichern und es bei Bedarf wieder freizusetzen. Funktionell werden weißes und braunes Fettgewebe unterschieden.
Weißes Fettgewebe kommt viel häufiger
vor als braunes und ist das, welches wir in
unseren Problemzonen oder Überflussarealen finden. Wir finden überall im lockeren
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wir.
© karepa – Fotolia.com
Bindegewebe einzelne Fettzellen oder kleine Grüppchen, aber das eigentliche weiße
Fettgewebe kommt nur in bestimmten Regionen des Körpers vor, wobei die einzelnen Fettzellen in Läppchen zusammengefasst sind(8). Dieses weiße Fettgewebe erfüllt drei wichtige Funktionen:
> Speicher- oder Depotfett:
Es dient als Energiereserve und ermöglicht es, bis zu 50 Tage ohne Nahrungszufuhr auszukommen. Dieses Depotfett
beträgt bei Sportlern bis zu 10 % des
Körpergewichtes, bei normal gewichtigen 15-25 % und kann bei sehr schweren Personen bis zu 50 % des Gesamtgewichtes ausmachen
> Isolierfett:
Das Unterhautfettgewebe hat eine schlechtere Wärmeleitfähigkeit als andere Gewebe
und kann damit vor einem zu schnellen
Wärmeverlust schützen, der Anteil beträgt
sogar 65 % des Gesamtkörperfettes.
> Baufett:
Wie der Name Fettpolster schon ausdrückt, kann dieses Gewebe auch als
mechanischer Schutz dienen, wie beispielsweise an Fußsohlen, Gelenken und
Gesäß, oder im Bereich der Nieren, der
Herzkranzgefäße und der Augäpfel.
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Braunes Fettgewebe kommt in erster Linie
nur noch bei Säuglingen oder bei Tieren
vor, die Winterschlaf halten. Dieses Gewebe dient ausschließlich der Wärmeerzeugung. Hier finden wir im Gegensatz zum
weißen Fettgewebe nicht eine große Vakuole, sondern viele kleinere Fetttröpfchen,
sodass dieses Gewebe auch als plurivakuolär bezeichnet wird. Das braune Gewebe
ist auch reich an Mitochondrien, die für
die Energiegewinnung wichtig sind. Es ist
stark mit Kapillaren durchsetzt und dicht
vom sympathischen Nervensystem innerviert(9).
Im Erwachsenenalter ist diese Gewebeform nahezu vollständig zurückgebildet
und existiert nur noch in Resten um die
großen Arterien herum, im Brustraum, an
den Nieren oder unter den Achseln.
wir.
4|2015
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Wichtige Unterschiede
Im Bereich des weißen Fettgewebes gibt es
wesentliche und wichtige Unterschiede.
Man unterscheidet je nach Ort der Fetteinlagerungen zwischen dem Apfel-Typ (im
Bauchraum befindlich, androgyn) und
dem Birnen-Typ (im Hüftbereich, gynodyn). Das „Hüftgold“ stellt einen deutlich
geringeren Risikofaktor für unsere Gesundheit dar, als das Viszeralfett oder
Bauchfett. Wie oben schon beschrieben,
wird das Ausmaß an Bauchfett durch den
Bauchumfang beziehungsweise das BauchHüft-Verhältnis diagnostiziert.
Fettgewebe ist nicht nur eine unangenehme Nebenwirkung übermäßigen Kalorienverzehrs oder eines Bewegungsmangels, sondern es ist letztendlich auch eine
Folge der hormonellen Eigenschaften von
Fettgewebe. Die Fettzellen produzieren
hormonartige Faktoren, die Fetthaushalt
und Fettmasse regulieren sollen. Bei diesen
Faktoren handelt es sich zum Beispiel um
Estrogene, Leptin, TNF-α, Angiotensinogen und Komplementfaktor D(10).
Betrachten wir diese einzelnen Faktoren
und ihre Wirkung im Organismus, dann
wird sehr schnell deutlich, dass genau diese
Faktoren – die vom Viszeralfett abgegebenen Substanzen – eine wesentliche Rolle in
der Entstehung des metabolischen Syndroms spielen.
Das Fettgewebe im Bauchraum zeigte
gegenüber dem Fettgewebe in Hüft- und
Oberschenkelbereich eine deutlich höhere
Tendenz zur Lipolyse. Das kann zu einer
Erhöhung der Fettsäuren im Serum führen
10
© berc – Fotolia.com
Erfahrung und Wissen und damit können sie zur Arteriosklerose,
zur Entstehung einer Glukoseintoleranz,
einer Erhöhung der Blutfettwerte und
einer Erhöhung des Blutinsulinspiegels
­
beitragen.
Das Bauchfett stellt neben den Ovarien
und der Plazenta den wichtigsten Ort für
die Bildung von Estrogenen dar. Übergewichtige Frauen in der Menopause haben
einen erhöhten Estrogenspiegel im Blut.
Diese Tatsache wird sowohl mit einem reduziertem Risiko für Osteoporose, aber
auch mit einer erhöhten Tendenz zu Gebärmutter- und Brustkrebs in Verbindung
gebracht. In Bezug auf das Mammakarzinom existieren klinische Studien, die nachweisen, das Omega-3-Fettsäuren das Risiko von Brustkrebs in der Menopause verringern.
Eine relativ neue Entdeckung ist die
Tatsache, dass Fettzellen in der Lage sind,
Angiotensine zu produzieren. Dies würde
erklären, warum bei Adipositas und im
Rahmen des metabolischen Syndroms auch
ein erhöhter Blutdruck beobachtet wird.
Der Tumornekrosefaktor (TNF-α) wird
ebenfalls vom Fettgewebe produziert.
TNF-α hat eine hemmende Funktion auf
Enzyme des Insulinrezeptors, was eine
­Erklärung für die Insulinresistenz bei Adipositas und Typ-II-Diabetes sein kann.
Leptin – Regulator des Körpergewichtes
Leptin ist ein Hormon und wird hauptsächlich in den Fettzellen produziert. Es
hemmt das Hungergefühl und hat eine
Schlüsselrolle bei der Regulation des Fettstoffwechsels. Rezeptoren dieses Hormons
sitzen an zwei Stellen des Hypothalamus.
Leptin wirkt an der einen Stelle hemmend
auf die Produktion von Hormonen, die das
Hungergefühl steigern und an der anderen
Stelle fördert es die Ausschüttung von
­appetitzügelnden Substanzen. In Tierversuchen wurde beobachtet, das Übergewicht möglicherweise mit einem Defekt
der Leptinrezeptoren einher geht. Leptin
wird ausschließlich im Fettgewebe produziert und ausgeschüttet. Es besteht ein linearer Zusammenhang zwischen Leptinspiegel im Blut und dem BMI. Die Produktion
von Leptin ist auch abhängig von der Tageszeit. Der nächtliche Plasmaspiegel ist
deutlich erhöht. Spannend ist die Beobachtung, das ein langfristig erhöhter Insulinspiegel (Hyperinsulinämie  Diabetes
mellitus Typ II) die Leptinproduktion erhöht. Ebenso bemerkenswert sind die Ergebnisse in Bezug auf Glukokorticoide und
Katecholamine. Erstere fördern die Lep­
tinproduktion, Catecholamine hemmen
sie(11).
Überlegungen
Glucokortikoide sind Steroidhormone aus
der Nebennierenrinde. Zu diesen zählt vor
allem das Cortisol. Es aktiviert katabole
Stoffwechselprozesse. Symptome, die bei
einem krankhaft erhöhten Cortisolspiegel
auftreten können, z. B. ein rundes Mondgesicht, Stammfettsucht (dünne Arme und
Beine, dicker Rumpf mit „Büffelnacken“),
Gewichtszunahme, verringerte Muskelmasse und erhöhte Knochenbrüchigkeit
(Osteoporose), erhöhter Blutdruck, Störungen des Kohlenhydratstoffwechsels (erhöhter Durst und häufiges Wasserlassen),
Impotenz und bei Kindern eine Kombination aus Wachstumsstörung und Fettleibigkeit. Viele dieser Symptome findet man
in einem Entwicklungsstadium des Burnout-Syndroms, wo eine Hypercortisolämie
vorliegt. Dieses Stadium kann auch das Initialstadium eine metabolischen Syndroms
und eines Diabetes mellitus Typ II sein.
Catecholamine sind Hormone, zu denen im Besonderen die Neurotransmitter
Adrenalin, Noradrenalin und Dopamin
gehören. Das Augenmerk möchte ich an
dieser Stelle auf das Dopamin(12) lenken.
Wie bereits früher beschrieben, ist das Dopamin zusammen mit dem Serotonin ein
wichtiger Vermittler positiver Emotionen.
Es ist der Botenstoff im dopaminergen Be4|2015
wir.
Erfahrung und Wissen
lohnungssystem. Biosynthetisch entsteht
Dopamin aus der Aminsäure Tyrosin und
wird durch Monoaminooxidasen weiter in
Noradrenalin und Adrenalin umgewandelt. Da Adrenalin der wichtigste Neurotransmitter des sympathischen Nervensystems ist, kann eine dauerhafte sympathische Stoffwechsellage (= Stress) zu einem
Dopaminmangel betragen. Und wieder
werden wir an die Erschöpfungsdepression, das Burn-out-Syndrom und das metabolische Syndrom erinnert.
Wer Dopamin sagt, muss in diesem Zusammenhang auch Serotonin(13) sagen. Serotonin wird im Stoffwechsel aus der Aminosäure Tryptophan synthetisiert. Dieses
Hormon kommt im menschlichen Organismus zum größten Teil im Magen-DarmTrakt vor – hier werden sogar 95 % der
Gesamtmenge gespeichert. In manchen
Literaturstellen wird auch vom sogenannten Bauchhirn gesprochen. Im Körper entwickelt Serotonin aufgrund vielfältiger Rezeptoren sehr unterschiedliche Wirkungen.
Im Herz-Kreislaufsystem bewirkt es eine
lang anhaltende Blutdrucksenkung. Im
Darmsystem reguliert Serotonin die Peristaltik. Im Auge reguliert es die Aktivierung
verschiedener Rezeptoren und damit den
Augeninnendruck. Im Gehirn steuert es
die Wahrnehmung, den Schlaf-WachRhythmus, die Temperaturregulation,
Schmerzempfindung und -verarbeitung,
den Appetit und das Sexualverhalten. Im
Bereich der Nahrungsaufnahme sind zwei
Faktoren wichtig: zum einen die freie Konzentration an Tryptophan, zum anderen
die Menge an Kohlenhydraten, die über
die Insulinausschüttung zu einer Steigerung der Tryptophanaufnahme ins Gehirn
führt. Serotonin wird mit einer appetithemmenden Wirkung assoziiert. Bei übergewichtigen Personen sind sowohl der
Tryptophan-Spiegel im Blut als auch der
Serotoninspiegel im Gehirn verringert.
Fassen wir nun all diese Aspekte zusammen, ergibt sich ein ziemlich klares Bild
des therapeutischen Vorgehens bei Übergewicht und metabolischem Syndrom.
5-HTP
5-HTP ist ein Zwischenprodukt bei der
Serotoninsynthese aus Tryptophan. Bei
oraler Verabreichung wird L-5-Hydroxytryptophan zu 50–85 % in den systemischen Kreislauf aufgenommen. Hier liegt
es zu etwa 60 % an Plasmaproteine ge­
bunden vor. Es wird fast vollständig zu Serotonin metabolisiert und in Form von
5-Hydroxyindolylessigsäure über den Urin
ausgeschieden. Seine Plasmahalbwertszeit
beträgt etwa 2 bis 7 Stunden. L-5-Hydroxytryptophan hat keine eigene biologische
Funktion im menschlichen Körper, sondern wird zur Serotoninsynthese (und infolgedessen auch zur Melatoninsynthese)
verwendet. Dabei hat es im Gegensatz zu
seiner chemischen Vorstufe L-Tryptophan
keine nennenswerten anderen Stoffwechselwege, wird also vollständig zu Serotonin
umgesetzt. Zudem läuft die Umsetzung
von L-5-HTP zu Serotonin wesentlich
schneller ab als die von L-Tryptophan zu
5-HTP. Aus diesen beiden Gründen ist die
Wirkung von L-5-HTP auf den Serotoninhaushalt schneller und stärker als bei LTryptophan. Die Zufuhr von 100 mg
%-HTP pro Tag zeigt bereits deutliche
Wirkungen. Bei Schlafstörungen hat es
sich bewährt, ebenso bei Müdigkeit, Erschöpfung und Konzentrationsstörungen.
Bei Personen, die aufgrund eines vermehreten Verlangens nach Süßigkeiten übergewichtig sind, hat die Substanz dieses Verlangen deutlich reduziert.
Heißhunger und Blutzuckerspiegel
Eine kohlenhydratreiche Mahlzeit lässt den
Blutzucker ansteigen und führt damit zu
einer vermehrten Insulinausschüttung.
Diese hat dann zur Folge, dass der Blutzucker sinkt. Je schneller und je höher der
Blutzucker ansteigt, desto höher ist ent-
sprechend die Insulinmenge, die von der
Bauchspeicheldrüse abgegeben wird. Die
hohe Insulinmenge, die bei sehr stark kohlenhydrathaltigen Mahlzeiten ausgeschüttet wird, sorgt dann für einen rapiden
Blutzuckerabfall bis hin zu Unterzuckerungen. Diese Unterzuckerungen sind die
Ursache für Heißhunger. Um dieses Problem zu vermeiden, sollte bei bestehendem
Übergewicht auf Kohlenhydrate weitestgehend verzichtet werden. Ich habe sowohl
bei meinen Patienten als auch im Freundes- und Bekanntenkreis sehr gute Erfolge
mit der Umstellung auf eine „low-carb-Ernährung“ gemacht und sie auch selber erfolgreich angewendet. Zusätzlich dazu sollte man auf die Zufuhr von Nahrungsfetten
achten und Wurst und Käse mit weniger
als 10 % Fett verwenden. Als Zuckerersatz
kann bespielsweise Xylitol (Birkenzucker)
benutzt werden. Er eignet sich auch zum
Backen. Inzwischen gibt es auch Eiweißbrot in vielen Varianten, sodass man auch
auf seine belegten Brote nicht verzichten
muss. An dieser Stelle möchte ich auch
noch einmal daran erinnern, dass die Kohlehydratlast der Ernährung mit ca. 70 kg
Zucker pro Kopf pro Jahr mit eine der
Hauptursache für die zunehmende Zahl
von Menschen mit Altersdemenz ist. Als
hilfreich hat sich erwiesen, nach 17:00 Uhr
auf Kohlenhydrate völlig zu verzichten und
mehr Eiweiß zu sich zu nehmen, was auch
die Schlafqualität deutlich erhöht.
Therapieoptionen bei Über­
gewicht und metabolischem
Syndrom
Das große Problem, dem wir immer be­
gegnen, wenn eine Gewichtsreduktion
ansteht, ist der sogenannte Jojo-Effekt.
­
Diäten gibt es wie Sand am Meer. Ob
­
Weight-Watchers, die Markert-Diät oder
die Attkins-Ernährung, sie haben in den
meisten Fällen nur den Effekt, dass nach
Beendigung der Diät das Gewicht noch
mehr zunimmt als vor Beginn des Pro-
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26.03.2015 15:12:47
11
Erfahrung und Wissen
gramms. Wichtig ist, diesen Teufelskreislauf einmal grundsätzlich zu durchbrechen. Sie als Therapeuten können Ihren
Patienten dabei helfen. Wir haben verschiedene Bausteine, mit denen wir unseren Patienten oder uns selber helfen können.
Zu diesen Bausteinen gehören:
Ohne Bewegung geht nichts!
In Anbetracht unserer übermäßigem Kalorienzufuhr und des reduzierten Bewegungspensums geht es in erster Linie darum, den Patienten an eine leichte, angenehme und vor allen Dingen bei Übergewicht die Gelenke schonende körperliche
Betätigung heranzuführen. Fangen Sie mit
leichtem Spazierengehen an und steigern
sie sich zum regelmäßigen Walking. Untersuchungen haben gezeigt, dass beim Walking annähernd genauso viele Kalorien
verbrannt werden, wie beim Joggen. Starten Sie mit täglich 15 min und steigern sie
sich auf 3 x 1 h wöchentlich.
Ernährungsumstellung als
zweiter wichtiger Baustein der
Therapie.
Uns ist allen klar – wir wissen, was uns gut
tut. Und vor allen Dingen wissen wir, was
wir vermeiden sollten. Vermeiden ist aber
in gleichem Masse ein schlimmes Wort wie
das Wort Diät. Es erzeugt ziemlich schnell
ein Gefühl des Verlustes oder des Verzichts.
Was wiederum häufig dazu führt, dass
man, sobald man die Diät beendet hat, all
das nachholt, was man vorher nicht hatte.
Dies ist aber nicht Sinn und Zweck der Sache und häufige Ursache für den so genannten Jojo-Effekt. Wichtig ist es, dass
grundsätzlich alles erlaubt ist, aber in Maßen genossen werden soll und vor allen
Dingen bewusst genossen wird. Weisen Sie
Ihre Patienten noch einmal explizit darauf
hin, dass Übergewicht schon beim Einkaufen, bei der Nahrungszubereitung und bei
der Art der Nahrungsaufnahme anfängt.
Kaufen Sie frische, fettarme und vorzugsweise pflanzliche Lebensmittel. Verzichten
Sie auf tierische Fette, und verzichten Sie
auf in Fett Gebratenes. Wenn eine Umstellung auf die low-carb-Variante gemacht
wird, muss ein Tag pro Woche als Schlemmertag eingerichtet werden, an dem sie alles Essen dürfen. Also die Lebensmittel, auf
die sie sonst verzichten: Nudeln, Kartoffeln, Reis, Marmelade, Sahne u.v.m. Und
davon auch so viel wie sie wollen.
12
Häufig führt ein Übermaß an Fructose in
der Nahrung zu einer vermehrten Bildung
von Fettdepots.
Martina Fritsch
Ursachenbekämpfung
In vielen Gesprächen, besonders mit Patienten des metabolischen Syndroms, beobachte ich einen absoluten Unwillen, die
auslösenden Lebensumstände zu verändern. Eine vornehmlich sympathikotone
Stoffwechsellage, gekennzeichnet durch
einen Mangel an Entspannungsphasen,
eine in Stresssituationen gepflegte Nahrungsaufnahme und ein ausgeprägter Flüssigkeitsmangel, ist häufig anzutreffen. Sie
werden keinen Patienten sinnvoll auf sein
Idealgewicht bringen, wenn die oben genannten Punkte nicht verändert werden.
Von daher immer die klare Frage: „Was
wollen Sie?“.
In vielen Fällen kann man diverse Tricks
anwenden, die auch therapeutisch sinnvoll
sind. Häufig führt ein Übermaß an Fructose in der Nahrung zu einer vermehrten Bildung von Fettdepots. Achten Sie also darauf, dass Fructose gemieden wird. Was
ebenfalls immer häufiger in der Fachpresse
erwähnt wird, ist eine Dysbiose der Darmflora. Einige Bakterienstämme können
durch die Aufspaltung ungespaltener Nahrungsbestandteile die Kalorienaufnahme
um bis zu 12 % erhöhen(14). Machen Sie
also mit übergewichtigen Patienten auch
mal eine Darmsanierung.
Das Sättigungsgefühl ist bei vielen Gewichtsreduktionen ein ausschlaggebender
Faktor. Wie sie oben erfahren haben,
hängt das Sättigungsgefühl von Botenstoffen ab. Von daher sollten Sie Ihren Patienten unbedingt das 5-HTP empfehlen. Ein
weiterer Aspekt, der zum Sättigungsgefühl
beitragen kann, sind sogenannte Glukomannane. Diese Substanzen finden sich in
der Wurzel der Teufelszunge(15). Es sind
Polysaccharide, die der Stoffwechsel nicht
aufspalten kann und die ein hohes Quellvermögen haben. Diese Aufquellung führt
zu einem schnelleren Sättigungsgefühl.
Diese Verbindungen senken außerdem die
Blutfettwerte und belasten den Zuckerhaushalt nicht. Gleiches gilt auch für das
Inulin, eine Speicherform der Fructose,
die einerseits süß schmeckt, den Blutzucker ebenfalls nicht belastet und eine wunderbare Nährstoffgrundlage für unsere
Darmflora ist. Die Stoffwechselprodukte
des Inulins fördern die Mineralstoffresorption im Darm, reduzieren das Entartungsrisiko der Darmschleimhaut und binden
durch ihren sauren Charakter freien Ammoniak, der unsere Leber stark belasten
kann.
Stoffwechselanregung
Es gibt zahlreiche Firmen, die uns Präparate als Schlank- oder Fitmacher verkaufen,
die in ihrer Zusammensetzung pflanzliche
oder homöopathische Mittel enthalten,
welche über die Anregung der Schilddrüse
arbeiten sollen. Ich rate dringend davon
ab, an der Funktion der Schilddrüse zu
manipulieren, da die Folgen oftmals nicht
absehbar sind. Eine Möglichkeit, den
Stoffwechsel günstig zu beeinflussen, ist
der zweitägige Wechsel in der Kalorienzufuhr. Raten Sie Ihrem Patienten zu einer
Ernährungsweise, die zwei Tage eine normale Kalorienzufuhr erfordert und zwei
weitere Tage eine leicht reduzierte Kalorienzufuhr benötigt. Von Diäten mit deutlich reduzierter Kalorienzufuhr ist grundsätzlich abzuraten, da der Körper dies als
einen Hungerzustand registriert und dementsprechend den gesamten Stoffwechsel
herunter fährt.
Ohrakupunktur zur Gewichtsreduktion
Eine schöne Möglichkeit, dem Patienten
auf seinem Weg eine Hilfestellung zu geben, ist die Ohrakupunktur. Sie kann helfen, Magenknurren zu vermeiden, das Sättigungsgefühl zu beschleunigen, Aggressionen im Hungerzustand abzubauen und die
feine Nase, die jede offene Bäckertür und
jede Pommesbude entdeckt, zu beschwichtigen. Im Folgenden finden Sie eine Abbildung mit der entsprechenden Auflistung
aller Punkte, die für eine Gewichtsreduktion relevant sind.
4|2015
wir.
Erfahrung und Wissen
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•
Punkt 96 Magen
Punkt vegetativer Magen
Punkt 29 Polster
Punkt 29c Begierde
Punkt 35 Sonne
Punkt 8 Auge
Punkt sensorieller Punkt
Punkt Antiaggressionspunkt
Punkt 9 Cardia
Punkt 17 Punkt der Durstregulation
Punkt 18 Punkt der Hungerregulation
Nullpunkt
Shen Men
Aufspaltung der Nahrungsbestandteile
Reduktion der Blutfette
Wichtige Substanzen, die sowohl Blutfette
senken, das Blut verdünnen und auf den
Hormonhaushalt regulierend wirken, als
auch viele Entzündungen günstig beeinflussen, sind die Omega-3-Fettsäuren. Ich
habe mit Omega-3-Fettsäuren in vielen
Fällen außergewöhnliche Heilungsprozesse
gesehen. Angefangen bei der Endometriose, über schwere Formen von Hauterkrankungen bis hin zu Depressionen. An dieser
Stelle möchte ich Ihnen gerne ein kleines
Taschenbuch empfehlen, welches ihnen
vielleicht neue Erkenntnisse über diese
Substanzen vermitteln kann: Die neue Medizin der Emotionen von David ServanSchreiber, ISBN 978-3-442-15353-4.
4|2015
Nullpunkt
17
Durst
96
Magen
vegetativer
Magen
9 Cardia
18
Hunger
Wie Sie gelesen haben, setzt das Sättigungsgefühl umso schneller ein, wenn eine
bestimmte Menge an Energiequellen die
Blutbahn erreichen. Es gibt verschiedene
Möglichkeiten, die Aufspaltung der langkettigen Bausteine unserer täglichen Nahrung besser aufzuspalten und damit das
Signal „ich bin satt“ im Körper zu beschleunigen. Eine dieser Möglichkeiten besteht in der Zufuhr von Bitterstoffen. Bitterstoffe fördern schon in Mund die Speichelproduktion und regen darüber die
Ausschüttung weiterer Verdauungsenzyme
an(16). Eine andere, aber ähnlich gute Wirkung zeigen Scharfstoffe, speziell Ingwer
und Curcuma. Als dritte Möglichkeit,
wenn unser stressanfälligstes Organ, die
Bauchspeicheldrüse, sich in einer Schwächephase befindet (besonders nach akuten
Entzündungen oder durch chronische Insuffizienz), können Enzympräparate für
einen überschaubaren Zeitraum dazu beitragen, die Bauchspeicheldrüse zu entlasten.
wir.
