Hans-Jürgen Evers †, Rosenwelt Tantau in Uetersen, mit

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Hans-Jürgen Evers †, Rosenwelt Tantau in Uetersen, mit
Landesverband Schleswig-Holstein
im Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V.
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Dr. Frank Schoppa
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Pressemitteilung
Pinneberg, 06. Juni 2008
Hans-Jürgen Evers †, Rosenwelt Tantau in Uetersen, mit
Züchterpreis des deutschen Gartenbaues geehrt
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Mitten im Züchtungsgeschehen, im 1.500 qm großen Präsentations-Gewächshaus
begrüßte Dr. Frank Schoppa, Landesverbandsgeschäftsführer im Bund deutscher
Baumschulen (BdB), die Familie Evers als Inhaber der Fa. Rosenwelt Tantau, Heinz
Herker, den Präsidenten des Zentralverbandes Gartenbau (ZVG), sowie als Vertreter der
Rosenstadt Uetersen Bürgervorsteher Adolf Bergmann und Bürgermeister Wolfgang Wiech
vor den geladenen Pressevertretern zur Ehrung von Hans-Jürgen Evers †.
Schoppa: „Heute wird ein Mann geehrt, der für seine züchterischen Erfolge zu einer
international bekannten und fachlich schillernden Person der Rosenzüchtung im globalen
Maßstab geworden ist. Mit der Liebe zu Rosen trug er über 40 Jahre dazu bei, dass Rosen
Tantau auf eine über 100jährige Erfolgsgeschichte in der Rosenzüchtung zurückblicken
kann. Er gehörte zu den bedeutendsten Rosenzüchtern und hat maßgeblich dazu
beigetragen, dass das schleswig-holsteinische Baumschulgebiet auch auf dem Gebiet der
Rosen weltweit einen tadellosen Ruf genießt. Schleswig-Holstein gilt als führendes und
größtes Rosenanbaugebiet Deutschlands.“
„Aus diesem Grund wurde ihm im Jahr 2007 vom ZVG die höchste Ehrung für züchterische
Arbeit im deutschen Gartenbau, die Georg-Arends Medaille, verliehen, die er jedoch leider
aufgrund seines unerwarteten Todes nicht mehr entgegen nehmen konnte. Mit der heutigen
Übergabe der Georg-Arends-Medaille durch den Präsidenten des Zentralverbandes
Gartenbau an seinen Sohn und Nachfolger Christian Evers (37) wollen wir heute an die
großen Verdienste von Hans-Jürgen Evers für den deutschen Gartenbau, den Kreis
Pinneberg und die Stadt Uetersen gedenken“, so der Verbandsgeschäftsführer.
Umgeben von den weltweit bekannten Züchtungserfolgen wie Barkarole (1988) und Osiana
(1989) und den Rosenneuheiten von Morgen wie Piano (2007) und Chippendale (2005),
nahm Christian Evers die Ehrung durch ZVG-Präsident Heinz Herker entgegen.
Herker: „`Santana´, `Barkarole´, `Freedom´ und `Nostalgie´: Die Reihe der erfolgreichen
Rosenzüchtungen von Hans-Jürgen Evers lässt sich schier endlos fortsetzen. Viele
wunderschöne Kreationen seiner Züchtungsarbeit hat uns dieser innovative wie
traditionsverhaftete Gärtner hinterlassen. Für seine außerordentliche züchterische Arbeit im
Bereich Rosen hat der Zentralverband Gartenbau (ZVG) Hans-Jürgen Evers im
vergangenen Jahr die höchstmögliche Auszeichnung zuteil werden lassen: Der ZVG
verleiht Hans-Jürgen Evers die Georg-Arends-Medaille.“
„Leider konnte er diese Ehrung nicht mehr selbst in Empfang nehmen. Unerwartet starb Hans-Jürgen Evers im
vergangenen Jahr. Doch ich freue mich, dass sein Sohn gleichzeitig sein Nachfolger und ebenso erfolgreicher
Rosenzüchter ist und ich ihm heute an seines Vaters statt die Medaille überreichen darf. Auch Tochter Meike
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Busch ist in die Fußstapfen von Vater – und auch Großvater – getreten. So ist es mir eine Freude, dieser
jungen Generation die Georg-Arends-Medaille gleichsam wie ein Vermächtnis der väterlichen Arbeit mit auf
den Weg in die Zukunft des Unternehmens zu geben“, sagte der ZVG-Präsident.
