SPLITTER 2/2000 - IT-Dienstleistungszentrum Berlin

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SPLITTER 2/2000 - IT-Dienstleistungszentrum Berlin
IT-Trends und Visionen
IT-Nachrichten für die Berliner Verwaltung Nr. 2/2000 - 10. Jahrgang
IN DIESER AUSGABE:
Schwerpunkt “IT-Trends und Visionen“
Online s Infos s CD-ROM s Projekte & Verfahren s Tipps & Tricks s Literatur ...
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1. kommt es @nders,
2. @ls man denkt ...
... das lehrt uns die eigene Erfahrung und wird von der rasanten
Entwicklung des Internet eindrucksvoll bestätigt, von der noch
nicht einmal die geistigen Väter vor 10 Jahren zu träumen wagten.
Trotzdem haben Zukunftsvisionen heute Hochkonjunktur, je gewagter, desto besser. Wir wollen da nicht abseits stehen, Sie nicht wie der Ochs vor
dem virtuellen Tor stehen lassen. Aber auch nicht am Nasenring zwangsweise in die
neue Welt ziehen. Wir bieten Ihnen als Schwerpunktthema dieser Ausgabe Trends
und Visionen der Informationstechnik, gezielt nachgefragt bei Universitäten,
Forschungseinrichtungen und anderen Versuchswerkstätten für neue Einsatzbereiche und Entwicklungen der Informationstechnik. Spektakuläre Berichte vom
Kühlschrank, der selbständig das Bier nachbestellt und vom computergesteuerten
Auto, das ohne menschlichen Eingriff an allen Staus vorbei nach Hause findet,
wollen wir dabei den Gazetten überlassen. Sie werden Ihre eigene Einschätzung
darüber haben, ob und wann diese schöne Neue Welt kommen wird.
Ich denke niemals an die Zukunft. Sie
kommt früh genug.
Albert Einstein
Jedenfalls werden wir in auch 10 Jahren noch in den selben Häusern wohnen, zum
Teil noch das selbe Auto fahren, vielleicht immer noch den selben Chef haben usw.,
das lehrt uns der Blick zurück nach 1990 – also eigentlich recht weit zurück - in den
zeitlichen Dimensionen der heutigen Entwicklungszyklen. Warum ist es dann nur
so schwierig, sich unsere Welt, auch unsere ganz persönliche kleine – im Jahr 2010
vorzustellen? Ganz einfach: 1990 gab es noch nicht dieses Internet!
Auch wenn Sie an Ihrem Schreibtisch in der Verwaltung im Prinzip noch wie vor
10 Jahren arbeiten, Briefe schreiben, zu Sitzungen eilen und vergeblich telefonieren:
lange wird das nicht mehr so bleiben. Denn das Internet ist keine neue Technik wie das seit Jahren immer wieder erfolglos beschworene papierlose Büro – sondern
eine revolutionäre Veränderung der menschlichen Kommunikation mit im Prinzip
geringen technischen Veränderungen. Vergleichbar mit dem Buchdruck, dem
Telefon und dem Telefax, alles Dinge, die vom Menschen keine vollständig neuen,
technisch komplexen Veränderungen erfordern, sondern nur die bisher praktizierte
Verhaltensweise vereinfachen und beschleunigen.
Und der Hinweis auf die fehlenden Gelder ist auch kein gutes Schutzschild gegen
die zukünftigen Veränderungen Ihrer Arbeitswelt. Auch wenn Sie derzeit noch um
jedes zusätzliche Softwarepaket oder gar einen neuen PC kämpfen müssen und
Visionen daher nur belächeln können.
Erzähle mir die Vergangenheit, und ich
werde die Zukunft erkennen!
Konfuzius
Sie müssen gegen das Los des PC als elektronische Schreibmaschine kämpfen, für
einen Intranet-Zugang; gegen das „Hamerimmasojemacht“ und für verbesserte
Arbeitsabläufe; gegen missbräuchliches Surfen im Internet und für eine vorurteilsfreie Nutzung der neuen Kommunikationsmöglichkeiten!
Das geistige Rüstzeug zur Gestaltung Ihrer zukünftigen Arbeitswelt will Ihnen wie
immer die SPLITTER-Redaktion liefern.
Ihr
Rainer Hensel
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In dieser Ausgabe:
KGSt und WIBERA betreiben KGSt consult
ab Mai gemeinsam
Elektronische Kommunikation
wird Verwaltung revolutionieren
Status Report on European Telework
Editorial
1. kommt es @nders, 2. @ls man denkt ...
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Online
Schwerpunktthema
Multi-Space-Office
COMET Communication Environment
Zukunft und Chance
E-Learning
Der Tel-Com Brief
2O14 - Die Zukunft von Information,
Kommunikation und Medien
Chancen für Bayern - Bayern 2O2O
Vision 2O2O – Die vernetzte Gesellschaft
Soziale Kompetenzen und ihre
Rolle im IT-Bereich
Projekt „Virtueller Marktplatz
für IuK-Dienstleistungen“
Eine Vision - die DMS Deutschland AG
Die mobile Revolution
eGovernment oder eBusiness?
Wirtschaften im Zeitalter der Ich-AG
eEurope
Mit CompuServeOffice für 1,9 Pfennig
tagsüber ins Internet
NT-Server öfter „down“ als Unix-Server
Mannheim ist Deutschlands
virtuelle Hauptstadt
Das Internet ist kein rechtsfreier Raum
Hackerangriffe auf Internet-Server
Twirlix setzt neue Maßstäbe bei
der Internet-Recherche
T-Online bringt mehr Sicherheit ins Internet
Privatsphäre im Web möglich
mit ‘Privacy Proxies’
Wirtschaftsförderungen deutscher
Städte im Internet: Berlin auf Platz 1
berlin.de und dooyoo.de
Neues von der „Browserfront“
Pay net9OO: einfaches und sicheres
Bezahlsystem für das Internet
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Parlament & Senat
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Tips & Tricks
Nutzung der modernen
Kommunikationstechniken
Umsteigen auf Windows 2OOO
Suchmaschinen-Glossar
Neue Auszeichnungssprache
für das World Wide Web
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Verwaltung
Automatisierung der Karteien in Insolvenzund Konkurssachen (KIKO)
Geschäftsstelle „IT-Warenkorb“
Projektgruppe AVUS 2OOO
Das Projekt VHS-IT
Neues von Kobit (I)
ISBJ
1995
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Veranstaltungen
Projekt Zukunft präsentiert:
Business-TV-Anwendungen aus Berlin
Abschluss der CeBIT 2OOO
Medienfestival BERLINBETA
Europäischer LinuxTag 2OOO
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Literatur
Berichte & Infos
Enormer Schulungsbedarf in Sachen
Datensicherheit
Laserdrucker preiswerter als Tintensprüher
Oracle verhilft Behörden weltweit
Bundesanstalt für Arbeit mit 83.OOO neuen PC
IT-Experten made in Germany
Deutscher Multimedia Preis 2OOO für das
Präventionsprogramm der Polizei
Mehr als 35.OOO bayerische Polizisten
qualifizieren sich mit Lernprogrammen
„Die virtuelle Zukunft der
öffentlichen Verwaltung“ - Teil IV
VDE: Zu geringe Akzeptanz für
die Informationsgesellschaft
Buchtip: Dschungelführer 2OOO
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CD-ROM
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„Das Telefonbuch für Deutschland“
und „Das Telefonbuch Map&Route“
Multimedia @ Verwaltung
CD-ROM mit Regionalinformationen
zu Adressen erschienen
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Dies & Das
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Deutschland - Deine IT-Probleme
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Impressum
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Multi-Space-Office
Strukturen für innovative
Bürokonzepte
Das Büro der Zukunft wächst
- bedingt durch die zunehmende Flexibilisierung von
Arbeitszeit, Arbeitsort und Unternehmensstruktur - über seine bisherigen Grenzen hinaus.Arbeiten nach dem
Motto »Work where you are« wird Realität. Virtuelle Unternehmen, Telearbeit,
Desk-sharing und Non-territoriale Büros sind nur einige der derzeit intensiv
diskutierten Konzepte.
Neue Formen der Zusammenarbeit bedingen im täglichen Arbeitsablauf immer mehr ein koordiniertes Mit- und
Nebeneinander von Einzel-,Team-und
Projektarbeit.Beim Versuch, die Büround Raumstrukturen benutzergerecht
darauf abzustimmen,wird deutlich, daß
die Antwort auf die Frage nach der
geeigneten Büroform nicht mit der beliebten Entweder-Oder-Formel gefunden werden kann.Vielmehr erfordern
innovative Bürokonzepte zukünftig
verstärkt einen Mix aus unterschiedlichen Büroformen und ein differenziertes Raumangebot für unterschiedliche
Tätigkeitsszenarien
Raumstrukturen im
Office Innovation Center
Das Bürokonzept im Office Innovation Center ist geprägt von der
Leitmaxime der Selbstorganisation in
einem non-territorialen Büroambiente.
Arbeitsplätze sind nicht persönlich zugeordnet sondern können frei genutzt
werden.
wohl kommunikationsbasierte Teamarbeit und Austausch als auch ungestörte
Einzelarbeit in unterschiedlichsten Ausprägungen zu unterstützen und zu fördern.
Die daraus entstehende Nutzungsvielfalt ist Basis des Gesamtkonzeptes »MultiSpace-Office«.
Beispiel: Das Interaktive Projekt- und Teambüro
Das interaktive Projekt-und Teambüro bietet auf ca.100 Quadratmetern Raum für
gezielte Projektarbeit. Mobile, zusammenschiebbare Tische auf Rollen, erkennbar
an hellen Arbeitsflächen und roten, die Aktivität betonenden Blenden, stehen für
die Projekt-und Teamarbeit zur Verfügung.Wechsel und Nutzungsvielfalt werden
in dieser Raumzone zusätzlich durch ein hochflexibel veränderbares, transluzentes
Stellwandsystem unterstützt. Je nach Aufgabenstellung lassen sich damit kleinere
Raumeinheiten separieren.
Örtlich fixierte, höhenverstellbare Tische befinden sich in der Nähe des zentralen
Archivschrankes mit Projektunterlagen, Dias und Zeitschriften. Sie sind an hellen
Holzoberflächen und grünen Blenden erkennbar und können als Recherche-oder
Touchdown-Arbeitsplätze mit einem PC oder Laptop genutzt werden. Die Ortsungebundenheit der Mitarbeiter wird durch Caddies für persönliche Utensilien
und Projekt-Caddies für Projektunterlagen unterstützt (Bild). Die Caddies sind auf
das Farb-und Materialkonzept des Raumes abgestimmt. Das Interaktive Projekt-und
Teambüro bietet auf Basis des Desk-sharing-Prinzips tätigkeitsabhängig Raum für
bis zu 11 Mitarbeiter und deren persönliche Caddies.Die sogenannte »CaddyGarage« befindet sich ebenfalls in diesem Raum.
Ausblick
Da das Office Innovation Center bewusst als Lived-in Office realisiert ist,stehen in
der innovativen Experimentierumgebung des Centers Bürokonzept, Technologiebausteine, Raumstrukturen und Mobiliar permanent auf dem Prüfstand. Das OIC
wird sich daher evolutionär verändern und weiterentwickeln.
Weitere Informationen: Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), Univ.-Prof.Dr.-Ing.habil.Prof.e.h.Dr.h.c.Hans-Jörg Bullinger, Nobelstraße
12, D-70569 Stuttgart, Büro: Office Innovation Center, Im Media Forum, Rosensteinstraße 22-24, 70191 Stuttgart, Dipl.-Ing.,M.Sc. Heidrun Winderl-Schanz,
Dr.Thomas Dienes, Telefon +49 (0)7 11 /9 70 -54 70, e-mail:[email protected]
Telefax +49 (0)7 11 /9 70 -54 61.
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Das additive Nebeneinander von geschlossenen und offenen Räumen sowie der Einsatz von strukturierenden
und abschirmenden Glaswänden schaffen ein transparentes und abwechslungsreiches Büroambiente mit unterschiedlichen Raumqualitäten. Die Raumstrukturen sind darauf ausgelegt, so-
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Foto: FhG IAO
Non-territoriales
Arbeiten im
Interaktiven Teamund Projektbüro
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Multimediaarbeitsplatz
COMET
Communication
Environment
Der Multimediaarbeitsplatz
COMET ist die prototypische
Darstellung eines zukünftigen
Arbeitsplatzes im Szenario COMET.Der
Multimediaarbeitsplatz COMET ist
nicht »der Arbeitsplatz der Zukunft
«,sondern eine Arbeitsplatzart, der im
Szenario COMET virtuell gezeigten
Arbeitsplatzvielfalt.Der Multimediaarbeitsplatz ermöglicht zeitweiliges,
entspanntes Arbeiten und Navigieren
parallel in mehreren Dokumenten und
Informationskanälen. Dieser Sitz-Liege-Arbeitsplatz bietet jedem Nutzer die
Möglichkeit, die jeweils für ihn beste
Arbeitsposition einzunehmen. Dadurch
gelingt es,die Konzentration zu fördern
und die Arbeitsqualität zu steigern.Im
Virtual-Reality-Modell ist der
Multimediaarbeitsplatz COMET in den
»Silent Rooms« erkennbar.
Der Multimediaarbeitsplatz COMET
besteht aus einem Sitz-Liege-Arbeitsplatz
mit einem in der Armlehne integrierten
Touch-Screen und einem 42“ Plasmadisplay.
Dieser Sitz-Liege-Arbeitsplatz eignet sich
sehr für entspanntes multimediales
Kommunikationsarbeiten und wurde
mit Hilfe der SITAG GmbH realisiert.
Der Bezug besteht aus Gelkissen, die
sich an den Körper anpassen. Zudem
kann die Position der Sitzliege auch
Foto: FhG IAO
entsprechend des persönlichen Bedarfs
eingestellt werden.
Die Arbeitsflächen des Multimediaarbeitsplatzes COMET stellen der
Touch-Screen und das Plasmadisplay
dar.Dabei dient der Touch-Screen als
Eingabemaske und das Plasmadisplay
als Projektionsfläche. Der Touch-Screen
kann sowohl mit dem Finger als auch
mit dem hierzu entwickelten Stift bedient werden.
Folgende Funktionalitäten lassen sich
derzeit mit dem Multimediaarbeitsplatz
COMET präsentieren:
•
•
•
•
Videokonferenz:
Über eine entsprechende
Bedienoberfläche am TouchScreen kann eine Videokamera
auf das Plasmadisplay geschaltet
werden.Diese Funktion lässt sich
auch als Bildtelefon nutzen.
Internet:
Die aufgerufenen Internetseiten
erscheinen fullscreen auf dem
Plasmadisplay.
Virtual-Reality-Simulation:
Digitale Videos mit VR-Szenen
können abgerufen und am
Plasmadisplay gezeigt werden.
Intuitives Arbeiten am TouchScreen:
Beim COMET erfolgt das Arbeiten und Navigieren per Stift
bzw.Finger und gestattet somit
die Nutzung der erlernten,
menschlichen Arbeitsweise auch
im Umgang mit Informationsund Kommunikationsmedien.
Daneben wird das intuitive Arbeiten
durch die Art der Benutzerführung,der
Programmfunktionen und der
Interaktionsmöglichkeiten unterstützt. Die Bedienung des COMET
erfolgt über selbsterklärende Softkeys
und eine papierähnliche Handhabung
der digitalen Dokumente, z.B.blättern,
stapeln.
Die Erstellung und Bearbeitung von
Dokumenten ist in verschiedenen Ebenen möglich:
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•
•
Die Dokumentenerstellung und
-versendung erfolgt entweder direkt als handschriftliche Notiz
bzw. Grafik oder nach Übersetzung mit der Handschrifterkennungssoftware.
Die Dokumentenbearbeitung
wird durch das handschriftliche
Anbringen persönlicher Anmerkungen und Korrekturhinweise
unterstützt.
Weitere Informationen: FraunhoferInstitut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), Office Innovation
Center, Im Media Forum, Rosensteinstraße 22-24, 70191 Stuttgart, Dipl.Kfm.Dipl.-Ing.Stephan Zinser, Telefon +49 (0)7 11 /9 70 -54 50, Telefax
+49 (0)7 11 /9 70 -54 61, e-mail:
[email protected]
(Die Texte wurden freundlicherweise
vom Fraunhofer Institut zur Verfügung
gestellt.)
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Innovations- und
Technologiekonzept Berlin
Zukunft und Chance
Das Konzept zur Innovationsund Technologieentwicklung
im Land Berlin wurde von der
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung,
Umweltschutz und Technologie gemeinsam mit den Senatsverwaltungen für
Wirtschaft und Betriebe sowie für Wissenschaft, Forschung und Kultur erarbeitet. Die Senatsverwaltungen für Arbeit, Berufliche Bildung und Frauen,
für Bauen, Wohnen und Verkehr sowie
für Finanzen waren an der Erarbeitung
beteiligt.
Das vorliegende Konzept geht davon
aus, dass der strukturelle Wandel, dem
auch Berlin ausgesetzt ist, nur begrenzt
absehbar ist. So ist nur eingeschränkt
vorhersehbar, ob etwa die Technologieschwerpunktfelder von „heute“ (z. B.
Biotechnologie) noch die
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Mit dem Verbundproprojekt OFFICE 21® wird am Stuttgarter FraunhoferInstitut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) zusammen mit
namhaften Industriepartnern aus unterschiedlichen Branchen das Büro der
Zukunft erfunden. Globale Trends werden analysiert, Szenarien entworfen
und diese in Produkte sowie Prozesse umgesetzt. Projekthöhepunkt ist die
Beteiligung im Themenpark der Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover.
URL: http://www.office21.de./
ç von „morgen“ sind. Daher kann dies in einem zukunftsorientierten Konzept
auch nur in eingeschränkter Weise beschrieben werden. In diesem Sinne ist
Innovation, verstanden als „Erneuerung“, kein statisches Gebilde. Deshalb enthält
das Innovations- und Technologiekonzept einerseits mittelfristig eine kalkulierbare
Plangröße, ist jedoch andererseits langfristig offen für neue Entwicklungen.
Insofern verstehen die Autoren der Vorlage Innovation als einen dynamischen
Prozess.
Es handelt sich somit um kein im klassischen Sinne „statisches“ Konzept
einschließlich Maßnahmenliste, Mittelbedarf und Effizienzeinschätzung. Das
Neue an diesem Konzept ist die Festlegung auf eine der sich der verändernden
Wirklichkeit anpassende dynamische Herangehensweise durch ein „iteratives
Verfahren“. Danach werden für verschiedene Technologieschwerpunkte
Kommunikationskreise aus Vertretern der Wirtschaft und der Wissenschaft eingerichtet. Während diese die eigentlichen Maßnahmen definieren, soll bereits mit der
Realisierung begonnen werden, um dann in einem Rückkoppelungsprozess Effizienzoptimierungen vornehmen zu können.
Deshalb besteht das Konzept aus zwei Teilen: Dem Beschluss- und dem Anlageteil.
Während im ersten Teil im Wesentlichen das Verfahren Gegenstand der Darstellung
ist und vom Senat beschlossen wurde, wird mit dem zweiten Teil eine Diskussionsgrundlage zur weiteren Forschreibung des Konzeptes vorgelegt.
Es geht in diesem Bericht also nicht darum, den zahlreichen Studien und
Konzepten ein weiteres Papier mit kurzer Verfallzeit hinzuzufügen, sondern
deutlich zu machen, dass ein mittleres bis langfristiges Konzept eine gemeinsame
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Orientierung aller Akteure voraussetzt.
Statt eines geschlossenen Systems sieht
das Konzept daher die notwendige Flexibilität vor, um rechtzeitig neue Entwicklungen zur Zukunftssicherung Berlins in künftige Handlungsstrategien
einzubeziehen. Wichtig für die
Realisierungschancen des Konzepts ist
seine Akzeptanz bei den Akteuren. Dazu
soll es mit den innovations- und
technologiepolitisch relevanten Gruppen (Kammern, Verbänden, Experten
aus Wirtschaft und Wissenschaft) nach
Kenntnisnahme durch das Abgeordnetenhaus diskutiert werden. Insofern
dient das vorliegende Papier als Grundlage für die Diskussion mit den genannten Gruppen, wie auch als Basis für
darauf aufbauende Fortschreibungen
und Aktualisierungen.
Das vorgelegte Innovations- und
Technologiekonzept berücksichtigt neben dem strukturellen auch den technologischen Wandel und enthält mittelfristig folgende Festlegungen:
- Die Bereiche Medizin- und Biotechnologien, Verkehrstechnologien, Medien-, Informations- und Kommunikationstechnologien, Umwelt- und Energietechnologien sowie innovative Bautechnologien werden zu innovationspolitischen Schwerpunktfeldern erhoben. Auf Initiative und unter Regie der
Technologiestiftung Innovationszentrum Berlin (TSB) werden auf diesen Feldern die Ressourcen gebündelt
und Innovationsaktivitäten durch einen abgestimmten Einsatz des
Innovationsförderinstrumentariums
abgesichert.
- Zentrales Instrument der künftigen
Innovations- und Technologiepolitik
ist die Technologiestiftung Innovationszentrum Berlin (TSB). Die in ihrem
Auftrag entwickelten „Leitlinien“ für
ein Innovations- und Technologiekonzept und die daraus im Einzelnen
zu entwickelnden Maßnahmenvorschläge werden intensiv in den dazu
gebildeten Arbeitsgruppen diskutiert
und im Sinne eines dynamischen Prozesses fortgeschrieben und aktualisiert
werden.
è
ç - Die Technologietransferstellen der
Hochschulen stellen eine wichtige Voraussetzung für den Aufbau eines professionellen Wissenschaftsmarketings
dar. Es ist darüber hinaus anzustreben,
dass sie sich auch als Dienstleister in
den von der Technologiestiftung geschaffenen Rahmen einfügen.
- Um gemeinsam mit der Politik die
Ziele , Strategien und Zukunftsentwicklungen der Innovationspolitik festzulegen, wird der Senat einen Technologieund Innovationsrat (TIR), bestehend
aus leitenden Funktionsträgern aus
Wirtschaft und Wissenschaft berufen.
Das Instrumentarium der Technologieund Innovationsförderung wird auch
weiterhin einen unverzichtbaren Beitrag zur Stärkung der Innovationskraft
Berliner Unternehmen leisten. Die
Förderprogramme bleiben daher auch
für die neue Strukturfondsförderperiode
2000 - 2006 Eckpunkte der Innovationsund Technologiepolitik Berlins. Um
ihre Wirksamkeit noch zu erhöhen,
werden derzeit im Rahmen des „Förderkonzeptes 2000 - Neue Kultur der Förderung“ durchgreifende Änderungen im
Förderverfahren entwickelt, die das Ziel
haben, insgesamt die Kompatibilität
der Wirtschaftsförderprogamme des
Landes Berlin, ihre Flexibilität und ihre
Kundenfreundlichkeit zu steigern.
Dabei ist es weiterhin vorrangiges Ziel,
zwar die bisherige Einzelprojektförderung beizubehalten, die Priorität
jedoch in Zukunft bei der Verbesserung
von Kommunikationsstrukturen und
der langfristig integrierten und nachhaltigen Förderung von Entwicklungsschwerpunkten zu setzen. Hierzu gehören z. B. die Konzentration der bisher
fragmentarischen Zuständigkeiten für
Technologie mehrerer Verwaltungen
(SenStadt, SenWiTech, SenWissKult,
SenArbSozFrau) in sinnvollem inhaltlichen Zusammenhang, aber auch
technologiepolitische Schwerpunktentscheidungen, die die Hochschulen
mit ihren Strukturplänen, Schwerpunkten und Berufungen sowie die vorhandene
Wirtschaftsstruktur und deren Entwicklung
gleichermaßen einbeziehen.
In der Informations- und Kommunikationstechnik gibt es nicht nur mit der
Initiative „Berliner Weg in die Informationsgesellschaft“, sondern auch darüber hinaus erfolgversprechende Projektansätze. Das erneute Scheitern in einem
BMBF-Wettbewerb (Euro@Berlin) sollte nicht zum Anlass genommen werden, das Projekt insgesamt zu den Akten zu legen. Wenn die Berliner
Community von der Güte ihres
Wettbewerbsbeitrages überzeugt ist,
dann sollte es gelingen, die entwickelten Projektideen auch ohne Fördergelder
aus Bonn zu realisieren. Die Region
Berlin-Brandenburg wird nur dann ein
Kompetenzzentrum „Informations- und
Kommunikationstechnik“, wenn alle
gesellschaftlichen Gruppen auf dem Weg
ins Informationszeitalter „mitgenommen“ werden. So sollte z. B. überlegt
werden, ob Einzelaktivitäten der Wirtschaft wie z. B. die von Siemens und
IBM vorgeschlagene Multimedia-Fortbildung für Lehrer in eine gemeinsame
öffentlich-private Initiative „Fit für’s
Informationszeitalter“ überführt werden. Denkbar wäre auch eine „Schaustelle Informationstechnologie“ mit dem
Ziel der Erhöhung der Technikakzeptanz in der Bevölkerung. Diese
Aufgabe könnte vom IKA in Adlershof
übernommen werden.
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E-Learning: Modetrend
oder neue Potenziale
netzgestützter Medien
für das Lernen im
öffentlichen Dienst?
Die Wissensgesellschaft setzt
neue Zeichen: Von der @-Generation zur E-Generation.
Mit der Welle des E-Commerce und EBusiness prägen große Software-Unternehmen wie CISCO und IBM nun
auch einen Begriff zum elektronischen
Lernen: Die Rede ist vom E-Learning.
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Im Folgenden soll der Frage nachgegangen werden, was unter E-Learning zu
verstehen ist und wie E-Learning dem
Anspruch eines lebenslangen Lernens
gerecht werden kann. Lernen und Weiterbildung am Arbeitsplatz bekommen
durch die Verkürzung der Halbwertzeit
beruflichen Wissens eine ungeahnt vitale
Funktion.
Insbesondere
Weiterbildungsverantwortliche aus dem
öffentlichen Dienst wird interessieren,
was diese neue Methodik im Vergleich
zu konventionellen Lernmethoden
kennzeichnet und welche Kompetenzen auf Seiten der Mitarbeiter zu erwarten sind. Daraus ergeben sich im
Abschluss Empfehlungen für Lern-Portale und Handlungskonzepte, die für
eine verwaltungsspezifische E-LearningUmgebung greifen sollten.
E-Learning, das Synonym für
technologiebasiertes Lernen beschreibt
die Verteilung jeglichen digitalen und
multimedialen Inhalts über unterschiedliche elektronischen Distributionskanäle: Online über Internet, Intranet,
Extranet oder Offline (über CD-ROM
oder Video- bzw. Fernsehkanäle). ELearning verspricht zeit- und kostensparende Fortbildung, schnellen und
ortsunabhängigen Zugriff auf Lernressourcen und attraktive lernerbezogene
Arbeitsumgebungen. Ebenso variantenreich sind die Lernmethoden: Computer-Based-Training (CBT) auf StandAlone-Systeme oder Web-Based-Training
(WBT) über Netze mit Online-Trainern
(WBT).
Die Attraktivität von E-Learning-Umgebungen zeigt sich besonders in der
schnellen Distribution großflächig
angelegter Lernprozesse. Die rasche
Verteilung und Aktualisierung über
Computernetze sowie die stetige Qualität der Lernmodule können mittels ELearning gesichert und den Mitarbeitern vor Ort zu jedem Zeitpunkt zugänglich gehalten werden. Darüber hinaus wird Lernen zum „Lernen à la
carte“, d.h. der Mitarbeiter bedient sich
nur an den Informationen und Lerneinheiten, die ihm noch fehlen. Für
Bildungsbeauftragte bietet
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ç E-Learning ein hilfreiches Medium
zum Bildungscontrolling und zur
Evaluierung verschiedener Trainingsstrategien.
E-Learning unterstützt das Konzept
lebenslangen Lernens. Arbeitsabläufe
und Organisation ändern sich immer
schneller oder werden vielfältiger.
Handlungswissen kann nicht mehr nur
ausschließlich außerhalb des Arbeitsplatzes auf Vorrat erlernt werden, sondern muss flexibel an die sich ständig
wandelnden Ansprüche adaptierbar sein.
Nur durch permanente und
arbeitsprozessbegleitende Weiterbildung können Bedienstete der raschen
Entwicklung folgen, die neuen Technologien beherrschen und komplexe Zusammenhänge überblicken. Lebenslanges Lernen als neue Schlüsselkompetenz
umschreibt also
•
die Sicherstellung einer Medienkompetenz auf Seiten der Mitarbeiter. Diese skizziert eine
umfassende konzeptionelle Strategie für alle Mitarbeiter. Denn
gerade Sachbearbeiter oder Referenten müssen die neuen Formen medialer Bildungsvermittlung in die Praxis anwenden und den Umgang mit den
elektronischen Medien einüben.
Die Kernkompetenz des Mitarbeiters zielt bei der Ausführung
seiner Arbeit auf ein ganzheitliches Aufgabenverständnis. Sie
impliziert neben der fachlichen
Handlungskompetenz eine technische Kompetenz im Umgang
mit dem Medium PC und eine
Entscheidungskompetenz in der
Anwendung des Gelernten. Gefordert wird deshalb der „medienkompetente“ Mitarbeiter, der am
Arbeitsplatz weitgehend selbstgesteuert nach eigenem Lerntempo lernt, der weiß, wo und
wie er sich die jeweils nötigen
Informationen beschaffen, wie
und wann er mit einem (Online)-Trainer in Kontakt treten
kann und wie er relevante Informationen zu Handlungswissen
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am Arbeitsplatz verdichten kann.
Medienkompetenz beabsichtigt,
grundlegender Kenntnisse und
Fertigkeiten mit dem Ziel zu
vermitteln, Vertrautheit im Umgang mit neuen Anwendungen
im Bereich der Informationsund Kommunikationstechnologie zu schaffen.
•
•
Lebenslanges Lernen bedeutet
auch Methoden- und Arbeitstechniken zum Problemlösen
zu erlernen. Nicht nur die Komplexität der Probleme wächst,
sondern verschiedene Aufgaben
müssen gleichzeitig erfüllt werden. Im Rahmen der
Verwaltungsmodernisierung werden Aufgaben, Ressourcen und
Verantwortung dezentralisiert,
Kooperationen mit anderen Behörden oder mit Privaten (Public Private Partnership) werden
zur Aufgabenerfüllung erforderlich. Der lernende Mitarbeiter
sieht sich neben seiner Routinearbeit zunehmend einer Aufgabenvielfalt und neuen Verantwortung ausgesetzt. Dies erfordert übergreifende Kooperation
und interdisziplinäres Herangehen. Daher müssen ihm Lösungsstrategien und Arbeitstechniken
an die Hand gegeben werden.
Nur daraus kann er lernen, sich
selbst in seiner Arbeits- und Lernumgebung zu organisieren und
Selbstlernkompetenz zu entwikkeln.
Eine weitere Schlüsselkompetenz
drückt sich in der sozialen Kompetenz des Mitarbeiters aus.
Gemeinschaftsfähigkeit und ein
Lernen in virtuellen Teams fördern die soziale Kompetenz.
Ein derartiger „Kompetenz-Dschungel“
bedarf in den Behörden rascher Unterstützung durch ein modularisiertes
und technologiegestütztes Fortbildungssystem. Die ständige Veränderung der Anforderungen und schnelle
Innovation (insbesondere bei Anwen2/00 2 8
dersoftware) erfordern ein flexibles Lernsystem. In der Fortbildung sollten
Wissensbausteine angeboten werden, die
nach Lernbedarf und Erfordernis des
Mitarbeiters individuell zusammengestellt werden. Voraussetzung ist die
Unterstützung der jeweiligen Behörde
durch Personalentwicklungsmaßnahmen, die arbeitsplatzbegleitendes Lernen ermöglichen. An dieser Stelle kommen die Methoden des E-Learning zur
Wirkung.
Nutzen von E-Learning in Kombination mit traditionellen Methoden
Über elektronische Medien lassen sich
neue unterstützende Arbeits- und Lerntechniken erschließen. Digitale
Leittextsysteme oder Computer-BasedTraining mögen schon in einigen Behörden - wenn auch noch sehr verhalten - neben klassischen Präsenzseminaren zum Einsatz kommen. Umfangreichere technologiebasierte Methoden wie das Web-Based-Training bilden noch die Ausnahme (z.B. „Polizei
Online“, Baden-Württemberg).
E-Learning-Methoden substituieren aber
keinesfalls gängige Schulungsstrategien
- sie integrieren diese. Ergänzende
Präsenzveranstaltungen können auf
einem höheren, erweiterten und individualisierten Niveau stattfinden, da sich
die Mitarbeiter im Vorfeld bereits
Grundlagenwissen über die neuen Medien aneignen konnten.
Eine solche Präsenzveranstaltung wird
fortführen und vertiefen, weil ein breites Vorwissen bereits integriert ist. Daher kommt auch den Trainern bzw. den
Multiplikatoren eine neue Qualität zu:
Sie geben nicht mehr nur den Lehrstoff
weiter, sondern setzten sich vor Ort mit
den speziellen Anwendungsproblemen der Mitarbeiter auseinander. Mit dem Einsatz der neuen Kommunikationstechnologien und durch
große Mitarbeiterzahlen in den Verwaltungen lässt sich zudem die Effizienz des
Bildungsbetriebes deutlich steigern è
ç. Nutzen des E-Learning für Mitarbeiter und Verwaltung
Im Sinne einer Intensivierung der Weiterbildung durch Dezentralisierung, Lernen
am Arbeitsplatz, durch Zugriffsmöglichkeit auf verschiedenste Lehr- und Informationsinhalte (CBT, Gesetzestexte, Verordnungen, Glossar, Kontexthilfe) und
zeitnahe Aktualisierung der Lerninhalte ist das Lernen über ein behördeneigenes
Intranet eine Methode, die für den Mitarbeiter den größtmöglichsten Effekt
verspricht: Lernunterstützend sind neben einer ständigen Verfügbarkeit und der
individuellen Steuerbarkeit vor allem zusätzliche Kommunikationselemente
sowie die individuelle Anpassung der Lernumgebung an die Bedürfnisse des
Nutzers. Damit kann ein ganzheitlicher Ansatz einer solitären und kooperativen
Selbstqualifikation geleistet werden. Diese findet wahlweise über doziertes Lernen
oder Gruppenlernen statt. Damit kommen didaktische Prinzipien wie das Veranschaulichen (mittels multimedialer Präsentationsformen), das Aktivieren (mittels
Übungselemente), und das Unterstützen bei der Differenzierung des Lehrstoffs
(durch beratende Hilfe eines (Online)-Tutors) zur vollen Entfaltung, die schrittweise mit in den Arbeitsprozess integriert werden müssen.
Durch das Zusammenwachsen der Medien (Bild, Ton, Bewegtbild, E-Mail etc.) ist
der lernende Mitarbeiter nicht mehr nur passiver Konsument, sondern kann
schneller seine Wünsche und Informationen an die Außenwelt vermitteln („Interaktivität“). Dadurch entsteht eine Vielzahl neuer Lern-, Arbeits- und Dienstleistungsmöglichkeiten (Vgl. Abb. 1), wie z.B. Web-Based-Training (WBT) oder Tele-Arbeit.
Web-Based-Training beschreibt ein
Lernen über Netzumgebungen wie
Internet, Intranet oder Extranet. Grundelemente sind Informationssysteme
(Datenbanken, „Gelbe Seiten“ der Verwaltung, digitale Dokumente wie Formulare, Verwaltungsvorschriften etc.)
und Lernprogramme mit Übungen,
Tests und Lernzielanalysen. Hinzu können Animationen, Simulationen, Audiound Videosequenzen, Diskussionsgruppen und Online-Tutoren kommen,
die sich asynchron über E-Mail oder
synchron mittels Videokonferenzen
austauschen. Das Lernen in netzgestützter Umgebung ist ein sozialer
Prozess.
Durch
informelle
Diskussionsforen und ohne Zeitvorgaben entsteht für die Mitarbeiter eine
ungezwungenere Lernatmosphäre. Personalisierte Lern-Portale verbinden mit
Kollegen und Tutoren, intelligente
Portalsysteme erstellen ein „maßgeschneidertes Lernerlebnis“ und geben
dem Mitarbeiter Lernempfehlungen.
Dieses Komplettpaket wird durch Werkzeuge zur Kurs- und Mitarbeiterverwaltung, durch Content-Management-Systeme und Groupware ergänzt.
