Innovationsreport: Möbel, Musik- instrumente, Schmuck, Spielwaren

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Innovationsreport: Möbel, Musik- instrumente, Schmuck, Spielwaren
Zentrum für Europäische
Wirtschaftsforschung GmbH
www.zew.de
Jahrg. 12 · Nr. 11 · Juli 2005
Ergebnisse der deutschen Innovationserhebung 2004
Innovationsreport: Möbel, Musikinstrumente, Schmuck, Spielwaren,
Sportgeräte und Recycling
Abbildung 1: Anteil der Innovatoren in der Branche Möbel, Musikinstrumente,
Schmuck, Spielwaren, Sportgeräte und Recycling (1993 bis 2003)
Unternehmen
mit Marktneuheiten
80
70
60
50
48
40 39
36
30
24
19
24
20
22
18
10
0
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000 *
2001
2002
2003
Lesehilfe: Im Jahr 2003 zählten 48% der Unternehmen der Branche zu den innovativen Unternehmen. 24% der Unternehmen führten Kosten senkende Prozessinnovationen ein. 19% der Unternehmen haben 2002 mindestens eine Marktneuheit angeboten. * Werte für Unternehmen mit Kostenreduktion ab 2000 mit den Vorjahren nicht mehr vergleichbar.
Quelle: ZEW (2005): Mannheimer Innovationspanel, Befragung 2004.
Abbildung 2: Innovationsaufwendungen in der Branche Möbel, Musikinstrumente,
Schmuck, Spielwaren, Sportgeräte und Recycling (1993 bis 2005)
1,0
Innovationsaufwendungen
in Mrd. €
Nachdem die Unternehmen der deutschen
Wirtschaft im Jahr 2002 aufgrund der anhaltenden Wachstumsschwäche die Durchführung von Innovationsaktivitäten deutlich verringert hatten, kam es 2003 zu einem leichten Anstieg des Innovatorenanteils im verarbeitenden Gewerbe (2003:
59%, 2002: 58%). Vor allem der Anteil an
Unternehmen mit Prozessinnovationen
stieg 2003 gegenüber dem Vorjahr auf nun
35% an (2002: 30%), während der Anteil
der Unternehmen mit Produktneuheiten
sank. Die Innovationsaufwendungen der
deutschen Industrie erreichten 2003 erneut einen Höchststand mit 71 Mrd. €
gegenüber 68 Mrd. € im Vorjahr. Dieser
Anstieg ist vor allem den weiterhin kräftig
in Innovationen investierenden Großunternehmen zu verdanken, die im Jahr 2003
fast 77% aller Innovationsaufwendungen
im verarbeitenden Gewerbe tätigten. Für
2004 und 2005 ist mit einem weiteren
leichten Anstieg der Aufwendungen auf
72 Mrd. € (2004) und knapp 74 Mrd. €
(2005) zu rechnen.
Unternehmen mit Kosten
senkenden Prozessinnovationen
Innovatoren
Anteil der Unternehmen in %
In der Konsumgüterbranche Möbel, Musikinstrumente, Schmuck, Spielwaren, Sportgeräte und Recycling ist der Innovatorenanteil 2003 erneut zurückgegangen. Während
der Anteil der Unternehmen mit originären
Produktinnovationen konstant geblieben
ist, hat der Anteil der Unternehmen mit
Kosten senkenden Prozessinnovationen
deutlich zugenommen. Die Innovationsaufwendungen wurden 2003 gegenüber dem
Vorjahr um 200 Mio. € verringert, sollen
aber 2004 und 2005 wieder ansteigen.
0,8
0,8
0,6
0,6
0,5
0,6
0,4
0,2
* Planangaben der Unternehmen
0,0
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004* 2005*
Lesehilfe: Im Jahr 2003 gaben die Unternehmen der Branche 0,5 Mrd. € für Innovationsprojekte aus. Für das Jahr 2004 planten sie mit Innovationsaufwendungen in Höhe von 0,6 Mrd. €.
Quelle: ZEW (2005): Mannheimer Innovationspanel, Befragung 2004.