Shen Men
29
Polster
35
Sonne
Antiaggressionspunkte
sensorieller
Punkt
29c
Begierde
8 Auge
Das Belohnungstagebuch und
das Ernährungstagebuch
Mit einer der wichtigsten Bausteine einer
erfolgreichen Therapie ist nach meiner
langjährigen Erfahrung vor allem die Förderung des bewussten Umgangs mit einer
Beschwerde oder einer Situation. Sie können Ihrem Patienten helfen, indem Sie ihn
bitten (noch besser auffordern), seine täglichen Gewohnheiten genauer zu betrachten. Wir wissen alle, dass gerade die Auseinandersetzung mit der eigenen Person
sehr schwierig sein kann. Ein Belohnungstagebuch unterstützt Patienten mit Schwierigkeiten im Selbstwertgefühl und mit der
Problematik von Depressionen. Dieses Tagebuch dient dazu, alle täglichen Leistungen, und seien sie noch so klein, zu dokumentieren, um sie abends als gesamtes
Tageswerk noch einmal bewusst werden zu
lassen. Das Ergebnis dieses Bewusstseins
der geleisteten Arbeit sollte dann ein Belohnungsakt sein, der unser dopaminerges
Belohnungssystem anregt und zu dem gewünschten Glücksgefühl führt. Das zweite
Tagebuch, das Ernährungstagebuch, kann
dazu beitragen, unbewusste Nahrungsaufnahme zu minimieren. Sie kennen die Situation sicherlich auch, sie schmieren die
Schulstullen für die Kinder, sie bereiten ein
Abendessen vor, sie sitzen vor dem Fernseher und vor ihnen die Schlüssel mit Nüssen und sie greifen zu. Und in den meisten
Fällen ohne es zu merken und noch schlimmer, ohne zu genießen. Dieses Tagebuch
sollte in der Form geführt werden, dass alles, was gegessen dokumentiert wird, bevor
man es isst. Sie werden feststellen, dass
einige Patienten Ihnen einen Computerausdruck der täglichen Nahrungszufuhr in
die Hand drücken. Diesen Zettel können
Sie getrost in die Papiertonne werfen. Raten Sie dazu, an jedem Schrank, Kühlschrank, an jede Schublade und sonstige
Behältern, in denen sich Lebensmittel,
Naschwerk und sonstiges Essbare befinden, einen Zettel zu kleben und immer
aufzuschreiben, was gegessen wird. Und
genau diese Zettel möchte Ihnen der Patient bitte zur nächsten Sitzung mitbringen. Sie werden sehen, dass diese Maßnahme einen wesentlichen Beitrag zur Gewichtsreduktion ihres Patienten darstellt.
Zu guter Letzt noch ein Tipp: Befragen
Sie Ihre Patienten mit Übergewicht bitte
auch nach ihrem Konsum an Alkohol.
Nicht nur, dass Alkohol selber enorm viele
Kalorien besitzt, er fördert auch nachhaltig
den Appetit.
|
Literaturverzeichnis:
(1) Statistisches Bundesamt Deutschland,
Pressemitteilung Nr. 194, 2.6.2010
(2) Roche lexikon Medizin, 5. Auflage 2003,
Urban-Fischer Verkag München
(3) www.wikipedia.de, Suchwort: Taille-HüftUmfang
(4) www.wikipedia.de, Suchwort: metabolisches Syndrom
(5) www.wikipedia.de, Suchwort: Übergewicht
(6) Focus online, Fataler Automatismus – das
Programm der Evolution
(7) www.wikipedia.de, Suchwort: Sättigung
(8) www.wikipedia.de, Suchwort: weißes Fettgewebe
(9) www.wikipedia.de, Suchwort: braunes Fettgewebe
(10) Deutsche Ärzteblatt, Pathophysiologie des
des Fettgewebes
(11) www.wikipedia.de, Suchwort: Leptin
(12) www.wikipedia.de, Suchwort: Dopamin
(13) www.wikipedia.de, Suchwort: Serotonin
(14) Die kalorien und das Körpergewicht, Nachrichten NZZ online
(15) www.wikipedia.de, Suchwort: Teufelszunge
(16) Prf. Hildebert Wagner, Arzneidrogen und
ihre Inhaltsstoffe, 6. Auflage, Wiss. Verl. –
Ges. 1999
AUTORIN
Martina Fritsch
Heilpraktikerin
13
Erfahrung und Wissen Zwiebeln –
­Bemerkenswertes
Dass die Zwiebel nicht nur für guten Geschmack zuständig
ist, sondern auch wichtige gesundheitsfördernde Wirkungen
entfaltet, ist weithin bekannt. Doch rund um die Zwiebel
gibt es noch mehr: Neues, Bekanntes, Interessantes und
­Wissenswertes soll in kurzen Abschnitten Beachtung finden.
Geschichtliches und
­Sagenhaftes
Zwiebeln in Ägypten
Bereits die Erbauer der Pyramiden sollen
ihre Arbeiter täglich mit Lauchgewächsen
versorgt haben. Zwiebeln genossen neben
ihrer großen Bedeutung als Nahrungsmittel auch religiöse Verehrung. Sie zählten bei
den alten Ägyptern als Opfergabe für die
Götter und wurden den Verstorbenen als
Wegzehrung für die Reise ins Jenseits mitgegeben.
Allerdings war ägyptischen Priestern der
Genuss der Zwiebel verboten, weil sie angeblich, wie Plutarch (griechischer Schriftsteller um 45–125 n. Ch.) meint, zu Durst
reizen.
Antikes Rom und Griechenland
Zwiebeln gehörten zu den Grundnahrungsmitteln und waren ein nahrhaftes
und preiswertes Gemüse, das sich fast jeder
leisten konnte. Bauern und Soldaten aßen
sie roh zum Brot. Darum galt Zwiebelge14
ruch bald als nicht mehr vornehm und
deutete auf die Zugehörigkeit zu den niederen Ständen hin.
Wie Theophrast (4. Jh. v. Chr.) berichtet, war die Insel Kimolos durch ihre Zwiebelkulturen berühmt und erhielt den Beinamen Krommyúsa, d.h. Zwiebelinsel.
Zwiebeln in Indien
Nach einem Bericht des chinesischen Reisenden Xuán Zàng, der im 7. Jahrhundert
einige indische Städte besuchte, galten
Zwiebel und Knoblauch in Indien als unrein. Zwiebelesser wurden innerhalb der
Stadtmauern nicht geduldet. Namen aus
dem Sanskrit, welche „Speise für Niedrige“
oder „übelriechend“ bedeuten, bezeugen
die geringe Wertschätzung.
Heute dagegen gehört in fast jedes
nordindische Gericht gebratene Zwiebel
mit verschiedenen Gewürzen. Einige brahmanische Gemeinschaften, z. B. in Benga4|2015
wir.
© Christian Jung – Fotolia.com
Erfahrung und Wissen
In der russischen Volksmedizin ist die
­Zwiebel das bedeutsamste traditionelle
Volksheilmittel.
Maria Vogel
len, lehnen jedoch auch weiterhin den Gebrauch der Zwiebel ab.
Mittelalter
Aufgrund ihrer desinfizierenden Wirkung
wurden Zwiebeln gegen Pest und Cholera
verwendet. U. a. wurden sie auch zur Potenzsteigerung empfohlen. Pietro Andrea
Matthiolus, Botaniker und Leibarzt Kaiser
Ferdinands I., schrieb in seinem „New
Kreuterbuch“ um 1563: „Zwiebeln gessen
wir.
4|2015
erreitzen die begird zur speiss, machen
bläste, bringen durst, reinigen, lindern den
stuhlgang, entzünden die unkeusch lust.“
Übernatürliche Kräfte sollten Zwiebeln
beim Aufhängen von drei weißen Zwiebeln
an der Stalltür entfalten: Das sollte das von
Hexen ausgehende Unheil vom Vieh fernhalten.
Zwiebelorakel
Ein uralter Brauch zur Vorhersage des Wetters im kommenden Jahr ist im germanischen Sprachgebiet das „Zwiebelorakel“.
Dazu musste man in der Christnacht oder
in der Silvesternacht eine Zwiebel auseinanderschneiden und aus jeder Hälfte sechs
Schalen ablösen. Diese stellt man der Reihe
nach auf ein Brettchen, wobei jede Schale
einen Monat bedeutet. In diese Schalen
gibt man ein kleines Häufchen Salz. Aus
der durch das Salz erzeugten Feuchtigkeit
kann man auf die Niederschläge der betreffenden Monate schließen.
Zwiebeln in Russland
In der russischen Volksmedizin ist die
Zwiebel das bedeutsamste traditionelle
Volksheilmittel: Sie wurde und wird ange15
Erfahrung und Wissen
© Christian Jung – Fotolia.com
Die Zwiebel wurde durch eine Jury des
NHV Theophrastus zur Heilpflanze des
Jahres 2015 gewählt.
wendet bei Vitaminmangel, Blutarmut,
Angina, Arteriosklerose, Schlaflosigkeit,
Husten und Würmern.
Bis in die jüngere Geschichte ist sie
auch ein Mittel für die Wahrsagerei, Herstellung von Liebesgetränken und dem
Liebeszauber. Große Ansammlungen von
Zwiebelpflanzen auf einem kleinen Stück
Land in Gemeinschaft mit dem Milzfarn
galten als ein Zeichen für die Nähe eines
Schatzes in der Erde.
Goethe und der Zwiebelmarkt
Johann Wolfgang von Goethe (1749–
1832) war begeistert vom Weimarer Zwiebelmarkt. Er ließ die schönsten und längsten Zwiebelrispen einkaufen und an seinem Schreibtisch befestigen.
Die Zwiebel in der Literatur
In sprachlichen Bildern beschreiben Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich
von Schiller (1759–1805) typische Eigenschaften der Zwiebel. Ein bekanntes Zitat
stammt aus den „Xenien“, einem gemeinsamen Werk von Goethe und Schiller: „Ist
denn die Wahrheit ein Zwiebel, von dem
man die Häute nur abschält? Was ihr hinein nicht gelegt, ziehet ihr nimmer heraus.“
In seinem Drama „Wallenstein“ lässt
Schiller einen Kapuziner sagen:
„Auf das Unrecht, da folgt das Uebel,
Wie die Thrän‘ auf den herben Zwiebel“
William Shakespeare erwähnt die
Zwiebel in „Der Widerspenstigen Zähmung“ (Kapitel 3):
„Versteht der Knabe nicht die Frauenkunst,
Schnell diesem Regenschauer zu gebieten,
Wird eine Zwiebel ihm behilflich sein,
Die heimlich eingewickelt in ein Tuch
Die Augen sicher unter Wasser setzt.“
16
Detailliert und humoristisch beschreibt
Wilhelm Busch die Bereitung von
„Pfannkuchen und Salat“:
„Sodann, wenn Tränen auch ein Übel,
Zerstückelt sie und mengt die Zwiebel
Mit Öl und Salz zu einer Brühe,
Dass der Salat sie an sich ziehe.“
Küche und Haushalt
Einkauf und Aufbewahrung von
Zwiebeln
Beim Einkauf ist darauf zu achten, dass
sich Zwiebeln fest angreifen und – bei der
gelben Sorte – die Schalen blank und glänzend aussehen. Wenn man ein Netz anhebt, muss es rascheln.
Zwiebeln gehören nicht in Plastikbeutel, denn sie schwitzen darin und schimmeln. Der Kühlschrank ist ebenso zu
feucht. Der Lagerraum sollte trocken und
dunkel sein mit einer Temperatur zwischen
6 und 10° C.
Marinieren
Zwiebel macht Fleisch und Fisch nicht nur
schmackhafter und haltbarer, sondern hilft
auch als Bestandteil einer Marinade, das
Grillgut zarter zu machen.
Pastenförmige
Gewürzmischungen
kann man herstellen, indem man Zwiebeln
zusammen mit anderen Gewürzen zerreibt.
Mit etwas Essig oder Zitronensaft halten
sie sich etwas länger. Vor allem in Indonesien oder auch auf Jamaika werden diese
Pasten vorwiegend zum Marinieren von
rohem Fleisch oder Fisch verwendet.
Geschmacksnuancen
Rohe Zwiebeln schmecken – abgesehen
von den unterschiedlichen Sorten – würzig
und scharf. Gekochte Zwiebel entwickelt
einen süßlichen Geschmack. Als süßlich–
würzig kann man gedünstete Zwiebeln bezeichnen, da sie beim langsamen Bräunen
karamelisieren. Getrocknete Zwiebeln haben ein eher knoblauchähnliches Aroma.
Katalanisches Zwiebelgericht
Eine Spezialität der katalanischen Küche
sind die sogenannten calçots. Dazu werden
Lauchzwiebeln im offenen Feuer gedünstet, bis die äußere Haut schwarz geworden
ist. Nach Entfernung der schwarzgebrannten Häute werden sie mit Salvitxada –
einer Sauce aus Mandeln, Tomaten, Knoblauch, Pfeffer, Essig und Öl – verzehrt.
Stilecht werden die calçots auf halbrunden
Dachziegeln serviert.
Blind gewordenes Gold
Gold wird wieder glänzend, wenn man es
mit Zwiebelsaft bzw. einer halbierten
Zwiebel einreibt und nach 1 bis 2 Stunden
poliert.
Fliegen vertreiben
Fliegen meiden nicht nur Lorbeeröl, auch
Zwiebel mögen sie nicht. Das Abwaschen
von Spiegeln, Fenstern oder auch des Glases von Bilderrahmen mit Zwiebelsud hält
Fliegen von diesen fern.
Bezeichnungen
Cepa, sipuli und onion
Zwiebel ist vom spätlateinischen cepa bzw.
cepula abgeleitet, hat also nichts mit der
Zahl „Zwei“ zu tun. Dieser Wortstamm ist
jedoch nicht weiter zurückzuverfolgen.
In vielen romanischen oder nordeuropäischen Sprachen klingt der Name ähnlich: z. B. italienisch cipolla, rumänisch
ceap, spanisch cebolla oder finnisch sipuli.
Das englische onion oder das französische oignon geht wahrscheinlich auf das
4|2015
wir.
Erfahrung und Wissen
lateinische unus zurück, was „eins“ bedeutet und darauf hinweist, dass die Zwiebel
nicht aus mehreren Teilzwiebeln (wie z. B.
Knoblauch) aufgebaut ist.
„Deutsche Zwiebel“ im Englischsprachigen ist nicht Allium cepa
Als „German Onion“ bzw. „Deutsche Zwiebel“ wird im englischsprachigen Raum die
Falsche Meerzwiebel bzw. der Geschwänzte
Milchstern (aktuell gültiger lateinischer
Name: Albuca bracteata) bezeichnet. Deren zerquetschte Blätter wurden in der
Volksmedizin z. B. als Auflage zur schnelleren Heilung von Wunden und Brandwunden verwendet.
Vielseitige Wirkungen
Zwiebeln – blähungstreibend
Zwiebeln und Knoblauch fördern zwar die
Entstehung von Blähungen, bewirken aber
auch, dass diese sich nicht schmerzhaft
festsetzen können, denn sie wirken blähungstreibend. Deshalb sollten andere blähende Gemüse, wie Kohl oder Hülsenfrüchte, immer zusammen mit Zwiebeln
oder Knoblauch gegessen werden.
Zwiebel – nicht für Tiere!
Zu beachten ist, dass Zwiebeln für Hunde,
Katzen und andere Haustiere, wie z. B.
Schafe, Ziegen und Geflügel, schädigend
sein können. Aufgrund der wahrscheinlich
andersartigen Zusammensetzung der Roten Blutkörperchen der Tiere führt das bei
ihnen zu Blutarmut.
Färben mit Zwiebelschalen
Aufgrund des hohen Anteils an gelben und
zum Teil roten Pigmenten, Flavonoiden
und Anthocyanen kann eine Abkochung
von Zwiebelschalen zum Färben verschie-
denster Materialien eingesetzt werden. So
wurde bereits im Mittelalter Wolle oder
Leinen mit Zwiebelschalensud gelb gefärbt.
Mit Zwiebelschalen gefärbte Ostereier
werden zum Kunstwerk, wenn man sie
beim Färben mit einem Muster verziert.
Dazu zieht man einen Nylonstrumpf über
die mit Gräsern, Blüten oder Blättern belegten Eier und bindet ihn auf der Rückseite zu. So bleiben die abgedeckten Stellen
weiß.
Will man Haare tönen, übergießt man
50 Gramm Zwiebelschalen mit 125 ml
kaltem Wasser, erhitzt dieses und lässt es
5 Minuten kochen. Bei mehrmaligem täglichem Einreiben mit diesem Sud kann
man dunkelblonde Haare in einen warmen
Braunton verwandeln. Auch graue Haare
soll man damit übertönen können.
Zwiebeln gegen Haarausfall
Bereits Hippokrates verwendete Zwiebelsaft als Einreibung gegen das Ausfallen der
Haare. Bis heute sind dazu verschiedene
Rezepte für Haarwässer bekannt: Man vermischt z. B. den Saft einer Zwiebel mit
200 ml Franzbranntwein. Davon werden
2-mal täglich ein paar Tropfen in die Kopfhaut eingerieben. Nützlich soll z. B auch
die Auflage eines Breis aus gehackter Zwiebel und Wasser auf der betroffenen Stelle
sein.
Geheimtinte
Unter den vielen Möglichkeiten, geheime
Nachrichten zu übermitteln, reiht sich
auch der Zwiebelsaft ein. Viele Kinder
kennen den Zwiebelsaft als Geheimtinte.
Die mit einer Feder, einem Schaschlikspieß oder einem Zahnstocher geschriebene Schrift ist nach dem Trocknen nahezu
unsichtbar. Erst durch das vorsichtige Erwärmen durch Bügeln, auf der Heizung
oder über einer Herdplatte färbt sich die
Schrift gelb bis bräunlich.
Pflanzenschutz
Das Besprühen von Pflanzen mit einer abgekühlten Abkochung aus 75 Gramm
Zwiebeln in einem Liter Wasser soll diese
vor Pilzkrankheiten schützen.
Zwiebelschalen-Tee (20 g auf 1 Liter
Wasser) – 2-mal wöchentlich gegossen
oder gespritzt – hilft gegen Spinnmilben
und Blattläuse.
|
Quellenangaben (Auswahl):
http://russische-volksmedizin.info/zwiebelallium-cepa/
http://www.cactuseros.com/Especie/20467/
Albuca_bracteata.html
https://de.wikipedia.org/wiki/Calçotada
Löser, E. u. F.: Zwiebeln – Herkunft, Anwendungen, Rezepte, Demmler Verlag, Schwerin 2010
Reichling, J. et al.: Heilpflanzenkunde für die Veterinärpraxis, 2., überarbeitete u. erweiterte Auflage, Springer Verlag, Berlin 2008
Reinhardt, Ludwig: Kulturgeschichte der Nutzpflanzen, Band 1, Nachdruck des Originals von
1911, Salzwasser Verlag GmbH, Paderborn 2013
Woenig, Franz: Die Pflanzen im alten Ägypten,
DOGMA in Europäischer Hochschulverlag
GmbH & Co KG, Bremen 2012
www. gernot-katzers-spice-pages.com/germ/Alli_
cep.html
AUTORIN
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­Praxisstrategie: Integrale
U
nternehmensführung
Mit der Balance von Herz
und Hirn und der Bereitschaft, an die e
­ igenen
Grenzen zu gehen, machst
Du Deine Überzeugungen
zu erfolgreichen Unternehmungen.
TEIL 1
Die integrale Theorie, auch integrale Philosophie genannt, integriert prämoderne,
moderne und postmoderne, östliche und
westliche Weltsichten sowie spirituelle Einsichten, wissenschaftliches Denken und
wirtschaftliches Handeln zu einem holistisches Gesamtverständnis. Erkenntnisse aus
Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft,
Kunst, Kultur und Spiritualität sind Teilwahrheiten und Aspekte eines größeren
Zusammenhanges. Sie werden miteinander verbunden, Verstand und Gefühl werden vereint, um eine Welt bewusst gelebter
Liebe zu ermöglichen. Gerade für den
Heilpraktikerberuf ergeben sich daraus
wertvolle Haltungen und Einstellungen als
Grundlage für eine ganzheitliche Praxis­
strategie.
18
Materiell oder spirituell?
Wenn Herz und Hirn verschiedene Botschaften senden, wenn die verstandesmäßige Lösung einer Herausforderung andere
Maßnahmen erfordert als die intuitive,
dann musst du entscheiden, was in dieser
Situation wichtiger für dich und dein Geschäft ist: Folgst du dem Tonal, der Materie, dem Tagesbewusstsein, dann stehen
rationale Entscheidungen und Handlungen an, die in der Regel logisch begründet
und anderen daher leicht erklärt werden
können. Folgst du dem Nagual, dem Geist,
dem Traumbewusstsein, dann kommst du
an Themen, die du aus dem Gefühl heraus
bearbeitest, die anderen meist nicht logisch
oder vertraut, sondern eher seltsam vor-
kommen. Beide Ebenen, Tonal und Na­
gual, sind wesentlich für deine unternehmerischen Fortschritte. Wer nur materiell
orientiert handelt, mag nach den Regeln
der Betriebswirtschaft sehr erfolgreich werden, geht damit aber keinen ganzheitlichen
Weg. Wer nur dem Geist folgt, mag sich
spirituell weit entwickeln, wird meistens
aber kein Geschäft zustandebringen, mit
dem man genügend Geld verdient. Inte­
grale Unternehmensführung bedeutet, beides miteinander zu verbinden, Synergien
zu erzeugen zwischen Geist und Materie,
Materielles und Spirituelles nicht als Gegensätze, sondern als Partner wahrzunehmen. Sie lehrt Dich, dass beide Ebenen
­immer vorhanden sind und Du in jedem
Augenblick neu entscheidest, welcher Du
4|2015
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Der Weg des Kriegers
Die ganzheitliche Praxisstrategie ist auch
ein Weg des Kriegers. Damit ist nicht der
Krieger gemeint, der kämpft, um sich gegen
Angriffe zu verteidigen oder gegen andere
zu gewinnen, obwohl beides durchaus hilf­
reich oder auch notwendig sein kann. Der
Weg des Kriegers ist ein Entwicklungsweg
zu Dir selbst, vom Bekannten zum Unbe­
kannten. Er fordert Disziplin, Durchhalte­
vermögen und eine Verpflichtung Dir selbst
gegenüber, er führt Dich auf eine vergnüg­
liche Reise, freudvoll und voller Schönheit.
„Ein spiritueller Krieger hat erkannt,
dass der einzige Sinn oder Zweck, den das
Leben hat, die einzige Bedeutung, die
„Absicht“ ist, mit der er bzw. sie auf die
Reise geht. Daher nimmt er das Leben
niemals ernst und hat jede Menge Humor
in seinem Reisegepäck. Er sucht absicht­
lich die Veränderung, die Bewegung und
den Tod als Verbündete zu gewinnen, weil
sie ihm helfen, die verschiedenen Tyran­
nen, denen er unterwegs begegnet, anzu­
pirschen. Als Tyrannen bezeichnen wir je­
den Menschen, Ort oder jede Situation,
die „Deine Knöpfe drückt“, Dich ausras­
ten lässt, bzw. Dir das Gefühl gibt, dass
Du hilflos ausgeliefert bist. Der Krieger
akzeptiert die Tyrannen als seine grössten
Lehrer.“ (Mary Flaming Crystal Mirror:
Süsse Medizin, Die Lehren der Twisted
Hairs, Band 2, S. 147).
Der Sinn deines Lebens ist die Absicht,
mit der du es lebst!