Hier wird deutlich, dass verschiedene
technologiegestützte Lernmethoden
unterschiedlichen Erfordernissen des
neuen Lernens gerecht werden können
(verfügbar auf Abruf, individuelle Anpassung, Dialog mit dem Trainer oder
individuelles Lerntempo). Die Matrix
(Abb. 2) zeigt, dass sowohl die traditionelle Präsenzseminare, als auch Computer-Based-Training diesen
è
Abbildung 1: Elemente des E-Learning
herkömmliche
Präsenzseminare
verfügbar auf Abruf
individuelle Anpassung
X
CBT
X
Netzgestütztes
E-Learning
X
Dialog mit (Online)-Tutor
individuelles Lerntempo
X
X
X
X
X
Abb. 2: Traditionelle- und E-Learning-Methoden im Vergleich (in Anlehnung an Krallmann 2000)
2/00 2 9
7
ç
Ansprüchen nur teilweise nachkommen. Lediglich netzgestützte Lernumgebungen werden all diesen Anforderungen gerecht. E-Learning wird weder
Printmedien, Präsenzseminare, oder Medien wie Film, Video, oder Audiocassetten
ersetzten. Vielmehr wird es durch den Medienmix von multimedialen und
kommunikativen Elementen den Lernenden stärker aktivieren, denn Lernen
vollzieht sich nicht nur über lesen, hören oder sehen, sondern verstärkt über aktive
Beteiligung, durch Sammeln eigener Erfahrungen und durch Wissensweitergabe
(s. Abb. 3).
10
20
30
95
50
80
70
•
Lesen
Hören
Sehen
Sehen & Hören
im aktiven Dialog
durch eigene Erfahrung
durch Wissensweitergabe
•
Abb. 3: Wie wir lernen
Mittels netzgestützter Lern- und Arbeitstechnologien lassen sich also einerseits
Verwaltungsprozesse, aber auch Ergebnisse und damit die Qualität der Arbeitsleistung verbessern. Ein zeitnaher Kommunikationsaustausch mit Vorgesetzten
und Schulungsverantwortlichen hat zur Folge, dass erbrachte Lern-Leistungen der
Mitarbeiter transparenter gehalten werden können. Zudem können dem Lernenden
gezielt weitere Lern- und Arbeitshilfen angeboten werden. Die Mitarbeiter am
Arbeitsplatz werden also individueller und ihren Lerntypen gerecht angesprochen,
sowie in ihrer Selbstlernkompetenz gefördert.
•
Was ist langfristig zu tun?
•
•
•
Verwaltungen müssen sich um eine nachhaltig leistungsfähige Infrastruktur bemühen (Aufbau eines Intranet), um offene Bildungs- und Informationskanäle zu schaffen. Hinzu kommt ein Kursmanagementsystem als Lernplattform, das Lerninhalte und Kursabläufe mit bestehender betrieblicher
Standardsoftware verbindet, worauf jeder autorisierte Nutzer von jedem Ort
der Verwaltung aus (oder für Telearbeiter von zu Hause aus) zugreifen und
Inhalte einstellen kann.
Aktuelle Anwendersoftware als Wissenswerkzeug etablieren und damit die
Vermittlung von Medienkompetenz fördern (z.B. im Umgang mit Hypertextumgebungen, die die geforderten Lernfähigkeiten wie vernetztes Denken, strategisches Arbeiten und eigenverantwortliches Handeln unterstützen).
Lern-Portale anbieten: Behördenspezifische E-Learning-Portale können
den Hauptzugang zu Bildungsressourcen und Ansprechpartnern bilden
2
2/00 2 10
•
und gleichzeitig organisationales
Wissen bereitstellen. Wissen
muss also nutzerfreundlich verfügbar gemacht und systematisiert angeboten werden (z.B.
durch virtualisierte Schreibtische, welche Kernanwendungsfelder für jeden Mitarbeiter bereitstellen). Solche intelligenten
Lern-Portale sind personalisiert,
sie kennen und verfolgen den
Wissensstand des Mitarbeiters
und berücksichtigen seine Lernpräferenzen. Damit unterstützen
E-Learning-Portale ein Lernen
nach Bedarf und bieten die universelle Lernquelle für jeden Mitarbeiter.
„Content is King“: Dynamische
Inhalte sollten in den Vordergrund rücken. Solche Inhalt bestehen aus der non-linearen Vernetzung von Informations-Datenbanken, netzgestützten Kursen, Tests sowie personalisierten
Lernzustandskontrollen und simulierten Arbeitsoberflächen.
Design: Präferenzen für Benutzeroberflächen können personalisiert aufbereitet werden, d.h. je
nach Bedürfnis und Medienkompetenz lässt sich die Komplexität der Infodarstellung für
jeden Nutzer individuell einrichten.
Hemmschwellen mindern und
Anreize schaffen: Identifikationsangebot und Imagefaktoren für die Mitarbeiter sind
zu gestalten, die auf die Arbeitsund Behördenkultur ausgerichtet sind. Ein Bildungsangebot
sollte verbal und visuell eine
Sprache sprechen, das dem Mitarbeiter mehr bietet als nur die
reine Anwendung am Arbeitsplatz.
Beachtung verschiedener “Killerfaktoren”, wie z.B. aus konzeptioneller Sicht ein nicht integrierter didaktisierter Designprozess für die Lern- und Arbeitsumgebung, fehlende Nutzer-Tests, mangelnde Differenzierungsmerkmale für eine è
•
ç personalisierte Lernumgebung. Von Seiten der Personalund Organisationsentwicklung
ergeben sich aber weitaus problematischere Faktoren. Darunter zählen die unzureichende
Berücksichtigung psycho-dynamischer Aspekte verwaltungsinterner Veränderungsprozesse.
Der Mitarbeiter sieht seine Rolle im „neu geordneten“ System
(unbewusst) gefährdet, sofern
diese nicht seiner Interessenlage
entspricht. Ein erster Schritt zur
Lösung
dieser
Systemwiderstände ist die Thematisierung solcher meist sehr subtiler und emotionaler Konflikte
mit den Beteiligten. Mit der Berücksichtigung kultureller und
psychischer Faktoren zeigt sich
deutlich, dass Veränderungsprozesse sehr produktiv wirken
können, sofern diese in die Personal- und Organisationsentwicklung mit eingebunden
werden.
Komplett-Lösungen andenken,
also die Einbindung von
Content-Management-Systeme
(CMS) und Lerntechnologien
in verwaltungsinterne Datenverarbeitungsprozesse. Damit
können Bildungsangebote und
immer komplexer werdende interne Behördendaten dynamisch
gestaltet, gepflegt und gesichert
werden, d.h. es werden verschiedene Dienste innerhalb eines
Hauses verschmolzen. CMS entstanden im Zuge der Internet/
Intranet-Technologien: Darunter ist die Planung, Koordination und Kontrolle der Inhalteingabe und -pflege zu verstehen;
hinzu kommt eine automatisierte Publizierung, um aktuelle und
konsistente Informations- und
Lernangebote anbieten zu können (wie z.B. Gesetzestexte, Übersichtsgrafiken, Templates, also
Formatvorlagen, in denen Daten vom Layout getrennt werden, Suchfelder, Lernprogramme
etc.). Durch den Einsatz von
CMS in netzgestützte Lern- und
Arbeitsumgebungen werden nicht nur personalisierte Oberflächen für die
Mitarbeiter möglich, sondern auch die Sicherstellung eines verwaltungsintegrierten Workflows.
Outsourcen - langsam aber sicher; z.B. können Lernprogramme über
Fremdanbieter eingekauft werden oder Bildungsallianzen mit anderen
Verwaltungen geschlossen werden. Noch zeichnet sich der Trend hin zum
Outsourcen auf Grund fehlender inhaltlicher Qualität gängiger Marktprodukte nur leicht ab. Sobald sich aber eine stärkere Nachfrage deutlich
zeigt, werden Lerninhalte, Technologie und Dienstleistung zu ausgewogeneren Systemen verbunden werden.
•
E-Learning birgt ein beachtliches Leistungsvermögen, das das Lernen am Arbeitsplatz schneller, herausfordernder und unterhaltsamer gestalten kann. Der Erfolg
einer E-Learning-Umgebung kommt also zu Stande durch die Verbindung von
Präsenz- und Onlinelernen, durch das Lernen am Arbeitsplatz, durch PräsenzUnterricht und individuelle Betreuung, durch den Einsatz von Stand-AloneTechnologie mittels CBT und den Einsatz von Online-Technologie durch WBT.
Mitarbeiter im öffentlichen Dienst benötigen eine stetige, vielseitige, zeitgemäße
und an Problemen orientierte Qualifizierung. Schließlich ist eine leistungsfähige
öffentliche Verwaltung ohne qualifiziertes Personal nicht realisierbar. Lernen heißt,
sein „Verhalten ändern“: Ziel ist also, die Konvergenz verschiedener Vermittlungsmethoden und eines durchdachten Technologieeinsatzes zu unterstützen. Die
Neuen Medien bieten ein großes Potenzial für Qualifizierungsoffensiven im
öffentlichen Dienst, aber noch sind Bewegungen eher moderat als gewagt!
STEPHANIE IHRINGER, M.A.
u
Zur Person
Stephanie Ihringer, M.A. (*1969)
Forschungsreferentin am Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung (bei
der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer
•
•
•
•
•
Studium der Allgemeinen Pädagogik, Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft an der Universität Karlsruhe (TH)
Mitarbeiterin am Studium Generale der Universität Karlsruhe (TH)
und Forschungszentrum Informatik (FZI) Karlsruhe
Berufsorientierte Zusatzqualifikation am “Studienzentrum Multimedia (SZM)”
Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Virtuellen Hochschulverbund Karlsruhe (ViKar)
seit Juli 1999 am FÖV
Forschungsschwerpunkt:
Konzeption und Entwicklung mediengestützter Weiterbildungsmaßnahmen
im verwaltungsinternen Fortbildungsbereich
Anschrift:
Frau Stephanie Ihringer
Viehtriftstr. 35, 67346 Speyer
E-Mail: [email protected]
Tel.: privat: 06232 / 490 559, dienstl.: 06232 / 654-372
2/00 2 11
7
Fakten und Entscheidungshilfen
für Anwender
Kombination vorhandener Bausteine
in neuen größeren Systemverbünden.
Der Tel-Com Brief
Ich ignoriere die Einflüsse gesellschaftlicher und sozialer Megatrends wie 2Klassengesellschaft, Nord-Südgefälle,
Globalisierung, Aktienwert-Inflation
etc., denn die sind für mich nicht
durchschaubar.
10 Jahre vorausgeblickt...
Der Sprung ins nächste Jahrtausend (ja, ich weiß, der findet erst 2001 statt) gibt Anlass
zur Betrachtung der möglichen
Zukünfte in unserer von rasantem Fortschritt geprägten I&K-Technik-Welt.
Entsprechende Visionen kann man jetzt
an vielen Stellen nachlesen. Sie reichen
vom Fernseh-Computer auf Plastikfolie
bis zum selbständig beim Lebensmittel“shop“ den Nachschub bestellenden
Kühlschrank. Mich lassen solche Visionen immer etwas hilflos zurück, weil sie
nichts über die großen, unsere gesamten Lebensumstände betreffenden
Trends aussagen. Nun war ich neulich
gezwungen, im Zuge der Vorbereitung
eines „statements“ für eine Podiumsdiskussion des Münchner Kreises, mir
meine eigenen Gedanken über die Entwicklung des Masseneinsatzes von I&KTechnik zu machen. Die Ergebnisse
können Sie im folgenden nachlesen.
Unter diesen Voraussetzungen wage ich
die folgenden drei Voraussagen:
Die Reproduktionskosten mikro-mechanischer/-elektronischer/-sensorischer
Systeme sind pro Stück zu vernachlässigen und die Entwicklungskosten werden durch hohe Stückzahlen ebenfalls
vernachlässigbar; also bestimmen Betriebs-, Vertriebs- und Wartungskosten
den Preis. Die Komplexität der Systeme
wächst durch Wiederverwendung und
2
•
•
1. Der Umgang miteinander wird
durch die Interaktion elektronischer
Stellvertreter geprägt sein.
•
•
Juristische und natürliche Personen sind durch „user agents“
im omnipresenten I&K-System
repräsentiert.
Handel/Wandel/Produktion
wird durch diese im Auftrag
handelnden Stellvertreter und
ihre Interaktion bewirkt.
Aus Interessenkonflikten zwischen Personen resultierende
Aktionen werden häufig mangels Beweises als „mögliche Systemfehler“ (=die neue Form der
„höheren Gewalt“) kaschiert.
Die Wertschöpfungen (=Kosten)
des Systembetriebes entstehen
bei der Bewältigung von
Ausnahmesituationen durch
dienstleistende Experten.
•
Dieser Trend ist schon jetzt deutlich
ausgeprägt. Er begann mit dem Anrufbeantworter, setzt sich mit „universal
messaging“ und Tele-Kommerz fort und
zeigt sich deutlich bei „multi-player
games“ und den die handelnden Personen repräsentierenden „Avatare“. Zum
Thema Wertschöpfung siehe 3. weiter
unten.
•
•
•
•
Zunächst gehe ich von einigen Kernprognosen für die Technologieentwicklung als gegebene Fakten aus:
Die Grenzen des I&K-technisch Machbaren werden innerhalb der nächsten
10 Jahre noch nicht erreicht, d.h. die
gegenwärtigen Trends bei Verarbeitungsund Übertragungsgeschwindigkeit, Speicherkapazität, Packungsdichte von Logik und Verbindungen, Stromverbrauch,
Funktionalität usw. werden anhalten.
•
2. Die Realität wird aus unserer Umgebung zunehmend verdrängt und
durch „Kunstwelten“ ersetzt.
•
„Begehbare“ 3-D-Simulationen
von Natur- und Kulturdenkmälern erübrigen den physischen
Besuch.
2/00 2 12
Exzessive Produkthaftungs-Ansprüche führen zu „entschärften“ simulierten Wirklichkeiten
(noch nicht realisiertes Beispiel:
Förster haftet für Schaden durch
herabfallenden Ast im Stadtwald..
Bäume werden simuliert oder
konserviert).
Urlaub und Freizeit findet in
simulierten Kunst-Erlebniswelten statt, wo jedes Abenteuer
garantiert ungefährlich ist und
der Regen nur nachts fällt.
Die Partnerbeurteilung beruht
auf dem Verhalten des elektronischen Repräsentanten (siehe 1.).
Die treibenden Kräfte hinter
diesem Trend profitieren von
den ständig weiterentwickelten
Leistungen der Verarbeitungs-,
Speicherungs- und „Sensualierungs“-Systeme. Damit werden ständig neue und verbesserte „Kunstwelten“ möglich.
3. Die I&K-Industrie wird zu einer
Reparatur-Wirtschaft.
•
•
Die Wertschöpfung findet nicht
mehr beim Angebot der Systemleistung, sondern bei der Bewältigung von Ausnahmezuständen
statt (Dienstleistung zur Reparatur defekter oder zur Erklärung/Erlernung komplexer Systeme).
Die Rechtsprechung ist mehrheitlich mit Streit über die Folgen tatsächlicher oder vorgegebener Systemausfälle oder
-fehlverhalten befasst.
Die Auseinandersetzung mit der
„Wirklichkeit“ reduziert sich auf
Herbeirufung des Reparaturdienstes im Falle von
„Unpässlichkeiten“.
Hier möchte ich an das berühmte Beispiel mit den verschenkten Öllampen
und dem anschließenden Ölgeschäft
erinnern. Es ist wahrscheinlich, dass
sich Systemhäuser zukünftig mehrheitlich ihr Geld mit der „hot line“ verdienen. Die technischen Gründe
è
ç hinter diesem Trend liegen in der
zunehmenden Unüberschaubarkeit aller möglichen Systemverhaltensweisen
beim Aufbau komplexer Systeme aus
vorhandenen Bausteine. Einerseits sind
die Entwickler aus ökonomischen Gründen zu dieser Vorgehensweise gezwungen, anderseits gibt es keine praktikablen Beschreibungsmittel und
Konfigurationswerkzeuge, die auch alle
Sonderfälle im Verhalten der Bausteine
bei der Synthese berücksichtigen und
validieren.
Man mag mir vorwerfen, dass ich durch
meine obige Darstellung ein zu negatives Bild unserer schönen, neuen I&KWelt in 10 Jahren gezeichnet habe.
Tatsächlich habe ich die aus meiner
Sicht real existierenden Trends lediglich so pointiert dargestellt, um klar zu
machen, dass wir sie gegen den zweifelsohne auch existierenden Nutzen in der
zukünftigen Entwicklung immer wieder abwägen und gegebenenfalls
Kompensationsmaßnahmen ergreifen
müssen, wenn wir mit den Konsequenzen nicht bereit sind zu leben.
Natürlich bin ich sehr gespannt, wie die
I&K-Technik-Nutzungswelt in 10 Jahren wirklich aussehen wird.
E. Raubold, Deutsche Telekom
Innovationsgesellschaft mbH, Bonn
(Aus: Tel-Com Brief 01-2000, Editorial)
u
)UDJHQ"
Rufen Sie an :
INFOLINE
VERTRIEB
90 12 (912) 60 80
2014 - Die Zukunft
von Information,
Kommunikation
und Medien
Der Münchner Kreis ist eine
gemeinnützige übernationale
Vereinigung für Kommunikationsforschung. Er fördert die Entwicklung, Erprobung und Einführung
neuer Kommunikationssysteme durch
sachliche Untersuchung und kritische
Diskussion. Die Arbeit des Münchner
Kreises ist nicht fachlich spezialisiert,
sondern interdisziplinär. Im Münchner Kreis wirken Personen und Institutionen der Wirtschaft, der Medien, der
Politik und der Wissenschaften zusammen.
Der Münchner Kreis veranstaltet
Mitgliederkonferenzen,
Fachkonferenzen und Kongresse. Die Arbeitsergebnisse werden in angesehenen
Verlagen (siehe Verzeichnis der Veröffentlichungen) publiziert. Bei aktuellen
Anlässen wendet sich der Münchner
Kreis in Form von Dokumentationen
und Memoranden an die Öffentlichkeit.
Es wird angestrebt, die Beiträge der
einzelnen wissenschaftlichen Disziplinen zur Lösung des umfassenden Problems der Kommunikation zu integrieren.
Besonderes Augenmerk wird den Voraussetzungen gewidmet, unter denen
Innovationsschritte der Kommunikationstechnologie erfolgreich vollzogen
werden können. Dabei steht die menschliche Bereitschaft, neue Kommunikationsmöglichkeiten zu nutzen, im
Vordergrund.
Der Münchner Kreis als übernationale
Vereinigung für Kommunikationsforschung ist bestrebt, die zukünftige
Entwicklung der Telekommunikation
über die Grenzen hinweg zu diskutieren
und mit Experten anderer Länder zu2/00 2 13
sammenzuarbeiten. Es wird zunehmend
die Aufgabe erkannt, eine weltweite
Infrastruktur der Telekommunikation
zu entwickeln und den Wettbewerb auf
den Telekommunikationsmärkten zum
Vorteil des Nutzers zu fördern. Die
Nutzungsbedingungen in rechtlicher,
organisatorischer und wirtschaftlicher
Hinsicht sollten international homogen gestaltet werden. Dazu wird angestrebt, die ordnungspolitischen Maßnahmen der Staaten zur Regulierung
von Telekommunikationsmärkten einander anzunähern. Wenn es gelingt,
diese Aufgabe zu lösen, dann ist die
Telekommunikation ihrerseits in der
Lage, positive Effekte zur Angleichung
der Gesellschafts- und Wirtschaftsordnungen in den einzelnen Regionen
der Erde auszulösen. Die Telekommunikation bedarf einerseits der übernationalen Kooperation, andererseits dient
sie dieser durch die Möglichkeit zur
Verständigung.
Gegenüber dem Bürger wird angestrebt,
ein anschauliches Bild über die Zukunft der Telekommunikation zu vermitteln, um die Innovationsmöglichkeiten und Innovationsfolgen
plastisch erkennbar werden zu lassen.
Damit erfüllt der Münchner Kreis einerseits die Aufgabe, die Allgemeinheit
auf den Prozess des Fortschritts vorzubereiten; andererseits wird versucht, die
Reaktion des Menschen auf neue
Kommunikationschancen zu erfassen
und in den Systementwürfen zu berücksichtigen. Die Früherkennung des
Kommunikationsbedarfs in Qualität
und Quantität schafft die Voraussetzungen, um die technische Entwicklung, die Standardisierung und die wirtschaftliche Integration zu umfassenden
Infrastrukturen rechtzeitig einzuleiten
Neue Studie in Buchform erhältich
An der Schwelle zum neuen Jahrhundert verstärkt sich der prägende Einfluss
der Informations-, Kommunikationsund Medientechniken auf Wirtschaft
und Gesellschaft. Wie geht es weiter ?
Welche Entwicklungen sind zu erwarten ? Zur Beantwortung dieser
è
7
ç Fragen hat der Münchner Kreis
deutsche und ausländische Experten in
den Themenfeldern Rahmenbedingungen, Technologien und Anwendungen
gebeten, einen Blick in die Zukunft zu
tun.
Kontakt: Münchner-Kreis, Tal 16, 80331
München, Telefon 089-22 32 38, Fax
089-22 54 07, e-mail: [email protected], www://www.muenchnerkreis.de
u
Das Ergebnis dieser Befragung wird in
einer umfassenden und profilierten Studie „2014“ dargestellt. Sie stellt eine
Vorschau auf technologische und
marktliche Entwicklungen der nächsten 25 Jahre dar und bietet für alle, die
in Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft Verantwortung tragen, vielfältige
Einblicke, Denkanstöße und Herausforderungen.
Chancen für Bayern:
Bayern 2020
Die Bürger erwarten Online Services
vom Staat
„Electronic goverment“ , d.h. der 24Stunden-Zugriff auf staatliche Stellen
wie die Finanzverwaltung, die Einwohnermeldeämter und die Kfz-Zulassungsstellen wird von den Experten ab 2010,
mehrheitlich ab 2015 erwartet. Mit den
meisten Bundes- und Landes-Behörden
und in vielen Kommunen wird dann
der Online-Publikumsverkehr realisiert
und Warteschlangen von den Behördenfluren weitgehend verschwunden sein.
Je umfassender die Umstellung auf den
Online-Service von den Experten verstanden wird, umso später sehen sie den
Zeitraum der Realisierung. Routine-Verwaltungsaufgaben wie An- und Abmeldungen, das Beantragen von Ausweisen
und Bescheinigungen, die Abgabe der
Steuererklärung, werden dann von vielen Bürgern über das Internet abgewikkelt. Drei Viertel der Experten erwarten,
dass dies spätestens zwischen 2010 und
2014 weit verbreitet sein wird. Die Bereitschaft der Bürger, „online services“
des Staates zu nutzen, wird damit früher erwartet, als die umfassende Realisierung dieser Möglichkeit durch den
Staat.
Die Mehrheit der Experten geht auch
davon aus, dass zwischen 2005 und
2014 die Briefwahl durch das Wählen
über das Internet ergänzt und von vielen Bürgern genutzt wird.
2
Die Studie „Chancen für Bayern - Bayern 2020“ wurde im
Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Verkehr
und Technologie durch die internationale Technologie- und Unternehmensberatungsgesellschaft Arthur D. Little
erstellt.
Auf der Basis ihrer weltweiten Erfahrungen und unter Berücksichtigung
jüngster europäischer und deutscher
Untersuchungen wurden aktuelle technische, unternehmerische und gesellschaftliche Trends dargestellt und deren Bedeutung für die Wirtschaftsentwicklung des Freistaates Bayern herausgearbeitet:
•
•
•
•
Im ersten Teil der Studie werden
technologische Trends der
Grundlagenforschung, aus dem
Forschungs- und Entwicklungsbereich und der Unternehmen
mit gesellschaftlichen Entwicklungen in Beziehung gesetzt.
Diese Entwicklungen werden in
einer Reihe von Szenarien verdichtet, sodaß eine zielgerichtete Diskussion leichter möglich
wird.
Im weiteren werden die Bedeutung von Mega-Trends bzw. der
sie bestimmenden Einzeltrends
für die Wirtschaftsentwicklung
des Freistaates Bayern herausgearbeitet.
Die daraus erkennbaren Chancen für die bayerische Wirtschaft
werden im einzelnen untersucht.
Die gegenwärtige Wirtschaftsstruktur wird dabei zugrunde
gelegt.
2/00 2 14
•
Handlungsoptionen für Bayern
und Vorschläge zu Einzelmaßnahmen schließen die Studie ab.
Das „Chancenpapier Bayern 2020“ soll
als Grundlage weiterer Diskussionen
mit Fachleuten aus Wirtschaft, Gewerkschaften, Wissenschaft, Bildung und
Politik dienen. Es soll damit weitere
Initiativen zur Zukunftssicherung Bayerns durch Innovation, Wachstum und
Beschäftigung anstoßen.
u
Vision 2020 – Die
vernetzte Gesellschaft
Überfüllte Hörsäle? Verstaubte Lehrinhalte? Weltferne
Theorien? – Dass Studium
auch anders sein kann, beweist die studentische Unternehmensberatung
experts4U. Seit über einem Jahr sind die
mittlerweile 36 Experten an der Technischen Fachhochschule Berlin aktiv. So
wie ihre großen Vorbilder – die
McKinseys dieser Welt – analysieren sie
Probleme, erstellen Pflichtenhefte und
liefern frische Ideen.
Und in diesem Sommer geht es um
noch mehr. Der Blick der jungen Unternehmensberater geht ganz weit nach
vorne: Wie sieht unsere Welt in 20
Jahren aus? – fragen sie sich noch bis
Mitte Juni. Dann wird die Studie „Vision 2020 – Die vernetzte Gesellschaft“
fertig. In acht Arbeitsgruppen arbeiten
Studenten zu Themen wie „Bildung“,
„Verkehr“ oder auch „Öffentliche Verwaltung“. „Zu Beginn des neuen Jahrtausends liegt Zukunftsforschung im
Trend“, weiß Expertin Birgit Laux und
fügt hinzu: „Das Interesse der Wirtschaft ist überraschend, die ersten Reaktionen sind durchweg positiv.“
Den Vorteil einer Vision aus Studentenhand verdeutlicht ihr Kommilitone Thomas Richter: „Wir sind im positiven
Sinne naiv und offen für die Zukunft.
Wir nehmen deshalb für uns in Anspruch, unserem Publikum Fakten und
Trends zusammen mit einer
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'LH=XNXQIWLP )RNXVHLQHUVWXGHQWLVFKHQ8QWHUQHKPH QVEHUDWXQJ
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9HU NHKU9HUZDOWXQJ:HOWZLUWVFKD IW:RKQH Q
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ZZZH[SHUWV 8GH 7HO ç großen Portion visionärer Ideen zu präsentieren.“ Highlight des Projekts ist
der „Tag der Visionen“ am 23. Juni 2000, an dem die Studenten ihre Version der Welt
2020 Vertretern aus Politik, Wirtschaft, Hochschulen und Medien vorstellen. Ellen
Michelsen, ebenfalls aus dem experts4U-Team, hofft auf viele Zuhörer: „Wir werden
eine Reise ins Jahr 2020 unternehmen. Jeder, der an dieser Expedition in die
Zukunft teilnehmen möchte, ist dazu herzlich eingeladen.“
Soziale Kompetenzen
und ihre Rolle im ITBereich
Einleitung
Das Wissen über soziale Kompetenz und sozial kompetentes Verhalten wird für immer
mehr Personen zur Notwendigkeit1. Das
zeigt die Vielzahl von Veröffentlichungen zum Thema und auch die seit
einiger Zeit anzutreffende Häufung dieses Anforderungsprofils in Stellenausschreibungen für Berufsanfänger aller
Sparten2.
Die „Aktivisten“ aus dem experts4U-Team
Jeder kann sich vom Ergebnis dieser anderen Art des Studiums überzeugen Anmeldung und mehr Informationen via: http://www.experts4U.de oder Jens
Begemann; Tel.: 0173-2892892
SILVIO VON KRÜCHTEN
u
2/00 2 15
Es wird jedoch schwierig, wenn man
versucht zu definieren, was unter dem
Konstrukt „soziale Kompetenz“ tatsächlich zu verstehen ist. Zwar wird der
Begriff häufig verwendet, theoretisch
wie empirisch ist er jedoch nur wenig
fundiert und daher ist der Spielraum
für willkürliche Auslegungen und Interpretationen relativ hoch3. Allgemeine Übereinstimmung scheint lediglich
dahingehend zu bestehen, dass Schlüsselqualifikationen - und soziale Kompetenz zählt ganz wesentlich dazu - zielgerichtet im Hinblick auf das konkrete
Berufsbild und für konkrete berufliche
Situationen gefördert und entwickelt
werden sollen.
è
7
ç Der vorliegende Beitrag nimmt
Bezug auf einen Vortrag im
Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung am 26. November 1999 4,
focussiert hier aber die Frage, welche
Rolle die sozialen Kompetenzen im
Bereich der IT spielen. Einleitend wird
auf die Frage eingegangen, ob soziale
Kompetenz eine Qualifikation darstellt,
die auch im IT-Bereich gefragt ist. Weiterhin werden zwei wesentliche Facetten von Sozialkompetenz herausgestellt
und deren generelle Potentiale zur Förderung und Entwicklung erläutert. Im
Anschluss daran werden die Zusammenhänge zwischen einzelnen Komponenten analysiert und grafisch aufgezeigt. Die einzelnen Komponenten der
sozialen Kompetenz, die einen konkreten Verhaltensbezug aufweisen, werden
definiert.
gruppen unterteilt. Eine Kompetenzgruppe bildet die Basis für das Zustandekommen von sozial kompetentem
Verhalten. Diesen Facetten kommt eine
erklärende Rolle zu, da sie die
intrapersonelle Grundlage für Sozialkompetenz bilden. Zu dieser Gruppe
gehören die Fähigkeiten
•
Das Training konkreter Verhaltensweisen ist aussichtsreicher
als die Einübung allgemeiner
Prinzipien. Das bedeutet, dass
die Übungen beispielsweise im
speziellen
informationstechnischen Kontext durchgeführt werden müssen.
•
•
Die Weiterentwicklung bereits
vorhandener Stärken bietet mehr
Erfolgsaussichten als der Versuch größere Defizite zu beheben. Diese Aussage korrespondiert mit den Ausführungen zu
den intrapersonellen Kompetenzen, für die festgestellt wurde, dass
auf einer vorhanden Basis am
besten aufgebaut werden kann.
•
Soziale Kompetenz auch nötig im IT-Bereich?
Die zweite Gruppe umfasst die Komponenten von sozialer Kompetenz, die
einen konkreten Verhaltensbezug aufweisen. Sie sind aus dem Handeln der
Personen direkt ersichtlich. Es handelt
sich hierbei um sogenannte soziale Fertigkeiten (social skills) die sich im Handeln der Person in der Interaktion mit
anderen zeigen. Zu dieser Kategorie zählen:
kommunikative Fähigkeiten, Kooperationsund Koordinationsfähigkeit, Teamfähigkeit
und Konfliktfähigkeit.
Je nach Persönlichkeit sind dabei unterschiedlich starke Lerneffekte zu erwarten.
Soziale Kompetenz, wie auch immer sie
definiert wird, ist eine Qualifikation,
die in allen Fachgebieten und vor allem
auch auf allen Qualifikationsebenen
benötigt wird! Auch wenn im IT-Bereich häufig noch das Klischee des einsamen Programmierers vor seinem Bildschirm existiert – heute hat die Mehrzahl der Personen, die im IT-Bereich
arbeiten, intensiven Kontakt mit Kollegen, mit denen sie zusammenarbeiten
oder auch Mitarbeiter, die ihnen unterstellt sind und die sie bis zu einem
gewissen Grad eigenständig führen.
Auch der Kundenkontakt spielt durch
die zunehmende IT-Durchdringung aller Lebensbereiche eine immer größere
Rolle. Das bedeutet also, dass überall
dort, wo Menschen mit IT arbeiten,
sozial kompetentes Verhalten nicht nur
wünschenswert, sondern erforderlich ist
und daher stellt dies auch für den ITBereich eine Schlüsselqualifikation dar.
Definition sozialer Kompetenz
Als Definition von Sozialkompetenz
wird der Ansatz von Schuler/Barthelme5
übernommen, der das Konstrukt „soziale Kompetenz“ in zwei Kompetenz-
2
•
•
•
Empathie im Sinne von Einfühlungsvermögen,
Sensibilität,
Durchsetzungsfähigkeit und
situative Flexibilität.
Unter situativer Flexibilität wird die
Fähigkeit verstanden, sein Verhalten an
sich verändernden Situationen und
Umgebungsfaktoren anzupassen, was
ein breites Spektrum an Verhaltensweisen erfordert.
Möglichkeiten der Vermittlung
von sozialer Kompetenz
Die intrapersonellen Fähigkeiten selbst
können jedoch kaum trainiert oder gar
angelegt werden. Sie sind in der Persönlichkeit des Einzelnen als Charaktereigenschaften vorhanden - oder auch
nicht. Bei vorhandener Veranlagung
kann diese allenfalls verstärkt oder gefördert werden.
Anders verhält es sich bei den Facetten
mit konkretem Verhaltensbezug. Neben einer Vermittlung von Kenntnissen über die Verhaltensweisen können6
auch die Verhaltensweisen selbst bis zu
einem gewissen Grad trainiert werden.
Für das Training von Verhaltensweisen
gelten folgende Regeln:
2/00 2 16
Soziale Kompetenzen mit konkretem
Verhaltensbezug
Wie die Fertigkeiten mit konkretem
Verhaltensbezug zusammen wirken und
teilweise auf einander aufbauen, zeigt
die Grafik auf der nächsten Seite.
Kommunikationsfähigkeit stellt die
Basis der sozialen Fertigkeiten dar. Ohne
Kommunikationsfähigkeit sind
Kooperations- und Koordinationsfähigkeit sowie Teamfähigkeit nicht zu
erreichen. Kooperations- und Koordinationsfähigkeit stellt die zweite
Stufe dar, weil es bereits um gemeinsames Handeln geht. Teamfähigkeit als
effizienzfördernde Organisationsform
setzt sich darüber hinaus das Ziel, die
gemeinsame Zusammenarbeit zu optimieren.
Auf jeder der beschriebenen Ebenen ist
Konfliktfähigkeit erforderlich, wobei mit
jeder neuen Stufe die Anforderungen
an die Kompetenz der Konfliktfähigkeit
steigen. Schon bei einfachen Kommunikationssituationen können Probleme entstehen, die mit zunehmender
Teilnehmerzahl und komplexer werdenden Aufgaben zunehmen.
è
2. Kooperations- u.
Koordinationsfähigkeit
t
ei
gk
hi
tfä
lik
nf
Ko
4.
3.Team
1.Kommunikationsfähigkeit
Das Zusammenwirken der social skills
Nachfolgend werden die einzelnen sozialen Fertigkeiten dargestellt. Zuerst wird
eine Definition gegeben und potentielle Förderungsmöglichkeiten werden aufgezeigt.
Kommunikationsfähigkeit
Kommunikationsfähigkeit bildet die Basis der Pyramide sozialer Kompetenzen und
damit die Grundlagen für alle weiteren Verhaltensweisen. Ebenso wie der Begriff
Sozialkompetenz setzt sich auch der Begriff der Kommunikation oder der Kommunikationsfähigkeit aus vielen Leistungen und Fähigkeiten zusammen. Zentrale
Bestandteile sind die interaktiven Fähigkeiten einer Person bei der Kontaktaufnahme und –aufrechterhaltung. Dabei spielt jedoch nicht nur verbale Kommunikation
eine Rolle sondern auch die nonverbale. Untersuchungen haben ergeben, dass bei
der „Face-to-Face-Kommunikation“ nur 35 % der tatsächlichen Bedeutung der
Nachricht über Sprache vermittelt werden 7. Der Rest der Information geht verloren
oder wird nonverbal d. h. paralinguistische oder nicht lautliche Ausdrucksmittel,
wie Mimik, Gestik und Körperhaltung ausgedrückt.
