Geräte- und Ankertechnik zur Rückverankerung von
Transcription
Geräte- und Ankertechnik zur Rückverankerung von
BauPortal_U_6_10.qxd:BauPortal ISSN 1866-0207 6693 19.05.2010 10:32 Uhr Seite 1 Juni 2010 6 Geräte- und Ankertechnik zur Rückverankerung von Kaimauern oder hohen Geländesprüngen Spezialtiefbau – bauma-Technikbericht – 25 Jahre Problemlösungen in der Geotechnik – 25 Jahre Entwicklung in der Bohr- und Injektionstechnik – Gerätetechnik als Motor für Entwicklungen im Spezialtiefbau – Spinnanker – ein neues Konstruktionselement Altlasten, Recycling – ITVA-Symposium 2010 BauPortal_Inh6_10.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:29 Uhr Seite 1 Spezialtiefbaumaschinen auf der bauma 2010 (Foto: Blaasch, München / Bauer Spezialtiefbau) Heft 6 • 122. Jahrgang • Juni 2010 Fachzeitschrift der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft Prävention www.bgbau.de Verlag: Erich Schmidt Verlag GmbH & Co. Süddeutsche Zweigstelle, Paosostraße 7, 81243 München Telefon (0 89) 82 99 60-0, Fax (0 89) 82 99 60-10 [email protected] www.ESV.info Verantwortlicher Schriftleiter: Prof. Dipl.-Ing. Manfred Bandmann, Geschäftsführer der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft Redaktion: Prof. Dipl.-Ing. Univ. Rudolf Scholbeck, Leiter der Prävention der BG BAU Dipl.-Ing. (FH) Gerhard Blaasch, Postanschrift: 81237 München, Ortsanschrift: Landsberger Straße 309, 80687 München, Telefon (0 89) 88 97-02 (App. 818), Fax (0 89) 88 97-819 oder -829 [email protected] Die mit Namen oder Initialen gezeichneten Beiträge entsprechen nicht in jedem Fall der Meinung der BG BAU Prävention. Für sie trägt die BG BAU Prävention lediglich die allgemeine pressegesetzliche Verantwortung. Vertrieb: Erich Schmidt Verlag GmbH & Co., Süddeutsche Zweigstelle, Paosostraße 7, 81243 München, Telefon (0 89) 82 99 60-0, Fax (0 89) 82 99 60-10 Konto: Berliner Bank AG, Kto.-Nr. 3 207 627 400 (BLZ 100 200 00) Bezugsbedingungen: Bezugsgebühren im Jahresabonnement € 42,–/sfr 72,–; für in Ausbildung befindliche Bezieher jährlich € 21,–/sfr 36,– (gegen Vorlage einer Studien- bzw. Ausbildungsbescheinigung); Einzelbezug je Heft € 4,–/sfr 7,– (jeweils einschließlich 7 % Mehrwertsteuer und zzgl. Versandkosten). Die Bezugsgebühr wird jährlich im Voraus erhoben. Abbestellungen sind mit einer Frist von 2 Monaten zum 1.1. jeden Jahres möglich. Preise für gebundene Ausgaben und CD-ROMs früherer Jahrgänge auf Anfrage. Bei den Mitgliedsbetrieben der BG BAU ist der Bezugspreis im Mitgliedsbeitrag enthalten. Anzeigen: Erich Schmidt Verlag GmbH & Co., Süddeutsche Zweigstelle, Paosostraße 7, 81243 München, Telefon (0 89) 82 99 60-0, Fax (0 89) 82 99 60-10 Anzeigenleitung: Peter Taprogge (verantwortlich) Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 45, die auf Wunsch zugesandt wird. Der Anzeigenteil ist außer Verantwortung der Schriftleitung. Inhalt Weiterentwicklung der Geräte- und Ankertechnik zur Rückverankerung von Kaimauern oder hohen Geländesprüngen . 312 Erfolgreiche Baumaschinen-Messe unter ungewöhnlichen Umständen . . . . . . . 317 Die Messekommissionen auf der bauma 2010 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 324 bauma-Technikbericht Spezialtiefbaumaschinen aus der Sicht des Anwenders . . . . . . . . . . . . . 326 Gerätetechnik als Motor für Entwicklungen im Spezialtiefbau . . . . . . 338 25 Jahre Fortschritt in der Geotechnik – Ist die heuristische Methode „Trial and Error“ für Problemlösungen in der Geotechnik zulässig? . . . . . . . . . . . . . . . 346 25 Jahre Entwicklung in der Bohr- und Injektionstechnik – Vom Bandschreiber zur digitalen Datenaufzeichnung . . . . . . . . . 352 Spinnanker – ein neues Konstruktionselement . . . . . . . . . . 359 Deggendorfer Bausymposium 2010 . . . . . . 361 Symposium BRÜCKENBAU . . . . . . . . . . . . . . . 362 ISSN: 1866-0207 Gesamtherstellung: PC-Print GmbH, Infanteriestraße 11a, Haus A1, 80797 München Beilagenhinweis: Einem Teil dieser Ausgabe liegt die Zeitschrift „BG BAU aktuell“ bei. Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung. SAIE – Ökologie an erster Stelle . . . . . . . . . . . 362 ITVA-Symposium – Flächenentwicklung ehemaliger Bergbauflächen . . . . . . . . . . . . . . 363 Stichwort Recht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 367 Prüfung technischer Arbeitsmittel . . . . . . . 370 Veranstaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 371 Buchbesprechungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 372 IVWgeprüfte Auflage 01 Ankertechnik.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:39 Uhr Seite 2 Weiterentwicklung der Geräte- und Ankertechnik zur Rückverankerung von Kaimauern oder hohen Geländesprüngen Dr.-Ing. Jörg Menke, Essen und Dr.-Ing. André Schürmann, Langenfeld Die Rückverankerung von vorhandenen Geländesprüngen und Stützmauern stellt eine besondere Herausforderung an die Ausführung der Bohrarbeiten dar. Die Schwierigkeit der Ausführung steigt mit der Höhe und der Neigung des Geländesprungs an. Die Rückverankerung von bestehenden Uferwänden und Kaimauern sind auf Grund ihrer schlechten Zugängigkeit für die Gerätetechnik besonders problematisch. Flache Böschungen oder Böschungen bis zu einer Höhe von ca. 2,50 m lassen sich meist mit konventionellen Bohrgeräten ohne zusätzliche Maßnahmen rückverankern, da die Bohransatzpunkte leicht zu erreichen sind. Bei höheren und steileren Geländesprüngen werden erdbautechnische Maßnahmen für die Arbeitsflächen und zum Erreichen der Bohransatzpunkte erforderlich. Insbesondere im Bereich von Wasserbauwerken scheiden jedoch auch erdbautechnische Maßnahmen aus, so dass technische Hilfskonstruktionen zum Erreichen der Bohransatzpunkte zur Ausführung kommen. Für die Eintragung hoher Verankerungslasten sind sowohl große Bohrdurchmesser als auch große Verankerungslängen erforderlich. Diese Bohraufgaben können nur mit entsprechender Gerätetechnik ausgeführt werden. sicherheit der Arbeitsebenen großes Augenmerk zu legen. Ein Beispiel hierfür stellt die Sicherung der ca. 60 m hohen Böschung an der A 46 bei Arnsberg mit bis zu 45 m langen Litzendauerankern dar (Abb. 1 und 2). Zur Herstellung der Rückverankerung wurden hier Bermen entlang des Hangs angelegt, die mit Bohrgeräten befahren werden konnten. Da die Bermenbreiten begrenzt waren, musste die Gerätetechnik darauf abgestimmt werden. Teilweise konnte nur mit Minibohrgeräten gearbeitet werden, welche in ihrer Leistungsfähigkeit beschränkt sind. Auch im Bereich des Wasserbaus kann mit dem Anlegen von Vorschüttungen bei geringen Wassertiefen gearbeitet werden. Das Anlegen ist mit entsprechendem technischem und finanziellem Aufwand verbunden. Technische Hilfskonstruktionen Bei technischen Hilfskonstruktionen kann es sich um sehr einfache Konstruktionen aber auch um komplexe Bauteile bis hin zu Bauwerken handeln. Die üblicherweise verwendeten Hilfskonstruktionen lassen sich unter- Erd-/Wasserbautechnische Hilfskonstruktionen Die Rückverankerung von Geländesprüngen, z.B. Stützwände oder Ufermauern, ist während der Herstellung in den meisten Fällen unproblematisch, da bereits während der Planung auf die mögliche Ausführbarkeit der Rückverankerung geachtet wird. In manchen Fällen müssen jedoch vorhandene Geländesprünge durch eine Rückverankerung in ihrer Standsicherheit erhöht werden. Die Umsetzung kann dabei mit Hilfe von Erd- und wasserbautechnischen Konstruktionen, aber auch mit rein technischen Hilfskonstruktionen erfolgen. Abb. 1: Hangsicherung A 46 (Erd- und Bohrarbeiten) Abb. 2: Hangsicherung A 46, Bohrarbeiten auf Bermen Vielfach bietet sich die Herstellung der Rückverankerung mit erdbautechnischen Hilfsmaßnahmen an. Hierzu zählen i.W. das Anlegen von Bermen oder die Ausführung von Vor-/Anschüttungen. Von diesen Arbeitsebenen werden die Bohrarbeiten ausgeführt. Es ergibt sich jedoch bei vorhandenen Geländesprüngen z.T. ein erheblicher erdbautechnischer Aufwand. Dabei ist auf die Stand- Vortrag auf dem 25. Christian Veder Kolloquium, 8./9.4.2010 an der Technischen Universität Graz 312 www.baumaschine.de/Ankerbohrgeräte + Böschungen – BauPortal 6/2010 01 Ankertechnik.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:39 Uhr Seite 3 Abb. 3: Stelzenponton mit erhöhter Arbeitsplattform teilen in Arbeitsplattformen und angebaute Bohrsysteme. Arbeitsplattformen Unter Arbeitsplattformen sind hier künstlich hergestellte Arbeitsebenen zu verstehen, auf denen sich ein Bohrgerät bzw. die wesentlichen Teile des Bohrgeräts befinden. Die Arbeitsplattformen sind zu untergliedern in einfache feststehende und in verschiebliche Plattformen. Eine sehr einfache feststehende Konstruktion stellt das Aufsetzen einer zweiten höheren Arbeitsplattform auf eine Arbeitsebene oder ein Ponton dar. Dies ermöglicht es, wie am Beispiel der Moselbrücke in Bullay dargestellt, hochliegende Bohransatzpunkte zu erreichen (Abb. 3). Vertikale Versprünge in den Ansatzpunkten können nur über das Bohrgerät in geringem Maße ausgeglichen werden. Komplexere technische Hilfskonstruktionen wie verschiebliche Arbeitsplattformen, die z.B. auf Schienen geführt werden, ermöglichen zumeist das Arbeiten in einer Richtung. Je nach Bedarf werden die Arbeitsplattformen horizontal (Abb. 4) oder vertikal verschieblich ausgeführt (Abb. 5). Die Tragfähigkeiten der Arbeitsplattformen sind begrenzt, so dass häufig die Bohreinheit von der Antriebseinheit getrennt werden muss. Zur Wahrung des Gleichgewichts müssen die Plattformen vielfach ballastiert werden. Insbesondere sind diese Bohrsysteme geeignet, wasserstandsunabhängig Bohrarbeiten in Tidebereichen auszuführen. Sehr variable Arbeitseinheiten stellen Bohrplattformen dar, welche an Teleskopstapler oder Autokrane angehängt werden. Diese Bohrplattformen und Trägergeräte sind jedoch selten dafür geeignet, eine schwere Bohreinheit zu tragen. Meist werden hier einfache Bohrlafetten und -geräte eingesetzt, welche ein unverrohrtes Bohren im Festgestein ermöglichen. Abb. 4: Horizontal verschiebliche Arbeitsplattform entlang einer Hafenspundwand diesem System Selbstbohranker einbringen oder einfache Felsbohrungen mittels Tieflochhammer ausführen. Die Abbildung 6 zeigt die Ausführung von Bohrarbeiten für eine Böschungsvernagelung im Uferbereich eines Kanals. Bei der Ertüchtigung von Hafenanlagen ist es vielfach aus statischen Gründen notwendig, große Verankerungslasten in den Baugrund einzubringen. Dazu sind Anker oder Pfähle mit großem Tragglieddurchmesser erforderlich, welche für die Krafteinleitung in den Baugrund großformatige und lange Bohrungen erfordern. Mit „angebauten Bohrsystemen“ sind die Bohrsysteme gemeint, die an vorhandene Trägersysteme angebaut werden, die jedoch ursprünglich nicht für Bohrarbeiten ausgelegt sind. Immer häufiger werden im Hafenbau auf Grund großer Wandhöhen, Verkehrslasten und Pollerzugkräfte Tragglieder als Rundstahlanker im Durchmesser bis zu 51/4“ oder GEWI-Pfähle mit einem Durchmesser von bis zu 75 mm verwendet. Zur Realisierung dieser hohen erforderlichen Traglasten im Baugrund sind Bohrdurchmesser von 180– 250 mm sowie Bohrlängen bis zu 35 m keine seltenen Anwendungen. Angebaute einfache Bohrsysteme lassen sich an verschiedenen Trägergeräten befestigen. Es kommen i.W. Bagger und Teleskopkrane in Frage. Da die Trägergeräte jedoch nicht auf die mechanische Belastung des Bohrbetriebes ausgelegt sind, werden sie meist für einfache Bohrverfahren und -systeme verwendet. Beispielsweise lassen sich mit Die oftmals exponierte Lage der Bohransatzpunkte stellt zusätzliche Anforderungen an die Gerätetechnik. Zur Lösung dieser Bauaufgabe eignen sich Doppelkopf-Bohrsysteme, welche an Trägergeräten angebaut werden. Als Trägergeräte eignen sich Bagger oder Bohrbagger, an welchen die DoppelkopfBohrlafetten angebracht sind. Die Hydraulik- Angebaute Bohrsysteme Abb. 5: Vertikal und horizontal verschiebliche Arbeitsplattform im Hafenbereich Abb. 6: Geländesprungsicherung mittels Teleskopkran BauPortal 6/2010 – www.baumaschine.de/Ankerbohrgeräte + Böschungen 313 01 Ankertechnik.qxd:BauPortal 19.05.2010 versorgung erfolgt dabei meist über separate Aggregate, da handelsübliche Bagger nicht ohne weiteres die erforderliche Hydraulikleistung zur Verfügung stellen. 2 Beispiele zeigen solche angebauten Bohrsysteme. Das erste Beispiel zeigt Bohrarbeiten für eine Hafenverankerung mit Hilfe einer an einem Trägergerät horizontal angebrachten Doppelkopf-Bohrlafette (Abb. 7). Das Trägergerät wird normalerweise für vertikale Pfahlbohrungen benutzt; die Bohrlafette ist an dem Bohrtisch angebracht und vertikal über den Bohrmast verfahrbar. Damit können von einer tiefstehenden Arbeitsebene Bohrungen für eine Rundstahlverankerung in größerer Höhe eingebracht werden. Beim zweiten Beispiel war für die Ertüchtigung einer Hafenanlage der Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) in Duisburg eine 3-fach rückverankerte Vorsatzschale vor der Bestandswand vorgesehen. Durch eine ständige Zunahme der Verkehrslasten durch leistungsfähigere Hafenkrane und fortschreitende Betonschäden an der Bestandswand wurde eine Sanierung unumgänglich. Die Abbildung 8 zeigt einen Schnitt durch die Hafenmauer. Die Betonvorsatzschale besitzt eine Stärke von 40 cm und wird mit 3 über die Wandhöhe verteilten Verankerungslagen gehalten, welche eine Länge zwischen 20 m und 28 m besitzen. 