Stephan Gerd Meyer
Der Weg des Herzens
Wenn der Weg des Kriegers auch ein Weg
des Herzens ist, kommen weitere Qualitä­
ten hinzu: Die innere Haltung und Ein­
stellung Dir selbst, dem Leben und ande­
ren gegenüber, Wissen um der Freude wil­
len zu suchen, permanent zu wachsen und
Deine Grenzen ständig zu erweitern. Wer
diesen Weg beschreitet, wird immer wieder
mit neuen und unerwarteten Situationen
konfrontiert sein, muss sein Gleichgewicht
immer wieder neu finden und bequeme
Gewohnheiten loslassen. Das Ziel dieses
Weges ist es, beim Gehen aus den eigenen
Beschränkungen und Begrenzungen hin­
auszutreten, den eigenen Schatten zu er­
kennen und wirklich frei zu werden.
„Ein Pfad ist nur ein Pfad“, diese Er­
kenntnis von Don Juan aus Carlos Casta­
nedas „Die Lehren des Don Juan“ bedeu­
tet, dass Du ihn jederzeit verlassen kannst,
wenn Du das Gefühl hast, dass er nicht
mehr der Richtige ist. Um festzustellen, ob
Du ihn weiter beschreiten oder ihn lieber
verlassen sollst, brauchst Du Klarheit und
Selbsterkenntnis und die Wahrnehmung
für das, was Dein Herz Dir signalisiert. Die
Gründe, warum Du auf alten Wegen
bleibst, obwohl das Herz Dir etwas anderes
rät, sind unter anderem, dass Du noch kei­
nen neuen Weg kennst, Angst vor der Ver­
änderung hast, Dich anderen gegenüber
verpflichtet fühlst, Dein Ehrgeiz erfolgreich
zu sein, Erschöpfung oder Depression.
Geh deinen Weg
und folge deinem
Herzen!
Stephan Gerd Meyer
Der Geschäftsplan
Gute Ideen haben die meisten Menschen,
die Energie, um sie zu entwickeln, schon
deutlich weniger; genügend Kunden, Kli­
enten oder Patienten zu finden, die dafür
ihr Geld geben, gelingt nur einem gewissen
Prozentsatz; und dafür eine nachhaltig
wachsende Struktur zu schaffen, ist nur
­einer recht überschaubaren Menge glück­
licher und erfolgreicher Selbstständiger
vorbehalten.
Gute Ideen
Unternehmerische
Energie und
­Verhalten
Kundenbeziehung,
Marktkommuni­
kation
Organisation,
­Betriebswirtschaft
Integraler Geschäftsplan: „Selbstständig Sein in
Balance“
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19
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Praxis.Forum Ein guter Plan
­bündelt Kräfte und
Energien!
Stephan Gerd Meyer
Nur so jedoch wird ein Gedanke oder
ein Impuls zum lohnenden Geschäft und
unterscheidet sich vom Hobby bzw. von
der Träumerei. Die wesentlichen Inhalte
des Geschäftsplans sollten unabhängig von
der Größe der Praxis beim Entwurf der
Geschäftsidee berücksichtigt werden. In
­
Kurzform kann der Plan schon auf wenigen Seiten sinnvoll dargestellt werden, so-
fern er alle wichtigen Themen kritisch und
ehrlich beleuchtet. In ausführlicher Form
wird daraus ein Businessplan, der deutlich
umfangreicher ist und z. B. beim Gespräch
mit Banken, Investoren oder Partnern
deutlich macht, worum es bei dem Unternehmen geht.
Diese Inhalte sollte ein guter Geschäftsplan anschaulich illustrieren:
Persönliche Perspektive
Geschäftliche Perspektive
Worum es mir geht
Geschäftsidee, Werte, Ziele und unternehmerische Vision
Wer ich bin
Persönliche Potenziale, Ressourcen und Grenzen
Was ich anbiete
Produkte/Dienstleistungen
Was das Besondere daran ist
Alleinstellungsmerkmale
Was mich einzigartig macht
Markt und Wettbewerb
Wer meine Kunden sind
Zielgruppe(n)
Wie ich kommuniziere
Marketing, Öffentlichkeitsarbeit, Akquise und Vertrieb
Mit wem ich kooperiere
Netzwerke, Partner
Wie ich entscheide und umsetze
Management, Führung, Team
Wie ich mich organisiere
Organisation, Infrastruktur
Wie ich prüfe und kontrolliere
Projektplan, Controlling
Welche Potenziale ich nutze
Chancen und Risiken
Was ich verdiene
Finanzplan
20
Alle genannten Inhalte sind wesentlich
für das Gelingen des Praxisauf- oder ausbaus. Einige der Inhalte sind meist von
vornherein klar, andere schon bekannt,
aber noch nicht formuliert, und die übrigen unbekannt und neu. Auf jeder Ebene
liegt das Potenzial zum Scheitern des Vorhabens, wenn sie zu wenig Berücksichtigung findet, falsch eingeschätzt wird oder
sich im Laufe der Zeit die Umstände ändern, ohne dass darauf angemessen reagiert
werden kann. Alle Ebenen zusammen tragen das Potenzial zum Erfolg in sich und
machen das Besondere aus, das jeder Neugründung, Erweiterung oder Veränderung
eines Unternehmens innewohnt. Jede Naturheilpraxis ist die Kreation einer (oder
mehrerer) einzigartigen Persönlichkeit(en),
ausgestattet mit frischer Energie, guten Absichten und einer Vielzahl von Wünschen,
Hoffnungen und Erwartungen, um zu
wachsen und Früchte zu tragen. Wie bei
einer Pflanze, die gesät wird, hängt der Erfolg vom Zusammenwirken vieler verschiedener Umstände ab, z. B. von der Potenz
des Samens, der Zusammensetzung des
Nährbodens, dem richtigen Zeitpunkt,
dem Wetter und Klima, der optimalen
Pflege, dem angemessenen Düngen, der
geistigen Unterstützung, der Abwehr von
Gefahren, dem Glück ...
|
AUTOR
Stephan Gerd Meyer
Heilpraktiker und Unternehmercoach
4|2015
wir.
Traditionelle Tibetische Medizin
Heilsubstanzen und TEIL 2
Rezepturen der
Traditionellen Tibetischen
Medizin
Anwendungsmöglichkeiten in der westlichen Praxis
Zusammenfassung: Die Traditionelle Tibetische
Medizin erfreut sich im Westen einer immer
größer werdenden Beliebtheit. Im ersten Teil dieses
Artikels (WIR Juli 2015) wurde ein genereller Überblick über die Pharmakologie der
Tibetischen Medizin gegeben sowie einige Rezepturen und deren Einzelsubstanzen
sowie die Haupt-Indikationen besprochen. Dies wird in diesem zweiten Teil fortgesetzt.
Um die positiven Entwicklungen für naturheilkundliche Behandler im Westen bezüglich der Verfügbarkeit verschiedener
Rezepturen und der Anwendbarkeit der
Arzneimitteltherapie innerhalb ihres eigenen Bezugsrahmens zu dokumentieren,
werden im Folgenden Arzneimischungen
beschrieben, die im umliegenden Ausland
sowie über Internet-Apotheken frei verfüg22
bar sind. Da die Vermischungen der Tibetischen Medizin äußerst komplex sind,
enthalten Rezepturen generell mindestens
drei und bis zu einigen Dutzend verschiedener Substanzen (siehe Teil 1). Professor
Dr. York vom Institut für Allgemeinmedizin der Universität Frankfurt meint hierzu:
„Die Substanzen sind so ausbalanciert, dass
jede Nebenwirkung aufgefangen wird – ein
hochkomplexes Netzwerk feinster Wirkstoffe, die zum Teil mit westlichen Untersuchungsmethoden noch gar nicht nachgewiesen werden können.“ Die Forschung
steht hier vor einer interessanten Aufgabe,
um das in Jahrhunderten gewachsene traditionelle Wissen auch unter modernen
Gesichtspunkten zu erhellen. So wurde in
den letzten Jahren auch die Forschung der
4|2015
wir.
Traditionelle Tibetische Medizin
Magenmittel „Kalzit 6“
Die tibetische Rezeptur Cong-zhi 6 (sprich:
Tschong-schi 6) wird traditionellerweise
bei saurem Aufstoßen, Übersäuerung des
Magens, Sodbrennen, „brennendem Gefühl“ in der Magengegend und hinter dem
Brustbein, Magengeschwüren und übermäßigem Schleim im Magen angewendet.
Im Allgemeinen können alle Verdauungsstörungen, die ihre Hauptursache in einer
Kälte des Magens haben, mit dieser Rezeptur behandelt werden. Die Hauptindikationen beziehen sich also auf chronischen,
kalten Schleim im Magen sowie sekundär
auch Kälte der Milz. Da Sodbrennen sowohl durch Hitze (körperliche Energie Tripa erhöht) als auch durch Kälte des Magens (körperliche Energie Peken erhöht)
hervorgerufen werden kann, ist es häufig
nicht sehr sinnvoll, Säureblocker zu verordnen, ohne gleichzeitig auch das Organ
zu unterstützen. Die Rezeptur „Kalzit 6“
verbindet beides in hervorragender Weise,
ohne den Magen gleichzeitig seiner natürlichen Kraft zu berauben (– wie es bei Säureblockern im Falle einer übermäßigen
Kälte des Magens der Fall ist). Das Mittel
kann auch bei akutem Sodbrennen angewendet werden.
Die Inhaltsstoffe von „Kalzit 6“ sind
Kalzit (Calzium carbonicum), Kardamomsamen (Elletaria cardamomum), Alantwurzel (Inula helenium), Blüten der Färberdistel (Carthamus tinctorius), Granatapfelsamen (Punica granatum) und Langer Pfeffer
(Piper longum). Man findet in den klassischen Rezepturen anstatt des Alants auch
die Alpenscharte (Saussurea lappa).
Das Mineral Kalzit wird klassischerweise aus verschiedenen Herkunftsquellen verwendet. Je nach Herkunft wird es in unterschiedlicher Weise bearbeitet und teilweise
auch entgiftet. Häufig wird Kalzit hierbei
kalziniert (= unter Luftabschluss verascht).
In der Schweizer Rezeptur wird Kalziumkarbonat verwendet. Der Geschmack ist
salzig, die Wirkkraft kühlend. Traditionell
wird Kalziumkarbonat bei festem Schleim
im Magen, Erkrankungen der Knochen,
der Bänder und der Sehnen, bei Hitze des
Magens, bei Durchfall, bei „Schleim“-Fieber, bei einer pathogen nach oben weisenden Tendenz der körperlichen Energie
wir.
4|2015
Lung (= Wind) im oberen Körperdrittel
sowie in Verjüngungs-Arzneien verwendet.
Es ist zudem hilfreich bei Peken-Erkrankungen (= kalte Erkrankungen), außergewöhnlichem Wachstum in Muskeln, Angina, Polypen und tumorösen Entzündungen im Halsbereich und dient der Sammlung und Bindung von verstreuten Giften.
Der Alant (Inula helenium) ist süß,
bitter und scharf im Geschmack sowie
neutral bis warm in der Wirkkraft. Verwendet wird die getrocknete, zerriebene
Wurzel. Alant wirkt entzündungswidrig
und wirkt ebenfalls einer pathogen nach
oben strebenden Lung-(Wind)-Energie im
oberen Körperdrittel entgegen – (insbesondere einer Kombination von Wind und
Blut = tibetisch: „Khrag-Lung-Erkrankung“). Die Pflanze wird z. B. bei „ansteckendem Fieber“ (Grippe etc.), das noch
nicht voll ausgereift ist, bei einem Übermaß der Körperenergie Peken (Schleim),
bei Blinddarmentzündungen, zur Appetitanregung und zur Verdauungsförderung
angewendet.
Von der Färberdistel (Carthamus tinctorius) werden die getrockneten Blüten
verwendet. Der Geschmack ist süß und
etwas bitter, die Wirkkraft kühlend. Die
Blüten werden bei „übergiftetem“ Blut
(= blutreinigend), bei Erkrankungen der
Leber (insbesondere Hitze in der Leber)
und der Blutgefäße sowie bei Blutungen,
hohem Blutdruck und generell gegen Fieber bzw. Hitze verwendet.
Kardamomsamen (Elletaria cardamomum/Amomum subulatum), der Granatapfel (Punica granatum) sowie Langer Pfeffer (Piper longum) wurden bereits
im ersten Teil des Artikels beschrieben.
Das Mischungsverhältnis der Einzeldosis beträgt: Kalziumkarbonat 110 mg,
© volff – Fotolia.com
Vielstoffgemische tibetischer Prägung intensiviert und mehrere Studien nach westlichen Standards erstellt. Diese sind unter
www.padma.ch verfügbar.
Granatapfel
23
Traditionelle Tibetische Medizin
Alantwurzel 50 mg, Kardamomsamen
50 mg, Färberdistelblüten 50 mg, Granatapfelsamen 50 mg, Langer Pfeffer 40 mg.
Als Tagesdosis werden in der tibetischen
Literatur 2-3 Gramm angegeben. Idealerweise nimmt man die Rezeptur etwa 20 –
30 Minuten nach dem Essen mit lauwarmem Wasser ein. Abends kann man die
Arzneimischung auch direkt vor dem Einschlafen (eventuell zusätzlich) einnehmen.
Zudem kann Kalzit 6 auch bei akutem
Sodbrennen angewendet werden.
Nieren-Venen-Lymph-Mittel
„Beständig-tröstender Granatapfel“
Die tibetische Rezeptur „Sebru Kundey“
(sprich: Sindhu Kündey) ist eine Arzneivermischung aus den sogenannten SebruRezepturen (= Granatapfel-Rezepturen).
Hierzu zählt auch die im ersten Teil des
Artikels (WIR Juli 2015) beschriebene
„Sebru-5“-Mischung. Die in der Schweiz
produzierte Arzneikombination „VenenTonikum“ entspricht in großen Anteilen
der Originalmischung und variiert einige
Bestandteile durch ähnlich wirkende Substanzen bzw. Ergänzungen. Als Quelle dient
Zimtkassie
BUCHEMPFEHLUNG
Thomas Dunkenberger – „Das tibetische Heilbuch“ (Windpferd­Verlag). Eine umfas­
sende Einführung zur Tibetischen Medizin inklusive der diagnostischen und thera­
peutischen Herangehensweise
Thomas Dunkenberger – „Tibetische Heilmassage und Moxabustion – Energetisch
wirksame Punkte der Traditionellen Tibetischen Medizin für Massage, Moxa, Aderlaß
und Akupunktur“ (Bacopa­Verlag). Zu diesem Buch ist auch ein Poster erschienen.
24
hier die mongolisch-burjatische Rezeptur
von Dr. Badmajeff. Die mongolische Medizin entspricht zum allergrößten Teil der
Tibetischen Medizin, wobei hier – aufgrund der geographischen Unterschiede
und der entsprechend unterschiedlichen
Verfügbarkeiten der medizinischen Substanzen – noch zusätzliche Heilsubstanzen
hinzugefügt wurden. Dr. Badmajeff war
Arzt für mongolische Medizin und auch in
St. Petersburg tätig.
In der Schweizer Rezeptur finden sich
folgende Bestandteile und Mengenverhältnisse: Granatapfelsamen (Punica granatum) 30 mg, Zimtrinde (Cinnamomum
aromaticum) 30 mg, Kardamomsamen
(Elletaria cardamomum) 30 mg, Langer
Pfeffer (Piper longum) 30 mg, Färberdistel-Blüten (Carthamus tinctorius) 30 mg,
Ammoniumchlorid (NH4Cl) 15 mg,
Rohrohrzucker (Sacharum officinarum) 15
mg, Erdrauch (Fumaria off.; oberirdische
Anteile) 60 mg, Brennessel-Blätter (Urtica
dioica und/oder Urtica urens) 30 mg, Löwenzahn-Wurzel (Taraxacum off.) 15 mg,
Eichenrinde (Quercus petraea und/oder
Q. pubescens und/oder Q. robur) 15 mg,
Schafgarbe (Achillae millefolium; oberirdische Anteile) 60 mg, Faulbaum-Rinde
(Rhamnus frangula) 15 mg.
Granatapfel, Kardamom, Langer
Pfeffer und Färberdistel wurden bereits
im 1. Teil des Artikels (WIR Juli 2015)
bzw. weiter oben stehend aus der Sicht der
Tibetischen Medizin ausführlich beschrieben.
Die Rinde der Zimtkassie (Cinnamomum aromaticum) hat süßen, etwas scharfen, zusammenziehenden und etwas salzigen Geschmack sowie warme bis
heiße Wirkkraft. Sie dient der
Stärkung der Verdauungshitze, ist förderlich bei allen kalten Erkrankungen (insbesondere des Magens und der Leber), hilfreich bei Durchfall und Vergiftungen, bei
eitrigen Lungenerkrankungen und wirkt
günstig bei einem Übermaß der körperlichen Energie Lung (= Wind; in diesem
Falle vor allem übermäßigem Lung im
Magen).
Ammoniumchlorid (NH4Cl) ist ein
mineralisches Salz, das auch als Salmiak
(Sal ammoniac) bezeichnet wird. Es ähnelt
in der Erscheinung dem Mineral Halit.
Der Geschmack ist salzig und sehr scharf,
die Wirkkraft scharf. Salmiak ist hilfreich
bei Vergiftungen, zerstört Mikroorganismen und Würmer, kuriert Angina, besei-
4|2015
wir.
Traditionelle Tibetische Medizin
Ammoni chloridum
tigt übermäßiges Wachstum in der Muskulatur und Nekrosen in Wunden, drainiert
Lymphflüssigkeit, reinigt die Kanäle und
ist ein hervorragendes Mittel für Harnverhalten.
Rohrohrzucker (Sacharum off.) wird
aus dem Zuckerrohr gewonnen. Es ist süß
im Geschmack und etwas kühlend bzw.
neutral in der Wirkkraft. Es dient in der
Tibetischen Medizin als „Arzneipferd“,
d. h. es sorgt dafür, daß Substanzen schneller an den Wirkungsort gelangen. Zudem
sorgt es für eine Reduzierung von Hitze
und Wind (Lung).
Von der Brennessel (Urtica sp.) werden die getrockneten Blätter verwendet. In
der tibetischen Materia medica werden
verschiedene Arten beschrieben, z. B. Urtica tibetica, die eher der Taubnessel entspricht und milder und weicher in der
Wirkung ist und für sehr starke Ödeme
wie Elephantiasis etc. sowie zur Wundheilung angewendet wird. Die „normale“
Brennessel, die in der Ebene gesammelt
wird, gilt als „minderwertiger“ als die in
der Höhe wachsende Brennessel. Generell
generieren Brennesselblätter Hitze und kurieren chronische Fieber, die mit erhöhtem
Wind (= körperliche Energie Lung) einhergehen. Sie leiten zudem Feuchtigkeit aus
dem Körper, indem sie die Ausscheidung
der Harnmenge anregen, sind lymph- und
blutreinigend.
In der tibetischen Medizinliteratur werden verschiedene Sorten des Löwenzahns
(Taraxacum off.) unterschieden. Generell
können alle Anteile der Pflanze verwendet
werden. In der oben genannten Rezeptur
werden die getrockneten, zerriebenen
wir.
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Wurzeln verwendet. Der Geschmack ist
bitter und süß, die Wirkkraft kühlend. Löwenzahn kuriert Erkrankungen des gesamten Verdauungstrakts, reduziert Hitze und
Entzündungen und ist zudem förderlich
bei Mikroorganismen und Würmern. Eine
hervorragende Pflanze für „Hitze im Blut“
(z. B. zu viele Toxine im Blut) und bei
­Appetitlosigkeit.
Die Rinde der Eiche (Quercus sp.) ist
bitter und zusammenziehend im Geschmack und kühlend in der Wirkkraft.
Sie wirkt etwas abführend, Hitze ausleitend und entlastend auf Dickdarm, Leber
und Galle. Auch Entzündungen im gastrointestinalen Bereich sowie im Genitalbereich, Juckreiz und Nachtschweiß werden
durch Eichenrinde gelindert. Eichenrinde
wird in den klassischen tibetischen Medizintexten nicht beschrieben. Allerdings
werden die Eicheln in der Tibetischen Medizin für „heißen“ und „kalten“ Durchfall
angewendet, und eine blutrote Flüssigkeit,
die aus der Eiche gewonnen wird, wendet
man ebenfalls zum Beenden von Durchfall
an.
Die nachstehenden Heilsubstanzen
werden in der obenstehenden mongolischburjatischen Rezeptur beschrieben, werden
aber in der klassischen tibetischen Materia
medica nicht aufgeführt.
Die getrocknete Rinde des Faulbaums
(Rhamnus frangula) ist bitter im Geschmack und kühlend in der Wirkkraft.
Sie wirkt leicht abführend, d. h. die körperliche Energie Lung (Wind; in diesem
Falle die Untergliederung „nach-unten
treibender Wind“) wird speziell im Dickdarm leicht angeregt und sorgt hierdurch
für die Ausleitung von Hitze. Dies führt zu
einer Reinigung und Entlastung der Gallenwege, der Leber (und hierdurch der
Pfortader) und der Milz. Da die frische
Rinde giftig ist, muss sie vor dem Gebrauch ein Jahr gelagert werden.
Erstaunlicherweise wird die Faulbaumrinde in der Humoralpathologie als wärmend betrachtet, was zu näherer Betrachtung einlädt.
Der Gewöhnlicher Erdrauch (Fumaria officinalis) ist bitter im Geschmack
und kühl in der Wirkkraft. Auch hier sieht
die Humoralpathologie die Wirkkraft als
wärmend. Er heilt verschiedenste Entzündungen und Fieber, z. B. bei Entzündungen der Gallenblase, der Gallenwege, der
Leber oder Stauungen der Milz. Fumaria
wirkt kühlend und reinigend auf das Blut
und zeigt hervorragende Wirkung bei
Hautproblemen. Zudem sorgt es für die
Ausleitung von Hitze und Feuchtigkeit
und reinigt die Lymphe. Bei Teemischungen sollte es nicht zu hoch dosiert werden,
da es sonst toxisch auf die Leber wirken
kann.
In der klassischen tibetischen Vermischung werden ca. 2–3 Gramm als zweimalige Tagesdosis angegeben. In der obenstehende Schweizer Rezeptur werden ebenfalls bis zu zwei Mal täglich 1 Kapsel (und
in akuten Fällen maximal 2 Kapseln) angegeben. Wie bei allen generell warm wirkenden Arzneimischungen sollte man bei älteren Menschen mit Bluthochdruck mit
niedrigen Dosierungen beginnen. Die
­Indikationen des Venen-Lymph-Mittels
„Sebru Kundey“ sind relativ breit gestreut.
Generell unterstützt die Rezeptur die Wärme der Nieren und des Verdauungstraktes,
wirkt verdauungsfördernd, leitet überschüssige Lymphe aus (geschwollene,
schmerzende oder „schwere“ Beine bzw.
Füße; geschwollene Augenlider), tonisiert
die Venen (Krampfadern; Hämorrhoiden)
und wirkt Schmerzen im Nierenbereich,
im unteren Rücken sowie in den Hüften
entgegen.
|
Weiterführende Links:
www.tibmedinfo.ch
www.padma.at
www.men-tsee-khang.org
AUTOR
Thomas Dunkenberger
Heilpraktiker
25
Träume
Traumhafte
Nahrung für
die Seele
Träume sind unsere inneren Ratgeber,
unsere inneren Verbündeten. Sie sind
unerlässlich für unsere Gesundheit und
unser Wohlbefinden. Wenn wir lernen, sie zu
verstehen, können wir ihre positiven Botschaften und
Energien in unser Leben integrieren. Dann können wir die Träume
leben, statt sie im Unbewussten schlummern zu lassen.
Viele Träume handeln vom Essen, von unserer Nahrung, von all dem also, was wir
uns „einverleiben“, in uns aufnehmen. Seien es Speisen oder Eindrücke der Außenwelt. Essen ist Energieaufnahme und so
stellt das Symbol Nahrung, Essen und
Trinken die Frage, woher wir unsere Lebensenergien bekommen. Wie uns Träume
über dieses Thema informieren und wie es
uns gelingt, Wohlfühlnahrung zu uns zu
nehmen, zeigt dieser Beitrag.
Heut machen wir kein Abendbrot, wir
machen uns Gedanken.
