Chronik - ADS Harz

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Chronik - ADS Harz
Chronik
des Freundeskreises
Klinisches Förderzentrum
für Kinder und Jugendliche,
Schwerpunkt ADS/ADHS e.V.
am AMEOS Klinikum Halberstadt
Mitglied des PARITÄTISCHEN Wohlfahrtsverbandes
www.ads-harz.de
Freundeskreis Klinisches Förderzentrum für
Kinder und Jugendliche, Schwerpunkt ADS/ADHS e. V.
AMEOS Klinikum Halberstadt
Frau-Mutter-Kind-Zentrum
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
Gleimstr. 5
38820 Halberstadt
Vorstandsvorsitzender CA Dr. med. Cornelius Presch
Telefon 03941 64-2421
Telefax 03941 64-2800
E-Mail [email protected]
Sitz des Vereins Gleimstraße 5, 38820 Halberstadt
Registergericht Vereinsregister Magdeburg VR
Finanzamt Quedlinburg
Steuernummer 117/142/40848
Redaktionsteam
Dr. Cornelius Presch
Dipl.-Psychologe Günter Krätzer
Dr. Bernd Kruse
Heike Markovski
Kerstin Tinnefeld
Katja Stützer
Stand: 21. November 2014
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Inhalt
Grußwort
5
ADS-Harz
6
Idee
6
Gründung
7
Struktur
7
Vorstand
8
Strukturgruppe
10
Qualitätszirkel
11
Mitgliederversammlung
11
Weg
12
Veranstaltungen
20
Mitglieder
46
Kontakt
47
Anhang
48
4
Liebe Kolleginnen und Kollegen, liebe Freunde,
liebe betroffene Familien und Interessierte,
über sieben Jahre besteht nun schon unser Netzwerk „Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom“ hier in der Nordharzregion. Die Anfänge der Zusammenarbeit
zwischen den verschiedenen Fachdisziplinen zur Betreuung solcher Kinder
und deren Familien geht allerdings schon bis in die 90er Jahre des vergangenen
Jahrhunderts zurück. Viel ist seit dem geschehen und wir können Stolz sein
auf unser Klinisches Förderzentrum für Kinder und Jugendliche, Schwerpunkt
ADS/ADHS e. V.
Die vergangenen Jahre bedeuten kontinuierliche Betreuung der betroffenen
Kinder und Jugendlichen einschließlich ihrer Familien. Unser Förderzentrum
ist nicht mehr wegzudenken und fester Bestandteil der gesundheitlichen Fürund Vorsorge nicht nur im AMEOS Klinikum Halberstadt, sondern auch in der
Region des Harzkreises. Viele Netzwerkpartner bemühen sich seitdem vor allen
Dingen interdisziplinär um eine ganzheitliche Betreuung dieser Klientel. Diese
hohe Interdisziplinarität zeichnet auch die Einstellung aller Pädagogen und
Therapeuten einschließlich betroffener Familien aus. Dabei spielt neben hoher
Fachkompetenz vor allem auch die Bereitschaft, Verantwortung für die Familien unseres Landes zu übernehmen, eine große Rolle. Zahlreiche Initiativen
sind seither nicht nur vom Frau-Mutter-Kind-Zentrum, Klinik für Kinder- und
Jugendmedizin, sondern auch von allen Institutionen, Vereinen, Therapeuten
– also dem gesamten Netzwerk – zu umfassender Kinderbetreuung ausgegangen. In verschiedenen Arbeitsgruppen werden dabei die Betreuungsangebote
erarbeitet, sondiert und passgenau für Betroffene und ihre Familien abgestimmt.
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Wie im Frau-Mutter-Kind-Zentrum leben wir auch im Klinischen Förderzentrum eine leidenschaftliche Kinder- und Elternfreundlichkeit ohne Überfürsorge. Wir möchten für unsere Patienten mit ihren Eltern, also für die gesamte
Familie, als einzigartig unverzichtbar und unaustauschbar gelten.
Familienfreundlichkeit und fachliche Kompetenz unter einem Dach stellen somit
unsere Richtschnur des täglichen Handelns im Klinischen Förderzentrum dar.
Mit dem Spruch von Adolph Kolping möchte ich die Grußworte beenden:
„Das Erste, das der Mensch im Leben vorfindet,
das Letzte, wonach er die Hand ausstreckt,
das Kostbarste, was er im Leben besitzt,
ist die Familie.“
Dr. med. Cornelius Presch
Vorstandsvorsitzender des Vereins
Freundeskreis Klinisches Förderzentrum
für Kinder und Jugendliche, Schwerpunkt ADS/ADHS e. V.
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Idee
Unser Verein entstand auf Initiative Einzelner aus dem Bemühen heraus, einen
Beitrag zur besseren Versorgung und Betreuung von Kindern und ihrer Familien zu leisten. Die Stärkung der Familien und Kinder ist für uns der wichtigste
Weg zur Verringerung von Kindeswohlgefährdungen.
Eine besonders gefährdete Gruppe stellen Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten, vor allem mit ADS/ADHS dar. Dabei handelt es sich um
eine ernst zu nehmende Verhaltensstörung mit weit reichenden Folgen für die
Betroffenen und ihr soziales Umfeld.
Diese Kinder und ihre Familien nehmen aufgrund der arbeitsteiligen Struktur unserer Gesellschaft Dienstleistungen des Gesundheits-, Sozial- und Bildungswesens
in Anspruch. Damit erleben sie hochspezialisierte Hilfe, aber auch Zeit- und Kommunikationsverluste, punktuell Überversorgung, meist jedoch Unterversorgung.
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Gründung
Die seit 2000 bestehenden Elterngruppen „Hyperaktives Kind“ Halberstadt
und „Überaktives Kind“ Wernigerode begannen 2003 mit der Organisation von
Fachtagungen. Dafür wurden besonders Fachleute aus der Nordharzregion als
Referenten gesucht und gefunden. 2004 entwickelte das Team der Kinderklinik
im AMEOS Klinikum Halberstadt Vorstellungen zur intensiveren Betreuung
gefährdeter Kinder. Da es bis dato noch kein reales Förderzentrum gab, begannen wir seit dem Januar 2005 mit dem Aufbau eines regionalen Kompetenznetzes „Nordharz“. Darin arbeiten Fachkräfte, aber auch engagierte Eltern
zusammen, um die Synergien eines kompetenten Netzwerkes zu nutzen.
Wir wollten Lösungen für folgende Problemfelder finden:
1.
Aufklärung über Verhaltensauffälligkeiten, besonders ADS/ADHS
2.
Beratung von Eltern, anderen Familienmitgliedern, Erziehern, Lehrern u. a.
3.
ausführliche Diagnostik nach den Fachstandards
4.
Vermittlung von Ratsuchenden im Netzwerk, z. B. um eine „multimodale Therapie“ zu ermöglichen
5.Therapie
6.
Weiterbildung, z. B. in Form von Fachtagungen
Struktur
Um unsere Ziele zu erreichen haben wir uns folgende Struktur gegeben:
1.
Die Mitglieder entscheiden über die Ziele und Vorgehensweisen. Der
Vorstand setzt diese Beschlüsse um.
2.
Die „Strukturguppe“ erarbeitet die internen Qualitätsstandards unserer
Vorgehensweise.
3.
Der „Qualitätszirkel“ bietet Raum, sich über diese Quailitätsstandards zu informieren, zu diskutieren und neuen Mitstreitern Raum zur Vorstellung zu geben.
4.
In Form von Elterninformationsabenden, Elterntrainings und Fachtagungen wird eine fachlich fundierte Öffentlichkeitsarbeit betrieben.
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Der Vorstand
Auf der Gründungversammlung am 8. November 2005 im kleinen Konferenzraum des AMEOS Klinikum Halberstadt wurden Dr. med. Cornelius Presch
zum Vorsitzenden, Günter Krätzer zum stellvertretenden Vorsitzenden, Torsten
Richter zum zweiten Stellvertreter, Kerstin Lindemann zur Schriftführerin und
Anja Keidel zur Schatzmeisterin gewählt. Ins Kuratorium wurden Angelika
Weber und Kirsten Moeller gewählt. Rechnungsprüfer wurden Ute Parth und
Carsten Müller.
Danach erfolgte eine intensive Vorstandsarbeit. Bereits in der ersten Zusammenkunft am 15. Dezember 2005 ging es um so wichtige Themen wie: Wer soll der
Träger des Vereins werden? Welchen Stand hat die Arbeit in der Strukturgruppe
bezüglich Vereinheitlichung des Vorgehens bei der Diagnostik u. a. Fachfragen? Dies war der Beginn einer intensiven Öffentlichkeitsarbeit, die von Herrn
Andreas Metius, MCI-Com MEDIA + COMPUTER + INTERNET, sehr aktiv
begleitet wurde (Flyer, Logo, Inhalte der geplanten Internetseite) und der Ausgestaltung einer Koordinatorenstelle – der Verein wurde für ein Jahr Arbeitgeber.
Mit diesem Tempo und der inhaltlichen Breite wurde die Vorstandsarbeit fortgeführt. 2006 gab es sechs Zusammenkünfte. 2007 konnten diese auf vier Termine
verkürzt werden. In diesem Zeitraum gelang es, die ersten Familien gemeinsam zu
betreuen und dabei praktische Erfahrungen in der Netzwerkarbeit zu gewinnen.
Die Netzwerkarbeit wurde um eine pädagogische Fachgruppe ergänzt. Seither
sind wir im Internet erreichbar. Der Vorstand verhandelte in den Vereinsfragen
mit verschiedenen Partnern, z. B. dem Gesundheitspakt Harz, dem Jugendamt
Halberstadt, der Kita-Gesellschaft Magdeburg, für die wir eine Vortragsreihe
im Herbst- und Frühjahrssemester 2006/7 organisierten und durchführten,
der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Haldensleben, dem DPWV
Sachsen-Anhalt u. a. Unsere Koordinatorin Heike Markovski konnte in eine
Festeinstellung bei der „Lebenshilfe“ Quedlinburg vermittelt werden, stand
dem Verein aber weiterhin zur Verfügung. 2007 wurde der Vorstand wiedergewählt: Dr. med. Cornelius Presch zum Vorsitzenden, Günter Krätzer zum
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stellvertretenden Vorsitzenden, Torsten Richter zum zweiten Stellvertreter,
Kerstin Lindemann zur Schriftführerin und Anja Keidel zur Schatzmeisterin.
Ins Kuratorium kam Heike Markovski. Zu den Rechnungsprüfern wurden
Ute Klie (vormals: Parth) und Carsten Müller gewählt. Schwerpunkte der
Vorstandsarbeit waren weiterhin die Gewinnung von Mitgliedern und Sponsoren, die Vorbereitung und Unterstützung der Strukturgruppentreffen und
Qualitätszirkel und, als Höhepunkt des jeweiligen Jahres, die Organisation
der Fachtagungen. Es wurde ein regelmäßiges Elterntraining als zusätzlicher
Baustein unseres „multimodalen Hilfeansatzes“ installiert. Leider konnte dieses
Elterntraining, welches im Kreis Halberstadt begann, in Folge mangelnder
Unterstützung nicht mehr fortgeführt werden. Die Zusammenarbeit auch mit
entfernteren Netzwerkpartnern wurde ausgebaut, z. B. wurde seit 2008 jeweils
ein gemeinsames Weiterbildungswochenende mit und in der Kurklinik Arendsee organisiert. Die Mitgliedschaft im DPWV wurde beantragt und bestätigt
(dazu Satzungsänderung notwendig).
2009 bat Torsten Richter um Entlastung. Der Vorstand besteht nun aus Dr. med.
Cornelius Presch (Vorstandsvorsitzender), Günter Krätzer (1. stellv. Vorstandsvorsitzender), Kerstin Tinnefeld (2. stellv. Vorstandsvorsitzende), Kerstin Lindemann (Schriftführerin) und Anja Keidel (Schatzmeisterin); das Kuratorium
aus Heike Markovski und Kirsten Moeller. Durch die Mitgliederversammlung
werden als Rechnungsprüfer Ute Klie und Carsten Müller bestätigt. Am 5.
November 2011, anlässlich der 10. Jubiläumsfachtagung, erfolgte im Anschluss
die Mitgliederversammlung einschließlich Vorstandswahl für die Periode 2011 –
2013. Alter und neuer Vorstandsvorsitzender wurde CA Dr. Cornelius Presch,
Dipl.-Psych. Günter Krätzer (1. stellv. Vorstandsvorsitzender), OA Dr. Bernd
Kruse (2. stellv. Vorstandsvorsitzender), Frau Kerstin Tinnefeld schied aus eigenem Wunsch aus der Vorstandstätigkeit aus, Kerstin Lindemann (Schriftführerin)
und Anja Keidel (Schatzmeisterin). Das Kuratorium besteht weiterhin aus Heike
Markovski und Kirsten Moeller und durch die Mitgliederversammlung ebenfalls
wiederum als Rechnungsprüfer wurden Ute Klie und Carsten Müller bestätigt.