10:40 Uhr Seite 4 Abb. 7: Doppelkopf-Bohrlafette an Trägergerät Abb. 8: Hafen HKM, Schnitt durch die Kaimauerwand der Abbildung 10 wird der Einsatz des Bohrbaggers gezeigt. Die untere Verankerungslage liegt 7,10 m unter Wandkopfkante und ca. 4 m über Mittelwasser. Damit lag der Bohransatzpunkt außerhalb der Reichweite des Bohrbaggers. Deshalb wurde diese Verankerungslage von einem Bohrponton aus hergestellt. Dabei musste auf stark schwankende Wasserstände reagiert werden. Bei niedrigen Wasserständen war der Bohransatzpunkt nur durch Aufhöhung der Bohranlage zu erreichen, bei Hochwasser lag der Bohransatzpunkt unter Wasser. Bohrbagger Nachteil aller angebauten Bohrsysteme sind hohe Rüstzeiten und großes Transportvolumen. Die Beweglichkeit der aufgerüsteten und angepassten Träger- und Bohrgeräte ist in den meisten Fällen eingeschränkt. Die Aufwendungen und Kosten für den Umbau lassen sich oftmals nur über einen Einsatz bzw. eine Baustelle umlegen. Eine Weiterentwicklung der angebauten Doppelkopfbohrsysteme stellt ein Bohrbagger dar, welcher ohne separates Hydraulikaggregat auskommt. Beim weiteren Ausbau der Hafenanlagen für den Industriehafen der Hüttenwerke Krupp Mannesmann in Duisburg wurde von Seiten des Bauherrn für einen Bauabschnitt die Forderung aufgestellt, sämtliche Bohr- und Betonarbeiten zur Wandertüchtigung von der Wasserseite aus auszuführen. Diese Forderung diente dazu, den Hafenbetrieb durch die Sanierungsarbeiten nicht zu stören. Dazu mussten die Pfahlarbeiten mit einer Länge von bis zu 28 m, im Durchmesser 180 mm und einer Höhe über Pontondeck von etwa 10 m ausgeführt werden. Um den Bohrbagger universell einsetzen zu können, wurde ein entsprechendes Anforderungsprofil an die Entwicklung gestellt. Der Abb. 9: Hafen HKM, Arbeitsgerüst zum Andienen von Bohrrohren Abb. 10: Hafen HKM, Bohrarbeiten mit Bohrbagger und vom Ponton Mit Hilfe eines Baggers, an welchem eine Doppelkopflafette angebracht war, wurden die beiden oberen Verankerungslagen von dem Kaimauerkopf aus gebohrt. Die obere Verankerungslage liegt ca. 2,3 m, die zweite Lage ca. 4,7 m unter dem Wandkopf. Die Bohrmannschaft, die das Andienen der Bohrrohre und den Einbau der Bohrverpresspfähle in die Bohrungen tätigte, stand dabei auf einem Bohrgerüst. Dieses eigens für diesen Einsatz konstruierte Bohrgerüst war horizontal und vertikal über die Wandfläche verfahrbar. Die Bohrrohre wurden über einen Greifzug angedient (Abb. 9). Der Geräteführer überwachte den für ihn nicht unmittelbar einsehbaren Bohrvorgang über eine Kamera und einen Farbmonitor. In 314 www.baumaschine.de/Ankerbohrgeräte + Böschungen – BauPortal 6/2010 01 Ankertechnik.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:40 Uhr Seite 5 Bagger sollte in der Lage sein, unterhalb des Wandkopfes bis zu einer Tiefe von ca. 7,50 m unter dem Gerät zu bohren. Vom Wasser aus sollten Bohransatzpunkte bis in eine Höhe von 10 m erreichbar sein. Der Bohrantrieb der Doppelkopfbohranlage soll Bohrungen bis 30 m Tiefe in dicht gelagerten Sanden und Kiesen der Rheinterrasse im Durchmesser bis zu 250 mm ermöglichen. Weiterhin sollte die Kinematik so ausgelegt sein, dass sowohl orthogonal als auch parallel zur Fahrachse gebohrt werden kann. Dazu wurde im Jahr 2008 ein Auftrag an die Fa. Klemm Bohrtechnik gegeben, welcher ein entsprechendes Pflichtenheft beinhaltete. Im Januar 2009 wurde der fertiggestellte Bohrbagger abgenommen und in Einsatz gebracht (Abb. 11). Der Bohrbagger KR 2550 ist ausgerüstet mit einer Doppelkopfbohranlage vom Typ KH 27 und KD 1011. Die Bedienung des Gerätes erfolgt über eine Fernbedienung. Alle Funktionen des Baggers lassen sich über diese Fernbedienung steuern, so dass alle Bohrund Umsetzvorgänge jederzeit gut eingesehen werden können. Die manuelle Andienung der Rohre kann über 2 seitlich an die Lafette angebaute Bedienplattformen erfolgen. Der Bohrbagger besitzt ein Dienstgewicht von etwa 58 t inkl. angebauter Bohranlage und Bedienplattform. Da die Bauteile aufeinander abgestimmt sind und nur die Bohrlafette für den Transport abgenommen werden muss, ergeben sich min. Rüstzeiten. Für seinen Einsatz im Hafen HKM wurde der Bagger im Hafen Duisburg-Ruhrort an einer Verladerampe auf einen Ponton übernommen und mittels Schlepper rheinaufwärts zum Hafen HKM geschleppt. Um den Hafenbetrieb möglichst gering zu stören, wurden alle Arbeiten vom Wasser aus durchgeführt. Dazu war es erforderlich, alle Gerätschaften wie Bohrbagger, Hebegerät usw. auf einen ausreichend dimensionierten Ponton zu verbringen. Der Ponton musste in der Lage sein, die Kräfte aus Eigengewicht der Gerätschaften und aus dem Bohrbetrieb sicher aufzunehmen. Dazu wurde ein entsprechendes Stelzenponton mit hoher Tragkraft und großen Abmessungen verwendet. Die Abbildung 12 zeigt die Bohrarbeiten für die 1. Ankerlage vom Wasser aus. Die Rückverankerung der Bestandswand erfolgte, wie bei den Abschnitten zuvor mit Abb. 13: Zwischenverankerung der Bestandswand für den Bauzustand Abb. 11: Bohrbagger bei der Abnahme 3 Lagen Rundstahlanker (S355 J2G3, Ø 3“ und 31/2“, 20–28 m Länge). Rückverankerungen mit Rundstahlankern haben sich auf Grund ihrer Robustheit im Wasserbau als „Totmannverankerungen“ seit langer Zeit bewährt. Eine Weiterentwicklung ist die Ausführung als Bohrverpresspfahl nach DIN 4128 bzw. DIN EN 14199. Hierzu wurden entsprechende Pfahldetails entworfen, um eine Haftstrecke ausbilden zu können. Hierfür werden die Verpressstrecke und das Kopfgewinde der Verankerung aufgerollt oder eingeschnitten. Die Gewindesteigungen und -tiefen im Verpresskörper sind so zu wählen, dass eine optimale Kraftübertragung bei minimaler Rissbildung im Verpresskörper entsteht. Zur Aufnahme der erforderlichen Pfahlkräfte stehen Tragglieder in verschiedenen Durchmessern bis maximal 6“ zur Verfügung. Eine entsprechend große Querschnittsauswahl in Abstufungen von 1/4“ kann zur optimalen Gewichtsauslastung eingesetzt werden. In der Praxis haben sich im Binnenhafenausbau Durchmesser zwischen 3“ und 5“ bewährt. Zur Abtragung hoher Pfahlkräfte sind große Pfahldurchmesser und -längen notwendig. Walzlängen für Rundstähle liegen in der Regel bei 20–27 m. Größere Traggliedlängen werden durch Schweißstöße oder Muffenstöße realisiert. Die Verankerung am Pfahlkopf erfolgt über entsprechende Verankerungsmuttern und Ankerplatten. Zum Neigungsausgleich stehen Rohrstutzen oder Keilstege zur Verfügung, welche über Kalottenscheiben/-mut- Abb. 12: Hafen HKM, Bohrarbeiten mit Bohrbagger vom Wasser aus tern einen gelenkigen Pfahlanschluss schaffen. Generell ist der Rundstahl der Stahlgüte S355 J2G3 sehr robust gegenüber Korrosionsangriff. Bei höheren Anforderungen an den Korrosionsschutz werden Kopfkonstruktionen mit fettverfüllter Ankerhaube und Rohrstutzen in Anlehnung an die Kopfkonstruktionen von Dauerankern gefertigt. Zur Herstellung der Bohrverpresspfähle wurden zuerst Kernbohrungen durch die Bestandswand geteuft. Diese mussten teleskopiert in den Durchmessern 350 und 200 mm ausgeführt werden, um eine Zwischenverankerung im Bauzustand der Bestandswand zu ermöglichen. Dann wurden die Pfahlbohrungen blockweise abgeteuft und die Bohrverpresspfähle eingebaut. Die Bohrungen mussten exakt ausgeführt werden, um das genaue Absetzen des Gewindeteils am Pfahlkopf im Bereich der Zwischenverankerung zu gewährleisten. Die Zwischenverankerung erfolgte über eine Rundplatte mit einer Ankermutter, welche über ein weiteres Einschraubgewinde verfügte und als Muffe für die weitere Verlängerung diente. Die Abmessungen waren so konstruiert, dass keine Bauteile der Verankerungskonstruktion über die Wandvorderkante hinausragten, um eine Beschädígung durch Schiffsanprall und Ladevorgängen zu vermeiden (Abb. 13). Nach der Herstellung der Bohrverpresspfähle wurde nachlaufend die Betonwand mittels großflächiger Systemschalung im Rastermaß betoniert. Die Schalelemente wurden dabei an den eingebohrten Bohrverpresspfählen befestigt. Dazu wurden die Bohrverpresspfähle durch Aufsatzstücke an der Ankermuffe verlängert. Zum Abschluss wurden die Kopfkonstruktionen (Abb. 14) der Bohrver- Anschlusskonstruktion Winkelausgleich Abdeckhaube Grundplatte RohrStutzen Abb. 14: Ankerkopf auf Vorsatzschale BauPortal 6/2010 – www.baumaschine.de/Ankerbohrgeräte + Böschungen 315 01 Ankertechnik.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:40 Uhr Seite 6 Abb. 15: Bohrarbeiten für Böschungssicherungen am Teltowkanal in Berlin presspfähle auf Betonfertigteilauflager montiert. Der Bohrbagger wurde zwischenzeitlich mehrfach im Bereich des Wasserbaus eingesetzt. Ein weiteres Anwendungsbeispiel ist die Baumaßnahme Teltowkanal in Berlin, bei welcher Böschungssicherungsarbeiten an einer Kanalstrecke auszuführen waren. Dazu musste eine Sicherungsspundwand in einem Abstand von etwa 5 m und einer Höhe von ca. 4,30 m über Mittelwasser rückverankert werden. Es kamen Stump-Duplex Einstabdaueranker in Längen bis 20 m zum Einsatz. Alle Arbeiten konnten auch hier nur vom Wasser aus durchgeführt werden. Der Bohrbagger war ebenfalls auf einem Stelzenponton platziert. Für das Andienen der Bohrrohre wurde ein leichtes Standgerüst verwendet (Abb. 15 und 16). Abb. 16: Bohrarbeiten Teltowkanal Zusammenfassung Die Rückverankerung von hohen Geländesprüngen und Wänden oder im Bereich von Häfen- und Kaianlagen erfordert den Einsatz einer besonderen Gerätetechnik. Daran angepasst wurde ein spezieller Bohrbagger entwickelt. Mit außergewöhnlichen kinematischen Eigenschaften und großen Drehmomenten für den Bohrbetrieb ausgestattet, ist dieser Bohrbagger in der Lage auch große Bohrdurchmesser und -längen an exponierten Bohrpunkten zu realisieren. Es können Bohrungen sowohl unter dem Gerät als auch über Kopf in großen Höhen durchgeführt werden. Das Gerät kann in allen Auslagen standsicher betrieben werden . Damit ist man in der Lage hohe Verankerungskräfte sicher in den Baugrund einzuleiten. Ein weiterer Vorteil sind die geringen Rüst- und Montagezeiten der Einheit. Für hochbelastete Rückverankerungen im Hafenbau eignen sich robuste Bohrverpresspfähle aus Rundstahl, welche eigens für diese Anwendungsfälle weiterentwickelt wurden. Literatur DIN 4128 (1978): Verpresspfähle (Ortbeton- und Verbundpfähle) mit kleinem Durchmesser, Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN), Beuth Verlag DIN EN 14199 (2005): Pfähle mit kleinen Durchmessern, DIN e.V., Beuth Verlag Schürmann, A.; Grede, R.; Menke, J. (2008): Die Anwendung von Bohrverpresspfählen für die Rückverankerung von Hafenmauern und Kaianlagen, Vorträge der Baugrundtagung 2008 in Dortmund, S. 127–134 Autoren: Dr.-Ing. Jörg Menke, Menke Ingenieurdienstleistungen Dr.-Ing. André Schürmann, Stump Spezialtiefbau GmbH, ZN Langenfeld Mit Fachinformationen 3-fach gut versorgt! NEU! Das Original: Im Internet: International: BauPortal (bisher TIEFBAU) informiert Sie monatlich auf über 60 Seiten zu Themen, wie Baubetrieb und Bauorganisation, Baumaschinentechnik, Bauverfahrenstechnik, Sicherheitstechnik und Arbeits- und Gesundheitsschutz. Unter www.baumaschine.de stehen Ihnen über 1.500 Fachartikel von 1996 bis 2009 sortiert nach über 100 Stichworten zum kostenlosen PDF-Download zur Verfügung. Unter www.buildingconstruction-machinery.net steht Ihnen eine Auswahl von Fachartikeln aus dem BauPortal (bisher TIEFBAU) in Englisch zum PDF-Download zur Verfügung. 1/2 Million Downloads im April 2010 erreicht! Seit Anfang 2005 stehen die Beiträge des BauPortal (vorher TIEFBAU) im Wissensportal der TU Dresden. Die Redaktion BauPortal bedankt sich bei Prof. Kunze und seinen Mitarbeitern für die geleistete Arbeit und bei den Nutzern der Website und den Lesern unserer Fachzeitschrift für das Vertrauen. 316 www.baumaschine.de/Ankerbohrgeräte + Böschungen – BauPortal 6/2010 02 bauma.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:42 Uhr Seite 1 Erfolgreiche Baumaschinen-Messe unter ungewöhnlichen Umständen Dipl.-Ing. Gerhard Blaasch, München Die bauma 2010 markierte den konjunkturellen Stimmungsumschwung in der Baumaschinenindustrie. Obwohl der Besucherrekord der letzten bauma nicht eingestellt werden konnte, was auch an dem temporären Flugverbot und den fehlenden Besuchern aus Übersee lag, waren die Besucher und Aussteller zufrieden. Nahezu die Hälfte der Aussteller erwartet eine Verbesserung der Entwicklung der wirtschaftlichen Situation. Die bauma ist ihrer Rolle auch als technische Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte wieder gerecht geworden. Das BauPortal wird wie bereits zur bauma 2007 seinen Lesern bis zum Ende des Jahres 2010 zu den zahlreichen Themenschwerpunkten „bauma-Technikberichte“ liefern, die wieder von anerkannten, unabhängigen Branchenexperten verfasst werden. In diesem Heft beginnen wir mit dem Beitrag zur „Spezialtiefbautechnik“. schritten ist. Die Internationalisierung ist ein Bestandteil des täglichen Lebens geworden. Die Europäische Union (Abb. 3), die die Struktur für unsere gesetzlichen Grundlagen vorgibt, zwingt uns die gewohnten Pfade der nationalen Betrachtungsweise zu verlassen und gemeinschaftliche Neuentwicklungen mitzutragen und auch mitzugestalten. Die BG BAU trat auf der bauma 2010 mit zahlreichen Beteiligungen und Veranstaltungen in Erscheinung. Auf dem Gemeinschaftsstand mit dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR) und anderen Berufsgenossenschaften wurden zahlreiche technische Innovationen und praktische Anwendungen gezeigt. Als Träger des Fachausschusses Bauwesen wurde eine Vortragsveranstaltung mit den Themen „Sicherer Gerüstbau“, „Sehen und gesehen werden“ und „Sicheres Arbeiten bei Abbruch und Rückbau“ durchgeführt. In der Messekommission der bauma war die BG BAU wieder vertreten (Bericht auf S. 324). Anlässlich des Empfangs der BG BAU am 20. April 2010 hielt Prof. Dipl.-Ing. Manfred Bandmann (Vorsitzender der Geschäftsführung der BG BAU) die Begrüßungsrede vor dem Fachpublikum, das den Vortragssaal des Novotel bis auf den letzten Platz gefüllt hatte. Abb. 2: Prof. Dipl.