Berufskunde
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Berufskunde
Berufskunde Geschichte und Entwicklung der Pflege Aufgabe der Frauen – Feuer bewachen – Kindererziehung – Geburtenregelung – Nahrungsmittel besorgen – Körperryhtmus beachten – Ackerbau betreiben – Aufbereitung dieser Pflanzen Ca. 4 Jahrhundert v. Christus ca. 460-377 v. Chr. Lebte Hippokrates berühmter Arzt entwickelt Lehre der Diätetik legt Betreuung und Versorgung von Kranken fest legt Schwur fest zu Behandlung von Kranken Didaktik des Hippokrates ATLS Licht und Luft Atem, Sicht fühlen, Körpertemperatur regulieren Speis und trank Essen und Trinken Arbeit und Ruhe Raum und Zeit gestalten, Arbeiten Schlaf und Wachen Wachsein und schlafen Ausscheidungen und Absonderung Sich waschen und kleiden, Ausscheidungen Anregen des Gemüts Kommunizieren, Sich als Mann und Frau fühlen ca. 399 nach Chr. Gründete Fabiola das 1. Gemeindehospital – – – – – – arbeitete als Pflegerin unterstützt von Diakonen, Jungfrauen und Witwen Römisches Reich zerfällt - Lage für Kranke wird schlechter Ausbreitung von Seuchen Kindstötungen von allem weibl. Neugeborener Klöster und Bibliotheken durch Brände zerstört, heilkundliche und med. Niederschriften gingen verloren – es gibt nur noch mündliche Überlieferungen von Chirurgen, Badern, Hebammen und Wundärzten ca. 30 n. Chr. - Frühes Christentum Das früher Christentum führte zu Veränderungen im Verhalten der Menschen gegenüber Kranken und Hilfsbedürftigen Das Gebot der Barmherzigkeit besagt, dass allen Menschen gleichermaßen Hilfe zu leisten ist. Damit hatten auch erstmals in der westlichen Welt chronisch Kranke, Unheilbare, Alte und Bettler das Recht auf Hilfe und Zuwendung. Der Gedanken der Pflegetätigkeit für Gottes Lohn hat sich teilweise bis heute gehalten. In den ersten Gemeinden war der Bischof für die Organisation verantwortlich. Diakone und Diakonissen führten die anfallenden Arbeiten aus, später auch Witwen und Jungfrauen. Die Hilfsbedürftigen wurden im Hause des Bischofs oder in ihren eigenen Häusern betreut. Nach dem Toleranzedikt von Kaiser Konstantin (313 n. Chr. ) entstanden die ersten öffentlichen Einrichtungen zu Aufnahme von Bedürftigen. Die Motivation ging von den Betroffenen aus, nicht von der Heilkunde. Nach und nach entstanden die ersten Vorläufer der späteren Hospitäler. Man nannte sie Jospitalium oder Xenodochium 6. Jahrhundert – Mittelalter ca. 480-543 Benedeto v. Nursia Benedikt (lat. Gelehrter) – – – – – – – – – lebt mehrere Jahre allein in einer Höhle später heilige Grotte genannt durch das christliche Gebot der Armut zogen sich einige Menschen zurück in die Einsiedelei es entstand der Begriff Mönch (der einzelne Mensch) Caritas so nicht ausführbar – Idee der klösterlichen Lebensgemeinschaft entsteht gründete 529 nach Chr. Kloster gibt Mönchen eigene Ordensregeln „Regula Benedikt“ regeln das Klosterleben und Krankenversorgung, vor allem für Durchreisende und Fremde bieten Armen, Waisen, Witwen, Obdachlosen und Alten Zuflucht da Schülerscharr ständig zunimmt lässt er mehrere Klöster bauen, Verehrung hält nachweisbar bis heute an Regeln wurden von anderen Orden übernommen und gelten zum Teil bis heute Inhalt: körperliche Arbeit, gemeinsame Mahlzeiten, Leben in Gemeinschaft, keine Unnützen Gespräche, Gehorsam, Gebet und Arbeit 11. - 13. Jahrhundert Hildegard von Bingen – – – – – – – – – – – – gründete Kloster am Fuße des