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Strukturgruppe
Mitglieder der Strukturgruppe waren und sind folgende Ärzte: Dr. Undine
Graf als Kinderneurologin/-psychiaterin, Dr. Cornelius Presch, Kerstin Tinnefeld, Dipl.-Med. Torsten Richter, Melanie Klix; Psychologen: Günter Krätzer,
Birka Bergmann, Angelika Weber, Martin Kummer, Frau Bürger, Frau Rakow;
Lehrerinnen: Kirsten Moeller, Gabriele Kallenberger; Ergotherapeut: Carsten
Müller sowie Gäste aus dem Kindergarten-, Verwaltungs- oder Technikbereich
in wechselnder Besetzung und Konstanz. Gegründet wurde sie am 21. Februar
2005 im AMEOS Klinikum Halberstadt.
Schwerpunkte waren ursprünglich die Erstellung der Konzeption eines regionalen Kompetenznetzes zur Betreuung von Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten, Schwerpunkt ADS/ADHS. Das wandelte sich schnell in die Diskussion
und Festlegung, bzw. Erstellung der zur effektiven Netzwerkarbeit notwendigen Vorgehensweisen, Strukturen und Materialien.
Dabei stand anfangs die Organisation und Sicherung einer fundierten ADSDiagnostik nach den anerkannten Fachstandards im Mittelpunkt und die
Überwindung der durch die räumliche Trennung der Beteiligten entstehenden
Schwierigkeiten. Erst nach und nach konnten wir uns der Lösung der Fragen
widmen, die die Familien am meisten bewegen: Was geschieht nach der Diagnosestellung? Wer bietet welche Hilfen an? Was hilft wie? Wie erreiche ich die
Einzelnen? Arbeiten die Therapeuten zusammen? An wen kann ich mich bei
Veränderungen wenden?
Seit dem Jahr 2010 wird ein Großteil der Diagnostik im AMEOS Klinikum
Halberstadt multiprofessionell durchgeführt. Damit kristallisiert sich ein
„Förder-Zentrum“ auch im baulichen Sinne heraus, jedoch auch weiterhin gilt:
„Wir – die Netzwerkpartner – sind das Förderzentrum“, weil die Behandlung
und Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit Verhaltenauffälligkeiten weit
über die medizinischen Maßnahmen hinausgehen muss.
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Qualitätszirkel
Im Qualitätszirkel treffen sich am Thema Interessierte, z. B. betroffene Eltern, aber
auch Fachleute aus verschiedenen Berufsgruppen. Hier besteht die Möglichkeit,
sich als Person und als Vertreter einer Einrichtung vorzustellen. Dadurch lernen wir
uns kennen und erweitern unser Wissen über die Arbeitsbedingungen der anderen
Mitstreiter, ihre Mitgestaltungsmöglichkeiten, aber auch Begrenztheiten. Das ist
eine wesentliche Bedingung, um in unserer arbeitsteilig organisierten Gesellschaft
als Netzwerk funktionieren zu können, es befördert die Anerkennung und den Respekt vor dem Wirken der anderen Professionen und vereinfacht Inforamtionsaustausch und kollegiale Zusammenarbeit. Zusätzlich nutzen wir den Qualitätszirkel,
um uns zu bestimmten Fragen zum Verhalten von auffälligen Kindern weiterzubilden. Außerdem besteht die Möglichkeit zu geselligem Austausch.
Mitgliederversammlung
Nach der Gründung des Freundeskreises „Klinisches Förderzentrum für
Kinder und Jugendliche, Schwerpunkt ADS/ADHS e. V.“ im Jahr 2005 fanden
satzungsgemäß sieben Mitgliederversammlungen statt. Diese wurden durchgeführt am 30. November 2006, am 22. November 2007, am 25. Oktober 2008, am
21. November 2009, am 30. Oktober 2010, am 5. November 2011 und am 10.
November 2012. Satzungsgemäß wurden alle zwei Jahre Vorstandswahlen wie
nachstehend aufgeführt vorgenommen: 2007, 2009 und 2011.
Die Mitgliederversammlungen hatten vor allem zum Inhalt:
 den Bericht des Vorstandsvorsitzenden über die Arbeit des Vorstandes des
abgelaufenen Jahres mit Ausblick auf das kommende Jahr
 die Jahresrechnung des abgelaufenen Wirtschaftsjahres
 den Bericht der Rechnungsprüfer
 den Bericht über den jährlichen Haushalt sowie die Berichte der Arbeitsgruppen „Struktur“ und „Qualitätszirkel“
Nach lebhafter Diskussion wurden in jedem Jahr die Tagesordnung und das
abgelaufene Jahr verabschiedet und der Vorstand entlastet.
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Der Weg
Erinnerungen von Dr. Undine Graf, Kinderneurologin und -psychiaterin in
eigener Praxis in Halberstadt
Ich habe meine Facharztausbildung im Bereich Neurologie und Psychiatrie 1987
beendet. Aus persönlichen Gründen (gehörloses Kind) bin ich nach Halberstadt
gezogen. Dies tat ich unter der Bedingung, dass ich mich im Bereich Kinderneuropsychiatrie subspezialisieren kann, da in Halberstadt bereits vier weitere Fachkollegen tätig waren. Die Subspezialisierung erfolgte in Teilabschnitten in der Kinderklinik Halberstadt (unter der Leitung von Dr. Wiedemann, Dr. Schmidt) und in
der KJP Magdeburg bei Professor Dr. Klepel. Die Subspezialisierung schloss ich
1989 mit entsprechender Prüfung erfolgreich ab.
Am 1. April 1989 nahm ich meine ambulante Tätigkeit als Kinder- und Jugendpsychiaterin in der Poliklinik Halberstadt auf. Neben der Sprechstundentätigkeit
gehörten auch die aufsuchende Arbeit in den Integrations-/Sonderkindergärten/krippen, Engagement in der Lebenshilfe sowie die konsiliarische Tätigkeit in der
damaligen Gehörlosenschule (heute LBZ) zu meinen Aufgaben.
Am 1. April 1991 ließ ich mich als Fachärztin für Neurologie, Psychiatrie und
Kinder- und Jugendpsychiatrie in Halberstadt nieder. Es folgten Jahre der mühsamen Einzelarbeit unter Zusammenarbeit mit stationären Kinder- und Jugendpsychiatrischen Einrichtungen, insbesondere Bernburg, Uchtspringe, Haldensleben und auch Quedlinburg. Ich besuchte regelmäßig regionale und überregionale
Weiterbildungen und Fachtagungen in Magdeburg, Lübeck, Aachen, Berlin und
Leipzig und nahm am Arbeitskreis Kinder- und Jugendpsychiatrie Sachsen-Anhalt
(1-2 mal jährlich) teil.
Ende 2002 fragte Günter Krätzer im Namen der AWO-Beratungsstelle bei mir
an, ob ich zu Vortragstätigkeiten in die Selbsthilfegruppe „Hyperaktives Kind“
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kommen könne. Am 1. März 2003 hielt ich das Hauptreferat in der ersten Fachtagung ADS in Halberstadt. Auch zu der zweiten ADS / ADHS-Fachtagung am
1. November 2003 hielt ich ein Referat und leitete einen Workshop zum Thema
Medikation.
Ende 2004 kam dann die erste Anfrage zur Gründung eines ADS-Arbeitskreises
am AMEOS Klinikum Halberstadt über Dr. Cornelius Presch, Chefarzt der Kinderklinik. So wurde ich Gründungsmitglied einer Strukturgruppe im Rahmen des
ADS-Arbeitskreises. Es folgten intensive Absprachen über diagnostisches Vorgehen. Diskussionen verbesserten die Zusammenarbeit im Februar 2005.
Zur dritten Fachtagung am 30. April 2005 hielt ich ein Co-Referat. Weiterhin
nahm ich an den Strukturgruppentreffen teil und wurde am 9. November 2005
Mitglied im neu gegründeten „Freundeskreis Klinisches Förderzentrum für
Kinder und Jugendliche, Schwerpunkt ADS e.V.“ Die erste Fallbesprechunge mit
Günter Krätzer erfolgte 2006.
Am 21. Februar 2007 hielt ich einen Fachvortrag zu neuen Erkenntnissen in der
Behandlung unter besonderer Beachtung der Nachbetreuung betroffener Kinder,
Jugendlicher und ihren Familien auf der Netzwerktagung des Qualitätszirkels
ADS .
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Diplom-Psychologe Günter Krätzer, AWO Beratungsstelle für Kinder, Eltern
und Jugendliche, Halberstadt
Fragen zu Hyperaktivität, ADS usw. spielen in der Beratungspraxis seit Gründung der Erziehungs- und Jugendberatungsstelle des Jugendamtes Halberstadt
1991 eine Rolle – als ein Erziehungsproblem von vielen. Das warf immer die
gleichen Fragen auf: Wer diagnostiziert ADS? Wer übernimmt die medizinische
Therapie? Wer übernimmt die therapeutische Nachbetreuung? Wie erfahren die
am Prozess beteiligten „professionellen Helfer“ voneinander, um die Maßnahmen abzustimmen? Fragen nach den Angeboten, die in der Praxis unverbunden
nebeneinander bestanden.
Im Herbst 2000 trat Wolfgang Moeller vom Jugendamt Halberstadt mit der
Anfrage an mich heran, ob es im Rahmen der Arbeit der Beratungsstelle möglich wäre, eine Gruppe von Eltern hyperaktiver Kinder zu organisieren und
zu begleiten. Am 16. Januar 2001 wurde eine gut besuchte Versammlung im
Veranstaltungsraum der AWO Halberstadt durchgeführt, während der es den
Eltern möglich war, ihre Vorstellungen und Wünsche zu artikulieren. Es schälte
sich heraus, dass die Gruppe eine Selbsthilfegruppe der Eltern sein sollte – nicht
wie einige es wünschten, eine Therapiegruppe der betroffenen Kinder. Letzteres konnte zu diesem Zeitpunkt wegen der damals eingeschränkten räumlichen
Situation der Beratungsstelle nicht verwirklicht werden.
Ich übernahm die Begleitung und Betreuung der Elternselbsthilfegruppe „Hyperaktives Kind“. Die Anzahl der teilnehmenden Eltern, meist Mütter, wechselte ständig. Von Anfang an zeigte sich Familie Marquardt aus Aderstedt sehr engagiert. Frau Marquardt übernahm nach einiger Zeit die informelle Leitung der
Gruppe. Sehr belebend war die Zusammenarbeit mit der Elternselbsthilfegruppe „Überaktives Kind“ in Wernigerode, vor allem mit Heike Markovski. In den
monatlichen Begegnungen wurde ein lebhafter Austausch über organisatorische
Fragen (Medikamentierung – ja oder nein? Erfahrungen mit den verschiedenen
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Vorgehensweisen von Ärzten und Psychologen, Wo gibt es Therapieangebote?
usw.), aber auch der ganz persönliche Austausch über die tägliche Rat- und
Hilflosigkeit, bei dem ganz besonders schwierigen Erziehungsprozess der eigenen – aber „unnormalen“, weil hyperaktiven, Kinder geführt. Die Erfahrung,
dass die eigenen Bemühungen zu wenig bemerkt, oft sogar von Außenstehenden abgewertet werden und nicht nur den Kindern, sondern auch den Eltern
unrecht getan wird, wurde und wird von allen individuell gemacht und konnte
durch den Austausch etwas „aufgearbeitet“ werden.
Gleichzeitig wuchs – ebenfalls durch die Gespräche der Eltern, das Maß des
Verstehens der Besonderheiten ihrer Kinder als Voraussetzung kindgerechten
Reagierens und Erziehens. In der Umwelt der Familien änderte sich naturgemäß wenig. Weiterhin war der Informationsgrad über die Besonderheiten von
Kindern mit ADS und die Bereitschaft darauf einzugehen, bei vielen wichtigen
Bezugspersonen gering. Daraus entstand die Idee: nicht erst warten, bis sich
Ämter oder Andere der Aufgabe, zu informieren, widmen, sondern wir beschlossen, selbst aktiv zu werden. Gleichzeitig wollten wir „professionellen
Helfern“ aus der Region die Gelegenheit geben, ihre Sachkompetenz darzustellen und sich als Ansprechpartner für die betroffenen Familien zu profilieren.