In der Branche Möbel, Musikinstrumente,
Schmuck, Spielwaren, Sportgeräte und Recycling (MMSSSR) ist der Innovatorenanteil
zum zweiten Mal in Folge gefallen (2003:
48%). Dem gegenüber hat sich der Anteil
der Unternehmen mit Kosten senkenden
Prozessinnovationen deutlich erhöht
(2003: 24%, 2002: 17%). Angesichts der
Zurückhaltung der Konsumenten bei der
Anschaffung von langlebigen Konsumgütern wie Möbel, befand sich vor allem die
Möbelindustrie 2003 in einer schwierigen
wirtschaftlichen Lage. Infolgedessen verringerten sich die gesamten Innovationsaufwendungen im Jahr 2003 um fast 200
Mio. € auf nun mehr 500 Mio. €. Für 2004
und 2005 ist allerdings ein Anstieg auf
knapp 600 Mio. € geplant.
2 | ZEW Branchenreport Innovationen 2005
Sortimentsneuheiten nur mehr bei einem Fünftel
der Unternehmen
Der Anteil der Produktinnovatoren ist wider Erwarten – der
hohe Anteil an Konsumgütern in der betrachteten Branche ließ höhere Werte vermuten – gegenüber dem Vorjahr
um 8 Prozentpunkte zurückgegangen und beträgt im Jahr
2003 39%. Der geringe Anteil von Unternehmen mit innovativen Produkten ist vor allem durch die Investitionszurückhaltung der Unternehmen und die daraus resultierend sinkenden Innovationsausgaben zu erklären.
Die Unternehmen der Branche versuchen ihre Marktanteile angesichts des scharfen Preiswettbewerbs vor allem
durch Kostenreduktionen zu stabilisieren. Vor diesem
Hintergrund sind auch der weiterhin geringe Anteil an
Unternehmen mit Marktneuheiten (19%) und der gesunkene Anteil an Unternehmen mit Sortimentsneuheiten
(18%) zu sehen.
Sowohl investive als auch laufende
Innovationsausgaben gesunken
Die Innovationsaufwendungen in der Branche Möbel,
Musikinstrumente, Schmuck, Spielwaren, Sportgeräte
und Recycling haben sich im Jahr 2003 gegenüber dem
Vorjahr um fast 200 Mio. € verringert. Seit Beginn der
Erhebung haben die Unternehmen dieser Branche somit
im Jahr 2003 die geringsten Innovationsausgaben getätigt. Die investiven Ausgaben für Innovationen beliefen
sich 2003 auf 200 Mio. € und liegen damit um ca. 100
Mio. € niedriger als im Jahr zuvor.
Die Innovationsintensität, gemessen als Anteil der Innovationsaufwendungen am Umsatz, war 2003 mit 1,7%
die niedrigste seit Beginn der Erhebung. Anscheinend
hat die anhaltend schwache Binnennachfrage dazu geführt, dass die Unternehmen weniger neuartige Innovationsprojekte anstoßen.
Weder Qualitätssteigerung
noch Kostenreduktion (2%)
Qualitätssteigerung (4%)
Kostenreduktion und
Qualitätssteigerung (64%)
Kostenreduktion (30%)
Lesehilfe: Im Jahr 2003 haben 2% der Prozessinnovatoren durch Prozessinnovationen weder ihre durchschnittlichen Stückkosten gesenkt noch die Qualität ihrer Produkte/Dienstleistungen verbessert.
Quelle: ZEW (2005): Mannheimer Innovationspanel, Befragung 2004.
Abbildung 4: Arten von Produktinnovationen in der Branche Möbel,
Musikinstrumente, Schmuck, Spielwaren, Sportgeräte und Recycling
(2002 und 2003)
60%
2002
2003
47%
50%
39%
40%
30%
25%
19% 19%
20%
18%
10%
0%
Produktinnovatoren
mit Marktneuheiten
mit Sortimentsneuheiten
Lesehilfe: Im Jahr 2003 haben 18% der Unternehmen Produktinnovationen eingeführt, für die es im eigenen Unternehmen keine Vorgängerprodukte gab.
Quelle: ZEW (2005): Mannheimer Innovationspanel, Befragung 2004.
