Mein Friedensdienst in Belfast 2013 bis 2014
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Mein Friedensdienst in Belfast 2013 bis 2014
Mein Friedensdienst in Belfast 2013 bis 2014 Erster Rundbrief von Martha Gieselmann, Wishing Well Family Centre – VORWORT – Dank „Ein Traum ist unerlässlich, wenn man die Zukunft gestalten will.“ (Victor Hugo) Diese und andere Gedanken gab mir meine Philosophie- und Deutschlehrerin mit auf den Weg nach Belfast, auf den Weg aus der Geborgenheit und Sicherheit meiner Schulzeit in ein eigenständiges Leben. Und damit hat sie genau das ausgedrückt, was mich dazu bewogen hat, diesen Schritt zu gehen und ein Jahr meines Lebens im Ausland zu verbringen. Ein Traum. Ein Traum von Selbstständigkeit. Ein Traum von selbstständigem Leben im Ausland. Jetzt bin ich hier angekommen und mir gehen Gedanken an Menschen durch den Kopf, die mich auf diesem Weg begleitet und geführt haben. Zuallererst fällt mir dabei meine Mutter ein, ohne die ich diesen großen Schritt überhaupt nicht gegangen wäre. Sie hat mir immer wieder Mut gemacht, wenn es kleinere oder größere Rückschläge gab und mich immer darin bestärkt, dass dieser Freiwilligendienst das Richtige ist und ich mich durch nichts davon abhalten lassen soll. Zum anderen möchte ich mich auch bei meinem Vater bedanken, der mit mir vor vielen Jahren zum ersten Mal nach England in den Urlaub gefahren ist und dort meine Faszination und Liebe zu den britischen Inseln geweckt hat. Auch meinem Onkel und meiner Tante bin ich sehr dankbar, dass sie mir von ihrer Zeit hier in Belfast berichtet und mich dadurch bestärkt haben, dass auch eine Großstadt es wert sein kann, darin zu leben. Meinen Großeltern bin ich ebenfalls zu Dank verpflichtet, da sie mich, obwohl ihre Zeit vielleicht knapp bemessen ist, immer unterstützt haben und stolz auf mich sind, dass ich den Dienst angetreten habe. Des Weiteren freue ich mich, dass auch meine Freunde, der Pfadfinderstamm St. Hedwig und der Rest meiner Familie, insbesondere aber meine Freundin Felicitas, hinter mir stehen und ich immer auf sie zählen kann, wenn es kleinere oder größere Phasen der Unsicherheit gab oder gibt. Ganz besonders möchte ich mich auch bei meinem gesamten Unterstützerkreis dafür bedanken, dass sowohl die finanziellen als auch die geistigen Mittel stimmen, um einen Freiwilligendienst im Ausland zu leisten. Zu guter Letzt möchte ich es aber nicht versäumen, meiner Entsendeorganisation EIRENE und besonders Ralf Ziegler zu danken, dass sie mir dieses Jahr voller Erfahrungen und Erlebnisse ermöglichen und mich immer unterstützen, wo immer ich Hilfe benötige. – KAPITEL EINS – Bewerbung und Seminare Schon vor langer Zeit kam mir die Idee, dass ich das erste Jahr nach Beendigung der Schulzeit dazu nutzen wollte, Erfahrungen im Ausland zu sammeln. Ebenfalls klar war mir, dass es ein englischsprachiges Land sein sollte und dass ich etwas Sinnvolles tun wollte. Bei der Suche nach einer passenden Entsendeorganisation stieß ich im Sommer 2012 auf EIRENE, die ein Projekt an der Nordküste Nordirlands unterstützen, in dem ich ursprünglich gerne arbeiten wollte. Im darauf folgenden November besuchte ich ein Infoseminar von EIRENE, das Voraussetzung für eine Bewerbung ist. Danach begriff ich immer mehr, dass ein Dienst mit EIRENE nach Nordirland genau das war, was ich wollte. Als Antwort auf meine Bewerbung bekam ich dann Anfang des Jahres 2013 eine Einladung zu einem Bewerberauswahltreffen in der Geschäftsstelle in Neuwied, zu dem ich mich gespannt und aufgeregt auf den Weg machte, würde es doch über meine nähere Zukunft und die meines Freiwilligendienstes entscheiden. Nach intensiven Gesprächen und vielen Informationen bezüglich des Dienstes fuhr ich nervös und erwartungsvoll wieder nach Hause, um eine Woche später eine E-Mail zu bekommen, in der Ralf mir mitteilte, dass ich für einen Dienst in Nordirland ausgewählt worden sei. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich mein Glück noch gar nicht fassen. Leider stand aber noch nicht fest, in welchem Projekt ich arbeiten würde und es dauerte weitere zwei Monate, bis feststand, dass ich meinen Dienst im Wishing Well Family Centre im Norden Belfasts leisten würde. Ende Mai, nach meinen Abiturprüfungen, fuhr ich dann bereits zum ersten Mal nach Belfast, um das Wishing Well Family Centre zu besuchen, mit meiner Vorgängerin über ihren eigenen Dienst zu sprechen und mir daraufhin klar zu werden, dass ein Dienst dort mein fester Wunsch ist. Anfang Juli fand der Ausreisekurs von EIRENE statt, bei dem ich die anderen Freiwilligen kennen lernte und gemeinsam mit ihnen auf den Dienst vorbereitet wurde. Dort haben wir Einheiten zu unseren Ängsten und Erwartungen bezüglich unseres Dienstes, zum Welthandel, zur Gewaltfreiheit und anderen wichtigen Themen gehabt. In diesen Zeitraum fiel aber auch meine Zeugnisvergabe und der Abiball sowie der Abschied von meiner Schule, die mir immer sehr wichtig gewesen ist, sodass ich nach der Hälfte des Seminars einen kurzen Besuch zu Hause gemacht habe, bevor ich mich den anderen Freiwilligen zum zweiten Teil der Vorbereitung auf unseren Dienst anschließen konnte. Alle EIRENE-Freiwilligen des anglophonen Nordprogramms (USA, Kanada, Irland, Nordirland) – KAPITEL ZWEI – Ausreise heißt Abschied und Anfang Nach dem Ausreisekurs gab es für mich nicht mehr viel Zeit zu Hause in Paderborn. Ich begann immer intensiver zu überlegen, welche Dinge es wert seien, mich nach Belfast zu begleiten. Je nach Tageszeit begann meine Stimmung zu schwanken und immer öfter hatte ich das Gefühl, dass ich doch eigentlich viel lieber in Deutschland bei meiner Familie und meinen Freunden bleiben würde. Gleichzeitig wurde ich gespannter und aufgeregter, wie es in Belfast werden würde. Ob ich mich mit den anderen deutschen Freiwilligen verstehen würde, die ich ja doch nur kurz kennen gelernt hatte; ob es besonders mit Alexandra, meiner deutschen Mitbewohnerin und ebenfalls EIRENEFreiwilligen und den anderen im Haus funktionieren würde; ob mir die Arbeit gefallen würde; ob die Kollegen nett sein und mir am Anfang helfen würden mich einzugewöhnen; ob ich die englische Sprache verstehen würde, die sich hier in Belfast zum Teil doch zu einer ganz besonderen und speziellen Form weiterentwickelt hat, die doch etwas Zeit zum Verstehen benötigt; ob ich gut Abschied von meinem bisherigen Umfeld würde nehmen können… Mit diesen Gedanken im Kopf verabschiedete ich mich nach und nach von meinen Freunden und meiner Familie, bis ich plötzlich am 1. August mit meiner Mutter und meinem Stiefvater in Düsseldorf am Flughafen stand und gar nicht glauben konnte, dass erst Monate würden vergehen müssen, bis ich die beiden wieder sehen würde. Nach einem reibungslosen Flug nach Dublin und der anschließenden Busfahrt nach Belfast – Gott sei Dank mit meinem gesamten Gepäck samt Übergepäck – kam ich dann müde in 144 Ulsterville Avenue an, wo ich von nun an für ein Jahr leben sollte. Der Vermieter lehrte mich gleich Geduld und dass ich in Nordirland nicht ohne weiteres ein deutsches Verständnis von Pünktlichkeit erwarten darf – er kam anderthalb Stunden später als verabredet. Als dann die ersten Formalitäten geklärt waren, konnte ich müde mein neues Zimmer