Ruppertberg arbeitet mit 20 Nonnen zusammen propagiert gesunde Lebensweise, Ernährung und Sport gut für Körper und Seele schrieb mehrere Werke über Glaubens, Welt und Lebens- und Naturheilkunde gilt als 1. Ärztin der Gesichte da sie viele Kranke pflegt und heilt Fürsorge und Diskretion selbstverständliche Tugend kennt 485 Pflanzen mit Anwendung, Dosierung Wirkung und Nebenwirkung Bevölkerung steigt kontinuierlich Spitäler werden an Stadtrand gebaut Reisende, Alte und Kranke wurden aufgenommen und gepflegt Kräuterheilkunde wurde studiert und weiterentwickelt erstmals seit Antike wird wieder wissenschaftlich gearbeitet Entstehung geistlicher Pflegeorden (Benediktiner, Zisterzienser, Augustiner, Franziskaner) Pflege wurde von diesen Klöstern übernommen, die bis heute das Bild der dienenden, selbstlosen Pflegekraft prägen 1096-1291 fanden Kreuzzüge statt – – – – – – – – – – – – – Ursachen Pilgerfahrt zu den heiligen Stätten Palästinas Heiliger Krieg gegen den Islam Teilhabe an den Reichtümern des Orients Gründung von Ritterorden zur Verteidigung und zum Schutz des Glaubens, zum Dienst an Armen und Kranken Johanniterorden: entstanden aus der Bruderschaft des Hospitals des heiligen Johannes in Jerusalem später Malteser Weitere Ritterorden: Deutscher Orden, Lazarister, Templer Diesem Orden wird Schwesternschaft angeschlossen Entstehen von Hospitälern entlang der Pilgerstraße nach Palästina und Europa Laienvereine (westlicher Orden) werden unter Schutz der Kirche gestellt Beginen sind Frauen aus dem Adels, Patrizier Bauern oder Arbeiterfamilien, welche sich dem apostolischen Ideal von Armut und Keuschheit unterwerfen bestreiten eigenen Unterhalt durch karitative Tätigkeiten leben in kleinen Gruppen auf Beginenhöfen, ohne Gelübte oder Verpflichtung gegenüber der Kirche – neue geistliche Lebensform betreuen Arme und Kranke Elisabeth von Thüringen – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – 07.07.1207 – 17.11.1231 Tochter des ungarischen Königs Anders II mit 4 Jahren nach Thüringen gebracht wächst mit zukünftigen Gemahl Ludwig IV auf 1217 stirbt der Vater – Ludwig IV (17 Jahre) übernimmt Regentschaft 1221 Eheschließung - glückliche Ehe mit 3 Kindern unterstützt Elisabeth bei ihren Plänen Kritik an ihr wegen Vorgehen gegen höfische Verschwendung gründet Hospital am Fuße der Wartburg – pflegt dort selbst speist Hungrige, beherbergt Obdachlose, pflegt Kranke, kleidet Bettler, besucht Gefangene und bestattet Tote pflegt Bettler und verarmte Bauern 1226 gelobt Elisabeth in Ludwig´s Beisein dem Ketzerprediger Konrad von Marburg Gehorsam, wenn Rechte der Landgräfin nicht beeinträchtigt werden gelobt ewige Keuschheit falls Ludwig vor ihr stirbt Ludwig IV stirbt 1227 vor italienischen Küste an Lepra Konrad von Marburg macht rigorose Vorschriften welche schwer mit Pflichten der Landgräfin vereinbar sind Schwager Heinrich Raspe IV nach Ludwig´s Tod neuer Regent – vertreibt Elisabeth von Wartburg wegen ihren Einsatz für Arme Elisabeth gerät zunehmend unter machtgierigen Einfluss der Ketzerpriester in Eisenach klein bleiben für sie – muss zum Teil in Schweinestall wohnen wird von armer Bevölkerung verachtet K. von Marburg verbietet betteln und ablegen des Armutsgelübte – entsagt weltlichen Gütern, Kindern u. Eigenen Willen Äbtistin Mechthild von Kitzingen (Schwester d. Mutter) holt sie zu sich Onkel Bischof Eckbert von Bamberg (Bruder der Mutter) bringt sie