Abbildung 5: Innovationsaufwendungen in der Branche Möbel,
Musikinstrumente, Schmuck, Spielwaren, Sportgeräte und Recycling
(1993 bis 2003)
Investive Aufwendungen
für Innovationen
Laufende Aufwendungen
für Innovationen
Anteil der Innovationsaufwendungen am Umsatz
1,0
6%
0,6
0,8
0,3
0,6
0,3
2,5%
0,3
4%
●
●
●
●
2,3%
2,4%
3%
2,3%
●
●
●
0,2
2,6% 2,7%
2,5%
●
●
5%
0,3
●
0,4
0,3
0,4
3,3%
3,0%
0,4
0,4
0,4
1,7%
0,2
0
2%
●
2,1%
1%
0,4
0,3
0,3
0,4
0,3
0,4
0,3
0,4
0,5
0,4
0,3
Anteil der Innovationsaufwendungen
am Umsatz
In der Branche MMSSSR haben 26% der Unternehmen
Prozessinnovationen eingeführt. 94% der Unternehmen
bewirkten durch ihre Prozessinnovationen eine Kostenreduktion. Gerade in dieser Branche, die zu einem großen Teil Konsumgüter produziert, ist der hohe Anteil an
Kosten senkenden Prozessinnovationen als eine Reaktion auf die schwache deutsche und europäische Konsumgüternachfrage zu werten.
64% der Unternehmen bewirkten mit ihren Verfahrensverbesserungen über die Kostenreduktion hinaus auch
eine Qualitätssteigerung. Lediglich 4% der Prozessinnovationen konnten nur eine Verbesserung der Qualität erzielen.
2% der Prozessinnovatoren führten neue Prozesse ein,
die weder zu Kostenersparnissen noch zu Qualitätssteigerungen führten.
Abbildung 3: Effekte von Prozessinnovationen in der Branche Möbel,
Musikinstrumente, Schmuck, Spielwaren, Sportgeräte und Recycling
(2003)
Innovationsaufwendungen in Mrd. €
Prozessinnovationen vorrangig Kosten senkend
0%
1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003
Lesehilfe: Im Jahr 2003 entfallen von den insgesamt 0,5 Mrd. € Innovationsaufwendungen 0,3 Mrd. €
auf laufende und weitere 0,2 . Die Innovationsintensität beträgt 1,7%.
Quelle: ZEW (2005): Mannheimer Innovationspanel, Befragung 2004.
ZEW Branchenreport Innovationen 2005 | 3
Beim Innovatorenanteil zurückgefallen
Die Branche Möbel, Musikinstrumente, Schmuck, Spielwaren, Sportgeräte und Recycling ist 2003 mit einem Innovatorenanteil von 48% auf den neunten Platz innerhalb des verarbeitenden Gewerbes zurückgefallen. Damit ist der Rückstand auf die Branche mit dem höchsten
Anteil innovierender Unternehmen – Chemie/Pharma/
Mineralöl – auf 31 Prozentpunkte angewachsen (2002:
26 Prozentpunkte).
Insgesamt hat sich im Jahr 2003 die Schere zwischen den
innovativsten und den weniger innovativen Branchen
nicht weiter vergrößert, ist allerdings auch nicht zurückgegangen. Maßgebliche Gründe hierfür sind vor allem die
Schwäche der Binnennachfrage und die zunehmende Importkonkurrenz, die zusammen wenig Anstöße für Innovationen, vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen
(KMU), geben.
Bei der Innovationsintensität beinahe Schlusslicht
Hinsichtlich der Innovationsintensität hat sich die Branche Möbel, Musikinstrumente, Schmuck, Spielwaren,
Sportgeräte und Recycling im Vergleich zum Vorjahr um
einen Platz verschlechtert. 2003 liegt sie mit einer Innovationsintensität von 1,7% zusammen mit dem Ernährungs- und Tabakgewerbe am Schluss der Rangliste der
Branchen des verarbeitenden Gewerbes. Auch der
Abstand zur durchschnittlichen Innovationsintensität im
verarbeitenden Gewerbe hat sich weiter vergrößert
und beträgt 2003 3,3 Prozentpunkte (2002: 2,1 Prozentpunkte).