beziehen. Mein neues Zuhause in Belfast – KAPITEL DREI – Neue Heimat In den folgenden Tagen begann ich vorsichtig und zunächst zögerlich Belfast zu erkunden. Immer mit dem Gedanken im Hinterkopf, dass ich von nun an hier leben würde, nahm ich gewöhnliche Dinge wie den Duft von Herbstblättern, kleine Vorgärten, weite Aussichten, das Wetter und Wolkenformationen sehr viel deutlicher wahr, als ich es in Deutschland getan habe. Mit fiel direkt die Freundlichkeit und Höflichkeit der Nordiren auf, die einem auf nette Weise den Weg erklären und ins Reden kommen. So kann es etwa leicht passieren, dass man in der Innenstadt auf eine lange Schlange von Menschen stößt, die scheinbar auf etwas warten und erst nach einigen Augenblicken merkt, dass es der nächste Bus ist, den sie alle geordnet und der Reihe nach betreten wollen. Zu Beginn meines Auslandsjahres musste ich wie alle anderen Freiwilligen jede Menge Formalitäten und Papierkram erledigen: ich brauchte eine neue Handykarte; ein Bankkonto bei einer irischen Bank; ich musste Housing Benefit beantragen (eine staatliche Unterstützung für Menschen, die ihre Mietkosten nicht selbst tragen können); ich musste eine National Insurance Number und eine Medical Card beantragen; ich habe an einem Einstufungstest an einem Belfaster College teilgenommen, um einen Platz in einem entsprechenden Englischkurs zu bekommen; etc. Das hat mich sehr viel Zeit und Nerven gekostet, aber Dank Alexandra, die ich in der Zeit, die wir hier in Belfast schon gemeinsam verbracht haben, sehr lieb gewonnen habe, habe ich dabei auch viel Spaß gehabt. Nachdem ich das Gröbste erledigt hatte, konnte ich endlich anfangen, mich in Belfast zu Hause zu fühlen. Meine neue Familie in Belfast: Johanna, Judith, Melina, Oliver, Malte, Alexandra, Steffi und ich – KAPITEL VIER – Wishing Well Family Centre Der Grund, warum ich nun in Belfast lebe, ist meine Arbeit im Wishing Well Family Centre. Das Wishing Well ist ein „cross –community“ (religionsübergreifend für Protestanten und Katholiken) Familienzentrum, das im Jahre 1989 im Norden von Belfast gegründet wurde, um von den Konflikten gebeutelten Familien Unterstützung in sozialen, erzieherischen, ökonomischen und und ökologischen Bereichen zukommen zu lassen. Heute spielt besonders die Kinderbetreuung eine wichtige Rolle im Wishing Well: Kinder ab dem Alter von 6 Wochen bis 8 Jahre verbringen ihre Zeit in unterschiedlichen Spielgruppen, angefangen mit den Babies (6 Wochen bis 12 Monate) und Toddlers (12 bis 22 Monate) über die Juniors (22 bis 30 Monate) und Seniors (ab 30 Monate) bis zur Preschool (3 bis 4 Jahre) und die Out-of-Schools (5 bis 8 Jahre). Da das neue Schuljahr noch nicht begonnen hatte als ich im August in Belfast ankam, hatte ich während des Summer Schemes ein wenig Zeit mich in meinem neuen Umfeld einzuleben. Jeden Tag gab es größere Aktionen wie einen Kinobesuch, Bowling, Outdoorund Indoor-Spielplätze, einen Besuch eines interaktiven Museums oder den Besuch des Belfaster Zoos bei uns im Wishing Well. Dabei konnte ich mich schon an die Sprache der Kinder und Kollegen und an die hiesigen Erziehungsmethoden gewöhnen, was mir anfangs doch zum Teil Schwierigkeiten bereitet hat, da ich von meinem deutschen Umfeld und meiner Erziehung aus das ständige Spielen von Video-Spielen nicht gutheißen kann und will. Diese im Nachhinein recht stressfreien Wochen hatten ab September dann ein Ende, als alle Kinder wieder zur Schule zurück oder neu zur Schule kamen und ich mit meinen Kolleginnen eine völlig neue Gruppe neugieriger und aufgeregter Preschool-Kinder begrüßen konnte. Damit begann mein normaler