-Ing. Manfred Bandmann Maschinensicherheit im Wandel der Zeit nationalen und internationalen Herstellern zu erleben und als Arbeitsschützer ein Resümee der geleisteten Arbeit zu ziehen, führte Prof. Bandmann aus. Die technischen Lösungen der sicherheitstechnischen Anforderungen müssen damit Schritt halten. Die bauma als weltgrößte Baumaschinenmesse bietet immer wieder die Gelegenheit, die neuesten Maschinenentwicklungen von Bei dieser Messe zeigt sich sehr deutlich, wie weit die globale Ausrichtung in der Branche der Bau- und Baustoffmaschinen vorange- Die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft hat im Rahmen ihres Präventionsauftrages schon sehr früh diese Entwicklungen aktiv mitgetragen. Stellvertretend hierfür seien die Arbeiten in den verschiedensten europäischen und internationalen Normungsgremien, wie z.B. CEN TC 151 „Bau- und Baustoffmaschinen“ oder ISO TC 127 „Erdbaumaschinen“, genannt. Die Einführung der EG-Maschinenrichtlinie 98/37/EG im Jahre 1995 war für die BG BAU eine selbstverständliche Grundlage ihrer Arbeit. Die bauma 2010 mit ihren vielen neuen Exponaten und die Einführung der neuen Maschinenrichtlinie 2006/42/EG zum 29.12. 2009 schafft eine neue Situation. Die alte Maschinenrichtlinie ist nach 15 Jahren durch die neue Maschinenrichtlinie 2006/42/EG abgelöst. Sie beinhaltet eine Vielzahl formaler Änderungen, aber auch neue sicherheits- Abb. 1: Die BG BAU auf dem Gemeinschaftsstand BauPortal 6/2010 – www.baumaschine.de/Baumaschinen – Arbeitssicherheit 317 02 bauma.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:42 Uhr Seite 2 Abb. 3: Europäische Union (27 europäische Staaten, ca. 500 Millionen Einwohner) technische Anforderungen. Prof. Bandmann wies darauf hin, dass wir bei der Umstellung die Probleme erst bei den Detailanpassungen und Interpretationen in den nächsten Jahren zu lösen haben werden. Die Maschinenrichtlinie regelt das Spannungsfeld zwischen Mensch und Maschine. Hieraus ergeben sich die gefährdungsbezogenen Beurteilungen und die Beschreibung von sicherheitstechnischen Anforderungen. Wissenschaftliche Entwicklungen, neue Arbeitsverfahren und politische Zielvorgaben verändern die Bedingungen. Für die Arbeitsschützer kommen bei der Gesamtbetrachtung das Arbeitsumfeld und die Umwelt hinzu. Das lässt sich bei den Anforderungen an das Sichtfeld für Maschinenführer verdeutlichen. Wenn man die Maschinen, die vor Jahrzehnten gebaut wurden, mit den heutigen vergleicht, so kann man erhebliche Unterschiede feststellen. Sicherlich spielt hierbei das Design und der Zeitgeschmack eine Rolle. Aber durch die Integration neuer Produktionstechniken ergeben sich Möglichkeiten, die auch sicherheitstechnische Belange beeinflussen. Was hat sich denn im Bezug auf Sichtfeldanforderungen im Laufe der Jahre geändert? – Diese Frage untersuchte Prof. Bandmann im Detail, weil sie auch der wichtigste Bestandteil der Aktion „Sehen und gesehen werden“ ist. Abb. 4: Moderner Bagger mit optimaler Sicht für den Maschinenführer Der Sicherheitsstandard war nur durch eine feste Absperrung des Fahr- und Arbeitsbereiches zu erhöhen. den. Hier nannte Prof. Bandmann besonders den VDMA, aber auch verschiedene Baumaschinenhersteller, wie z.B. die Fa. Liebherr. Die früheren eckigen Modelle (Abb. 6) waren durch Fertigungstechniken in der Blechverarbeitung und Komponentenanordnungen bedingt. Schon sehr frühzeitig, Anfang 1990, konnten die Entwicklungsingenieure und Konstrukteure durch Weiterentwicklungen von Hydraulikaggregaten einen Wandel einleiten, der die Möglichkeit eröffnete, das Sichtfeld durch bauliche Maßnahmen zu verbessern. Anfang der 1990er Jahre war die technische Entwicklung auf dem Zubehörmarkt so weit, dass verschiedene Systeme zur Rückraumüberwachung angeboten wurden. Besonders hervorzuheben sind die Kamera/MonitorSysteme als Sichthilfen und Ultraschall, Infrarot und Radar als Erfassungssysteme. In einem groß angelegten Feldversuch wurden damals durch den Arbeitsausschuss Erdbaumaschinen 70 Maschinen mit Rückraumüberwachungssystemen über einen längeren Zeitraum hinweg beobachtet und die Erfahrungen der Maschinenführer erfasst. Die Ergebnisse flossen in die Normungsarbeit mit ein. Besonders die Nahfeldanforderungen konnten durch die positiven Erkenntnisse mit Kamera/Monitor-Systemen (Abb. 7) eingeführt und umgesetzt werden. In der Normungsarbeit spiegelt sich die technische Entwicklung wider. Die Betriebssicherheitsverordnung (1991 auf nationaler Ebene die ISO 5006) schreibt vor, dass, wenn die direkte Sicht des Fahrers nicht ausreicht, um die Sicherheit zu gewährleisten, geeignete Hilfsvorrichtungen zur Verbesserung der Sicht anzubringen sind. Die BG BAU hat von Anfang an die Entwicklung maßgeblich beeinflusst und mitbestimmt. Zusammen mit Partnern konnten gute Resultate erzielt wer- Abb. 6: Fuchs 300 – Bagger aus dem Jahr 1955 Abb. 5: Sichteinschränkung durch Spiegel ausgeglichen Die ehemalige Unfallverhütungsvorschrift „Erdbaumaschinen“ (VGB 40) forderte: „Der Fahrerplatz von Erdbaumaschinen muss so angeordnet und beschaffen sein, dass der Maschinenführer ausreichende Sicht über den Fahr- und Arbeitsbereich der Maschine hat (Abb. 4). Auf Grund der Bauart unvermeidbare Sichteinschränkungen sind durch Spiegel auszugleichen (Abb. 5).“ Weitere technische Lösungen waren nicht verfügbar. 318 www.baumaschine.de/Baumaschinen – Arbeitssicherheit – BauPortal 6/2010 02 bauma.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:42 Uhr Seite 3 fassten Daten automatisch verarbeitet und mit den Soll-Werten abgeglichen. Man bekommt sofort die Einhaltung oder die Abweichung von der Norm angezeigt. Die Zuordnung zu kritischen Stellen im Sichtfeld und die Identifizierung der betroffenen Bauteile sind durch die Bilddokumentation leicht möglich. Damit wird dem Konstrukteur ein wichtiges zusätzliches Hilfsmittel geboten. Die Schaffung von ausreichender Sicht ist das erklärte Ziel. Daran arbeitet die BG BAU seit Jahren intensiv und wird auch zukünftig diesen Weg konsequent beschreiten. Aus diesem Grunde hat die BG BAU beschlossen, Kamera/Monitorsysteme, die an Bestandsmaschinen nachgerüstet werden, finanziell zu fördern. Abb. 7: Kamera/Monitor-System Am wichtigsten ist die Verbesserung der Sicht, sei es direkt oder mit Sichthilfen. Andere Systeme, wie z.B. Ultraschall, können als Ergänzung in Sonderfällen hilfreich sein. Ebenso sind Rückraumwarnsysteme, ob optisch oder akustisch, nur in speziellen Bereichen sinnvoll. Die Warnsysteme haben einen Gewöhnungseffekt für die umstehenden Personen, der im dichten Baustellenbetrieb die Wahrnehmung des Warnsignals beeinträchtigt bzw. aufhebt. Bei den Erfassungssystemen werden Objekte erfasst und Menschen nicht identifiziert. Störmeldungen, z.B. beim Rückwärtsfahren an der Schräge, können zur Ignorierung des Warnsignals durch den Maschinenführer führen. Die Entwicklung drehbarer Sitze beinhaltet, dass beim Einleiten der Fahrbewegung die Drehung des Sitzes aktiviert wird. Nach Vollendung der Drehbewegung sitzt der Fahrer wieder genau in Fahrtrichtung und hat eine entsprechende Sicht in Bewegungsrichtung. Dieses Konzept enthebt den Fahrer aber nicht seiner Pflicht, beim Anfahren den Fahrund Arbeitsbereich, z.B. durch die Drehung des Oberkörpers, einzusehen. Bei der Realisierung dieser Systeme ist aber auch die Veränderung der Stellteilfunktionen in Abhängigkeit zum Drehwinkel zu beachten und eine entsprechende Anpassung zu realisieren. Der Fa. HAMM wurde im Jahre 2008 anlässlich der Baumaschinenmesse SAMOTER in Verona der EuroTest-Preis für ihr vorbildliches Drehsitzkonzept verliehen (Abb. 8). Die BG BAU, so Prof. Bandmann, wird sich gemeinsam mit allen Beteiligten, den permanenten Herausforderungen weiterhin stellen. Abb. 8: Drehsitzkonzept der Fa. HAMM Mit Erwähnung der Transponder-Technik blickte Prof. Bandmann in die Zukunft. Gearbeitet wird an Systemen, die bei dem Problem der eingeschränkten Sicht, Verbesserungen bringen können. Es sind aber noch viele Entwicklungsschritte erforderlich, um für selbstfahrende Arbeitsmaschinen akzeptable Transpondersysteme zu entwickeln, die für die unterschiedlichsten Einsatzbereiche verwendungstauglich sind. Bei der Weiterentwicklung der ISO 5006: 2006 „Erdbaumaschinen – Sichtfeld“ leistet die Prüf- und Zertifizierungsstelle der Fachausschüsse Bau und Tiefbau einen wesentlichen Beitrag (Abb. 9). Die alte manuelle Konstruktion zur Sichtfeldmessung wurde durch einen modernen halbautomatischen Roboter ersetzt. Er war auf dem Gemeinschaftsstand der Berufsgenossenschaften auf der bauma zu besichtigen. Mit dieser neuen Konstruktion kann das Sichtfeld einer Erdbaumaschine durch eine einzelne Person und ohne zusätzliche äußere Hilfsmittel vermessen werden. Hierbei werden die er- Abb. 9: Sichtfeldmessgerät 180º 0º „Die Maschinenrichtlinie“ – nur etwas für Hersteller? Dieser Frage widmete sich Dipl.-Ing. Udo Kiesewalter (Geschäftsführer Verband der Baumaschinen-Ingenieure und -Meister e.V.) in der nachfolgenden Rede aus der Sicht der Betreiber. Der Verband der Baumaschinen-Ingenieure und -Meister e.V. besteht seit 1971 und sieht sich als Interessenvertretung der Anwender von Baumaschinen und Geräten. Die Mitglieder sind die Entscheider beim Einsatz, der Beschaffung, z.T. auch Anmietung und Leasing, der Investitionen sowie Wartung und Pflege von Baumaschinen und Geräten. Die Maschinenrichtlinie wird hauptsächlich in Zusammenhang mit Maschinenherstellern gesehen. Aber betroffen sind neben den Herstellern auch Arbeitsschützer, Marktaufsichtsbehörden und auch die Betreiber. Udo Kiesewalter bemängelte, dass das manche Beteiligte nicht immer so klar erkennen, obwohl durch die gesetzliche Strukturierung innerhalb der Europäischen Union diese Zuordnung sehr eindeutig geregelt ist. Abb. 10: Udo Kiesewalter referierte über die Bedeutung der Maschinenrichtlinie für die Anwender 180º BauPortal 6/2010 – www.baumaschine.de/Baumaschinen – Arbeitssicherheit 319 02 bauma.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:42 Uhr Auf der bauma zeigte sich wieder sehr deutlich, wer eine Maschine erwerben will, hat die Qual der Wahl unter vielen technisch gleichwertigen Produkten. Nach welchen Kriterien fällt ein Unternehmer die Entscheidung für ein bestimmtes Produkt? Natürlich sind die Arbeitsleistungen die Basis für die Festlegung weiterer Parameter. Die Art und Dimension der Maschine lässt sich mit den bekannten Größen wie Volumen, Motorleistung und Geschwindigkeit bestimmen. Ersatzteilversorgung und Service, also nachhaltige Verfügbarkeit der Maschine im Einsatz, stellen weitere Kriterien dar. Der Preis der Maschine und die Kosten für die anfallenden Arbeitsstunden spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Die Wirtschaftlichkeit in der Gesamtbetrachtung gewinnt mehr und mehr an Bedeutung. Umweltaspekte fließen ebenfalls ein, die verstärkt über die Ausschreibungsbedingungen in die Diskussion gebracht werden. Wie sieht es aber mit den Anforderungen im Bereich der Arbeitssicherheit und des Gesundheitsschutzes aus? fragte Udo Kiesewalter. In den Unternehmen der Bauwirtschaft haben diese beiden Themen im Laufe der Jahre einen höheren Stellenwert bekommen. Kann sich der Unternehmer auf die Angaben der Hersteller verlassen? Reicht die CE-Kennzeichnung auf der Maschine und die Übergabe der EG-Konformitätserklärung mit weiteren erforderlichen Dokumenten aus? Die Konformitätserklärung und die CE-Kennzeichnung reicht nicht aus! warnte Udo Kiesewalter. Der Käufer kann lediglich vermuten, dass die Maschine den einschlägigen sicherheitstechnischen Anforderungen der Maschinenrichtlinie genügt. Als Betreiber aber muss er die Übereinstimmung mit den grundlegenden sicherheitstechnischen Anforderungen sicherstellen. Trotz des enormen Kostendrucks auf die Unternehmen, ist beim Kauf der Maschine die Arbeitssicherheit und der Gesundheitsschutz ein wichtiger Bestandteil der Entscheidungsfindung. Die EG-Maschinenrichtlinie enthält Detailfestlegungen, die den Betreiber betreffen, der eine Maschine zur Verfügung stellt. Alle kennen die Situationen auf den Baustellen, beim Einsatz von Maschinen und den sich jeweis ergebenden Erfordernissen, Anpassungen vornehmen zu müssen (Abb. 11). Das kann eine Traverse sein, die zum Heben von Seite 4 Abb. 12: Normungsautomat besonderen Einrichtungen Verwendung finden soll oder der nachträgliche Aufbau einer Seilwinde, die für den Arbeitseinsatz erforderlich ist. Der Betreiber, der derartige Veränderungen vornimmt, wird als Hersteller betrachtet mit der damit verbundenen Verantwortung. Wenn Veränderungen an einer Maschine vorgenommen werden, ist der Begriff der wesentlichen Veränderung zu beachten, der einen zum Hersteller machen kann. Allein bei dieser kurzen Betrachtung der entsprechenden Gesetzesstellen, resümierte Udo Kiesewalter, wird der Zusammenhang klar, dass der Betreiber innerhalb der EU auch die Erfordernisse, die an Hersteller gestellt werden, zu beachten hat. Der Verband der Baumaschinen-Ingenieure und -Meister (VDBUM) arbeitet seit vielen Jahren in der europäischen und internationalen Normung mit. Als Mitglied des Arbeitsausschusses Erdbaumaschinen kann der VDBUM so die Belange der Betreiber einbringen. Die Normenserie EN 474, Teil 1 bis Teil 12, „Erdbaumaschinen – Sicherheit“ oder die EN 500-Serie, Teil 1 bis Teil 6, „Straßenbaumaschinen – Sicherheit“ wurden erfolgreich mitgestaltet. Der VDBUM konnte in vielerlei Hinsicht einen Beitrag aus der Sicht der Betreiber dazu leisten. Es wird auch zukünftig erforderlich sein, die genannten gesetzlichen Grundlagen und Verpflichtungen, die sich für die Betreiber, z.B. aus der EG-Maschinenrichtlinie ergeben, auch weiterhin durch die Konkretisierung von Anforderung, in den sog. Typ-C-Normen mitzugestalten. Zertifizierung Qualitätssicherung Bevor die Verleihung der EuroTest-Preise durch Prof. Dipl.