Im Sinne der genannten Forschungsergebnisse, die nur einen geringen Anteil der
Sprache bei der Übermittlung der Nachricht sehen, muss deutlich gemacht werden,
dass die Voraussetzung für eine erfolgreiche Kommunikation die Kongruenz
zwischen verbalem und non-verbalem Ausdruck ist. Die Frage an einen Kunden
„Darf ich Ihnen helfen?“ kann durch einen non-verbale Signale bestätigt und
verstärkt werden. Fehlt diese Kongruenz, z.B. durch ein abweisendes Gesicht, so
kann die Bedeutung des Satzes auch durchaus gegenteilig verstanden werden, z.B.
im Sinne von „... muß ich etwa helfen?“.
Kooperations- und Koordinationsfähigkeit
Kooperations- und Koordinationsfähigkeit geht über die Kommunikationsfähigkeit hinaus und bedeutet, „das gemeinsame Tun von zwei oder mehr Personen, die
bewußt und planvoll aufeinander abgestimmt sind und die die Zielerreichung eines
jeden in gleichem Maße gewährleistet“8.
Wichtig ist dabei, die erweiterte Dimension im Gegensatz zur Kommunikation zu
verdeutlichen, denn beide Partner arbeiten auf ein gemeinsames Ziel hin, das durch
2/00 2 17
optimale Kommunikation in beiderseitigem Einvernehmen erreicht werden
soll. Diese Kommunikationsform findet sich im Bereich der Informationstechnik z.B. beim „elektronischen Datenaustausch mit Lieferanten„.
Teamfähigkeit
Teamfähigkeit ist die „Königsdisziplin“
der Sozialkompetenz. Sie setzt Kommunikations- sowie Kooperations- und
Koordinationsfähigkeit voraus. Teamfähigkeit ist eine Form der Arbeitsorganisation, die das Ziel verfolgt, die Zusammenarbeit einer Gruppe zu optimieren und die Effizienz zu steigern. Es
geht also sowohl um die Zielerreichung
(Lokomotion) als auch um Interaktion
innerhalb einer Gruppe (Kohäsion)9.
In einem Team wird also kommuniziert, kooperiert und koordiniert - mit
dem Ziel der Optimierung und das
heisst nicht zuletzt auch mit dem Ziel
der wirtschaftlichen Optimierung.
Der Aspekt der Teamfähigkeit spielt im
Bereich des IT-Projektmanagements eine
herausragende Rolle.
Konfliktfähigkeit
Konfliktfähigkeit (Konfliktmanagement) ist eine Querschnittsfunktion
für alle bisher beschriebenen social skills.
Sie bezeichnet die Fähigkeit zum Umgang mit und zur Bewältigung von
Konflikten. Darunter ist allerdings nicht
nur eine Lösungssuche für vorhandene
Konflikte zu verstehen, sondern auch
das frühzeitige Erkennen potentieller
Konfliktherde. Ist es trotz aller
Kommunikationsbemühungen zum
Konflikt gekommen, gilt es, Lösungswege zu prüfen, und die aktive Konfliktlösung zu beginnen und durchzusetzen.
Da die Konfliktfähigkeit eine Verhaltensweise darstellt, die bereits auf der
Ebene der Kommunikationsfähigkeit
zum Tragen kommt, ist sie von großer
Bedeutung für alle erwähnten Kommunikationsformen.
è
7
ç Zusammenfassung und Schlussfolgerungen
Soziale Kompetenzen spielen heute im IT-Bereich, wie in allen anderen Lebensbereichen, eine zentrale Rolle. Nicht alle Aspekte sind jedoch erlernbar. Intrapersonelle
Komponenten sozialer Kompetenz können beispielsweise nur vermittelt werden,
wenn sie in der Persönlichkeitsstruktur des Betreffenden bereits angelegt sind und
dieser auch bereit ist, seine Fähigkeiten fördern zu lassen. Darüber hinaus ist es
wichtig, Wissen über und Bewusstsein für die unterschiedlichen Facetten der
sozialen Kompetenz zu vermitteln.
Sogenannte „social skills“ können durch spezielle Fortbildungsinhalte und
-formen, wie z.B. Kommunikations- oder Managementtrainings gefördert und
eingeübt werden. Dabei handelt es sich um ein Training berufsspezifischer,
prototypischer Situationen, die den Beteiligten das Miteinander im Berufsleben
erleichtern sollen.
In dem Maße, in dem die IT-Technik in nahezu alle Lebensbereiche Einzug hält,
wird es in Zukunft zunehmend wichtiger werden, z.B. auf Anwenderfragen oder gar
–ängste, sozial kompetent reagieren zu können und so maßgeblich auch zur
Akzeptanz von IT beizutragen.
PROF. DR. SIMONE FÜHLES-UBACH
Adresse der Verfasserin:
Prof. Dr. Simone Fühles-Ubach
Fachhochschule Köln
Fachbereich Bibliotheks- und Informationswesen
Claudiusstr. 1
50678 Köln
email: [email protected]
u
Literatur
Rosenstiel, L. von: Entwicklung von Werthaltungen und interpersonaler
Kompetenz. Beiträge der Sozialpsychologie. in: Sonntag, K. (Hrsg.): Personalentwicklung in Organisationen. Göttingen, 1992, S. 83-107
2
Wipprecht, Gabriele:
1. Branchenreport Medizintechnikindustrie. UniMagazin 4 (1999) S. 20f
2.Branchenreprt Automobilindustrie. – UniMagazin 5 (1999) S. 12f
3
Schuler, H. / Barthelme, D.: Soziale Kompetenz als berufliche Anforderung.
in: Seyfried, B. (Hrsg.): “Stolperstein“ Sozialkompetenz: Was macht es so
schwierig sie zu erfassen, zu fördern und zu beurteilen?
- Bielefeld, 1995. S.77 - 116.
4
Die Langfassung dieses Vortrags wird in Kürze im Tagungsband zur
Veranstaltung “Soziale Kompetenz in Leitungs- und Managementfunktionen“ erscheinen.
5
a.a.O. S 82ff.
6
a.a.O. S.116.
7
Deibl, M.: Kommunikation im Betrieb. – Wien 1995. S. 31.
8
Piepenburg, U.: Rechnergestütztes kooperatives Arbeiten. - . Hamburg:
Universität, FB Informatik, 1991 (Mitteilung Nr. 197)
9
Faix, W.; Laier, A.: Soziale Kompetenz: Wettbewerbsfaktor der Zukunft.2. Aufl. - Wiesbaden, 1996. S. 28ff.
1
2
2/00 2 18
Projekt „Virtueller
Marktplatz für IuKDienstleistungen“
•
•
•
Innovative Technologien als
„Enabler“ für neue Geschäftsalternativen
Wirtschaftsinformatik der
FHTW Berlin baut einen
Marktplatz für IuK-Dienstleistungen auf
Angestrebte Ergebnisse bringen Vorteile für alle Projektpartner
Innovative Technologien als
„Enabler„ für neue Geschäftsalternativen
Informationsverarbeitung und
Kommunikation (IuK) haben
Wirtschafts- und Verwaltungsvorgänge seit geraumer Zeit rapide verändert. Dadurch entstehen auch ständig neue Formen geschäftlicher Aktivitäten. Diese werden derzeit oft als ebusiness oder e-commerce bezeichnet.
Diese Begriffe sind bei vielen Unternehmen mit einer großen Unsicherheit
behaftet und bieten ein Betätigungsfeld, das noch sehr unstrukturiert ist.
Kommunikation, Kooperation und Geschäftserfolg sind dabei eng miteinander verbunden.
Um diese Situation näher zu beleuchten, führten Wirtschaftsinformatik-Studenten der FHTW eine Befragung von
Berliner und Brandenburger Unternehmen durch. Hierbei ging es um das
grundsätzliche Verhalten und um Erfahrungen bei Unternehmenskooperationen. Das Ergebnis war überaus positiv: Über 90% der 54 befragten
Unternehmen haben bei Kooperationen nahezu ausschließlich positive Erfahrungen gemacht. Zusammenarbeit
über unternehmensübergreifende Netze ist jedoch für alle Neuland.
Interessant war hierbei, dass potenzielle
Hindernisse für Kooperationen überwiegend im Bereich der schwer
è
ç greifbaren „Soft Facts„ gesehen wurden (vgl. Abbildung 1). 50 Prozent der
befragten Unternehmen haben diesbezüglich das gegenseitige Vertrauen und die
menschlichen Aspekte angeführt. Explizit wurden die persönliche Beziehung,
Kommunikationsschwierigkeiten sowie die Denkhaltung der Beteiligten genannt.
Damit eine solche Geschäftsbeziehung funktioniert, müssen diese Argumente ernst
genommen und Maßnahmen zum Lösen dieses Konfliktes entwickelt werden. Eine
wichtige Empfehlung lautet also, dass es bei jeglicher Form der Kooperation - ob virtuell mit
Hilfe moderner Technologien oder in der bisher praktizierten Partnerschaft - unverzichtbar
ist, einen kontinuierlich zu pflegenden persönlichen Kontakt zu schaffen.
30
Vertrauen und menschliche Aspekte
25
Ziele und
Konkurrenzsituation
20
Know-how-Abfluß,
Einblick in Interna
15
Juristische Probleme
10
Personelle Ressourcen
(Zeit, Mitarbeiter)
5
Technik
0
m ögliche Kooperationshindernisse
Abbildung 1: In den Interviews genannte, mögliche Kooperationshindernisse
Durch die vielen positiven Rückmeldungen motiviert, gingen die Wirtschaftsinformatik-Studenten daran, eine Konzeption mit darauf abgestimmten Gestaltungsoptionen zu erarbeiten. So entstand das Konzept einer „Interactive Business Mall“
(vgl. Abbildung 2). Merkmale des Konzepts sind eine zeitsparende und unkomplizierte Kommunikation sowie die Möglichkeit für die Nutzer, diese aktiv zu gestalten
und eigene Kooperationsnetzwerke aufzubauen.
Interactive Business Mall
Unternehmen
Leistungsangebot
Schulungen
Kooperation
Informationen
Verwaltung
Eingangshalle
Infrastruktur
#1
#2
#3
#4
#5
#6
#7
#8
#9
Markt Human
Ressources im
Bereich IuK
Dolmetscher
UPS
Post
Werbeagentur
Einkaufsgemeinschaft
Schulung
Schulungstermine
Tele-/
Webteaching
Qualifizierung
Wirtschaftsinformatik
der FHTW Berlin
Whiteboard/
Pinnwand
Informelle
Komm./
Chat
Videokonferenzen
Kooperationsbörse
Börse
Newsgroups/
Diskuss.foren
Marktinfos
Schnittstelle zur
öffentlichen Verwaltung
UB
RA
Fördermittel
Markt für
IuK-Problemlösungen
Berufsverbände
Ausschr.
Aufträge
Markt für
Journalisten
und Verlage
Kammern
Wegweiser
Hausmeister
#0
Suchmaschine
Concierge
Kooperationsbroker
Abbildung 2: Konzeptioneller Rahmen für verschiedene virtuelle
Marktplätze - Die Interactive Business Mall
2/00 2 19
Als Einstiegspunkt für weitere Schritte
diente die Tatsache, dass sich, trotz
einer in Berlin über dem Bundesdurchschnitt liegenden Arbeitslosenquote,
Marktsegmente identifizieren lassen, in
denen vorhandene Entwicklungs- und
Wachstumspotentiale nicht ausgeschöpft werden können. Wenn auch
für die regionale Berliner Situation keine konkreten quantitativen Zahlen vorliegen, wird im IuK-Bereich ein großer
Arbeitskräftemangel konstatiert.
Der Bundeskanzler beabsichtigt deshalb,
eine „Green Card“ nach amerikanischem
Vorbild für IT-Spezialisten einzuführen. Dem widersprechen jedoch einige
Gruppen, wie z.B. die Arbeitsämter mit
der Argumentation, daß sich viele Personen mit IuK-Know-how in der Arbeitslosigkeit befinden. Ob es sich hierbei um ein nicht aktuelles und damit
nicht nachgefragtes Know-how handelt
oder ob es nur nicht gelingt, Angebot
und Nachfrage zusammenzubringen,
kann hier nicht abschließend geklärt
werden. Fest steht, dass sich im Bereich
der IuK-Dienstleistungen im Vergleich
zur allgemeinen Marktsituation eine
Sonderkonjunktur konstatieren läßt.
Wirtschaftsinformatik der FHTW
Berlin baut einen Marktplatz für IuKDienstleistungen auf
Deshalb wird im Studiengang
Wirtschaftsinformatik der FHTW Berlin der Marktplatzgedanke besonders
vorangetrieben. Mit dem Projekt „Virtueller Marktplatz für IuK-Dienstleistungen“, das aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) mitfinanziert
wird, soll der Problemsituation durch
einen innovativen Mix zweier miteinander verbundenen (Teil-)Aufgaben
begegnet werden.
Bei der einen (Teil-)Aufgabe - dem
Vermitteln von IuK-Kompetenz - wird
zum ersten Mal das Angebot eröffnet,
systematisch und ganzheitlich eine
berufsqualifizierende und arbeitsmarktgerechte Ausbildung zur/zum
Wirtschaftsinformatiker/in zu durchlaufen. Absolventen dieser
è
7
ç Ausbildung sind dann nicht mehr
nur punktuell für spezielle Tätigkeiten
im IuK-Bereich qualifiziert, sondern
sind aufgrund ihrer Basisqualifikation
vielseitig einsetzbar. Da in dieser Maßnahme auch die Fähigkeit, das „Lernen
zu lernen“, vermittelt wird, ist sichergestellt, dass sich die Absolventen dauerhaft den insbesondere im IuK-Bereich
äußerst schnell ändernden Bedingungen anzupassen in der Lage sind. Darüber hinaus sind die Teilnehmer für
Existenzgründungen prädestiniert. Mit
diesem Ausbildungsansatz unterscheidet sich diese Maßnahme von allen
bisher üblichen und marktgängigen
Qualifizierungsmaßnahmen.
Das zweite Teilprojekt zielt primär auf
den spezifischen Arbeitsmarkt ab. Dazu
soll es für IuK-Produkte und -Leistungen
- im Sinne eines marktgerechten Interessenausgleichs - einen Personal- und Knowhow-Transfer bewerkstelligen.
Virtuelle Marktplätze werden weit häufiger als Konzept diskutiert, als es tatsächliche Realisierungen gibt. In vielen
Anwendungsbereichen liegen überhaupt
noch keine Erfahrungen mit virtuellen
Marktplätzen vor. Insbesondere hat ein
virtueller Marktplatz, auf dem Personen mit (hochschuladäquater) IuKKompetenz und Nachfrager von IuKLösungen zusammenfinden, zunächst
in der Region innovativen Charakter.
Da ein solcher Markt auch in anderen
Regionen nicht existiert, kann er für
sich einen Pilotcharakter in Anspruch
nehmen und eine Multiplikatorfunktion erfüllen.
Um dem Anspruch, der an einen solchen Markt zu stellen ist, gerecht zu
werden, ist es erforderlich, dass die
Nachfrager ihren Bedarf an konkreten
personellen IuK-Qualifikationen qualitativ und quantitativ ermitteln und
formulieren. Darüber hinaus sind die
Unternehmen gefordert, die sich aus
ihren Kundenbeziehungen ergebenden
Aufgaben, deren Lösung spezielles
Know-how erfordert, zu konkretisieren
und für den zu spezifizierenden virtuellen Marktplatz nachzufragen.
2
Ebenfalls innovativen Charakter hat
der Versuch, diese Profile in Clustern
zusammenstellen zu lassen, um daraus
– im Sinne von virtuellen Unternehmen – für konkret anstehende komplexe und umfangreiche Projektaufgaben,
die von Nachfragern von IuK-Leistungen artikuliert werden, entsprechende
Leistungsspektren und -volumina durch
jeweils unterschiedlich zusammengesetzte Personenkreise anbieten zu können.
Angestrebte Ergebnisse bringen Vorteile für alle Projektpartner
Das Projekt verfolgt zunächst das Ziel,
innovativ auf die Situation des IuKArbeitsmarktes zu reagieren und hier
Abhilfe zu schaffen. Insbesondere soll
mit dieser Maßnahme der Übergang zur
Informationsgesellschaft in der Region
gefördert werden. Damit gelingt es auch,
vorhandene (regionale) Wachstumsschwellen durch die Diversifikation und
Erweiterung von Kompetenzen zu überwinden. Im Ergebnis ergibt sich eine
lokale, auf den IuK-Bereich orientierte
Beschäftigungsinitiative und somit eine
Stärkung des Marktes für technologieorientierte Dienstleistungen.
Explizit strebt das Projekt die folgenden Ziele an:
•
•
•
•
•
Stärkung der unternehmerischen
Potentiale in KMU zur
Wirtschafts- und Beschäftigungsentwicklung
Stärkung der Kernkompetenz
von IuK-Dienstleistern und
Überwindung von Wachstumsschwellen
Stärkung der Innovationskraft
Flankierung des Übergangs zur
Informationsgesellschaft
Beschäftigungsförderung
Zusammenfassend schafft der virtuelle
Marktplatz damit die Grundlage zur
Vernetzung aller beteiligten Akteure und
verfolgt das Ziel, ein Innovationsnetzwerk aufzubauen. Damit soll es
gelingen, existierende regionale
Wachstumsschwellen durch eine Diversifikation und die Erweiterung von
2/00 2 20
Strukturen und Kompetenzen zu überwinden. Es entsteht eine größere
Reagibilität und wirtschaftliche Stärkung der beteiligten Institutionen, ein
Netzwerk tragfähiger Kooperationsbeziehungen innerhalb von Branchen
und über Branchengrenzen hinweg und
damit eine primär auf die Region ausgerichtete Stärkung des Marktes.
PROF. DR. THOMAS PIETSCH,
FHTW Berlin
u
Kontakt:
Prof. Dr. Thomas Pietsch, F H T W
Berlin, Fachhochschule für Technik und
Wirtschaft, Fachbereich 4 - Wirtschaftsinformatik, Treskowallee 8, 10318
Berlin, eMail: [email protected]
Eine Vision - die DMS
Deutschland AG
Die deutschen Anbieter für
Dokumenten-ManagementTechnologien haben in den
letzten zwei Jahren internationales Profil gewonnen. Sie waren hierbei sehr
erfolgreich. Dominierten früher Firmen
aus den USA diesen Markt, so sind
nunmehr deutsche Unternehmen wie
A.I.S., CE AG, Docunet, EASY AG,
iXOS AG, SER AG, Win!DMS und
einige andere zum Gegenangriff angetreten. Andere Unternehmen aus Europa tauchen in diesem Wettkampf kaum
auf, nur sehr wenige Firmen - besonders
aus England - haben bisher in diesem
Markt den Sprung zu internationalen
Keyplayern geschafft. Besonders die
jungen Aktiengesellschaften verfügen
über genügend Kapital, Aggressivität
und Ideen, um ihre Marktposition auch
international auszubauen. Hintergrund
für die Expansion sind die fallenden
Handelsbarrieren, die zunehmende Vereinheitlichung des europäischen Marktes, Globalisierung und nicht zuletzt
die Erkenntnis, dass das Potential des
deutschen Marktes mittelfristig nicht
ausreicht, um
è
ç Produktentwicklungen langfristig
zu finanzieren und die Wachstumserwartungen der Aktionäre zu erfüllen.
So verfolgen die deutschen Anbieter
jeder für sich ihre Expansionsstrategien.
Hierzu gehören die Gründung von
Niederlassungen, Aufkauf von Wettbewerbern, Ausbau von Partnernetzwerken
und Kooperationen. Jeder kämpft für
sich allein. So mancher Aufkauf oder
Investition lassen vermuten, dass zwischen Globalisierungskonzept und realer Umsetzung bei den im Umbruch
befindlichen deutschen DRT-Anbietern
noch Lücken klaffen. Der Aufbau einer
Organisation, die den weltweiten Auftritt auch umsetzen kann, ist vielerorts
noch nicht vollzogen. Der Ausbau des
Geschäftes orientiert sich dabei immer
noch häufig daran, was die Wettbewerber in diesem Marktsegment tun. Nur
wenige Investitionen und Kooperationen zielen auf neue Marktsegmente
und damit auf Diversifizierung. Letztere ist aber für ein langfristiges Überleben der Unternehmen erforderlich, da
die bisherigen Grenzen des Themas
Dokumenten-Management fallen und
von der allgemeinen IT-Entwicklung
vereinnahmt werden. Es ist daher fraglich, ob jeder Anbieter für sich allein die
gesetzten Ziele im globalen Wettbewerb
erreichen kann.
Stellen wir uns einmal vor - was wäre
wenn ...
die Vorstände der drei, vier verbliebenen Marktführer - die anderen sind
inzwischen auf Nischen reduziert, aufgekauft oder haben sich zum Integrator
gewandelt - auf einer Pressekonferenz
den Zusammenschluß ihrer Unternehmen bekanntgäben und nebenbei mitteilen würden, daß sie auch die Mehrheiten an einigen US-Wettbewerbern
erworben hätten ... Die so gebildete
„DMS Deutschland AG“ hätte ausreichend Gewicht, den gesamten Markt
für Document Related Technologies zu
dominieren und darüber hinaus ein
großes Potential in die neuen Wachstumsmärkte in den Bereichen Internet,
Content-Providing, E-Commerce und
Telekommunikation zu investieren. Die
typischen Fragen unsicherer Kunden
nach standardisierten Aufzeichnungsformaten, Schnittstellen und langfristiger Verfügbarkeit von Informationen
würden sich schnell erübrigen - die
Standards würden von der „DMS
Deutschland AG“ gesetzt. Parallele Entwicklungen würden in Hinblick auf die
jeweils beste Lösung innerhalb der ursprünglichen Unternehmen vereinheitlicht, der Auftritt im Ausland könnte
durch Zusammenlegung der Ressourcen effizienter gestaltet werden und das
neue Unternehmen hätte ein ausreichendes Gewicht, im IT-Markt den
Anschluß an die großen Keyplayer wie
Sun, IBM, Cisco, Microsoft, Oracle
oder SAP zu gewinnen.
Die mobile Revolution
Warum wird dies wahrscheinlich nur
Vision bleiben? Erstens gerät das recht
staubige Thema Dokumenten-Management immer mehr aus dem Blickwinkel
des Anwenders - dieser läuft längst den
nächsten Schlagworten hinterher. Zum
Zweiten werden die deutschen Anbieter
alle von erfolgreichen und ausgeprägten Entrepreneurs im besten Sinne geführt. Es bleibt fraglich, ob Vorstände
wie Brintrup, Hanisch, Reinhardt,
Strack-Zimmermann, Vollmering oder
Wenzke - von den Geschäftsführern der
außerdem am Aufholrennen beteiligten Anbieter hier einmal abgesehen sich jemals an einen Tisch setzen würden. Drittens geben die bisherigen eigenständigen Erfolge der Unternehmen
noch keinen Anlass, einmal über einen
größeren Wurf nachzudenken. Für Journalisten, Aktionäre und Anwender bleibt
daher das Rennen der Wettbewerber im
DRT-Markt weiterhin äußerst interessant.
Der Frankfurter IT-Forscher van Deelen
kann sich die Veränderungen der
„mWorld“ einschneidender vorstellen:
Das mikroskopisch kleine Zubehör wird
der Einfachheit halber gleich mit dem
Menschen selbst verschmolzen - auf
dass sich dessen Gerätschaften munter
mit anderen zum mobilen „Personal
Network“ kurzschließen.
DR. ULRICH KAMPFFMEYER
PROJECT CONSULT Unternehmensberatung Dr. Ulrich Kampffmeyer
GmbH, Oderfelder Str. 17, D-20149
Hamburg,Tel.: 040 / 460 762 20, Fax:
040 / 460 762 29, E-Mail:
[email protected], Web: www.PROJECTCONSULT.com
u
2/00 2 21
Tragbare Geräte werden allerorts miteinander kommunizieren - Kunden 24 Stunden
auf Empfang Der Lautsprecher steckt
nah am Trommelfell. Die Kamera im
Nasenloch. Das Mini-Mikro am Kehlkopf. Die Tastatur ist verpflanzt in den
Handrücken: Isaac van Deelen über die
Zukunft von mobiler Kommunikation
sinnieren zu hören, geht unter die Haut.
Andere mögen beim Fachsimpeln über
die im Zeitalter von Wap-Telefonie und
mobiler Vernetzung anstehende “Konvergenz” noch harmlos an das Verschmelzen von Handy und Organizer
denken.
Da erfährt der Airport, wenn der Fluggast im Taxi anrollt, und checkt ihn ein.
Der Supermarkt bekommt Meldung,
dass Kundin S., eine junge Mutter,
vorbeispaziert, und schickt ihr flugs ein
Sonderangebot für Pampers ins Ohr.
Zwar wollen die wenigsten Experten
darauf wetten, dass tatsächlich irgendwann Kommunikationsgeräte wie Herzschrittmacher in Menschen verpflanzt
werden.
Darauf, meint IT-Fachmann van Deelen,
kommt es allerdings auch gar nicht an.
Das „Wie“, die Apparatur, hält der
Leiter der Diebold-Forschungstruppe
„Time Labs“, einer zum Debis Systemhaus gehörenden IT-Beratung, für den
uninteressanten Part. Wirklich spannend ist derzeit viel mehr die Frage, was
man mit dem ständig verbesserten Spielzeug der Wissenschaftler anfangen kann
und wie möglichst viel Geld zu verdienen ist. „Technologie ist zweitrangig. Es
geht um die Dienste“, meint van Deelen.è
7
ç Um die entstehenden Geschäftsmodelle also, die neuen Märkte und
Anwendungen an der Schnittstelle von
Mobilfunk und Internet:
das Kino, das Vorbeifahrende anpiepst
und für „Casablanca“ im Originalton
wirbt; den News-Kiosk am Flughafen,
der Zeitung und den neuesten Grisham
zum Herunterladen per Infrarot-Schnittstelle verkauft. Ob all das auf einem
Handy der Zukunft aufläuft, einem
leistungsfähigen Mini-Rechner für die
Handtasche oder dem Boardcomputer
im Auto, ist Nebensache. Auch die
aktuelle Diskussion über zu geringe
Übertragungsraten oder zu kleine Bildschirme für die so genannten WapAnwendungen, also das Internet auf
dem Handy, hält van Deelen für überflüssig. „Die Technik wird für alles eine
Lösung finden, das ist nur eine Frage
der Zeit.“
Tatsächlich bekommt der träge Mobilfunk-Standard GMS mit seinen 9,6 Kilobit pro Sekunde schon bald den zwölfmal schnelleren GRPS-Standard zur
Seite. Mit UMTS und seinen zwei Megabit pro Sekunde wird dann ohne Probleme im Inter-net gesurft werden können. Und auch auf der Geräte-Seite tut
sich einiges: Bei der letzten Cebit wurde
etwa eine neue Generation von Bildschirmen zum Zusammenwickeln präsentiert, mit feinen Stäben verstärkte
Plasmafolien, die um die Tastatur gewunden werden können. Für die Online-Wirtschaft liegt das Revolutionäre
aber auf einer ganz anderen Ebene: Der
Kunde, lautet die Botschaft, ist künftig
immer auf Empfang. Wer es als OnlineHändler richtig anpackt, auf den warten goldene Zeiten.
„Vor uns steht ein komplett neues Verständnis vom Zugang zum Endkunden,
den man künftig 24 Stunden lang, sieben Tage die Woche adressieren kann“,
meint Diebold-Chef Steffen Roehn.
Bisher konnten Anbieter, die im Netz
auf Fang gingen, den Endverbraucher
höchstens zwei, drei Stunden am Tag an
die Leine nehmen. In mobilen Märkten
ist alles anders. Die gerade vorgelegte
2
450 Seiten starke Diebold-Studie
„Winning in Mobile E-Markets“ spricht
vom „A-Faktor“: anytime, anywhere
access - stets und überall Zugriff. „Das
ist eine derart mächtige Vision, dass sie
die bestehende Internet- und PC-Welt
komplett über den Haufen werfen wird“,
meint Roehn.
Die Web-Winzlinge werden den PC
verdrängen. Schon in zwei Jahren werden nach Einschätzung von Experten
mehr als 50 Millionen Menschen in
Europa über mobile Endgeräte innovative Dienstleistungen nutzen. Derzeit sind
es in Deutschland gerade mal 100 000,
die sich über ihre Mobiles zum Internet
Zutritt verschaffen. Auch die Unternehmensberatung Arthur D. Little sieht
eine Verlagerung von PC-gestützten
Festnetz-Anwendungen hin zum Mobilnetz. „Mobil Commerce“, glaubt Geschäftsführer Wolfgang Zillessen, „übernimmt in Europa Lokomotivfunktion.“
Allerdings: Nur wer sich mit den richtigen Geschäftsmodellen und Partnern
auf die Entwicklung einstellt, kann in
der Goldgrube nach Nuggets graben.
Für viele jener Unternehmen, die sich
derzeit als Vorreiter und Sieger der EConomy fühlen, könnte das zu bösen
Überraschungen führen. Dies betrifft
nach Einschätzung von Diebold vor
allem die Telekom-Anbieter. „Für die
Kommunikationsverbindung selbst will
in Zukunft keiner mehr etwas zahlen,
aber auch nicht für platte Dienste“, hat
Diebold-Forscher Daniel Melter gemeinsam mit dem französischen
Marktforschungsunternehmen
Sociovision herausgefunden.
Das vom Telefonieren auf das Internet
übertragene Preismodell, nach dem neben einer Grundgebühr jede genutzte
Minute bezahlt werden muss, ist seiner
festen Überzeugung nach dem Untergang anheim gegeben. Der Nutzer von
morgen ist bereit, für bequeme, hochqualitative Services und Infos zu zahlen, die ein aktuelles Bedürfnis befriedigen. Anders als beim Internet haben die
Nutzer geringere Sicherheitsbedenken.
Denn die Produkte und Dienste können auch via Telefonrechnung bezahlt
2/00 2 22
werden. Besonders interessant ist das
für Informationsdienste mit geringen
Gebühren.
Allerorten sieht Daniel Melter daher
lokale Netze entstehen, die durch die so
genannte „Bluetooth“-Technologie
möglich werden. Kleine billige Chips,
in Kommunikationsgeräte wie Handys,
Palm-Pilots oder Laptops eingebaut,
suchen in ihrer Umgebung nach anderen Apparaten und stellen drahtlos eine
Verbindung her. Ein Museum beispielsweise könnte dem Besucher Infos über
die Kunstwerke auf den Westentaschencomputer schicken. Ein Anwendungsbeispiel wären auch Auskunftsdienste:
Auf Reisen in einer fremden Stadt sucht
ein Nutzer nach dem nächstgelegenen italienischen Restaurant. Heute könnte er die
Auskunft anrufen, sich die Nummer einer
City-Hotline besorgen, dort nach dem Restaurant fragen und mühsam im Stadtplan
nach der Adresse suchen.
Im Zukunftsszenario gibt er die Anfrage vielleicht in seinen Autocomputer
ein und wird ein paar Sekunden später
hingelotst. Für einen solchen Mehrwert
an Zeitersparnis und Bequemlichkeit,
davon sind die Diebold-Experten überzeugt, zahlt der Konsument übrigens
auch gerne mehr, als er heute in Summe
für die einzelnen Telefonate ausgegeben hätte.Die Entwicklung hin zu einer
vernetzten mobilen Kommunikationswelt kann nichts mehr aufzuhalten.
Mit einer Ausnahme: „Wenn jetzt eine
Studie beweisen würde, dass die Mobilfunk-Strahlung schädlich ist“, meint
Melter, „dann wäre es wohl vorbei mit
den E-Markets“. Informationen zur
Studie:www.timelabs.de/win.
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90 12 (912) 60 80
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123456789012345678901234567890121234567890123456789012345678901212345678901234567890123456789012123456789012345678901234567890121234567890123456789
123456789012345678901234567890121234567890123456789012345678901212345678901234567890123456789012123456789012345678901234567890121234567890123456789
123456789012345678901234567890121234567890123456789012345678901212345678901234567890123456789012123456789012345678901234567890121234567890123456789
123456789012345678901234567890121234567890123456789012345678901212345678901234567890123456789012123456789012345678901234567890121234567890123456789
123456789012345678901234567890121234567890123456789012345678901212345678901234567890123456789012123456789012345678901234567890121234567890123456789
123456789012345678901234567890121234567890123456789012345678901212345678901234567890123456789012123456789012345678901234567890121234567890123456789
123456789012345678901234567890121234567890123456789012345678901212345678901234567890123456789012123456789012345678901234567890121234567890123456789
123456789012345678901234567890121234567890123456789012345678901212345678901234567890123456789012123456789012345678901234567890121234567890123456789
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Die Anzeige des debis Systemhauses
PCM Computer AG konnte aus technischen
Gründen leider nicht in das pdf-Format
übertragen werden.
Ansprechpartner für Informationen zu
Produkten und Dienstleistungen des debis
Systemhauses PCM Computer AG ist
Ursula Schuth-Finke, Berliner Straße 66,
13507 Berlin, Telefon 030 7 49 51-213,
Fax 030 7 49 51-210,
eMail: [email protected]
2/00 2 23
7
eGovernment oder
eBusiness?
Oder: Wege der öffentlichen
Verwaltung zur modernen Waren und Dienstleistungsanbieterin
„Chefsache Elektronische Modernisierung“, so lautete die
Headline des Ersten Deutschen Verwaltungskongresses in Bonn
vor nahezu einem Jahr. Im Zentrum
stand die Diskussion rund um das
„Electronic Government“. Damit ist
eine Vernetzung der Behörden per
Intranet/Internet in Bund, Ländern und
Kommunen gemeint. Doch nicht nur
die Kommunikation innerhalb der Verwaltung, sondern auch die mit Unternehmen der Wirtschaft und - nicht
zuletzt - die mit dem Bürger, Bürgerorientierung als erste Pflicht des Staates,
bildete Schwerpunkte dieser Veranstaltung. „Der öffentliche Sektor als Motor
für eine beschleunigte Anwendung der
neuen Informations- und Kommunikationstechniken, indem er selbst als
Modell für beispielhafte Initiativen
vorangeht und indem er die elektronische Vernetzung mit Bürgern und Unternehmen bereitstellt„? So formuliert
im Aktionsprogramm der Bundesregierung, BMWi, September 1999.
Was haben solche, überaus zahlreich in
Zeitungen und Fachzeitschriften der
Wirtschaft diskutierten Wege in die
moderne
Informationsund
Kommunikationsgesellschaft, in der
öffentlichen Verwaltung zu suchen? Soll
auch hier das eBusiness mit Warenkörben und electronic cash verbreitet
werden?
Die Antwortet muß lauten: warum nicht,
wenn gleichzeitig, und nur dann, neue
technische Möglichkeiten auch entscheidende Vorteile bieten! Sinnlos verpuffen würden alle Anstrengungen, wenn
es nur darum ginge, mit neuen Technologien zu „spielen“. Solche Beispiele
finden sich gehäuft in den Web-Sites
des Internets, wenn Unternehmen die-
2
ses Medium nur dazu benutzen, ihre
Firmendarstellung im bestehenden
Outfit des Printmediums zu präsentieren: Außer der direkten Verfügbarkeit
der Information lassen sich schwerlich
weitere Vorzüge definieren. Auch die
Alibifunktion einer Reaktionsmöglichkeit per E-Mail läßt keinen entscheidenden Vorteil gegenüber einem
Response per Fax erkennen.
Was aber können Ziele der öffentlichen
Verwaltung sein, den Zugang zu den
Medien der Informations- und
Kommunikationsgesellschaft effektiv zu
nutzen? Zunächst einmal unterscheiden sie sich nicht von den Intentionen
der Unternehmen der Wirtschaft. Auch
der öffentliche Sektor sieht sich immer
mehr von Termini des modernen Marketing wie Kundenorientierung und bindung gefordert. Beispiele sind in
jüngster Vergangenheit in der Privatisierung der Energiebranche oder der Telekommunikation zu finden. Nun könnte der Einwand lauten: Mit meinem
Finanzamt behalte ich mein Alleinstellungsmerkmal am Markt! Gegenargument: Warum sollten aber dennoch
die Servicedienstleistungen im Sinne
von Zusatznutzen für den Bürger nicht
optimiert werden? Und genau hier können die neuen multimedialen Möglichkeiten vielfältige Unterstützung bieten.
Bereits in der Pilotphase befinden sich
diverse Projekte auf der Basis des
Internet, beispielsweise die elektronische Steuererklärung ELSTER. Seit Januar 2000 können Einkommensteuererklärungen über marktübliche
Steuererklärungsprogramme abgegeben
werden, die das TeleModul der Steuerverwaltung verwenden. Noch in 2000
wird die auch Abgabe von Umsatzsteuer-Voranmeldungen und Lohnsteueranmeldungen auf dem gleichen Weg
möglich sein. Geplant ist fernerhin die
Ausdehnung auf andere Steuerarten (z.B.