Arbeitsalltag. Ich arbeite vormittags von 9 bis 12 Uhr in der Preschool und nachmittags von 13 bis 17 Uhr mit den Out-of-schools. Die Preschool, eine Art Vorschule, besuchen hier im United Kingdom alle Kinder in ihrem letzten Jahr vor der Primary School, zu der sie ab dem Alter von 5 Jahren gehen. Sie lernen bei uns zur gegebenen Zeit still zu sein, den richtigen Umgang mit Gleichaltrigen und Erwachsenen, und werden spielerisch an einen strukturierten und routinierten Alltag gewöhnt. Die Out-of-schools sind Grundschulkinder, die ich von der Schule abhole und mit denen ich den Nachmittag über spiele oder andere Aktivitäten anleite. In unserer Preschool haben wir in diesem Jahr 16 Kinder, mit denen ich spiele und lache, denen ich Dinge erkläre und zeige, und die ich leider oft zur Ruhe ermahnen muss. Mit meinen Kolleginnen bin ich daher damit beschäftigt den Jahresplan zur umfassenden Erziehung möglichst gut umzusetzen und die Kinder in ihrer individuellen Entwicklung bestmöglich zu unterstützen. Dabei kann ich den Jahreszeiten entsprechend kreative Bastelaktionen anleiten, ihnen zeigen, wie man eine Schere richtig benutzt, wie man aus Knete Bälle oder Pfannkuchen knetet und vieles mehr. Andere Aufgaben sind es dann, dass ich eine kleine Zwischenmahlzeit, bestehend aus gebuttertem Toast, Obst und Milch oder Wasser, vorbereite und die Kinder anschließend beim Zähneputzen beaufsichtige, dass ich den Raum für den nächsten Tag vorbereite und Spielsachen auf den Tischen auslege und dass ich die Kinder, die zum Mittagessen noch bleiben, beaufsichtige und zum ordentlichen Essen anhalte. Nach dem Mittagessen nehme ich die Kinder, die den Nachmittag auch noch bei uns verbringen, mit in den Out-of-schools-Raum, wo sie sich ein wenig selbst beschäftigen, bis ich die Grundschulkinder abgeholt habe. Im Moment kommen Kinder von drei unterschiedlichen, sowohl katholischen als auch protestantischen, Schulen. Gemeinsam mit unserem Busfahrer fahre ich meistens um 14 Uhr und 15 Uhr die Schulen ab, wobei es im Bus meine Aufgabe ist, zu sehen, dass die Kinder angeschnallt sind und sich einigermaßen ruhig verhalten. Zurück im Wishing Well helfe ich den Kindern bei den Hausaufgaben, male oder bastle mit ihnen oder beaufsichtige ihr freies Spielen. Das bereitet mir meistens Freude, sehe ich doch wie sich meine Stimmung auf die Kinder überträgt und sie mir immer vertrauter werden. Das Wishing Well Family Centre in Belfast Der Raum der Preschool im Wishing Well Family Centre – KAPITEL FÜNF – Belfast Belfast. Ein kurzer Name. Bloß zwei Silben, die aber, wenn man schon einmal etwas von dieser Stadt gehört hat, eine Flut von Assoziationen hervorrufen können. Belfast ist die Hauptstadt Nordirlands und gespalten in zwei große Lager, die loyalistischen Protestanten und die republikanischen Katholiken. Die Konflikte dauern seit vielen Jahrhunderten an und, da die Trennung tief in beiden Kulturen verwurzelt ist, werden sie wohl auch noch einige Zeit anhalten. Als ich erfuhr, dass ich meinen Friedensdienst in Belfast leisten würde, wusste ich zunächst nicht viel von dieser außergewöhnlichen Stadt. Obwohl sie ein Teil Europas ist, scheint mir das Bewusstsein in Deutschland für diese um nicht zu sagen vom Bürgerkrieg erfasste - Stadt leider kaum vorhanden zu sein, denn auch in der Schule habe ich nur wenig über den Nordirlandkonflikt gehört. Mit dem Wort „Bürgerkrieg“ meine ich nicht unbedingt eine bewaffnete Auseinandersetzung, sondern vielmehr eine unterschwellige Anspannung, die fast überall, oft jedoch unmerklich, herrscht. So fällt es zum Beispiel einer meiner protestantischen Kolleginnen