26
Diese humorvolle Aussage von Wolfgang Neuss, dem früheren Mitglied der
Berliner Stachelschweine, hebt auf Wichtiges ab: unsere Gedanken. Denn je nachdem, mit welchen Gedanken wir uns „füttern“, fühlen wir uns wohlgenährt oder
leiden an seelischer Unterernährung. Oftmals lesen oder hören wir, dass, wenn wir
unsere Gedanken verändern, sich unser
Leben verändern würde. Das stimmt zwar,
aber mit Einschränkung, denn unsere Realität wird nicht nur durch unsere Gedan-
ken bestimmt, sondern auch durch andere
Aspekte unseres Seins. Wir haben nicht
nur einen denkenden Verstand, wir erleben
auch Gefühle, haben eine Seele und einen
Körper. Und selbstverständlich sind alle
Aspekte wichtig. In diesem Beitrag geht es
aber vorrangig um unsere Gedanken, unsere inneren Haltungen, um die geistige
Nahrung, mit der wir uns füttern und um
unser Handeln. Das, was wir tun, was wir
von außen erleben, was wir in uns aufnehmen.
4|2015
wir.
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Träume
Wieviel mehr Kraft stünde uns zur
Verfügung, wenn wir mehr als bisher
auf unsere Träume hörten.
Dr. Uwe Böschemeyer, Theologe und Psychotherapeut
© Andres Rodriguez – Fotolia.com
Nahrung im Traum ist
Nahrung für die Seele
Die Nahrung, die wir im Traum zu uns
nehmen, steht nicht nur als Symbol unserer körperlichen Nahrung, sondern symbolisch für unsere geistige „Nahrung“.
Und von der Art der Nahrung wiederum,
mit der wir uns gedanklich nähren, unsere
Seele füttern, hängt unser Wohlbefinden
entscheidend ab. Was also müssen wir
tun, um unserer Seele das richtige Futter
zu geben, sie zu sättigen und nicht unter
seelischen Defiziten zu leiden? Der Zenmeister Paul J. Kothes sagt: Es geht um
die „Life-Soul-Balance“, die Frage also,
wie wir die Bedürfnisse unserer Seele mit
dem alltäglichen Leben verbinden können. Dann gelangen wir zu einem Leben
in Fülle.
Was also brauchen wir? Was tut uns gut,
wie „schmeckt“ uns das Leben, was nährt
unsere Seele? Und von was oder von wem
lassen wir am besten die Finger? Diese Fragen betrifft alle Aspekte: die spirituelle,
mentale, emotionale und die physische
Ebene. Es ist unsere große Aufgabe und
Herausforderung, herauszufinden, was wir
wirklich brauchen. Bekommen wir, was
uns gut tut, sind wir in Harmonie, im Einklang mit unseren Bedürfnissen, fühlen
wir uns wohl, sind zufrieden und glücklich. Und unsere Träume geben uns exakte
Rückmeldung, ob unsere Nahrung, unsere
Traummahlzeit, eine kärgliche ist oder ob
wir an einem Festmahl teilnehmen. Ob
uns das Essen (das Leben) schmeckt oder
ob wir uns Unbrauchbares zuführen. Nahrung schafft die Energie, die wir zum Leben benötigen. Essen ist Energieaufnahme.
Und so stellt dieses Traumsymbol die Frage, woher wir unsere Lebensenergien bekommen und womit wir uns füttern und
nähren.
wir.
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Die Nahrungsmittel im Traum
zeigen die Lebensenergie
Diese Erfahrung macht eine Frau, die sich
in einer Veränderungsphase Ihres Lebens
befindet. Sie will alte Gewohnheiten loslassen, sie spürt, sie sind ihr nicht mehr dienlich. Sie berichtet: „Ich hab mir heute in der
Stadt ein paar Dinge geleistet, die ich im Moment eigentlich nicht geplant hatte, aber ich
musste mir einfach nach einer anstrengenden
Zeit was Gutes tun. Kauf mir ein Buch über
Grüne Smoothies, will mehr Informationen
darüber. Ich hab mir unlängst einen Smoothie
gemacht, was mir sehr gefallen und ausgezeichnet geschmeckt hat. Beginne, gleich im
Buch zu lesen. Fühl mich aber irgendwie niedergeschlagen, denn ich hatte mit unfreundlichen Leuten zu tun. Leg mir die CD von
Äl Jawala ein, damit kann ich oft meine Batterien wieder aufladen. Es ist eine kraftvolle
Musik, eine brodelnde Mixtur aus hitzigem
Balkan-Brass. Mach dann abends aber den
Fehler, mich doch wieder vor den Fernseher
zu setzen und zu konsumieren. Bei meinem
abendlichen Spaziergang fällt es mir auf, ich
unterstütz mich aber sofort, indem ich mir
sage, ich brauch sowas nicht mehr!“ Die
Träumerin geht spät ins Bett, sie träumt.
„Im Internet eröffnet eine Frau eine neue Seite mit viel Rot, über die jetzt die Berichterstattung laufen wird.“ Ihre weiblichen, ihre
Gefühlskräfte, haben am (inneren) Ort der
Kommunikation (Symbol Internet) mit
Energie und Leidenschaft (Farbe Rot) was
Neues erstellt, darüber werden jetzt die seelischen Nachrichten übermittelt. Und sie
träumt weiter: „Ich wasche Feldsalat in der
Spüle, will Smoothie vorbereiten“. Damit
bestätigt ihr ihre Trauminstanz: Es wird gesunde und wohlschmeckende geistig-seelische Nahrung vorbereitet, das, was sie zum
Leben benötigt. Die hatte sie sich ja durch
ihre unterstützenden Gedanken zugeführt.
Sie wacht zufrieden und erholt auf. Die
Farbe Grün des Feldsalats speist obendrein
die Hoffnung, dass wieder gesunde, positive Energie entsteht.
Die Seele nährt sich von dem,
woran sie sich erfreut –
Augustinus
Ein Mann, der sehr bemüht war, einer nahen Verwandten, der es gerade nicht gutging, Gutes zukommen zu lassen. Er war
sehr um sie bemüht, wollte ihr mit Rat und
Tat zur Seite stehen. Stellte aber sehr
schnell fest, dass seine Hilfsangebote nicht
auf fruchtbaren Boden fielen. So entschloß
er sich, sich nicht mehr um sie zu sorgen.
Er träumt: „Ich bin in einem Hotel und stell
schweres Gepäck ab, verlasse sehr erleichtert
den Raum“. Bei einem Telefonat berichtete
er, wie wunderbar erleichtert er sich plötzlich fühle. „Ich habe mich im Traum auch
noch entschieden, nicht im Hotel zu übernachten, sonder lieber essen zu gehen“, erzählt er. Durch das Symbol des Hotels signalisierten ihm seine nächtlichen Ratgeber
zunächst, dass er sich in einer Übergangsphase befindet, einer Veränderung seiner
bisherigen Bewusstseinslage. Und der
Traum bietet ihm zusätzlich eine Alternative zu seinem bisherigen Tun an, nämlich
essen zu gehen, also sich selbst zu nähren.
Dem galt jetzt seine Aufmerksamkeit, und
die für ihn richtige Nahrung zeigte sich bereits kurz darauf. Nach einem erfüllten,
arbeitsreichen Tag, an dem er abends noch
einen interessanten Vortrag hörte, er sich
also bestens genährt hatte, genoss er im
Traum der drauffolgenden Nacht in einer
fernöstlichen Großstadt die Köstlichkeiten
der dortigen Garküchen, etwas, was er auf
seinen Reisen sehr geliebt hatte. Er stand
also gerade mitten im lebendigen Leben und
es schmeckte ihm hervorragend!
Nahrungsmittel im Traum symbolisieren Hilfsmittel zur Lebensbewältigung.
Essen ist Nahrungsaufnahme und beim
Kochen findet zusätzlich eine Wandlung
statt, denn es wird Rohes in Gekochtes
und somit leichter Verdauliches verwandelt. Die Küche ist der Ort der Wandlung,
kochen symbolisiert eine innere Wandlung, eine Veränderung.
„Wärmende“ Nahrung
vertreibt seelische Kälte
Was im Einzelnen die richtige Nahrung ist,
ist aus dem Umfeld des Traumes und aus
der Lebenssitutation des Träumenden zu
27
© Spectral-Design – Fotolia.com
Träume erkennen. Achten Sie darauf, was Sie im
Traum zu sich nehmen und fragen Sie sich,
wie es Ihnen momentan geht, wie Sie sich
wirklich fühlen! Denn Träume haben einen
unmittelbaren Bezug zu unserem aktuellen
Befinden. Das erlebte auch ein Augenarzt,
der sich emotional unzureichend nährte.
Er träumte von Schnee und Eis (befand
sich in seelischer Kälte) sank immer tiefer
ein, was ihn sehr beunruhigte. Das änderte
sich durch die Liebe zu einer Frau. Die
Herzenswärme der Frau, ihre Klugheit und
Zuwendung bewirkten, dass sich seine innere Verfassung komplett wandelte. Er begann, von wohlschmeckender, kräftigender
und wärmender Nahrung zu träumen, sich
seelisch also gut zu nähren. Bereits wenige
Tage nach dem Kennenlernen träumte er
völlig andere Themen, in seinem Denken
und Fühlen war etwas umgepolt worden.
Hatte er zuvor geträumt, dass sein Keller –
Symbol für das Unbewusste – mit einer
Abdeckung verschlossen war, war er nun
durch eine veränderte, positive Sichtweise
bereits in seinem Traum-Keller gelandet.
Der erste Traum zeigt seine neue Haltung,
er träumt: „Ich lauf mit zwei anderen Männern mit vollen Dosen Cornedbeef im Keller
eines großen Gebäudes und wir alle essen
draus.“ In seiner Hand, also in seinem
Hand-eln, hatte er jetzt Nährendes. Cornedbeef war Nahrung, die besonders nach
dem Krieg begehrt war, also nach schwierigen Zeiten, wie sie offensichtlich auch der
Träumende gerade erlebt hatte.
In seinen nächsten Träumen ging es zunächst nur um Nahrung, im Moment sein
wichtigstes Thema. Er träumte sich in immer wohlschmeckendere seelische Gefilde.
So stieg er sehr schnell von Dosennahrung
28
auf Frisches um: Er saß im Esszimmer und
sah, wie in der Küche auf dem Tisch eine
große Kohlroulade zubereitet wurde: Gesunde und kraftvolle Nahrung.
In einem weiteren Traum bekam er von
seinem ehemaligen Schulleiter warme Brühe gereicht. Er befand sich also ganz offensichtlich in einem Lernprozess (Symbol
Schule) und er bekam, was er wirklich
brauchte. Suppe verweist darauf, dass man
sich innerlich wärmen möchte – das heißt,
dass man sich nach Emotionen und Liebe
sehnt. Genau das hatte ihm gefehlt. Die
Nahrungsträume gingen bald über in Träume mit zärtlichen Liebesszenen, Ausgleich
seiner träumenden Seele, Kopflastigkeit
loszulassen und seinen Gefühlen mehr
Raum zu geben. Aber zuvor sorgten seine
Träume erst mal dafür, sein emotionales
Defizit auszugleichen und sich selbst die
richtige Nahrung zukommen zu lassen,
was die Frau ihn durch ihre Liebe, Klugheit und Lebenserfahrung lehrte.
Träume als Verbündete zeigen
Nahrung für unsere Gesundheit
Wenn wir im Traum Mahlzeiten am Tisch
einnehmen, sollten wir genau hinschauen,
mit wem wir uns dort niederlassen und was
uns „aufgetischt“ wird. Eine Mahlzeit im
Traum ist aufgetischte Lebensenergie, daher
ist es nicht egal, wie und womit wir uns
geistig nähren. Haben wir uns dann niedergelassen und essen Brot, dann mag das zunächst etwas einfach anmuten. Aber weit
gefehlt: Brot symbolisiert unsere Grundnahrung, unsere lebenserhaltende Speise,
es ist nährende Substanz. Auch die Kartoffel ist eines der verbreitetsten Grundnah-
rungsmittel, daher ein Traumsymbol, das
uns auf die existentielle seelische Nahrung
aufmerksam macht. Obst gehört ebenso zu
den gesunden Nahrungsmitteln und kann
obendrein Lebensfreude symbolisieren.
Fleisch, Wurst u. ä. im Traum verweisen
auf Kraftnahrung. Und wer im Traum Kuchen, Kekse oder Schokolade vorfindet,
dem verlangt nach der Süße des Lebens
oder hat sie sich soeben selbst geschaffen.
Hier stellt die Nahrung eine Liebeszuwendung dar, die man bekommt oder (sich
selbst) gibt. Süßigkeiten verweisen auf Sinnesfreuden und drücken oft eine Liebessehnsucht beim Träumenden aus.
Ein Beispiel zeigt, wie inspirierend beispielsweise Kochbücher (Bilderbücher) für
Träumende sein können. Es ist die Geschichte einer Frau, der ich Antonino
Esposito‘s Buch Mein Italien – Meine Küche empfohlen hatte. Sie berichtete mir
kurz darauf folgendes: „Ich hatte anstrengende, arbeitsreiche Tage, fühlte mich gestresst
und es fiel mir schwer, abzuschalten. Überlegte, was ich mir Gutes tun könnte. Nahm mir
abends sein Kochbuch mit ins Bett. Blätterte
und las eine Weile im Buch, schaute die herrlichen Fotos an und ich merkte, wie ich entspanne. Ich schlief dann mit diesem entspannten Tagesabschluss ein. In meinem
Traum hab ich mir dann auch einen Koch,
nämlich Johann Lafer‚ eingeladen. Gekocht
haben wir nicht, aber in einem offenen
Schrank wunderschönen Kuchen, Kekse und
allerlei leckerer Sachen angeschaut. Ein herrlicher Anblick! Ich bin so richtig satt aufgewacht.“ Ein Koch im Traum symbolisiert
den Teil in ihr, der für geistig-seelische
Nahrung sorgt und hier war gesunde
­Nahrung angesprochen. Die hatte sie sich
4|2015
wir.
Träume
ja vorm Schlafengehen ja mit Esposito‘s
Kochbuch zugeführt.
Ihr Traummacher wählte deswegen
Johann Lafer aus, weil sie Tage zuvor in
einem seiner Bücher etwas über die Wirkungsweise der Inhaltsstoffe von Lebensmitteln nachgelesen hatte. Es ging also um
gesunde Seelennahrung und das unterstrich
ihr Traum eben dadurch, dass er Johann
Lafer auswählte und sie ihn aufgrund ihrer
Recherchen sofort mit Gesundheit assoziieren musste. Beides gesunde Seelennahrung, Soulfood vom Feinsten.
Träume zeigen, wonach uns
dürstet
Doch nicht nur schmecken soll uns das
Leben und unsere Nahrung. So wie wir
auch in der Realität nicht nur Hunger,
sondern auch Durst haben, dürstet es unsere Seele ebenso nach bestimmten Dingen, Verhaltensweisen beispielsweise, die
uns gut tun, nach denen uns „dürstet“.
Trinken wir Wasser, so dürstet uns meist
nach Erkenntnis. Der Saft symbolisiert
Nahrung, Freude und Gesundheit. Daher
hängt dieses Traumsymbol meistens mit
Leben und Kraft (Saft und Kraft) zusammen und damit nicht selten mit unseren
verschiedenen (auch sexuellen) Sehnsüchten. Verspürt jemand im Traum das Bedürfnis nach Kaffee oder trinkt ihn, besteht bei dem Träumenden meist ein
Bedürfnis nach geistiger Wachheit und erhöhter Konzentrationsfähigkeit. Alkohol
hingegen bedeutet sehr oft Vernebelung
und fehlende Klarsicht. Im Symbol des Alkohols fordert das Unterbewusstsein mehr
Bewusstheit und größere Klarheit. Hier
werden möglicherweise wichtige Probleme
verdrängt. Sieht allerdings jemand im
Traum eine prickelnde Flasche Sekt oder
Champagner auf dem Tisch stehen und ist
der Träumende jemand, der solche Getränke unbefangen genießen kann, demjenigen schickt die Trauminstanz eher den
Hinweis, das Leben mehr zu genießen und
mögliche Hemmungen auszuklinken.
Und auch Wein, besonders Rotwein, im
Traum zu trinken symbolisiert oftmals ungetrübte Sinnenfreude. Wer also träumt, er
trinkt bereits zum Frühstück ein Glas Rotwein, sollte sich nicht wundern, sondern
freuen, denn das Frühstück symbolisiert
einen guten Anfang und einen Neubeginn.
wir.
4|2015
Was unsere Seele braucht,
zeigen uns die Träume
Lust statt Frust! Mit diesem Spruch beendete eine Träumende ein Telefonat mit mir.
Sie hatte mich nach einer Beratung angerufen und berichtet. „Ich hab den letzten
Samstag gut hingekriegt, er war die richtige
Mischung aus Arbeit und Vergnügen. Hab
viel gearbeitet, viel erledigt, was ich schon
lange vor mir hergeschoben hatte. Abends
entscheide ich mich gegen Fernsehen, das will
ich nicht mehr. Ich brauch jetzt was anderes,
ich will mein Leben aktiver gestalten. Schau
nur kurz in eine Aufnahme von Let‘s dance,
die ich im Frühjahr aufgezeichnet hatte, was
meistens gute Gefühle bewirkt. Mach danach
meine übliche spätabendliche Parkrunde in
frischer Luft und tanke im Bett noch kurz
mit Musik auf: Höre Kevin Costner, kraftvolle, rockige lovesongs, die er für seine Frau geschrieben hat. Schlaf mit guten Gedanken
ein, dann träume ich: Ich hab Besuch und
bewirte ihn. Hab alles was ich brauche in
Reichweite, weiß gleich, wo alles ist. Denk
mir: Die können sehen, dass ich gut organisiert bin. Ein Mann ist da und möchte Bier.
Ich hab ne große Flasche, die ist aber nicht
kalt. Frage, ob man das im Tiefkühler schnell
kalt machen kann, es wird bejaht. Sage noch,
dass ich schon lange keinen Alkohol mehr getrunken habe.“
In Kurzform zusammengefasst zeigt dieser Traum, dass sich die Situation verändert, die Träumerin wird jetzt mit neuen
Energien u. Impulsen konfrontiert, symbolisiert durch den Besuch. Und den bewirtet sie, nährt diese neuen Impulse. Die
männlichen Kräfte (in ihr) will den Durst
nach ihren wahren Bedürfnissen und Gefühlen stillen und zwar richtig! Bier ist ein
Durstlöscher und sie tut alles, damit das
schnell geschehen kann. Sie hat das schon
sehr lange nicht mehr gemacht. Die Träumende erzählt noch, dass sie richtig erholt
aufgewacht sei.
Unsere Träume sind Geschenke, wenn
wir die Botschaft verstehen. Sie geben uns
die Möglichkeit, etwas aus einem anderen,
neuen Blickwinkel zu betrachten, zu erkennen. Das, was im Unbewussten rumort, liegt unterhalb der Bewußtseinsschwelle. Durch die Botschaft des Traumes
wird es über die Schwelle gehoben und wir
haben damit die Möglichkeit, es in unser
Bewusstsein zu integrieren und stimmiger
zu handeln und damit umzugehen.
Traumdeutung
Traumdeutung ist etwas, was für jeden
Menschen lernbar ist und jeder kann sich
aus seinen Träumen Rat, Hilfe und wegweisende Impulse holen. Dabei ist es wichtig, die Traumbilder mit anderen Augen zu
betrachten, denn unsere Seele benutzt die
Sprache der Bilder und keine Worte. Wir
müssen lernen, die Bildersprache in Worte
oder Begriffe zu übersetzen und sie als Metapher zu verstehen für das, was sich innerlich in uns abspielt. Erst dann sind wir in
der Lage, die Botschaft des Traumes zu verstehen. Wenn wir die Story des Traumes als
Metapher begreifen und sie mit unserer
momentanen Lebenssituation vergleichen,
können wir das Geschenk unserer Seele
und des Traumes in Empfang nehmen.
Träume lassen erkennen, was im Augenblick des Traumes den Träumenden am
meisten beansprucht. Die Frage ist also:
Was will mir dieser Traum sagen? Gibt es
einen direkten Bezug zu meiner Lebenssituation? Die momentane Lebenssituation
ist wichtig, denn der Traum wird erst dann
verständlich, wenn sich die Querverbindung zwischen der Aussage des Traumes
und der gegenwärtige Lebenssituation herstellen lässt. Denn unsere Träume haben
immer einen konkreten Bezug zu unserem
aktuellen Lebensgeschehen.
|
Leseempfehlungen:
Margret Schlüter-Teichmann: Träume – Geschenke der Nacht (Windpferd 2005)
Ingrid Riedel: Träume – Wegweiser in neue
Lebensphasen (Aira 2013)
Uwe Böschemeyer: Begeisterung fürs Leben
(Ellert & Richter 2014)
John Selby. Das Geheimnis des Glücks (Allegria
2011)
Ashley Bush: Gelassenheit to go – Im Handumdrehen entspannt (Knaur MENSSANA 2014)
Adyashanti: SEIN (O.W. Barth 2014)
Donna Hay: Frisch und Leicht (AT Verlag 2013)
Virginia Horstmann: Zucker, Zimt und Liebe
(Hölker 2104)
Uwe Böschemeyer: Warum nicht – Über die
Möglichkeit des Unmöglichen (Ecowin 2014)
AUTORIN
Margret Schlüter-Teichmann
Fachjounalistin, Buchautorin
29
Aus dem Verband Der Vorstand Freie Heilpraktiker e.V.: Nina Stickelmann, Manfred Haferanke, Cynthia Roosen, Dieter Siewertsen (von links)
Heilpraktikerkongress
Düsseldorf 2015
Weit über 800 Teilnehmer/innen besuchten unseren Heilpraktikerkongress am
19. und 20 September 2015 im Swissotel Congress Centrum Düsseldorf/Neuss.
Der Termin 2016 ist bereits fest gebucht: 3./4. September 2016 am gleichen Ort.
Wir setzen an dieser Stelle in der WIR die
Tradition fort, die berufspolitische Grundsatzrede des Vorsitzenden Freie Heipraktiker
e.V. Dieter Siewertsen, Heilpraktiker, nachlesbar zur Verfügung zu stellen.
Liebe Kolleginnen, liebe Kollegen, ich
darf Sie recht herzlich begrüßen zu unserem 18. Heilpraktiker-Kongress hier in
Düsseldorf-Neuss. Ich freue mich auch in
diesem Jahr wieder ganz besonders, dass
Vorstandsvertreter unserer beiden Kooperationspartner zu uns gekommen sind.
Ich darf zunächst begrüßen die Kollegin
Marianne Semmelies, Vorsitzende des
­
Bund Deutscher Heilpraktiker und Naturheilkundiger, BDHN, aus München. Dann
darf ich begrüßen Matthias Mertler, Vorsitzender des FVDH, Freier Verband Deutscher Heilpraktiker, aus Münster. Und ich
begrüße alle unsere Ehrengäste. Und Sie,
liebe Kolleginnen und Kollegen, dass Sie
zu dieser etwas früheren Stunde zur Eröffnungsveranstaltung gekommen sind. Und
ich freue mich mit Ihnen zusammen, dass
wir anderthalb Tage Kongressgeschehen erleben und die vielen sehr guten Fachvorträ30
ge unserer Referentinnen und Referenten
hören können. Ich freue mich über die ausstellende Industrie, über die naturheilkundlich orientierten pharmazeutischen
Firmen, über die Geräteindustrie, die wieder angetreten ist, Sie zu beraten.
Wir haben uns vor über einem halben
Jahr für das Motto „Beruf Heilpraktiker –
Beruf oder Berufung? Die Heilpraktiker in
einem sich wandelnden Gesundheitssystem“ entschieden. Das ist ein großes Thema, das seit vielen Jahren in den Fachgremien, in den Fachverbänden und nicht nur
bei den Heilpraktikerinnen und Heilpraktikern, sondern im öffentlichen Gesundheitssystem heftigst diskutiert wird. Nicht
zuletzt, weil die Probleme des Gesundheitssystems, der gesundheitlichen Versorgung der Menschen in diesem und nicht
nur in diesem Land, immer offener zutage
treten. Man spürt, dass sich etwas verändern muss.