-Ing. Univ. Rudolf Scholbeck (Leiter der Prävention der BG BAU) erfolgte, nahm er eine Würdigung besonderer Art vor. Die neue Maschinenrichtlinie 2006/42/EG ermöglicht neue Konformitätsbewertungsverfahren für Produkte, die unter den Anwendungsbereich des Anhangs IV fallen. Hier werden Maschinen und Sicherheitsbauteile aufgeführt, die besondere Verfahren durchlaufen müssen. Dieses neue Konformitätsbewertungsverfahren ist im Anhang X beschrieben und ermöglicht es Herstellern mit einer eigenen umfassenden Qualitätssicherung die besonderen Verpflichtungen für die entsprechenden Produkte zu erfüllen. Das Werk der Firma Liebherr in Telfs/Österreich hat sich sehr frühzeitig mit dieser neuen Möglichkeit für die Sicherheitsbauteile ROPS (Überrollschutzaufbau) und FOPS (Schutzaufbau gegen herabfallende Gegenstände) befasst. Die Prüf- und Zertifizierungsstelle der Fachausschüsse Bau und Tiefbau hat dieses System einem Audit unterzogen und die erfolgreiche Zertifizierung mit der Ausstellung einer Urkunde bestätigt. Stellvertretend für die Fa. Liebherr-Werk Telfs GmbH wurden Mag.-Ing. Reinhard Kofler (Leiter Qualitätsmanagement) und Alfred Weithaler, (Versuchsleitung) die Würdigung und gleichzeitig das 1. Zertifikat, das im Rahmen der gesetzlichen Unfallversicherung ausgestellt worden ist, überreicht. Abb. 11: Anpassung der Maschinenausrüstung Abb. 13: A. Weithaler und Mag.-Ing. R. Kofler aus dem Liebherr-Werk Telfs erhielten die Urkunde von Dipl.-Ing. Univ. Reinhold Hartdegen 320 www.baumaschine.de/Baumaschinen – Arbeitssicherheit – BauPortal 6/2010 02 bauma.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:42 Uhr Abb. 15: Dumper-Safety-System Seite 5 Abb. 16: Die Vertreter der BG BAU (rechts), Prof. Scholbeck, Prof. Bandmann und R. Hartdegen überreichen den EuroTest-Preis an H.-H. Bergmann Preisverleihung EuroTest-Preis steuerung, die um 180° schwenkbare Kippmulde und das neu eingeführte Bremssystem, sind Innovationen in dieser Gewichtskategorie. Wie es bereits Tradition ist, wurden während des BG BAUEmpfangs anlässlich der bauma die Euro Test-Preise verliehen. Der EuroTest-Preis würdigt herausAbb. 14: EuroTest-Preis ragende Leistungen im Bereich des Arbeitsund Gesundheitsschutzes. Die diesjährige Auswahl war nicht nur auf Grund der hohen Anzahl an Einreichungen ein schwieriges Unterfangen. Aus den eingesendeten Anträgen wurden 5 Unternehmen mit dem EuroTest-Preis 2010 ausgezeichnet. Als herausragendes Merkmal ist die Optimierung des Sichtfeldes zu nennen. Das kurze Heck ermöglicht einen freien Blick nach hinten und die an der Frontseite angebrachte mitschwenkende Kamera kompensiert die Verdeckungen durch die Mulde. Für dieses Gesamtkonzept erhält die Firma Bergmann den EuroTest-Preis 2010. Dumper-Safety-System Die Firma Bergmann Maschinenbau GmbH, vertreten durch Dipl.-Betriebswirt Hans-Hermann Bergmann (Geschäftsführer), hat mit ihrem Dumper-Safety-System eine beispielgebende Entwicklung im Bereich der kleineren Muldenkipper eingeleitet. Das neu konzipierte Aufstiegssystem, der intuitiv bedienbaren Benutzeroberfläche und Einhebel- Abb. 17: DynaForce Lock Zugkraftbegrenzer DynaForce Lock Die Firma Grube KG, vertreten durch Dipl.Forstwirt Stefan Meier (leider nicht anwesend), erhielt für ihren Zugkraftbegrenzer DynaForce Lock den EuroTest-Preis. In der Forstwirtschaft finden für verschiedene Einsatzzwecke Seilwinden zunehmend mit Seilen aus Dyneema Anwendung. Dadurch konnte die Ergonomie durch eine Reduzierung der Gewichte verbessert werden. Die Bruchkraft von Seilen aus Dyneema liegt jedoch deutlich über den vergleichbarer Anschlagmittel, wie z.B. Ketten. Damit Stahlteile bei hohen Belastungen nicht unkontrolliert brechen und zu Gefährdungen führen, wurde das Zugkraftbegrenzer-System DynaForce Loc entwickelt. Dieses System trennt bei einer definierten Kraft Seilwinde und Kunststoffseil gefahrlos von der angehängten Last bzw. Anschlagmittel. Mit dem Zugkraftbegrenzer, welcher dank seiner geringen Abmessungen auch sehr gut handhabbar ist, hat die Firma Grube einen erheblichen Beitrag zur Reduzierung von Gefährdungen in diesen Arbeitsbereichen der Forstwirtschaft geleistet. Zusätzlich erhielt zu diesem Anlass die Firma Grube noch von unserem EuroTest-Kooperationspartner Kuratorium für Wald- und Forstwirtschaft (KWF) die Urkunde für die erfolgreiche sicherheitstechnische Überprüfung. Abbruchkontrollsystem Abbrucharbeiten sind immer mit Risiken verbunden. Nicht zuletzt die Standsicherheit der eingesetzten Abbruchbagger bildet hierbei ein erhebliches Gefährdungspotenzial. Die Fa. Liebherr hat in ihrem Werk in Colmar/ Frankreich ein Abbruchkontrollsystem (LDC) entwickelt, welches der Gefährdung des Umkippens entgegenwirkt. Das LDC überwacht die Kinematik der Arbeitseinrichtung und die Standneigung des Grundgeräts. Neben den Informationen, die der Baggerfahrer so erhält, wird er auch beim Erreichen eingestellter Grenzwerte optisch und akustisch gewarnt. Zusätzlich Abb. 18a: Dr. Weise (KWF) nahm den EuroTest-Preis stellvertretend für die Fa. Grube an Abb. 18b: S. Meier, Fa. Grube BauPortal 6/2010 – www.baumaschine.de/Baumaschinen – Arbeitssicherheit 321 02 bauma.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:43 Uhr Seite 6 Abb. 20: Dr. W. Burget, F. Knecht und M. Roth erhalten den EuroTest-Preis von den Vertretern der BG BAU Abb. 19: Demolition-Control (LDC) können standsicherheitsreduzierende Ausrüstungsbewegungen abgeschaltet werden. Durch dieses Konzept wird die Arbeitssicherheit im Bereich der Abbrucharbeiten wesentlich erhöht. Des Weiteren kann durch die vollautomatisch erfolgende Überwachung und Information der Fahrer entspannter, komfortabler und produktiver arbeiten. Für das Liebherr-Werk Colmar nahmen Dr. Wolfgang Burget (Geschäftsführer), Frédéric Knecht (Gruppenleiter „Elektrik/Elektronik“) und Miché Roth (Vertrieb „Abbruchbagger“) den EuroTest-Preis entgegen. Produktivität, Gestaltungsvielfalt und Arbeits- und Gesundheitsschutz Absturzunfälle stellen insbesondere bei Schalungsarbeiten nach wie vor einen Unfallschwerpunkt in der Baubranche dar. Der Fa. PERI GmbH ist es mit dem neuen PERI GRIDFLEX Deckenschalungssystem gelungen, Produktivität, Gestaltungsvielfalt und Arbeits- und Gesundheitsschutz zu vereinigen. Das neue PERI GRIDFLEX Deckenschalungssystem bedingt nicht nur eine sichere vollständig von unten erfolgende Montage, wobei die benötigte Absturzsicherung für den freien Deckenrand integriert ist. Sie berücksichtigt steigende Anforderungen von Bauherren und Architekten für die Gestaltung. Die Montage wird z.B. durch die Reduktion des Eigengewichtes, Farbkodierung und konstruktive Vorgaben, erheblich erleichtert. Für die Fa. PERI nahmen Dipl.-Ing. (FH) Alexandra Pfister (Produktmanagerin Deckenschalungen) und Dipl.-Ing. (FH) Hans Braun (Leiter Entwicklung und Konstruktion) den EuroTest-Preis entgegen. Abb. 21: PERI GRIDFLEX Deckenschalungssystem Sicher ist sicher! Kompendium Arbeitsschutz BG BAU 2009 Die Tool-CD der BG BAU Ihre „Werkzeugkiste“ für den Arbeitsschutz auf Baustellen – mit Vorschriften und Regelwerken, Gefährdungsbeurteilung, SiGePlan, Arbeitsschutzmanagement u.v.m.: • Umfangreiche Sammlung für den Baubereich wichtiger Vorschriften und Regelwerke (350 Titel) inkl. Info-Mappe und Bausteinen • BG BAU-Wegweiser mit Gefährdungsbeurteilung und SiGePlan (sowie Bauablaufplan, Vorankündigung, Unterlage, Aufbauorganisation, Arbeitsmittelverwaltung, SCC-Mitarbeiter-Fragenkatalog, Formulare, Unfallstatistik, ...) • Symbolbibliothek mit ca. 700 Symbolen aus den Bereichen Arbeitsschutz, Brandschutz, StVO • „Aus Unfällen lernen“ mit 170 Unfallschilderungen zum Zusammenstellen von Präsentationen • 90 Muster-Betriebsanweisungen und 40 Unterweisungshilfen im Word-Format • E-Learning-Modul Kanalbau (offene Bauweise) Abb. 22: H. Braun und A. Pfister nehmen den EuroTest-Preis entgegen Das Kompendium Arbeitsschutz ist ausschließlich zu beziehen über: JedermannVerlag, Postfach 10 31 40, 69021 Heidelberg, Tel.: 06221/1451-0, Fax: 06221/ 27870, E-Mail: [email protected] Die CD ist für Mitgliedsbetriebe der BG BAU zum Preis von nur 39,– € erhältlich (Update 25,– €). Der Preis für andere Interessenten beträgt 179,– € (Update 85,– €). Die angegebenen Preise verstehen sich zzgl. MwSt. und Versandkosten, die Update-Ermäßigung gilt nur für die jeweilige Vorversion. 322 www.baumaschine.de/Baumaschinen – Arbeitssicherheit – BauPortal 6/2010 02 bauma.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:43 Uhr Seite 7 Abb. 23: Mechanisches Bindegerät DF 16 Abb. 24: M. Meyer bedankte sich für die EuroTest-Auszeichnung Abb. 25: Alle Preisträger der EuroTest-Preisverleihung 2010 Mechanisches Bindegerät Für diese innovative Kombination der Erfordernisse aus Arbeitsbedingungen und Arbeitsschutzes mit dem mechanischen Bindegerät DF 16 erhielt die Fa. Wacker Neuson SE den EuroTest-Preis, vertreten durch Dipl.-Ing. Matthias Meyer (Projektleiter DF 16-Projekt). Das Binden von Stahlbewehrungen gehört zu den zentralen Aufgaben auf der Baustelle. Das Ziel der Fa. Wacker Neuson SE war es, hier eine Verbesserung der bewährten Arbeitsverfahren bei gleichzeitiger Erhöhung der Produktivität und gesünderen Arbeitsbedingungen zu erreichen. Das mechanische Bindegerät DF 16 optimiert den Arbeitsablauf des Bewehrungsbindens und reduziert gleichzeitig die körperliche schwere Tätigkeit der Berufsgruppe „Eisenflechter“. Die Flexibilität des Gerätes im Einsatz ermöglicht auch die Verwendung z.B. bei der Elektroinstallation oder bei vertikalen Befestigungen. Durch die robuste batterieunabhängige mechanische Bauweise werden bedienerunabhängige gleichbleibende Qualität und die Schonung der Umwelt ermöglicht. Engagement im Bereich der Maschinensicherheit Zum Schluss des bauma-Empfanges der BG BAU bedankte sich Dipl.-Ing. Joachim Schmid (Geschäftsführer VDMA) bei Prof. Bandmann und Prof. Scholbeck für die langjährige verantwortungsvolle Tätigkeit und das große Engagement im Bereich der Maschinensicherheit in den nationalen und internationalen Normungsgremien. Prof. Bandmann war lange Jahre Präsident des Europäischen technischen Komitees für Bau- und Baustoffmaschinen „Sicherheit“ dem CEN TC 151. Er hat in der BG die Aktivitäten in der Normung und die Zusammenarbeit mit den entsprechenden interessierten Kreisen sehr gefördert. Autor: Redakteur BauPortal Abb. 26: J. Schmid würdigt die langjährige verantwortungsvolle Tätigkeit im Bereich der Maschinensicherheit von Prof. Bandmann Abb. 27: Prof. Bandmann (rechts) und Prof. Scholbeck haben über viele Jahre die Gremienarbeit der BG BAU und vorher der TBG bei der Maschinensicherheit maßgeblich gestaltet BauPortal 6/2010 – www.baumaschine.de/Baumaschinen – Arbeitssicherheit 323 03 Messekomissionen.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:50 Uhr Seite 2 Die Messekommissionen auf der bauma 2010 Aussteller und Besucher aus aller Welt trafen sich vom 19. bis 25. April 2010 in München zur bauma 2010, der Leitmesse internationaler Baumaschinenmessen. Die bauma ist nicht nur die weltweit größte Messe der internationalen Bau-, Baustoffund Bergbaumaschinenindustrie, sondern mit 555.000 m2 Ausstellungsgelände die größte Messe der Welt überhaupt. Diese Leistungsschau der Superlative stellt die Marktaufsicht vor immer größere Herausforderungen. Gilt es doch bei über 3.000 Ausstellern die Einhaltung der rechtlichen Rahmenbedingungen für das Ausstellen von Maschinen auf Messen zu überwachen. Denn gemäß der nationalen Gesetzgebung und hier insbesondere dem Geräte- und Produktsicherheitsgesetz (GPSG) sowie dem zugrundeliegenden europäischen Recht, wie z.B. der EG-Maschinenrichtlinie 2006/42/EG, sind diese Rechtsvorschriften für das Inverkehrbringen von Maschinen und auch beim Ausstellen dieser Produkte auf Messen und Ausstellungen zu beachten. Nicht EU-Richtlinien-konforme Produkte sind zu kennzeichnen und die Besucher darauf hinzuweisen. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn ein Produkt, welches nicht für den europäischen Markt vorgesehen ist oder ein noch nicht verkaufsfertiger Prototyp, ausgestellt wird. Angesichts der globalen Ausrichtung und der internationalen Bedeutung der bauma werden verstärkt auch Kunden außerhalb Europas angesprochen. Für Kaufinteressenten, die eine Maschine für den Einsatz innerhalb der Europäischen Gemeinschaft suchen, ist es daher wichtig auf richtlinienkonforme Produkte zu achten. Die Hersteller dokumentieren die Einhaltung der einschlägigen Richtlinien eigenverantwortlich durch die Ausstellung der EG-Konformitätserklärung und die Anbringung des CE-Zeichens an der Maschine. Ein einfaches Weglassen des CEZeichens genügt nicht als Hinweis für die Messebesucher, dass eine Maschine nicht oder noch nicht für das Inverkehrbringen in der EU vorgesehen ist. Die Aufgabe der Marktaufsicht ist es darauf zu achten, dass nur richtlinienkonforme oder mit entsprechenden Einschränkungshinweisen versehene Produkte ausgestellt werden (Abb. 1). Das in der Abbildung 2 gezeigte Typenschild zeigt das CE-Zeichen, mit dem der Hersteller die Einhaltung aller auf das Produkt anzuwendenden EU-Richtlinien erklärt. Mit dem EuroTest-Zeichen und dem GS-Zeichen wird für diesen Maschinentyp darüber hinaus die erfolgreiche Durchführung einer sicherheitstechnischen Baumusterprüfung durch eine unabhängige Stelle bestätigt und an der Maschine kenntlich gemacht. Die Marktaufsicht für die bauma 2010 oblag dem Gewerbeaufsichtsamt bei der Regierung von Oberbayern. Hierzu wurden Messekommissionen gebildet, die von Kolleginnen und Kollegen aus den Gewerbeaufsichtsämtern anderer Regierungsbezirke unterstützt worden sind. Wie in der Vergangenheit Abb. 1: Beispiel für einen Hinweis, dass eine Maschine nicht für den europäischen Markt vorgesehen ist (hier: für den nordamerikanischen und australischen Markt) 324 Abb. 2: Typenschild mit CE-Zeichen und der neuerdings erforderlichen Maschinenbezeichnung (hier: Straßenfertiger) wurden auch diesmal die Messekommissionen durch Präventionsexperten der berufsgenossenschaftlichen Fachausschüsse verstärkt. Auf Grund des Branchenbezugs ist traditionell der Fachausschuss Bauwesen mit der zugehörigen Prüf- und Zertifizierungsstelle besonders stark vertreten. Der Expertenkreis wurde durch Vertreter folgender Fachausschüsse abgerundet: • Maschinenbau, Hebezeuge, Hütten- und Walzwerksanlagen, • Metall und Oberflächenbehandlung, • Persönliche Schutzausrüstungen, • Steine und Erden, • Verkehr. Auf der Abschlussbesprechung stellten die einzelnen Messekommissionen ihre Ergebnisse dar. Hierbei bedankte sich Bernhard Heiß, Leiter des Gewerbeaufsichtsamts bei der Regierung von Oberbayern (Abb. 3), bei den rd. 100 Mitgliedern der 38 Messekommissionen für die geleistete Arbeit. Dankend hervorgehoben wurde die gute Zusammenarbeit zwischen der Gewerbeaufsicht und den Berufsgenossenschaften. Die Messekommissionen besuchten über 400 Aussteller und beurteilten weit mehr als 1.100 Maschinen und technische Arbeitsmittel. Die Beanstandungsquote lag auch diesmal wieder bei etwa 40 %, allerdings beschränkten sich diese überwiegend auf formale Mängel. In einigen wenigen Fällen mit mittlerem bis hohem Risiko mussten weitergehende Maßnahmen ergriffen werden. Insgesamt konnte gegenüber der letzten bauma 2007 ein gestiegenes Sicherheitsniveau der ausgestellten Produkte verzeichnet werden. Ein besonderer Tätigkeitsschwerpunkt lag in diesem Jahr auf dem Thema „Sicht des BauPortal 6/2010 03 Messekomissionen.