ein wenig schwer, eine katholische Grundschule für einen Theaterbesuch zu betreten. Nicht, dass sie diesen Besuch absagen würde – wir sind ja eine cross-community-Einrichtung – und sie betont auch ihre Toleranz der „anderen Seite“, aber allein die Tatsache, dass sie solche Dinge anspricht und hervorhebt, gibt mir zu denken. Eine andere Situation, die mich zum Nachdenken gebracht hat, war, als ich aus der Stadt vom Einkaufen kam, dass eine Parade von vielen protestantischen Gruppen mit Fahnen und Trommeln auf einer von der Polizei abgesicherten Hauptstraße entlang zog. Leider habe ich bisher noch nicht die Möglichkeit gefunden, mich intensiver mit diesem Thema des Nordirlandkonfliktes zu befassen, weil die meisten Menschen hier eher ungern darüber sprechen und es für Außenstehende sehr schwierig ist, diese komplexen Gefüge und Strukturen des Hasses und der Auseinandersetzungen zu verstehen und nachzuvollziehen. Ein Leben hier in Belfast sehe ich aber, trotz immer wieder auftretenden offenen Auseinandersetzungen zwischen beiden Seiten, als eine große Chance, ein ganz spezielles Auseinandertreffen von (eigentlich sehr ähnlichen) Kulturen hautnah zu erleben und davon zu lernen. Belfast bei gutem Wetter: das Europa-Hotel und das Grand Opera House Eine protestantische Parade – NACHWORT – Ich habe einen Wunsch an dich an jedem Tag: Möge dein Herz so leicht sein wie ein Lied. Mögen deine Gedanken so frisch sein wie irische Kleeblätter. Möge jeder Tag dir strahlende, glückliche Stunden bringen, die das ganze Jahr bei dir bleiben. (Irischer Segenswunsch) Meine Entsendeorganisation EIRENE „Eirene“ ist griechisch und heißt Frieden. EIRENE, internationaler christlicher Friedensdienst, gehört zu den sieben in Deutschland staatlich anerkannten Personaldiensten in der Entwicklungszusammenarbeit. Außerdem ist EIRENE anerkannt, Freiwilligendienste im Rahmen der Förderprogramme IJFD (Internationaler Jugendfreiwilligendienst) und „weltwärts“ (Förderprogramm des BMZ) durchzuführen. Bereits seit 1957 unterstützt EIRENE im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit Projekte in Afrika und Lateinamerika durch finanzielle Hilfen und durch Fachkräfte (Südprogramm). In der Entsendung von Freiwilligen kann EIRENE auf mehr als 30 Jahre Erfahrung zurückgreifen. Bis dato haben über 2500 Menschen mit EIRENE in den verschiedenen Teilen der Welt einen Freiwilligendienst geleistet. Jährlich arbeiten ca. 100 Freiwillige in sozialen und ökologischen Projekten mit EIRENE im Ausland. Die Freiwilligen lernen dabei unterschiedliche Lebensrealitäten aus dem Blickwinkel von Armut, Ungerechtigkeit und Ausbeutung innerhalb unserer globalisierten Welt kennen. Über eine besondere Auswahl der Partnerorganisationen in den Einsatzländern, die sich an der Basis für soziale und ökologische Belange, die Einhaltung der Menschenrechte und für gewaltfreie Konfliktlösungen einsetzen, möchte EIRENE Menschen ermöglichen, eine Sensibilität für andere Gesellschaften zu entwickeln. Um einen Freiwilligendienst im Ausland zu absolvieren, ist eine pädagogische und organisatorische Begleitung sehr wichtig. Für die Vorbereitung, Begleitung, für Versicherungsfragen, Zwischenseminare und Auswertungstreffen ist EIRENE verantwortlich. Das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen (DZI) wird EIRENE seit 1993 jährlich neu zuerkannt und belegt, dass die Organisation verantwortungsvoll mit den Spendengeldern umgeht (weitere Informationen unter www.dzi.de). Das Qualitätssiegel der Agentur „Qualität in Freiwilligendiensten“ Quifd hat EIRENE seit 2005. Dies wird im Abstand von zwei Jahren überprüft.