In den Krankenhäusern
Wenn man sich anschaut, wie schwierig
eine ordentliche Pflege geworden ist. Auf
Seiten der Ärzte: Wenn man weiß, mit welchen ungeheuren Budgetproblemen mittlerweile in den Kliniken gekämpft wird,
wo kaputtgespart wird, wo medizinische
Versorgung der gutwilligen Ärzte unter
­einem hohen Leistungsdruck gemacht werden muss. In den Kliniken haben wir aber
auch die verkrustete Ärztestruktur und
eine oft nicht mehr nachvollziebare Hierarchie. Wenn man Patienten in der Praxis
erlebt, die in die Klinik müssen oder die
gerade aus der Klinik kommen, können
wir oft nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und uns fragen, was da
geschieht. Nur ein Beispiel: Wenn bei uns
der Amtsarzt zur Hygieneüberprüfung
kommt, sind wir manchmal mit einer irrsinnigen Pingeleiei konfrontiert, und wenn
man dann auf eine Station geht, reicht ein
Zettel nicht aus Hygienemängel aufzulisten, bei denen jede normale Praxis stillgelegt werden würde. Es liegt uns fern, das
öffentliche Krankenhaussystem in Bausch
und Bogen zu verurteilen. Wir wissen, welche harte Arbeit die pflegenden Kolleginnen und Kollegen und die gutwilligen Me4|2015
wir.
Aus dem Verband
Beruf Heilpraktiker – Beruf oder Berufung?
Die Heilpraktiker in einem sich wandelnden
Gesundheitssystem.
Dieter Siewertsen
diziner leisten, um dieses System für die
Patienten aufrecht zu erhalten. Wir haben
aber Dinge erlebt, wir erleben Dinge, aus
denen heraus sich schon manches Mal die
Berufung als HeilpraktikerIn und eine echte Notwendigkeit ergibt, dass neben dem
öffentlichen Gesundheitssystem ein privates existiert, zu dem wir gehören.
Unsere Berufsgrundlage
Bei allen Probleme, die wir wahrnehmen
und mit denen wir umgehen müssen, ist
die bisher alljährlich gute Botschaft, dass
für den privaten Gesundheitssektor für uns
Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker
nichts geschehen ist, was unsere berufliche
Zukunft untergraben oder beenden könnte. Es gibt nach wie vor auf Ebene der Ministerien, ob jetzt Bund oder Land, keine
ernstzunehmenden Initiativen, das Heilpraktiker-Gesetz und die Richtlinien der
Länder über die Durchführung zu unserem
Nachteil zu verändern. Es gibt nach wie
vor Bundesländer, die uns nicht sonderlich
mögen, die in den Bund-Länder-Kommissionen, wenn die Diskussionen über mögliche Reformen im Heilpraktiker-Bereich
angedacht werden, sagen: Warum sollen
wir über Reformen diskutieren? Abschaffen. Haben wir früher nicht gebraucht,
brauchen wir jetzt auch nicht. Die sind
aber gottseidank in der Minderheit. Und
zurzeit ist es so, dass das Bundesgesundheitsministerium, die Bundesregierung,
die ja letztendlich die Hand über das Heilpraktiker-Gesetz als Bundesgesetz hält,
nach wie vor sagt: Änderungswünsche in-
wir.
4|2015
teressieren uns nicht. Wenn einige Bundesländer Veränderungen wollen: Das ist im
Moment nicht auf unserer Agenda. Es
bleibt, wie es ist.
Wir wissen alle um die Schwierigkeiten,
die sich aus unserem Zulassungsgesetz,
eben keinem Fachberufegesetz, ergeben,
aber wir wissen auch, dass uns dieses Zulassungsgesetz Freiheiten im privaten Gesundheitssektor gibt, therapeutische Freiheiten, von denen das medizinisch-öffentliche System in weiten Teilen nur noch
träumt. Natürlich ist der finanzielle Anreiz
im öffentlichen System sehr viel größer als
bei uns. Das ist dann das Stichwort Berufung: Wer HeilpraktikerIn wird, macht das
in erster Linie nicht, um sehr viel Geld zu
verdienen. Dieser Beruf wird ergriffen,
wenn gefühlt und erlebt wurde, dass es so
nicht weitergehen darf im Gesundheitssystem, dass man selber die Initiative ergreifen
muss, um ganzheitlich und eher mit der
Kraft des Herzens als des Geldbeutels heilkundlich zu arbeiten.
Zukunft des öffentlichen
­Gesundheitssystems
Wenn wir Diskussionen führen mit dem
Gesundheitsministerium über Zukunftsfragen, das sich wandelnde Gesundheitssystem, kommt mir schon manchmal so
die Überlegung: Ist das eigentlich ein Aufbruch oder ein Abbruch, der da diskutiert
wird? Es gibt ja mehrere Facetten. Es gibt
viele Gremien bei den Pflegeberufen, bei
den Physiotherapeuten, bei anderen Gesundheitsfachberufen, wo Zukunftsvisio-
Im Foyer
nen diskutiert werden, oft auch aus der
Not heraus, weil man am Krankenbett, in
der Praxis merkt: So kann es doch nicht
weitergehen.
Den verkrusteten hierarchischen ArztStrukturen stehen oft auf ihrem Gebiet
sehr gut ausgebildete Gesundheitsfachberufe zur Seite. Sie wissen alle, wie wir zu
den sektoralen Heilpraktikern eingeschränkt auf das Gebiet der Physiotherapie
stehen, zu diesem künstlichen scheinbaren
Heilpraktiker-Konstrukt, das kein Heilpraktiker ist. Das ist keine gute Entwicklung. Aber die Physiotherapeuten schlagen
natürlich in breiten Teilen den Facharzt für
Orthopädie in der Ausbildung und im
Fachwissen. Als ich vor 25 Jahren angefangen habe als Heilpraktiker, da war es für
mich schnell klar: Wenn ich mit meiner
diagnostischen Fähigkeit bei einer Gelenkproblematik nicht mehr weiterkomme,
hole ich mir lieber bei einem Physiotherapeuten-Kollegen einen Rat als den Patienten wieder zum Orthopäden zu schicken.
Dass sich wandelnde Gesundheitssystem, das öffentliche Gesundheitssystem, da
bin ich Schwarzmaler, halte ich nicht für
reformierbar. Ich halte es nicht für reformierbar, weil zu mächtige Gruppen daran
verdienen. Schauen wir uns die Krankenhäuser an: Gewinnmaximierung, Stellen­
abbau und auf der anderen Seite eine kostenintensive, hochtechnisierte Medizin,
die unendlich viel Geld kostet. Wer wollte
den Stab darüber brechen, wenn ein Neurochirurg einen Tumor an der Wirbelsäule
entfernen soll und ein MRT zur Verfügung
hat? Da haben wir vor 20 Jahren von geträumt. Das finde ich eine tolle Entwicklung. Auf der anderen Seite aber heißt das
in vielen Fällen: Ist zu teuer, das zu ma31
Aus dem Verband
An der Information
chen, nicht bezahlbar. Das sind Widersprüche, die sich über Kostenfaktoren,
über ein Kostenbudget und über Kassenleistungen auftun und nicht gelöst werden
können.
Mir ist eine Klinik vor Augen, in der ich
einen Patienten auf seinem letzten Weg begleitet habe, der schwersterkrankt war. Er
lag in einer ganz normalen und im übrigen
zertifizierten Klinik und wurde dort in
einer Weise behandelt, dass mir fast die
Tränen gekommen sind. Der offenbar völlig überforderte Stationsarzt verweigerte
sich jeder Diskussion über das Thema
„Leid lindern“: Nichts da, das ist alles in
Ordnung, was wir machen, und der stirbt
ja sowieso. In einer Lautstärke rief er das
im Flur, dass der Patient und anwesende
Angehörige das hörten. Ich habe überhaupt nicht mehr gewusst, wie mir geschah. Dann rannte er mit hochrotem
Kopf grußlos weg. Die Pflegekraft kam
und sagte: Sie müssen das verstehen. Wir
haben hier keine Zeit, uns um so etwas zu
kümmern. Ich muss jetzt auch weg. Wegen
Ihnen mache ich jetzt schon Überstunden,
die mir niemand bezahlt. Ich sage: Das tut
mir furchtbar leid, aber da stimmt doch
was nicht. Es kam dann ein anderer Arzt,
der Oberarzt. Ich sagte: Die Angehörigen
möchten gerne, dass der Patient verlegt
wird in eine anthroposophische Belegklinik. „Ja, der ist aber nicht transportfähig,
das haben Sie doch mitgekriegt.“ Ich sage:
Kann ich Sie mal unter vier Augen sprechen? Dann haben wir auch unter vier Augen gesprochen. Da sagt er: Ich konnte
jetzt nicht so offen reden. Wir haben eine
Anweisung von der Hausleitung, wir dürfen so was nicht zulassen. Und dann ist natürlich die Nicht-Transportfähigkeit ein
schlagendes Argument. Aber ich habe jetzt
mit Ihnen geredet, ich habe das Gefühl, Sie
32
sind ein ganz vernünftiger Mensch, und
ich erkläre hiermit den Patienten für transportfähig. Da wusste ich nicht, ob ich wütend werden soll oder froh. Egal. Der Patient wurde verlegt, die Medikation konnte
auf wichtige und sehr wirksame anthroposophische Medikamten umgestellt werden.
Er kam wieder nach Hause und verstarb
friedlich im Kreise seiner Familie.
Ich erzähle diese Geschichte bewusst,
Sie kennen alle ähnliche. Ich könnte so
weitererzählen. Es gibt gottseidank im Medizinbetrieb, im öffentlichen Medizinbetrieb, Ärzte, Pflegekräfte, die sind top. Und
die müssen wir suchen und finden und mit
denen müssen wir zusammenarbeiten.
Und die Kliniken und die Ärzte, die das
nicht wollen, mit denen können wir auch
auf keinen grünen Zweig kommen. Wir
nicht und die Patienten schon gar nicht.
Und das ist das, was mich ein wenig
schwarzseherisch werden lässt, weil wir
eine Struktur haben im öffentlichen Gesundheitsbereich über die Ärztekammern,
über die Pharmaindustrie, die großen,
nicht unsere naturheilkundlich orientierten, die haben sich den Markt aufgeteilt.
Das ist ein Wirtschaftsfaktor. Und in diesem Wirtschaftsfaktor müssen wir, die wir
versuchen menschenorientiert zu arbeiten,
unseren Platz finden, unsere Nische finden. In der eigenen Praxis geht das noch
gut. Sobald man in den öffentlichen Raum
kommt, wenn man in die Klinik gerufen
wird, wenn man um Hilfe gebeten wird,
wird es schon schwieriger bis katastrophal.
Das Gesundheitssystem mag sich wandeln
– ob es sich zum Besseren wandelt, weiß
ich noch nicht.
Unbelehrbarkeit oder Absicht
Ich lese wunderbare Berichte über die ITMedizin, über die Telemedizin. Da denke
ich mir so: Na klar, wenn wir jetzt in Australien leben würden, wäre das wahrscheinlich eine tolle Geschichte, dass jemand
der 600 Kilometer im Busch wohnt, über
den Internetanschluss wenigstens mal mit
einem Arzt sprechen kann. Hier über Telemedizin zu reden, ist schon etwas absurder.
Natürlich sind die Praxen brechend voll,
aber auch nur deswegen, weil Abhängigkeiten gezüchtet werden. Wir haben den
höchsten medizinischen Standard überall
auf der Welt; in den Kliniken, in der Notfallversorgung, in der Medikamentenentwicklung und -gabe. Und was ist die Folge?
Resistenzen, noch mal Resistenzen, überbordende Nebenwirkungen, Kreuzwirkungen vieler Medikamentengaben.
Wir haben viele Fachärzte, bei denen
ich manchmal zynisch frage, warum studieren die noch, die haben eine Palette von
fünf oder sechs Medikamenten und die
werden gegeben. Und wenn die Erkrankung einmal von dem Leitlinien-Schema
abweicht, wird der Patient ins Krankenhaus überwiesen. Die wissen aber auch
nicht, was sie mit dem machen sollen.
Auch da läuft die Standardtherapie. Leitlinienstandards, so gut sie manchmal sind
für bestimmte Bereiche, werden immer
verfeinerter und damit immer pauschaler,
und wer bastelt diese Leitlinie? Haben Sie
in Ihrer Praxis schon mal jemanden von
den Herren und Damen Professoren gesehen, der an den Leitlinien mitschreiben
und Sie fragen: Können Sie mir mal erzählen, was Sie für Erfahrungen gemacht haben in diesem und jenem Fall? Ich nicht.
Die erscheinen ja nicht mal in den Arztpraxen. Die sitzen auf einem Thron und
schreiben oder lesen Gutachten. Das ist in
Deutschland beliebt, Gutachten schreiben.
Sie kennen den getragenen Spruch: Glaub
keinem Gutachten, dass du nicht selbst gefälscht hast. Selbst die Cochrane Collaboration, eine der weltweit anerkanntesten
ärztlichen Gesellschaften, die Studien
überprüfen und zusammenfassen, kommt
immer wieder wie zuletzt bei den Grippemitteln, den sogenannten wirksamen
Grippemitteln, zu der Einschätzung: Da
wurden für das Mittel negative aber relevante Gutachten nicht vorgelegt. Trotzdem: Wir hatten eine sog. Grippewelle,
elendig viele Präparate wurden aufgekauft
und gelagert, heute weisen im Bundestag
Abgeordnete darauf hin und sagen: Ja, was
4|2015
wir.
Aus dem Verband
habt ihr denn da jetzt von diesen Mitteln?
Die sind erwiesenermaßen nur begrenzt
wirksam und haben schwere Nebenwirkungen. Antwort: Ja, aber wir haben
sonst nichts, also machen wir es. Absurdistan ist das, wo viel, viel Geld hinein
gesteckt und viel, viel Geld verdient wird.
Und die Alternativen? Sie werden im öffentlichen Gesundheitssystem nicht wahrgenommen.
Nehmen wir die Gesundheitskarte. Da
schlagen sich jetzt seit zehn Jahren die Therapeuten - auch die Ärzte - mit den staatlichen Befürwortern herum. Sie kommt
nicht und sie kommt nicht, weil sie gar
nicht kommen kann, weil das, was die wollen, nicht funktioniert. Der Notfall-Chip
ist zu klein und das Sammeln von massenhaft Daten auf irgendwelchen Servern ist
nicht sicher.
Der Branchenverband Bitkom macht
eine Umfrage bei Patienten: Über 3/4 aller
Patienten wollen die Gesundheitskarte und
wollen, dass ihre Daten auf dem Chip stehen. Schauen wir uns die Umfrage an steht
da die Frage: Wollen Sie, dass Sie im Notfall besser versorgt werden? Antwort natürlich: „Ja.“ Da kann man doch nur fassungs-
Referenten­Forum
nicht macht: Machst du sie nicht, kriegst
du weniger Honorar. Das wäre „toll“ für
unsere Praxen. Jeder muss dann Zwangsfortbildung machen. Das erfreut die privaten Bildungsanbieter. Ansonst dürfen wir
das ohnehin schmale Gebührenverzeichnis
noch ein bisschen abspecken. Nehmen wir
nicht mehr 8,20 Euro für die Beratung,
sondern dann gibt es noch 3,50 Euro. Unter dem Mindestlohn. Es ist ja ein freier
Beruf.
Neulich in der Talkshow Hart, aber fair
wurde gesagt: Ja, der große Unterschied zu
den Heilpraktikern ist ja, die haben mehr
Zeit. Da habe ich gedacht: Du Arzt, wenn
Es geht letztendlich immer nur um Geld
und Finanzierbarkeit, auch bei der Bürgerversicherung.
Dieter Siewertsen
los sein. Das sind die Vordenker der Nation, die das Gesundheitssystem anschauen
und den Ministerien und den gesetzlichen
Kassen Vorschläge machen, wie es weiterlaufen soll. Objektiv ist das nicht. Da sind
andere Interessen im Spiel.
Innere Haltung
Wir Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker
können von Glück sagen, dass wir an fast
keinem Tropf des öffentlichen Gesundheitssystems hängen und deswegen auch
nach wie vor so gut wie keine Einschränkungen haben; kein Punktesystem, kein
Strafpunktesystem, wenn man die vorgeschriebenen 20, 15, 10 Fortbildungen
wir.
4|2015
du mehr Zeit hättest, wärst du besser?
Sinnvoll mehr Zeit zu haben, das hat doch
was mit Einstellung zu tun, Menschenzugewandtheit, ganzheitlichem Denken, in
Verbindungen denken und nicht in Symptomorientiertheit verharren. Der Mensch
ist kein Reparaturinstrument.
Das, was repariert wird, führt vielleicht
dazu, dass man älter wird, aber wird man
fitter? Wird man gesünder? Die Menschen
werden immer älter – werden sie gesünder?
Eine Krankheit wird besiegt. Die andere
kommt. Gottseidank gibt es Penicillin und
Antibiotika. Und plötzlich wirken die
nicht mehr. Und was machen wir nun? Wir
wissen das seit 10, 15 Jahren. Die Medizin
weiß seit 10 bis 15 Jahren von der Resistenzenbildung. Haben die was gemacht? Nein.
Machen Sie heute was? Nein.
Gehen Sie mit Ihrem Kind zum normalen Kinderarzt: Das Kind hat Husten.
Schon haben sie einen Penicillinsaft in der
Hand. Auch der Kinderarzt braucht oft
nur noch in einem Wochenendkurs fünf
Medikamente auswendig lernen. Die
Impfspritze setzt er ja ohnehin schon nicht
mehr selber. Auch das nenne ich Absurdistan.
Es gibt durchaus Gutachten und Zukunftsprognosen, wie das Gesundheitssystem sich wandelt und wandeln sollte. Im
Interesse der Patienten. Nur haben diese
Studien keine Auswirkung auf nichts. Hier
die Studien, dort das Geld und dort wird
regiert.
Bürgerversicherung und
Big Data
Auch zur Zukunft gehört die Bürgerversicherung, die ist ja nicht vom Tisch. Man
kann einigen Gedanken dazu sogar etwas
abgewinnen. Wir als Heilpraktikerinnen
und Heilpraktiker müssen uns aber vergegenwärtigen, das die heute existierenden
privaten Krankenversicherungen und ihre
Erstattungen für Heilpraktikerleistungen
für viele Praxen überlebensnotwendig sind,
denn die zahlen, genau wie die Beihilfe. Sie
zahlen wenig, sie zahlen nicht genug, aber
sie zahlen. Die gesetzlichen Krankenkassen
zahlen gar nichts, dürfen nichts zahlen,
werden auch nichts zahlen. Das, was jetzt
läuft oder lief über Osteopathie bei der
Technikerkasse und anderen, das war ein
Werbegag. In dem Moment, wo die Techniker es geschafft hatte stärkste Krankenkasse zu sein, nicht zuletzt dadurch, wird
das Budget wieder gesenkt. Irgendwann
wird es ganz abgeschafft.
33
Aus dem Verband
Firmenausstellungen
Und dann kommt das nächste: Sie können sich jetzt eine Apple Watch kaufen,
gehen zu einigen Krankenkassen und kriegen 250 Euro. Das ist der neuste Trick.
Noch müssen Sie keine Health App einschalten, noch nicht. Erst die Infrastruktur
aufbauen, dann kommt die Fliegenklatsche. Auch das ist IT-Medizin. Jeder hat
sein Health Kit auf seinem Smartphone
und nicht nur die Schritte werden gezählt.
Und das wird übermittelt und irgendwann
wird da der Personentarif draus. Davon
träumen die. Daten sammeln, Big Data
lässt grüßen und dann: Personenspezifische
Beitragsberechnung. Um Gottes Willen,
das wird heftig.
Aber das sind so Gedankengänge, die
im Medizinbereich und in den begleitenden Institutionen gemacht werden. Das
Sammeln von Massendaten aber hat in der
Medizin nichts zu suchen.
Es geht letztendlich immer nur um
Geld und Finanzierbarkeit, auch bei der
Bürgerversicherung. Die gesetzlichen Kassen wollen die Altersrückstellung der privaten haben. Das sind riesige Beträge. Die
wollen die jüngeren, gesünderen aus den
privaten Kassen einsammeln, damit sie
einen besseren Finanzierungsschnitt erreichen. Die wollen nicht, dass die Versorgung besser wird. Das interessiert die gar
nicht. Die wollen besser finanziert sein.
Und das ist das große Problem in der sich
wandelnden Welt im Gesundheitsbereich.
Wir Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker, und das sage ich wirklich allen Ernstes,
wenn es uns nicht geben würde, wäre diese
Entwicklung schneller, sehr viel heftiger
34
und sehr viel extremer. Denn: Es gibt ja die
Patienten. Erst einmal kann man sich des
Eindrucks nicht erwehren – sind sie arztund medikamentenabhängig gemacht
worden, auch deswegen sind die Wartezimmer voll. Nicht weil der Arzt so gut ist,
sondern das ist eine geschlossene Behandlungs- und Abhängigkeits-Acht, in der
man läuft, wenn man da erst mal drinnen
hängt. Von der Krankschreibung zum Rezept zur Nebenwirkung zur Krankschreibung ...
Aber: Patienten erleben bei uns, dass es
auch anders geht. In den Gebieten, die wir
behandeln dürfen. Da erleben sie: Wir
nehmen Sie ernst, wir nehmen uns Zeit,
wir machen eine umfassende ganzheitliche
Anamnese, wir behandeln anders. Und mit
dieser Erfahrung gehen sie auch wieder
zum Arzt oder in die Klinik. Sie fragen
nach, sie stellen in Frage, der Thron des
weißen Kittels wankt so manches mal. Und
Patienten suchen sich ihre Behandler. Alleine dadurch, dass es uns gibt, sind wir der
berühmte Stachel im Fleisch dieses wahnsinnigen Medizinbetriebs. Ich könnte auch
sagen „die Akupunkturnadel“. Das dürfen
wir, wenn wir über die Zukunft nachdenken, über unsere Zukunft, unsere persönliche und über die Zukunft des Medizinbetriebs nie vergessen. Da haben wir eine
medizinisch gesellschaftspolitische Aufgabe. Und wenn wir ärgerlich darüber sind,
dass wir nicht offiziell anerkannt werden
wie die Zunft der Ärzte, dann sollten wir
nicht ärgerlich, wir sollten froh drüber
sein. Denn der Patient kennt und erlebt
den Unterschied und er will auch diesen
Unterschied. Er will keinen weichgespülten Arzt.
Die Zusammenarbeit
Naturheilkunde ist etwas, was in der Bevölkerung immer mehr akzeptierter ist.
Naturheilkunde wird natürlich nicht immer gleichgesetzt mit Heilpraktiker. Das
ist unsere Aufgabe für die nächsten Jahre,
das deutlicher zu machen. Da haben auch
die Berufsverbände bisher nicht immer die
aktivste Rolle gespielt, sich an dieses Thema ran zu wagen. Es hat auch mit der Zersplitterung der Berufsverbände zu tun. Wir
sind ein furchtbar kleiner Berufszweig.
35.000 Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker zählt das Statistische Bundesamt. Wie
viele davon praktizieren aktiv? Da gibt es
bisher keine Zahlen. Gemessen an der Anzahl der Ärzte, der Physiotherapeuten, der
ganzen Gesundheitsfachberufe sind wir ein
Sandkorn im Getriebe, aber dieser Sandkorn kann nicht zermahlen werden. Wir
müssen in den Verbänden mehr zusammenstehen als bisher. Deswegen freue ich
mich über jedes Treffen der Berufs- und
Fachverbände. Deswegen freue ich mich,
dass die Freien Heilpraktiker seit Jahren
dieses sehr gute Verhältnis zum BDHN in
München haben und zum FVDH in
Münster. Wir sind Mitglied im Dachverband Deutscher Heilpraktikerverbände,
eine sehr gute und wichtige Institution.
Es war und ist nach wie vor so, stehen
Gespräche mit Ministerien an, dass wir
dort gefragt werden: Wenn wir eine Anhörung machen, müssen wir an 18 Heilpraktikerverbände schreiben. Wir wissen über4|2015
wir.