Wir suchten und fanden Unterstützung vor allem bei Herrn Schubert von der
AOK Halberstadt, über den wir im weiteren die Räume des AOK-Bildungszentrums HBS ( jetzt B&G GmbH Halberstadt) kostenfrei als Tagungsort
nutzen konnten. Weiterhin konnten wir die Kinderneurologin Dr. Undine Graf
gewinnen, die seit Jahren Erfahrung mit ADS-Kindern hat. Des Weiteren den
Ergotherapeuten Carsten Müller, der seine Praxis in Halberstadt eröffnete und
speziell auch mit ADS-Kindern arbeitete. Die Elterngruppen Halberstadt und
Wernigerode bündelten ihre Kräfte. So fand am 1. März 2003 die erste Fachta-
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gung „Warum zappelt Philipp?“ statt. Aufgrund der großen Resonanz führten
wir am 1. November 2003 die zweite Tagung unter dem gleichen Motto durch.
Der Schwerpunkt lag nicht mehr nur in der Darstellung der medizinischen
Zusammenhänge, sondern im pädagogischen Vorgehen. 2004 wiederholten wir
sechs Seminare mit Workshops der zweiten Fachtagung in den Räumen der
AWO Halberstadt.
Nach obiger Vorgeschichte „rannte“ Dr. Cornelius Presch im August 2004 bei
mir „offene Türen“ ein, als er meine Bereitschaft zu einer stärkeren Kooperation zwischen mir und der Kinderklinik des AMEOS Klinikum Halberstadt,
eventuell mit dem Ziel des Aufbaus eines Klinischen Förderzentrums für verhaltensauffällige Kinder (ADS), abfragte. In der Folge wuchs sich dieser neue
Kontakt zu einer intensiven Netzwerkbildung „ADS Nordharz“ aus. Die Aktivitäten der Elterngruppe liefen parallel weiter. Die dritte Fachtagung wurde von
uns am 30. April 2005, die vierte am 29. Oktober 2005 durchgeführt – wieder
mit großer, nicht nur lokaler, sondern regionaler Beteiligung.
Seit Mitte 2005 ist die Tätigkeit der Elterngruppen voll in dieses neue Netzwerk
integriert. Frau Marquardt nimmt aktiv an den Treffen teil. Heike Markovski ist
seit dem 1. Januar 2006 die Koordinatorin des neugeschaffenen Vereins „Freundeskreis Klinisches Förderzentrum für Kinder und Jugendliche, Schwerpunkt
ADS/ADHS e.V.“
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Heike Markovski, betroffene Mutter, Gründerin und Leiterin der Selbsthilfegruppe „Überaktives Kind“ Wernigerode, später Koordinatorin unseres Vereins
Das erste Treffen und die Vorstellung des Vorhabens der Vereinsgründung bzw.
Netzwerkbildung mit Chefarzt Dr. Cornelius Presch und Diplom Psychologe
Günter Krätzer fand zum Treffen der Elterngruppe „Mein Hyperaktives Kind“ in
der AWO in Halberstadt statt. Danach folgte die regelmäßige Teilnahme an allen
Veranstaltungen (wie Strukturgruppe ADS/ADHS, Vorstandssitzungen ADS/
ADHS, Qualitätszirkel, Mitgliederversammlungen des Freundeskreises...). Ich blieb
weiterhin Leiterin der Elterngruppe „Überaktives Kind“ in Wernigerode, übernahm im Januar aber auch die Funktion der „Koordinatorin“ des Netzwerkes ADS
Harz. Das Koordinationsbüro wurde vorerst in meinen Privat-Räumen in Wasserleben eingerichtet. Ein Festnetzanschluss mit Fax wurde eingerichtet, sodass das
Koordinationsbüro zu festen Zeiten erreichbar war. Diese telefonische Erreichbarkeit wurde von Anfang an rege genutzt. Weiterhin arbeitete ich bei der Erarbeitung
und Erstellung des Flyers für das Netzwerk ADS Harz mit.
Die Finanzierung des Koordinationsbüros und des Gehaltes der Koordinatorin
wurde bis Dezember 2006 über Fördermittel des Gesundheitspaktes Harz (Projektförderung) realisiert. Im Januar / Februar 2007 übernahm das AMEOS Klinikum
Halberstadt die entstandenen Kosten. Im April 2007 begann die Kooperation mit
der „Lebenshilfe“ Quedlinburg in Form der Übernahme des Koordinationsbüros
und der Personalkosten. Ich bekam ein befristetes Arbeitsverhältnis bis Ende März
2008. In dieser Zeit war ich als Koordinatorin im Frühförderzentrum der „Lebenshilfe“ zu erreichen. Danach nahm ich meine Tätigkeit im Paritätischen Wohlfahrtsverband Sachsen-Anhalt auf. Unser Klinisches Förderzentrum wurde mit Wirkung
vom 16.02.2009 Mitglied des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes.
Meine Arbeitsschwerpunkte sind die Netzwerkpflege, die Elterninformation,
Eltern-Aufnahme-Gespräche sowie die Koordination zwischen den Netzwerkpartnern (vor allem Terminkoordination und Informationsaustausch).
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Kirsten Moeller, Förderschullehrerin, Halberstadt
Zu Beginn des Jahres 2005 hatte ich durch Frau Heinemann, der damaligen
Referentin für Förderschulen am Landesverwaltungsamt erfahren, dass sich ein
Klinisches Förderzentrum für ADS/ADHS in der Entwicklung befand.
Durch meine Arbeit als Förderschullehrerin und mein persönliches Interesse
an dieser Thematik nutzte ich ein Qualitätszirkeltreffen, um mehr über dieses
Vorhaben in Erfahrung zu bringen. Der nächsten Einladung zum Strukturgruppentreffen folgte ich gern und so hatte ich die Möglichkeit, mich in den Entwicklungsprozess mit einzubringen.
Zum damaligen Zeitpunkt koordinierte ich die ambulanten und mobilen
Angebote der Förderschule für Lernbehinderte Albert-Schweitzer in Halberstadt, was sich positiv auf unsere Zusammenarbeit auswirkte, denn wir pflegten
bereits Kontakte zu allen Grund- und Sekundarschulen des Landkreises Halberstadt, sodass eine Beratung oder Hospitation im Einzelfall schnell und unkompliziert zu organisieren war. Auch im Bereich der Fortbildung hatten wir bereits
über die ambulanten und mobilen Angebote erste Aufklärungsarbeit geleistet.
Das Team der Strukturgruppe bestand aus Psychologen, Ärzten, Pädagogen
und einer betroffenen Mutter. Dieses Potential galt es zu einer gemeinsamen
Kraft zu vereinen. Erstes großes Ziel war die Schaffung eines Netzwerkes,
welches eine gut durchdachte Diagnostik ermöglichen sollte. Hier ging es
darum, medizinische, psychologische und pädagogische Gesichtspunkte sinnvoll miteinander zu verknüpfen. Gemeinsam trugen wir Ideen, Erfahrungen,
Tests und andere Materialien zusammen, sodass ein diagnostischer Ablaufplan
mit entsprechenden diagnostischen Materialien entstehen konnte. Um unsere
Arbeit langfristig organisieren zu können, wurde am Ende des Jahres 2005 der
Verein „Freundeskreis Klinisches Förderzentrum für Kinder und Jugendliche,
Schwerpunkt ADS/ADHS e. V.“ gegründet, dem ich als Gründungsmitglied bis
zum heutigen Zeitpunkt angehöre.
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Carsten Müller, Ergotherapeut in eigener Praxis in Halberstadt
Vor der Gründung es gab keine gemeinsamen Diagnosekriterien der Ärzte und
Psychologen in den einzelnen Landkreisen. Das Erfassen der ADS-Problematik
in den Kreisen (genaue Zahlen der tatsächlich zutreffenden Diagnose ADS
konnte es nicht geben) war nicht möglich.
Seitens der Eltern gab es kein gezieltes Ansprechen der familiären Problematik
mit dem ADS-Kind, die Selbsthilfegruppe und deren Möglichkeiten wurden zu
wenig genutzt. Psychologische, therapeutische und pädagogische Möglichkeiten
waren Ärzten, Psychologen, Pädagogen, Therapeuten und Eltern teils unbekannt oder nur mit geringem Einblick.
Nach der Gründung gibt es nun gemeinsame Kriterien für die ADS-Diagnostik.
Die verschiedenen Landkreise arbeiten zusammen. Man erhält Einblicke in die
Arbeit der Mitglieder. Dadurch können mehr Möglichkeiten genutzt werden.
Weiterhin wird die Zusammenarbeit der Mitglieder besser koordiniert und auf
einander abgestimmt. Die Vision eines Zentrums wird realistischer und notwendiger und die Verbindung von Diagnose, Therapien und familiärer Hilfe gilt es
zu konkretisieren.
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Veranstaltungen
2004
Juni 2004: Kontakt mit Dr. Prager vom Annaberger Krankenhaus, Kinderklinik: er machte neugierig auf sein Projekt: ambulante/stationäre Betreuung von
ADS/ADHS-Patienten in einem Förderzentrum
Juli/August/September 2004: intensive Gespräche mit allen Psychologen, Therapeuten, Kinderärzten, Hausärzten, Amtsstellen, Ämtern, Selbsthilfegruppen
etc. zur Konsensbildung Betreuung ADS/ADHS, Schaffung einer lockeren
Netzwerkstruktur
13. Oktober 2004: Gründung Arbeitsgruppe ADS/ADHS an der Klinik für
Kinder- und Jugendmedizin des AMEOS Klinikum Halberstadt
September 2004: Fort- und Weiterbildungsveranstaltung: Aktuelle Aspekte,
Diagnostik und Therapie des Aufmerksamkeitsdefizit-Syndroms in AnnabergBuchholz (Erzgebirge)
8. Oktober 2004: Antrag ADS/ADHS-Projekt amAMEOS Klinikum Halberstadt zur Aufnahme in den Gesundheitspakt Harz
Oktober/November/Dezember 2004: intensive Zusammenarbeit und Kontaktaufbau mit Selbsthilfegruppe Wernigerode und Halberstadt
30. November 2004: Gründung Qualitätszirkel/Netzwerk ADS/ADHS der
Harz- und Vorharzregion in Halberstadt
ab November 2004: rege Öffentlichkeitsarbeit in allen Presseorganen (Volksstimme, Generalanzeiger, Schaufenster und Krankenhauszeitschrift Reflex)
ab Dezember 2004: enge Zusammenarbeit mit der Industrie, speziell den Firmen „Lilly“, „MEDICE“, „Novartis Pharma“ und „Shire Deutschland.“
31. Dezember 2004: Beantragung „ADHS Förderpreis“
2005
7. Januar 2005: Beginn der Reihe der Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen
ADS/ADHS für Pädagogen und Erzieher
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Januar 2005: in Zusammenarbeit mit MEDICE-Arneimittel Neueinführung
„Medikinet retard“ zu 10 und 20 mg
21. Februar 2005: Gründung der Strukturgruppe ADS/ADHS am AMEOS
Klinikum Halberstadt
25. Januar 2005: Erstellung der Konzeption eines regionalen Kompetenznetzes zur
Betreuung von Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten, Schwerpunkt ADS/ADHS
April 2005: Einführung Atomoxetin Fa. Lilly zur Behandlung von Kindern mit
Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom
April 2005: Fortführung Aufbau regionales Kompetenznetz und umfassendes
Gesundheitsmanagement im zukünftigen Förderzentrum
30. April 2005: 3. überregionale medizinisch-pädagogische Tagung „Hyperaktives Kind“
ab 2005: regelmäßige Zertifizierung über die Ärztekammer Sachsen-Anhalt
einschließlich Fortbildungsnummer für Pädagogen sämtlicher Fachtagungen
und Netzwerktreffen
24. Mai 2005: Fortführung der Strukturgruppentreffen über Konsens einheitliche Anamnesebögen zur Diagnosestellung
29. Juni 2005: offene Diskussion zur Schaffung eines Kompetenzzentrums/Förderzentrums für Kinder und Jugendliche mit Verhaltensauffälligkeiten im Netzwerk
5. Juli 2005: wissenschaftliche Tagung und Diskussion zur Weiterführung der
Vereinheitlichung der Zugangswege und Verfahren
13. September 2005: Strukturgruppentreffen medizinisch-psychologische Gruppe
und Berichterstattung Stand der Entwicklung in der pädagogischen Strukturgruppe
21. September 2005: Vorstellung und Diskussion des gemeinsamen Netzwerkpapiers – Netzwerk ADS Harz
29. Oktober 2005: 4. medizinisch-wissenschaftliche regionale und überregionale
ADS-Fachtagung in Halberstadt
Oktober 2005: erneute Antragstellung Förderung über Gesundheitspakt Harz
des Projektes „Aufbau Klinisches Förderzentrum für Kinder und Jugendliche
mit Verhaltensstörungen, Schwerpunkt ADS/ADHS“
29. November 2005: Strukturgruppe erarbeitet gemeinsames Vorgehen im Bereich Diagnostik mit Begleitbögen, Untersuchungsbögen, Beobachtungsbögen,
Screeningbögen
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November 2005: Zusage der Förderung für 2006 (01.01. – 31.12.2006) mit dem
Ziel der Schaffung eines Arbeitsplatzes
8. November 2005: Gründung des Fördervereins „Freundeskreis Klinisches
Förderzentrum für Kinder und Jugendliche, Schwerpunkt ADS/ADHS e. V.“
23. November 2005: Strukturgruppentreffen mit dem Ziel der Benennung
der Arbeitsaufgaben eines Koordinators / Informators des Freundeskreises
Klinisches Förderzentrum für Kinder und Jugendliche, Schwerpunkt ADS/
ADHS e. V.