Gewerbesteuer) und die elektronische
Vermittlung von Steuerbescheinigungen
und Belegen.
Auch das Projekt MEDIA @KOMM,
eine eServices-Plattform für kommuna2/00 2 24
le Dienste, die Behördengänge reduzieren und vereinfachen soll, wie z.B. Anund Ummeldungen, Anträge für Ausweise oder Baugenehmigungen, gehört
hierzu.
Ein weiteres Beispiel ist EASY, das elektronische Antrags-/Angebots-System des
Bundesministeriums für Bildung und
Forschung, welches Antragstellern von
Fördermitteln für Forschungsvorhaben
die notwendigen Formulare in elektronischer Form mit den Möglichkeiten
der direkten Bearbeitung am Bildschirm
bietet; bislang allerdings - aus juristischen Gründen - mit der Maßgabe, den
ausgefüllten Antrag in Papierform einzureichen. Selbst dieses Manko wird in
Kürze durch die konsequente Entwicklung der digitalen Signatur für die elektronische Kommunikation behoben
sein. An einer einheitlichen Einführung partizipieren dabei Wirtschaftsunternehmen und die öffentlichen
Dienstleister in gleichem Maße.
Darüber hinaus gibt es weitere sinnvolle Ansätze zum eBusiness. Beispiel hierfür ist die öffentliche Auftragsvergabe
per Internet für Liefer-, Dienst- und
Bauleistungen. Das öffentliche Auftragswesen umfaßt z.Zt. jährlich ein Volumen von rund 400 Mrd. DM und damit
etwa 7 % des Bruttoinlandproduktes.
Bislang konnten Unternehmen Angebote für die öffentliche Hand ausschließlich in gedruckter Form abgeben, nicht
zuletzt wegen der Wirksamkeit der eigenhändigen Unterschrift. Mit der
Gesetzesgrundlage
IuKDG,
Informations- und Kommunikationsdienstegesetz, wird es nunmehr
möglich, nicht nur das Abrufen und
Bearbeiten von Ausschreibungen auf
elektronischem Weg zu erledigen, sondern auch für elektronisch übermittelte
Schriftstücke eine digitale Signatur zu
verwenden. Somit eröffnen sich effizientere Verfahrensweisen zwischen Staat
und Wirtschaft.
Gerade am Beispiel der skizzierten öffentlichen Auftragsvergabe lassen sich
weitere Visionen entwickeln: Denkbar
wäre ein Bestellwesen, in dem
è
ç Unternehmen der Wirtschaft, geordnet nach Branchen, ihre Waren und
Dienstleistungen offerierten. Ein Szenario wie die direkte Bestellung von
Computer-Hard- und Software, kombiniert mit Dienstleistungen wie Wartung und Schulung ist gut vorstellbar.
Die Modelle hierzu können gemeinsam
mit IT-Consulting-Unternehmen der
Wirtschaft entwickelt werden.
Auch das behördeneigene Intranet eröffnet vielfältige Möglichkeiten: Vom
Einstellen „einfacher“ Information über
z.B. Gesetzestexte oder Erlasse, Veranstaltungen, sowie Weiterbildung mit
linearen Printmedien oder interaktiv
strukturierter Software, Dienstleistungen von Behörde zu Behörde bis hin zu
Wissensdatenbanken und Diskussionsforen.
Wichtig bei all den Überlegungen ist
ein gut strukturierter konzeptioneller
Überbau und nicht ausschließlich die
eingangs beschriebene bunt gestaltete
Web-Site. Die angebotenen Inhalte sollten präzise definiert und übersichtlich
gegliedert werden, auch der ggf. notwendige Einsatz von Mitarbeitern und
der logistischen Voraussetzungen zur
Erbringung der Leistung muß mit berücksichtigt werden. Die technische
Verfügbarkeit des Mediums für die
Mitarbeiter, der offene Zugang, nicht
nur die Realisierung der Aufbauphase,
muß sichergestellt sein. Weiterhin sind
organisatorische Rahmenbedingungen
wie standardisierte Verfahrens- und
Beschaffungsmodelle unerläßlich. Und
nicht zuletzt gehören hierzu die gesetzlichen Rahmenbedingungen, z.B. definierte Sicherheitsanforderungen für
Intranet und Internet.
Vorteilhaft wären nicht nur die vielschichtigen Synergieeffekte für viele
Verwaltungen, sondern auch der Aspekt,
Teil eines gesamtgesellschaftlichen Prozesses zu sein, der insbesondere die
Arbeitswelt betrifft. Und nicht zuletzt
bietet der Einsatz der neuen Technologien die Chance, diesen Veränderungsprozeß aktiv mitzugestalten.
Der öffentliche Sektor und die Wirtschaft haben in einer bisher einmaligen
Konstellation die Chance, in eng verzahnter Partnerschaft die adäquate
Nutzung der neuen elektronischen
Informations- und Kommunikationstechniken produktiv einzusetzen.
URSULA SCHUTH-FINKE
debis Systemhaus PCM Computer AG,
Geschäftsstelle Berlin
u
Wirtschaften im
Zeitalter der Ich-AG
Hamburg (ots) - Der 5. Deutsche Trendtag hat sich sich
mit der gesellschaftlichen Veränderung zur Ich-AG und den Folgen
für Marketing und Handel beschäftigt.
Der Begriff Ich-AG steht für das Prinzip, das eigene Ich als Aktiengesellschaft zu begreifen und entsprechend
nach den Gesetzen der Ökonomie zu
vermarkten. Diese Sichtweise ist die
Folge der von Staat und Wirtschaft
stärker geforderten Selbstverantwortung.
Jeder habe sich als Lebensunternehmer
zu begreifen und entsprechend für sein
Wohl selber zu sorgen. Angestellte werden zu Unternehmern im Unternehmen; haben größere Freiheiten, tragen
aber auch größere Risiken.
Diese Entwicklung geht einher mit der
Medienrevolution des Internet und dem
Boom auf dem neuen Markt. In den
Start-ups der Internet-Firmen wird das
Prinzip Ich-AG gelebt. Volle Verantwortung, volles Risiko, aber auch ungeahnte Chancen. Im Internet drehen sich die
alten Machtverhältnisse um. Junge Firmen lehren die Flaggschiffe der Industrie das Fürchten, weil sie unabhängig
von Umsatz und Gewinn ein gigantisches Aktienkapital aufbauen. Die Gesetze der Ökonomie verändern sich. Im
Zeitalter der Netzökonomie hat der
einzelne mehr Macht, sei es als Unternehmer oder als Kunde. Powershopping
ist das jüngste Schreckgespenst des
Handels. Kaufgemeinschaften tuen sich
2/00 2 25
zusammen und wenden sich direkt an
den Hersteller, um günstigere Preise
auszuhandeln. Im Zeitalter der Ich-AG
wird alles ausgehandelt: Preise, Beziehungen,...
Der Trendtag ging der Frage nach, wie
man in diesem veränderten Umfeld
Kunden an sich bindet, welche
Marketingstrategien für die Zukunft
taugen und wie sich abzeichnende
Trends nutzen lassen. Die Veranstaltung richtet sich an das Management
klassischer Unternehmen genauso wie
an Internetfirmen.
Charles Leadbeater, Wirtschaftsberater
der englischen Regierung und Autor
des international beachteten Buches
„Living on Thin Air“ kam anlässlich
des Fünften Deutschen Trendtags nach
Hamburg. Leadbeater gilt als pragmatischer Visionär der New Economy und
war keynote speaker des Symposiums,
das sich in diesem Jahr dem Thema
„Changes: Wirtschaften im Zeitalter der
Ich-AG“ widmete. Kernthese von
Leadbeaters Gesellschaftsentwurf im
Hinblick auf die sich immer schneller
verändernen Märkte ist die Rückbesinnung auf das Sozial- und Wissenskapital
der Gemeinschaften. Anstatt auf die
Vermehrung des Finanzkapitals versessen zu sein, sollten sich Gesellschaften
mit der Erzeugung von sozialer Kompetenz und dem Management von Knowhow beschäftigen.
„We are scientific and technological
revolutionaries but political and
institutional conservatives“, so der Journalist, der mehrere Jahre als Wirtschaftskorrespondent für die „Financial Times“
in Tokyo und als stellvertretender Chefredakteur für den „Independent“ tätig
war. Während noch vor wenigen Jahren Rohstoffe, Arbeitskraft und Maschinen die Produktivität eines Landes
ausmachten, sind die ´Rohmaterialien` des 21. Jahrhunderts Know-how,
Kreativität, Scharfsinn und Phantasie.
Mit der modernen Ökonomie wächst
die Flexibilität und Entfaltungsfreiheit
jedes einzelnen. Folglich scheinen die
Möglichkeiten des
è
7
ç wirtschaftlichen Wachstums und die Chancen des Individuums grenzenlos.
Doch die Realität zeigt das Gegenteil. Obwohl man annehmen könnte, dass ein
Überangebot von Gelegenheiten eine humanere Gesellschaft hervorbringt, fühlen
sich viele Menschen als Opfer einer gnadenlosen Ökonomie, in der es keinerlei
Sicherheit mehr gibt. Charles Leadbeater macht deutlich, dass nur ein radikales
Umdenken und die konsequente Umstrukturierung von Staat und Wirtschaft die
New Economy langfristig zu einem Erfolgsmodell machen. Erst wenn verstanden
wird, dass gegenseitiges Vertrauen und stabile zwischenmenschliche Beziehungen
die ethischen Grundlagen einer individualistischen Wirtschaftsordnung bilden
müssen, können alle Beteiligten langfristig von den vielschichtigen Möglichkeiten
profitieren.
u
7. Anwenderforum
IT-gestützte
Vorgangsbearbeitung
in der öffentlichen
Verwaltung
26. + 27. Sept. 2000
in Berlin
eEurope
Warum wurde die eEurope-Initiative jetzt ergriffen? Welche Ziele verfolgt
die Kommission damit? Welche Fortschritte wurden beim elektronischen
Geschäftsverkehr und beim Zugang zum Internet bisher erzielt? Was sind
die nächsten Schritte?
Die Antworten auf diese und viele andere Fragen finden sich auf der neuen eEuropeWebsite, einer der von der Generaldirektion "Informationsgesellschaft" auf dem
Server "Europa" unterhaltenen Webseiten. Die eEurope-Initiative wurde von der
Europäischen Kommission am 8. Dezember 1999 als Teil von Kommissionspräsident Prodis Strategie zur Modernisierung der europäischen Wirtschaft eingeleitet. Sie soll die breite Nutzung des Internet in Europa beschleunigen, damit das
Potential der Informationsgesellschaft zur Steigerung von Wachstum, Beschäftigung und Lebensqualität allen europäischen Bürgern umfassend zugute kommt.
Die eEurope-Webseiten werden regelmäßig aktualisiert, damit Bürger und Unternehmen in der EU die Fortschritte der Initiative in Echtzeit mitverfolgen können.
Die Einrichtung der eEurope-Website ist ein konkreter Schritt in diese Richtung.
Adresse: http://europa.eu.int/comm/information_society/eeurope/index_en.htm
2
2/00 2 26
www.infora.de
im Russischen Haus
der Wissenschaft
und Kultur
Information / Anmeldung:
INFORA GmbH
Frau Barthel
Telefon 030 - 89 36 58-67
e-mail: [email protected]
Nutzung der modernen
Kommunikationstechniken
In der Kleinen Anfrage (Nr.
14/368 vom 16. März 2000)
über die „Nutzung der modernen Kommunikationstechniken in der
öffentlichen Verwaltung“ wollte der Abgeordnete Michael Müller (SPD) vom
Senat Folgendes wissen:
1. Ist der Senat grundsätzlich der Auffassung, dass die modernen Kommunikationstechniken für Intranet und elektronische Post (eMail) stärker von der
öffentlichen Verwaltung genutzt werden sollten und dass diese Verständigungs- und Informationsmittel
einen Beitrag zur wirtschaftlichen Datenübermittlung darstellen können?
2. Ist dem Senat bekannt, dass der
Landesbetrieb für Informationstechnik
(LIT) beabsichtigt, für die Bereitstellung eines Intranet-Zuganges den Verwaltungen 150,00 DM im Monat und
für das Einrichten einer e-Mail-Adresse
einmalig 80,00 DM und weitere 15,00
DM im Monat in Rechnung zu stellen?
3. Wie beurteilt der Senat den Einsatz
von Intranet und e-Mail in der öffentlichen Verwaltung vor dem Hintergrund
dieser Preisvorstellungen und ist der
Senat der Auffassung, dass solche Preise
angemessen sind?
4. Hat der Senat die beabsichtigten
Preise des LIT mit anderen Anbietern
verglichen und haben die Verwaltungen die Möglichkeit, andere Anbieter
zu nutzen, wenn ihnen die Preise des
LIT unangemessen hoch erscheinen?
5. Hat der Senat die vom LIT vorgesehenen Preise für die Nutzung der genannten Kommunikationsdienste geprüft
und muss der Senat diese Preise genehmigen?
Der Senat von Berlin beantwortete die
Kleine Anfrage wie folgt:
Zu 1.: Ja.
Zu 2.: Ja, dies ist dem Senat bekannt.
Die in der Anfrage erwähnten Kosten
bedürfen jedoch einer Erläuterung:
•
•
Die an das Berliner Landesnetz
(BeLa) angeschlossenen Behörden verfügen grundsätzlich über
einen kostenfreien Zugang zum
Intranet.
Entgelte in der genannten Höhe
fallen nur an, wenn ein gesonderter Zugang zum Berliner
Landesnetz geschaffen werden
muss. Dieser wird zur Wahrung
der Sicherheit des Gesamtnetzes
nur über das Grenznetz des LIT
- dem einzigen Übergangspunkt
vom BeLa zu Fremdnetzen - zugelassen. Da dieser besondere
Zugang verschlüsselt erfolgen
muss und administrativ aufwendig ist, fallen relativ hohe Gebühren an.
Zu 3.: Der Senat hält den Einsatz von
Intranet und E-Mail in einer modernen
Verwaltung für unverzichtbar. Er ist
nicht der Auffassung, dass die Nutzung
dieser Medien durch externe Anschlusskosten im Einzelfall beeinträchtigt wird.
Der Senat begrüßt im übrigen die Preisgestaltung des LIT, den Intranetzugang
den Berliner Verwaltungen grundsätzlich ohne zusätzliche Entgelte zu ermöglichen, da hierdurch die „elektronische Verwaltung“ gefördert wird.
Zu 4. und 5.: Da der LIT als einziger
Anbieter den Zugang zum Internet von
außen ermöglichen kann, entfällt ein
Konditionenvergleich. Im Hinblick auf
den Aufwand für „Sonderanschlüsse“ an
das Intranet hält der Senat die Konditionen für angemessen.
Eine Genehmigung der LIT-Preise ist
nicht vorgesehen, allerdings achtet die
aufsichtsführende Senatsverwaltung für
Inneres auf die grundsätzliche Angemessenheit der LIT-Preise.
Berlin, den 28. März 2000
In Vertretung
Mathilde Koller
Senatsverwaltung für Inneres
2/00 2 27
u
Automatisierung der
Karteien in Insolvenzund Konkurssachen
(KIKO)
Der Staatssekretär für Justiz,
Diethard Rauskolb, informiert, dass das Projekt „KIKO“
zur Entwicklung und Einführung einer
Software zur Automation der Kartei für
Insolvenz- und Konkursverfahren am
Amtsgericht Charlottenburg erfolgreich
beendet wurde.
Alle Insolvenzabteilungen des Amtsgerichtes Charlottenburg setzen
flächendeckend Informationstechnik
ein. So können die Insolvenzrichter
und Insolvenzrechtspfleger sowie alle
Mitarbeiter der neun Serviceeinheiten
über ihre modernen PCs auf das Datenbank- und Geschäftsstellen „KIKO“
zugreifen, das sie an ihren Arbeitsplätzen mit allen notwendigen Informationen über die Insolvenzverfahren des
Gerichts bei der Erledigung ihrer Arbeit
unterstützt. Außerdem sind im
Amtsgerichtsgebäude zwei Auskunftsterminals aufgestellt, an denen Bürgerinnen und Bürger Auskunft über konkrete Insolvenzverfahren erhalten können. Diese Modernisierung des Gerichts
hat bereits jetzt zu einer erheblichen
Beschleunigung der Insolvenzverfahren
beigetragen.
u
Geschäftsstelle
„IT-Warenkorb“ im
LIT eingerichtet
Der IT-KAB hatte im vergangenen Jahr beschlossen, dass
ein IT-Warenkorb für die Berliner Verwaltung mit dem Ziel eingerichtet wird, die IT-Infrastruktur des
Landes zu vereinheitlichen und dadurch
die Wirtschaftlichkeit des IT-Einsatzes
zu verbessern.
è
7
ç In den Warenkorb können durch
Beschluss des IT-KAB IT-Produkte aufgenommen werden, die vorher definierten Qualitäts- und Standardisierungskriterien genügen müssen.
•
Der LIT wurde inzwischen mit der
Wahrnehmung der Geschäftsstellenfunktion für den IT-Warenkorb betraut. Er versteht sich dabei in einer
Dienstleisterrolle für den IT-KAB und
nimmt die nachfolgenden Kernaufgaben
wahr.
unterstützt.
Aufgaben der Geschäftsstelle
Allgemeine Geschäftsstellenaufgaben für
den IT-Warenkorb der Berliner Verwaltung einschließlich der Entgegennahme von Produktvorschlägen, Führen
und Veröffentlichen des IT-Warenkorbverzeichnisses für die Berliner Verwaltung.
Auf Wunsch des IT-KAB oder der AG
VITKo (AG Verfahrensübergreifende ITKoordinierung) Beurteilung der
Produktvorschläge, gegebenenfalls unter Einberufung einer Technikkommission und Aufbereitung der Voten
der Technikkommission.
Aufbereitung der Produktvorschläge zur
Beratung im IT-KAB und zur Vorberatung in der AG VITKo.
Erforderlichenfalls Klärung vergaberechtlicher Probleme, gegebenenfalls
Initiierung der Durchführung erforderlicher Vergabeverfahren und des Abschlusses von Rahmenverträgen.
Erarbeitung von Vorschlägen für
Versionswechsel bei Warenkorbprodukten und für die Dauer der Zugehörigkeit von Produkten bzw. ihrer
Versionen zum Warenkorb. Dazu gehört, dass der LIT die an der Aufnahme
eines IT-Produktes interessierte Verwaltung bei der
•
•
Produktdefinition,
Relevanzprüfung für die Berliner IT-Infrastruktur,
2
•
Kostenermittlung, Prüfung möglicher Auswirkungen auf andere
Produkte und bei
Kompatibilitätsgesichtspunkten
Sofern der LIT nicht über das dafür
notwendige Fachwissen verfügt, wird er
externes Know-How hinzuziehen und
danach ein Votum für den IT-KAB
aufbereiten, welches diesem über die
AG VITKo zugeleitet wird.
•
•
•
•
•
Die Produktliste ist in folgende Produktgruppen untergliedert:
Betriebssoftware
Nach positivem IT-KAB-Beschluss übernimmt der LIT alle nötigen administrativen Arbeiten im Zusammenhang mit
der Aufnahme des Produkts in den
Warenkorb und die anschließende Aktualisierung
•
•
•
•
Zur Vereinfachung der Aufnahme eines
Produktes in den IT-Warenkorb wurde
ein Formular entwickelt, das im Intranet
der Berliner Verwaltung unter Fehler!
Textmarke nicht definiert. abgerufen
werden kann.
•
•
Die an der Aufnahme eines Produkts
interessierte Stelle benennt dem LIT
einen fachkompetenten Ansprechpartner, der für Rückfragen in der Qualitätsprüfungsphase und später für
Aktualisierungsfragen zur Verfügung
steht.
Der LIT wird diese Ansprechpartner in
regelmäßigen Abständen hinsichtlich
Aktualisierungsnotwendigkeiten abfragen.
Nach positivem Beschluss des IT-KAB
nimmt der LIT das Produkt in die
aktuelle Liste des IT-Warenkorb auf
und veröffentlicht diese im Intranet
unter: www.lit.verwalt-berlin.de
Die IT-Warenkorb-Liste enthält folgende Angaben:
•
•
•
•
Produktname
Herstellername
Versionsnummer
Antragstellung von ...
2/00 2 28
HPR-Beteiligung liegt vor/nicht
vor
Rahmenvereinbarung/Landeslizenz liegt vor/nicht vor
Bestellung über ...
Aufnahmedatum in den IT-Warenkorb
Produktgruppen des IT-Warenkorbes
Betriebssysteme
Datenbanksysteme
Sicherheitssoftware
Middleware
Anwendungssoftware
•
Standard-Produkte
Querschnittsanwendungen (z. B.
Dokumentenverwaltung)
Spezielle Anwendungen (z. B.
Aus- und Fortbildungssoftware)
Dienste
•
•
•
•
•
Mailing
Sicherheitsdienste
Intranet-/Internetdienste
Billing/Abrechnungsdienste
Datendienste, Sprachdienste
Hardware
•
•
•
•
Server
Mainframes
Endgeräte
Netzkomponenten
D ie g a n z e W e lt ...
...d e s In te r n e t:
L IT B e r lin :
(0 3 0 ) 9 0 1 2 6 0 0 1
u
Projektgruppe
AVUS 2000
Ein Verfahren für die
Amtsvormundschaft und
Unterhaltsvorschussstelle
Die Projektgruppe musste
Ende des Jahres 1997 die Fortführung des Projektes dezentrales Verwaltungsverfahren für die Berliner Amtsvormundschaften und
Unterhaltsvorschussstellen aufgrund der
bekannten finanziellen Engpässe einstellen, und das favorisierte Verfahren
ProJugA aus Hamburg konnte somit
nicht eingeführt werden. Andere Angebote, u. a. von SNI, scheiterten ebenfalls an den finanziellen Forderungen
und der dann geforderten Projektorganisation, so dass zum damaligen
Zeitpunkt die daraus entstandene Situation auch nicht mit der Senatsjugendverwaltung oder dem LIT (noch als
Landesamt tätig) aufgebrochen werden
konnte.
Daraufhin erarbeitete das Bezirksamt
Spandau, unter Berücksichtigung der
Erkenntnisse aus der Projektarbeit, ein
eigenes Verfahren (AV-DAT), welches
im Prototyping mit den zukünftigen
Anwendern und dem Organisationsbereich entstand.
Im April des Jahres 1999 trat die PG
wieder zusammen um zu prüfen, ob das
Verfahren AV-DAT in allen Berliner
Amtsvormundschaften/Unterhaltsvorschussstellen einsetzbar ist. Dazu wurde AV-DAT durch die PG geprüft und
im Vorfeld allen AmtsleiterInnen vorgestellt. Es wurde festgestellt, dass nach
entsprechenden Modifizierungen eine
Einführung von AV-DAT in allen Jugendämtern möglich ist. Die notwendigen Anpassungsarbeiten wurden herausgearbeitet und den Leitern der Amtsvormundschaften unterbreitet. Im Ergebnis der Diskussion erklärten alle
Bezirke ihre Bereitschaft, das Verfahren
einzuführen und die Finanzierung zu
sichern. Dabei wurde festgestellt, dass
die Arbeiten durch eine externe Firma
ausgeführt werden müssen.
Es erfolgte zudem eine Unterstützung
durch die GS KoBIT (Geschäftsstelle
zur Koordinierung und Beratung bezirklicher IT-Verfahren), die neben
Informationstechnischer und organisatorischer Beratung auch einen Anteil
der Finanzierung bei der Einführung
des Verfahrens übernommen hatte. Als
Partner für die PG stand nach entsprechender Marktabfrage die Fa. Jancke &
Liptow consult GbR zur Seite.
Im Dezember 1999 konnte das Verfahren AVUS 2000 nach Abnahme durch
den Hauptpersonalrat und Einbindung
des Berliner Datenschutzbeauftragten
sowie des Rechnungshofes an die Bezirke ausgeliefert werden. Eine Altdatenübernahme aus den bislang vorhandenen Verfahren VMD 2 und ZVK/
UVK konnte gewährleistet werden. Bei
dem Verfahren handelt es sich um eine
Access 2.0 Datenbankanwendung, die
als installierbare Runtime-Version ausgeliefert wurde. Enthalten sind alle offiziellen Vordrucke aus dem Bereich Amtsvomundschaft und Unterhaltsvorschuss. Der Ausdruck erfolgt über
eine Word-Schnittstelle. Alle weiteren
in den Bezirken vorhandenen internen
Vordrucke können durch die Bezirke
ergänzt werden. Durch die Firma J & L
consult ist die Schulung der Mitarbeiter
gesichert und bereits zu einem Großteil
erfolgt.
Die Arbeit der PG ist nach vollständiger
Einführung des Verfahrens in allen
Bezirken incl. Datenübernahme aus dem
Altverfahren und Sicherung der Verfahrens-schulungen abgeschlossen. Für den
Dauerbetrieb eines dezentralen Verfahrens, Verfahrensänderungen bzw. die
Einführung einer weiteren Version gibt
es bisher keine Rollendefinition gemäß
der IT-Organisationsrichtlinie. Damit
liegt die Verantwortlichkeit bei dem
jeweiligen Produktverantwortlichen /
Verfahrensbetreiber.
Eine sinnvolle Weiterentwicklung erscheint unter diesen Gesichtspunkten
2/00 2 29
nicht möglich. Daher stellt sich hier die
Frage, wer soll bzw. wo soll die zentrale
Verfahrensverantwortung und die damit verbundene Betreuung des Verfahrens festgehalten werden?
FALK KRACK
Projektgruppe AVUS 2000 - ASB im
Bezirksamt Lichtenberg
u
Das Projekt
VHS-IT
Einleitung
In der vorletzten Ausgabe des
Splitter (4/1999) wurden ITProjekte der Berliner Verwaltung vorgestellt. Das Projekt VHS-IT
der Berliner Volkshochschulen und der
Senatsverwaltung Schule, Jugend und
Sport möchte dies zum Anlass nehmen,
sich seinerseits hier der interessierten
Öffentlichkeit in der Berliner Verwaltung vorzustellen. Unser Artikel erscheint leider erst jetzt, da wir damals zu
spät über das Schwerpuntthema des
letzten Splitter informiert wurden.
Das Projekt VHS-IT begleitet die 23
Berliner Volkshochschulen und die für
das LuV Weiterbildung zuständige Senatsverwaltung für Schule, Jugend und
Sport bei der Einführung eines einheitlichen EDV-Verwaltungsprogramms.
Ziel des Projektes ist
•
•
die effektivere Gestaltung der
Verwaltungsabläufe der Berliner
Volkshochschulen durch den
Einsatz eines EDV-gestütztem
Programmplanungsund
Verwaltungsmanagement unter
Berücksichtigung der zukünftigen Entwicklungen im Rahmen
der Verwaltungsreform und
Bezirksfusion.
die Erschließung eines bürgerfreundlichen Zugangs zu den
Bildungsangeboten der Berliner
Volkshochschulen einschließlich
der bezirksübergreifenden è
7
ç
Buchungsmöglichkeit für Bürgerinnen und Bürger.
Die technische Umsetzung dieses ITProjektes sieht die zentrale Verwaltung
der Bildungsangebote der Berliner Volkshochschulen und der Abteilung Weiterbildung der Senatsverwaltung für
Schule, Jugend und Sport in einer
Client/Server-Umgebung mittels dezentraler APC’s an den einzelnen Volkshochschulen und der Senatsverwaltung
über das Berliner Landesnetz vor. Gleichzeitig sollen damit die Voraussetzungen
für den Zugriff auf das Bildungsangebot der Berliner Volkshochschulen über
das Internet unter den Bedingungen
des Datenschutzes und der Datensicherheit des Berliner Landesnetzes geschaffen werden.
Zur Realisierung dieses Vorhabens wurde aufgrund eines Beschlusses der für
die Volkshochschulen zuständigen Bezirksstadträte/innen von Anfang 1998
unter Federführung der Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport,
Abteilung Weiterbildung eine Projektvereinbarung zwischen allen 23 Berliner Bezirken und der zuständigen Senatsverwaltung abgeschlossen. Die
Projektvereinbarung gilt zunächst für
den Zeitraum der Pilotphase einschließlich der Verfahrenseinführung an allen
beteiligten Volkshochschulen und der
zuständigen Senatsverwaltung bis Mitte 2001..
Sie regelt die Zusammenarbeit der am
Projekt Beteiligten nach den Berliner
IT-Richtlinien. Damit wurden im voraus die Verantwortlichkeiten während
der Einführungsphase durch die Festlegung einer Projektstruktur vertraglich
vereinbart, um späteren Interessenkonflikten unter den einzelnen Beteiligten
vorzubeugen. Weiterhin wird durch die
Projektvereinbarung die Finanzierung
der EDV-Lösung bis Mitte 2001 durch
ein Umlageverfahren aller beteiligten
Volkshochschulen und der Senatsverwaltung für Schule, Jugend und Sport
geregelt.
2
Die Projektorganisation
Die Projektorganisation besteht aus dem Lenkungsausschuss als beschliessendem
Organ, der Projektgruppe als zentralem Koordinierungsorgan, drei Arbeitsgruppen
mit Verantwortung für die Teilprojekte Softwareanforderungen, Netzbetrieb/
Schnittstellen und Einführungsstrategie und der Geschäftsstelle VHS-IT zur Abwicklung von organisatorischen, administrativen und informationstechnischen
Aufgaben.
Das Teilprojekt 1 ‘Softwareanforderungen’ ist zuständig für die Vorbereitung der
Auswahlentscheidung für die Fachsoftware, die Definition des Anpassungsbedarfs
und die fachliche Betreuung der Zusatzprogrammierung und des Testbetriebs. Das
Teilprojekt 2 ‘Netzbetrieb/Schnittstellen’ ist für die Vorbereitung einer
Sevicevereinbarung mit dem zentralen Infrastrukturbetreiber, die Beteiligung des
Datenschutzbeauftragten und des Rechnungshofes, und der Bearbeitung der
Schnittstellenproblematik (NBR) zuständig. Das Teilprojekt 3 ‘Einführungsstrategie’
zeichnet für das Schulungskonzept und die Sicherstellung dessen bedarfsgerechter
Umsetzung, die Beteiligung des Hauptpersonalrats, die Anwenderinformation, die
interne Öffentlichkeitsarbeit und die Bereitstellung der Schnittstelle VHS-IT zum
Internet verantwortlich.
Pr oje ktorg anis ation
VHS-IT
Lenkungsausschuß
VHSn + SenSchul
Teilprojekt 1
Softwareanforderungen
Projektleitung
Projektgruppe
Teilprojekt 2
Netzbetrieb
Schnittstellen
Teilprojekt 3
Einführungsstrategie
Geschäftsstelle
VHS-IT
IT-Stellen
SoftwareHersteller
Zentraler
Infrastrukturbetreiber
Alle an der Projektorganisation beteiligten Mitarbeiter kommen aus den Volkshochschulen und den IT-Stellen, und bringen durch ihren Fachverstand in der frühesten
Projektphase das Know How über volkshochschulinterne Arbeitsabläufe ein.
Durch ihre Beteiligung bei der Auswahl des zukünftigen Verwaltungsprogramms
für die Berliner Volkshochschulen werden so relativ viele Mitarbeiter/innen der
Volkshochschulen frühzeitig in den Einführungsprozess der Software eingebunden. Ein auf diese Weise durchgeführtes IT-Fachverfahren bedarf allerdings auch
einer guten Projektorganisation.
Das Auswahlverfahren
Die im Vorfeld zu unserem IT-Projekt durchgeführten Tests mit den damals am
Markt vorhandenen Verwaltungsprogrammen (z.T. noch DOS-basiert) führten
letzlich zu der Entscheidung des UAKit am 7.5.1997, die am Projekt VHS-IT
Verfahrensbeteiligten aufzufordern, die Verwaltungssoftware des damals einzigen
Anbieters von Software mit Windows-Standard innerhalb eines Zeitraums von ca.
zwei Jahren an den Berliner Volkshochschulen einzuführen.
è
2/00 2 30
ç Wir mussten im Verlauf unseres
Projektes feststellen, dass das größte
Problem beim Einsatz vorhandener
Verwaltungssoftware für Bildungsunternehmen darin liegt, diese auf die Belange der Anforderungen der Berliner Volkshochschulen, wie insbesondere die Abbildung der Bezirksstruktur, Unterstützung des überbezirklichen Anmeldegeschäfts, Honorar- und Urlaubsentgeltzahlungen u.a., anzupassen. Das war
auch der Grund, weshalb die Verhandlungen mit dem damals favorisierten
Softwarehersteller über die notwendigen Anpassungsarbeiten scheiterten. Das
gesamte Projekt VHS-IT wurde daraufhin nocheinmal öffentlich ausgeschrieben.
Nach der Präsentation der einzelnen
Produkte, der Einholung von Referenzen und der Erprobung von Demoversionen, sprach sich die Projektgruppe einvernehmlich dafür aus, mit der
Firma De Simone & Osswald Zürich
AG weiterzuverhandeln und die Firma
aufzufordern, ihr Produkt D&O
information manager so anzupassen
und weiterzuentwickeln, dass es den in
der Ausschreibung formulierten Anforderungen gerecht wird. Der
Lenkungsausschuss VHS-IT ist auf seiner Sitzung am 6. 10. 1999 dieser Empfehlung gefolgt.
•
Das Produkt D&O
information manager 5.0
Auf Grund unserer bis dahin gemachten Erfahrungen mit den verschiedenen
Verwaltungsprogrammen für Bildungseinrichtungen wurde ein umfangreicher
Fragenkatalog (Anforderungskatalog)
bezüglich der von uns erwarteten Fachfunktionalität der Verwaltungssoftware
entwickelt, der interessierten Anbietern
zugesandt wurde. Für die Bewertung
der Angebote wurde daraus ein
Gewichtungskatalog nach Vorgabe der
UfAB II (Unterlagen für Ausschreibung
und Bewertung von IT-Leistungen) erarbeitet, nach dem die drei Arbeitsgruppen des Projektes VHS-IT nach
vorgegebenden Kriterien die eingegangenen Angebote bewerten konnten.
Die Firma De Simone & Osswald AG ist
ein Microsoft Solution Provider Partner mit Sitz in der Schweiz (Zürich und
Basel). D&O entwickelt seit 1985 Software für die Aus- und Weiterbildungsadministration und hat als Mirosoft
Autorisiertes Trainig Center auch eigene Erfahrung im Ausbildungssektor.
Die De Simone & Osswald AG gehört
nach eigenen Aussagen zu den zehn
Schweizer Firmen, die von Microsoft
für anspruchsvolle Projekte in jeder
Größenordnung empfohlen werden. Die
Firma versteht sich als Dienstleister,
der, auf der Basis eigener Standardprodukte, auf die Bedürfnisse des jeweiligen Kunden zugeschnittene Individuallösungen entwickelt. Seit Beginn dieses
Jahres ist die De Simone & Osswald AG
auch mit einer Geschäftsstelle in Berlin.
Die Kernanwendung D&O information
manager hat der Hersteller für die allgemeinen Arbeitsabläufe an Bildungseinrichtungen entwickelt, ihre Stärke liegt
in der weitreichenden Konfigurierbarkeit. Für alle individuellen Arbeitsabläufe nutzt die Firma wo immer
möglich Windows Anwendungen
(Word, Excel, Access etc.) oder sie greift
auf die integrierten Add-In-Schnittstellen zu. Auf diese Weise soll der D&O
Information Manager auch für die Berliner Bedürfnisse konfiguriert und mit
Ergänzungsmodulen erweitert werden.
In einem längeren und komplizierten
Entscheidungsprozess innerhalb des Projektes nach der Bewertung der
eingegangenden Angebote, musste die
Projektleitung feststellen, dass keines der
Angebote unter rechtlichen, fachlichen
und technologischen Gesichtspunkten im
ausreichenden Maße den Anforderungen
unserer Ausschreibung entsprach. Die
Ausschreibung musste deshalb aufgehoben werden, und die Projektleitung VHSIT wurde beauftragt, in Verhandlungsverfahren mit den drei bestplatzierten
Firmen eine Fachsoftware auszuwählen,
die im Rahmen unserer Kosten- und
Zeitvorstellungen die Realisierung der Zielstellung aus dem Anforderungs- und
Fragenkatalog am ehesten erwarten lässt.