Hieran zeigt sich, dass erfolgreiche Innovationsaktivitäten in einer Branche maßgeblich von den Innovationsausgaben abhängen: Die fünf Branchen mit dem niedrigsten Anteil an innovativen Unternehmen wiesen 2003
auch die geringste Innovationsintensität auf.
Umsatzanteil
mit Marktneuheiten
16
Kostenreduktion durch
Prozessinnovationen
10
14
8
Kostenreduktion in Prozent
der Gesamtkosten
Während der Anteil der Unternehmen mit Marktneuheiten im Jahr 2003 gegenüber dem Vorjahr unverändert bei
19% lag, hat der Umsatz mit originären Produktinnovationen um deutlich mehr als die Hälfte abgenommen (2003:
5,8%, 2002: 14,3%). Demnach hat die anhaltende Kosumrückhaltung der deutschen und europäischen Bevölkerung dazu geführt, dass selbst der Umsatz mit originären Produktneuheiten eingebrochen ist. Die Unternehmen sehen vermehrt die Kostenreduktion durch Prozessinnovationen als einzigen Ausweg, um ihre Marktposition zu sichern. Dem zu Folge hat sich der Kostenreduktionsanteil um 0,3% auf 2,0% erhöht, liegt aber entgegen
dem durchschnittlichen Kostenreduktionsanteil im verarbeitenden Gewerbe (4,6%) auf einem weiterhin niedrigen
Niveau. Dennoch ist ein Trend zu vermehrten Kosteneinsparungen im Jahr 2003 erkennbar.
Abbildung 6: Umsatzanteile mit Marktneuheiten und Kostenreduktion
in der Branche Möbel, Musikinstrumente, Schmuck, Spielwaren,
Sportgeräte und Recycling (1994 bis 2003)
Umsatzanteil mit Marktneuheiten,
in Prozent
Umsatz mit Marktneuheiten stark gefallen
12
5,8
10
8
6
4,1
J
3,1
J
4
1,8
J
J
4
2,2
J
0,9
2
0
6
J
4,5
1,7
1,7
J
J
2,0
J
2
J
5,7
6,5
4,9
11,6
9,2
5,6
8,5
9,7
14,3
5,8
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
0
Lesehilfe: Im Jahr 2003 liegt der Umsatzanteil, den die Unternehmen der Branche mit Markneuheiten
erwirtschafteten, bei 6%. Durch Prozessinnovationen sparten die Unternehmen 2,0% der Kosten ein.
*Werte zu Kostenreduktion ab 2000 mit dem Vorjahr wegen geänderter Fragestellung nicht mehr vergleichbar.
Quelle: ZEW (2005): Mannheimer Innovationspanel, Befragung 2004.
Abbildung 7: Innovatorenanteil in ausgewählten Branchen
des verarbeitenden Gewerbes (2003)
Verarbeitendes Gewerbe
Chemie / Pharma / Mineralöl
Instrumente**
Maschinenbau
Elektrotechnik / Elektronik
Fahrzeugbau
Gummi- / Kunststoffverarbeitung
Metallerzeugung/-bearbeitung
Textil / Bekleidung / Leder
MMSSSR*
Holz / Papier / Druck / Verlag
Glas / Keramik /Steinwaren
Ernährung / Tabak
59%
81%
78%
75%
73%
70%
65%
62%
53%
48%
47%
44%
36%
0%
10%
20%
30%
40%
50%
60%
70%
80%
90%
Anteil der Unternehmen in %
*MMSSSR: Möbel, Musikinstrumente, Schmuck, Spielwaren, Sportgeräte, Recycling
** Instrumente: Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Optik
Lesehilfe: 48% der Unternehmen in der Branche Möbel, Musikinstrumente, Schmuck, Spielwaren, Sportgeräte und Recycling führten im Jahr 2003 Innovationen ein.
Quelle: ZEW (2005): Mannheimer Innovationspanel, Befragung 2004.