15. Dezember 2005: 1. Vorstandssitzung des neu gegründeten Förderverein
„Freundeskreis Klinisches Förderzentrum für Kinder und Jugendliche, Schwerpunkt ADS/ADHS e. V.“
16. Dezember 2005: Beauftragung der Firma bildpixel GbR mit dem Aufbau
einer Website
2006
2. Januar 2006: Heike Markovski ist offizieller Koordinator des Freundeskreises Klinisches Förderzentrum für Kinder und Jugendliche, Schwerpunkt ADS/ADHS e. V.
10. Januar 2006: Freundeskreis Klinisches Förderzentrum und Paktmanagerin
Gesundheitspakt Harz, Angelika Fricke, treten offiziell in Kontakt zur weiteren
Optimierung der Koordinatorinnenaufgabe
11. Januar 2006: Information des Qualitätszirkels/Netzwerkes einer offiziellen
Tagung über den Aufbau des Klinischen Förderzentrums und den Förderverein
sowie Vorstellungen der Koordinatorin Heike Markovski und ihren Aufgaben
20. Januar 2006: Internetzugang www.ads-harz.de
26. Januar 2006: 3. Vorstandssitzung: Diskussion und Fortführung Erarbeitung
Flyer mit Logo und Inhalten, Herr Metius wird beauftragt, Flyer bis 25. Februar 2006 fertigzustellen
ab Januar 2006: Kontaktaufnahme mit Wohlfahrtsverbänden wie DRK, Deutscher Paritätischer Wohlfahrtsverband und Lebenshilfe QLB
23
25. Februar 2006: Teilnahme an der Präsentation der eingetragenen Vereine im
Halberstädter Rathaus auf Einladung des Oberbürgermeisters
2. März 2006: 4. Vorstandssitzung des Fördervereins
14. März 2006: Strukturgruppentreffen ADS/ADHS – als Gast Andreas Löbel,
GF Lebenshilfe QLB
22. März 2006: Tagung des Netzwerkes ADS/ADHS mit dem Ziel der weiteren
Information über den Freundeskreis und die Zusammenarbeit mit Ämtern und
Arbeitsweise der Koordinatorin
6. April 2006: ADS/ADHS-Patienten-Fortbildung in der AWO Halberstadt
4. Mai 2006: 5. Vorstandssitzung des Fördervereins
16. Mai 2006: Strukturgruppentreffen mit dem Ziel der Erarbeitung von Strukturvorschlägen und Darstellung der Strukturablaufpläne aus pädagogischer, medizinischer sowie psychologischer und ergotherapeutischer Sicht
28. Juni 2006: ADS/ADHS-Fachtagung
13. Juli 2006: 6. Vorstandssitzung des Fördervereins
5. September 2006: ADS/ADHS-Strukturgruppentreffen
28. September 2006: ADS/ADHS-Netzwerktagung – Präsentation der DRK
Vorsorge- und Rehabilitationsklinik für Mutter und Kind „Haus Arendsee“ –
Beginn der Zusammenarbeit
2. Oktober 2006: außerordentliche Vorstandssitzung hinsichtlich Vorbereitung
Kurs Elterntraining und Vorbereitung Weiterbildungsreihe bei der Kita-Gesellschaft in Magdeburg
14. Oktober 2006: ADS/ADHS-Fachtagung „Warum zappelt Philipp?“
19. Oktober 2006: 7. Vorstandssitzung des Fördervereins
30. November 2006: Mitgliederversammlung des Fördervereins
2007
25. Januar 2007: 8. Vorstandssitzung des Fördervereins
14. Februar 2007: ADS/ADHS-Strukturgruppentreffen
21. Februar 2007: ADS/ADHS-Netzwerktagung
24
27. Juni 2007: ADS/ADHS-Netzwerktagung
12. Juli 2007: 10. Vorstandssitzung des Fördervereins
10. Oktober 2007: ADS/ADHS-Netzwerktagung
26./27. Oktober 2007: 6. ADS/ADHS-Fachtagung „Warum zappelt Philipp?“
11. Oktober 2007: 11. Vorstandssitzung des Fördervereins
22. November 2007: Mitgliederversammlung mit Vorstandswahl des Fördervereins
5. Dezember 2007: ADS/ADHS-Strukturgruppentreffen
2008
11. – 13. Januar 2008: Workshop-Wochenende für Vereinsmitglieder in Arendsee
23. Januar 2008: ADS/ADHS-Netzwerktagung
6. März 2008: 12. Vorstandssitzung des Fördervereins
26. März 2008: ADS/ADHS-Strukturgruppentreffen
5. April 2008: Beteiligung am Harzer Gesundheitstag in Bad Suderode
28. Mai 2008: ADS/ADHS-Netzwerktagung
18. Juni 2008: ADS/ADHS-Strukturgruppentreffen
3. Juli 2008: 13. Vorstandssitzung des Fördervereins
3. September 2008: ADS/ADHS-Strukturgruppentreffen
7. September 2008: Beteiligung am Familientag der Landesregierung in Zeitz
September 2008: Beteiligung am „Tag des Kinderkrankenhauses“
23. September 2008: Elterninformationsabend für ADS/ADHS-Patienten in der
AWO Halberstadt
Oktober 2008: ADS/ADHS-Netzwerktagung
6. November 2008: 14. Vorstandssitzung des Fördervereins
25. Oktober 2008: 7. ADS/ADHS-Fachtagung „Warum zappelt Philipp?“ und
im Anschluss Mitgliederversammlung des Fördervereinsn
26. November 2008: ADS/ADHS-Strukturgruppentreffen
2009
ab 2009: enge Zusammenarbeit mit der AG „Kindeswohlgefährdung“ Region
Halberstadt
25
23. – 25. Januar 2009: ADS/ADHS-Weiterbildungstage in der DRK-Vorsorgeund Rehaklinik für Mutter und Kind „Haus Arendsee“ in Arendsee
21. Januar 2009: wissenschaftliche Fachtagung AG ADS/ADHS Harzkreis,
Netzwerktagung Qualitätszirkel in Halberstadt
16. Februar 2009: Förderverein wird Mitglied im „Deutschen Paritätischen
Wohlfahrtsverband“, Landesverband Sachsen-Anhalt
28. April 2009: Elterninformationsabend
31. März 2009: Vorstandssitzung
1. April 2009: wissenschaftliche Fachtagung AG ADS/ADHS Harzkreis, Netzwerktagung Qualitätszirkel in Halberstadt
3. Juni 2009: Strukturgruppentreffen ADS-Netzwerk Harzkreis
2. September 2009: Strukturgruppentreffen ADS-Netzwerk Harzkreis
17. November 2009: Vorstandssitzung
16. Dezember 2009: Strukturgruppentreffen ADS-Netzwerk Harzkreis
21. November 2009: „8. ADS-Fachtagung“ und 4. Mitgliederversammlung mit
Vorstandswahl
2010
27. Januar 2010: wissenschaftliche Fachtagung AG ADS/ADHS Harzkreis,
Netzwerktagung Qualitätszirkel in Halberstadt
22. – 24. Januar 2010: ADS/ADHS-Weiterbildungstage in DRK-Vorsorge- und
Rehaklinik für Mutter und Kind „Haus Arendsee“ in Arendsee
19. – 21. März 2010: ADS-Wochenendseminar für Familien im KIEZ Güntersberge
20. April 2010: Vorstandssitzung
23. – 25. April 2010: ADS-Wochenendseminar für Familien im KIEZ Güntersberge
7. Juli 2010: wissenschaftliche Fachtagung AG ADS/ADHS Harzkreis, Netzwerktagung Qualitätszirkel in Halberstadt
31. August 2010: Kooperation mit dem Kinder- und Jugendheim Gernrode
13. September 2010: Vorstandssitzung
15. September 2010: Kooperation mit dem faz halle – CVJM Familienzentrum
22. September 2010: Fort- und Weiterbildung für Kinderärzte und Therapeuten
26
ADS-Diagnostik in der Klinik
30. Oktober 2010: „9. ADS-Fachtagung“ und 5. Mitgliederversammlung
12.11. – 14.11.2010: ADS-Wochenendseminar für Familien im KIEZ Güntersberge
2011
19. Januar 2011: wissenschaftliche Fachtagung AG ADS/ADHS Harzkreis,
Netzwerktagung Qualitätszirkel in Halberstadt
21. – 23. Januar 2011: ADS/ADHS-Weiterbildungstage in der DRK-Vorsorgeund Rehaklinik für Mutter und Kind „Haus Arendsee“ in Arendsee
15. März 2011: Elterninformationsabend
4. April 2011: Vorstandssitzung
13. September 2011: Elterninformationsabend
26. September 2011: Vorstandssitzung
5. November 2011: „10. ADS-Fachtagung“ und 6. Mitgliederversammlung mit
Vorstandswahl
Von Januar bis November 2011 fanden insgesamt 5 Treffen zur Fertigstellung
der ADS-Chronik „Sechs Jahre Freundes Klinisches Förderzentrum für Kinder
und Jugendliche, Schwerpunkt Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom“ statt.
2012
13. - 15. Januar 2012: ADS/ADHS-Weiterbildungstage in der DRK-Vorsorgeund Rehaklinik für Mutter und Kind „Haus Arendsee“ in Arendsee
1. Februar 2012: Treffen des ADS-Qualitätszirkels
13. März 2012: Elterninformationsabend
7. Mai 2012: Vorstandssitzung
11. September 2012: Elterninformationsabend
14. April 2012: Beteiligung am „Harzer Gesundheits- und Familientag“
14. Juli 2012: AMEOS Gesundheitstag
16. September 2012: Beteiligung am „Tag des Kinderkrankenhauses“
27
15. Oktober 2012: Vorstandssitzung
26. Oktober 2012: Abschluss und Endlesung der Chronik des Fördervereins
und Einarbeitung als PDF-Dokument in die Website des ADS-Fördervereins
(www.ads-harz.de).
10. November 2012: „11. ADS-Fachtagung“ und 7. Mitgliederversammlung
2013
18. - 20. Januar 2013: ADS-Workshop-Wochenende in Arendsee
30. Januar 2013: Treffen des ADS-Qualitätszirkels
12. März 2013: Elterninformationsabend
10. September 2013: Elterninformationsabend
22. September 2013: Beteiligung am „Tag des Kinderkrankenhauses“
9. November 2013: „12. ADS-Fachtagung“ unf 8. Mitgliederversammlung mit
Vorstandswahl
2014
17. - 19. Januar 2014: ADS-Workshop-Wochenende in Arendsee
11. März 2014: Elterninformationsabend
14. Mai 2014: Treffen des ADS-Qualitätszirkels
9. September 2014: Elterninformationsabend
21. September 2014: Beteiligung am „Tag des Kinderkrankenhauses“
15. November 2014: „13. ADS-Fachtagung“ unf 9. Mitgliederversammlung mit
Vorstandswahl
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„Warum zappelt Philipp“
Bericht über die ADS/ADHS-Fachtagungen in Halberstadt
Seit 2003 werden regelmäßig Fachtagungen zur Problematik „Das verhaltensauffällige / das verhaltensgestörte Kind mit Schwerpunkt Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom“ durchgeführt. Insgesamt neun Tagungen fanden in der B & G
GmbH Kirschallee 6 in 38820 Halberstadt statt.
Anfangs waren Veranstalter und Organisatoren die Elterngruppe „Hyperaktives Kind“ Halberstadt und „Überaktives Kind“ Wernigerode“ in Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle der Arbeiterwohlfahrt Halberstadt. Nach 2004
war dann federführend der „Freundeskreis Klinisches Förderzentrum, Schwerpunkt ADS/ADHS e. V.“ dafür verantwortlich.
In den Jahren ab 2003 war es dem Veranstalter wichtig, nicht nur Therapeuten,
Psychologen und Ärzte mit ins Boot zu holen, sondern vor allen Dingen auch
betroffene Familien / Eltern und natürlich auch die Schulen mit ihren Pädagogen und sozialpädagogischen Mitarbeitern. Ziel war es, die Gäste zunehmend
mit der Problematik „Verhaltensauffälligkeit / Verhaltensstörung“ mit Komorbiditäten zu sensibilisieren. Über all die Jahre, in denen diese Tagungen
samstags (meist im Oktober / November bzw. März) stattfanden, konnte
systematisch die Problematik „Verhaltensstörung, Schwerpunkt Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom“ mit seinen vielen Facetten dargestellt, intensiviert und
sehr praktisch und lebensnah den Zuhörern unterbreitet werden.