Aus dem Verband
Naturheilkunde ist etwas, was in der
­Bevölkerung immer mehr akzeptierter ist.
Dieter Siewertsen
haupt nicht, wer macht wirklich Berufspolitik, wer vertritt wie viele Mitglieder, wer
ist einfach nur ein Verband, der sich um
eine Schule gebildet und nur Werbung für
sich macht. Bei den Ärzten haben wir die
Landesärztekammer und haben einen klaren Ansprechpartner, bei Ihnen haben wir
niemanden oder eben ganz viele, daraus
erfolgt eben niemanden. Das hat sich geändert. Der Dachverband ist anerkannt. In
vielen Bereichen noch viel zu wenig. Das
hat auch damit zu tun, dass auch in einem
Dachverband manchmal nicht immer alle
akzeptieren, dass es Berufsverbände gibt,
die mitmachen wollen, mitmachen können, wie der BDHN. Aber eine Mehrheit
will das nicht. Hier fehlen Gesprächsebenen und manchmal vielleicht auch die Bereitschaft, auf den anderen zuzugehen.
Die Vertretung der Heilpraktiker ist
über den Dachverband auf der einen Seite
sehr viel stabiler geworden als noch vor
vier, fünf Jahren. Wir werden sehr viel
mehr wahrgenommen bei den politisch
Handelnden. Aber es gibt auch noch viel
zu tun. Wir sind noch lange nicht am
Ende. Und das ist etwas, was Sie auch mit
auf den Weg nehmen sollten, sofern Sie
nicht schon Mitglied eines der DDH-Berufsverbände sind. Ich appelliere an der
Stelle: Werden Sie Mitglied, je mehr Mitglieder ein Berufsverband und der Dachverband hat, desto stärker kann er auftreten. Je weniger er hat, desto weniger wird
er gehört.
Berufsverbände unterstützen die Praxen
in ihrer täglichen Arbeit und kümmern
sich auf Anfrage z. B. um die zahlreichen
wir.
4|2015
Abrechnungsprobleme, auch mit den Versicherungen. Wir haben eine eigene verbandliche und sehr fachkundige Gebühren- und Gutachterkommission, die von
unserer stellvertretenden Vorsitzenden
Cynthia Roosen aus München geleitet
wird. Viele von Ihnen werden schon einen
Brief von ihr bekommen haben, wenn Sie
Versicherungsprobleme hatten. Wir haben
im Vorstand Kolleginnen und Kollegen,
die fachlich und praktisch kompetent den
Verband mit führen, dazu gehören Nina
Stickelmann aus Solingen und Manfred
Haferanke aus Gotha.
Wir bieten ein sehr umfangreiches und
qualitativ hochwertiges Fortbildungsprogramm über Seminare in den Schulungszentren und den Schulungs- und Regionalveranstaltungen an. Das neue SeminarProgramm 2016 ist auf unserer Website
bereits abrufbar, Sie können es sich anschauen. Das gedruckte Heft erscheint
Ende Oktober.
Die Zusammenarbeit mit den Kollegenverbänden ist für Heilpraktikerverbände
heutzutage unverzichtbar. Es geht nicht
mit allen, das muss ich auch ehrlich sagen.
Es gibt ein paar dabei, die finde ich – gelinde gesagt – wunderlich. Aber es gibt eine
ganze Reihe, wo die Zusammenarbeit verstärkt werden muss. Konkurrenz sollte
­eigentlich unter den Verbänden nicht mehr
existieren. Eigenständiges Miteinander, das
ist die Devise. Und da müssen wir dran
­arbeiten.
Das ist aber auch ein Stückchen Aufgabe von Mitgliedern mit dafür zu sorgen,
das Kollegialität wichtiger ist als platte
Konkurrenz. Das Sprechen mit einer Zunge gegenüber der Politik, den Ministerien,
den Ärztekammern, den Versicherungen
ist überlebensnotwendig. Im Dachverband
ziehen wir an einem Strang, um das hinzubekommen. Mit den nicht im Dachverband vertretenen Kooperationsverbänden
findet der Dialog um so stärker in einem
eigenen Kontex statt.
Gemeinsamkeit wollen nicht alle. Der
Dachverband wurde z. B. vor zwei Jahren
verklagt von einem von der DDH unabhängigen Heilpraktikerverband. Unterstützt wurde der Klageführer von einem
kleinen Heilpraktikerbund. Die haben gesagt: Ihr nennt euch DDH-Dachverband,
das dürft ihr nicht. Das ging bis zu einem
Oberlandesgericht. Da wurde noch einmal
kurz die alte Zeit der prozessualen Klagen
statt des Dialoges unter den Verbänden
wach. Die haben aber verloren. Sowohl die
Klage als auch ihre alte Zeit. Das Gericht
hat gesagt: Was habt ihr gegen Dachverband? Ist doch ein zulässiger Name.
Die Berufsverbände und auch wir von
den Freien Heilpraktikern sind genauso
stark wie Sie uns machen, keinen Deut
mehr und keinen Deut weniger. Wir können nicht sagen, was die Zukunft für uns
bringt, wir können letztendlich nur sagen,
dass wir aufgebrochen sind, diese Zukunft
mitzugestalten, wo immer es geht. Es geht
um unsere Patienten, es geht um unsere
Berufsgrundlage.
Ich schließe mit dem abgewandelten
Satz eines Politikers: „Wir sind und bleiben
Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker, und
das ist auch gut so.“
|
35
19. Heilpraktiker-Symposium Dresden
19.
HEILPRAKTIKER-SYMPOSIUM DRESDEN
MITTELDEUTSCHER HEILPRAKTIKER-KONGRESS
Samstag, 21. November 2015
Kongress-Informationen
Samstag, 21.11.2015
Samstag ab 08:00 Uhr
Samstag 09:00 Uhr
Nach der letzten Vortragsreihe
Veranstaltungsort:
Internationales Congress Center Dresden/Maritim Hotel
Ostra-Ufer 2 Devrientstraße 10-12 • 01067 Dresden
Tel.: 0351/216-0 • Fax: 0351/216-1000
www.dresden-congresscenter.de
Veranstalter:
Freie Heilpraktiker e.V.
Benrather Schloßallee 49-53 • 40597 Düsseldorf
Tel. 0211/9017290 • Fax 0211/90172919
[email protected] • www.freieheilpraktiker.com
www.heilpraktikerkongress.de
Kooperationspartner:
Kooperationspartner unserer diesjährigen Kongresse sind
der BDHN – Bund Deutscher Heilpraktiker und Naturkundiger e.V. mit Sitz in München sowie der FVDH – Freier
Verband Deutscher Heilpraktiker e.V. mit Sitz in Münster.
Mitglieder dieser Verbände können an unserem Kongress
zu Mitglieder-Konditionen teilnehmen.
Fachmesse/Industrieausstellung:
Die angeschlossene Fachmesse der biologisch-pharmazeutischen und medizinisch-technischen Firmen bietet
Ihnen die Möglichkeit Kontakte zu knüpfen und informative Gespräche zu führen.
FREIE HEILPRAKTIKER E.V.
Kongresskartenausgabe/Kongresskasse:
Ihre Kongresskarte erhalten Sie gegen Vorlage des Ihnen
übersandten Gutscheins am Eingang. An der Tageskasse
können Sie ebenfalls noch Kongresskarten erwerben. Um
die Kongresskarten-Ausgabe schnell und einfach zu gestalten, bitten wir Sie, Ihren Praxisstempel bereit zu halten.
Berufs- und Fachverband
Teilnahmeberechtigung:
Der Kongress ist überverbandlich. Teilnahmeberechtigt
mit entsprechendem Nachweis sind:
alle Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker
alle Heilpraktiker-Berufsanwärter/innen (HPA)
andere Heilberufe und Begleitpersonen
Der Veranstalter behält sich vor, im Einzelfall Teilnehmer nicht zuzulassen.
Wir bitten um frühzeitige Anmeldung mittels Anmeldebogen in diesem Heft oder über
www.heilpraktikerkongress.de.
Programmänderungen sind nicht vorgesehen. Der Veranstalter behält sich solche jedoch vor.
Die Themenbeschreibung und Vortragsinhalte liegen in
der Verantwortung der Referenten. Für den Inhalt übernimmt der Veranstalter keine Haftung.
Vorauszahlung:
Bitte überweisen Sie die Kongressgebühren im Voraus
auf eines der nachfolgend aufgeführten Konten:
Stadtsparkasse Düsseldorf
IBAN DE15 3005 0110 1006 0728 86
Postbank Köln
IBAN DE78 3701 0050 0331 4125 04
Kongresskarte:
Die Kongresskarte berechtigt zum Besuch aller Vortragsveranstaltungen, der Industrieausstellung sowie
zur Teilnahme am Mittagsbuffet.
Mitglieder FH e.V., BDHN e.V. FVDH e.V.
kostenlos
Nichtmitglieder Heilpraktiker, Berufsanwärter: 15,- Euro
andere Heilberufe/Begleitung
30,- Euro
In den Teilnahmegebühren nicht enthalten sind Getränke, Parkgebühren sowie Übernachtungs- und weitere
Verpflegungskosten.
Anmeldung

Eine Anmeldung ist erforderlich.
Bitte das komplette Anmeldeformular ausfüllen und an
unten stehende Anschrift zurücksenden oder per Fax an:
0211 90172919
Hiermit melde ich mich verbindlich zum
19. Heilpraktiker-Symposium Dresden am 21.11.2015
im „Internationales Congress Center Dresden/Maritim Hotel“ wie folgt an:
Erste Person
Zweite Person
Name
Name
01
11
21
31
Vorname
Vorname
02
12
22
32
03
13
23
33
PLZ/Wohnort
PLZ/Wohnort
04
14
24
Straße
Straße
Tel.
Fax
Tel.
E-Mail
Teilnahme an Vorträgen und Seminaren gemäß Programm
Im leeren Feld bitte Personenzahl eintragen!
Fax
E-Mail
Mitglieder FH, BDHN, FVDH
ja
nein
Mitglieder FH, BDHN, FVDH
ja
nein
Heilpraktiker/in (HP)
ja
nein
Heilpraktiker/in (HP)
ja
nein
Anwärter/in (HPA)
ja
nein
Anwärter/in (HPA)
ja
nein
Bitte diese Anmeldung immer nur für maximal 2 Personen benutzen!
36
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10
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30
40
Sie können sich auch online anmelden unter:
www.heilpraktikerkongress.de
Freie Heilpraktiker e.V.
Benrather Schloßallee 49-53
40597 Düsseldorf
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wir.
© Kunstart.net/pixelio.de
Termin:
Einlass:
Eröffnung:
Ende:
19. Heilpraktiker-Symposium Dresden
Programm • Vormittag
Heilpraktiker-Kongress und Fachmesse der biologisch-pharmazeutischen und medizinisch-technischen Firmen
1
02
Dipl. Psych.
Peter Ammann
Heilpraktiker
Bewusstseinsprozesse in Körpersymptomen
9.45-10.30
4
5
6
7
8
03
Norbert Vahl
Heilpraktiker, LehrRettungsassistent
KurzZeit-Seminar
Teil 1
Notfall-Medizin
Der allergische
Schock
04
Bengt Jacoby
Heilpraktiker
Pulsdiagnostik
der TCM –
Ein Überblick
05
Peter Bahn
Heilpraktiker
Dorntherapie &
Breußmassage
06
Dieter Alt-Kramer
Heilpraktiker
Homöopathische
Hilfe bei
Depressionen
07
Peter Evertz
Heilpraktiker
Borreliose Therapie durch
den Heilpraktiker
08
Monika Titel
Heilpraktikerin
Onkologische
Erkrankungen –
Chancen und
Grenzen in der
naturheilkund­
lichen Praxis
09
Dr. med. vet.
Anita Kracke
Heilpraktikerin
Die Milz –
vielseitig
unentbehrlich
12
Andreas Noll
Heilpraktiker
TCM – Psycho­
logie der
5 Wandlungs­
phasen (Elemente)
13
Hans Flegel
Heilpraktiker
Lumbago & Co Becken und LWS
als Zentrum des
Bewegungsapparates –
Chiropraxis
14
Matthias
­Hafenstein
Heilpraktiker
Homöopathische
Behandlung
bei chronisch
miasmatischen
Erkrankungen
am Beispiel
Gewebewucherung
15
Martina Fritsch
Heilpraktikerin
Depressionen,
Burnout, Sucht
16
Georg Malarciuc
Hochwirksame
Phytotherapien
bei Autoimmun­
krankheiten und
Krebs
17
Matthias Mertler
Heilpraktiker
Unverträglichkeit oder
Allergie
Grundlagen, Beschwerdebilder,
Therapien
20
Traudel Bruse
Heilpraktikerin
Michael Peter
Qi-Gong Lehrer
Medizinisches
Qi-Gong für
Patient und
Therapeut
21
Klaus Fertig
Heilpraktiker
Atlas-Axis
Blockade
Dreh- und
Angelpunkt der
Statik
22
Jeanne Toleikis
Heilpraktikerin
Infektanfälligkeit bei Kindern
23
Claudia Sinclair
Heilpraktikerin
Augen- und
Antlitzdiagnose
bei Allergien
24
Udo Lamek
Heilpraktiker
Naturheilkundliche Optionen in
der Anti-Pilz-,
Antibiotika und
Anti-Diabetes
Therapie
25
Bernhard
Deipenbrock
Heilpraktiker
Mikrozirkulationsstörungen,
biologische
Therapie
Besuch der Firmenausstellung
10
Armin Pinl
Ein Gesicht sagt
mehr als tausend
Worte
11.00-11.45
11.45-12.15
3
01 • Dieter Siewertsen, Heilpraktiker, Vorsitzender FH e.V. • Eröffnung: Heilpraktiker: Beruf oder Berufung. Heilpraktiker in einem sich wandelnden Gesundheitssystem
Grußwort des Staatssekretärs Stefan Brangs
9.00-9.30
10.30-11.00
2
11
Norbert Vahl
Heilpraktiker,
Lehr-Rettungs­
assistent
KurzZeit-Seminar
Teil 2
Notfall-Medizin
Kardiologische
Notfälle
Besuch der Firmenausstellung
18
Jeannette
Küchenmeister
Heilpraktikerin
Psychotherapie
Keine Angst vor
der Angstbehandlung
12.15-13.00
19
Thomas Rehmet
Heilpraktiker
Aus dem Steuerrecht: Liebhaberei, Praxis im
eigenen Haus,
PKW-Nutzung
u. a.
Praxis.Forum
13.00-14.30
Mittagspause: Wir laden Sie zu unserem traditionellen Mittags-Buffet ein.
13.45
Qi-Gong-Übungen zum Mitmachen Traudel Bruse/Michael Peter
Programm • Nachmittag
Heilpraktiker-Kongress und Fachmesse der biologisch-pharmazeutischen und medizinisch-technischen Firmen
1
26
Dipl. Psych.
Peter Ammann
Heilpraktiker
Innere Kritiker:
Tyrannen oder
Verbündete?
14.30-15.15
2
3
27
Stephan G. Meyer
Heilpraktiker
Integraler
Praxiserfolg:
Vom Profil zur
nachhaltigen
Strategie.
28
Bengt Jacoby
Heilpraktiker
Lebenserhaltene
Therapie der
Chinesischen
Medizin
29
Cynthia Roosen
Heilpraktikerin
Osteobalance®
4
30
Manfred Klein
Heilpraktiker
Klassische
Homöopathie
Die Methodenvielfalt als
Unsicherheitsfaktor.
31
Steffi Mehner
Heilpraktikerin
Leukämie
und andere
onkologische
Erkrankungen
bei Kindern
32
Kristiina Singer
Msc. Klinische
Ernährungs­
medizin
Orthomolekulare
Möglichkeiten
in der Frauenheilkunde
33
Dr. rer. nat. R.
Hauss
Heilpraktiker
Helicobacter
pylori: Freund
oder Feind
36
Ingeborg Lisa
Weber
Heilpraktikerin
Chinesische Meridian ZeituhrRhythmen des
Lebens-Einfluss
auf die Organe
37
Nina Stickelmann
Heilpraktikerin
Der Bandscheibenvorfall aus
naturheilkund­
licher Sicht
38
Hagen Heimann
Heilpraktiker
Bach-BlütenTherapie
Drei Reaktionsmuster in der
Therapie
39
Matthias Schaper
Heilpraktiker
KurzZeit-Seminar
Teil 1
Komplementäre
Onkologie:
Die Kunst des
Heilens
40
Camilla Brückner
Heilpraktikerin
Herz-Kreislauferkrankungen
mit homöopathischen
Komplexmitteln
behandeln
41
Prof. Fred Harms
Mikrozirkulation
– Hauptstraße
der Gesundheit
44
Andreas Noll
Heilpraktiker
Das Erstgespräch
TCM-Diagnose
neben Zahlen,
Fakten und
Befunden.
45
Thomas
Dunkenberger
Heilpraktiker
Traditionelle
Tibetische
Medizin
Lebensfreude,
Sexualität und
Fruchtbarkeit
46
Manfred
­Haferanke
Heilpraktiker
Klassische
Homöopathie
Die Geschwister
Strychninum
Homöopathische
Betrachtung von
„Nux Vomica &
Ignatia“
47
Matthias Schaper
Heilpraktiker
KurzZeit-Seminar
Teil 2
Komplementäre
Onkologie:
Ernährung und
Mikronährstoffe
48
Prof. Dr. Gustav
Jirikowski
Das Mikroom und
der Heißhunger
auf Süßes
49
Arite Winkler
Heilpraktikerin
Synergetische
Homöopathie bei
Erkrankungen
der Psyche
Praxis.Forum
15.15-15.45
35
Peter Evertz
Heilpraktiker
HonorarKalkulation
Praxis.Forum
7
8
Besuch der Firmenausstellung
16.45-17.30
43
Cynthia Roosen
Heilpraktikerin
Abrechnung
leicht gemacht:
GebüH, Beihilfe
und Honorarvertrag
Praxis.Forum
wir.
6
Besuch der Firmenausstellung
15.45-16.30
16.30-16.45
5
4|2015
37
aktiv.Forum
FREIE HEILPRAKTIKER E.V.
BERUFS- UND FACHVERBAND
Analysen Informationen Politik Praxis
Osteopathie-Urteil des
OLG Düsseldorf
Interview der Redaktion WIR.Heilpraktiker mit dem Rechtsanwalt Dr. René Sasse
Das Oberlandesgericht Düsseldorf hat jüngst ein viel diskutiertes
Urteil verkündet (OLG Düsseldorf vom 8.9.2015 Aktenzeichen
I-20 U 236/13). In dem Berufungsverfahren wurde eine Entscheidung des Landgerichts Düsseldorf bestätigt. Dieses hatte es
einer Physiotherapiepraxis untersagt, berufs- oder gewerbsmäßig
die Ausübung der Osteopathie anzukündigen und/oder die
Osteopathie auszuüben, sofern keine ärztliche Approbation oder
eine Zulassung nach dem Heilpraktikergesetz vorliegen. Die Entscheidung ist rechtlich überzeugend begründet; sie ruft jedoch
zahlreiche Folgefragen hervor.
Wir haben unseren Rechtsanwalt Dr. René Sasse zu den Konsequenzen der Entscheidung befragt:
1.) Wie hat das OLG Düsseldorf dieses Verbot begründet?
RA Dr. Sasse: Eine selbstständige Ausübung der Heilkunde ist
Ärzten und Heilpraktikern vorbehalten. Dieses Kriterium ist immer dann erfüllt, sofern die Ausübung des Verfahrens generell
medizinische Fachkenntnisse erfordert und eine abstrakte Gefährdung der öffentlichen Gesundheit möglich ist.
Das OLG hat hierzu ausgeführt:
„Es ist davon auszugehen, dass die Ausführung osteopathischer Behandlungsmethoden medizinische Fachkenntnisse voraussetzt und
eine unsachgemäße Ausübung geeignet ist, gesundheitliche Schäden
zu verursachen. Hierfür spricht schon, dass das Ausbildungs- und
Prüfungscurriculum der BAO einen zeitlich sowie inhaltlich erheblichen Ausbildungsaufwand umfasst. Es ist davon auszugehen, dass
dies nicht einem bloßen Selbstzweck dient, sondern dieser Ausbildungsaufwand gerade dem Zweck dient, Schäden von Patienten und
der Allgemeinheit abzuwenden, sodass es im Umkehrschluss naheliegend ist, davon auszugehen, dass die Ausübung osteopathischer Tätigkeit abstrakt mit gesundheitlichen Risiken verbunden ist. Es wird
zudem im Allgemeinen davon ausgegangen, dass eine risikolose Osteopathie sowohl Erfahrung als auch sorgfältige Indikationsstellung
erfordert. Insbesondere morphologische Veränderungen, die mit einer
Schwächung der Knochen- oder Bandstruktur einhergehen, Krankheiten wie rheumatoide Arthritis, Tumore und Traumen sowie Bandscheibenvorfälle, die nur mit medizinischem Fachwissen erkannt
werden können, stellen ein erhebliches Risiko bei bzw. ein Hindernis
für die Anwendung osteopathischer Behandlungsmethoden dar.“
2.) Gilt das Verbot auch, wenn der ausübende Mitarbeiter eine
Zulassung nach dem HPG hat?
RA Dr. Sasse: Nein, das OLG Düsseldorf hat ausdrücklich darauf
hingewiesen, dass das Verbot nicht gilt‚ wenn zwar der Anbieter
selbst keine Erlaubnis besitzt, wohl aber der für die Behandlung
eingesetzte Mitarbeiter im Besitz einer Heilpraktikererlaubnis ist.
3.) Reicht es aus, wenn der osteopathisch tätige Mitarbeiter
eine entsprechende fachliche Qualifikation bzw. besondere
Ausbildung besitzt?
38
RA Dr. Sasse: Die Erlaubnis zur Ausübung der Physiotherapie
gemäß § 1 Abs. 1 MPhG hat in diesem Zusammenhang keine
Bedeutung. Sie berechtigt nicht dazu, osteopathische Behandlungen selbstständig vornehmen zu dürfen. Osteopathie ist nicht
Bestandteil des Ausbildungs- und Prüfungscurriculums für Physiotherapeuten. Da die Physiotherapeuten-Ausbildung den Bereich der Osteopathie nicht umfasst, kann sich auch die entsprechende Erlaubnis zur Ausübung der Physiotherapie nicht hierauf
beziehen.
Auch sonstige fachliche Weiterbildungen ändern nichts an
der Erfordernis der formellen Arzt-/Heilpraktikerzulassung. Es
kommt allein auf die abstrakte Gefahr durch die entsprechende
Behandlung an. In diesem Zusammenhang ist die Qualifikation
des konkreten Behandlers ohne Belang. Diese erlangt ihre Bedeutung allein im Zusammenhang mit der Erteilung einer Heilpraktikererlaubnis. Die Frage, ob die konkrete Ausbildung des Therapeuten ausreicht, um die abstrakten Gesundheitsgefahr zu vermeiden, ist durch die Gesundheitsbehörde im Erlaubnisverfahren
zu prüfen.
4.) Hilft es, wenn die Behandlung auf ärztliche Anordnung
hin im Delegationsverfahren erbracht wird?
RA Dr. Sasse: Nein, das OLG Düsseldorf hat auch die Ausübung
im Delegationsverfahren untersagt. Zwar sei hier sichergestellt,
dass von dem Angebot keine mittelbare Gesundheitsgefahr ausgehen würde, weil Patienten nicht von einem Arztbesuch abgehalten werden. Zudem obliegt es in diesem Fall auch dem Arzt, die
grundsätzliche Eignung für eine osteopathische Behandlung festzustellen und etwaige Kontraindikationen auszuschließen.
Gleichwohl stelle die tatsächliche Behandlung einen Eingriff dar,
dessen fachgerechte Ausführung eben einer entsprechenden Ausbildung bedarf.
5.) Reicht es aus, wenn der Behandler eine Heilpraktiker-Teilzulassung für das Gebiet der Physiotherapie besitzt?