Der D&O information manager 5.0 ist
ein Produkt sowohl für die Schul- wie
auch für die Kursverwaltung. Es handelt sich um eine ausgereifte Client/
Server Anwendung, welche sich vollständig in die Microsoft System Plattform integriert und unter Windows NT
läuft. Das konsistente Technologiekonzept (auf Basis der MS-SQL-Datenbank 7.0) und der modulare Aufbau
machen den D&O information manager
5.0 zu der geeigneten Softwarelösung
für die Berliner Volkshochschulen.
Hauptmerkmale des D&O information
managers sind:
2/00 2 31
•
•
•
•
Adressen Management für Referenten, Teilnehmer, Räume,
Kunden
Kurs Management für die Kursausschreibung, das Anmelden,
Buchung
Zeit Management für die Planung, Überbuchungskontrolle,
Raumbelegung
Finanzsystem für Budgetierung,
Debitorenkontrolle, Nachkalkulation
Infodatenbank als Gruppeninformationssystem mit Dokument-Registrierung
Ausblick
Als schwierig erwies sich bisher die
Realisierung der Projektaufgabe, für das
Verfahren den Serverbetrieb und die
zentrale Datenhaltung/technische
Datenbankwartung in Form eines
Dienstleistungsvertrags zu regeln. Die
Inanspruchnahme des Berliner Landesnetzes und die im LIT vorhandenen
Erfahrungen in der Administrierung
überbezirklicher Verfahren sprachen
zumindest in der Einführungsphase für
eine Präferierung des LIT für diese Aufgaben. Leider hatten wir in dieser Hinsicht bisher nicht die erhoffte und vom
UAKit eingeforderte Unterstützung
des Berliner Landesbetriebes für unserer Projekt.
Über eine Aufforderung an Dienstleister innerhalb des Berliner Landesnetzes
(v. a. IT-Stellen und LIT), Angebote zur
Übernahme des zentralen Server- è
7
ç und Datenbankbetriebes abzugeben, sollen nun die infrastrukturellen
Voraussetzungen für den Dauerbetrieb
des Verfahrens geschaffen werden. Für
die Pilotphase können wir auf das hilfreiche Angebot der IT-Stelle Marzahn
zurückgreifen, die uns freundlicherweise für diese Zeit einen MS-SQL Server
zur Verfügung stellt.
Die Aufnahme des Pilotbetriebs hat im
Mai 2000 nach der Schulung der Mitarbeiter erfolgreich begonnen, er umfasst
die Einbeziehung der Volkshochschulen Marzahn, Neukölln und Zehlendorf
in allen durch das VHS-IT-Verfahren
abzudeckenden Verwaltungsbereichen
und der Geschäftsstelle VHS-IT. Eine
erste Probe aufs Exempel wird die Durchführung der Anmeldung zum Herbstsemester der drei Pilot-Volkshochschulen sein. Wir werden zum gegebenen
Zeitpunkt über den weiteren Verlauf
unseres Projektes an dieser Stelle berichten.
Kontakt: Projektleitung VHS-IT, Peter
Scholz, Senatsverwaltung für Schule,
Jugend und Sport, Tel.: 9026-5252, eMail: [email protected], Geschäftsstelle: Hans-Peter
Ulrich / E-Mail: [email protected] / Tel.: 6809 2237
Hans-Peter Miller / E-Mail: [email protected] /
Tel.: 9026 5609
u
Neues von Kobit (I)
In unregelmäßigen Zeitabständen -aber doch immer mal
wieder- wird der Autor zu aktuellen Themen der Arbeit der KoBIT,
also der überbezirklich agierenden Geschäftsstelle zur Koordinierung und
Beratung bezirklicher IT-Verfahren (s.
Artikel SPLITTER 1/99 “Die Geschäftsstelle zur Koordinierung und Beratung
bezirklicher IT-Verfahren -KoBIT-) informieren
.
Abgesehen davon, dass der Leserkreis
des SPLITTER bereits seit Jahren ein
2
Mehrfaches der Printauflage beträgt,
hat die Informationsbereitstellung via
Berliner Verwaltungsintranet auch über
den Verwaltungsbereich hinweg einen
ständig steigenden Interessentenkreis wie etwa in den Firmen unserer Branche- gefunden. Also ein weiteres gutes
Argument zur Selbstdarstellung im
“Schlepptau” des LIT, dem sich der
Autor als Gründungsmitglied und langjähriger Mitarbeiter bleibend verbunden fühlt.
Während das Jahr 1999 für die KoBIT
wegen des personellen Defizits von nur
einem statt vier Mitarbeitern neben den
LIT-Altverfahren von der Weiterführung von Schwerpunktvorhaben geprägt
war, konnten in diesem Jahr mit einer
“vollen” Mannschaft auch neue Vorhaben intensiver unterstützt werden. Angesichts der aktuellen IT-Projekte und Verfahren, bei denen KoBIT involviert
ist, konnten für die Mitarbeiter drei
Zuständigkeitsbereiche zugeordnet werden: Hr. Spaja betreut Vorhaben in
Leistungs- und Beratungsbereichen wie
Jugend, Gesundheit, Soziales, VetLeb
u.a., Fr. Stranz widmet sich vorrangig
Querschnittsvorhaben für die “Verwaltung der Verwaltung” und dem Bereich
hoheitlicher Aufgaben und Fr. Rhein
orientiert sich zu den Vorhaben, die mit
Gebäuden, Flächen und Umwelt umgehen. Diese Zuordnung wird jedoch variabel gehandhabt, kann und wird sich
möglicherweise verändern.
Die gefestigte Personal- und auch
Ausstattungssituation ermöglicht zugleich die zielgerichtete Orientierung
auf eine strategische Ausrichtung der
von KoBIT geleisteten Arbeit. Die Orientierung auf mittlere und kleine Verfahren ist bereits in der Geschäftsordnung vorgegeben; schnelle und damit
zeitgerechte Lösungen werden angestrebt. Dabei steht die spürbare Verringerung der allgemeinen Verwaltungsarbeit gegenüber einer komplexen Durchdringung und automatisierten Umsetzung der Fachverwaltungsaufgaben absolut im Vordergrund.
Wenn Karteikarten in Datensätze umgewandelt werden und deren Inhalt mit
2/00 2 32
und in elektronischen Formularen, Textbausteinen, Serienbriefen, Tabellen, Statistiken usw. verknüpft werden, erzielt
man bereits bemerkenswerte Einsparungen.
Noch drei weitere Aspekte, Projektdauer, Technologieauswahl und Einhaltung verbindlicher Vorgaben, beeinflussen die Strategie der Arbeit von
KoBIT. Diese Aspekte lassen sich (leider!) mit sehr negativen Erfahrungen
bisheriger, vor allem umfangreicherer
IT-Vorhaben im Land Berlin in Verbindung bringen. Man muss doch endlich
mal daraus die notwendigen Konsequenzen ziehen! Wenn Projektlaufzeiten
von mehreren Jahren mit immer kürzeren IT-Innovationszyklen in der Umsetzung der veralteten Konzepte bereits
bei Verfahrenseinführung adäquat veraltete Produkte zur Folge haben, muss
darauf unabdingbar reagiert werden.
Deshalb hat sich KoBIT zum Ziel gesetzt, Neu-Projekte nur zu unterstützen, wenn die Situation so abgeschätzt
werden kann, dass die Laufzeit maximal
ein halbes Jahr nicht wesentlich übersteigen sollte.
Wohl in der Erwartung, gemachte alte
Fehler ins absolute Gegenteil zu verkehren, gibt es auch ein hochmodernes
Grossvorhaben, dass -in der Theorie mit
bemerkenswerten Effekten bewertet- einen umfassenden Funktionsnachweis trotz vieler Monate Verzug- noch nicht
erbracht hat. Der öffentliche Dienst
muss seine Aufgaben für die Gesellschaft vorbildhaft korrekt, d.h.auch mit
sicheren Mechanismen und Werkzeugen erfüllen. Auch der Autor ist von
den zukünftig zu erwartenden Positiva
überzeugt, aber es scheint, als befände
man sich noch in Forschungs- oder
zumindest doch Erprobungsphasen und
die Verwaltung mimt dabei das berühmt-berüchtigte “Versuchskaninchen”. KoBIT setzt bei seinen Vorhaben auf bewährte (und sicher auch
noch zeitgerechte) Client-Server-Technologie, verbunden ab dem Jahr 2000
mit ausschließlicher Nutzung der 32bit-Welt der MS-Office-Familie für è
ç Neu- und Weiterentwicklungen.
Im Artikel “Organisations-technologische Betrachtungen zu ISBJ” in dieser
SPLITTER-Ausgabe wird der geneigte
Leser erkennen, dass sich KoBIT natürlich auch zukunftsorientiert mit Neuem auseinandersetzt.
Die Einhaltung verbindlicher rechlicher
Vorgaben, Standards, Normen und Beschlüssen diesbezüglich im Land Berlin
agierender Gremien -und natürlich bei
Verbindlichkeit auch darüber hinausist ein ganz wichtiges Ziel in der Realisierung der KoBIT-Aufgaben. Ausnahmen -auch die gibt es- müssen nachvollziehbar als positive, nützliche Alternative begründet werden, müssen die Ausnahme bleiben, um so eben nur die
Regel zu bestätigen.
Es würde den Rahmen dieses Artikels
sprengen, auf einzelne oder gar alle
KoBIT-Vorhaben einzugehen; wer ein
diesbezügliches Interesse hat, kann sich
anhand der Protokolle der KoBIT-Fachaufsichtssitzungen ein jeweils aktuelles
Bild machen. Außer von der KoBIT
können diese auch von jedem bezirklichen IT-Manager bezogen werden. Für
das Verfahren “AVUS 2000”, das den
Dauerbetrieb aufgenommen hat, finden Sie -ebenfalls in dieser SPLITTERAusgabe- einen Artikel der Projektgruppe.
Last but not least noch eine Sache, die
der Erwähnung bedarf. Wegen eines
von der Projektgruppe ProBüD als “unberechtigte Kritik” eingestuften Artikelausschnitts vom Autor im SPLITTER
4/99, veröffentlichte ProBüD im SPLITTER 1/00 auf der letzten Seite eine
“Richtigstellung”, von der KoBIT bzw.
der Autor keine Kenntnis hatten. Abgesehen von einem inzwischen stattgefundenen positiven Gedankenaustausch, erscheint es dem Autor wichtig
darauf hinzuweisen, dass er zu seinen
gemachten Äußerungen nach wie vor
steht. Er wird bestärkt durch ganz ähnliche Berkungen in dem ausgezeichneten Artikel von H.W. Schramm “Rasende Technik- schleichendes Recht” im
SPLITTER 1/00, wobei es Hr. Schramm
sowohl bei der Thematik Internet/
Intranet-Nutzung im Zusammenspiel
Verwaltung -Bürger als auch bei den
vielen andern Problemstellungen ganz
offensichtlich vermied, Dienststellen,
Arbeitsgruppen oder gar Personen direkte Verantwortung zuzuweisen. Sicher, das mag weiser sein, aber hilft uns
das unkonkrete Ansprechen von Defiziten bei der Lösung wirklich weiter?
Jeder sollte die Gelegenheit erhalten,
seine Auffassung publizieren zu können, tut er das im Widerspruch zu
anderen Aussagen, sollte das mit dem in
den Medien üblichen Leserbrief erfolgen.
GUNNAR STÖCKER
Leiter der GS KoBIT Berlin
u
Organisatorischtechnologische
Betrachtungen zu ISBJ
Managementinformationssysteme spielen in der Wirtschaft eine bedeutsame Rolle,
um verdichtete Informationen über die
(Markt-)Wirkung kostenrelevanter Maßnahmen zu erhalten. Hat die millionenschwere Werbemaßnahme tatsächlich
die anvisierte Zielgruppe erreicht, konnte
also ein bisher noch nicht angesprochener Kundenkreis erreicht werden? Wie
hat sich die Einführung der neuen
Fertigungsstrasse auf die Kostenstruktur bei den Löhnen und in der Lagerhaltung ausgewirkt? Es ließe sich noch eine
ganze Reihe von Beispielen aufführen,
die aber immer nur zeigen würden, was
Managementinformationssysteme zu
leisten versuchen: Verknüpfung von
Daten verschiedener Arbeitsbereiche,
um die Wirkung einmal getroffener
Entscheidungen überprüfen zu können und sicherere Anhaltspunkte für
zukünftige zu haben.
Auch in der öffentlichen Verwaltung
wird es - in Anbetracht der immer enger
2/00 2 33
werdenden Finanzmittel - geradezu lebensnotwendig, die Wirkung kostenträchtiger Maßnahmen bewerten zu
können und notfalls rechtzeitig gegenzusteuern, um nicht das berühmte Fass
ohne Boden zu füllen. Nicht anders als
in Grossunternehmen sind auch die –
für derartige Auswertungen notwendigen - Daten der öffentlichen Verwaltung in den unterschiedlichsten Fachverfahren abgelegt und damit für einen
direkten Zugriff nicht zugänglich. Hinzu kommt, dass die Daten Einrichtungen mit unterschiedlichem Rechtsstatus ”gehören” und unterschiedliche
Auswertungsinteressen zu bedienen
sind. Nicht nur unter Kostenaspekten
sollte aber in jedem Fall der Versuch
unternommen werden, solche Informationssysteme in stärkerem Umfang einzusetzen, sondern auch um eine größere Transparenz des Verwaltungshandelns
für die Politik und nicht zuletzt für die
Bürger zu erreichen.
Vor allem in der Leistungsverwaltung
bietet es sich an, die Vorteile solcher
Informationssysteme zu nutzen, besteht
doch dort das mit Abstand
beeinflussbares Haushaltsvolumen.
Unter Nutzenaspekten ist in diesem
Bereich vor allem die Analyse von Maßnahmen zugunsten der jugendlichen
Klientel besonders bedeutsam, da hier
Prävention oder steuernder Eingriff
positive Entwicklungen für die Zukunft
initiieren sollen.
Umso wichtiger ist es daher, dass möglichst zeitnah und kurzfristig die Wirkung der eingesetzten Mittel beurteilt
werden kann. Nur dann sind auch
kurzfristige Korrekturen durch die Auswahl geeigneterer Maßnahmen möglich, um gezielter soziale Brennpunkte
aufzulösen resp. im Idealfall gar nicht
erst entstehen zu lassen. Im Sinne einer
bürgernahen und gesellschaftspolitisch
aktiven Verwaltung gibt es also keine
Argumente gegen ein Informationssystem Berliner Jugendhilfe (ISBJ).
Bei der Entwicklung eines derartigen
Informationssystems sind eine Vielzahl
von Aspekten zu beachten, die sich è
7
ç im Grossen und Ganzen in drei
verschiedene Kategorien unterteilen lassen:
•
•
•
Fachinhaltliche Aspekte
Organisatorische Aspekte
Technologische Aspekte
Fachinhaltliche Aspekte
Die Güte eines Informationssystem ist
immer abhängig vom Umfang und
Detaillierungsgrad der ”vorgelagerten”
Fachanwendungen. Bei der Realisierung
des Projektes ISBJ ist in diesem Zusammenhang zu beachten, dass zwei der
notwendigen Fachverfahren (HzE und
Zuwendung) bisher noch nicht realisiert worden sind und die Datenbasis
der vorhandenen Fachverfahren z. T.
nicht konsistent ist.
Da die bezirklichen Jugendhilfeplaner
und das Landesjugendamt unterschiedliche Informationsansprüche mithilfe
des ISBJ abdecken müssen, ist es zwingend notwendig, dass die grundlegenden Definitionen an das System in
einer von beiden Bereichen getragenen
Arbeitsgruppe festgelegt werden, zumal
fachinhaltliche Aspekte nur im Dialog
mit den künftigen Anwendern erarbeitet werden können. So ist z. B. die
Entwicklung Berlineinheitlicher Beurteilungskriterien zur Bewertung freier
Träger in Bezug auf Kosten und Qualität eine wesentliche Voraussetzung dafür, dass die Sachbearbeiter bei kostenträchtigen Entscheidungen objektiviert
aus einer größeren Anzahl freier Träger
auswählen können. Die Qualitätssicherung jedoch kann nur durch den zentralen Verfahrenverantwortlichen geleistet werden.
Organisatorische Aspekte
Es muss die Frage erlaubt sein, ob alle
Projektvoraussetzungen im Vorfeld definiert worden sind. Ist in einer Projektvereinbarung mit den Bezirksämtern
geklärt worden, wer die zentrale
Verfahrensverantwortung im Dauerbetrieb übernehmen wird? Kann die GS
KoBIT, deren zentrale Aufgabe ja in der
Koordinierung und Beratung bezirklicher IT-Verfahren besteht, nicht als
Transmissionsriemen zwischen Senatsverwaltung und Bezirksämtern genutzt
2
werden? Dafür spricht auch die Tatsache, dass gerade im Jugendbereich bereits KoBIT-Verfahren (AVUS 2000,
JuGHost) im Einsatz sind. Fachinhaltliche Ausgestaltung ist Aufgabe
der Arbeitsgruppe, wobei nur das Landesjugendamt die Einbindung der freien
Träger auf zentraler Ebene gewährleisten kann.
Technologische Aspekte
Bei der Entwicklung eines ISBJ, das entsprechend dem UA-KIT-Beschluss ähnlich konzipiert sein soll wie das
BASIS 3000-Projekt, sollte in Anbetracht
der dynamischen Entwicklung die
Applikationsservertechnologie getrennt
von der Programmiersprache Java betrachtet werden. In Gesprächen mit
renommierten Beratungsfirmen wurde
immer wieder herausgestellt, dass Java
für die Entwicklung von Oberflächen
ein äußerst brauchbares Werkzeug ist,
nicht aber für die zugrundeliegende
Geschäftslogik der Verfahren; für diese
Bereiche wurde der Einsatz von C++
oder eine 4GL-Sprache als Entwicklungsumgebung dringendst empfohlen. Auch
bei Java selbst ist seit der Auflage von
BASIS 3000 eine Weiterentwicklung zu
verzeichnen: In zunehmendem Maße
werden heute statt Applets heute
Enterprise Java Beans oder aber Servelets
eingesetzt, es sollte auch überlegt werden, ob die Anbindung der freien Träger nicht besser mit Hilfe von XML zu
realisieren ist, da die Verwendung aktiver Komponenten beim Einsatz von
Firewalls nicht unproblematisch ist.
Fazit:
Das Urteil des Kammergerichts bietet
eine günstige Gelegenheit, das Projekt
ISBJ konzeptionell zu überdenken:
•
Fachinhaltlich ist vor allem zu
klären, welche Zielrichtung ein
ISBJ haben soll
•
Organisatorisch eine breitere
Basis zu schaffen ist dringend
erforderlich
•
Eine ungeprüfte Übernahme der
BASIS 3000-Technologie scheint
angesichts der aufgezeigten Probleme nicht empfehlenswert.
2/00 2 34
Legt man den Ergebnisbericht der Arbeitsgruppe zur Vereinheitlichung der
IT-Verfahren der Berliner Jugendhilfe
zugrunde, in dem gefordert wurde, dass
“anonymisierte Klienten- und Nutzerdaten und Leistungsdaten zusammengeführt, mit sozialstrukturellen Daten
verbunden und nach räumlichen Koordinaten erschlossen” werden, kann
schon heute die Präsentation eines Prototypen in einem Berliner Bezirk durchgeführt werden.
MARTIN SPAJA, ELMA STRANZ
u
Enormer
Schulungsbedarf in
Sachen Datensicherheit
Gegen Virenangriffe über das
Internet sind wir immer wieder
aufs Neue machtlos. Das hat
der E-Mail-Virus „Iloveyou“ erneut deutlich gemacht. Der Leiter der Fachgruppe
Daten- und Netzwerksicherheit im Bundesverband Informations- und Kommunikations-Systeme e.V. (BVB), Dr. Lutz
Becker, plädiert für mehr Awareness bei
den Mitarbeitern: „Durch das Internet
sind wir extrem angreifbar. Im Zeitalter
von E-Business kann ein Netzausfall Milliarden-Verluste zur Folge haben. Technische Schutzmaßnahmen allein reichen
nicht mehr aus. Der sensible Umgang der
Mitarbeiter mit E-Mails unbekannter Absender wird daher immer wichtiger.“
Trotz solcher Vorfälle sieht der Leiter der
BVB-Fachgruppe aber keine Notwendigkeit, das freie Internet stärker regulieren
zu wollen. „Solche Angriffe auf das Web
dürfen nicht als Alibi für mehr Regulierung herhalten. Hier sind die Selbstregulierungskräfte des Marktes in Verbindung mit hohen Qualifikationsstandards
gefordert. Im Internetzeitalter reicht der
bloße Umgang mit modernen
Informationstechnologien nicht mehr aus.
„Medienkompetenz muss heute auch den
Sicherheitsaspekt mit einbeziehen. Hier
sehe ich noch Schulungsbedarf in den
Unternehmen“, so das Fazit des BVBSicherheitsexperten Dr. Lutz Becker. u
Zwölf Laserdrucker bis
1000 Mark im c’t-Test
Laserdrucker
preiswerter als
Tintensprüher
Wer als Computeranwender
scharf rechnet, wird bei der
Auswahl eines Korrespondenz-Druckers besonders auf die Betriebskosten schauen. Dann nämlich
erweisen sich Laserdrucker im
Homebereich und im Büro als eine
lohnende Alternative zu den populären
Tintenstrahldruckern.
Laserdrucker versprechen eine schnelle
und scharfe Ausgabe. Auch für beste
Schriftqualität begnügen sie sich mit
normalem Kopierpapier. Solche Vorteile spielen sie vor allem dann aus, wenn
es um die Ausgabe von längeren oder
zahlreichen Textdokumenten geht.
Selbst wenn man das bei den
Tintensprühern erforderliche Spezialpapier nicht mitrechnet, spart man beim
Laserdruck pro gedruckter Seite 5 Pfennige und mehr. Die Gerätepreise selbst
rechtfertigen keine Kaufentscheidung:
Für rund 500 Mark bekommt man
einen Mittelklasse-Tintendrucker oder
einen preiswerten Laser. Allerdings wissen die Tintensprüher auf teurem Spezialpapier mit bunten Bildern zu glänzen.
Nicht jeder Laserdrucker eignet sich für
den Einsatz im häuslichen Büro, berichtet das Computermagazin c’t in der
Ausgabe 7/2000. Beim Test von 12
Laserdruckern sorgten die Geräte von
Brother für eine unangenehme Überraschung. Sie zeigten einen relativ hohen
Ozon-Ausstoß, während bei allen anderen Geräten dieses giftige Gas nicht
messbar blieb. „Schon seit Jahren findet
man nur noch solche Laserdrucker,
deren Ozon-Abgabe durch eine geschickte Konstruktion bei Werten nahe der
Messgrenze liegt,“ sagte c’t-Redakteur
Ulrich Hilgefort. „Warum Brother jetzt
Geräte auf den Markt bringt, die von
ihrer Bauweise her zur Ozon-Erzeugung neigen, ist nicht zu verstehen.“
nologie sollen die Bürger enger mit den
entsprechenden Ämtern vernetzt werden.
In puncto Stromverbrauch lohnt sich
ein Blick auf die Kosten, die nicht beim
Betrieb, sondern im Bereitschafts-Modus der Geräte anfallen. Hier zeigten
sich einige Geräte sehr sparsam, zum
Beispiel der Brother HL-1030 und der
HP LaserJet 110. Aber offenbar nicht
jedem Hersteller war das Energiesparen
den Entwicklungsaufwand wert. So verbrauchte der Okipage 12 i/n mit über
13 Watt erheblich mehr als die übrigen
Kandidaten, die im Durchschnitt knapp
8 Watt beanspruchten.
u
Patricia McGinnis, President und CEO
vom Council for Excellence in
Government, sagte: „E-Government wird
die Art, wie Behörden Dienstleistungen
anbieten und mit Bürgern kommunizieren, grundlegend ändern. Das ist
einerseits wichtig für die Qualitätssicherung in der Verwaltung und andererseits eine große Chance für öffentliche und nichtöffentliche Bereiche, für
Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen, gemeinsam ihre Leistungsfähigkeit zu verbessern.“
Oracle verhilft
Behörden weltweit zu
mehr Bürgernähe und
besserem Service
Das Softwareunternehmen
Oracle zeigt in diesem Beitrag
anhand internationaler Beispiele, wie öffentliche Verwaltungseinrichtungen ihren Service durch den
Einsatz innovativer Technologie verbessern können. Weltweit nehmen Behörden die Unternehmen der Privatwirtschaft zum Vorbild und verbessern
Arbeitsergebnisse, Leistungsfähigkeit
und Bürgernähe. „E-Government schafft
global agierende Bürger, globale Unternehmen und weltweit gültige
Organsiationsstrukturen für die öffentliche Verwaltung,“ sagt Frank
McDonough, Deputy Assistant Administrator im Office of Governmentwide Policy bei der U.S. General Services
Administration (GSA). „Kurz gesagt, es
verändert die Rolle der Behörden und
des öffentlichen Dienstes und erzeugt
gleichzeitig eine neue Form der öffentlichen Verwaltung.“
„Mehr Service für den Bürger“ ist das
wesentliche Anliegen dieser Initiative.
Auf Basis der heutigen Internet-Tech2/00 2 35
Weltweit wird E-Government zunehmend
von
Behörden
aller
Größenordnngen übernommen. In den
USA ist bis zum Jahr 2003 eine
Vervierfachung der IT-Investitionen in
die öffentliche Verwaltung von Kommunen, Bundes- und Einzelstaaten geplant.
Mit dieser Initiative schließt sich der
Kreis. Oracle hat seine Wurzeln in der
öffentlichen Verwaltung, denn der Name
„Oracle“ stammt vom ersten Projekt für
eine US-Behörde im Jahr 1977. Heute
steht Oracle im öffentlichen Bereich
für Skalierbarkeit, Verlässlichkeit und –
besonders wichtig – Sicherheit. Seit dieser Zeit ist Sicherheit das höchste Gebot
sowohl bei Bürgern als auch bei Politikern. Die Oracle-Datenbankplattform
erfüllt mehr als alle anderen Lösungen
weltweit die vorgegebenen Sicherheitskriterien. Oracle war und ist führend in
der Entwicklung von Anwendungen
für die öffentliche Verwaltung unter
Berücksichtigung der speziellen Anforderungen dieser Einrichtungen.
„Die öffentliche Verwaltung muss sich
heute den gleichen Herausforderungen
stellen wie ein Unternehmen: Sie muss
effektiver arbeiten und vermehrt auf die
Bedürfnisse ihrer Kunden eingehen –
sonst wird auch sie von ihrer Konkurrenz überrundet,“ sagte Jay Nussbaum,
Executive Vice President bei Oracle Service Industries. „Ähnlich wie die è
7
ç Oracle-E-Business-Lösungen die Unternehmen mit ihren Kunden vernetzen,
vereinen die Oracle-E-Government-Lösungen Beamte, Lieferanten und Bürger, die selbständig auf Informationen
und Dienstleistungen zugreifen. Dieser
Zugriff ist sicher und vertraulich.“
U.S. Department of Transportation
(DoT): Das Verkehrsministerium der
USA hat mit Oracle-Consulting eine EBusiness-Lösung implementiert, über
die Bürger Dienstleistungen und andere Waren des DoT bezahlen können.
Dieser Internetservice läuft unter Oracle
iStore, das auf der Oracle8-Datenbank
und dem Oracle-Application-Server
aufsetzt. Oracle-Consulting hat das gesamte Projekt von der Business-Strategie bis hin zur Implementierung gemeinsam mit dem DoT umgesetzt. Dank
Oracle iStore arbeitet die Bundesbehörde nun wie ein E-Business-Unternehmen: Die herkömmliche Bezahlung mit
Scheck oder Bargeld wird ergänzt durch
Kreditkartentransaktionen.
Die über den DoT-Store verfügbaren
Anwendungen sind: Kauf von Trainingsmaterial, Bezahlung für Pipeline-Gutachten, Anfragen zum „Gesetz über die
Informationspflicht von Behörden“,
Bußgelder, Statistiken über Fracht- und
Containerbewegungen auf CD-ROM,
Anforderungen für Bescheinigungsduplikate für Piloten und Flugzeuge,
Anfragen nach Flugzeugkennungen und
andere gebührenpflichtige Dienstleistungen oder Ersuchen. Die Adresse der
Internet-Site lautet: http://diy.dot.gov/
Department of Public Safety in Connecticut: Für den Staat Connecticut hat
Oracle eine Internet-Site entwickelt und
eingerichtet, in der sämtliche Sexualstraftäter registriert werden. Über das
Internet können Vollstreckungsbehörden die Daten von Sexualstraftätern effizienter und kostenbewusster zur Verfügung stellen, wobei die
Gesetze bezüglich öffentlicher Benachrichtigung eingehalten werden. Nationale Sexualstraftäterkarteien sind das
Resultat der neuen technischen Möglichkeiten. Immer mehr Staaten stellen
2
als Folge der politisch geforderten
Informationspflicht die Namen, Adressen und sogar Fotos verurteilter Sexualstraftäter ins Internet.
Diese Lösung wurde mit dem Oracle
Designer, der Oracle-Datenbank und
dem Oracle-Application-Server realisiert.
Definitionen über die Anfragen der
Benutzer lassen sich somit einfach aufzeichnen. Das Ergebnis ist eine leicht
zu bedienende, zeitgemäße Registratur
mit Internet-Funktionalität. Die Sexualstraftäterkartei von Connecticut ist zu
finden unter http://www.state.ct.us/
DPS/SOR.htm
Spanien: Smart Communities sind derzeit sehr gefragt. Oracle liefert die dafür
erforderliche technologische Infrastruktur auf Basis von Oracle8i. Infoville ist
eine als Portal organisierte Smart
Community in der spanischen Provinz
Valencia, die mit Oracle-Technologie,
Oracle-Consulting und Oracle Partnern
entwickelt wurde. Das Portal erreicht
vier Millionen Einwohner über PC,
öffentliche Kioske und interaktives Fernsehen. Zur Zeit sind neun Städte der
Provinz als Smart Community über
Internet verbunden. Die Bürger können aus über 200 Dienstleistungen wählen. Dazu gehören: Bankkonten überwachen, Rechnungen zahlen,
Krankenhaustermine vereinbaren und
persönliche Daten wie Adressänderungen aktualisieren. Außerdem
können die Einwohner mit Verwandten, Behörden und Lehrern der umliegenden Schulen chatten. Ein lokaler
Nachrichtendienst hält die Bevölkerung
mit aktuellen Neuheiten auf dem Laufenden.
Dänemark: Nur sechs Monate hat es
gedauert, bis NILS eingerichtet war.
NILS ist das Logistik- und Beschaffungssystem für den Verwaltungsbezirk
Kopenhagen. Die Lösung fußt auf verschiedenen internetbasierten OracleAnwendungen, insbesondere Internet
Procurement. Das neue System soll jährlich bis zu 600.000 Transaktionen mit
einem geschätzten Volumen von einer
Milliarde Dänische Kronen verwalten.
2/00 2 36
Fünf administrative Bereiche (Krankenhäuser, Sozialdienste, Erziehung und
Kultur, Technologie und Umwelt sowie
die zentrale Verwaltung) können nun
vom Bleistift über Getränke bis zum
Röntgengerät über das internetbasierte
System einkaufen. NILS wurde für seine Benutzerfreundlichkeit ausgezeichnet. Außerdem hat es die finanzielle
Planung verbessert, da jede Transaktion
im Kontrollsystem erfasst wird.
Großbritannien: Die Grafschaft
Hertfordshire startete eine komplette
Organisationsüberprüfung. Eine kleine Task-Group aus gewählten Mitgliedern und Managern des County Council
suchte Lösungen, mit denen sich die
Behörden zum Wohle der Bürger besser
organisieren und gleichzeitig beträchtliche Kosten sparen können. Die Ziele
waren: einfacherer Zugang für alle Bürger zu öffentlichen Dienstleistungen
und bessere Koordination der Ämter,
so dass die Wünsche der Bürger schneller und ohne restriktive Behördengrenzen zu erfüllen sind. Das Ergebnis
dieser Aktion: Das Grafschaftsparlament
von Hertfordshire eröffnet in Zusammenarbeit mit Capita und Oracle „Herts
Connect“, eines der größten und umfangreichsten Call Center für regionale
Regierungen in Großbritannien.
Chile: Der chilenische Internal Taxation Service (SII) entwickelte eine EBusiness-Lösung, die Bürgern und Behörden spürbare Vorteile bringt. Das
System basiert auf Oracle8i und kann
somit große Datenmengen bewältigen.
Derzeit können Steuerzahler nicht nur
Formulare laden, sondern auch auf ihre
persönlichen Steuerdaten über einen
Sicherheitscode zugreifen. Zudem können Steuererklärungen über das Internet
eingereicht werden. Die Bürger haben
jederzeit vollständigen Zugriff auf ihre
Daten, können Zahlungen terminieren
sowie die Genauigkeit prüfen. Die Behörden wiederum sparen Geld für das
Drucken, Verschicken und Bearbeiten
von Formularen. Außerdem haben sie
jetzt ein besseres Verhältnis zu ihren
Kunden.
è
ç Kanada: Eine der größten Erfolgsgeschichten über Oracle im öffentlichen Sektor schreibt Kanada: Acht von
zehn Provinzen setzen die Oracle Datenbank ein, und sechs der zehn Provinzen standardisieren ihre internen Systeme mit Oracle Applications. Die kanadische Regierung sagte zu, dass ein
genereller Zugang zu staatlichen Programmen über das Internet in Kürze
möglich sei. Zur Zeit nutzen über 80
Prozent der Ministerien der kanadischen Regierung Oracle-Software für
ihre IS-Anwendungen.
E-Government im asiatisch-pazifischen
Raum: Die drastische, ökonomische
Kehrtwende des asiatisch-pazifischen
Wirtschaftsraumes und der schnelle
Wechsel der Geschäftslandschaft – angetrieben durch E-Business-Unternehmen – veranlassen Regierungen dazu,
schnellstens Internettechnologien anzunehmen.
Oracle liefert die Technologien und
Lösungen für diese E-Government-Projekte. Zu den vielen Oracle-basierten EGovernment-Projekten zählen: das australische Verteidigungsministerium, der
Stadtrat im australischen Brisbane, die
Regierung von Victoria in Südaustralien, die malaysische Landesregierung,
das Online-Projekt der Singapores Public Services sowie die zivile Luftfahrtbehörde von China.
Patrick Hannan, CIO im australischen
Department of Defense, sagte: „Das
Abkommen zwischen Oracle und dem
australischen Verteidigungsministerium
beschert dem Ministerium eine industriell erprobte, skalierbare Infrastruktur für das Informationsmanagement.
Diese kann auf dem Desktop genauso
eingesetzt werden wie in Datenzentren.
Wir setzen auf eine strategische Beziehung mit Oracle, um effektive behördenweite Lösungen einzusetzen.“
Mit internetbasierter Technologie und
Software von Oracle kann jede Regierung Transaktionskosten radikal kürzen, die Effektivität verbessern, Transparenz und Verantwortlichkeit sowie
ihren Bürgern einen besseren Service
bieten.
u
Bundesanstalt für
Arbeit mit 83.000
neuen PC
Nürnberg (ots) - Der Präsident der Bundesanstalt für
Arbeit (BA), Bernhard Jagoda,
und der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Telekom, Dr. Ron Sommer, haben im Arbeitsamt Dresden eines der
größten IT- Projekte Europas für erfolgreich beendet erklärt.
Innerhalb eines Jahres wurden im Rahmen einer ausgeklügelten Auslieferungsaktion (Roll-out) die Arbeitsämter in
Deutschland mit insgesamt 83.000 PCs
und der dazugehörigen Technik ausgerüstet. Um den Dienstbetrieb nicht zu
stören, erfolgte die Installation an den
Wochenenden. Seitdem sind die Arbeitsämter untereinander und in den
Arbeitsämtern jeder Arbeitsplatz miteinander vernetzt. Mit der neuen Ausstattung sind bisher getrennt voneinander laufende EDV-Verfahren auf einer
gemeinsamen Plattform vereinigt. Fragen zur Arbeitslosigkeit, Stellenvermittlung, Berufsberatung und Weiterbildung können jetzt schnell von einem
Mitarbeiter an einem Arbeitsplatz beantwortet werden. Damit fallen lange
Wege und Wartezeiten in den Arbeitsämtern weg. Im Arbeitsamt laufen jetzt
die Daten, nicht mehr die Kunden.