Die Fachsymposien gestalteten sich immer so, dass neben theoretischen Teilen
auch praktische Teile in Form von Workshops besucht werden konnten. Daneben fanden fast immer Industrieausstellungen statt, vor allem mit Institutionen,
die Lehrmittel verbreiten, aber ebenso durch die Pharma-Industrie.
Diese Fort- und Weiterbildungen beeinflussten sich wie ein Netzwerk, wie ein
29
Zahnradgetriebe, gegenseitig. In den ersten Jahren vermittelten wir vor allem
kinderneuropsychiatrische Grundlagen mit Beispielen. Ab 2005 lag dann der
Schwerpunkt neben Wiederholung vor allem in der weiteren Differenzierung
von Krankheitsbildern mit Schwerpunkt ADS und Komorbiditäten. So war es
uns wichtig, vor allem in den Workshops, betroffene Eltern und natürlich auch
Lehrer zu sensibilisieren sowie ihnen Alltagshilfen wie beispielsweise sogenanntes „Überlebenstraining“ an die Hand zu geben.
Man kann sagen, die Tagungen wurden immer anspruchsvoller. In den weiteren
Jahren konnten so dem Auditorium besonders Neurobiologie und eine Zusammenfassung der Symptomatik des auffälligen Verhaltens dargelegt und erklärt
werden.
Dem Fachgremium war wichtig nachzuweisen, dass nicht nur Schulkinder
von gestörtem Verhalten mit Schwerpunkt Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom
betroffen sind, sondern, dass dies möglicherweise auch schon im Säuglings- und
Kleinkindalter unter Berücksichtigung der psychosozialen Situation vorkommt
und auch hier grundsätzlich schon behandelt werden kann.
Über die vielen Jahre der konsequenten Wissensvermittlung durch das Netzwerk und den Freundeskreis Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom e. V. fanden
wir viel Unterstützung auch durch das AMEOS Klinikum Halberstadt. Hier
konnten neben Know-How bei der Organisationsvorbereitung auch weitere
Referenten der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin des Frau-Mutter-KindZentrums, wie Dipl.-Med. Torsten Richter und Kerstin Tinnefeld, gewonnen
werden. Auch die Arbeiterwohlfahrt in Halberstadt, im Freundeskreis vertreten
durch Dipl.-Psychologen Günter Krätzer mit seinem umfangreichen kinderpsychiologischen Wissen möchte ich an dieser Stelle, stellvertretend für viele
andere Mitstreiter und Referenten, nennen.
Die Qualität der Wissensvermittlung entwickelte sich in den Jahren weit über
30
die kooperierenden Fachgebiete hinaus, sodass wir uns auch mit solchen Themen wie Asperger-Syndrom, Epilepsie oder mit dem Einsatz von Mediatoren
bei ADS/ADHS-Erkrankungen wissenschaftlich beschäftigten.
Referenten und Gäste kamen nicht nur aus Halberstadt und der Harzregion,
sondern auch von der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, von der
Medizinischen Hochschule Hannover, von der Universität Lüneburg oder
beispielsweise auch von der HEBO-Privatschule Bonn. Auch niedergelassene
Ärzte der Region konnten wir für die Referenten- und Vortragstätigkeit gewinnen. Stellvertretend für viele andere möchten wir an dieser Stelle unsere Kinderund Jugendpsychiaterin, Dr. Undine Graf, nennen.
Unsere Fortbildungsreihe „Halberstädter ADS/ADHS-Fachtage“, die seit 2003
durchgeführt werden, haben sich in den letzten Jahren zu einer anerkannten
Fort- und Weiterbildungsreihe entwickelt. Seit Jahren wird diese Veranstaltung
zum einen durch die Ärztekammer Sachsen-Anhalt für das Fortbildungszertifikat bewertet und zum anderen erhalten unsere Pädagogen für ihre Teilnahme
eine entsprechende Zertifizierung sowie Weiterbildungspunkte.
An dieser Stelle möchte ich stellvertretend für alle Organisatoren, Freunde,
Helfer und natürlich auch Teilnehmer der bisherigen Veranstaltungen, unsere
Heike Markovski aus Wasserleben, Koordinatorin des Freundeskreises, nennen,
die sich über die vielen Jahre seit 2003 mit großem Engagement für die Organisation, Vorbereitung und Durchführung dieser Symposien eingesetzt hat.
So ist es ihr zu verdanken, dass sich grundsätzlich kein Thema in den Jahren
der Vortragstätigkeit wiederholt hat. Die Themen sind über die vielen Jahre
spannender, tiefgreifender und vor allen Dingen praxisnaher geworden. Heike
Markovski ist sozusagen die „gute Seele“ im Freundeskreis Klinisches Förderzentrum ADS / ADHS e. V., die gemeinsam mit dem Vorstand und den Mitgliedern Fäden knüpft und Verbindungen herstellt und dies zum Wohle der uns
anvertrauten Patienten und Familien.
31
In der langen Zeit, in der wir uns mit Verhaltensauffälligkeiten/Verhaltensstörungen von Kindern und Jugendlichen beschäftigt haben, konnte ein breites
Netzwerk aufgebaut werden. In unserer Zusammenfassung dieser Symposien
können aus diesem Grunde nicht alle genannt werden. Diese Mitstreiter einschließlich der Sponsoren, können allerdings in der Anlage (regionale ADSFachtagungen oder auch im Internet (www.ads-harz.de) nachgelesen werden.
Ihnen gilt, meiner / unserer besonderer Dank, den wir mit der Hoffnung verbinden, auch in der vor uns liegenden Arbeitszeit diese erfolgreiche Fort- und
Weiterbildungsreihe weiter durchzuführen.
Dr. med. Cornelius Presch
Vorsitzender des Vorstandes
Freundeskreis Klinisches Förderzentrum für Kinder und Jugendliche, Schwerpunkt ADS/ADHS e. V.
32
Höhepunkte der bisherigen Veranstaltungen
2005
Einige Mitglieder der
Strukturgruppe
(v. l.) Markovski, Richter, Moeller, Presch,
Graf, Bergmann, Tinnefeld, Krätzer
Kennenlernen der Möglichkeiten und
Begrenzungen der Tätigkeitsfelder der
Anderen durch persönliche Begegnung,
Ergebnis: die gegenseitige Akzeptanz und
Wertschätzung steigt und die dienstlichen
Abläufe werden effektiver durch Ab- und Angleich der Vorgehensweisen
2006
5. ADS/ADHS-Fachtagung: Dr. Helga
Simchen
Vorträge: „Einführung in die Thematik
ADS/ADHS“ (Dr. Torsten Richter, Halberstadt), „Jetzt konzentrier` dich endlich
mal!“ und „Zappelphilipp und Hansguck-in-die-Luft in der Schule“ (beide
Detlev Träbert, Niederkassel), „Das ADS
ohne Hyperaktivität - Besonderheiten in
Diagnostik und Therapie“, sowie „Von
der Neurobiologie zur Symptomatik des
ADS/ADHS bei Kinder, Jugendlichen
und Erwachsenen“ (beide Dr. Helga Simchen, Mainz)
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Workshops: „ADS-Kinder – Herausforderung für die Schule“ (Herr Träbert),
„Oppositionelles Verhalten“ (Frau Schmidt-Leban / Frau Habel, Goslar),
„ADS aus ergotherapeutischer Sicht“ (Carsten Müller, Halberstadt), „Autismus
und ADS – Komorbidität und Trennung“ (Sabine Hilgendorf, Magdeburg) und
„Die 12 Dimensionen des Lernens“ (Wolfgang Loth, Berlin)
2007
6. ADS/ADHS-Fachtagung
Erstreckte sich über zwei
Tage. Thematisch reichte
der Bogen der Vorträge
von: „Verhaltensauffälligkeiten im Säuglings- und
Kleinkindalter“, über
„interdisziplinäre Zusammenarbeit bei der
Diagnostik“ (beides Prof.
Gedschold, Magdeburg),
zu „ADHS im Kinder- und
Blick ins Publikum, im Vordergrund Dr. Winkler
Jugendalter“ (Dr. Winkler,
Bad Bevensen) und „Wieviel Vorbild braucht das
Kind?“ (Dr. Biegert, Bonn).
In Workshops konnte zu „ADHS im Erwachsenenalter“ (Dr. Winkler), „Oppositionelles Verhalten“ Frau Marlis Habel und Frau Schmidt-Leban, Goslar ?),
„Konzentrationstraining nach Krowatschek“ (Frau Karin Fraustein und Frau
Janka Grätzsch, Wernigerode), „Wie entstehen Entwicklungsverzögerungen?“
(Herr Carsten Müller, Halberstadt), „Lernstil-Diagnostik“ (Herr Wolfgang
Loth, Berlin) und „Elterntraining“ (Frau Kirsten Moeller) gearbeitet werden.
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2008
DRK Vorsorge- und Rehabilitationsklinik für Mutter und Kind „Haus Arendsee“ 11. bis 13. Januar 2008
Mitglieder der Strukturgruppe des Netzwerkes „ADS/ADHS Harzkreis“
folgten einer Einladung zur Weiterbildung seitens der Therapeutischen Leiterin der DRK Vorsorge- und Rehabilitationsklinik für Mutter und Kind „Haus
Arendsee“ Marion Danner.
Im Rahmen dieser langfristig vorbereiteten Weiterbildung ging es um die Vorstellung der Elemente des multimodalen ADS-Konzeptes in der DRK Vorsorge- und Rehabilitationsklinik für Mutter und Kind „Haus Arendsee“. Dipl.Sozialpädagogin Marion Danner gab eine Übersicht hinsichtlich spezieller
Leistungen der ADS-Schwerpunktkur und Integration in das Gesamtkonzept.
Ulrike Richter, Dipl.-Rehabilitationspsychologin, stellte Inhalte der ADSSeminare und der Arbeit in der Einzelbetreuung dar. Silvia Rudenko, Dipl.Pädagogin, verwies auf das ergotherapeutische Arbeiten im Rahmen des ADSKonzeptes – insbesondere den Schwerpunkt Interaktionstherapie. Das heißt,
es werden in dieser modernen Einrichtung des Luftkurortes Arendsee eine
optimale ärztliche und therapeutische Versorgung angeboten, sodass innerhalb
des Behandlungskonzeptes zahlreiche Interaktionsangebote mit den Kindern,
viele Kreativ- und Freizeitveranstaltungen genutzt werden können.
Viele positive Impulse hinsichtlich eines gesunden familiären Zusammenlebens
sollten Elternteile und Kinder mit nach Hause nehmen. Nach der Vorstellung
und Besichtigung des Hauses mit seinen zahlreichen therapeutischen Möglichkeiten hatten auch die Strukturgruppenmitglieder und Gäste die Möglichkeit,
die eine oder andere Therapie selbst auszuprobieren bzw. am Schnupperangebot
für Nordic Walking und Yoga unter fachmännischer Anleitung teilzunehmen.
Im Rahmen eines gemütlichen Beisammenseins kam es zu einem regen Erfah-
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rungsaustausch und es wurden Überlegungen zu einer Kooperation – trotz der
räumlichen Distanz zum Harzkreis – angestellt. Sowohl das speziell geschulte,
interdisziplinäre Team der Vorsorge- und Rehabilitationsklinik als auch das
vom ADS-Netzwerk im Harzkreis würden voneinander profitieren – zugunsten der gemeinsam betreuten Kinder und Eltern. In diesem Sinne werden
die Kontakte auch in den folgenden Jahren weiter ausgebaut und beiderseitig
gepflegt.
Dipl.-Med. Gudrun Lingner
Gesundheitsamt Wernigerode
36
2009
8. ADS/ADHS-Fachtagung
Frau Markovski beim Dankeschön an Dr.