in Burg Potterstein unter und empfiehlt erneute Heirat mit Kaiser Friedrich – Elisabeth lehnt wegen Keuschheitsgelübde ab Elisabeth erhält auf Drängen von Konrad von Marburg 2000 Silbermark als Ersatz für Wittum versuchte mit ihren Hofdamen davon zu leben litten oft unter Hunger, aßen trotzdem nichts von landgräflicher Tafel – K. v. Marburg hatte verlangt nur solche Güter zu nutzen, welche nicht auf unrechtmäßig erpressten grundherrschaftlichen Einkünften basierten verkaufte Schmuck, Gewänder und Hausrat um Erlös an Arme und Bedürftige zu verteilen Mai 1228 Beisetzung von Ludwig IV – Elisabeth nutzt Gelegenheit zur Flucht v. Onkel Schwager Heinrich Raspe übertrug ihr einige Ländereien bei Marburg zur lebenslangen Nutzung – Sommer 1228 mit Spitalbau begonnen – sein Patron Franz von Assisi (Schutzpatron der Tiere) Elisabeth arbeitet dort selbst als Spitalschwester wird bis heute als „Frau mit Rosen“ bzw. Versorgung von Bedürftigen, oder mit Attributen wie Laib Brot, einer Kanne oder Obst dargestellt verstirbt am 17.11.1231 mit 24 Jahren völlig entkräftet und in Armut 19.11.1231 Beisetzung – dieser Tag bis heute als ihr Ehrentag begangen wurde kurz nach Tod Heilig gesprochen 14. - 15. Jahrhundert – – – – – – – – – – – – – – – – – – – Ärzte nur gegen gute Bezahlung für Reiche aus Klosterschulen entstehen erste Universitäten Trennung von Medizin = männliche Medizin und Pflege = weibliche Pflege klare Kompetenztrennung gilt bis heute Frauen werden zwar zum Studium zugelassen, Approbation wird aber verwehrt Beginen verdienen Lebensunterhalt in Hospitälern oder Hauskrankenpflege weltliche und geistliche Obrigkeit skeptisch – als Ketzerinnen verfolgt – Feinde der Kirche Hexenwahn und Verfolgung nehmen zu - Beginen als solche verschrien arme Bevölkerung braucht sie als Hebammen oder heilkundliche Frauen Ärzte in Hospital nur im Bedarfsfall zugezogen, später dort angestellt Pflegepersonal ist ihnen unterstellt ab 14. Jahrhundert nur noch approbierte Ärzte behandeln (Aderlaß, Einläufe, Harnschau, Schröpfen) chirurgische Maßnahmen von Kirche verboten Arme Bevölkerung kann sich keinen Arzt leisten weiterhin auf Hilfe von Bader, Chirurgen, Hebammen und weisen Frauen angewiesen – obwohl medizinische Behandlung verboten geben Wissen bei Hexenprozessen unter der Folter an Klostermedizin weiter sprunghafte Zunahme der Bevölkerung, Stadtflucht und wachsender Handel begünstigen Pestausbruch in Europa Klimaverschiebung vernichtet Ernte – innerhalb weniger Jahre stirbt 1/3 der Bevölkerung Kirche und Medizin hilflos – Gesellschaft zum Handeln gezwungen Maßnahmen: Hafensperre, Isolierplätze, Anzeigepflicht bei Erkrankungen, Absonderung der Kranken und ihrer Pflegenden, Verbrennung all dessen was nicht abseifbar ist, Gesundheitsvisitatoren begutachten pestverdächtige Schiffe, Quarantäne wurde erst für 30 später für 40 Tage festgeschrieben, Pestgutachten mit Verhaltensvorschriften zum Schutz gegen Ansteckung, Jeden Hospital muss ein Stadtarzt zur Verfügung gestellt werden viele Verwaltungen der Hospitäler gingen in städtische Hand über 16. - 18. Jahrhundert – Neuzeit – – – – – – – – – – – viele Veränderungen durch Reformen und Gegenreformen Schließung und Zerstörung von Klöstern Pflege erfolgt in Siechenhäuser, von Frauen mit zweifelhaften Ruf haben wenig Interesse an Arbeit – katastrophale Hygiene William Harvey entdeckt im 17. Jahrhundert den Blutkreislauf und die