Abbildung 8: Innovationsintensität in ausgewählten Branchen
des verarbeitenden Gewerbes (2003)
Verarbeitendes Gewerbe
Instrumente**
Fahrzeugbau
Elektrotechnik / Elektronik
Maschinenbau
Chemie / Pharma / Mineralöl
Gummi- / Kunststoffverarbeitung
Glas / Keramik / Steinwaren
Textil / Bekleidung / Leder
Holz / Papier / Druck / Verlag
Metallerzeugung / -bearbeitung
MMSSSR*
Ernährung / Tabak
5,0%
9,0%
8,1%
7,2%
5,0%
4,7%
4,1%
3,0%
2,9%
2,9%
2,7%
1,7%
1,7%
0%
1% 2% 3% 4% 5% 6% 7% 8% 9%
Anteil der Innovationsaufwendungen am Umsatz in %
10%
*MMSSSR: Möbel, Musikinstrumente, Schmuck, Spielwaren, Sportgeräte, Recycling
** Instrumente: Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, Optik
Lesehilfe: Die Branche Möbel, Musikinstrumente, Schmuck, Spielwaren, Sportgeräte und Recycling gab
im Jahr 2002 1,7% ihres Umsatzes für Innovationsprojekte aus.
Quelle: ZEW (2005): Mannheimer Innovationspanel, Befragung 2004.
4 | ZEW Branchenreport Innovationen 2005
Im Jahr 2003 lag der Innovatorenanteil in der Branche
Möbel, Musikinstrumente, Schmuck, Spielwaren, Sportgeräte und Recycling bei 48%. Zu dem Befragungszeitpunkt (Frühjahr 2004) waren sich ebenfalls wieder 48%
der Unternehmen sicher, dass sie 2004 innovativ tätig
sein würden. Darüber hinaus waren 23% der Unternehmen noch unentschlossen, ob sie 2004 innovieren werden. Das bedeutet, dass der Innovatorenanteil 2004 im
Vergleich zu 2003 mit hoher Wahrscheinlichkeit zunehmen wird. Dies ist angesichts der etwas günstigeren
Konsumnachfrageentwicklung im Jahr 2004 auch nicht
verwunderlich. Für 2005 planten zum Befragungszeitpunkt 44% der Unternehmen fest mit innovativen Tätigkeiten. Der Anteil der „Unentschlossenen“ lag bei 31%
und damit genau im Durchschnitt des verarbeitenden
Gewerbes.
Nachfrageanstieg und Beseitigung
rechtlicher Hemmnisse wichtig für die Ausweitung
von Innovationsaktivitäten
Aufgrund der anhaltenden Wachstumsschwäche in
Deutschland und in der EU und der unsicheren wirtschaftlichen Lage sehen die Unternehmen im verarbeitenden Gewerbe die Stimulation der Nachfrage sowie
die Erhöhung des Gewinns/Cash Flows als wichtigste
Voraussetzungen für eine Ausweitung ihrer Innovationsaktivitäten. Dies gilt auch für die Branche Möbel, Musikinstrumente, Schmuck, Spielwaren, Sportgeräte und Recycling, die fast ausschließlich Konsumgüter produziert.
Gerade durch den lebhaften Wettbewerb in der Konsumgüterbranche arbeiten viele Unternehmen mit sehr geringen Margen. 39% der Unternehmen nennen die Beseitigung rechtlicher Hemmnisse als Voraussetzung für
ein besseres Innovationsklima. Als Innovationshemmnisse werden u.a. die Produkthaftung und die europäische Stoffpolitik gesehen.
Abbildung 9: Geplante Innovationsaktivitäten (2003-2005)
keine
Innovationsaktivitäten
100%
25%
29%
Anteil der Unternehmen
Anstieg des Innovatorenanteils wahrscheinlich
80%
noch nicht bekannt
52%
60%
23%
31%
Produktinnovatoren
22%
24%
19%
Produkt- und
Prozessinnovatoren
20%
17%
16%
18%
Prozessinnovatoren
0%
9%
8%
7%
2003
2004
2005
40%
Lesehilfe: 52% der Unternehmen in der Branche Möbel, Musikinstrumente, Schmuck, Spielwaren,
Sportgeräte und Recycling wiesen 2003 keine Innovationstätigkeiten auf, 39 % der Unternehmen führten 2003 neue Produkte ein (22% der Unternehmen führten ausschließlich neue Produkte ein, 17 %
der Unternehmen führten sowohl Produkt- als auch Prozessinnovationen ein) . 26 % der Unternehmen
wiesen Prozessinnovationen auf (9 % der Unternehmen führten ausschließlich Prozessinnovationen
ein, 17% der Unternehmen führten sowohl Produkt- als auch Prozessinnovationen ein). Die Jahre 2004
und 2005 spiegeln die geplanten Innovationsaktivitäten der Unternehmen wider.