„Überragendes Wissen und langfristiges Denken - diese Eigenschaften machten Hans-Jürgen Evers zu einer
tragenden Säule in der Züchtungsarbeit und einem wegweisenden Gartenbauunternehmer, der in Zeiten der
Globalisierung und einer die Erdkugel umspannenden Produktion den deutschen Gartenbau bereicherte.
Dafür ehrt ihn heute der ZVG. Sohn Christian und Tochter Meike sind nun diejenigen, die das Wirken des
Vaters - und das weiterer vorausgegangener Experten in diesem Unternehmen - fortführen. Mit innovativen
Produkten, die die Nachfrage und den Anspruch an Qualität auf dem heutigen Markt im In- und Ausland
bedienen, ist Rosen Tantau eine feste Größe in der Garten-Welt – was wörtlich zu verstehen ist“, machte der
ZVG-Präsident deutlich.
Christian Evers, bedankte sich im Namen seines Vaters für die hohe Auszeichnung und betonte wie sehr die
Rosenzüchtung seinem Vater am Herzen lag. „Über 40 Jahre war er mit der Welt der Rosen in der
Rosenschule Tantau vertraut und er hat es geschafft auch mich und meine Schwester für die Rosenzüchtung
zu begeistern. Seit Mathias Tantau sen. die Rosenschule gründete haben sich viele Dinge in der
Züchterwerkstatt von Rosen Tantau geändert. Sowohl die Entwicklung in der Rosenzüchtung als auch der
Märkte für Gartenrosen sind einem dramatischen Wandel unterworfen. Mein Vater hat einen riesigen Teil dazu
beigetragen mit seinen Züchtungsideen Tantau weltweit noch populärer zu machen.“
„Gemeinsam konnten wir in den letzten 10 Jahren unsere Züchtungsziele verbinden. Zu unseren Spezialitäten
gehören nach wie vor großblumige, duftende Edelrosen, wie Osiana und Barkarole, für den Garten oder
Schnittbereich. Seit mitte der 90er Jahre verfolgen wir den Trend romantischer Nostalgierosen, wie
beispielsweise mit der Sorte Augusta Luise (1999). Der weltweiten Nachfrage an bodendeckenden,
reichblühenden, krankheitsresistenten Beetrosen können wir heute mit einem breiten Sortiment entsprechen,
mit Sorten wie Mirato (1990) oder Sweet Haze (2003).“
Dem Bemühen meines Vaters Gartenrosen zu züchten, die die Herzen von Rosenfreunden im In- und Ausland
höher schlagen lassen, möchten wir weiter nachgehen. Auch indem wir vorhandene Märkte weiter ausbauen
und neu erschließen, mit einem modernen und zukunftsweisenden Betrieb. Denkbar wäre zum Beispiel der
Ausbau des asiatischen Marktes“, so Evers in seiner Ansprache.
Hintergrund:
Die Georg-Arends Medaille - ist die höchste Auszeichnung im deutschen Gartenbau für züchterische Arbeit.
Georg Adalbert Arends war ein bedeutender deutscher Pflanzenzüchter und Gärtner. Arends züchtete etliche
neue Blumensorten, insbesondere Stauden und war Mitbegründer der Organisation des modernen
Gartenbaus. Im Wuppertaler Stadtteil Ronsdorf gründete er 1894 eine Kunst- und Handelsgärtnerei, die sich
auf die Züchtung und Kultivierung von Stauden spezialisierte. Arends starb 1952 in Ronsdorf.