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:50 Uhr Seite 3 Abb. 3: Das Präsidium bei der Abschlussbesprechung von links: Leitender Gewerbedirektor Bernhard Heiß (Leiter des Gewerbeaufsichtsamts bei der Regierung von Oberbayern), Gewerbedirektor Hans-Georg Niedermeyer (Bayerisches Staatsministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen; Bereich Technischer Verbraucherschutz, Marktaufsicht) und Prof. Rudolf Scholbeck (Leiter der Prävention der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft, Leiter des Fachausschusses Bauwesen, Leiter der Prävention des Landesverbandes Südost der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung) Maschinenführers“, wofür eigens eine Messekommission eingerichtet war. Auf Grund der Vielzahl der ausgestellten Maschinen beschränkte sich diese Messekommission auf die Überprüfung der Sichtverhältnisse von (Rad- und Raupen-)Ladern. Erfahrungsgemäß sind die kritischen Sichteinschränkungen bei Ladern direkt im Heckbereich. Für eine erste Abschätzung der Sichtverhältnisse für den Maschinenführer gibt es ein vereinfachtes Verfahren (Abb. 4) entsprechend der Empfehlung des Fachausschusses Tiefbau vom November 2008: „Es wird überprüft, ob der Maschinenführer eine in einem Abstand von 1 m vor bzw. hinter der Maschine gehende/stehende Person sehen kann. Wird das vorbeschriebene Kriterium nicht erfüllt, müssen Maßnahmen ergriffen werden. Technische Maßnahmen sollten baldmöglichst umgesetzt werden.“ 474-1:2006+A1:2009) sowie der darin normativ referierten internationalen Norm für die Sicht des Maschinenführers von Erdbaumaschinen (ISO 5006:2006). Demnach müssen Erdbaumaschinen in Übereinstimmung mit ISO 5006:2006 so konstruiert sein, dass der Maschinenführer vom Maschinenführerplatz aus ausreichende Sicht auf den Fahrund Arbeitsbereich der Maschine hat, der für einen bestimmungsgemäßen Betrieb erforderlich ist. Die Sichtfeldmessung Fahrbetrieb, wie sie in ISO 5006:2006 definiert ist, repräsentiert sowohl den Fahr- als auch den Arbeitsbetrieb. Flexibel! Dieses vereinfachte Verfahren fand Anwendung durch die Teilnehmer dieser Messekommission. So wurde bei zahlreichen Maschinen überprüft, inwieweit die Sicht auf die Testperson vom Maschinenführerplatz aus gegeben ist und ob die einschlägigen Normen und Richtlinien eingehalten sind. Vorhandene Sichthilfen, wie Spiegel oder Kamera-Monitorsysteme, wurden bei der Bewertung berücksichtigt. Insgesamt kann für die bauma 2010 von einer erfolgreichen Messekommissionstätigkeit gesprochen werden. In der Regel waren die Aussteller für die Hinweise der Messekommissionen dankbar. So waren beispielsweise die Neuerungen, die sich durch das Inkrafttreten der neuen EG-Maschinenrichtlinie ergeben, nicht durchgängig bekannt bzw. entsprechend umgesetzt. Die Zusammenarbeit zwischen der staatlichen Marktaufsicht und den Berufsgenossenschaften hat sich wieder bewährt und wird sich – mit dem Ausblick auf die bauma 2013, die vom 15. bis 21. April 2013 wieder auf dem Gelände der Neuen Messe München stattfinden wird – hoffentlich auch in Zukunft bewähren. Ź AUFSCHLUSS- Die Sichtfeldanforderungen Erdbaumaschinen (z.B. Lader) ergeben sich aus der EGMaschinenrichtlinie 2006/42/EG, der harmonisierten Norm für Erdbaumaschinen (EN Dipl.-Ing. Kurt Hey BG BAU Prüf- und Zertifizierungsstelle der Fachausschüsse Bau und Tiefbau im BG-Prüfzert Ź HDI-SYSTEME BOHREN Ź ÜBERLAGERUNGSBOHREN Ź PFAHLBOHREN EMDE Industrie-Technik GmbH Position der Augen des Maschinenführers Lahnstr. 32-34 Ƈ D-56412 Nentershausen Telefon +49 (0) 64 85-187 04-0 www.emde.de Ƈ [email protected] Position Testperson 1m BauPortal 6/2010 Leistungsstark! Anpassungsfähig! Abb. 4: Vereinfachtes Verfahren zur Bestimmung der Sicht im Nahfeld hinter der Maschine Ideen zum Bohren 325 04 baumaT_Spez.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:54 Uhr Seite 2 -Technikbericht Spezialtiefbaumaschinen aus der Sicht des Anwenders Dipl.-Ing. Heinz-Rudolf Marzen, München Zur bauma 2010 wird nachlaufend das ganze Jahr, wie auch bei den vergangenen Messen, zu den thematischen Schwerpunkten im BauPortal mit speziellen bauma-Technikberichten ein Überblick über die technische Entwicklung und die Exponate der Welt größten Baumaschinenmesse gegeben. Wegen der Fülle an Informationen und Exponaten wird versucht, die Trends und Innovationen herauszuarbeiten. Nachdem bereits die Prognosen sehr positiv formuliert waren („Konjunkturprogramme beleben das Geschäft mit Baumaschinen“ – VDI-Nachrichten vom 16.4.2010), betitelte die Messe München ihren vorläufigen Schlussbericht: „bauma 2010 markiert Trendwende für die Branche – gute Besucherqualität nach temporärem Flugverbot, Rekordmarken bei Fläche und Ausstellerzahl, über 415.000 Besucher“. Als Ingenieur, aber auch als technischer Laie, ist man wieder mal begeistert von der Vielfalt an Baumaschinen, Hilfseinrichtungen und Zubehör und von der Kreativität, mit der vieles weiterentwickelt wurde. Wie sieht diese Kreativität im Bereich des Spezialtiefbaus aus, was gibt es an Altbewährtem, was gibt es hier Neues? Der bauma-Technikbericht gibt die Antworten. Den Maschinenbauern gehen die Ideen nicht aus! ABI Die Maschinenfabrik ABI präsentierte auf der bauma erstmals den Teleskopmäkler TM 22. Das neue Prinzip: Innen- und Außenmäkler sind jeweils als geschlossene Profile ausgebildet und ineinander geführt. Dadurch werden die Vorteile der bisher üblichen Bauweisen vereint. Große Vorspannkraft und hohe Torsionssteifigkeit lassen sich mit ge- Abb. 1: ABI Teleskopmäkler TM 22 (Drehmoment 200 kNm, Zugkraft 300 kN, Nutzlänge ca. 22 m, Transportlänge 14,5 m, Trägergerät SR 35T-D mit 470 kW – für die Abgasvorschriften ab 2011 vorbereitet) ringerem Materialeinsatz realisieren. Außerdem reduzieren sich die Reibungsverluste im Mäkler. Unter dem Aspekt des sorgsamen Umgangs mit Ressourcen betrachtet ABI die Entwicklung einer Maschine, die bei vergleichbaren Leistungskennwerten leichter gebaut ist, günstiger transportiert werden kann und effizienter arbeitet, als wertvollen Beitrag zum Umweltschutz. Das neue Docking-System sorgt für mehr Sicherheit bei einem Gerätewechsel, da es ohne manuellen Eingriff auskommt. Das Arbeitsgerät wird direkt am Schlitten angebaut. Die Versorgung des Arbeitsgeräts erfolgt über 6 Arbeitsschläuche und die elektrische Verbindung über berührungslose Kopplung. Das System besitzt eine mechanische Zwangsverriegelung bzw. eine elektrische Entriegelung. Neben dieser Neuentwicklung wurde auch das meistverkaufte Modell der TM-Reihe, der Teleskopmäkler TM 13/16 SL, mit max. Nutzlänge von ca. 16 m, ausgestellt. Durch ihre kompakten Abmessungen eignet sich diese Maschine hervorragend für innerstädtische Einsätze. Das Vibrationsrammen ist eine im Spezialtiefbau weit verbreitete Technologie, die klassischerweise für das Einbringen und Ziehen von Spundwänden und in letzter Zeit zunehmend auch für andere Anwendungen genutzt wird. Je nach Baustellensituation und Rammverfahren sind unterschiedliche Forderungen hinsichtlich der Schwingweite und Frequenz zu erfüllen, die teilweise im Widerspruch zueinander stehen. Bisher waren für eine effektive Arbeitsweise auf sehr unterschiedlichen Baustellen verschiedene Vibratoren erforderlich. 326 Die von ABI neu entwickelten Verstellvibratoren MRZV-VV können an die jeweiligen Bedingungen so angepasst werden, dass verschiedene Aufgaben mit nur einem Vibrator realisierbar sind. Sie sind mit Hydraulikmotoren mit verstellbarem Schluckvolumen ausgestattet. Dies ermöglicht eine optimale Vibratoreinstellung, so dass die von der Maschine angebotene Leistung vollständig abgerufen werden kann. Dadurch können an vorhandenen Trägergeräten leistungsfähigere Vibratoren betrieben und entsprechend anspruchsvollere Rammaufgaben gelöst werden. Bei gleichem Kraftstoffverbrauch und Schadstoffausstoß steigt die Verbauleistung der Maschine. Da mit den neuen Vibratoren auch höhere Frequenzen gefahren werden können, erweitert sich der Anwendungsbereich der Vibrationsrammtechnik zusätzlich. Vor Allem innerstädtisch oder in besonders sensiblen Bereichen kann es erforderlich sein, die Drehzahl höher zu wählen, hier bis zu 2.600 Upm. Dabei wird Abb. 2: ABI Vibrator MRZV-VV – mit dem anpassbaren Zangensystem können verschieden gestaltete Rammprofile sicher gegriffen werden www.baumaschine.de/Baumaschinen – BauPortal 6/2010 04 baumaT_Spez.qxd:BauPortal 19.05.2010 zwar die Vibrationsbelastung der Umgebung reduziert, jedoch sind geringere Wirkungsgrade in Kauf zu nehmen. Die Vibratoren MRZV-VV werden aktuell mit einem statischen Moment von 15–36 kgm angeboten. Eine weitere Neuvorstellung von ABI ist der gerichtete, mäklergeführte Vibrator MRZV-DS. Das mit dem bauma-Innovationspreis 2004 ausgezeichnete Verfahren „Gerichtetes Vibrieren“ wurde weiterentwickelt. Nun wurde das Vorserienmodell des gerichteten Vibrators MRZV 38DS mit einem statischen Moment von 38 kgm gezeigt. Das Funktionsprinzip ermöglicht bei frei wählbarer Vortriebsrichtung eine Erhöhung der Vortriebsgeschwindigkeit. Bauer Maschinen GmbH Die Bauer Maschinen GmbH aus Schrobenhausen zeigte mit dem neuen Drehbohrgerät BG 50 das bisher stärkste Gerät der BG-Serie, mit einem Einsatzgewicht bis zu 270 t, mit 706 kW Motorleistung und einem Mast, der bis auf 35 m Höhe verlängert werden kann. Mit dieser Maschine sollen Bohrtiefen bis 100 m und Bohrdurchmesser bis 4,50 m erreicht werden. Dafür sind eine Winde mit 640 kN Zugkraft am Einzelseil und ein Drehantrieb mit 468 kNm vorgesehen. Die vor wenigen Jahren begonnene Serie von Kranen für den Spezialtiefbau wurde mit dem vollhydraulischen Raupenseilbagger/ Kran MC 128 weiterentwickelt. Der MC 128 hat eine max. Traglast von 200 t, wobei das Standard-Einsatzgewicht von 170 t je nach Ausstattung auch weit über 200 t erreichen kann. Auf den Einsatz im Spezialtiefbau zielen die robuste Auslegung der Schweißkonstruktion von Oberwagen, Unterwagen und Ausleger, die hohe Motorleistung 10:54 Uhr Seite 3 von über 700 kW und das für den Betrieb von Anbauausrüstungen mit hohem Leistungsbedarf ausgelegte Hydrauliksystem. Die groß dimensionierten Winden des Gerätes entwickeln in der Standardversion eine Seilzugkraft von 2 x 330 kN. Das Hydrauliksystem der Maschine wird elektronisch gesteuert, so dass die Ansteuerung der unterschiedlichen Verbraucher für verschiedene Ausrüstungsvarianten flexibel variiert werden kann. Auch die variablen Ballastierungsmöglichkeiten entsprechen diesem Konzept. Besonders interessant ist die patentierte Mehrfachverwendung der Ballasthubzylinder, die zusätzlich als Oberwagen-Stabilisierung für besonders schwere Einsätze und beim Transport genutzt werden können. Der MC 128 ist für eine Maschine dieser Größenordnung außerordentlich transportfreundlich und kann mit bordeigenen Mitteln aufgerüstet werden. Die Raupenfahrschiffe sind durch die hydraulische Arretierung am Unterwagen-Mittelteil schnell und einfach (de-)montierbar. Der Oberwagen ist so konzipiert, dass Zusatzaggregate wie Schlauchtrommeln, Zusatzwinden, Hochdruck-Förderpumpen usw. ohne Eingriffe in die Schweißkonstruktion aufgesetzt werden können. Bei der Messemaschine ist als Neuheit ein HDS-Schlauchtrommel-System installiert, das die angebaute Schlitzwandfräse BC 40 bis zu einer Arbeitstiefe von 150 m hydraulisch versorgt und die Suspensionsförderung aus dieser Tiefe gewährleistet. Der Gitterausleger des MC 128 wird für diesen Einsatz mit einem hierfür speziell konstruierten Mastkopf ausgestattet. Die Hydraulikversorgung der kom- pletten Fräseneinheit erfolgt direkt aus dem Grundbagger – zusätzliche Antriebsaggregate sind nicht erforderlich. Das macht die Gesamtmaschine sehr kompakt und reduziert den Mobilisierungsaufwand und die damit verbundenen Kosten. An dem ebenfalls ausgestellten Drehbohrgerät BG 28 H sei hier beispielhaft mit einigen Schlagworten der technische und ergonomische Stand beschrieben: • Trägergerät (BS 80) mit neuem Oberwagen, vorbereitet für die Aufnahme eines TIER 4 Motors, • elektronische Drehzahlregelung für Lüfter zur Verbrauchsoptimierung und zur Reduzierung der Schallemissionen, • Rückfahrkameras, • Stapelballast (Stückelung an Verfahren anpassbar), • BAUER Kabine 2010 mit Premium-Fahrersitz mit Luftfederung und Schiebetür, • Multifunktionsmastkopf, flexible Anpassung für verschiedene Verfahren wie Kellybohren und Single-Pass-Bohrverfahren, • elektronisches Assistenzsystem als Unterstützung des Gerätefahrers zur Einhaltung der Standsicherheit, • KDK 275 S mit hydraulischem Schnellkupplungssystem für Schlauchleitungen und mechanischem Schnellkupplungssystem zum Anbau des Drehgetriebes an den Grundschlitten. Beim Bohrzubehör stellte Bauer einen Luftspülkopf vor, der für den bauma-Innovationspreis 2010 nominiert wurde. Auch wenn er nicht zu den Preisträgern gehört, ist die technische Entwicklung bemerkenswert: Der Luftspülkopf wird zwischen Kelly und Bohrwerkzeug eingebaut, und zwar in Kombination mit Rollenmeißelkernbohrrohr oder Vollschnittbohrkopf, Durchmesser 780–1.830 mm. Abb. 4: Bauer Raupenseilbagger/Kran MC 128 Abb. 3: Bauer Drehbohrgerät BG 50 BauPortal 6/2010 – www.baumaschine.de/Baumaschinen Abb. 5: Bauer Luftspülkopf, nominiert zum baumaInnovationspreis 2010 327 04 baumaT_Spez.