Pumptätigkeit des Herzens beweisen Arme, Alte, Kranke und Behinderte werden gleichwertig behandelt wer Lebensunterhalt nicht selbst erarbeiten kann gilt als Arm und Bedürftig Lebenserwartung durchschnittlich 34 Jahre Frauen sterben bei Geburt Hohe Säuglings,- und Kleinkindersterblichkeit <1% der Bevölkerung >60 Jahre Ursachen: Seuchen Unterernährung mangelnde Hygiene unbehandelte Gebrechen sind Anlass für Spott und Hohn – Ausgrenzung, Krieg schlechte Wohn- und Arbeitsbedingungen Reformation 31. Oktober 1517 – – – – – – – – – – – – – – u.a. Nächstenliebe kein Gewinn für Zeit nach Tod Entstehung von Arbeits und Tollhäusern und anderen Institutionen Versorgung meist von Insassen übernommen Zustrom auf Klöster nimmt ab, vor allem in Norden Pflegeperson fehlen um Mangel zu mildern stellen Städte Männer und Frauen aus unteren Gesellschaftsschichten ein Wärter und Wärterinnen oft faul, desinteressiert verkommen und schmutzig Arme und reiche Menschen vor Gott gleich Freikauf von Schuld falsch Ausbruch der Syphilis und andere Erkrankungen führt dazu, dass Schuld an Krankheit jeder einzelne bekommt Bevölkerung fühlt sich nicht mehr für Krankenversorgung verantwortlich Kranke sich selbst überlassen und Elend preisgeben Zulauf von Hilfsbedürftigen in Klöster nimmt zu, da weniger Hebammen und weise Frauen 1656 Edikt Ludwig XIV 14. trennt akute Kranke und andere Hilfsbedürftige Das 16. Jahrhundert war die Zeit der Hexenverfolgung und vieler Kriege. Durch die Reformation Martin Luthers und die Gegenform verlor die Kirche immer mehr an Einfluss. Die Medizin erlangt dadurch neue Forschungsmöglichkeiten und konnte ihr Wissen erweitern. – – – – – – – – – – – – – – – 1618 – 1648 30 jähriger Krieg führt zu weiteren Verfall der Sitten und Verschlimmerung der Situation laut Kirche Seelenheil = Gesundheit durch Buße und Spenden – religiöse Verpflichtung Nächstenliebe – um Teufel zu entkommen oder besseren Leben nach dem Tod in Spitälern erfolgt Versorgung oft von rüstigen Mitpatienten, welche Wärter genannt werden Krankensäle und Siechstuben werden nicht gesäubert Lager sind sehr eng nebeneinander nur ab zu zu frisches Stroh eingestreut Schwerkranke, Sterbende, Epileptiker, stinkende Kranke, Kriminelle, Tuberkulöse und Irre auf engstem Raum da frische Luft als schädlich gilt, wird selten gelüftet keine Körperpflege Bettnässen unter Strafe gestellt Bibelgleichnis: Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in den Himmel kommt Private Stiftungen sind an Bedingungen gebunden täglicher Gottesdienstbesuch, beten für das Seelenheil der Spenderfamilie Aufnahme im Spital bzw. Almosen abhängig von Gottesfürchtigkeit des Bittstellers Begüterte kaufen Pfründe - eigenes kleines Zimmer bzw. eigenes Haus Spitäler versorgen nicht nur Arme, Kranke und Irre, sondern verteilen auch Almosen und betreuten Findel,- und Waisenkinder Anweisungen aus dem Mittelalter, wie ein Bett auszusehen hat: Über dem Bettlaken, unter welchen wasserdichter Stoff liegt, wird ein dreieckiges Leinentuch gelegt, die lange Seite quer zur Bettlänge. Daraus wird das sogenannte Nest zurecht gemacht, das etwa ½ Meter Durchmesser hat: eine dünne, lockere Schicht Jute mit einem ca. 15cm hohen Rand. Dieses Nest wird mit lockerem Torfmull erfüllt., etwa 200g. Darauf wird ein Patient gelegt. So kann man die Patienten unbesorgt 12 Stunden liegen lassen, selbst 24 Stunden, doch sollte Letzteres nicht die Regel sein. – – – – Ärzte kümmern sich um eine gute Pflege Pflegerinnen sollen lesen und schreiben können Franz Anton May gründet erste deutsche Krankenpflegeschule 1679 erscheint Lehrbuch für Krankenpflege 19. Jahrhundert – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – zunehmende Veränderung, welche zum Teil bis heute Gültigkeit haben 12. 