Weltbekannte Züchtungen, die sich 100 Jahre danach immer noch im Sortiment des Handels befinden, hatten
hier ihren Ursprung. Bekannt sind seine „Astilbe-Arendsii“-Hybriden, sprich Purpurlanzen, die sowohl nach ihm
benannt, als auch in vielen deutschen Gärten vertreten sind.
Die Gärtnerei befindet sich in Besitz seiner Urenkelin Anja Maubach, die im Sinne Georg Arends die Tradition
einer Staudengärtnerei weiterpflegt und entwickelt. Anja Maubach ist Gartenarchitektin, bietet Gartenseminare
an und hat eine Gastprofessur an der Leibniz-Universität in Hannover.
Rosen Tantau: - Rosenzüchtung seit mehr als 100 Jahren - oder:
Was zwischen „Schöne von Holstein“ und „Piano“ sonst noch geschah.
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Am 06. Januar 1906 von Mathias Tantau senior gegründet, besteht nun eine 100jähre Firmengeschichte mit
einer Vielzahl weltweit bekannten Rosenzüchtungen.
1919 stellte Mathias Tantau sen. seine ersten beiden eigenen Polyantha-Sorten vor: Es waren Stadtrat
Main und Schöne von Holstein. Es folgten Sorten wie: Rotelfe (1922), Johanneszauber (1926), Professor
Gnau (1928), Johanna Tantau (1930), Johanna Röpke (1931), Direktor Bentschop (1939), Karl Weinhausen
und Käthe Duvigneau (1942), Tantaus Überraschung (1943), Märchenland und Fanal (1946), die z.T.
weltweite Bedeutung erlangten. Eine der letzten Züchtungen war die berühmte rote Polyantha Rose Schweizer
Gruß. Alle diese „Neueinführungen” waren zu jener Zeit große Fortschritte in der Entwicklung der Gartenrose.
Die schwierigsten Zeiten in der Firmenentwicklung waren die beiden Weltkriege, aber auch der schwere
Hagelsturm, der Uetersen am 10. August 1925 heimsuchte und sowohl die Rosenfelder als auch die
vorhandenen Gewächshäuser dem Erdboden gleichmachte, ohne dass diese Schäden durch eine
Versicherung gedeckt waren.
Aus dieser Zeit stammt ein kleiner Dankes-Katalog, herausgegeben von Mathias Tantau im Sommer 1924 „Was Blumen uns sagen“, in welchem wir den Schattenriss eines Rosenkavaliers „bewaffnet“ mit Rosenstrauß
und Zylinder fanden. Dieser Rosenkavalier wurde in sämtlichen Katalogen neu aufgelegt, um die
Verbundenheit der Familie Evers mit der über 100jährigen Firmentradition zu verdeutlichen.
Im Jahr 1948 übernahm Mathias Tantau junior die Verantwortung für den Betrieb.
Einer seiner ersten Erfolge war die Taufe der Teehybride Konrad-Adenauer-Rose. Konrad Adenauer für
seinen Namen eine großblumige Edelrose in Rot mit besonders starkem Duft.
Im Jahr 1960 konnte Mathias Tantau jun. einen seiner größten Erfolge auf den Markt bringen: die lachsorangefarbene Teeyhybride Super Star. Diese Rosenfarbe in Kombination mit dem starken Duft war
schlichtweg eine Sensation!
Er richtete sein Hauptaugenmerk auf großblumige, winterharte Gartenrosensorten mit starkem Duft. Das
Ergebnis waren Weltsorten wie Duftwolke 1963, Mainzer Fastnacht 1964, Pariser Charme 1964, Whisky 1967,
Erotika 1968, und Landora 1970 sowie später Sorten wie Piroschka, Polarstern, Romanze, Lawinia und
Montana.