Die neue Technik bringt auch für die
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Arbeitsämter bessere Arbeitsbedingungen. Textverarbeitung, Datenbanken,
elektronische Post, und Internetzugang
ermöglichen noch schnelleres und effizienteres Handeln.
eingeführte Homepage des Internetangebotes durch eine geänderte Version
ersetzt, die vor allem neben einem zeitgemäßen Design verbesserte Suchfunktionen bietet.
Sieben Hauptmenüs und zahlreiche zielgruppenspezifische
Einstiegsmöglichkeiten erleichtern die Suche
nach Informationen. Service-Logos bieten den direkten Einstieg zu den am
häufigsten nachgefragten Selbstinformationsangeboten „StellenInformations-Service (SIS)“, „Arbeitgeber-Informations-Service (AIS)“, „Ausbildungsstellen-Informations-Service
(ASIS)“ und Datenbank für Aus- und
Weiterbildung „KURS“. Auch auf Europa-Informationen kann direkt zugegriffen werden. Ergänzend steht eine
Suchfunktion zur Verfügung.
Die Selbstinformationsangebote der BA
im Internet enthalten derzeit täglich
aktuell rund 390.000 offene Stellen aus
Deutschland und Europa. Nahezu 1,5
Millionen aktuelle Bewerberprofile stehen den Unternehmen und Betrieben
für eine Vorauswahl an geeigneten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zur
Verfügung. Auch 185.000 freie Ausbildungsstellen können über das
Internet
aufgerufen
werden.
Vermittlungsbörsen für Firmennachfolgen, Kooperationen und Existenzgründungen, die Managementvermittlung, Angebote der Künstlerdienste und der Bühnenvermittlung
ergänzen das Angebot. Daneben werden auf mehr als 20.000 Seiten zentrale
und regionale Informationen rund um
das Arbeitsamt bereitgestellt. Mit über
200.000 Nutzern pro Tag ist das
Internetangebot der BA eine der am
häufigsten aufgerufenen Internetadressen in Deutschland.
u
Mit einer neu gestalteten Einstiegsseite
präsentiert sich Arbeitsamt online, das
Internetangebot der Bundesanstalt für
Arbeit (BA), unter „www.arbeitsamt.de“.
Wie die BA mitteilt, wurde die 1997
2/00 2 37
7
IT-Fachkräftemangel durch
Weiterbildung entschärfen:
IT-Experten made
in Germany
München (ots) - Die öffentliche Diskussion über den ITFachkräftemangel und die
„Green Card“ für Spezialisten aus nichtEU-Ländern beschäftigt seit der CeBIT
verstärkt die Nation. Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V.
(BITKOM) erklärt 75.000 unbesetzte
IT-Stellen. Spitzenpolitiker aller Parteien melden sich zu Wort, um ihren
Standpunkt pro oder contra GreenCard-Bewilligung zu bekräftigen. In der
Debatte um die Rekrutierung beispielsweise indischer „IT-Gurus“ bleibt eines
festzuhalten: Fehlende Programmierer
bzw. Software-Entwickler und Spezialisten für Betriebssysteme, Netzwerke und
Datenbanken werden hierzulande auch
durch vom Arbeitsamt geförderte Weiterbildung gewonnen. Der bundesweite
IT-Bildungsträger CDI Deutsche Private Akademie für Wirtschaft GmbH hat
alleine 1999 über 5.800 Quereinsteiger
für IT-Berufe qualifiziert und an den
Arbeitsmarkt übergeben.
Die CDI-Stellenmarktanalyse mit der
Auswertung von 34 Stellenmärkten in
Tages- und Fachpublikationen des 1.
Quartals eines jeden Jahres zeigte bereits 1999, daß vor allem Softwareentwickler, Netzwerkfachleute und ITBerater nachgefragt werden. Auch in
der jungen boomenden Internet- und
Multimediabranche zählen Programmierer zu den begehrtesten Mitarbeitern.
Von einem kürzlich von der Bundesanstalt für Arbeit initiierten Workshop
„Fachkräftebedarf der IT-Branche“ mit
rund 30 geladenen Vertretern aus Wirtschaft, Wirtschaftsverbänden, Gewerkschaften und Bildung berichtet CDIGeschäftsführer Frank Struck, dass der
Personalbedarf im IT-Bereich weiter steigen wird. „Mit unseren IT-Lehrgängen
für Quereinsteiger leisten wir einen prak-
2
tikablen und den Arbeitsmarkt entlastenden Beitrag,“ lautet der Lösungsansatz von Struck. Die Expertenrunde
kommt zum Ergebnis, dass mehr für die
IT- Weiterbildung zu leisten ist, sowie
IT-Berufsbilder und die dahinterliegenden Qualifikationsanforderungen
zu konkretisieren sind.
(35), gelernter Flugzeugmechaniker und
REFA-Fachmann, ist nach einer Weiterbildung zum Technikinformatiker
bei CDI in München zu Microsoft,
Unterschleißheim gegangen. Dies liegt
mittlerweile 10 Jahre zurück. Heute
arbeitet er bei Microsoft als Unit Manager Technical Support.
Die CDI-Stellenmarktanalyse legt dar,
welche Anforderungen an Programmierer, Netzwerkspezialisten und IT-Berater gestellt werden. Auf Basis der Analyse werden bei CDI die praxisnahen
zehn- und zwölfmonatigen IT-Vollzeitlehrgänge für Quereinsteiger entwikkelt.
Für Claus-Peter Sarge (42) haben sich
nach Abschluß der Weiterbildung zum
Lotus Notes-Anwendungsentwickler
Geschäftsprozesse bei CDI-Hamburg
hervorragende Möglichkeiten eröffnet:
„Jede Bewerbung hieß eine Zusage“,
erinnert sich Sarge. Seinen Einstieg fand
er als Vertriebsleiter bei einer Softwarefirma in Hamburg mit der Zuständigkeit für Personalentwicklung und
-rekrutierung.
Beste Chancen als Quereinsteiger in
der IT-Welt
Quereinsteiger sind am IT-Arbeitsmarkt
gefragt. Sie bringen häufig Zusatzwissen
aus anderen Disziplinen ein, das sie für
interessante, interdisziplinäre Stellen
und Aufgaben prädestiniert. Bodo Wiltz
(32) war zunächst gelernter
Energieanlagenelektroniker bevor er sich
während seines Studiums zum Dipl.
Betriebswirt mit einem Sportgeschäft
selbständig machte. Nach fast fünf Jahren Selbständigkeit entschied er sich für
den geförderten Lehrgang Projektfachmann für SAP R/3 Retail bei CDISaarbrücken. Heute betreut und berät
der SAP R/3-Projektfachmann für die
SAP Retail Solutions, St. Ingbert, einer
100%igen Tochter der SAP AG, Walldorf, Kunden in der Textil- und Modebranche und hat seine Branchenkenntnisse idealerweise mit dem SAP R/3
Produkt-Know-how verbinden können.
Die durch Innovationen und Weiterentwicklung diktierte dynamische ITBranche lässt viele neue Berufsbilder
entstehen. Immer mehr Firmen geben
geeigneten Quereinsteigern eine Chance, bei ihnen einzusteigen. „Wenn wir
ohne Quereinsteiger auskommen
müssten, könnte niemand mehr vernünftig arbeiten“, so Andreas
Benkowitz, Personalchef von Microsoft. Einige der IT-Experten bei Microsoft sind Quereinsteiger. Ralf Burkart
2/00 2 38
Dort hatte er für über 30 Mitarbeiter die
Personalführung inne. Das gestiegene
Interesse und die Möglichkeiten im
Bereich Personalberatung haben ihn
veranlasst, sich jetzt in diesem Segement
selbständig zu machen. Bis zum Jahresende plant er für seine Firma PPM
International Personal & Project Management GmbH eine Verdopplung der
Mitarbeiter auf 30. Nach den Kriterien
befragt, die für die Rekrutierung eigener Mitarbeiter entscheidend sind, nennt
er Persönlichkeit und Projekterfahrung
des Kandidaten. Die Ausbildung bei
CDI sieht er als Sprungbrett in die ITBranche und in die Selbständigkeit.
Zugang und Möglichkeiten für ITQuereinsteiger
Zentrale Bedingung für den Einstieg in
den IT-Bereich sind logisches Denken
und Abstraktionsfähigkeit. An den CDIInstituten prüft ein Eignungstest diese
elementaren Voraussetzungen. In einem
intensiven Beratungsgespräch werden
darüber hinaus tiefergehendes Interesse, Neigung und Background zur ITWelt überprüft. Die erfahrenen
Qualifizierungsberater besprechen die
persönlichen Voraussetzungen und zeigen die detaillierten Inhalte des Lehrgangs auf.
è
ç Je nach Berufsziel lassen sich bestimmte Zugangsvoraussetzungen und
Möglichkeiten für Quereinsteiger formulieren: Wer sich beispielsweise für den
Bereich Betriebssysteme/Netzwerke interessiert, sollte in der Regel ein Studium
vorweisen können. Absolventen aus
Netzwerklehrgängen haben vor allem bei
kleinen und mittelständischen Firmen
sehr gute Aussichten. Wer ein Hochschulstudium, Spezialwissen und Berufserfahrung mitbringt, kann sich auch zwischen
verschiedenen großen Unternehmen entscheiden. Absolventen aus Programmierlehrgängen werden von kleinen und mittelständischen Unternehmen als
Generalisten und von großen Unternehmen als Spezialisten gesucht. Für die
Entwicklung von Branchensoftware erweisen sich fundierte Branchenkenntnisse als besonderer Vorteil. Für Designberufe im Internet- bzw. MultimediaBereich sind Quereinsteiger mit grafischen Fähigkeiten gefragt. Für die technisch orientierten Berufe im InternetBereich eröffnen sich auch Nichtakademikern gute Einstiegsmöglichkeiten.
Angesichts des mit knapp 7.000 Absolventen stagnierenden IT-Nachwuchses aus
Informatikstudiengängen, stellt die Weiterbildung eine wesentliche Komponente für
den IT-Standort Deutschland dar.
Das Unternehmen
CDI Deutsche Private Akademie für
Wirtschaft GmbH gehört seit über 30
Jahren zu den führenden deutschen
Weiterbildungsunternehmen im Bereich
DV- und kaufmännische Qualifizierungen. Das Unternehmen verbuchte 1999
einen Jahresumsatz von 67 Millionen
DM. Mit 21 Instituten ist das Unternehmen in ganz Deutschland vertreten.
Bis heute hat es bereits 130.000 Absolventen weitergebildet. Seit 1987 veröffentlicht CDI eine fundierte Stellenmarktanalyse, die über die aktuelle Situation und Trends am Stellenmarkt
informiert. 1998 legt CDI die OnlineJobbörse JobConnect auf. In der aktuellen Lünendonk-Liste ist CDI an fünfter Stelle der führenden Weiterbildungsanbieter in Deutschland gelistet. u
Eine der ersten Anlaufstellen für Nachrichten aus dem IT-Bereich: der
Heise-Newsticker (http://www.heise.de/newsticker/) im Internet.
Deutscher Multimedia Preis 2000 für das
Präventionsprogramm der Polizei
Baden-Württembergs Landespolizeipräsident Erwin Hetger: Internet als
Medium für mehr Bürgernähe nutzen
Stuttgart (ots) - Mit einem gemeinsamen Internetauftritt nutzen die
Polizeien der Länder zielgerichtet neue Medien für die bundesweite
Präventionsarbeit. Diese Anstrengungen um eine zeitgemäße und bürgernahe Vermittlung von Informationen wurden jetzt mit dem Deutschen Multimedia
Preis 2000 belohnt. Die renommierte Auszeichnung für beispielhafte
Kommunikationsleistungen mit neuen Medien wurde dieses Jahr erstmals auch für
den Bereich „Öffentliche Aufgaben/nicht kommerzielle Anbieter“ verliehen. Träger des Preises sind der Deutsche Multimedia Kongress und der
kommunikationsverband.de (Berufsverband der Wirtschafts- und Gesellschaftskommunikation). Die Jury setzte sich aus namhaften Fachjournalisten, Vertretern
von Wirtschaftsunternehmen und Werbeagenturen zusammen.
Erwin Hetger, Landespolizeipräsident von Baden-Württemberg und Vorsitzender
der Projektleitung des bundesweiten Präventionsprogramms der Polizei (ProPK),
der den Preis am Dienstag, 11. April 2000 im Rahmen des 8. Deutschen Multimedia
Kongresses in Stuttgart entgegennahm, sieht durch die Auszeichnung bestätigt, dass
die Polizei die Weichen für eine bürgernahe und zukunftsorientierte Präventionsarbeit richtig gestellt hat. Hetger: „Das Internet ist ein ideales Medium, um Wege
zu verkürzen, aktuelle Informationen zeitnah zu vermitteln und Berührungsängste
abzubauen. Der Preis ist für die Polizei Ansporn, das bestehende Medienangebot
konsequent fortzuentwickeln und die polizeilichen Präventionsbotschaften dadurch noch hautnäher an die Bürgerinnen und Bürger heranzutragen.“
è
2/00 2 39
7
ç Mit ihrem Internetauftritt www.
polizei.propk.de. informiert die Polizei
seit Jahresbeginn die Bürgerinnen und
Bürger online über Ursachen und
Präventionsmöglichkeiten von Kriminalität. Landespolizeipräsident Erwin
Hetger: „Neben der Vermittlung polizeilicher Verhaltenstipps für einen noch
besseren Schutz vor Kriminalität wollen wir insbesondere die Eigeninitiative
in unserer Gesellschaft stärken und der
Sicherheitspartnerschaft zwischen Bürger und Polizei neue Impulse verleihen.“
Das rund 460 Seiten umfassende und
jetzt ausgezeichnete Internet-Angebot
enthält neben deliktbezogenen Hinweisen zur Kriminalitätsverhinderung und
einer Verlinkung zum Bundeskriminalamt und den 16 Landeskriminalämtern
eine Vielfalt von interaktiven Elementen. Diese reichen von der spielerischen
Identifizierung von Geldscheinen im
„Blütentrainer“ über einen virtuellen
Lernspielplatz für Kinder mit der Vermittlung richtiger Verhaltensweisen in
kritischen Situationen, ein kostenfreies
Download-Angebot zur Registrierung
persönlicher Wertgegenstände bis hin
zur Möglichkeit, die nächste Polizeiliche Beratungsstelle, die individuell und
kostenlos in Sicherheitsfragen berät, ausfindig zu machen.
Der länderübergreifende Internetauftritt www.polizei.propk.de. wurde von
Präventionsspezialisten der Polizei aus
ganz Deutschland konzipiert und zusammen mit der Leonberger Werbeagentur Karius & Partner in nur sechs
Monaten realisiert.
Das Programm „Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes“ (ProPK) wird von den Ländern
und dem Bund gemeinsam finanziert
und hat das Ziel, die Bevölkerung,
Medienvertreter und Präventionsträger
über Erscheinungsformen der Kriminalität und Möglichkeiten zu deren Verhinderung aufzuklären. Durch die Herausgabe von Medien (Broschüren, CDROMs oder Dokumentationen) zu den
Themen Einbruchschutz, Kinder als
2
Opfer und Täter, Drogen, Seniorensicherheit, Fahrradsicherung etc. und
eine bundesweite Pressearbeit unterstützt das Programm die Arbeit der
Polizeidienststellen. Für Bürgerinnen
und Bürger, die keinen Internetzugang
haben, liegen diese Medien bei den
örtlichen Polizeidienststellen bereit.
Dort hilft die Polizei auch gerne im
persönlichen Gespräch mit Rat und Tat
weiter.
u
Mehr als 35.000
bayerische Polizisten
qualifizieren sich mit
Lernprogrammen
Regensburg/Düsseldorf (ots)
- Im Rennen um eines der
größten IT-Bildungsprojekte
in Deutschland hat die M2S Multimedia Software Deutschland GmbH, eine
Tochter der M2S Sverige AB, den Zuschlag erhalten. Über 35.000 Bedienstete der Bayerischen Polizei werden künftig mit computerbasierter IT-Trainingssoftware von M2S ihre Computer-Fähigkeiten verbessern. In einer Ausschreibung des Bayerischen Staatsministeriums des Inneren, unter der Federführung des Polizeipräsidiums Niederbayern/Oberpfalz, konnte sich M2S
dabei gegen seine Mitbewerber durchsetzen. Für M2S, als Anbieter von ITTrainingsprogrammen ist dieses das erste
Großprojekt im Bereich öffentliche Verwaltung und gleichzeitig auch der bisher größte Einzelauftrag in Deutschland.
Den Ausschlag bei der Vergabe des
Projekts gaben vor allem die Systematik
und das ganzheitliche Konzept des M2SAngebotes. So bietet M2S nicht nur die
Vermittlung von Lerninhalten, sondern
auch die Entwicklung des Lernfortschritts und ein multimediales Hilfesystem, das hauseigene Supportstrukturen entlastet. Diese Argumente
waren so überzeugend, dass der Einsatz
von M2S-Programmen gleich für die
2/00 2 40
kommenden fünf Jahre geplant wurde;
in diesem Zeitraum steht z.B. die Migration von Unix-basierten Arbeitsplätzen
nach Windows NT-basierten Personalcomputern mit Office 97 und später
Office 2000 an. Fritz Isenmann, EDVKoordinator des Polizeipräsidiums Niederbayern und Oberpfalz: „Über 14.000
neue PC-Arbeitsplätze werden in den
nächsten zwei bis drei Jahren die vorhandenen alphanumerischen Arbeitspätze bei der Bayerischen Polizei ablösen. Die Investition in die erforderliche
Technik ist jedoch wenig wirksam, wenn
Aus- und Fortbildung vernachlässigt werden oder erst zu spät am Arbeitsplatz
einsetzen. Wir haben uns wegen der Qualität des ganzheitlichen Schulungskonzepts
für M2S entschieden. Besonders gut hat
uns neben der didaktischen Qualität der
Trainingsprogramme dabei die Lösung
des Help-Desk-Problems mit Wit(r)Express gefallen. Auch die erstmals mit
dem Bildungsplanungs- und Managementsystem Wit(r)-Teacher messbaren Lernerfolge - sowohl quantitativ als auch qualitativ - waren ein wichtiges Entscheidungskriterium.
Hybridtraining, Just-In-TimeLearning, Nachtrainingsphase
Den bayerischen Polizisten sollen mit
den Wit(r)-Lernprogrammen von M2S
Kenntnisse im effektiven Einsatz der
Software-Programme Windows NT, MS
Word, MS Excel, MS Powerpoint, MS
Access und MS Outlook vermittelt werden. Durch einen Eingangstest wird das
vorhandene Können ermittelt, und die
Lerninhalte werden individuell zusammengestellt. Zuerst werden die Bediensteten in 52 neu eingerichteten Schulungszentren unter Einsatz der Wit(r)Programme ausgebildet. Anschließend
steht die Trainingssoftware im LAN/
WAN und Polizei-Intranet zur Vertiefung der Kenntnisse zur Verfügung.
Zusätzlich unterstützen jederzeit aufrufbare Lernsequenzen aus Wit(r)Express die Bediensteten bei der täglichen Arbeit. Für besonders engagierte
Beamte stehen in den Dienststellen auch
CD-ROMs zur Verfügung, die ein Weiterlernen am Heim-PC ermöglichen. u
„Die virtuelle Zukunft
der öffentlichen
Verwaltung“ - Teil IV
„Die virtuelle Zukunft der
öffentlichen Verwaltung und wo bleibt der Mensch?„
fragt Dr. Ulrich Kampffmeyer, Leiter
der Project Consult Unternehmensberatung GmbH Hamburg. Die interessanten und ausführlichen Antworten
auf diese Frage können die SPLITTER-Leser in einer fünfteiligen Serie
ab dieser Ausgabe lesen. Teil I führte
in das Thema ein, Teil II gab Antworten auf die Frage, warum viele DMSProjekte scheitern. Der dritte Teil stand
unter der Überschrift „Zwischen Unter- und Überforderung“, während sich
der vierte Teil mit dem „Homo
Buerocraticus“ beschäftigt. Die letzte
Folge behandelt das Thema „Wissen
und Knowledge Management“.
Der Homo Buerocraticus
Eine kleine Definition sei hier vorweggenommen:
Erachtens hat der Staat, die Kommune,
die öffentliche Verwaltung die Aufgabe,
das unnatürliche Zusammenleben von
zu vielen Menschen auf „einem Haufen„ zu organisieren.
Dies ergibt für die folgende Betrachtung zwei Aspekte des Einsatzes von
Dokumentenmanagement-Systemen in
der Verwaltung,
•
•
einmal die rein auf interne Abläufe bezogene Lösung,
zum zweiten die Einbeziehung
des Bürgers.
Dokumentenmanagement im Innenverhältnis
Der Wunsch nach Verbesserung interner Verwaltungsprozesse hat bereits vielerorts zur Einführung von Archiv-,
Dokumentenmanagementund
Workflow-Lösungen geführt. Wesentliches Merkmal dieser Systeme war, daß
Ihnen meistens mit viel Aufwand die
bisherige Struktur und die existierenden Abläufe „beigebracht„ worden sind.
Verwaltungen haben häufig das Problem, daß sie sich nur mit Papier und
Vorschriften - und nicht mit realen
Gütern oder Menschen beschäftigen.
Sie produzieren selbst nichts „Dingliches„ und unterliegen daher meistens
auch nicht dem Zwang, wirtschaftlichen Erfolg vorzuweisen oder sich am
Markt behaupten zu müssen. Sie entwickeln daher naturgemäß eine Tendenz, sich immer mehr mit sich selbst
zu beschäftigen.
Das von der Politik oft proklamierte
Ziel der Effizienzsteigerung und größeren Bürgernähe wurde dabei selten erreicht. Prozessreorganisation oder Umstrukturierungen standen meistens nicht
im Vordergrund der Betrachtung. Vom
Beamtenrecht über die Verwaltungsvorschriften bis zur gesuchten Akzeptanz
beim Anwender – es fanden sich immer
sehr viele Gründe, das eigentliche Thema, die Verschlankung, die Optimierung von Prozessen und die Schaffung
effizienterer Strukturen in Angriff zu
nehmen. Stülpt man vorhandenen
Strukturen und Arbeitsweisen einfach
ein DMS oder WMS über, so verändert
sich wenig. Die eigentliche Herausforderung für das Thema Dokumentenmanagement liegt hier längst nicht mehr
in der Technik – das DOMEA-Projekt
hat gezeigt, daß diese vorhanden ist sondern in der Anpassung der Organisation.
Dies ist leider in der öffentlichen Verwaltung besonders ausgeprägt. Meines
Eine aggressive Einführung von
Workflow vernichtet Arbeitsplätze - ich
Der Homo Buerocraticus ist eine spezielle Spezies Mensch, genaugenommen
die bisher höchste Entwicklungsstufe
des Homo Sapiens. Er zeichnet sich
durch eine reglementierte Lebensweise
in einem besonderen, durch Verordnungen geschütztem Biotop aus – der
Verwaltung.
2/00 2 41
mußte erst kürzlich hierzu in einem
Interview „Farbe bekennen„ - jedoch
habe ich keine Verwaltung kennengelernt, in der es nach der Einführung des
Systems nicht noch mehr Mitarbeiter
beschäftigt waren, weil es neue Stellen
wie Scan-Kräfte, Clearing, Administration etc. gibt.
Dabei gibt genügend Anwendungsfelder
in der Verwaltung, wo bereits die rein
interne Nutzung zu erheblichen
Einsparungspotentialen führt - das Beamtentum ist hier jedoch ein nicht
unerhebliches Hindernis. Zum Thema
DOMEA, hier heißt es jetzt: umsetzen!
Nicht mehr warten, ob das eine oder
andere „i-Tüpfelchen„ schon ausgearbeitet ist oder auf den nächsten technologischen Trend zu warten. Verwaltungen sind das ureigenste Anwendungsgebiet für Dokumentenmanagement und
die öffentliche Verwaltung bildet leider
in den Statistiken der Analysten immer
noch das Schlußlicht.
Besonders freuen würde ich mich, wenn
die öffentliche Verwaltung mit gutem
Beispiel vorangeht - z. B. beim Einsatz
der digitalen Signatur. Der Einsatz elektronischer Unterschriften und digitaler
Signaturen könnte mit den „Viele-Stationen-Vorgängen„ drastisch aufräumen
und für eine erhebliche Beschleunigung der Bearbeitung sorgen. Die hierdurch geschaffenen Zeitfenster könnten dann zur Verlängerung der Öffnungszeiten genutzt werden, für den
Werktätigen vielleicht auch von 7:30
bis 19:30. Damit sind wir beim Thema
Einsatz von DMS-Technologien im
„Kunden-Verhältnis„.
Einbeziehung des Kunden
Der „Kunde“ der öffentlichen Verwaltung ist nicht der Antragsteller oder
Bezugsberechtigte, sondern der Bürger.
Bei Dokumentenmanagement-Lösungen in der Wirtschaft ist die Verbesserung der Kundendienstleistung inzwischen das wichtigste Anwendungsfeld.
Dokumentenmanagement als integratives System eröffnet der
è
7
ç
öffentlichen Verwaltung neue
Formen des Kundenservice:
•
•
Ganzheitliche Sachbearbeitung,
d.h. alle Informationen, unabhängig von der Natur eines
Amtes, stehen dem Sachbearbeiter zur Verfügung. Der Bürger
muß nicht mehr von Amtszimmer zu Amtszimmer pilgern. Unterschiedlichste Anwendungen
laufen unter einer Oberfläche
zusammen - dies bedingt aber
auch eine konsequente Weiterqualifizierung der Mitarbeiter,
weg vom Spartendenken, hin zu
einem zweistufigen „Betreuer-„
und „Spezialisten„-Konzept.
Kleine Bürgerzentren direkt in
der Nachbarschaft. Unabhängig
von den großen Verwaltungsfestungen können kleine Büros
in den Bezirken eingerichtet
werden, die die wichtigsten
Dienstleistungen sofort erledigen. Ich kann mir sogar vorstellen, das der „Bürger-Beamte„
zukünftig in der Einkaufszone
oder in der Sparkasse seinen
Schreibtisch hat oder gar mit
dem Notebook Behinderte und
ältere Mitmenschen aufsucht.
Warum taucht hier nun nicht gleich
das Internet auf - der Bürger könnte ja
nun seine Anträge per Internet stellen,
dort den Bearbeitungsstatus abfragen
und Kommentare per Email schicken.
Es gibt bereits eine ganze Reihe solcher
Anwendungen - zum Teil recht erfolgreich. Ich frage mich jedoch häufiger,
für welchen Anwenderkreis. Bis jetzt
hat noch nicht jeder einen InternetAnschluß und die Anzahl der möglichen Anwendungen ist begrenzt. Vielfach richten sich solche Angebote an
Bürger, die von sich aus kaum Anforderungen an Behörden haben. Die Zeiten,
wo jeder über seinen Fernseher mit
Kabelanschluß von Zuhause aus beim
Ortsamt einloggen kann, stehen uns
erst noch bevor. Bis dahin muß die
öffentliche Verwaltung überhaupt erst
organisatorisch auf diese „neue, schöne
Welt„ nach Orwell vorbereitet werden.
2
Dennoch gibt es zahlreiche Anwendungen, die per Internet bereits heute eine
Erleichterung für Bürger und Verwaltung versprechen – von der digitalen
Steuererklärung über den Passantrag
bis hin zur Beschwerde. Andere Anwendungen, besonders im sozialen Bereich,
werden auch zukünftig den „Auge-inAuge„-Kontakt zwischen Homo
Buerocraticus und Kunde erforderlich
machen. Besonders dann, wenn es sich
um Prüfungs- und Entscheidungstätigkeiten handelt.
Prüfen und Entscheiden
Vielfach wird die Auffassung vertreten,
daß auch Aufgaben wie „Prüfen„ und
„Entscheiden„ durch Systeme übernommen werden können. Natürlich lassen
sich Daten untereinander auf Plausibilität abgleichen, natürlich kann man in
einem Workflow-System Entscheidungen nach zuvor definierten Kriterien
hinterlegen. Besonders im WorkflowUmfeld wurden jedoch auch Überlegungen angestellt, das komplette Gesetz-, Verordnungs- und Verfahrenswerk
in
einem
computerbasierten
Entscheidungssystem zu hinterlegen.
Wir müssen uns heute von diesem allumfassenden Anspruch verabschieden
– nicht, weil es in ein paar Jahren nicht
die notwendige Software gäbe – wahrscheinlich wäre nur der Aktualisierungsund Pflegeaufwand zu groß -, sondern
weil Prüfen und Entscheiden die wichtigsten Aufgaben sind, die dem Homo
Buerocraticus in einer „elektronischen
Welt„ verbleiben.
Entscheidungen treffen zu können, ist
eine der wichtigsten Motivationen für
den Mitarbeiter. Je mehr Entscheidungen ihm vom System abgenommen
werden, desto mehr gerät er in eine
psychologische Krise. Je höher die Qualifikation eines Mitarbeiters ist, desto
stärker sind auch die Reaktionen – von
Ignorieren über Resignieren bis zu Sabotieren.
Dokumentenmanagement-Systeme
schaffen außerdem durch die effiziente2/00 2 42
re Erledigung der Wiederholungs- und
Nebentätigkeiten erneut Spielräume, um
Entscheidungen zu treffen. Dies kommt
letztlich auch wieder dem „Kunden“
der Verwaltung zu gute.
Ein System sollte daher so angelegt
werden, daß es für diese beiden wesentlichen Aufgaben „Prüfen“ und „Entscheiden“ entsprechende Hilfestellungen gibt - aber den Anwender nicht
bevormundet. Das können Hilfefunktionen, Anzeigen von Optionen in Abhängigkeit der getätigten Eingaben, oder
Checklisten zu einem Vorgang, wissensbasierte Entscheidungshilfesysteme und
andere Hilfsmittel sein.
Ich glaube nicht, daß sich die Mitarbeiter der Verwaltung ebenso wie der Bürger wohl fühlen werden, im einem „elektronischen Superbeamten„, der immer
und überall, die einzig richtige und
objektive Entscheidung trifft. Verwaltung ist für Menschen da und muß
auch menschliche Entscheidungen treffen können - dafür nehmen wir auch
Fehler hin. Auch darf bezweifelt werden, das ein solches elektronisches System alles Wissen kann, was die Verwaltung im Umgang mit den Bürgern heute in den Köpfen ihrer Mitarbeiter
besitzt.
Das Betriebsverfassungsgesetz
Der Homo Buerocraticus ist nicht allein, er hat auch eine Vertretung.
In der Vergangenheit wurde die Personalvertretung, der Betriebsrat, häufig
als Risiko für DMS-Projekte, besonders
beim Einsatz von Workflow, angesehen. Man unterstellte, daß die Kollegen
einzig und allein das Interesse hätten,
die bedrohten Arbeitsplätze, die durch
Workflow rationalisiert werden könnten, zu sichern, und geeignete Regelungen zum Schutz der Arbeitsplätze auszuhandeln. Ich persönlich habe inzwischen aufgrund der Erfahrungen in
vielen Projekten eine eher positive Seite
dem Betriebsverfassungsgesetz und den
Personalvertretungen abgewonnen. Sie
zwingen uns nämlich, im Gegensatz è
ç zu USA und anderen europäischen
Ländern, den Anwender und seine Interessen ernst zu nehmen. Auch ist das
Verständnis in den Personalräten dafür
gewachsen, daß Dokumentenmanagement auch zum Erhalt von Arbeitsplätzen, zur Weiterqualifizierung,
zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zu einem besseren Verhältnis
mit dem Gegenüber, dem „Kunden„
führt. Wir haben selbst Projekte durchgeführt, in denen nachher die im Projektteam mitarbeitenden Personalvertreter die wichtigsten Mentoren für
das Projekt wurden. Sie werden von der
Belegschaft akzeptiert und sind in der
Lage die Vielzahl der Ängste und Einwände gegen elektronisches Dokumentenmanagement zu entkräften. Dies
setzt jedoch eine offene und ehrliche
Beteiligung und die Aufnahme der Kritik voraus.
Aus diesem Grund ist es sinnvoll, Personalvertretungen bereits in der Planungsphase stark mit einzubeziehen, damit
hinterher die Lösungen sowohl den
Interessen des Arbeitgebers als auch den
Interessen des Arbeitnehmers gerecht
werden.
Ich würde mir wünschen, daß Betriebsräte und Personalvertretungen ihre Aufgabe ein bißchen ernster nehmen würden als nur Monitore und Arbeitsplätze
hinsichtlich der Ergonomie, z. B. Aufstellung von Geräten, Sitzgelegenheiten, Lichteinfall usw. zu beurteilen,
sondern sich beispielsweise auch einmal Gedanken machen würden über
Softwareergonomie und Qualifizierung,
die über Schulung hinausgeht.
Letztlich entscheidend für die effektive
Nutzung
von
Dokumentenmanagement-Technologien ist, daß die
Bereitstellung, Darbietung und Nutzung der Informationen möglichst auf
alle Anwender zugeschnitten ist - denn
schließlich soll diese Technologie ja
nicht nur mehr Effizienz bringen, sondern auch von den Mitarbeitern gerne
genutzt werden.
Wird fortgesetzt...
u
Umfrage zur CeBIT 2000
VDE: Zu geringe
Akzeptanz für die
Informationsgesellschaft
Frankfurt a.M. (ots) - Eine
knappe Mehrheit für die Entwicklung zur Informationsgesellschaft, wenig Wissen über die Anwendungsmöglichkeiten der Informationstechnik. So das Fazit einer aktuellen Repräsentativstudie des VDE zur
Technikakzeptanz in der Gesellschaft.
Die Studie belegt, dass die öffentliche
Meinung in Sachen Informationstechnik und Telekommunikation sehr
unterschiedlich ist und stark von Bildungsniveau, Alter und Geschlecht abhängt. 51% der Deutschen sehen demnach die Entwicklung zur Informationsgesellschaft eher positiv, 34% antworteten mit „teils-teils“. 10% kommen
zu einer negativen Einschätzung und
5% machen dazu keine Angaben.
58% der männlichen Befragten sind
pro Informationstechnik eingestellt,
aber gerade nur 44% der Frauen. Auch
das Altersgefälle spricht eine deutliche
Sprache: In der Gruppe der bis zu
34jähigen ist die positive Einschätzung
mit 66% dominierend. Sie nimmt bei
den 35- bis 54jährigen um 7% ab. Die
über 55jährigen sind nur noch mit 31%
dafür. Nur 38% der Befragten mit
Hauptschulabschluss sind pro Informationsgesellschaft, dagegen vertreten
immerhin 73% der Deutschen mit Hochschulausbildung diese Meinung. Ostdeutsche (54%) sehen die Entwicklung
positiver als die Westdeutschen (50%).
Zwar konnten die Befürworter seit einer VDE-Studie aus dem Jahr 1998
insgesamt ihren Anteil um 6 % ausbauen. Doch angesichts der Bedeutung der
Informationstechnik für die künftige
Entwicklung des Landes ist diese Akzeptanz laut VDE nach wie vor völlig
unbefriedigend.
2/00 2 43
Die umfassende und schnelle Beschaffung von Informationen über Datennetze stehen für 35% der Befragten ganz
oben auf der Liste von Nennungen, die
sie an der Informationstechnik besonders interessieren, bzw. gern in Anspruch nehmen würden. Für den
Bildungsbereich, also die interaktive Ausund Weiterbildung via PC von zu Hause aus, sehen 29% der Befragten besondere Vorteile. Es folgen Computershopping/Homebanking (25%), Arbeiten von zu Hause aus (Teleworking) mit
22%, Telemedizin und Verkehrstechnik
(jeweils 21%). Die Vernetzung von Computer, Fernsehen und Telekommunikation in einem Gerät sehen 18% als
Vorteil.
Immerhin: 33% (1998: 21%) können
mit diesen Anwendungsmöglichkeiten
der Informationstechnik nichts anfangen oder machen keine Angabe. Gegenüber der VDE-Studie von 1998 ist dies
ein Zuwachs von 12% und bedeutet,
dass immer weniger Deutsche sich konkret unter IT-Anwendungen etwas vorstellen können. VDE-Vorsitzender Dr.Ing. Rolf Windmöller fordert: „Politik,
Industrie und Verbände müssen sehr
viel deutlicher auf die Chancen und
Möglichkeiten der Informationstechnik
hinweisen. Nur so lässt sich die Akzeptanz dieser Schlüsseltechnologie verbessern.“
Die Studie wurde im Februar 2000 vom
Meinungsforschungsinstitut INRA
durchgeführt. An ihr nahmen 1000
Personen ab 14 Jahren teil.
u
D ie g a n z e W e lt ...