Hermann Liebenow
Inhalte: Vorträge: „Typische Probleme von von ADHS-Kindern in Kindergarten
und Schule“(Dr. Kordts, Uchtspringe), „ADHS- Unpräzise Modediagnose und
dennoch bewährte Empfehlungen“ (Dr. Liebenow, Münsingen), „Wahrnehmungsstörungen und ihre Auswirkungen auf Lernen und Verhalten“ (Frau Schaefgen,
Bergen)
Workshops: „Die Welt der Zahlen und ihre Probleme“ (Frau Mona Mahnke, Halberstadt), „Basale Stimulation“ (Frau Adelheid Mühlmann, Neinstedt), „Zeitverpeiler und Träumerchen – Lateralität und Zeitmanagement“ (Herr Wolfgang Loth, Berlin),
„Spiel-Bedeutung-praktische Anwendbarkeit“
(Frau Gieseler und Frau Werner, Halberstadt),
„Wenn Kinder die Wut packt-spielerische
Intervention“ (Frau Petra Hellwig) und „Ergotherapeutisches Trainingsprogrammfür Kinder
mit AD(H)S nach Britta Winter“ (Frau Kirsten
Pust, Wernigerode)
Dr. Uwe Kordts beim Vortrag
37
2010
2. ADS-Qualitätszirkeltreffen
Dieses Mal standen stationäre
sowie teilstationäre Hilfen für
Kinder und Jugendliche sowie das
Aufmerksamkeits- und Konzentrationstraining im Mittelpunkt
der Tagung. Auf Einladung von
Chefarzt Dr. med. Cornelius Presch konnten als Referenten Ronald Krüger vom
Jugendhilfeverbund sowie Constanze Rohr aus Halberstadt begrüßt werden.
2010
9. ADS/ADHS-Fachtagung
Ab 2010 soll der Schwerpunkt der wissenschaftlichen Fachtagungen nicht mehr
auf ADS/ADHS, sondern allgemein auf „Verhaltensauffälligkeiten im Kindes- und
Jugendalter“ liegen. Vorträge: „Verhaltensauffälligkeiten im Kindes- und Jugendalter aus kinderpsychiatrischer Sicht“ - Medizinische Aspekte unter besonderer
Berücksichtigung von ADS/ADHS“ (Dr. Oliver Bilke, Berlin), „Pädagogischer
Umgang und Interventionsstrategien für Kinder mit Verhaltensauffälligkeiten“
und „Impulsiv und unaufmerksam – Lehrer und Eltern ohne Chance?“ (beide
Prof. Dr. Hans Biegert, Bonn) Workshops: „Spielen an Stationen“ (Wolfgang
Loth, Berlin), „Die Welt der Zahlen und ihre Probleme“ (Mona Mahnke), „Das
Schatzkästchen in mir“ (Adelheid Mühlmann, Neinstedt), „Nun konzentrier‘ dich
doch mal! - Nun entspann‘ dich doch mal!“
(Constanze Rohr) und „Arbeit mit Materialien zur Förderung von Kindern mit auditiver
Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung“
(Gabriele Handtke und Monika Kluge, Halberstadt)
38
2011
ADS-Workshop-Wochenende in Arendsee 21. - 23. Januar 2011
Nun schon zum 5. Mal (21. –
23.01.2011) traf sich das ADSNetzwerk Harz, insbesondere der
Vorstand und die Mitglieder der
„Strukturgruppe des Netzwerkes
zum beliebten Fortbildungswochenende in der DRK Vorsorge- und
Rehabilitationsklinik für Mutter und
Kind in Arendsee.
Frau Marion Danner, therapeutische Kurklinikleiterin, hatte wieder eingeladen
und ein abwechslungsreiches Programm stand auf dem Plan. Die Anreise war, wie
schon üblich, bereits Freitag. Danach Begrüßung und gute Gespräche mit den
Kolleginnen und Kollegen, insbesondere den Therapeutinnen und Therapeuten.
Am Samstag, dem 22.01.2011, ging es gleich mit großem Programm los – der
Tag begann mit „Aquagymnastik“, um die „müden Glieder“ munter zu bekommen. Danach folgte dann die Weiterbildungsveranstaltung mit den beiden
Hauptthemen:
1.
„Das hypotone Kind“ (Referent: Carsten Müller, ADS-Netzwerk Harz/
Strukturgruppe)
2.
„Das neue AD(H)S-Teeniekonzept in der Kurklinik Arendsee“ (Referentin: Frau Dipl.-Psych. Wolff, Kurklinik Arendsee).
Beide Themen fanden sehr großen Anklang und großes Interesse beim Auditorium. Viele Fragen wurden gestellt und beantwortet, aber auch Einiges blieb offen.
So stellen wir immer wieder fest – auch nach jeder Fortbildung gibt es neue
Herausforderungen!
39
Auch am Nachmittag ging es wieder um die Probleme verhaltensauffälliger Kinder
und Jugendlicher. Hier wurde die Arbeitsgruppe angeleitet, aktiv an der TeenagerKreativtherapie „Kupferdruck“ der dortigen Ergotherapeuten teilzunehmen. Dies
machte allen Teilnehmern viel Spaß – und wir kamen tüchtig ins Schwitzen – nach
dem Motto: „Es ist gar nicht so einfach, einen kreativen Kupferdruck von z. B.
Tieren in ein Kupferblech zu pressen.“
Ebenfalls wurde auch dieser Tag bei
guten Gesprächen, fast wie Supervision und Auswertung mit dem Team
des Kurzentrums abgeschlossen.
Selbstverständlich kamen hier das
Schwimmen und auch Saunieren
nicht zu kurz.
Am Sonntag gab es, wie auf Wunsch
in jedem Jahr, „Yoga für Anfänger
und natürlich auch für Fortgeschrittene“ mit Marion Danner.
Zusammenfassend kann wieder gesagt werden: erholsam, inspirierend und auch
(schön)anstrengend – ein Wochenende voller Überraschungen!
Vielen Dank an die Kurklinik Arendsee – wir kommen gern wieder!
Dr. med. Cornelius Presch
Vorsitzender des Vorstandes
Freundeskreis Klinisches Förderzentrum für Kinder und Jugendliche, Schwerpunkt ADS/ADHS e. V.
40
2011
10. ADS-Fachtagung am 5. November 2011
Über „Verhaltensauffälligkeiten
im Kinder- und Jugendalter“
tauschten sich kürzlich zum
zehnten Mal rund 200 Eltern,
Lehrer, Erzieher, Ärzte,
Therapeuten und Berater bei
einer Fachtagung aus. Der
Freundeskreis Klinisches
Förderzentrum für Kinder und
Jugendliche mit Verhaltensauff älligkeiten, Schwerpunkt ADS/ADHS mit Sitz
am AMEOS Klinikum Halberstadt, veranstaltet einmal im Jahr einen solchen
überregionalen Erfahrungsaustausch. „Nur oder immerhin zwei bis drei Prozent aller Kinder und Jugendlichen leiden an dieser Störung und setzen diese
Symptomatik etwa zu einem Drittel auch im Erwachsenenalter fort“, berichtete
Chefarzt Dr. Cornelius Presch.
Neben theoretischen Teilen gab
es auch vielfältige
praktische Einheiten in Form
von Workshops.
Dr. Oliver BilkeHentsch aus der
Schweiz und
Dipl.-Psychologin
Gabriele Kluwe-Schleberger aus Thüringen gaben Erkenntnisse über „Handlungsstrategien im Umgang mit aggressivem Verhalten bei Kindern und Jugendlichen“ weiter. Aus Bad Bevensen sprach Dr. Martin Winkler über „ADHS –
41
Emotionen und Grenzen(losigkeit)“.
In den Workshops ging es zum
Beispiel um den sinnvollen Einsatz
von Medikamenten.
Peter Filter aus Dingelstedt gab eine
Einführung in die Musik- und Klangtherapie. Auch Therapieansätze beim
Durchbrechen von Negativspiralen
sowie Probleme von Sprachentwicklung wurden diskutiert.
Dazu gab es eine Vielfalt an Informationsmaterial und didaktischen Lern- und
Spielmaterialien. „Im Harzkreis stellen wir
immer wieder fest, dass betroffenen Eltern
Kenntnisse zu diesem Thema fehlen“, betonte Koordinatorin des Freundeskreises
Heike Markowski. Deshalb werden dazu
auch künftig regelmäßig Informationsveranstaltungen angeboten. Sie dankte der
AOK sowie den beteiligten Fachfirmen
für die Unterstützung.
Halberstädter Volksstimme vom 16.11.2011
42
2012
5. Arendsee-Workshopwochenende 13. – 15. Januar 2012
Die beliebten ADS-Weiterbildungstage Arendsee 2012 fanden vom 13. – 15. Januar nun schon zum 5. Mal statt. Frau Danner begrüßte die „Halberstädter Abordnung“ im Foyer des Kurzentrums mit einem wärmenden Tee und wie immer
sehr freundschaftlich. Neben dem Vorstandsvorsitzenden, Dr. Cornelius Presch,
konnten vom Vorstand
die Schriftführerin Kerstin
Lindemann sowie die Koordinatorin Heike Markovski
begrüßt werden. Weitere
Teilnehmer waren Dr. Melanie Klix, Assistenzärztin der
Kinderklinik am AMEOS
Klinikum sowie Dr. Gudrun
Lingner vom Gesundheitsamt Harz und Dipl.- Psychologin Silvia Grincova.
Nach kurzem Small-Talk ging es dann, wie üblich, Richtung Wellnessbereich (Bad/
Sauna) und die Fangemeinde feuerte die schwimmfreudigen Mitglieder im Wettkampf – Wer erreicht als nächster das rettende Ufer …? – an. Danach wartete ein
leckeres Abendessen auf uns. Abgerundet wurde der Abend mit einer fachlichfreundschaftlichen Diskussionsrunde – natürlich am Kamin. Das Kurzentrum
hatte extra für diesen Abend einen leckeren Punsch und andere Köstlichkeiten vorbereitet. Neben Frau Danner war auch ihre Ernährungsexpertin, Frau Blumenthal,
mit von der Partie.
Am Samstag konnte der wissenschaftliche Wettstreit fortgesetzt werden. Vorher
waren natürlich Schwimmen, Frühstück und Rundgang zum Arendsee angesagt. Fachlich hatten wir neben der Kindeswohlgefährdung die Thematik
„Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom und Ernährung – ein umstrittenes Thema“
als Schwerpunkte gewählt. Zum einen referierte die Kollegin Klix mit einem
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perfekten Vortrag und zur Thematik Ernährung berichtete Frau Blumenthal aus
ihrem reichhaltigen Erfahrungsschatz. Das Auditorium hörte den Referenten
sehr aufmerksam zu und die anschließende Diskussion fand fast kein Ende. Die
Samstagssuppe schmeckte allen Teilnehmern sehr gut und am Nachmittag stand
„Selbsterfahrung in der Lehrküche mit interaktionsfördernder Kochtherapie“ im
Mittelpunkt. Aufgeteilt in 3 Gruppen kochten wir Gemüsesuppe, bereiteten Dinkel-Apfeltaschen sowie Nuggets mit besonderer Kruste zu. Dies alles schmeckte
ausgezeichnet! Trotz späten Nachmittags ging es noch einmal in das Schwimmbad und die Sauna. Danach Abendessen und Fortführung der fachlichen Diskussion im Kaminzimmer.
In sehr persönlichen Gesprächen wurden die verschiedensten Betreuungsmöglichkeiten der uns anvertrauten
Kinder und Familien erörtert.
Höhepunkt dieses Abends
war eine Lesung aus dem
großen Loriot-Buch durch
Dr. Melanie Klix. Hier ging es
um die Geschichte einer Försterfamilie rund um den Nikolausabend und was sonst
noch so geschah. Der Sonntag begann ähnlich wie der Samstag, mit Schwimmbad,
Frühstück und Verdauungsmarsch an den See bei strahlend „Postkartenwetter“
mit Minustemperaturen. Um 10 Uhr erwartete uns schon Frau Danner zur „YogaSprechstunde.“ Da wir nun schon zu den fortgeschrittenen „Yoga-Fans“ gehörten,
waren die Übungen, die wir vollführen mussten, recht anspruchsvoll, um nicht nur
Muskeln, sondern auch Kopf und Seele zu lockern.
Die Stunde der Abreise rückte nun immer näher. Entsprechend lang gestalteten
wir das Mittagessen und keiner wollte sich trennen. Um 14 Uhr war es dann soweit, Sachen packen, Aufbruch, check out, Frau Danner und Mitarbeiter kräftig
drücken und ein großes Dankeschön für das perfekte Weiterbildungswochenen-
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de. Spätestes 2013 sehen wir
uns wieder und auf unseren
Vorschlag wurde das Wochenende 18. – 20. Januar
2013 festgelegt und Frau
Markovski wieder gebeten,
die Vorbereitung zu den 7.
ADS-Tagen in Arendsee
vorzunehmen. Für den
wissenschaftlichen Wettstreit sind folgende zwei Schwerpunktthemen geplant:
Zum einen wird unser Neuropädiater, OA Dr. Bernd Kruse, über aktuelle
Krankheitsbilder, die uns alle angehen, berichten und zum anderen übernimmt
die Kurklinik den Part zum Thema „Systemtherapie im Kurzentrum Arendsee“
(Änderungen sind natürlich vorbehalten).
Dr. med. Cornelius Presch
Vorsitzender des Vorstandes
Freundeskreis Klinisches Förderzentrum für Kinder und Jugendliche, Schwerpunkt ADS/ADHS e. V.