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:54 Uhr Seite 4 Technische Daten: – verlängerte Bohrlafette für 4 m Nutzlänge des Bohrgestänges, – Lafetten-Zugkraft 130 kN, – zusätzliche Bergevorrichtung im Bereich der Klemm- und Brechvorrichtungen für weitere 125 kN Zugkraft, – ertüchtigt für verrohrtes Spülbohren durch optionale Spülpumpe über dem linken Pendelfahrwerk oder großvolumige Verpresspumpe. Abb. 6: KLEMM Ankerbohrgerät KR 802-3S Abb. 7: KLEMM Geothermiegerät KR 805-2W KLEMM Bohrtechnik Das neu konzipierte Ankerbohrgerät KR 8023S der Fa. KLEMM Bohrtechnik, angesiedelt in der 10-t-Klasse, hat eine Antriebsleistung von 95 kW. Es hat eine neu entwickelte Bohrlafette mit einem Magazin für Schneckenbohrgestänge oder Selbstbohrankern und einen neu entwickelten Kinematikvorbau, mit dem der Bereich der möglichen Bohransatzpunkte deutlich erweitert wird. Entsprechend dem wachsenden Markt bei Geothermie-Bohrungen wächst das Angebot an Spezial-Bohrgeräten für diesen Einsatzfall. KLEMM hat das weiterentwickelte Geothermiegerät KR 805-2W u.A. mit einer neu entwickelten Doppelkopfbohranlage mit Hochdruckmotoren (310 bar) ausgerüstet, in die für den Austrag des Bohrkleins ein Preventer integriert wurde. Dieser Preventer kann hydraulisch fernbetätigt zum Innengestänge hin mit einstellbarer Andruckkraft abdichten und nach Absetzen der Schutzverrohrung kann die Dichtung von der Ausgleichsstange abgekoppelt werden. So wird ein Trockenlaufen und unnötiger Verschleiß an der Ausgleichsstange vermieden. Für das Handling der Bohrausrüstung der Sondenhaspel kann auf dem Gerät ein Ladekran mit einem Hubmoment von ca. 100 kNm aufgebaut werden. Die Gestängepaarung kann durch ein Handlingsystem mit einem Magnetgreifer von der Gestänge- 328 ablage in die Bohrachse und zurück verbracht werden. Dieses Handlingsystem für Doppelbohrrohre mit max. Nutzlast von 180 kg hat inzwischen auch bei anderen Herstellern ein weite Verbreitung erfahren. In diesem Zusammenhang seien hier ein paar Informationen zu neuen Bohrgestängen für Geothermische Bohrungen vermittelt. Ein gut abgestimmtes Bohrsystem für diese Aufgabe muss folgende Anforderungen erfüllen: • große Spülungsquerschnitte im Innengestänge und im Ringraum, • die Mindestauftriebsgeschwindigkeiten müssen auf die Förderleistungen der Spülpumpen und/oder des Kompressors abgestimmt sein, • hohe Festigkeit der Gestängebauteile für ein maschinelles Verschrauben und Lösen, • schnell zu verschraubende Gewindeverbindungen. Für die weit verbreiteten Doppel-U-Sonden wird heute die Gestängepaarung Ø 89 mm mit 2 3/8“-API-Gewinde in Kombination mit Ø 152 mm Außengestänge verwendet. Bei diesen Bohrgestängen sind die Innendurchmesser (33 mm bei 2 3/8“ API regular und 44 mm bei 2 3/8“ API internal flush) zwar für das Doppelkopfbohren mit Imlochhammer ausreichend, aber für das Spülbohren zu gering. Deswegen entwickelte KLEMM Bohr- technik das neue, auf der bauma vorgestellte Bohrgestängesystem DRILL PLUS, das sowohl für das Doppelkopfbohren mit Imlochhammer als auch für das Spülbohren mit großen Spülmengen ausgelegt ist und das es derzeit in 2 Systemen gibt: Außenrohr Ø 152 mm, Bohrgestänge DRILL PLUS G 95 (Innen Ø 59 mm); Außenrohr Ø 178 mm, Bohrgestänge DRILL PLUS G 114 (Innen Ø 85 mm). Werden bis zur Endtiefe komplett verrohrte Sondeneinbauten (z.B. in Überlagerungsböden mit eingelagerten Findlingen) gefordert, dann stehen für das Vortreiben des Außenrohres auch Kombinationen von Imlochhammer und Exzenterbohrwerkzeug zur Verfügung. KLEMM stellte das Spezialbohrgerät für Hochdruckinjektion HDI-Bohrgerät KR 4012B erstmals auf der bauma aus. Unter Anderem wurden hier eine Fahrerkabine, eine verlängerte Grundlafette, eine neue Steuerung nebst Notsteuerungssystem und ein neues Bohrdatenerfassungs- und Auszeichnungssystem (KLEMM MBS 4) entwickelt und realisiert (Einsatzgewicht 12,4 t, Antriebsleistung 74,5 kW, Gesamtlafettenlänge 15,9 m, Nachfasshub 4,3 m). Delmag Die Firma Delmag stellte die Drehbohranlage RHV 40 mit einer Drehmomentaufnahme www.baumaschine.de/Baumaschinen – BauPortal 6/2010 04 baumaT_Spez.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:54 Uhr Seite 5 Abb. 8: Delmag Drehbohranlage RHV 40 ELA-Premium-Mietcontainer 35 • • • • Büro-, Wohn-, Mannschafts-, Sanitär-, Magazine, Geräteboxen, Seecontainer Premium-Mietcontainer, 3 m breit Lieferung sofort, europaweit. Mobile Räume mieten Zeppelinstraße 19-21 49733 Haren (Ems) Tel.: +49 (0) 5932 506-0 Fax: +49 (0) 5932 506-10 www.container.de · [email protected] Leffer Stahl- und Apparatebau von 400 kNm auf dem Trägergerät T 121 D von ABI vor. Das Trägergerät ist in Modulbauweise aufgebaut. Die einzelnen Module, z.B. das Motor-Hydraulikmodul, werden separat montiert und dann im Oberwagenrahmen zusammengesetzt. Die Position von Hydraulik- und Kraftstofftank sind mit Hinsicht auf möglichst kurze Leitungswege und optimale Wartungsfähigkeit gewählt. Die Lage der Anlenkpunkte wurde neu definiert, um die in den Stahlbau eingeleiteten Kräfte zu reduzieren. Die Gesamtkonstruktion zeichnet sich durch hohe Stabilität und Torsionssteifigkeit aus. Die Kinematik wurde mit einem Minimum an Gelenken und beweglichen Teilen konstruiert, so dass die Maschine v.A. unter hohen Belastungen stabiler ist. Vorgesehen sind Pfahldurchmesser bis zu 2.700 mm und für das verrohrte Bohren Rohrschüsse mit bis zu 8.000 mm. Der Mäkler besteht aus 2 Sektionen und ist nach vorne ablegbar. Für den Transport wird Kellystange, Bohrtisch, oberes Mäklerteil und Gegengewicht abmontiert und mit einem zweiten Tieflader gefahren. Der Auf- und Abbau der Maschine erfolgt mit Bordmitteln und kann ohne zusätzliche Hilfsmittel durchgeführt werden. Besonderes Augenmerk wurde auf die ergonomische Gestaltung gelegt. Die Kabine wurde neu konstruiert, ist größer und wird mit einer Schiebetür geliefert. Die Bedien- und Anzeigeelemente im Kabineninnenraum sind mit dem Sitz verstellbar. INTEROC Aus der Produktpalette der Fa. INTEROC wurde ein Ankerbohrgerät AN 150 mit dem einzigartigen Kreisbogenmagazin präsentiert. Damit werden die Bohrgestänge schnell, effizient und sicher ein- und ausgebaut. Die Maschine hat eine Motorleistung von 149 kW und kann für Ankerbohrungen, Mikropfähle oder HDI Bohrungen eingesetzt werden. Das Kreisbogenmagazin KBM 150 erleichtert die Handhabung der Gestänge. Bis zu 7 Doppelgestänge mit einem max. Durchmesser der Außenrohre von 152,4 mm können auch unter Schräglage aufgenommen werden. Als Anbaugeräte kommen INTEROC Bohrhämmer, Drehantriebe und Doppelkopfbohranlagen zum Einsatz. Der bewährte Cummins Dieselmotor mit Turboaufladung erfüllt die aktuellen Abgasvorschriften. Der Kraftstoffverbrauch wird durch die Load-SensingSteuerung optimiert und die robuste Hydraulik eignet sich auch für den Einsatz von Bio-Ölen. Abb. 9: INTEROC Ankerbohrgerät AN 150 Delmag bietet weiterhin die altbewährten Dieselbären an, z.B. den D30 mit einem Schlaggewicht von 3 t bei einem Eigengewicht von ca. 6,2 t. Dieselbären neuester Bauart haben durchaus ihre Vorteile gegenüber Hydraulikbären. Sie sind zuverlässig, bieten große Leistungsfähigkeit (Gewichte bis ca. 52 t bei einem Kolbengewicht von ca. 20 t), große Wartungsfreiheit, Bedienerfreundlichkeit, hohen Wirkungsgrad, Umweltfreundlichkeit wegen optimierter Verbrennungsabläufe, niedrige Kosten und reduzierte Rammzeiten. Deshalb lohnt es sich, moderne Dieselbären weiterzuentwickeln und wieder einzusetzen. BauPortal 6/2010 – www.baumaschine.de/Baumaschinen Leffer Stahl- und Apparatebau präsentierte in der Serie der bekannten Rohrdrehmaschinen die neue hydraulische Rohrdrehmaschine RDM 1200T100, bei deren Entwicklung besonderes Augenmerk auf eine kompakte Bauweise gelegt wurde. Diese erlaubt, sowohl den Aushub des Bohrguts auch mittels Drehbohrgerät durchführen zu können, als auch den Einsatz besonders bei beengten Platzverhältnissen, insbesondere dort, wo geringe Wandnähen gefordert sind. Da durch die kontinuierliche Drehbewegung ein Verlaufen der Rohrtour ausgeschlossen ist und somit größtmögliche Genauigkeiten erreicht werden, ist die RDM 1200T100 besonders für die Herstellung von überschnittenen Pfahlwänden geeignet. Außerdem zeigte Leffer seine Abschalelemente, das Flachfugenelement FFE 1500. Insbesondere bei der Herstellung von breiten Ortbetonschlitzwänden (ca. 800 mm) ist die Auswahl der richtigen Abschalelemente wichtig. Daher ist die Verwendung von Flachfugenelementen zwingend erforderlich, da sich ansonsten die bewehrte Schlitzlänge stark verkürzt (z.B. bei Verwendung von Abschalrohren). Die notwendige Wasserdichtigkeit zwischen den einzelnen Schlitzelementen wird durch den Einbau eines Fugenbandes gewährleistet. Die Bolzenverbindung der einzelnen Elemente ist so ausgelegt, dass ein Eintreten von Beton ausgeschlossen ist Abb. 10: Leffer Rohrdrehmaschine RDM 1200T100 (Rohrdurchmesser von 600–1.200 mm, Hubkraft 1.400 kN, Drehmoment 1.000 kNm, Gewicht 26 t, das dazu passende Hydraulikaggregat mit 287 kW und 7 t) 329 04 baumaT_Spez.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:54 Uhr Seite 6 Abb. 14: Liebherr Großdrehbohrgerät LB 16 Abb. 11: Leffer Flachfugenelement FFE 1500 und somit eine leichte Demontage gewährleistet wird. Die Serie der großen Kugelgreifer ergänzt Leffer durch das Modell LKG4-366 mit einer Maulweite von 3.470 mm, einem Schaufelinhalt von 788 l und einem Gewicht von 32 t. Dieser Zweiseilgreifer mit hoher Schließkraft ist besonders geeignet zum erschütterungsfreien Abteufen von Bohrungen in mittelharten und harten Böden. Terra AG Die Vertikalbohranlage TERRA-DRILL der Fa. Terra AG wurde ebenfalls für den baumaInnovationspreis 2010 nominiert. Auch sie gehört nicht zu den Preisträgern, aber die technische Entwicklung ist bemerkenswert: Sie wurde entwickelt für Vertikalbohrungen zur Erdwärmegewinnung (Geothermie), auch unter engen Verhältnissen, z.B. in Vorgärten, mit folgenden Eigenschaften: • maximale Bohrtiefe 100–120 m, • das Hydraulik-Aggregat und der Baustellenkompressor können bis zu 30 m entfernt platziert werden, Abb. 13: Vertikalbohranlage TERRA-DRILL Technische Daten: – Litronic-Steuerung; – Drehmoment 160 kNm, – Seilvorschubsystem mit 20 t Rückzugskraft, – Bohrdurchmesser bis 1,5 m bei Bohrtiefen bis 34,5 m; für verrohrte Bohrungen kann eine Verrohrungsmaschine für bis zu Ø 1,2 m betrieben werden Abb. 12: Leffer Kugelgreifer LKG4-366 • modularer Aufbau der Bohranlage, • das geringe Gewicht des Bohrwagens (2,1 t) und das Gummiraupenfahrwerk schonen die Rasenflächen, • die Transportbreite von 0,95 m erlaubt selbstständiges Fahren durch Gartentore, • Hammerbohrverfahren oder Spülbohrverfahren möglich, damit in nahezu jedem Untergrund mit hoher Produktivität einsetzbar, • die Duplexaufnahme erlaubt zeitgleiches Abteufen der Futterrohre DA 178 mm und der Bohrgestänge DA 89 mm bei gleichzeitiger Abfuhr des Bohrschlamms, • die optionale Spülbohrpumpe fördert 1.080 l/min Bentonit-Spülflüssigkeit. Die Anlage wird auch zur Aufbereitung verwendet. Die Duplexkolbenpumpe dient zur Befeuchtung der Druckluft für den Imlochhammer zur Erhöhung des Austrags. Die 3-fach Klemm- und Brechvorrichtung ermöglicht das hydraulische Klemmen und Lösen der Futterrohre und der Bohrgestänge. Liebherr Liebherr rundet die erst vor 3 Jahren neu aufgelegte LB-Serie reiner Drehbohrgeräte mit dem Großdrehbohrgerät LB 16 nach unten ab. Damit umfasst sie nun bereits 5 Gerätegrößen mit Drehmomenten zwischen 160 und 360 kNm und ergänzt die bestehende LRB-Serie. Das Anwendungsspektrum umfasst Bohrverfahren mit Kelly-, Endlosschnecken-, oder Doppelbohrkopfausrüstung wie auch den Einsatz mit Bodenmischausrüstung. Wegen der kompakten Dimensionierung (min. Durchfahrts- und Transportbreite 2,5 m, Transportlänge 15,5 m) kann die LB 16 in beengter Umgebung eingesetzt und in einem Stück transportiert werden. Weitere Optionen sind: Mäklerfuß-Klappeinrichtung, kür- Abb. 15: Liebherr Rammgerät LRH 100 330 www.baumaschine.de/Baumaschinen – BauPortal 6/2010 04 baumaT_Spez.