Quelle: ZEW (2005): Mannheimer Innovationspanel, Befragung 2004.
Abbildung 10: Kriterien für eine Ausweitung der Innovationsaktivitäten
81%
83%
Zunahme der Nachfrage
72%
77%
Erhöhung Gewinn/CashFlow
45%
50%
Verbesserung Fremdkapital
Beseitigung
rechtlicher Hemmnisse
39%
37%
36%
Ausweitung staatl.
Innovationsförderung
49%
20%
25%
Abbau unternehmensinterner Widerstände
19%
Verbesserung
Wissens-/Technologietransfer
37%
Intensiverer Wettbewerb
im Absatzmarkt
17%
15%
größeres/besseres
Angebot Fachpersonal
16%
MMSSSR
Verarbeitendes
Gewerbe
36%
0%
20%
40%
60%
Anteil der Unternehmen
80%
100%
Lesehilfe: 81% der befragten Unternehmen in der Branche Möbel, Musikinstrumente, Schmuck, Spielwaren, Sportgeräte und Recycling geben an, dass eine Zunahme der Nachfrage eine notwendige Voraussetzung für eine Ausweitung ihrer Innovationsaktivitäten ist.
Quelle: ZEW (2005): Mannheimer Innovationspanel, Befragung 2004.
Die Branche umfasst eine heterogene Struktur von Konsumgüterbranchen, die in der europäischen Wirtschaftsstatistik (NACE) im Unterabschnitt Herstellung von Möbeln, Schmuck,
Musikinstrumenten, Sportgeräten, Spielwaren, sonstigen Erzeugnissen sowie dem Recycling geführt werden. In der Branche sind rund 220.000 Personen beschäftigt.
Definitionen und Abgrenzungen der Innovationsvariablen sowie weitere Zahlen zu Ihrer Branche finden Sie unter: www.zew.de/branchen
I M PR ESS U M
Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW), Mannheim, untersucht seit 1993 im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (bmb+f) in Zusammenarbeit mit infas, Institut für angewandte Sozialwissenschaft Bonn, das Innovationsverhalten der deutschen Wirtschaft. Ein repräsentativer Querschnitt von rund 4.500 Unternehmen
gibt jährlich zu seinen Innovationsaktivitäten und -strategien Auskunft. Zusätzlich werden rund 4.000 Unternehmen in einer Non-Response Analyse zu ihren Innovationsaktivitäten
befragt, um für mögliche Verzerrungen im Teilnahmeverhalten zwischen innovierenden und nicht-innovierenden Unternehmen zu kontrollieren. Die Angaben werden hochgerechnet
auf die (für das Jahr 2003 vorläufige) Grundgesamtheit in Deutschland. Die Werte für 2002 und 2003 sind vorläufig.
ZEW Branchenreport Innovationen, erscheint jährlich.
Herausgeber: Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW) Mannheim,
L 7, 1 . 68161 Mannheim . Postanschrift: Postfach 10 34 43 . 68034 Mannheim . Internet: www.zew.de
Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Wolfgang Franz (Präsident)
Redaktion: Heide Löhlein, Telefon 0621/1235-179, Telefax 0621/1235-170, E-Mail: [email protected]
Projektteam: Dr. Christian Rammer, Birgit Aschhoff, Thorsten Doherr, Sandra Gottschalk, Heide Löhlein,
Bettina Peters, Tobias Schmidt
Nachdruck und sonstige Verbreitung (auch auszugsweise): mit Quellenangabe und Zusendung eines Belegexemplars
© Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung GmbH (ZEW), Mannheim, 2005
Weitere Informationen: www.zew.de/innovation

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