...d e s In te r n e t:
L IT B e r lin :
(0 3 0 ) 9 0 1 2 6 0 0 1
7
KGSt und WIBERA
betreiben KGSt consult
ab Mai gemeinsam
Seit Mai wird die KGSt consult
GmbH Kommunalberatung
gemeinsam von der WIBERA
Wirtschaftsberatung AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (WIBERA) und
der Kommunalen Gemeinschaftsstelle
für Verwaltungsvereinfachung (KGSt)
betrieben. Dazu hat die WIBERA 51
Prozent der Geschäftsanteile an der KGSt
consult erworben. Das haben KGSt,
KGSt consult und WIBERA am 7. April
vertraglich vereinbart.
Mit diesem Schritt wird eine strategische Partnerschaft begründet, mit dem
Ziel, allen Beteiligten positive Impulse
für die Bewältigung ihrer Aufgaben zu
vermitteln und die Qualität ihrer Arbeit zu optimieren. Die Voraussetzungen hierfür sind ideal, denn es finden
sich Partner zusammen, die ihre Wurzeln in der kommunalen Familie haben: Die WIBERA, 1930 vom Deutschen Städtetag gegründet, ist
kommunalnah und hat im Laufe der
Zeit in zahllosen Einzelberatungen eine
Kommunalerfahrung aufgebaut, die sie
für viele Kommunalverwaltungen und
kommunale Unternehmen zu einer
unverzichtbaren Partnerin für Prüfung
und Beratung gemacht hat. Die KGSt,
1949 vom Deutschen Städtetag ins Leben gerufen, hat sich seit ihrem Bestehen im Inland und in Europa einen
hervorragenden Ruf auf dem Gebiet der
Grundlagenarbeit in allen kommunalen Managementfragen erworben. Inzwischen ist sie mit mehr als 1.500
Mitgliedern (Stadtstaaten, Städte, Gemeinden und Kreise) der mitgliederstärkste Fachverband Deutschlands.
Bekannt wurde sie vor allem als Initia-
2
torin des so genannten „Neuen
Steuerungsmodells„, das in den 90erJahren der Startschuss für die Reform
der Kommunalverwaltungen war. Für
die Umsetzung dieses komplexen Modells und für die strategische Ausrichtung von Kommunen wurde 1994 die
KGSt consult gegründet, die seither
mehr als 300 Kommunen und Landesverwaltungen bei der Verwaltungsreform
begleitet hat. Die KGSt consult ist dank
ihrer Umsetzungsorientierung führend
in der Begleitung und Unterstützung
komplexer Veränderungsprozesse der
Kommunen.
Die WIBERA und die KGSt consult
werden weiterhin mit ihren jeweiligen
fachlichen Schwerpunkten im Markt
als Wettbewerber auftreten. Die unabhängige Rolle der KGSt bleibt unberührt. Die vereinbarte strategische Partnerschaft optimiert jedoch nachhaltig
die Rahmenbedingungen für die Qualität der von der KGSt, der WIBERA und
der KGSt consult erbrachten Dienstleistungen. So wird die WIBERA, die seit
Jahrzehnten aktiv an der gutachtlichen
Arbeit der KGSt mitwirkte, auch künftig an der Grundlagenarbeit der KGSt
partizipieren. Umgekehrt werden KGSt
und KGSt consult verstärkt von den
internationalen Verbindungen und Erfahrungen der weltweit operierenden
Gruppe PricewaterhouseCoopers (PwC)
profitieren, zu der die WIBERA als
Unternehmen der PwC Deutsche Revision AG gehört.
Die Beteiligten wollen mit der Kooperation die Kommunalverwaltungen darin
unterstützen, sich zu modernisieren und
für die aktuellen Herausforderungen in
Staat, Wirtschaft und Gesellschaft zu
rüsten. Im Vordergrund steht die weitere Professionalisierung der Kommunalverwaltungen, bei der auch privatwirtschaftliche Konzepte und moderne
Führungs- und Steuerungsmethoden
eingesetzt werden sollen. Die Vertragsparteien werden ihre Kenntnisse und
Erfahrungen aus ihrer jeweiligen Arbeit
bündeln, um so die Kompetenz der
KGSt consult zu stärken bei der Beratung und Unterstützung von Städten,
2/00 2 44
Gemeinden und Landkreisen, anderen
öffentlichen Institutionen und privaten Unternehmen. Eckpfeiler der Zusammenarbeit sind Wissensvielfalt, Praxisnähe und Offenheit für fortschrittliche Entwicklungen. Damit sind die
Grundlagen für Wachstum gegeben:
Die KGSt consult kann künftig auch
Großaufträge problemlos realisieren.
Nach wie vor werden KGSt consult und
WIBERA den bestehenden Kunden-/
Mandantenbeziehungen besondere
Aufmerksamkeit widmen – unabhängig
von der eingegangenen strategischen
Partnerschaft. Dabei steht die Kontinuität in der Kunden-/Mandantenbetreuung und in der Umsetzung der
Arbeitsergebnisse uneingeschränkt im
Vordergrund. Im Verhältnis zu den
Kunden/Mandanten wird es deshalb
keine Veränderungen geben, die die
Kunden/Mandanten selbst nicht wünschen. Dies heißt u. a., dass die Kontakte auch weiterhin von denjenigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gepflegt
werden, die den Kunden/Mandanten
aus der bisherigen Zusammenarbeit bekannt und vertraut sind.
u
Beste IuK-Dienstleister ´99
ausgezeichnet
Elektronische
Kommunikation wird
Verwaltung
revolutionieren
Die badenwürttembergische
Landesregierung hat erstmals
Unternehmen für herausragende Dienstleistungen beim Einsatz der
Informations- und Kommunikationstechnik (IuK) in der Landesverwaltung
ausgezeichnet. Neun der zwölf mittelständischen Dienstleister, die von Innenminister Dr. Thomas Schäuble am
Freitag, 14. April 2000, im Stuttgarter
„Haus der Wirtschaft“ jeweils eine Urkunde erhielten, haben ihren Sitz im
Südwesten.
è
ç In seiner Ansprache unterstrich
Schäuble die große Bedeutung einer
modernen Technik für den
„Dienstleistungskonzern Landesverwaltung“: „Das Selbstverständnis in
den Amtsstuben ist im Umbruch. Unser ehrgeiziges Ziel ist, dass die Behörde
zu ihren Kunden kommt, um Bürgern
und Firmen Behördengänge zu ersparen. Die Internettechnologie bietet dafür beste Möglichkeiten und wird die
Verwaltung revolutionieren.“ Viele der
insgesamt rund 250.000 Mitarbeiter des
Landes müssten sich auf neue Herausforderungen einstellen. Dabei seien sie
auf eine effiziente Beratung und Unterstützung durch externe Spezialisten
angewiesen, um die Chancen der neuen
Kommunikationsmedien optimal zu
nutzen.
Die enorme Bandbreite der öffentlichen Aufgaben spiegle sich in der Liste
der besten IuK-Dienstleister des Jahres
1999 wider. Unternehmen hätten die
Verwaltung fit gemacht für die Nutzung modernster Technik und Medien,
aber auch dazu beigetragen, dass das
Land beispielsweise dem Jahr-2000-Problem gelassen entgegen sehen konnte.
Die Preisträger seien von den Ministerien ausgewählt worden und würden sich
durch überdurchschnittliche Qualität,
hohe Einsatzbereitschaft und besondere Kundenfreundlichkeit auszeichnen.
können. Außerdem müsse dafür das
Landesverwaltungsnetz, an das 65.000
Mitarbeiter angeschlossen seien, mit
den Kommunikationsnetzen anderer
Aufgabenträger wie etwa Kommunen
oder Sparkassen gekoppelt werden.
“Die Landesverwaltung setzt konsequent
auf Kundenorientierung und –service.
Dazu zählt auch das Angebot, moderne
Technologien zu nutzen. Bei Entwicklung und Einsatz neuer Verfahren werden wir weiterhin auf die Unterstützung durch innovative und leistungsstarke Unternehmen setzen“, sagte
Schäuble.
Beste Dienstleister des Jahres 1999 beim
Einsatz der Informations- und Kommunikationstechnik in der Landesverwaltung Baden-Württemberg (Projekt):
ADVITEC Informatik GmbH, Freital/Dresden (Jahr 2000-Umstellung der
Finanzverwaltung Baden-Württemberg)
DATAPEC GmbH, Pliezhausen
(Informationssystem der Gewerbeaufsicht)
DECON-network Systemhaus & EDV
Vertriebs GmbH, Mannheim
(Datenbankberatung für das Umweltinformationssystem)
Für die Nutzung moderner Technologien durch die Landesverwaltung bilde
das Landessystemkonzept den technischen und organisatorischen Rahmen.
Unterschiedlichste Bereiche wie etwa
Polizei, Steuerfestsetzung und –erhebung
oder Umweltschutz seien oft rund um
die Uhr auf funktionierende Technik
angewiesen.
DISOS
GmbH,
Berlin
(Informationssystem zur Unterstützung
der ressortübergreifenden IuK-Planung
und -Steuerung)
Analog zum elektronischen Handel
würden jetzt die e-Bürgerdienste ausgebaut, um die Dienstleistungen der Verwaltung für Bürger und Unternehmer
weiter zu verbessern. Dabei habe die
digitale Signatur zentrale Bedeutung,
um etwa eine Anmeldung an das Einwohnermeldeamt oder ein Angebot auf
eine Ausschreibung online abgeben zu
GINIT
GmbH,
Karlsruhe
(Einführung eines integrierten Softwarepakets bei der Universität Mannheim)
EDV-Support-Center GmbH, Karlsruhe
(Fortbildung von Bediensteten im Geschäftsbereich des Ministeriums Ländlicher Raum
für Microsoft-Produkte)
INT.RAS.PDV,Stuttgart(IuK-Schulung der Mitarbeiter des Innenministeriums im Rahmen der Umstellung der
Bürokommunikation nach den Standards des Landessystemkonzepts)
ISB Institut für Software-Entwicklung
und EDV-Beratung GmbH, Karlsruhe (Elektronisches Grundbuch; Neuentwicklung der Fachverfahren im Sozialen Entschädigungsrecht; EDV-Vollausstattung der Versorgungsverwaltung)
KBW Consult Managementberatung
GmbH, Berlin (Konzeption und Einführung des IuK-Controllings in der
Finanzverwaltung)
Know How! GmbH, Stuttgart
(Schulung der Mitarbeiter des Wirtschaftsministeriums im Rahmen der
Einführung der Bürokommunikation)
SAG Systemhaus GmbH, Stuttgart
(Einheitliches Personalverwaltungssystem)
u
Status Report on
European Telework
„Telework 1999“
Annual Report from the
European Commission:
September 1999
Als Download zu finden unter:
http://www.eto.org.uk/
work/tw99
Held & Sohn GmbH & Co, Ostfildern
(Multimedianetzwerk des Staatsministeriums im Rahmen des Multimediaprojekts zur Unterstützung der Arbeit
der Landesregierung)
2/00 2 45
7
Mit CompuServeOffice
für 1,9 Pfennig
tagsüber ins Internet
Hamburg, München (ots) AOL Deutschland, einer der
führenden Anbieter von
Interactive Services und eCommerce in
Deutschland, stellte in München sein
erstes ISP-Angebot (Internet Service
Provider) für den deutschen Markt vor.
CompuServeOffice bietet mit einem
Minutenpreis von nur 1,9 Pfennig täglich von 9-18.00 Uhr einen unschlagbar
günstigen Zugang ins Internet. Damit
ist CompuServeOffice das erste InternetAngebot in Deutschland, das tagsüber
günstiger ist als in den Abend- und
Nachtstunden. Auch in den übrigen
Tageszeiten (18.00-9.00 Uhr) unterbietet CompuServeOffice mit 4,9 Pfennig
die Tarife von T-Online und vieler
anderer Anbieter. Zusätzliche Kosten
wie Telefon- oder Einwahlgebühren
sowie Mindestumsätze fallen nicht an.
Als inhaltlichen Bestandteil von
CompuServeOffice präsentierte Jürgen
Rösger, General Manager CompuServe
Deutschland, das neue CompuServe
Portal
www.compuserve.de:
„compuserve.de macht den InternetNutzern das Leben leichter: Mit „Bestof-Internet“ bieten wir einen in Deutschland neuartigen Weg, das Web zeitsparend und effizienzorientiert zu nutzen.
Finden statt Suchen - an diesem Anspruch lassen wir uns messen.“
Seit dem 8. Mai können sich Nutzer
unter www.compuserve.de oder kostenlos per Telefon (0 800 - 5 111 777) für das
neue Angebot registrieren lassen und
anschliessend über die bundesweite Einwahlnummer 019160 CompuServeOffice
nutzen.
Mit der Einführung eines ISP-Angebotes auf dem deutschen Markt erweitert
AOL seine erfolgreiche Mehrmarken-
2
Strategie. „CompuServeOffice richtet
sich an alle Day-Time User, die tagsüber
die Vorteile des Internets für Informationsbeschaffung, Service und Kommunikation effizient und ergebnisorientiert
nutzen möchten“, so Uwe Heddendorp.
CompuServeOffice sei somit die ideale
Erweiterung der AOL-Strategie, dem
Kunden auf allen Marktsegmenten
maßgeschneiderte Angebote bereitzustellen. „Mit unserem Flaggschiff AOL
erreichen wir den Massenmarkt, in dem
es auf einfache Bedienung, sinnvolle
und umfangreiche Kommunikationslösungen sowie umfassenden Content
ankommt“, so Heddendorp. Der Online-Pionier CompuServe habe dagegen
schon immer die professionellen Anwender, Geschäftskunden, Mittelständler, Freiberufler und Telearbeiter angesprochen. Ihnen stehen spezielle Informationen, umfassende Datenbanken
und professionelle Kommunikationswerkzeuge zur Verfügung. Als zentrales
Differenzierungsmerkmal des neuen Angebotes CompuServeOffice zu Mitbewerbern im ISP-Markt sieht Heddendorp
neben dem günstigsten Preis und der
innovativen Preisstruktur insbesondere
die enge Verbindung zum CompuServePortal: „Mit über 180 Mitarbeitern hat
AOL Deutschland die mit weitem Abstand größte Online-Redaktion Deutschlands. Von dieser einmaligen Fach-Kompetenz werden die CompuServeOffice Nutzer unmittelbar profitieren!“
CompuServeOffice arbeitet auf offenen Internet-Standards und ist somit
über alle Betriebssysteme (Windows,
Mac, Linux, OS2) und über die verschiedensten Plattformen (z.B. auch über
Palm Pilot, Windows CE und Nokia
Communicator) zugänglich. „CompuServeOffice ist für effiziente Internetnutzung ausgelegt“, betont Jürgen
Rösger. „Für Menschen, die es schnell,
informativ und effektiv lieben. So für
Selbstständige, die einen kostengünstigen und stabilen Zugang zum Internet
brauchen, den sie jederzeit und überall
nutzen können.“ Natürlich sei
CompuServeOffice auch für Studenten, Telearbeiter und andere
Informationssuchende und Kommuni2/00 2 46
kationsprofis wie geschaffen. Registrierte
CompuServeOffice-Nutzer erhalten eine
persönliche eMail-Adresse USERNAME
@compuserve.de sowie kostenlos 20 MBWebspace für ihre persönliche
Homepage.
Um die Einrichtung des Internet-Zuganges und die Registrierung so einfach
wie möglich zu machen, stellt
CompuServe eine nur knapp 500 KB
große Registrierungssoftware zur Verfügung. Alle Kunden erhalten eine spezielle
Version
des
Netscape
Communicator 4.7. Diese bietet alle
Funktionalitäten des herkömmlichen
Netscape Communicators (Browser,
eMail, Newsreader, HTML-Editor) und
zusätzlich den CompuServe Instant
Messenger für Echtzeitkommunikation
im Internet - eine ideale unternehmensinterne Kommunikationsplattform gerade für kleine und mittlere Unternehmen. In einer zweiten Phase wird es
neben der Netscape-Version auch eine
angepasste Microsoft Internet Explorer
5.0 Version geben.
„Finden statt Suchen“ - im neuen
CompuServe-Portal
Das neue Portal www.compuserve.de
ergänzt durch seine business-spezifische
Ausrichtung sinnvoll das neue
CompuServeOffice Angebot. Es ermöglicht Anwendern eine ergebnisoptimierte Nutzung des Internet: Zeitersparnis mit gleichzeitig hohem
Informationswert steht im Vordergrund.
Kern des neuen Portals ist der
Webkatalog. Er integriert professionelle Applikationen innerhalb einer einheitlichen Plattform. Die Inhalte erstellt die grösste Online-Redaktion
Deutschlands täglich neu. „Das 180köpfige Redaktionsteam sorgt nicht nur
bei AOL für höchste Standards - sondern auch bei CompuServe“, so Rösger.
Der Web-Katalog verfolgt die „Best-ofInternet“-Strategie der Marke
CompuServe, innovative eServices bieten höchsten Komfort durch anwendungsoptimierte Suchabfragen. u
c’t testet Erreichbarkeit von
Webservern nach Software
NT-Server öfter „down“
als Unix-Server
Web-Server unter Unix erwiesen sich in einem Test als
fünfmal besser erreichbar als
solche unter Windows NT, berichtet
das Computermagazin c’t in der Ausgabe 8/2000.
c’t überprüfte in einem breit angelegten
Test 32 Tage lang alle zehn Minuten die
Erreichbarkeit von über 100 der meistbesuchten deutschen Web-Server und
zählte Häufigkeit und Dauer der Ausfälle. Auf allen Unix-Systemen kam der
Web-Server Apache zum Einsatz. Die
NT-Server nutzten Microsofts Internet
Information Server (IIS). Windows 2000,
der Nachfolger von Windows NT, wird
noch zu selten eingesetzt, um gesicherte
Aussagen zu ermöglichen.
Bei der Auswertung der Ausfallzeiten
pro Betriebssystem schnitten die NTServer deutlich schlechter ab als ihre
Konkurrenten aus dem Unix-Lager. Sie
waren im Schnitt während der Dauer
des Tests knapp 15 Stunden nicht erreichbar, also etwa 1,9 Prozent der Zeit.
Vor allem das Wochenende schlägt sich
bei NT in deutlich erhöhten Ausfallzeiten nieder. Offensichtlich erfordern
Web-Server unter NT eine intensivere
Betreuung durch Administratoren. Systeme mit dem frei erhältlichen Betriebssystem Linux waren im Durchschnitt vier Stunden und damit 0,5
Prozent der Zeit nicht zu erreichen.
Noch etwas besser schnitten die Server
mit Suns kommerziellem Unix Solaris
ab, die mit lediglich 2,5 Stunden nur
etwa 0,3 Prozent der Testzeit nicht online waren.
Stabilität ist eines der wichtigsten
Bewertungskriterien für Web-Server,
denn die Verfügbarkeit hat ganz entscheidenden Einfluss auf die Beliebtheit des Angebots. Schnell wandern
Surfer zu besser erreichbaren Alternativen ab. „Wer mit seinem Angebot im
Internet Geld verdienen möchte, braucht
schon gute Gründe, etwas anderes als
Unix-Server mit Apache einzusetzen“,
fasst c’t-Redakteur Jürgen Schmidt die
Ergebnisse der Untersuchung zusammen.
u
Mannheim ist
Deutschlands
virtuelle Hauptstadt
„impulse“-Test der InternetAuftritte der Städte für
Unternehmer
Köln (ots) Mannheim ist
Deutschlands heimliche
Hauptstadt - zumindest wenn
es um den besten Internet-Auftritt für
Unternehmen geht. Dies ergab jetzt ein
Test des Wirtschaftsmagazins „impulse“,
der die Internet-Angebote der 25 größten deutschen Städte aus Sicht der Wirtschaft unter die Lupe nahm. Auf den
weiteren Plätzen folgen Karlsruhe, München, Bremen und Bochum.
Die EXPO-Stadt Hannover teilt sich
zusammen mit Halle den sechsten Platz.
Erst in der unteren Hälfte des „impulse“Rankings kann sich Berlin auf Rang 14
zusammen mit Hamburg und Köln
platzieren. Schlusslicht in Punkto Online-Service für Unternehmer ist die ExHauptstadt Bonn mit gerade einmal
drei von maximal erzielbaren 24 Punkten. Bis auf den Formularservice bietet
Bonn.de keinen Service für Unternehmer.
Im Vergleich mit den 24 anderen Städten ist das virtuelle Dienstleistungsangebot des Spitzenreiters Mannheims
klar das beste. So brauchen Mannheims
Unternehmer beispielsweise nicht mehr
zum Amt, wenn sie einen Bauantrag
einreichen wollen. Die komplette Abwicklung des Baugenehmigungsverfahren läuft dort online - ein einmaliger Service in Deutschland.
2/00 2 47
Auch bei den anderen vom „impulse“Städtetest insgesamt geprüften fünf
Kategorien wie der Formularservice mit
amtlichen Vordrucken zum Herunterladen, lokale Wirtschafts-Infos wie Gewerbesteuer-Hebesätze, interaktive Angebote wie Auftragsausschreibungen,
Online-Service wie die Auskunft über
Gewerbeflächen und die allgemeine
Benutzerfreundlichkeit erweist sich
Mannheim.de zumeist als vorbildlich.
„Da wir keine typische Touristenattraktion sind, wollen wir die Chancen
des Internets gezielt nutzen, um das
Investitionsklima für Unternehmen zu
verbessern,“ erläutert Oberbürgermeister Gerhard Widder (SPD) gegenüber
„impulse“ die Ziele der 1995 gestarteten
Website.
u
Das Internet ist kein
rechtsfreier Raum
tecChannel-Report zu
Hackertools, Racheakten,
Plagiaten und Glücksspiel im
Internet
München (ots) - Das Internet
ist eine schier unerschöpfliche Datenquelle, in der sich
neben seriösen Informationen auch allerlei obskure oder illegale Angebote
finden. „tecChannel.de“, das Webzine
für PC-Experten und Computerprofis
berichtet über Hacking, elektronische
Pranger, Online-Spielkasinos und Plagiate. Neben exemplarischen Beispielen
liefert „tecChannel.de“ zu jedem Thema wichtige juristische Hinweise.
Hacking
Laut Angaben der BSA waren 1998 von
weltweit 615 Millionen neu installierter
Standard-Applikationen 231 Millionen
Raubkopien. Der dadurch entstandene
wirtschaftliche Schaden betrug elf Milliarden US-Dollar. Die Spitzenplätze in
der Piraterie-Statistik belegen
è
7
ç Vietnam (97 Prozent) und China (95
Prozent), dicht gefolgt von den GUSStaaten (93 Prozent) sowie Russland (92
Prozent). Mit 28 Prozent gehört Deutschland zu den Ländern mit einer vergleichsweise geringen Quote. Angesichts der
Schadenssumme belegt die Bundesrepublik jedoch im europäischen Vergleich
nach wie vor den ersten Platz.
Seriennummern, Passwörter oder
Kopierschutzmechanismen auf CDs stellen eine Herausforderung für jeden
Hacker oder Cracker dar. Neben der
illegalen Verbreitung haben viele Hakker aber vergleichsweise harmlose Gründe für das Raubkopieren: Sie wollen die
Software vor dem Kauf einfach testen,
berichtet „tecChannel.de“. Doch das
Urheberrecht sieht solche Eingriffe in
den Programmcode als zustimmungsbedürftige Handlung an.
Anleitungen für Anfänger und Profis
zum Programmieren solcher Tools finden sich ebenfalls im Internet. Wer
bequem ist, bedient sich ganz einfach
bei vorgefertigten Software-Paketen
(Construction Kits), die nach dem Baukastenprinzip funktionieren. Was viele
schlichtweg ignorieren: Das heruntergeladene Hackertool kann zum Bumerang werden, indem es als Trojanisches
Pferd den Rechner des ahnungslosen
Anwenders zu verteilten Attacken nutzt.
Rache über das Internet
Auch persönliche Abrechnungen jeder
Art lassen sich auf der eigenen
Homepage mit wenigen Mausklicks erledigen - und die auf diese Weise zur
Schau Gestellten wissen oft nichts von
ihrem Schicksal. So sind im Internet sogar
Tipps aufgetaucht, wie man mit einfachen Mitteln Haustiere vergiftet oder den
Türgriff des ungeliebten Nachbarn unter
Strom setzt. Nach einer bundesweiten
Polizeiaktion im Sommer 1999 sind etliche Racheseiten nun offline.
Glücksspiele im Internet
Der Markt für das Online-Glücksspiel
wird von US-Anbietern dominiert.
2
Durch Gesetzesinitiativen, die das
Zocken komplett aus dem Cyberspace
verbannen wollen, sind die Anbieter
unter Druck geraten und haben ihre
Server auf juristisch sicherem Terrain in
der Karibik untergebracht. Großer Beliebtheit erfreuen sich die Isla Margarita,
Antigua, Grenada und die Cook-Inseln
in der Südsee. Gut für die Betreiber,
schlecht für die Zocker, denn diese
müssten im Zweifelsfall ihren Gewinn
vor einem dortigen Gericht einklagen,
so „tecChannel.de“.
Plagiate
Webmaster investieren viel Zeit und
Geld in den Aufbau und die Pflege ihrer
Online-Auftritte. Umso ärgerlicher,
wenn sie dann auf dreiste Plagiate treffen. Der Diebstahl geistigen Eigentums
ist durch die einfachen Funktionen
„Kopieren“ und „Einfügen“ simpel zu
bewerkstelligen,
berichtet
„tecChannel.de“ weiter. Dabei verwechseln nicht nur Privatanwender untereinander die Zugehörigkeiten, sondern
immer öfter bedienen sich größere
Unternehmen bei engagierten Privatanwendern. Aktuell hat auch die Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) juristische Schritte gegen ein Plagiat eingeleitet.
Mehr zu diesem Thema gibt es unter
www.tecChannel.de. In der Rubrik
„tecAdvokat“ werden aktuelle Rechtsfragen, -verhandlungen und Urteile zum
Bereich Computer und IT erörtert.
„tecChannel“ ist das Online-Informationsangebot der IDG Interactive GmbH
im Markt der Informationstechnologie.
Unter www.tecChannel.de werden tagesaktuelle News und regelmäßig neue
Produkttests aus allen relevanten ITMärkten präsentiert. Zusammen mit
den internationalen IDG-Ressourcen
von über 250 Web-Sites in 55 Ländern
verfügt
das
dreizehnköpfige
„tecChannel“-Redaktionsteam, ergänzt
durch ein Netz freier Mitarbeiter aus
allen IT-Bereichen, über ein weltweit
einmaliges redaktionelles Netzwerk. u
2/00 2 48
Hackerangriffe auf
Internet-Server
Wie funktioniert ein Denial-ofService-Angriff und was lässt sich
dagegen tun?
Ein Denial-of-Service-Angriff
(DoS; wörtlich: Verweigerung
des Dienstes) ist kein Virus,
sondern eine Methode. Hacker verwenden DoS-Angriffe, um regulären Benutzern den Zugriff auf einen Computer
bzw. eine Webseite zu verwehren. Typische DoS-Angriffe überfluten einen
Internet-Server (WWW-, Mail- oder FTPServer) mit einer großen Zahl von Anfragen, wodurch der Server überlastet
wird und nicht mehr für normale Anfragen zur Verfügung steht.
In der realen Welt würde ein DoSAngriff folgendermaßen ablaufen: Nehmen wir an, ein Hacker würde ein
Programm schreiben, das ständig bei
einem Pizza-Service anruft und eine
Pizza bestellt. Die Folge: Die Telefonleitung des Restaurants wäre permanent
besetzt und niemand sonst könnte eine
Pizza bestellen. Stellen wir uns weiter
vor, eine Gruppe von Hackern spricht
sich untereinander ab, um von mehreren Telefonen aus bei demselben Restaurant anzurufen und Pizza zu bestellen. Das lässt sich noch weiter steigern,
indem die Hacker eine Anzahl weitere,
ihnen unbekannte Personen bittet, ebenfalls bei diesem einen Restaurant anzurufen und eine Bestellung aufzugeben.
Das erhöht die Anzahl der Anrufer
drastisch und erschwert es erheblich,
den eigentlichen Urheber dieses Angriffs ausfindig zu machen. Dieses Szenario entspricht einem verteilten DoSAngriff.
Die Methoden, die in diesen Programmen verwendet werden, bestehen zum
Einen aus der Erzeugung von
Kontrollnachrichten, die ein Server
beantworten muss. Das DoS-Programm
Smurf verwendet diese Methode. Eine
zweite verbreitete Art, einen Server è
ç lahmzulegen, ist die Aussendung von Aufforderungen, eine Verbindung
herzustellen. Das ist ebenfalls zunächst ein ganz alltäglicher Vorgang, der auch jeder
legitimen Benutzeranfrage vorausgeht. Der Server legt diese Anfragen in einer
Tabelle mit begrenztem Fassungsvermögen ab. Beide Seiten tauschen einige
Formalitäten aus (Initialisierung) und dann kann die eigentliche Anfrage gestartet
werden. DoS-Programme wie TFN, Trinoo und Stacheldraht verwenden gefälschte
Absenderadressen und brechen die Kommunikation mitten in der Initialisierung
ab. Der angegriffene Server wartet nun vergebens auf die Fortsetzung des Dialogs.
Bei einer großen Zahl gleichzeitiger, sogenannter halboffener Verbindungen ist die
Tabelle des Servers ausschließlich mit diesen gefüllt, und der Server kann keine
regulären Anfragen mehr bearbeiten.
Die erwähnten DoS-Programme TFN und Trinoo verwenden verteilte DoSAngriffstechniken. Dazu werden viele Kopien des Programms heimlich auf den
Rechnern ahnungsloser Benutzer installiert. Sie können zentral gesteuert und
aktiviert werden, ohne dass die Benutzer dies zunächst bemerken. Systeme, die
solche heimlich installierten DoS-Programme beherbergen, werden häufig als
Zombies bezeichnet.
Wie lassen sich DoS-Angriffe bekämpfen? Im Falle des Pizza-Restaurants könnte die
Telefongesellschaft die Anrufe zurückverfolgen und weitere Anrufe von diesem
Anschluss aus unterbinden. Bei verteilten DoS-Angriffen im Internet ist dies
weitaus schwieriger. Die Angreifer verwenden meist gefälschte IP-Adressen, und die
Angriffe kommen von vielen Quellen gleichzeitig. Es gibt allerdings einige
Möglichkeiten, das Risiko solcher Angriffe zu vermindern. Server lassen sich so
konfigurieren, dass sie Kontrollnachrichten nicht beantworten, wie sie beispielsweise Smurf verwendet. Auch können die Router, die die Verbindung zum Internet
herstellen, so eingestellt werden, dass sie durch Vergleich der Quell- und Zieladressen DoS-Angriffe erkennen und herausfiltern können. Damit können Angriffe
von TFN und seinen Verwandten abgewehrt werden.
Das CERT (Computer Emergency Response Team) des DFN-Vereins (Deutsches
Forschungsnetz) hat eine Reihe von Informationen zusammengestellt, die techni-
sche Einzelheiten zu DoS-Angriffen
enthalten: http://www.cert.dfn.de/
dfncert/ddos.html Es wird allerdings
überwiegend auf englischsprachige
Quellen verwiesen.
Wie kann Virenschutz-Software vor DoSAngriffen schützen? Virenschutz-Software wird zum Schutz gegen Viren entwickelt und ist daher nicht in der Lage,
DoS-Attacken direkt zu erkennen und
abzuwehren. Sie kann aber in der Vermeidung solcher Angriffe durchaus eine
wichtige Rolle spielen. Virenschutz-Software kann beliebige installierte Programme anhand charakteristischer
Merkmale wie bestimmten darin enthaltenen Zeichenketten erkennen. Da
verteilte DoS-Angriffe auf heimlich installierte Programme auf an sich unschuldigen Rechnern zugreifen, lässt
sich die Installation solcher Programme durch Virenschutz-Software erkennen und unterbinden. Norton AntiVirus
z. B. erkennt einige der häufig verwendeten DoS-Programme wie TFN2K,
Trinoo und Stacheldraht. Ein Programm
wie Norton Internet Security kann darüber hinaus das Eindringen unbefugter
Programme auf den Rechner abwehren
bzw. nachvollziehen und so wertvolle
Hinweise auf den Absender liefern.
Fazit: Die in letzter Zeit verstärkt auftretenden DoS-Angriffe gegen InternetServer sind vor allem deshalb erfolgreich, weil weder die angegriffenen Server noch die als Zombies missbrauchten
Rechner ausreichend geschützt sind. Es
gibt jedoch durchaus Möglichkeiten,
beide Arten von Systemen gegen diese
Angriffe zu wappnen.
u
D ie g a n z e W e lt ...
...d e s In te r n e t:
L IT B e r lin :
(0 3 0 ) 9 0 1 2 6 0 0 1
http://www.symantec.de/
2/00 2 49
7
Twirlix setzt neue Maßstäbe bei
der Internet-Recherche
Dreieich (ots) - Ab sofort finden Internet-Nutzer nicht nur schnell und
einfach die gesuchten Seiten, sondern sie erhalten die qualitativ besten und
informativsten Websites auf einen Blick (http://www.twirlix.de/). Das
spart Zeit und Nerven.
Mit der eigens entwickelten Twirlix DeepSeek-Technologie setzt das InternetStartup Twirlix Internet Technologies GmbH neue Maßstäbe bei der InternetSuche: In bisher einzigartiger Weise vereint der neue Suchdienst von Twirlix hohe
technische Qualität mit einer fundierten inhaltlichen Bewertung der angebotenen
Ergebnisse. Die intelligente Interpretation der Suchanfrage ermöglicht es dem
Internet-Nutzer, einfach und bequem hochwertige und relevante Ergebnisse zu
seiner Suche zu bekommen. Mit Twirlix DeepSeek wird die Orientierung im World
Wide Web zum Kinderspiel - und trägt der wachsenden Zahl von Consumern im
Internet Rechnung. Bereits im vergangenen Jahr hatte Twirlix mit dem Launch des
innovativen Twirlix Web Directory einen ersten Schritt zu einer einfacheren,
qualitativ hochwertigen und consumerorientierten Navigation im Internet getan.
Schnelle Suche nach Top-Sites
Das Geheimnis der Twirlix DeepSeek-Technologie liegt in der intelligenten Interpretation der Suchanfrage sowie dem speziell aufbereiteten Datenbestand, der den
Volltext von mehr als 1 Million ausgewählter Web-Seiten enthält. Damit geht
Twirlix als weltweit erstes Unternehmen einen völlig neuen Weg, der die Vorteile
von Web-Katalogen und Suchmaschinen in einem Produkt vereint. Gleichzeitig
sind alle Suchergebnisse bewertet, so dass der Internet-Surfer auf den ersten Blick
die besten Sites zum entsprechenden Thema erkennt. Außerdem wird zur besseren
Orientierung die Sprache der jeweiligen Site angezeigt - und auf Wunsch geben
Preview-Bilder der gefundenen Sites einen ersten Eindruck.
„Mit der einzigartigen Kombination
aus neuartigem Web-Katalog und innovativer Suchtechnologie bieten wir dem
Consumer ein optimales Angebot, damit er sich schnell und ohne Umwege
im Internet zurechtfindet. Unsere neue
Technologie vereint erstmals die Vorteile von Web-Katalogen und Suchmaschinen in einem einzigen Produkt“,
erklärt Christian Strasheim, Geschäftsführer der Twirlix Internet Technologies
GmbH.