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2012
Qualitätszirkeltreffen am 1. Februar 2012
Mit viel Elan ist das Netzwerk bzw. der Freundeskreis
„Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom“ mit Sitz im
AMEOS Klinikum Halberstadt, Frau-Mutter-KindZentrum, Klinik für Kinderund Jugendmedizin, in das
Jahr 2012 gestartet.
Zum ersten Mal in diesem Jahr traf sich am 1. Februar der Qualitätszirkel im Halberstädter Krankenhaus zu seiner Frühjahrstagung. Besprochen wurden aktuelle
Probleme verhaltensauffälliger bzw. verhaltensgestörter Kinder und deren Familien.
Als Gastreferenten konnten zum einen Dr. Ulrike Röttger zum Thema „Stationäre
und teilstationäre therapeutische Behandlungsangebote der Tagesklinik“ sowie
Daniel Schiffner-Wille zum Referat „Antigewalttraining Vorharz“ begrüßt werden.
Während Dr. Ulrike Röttger speziell in ihrem Vortrag vor allem auf die unterschiedlichen Bedürfnisse von kleinen Kindern und Jugendlichen der verschiedenen Altersgruppen einging und das Modell „Eltern-Kind-Station“ vorstellte,
bezog sich Daniel Schiffner-Wille auf Jugendliche, die durch Training das Prinzip der Gewaltvermeidung bei Kontakt mit gewaltbereiten Menschen erlernen.
Dabei waren nicht nur die Zugangskriterien, sondern auch die Darlegung der
vielfältigen Möglichkeiten beim Anti-Gewalttraining, von großem Interesse.
Besonderer Dank für die interessante und gut vorbereitete Veranstaltung gilt neben den
Referenten auch den Organisatorinnen Heike Markovski und Kerstin Lindemann.
GeneralAnzeiger vom 12.02.12
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2012
11. Regionale Fachtagung am 10. November 2012 in Halberstadt
Wie die Zeit vergeht!?
Schon wieder ist ein Jahr herum und schon zum 11. Mal konnte der Freundeskreis Klinisches Förderzentrum für Kinder und Jugendliche, Schwerpunkt
Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom zur wissenschaftlichen Fachtagung einladen.
Im sehr gut gefüllten Konferenzsaal des Seminar- und Tagungshotels Spiegelsberge in Halberstadt trafen sich nicht nur der Freundeskreis, sondern vor allen Dingen Kolleginnen und Kollegen, Therapeuten, Betroffene, interessierte Pädagogen,
Psychologen u. v. m. zum wissenschaftlichen Wettstreit.
Nach Eröffnung durch den Vorstandsvorsitzenden, Dr. Cornelius Presch vom
AMEOS Klinikum Halberstadt und den stellvertretenden Vorsitzenden, Dipl.Psych. Günter Krätzer von der AWO Beratungsstelle für Kinder und Jugendliche in Halberstadt, wurden die beiden Hauptreferenten des Vormittags auf das
Herzlichste begrüßt.
Zum einen referierte Dr. Bernd Kruse, Abteilungsleiter Neuropädiatrie, Klinik
für Kinder- und Jugendmedizin im Frau-Mutter-Kind-Zentrum, AMEOS Klinikum Halberstadt zum Thema „Verhaltensauffälligkeiten in Zusammenhang mit
neurologischen Erkrankungen.“
Die zweite Vortragshälfte wurde durch Prof. Dr. Hans Biegert, Leiter der
HEBO-Privatschule Bonn, gestaltet. In seiner uns bekannten erfrischenden Art
brachte er uns die Themen „Underachievement und ADHS“ – also, zwei Seiten
einer Medaille sowie „ADHS und Gewalt“ sehr eindrucksvoll entgegen. Nicht
nur die Inhalte waren brilliant, sondern auch die Art und Weise des Vortragenden.
Eine Vielzahl an Workshops mit vielen Interessenten belebten dann den Nach-
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mittag. Zu den Themen gehörten unter anderem Aggression und Gewalt sowie
auch die Bereiche Entspannung und Konzentration. Mit großer Resonanz konnten die Workshops am Ende des Fachtages abgeschlossen werden.
An dieser Stelle nochmals allen Akteuren und den Firmen der Industrieausstellung herzlichen Dank für die freundliche Unterstützung und Begleitung dieser
wissenschaftlichen Veranstaltung.
Mit dem Versprechen: „…in einem Jahr, am 9. November 2013, treffen wir uns
wieder …“ wurde die Tagung beendet.
Dr. med. Cornelius Presch
Vorsitzender des Vorstandes
Freundeskreis Klinisches Förderzentrum für Kinder und Jugendliche, Schwerpunkt ADS/ADHS e. V.
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2013
6. ADS/ADHS-Workshop-Wochenende vom 18. - 20. Januar 2013 in
Arendsee
Auch 2013 waren die ADS-Weiterbildungstage in Arendsee ein voller Erfolg. Wie
üblich starteten wir nach herzlicher Begrüßung in ein interessantes, informatives
Workshop-Wochenende. In diesem Jahr standen die Themen „Schlafstörungen
und Epilepsie“ sowie „Kindliche Gesundheit und Mutter-Kind-Interaktion“,
kombiniert mit Interaktionstherapie und psychosozialer Betreuung im Zentrum
der Vortrags- und Seminartätigkeit.
Wie in den vergangenen Jahren auch, erfolgte die Anreise bereits schon am Freitag. Bei einem deftigen Abendessen und einem Erfahrungsaustausch in gemütlicher Runde am Kamin wurde der Abend eingeleitet. Die Teilnehmerrunde war
in diesem Jahr erfreulicherweise größer als sonst. Wir, vom Netzwerk Halberstadt, waren zu neun Personen angereist.
Pünktlich am Samstag, 19. Januar 2013 um 9:00 Uhr begann Dr. Bernd Kruse,
Abteilungsleiter Neuropädiatrie, des Frau-Mutter-Kind-Zentrums, Klinik für
Kinder- und Jugendmedizin, AMEOS Klinikum Halberstadt, mit seinem sehr
eindrucksvollen Vortrag zum Thema „Schlafstörungen und Epilepsie“, welcher
anschaulich mit vielen Informationen, Fakten und Bildern gehalten wurde. Anschließend gab es eine rege Diskussion.
Danach hielten Frau Krüger, Leiterin Kinderbetreuung/Rehabilitationspsychologin sowie Frau
Rademacher, Beschäftigungstherapeutin der
Kurklinik Arendsee zwei Vorträge zur Problematik „Kindliche Gesundheit und Mutter-KindInteraktion.“ Neben theoretischen Informationen gab es vor allem praktische Hinweise, wie
die Betreuung hier in der Mutter-Kind-Klinik in
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Arendsee von statten geht. Zusammenfassend kann man sagen, dass hier alles
sehr professionell von statten geht und sicherlich auch im Ergebnis erfolgreich.
Am Ende des „wissenschaftlichen Vormittags“ gingen wir in die Mittagspause
und danach mussten unsere Köpfe erst einmal frei gemacht werden. Bei winterlichem Wetter machten wir einen ausgedehnten Spaziergang zum See und
im Anschluss erwartete uns eine Führung der Benediktiner-Klosterkirche in
Arendsee. Diese Kirche ist eine echte Backstein-Romanik.
Nach dem Abendessen wurden die
guten Gespräche, insbesondere der
Erfahrungsaustausch zwischen den
Therapeuten, auch heute wieder im
gemütlichen Kaminzimmer fortgeführt. Besonders interessant war das
Quiz „Rund um die Nuss“ mit der
Ernährungsberaterin Frau Blumenthal von der Kurklinik Arendsee. An dieser Stelle können wir
lobend hervorheben, dass das Team
„Kruse/Presch“ den 1. Platz belegte.
Am nächsten Tag gab es wieder eine Doppelstunde „Yoga“ mit Marion Danner
(darauf haben wir uns schon ein ganzes Jahr gefreut). Diese brachte unsere
Körper wieder richtig in Schwung. Nach dem „Kur-Mittagessen“ – deftig,
kräftig, gesund – rückte die Abreise immer näher und mit dem Versprechen,
dass wir uns in einem Jahr wiedersehen, endete bei herrlichem Winterwetter
dieses informative ADS-Wochenende.
Dr. med. Cornelius Presch
Vorsitzender des Vorstandes
Freundeskreis Klinisches Förderzentrum für Kinder und Jugendliche,
Schwerpunkt ADS/ADHS e. V.
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2013
Qualitätszirkeltreffen am 30. Januar 2013
Auch in diesem Jahr traf sich der Qualitätszirkel des Netzwerkes „Freundeskreis
Klinisches Förderzentrum für Kinder und Jugendliche, Schwerpunkt ADS“ mit
Sitz im AMEOS Klinikum Halberstadt.
Inhaltlich ging es in diesem Jahr um systemisches Elterncoaching in der MutterKind-Rehaklinik Arendsee. Frau Marion Danner, Therapeutische Kurklinikleiterin, konnte in Form eines sehr eindrucksvollen Seminars dieses Coaching vermitteln. Inhaltlich erläuterte sie uns die Möglichkeiten der elterlichen Unterstützung
von Kindern mit Verhaltensauffälligkeiten, Schwerpunkt „Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom.“
Die große Palette von Informationen,
die Frau Danner uns darlegte, reichte
vom richtigen Timing in den Phasen
der Eskalation bis hin zu verschiedenen
Methoden einschließlich der Gesprächsführung. In der anschließenden
Diskussion wurden die verschiedenen
Ansätze und Herangehensweisen
gerade bei Patienten mit Aggressionen
hinterfragt und erläutert.
Besonders in der Gesprächsführung mit dieser Klientel arbeiten die Kolleginnen
und Kollegen vor Ort nach dem Motto: „Gutes ist nie zu wenig – auch der
kleinste Schritt ist riesengroß.“
Dr. med. Cornelius Presch
Vorsitzender des Vorstandes
Freundeskreis Klinisches Förderzentrum für Kinder und Jugendliche,
Schwerpunkt ADS/ADHS e. V.
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2014
7. ADS/ADHS-Workshop-Wochenende vom 17. - 19. Januar 2014:
Ein märchenhaftes Wochenende in Arendsee
Ja, dann fang ich mal an. Es war einmal... Mein Name ist Mona Mahnke und ich
bin in der Runde ein Fortbildungsneuling in Arendsee. Ich hatte im Vorfeld viele
schöne interessante und fast schon märchenhafte Geschichten gehört, die mich
total neugierig gemacht haben. Also wollte ich mit dabei sein... ich war es und
ein Märchen wurde war.
Die Märchenreise „Vier zogen durch die Welt“ begann nach einem Arbeitstag
am Freitag, den 17.01.2014 um 15 Uhr. Wir stellten Fahrgemeinschaften zusammen und reisten frohgelaunt an. Die Reisegruppe Harz setzte sich zusammen
aus Chefarzt Dr. Cornelius Presch, Kerstin Lindemann, Frau Lingner, Kirsten
Moeller, Psychologin Silvia Grincova, Heike Markovski, Angelika Fricke, Michaela Edel und meiner Wenigkeit.
Im Foyer der Kurklinik Arendsee empfing uns die Kurklinikleiterin Marion
Danner mit einer herzlichen Umarmung und sehr freundlichen Worten. Danach
hieß es erst einmal ankommen, Zimmer beziehen und bis zum Abendbrot freie
Gestaltung. Legendär sprangen gleich einige in die hauseigenen Fluten... allen
voran der Chefarzt. Andere zogen es vor an einer Kurklinikführung mit Marion
Danner teilzunehmen. Ich war dabei und fasziniert von der Einrichtung sowie
den Möglichkeiten die den Müttern mit ihren Kindern hier geboten wird. Alles
ist mit sehr viel Liebe eingerichtet und gut durchdacht. Hier kann wirklich die
seelische und körperliche Gesundheit gestärkt werden. Dann war Zeit zum
Abendessen. Wir saßen alle an einem Tisch. Mit uns speisten Marion Danner
und einer ihrer Kurärzte, Dr. Wagner-Flunkert. Alle staunten über das tolle
Abendessen. Die Küche weiß ganz genau, dass das Auge mitisst und nach dem
Motto „Tischlein deck dich“ wurde reichlich Essen aufgetischt. So hat bestimmt
jeder in dieser geselligen Runde mehr gegessen als er eigentlich wollte. Reichlich
satt und zufrieden ging es zum Höhepunkt des ersten Tages, ins Kaminzimmer.
