Peugeot 905 "Le Mans 1993 # 3 Brabham/Bouchut/Helary"

Transcription

Peugeot 905 "Le Mans 1993 # 3 Brabham/Bouchut/Helary"
MODELLVORSTELLUNG
Rolf Stratemeyer November 2008
Peugeot 905 "Le Mans 1993 # 3 Brabham/Bouchut/Helary"
Bewertung
NOREV GmbH, 1:18, Peugeot 905 "Le Mans 1993 # 3 Brabham/Bouchut/Helary"
Der Peugeot 905 ist ein Sportwagen-Prototyp, den Peugeot zur Teilnahme an der SportwagenWeltmeisterschaft entwickelte, die er 1992 gewinnen konnte. Außerdem siegt die französische Automarke 1992 und 1993 beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans.
Nachdem Peugeot Talbot Sport in den Vorjahren unter der Leitung von Jean Todt in der RallyeWeltmeisterschaft sehr erfolgreich gewesen war, suchte das Team nach der Absage Gruppe-B-Klasse
nach einem neuen Betätigungsfeld. Am 23. November 2003 teilte Jean Boillot, Vorsitzender der Automarke Peugeot, und Jean Todt der Presse mit an der Sportwagen-Weltmeisterschaft teilzunehmen. 15
Monate später wurde ein Modell des 905 in Originalgröße vorgestellt.
Für den 905 genannten Prototyp entwickelte Peugeot in Zusammenarbeit mit dem Luftfahrtunternehmen
Dassault ein Kohlefaser-Chassis, das mit einem 3,5 Liter Saugmotor, der den damaligen Formel-1Motoren sehr nahe kam, ausgestattet wurde. Der Peugeot SA35-A1 genannte Motor verfügte über 10
Zylinder, die in einem Winkel von 80° angeordnet wa ren und erzeugte bei 12.500 U/min eine Leistung
von 650-670 PS. Unter der Leitung von André de Cortanze verlieh Gérard Welter dem 905 eine sehr
charakteristische Frontpartie, die stark an die der damaligen Serienfahrzeuge erinnerte. Eine Besonderheit des Fahrzeugs waren die ins Cockpit verlegten Rückspiegel.
Nachdem sich herausgestellt hatte, dass der Peugeot 905 zu langsam und unzuverlässig war, überarbeitete Peugeot die Aerodynamik des 905 komplett, so dass lediglich das Cockpit noch an den ursprünglichen 905 erinnerte. Außerdem kam mit dem Peugeot SA35-A2 eine neue Ausbaustufe des Motors zum
Einsatz. 1992 wurde das Entwicklungsteam um Enrique Scalabroni verstärkt, der sich hauptsächlich um
die Verbesserung des mechanischen Grips des Fahrzeuges kümmern und Projektleiter de Cortanze entlasten sollte. Für die Saison 1993 wurde die Ausbaustufe Evo1 bis um einige Verbesserungen ergänzt.
So erhielt das Fahrzeug unter Anderem das neuentwickelte Getriebe des Evo2.
Noch bevor der Evo 1 bis sein Debüt gab begannen die Peugeot-Ingenieure mit der Entwicklung des
Nachfolgers, Evo2 genannt, der Ende 1992 erstmals auf die Strecke geschickt wurde. Vor allem durch
die zerklüftete Frontpartie hob er sich von seinem Vorgänger ab, zudem sorgte ein schmaleres Cockpit
für weniger Luftwiderstand und Gewicht. Aufgrund seines futuristisch wirkenden Äußeren, erhielt das
Fahrzeug bald den Spitznamen Supercopter. Neben vielen Änderungen im Detail war eine weitere wichtige Neuerung das halbautomatische 6-Gang-Getriebe, das den Fahrern das Schalten vereinfachte.
Am 20. Juni 1990 wurde der Prototyp erstmals auf dem Autodrome de Linas-Montlhéry getestet. Eine
Woche später absolvierte Jean-Pierre Jabouille die Distanz von 500 km auf der Testrecke des Reifenlieferanten Michelin. Er übernahme ebenfalls den ersten öffentlichen Auftritt des Peugeot 905, am 4. Juli
1990 au dem Rennkurs von Magny-Cours.