RA Dr. Sasse: Da diese Frage für das Urteil nicht erheblich war,
hat das OLG sich hiermit nicht näher befasst. Die überwiegenden Gründe sprechen jedoch dafür, dass eine allgemeine Heilpraktikererlaubnis erforderlich ist. Denn die sektorale Befugnis
beschränkt sich ausschließlich auf den Bereich der unmittelbar
physiotherapeutischen Verfahren; osteopathische oder chiropraktische Techniken dürfen hingegen nur von Ärzten oder allgemeinen Heilpraktikern selbständig erbracht werden. Heilpraktiker
für Physiotherapie dürfen nur solche Leistungen eigenständig
abgeben, die sie auch als Physiotherapeuten aufgrund einer ärztlichen Verordnung abgeben können. Diese Sichtweise teilt u.a.
das Gesundheitsministerium NRW. Nach dessen Kriterienkatalog ist für das Ausüben des Osteopathie eine unbeschränkte Heilpraktikerzulassung erforderlich.
6.) Welche Konsequenzen hat das Urteil für Erstattungen von
Krankenversicherungen?
RA Dr. Sasse: In der jüngeren Vergangenheit wurden osteopathische Behandlungen von Physiotherapeuten durch einzelne KranFortsetzung Seite 43
4|2015
wir.
wir.
4|2015
39
Eine weitere Seite ist der Listung von Diagnose- und Therapieverfahren gewidmet, die nicht in dem aus dem Jahre 1985 stammenden Gebührenverzeichnis
für Heilpraktiker (GebüH) gelistet sind. Die Stiftung möchte auf diesem Weg
eine Bestandsaufnahme machen, um unter anderem Veränderungen im Angebotsspektrum der Heilpraktikerpraxen erfassen zu können. Bitte kreuzen Sie
diejenigen Verfahren an, die Sie häufiger zur Anwendung bringen und ergän-
Die Fragen der folgenden Seiten zum Status des Heilpraktikerberufes sind kurz
gehalten und überwiegend per Ankreuzen zu beantworten, sodass Sie nur
wenig Zeit investieren müssen.
Für diese Forschungsarbeit benötigt die Stiftung dringend die Mithilfe möglichst vieler Heilpraktikerinnen und Heilpraktiker, um im Ergebnis repräsentative Aussagen erstellen zu können.
Daher hat die Stiftung in diesem Jahr die Erstellung einer Studie in Auftrag
gegeben, welche schwerpunktmäßig die rechtliche und wirtschaftliche Lage
nicht-ärztlicher Heilberufe erfassen soll.
Seit Jahren fehlt es für den Heilpraktikerberuf an belastbarem Zahlenmaterial,
das in der Diskussion mit gesundheitspolitischen Entscheidungsträgern und
Behörden sowie für die interessierte Öffentlichkeit zur Darstellung des Status
des Heilpraktikerberufs herangezogen werden kann.
Die Stiftung Deutscher Heilpraktiker ist eine gemeinnützige Einrichtung. Ihr
Zweck ist die Förderung des öffentlichen Gesundheitswesens auf dem Gebiet
der volks- und naturheilkundlichen Diagnose- und Behandlungsmethoden.
Dies wird insbesondere durch die Durchführung wissenschaftlicher Forschungsvorhaben im naturheilkundlichen, arzneimittelrechtlichen sowie berufsrechtlichen Bereich verwirklicht, die zum Nutzen der Volksgesundheit ausgewertet
und gesammelt werden.
Stiftung Deutscher Heilpraktiker
Der Vorstand
Herzlichen Dank für Ihre Mitarbeit!
Selbstverständlich wird die Studie nach Fertigstellung entsprechend publiziert,
sodass auch Sie Einblick in die Ergebnisse gewinnen können.
Um eine zügige Auswertung zu ermöglichen, wäre die
Rücksendung der Umfrage bis zum 30. November 2015 von Vorteil.
Sie können die Umfrage ab Oktober auch auf der Website der Stiftung unter
www.dieheilpraktiker.com ausfüllen.
Stiftung Deutscher Heilpraktiker
Maarweg 10
53123 Bonn
Fax: 02 28 - 96 28 99 01
Bitte senden Sie die ausgefüllten drei Seiten per Post oder Fax an die Geschäftsstelle der Stiftung:
Diese Umfrage ist völlig anonym, und die erfassten Daten werden ausschließlich für die von der Stiftung in Auftrag gegebene Studie verwendet.
zen diese bitte mit den üblicherweise von Ihnen dafür angesetzten Honoraren.
Gerne können Sie die Liste auch mit weiteren Verfahren, die Sie überwiegend
anwenden und die ebenfalls nicht im GebüH berücksichtigt sind, ergänzen.
Datenerhebung
STIFTUNG DEUTSCHER HEILPRAKTIKER
Wir bitten alle Kolleginnen und Kollegen, sich an der Umfrage zu beteiligen. Der Fragebogen kann auch über unsere Website www.freieheilpraktiker.com/Mitgliederinfo
­unter Formulare digital herunter geladen werden. Bitte senden Sie die ausgefüllten Seiten d
­ irekt an die im Formular genannte Anschrift.
✂
40
4|2015
wir.
✂
4.
3.
2.
1.
nein
HP-Anwärter
andere Tätigkeit
nein
11.
12.
____________________________________________________________________________________________________________
5.
sonstige Anstellung
Gemeinschaftspraxis
sonstige HP-Tätigkeit: _________________________________________________________________________________
Anstellung in HP-Praxis
eigene Praxis
Art der Heilpraktikertätigkeit / Praxis:
____________________________________________________________________________________________________________
4.
Stiftung Deutscher Heilpraktiker – Datenerhebung 2015 – Seite 1 von 3
ohne Abschluss / evt. weitere berufliche Qualifikation ____________________________________________
anderer Abschluss als
_________________________________________________________________________________
Ausbildungs- / Lehrberuf
Hochschulabschluss
Berufliche Qualifikation (höchster Abschluss):
andere ___________________________________________________________________________________________________
Volksschulabschluss (nach 8. Klasse)
____________________________________________________________________________________________________________
____________________________________________________________________________________________________________
2.
Mittlerer Schulabschluss (z. B. Realschule, MSA)
%
%
____________________________________________________________________________________________________________
______
3.
1.
Berufsbildungsreife (z. B. Hauptschulabschluss)
mit Injektionen
energetisch
Die 5 Schwerpunkte meiner Therapiemethoden sind:
Hochschulreife (z. B. Abitur)
Schulbildung (höchster Schulabschluss):
%
%
mit Arzneimitteln (homöopath., phytother., andere) ______ %
______
______
Welche? ______________________________________________________________________________________________________
psychotherapeutisch
manuell
Zusatzqualifikation ohne staatliche Zulassung
andere ___________________________________________________________________________________________________
Krankenpflegeberuf
______
Physiotherapeut
Ich arbeite hauptsächlich (Bitte in prozentualer Angabe):
Physiotherapeuten
Weitere Qualifikationen aufgrund staatlicher Zulassung
andere __________________________________________________________________________________________________
nein
Heilpraktikern
ja
Ich arbeite vernetzt mit anderen Behandlern:
nein
Ärzten
10.
9.
ja
Ich bin Mitglied in einem HP-Verband:
Psychotherapeuten
Andere _____________________________________________________________
Physiotherapie
8.
andere ___________________________________________________________________________________________________
Online-Fortbildungen
Literaturfortbildung/Zeitschriften
Ich nutze zusätzlich folgende Fortbildungsmöglichkeiten:
Stunden im Jahr
7.
_______________________
auf anderem Wege: ______________________________________________
in einer Heilpraktikerschule
Für Fortbildungen erbringe ich
per Fernausbildung
autodidaktisch
Meine Ausbildung zum Heilpraktiker erfolgte:
6.
5.
Psychotherapeut
Podologie
Psychotherapie
HP mit sektoraler (eingeschränkter) Erlaubnis
ja
HP mit unbeschränkter (nicht eingeschränkter) Erlaubnis
Art der Ausbildung:
andere Gründe _________________________________________________________________________________________
arbeitslos
im Ruhestand
Schwangerschaft, Mutterschutz
Falls nein, weil:
ja
Ich bin derzeit als HP tätig:
STIFTUNG DEUTSCHER HEILPRAKTIKER – DATENERHEBUNG
wir.
4|2015
41
Tätigkeit als HP:
21.
Auf mich trifft folgende Einkommenssituation zu:
20.
19.
18.
Mein durchschnittliches Wochenhonorar in einer typischen Praxiswoche beträgt:
17.
nicht erfüllt
negativ
29.
28.
27.
ja
Mein Alter beträgt
weiblich
Ich bin
_____________
Jahre
männlich
falls ja, welche: _________________________________________________________________________________________
nein
Neben meiner Tätigkeit als HP gehe ich noch einer weiteren Erwerbstätigkeit nach:
im ländlichen Raum
in einer Kleinstadt (ab 10.000 E.)
in einer mittleren Stadt (ab 100.000 E.)
in einer Großstadt (ab 500.000 E.)
Meine Praxis befindet sich
26.
Nebenerwerb
nicht ausreichend
Meine Praxis befindet sich in folgendem Bundesland: _______________________________________________
Vollerwerb
Meine HP-Praxis betreibe ich als
ausreichend
Meine HP-Praxis ist als alleinige Existenz
25.
24.
23.
mit _____________________________ Aushilfen (450,00 € Mini-Job)
Stiftung Deutscher Heilpraktiker – Datenerhebung 2015 – Seite 2 von 3
Bitte senden an: Stiftung Deutscher Heilpraktiker • Maarweg 10 • 53123 Bonn • Fax: 02 28 - 96 28 99 01
gleich bleibend
positiv
Ich sehe meine wirtschaftliche Zukunft eher
erfüllt
Meine wirtschaftlichen Erwartungen haben sich damit
sinkt erheblich
sinkt kontinuierlich
ist gleich geblieben
steigt kontinuierlich
steigt erheblich
Mein Umsatz in den letzten Jahren
____________________________________________________________________________
oder (ersatzweise) Jahreshonorar:
____________________________________________________________________________
Ich habe z. Z. in einer durchschnittlichen Woche
folgende Anzahl von Patientenkontakten: _______________________________________________________________
16.
mit _____________________________ Assistenten
mit _____________________________ Angestellten
Die Größe meiner Praxisräume beträgt in qm ca: ______________________________________________________
allein
Ich arbeite in der HP-Praxis
in meiner Wohnung
22.
Mein Lebenspartner arbeitet anderweitig
Mein Lebenspartner arbeitet in der Praxis
in gemieteten Praxisräumen
in eigenen Praxisräumen
Ich praktiziere
ggf.: nicht mehr praktizierend seit
Alleinverdiener mit Familie
Jahr des Tätigkeitsbeginn als HP ____________________________________________________________________
____________________________________________________________________
Alleinverdiener ohne Familie
Jahr der Erlaubniserteilung ___________________________________________________________________________
15.
14.
13.
STIFTUNG DEUTSCHER HEILPRAKTIKER – DATENERHEBUNG
✂
42
4|2015
wir.
✂
Komplexmittel-Homöopathie
Kinesiologie, angewandte und applied kinesiology
Hildegard-Medizin
Feldenkrais-Methode
Stiftung Deutscher Heilpraktiker – Datenerhebung 2015 – Seite 3 von 3
Wirbelsäulentherapie (Dorn/Breuss, Horn)
Ernährungstherapie und Heilfasten
Farbtherapie
Umweltmedizin
Traditionelle chinesische Medizin (TCM)
inkl. Bewegungstherapie: TaiChi, QiGong
Spagyrik
Shiatsu
Phytotherapie
Osteopathie viszeral, cranio-sacral-Therapie
Biochemie nach Dr. Schüßler
Folgetermine
Traditionelle europäische Medizin (TEM) /
Naturheilkunde (TEN)
Erstuntersuchung
Orthomolekulare Medizin
Ohrakupunktur
Mikrobiologische Therapie
Lasertherapie
Honorar in der Praxis (Euro/Cent)
Ayurveda
Augen-/Irisdiagnostik
Aufstellungsarbeit
Aromatherapie
Anthroposophische Medizin
Honorar in der Praxis (Euro/Cent)
Diagnose- und Therapieverfahren, die nicht im GebüH verzeichnet sind.
Gerne können Sie diese Liste um weitere, nicht im GebüH gelistete Verfahren
ergänzen.
Bitte kreuzen Sie von Ihnen verwendete Diagnose- und Therapieverfahren an
und geben Sie das durchschnittliche Honorar an. Falls es einen Unterschied
zwischen der Erstuntersuchung und den Folgeterminen in Ihrer Therapie gibt,
können Sie dies ebenfalls vermerken.
Erstuntersuchung
Folgetermine
STIFTUNG DEUTSCHER HEILPRAKTIKER – DATENERHEBUNG
aktiv.Forum
FREIE HEILPRAKTIKER E.V.
BERUFS- UND FACHVERBAND
Analysen Informationen Politik Praxis
kenversicherungen erstattet, sofern diese ärztlich veranlasst wurden. Diese Praxis dürfte nunmehr rechtswidrig sein. Zudem dürfte es Ärzten und allgemeinen Heilpraktikern zukünftig nicht
mehr möglich sein, osteopathische Behandlungen an einen Physiotherapeuten ohne Heilpraktikerzulassung zu delegieren. Entsprechende Formulare könnten berufsrechtliche Nachteile haben.
7.) Welche Sanktionen drohen bei Nichtbeachtung der Entscheidung?
RA Dr. Sasse: Grundsätzlich ist anzumerken, dass sich jede Gerichtsentscheidung nur auf die beteiligten Parteien bezieht. Es ist
jedoch anzunehmen, dass die Entscheidung – zumindest in NRW
– Vorbildcharakter hat. Aufgrund der konsequenten dogmatischen Begründung ist anzunehmen, dass weitere Gerichte die
Argumentation übernehmen werden.
Eine mögliche zivilrechtliche Sanktion liegt in einer Abmahnung. Es steht dem beteiligten Abmahnverband frei, weitere Physiotherapeuten abzumahnen und zur Unterlassung aufzufordern.
Zudem hat das OLG einen Verstoß gegen das Heilpraktikergesetz
attestiert. Hierbei handelt es sich um einen Straftatbestand, sodass auch die Einleitung eines Strafverfahrens möglich wäre. Da
zudem eine berufsbezogene Norm verletzt wird, kommen berufsrechtliche Sanktionen wie der Widerruf der Physiotherapeutenoder sektoralen Heilpraktikererlaubnis in Betracht.
|
Fehlende Datenschutzerklärung
abmahnfähig
Das Hanseatische Oberlandesgericht hat mit Urteil vom
27.06.2013 (Az. 3 U 26/12) entschieden: Verstöße eines Webseitenbetreibers gegen seine Verpflichtung aus § 13 Abs. 1 TMG
sind grundsätzlich abmahnfähig.
Nach § 13 Abs. 1 TMG sind die Nutzer/Besucher einer Internetpräsenz zu Beginn des Nutzungsvorgangs in allgemein verständlicher Form über Art, Umfang und Zweck der Erhebung
und Verwendung personenbezogener Daten sowie über die Verarbeitung der Daten in Staaten außerhalb des Anwendungsbereichs
der Richtlinie 95/46/EG (…) zu unterrichten. Fehlt diese Erklärung oder ist sie unzureichend, ist dies ein abmahnfähiger Verstoß.
Aus diesem Grunde sollten Sie überprüfen, ob Ihre Internetpräsenz eine ordnungsgemäße Datenschutzerklärung enthält. Je
nach Ausgestaltung der Webseite (Online-Shop, Redaktionelle
Seite) kann der Inhalt und Umfang dieser Erklärung stark variieren. Zu berücksichtigen sind stets eingebundene Plugins von sozialen Netzwerken, wie Facebook oder Google+. Die Erklärung
muss zudem leicht auffindbar sein. In der Regel dürfte es sich
empfehlen, diese Erklärung in einem eigenständigen – stets abrufbaren – Punkt „Datenschutz“ zu integrieren. Bei aufwendigeren Erklärungen kann ein ausdrücklicher Verweis auf die Erklärung oder deren explizite Einbeziehung erforderlich sein.
Quelle: Newsletter Heilpraktikerrecht kompakt & aktuell
September 2015.
Unsere Mitglieder finden eine Muster-Datenschutzerklärung in der Mitglieder-Info-Schrift Heilpraktiker-Recht auf
den Seiten 50 ff.
|
wir.
4|2015
Amtsgericht Ansbach:
Patient eines Heilpraktikers mit
erkennbarem Leidensdruck muss
selbst Arzt einschalten
Ein Heilpraktiker muss einen Patienten nach erfolgloser Behandlung nicht zur Weiterbehandlung an einen Schulmediziner zurückverweisen, wenn der Patient aufgrund offensichtlicher Leiden selbst erkennen kann, dass ein Arztbesuch erforderlich ist.
Dies hat das Amtsgericht Ansbach mit am 15.09.2015 veröffentlichtem Urteil rechtskräftig entschieden (Az.: 2 C 1377/14).
Sachverhalt
Der Kläger litt seit Jahren an einer Darmerkrankung. Weil die
Medikamente, die ihm sein Arzt verschrieb, Nebenwirkungen
hatten, ging der Mann zu einem Heilpraktiker, der es mit Bioresonanz, sogenanntem Schöndorfstrom und Fußbädern versuchte.
Danach, so der Kläger, ging es ihm sogar noch schlechter. Der
Heilpraktiker habe ihn jedoch nicht wieder an einen „Schulmediziner“ verwiesen. Deshalb verlangte der Kläger Schmerzensgeld
wegen Leiden, die er erlitt, als er nicht wieder zum Arzt ging.
AG: Kläger konnte Gesundheitszustand selbst einschätzen
Das Amtsgericht hat die Klage abgewiesen. Nach einem medizinischen Sachverständigengutachten habe festgestanden, dass
der Kläger wegen seines Leidenszustands auch als Laie die Notwendigkeit eines erneuten Arztbesuchs hätte erkennen müssen.
Darauf, ob die Naturheilmethoden erfolgversprechend gewesen
waren, komme es nicht an: Zum einen habe sich der Kläger bewusst in diese Behandlung begeben, zum anderen hätten diese
Therapien die Leiden nicht verursacht.
zu AG Ansbach, Urteil – 2 C 1377/14
|
Mögliche schwere Nebenwirkungen des Impfstoffes Pandemrix:
Die Bundesregierung wusste nichts
Pandemrix-Risiko war nicht bekannt
Berlin: (hib/PK) Die möglichen schweren Nebenwirkungen des
Impfstoffes Pandemrix gegen die sogenannte Schweinegrippe
waren nach Angaben der Bundesregierung zunächst nicht absehbar. Der Ausschuss für Humanarzneimittel (CHMP) habe am
24. September 2009 eine Pandemrix-Impfempfehlung gegen die
„Neue Grippe“ (H1N1) abgegeben. Die Europäische Kommis-
Die Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde nach
dem Heilpraktikergesetz hat erhalten:
Maria Anna Kunert
Wir wünschen viel Erfolg und Freude bei der Berufsausübung.
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43
aktiv.Forum
FREIE HEILPRAKTIKER E.V.
BERUFS- UND FACHVERBAND
Analysen Informationen Politik Praxis
sion sei dieser Empfehlung gefolgt und habe die Zulassung am
1. Oktober 2009 genehmigt. Damals habe es keine Hinweise auf
mögliche schwere Nebenwirkungen wie Narkolepsie gegeben,
heißt es in der Antwort (18/5819) der Regierung auf eine Kleine
Anfrage (18/5734) der Fraktion Die Linke.
Im Winter 2009/2010 hatten sich viele Menschen in Europa
nach behördlichen Empfehlungen gegen die „Neue Grippe“ impfen lassen. In Deutschland kam dabei der Impfstoff Pandemrix der
Firma Glaxo Smith Kline (GSK) mit einem Wirkverstärker (Adjuvans) zum Einsatz. Inzwischen wird die Vergabe des Mittels mit der
unheilbaren Schlafkrankheit Narkolepsie in Verbindung gebracht.
Basierend auf den vorliegenden Daten sei die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI) 2009 zu
dem Schluss gekommen, dass der erwartete Nutzen der Impfung
mögliche sehr seltene Risiken überwiege. Da sehr seltene Nebenwirkungen durch Zulassungsverfahren nicht immer erfasst werden könnten, habe die STIKO auf die Notwendigkeit einer fortlaufenden Beobachtung hingewiesen. Erste Fälle von Narkolepsie
seien jedoch erst im August 2010 in Schweden und Finnland
berichtet worden.
Die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) habe im September 2010 den Schluss gezogen, dass weitere Untersuchungen
nötig seien, die Zulassung für Pandemrix aber nicht zurückgezogen. Die STIKO habe ihre Impfempfehlung gegen die pandemische Influenza im August 2010 zurückgezogen, aber aus anderen
fachlichen Gründen. Erst danach sei der mögliche Zusammenhang zwischen Pandemrix und Narkolepsie deutlich geworden.
Hinweise auf mögliche andere unvertretbare Nebenwirkungen
von einem der eingesetzten pandemischen Influenza-Wirkstoffe
hätten bis dahin nicht vorgelegen.
In Zulassungsstudien könnten aufgrund der begrenzten Teilnehmerzahl sehr seltene Impfnebenwirkungen nicht sicher ausgeschlossen werden, heißt es in der Antwort weiter. Bei einer Pandemie wäre es jedoch unverantwortlich, Entscheidungen hinauszuzögern, bis Daten zu sehr seltenen Nebenwirkungen vorlägen.
Zwischen dem 1. Oktober 2010 und dem 10. August 2015
hat den Angaben zufolge das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) aus
Was ein Mensch
an Gutem in die Welt
hinaus gibt,
geht nicht verloren
Albert Schweitzer
Wir trauern um unser langjähriges Mitglied und Referenten für die Medizinische Heilhypnose
Peter Berg
Geboren am 12. Dezember 1941
Verstorben am 29. September 2015
44
Deutschland 53 Meldungen von Narkolepsie-Verdachtsfällen in
einem zeitlichen Zusammenhang mit einer Pandemrix-Impfung
erhalten. Es handelte sich um 27 Patienten unter 18 Jahren und
26 erwachsene Patienten.
Eine zentrale bundesweite Erfassung der Fälle von anerkannten Impfschäden gibt es derzeit nicht. Am RKI werde aber geprüft, wie die Daten der Bundesländer auf nationaler Ebene zusammengeführt und veröffentlicht werden könnten. Mit einer
ersten Zusammenführung dieser Daten sei jedoch nicht vor 2016
zu rechnen.
Quelle: hib – heute im bundestag Nr. 431, Neues aus Ausschüssen und aktuelle parlamentarische Initiativen, Mi., 2. September 2015, Redaktionsschluss: 15.29 Uhr
Unser Kommentar: Uns fehlen die Worte.
|
Bezug ausländischer Arzneimittel
am Beispiel der Vitalpilze
Frage eines Mitgliedes
Ich habe eine Ausbildung zu den Vitalpilzen gemacht. Jetzt besteht aber das Problem, dass meine Patienten diese nicht über die
Apotheke beziehen können, da diese dort nicht bestellt werden
können. Mir wurde während der Ausbildung eine Firma in
Österreich genannt, bei denen wir die Kapseln bestellen können.
Dort dürfen aber nur Therapeuten bestellen. Es gibt ein Bestellformular, das ich mit dem Patienten ausfüllen soll, er muss es
unterschreiben und ich faxe es an die Firma. Die Bestellung geht
dann direkt an die Patientenadresse mit Rechnung auf den Namen des Patienten.
Darf ich als Heilpraktiker Bestellungen tätigen oder betreibe
ich dann schon Handel?
Unsere Antwort
Wenn der normale Bezugsweg nicht geht (Apotheke kann es
nicht bestellen), sind im Prinzip alle anderen Bezugsmöglichkeiten mit äußerster Vorsicht anzuschauen.
Das Einhalten des Deutschen Arzneimittelrechts wird für den
Versandweg vom Zoll überwacht. Aus der Bestellliste geht nicht
hervor, welche Mittel Arzneimittel sind, welche sind Nahrungsergänzungsmittel, welche sind vielleicht nur Lebensmittel oder kosmetische Artikel. Es ist nicht klar, was auf den Packungen steht.
Bei der Vielzahl der Präparate ist das ein arzneimittelrechtlicher
Marathon. Sollte also der Zoll eine Packung öffnen, wird es teuer
und schwierig.