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Das Motte des Abends war „Märchen, wer kennt sich aus?“. Es erwarteten uns
zwei „Märchentanten“, Frau Eberl Karg und Frau Sattler, Angestellte der Kurklinik, die uns durch den märchenhaft verzauberten Abend führen wollten. Die
Erwartung war groß und nach einer kleinen Vorstellungsrunde ging es dann los. Im
ersten Teil des gemütlichen Abends wurden uns mit verzauberter Stimme Märchen
von den Gebrüder Grimms angelesen und wir sollten sie erraten. Für jedes richtig
erratene Märchen gab es einen goldenen Taler. Wer die meisten Taler bekommen
hat, war einen Schritt weiter zur Märchenkönigin. Im zweiten Teil gab es kleine
rote verschnürte Säckchen. Hier sollten wir ertasten was in den Säckchen versteckt
war und das dazugehörige Märchen erraten. Wieder gab es für die Richtigkeit der
Märchen kleine passende Preise. Zum Beispiel waren in meinem Säckchen Linsen
und Erbsen versteckt und ich konnte sie ertasten und auch das Märchen erraten...
Na, wer weiß es? Richtig, es war „Aschenputtel“. Zum Lohn bekam ich eine Tüte
Schälerbsen. Alle waren guter Laune, erzählten, lachten, waren entspannt und
freuten sich. Der Chefarzt weilte auch seines Amtes und hielt das Kaminfeuer bei
Laune. Somit war allen immer warm ums Herz. Außerdem gab es selbstgemachten Punsch, Rot- und Weißwein, Wasser und Tee. Auch die Küche hatte uns einen
lieben Gruß für den Abend hingestellt. Somit schlemmten wir weiter. Wir fühlten
uns wie in einem Luxushotel.
Dann kam der dritte Teil des Märchenabends. Die beiden „Märchentanten“ ließen
uns kleine Zettel ziehen und auf diesen stand ein Märchen. Die Schwierigkeit dabei
war, dass die Märchen in einem modernen Text verpackt waren und man musste
auch noch um die Ecke denken. Ein Beispiel: „Eingebildete Schülerin verschafft
sich durch Spott und Ironie Platz neben wohlerzogenen Bettler.“ Und, wer kennt
das Märchen? Richtig, es ist „König Drosselbart“. Auch da gab es wieder Preise.
Nun war die Raterunde vorbei und der Märchenkönig oder die Märchenkönigin
sollten gekürt werden. Es wurde spannend, denn es gab ein Stechen. Die Siegerin
des Abends war dann Angelika Fricke. All ihre Untertanen huldigten ihr. Ach ja,
ein wunderbarer, traumhafter und märchenhafter Abend. Wir saßen noch lange
zusammen, lernten uns immer besser kennen, scherzten viel und erzählten auch
über Fachthemen.
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Einen weiteren Höhepunkt bescherte uns Frau Lingner. Passend zum Märchenabend spendierte sie Rotkäppchen Sekt, denn sie ist Oma geworden. Sie
lies ihr Enkelchen „pullern“, wie man so schön sagt. Aber irgendwann muss ein
jeder ins Bett. Nach und nach verabschiedeten wir uns und freuten uns auf den
nächsten Tag.
Schon früh am nächsten Morgen eroberten einige das Schwimmbad und andere
schliefen aus. Zum Frühstück trafen sich wieder alle an einem großen Tisch. Wie
schon das Abendessen, war auch das Frühstücksangebot traumhaft. Nachdem
wir uns gestärkt hatten, begann die Fortbildungszeit. Hier gab es zwei Fachvorträge. Wie ich erfuhr, gibt es immer einen Part der Kurklinik und einen den der
Freundeskreis übernimmt. In diesem Jahr sprach im ersten Teil unsere Psychologin Silvia Grincova über „Psychologische Testung in der Diagnostik ADS/
ADHS in der Kinderklinik Halberstadt“. Hier erfuhren wir praxisnah und sehr
verständlich wie die Diagnostik abläuft. Auch mussten wir selbst arbeiten und
somit war der Fachbeitrag von ihr nicht langweilig, sondern sehr interessant.
Kurze Pause und dann startete der Kurarzt Dr. Wagner-Flunkert. Er ist nicht
nur Kinderarzt und Psychotherapeut, sondern auch Tiertherapeut. Sein Vortrag
beschäftigt sich mit „Tiergeschützter Therapie“. Uns wurde aufgezeigt, wie
und was den Menschen in einfühlsamen der Arbeit mit Tieren hilft. Nach so
viel Wissensaufnahme knurrte uns der Magen und es gab Mittag. Wow, was für
ein tolles ansprechendes und reichliches Angebot an Speisen. Nach unserem
gemeinsamen Essen war kurz Zeit zum Ausspannen und Relaxen.
Dann hatte Marion Danner eine Überraschung für uns. Wir fuhren alle zusammen nach Salzwedel in den Märchenpark. Wer jetzt denkt das ist nichts mehr
für Erwachsene, der irrt sich. Es war ein märchenhaftes Erlebnis. Der Park ist
ein Geheimtipp und ist für jeden sehenswert. Also fahrt in die Altmark, erobert
Salzwedel und Umgebung. Zu dem Park gehört auch ein sehr liebevoll eingerichtetes Café. Der Clou dabei ist, dass hier jeder vor dem Betreten des Cafe`s
aus Stoff genähte und liebevoll verzierte Überzieher anziehen musste. Was für
ein Bild!
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Beim gemeinsamen Kaffee- oder Teetrinken in lustiger Runde sprach Chefarzt Dr.
Presch die Chronik an und es müsste ja jemand über das Fortbildungswochenende
schreiben. Die Wahl fiel dann auf mich. Geködert hat er mich damit, dass es ja nur
ein paar Zeilen sein brauchten. (Ich hab dann zu Hause im Netz auf die Seite geschaut und gesehen, dass es nicht nur ein paar Zeilen sind.) Na ja, nun ist es zu spät!
Danach sahen wir uns noch die dazugehörige Spielscheune an. Hier können sich die
Kinder austoben und die Eltern mal abschalten. Ähnliches gibt es bei uns im Harz
in Thale mit dem Bauspielhaus. Demnächst hat auch Halberstadt solch eine Attraktion im Ebereschenhof.
Glücklich und zufrieden traten wir dann die Rückreise in die Klinik an. Aber nicht
ohne durch einen kurzen Abstecher durch die Altstadt von Salzwedel und dem
Besuch des Traditions-Cafe`s „Kruse“. Hier kauften alle den echten Salzwedler
Baumkuchen. Der unterscheidet sich vom Wernigeröder durch den ursprünglichen
Zuckerguss – Ich sag euch, der ist eine Sünde wert. Wieder in der Klinik hatte jeder
Zeit für sich bis zum Abendbrot. Also schwimmen, saunieren, schlafen, relaxen
oder einfach mal die Seele baumeln lassen. Pünktlich zum Abendessen trafen wir
uns wieder. Wie schon das vergangene Essen, gab es auch dieses Mal wieder die
schönsten Köstlichkeiten. Und wieder aß das Auge mit. Weil wir des Lobes nicht
geizig waren, kam der Koch an unseren Tisch. Er ist eine Augenweide... sieht aus
wie ein französischer Koch mit Kochmütze und gezwirbeltem Oberlippenbart. So
könnte er auch einer der vier Musketiere sein.
Als wir dann noch so gemütlich zusammen saßen, kam Heike auf die Idee, dass ja
ich als Neuling beim nächsten Treffen in Arendsee einen Workshop übernehmen
könnte. Ja, so hat sie mich geködert und so hatte ich aber auch die Garantie, beim
nächsten Mal wieder dabei sein zu können. Also sagte ich ja. Nach dem Essen fanden wir uns dann wieder im Kaminzimmer in gemütlicher Plauderrunde ein. Hier
spendierte ich leckeren Rotwein als Einstieg. Auch Heike Markovski hatte noch
eine Neuigkeit für uns alle, denn auch sie ist junge Oma geworden und ließ ihr Enkelchen „pullern“. Wieder war das Kaminfeuer Chefsache und die Gemütlichkeit
somit garantiert. Der Abend verging dann viel zu schnell und es war Zeit, ins Bett
zu gehen.
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Am nächsten Morgen gab es wieder das gemeinsame Frühstück. Danach gab
es eine Yoga-Stunde mit Marion Danner. Für mich war das Neuland und ich
ließ mich auf das Abenteuer ein. Ich war begeistert. Yoga ist eine faszinierende
Sache. Sie kräftigt und dehnt die Muskeln. Die Übungen sind sehr ansprechend
und leicht zu absolvieren. Das richtige Atmen lernt man auch dabei. Durch ihre
angenehme Stimme war dann auch die Entspannungsphase ein Erlebnis. Ich
kann nur sagen, herzlichen Dank Frau Danner!
Jetzt kam das Mittagsessen, die Henkersmahlzeit, wie alle Mahlzeiten zuvor,
hervorragend und lecker. Zum Abschluss tranken wir noch gemeinsam Kaffee
bzw. Tee und dann hieß es Abschied nehmen. Schade, das Wochenende war
märchenhaft. Ich hatte mir Arbeit mitgenommen und zum Glück bin ich überhaupt nicht dazu gekommen. Aber wir gingen nicht ohne einen neuen Termin
für das nächste gemeinsame Treffen auseinander. So werden wir uns also am
16.01.2015 wieder sehen. Ich freu mich!
Mona Mahnke
Mitglied des Freundeskreises und der Pädagogischen Arbeitsgruppe im Netzwerk Harz ADS
Förderschul- und Beratungslehrerin im FÖZ Wernigerode
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2014
13. Regionale Fachtagung am 15. November 2014 in Halberstadt
Zum 13. Mal lud das Klinische Förderzentrum mit Schwerpunkt „Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom“ mit seinem Sitz im AMEOS Klinikum Halberstadt zur
Jahrestagung am 15. November 2014 ein. Chefarzt Dr. Cornelius Presch, der
Vorsitzende des Klinischen Förderzentrums, begrüßte über 200 Teilnehmer im
Seminar- und Tagungshotel Spiegelsberge.
Namhafte Referenten konnten für die Gestaltung des Symposiums gewonnen
werden. So referierte der Leiter des Instituts für Fortbildung, Supervision und
Familientherapie Frank Natho aus Halberstadt zur Thematik „Wirkungslosigkeit
von Strafe und Belohnung, von Macht, Ohnmacht, Ungeduld in der Erziehung
und Schule“. Werner Gratzer, Lehrbeauftragter der Universität Regensburg,
sprach zum Thema „Aggression – Wie können wir vorbeugen und eingreifen?
bzw. Wie gehen wir mit dem Stören und dem auffälligen Verhalten dieser Klientel
um?“ Das Thema Angststörung nahm Dr. Ulrike Röttger, Oberärztin der Kinder- und Jugendpsychiatrie Magdeburg, unter die Lupe.
Die seit Jahren hohe Teilnehmerzahl mit
Interessenten aus vielen Bundesländern
zeigt, wie aktuell das Thema Verhaltensstörungen im Kindes- und Jugendalter ist.
Solche Störungen halten zunehmend nicht
nur in der Familie, sondern auch in die
Gesellschaft Einzug und sind damit nicht
nur eine Herausforderung für Therapeuten. Die Fachtagung war wieder ein
voller Erfolg, zu deren Gelingen alle Referenten, aber auch Kollegen und Gäste
beigetragen haben.
Neben dem Vortragsprogramm hatten die Gäste die Möglichkeit sich über didaktische Spiel- und Lernmaterialien zu informieren.
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58
Mitglieder
Vorstand
Dr. Cornelius Presch (Vorstandsvorsitzender)
Dipl.-Psychologe Günter Krätzer (1. stellv. Vorsitzender)
Dr. Bernd Kruse (2. stellv. Vorsitzender)
Anja Keidel (Schatzmeisterin)
Kerstin Lindemann (Schriftführerin)
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Weitere Mitglieder
Kirsten Moeller
Angelika Weber
Dr. Graf Undine
Birka Bergmann
Jeannette Herrmann
Carsten Müller
Torsten Richter
Ute Klie
Petra Sens
Ines Kübrich
Brunhilde Simon
Kerstin Tinnefeld
Madlen Frede
Christina Seiwert
Jutta Schubert
Karin Fraustein
Dr. Holger Handel
Angelika Fricke
Dr. Peter Albrecht
Katharin Bergatt
Gabriele Kallenberger
Siegfried Hutsch
Petra Wehrmann
Gudrun Lingner
Michaela Riehn
Elke Honscha
Iwailo Georgieff
Birgit Schulz
Jarko Broutschek
Sabine Kraus
Petra Bendzko
Mona Mahnke
Constance Rohr
Nicole Kuna
Petra Döbbelin
Silvia Grincova
Kontakt
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Hiermit erkläre ich mich bereit, Mitglied im o.g. Förderverein zu werden.
Aufnahmeantrag auf Mitgliedschaft
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und Jugendliche, Schwerpunkt ADS/ADHS e. V., im
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Sachsen-Anhalt
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St. Salvator Halberstadt
Klinik für Kinder- und Jugendmedizin
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Förderzentrum für Kinder
und Jugendliche, Schwerpunkt
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eines jeden Jahres fällig.
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