05. 1820 Florence Nithigale wird in Florenz geboren war Tochter wohlhabender britischer Familie und gilt als Pionier der Krankenpflege empfand Zustände bei Gesundheitsfürsorge für arme Bevölkerung schockierend - sah Handlungsbedarf Familie entsetzt über Florence Entscheidung für Krankenpflege – verbot Berufsausübung, da Bericht nicht angesehen und meist von Marketenderinnen und Prostituierten ausgeübt entschied sich mit 17 Jahren für Krankenpflege erkannt Mängel der Krankenpflege versuche Veränderungen erhält 1851 mit Hilfe von Freunden 3-monatige Ausbildung in Diakonissenkrankenhaus „Kaiserswerth“ studiert in Paris Pflegewissenschaft der „Barmherzigen Schwestern“ 1853 übernimmt sie Leitung des Sanatoriums für kranke Gouvernanten in London hilft im Krimkrieg beim Verletztenversorgung entwirft Plan zur militärischen und zivilen Krankenpflege größte Beliebtheit, bei Rückkehr nach England 1857 1860 Gründung von Stiftung und Krankenpflegeschule am St. Thomas Hospital in London Arbeiten und Ausbildung nach Nightingale – System – weltweite Aufwertung des Berufes entwickelt Gemeindeschwesternarbeit zur häuslichen Pflege 1883 erhält sie den militärischen Orden „Royal red Cross“ = königliches Rotes Kreuz von Königin Victoria wird häufig als Frau mit Lampe bezeichnet, wegen ihrer nächtlichen Besuche bei den Kranken verstirbt 13.06. 1910 in London 1912 wird Nightigale Medaille gestiftet seit 1967 wird ihr Geburtstag in Deutschland als „Tag der Krankenpflege begangen“ 1836 gründen Theodor und Friederike Fliedner Diakonissenverein e.V. es gelten strenge Ordensregeln Strenge Kleidervorschriften – ähnlich rheinische Bürgerfrauen (soll Schutz bieten) Ordenspflege und Diakonissenpflege sind untrennbar mit christlicher Nächstenliebe verbunden – Spätere Auseinandersetzung kirchlicher und freiberuflicher Pflege 1883 Einführung der Sozialversicherung nach grundlegender Veränderung in Gesellschaft und Pflege Befreiungskriege nach Napoleon führt zur freiwilligen Krankenpflege – später organisiert in Schwesternschaft des DRK Ärzte werten Pflege auf – benötigen aber gebildete Assistenten bürgerliche Frauen aus höheren Gesellschaftschichten sollen für Pflege interessiert werden Pro. Theodor v. Bischof will keine Frauen in Medizin gebildete Frauen werden vom Medizinstudium ferngehalten, wenn andere Berufsmöglichkeit besteht versucht Eindringen der Frauen in Medizin zu verhindern und begründet mit: geringere Hirnentwicklung der Frau während Menstruation und Schwangerschaft nicht im Vollbesitz geistiger Kräfte Schreckensvision von schwangeren Studentinnen und Ärztinnen im OP-Saal Schamhaftigkeit der Frauen wird verletzt – – – – – – – – – – – – – – Bischoff führt an, dass besonders weibliche Eigenschaften Frauen zu Pflege befähigen diese wären: Sittsamkeit, Demut, Gehorsam, Gutmütigkeit, Aufopferungsfähigkeit, Frömmigkeit aber auch Zähigkeit, Genügsamkeit, Widerstandskraft Intelligenz für die Pflege eher hinderlich, einfache Schulbildung reicht 1903 Agnes Karll führend bei Gründung der BO (Berufsorganisation) viele Pflegerinnen verlassen