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:54 Uhr Seite 7 zere Mäklervariante für 12,5 m Gerätehöhe, Transport mit angebautem Bohrantrieb bei einem Transportgewicht von 47,5 t. wandgreifer, mit Verrohrungsmaschine, Rüttler, Schleppschaufel, Greifer und Lasthaken, ausgelegt ist. Weiterhin stellte Liebherr das neu entwickelte Rammgerät LRH 100 erstmals vor, das die Palette von Trägergeräten mit Schwing- und Hängemäklern nach unten abrundet. Die wichtigsten Daten sind: • 291 kW oder alternativ 447 kW, • moderne 4-Kreis-Hydraulikanlage mit optionalen Zusatzpaketen, • wahlweise 16 t, 20 t oder 25 t Winden, mechanische Windensynchronisation, optional erhältliche Zusatzwinden am Oberwagen sowie im Ausleger-Fußstück, • am Markt höchste Seilgeschwindigkeit von 115 m/min, • große Aufstandsfläche von 5.000 mm Aufstandsbreite und 5.440 mm Aufstandslänge, • 2 starke Schwenkwerke, • optional erhältliche Drehschwenkbremse, • neue maXcab Komfortkabine für beste Ergonomie und möglichst gute Rundumsicht, Schiebetür, luftgefederter Komfortsitz, Heiz- und Klimaautomatik. Die LRH-Serie umfasst damit 4 Maschinen mit Mäklertraglasten zwischen 15 t und 70 t. Diese Geräte werden vorrangig für Rammaufgaben eingesetzt, bei denen große Ausladungen erforderlich sind. Je nach Anforderungen kommen Trägermaschinen aus den Liebherr-Baureihen der Hydroseilbagger (HSSerie), der Raupenkrane (LR-Serie) oder der Drehbohrgeräte (LB-Serie) zum Einsatz. Die wichtigsten Kenndaten der Serie sind: Litronic-Steuerung, Trägergerät LB 20, Mäklerausladungen bis 8,75 m sowie max. Neigungen von 18° in alle Richtungen, Fallgewichte zwischen 2,5 t und 7 t können installiert werden zur optimalen Anpassung an das jeweilige Rammgut (Pfähle aus Holz, Beton oder Stahl); Transportgewicht 66 t, Transportlänge von 16,5 m und Transporthöhe 3,4 m, Transportbreite 3,0 m; Liebherr-Dieselmotor 270 kW. Sennebogen Sennebogen stellte den neuen Seilbagger 690 HD vor, der mit 90 t Traglast u.A. auch für den Einsatz im Spezialtiefbau, mit mechanischem und schwerem hydraulischen Schlitz- Abb. 16: Seilbagger 690 HD Abb. 17: Soilmec Raupenkran SC-65 Soilmec Soilmec stellte neben anderen Neuerungen wie den Kompakt-Bohrgeräten PSM-3 und PSM-5 den neuen Raupenkran SC-65 auf der bauma 2010 vor, die aktuelle Entwicklung in der Reihe der schweren Raupenkrane. Diese Maschine hat erstmals ein elektro-hydraulisches Proportional-Kontrollsystem, was genaue und gleichzeitige Bewegungen erlaubt. Je nach Ausstattung beträgt die max. Last 65,7 t bei einer Ausladung von 3,5 m. Die Motorleistung von 403 kW und die Windenzugkraft von 240 kN liefern ausreichend Performance. Von Vorteil ist außerdem die neue Soilmec-Kabine, die dem Maschinenführer viel Komfort bietet, und insbesondere das innovative Bediener-Tableau. Schließlich sind die verschiedenen Ausrüstungskonfigurationen zu nennen, die den Einsatz der SC-65 für einen weiten Bereich im Bauwesen ermög- Abb. 18: DMS2-Steuerung lichen: Hebezeug, Spezialtiefbau, Seilbagger, usw. Außerdem präsentierte Soilmec die Schlitzwandfräse CH-10, erstmals an dem Raupenkran SC-100 angebaut mit einer elektro-proportionalen DMS2-Steuerung. Die Fräse ist steuerbar durch unterschiedliche Drehzahl und Neigung der Fräsköpfe und durch verstellbare seitliche und frontale Klappen. heber 2000 Die zuverlässige und wirtschaftliche Wasserüberleitung im Wasser-, Kanal- und Kläranlagenbau. Für den Anwender bedienungs- und wartungsfrei! heber & pumpen Bernhard Schmidt BauPortal 6/2010 – www.baumaschine.de/Baumaschinen Marienstraße 62 Tel.: 02242 83883 D-53773 Hennef 02242 869912 Weitere Information: www.heber2000.de Fax: 331 04 baumaT_Spez.qxd:BauPortal 19.05.2010 Abb. 19: ThyssenKrupp Teleskopkranmäkler 683 TP ThyssenKrupp GfT Bautechnik Mit dem neuen Teleskopkranmäkler 683 TP stellte die ThyssenKrupp GfT Bautechnik die in Zusammenarbeit mit der Fa. Sennebogen und der Machinefabriek A. van Hattem & Zoon B.V. entstandene, bisher auf dem Markt einzigartige Kombination aus Teleskopkran und Mäkler vor. Mäkler bis zu einer Länge von 38 m können flexibel angebaut werden. Mit einer max. Ziehkapazität von 60 t und einer max. Nutzlast (Hammer und Pfahl) von bis zu 32 t ist der 683 TP für alle gängigen Rammverfahren der optimale Partner. Der Mäkler bildet mit der Gittermastkonstruktion eine extrem stabile und verwindungssteife Lösung für den Tiefbau. Bis zu 4 Win- 10:54 Uhr Seite 8 den können direkt am Mäkler mit dem patentierten Verschiebesystem angebaut werden. Der verstärkte Teleskopausleger ist speziell für extreme Belastungen konstruiert. Für die nötige Standsicherheit im Einsatz sorgt der auf 3,90 m Spurbreite hydraulisch teleskopierbare Unterwagen mit B7-Breitspur-Raupenfahrwerk in Verbindung mit einem starken Heckabstützzylinder. Der 683 TP kombiniert 2 Geräte in einem. Ausgestattet mit einer kompletten Kransicherheitseinrichtung deckt der 683 TP auf den Baustellen anfallende Kranarbeiten schnell und zuverlässig ab. Innerhalb weniger Stunden ist die Maschine von einem Spezialtiefbaugerät zu einem vollwertigen Teleskopkran umgerüstet. Mit dem 2-teiligen Teleskopausleger können Kraneinsätze bis 80 t Traglast durchgeführt werden. In Kombination mit dem Spitzenausleger werden bis zu 34,8 m Länge erreicht. Beim Einsatz von großen Vibrohämmern ist mit einem optional erhältlichen Rahmen ein Power-Pack mit 670 kW aufsetzbar. ThyssenKrupp GfT Tiefbautechnik zeigte im Rahmen der MÜLLER-Produktpalette den variablen Vibrator MS-100 HFV, den ebenfalls neuen MS 9 HFB, der die Baureihe der hochfrequenten Baggeranbauvibratoren erweitert sowie den MS 20 HFV. Der MS-100 HFV unterscheidet sich von konventionellen variablen Vibratoren, bei gleicher Baugröße, durch eine Verdoppelung aller wesentlichen Leistungskennzahlen, wie statisches Moment, Fliehkraft und Schwingweite. Dies wird erreicht durch eine neu konzipierte Lagerung, bei der gleichzeitig eine wesentliche Erhöhung der Betriebsdauer erzielt wird. Der MS-100 HFV arbeitet mit resonanzfreiem Anund Auslauf bei einem statischen Moment von 100 kgm. Mit dieser Neuentwicklung können zukünftig Spundwandprofile, Träger und Rohre mit großer Profilbreite bzw. -Durchmesser nicht nur in großen Tiefen, sondern auch in schwingungssensiblen Bereichen eingebracht werden. Eine weitere Neuentwicklung ist das computergestützte Erfassen der Herstelldaten beim Rammen und Ziehen, das System MS-EDGR, das in die Aggregatsteuereinheit integriert wird. Der Nutzer hat die Möglichkeit, den Datenabruf mit Hilfe eines Rechners über einen seriellen Anschluss (Kabel), das GSMNetz, das ISDN-Netz oder GPRS-Internet zu tätigen. Auf Kundenwunsch können die Daten bei unterschiedlichen Anforderungen in unterschiedliche Ausgabeformate übertragen werden. Tracto-Technik Tracto-Technik präsentierte die aktuelle Entwicklung der Grundodrill XP-Serie, das Modell 15 XP, eine vergleichsweise leise, einfach bedienbare aber dennoch leistungsstarke Bohranlage zum grabenlosen Verlegen. Das für GRUNDODRILL typische Schlagwerk vergrößert die Einsatzmöglichkeiten der Maschinen in steinreichen Böden. Mit dem dynamisch schlagenden Hammerwerk (1.500 Schläge/min.) lässt sich auch aufgewitterter Fels durchörtern. Unterstützt wird der Grundodrill XP von einer Bentonit-Mischanlage Typ MA 010, einem oder alternativ 2-mal 4.000-l-Tank, die von einem Hatz-Dieselmotor (11 kW) betrieben wird. Neben der Leistungsoptimierung lag der Entwicklungsfokus auf Verbesserungen der Arbeits- und Betriebssicherheit. Mit der FunkFernbedienung kann sich der Bediener z.B. ohne störendes Verbindungskabel frei um die Bohranlage bewegen. So ist der sichere Fahrund Rangierbetrieb gewährleistet. Die Nothydraulik dient dazu, bei einem Ausfall der Steuerungstechnik, die Maschine trotzdem noch so bedienen zu können, damit z.B. ein Einziehvorgang noch abgeschlossen werden kann. Die beheizbare Bedienerkabine ist um 75º schwenkbar und ermöglicht einen vollständigen Überblick und damit die optische Kontrolle über den gesamten Bohrvorgang. Die Bedienerkabine ist mit einem ergonomischen Arbeitssitz ausgestattet. Mit den Joysticks werden die Bohrfunktionen angesteuert. Die Funktionskontrolle erfolgt über ein LCD-Display. Zudem besteht eine Telemetriedatenübertragung für die Schnelldiagnose und Einleitung von Sofortmaßnahmen. Ein Datenlogger speichert alle Bohrdaten nach DVGW GW 321. Die einwirkenden Zugkräfte werden per Funkübertragung an den Maschinenführer auf das LCD-Display übertragen und überwacht. Die automatisierten Abläufe der HDD-Anlage sind optimal eingestellt und geregelt. Das schont die Maschine und erhöht ihre Lebensdauer. Abb. 21: Tracto Technik Grundodrill 15 XP Abb. 20: System MS-EDGR 332 www.baumaschine.de/Baumaschinen – BauPortal 6/2010 04 baumaT_Spez.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:54 Uhr Seite 9 Abb. 24: Bohrtec Grafik Front Steer Abb. 23: Bentonitpumpe Abb. 22: Prime Drilling HDD-Anlage Prime-Drilling Prime-Drilling hat in den letzten Jahren die Serie seiner HDD-Anlagen auf die stattliche Zahl von 19 Typen ausgebaut, von 320– 5.000 kN Zugkraft, von 18–120 kNm Drehmoment, die kleineren mit angebauter Fahrerkabine, die größeren mit separatem Steuerkontainer, alle mit Raupenfahrwerken selbstfahrend. Dazu wurden auch Hilfseinrichtungen, wie Mischanlagen, Suspensionspumpen und Wiederaufarbeitungsanlagen, entwickelt. Hier ist die aktuelle Innovation eine Bentonitpumpe für 3.000 l/min bei 60 bar, die auf Grund einer durchgängigen Optimierung für HDD-Bentonit-Anwendungen, v.A. bei der Hub-, Kolben- und Lagerwahl, der Gehäusegestaltung und der verwendeten Werkstoffe, deutlich kleiner und leichter als bisherige vergleichbare Pumpen ausfällt. den Pilotrohrvortriebe mit dem Front Steer in erster Linie von einem min. Baustelleneinrichtungsaufwand, von kurzen Rüstzeiten und einer einfachen Bedienung gekennzeichnet. Es wird genau wie bei den konventionellen Boden verdrängenden Pilotrohrvortrieben mit dem bekannten optischen VermessungsSystem, bestehend aus Theodolit mit CCD Kamera, Monitor und LED-Zieltafel gearbeitet. Wie in der Grafik mit der Verfahrenstechnik dargestellt, wird der Boden/Fels von einer Schürfscheibe kontinuierlich abgebaut und mittels Hohlbohrschnecken mit optischer Gasse zum Startschacht transportiert. Das sog. Steuerrohr nutzt die Bodenreaktionskraft zur Steuerung. Über ein Bedien- und Steuerpult, das die jeweilige Steuerposition des Kopfes anzeigt, kann der Maschinenbediener wahlweise im Hand- oder Automatikbetrieb Steuerbewegungen vornehmen, indem das Steuerrohr räumlich verwinkelt wird. Morath Die Fa. Morath stellte die MultifunktionsBohrraupe BR8000-2 mit hyd. Bohrhammer, Klemm- und Brechanlage und Staubabsaugung vor, die wegen ihrer Beweglichkeit und den vielseitigen Gerätefunktionen einen weiten Einsatzbereich im Spezialtiefbau abdeckt. Die kompakte Bauweise, die eigens entwickelte Doppelarm-Auslegerkinematik und der um 360° drehbare Oberwagen und Bohrturm erlauben den Einsatz selbst in schwierigstem Gelände und in engsten Räumlichkeiten. Der funktionelle Unterwa- Mischwasser Vorflutbewältigung mit dem Bohrtec Die Fa. Bohrtec stellte eine völlig neuartige Steuertechnik für Boden gewinnende Pilotrohrvortriebe in nicht verdrängenden Böden und Fels bis 20 MPa beim Einsatz von Schnecken-Pressbohranlagen bis 1,4 m Außendurchmesser vor. Trotz der rasanten Weiterentwicklung der Pilotbohrtechnik in den vergangenen 10 Jahren ist eine entscheidende Einsatzbeschränkung nach wie vor die Forderung nach einem verdrängbaren Boden. So scheidet die konventionelle Boden verdrängende Pilotbohrtechnik in Böden mit dichter Lagerung (SPT Werte des Standard Penetrationstests > 35) und natürlich in Fels aus. Mit der Entwicklung einer völlig neuartigen Steuertechnik, dem sog. patentierten Front Steer, ist es Bohrtec erstmals gelungen, die zuvor genannten Einsatzbeschränkungen zu überwinden und mit einer Boden gewinnenden Pilotbohrtechnik Anwendungen auch in sehr dicht gelagerten Böden mit SPT Werten > 35 und sogar in leichtem Fels mit Festigkeiten von bis zu 20 MPa zu ermöglichen. Besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass diese entscheidende Erweiterung der Anwendungsmöglichkeiten die wirtschaftlichen Vorteile der Pilot-Bohrtechnik nicht beeinträchtigt. So sind auch die Boden gewinnenBauPortal 6/2010 – www.baumaschine.de/Baumaschinen VON PROFIS FÜR PROFIS Leistung von 1–5000 l/sec, Wartungsarm, Verstopfungsfrei, Stufenlos Selbstregelnd, Kleine Energieleistung, Kostengünstiges Mietsystem. Planung, Beratung, Montage, Wartung durch: „Hamburger Heb Vertriebs GmbH Altes Feld 6 · 22885 Barsbüttel Tel. 040 / 68 30 50 & 040 / 68 68 58 · Fax 040 / 68 20 80 333 04 baumaT_Spez.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:54 Uhr Seite 10 gen mit Kettenfahrwerk, 4-Punkt-Aufhängepunkte (luftverlastbar), hydraulischer Zugwinde, sowie verschiedensten Seilführungsmöglichkeiten rundet die Vielseitigkeit ab. Die beschriebenen Funktionsmerkmale ermöglichen den universellen Einsatz in den Bereichen Bankettverbau, Baugrubensicherung, Fundament- und Nachgründung, Sanierung sowie im Tunnelbau. Das modulare Baukastensystem ermöglicht ein schnelles Umrüsten auf die unterschiedlichen Bohrverfahren (Injektionsankerbohrungen, Überlagerungsbohrungen, Hochdruckinjektionsbohrungen, Sondier- und Drehbohrungen, Ankerund Sprenglochbohrungen). Das CAN-BusFernsteuerkonzept ermöglicht dem Bediener die freie Wahl seines Standortes, von dem aus er alle Bohr-, Einricht- und Fahrfunktionen präzise über die proportionale Ventiltechnik ansteuern kann. Dies erhöht die Sicherheit für Bedien- und Bohrpersonal und gewährt sehr gute Sichtverhältnisse während des Bohrvorgangs. Junttan Oy Die Firma Junttan Oy stellte auf der bauma eine komplett neue Rammenserie vor – gezeigt wurde die PMx20. Die wichtigsten Merkmale sind eine komplett neu gestaltete Hydraulik, ein neues Ramm-Kontrollsystem (Junttan X control system), das alle wichtigen Rig-Funktionen kontrolliert, und das etliche hilfreicher Einrichtungen für Ausrichtung, Betrieb und Instandhaltung bereitstellt. Der Unterwagen wurde für hohe Stabilität und leichten Transport neu entworfen. Abb. 25: Morath Bohrraupe BR8000-2 Technische Daten: – 4-Zylinder Deutz-Turbodieselmotor mit 98 kW, – Load Sensing Hydrauliksystem mit Elektroproportional-Ventiltechnik, – Bohrturm mit teleskopierbarer Bohrlafette Abb. 27: Casagrande HD-Spülsystem Casagrande Auch die Fa. Casagrande zeigte einen beeindruckenden Querschnitt durch ihr sehr umfangreiches Angebot für den Spezialtiefbau. Hier sei aber nur eine Einzellösung gezeigt: ein Spülsystem an dem Pfahlbohrgerät B300, das die Führungsstange vor dem Einlaufen in die Rollen mit Hochdruck-Wasser (150 bar) reinigt. Weitere Maschinen Ein paar Streiflichter waren ein Kraftdrehkopf von EuroDrill bei Comacchio und bei IHC ein Rammenbalg an einer IHC-Fundex F 3500. Abb. 28: Kraftdrehkopf von EuroDrill Abb. 29: Rammenbalg von IHC Außerdem stellte Junttan den neuen Hydraulikhammer Shark vor. Der neue Hammer will als „ruhiger Hammer“ bezeichnet werden und soll als besonders effizient gelten. Abb. 26: Junttan Oy Ramme PMx20 mit Hydraulikhammer Shark (Einsatzgewicht 55 t, Hublast 13 t, empfohlenes Rammengewicht 3–5 t, max. Pfahllänge 20 m, Motorleistung 179 kW, Pfahlwinde 8 t, Hammerwinde 11 t, Unterwagenlänge 4,7 m, Breite 3,2–4,7 m) 334 www.baumaschine.de/Baumaschinen – BauPortal 6/2010 04 baumaT_Spez.