Wahrscheinlich dürfen weder Sie noch der Patient die Mittel
beziehen. Die Apotheke dürfte die Mittel mglw. abgeben, müsste
aber ein ärztliches Rezept bekommen.
Gegen diese Probleme ist die Frage eines Gewerbes für den
Bezug nachrangig. Hier wäre auch noch die Frage einer evtl. Provisionszahlung zu klären.
Bevor Sie also mit dieser Fa. in Geschäftsbeziehungen treten,
sollte rechtlich zweifelsfrei der Status der Mittel und der Versandweg geklärt sein. Dies ist normalerweise Aufgabe der österreichischen Firma. Ein Dozent sollte bei einer Schulungsveranstaltung
alle diese Fragen vermitteln können.
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4|2015
wir.
Regionalveranstaltungen und Seminare Freie Heilpraktiker e.V.
LandEsbErEIch badEn-WürTTEmbErg
25.11.2015
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Leitung:
Bengt Jacoby
Heilpraktiker
Tel.: 0761/273010
Fax: 0761/273050
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Feiertagen)
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Rosastr. 9, 79098 Freiburg
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Die Teilnahme ist kostenlos
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Leitung:
Jürgen Amler
Heilpraktiker
Tel.: 06222/939781
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verschiedene Dysfunktionen
LandEsbErEIch baYErn
rEgIonaLgruppE münchEn
Leitung:
Cynthia Roosen
Heilpraktikerin
Tel.: 089/20238118
Fax: 089/13926466
Michael Sepp
Heilpraktiker
Tel.: 0170/7833256
Veranstaltungsort: GLS­Bank, Bruderstr. 5a,
80538 München
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Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse
Euro 15,00; Mitglieder „Freie Heil­
praktiker e.V.“, „FVDH“ sowie „BDHN“ kostenlos.
Bitte Mitgliedsausweis mitbringen.
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Heilpraktikerin
Tel.: 0561/887112
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Raum 105, Holländische Str. 74,
34117 Kassel, Tel.: 0561/7874147
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Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00;
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“, „FVDH“
sowie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis
mitbringen.
07.11.2015
11.00 – 17.00 Uhr
Bitte beachten Sie die geänderte Uhrzeit!
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in Zusammenarbeit mit der Firma „Laboratorium
Soluna Heilmittel GmbH“
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19.00 – 21.00 Uhr
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Heilmittel Heel GmbH“
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Leitung:
Hagen Heimann
Heilpraktiker
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(5. Etage), Römerstr. 9, 63450 Hanau
Kosten:
Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse
Euro 15,00; Mitglieder „Freie
Heilpraktiker e.V.“, „FVDH“ sowie
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45
Regionalveranstaltungen und Seminare Freie Heilpraktiker e.V.
04.11.2015
15.00 – 18.00 Uhr
Monika Liewers, Heilpraktikerin
Behandlungsstrategien: Erkältungskrankheiten
homöopathisch behandeln
Landesbereich Nord
Regionalgruppe Hamburg
Leitung:Manfred Michaelis
Heilpraktiker
Tel.: 040/38619332
Fax: 040/38619332
E-Mail: michaelisheilpraktiker@
freenet.de
Veranstaltungsort:Hotel Ramada Hamburg-Bergedorf,
Holzhude 2, 21029 Hamburg
Kosten:Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00;
­Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“, „FVDH“
­sowie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis
mitbringen.
26.10.2015
19.00 – 21.00 Uhr
Rene Gräber, Heilpraktiker
Darmsanierung mit Phytotherapie, Darm-Einläufe (Klistier) und Fasten
30.11.2015
19.00 – 21.00 Uhr
Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker und
­Apotheker
Therapeutische Differenzierung des SäureBasen-Haushaltes; Entsäuerung, Organpuffer
und die Bedeutung der Leber
in Zusammenarbeit mit der Firma „Syxyl GmbH
& Co. KG“
25.01.2016
19.00 – 21.00 Uhr
Stephan G. Meyer, Heilpraktiker
Integraler Praxiserfolg – Vom ganzheitlichen
Profil zur nachhaltigen Strategie
Landesbereich NRW
Regionalgruppe Aachen
Leitung:
Elfie Weidenhaupt
Heilpraktikerin
Veranstaltungsort:FeG (Freie evangelische Gemeinde)
Kopfstr. 20, 52249 Eschweiler
Jeden ersten Mittwoch im Monat,
19.00 Uhr
Kosten:Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse
Euro 15,00; M
­ itglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“,
„FVDH“ s­ owie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mit­
gliedsausweis mitbringen.
04.11.2015
19.00 – 21.30 Uhr
Dr. rer. nat. Oliver Ploss, Heilpraktiker und
­Apotheker
Prinzip und Einsatz von Autonosoden, z. B. Plazenta-Nosode, Eigenstuhl und Eigenurin
in Zusammenarbeit mit der Firma „Mentop
Pharma e. K.“
Regionalgruppe Düsseldorf
Leitung:Birgit Müller-zur Linden
Heilpraktikerin
Tel.: 0211/282683
Veranstaltungsort:Rudolf-Steiner Schule Düsseldorf/
Waldorfschule, Diepenstr. 15,
40625 Düsseldorf
Kosten:Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heil­
praktiker e.V.“, „FVDH“ sowie „BDHN“ kostenlos.
Bitte Mitgliedsausweis mitbringen.
11.11.2015
19.00 – 21.00 Uhr
Elke Kubzdela, Heilpraktikerin
Blutegeltherapie in der Naturheilpraxis
in Zusammenarbeit mit der Firma „Regenaplex
GmbH“
46
09.12.2015
19.00 – 21.00 Uhr
Dieter Siewertsen, Heilpraktiker und Vorsitzender
Freie Heilpraktiker e.V.
Die Zukunft des Heilpraktikers: Herausforde­
rungen, Möglichkeiten, Gefahren ... Gesetzesentwicklung, EU-Recht ...
Regionalgruppe Krefeld – Niederrhein – Ruhr
Leitung:Regina Funken
Heilpraktikerin
Tel.: 02151/784141
Bärbel Hommel
Heilpraktikerin
Tel.: 02151/782713
Veranstaltungsort:Kulturzentrum Fabrik Heeder,
­Virchowstr. 130a, Eingang D,
47805 Krefeld
Kosten:Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“,
„FVDH“ sowie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mit­
gliedsausweis mitbringen.
25.11.2015
19.00 – 21.00 Uhr
Axel Grieben, Pharmareferent
Wirksame und preiswerte orthmolekulare
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aus der Praxis für die Praxis
Regionalgruppe Westerwald
Leitung:Michael Kohl
Heilpraktiker
Tel.: 02742/912462
Veranstaltungsort:Hotel Alte Post, Siegstr. 1,
57537 Wissen, Tel.: 02742/913676,
www.alte-post.de
Kosten:Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“,
„FVDH“ sowie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mit­
gliedsausweis mitbringen.
Regionalgruppe Rhein-Sieg-Ahr
Leitung:Eugen Sprandel
Heilpraktiker
Tel.: 0228/9287587
E-Mail: [email protected]
Veranstaltungsort:Hotel-Restaurant Zum-Sänger an
der Ahr, Marienthaler Str. 50,
53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler
Kosten:Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00;
­Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“, „FVDH“
­sowie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis
mitbringen.
Regionalgruppe Sauerland
Leitung:Trudi Finke
Heilpraktikerin
Tel.: 02933/3252
Dagmar Gödde
Heilpraktikerin
Tel.: 02933/8296558
Veranstaltungsort:Sunderland Hotel, Rathausplatz 2,
59846 Sundern, Tel. 02933/987-0
Kosten:Euro 10,00; Mitglieder „Freie
­Heilpraktiker e.V.“, „FVDH“ sowie
„BDHN“ ­kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mit­
bringen.
4|2015
wir.
Regionalveranstaltungen und Seminare Freie Heilpraktiker e.V.
rEgIonaLbErEIch ThürIngEn
LandEsbErEIch rhEInLand–pfaLz
rEgIonaLgruppE aLzEY
Leitung:
Leitung:
Michaela Rohleder
Heilpraktikerin
Tel.: 06734/9155633
Veranstaltungsort: Ärztehaus Flonheim,
Wilhelm­Leuschner­Str. 22,
55237 Flonheim
Veranstaltungsort: Praxis Manfred Haferanke,
Humboldtstr. 12, 99867 Gotha
rEgIonaLgruppE saar/pfaLz
Leitung:
Sorina Milkovic
Heilpraktikerin
Veranstaltungsort: in natura Heilpraktikerschule,
Marie­Curie­Str. 14,
66953 Pirmasens
Kosten:
Kosten:
Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00;
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“, „FVDH“
sowie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis
mitbringen.
21.10.2015
18.00 – ca. 20.00 Uhr
Manfred Haferanke, Heilpraktiker
Homöopathischer Arbeitskreis
Euro 10,00; Mitglieder „Freie
Heilpraktiker e.V.“, „FVDH“ sowie
„BDHN“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis mit­
bringen.
rEgIonaLgruppE JEna
Leitung:
LandEsbErEIch osT
rEgIonaLgruppE LEIpzIg
Leitung:
Stefan Hüneburg
Heilpraktiker
Tel.: 0361/9608521
Marion Rosenkranz-Büttner
Heilpraktikerin
Tel.: 03641/442711
Veranstaltungsort: Panorama­Gaststätte Schlegels­
berg, Oskar­Zachau­Str. 6,
07749 Jena
Veranstaltungsort: Naturheilpraxis & Gesundheits­
schule Stefan Hüneburg, Dittrich­
ring 12, 04109 Leipzig
Kosten:
Manfred Haferanke
Heilpraktiker
Tel.: 03621/406613
Fax: 03621/406615
E­Mail [email protected]
Kosten:
Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heil­
praktiker e.V.“, „FVDH“ sowie „BDHN“ kostenlos.
Bitte Mitgliedsausweis mitbringen.
Vorkasse Euro 10,00; Abendkasse Euro 15,00;
Mitglieder „Freie Heilpraktiker e.V.“, „FVDH“
sowie „BDHN“ kostenlos. Bitte Mitgliedsausweis
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Regionalveranstaltungen und Seminare Freie Heilpraktiker e.V.
28.10.2015
18.00 – ca. 20.00 Uhr
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­naturheilkundlicher Sicht
02.12.2015
18.00 – ca. 20.00 Uhr
Janett Conrad, Heilpraktikerin
Apitherapie
Regionalgruppe Pirna
Leitung:Annegret Schwarz
Heilpraktikerin
Tel.: 03501/466684
Veranstaltungsort:Praxis Annegret Schwarz,
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Kosten:Euro 10,00; Mitglieder „Freie Heil­
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Bitte Mitgliedsausweis mitbringen.
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Dr. Hans-Ulrich Wegner
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Med-Qi Gong – Knochen- und Muskel-Qi Gong
Das Muskel- und Knochen-Qi Gong um die Muskeln zu lockern und
die Knochen zu stärken
Traudel Bruse, Heilpraktikerin
Michael Peter, Qi Gong-Lehrer
12. – 13. Dezember 2015
Traditionelle Tibetische Medizin
Thomas Dunkenberger, Heilpraktiker
16. – 17. Januar 2016
Ortho-Bionomy®
Osteopathie – Körperarbeit – Information/Energie
Lehrstufe 14 Kraniale Techniken, Teil 1
Dr. Hans-Ulrich Wegner
23. – 24. Januar 2016
Ganzheitliche, naturheilkundliche Behandlung
von Schilddrüsenerkrankungen
Karin Detloff, Heilpraktikerin
29. – 31. Januar 2016
Osteobalance®
Die dynamische Becken- und Wirbelsäulentherapie
Cynthia Roosen, Heilpraktikerin
30. Januar 2016
Biografiearbeit
Erny Hildebrand, Heilpraktikerin Psychotherapie
Reinhard Stief, Heilpraktiker
14. – 15. November 2015
Yumeiho
Die ganzheitliche Chiropraktik aus Japan
Hans Flegel, Heilpraktiker
14. – 15. November 2015
Existenzgründung und Steuerrecht für
­Heilpraktiker/innen
Thomas Rehmet, Heilpraktiker, Dipl.Finanzwirt (FH)
16. – 17. November 2015
Klassische Homöopathie
Die Herstellung homöopathischer Arzneien
Hans-Jürgen Haak, Heilpraktiker
28. November 2015
Notfall-Medizin
Praktisches Auffrischungsseminar
Norbert Vahl, Heilpraktiker
48
Leipzig
05. – 06. Dezember 2015
Notfall-Medizin
Norbert Vahl, Heilpraktiker
16. – 17. Januar 2016
Schmerztherapie in der Naturheilpraxis
Monika Weber, Heilpraktikerin
Dresden/Chemnitz
29. – 31. Januar 2016
Praxisgründung für Heilpraktiker
Kathrin Boden, Dipl. Verwaltungswirtin
Steffi Mehner, Heilpraktikerin
Kerstin Haase, Gesundheitsamt/Hygiene
Ulrike Reichenbach, Heilpraktikerin
Martin Fobe, Dipl.-Informatiker für Medienproduktion (BA)
4|2015
wir.
Industriemitteilungen
Kooperationsvertrag zwischen der Tun Sie was für Ihren BluthochEuropäischen Penzel-Akademie
druck und Ihren Cholesterinspiegel
und der Hubei Universität für
Bio – Reiskleieöl – Sesamöl – Mix
Die Ölmischung ist ein natürChinesische Medizin
licher Blutdrucksenker, sie verHEYEN. Die von Günter Köhls geführte Penzel-Akademie ist zur
akademischen Lehreinrichtung der HubeiUniversität im chinesischen Wuhan ernannt
worden. Zunächst auf
fünf Jahre angelegt, soll vorn Prof. Chen Changhong und Günter
die
Zusammenarbeit Köhls; hintere Reihe v.l.n.r. Vorstandsmit­
„die Freundschaft zwi- glied Andreas Mühle, Prof. Liu Jin, Dolmet­
schen beiden Staaten scher Cheng Terry, Prof. Li Hanxin, Karin Köhls
stärken und zur FördeIn den Folgejahren war
rung des TCM-kulturellen
Austausches zwischen China Günter Köhls mehrfach im
und Deutschland beitragen“, Herkunftsland der Akupunktur
so die Kooperationsvereinba- zu Gast. An der 1958 gegrünrung. Konkret: Es geht um For- deten TCM-Universität in
schung, akademischen Aus- Wuhan, einer der berühmtesten
tausch, um die Zusammenar- Einrichtungen innerhalb Chibeit in der wissenschaftlichen nas, hielt der Heilpraktiker und
APM-Experte Vorlesungen vor
Information und Publikation.
Im Beisein zahlreicher Ver- Lehrenden und Studierenden.
Als Anerkennung für seine
treter aus Politik, Wirtschaft,
örtlichen Medizinerkreisen und Dozententätigkeit folgte an
Berufsverbänden sowie Wegge- diesem Tag eine zweite Ehrung:
fährten und engen Freunden Aus den Händen von Professor
des Ehepaares Köhls wurde im Chen Changhong, Direktor
Gesundheitszentrum der Ver- des internationalen Büros der
trag zwischen der Europäischen Hubei-Universität, erhielt GünPenzel-Akademie und hochran- ter Köhls eine Berufungsurgigen Vertretern des Hubei kunde zum Honorar-Professor.
College für chinesische Medi- Erster Gratulant war Professor
Li Hanxin, Direktor für die inzin unterzeichnet.
„Dass man mit einer Metho- ternationalen Veröffentlichunde wie der Akupunkt-Massage gen. „Wir wünschen uns sehr,
Heilerfolge erzielen kann, war dass durch die Kontakte nach
für mich zunächst ein Wun- Heyen die TCM außerhalb
der“, erinnerte sich Professor Chinas noch stärker an PopulaLiu an ihre erste Begegnungen rität gewinnt und als ganzheitmit dieser Therapieform – die liche Methode der Gesundsich zwar im Regelwerk weitge- heitspflege und Vorbeugung
hend mit der TCM-Philoso- bekannter wird“, so Professor
phie und dem zentralen Begriff Chen Changhong.
Die nun offiziell besiegelte
der „Lebensenergie“ deckt, aber
statt der Stimulation einzelner Kooperation bewertet Köhls als
Punkte mittels Akupunkturna- „großen Imagegewinn und als
deln auf massierende Reize ent- Ausdruck für die allgemeine
lang der Meridiane setzt. Ihre Anerkennung der Penzel-Meanfängliche Skepsis wich bald thode.“ Er ist überzeugt: „Von
tiefem Respekt und der Über- der Zusammenarbeit werden
zeugung, dass TCM und APM die TCM und die APM, wersich gegenseitig befruchten den China und Europa profitieren.“
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würden.
wir.
4|2015
ringert das LDL-Cholesterin,
hinzu kommt das der Anteil
des guten Cholesterins allein
durch die Ölmischung erhöht
wird.
Sie enthält über 80 % ungesättigte Fettsäuren (40–47 %
einfach ungesättigte, etwa 35 %
mehrfach ungesättigte Fettsäuren). So findet man neben der
Ölsäure (ca. 40–60 %) auch
noch einen hohen Gehalt an
Linolsäure (etwa 29–42 %).
Positiv sind außerdem der
hohe Gehalt an Vitamin E, Tocopherolen und Tocotrienolen.
Außerdem finden sich in dem
Öl auch Phytosterine, Polyhphenole., Lecithin, Wachs und
Ferulasäure. Letztere als Antioxidans und schützt die Pflanze
vor freien Radikalen. Positiven
Einfluss hat außerdem die hohe
Konzentration an gamma-Oryzanal. Ein weiterer Vorteil dieses Öls ist, dass es von Natur
aus arm an gesättigten Fettsäuren ist und auch keine Transfettsäuren (diese tragen in der
Regel zur Cholesterinwertsteigerung bei) enthält. Mehrere
Bestandteile des Reiskleieöls
entwickeln gemeinsam eine antioxidative und antientzündliche Wirkung und haben zudem einen positiven Einfluss
auf das kardiovaskuläre System.
Des Weiteren wird dieses Öl
vor allem in Asien als cholesterinsenkendes Mittel verwendet,
da im Reiskeimöl Phytosterine
zu finden sind, davon GammaSitosterol in größter Konzentration, die die Cholesterinsynthese kompetitiv hemmen können.
Bio-Reiskleieöl-Sesamöl-Mix,
100 % Bioölmischung, aus
kontrolliert biologischem Anbau (DE-003-Öko-Kontrollstelle). 100 % der Zutaten
landwirtschaftlichen Ursprungs
sind nach den Grundregeln für
den ökologischen Landbau gewonnen worden.
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Natürliche Hilfe bei trockenen
Augen – Augenglück in den
Wechseljahren
Brennende, juckende oder gerötete Augen, erhöhte Lichtempfindlichkeit, verschwommenes Sehen oder Fremdkörpergefühl – besonders Frauen
in den Wechseljahren leiden
unter den Symptomen eines
trockenen Auges, auch SiccaSyndrom genannt. Schätzun-
gen gehen von jeder vierten
Frau nach der Menopause aus.
Doch nur die wenigsten sind
sich des Zusammenhangs zwischen trockenen Augen und
Wechseljahren bewusst. In
einer Untersuchung der Society
for Women‘s Health Research
gaben lediglich 16 Prozent der
49
Industriemitteilungen
Curcumin: Humanstudie bestätigt
185-fach höhere Bioverfügbarkeit
– Neue Technologie öffnet neue
Therapieoptionen
Frauen mit entsprechenden
Symptomen an, von dem Zusammenhang zwischen Hormonumstellung und einem trockenen Auge gewusst zu haben.
Nachhaltig befeuchten und
stabilisieren
Neben Hormonumstellungen
in den Wechseljahren und negativen Umwelteinflüssen können auch Stress und psychische
Belastung das Risiko für trockene Augen erhöhen. Ein stabiler Tränenfilm bildet hier
einen guten Schutz. Tränenersatzmittel wie Visiodoron
Malva® führen zu einer Verminderung des Oberflächenstresses
und befeuchten das Auge langanhaltend: Es erhöht mit gen-
technikfreiem Natriumhyaluronat und einem biologischen
Extrakt der Wilden Malve
(Malva sylvestris) die Feuchtigkeitsbindung im trockenen, gereizten Auge und stabilisiert
den Tränenfilm. Dank dieser
besonderen Kombination wird
das Auge nachhaltig beruhigt
und befeuchtet, ohne es zu belasten. Die konservierungsstofffreien, veganen Augentropfen sind in sterilen Monodosen erhältlich. Aufgrund ihrer
guten
Verträglichkeit
können sie auch über einen
längeren Zeitraum angewendet
werden.
Weleda AG,
Schwäbisch Gmünd
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Neu von NESTMANN Pharma:
Rutinum Nestmann
Zum 1. November 2015 wird
das Nestmann-Präparat Rutinum S aus zulassungsrechtlichen Gründen vom Markt genommen. Wir freuen uns, Ihnen als Nachfolgeprodukt für
Rutinum S das Nahrungsergänzungsmittel Rutinum Nestmann vorstellen zu können.
Die bewährten Inhaltstoffe
Rosskastanienrinde,
-blüten
und -samen konnten in erhöhter Menge als Gesamtextrakt
beibehalten werden. Für den
Inhaltsstoff Rutosid wurde
Buchweizen als natürliche Rutosidquelle aufgenommen.
Der bisher zugesetzte Inhaltsstoff Aesculin ist natürlicher Bestandteil des Extraktes
aus der Rosskastanie.
Auf den Inhaltsstoff Thiaminhydrochlorid (Vit B1)
musste verzichtet werden.
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50
Rutinum Nestmann gibt es in
den Packungsgrößen 50 ml
(PZN 11383607) und 100 ml
(PZN 11383613). Die empfohlenen
Apotheken­Verkaufspreise bleiben
unverändert, die Originalpackung
50 ml zu € 13,05 und 100 ml zu
€ 20,43. Weitere Informationen er­
halten Sie unter www.nestmann.
de oder bei Nestmann Pharma,
Weiherweg 17, D­96199 Zapfen­
dorf, Tel.: 09547/92210, Fax: 09547/
215, [email protected]
In der Naturheilkunde wird
Curcumin, der pharmakologisch wertvollste Inhaltsstoff
der Curcuma-Wurzel, aufgrund
seiner entzündungshemmenden,
antioxidativen
und
schmerzlindernden Wirkungen
seit Langem sehr geschätzt. Mit
der Überwindung der limitierten Bioverfügbarkeit von Curcumin aus nativem und mikronisiertem
Curcuma-Pulver
kann jetzt durch die neue Mizellentechnologie das Potenzial
des Curcumins bei entzündungsbedingten Erkrankungen, wie z. B. Arthrose und
CED, endlich voll ausgeschöpft
werden.
Nach dem Vorbild der Natur wird in der neuen Formulierung das lipophile Curcumin
in wasserlösliche Mizellen eingebunden und kann so mit
einer bis zu 185-fach erhöhten
Bioverfügbarkeit vom Körper
aufgenommen werden.
Diese überlegene Bioverfügbarkeit von Curcumin in Form
von naturidentischen Mizellen
(in curcumin-loges®) wurde in
einer aktuellen Humanstudie*
im Rahmen eines unabhängigen und vom
Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten
Forschungsprojekts
belegt.
Durch die tägliche Einnahme der empfohlenen Dosierung von zwei Kapseln curcumin-loges® kann jetzt ein Plasmaspiegel erreicht werden, der
sonst nur mit mehreren Gramm
nativem Curcuma-Extrakt zu
erlangen wäre.
Zahlreiche Studien bestätigen bei Arthrose und rheumatoider Arthritis eine deutliche
Schmerzlinderung und Reduktion der Morgensteifigkeit nach
der regelmäßigen Einnahme
von Curcumin. Darüber hinaus belegen aktuelle Untersuchungen die präventive und
therapeutische Effizienz von
Curcumin bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen wie Reizdarmsyndrom oder
Colitis ulcerosa, Prädiabetes und
Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Schuppenflechte.
* Schiborr C., Frank J., et al:
The oral bioavailability of curcumin from micronized powder and liquid micelles is significantly increased in healthy
humans. Mol Nutr Food Res
58 (2014) 516-527
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