Nach einigen weiteren Tests auf französischen Boden, wurden zwei Wagen zum achten Lauf der Sportwagen-Weltmeisterschaft 1990 nach Montréal geflogen. Beim Renndebüt am 23. September wechselten
sich der bisherige Testfahrer Jabouille und der ehemalige Formel-1-Weltmeister Keke Rosberg hinter
dem Steuer des Peugeot 905 ab. Allerdings fiel der Wagen nach einem Drittel der Renndistanz aus.
Beim letzten Lauf der Saison in Mexiko beendete das Fahrerduo ihr erstes Rennen, trotz Problemen mit
dem Starter, auf dem 13. Platz.
Nach einem überraschenden Sieg beim Auftakt in Suzuka 1991 waren die nächsten Rennen von Ausfällen und hinteren Plätzen geprägt. Bei den 24 Stunden von Le Mans aber stellte das Trio Jabouille, Philippe Alliot und Mauro Baldi seinen Peugeot 905 auf die Pole, Rosberg, Yannick Dalmas und PierreHenri Raphanel komplettierten die erste Startreihe im zweiten 905. Nach einem furiosen Start ereilten
beide Autos technische Defekte und so war bereits nach vier Stunden kein Peugeot mehr im Rennen.
Nach diesen ernüchternden Ergebnissen brachte Peugeot beim fünften Lauf der SportwagenWeltmeisterschaft auf dem Nürburgring ein komplett überarbeitetes Fahrzeug an den Start, den Peugeot
Evo1 bis. Von nun an war Peugeot das Team, das es zu schlagen galt. Zwei Doppelsiege in MagnyCours und auf dem Autódromo Hermanos Rodríguez belegten dies eindrucksvoll. Am Ende der ersten
Saison 1991 waren Philippe Alliot und Mauro Baldi Vizemeister der Fahrermeisterschaft, während Peugeot Talbot Sport in Teamwertung nur vom Jaguar-Werksteam übertroffen wurde.
Nach dem Ausstieg von Jaguar und Mercedes-Benz aus der Sportwagen-WM drohte die Saison 1992
zur Farce zu werden, wurde jedoch auf Drängen Peugeots trotzdem durchgeführt. Außer Peugeot waren
nur noch Toyota und Mazda werksseitig aktiv, stellten jedoch keine ernsthafte Konkurrenz dar. Peugeot
gewann überlegen fünf der sechs Meisterschaftsläufe und sicherte sich sowohl die Fahrer- als auch die
Konstrukteurs-Meisterschaft der Sportwagen-WM.
Der Saison-Höhepunkt waren die 24 Stunden von Le Mans, bei denen das Team mit drei Autos an den
Start ging. Während das Trio Wendlinger/van de Poele/Ferté durch einen Motorschaden ausschied, gewannen Warwick/Dalmas/Blundell das Rennen vor einem Toyota und dem dritten Peugeot mit der Besetzung Baldi/Alliot/Jabouille. Beim Training zum letzten Rennen der Saison in Magny-Cours setzte
Peugeot erstmals den 905 Evo2 ein, griff aber im Rennen auf den bewährten Evo1 bis zurück. Durch das
Ende der Sportwagen-WM blieb der Evo2 ohne einen Renneinsatz.
Nach der Absage der Sportwagen-WM für 1993 ging Peugeot nur bei den 24 Stunden von Le Mans an
den Start. Auch 1993 sprach sich Jean Todt gegen einen Einsatz des Evo2 aus, daher griffen die Franzosen erneut auf den 905 Evo1 bis zurück. Ohne ernsthafte Konkurrenz beendete man das Rennen
hoch überlegen auf den Plätzen 1, 2 und 3.
Le Mans 1993
#3 Bouchut - Hélary - Brabham - 1. Platz
#1 Dalmas - Boutsen - Fabi - 2. Platz
#2 Baldi - Alliot - Jabouille - 3. Platz
(Quelle: Wikipedia.org)
NOREV hat diesen Klassiker französischen Rennsports in der „sealed body“ Art um gesetzt, was heißt,
dass die äußeren Formen sehr präzise nachgebildet wurden, jegliche Details des Motors oder des Chassis aber einfach verschwinden. Großartig ist das Modell aber trotzdem, denn man kann vieles erkennen,
was den Renner ausmachte und die Verarbeitung, Lackierung und Dekorierung ist vorbildlich. Ein Tolles
Modell eines historisch wichtigen Vorbildes.