Diakonissen,- Rote Kreuz,- und Krankenpflegevereine müssen ihren Lebensunterhalt selbst verdienen setzt Anrede „Schwester“ durch – ist keine Diskriminierung der Mutterhausschwestern Forderungen: Fürsorgepflicht der Krankenhäuser gegenüber Pflegekräften, Sicherstellung von Verdienst, Alters-, und Invaliditätsversorgung, gesetzliche Regelung der Ausbildung Reaktionen: Berufsmotivation wurde in Frage gestellt sowie die Sittlichkeit der freien Schwestern und deren Berufstitel Männer haben Angst, ihren Arbeitsplatz an Frauen zu verlieren – organisieren sich im „Deutschen Verband der Krankenpfleger“ lehnen Schwesternhilfe auf Männerstationen ab, da Sittlichkeit verdorben wird Mutterhäuser sehen ihren Einfluss sinken, durch zunehmende Anerkennung freiberuflich organisierter Krankenpflegerinnen organisierte freiberufliche Krankenpflege grenz sich gegenüber Mutterhäusern ab, da dort: wenig Geld, keine eigene Freiheit und gegen Lohnwärterstand, keine hohen sittlichen Ideale Da keine gesetzliche Regelung vorhanden zerfallen deutsche Krankenpflegerinnen organisierte - berechtigt sich Schwester zu nennen - haben ideale Berufsauffassung - halten als Pflegerinnen zusammen – – – – – – – nicht organisierte - durch sich nicht Schwester nennen - arbeiten in Massagesalon - arbeiten als Prostituierte Männerpflege verdirbt Sittlichkeit der Frauen kirchliche Schwestern davon frei – kirchlicher Auftrag fordern gesetzliche Regelung für Ausbildung weckt Widerstand der Mutterhäuser – unzumutbare staatliche Kontrolle 1907 erstes Krankenpflegegesetz fakultativ 1 Jahr Ausbildung in Preußen, später von anderen Ländern des Reiches übernommen 1921 Ausbildungs-, und Prüfungsordnung 2 Jahr Ausbildung 1938 einheitliches Reichsgesetz 1,5 Jahre Ausbildung Bis 1945 – – – – – – – – – – – – – Lohn war unterschiedlich ja nach Arbeitsort Privatpflege nach Gesindeordnung private Krankenhäuser nach Gewerbeordnung öffentliche Krankenhäuser nach bürgerlichem Gesetzbuch Arbeits-, oder Tarifverträge gab es nicht, nur Dienstanweisungen Lohn reicht kaum zu Überleben weiblichen Pflegekräften war das Heiraten verboten Krankenpfleger brauchen Einwilligung des Arbeitgebers obwohl schlechte Gesamtsituation der Pflegekräfte schlecht war, war ihre Motivation hoch eine Ursache für Verschlechterung war Monopol des DRK – bilden eigene Hilfsschwestern aus viele Schwestern dadurch ohne Anstellung nach 1. Weltkrieg Tausende arbeitslos, Ideologie trotzdem beibehalten waren überzeugt, bald wieder nach eigenen Idealen arbeiten zu können 1918 – 1933 Weimarer Republik – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – September 1918 Kriegsende November 1918 Bildung einer Übergangsregierung November 1918 für Arbeiter und Angestellte wird 8 Stunden Tag eingeführt Sollte ab 1919 auch für Pflegekräfte ohne Mutterhaus gelten Gesetzentwurf lag Reichsinnenministerium vor Krankenhausträger, Chefärzte, Berufsverbände und Mutterhäuser dagegen – schadet ansehen der Pflege, wenn anderen Arbeitnehmern gleichgestellt Gewerkschaft für gleiche Arbeitszeit für alle bleibt für Pflege 60/hWoche Februar 1919 Regierungsbildung in Weimar (Friedrich Ebert) Weltwirtschaftskrise 1929 bringt Bevölkerung große Armut Alte und Kranke betteln oft oder stehlen, da Rente nicht ausreicht Leben bei den Kindern selten da Geld wieder knapp war Entstehung von Armenküchen und Speisung keine ärztliche Versorgung der Armenküche Trotzdem halten