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:54 Uhr Seite 11 Abb. 31: 9 Notaustaster und 1 Schaltleine Abb. 30: Schaltleine hinten links neben Lafette Abb. 33: 1 Leine links vorne Sicherheit im Spezialtiefbau kongruent, obwohl die Hersteller sich hier kreativ engagieren. Schutz vor bewegten Teilen im Arbeitsprozess an Lafettenbohrgeräten Vor Allem bei senkrecht oder nahezu senkrecht stehenden Lafetten ist es möglich, dass ein davor stehender Mensch von dem rotierenden Gestänge erfasst und eingezogen wird. Da sich die Gestänge wegen des Gewindeverlaufs während des eigentlichen Bohrvorgangs, der viel länger dauert als das Ziehen, im Uhrzeigersinn drehen, ist diese Gefahr auf der linken Seite besonders groß. Bereits vor über 20 Jahren wurden Versuche gestartet, mit technischen Mitteln mehr Sicherheit zu schaffen. Die Varianten an Reißleinen, Schaltleisten, Lichtschranken, Ultraschallsensoren usw. sind Legende. Wie die bauma 2010 gezeigt hat, ist bis heute keine Lösung in Sicht, die sowohl dem Sicherheitsanspruch als auch einem ungestörten Betriebsablauf gerecht wird. Selbst die Verwendung von Magazinen löst nicht das Problem, im Gegenteil. Weil normgemäß Abb. 32: 2 Schaltleinen links und rechts vorne auf der Magazinseite keine Sicherheitseinrichtung vorgesehen werden muss, und weil das Magazin in Abhängigkeit von der Größe des KDK in mehr oder weniger großem Abstand zur Gestängeachse angeordnet wird, ergibt sich zwangsläufig ein nicht gesicherter Freiraum. Wie andere Hersteller von Lafettenbohrgeräten, ausführende Firmen und Baustellenplaner, so sieht sich auch KLEMM in letzter Zeit v.A. beim Export nach Großbritannien durch allgemein formulierte Sicherheitsanforderungen der zuständigen Behörde mit nicht unerheblichen Problemen konfrontiert. Beim Bemühen, einen höheren Sicherheitsstandard bei Bohrgeräten zu erreichen, sind die Vorstellungen der Behörde mit den realisierbaren und im praktischen Arbeitsprozess akzeptablen Umsetzungen noch lange nicht KLEMM realisierte bereits diverse mechanische Schutzvorrichtungen für Minipfahl- und Geothermiebohrgeräte, d.h. für die Benutzung bei senkrecht gestellter Bohrlafette. Bei geneigten Höhen, hohen Bohransatzpunkten und geneigten Bohrungen sind jedoch noch viele Fragen ungelöst bzw. werfen neue Fragen auf. Die Hersteller erwarten hier in nachvollziehbaren Schritten klare, realisierbare Formulierungen, das Einbeziehen von Lösungsansätzen wie Ortsbindung des Geräteführers, Überwachung von Annäherungen durch elektrische/elektronische Systeme, sowie die Auswahl bzw. Substitution ungeeigneter Gerätschaften durch solche, bei denen gerätebedingt kein Zutritt zum drehenden Werkzeug erforderlich ist. Abb. 34: Netz zur Gewichtsersparnis Abb. 35: Aufklappbarer Käfig BauPortal 6/2010 – www.baumaschine.de/Baumaschinen 335 04 baumaT_Spez.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:55 Uhr Seite 12 Abb. 36: Kamera für Windwerk Umgang mit eingeschränkten Sichtverhältnissen an Großgeräten des Spezialtiefbaus Kamerasysteme sind auf dem Vormarsch oder „die Zeit der toten Winkel ist vorbei“, zumindest aus technischer Sicht. Kameras findet man mittlerweile auf vielen Maschinen des Spezialtiefbaus. Auf einem ausgestellten Großdrehbohrgerät konnte man 4 Kameras bewundern, deren Bilder wahlweise einzeln oder in einem 4-fach-Split auf einem 7’’-TFT-Bildschirm dargestellt werden können. Die Kameras sind sowohl auf Maschinenkomponenten wie Windwerke und Kraftdrehköpfe als auch Fahr- und Arbeitsbereiche gerichtet. Sie können dadurch zur Arbeits- und Betriebssicherheit beitragen, wenn es dem Maschinenführer gelingt, ihre Informationen im Arbeitsprozess zur Kenntnis zu nehmen und zu verarbeiten. Sie sind deshalb kein Sicherheitssystem, sondern nur ein über die Jahre stetig besser gewordenes Hilfsmittel. Sicherheit beim Betrieb von Pendelfahrwerken bei Ankerbohrgeräten KLEMM hat hier die Sicherheit durch die Entwicklung einer Schaltung erhöht, die 2008 mit dem EuroTest-Preis ausgezeichnet wurde, für die inzwischen ein Patent erteilt Abb. 40: Monitor im Steuerpult integriert (Bildmitte) 336 Abb. 37: Kameras nach vorn und hinten Abb. 38: Kamera hinten am Oberwagen Abb. 39: Kamera seitlich am Oberwagen Abb. 42: Hosenrohr wurde und die heute Standard ist bei allen Pendelfahrschiffen. Die Pendelzylinder werden bei Freischaltung durch den Bediener hydraulisch miteinander gekoppelt. In den korrespondierenden Zylinderkammern kann so ein Druckausgleich erfolgen, was letztendlich beim passiven Pendeln einem Ausgleich der Bodenpressungen unter den Fahrschiffen entspricht. Allerdings muss u.A. gemäß der EN 791 die Lasthalteeinrichtung fest mit jeweils beiden Zylinderkammern verbunden sein, was aber bei den voneinander entfernten und pendelnden Zylindern nicht möglich ist. Die neue Schaltung und das zugehörige Ventil sind jeweils fest am Zylinder angebaut und verhindern bei Freischaltung durch den Bedie- Abb. 41: Ventil mit Lasthalteeinrichtung Abb. 43: Halbschalenschurre www.baumaschine.de/Baumaschinen – BauPortal 6/2010 04 baumaT_Spez.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:55 Uhr Seite 13 ner und gleichzeitigem Schlauchbruch eine unkontrollierbare, gefährlich Bewegung des Chassis. Sicherer Bohrgutauswurf von Schnecken an Pfahlbohrgeräten Für den sicheren Bohrgutauswurf von Schnecken an Pfahlbohrgeräten waren zumindest 2 Lösungen auf der bauma 2010 zu sehen, das bereits 2007 gezeigte, aus Eimerelementen gebildete Hosenrohr (bei Bauer-RTG) und eine seitlich angebaute Halbschalenschurre, in die eine Schrägschurre das Bohrgut aus der Schnecke übergibt (bei Soilmec). Abb. 44: Hydraulische Haltearme Sichern von Rammdielen gegen Umsturz In der Vergangenheit wurden mehrere Versuche unternommen, das unbeabsichtigte Umstürzen von Rammdielen, z.B. bei Bruch der Anschlagkette oder Herausrutschen aus der Zange, durch Hilfseinrichtungen wie eine Kettenglocke oder 2 hydraulische Umfassungsarme zu verhindern. Diese konnten sich offenbar alle nicht durchsetzen. An einem Liebherr Rammgerät LB 20 sind solche hydraulischen Arme am Mäklerfuß angebracht. Sie dienen wohl mehr der Führung und sind weniger als Sicherheitseinrichtung gedacht. Abb. 46: Gestängemanipulator Sonstiges An einer HDD-Maschine von American Augers wurde eine Warn- und Abschalteinrichtung beim Anbohren Stromführender Leiter gesehen. Abb. 45: Warn- und Abschalteinrichtung Bei Comacchio wurde ein Gestängemanipulator gesehen. Fazit Die anfangs gestellte Frage nach Altbewährtem und nach Neuem lässt sich ganz positiv beantworten: Den Maschinenbauern gehen die (sinnvollen) Ideen nicht aus. Jedoch könnte manchmal der Verdacht aufkommen, dass die Unternehmer, die ja die Kunden der Maschinenbauer sind, manche Innovation wegen der damit verbundenen Kosten scheuen. Wie anders ist es zu erklären, dass Kameras und Monitore an Großgeräten des Spezialtiefbaus immer noch nicht selbstverständlich sind, obwohl sie mit ihren Gestehungskosten beim Anschaffungspreis der Gesamtmaschine keine Rolle spielen. Eine Vision des Autors ist: Alle Hersteller bauen zusammen ein großes Pfahlbohrgerät und jeder bringt seine Innovationen mit – die entstehende Maschine würde (beinahe) vollkommen sein. Autor: BG BAU Prävention BauPortal 6/2010 – www.baumaschine.de/Baumaschinen 337 12 PTA6_10.qxd:BauPortal 19.05.2010 12:08 Uhr Seite 2 Prüf- und Zertifizierungsstelle der Fachausschüsse Bau und Tiefbau Prüfung technischer Arbeitsmittel Die Erzeugnisse der folgenden Firmen wurden im Hinblick auf die Arbeitssicherheit einer Prüfung unterzogen. Für die Maschinen wurden die Prüfbescheinigungen erteilt. Datenbank für geprüfte Produkte: www.dguv.de/bg-pruefzert/produkte Wacker Neuson SE 80809 München Infrarot-Fernsteuerung für Vibrationswalze RT 56 SC2 / RT 82 SC2 und für Vibrationsplatte DPU 7060 SC Lehnhoff Hartstahl GmbH & Co. KG 76534 Baden-Baden/Steinbach Schnellwechselsystem, mechanisch MS01/03, MS08/10/20/21/25 Baumaschinen, Maschinen und Einrichtungen zum Verarbeiten von Baustoffen m-tec mathis technik GmbH 79390 Neuenburg Mörtelspritzmaschine (Putzmaschine) M 300 Erdbaumaschinen Komatsu Mining Germany GmbH 40599 Düsseldorf FOPS/Top Guard, Kat. II Kabine, Bauteil-Nr. 510100000 für Komatsu Mining Hydraulikbagger PC 400-6, PC 5500-6, PC 8000-6 Gebrüder Egli Maschinen AG CH-9512 Rossrüti Hydraulik Magnet GEMJ-07 Schnellwechselsystem, hydraulisch HS01/03, HS08, HS10/20/21/25, HS 40/80, HS100 Schnellwechselsystem, hydraulisch „Variolock“ HS10 mit VL 100, HS20/21/25 mit VL 200 Bauaufzüge und Hochziehbare Personenaufnahmemittel Haußig-Bühnen GmbH & Co. KG 04319 Leipzig 370 Manfred Passler Baumaschinen GmbH 92366 Hohenfels Grabenverbaugerät aus Stahl Längenausgleichelemente LAV 120 mm, LAV 1.000 mm, LAV 1.500 mm Grabenverbaugeräte ThyssenKrupp Bauservice GmbH 41836 Hückelhoven-Baal Grabenverbaugerät aus Stahl, randgestützt Extra „Manhole“ Zulassungsausschuss für Prüfungsstätten setzt Qualitätsstandard „Unternehmern wird damit endlich ein verlässlicher Qualitätsstandard für die Auswahl und Unterweisung ihres Personals an die Hand gegeben“, erklärten die alternierenden Vorsitzenden des Zulassungsausschusses, Dipl.-Ing. Wolfgang Schmitz (HDB) und Dipl.- Grabenverbaugeräte Arbeitsbühnensystem HB SAT 500/800 Anforderungsprofil für Teleskopfahrer verabschiedet Nach der erfolgreichen Einführung harmonisierter Prüfungsstandards für Turmdrehkranführer sowie Bagger- und Laderfahrer etabliert der „Zulassungsausschuss für Prüfungsstätten von Baumaschinenführern“, der gemeinsam vom Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB) und dem Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB) getragen wird, nun auch für Teleskopfahrer Qualitätsanforderungen an Prüfung und Prüfungsstätten. Von den Fachausschüssen Bau und Tiefbau wurden die Erzeugnisse der folgenden Firma im Hinblick auf die Arbeitssicherheit der berufsgenossenschaftlichen Prüfung unterzogen. Die Prüfung erfolgte nach den von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung erlassenen „Grundsätze für die Prüfung der Arbeitssicherheit durch die berufsgenossenschaftlichen Fachausschüsse“. Für die Maschinen wurden die Prüfbescheinigungen und das abgebildete Prüfzeichen erteilt. Ing. Hans Stiglocher (ZDB), anlässlich der Einführung des neuen Anforderungsprofils am 2. Dezember 2009 in Berlin. Unter Einhaltung der von den Bauspitzenverbänden und der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft gemeinsam entwickelten Anforderungen können Organisationen ihre Anerkennung als Prüfungsstätte durch den Zulassungsausschuss beantragen. Von den Fachausschüssen Bau und Tiefbau wurden die Erzeugnisse der folgenden Firmen im Hinblick auf die Arbeitssicherheit der berufsgenossenschaftlichen Prüfung unterzogen. Die Prüfung erfolgte nach den von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung erlassenen „Grundsätze für die Prüfung der Arbeitssicherheit durch die berufsgenossenschaftlichen Fachausschüsse“. Für die Maschinen wurden die Prüfbescheinigungen und das abgebildete Prüfzeichen erteilt. Bauarbeiten und Gerüste Weitere Informationen hierzu geben die beteiligten Partner: Essmann GmbH 32107 Bad Salzuflen Zentralverband des Deutschen Baugewerbes, Tel. 030/20314-0, www.zdb.de Durchsturzsicherung L-RWG Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. Tel. 030/21286-0, www.bauindustrie.de MERCOR SA 80-408 Gdansk/Polen Lichtbandsystem MCR-PROLIGHT BauPortal 6/2010 BauPortal_U_6_10.qxd:BauPortal 19.05.2010 10:32 Uhr Seite 4 Erich Schmidt Verlag GmbH & Co., Süddeutsche Zweigstelle, Paosostraße 7, 81243 München Postvertriebsstück Gebühr bezahlt 6 MEIN KOPF IST GANZ WOANDERS Schauen Sie auf die Straße! Im Straßenverkehr kann auch die kleinste Unachtsamkeit in Sekundenschnelle zu einem schweren Unfall führen. Lassen Sie sich nicht ablenken. www.risiko-raus.de 18. JUNI 2010 findet im Kongresszentrum der Westfalenhalle in Dortmund (Beginn 9.00 Uhr) ein KONGRESS mit begleitender AUSSTELLUNG zur PRÄVENTIONSKAMPAGNE „RISIKO RAUS!“ statt. Am Die Veranstaltung wird vom Verband Deutscher Sicherheitsingenieure (VDSI) zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Arbeitsmedizin und Umweltmedizin (DGAUM), der Gesellschaft für Arbeitswissenschaft (GfA) und dem Verband Deutscher Betriebs- und Werksärzte (VDBW) ausgerichtet und von der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) unterstützt. Kongress und Ausstellung, die im Rahmen der 50. Jahrestagung der DGAUM zum Thema „Transport und Verkehr“ stattfinden, richten sich an alle Akteure und Multiplikatoren im Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutz. Geplant sind Impulsvorträge zu den Themen „Vision Zero in der Verkehrssicherheit und im Arbeitsschutz“ und „Erfolgreicher Arbeitsschutz – Der Mensch steht im Mittelpunkt“. Im wissenschaftlichen Kongressteil werden Fragen der Verhaltensprävention am Beispiel Arbeitsweg sowie ergonomische Aspekte im Lager- und Transportbereich erörtert. Der Praxisteil umfasst u.A. einen pyrotechnischen Vortrag. Darüber hinaus werden Möglichkeiten praktischer betriebsärztlicher Präventionsmaßnahmen und Fragen der Ladungssicherung im europäischen Fokus dargestellt. Der Kongressteil endet mit einer Podiumsdiskussion. Im Außengelände der Westfalenhalle können Erlebnisobjekte und Präsentationen zur Präventionskampagne „Risiko raus!“ ausprobiert und besichtigt werden. Ausführliche Informationen zum Programm sind unter www.vdsi.de abrufbar. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenfrei. Die Veranstalter bitten um vorherige Anmeldung per E-Mail unter [email protected] Der Besuch der Veranstaltung wird mit 2 VDSI-Punkten beim Erwerb des VDSI-Weiterbildungsnachweises berücksichtigt. Veranstaltungsort: Kongresszentrum der Westfalenhalle, Rheinlanddamm, 44139 Dortmund