Im Jahr 1985 entschloss sich Mathias Tantau jun. den Betrieb an seinen erfahrenen Angestellten Hans
Jürgen Evers zu verkaufen, dessen Vater Hein Evers 50 Jahre bei Rosen Tantau in leitender Stellung tätig
war und ein Freund der Familie Tantau wurde.
H.J. Evers hatte schon viele Jahre im Verkauf, in der Züchtung und der Selektion mit Mathias Tantau jun.
Zusammengearbeitet. Der Start gestaltete sich schwierig: Durch den außergewöhnlich strengen Winter
1984/85, hatten die Veredelungen stark gelitten und es mussten Millionen von Rosenpflanzen zugekauft
werden, um die Kundschaft zu befriedigen, auch wenn der finanzielle Spielraum kaum gegeben war.
Ungeachtet dieser ersten sehr schwierigen Jahre, konnte der Betrieb weiter ausgebaut werden, insbesondere
das Züchtungsprogramm wurde ausgeweitet und umgestellt.
Neue Züchtungs- bzw. Arbeitsschwerpunkte wurden:
1. Gartenrosen
Reich blühende und besonders krankheitsresistente Gartenrosen für weltweite Märkte in allen Segmenten.
Einführung erfolgreicher Sorten wie Santana 1985, Bernstein Rose 1987, Schneewalzer 1987, Barkarole
1988, Mirato 1990, Satina 1992, Schneekönigin 1992, Goldjuwel 1993, Tea Time 1994, Black Magic 1995,
Nostalgie 1995, Aspirin-Rose 1997, Austriana 1997, Augusta Luise 1999, Candlelight 2001, Sweet Haze 2003,
Pastella 2004.
2. Freiland-Schnittrosen
H.J. Evers war einer der Ersten, der durch spezielle Züchtungslinien sein Augenmerk auf Eigenschaften für
den Anbau von Schnittrosen im Freiland richtete. Erste Erfolge waren Sorten wie Diadem, später Monica u.a.
3. Schnittrosen für den Erwerbsgartenbau
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Mit der Markteinführung der Sorten Garnette , Ilseta 1982 und Belinda hatte die Erfolgsgeschichte in diesem
Segment begonnen. Die dann folgenden Sorten Osiana und Barkarole traten Ihren Siegeszug um die Welt an.
Extrem großblumige Edelrosen wie Raphaela und Skyline folgten später, weitere bis zu den heutigen
Welterfolgen Black Magic, Akito, Milva und Vendela, die in Afrika, Südamerika, Asien und Russland gerne
gepflanzt werden.
Heute produziert Rosen Tantau neben ca. 2 Millionen Gartenpflanzen auch alle Arten von Jungpflanzen
für die Schnittrosenproduktion. Es stehen hierfür ca. 50 ha Freiland und 2 ha modernster Gewächshaustechnik
zur Verfügung. Während des ganzen Jahres werden Rosen gezüchtet und selektiert und Rosen Tantau wurde
zum Treffpunkt von Rosenexperten und Repräsentanten der ganzen Welt.
Seit im August 2007 Herr Hans Jürgen Evers unerwartet früh verstarb leitet Christian Evers (37) Rosen
Tantau und setzt die lange Tradition der Rosenzüchtung in Uetersen fort. Bereits seit 1995 an der Züchtung
beteiligt, hat er viel versprechende Gartenrosen wie Sweet Haze, Chippendale, Heidi Klum Rose und zuletzt
die aufregende rote Nostalgierose Piano vorgestellt. Auch seine Schwester Meike Busch (39) ist Mitinhaberin
der Rosenschule, die in den 90er Jahren aktiv am Züchtungsgeschehen mitgewirkt hat und heute feste
Ansprechpartnerin in Sachen Züchtungsfragen ist.
Weitere Infos zum Unternehmen finden Sie unter:
www.rosen-tantau.com
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