meisten Pflegekräfte an Aufopferung fest – Ärzte und Krankenhäuser begrüßen dies – Pflegekräften wird Gewerkschaftsbeitritt verboten – Einfluss sinkt Wohlfahrtspflege orientiert sich nicht am wohl des Einzelnen, sonder am Wohl der Gemeinschaft Art und Umfang der Unterstützung wird von Nutzen für Gesellschaft bestimmt NS Schwestern bessere Ausbildung, Bezahlung, Arbeitsbedingungen vorwiegend in Gemeindepflege eingesetzt – besseren Einfluss auf Bevölkerung – bessere Möglichkeiten der Prüfung der Staatsloyalität nur ausgewählte Personen für Ausbildung zugelassen sollen Elite deutscher Schwestern bilden Krankenpflegekräfte erteilen erstmals in Teilgebieten Unterricht 1933 – 1945 Nationalsozialismus – – – – – – Junge arbeitsfähige Menschen – Wertvoll zum Beispiel für Verteidigung, Arbeit Alte, Kranke – nutzlos – Belastung Unterbringung in anstaltsähnlichen Instituten – Disziplin und Strafe ab 1939 Tötung unwerten Lebens Neuorganisation der Krankenpflege Vereinheitlichung und organisierte Straffung viele Berufsverbände – inhaltliche Gleichstellung – Einfluss nationalsozialistischer Verbände steigt 1945 – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – – Hunger, Armut, wenig Männer keine Zeit für Alte schlechte Bauliche und Versorgungsbedingungen kirchliche und staatliche Heime sind überfüllt Patienten erledigen Arbeit z. Teil selbst Schwestern müssen immer für Dienst bereit sein gemeinsame Freizeitgestaltung aller Schwestern im Krankenhaus schlechte Bezahlung schlechte Aufstiegsmöglichkeiten wenig Anreiz für Pflegekräfte meist als 2. job, sonst arbeiten im OP oder Psychiatrie Ausbildungsangebot begrenzt – oft genügt langjährig Pflegeerfahrung für Anerkennung ab 1950 Ausbildungsdauer 2 Jahre – manche Bundesländer zusätzlich 1 Jahr Praktikum ab 1957 erstes bundeseinheitliches Krankenpflegegesetz Ausbildungsdauer 2 Jahre mindestens 400 Theoriestunden Prüfung Theorie und Praxis 1 Jahr Praktikum Wirtschaftsaufschwung in BRD Wert der Alten steigt (Enkelbetreuung, Rente half Haushaltskasse, Geräte werden angeschafft) stationäre Pflege nimmt zu Große Schlaf,- und Waschsäle, wenig Gemeinschaftsräume, einfaches Essen Ende der 50er Jahre Geburtsstunde der Altenpflege Bis 1985 zunehmender Personalmangel Ausbildung auf 3 Jahre verlängert 1200 Stunden Theorie schriftliche und mündliche Prüfung auch Männer müssen Ausbildung nachweisen Erlaubnis Berufsbezeichnung weiterer Personalmangel – 1 Jahr Krankenpflegehelferausbildung eingeführt Pflegekräfte werden aus Ausland angeworben Wohlfahrtspflege wenden große Mittel auf um Altenbetreuung zu sichern Heime anfangs Kasernen, Schlösser oder große Villa Ausstattung: Mehrbettzimmer, Gemeinschaftstoiletten, lange enge Gänge, nüchterne Gemeinschaftsräume Mitte der 50 er Jahre Umdenken Neubauten schöne moderne Wohnräume kleine Zimmerbelegung gut ausgebildetes erfahrenes Personal – soll Stamm bilden Ab 01.08. 2003 – bundeseinheitliches Altenpflegegesetz – Ausbildung dauert 3 bzw. 5 Jahre – alle Beundesländer gleichen Lehrplan – Abschluss Deutschlandweit anerkannt – Prüfung schriftlich (zentral), mündlich, praktisch – Anerkennungsurkunde beantragen – Ausbildung wird dual – Ausbildung im Lernfelder Bis 31.07.2003 – jedes Bundesland hat eigenen Ausbildungsgesetz – Ausbildung dauert 2 bzw. 3 Jahre – Jedes Bundesland eigenen Lehrplan – Abschluss nur in diesem Land anerkannt Prüfungen werden von Schule erstellt – Anerkennungsurkunde muss beantragt werden – Ausbildung erfolgt schulisch – Ausbildung in Fächern Altenbetreuung im Wandel der Zeit Klöster und Stifte: Altersversorgung für den Adel und alte Jungfern der bürgerlichen Schicht – zählt zu den Bedürftigen, wenn sie nicht selbst versorgen konnten – leben selten außerhalb Zünfte: – für Handwerker im 12. Jahrhundert – oft Zwangsmitglied – gewähren wirtschaftlichen Schutz – überwachen Leistung – Handwerker arbeiten bis zum Tod – Witwe hatte 1 Jahr bis zur Betriebsaufgabe oder Wiederverheiratung (oft viel jüngere Gesellen) – Sicherung des Lebensunterhaltes für beide – Töchter sind oft zunftsintern in anderer Stadt verheiratet – Söhne haben oftmals in anderer Stadt eigenen Betrieb Betteln: – keine Seltenheit auf 1 Arbeitnehmer kommen 14 Bettler – erhielten Almosen von Kirche bzw. gottesfürchtiger Bevölkerung – mit Reformation Kontrolle von Missbrauch durch Staat und Kommunen – keine Versicherung für Landstreicher Spitäler: – entstanden im 13. Jahrhundert aus Kirchenstiftungen – Eigentum – ab 16. Jahrhundert mindestens jede Stadt 1 Spital – Stifter spendeten um Gottes Gunst zu erlangen knüpfen Spende an Bedingungen – bessere Gestellte – Kaufen sich Pfründe – je höher (z.B. gesamtes Einkommen oder bestimmte Geldsumme) um so bessere Unterbringung (kleines Zimmer, kleine Wohnung, Appartement) – Kaiserwerther Diakonissen führen Neuerungen ein – waschen von Händen und Gesicht Großfamilie: – Mythos, da oft finanzielle Mittel fehlten Zeitströmungen und deren Auswirkungen auf die Pflege 60er Jahre – Patriarchates Pflegeverständnis – Arzt bestimmt – Schwestern führt in Demut und Anpassung Arbeit aus – Patient schweigt 70er Jahre – Pragmatisches Pflegeverständnis – Technik bestimmt weitestgehend die Arbeit – Mensch rückt in den Hintergrund 80er Jahre – ganzheitliches Pflegeverständnis – Toleranz, Demut und Gleichberechtigung – Pflege soll nicht nur körperliche Defizite versorgen, sondern auch psychische und soziale Bedürfnisse befriedigen – Patientenbedürfnisse rücken in den Mittelpunkt – Räumliche Gestaltung wird verbessert Fließbandmedizin und Pflege – Sichtweise der Medizin fragwürdig – Erst erfolgt Reparatur, dann wird Patient von Pflegekraft überwacht Verplante Pflege – Wunsch der Verwaltung – Reibungsloser Ablauf des Krankenhausbetriebes – Kein Platz für Patientenbedürfnisse Interdisziplinäre Pflege – zufriedenstellendes Arbeitsklima – optimale Patientenversorgung – Behandlungsteam, Pflegeteam und Patient planen Pflege und Therapie gemeinsam 90er Jahre – Pflegeversicherung wird eingeführt – viele werden zu Hause gepflegt – Heim wird zu angemessenen Umgebung – weitere Verbesserung der äußeren Bedingungen Aufgaben der Altenpfleger/-in unter Berücksichtigung der Ganzheitlichkeit in den Arbeitsfeldern Aufgaben der Altenhilfe – betreuerisch – sozial – hauswirtschaftlich – pflegerisch – gesellschaftlich Aufgaben der Altenpflege – umfassende Pflege – mitwirken bei diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen – Erhalt größtmöglicher Selbsständigkeit – Sichere und förderliche Umgebung schaffen – Sterbebegleitung Ziele: – Erhalt der Würde des Menschen – Einhaltung aller Menschenrechte – Für Wohlbefinden alter Menschen sorgen Arten der Altenpflege – Tages-, oder Nachtpflege – Stationäre Pflege – Ambulante Pflege – Kurzzeitpflege – Betreutes Wohnen – Familienpflege wird weitestgehend von Familienangehörigen übernommen