Während Web-Kataloge häufig über einen sehr begrenzten Datenbestand (Titel und Kurzbeschreibung der WebSites) suchen, „kennt“ Twirlix den wirklichen Inhalt dieser Seiten. Auch
Suchmaschinen liefern oftmals tausende Treffer von minderer Qualität, wohingegen Twirlix auf einen Datenbestand ausgewählter Web-Sites zurückgreift. Die Twirlix DeepSeek Technologie kombiniert das Beste aus beiden
Welten, und liefert dadurch weder zu
viele noch zu wenige Treffer. Von nun
an ist es gerade für den unerfahrenen
Anwender leichter, das zu finden, was er
wirklich sucht: Das Internet von seinen
besten Seiten.
u
T-Online bringt mehr
Sicherheit ins Internet
Deutsche Telekom unterstützt
Initiative des
Bundesinnenministers
Die Deutsche Telekom AG
und das Bundesministerium
des Inneren (BMI) haben eine
Beteiligung am Projekt SPHINX in der
Bundesverwaltung vereinbart. Eine entsprechende Zusammenarbeit kündigten der Bundesminister des Innern,
Otto Schily, Josef Brauner, Vorstand
Service Vertrieb der Deutschen Telekom,
und Eric Danke, Vorstandsmitglied der
T-Online International AG, auf der
CeBIT 2000 in Hannover an. Wesentliche Bestandteile des Projektes sind die
elektronische Unterschrift per
è
http://www.twirlix.de/
2
2/00 2 50
ç Mausklick, Verschlüsselung von EMails und die sichere Online-Kommunikation zwischen Bürgern, Verwaltung
und Wirtschaft. Die Deutsche Telekom
AG stellt hierfür MailTrusT-konforme
Produkte und Zertifizierungsdienstleistungen zur Verfügung.
Die dafür erforderliche Sicherheitstechnik basiert auf dem vom Bundesamt für
Sicherheit in der Informationstechnik
empfohlenen MailTrusT-Standard des
TeleTrusT-Vereins. Merkmale des
MailTrusT-Standards sind die volle
Konformität mit Internet-Standards und
anwendungsorientierte Sicherheitsprofile für die unterschiedlichen Sicherheitsbedürfnisse. Der Benutzer kann
sich entscheiden, ob er Softwarelösungen oder Chipkartentechnik einsetzen will.
Wie das Bundesamt für Sicherheit in
der Informationstechnik ankündigte,
soll künftig der E-Mail-Verkehr im
Informationsverbund Berlin-Bonn
(IVBB) innerhalb der Standorte sowie
zwischen Berlin und Bonn mit Verschlüsselung und elektronischer Unterschrift wirkungsvoll mit Sicherheitstechnik „Made in Germany” geschützt
werden. Der elektronischen Kommunikation für Bürger und Wirtschaft sollen
dadurch neue Impulse zur intensiven
Nutzung der Internet-Technologien
gegeben und die aufgrund von
Sicherheitsbedenken bei der kommerziellen Kommunikation bestehenden
Vorbehalte abgebaut werden.
anderen T-Online Kunden zur Verfügung stehen. Der „T-OnlinePass” beinhaltet die bekannten TeleSec Trust
Center Dienstleistung der Deutschen
Telekom.
Darüber hinaus wird die Deutsche
Telekom AG künftig auch die elektronische Signatur entsprechend der gleichlautenden EU-Richtlinie unterstützen. u
Unerkannt surfen trotz
Datensammelwut der Server
Privatsphäre im Web
möglich mit ‘Privacy
Proxies’
Surfer gehen häufig davon
aus, dass sie im World Wide
Web anonym bleiben. Viele
Internet-Angebote und E-CommerceSites sammeln jedoch zahlreiche Daten
über ihre Besucher. Gegen übermäßige
Neugier helfen so genannte Privacy
Proxies, die den Surfer und seine Daten
verschleiern, erklärt das Computermagazin c’t in der Ausgabe 6/00.
T-Online ist Europas größter Internet
Service Provider. In der Vereinbarung
mit der Bundesregierung, die anlässlich
der Internationalen Pressekonferenz der
Deutschen Telekom AG Anfang Februar in Berlin getroffen wurde, leistet TOnline bereits einen wichtigen Beitrag
zur Aktion „Deutschland-geht-Online”,
die nunmehr um die Initiative ”Mehr
Sicherheit im Internet” ergänzt wird.
Internet-Browser liefern den Servern in
der Standard-konfiguration eine Menge
Informationen: IP-Nummer, Browsertyp, zuvor besuchte Seite, Cookies und
je nach Browser meist über aktive Inhalte sogar E-Mail-Adresse und Name des
Benutzers. Auch verwendete Betriebssystemversion, symbolische Adresse des
Rechners, Windows-Name des Computers und das Land des Internetzugangs
werden mitgeteilt. Wenn der Anwender
Cookies zulässt, können alle seine Schritte auf einem Server beobachtet werden.
Über eingeblendete Werbebanner oder
Grafiken lassen sich Benutzer sogar
über mehrere Sites hinweg verfolgen.
Nach einem erfolgreichen Verlauf des
Projektes wird die neue mit dem Arbeitsbegriff „T-OnlinePass” bezeichnete
Sicherheitsdienstleistung auch allen
Dass dabei ein gläserner Verbraucher
entsteht und viele der hier zu Lande
geltenden Datenschutzrichtlinien missachtet werden, spielt für diese Firmen
2/00 2 51
keine Rolle. Abhilfe schaffen rigorose
Sicherheitseinstellungen, lokale FilterProgramme oder spezielle Privacy
Proxies. Das sind Zwischenstationen
auf dem Weg ins Web, die den Ursprung von Anfragen verschleiern und
verräterische Informationen tilgen.
Dafür muss man zwar keinen
Administrationsaufwand betreiben, aber
dem Dienstleister, der solche Proxies
bereitstellt, vertrauen.
Im Web stehen grundlegende
Anonymisierungsdienste kostenlos zur
Verfügung. Beispiele dafür sind das USAngebot „Anonymizer“ und der
„Rewebber“ unter www.rewebber.de.
Man tippt die gewünschte InternetAdresse in ein Eingabefeld und lässt
den Proxy auf sie zugreifen. Der
Rewebber anonymisiert die Anfrage und
tilgt alle Informationen über den Surfer
im HyperText Transfer Protocol. Nach
Weiterleitung und Empfang der Antwort prüft der Proxy wiederum den
Datenstrom und entfernt Elemente, die
die Anonymität gefährden können. u
Wirtschaftsförderungen deutscher
Städte im Internet:
Berlin auf Platz 1
Berlin (ots) - Beim Vergleich
der Internet-Auftritte der
Wirtschaftsförderungen in
Deutschland belegt Berlin den ersten
Platz. Das ist das Ergebnis einer Studie
der
Kienbaum
Managements
Consultants GmbH, die Ende 1999 die
Internetseiten der Wirtschaftsförderungen der 50 größten deutschen
Städte untersucht hat.
Bei einer Bewertung nach Schulnoten
hat Berlin als einzige Stadt die Note
,gut’ erhalten. Der Notendurchschnitt
liegt bei 4,0. Evaluiert wurden u.a. die
Informationsrelevanz zur Beurteilung
des Wirtschaftsstandortes, die
è
7
ç Zugriffsmöglichkeit, die Internationalität des Angebots sowie der
Informationsgehalt zu entscheidungsrelevanten Standortfaktoren wie lokaler Arbeitsmarkt und kommunale Steuern. Außerdem wurde ermittelt, ob die
Web-Sites der Städte professionell und
imagefördernd gestaltet sind.
Auf der Internetseite der Wirtschaftsförderung Berlin (www.berlin.de/wfb)
findet der Nutzer neben den wichtigsten Informationen zu den Berliner
Technologieschwerpunkten eine detaillierte Auflistung des Leistungsangebotes der Wirtschaftsförderung und aktuelle Informationen wie Pressemitteilungen und Veranstaltungshinweise. Ferner ist eine persönliche Kontaktaufnahme zu den Ansprechpartnern der
jeweiligen Fachbereiche durchgängig
gewährleistet. Weitere Auskünfte zur
Studie gibt es bei Kienbaum Management Consultants GmbH, Paul M.
Kötter und Roland Ennulat, Tel: 03088 01 98-0.
http://www.berlin.de/
berlin.de und
dooyoo.de
Berlin (ots) - Gemeinsam dran
am Puls der Stadt: Das umfangreichste Berliner Stadtportal berlin.de und Deutschlands führende Verbraucher-Community
dooyoo.de kooperieren. Techno in Tegel
oder Pasta in Pankow? Wissen, was in
der Stadt passiert, ist für Berliner zukünftig kein Problem mehr.
Zwei der bedeutendsten Berliner
Internet-Anbieter werden Partner:
Deutschlands führendes Meinungsportal www.dooyoo.de und die offizielle Hauptstadtplattform www.berlin.de
haben eine langfristige Kooperation
vereinbart. Diese Zusammenarbeit bietet zukünftig allen Berlinbegeisterten
noch mehr Orientierung im oft unüberschaubaren Kultur- und Freizeitangebot der Hauptstadt. Unter anderem bringt dooyoo Insider-Tipps von
2
http://www.dooyoo.de/
Nachtschwärmern für Nachtschwärmer ins Hauptstadtnetz: Wer mixt die leckersten Cocktails, wo legen die besten DJs auf? Neben solchen Ausgehtipps und
Bewertungen von Bars oder Szeneclubs werden Restaurant- sowie Hotelkritiken
angeboten. Auch Museen oder Sehenswürdigkeiten werden von dooyoo-Mitgliedern unter die Lupe genommen. Dieser Content macht den berlin.de-Veranstaltungskalender nicht nur zum größten Eventguide in Berlin, sondern auch zu einem
hochaktuellen und lebendigen Führer durch den Dschungel des aufregenden
Berliner Tag- und Nachtlebens.
„Wir freuen uns, unsere Berlin-Tipps Deutschlands führendem Städteportal
berlin.de anbieten zu können“, sagt Alexander Wit, einer der Mitgründer von
dooyoo.de. „Als Holländer in Berlin habe ich so z.B. erfahren, in welchen
è
2/00 2 52
ç Bars ich auch weiterhin auf mein
geliebtes Bier aus der Heimat nicht
verzichten muss“. Hubertus von
Wulffen, Geschäftsführer bei berlin.de
fügt hinzu: „Mit der Meinungsplattform
dooyoo.de bietet berlin.de eine ideale
Kombination aus umfangreicher Information und aussagekräftigen Bewertungen zu allem, was Berlin so lebenswert
macht.“
berlin.de ist mit über 4,5 Mio. PageViews im Monat und mehr als 37.000
Seiten Deutschlands größtes Stadtforum
im Internet. berlin.de ist Informationsdienst, Theaterkasse, Behördenschalter
und Eventkalender in einem und stellt
zugleich eine offene Kommunikationsplattform für alle Berliner dar.
dooyoo.de bietet über 125.000 „Testberichte vom Verbraucher“ und ist
Deutschlands schnellstwachsende
Internet-Community. Seit dem Start im
Dezember 1999 beteiligen sich mehr als
50.000 registrierte User bei monatlich 7
Millionen Page-Views im Monat an
dem Angebot von dooyoo.
Die Betreibergesellschaft des Stadtinformationssystems ist die PrimusOnline Berlin-Brandenburg GmbH &
Co KG. Das Unternehmen wurde 1998
in Berlin gegründet und ist ein Unternehmen der debitel AG und der Berliner Volksbank.
wurde im Oktober 1999 von Felix Frohn-Bernau (CEO), Boris Wasmuth (Business
Development), Marcus Rudert (CTO), Rene Kaute (PR), Michael Kalkowski
(Marketing) und Alexander Wit (COO) gegründet. Als Startfinanciers beteiligten
sich die Venture Capital Gesellschaften Technologieholding aus Berlin und
Earlybird Venture Capital an dem stark expandierenden Unternehmen.
dooyoo.de bietet eine Plattform von Verbrauchern für Verbraucher. Damit Kaufentscheidungen kein Glücksspiel mehr sind, kann bei dooyoo.de der vertrauliche Rat
anderer Konsumenten über Produkte und Dienstleistungen eingeholt werden unabhängig und kostenlos. Im Augenblick umfasst das Angebot auf der Webseite
die Bereiche Ausbildung, Autos, Computer, Dienstleistungen, Elektronik, Medien,
Reisen Sport und mehr - die Kategorien werden laufend erweitert.
u
Neues von der „Browserfront“
Netscape Communications, eine Tochtergesellschaft von America Online
hat mitgeteilt, dass die Gecko-Browser-Engine - Netscapes kompakte,
schnelle und leistungsfähige Browser-Engine - von den führenden Herstellern IBM, Intel, Liberate, NetObjects, Nokia, Red Hat und Sun Microsystems
verwendet werden wird. Diese Unternehmen nützen die plattformübergreifende
Gecko-Browser-Engine von Netscape, um Internet-Fähigkeit und -Leistungsstärke
vom traditionellen Desktop-Computer auf eine breite Palette von Internet-Geräten,
wie z.B. Set-Top-Boxen für Fernsehgeräte und andere Browsing-Appliances, auszuweiten. Gecko wurde speziell entwickelt, um Internet-Geräte anzutreiben, die auf
einer breiten Palette von Betriebssystem-Plattformen und Informationseinrichtungen
laufen, und ist ausserdem eine Schlüsselkomponente der Strategie „AOL überall“.
Die Gecko-Browser-Engine von Netscape ist revolutionär, weil sie Internet-Entwicklern die besten Möglichkeiten gibt, leistungsstärkere Internet-Anwendungen und
-Inhalte zu kreieren. Der Gecko-Quellcode wurde öffentlich zugänglich gemacht
und kann daher von den einzelnen Entwicklern auf ihre jeweiligen
è
berlin.de ist eine Public-PrivatePartnership mit dem Land Berlin. Der
Dienst fasst Informationen und Services des Landes Berlin und der öffentlichen Verwaltung, aber auch private
Inhalte und Dienste unter einem einheitlichen Navigations- und Gestaltungsrahmen zusammen. Das Kooperationsmodell einer Public-Private-Partnership
verbindet öffentliches Anliegen mit einer privatwirtschaftlichen Finanzierung
und bildet somit die Grundlage für eine
serviceorientierte Vernetzung aller
berlinbezogenen Informationen und
Dienste im Interesse der Nutzer.
Die dooyoo.de AG ist ein InternetUnternehmen mit Sitz in Berlin und
Netscape Version 6 (Preview)
2/00 2 53
7
DER Top-Internet-Shop
in Berlin...
VEBIS GmbH
Informationssysteme
Rotherstrasse 7
10245 Berlin
Tel 030 - 293 475 - 0
Fax 030 - 293 475 - 99
Extra Bereich für Kunden des
Öffentlichen Dienstes
Projektabwicklung
Abrufverträge
Online Angebotsgenerierung
www.vebis.de
ç Bedürfnisse zugeschnitten werden.
Die Gecko-Engine ist plattformübergreifend, damit sie auf einer möglichst
breiten Palette von Geräten eingesetzt
werden kann. Außerdem hat die GeckoEngine einen wesentlich geringeren
Umfang als die meisten traditionellen
Browser-Engines. Netscape Gecko ist
das erste Software-Produkt von Netscape,
das auf Mozilla.org aufbaut, jener Organisation, unter der die Open SourceInitiative von Netscape und Tausenden
Internet-Entwicklern zusammengefasst
ist. Netscape kündigte an, dass XUL,
die auf XML basierende User Interface
Language, bereits zur Verfügung steht.
XUL ist eine innovative, neue XMLAnwendung, mit der plattformübergreifende Benutzeroberflächen leichter
als je zuvor entwickelt werden können.
Mit der neuen Version des NetscapeBrowerser macht das Unternehmen
wieder auf sich aufmerksam, nachdem
es beim „Browserkrieg“ mit Microsoft
doch ins Hintertreffen geraten war. So
konnte das Netcenter (das Portal des
Unternehmens) vor einiger Zeit 27,5
Millionen registrierte Anwender und
65 Millionen Zugriffe pro Tag verzeichnen, was eine Steigerung von 45 %
gegenüber dem Vorjahr bedeutet. Die
Netcenter-Suchseite wird im Durchschnitt vier Millionen Mal pro Tag
aufgerufen, das bedeutet eine Steigerung von 1177 % gegenüber dem Vor-
2
jahr. Netcenter nimmt laut Media Matrix derzeit bei den am Arbeitsplatz
aufgerufenen Web-Sites den vierten Platz
ein, noch vor Go.com, Lycos und Excite.
Außerdem ist Netscapes Open Directory
Project seit kurzem das umfangreichste
Suchverzeichnis im Cyberspace.
Barry Schuler, der President von AOL
Interactive Services, sagte: „Netscape
steht wieder einmal am Beginn einer
Internet-Revolution. Diese Partnerschaften zeigen, dass die Gecko-BrowserEngine für die Entwicklung komfortabler, zukunftsweisender Internet-Geräte die erste Wahl ist. Gecko steht im
Zentrum unserer AOL-überall-Strategie,
die Anwendern die Möglichkeit gibt,
jederzeit auf den gewünschten OnlineKomfort zurückzugreifen - wo auch
immer sie sich gerade befinden. Außerdem ist die Gecko-Engine das Herzstück von Netscape 6, das die BrowsingErfahrung neu definieren wird.“
Jim Martin, Senior Vice President und
General Manager von Netscape
Netcenter, betonte: „Von Intel bis
Nokia verwenden alle die GeckoEngine, weil sie diese Browser-Engine
auf die Bedürfnisse ihrer eigenen Plattformen zuschneiden können und sich
bei Schlüsseltechnologien wie XML
auf ihre führende Web-Funktionalität verlassen können. Die überwältigende Unterstützung von weltweit
2/00 2 54
führenden Herstellern ist ein Beweis
dafür, was Gecko zu leisten im Stande
ist.“
Eine Vielzahl von Partnerschaften sind
Beweis für die Flexibilität von Gecko.
Weltweit führende Hersteller nutzen
die Geschwindigkeit und Flexibilität
von Gecko, um eine breite Palette von
Hardware- und Software-Produkten
anzutreiben. Liberate, Intel, Nokia, Red
Hat, Sun Microsystems und NetObjects
verwenden in Software-Anwendungen
und Hardware-Produkten die GeckoEngine als Internet-Browsing-Engine
und beschleunigen so die weitere Entwicklung von Companion-Geräten.
Martin Frid-Nielsen, Vice President für
Engineering bei NetObjects, erläutert:
„Mozilla und Gecko bieten NetObjects
jene Leistungsstärke und Flexibilität,
die wir benötigen, um für unsere Kunden Produkte zu entwickeln, mit denen
kommerziellen Anwendungen und
Informationsinfrastrukturen in einer
einzigen Internet-Schnittstelle integriert
werden können. Wir unterstützen
Mozilla und Gecko, weil uns der offene,
modulare, auf Standards basierende
Ansatz eine Browsing-Engine bietet, mit
der Design und Entwicklung wirksam
integriert werden können.“
Mitchell Kertzman, President und CEO
von Liberate Technologies,
è
ç sagte: „Netscape Gecko eignet sich
ausgezeichnet als Schlüsselkomponente
unserer Software und hilft uns, besseres
interaktives Fernsehen anzubieten. Daraus resultieren wiederum größere Erfolge für AOL TV und andere Partner, die
die Liberate-Plattform verwenden. Durch
die Unterstützung von öffentlich zugänglichen Standards und die enge
Zusammenarbeit mit führenden Anbietern wie Netscape und AOL kann
Liberate auf technologischen Fortschritten wie Gecko aufbauen und Fernsehen
und Interaktivität vom Feinsten anbieten.“
Um die Vision vom Internet über den
Fernsehbildschirm zu erfüllen, arbeiten
Nokia und Intel gemeinsam an einer
auf Standards basierenden Internet-erweiterten Fernsehlösung. Diese soll es
Sendeanstalten ermöglichen, ihren Kunden Zugang zu neuen, internet-erweiterten Fernsehdiensten und einer Reihe
von Diensten, die im Internet bereits
zur Verfügung stehen, zu bieten. Auf
der Basis von Open Source-Technologien wie Netscape Gecko und Linux können sich diese Produkte mit der gleichen Geschwindigkeit weiterentwickeln
wie das Internet und somit größere
Innovation und Flexibilität bieten.
IBM wird die Mozilla-Gemeinde und
Gecko in Bereichen unterstützen, die
seine globalen Unternehmens- und EBusiness-Kunden betreffen. Zu diesen Bereichen zählen unter anderem GlobalisierungsUnterstützung, Erreichbarkeit und Unternehmens-Unterstützung.
Netscape Gecko findet außerdem bei
verschiedenen AOL-Marken Anwendung. AOL wird in zukünftige Instant
Messaging-Clienten Gecko-Unterstützung einbauen. Das AOL-Fernsehen,
das auf der Liberate-Plattform laufen
wird, wird die Gecko-Engine einsetzen,
damit Internet-Fähigkeit ermöglicht
werden kann, die dem PC in nichts
nachsteht und zusätzlich die Multimedia-Vielfalt des Fernsehens zu bieten
hat. CompuServe, AOL@School, Spinner, Winamp und ICQ werden ebenfalls die Gecko-Technologie einsetzen.
Der Browser der nächsten Generation
Netscape 6, der Browser und die E-MailSoftware der nächsten Generation, bauen auf der Gecko-Engine auf. Das Ergebnis ist ein Browser, der eine neue
Generation leistungsstarker Internet-Anwendungen ermöglicht. Er zeichnet sich
aus durch:
Geringen Umfang und hohe Geschwindigkeit: Mit der Entwicklung
eines Browsers, der sich durch geringen
Umfang und hohe Leistungsstärke auszeichnet, hat Netscape den Trend zu
aufgeblasener Software umgekehrt. Der
Kunde profitiert von kleineren
Downloads und einem schnelleren
Browser. Dritthersteller profitieren von
der kompakten Browser-Engine, die in
eine Vielzahl von netzwerkbereiten Geräten eingebettet werden kann.
Dienste im Internet: Bei den interessantesten Anwendungen, die heutzutage entwickelt werden, handelt es sich
um gratis erhältliche, auf dem Internet
basierende Dienste. Das oberste Ziel ist
also, das Internet für den Anwender
nutzbar zu machen. Netscape 6 stellt
diese Dienste über den Browser zur
Verfügung. Das jüngste Beispiel dafür
ist das Smart Browsing-Konzept, das
ein einfaches Ziel verfolgt: Es ermöglicht Millionen von Internet-Anwendern, im Internet verstreute Informationen schnell und einfach zu finden.
Sofortmitteilungen: Instant Messaging
mit Buddy-Listen ist eine weitere neue
Spitzenanwendung des Internets. Instant Messaging ist so beliebt, weil es
Anwendern in jeder Entfernung ermöglicht, rasch miteinander zu kommunizieren und ihnen mitteilt, dass Freunde, Familienangehörige oder Kollegen
online sind. In vielen Fällen wird Instant Messaging als kostengünstige Alternative zum Telefon genutzt. Außerdem können Anwender mit gemeinsamen Interessen an Chat-Sitzungen teilnehmen.
Einhaltung von Standards: Die Anwender bestehen auf volle Internet-Funk2/00 2 55
tionalität. Aufgrund der vollen Unterstützung von bestehenden Browser-Technologien und der neuesten InternetStandards ermöglicht Netscape 6 Zugang zur umfassenden Vielfalt des
Internets. Außerdem setzt Netscape 6
das Potential der Internet-Standards zur
Entwicklung von Internet-Anwendungen für die Zukunft frei.
Gecko enthält jetzt XUL - für leistungsstärkere Internet-Anwendungen. Die
Gecko-Engine bietet außerdem führende XML-Unterstützung und unterstützt
XUL für umfassende, leistungsstarke
Internet-Anwendungen. Netscape
nimmt bei der XML-Browser-Unterstützung die Vorreiterrolle ein und bietet
für eine Vielzahl von Desktop- und
Geräte-Plattformen standard-konforme
XML-Implementierung. Gecko unterstützt jetzt auch XUL, eine innovative
XML-Technologie mit offengelegtem
Quellcode, die Netscape und anderen
Anbietern ermöglicht, für eine Vielzahl
von Desktop-Plattformen und Geräten
eine leistungsstarke und leicht
konfigurierbare Anwendungsoberfläche
anzubieten.
XUL, die auf XML basierende User
Interface Language, verwendet zum
Beschreiben der Funktionen, Objekte
und des Layouts von traditionellen
Desktop-Benutzeroberflächen XML.
XUL bedient sich zum Gestalten der
Elemente der Benutzeroberflächen verschiedener Plattformen der folgenden
Internet-Standards: HTML, XML, CSS,
W3C DOM und JavaScript.
Gecko ist bei der Implementierung von
Internet-Standard weltweit führend und
bietet zum ersten Mal die notwendige
Leistungsstärke zum Bau einer gesamten Software-Benutzeroberfläche. Mit
Hilfe dieser Internet-Standards können
Entwickler in einer Internet-Anwendung
die gesamte Benutzeroberfläche einer
traditionellen Desktop-Anwendung erstellen, einschließlich Pull-Down-Menüs, Pop-Up-Menüs, Symbolleisten,
Symbole und Bildlaufleisten. Durch
die Verwendung von Standards erleichtert XUL sogar die Bereitstellung è
7
ç vorerstellter Implementierungen
der einzelnen Objekte der Benutzeroberfläche und eine kompakte Auszeichnung für die Gestaltung der Benutzeroberfläche.
u
Pay net900:
einfaches und sicheres
Bezahlsystem für das
Internet
Per Mausklick bezahlen - Neue
Systemlösung für ContentAnbieter und User
Mit Click & Pay net900 führt
die Deutsche Telekom ein
Bezahlsystem (MicropaymentSystem) als Lösung im elektronischen
Handel (Bereich Endkunden) ein. Mit
dieser E-Business-Lösung schafft das Unternehmen die Möglichkeit, wertvolle
Inhalte wie zum Beispiel Musik, Videos,
Spiele, Bilder und Texte im World Wide
Web, schnell und sicher über die Telefonrechnung der Deutschen Telekom abzurechnen.
„Mit unserem neuen Click & Pay net900Angebot wird den E-Commerce-Anwendungen im Business-to-Consumer-Bereich der Weg geebnet, das Internet als
Vertriebskanal für Content und Dienstleistungen zu nutzen. Mit unserem Produkt vereinfachen wir die Abwicklung
kommerzieller Transaktionen im Web
erheblich und unterstreichen unsere
Lösungskompetenz im Bereich der
Electronic-Commerce-Anwendungen“,
erläutert Detlev Buchal, Vorstand
Produktmarketing.
Baut ein Kunde über den InternetProvider seiner Wahl den Zugang zum
Internet auf und ruft dabei ein kostenpflichtiges Angebot auf, wird er nach
Bestätigung der Kostenübernahme automatisch mit dem High-Quality-Netz
von net900 verbunden. Dabei wird die
bestehende Internet-Verbindung unterbrochen und eine direkte, speziell tari-
2
fierte Telefonwählverbindung für die Nutzungsdauer der kostenpflichtigen Plattform aufgebaut. Mit der Beendigung des kostenpflichtigen Angebots wechselt das
System automatisch in den vorhergehenden kostenfreien Bereich des InternetAngebots zurück.
Das neue Micropayment-System bietet zwei unterschiedliche Tarifvarianten für die
Content-Anbieter: „Pay-per-Minute“ oder „Pay-per-Click“. Ein zeitabhängiges Entgelt fällt an, wenn der Anbieter sich für die „Pay-per-Minute“ Variante entscheidet.
Der Anbieter entscheidet, wie sein Angebot tarifiert wird. Dabei kann er aus 14
verschiedenen Varianten wählen. Die Spanne liegt zwischen 0,30 Mark und fünf
Mark je Minute. Ein Blocktarif wird im Rahmen des „Pay-per-Click“ Angebots in
Rechnung gestellt. Das heißt, je Abruf einer Leistung wird einmalig ein fester DMBetrag berechnet. Auch hier liegt die Spanne zwischen 0,30 Mark und fünf Mark je
Abruf. Die für die Nutzung des net900-Systems notwendige Software wird von der
jeweiligen Internet-Seite des Online-Anbieters einmalig und kostenlos auf den Rechner
des Nutzers heruntergeladen.
Die Vorteile für die Anbieter sprechen laut Telekom für sich: Die Handhabung des
neuen Systems für den User ist extrem einfach. Durch eine direkte Telefonverbindung zwischen der Premium-Content-Plattform und dem PC des Nutzers kann die
Leistungsfähigkeit des Modems im vollen Umfang genutzt werden. So ergibt sich
zum Beispiel eine Softwaredownloadzeit für ISDN-Nutzer von weniger als einer
Minute, bei einer Dateigröße von 350 KB. Für Content-Anbieter ermöglicht Click
& Pay net900 die zuverlässige und einfache Abrechnung seines Premium-Contents
über die Telefonrechnung der Deutschen Telekom. Damit entfällt die teure
Entwicklung eines eigenen Abrechnungssystems.
Je nach individuellem Bedarf, bietet Click & Pay net900 maßgeschneiderte Betreibermodelle für die Anbieter. Für kleinere Händler empfiehlt sich als Einstiegsmodell
eine Content-Hosting-Variante. Für größere Händler mit dynamischen Inhalten
hält das Unternehmen eine Content-Housing-Variante vor. Informationen rund
um das Produkt Click & Pay net900 können unter der freecall-Hotline 0800 33
08000 abgerufen werden.
u
Weltrekord: In nur drei Wochen hatte der Berliner Taxifahrer Uwe
Kuschrank mehr als 100 000 Fahrgäste. Besucher aus aller Welt stiegen auf
www.taxicam-berlin.de ins erste Webcamtaxi Europas.
2/00 2 56
Umsteigen auf
Windows 2000
Wie Sie das Betriebssystem
optimal einrichten
Wer das Ticket für Windows
2000 löst, muss tief in die
Tasche greifen: Mit satten 850
Mark fährt die Vollversion preislich in
der ersten Klasse. Doch der Umstieg
lohnt sich! Windows 2000 hält für jeden verlockende Features bereit. Wer
vorher mit Windows NT arbeitete, wird
sich über die vielen neuen MultimediaFunktionen freuen. Windows-98-Umsteiger belohnt die Version 2000 mit
einer höheren Systemstabilität und einem verbesserten Sicherheitskonzept.
Vor allem im Netz beweist Windows
2000 seine Stärke. Doch Windows wäre
nicht Windows, gäbe es nicht schon
beim Setup einige Hürden zu überwinden. Die Computerzeitschrift CHIP
zeigt im April-Heft, wie Windows 2000
am besten installiert wird.
Bevor man einige hundert Mark auf
den Tisch legt, sollte man erst einmal
prüfen, ob der PC überhaupt fit für
Windows 2000 ist. Ein 133-MHz-Prozessor mit 64 KByte Arbeitsspeicher ist
Mindestvoraussetzung für die Professional-Version. Die Server-Version
braucht nach Herstellerangaben 256
MByte Arbeitsspeicher. Das sind tatsächlich Mindestwerte, bei denen das
System gerade einmal läuft. Nach der
Installation von Windows 2000 auf
verschiedenen Testsystemen hat die
CHIP-Redaktion festgestellt, dass ein
Pentium 200 mit 64 MByte das Minimum ist, um mit der Professional-Version in akzeptabler Geschwindigkeit zu
arbeiten. Für die Server-Version sollte es
schon ein Pentium-II-Rechner mit 256
MByte Speicher sein. Auch die Festplatte
muss genug Platz bieten: 750 bis 800
MByte beansprucht die Professional-Version, der Server möchte satte 1,2 GByte.
Beim Setup hat der Anwender freie
Wahl: Um die Installation von Windows
95/98 oder NT aus zu starten, braucht
nur die CD ins Laufwerk gelegt werden.
Windows 2000 ist mit einer AutorunFunktion ausgestattet, die sofort den
Setup-Bildschirm anzeigt. Gleich zu
Anfang besteht die Wahl zwischen einem Upgrade des bestehenden Systems
oder einer Neuinstallation.
Normalerweise ist eine komplette Neuinstallation auf eine frisch formatierte
Platte immer vorzuziehen. Altlasten sind
dann automatisch beseitigt. Im Falle
von Windows 2000 spricht jedoch einiges für ein Upgrade. Zwar müssen dann
die bestehenden Partitionen übernommen werden, wobei die für Windows
2000 gewählte Partition mindestens ein
Gigabyte groß sein muss.
Ein Upgrade hat den Vorteil, dass das
Setup-Programm einen Kompatibilitätsbericht für die vorhandene PC-Konfiguration zusammen stellt. Der Bericht
zeigt, für welche Hardware-Komponenten das Betriebssystem keine eigenen
Treiber mitbringt und welche Anwendungen nicht kompatibel zu Windows
2000 sind. Hier kann der Pfad zu eventuell vorhandenen Treiber- oder Software-Updates für Windows 2000 angegeben werden. Das Setup bindet diese
Programme dann in die Installation
mit ein. Geräte, die im Kompatibilitätsbericht genannt werden und für die
keine aktualisierten Windows 2000-Treiber vorhanden sind, funktionieren nicht.
Beim ersten Blick in den Arbeitsplatz
vermisst man vielleicht das DFÜ-Netzwerk. Doch keine Sorge, es ist noch da.
Zu erreichen unter „Start, Einstellungen, Netzwerk- und DFÜ-Verbindungen“. Windows 2000 erkennt ein angeschlossenes, aktives Modem automatisch und bindet es meist als Standardmodem ein. Nun steht dem freien Zugang zum Internet nichts mehr im
Wege. Und das geht sogar im Netzwerk!
Mit Windows 2000 ist es möglich, von
allen Rechnern im Netzwerk aus auf ein
gemeinsames Modem zuzugreifen. Ein
Router ist nicht mehr nötig.
u
2/00 2 57
SuchmaschinenGlossar
Suchmaschinen sind eine Wissenschaft für sich. Die wichtigsten Begriffe und Techniken übersetzt das Glossar in eine verständliche Sprache.
Die Bedienung von Suchmaschinen setzt
die Kenntnis von Schlüsselbegriffen
voraus. Das Glossar von akademie.de
(http://www.akademie.de), das wir mit
freundlicher Genehmigung abdrucken,
erklärt die wichtigsten Begriffe.
Anmeldung
Eine sorgfältige Anmeldung Ihrer Seiten entläßt Sie nicht aus der Verantwortung. Regelmäßige Kontrollen, gelegentliche Neuanmeldungen oder häufiges
Ändern der Seiten (Roboter lernen das
und kommen öfter!) zementieren Ihre
gute Plazierung.
Brücksenseite (Bridge Page / Gateway
Page / Funnel Page)
Vor die eigentliche Startseite geschaltete
Page. Sinnvoll zum Beispiel bei Frames,
dynamischen Seiten oder Seiten ohne
Text. Wird oft mißbräuchlich verwendet. Siehe Spamdexing*.
Crawler
Siehe Spider*, Robots*.
Delisting
Das Löschen vorhandener Seiten aus
dem Index im Falle von Spamdexing*
oder aufgrund häufiger Verbindungsprobleme mit dem Server.
Description
Ein formulierter Meta-Tag*, der den
Inhalt einer Web-Seite anzeigt. Diese
Beschreibung wird häufig als
Suchausgabe ausgegeben.
Frames
bereiten vielen Suchmaschinen Probleme. Frame-Seiten sollten deshalb zusätzliche interne Links enthalten. è
7
ç Hidden Text
Text in der Farbe des Seitenhintergrundes. Wird vom Robot* erkannt.
Unsichbarer Text gilt als Betrugsversuch
und kann zum Ausschluß aus einem
Index führen.
Meta-Tag
beinhalten Informationen, die nicht
auf dem Bildschirm dargestellt werden.
Sie können aber von Spidern und Robots
und damit von bestimmten Suchmaschinen abgefragt werden.
Hit
meint in diesem Falle die Anzahl der
Seiten, die auf eine Suchabfrage geliefert werden.
Meta-Tag Generator
Software, die bei der Erstellung und
Verwaltung von Meta-Tags hilft.
Image-Map
Spider* sind nicht in der Lage den Links
innerhalb von serverseitigen Image-Maps
zu folgen. Clientseitige (im Browser
erzeugte) Maps bereiten jedoch keine
Schwierigkeiten.
Index
Datenbank einer Suchmaschine oder
eines Kataloges.
JavaScript
Einige Suchmaschinen indizieren den
Quellcode von JavaScript und zeigen
diesen bei der Ausgabe an.
Keyword
Suchbegriff. Teil einer Suchmaschinenabfrage.
Keywordspamming
Anreicherung der eigenen Seiten mit
themenfremden Suchbegriffen. Dabei
handelt es sich um besonders beliebte
und häufig benutze Begriffe wie Sex,
Porno, gratis, kostenlos oder um aktuelle Bezüge.
Kommentar
Hinweiszeilen im HTML-Code, die vom
Browser ignoriert werden. Wird von
den meisten Suchmaschinen nicht indiziert.
Links
Einige Suchmaschinen bewerten die
Anzahl der Links, die auf andere Seiten
verweisen. Je höher der Wert, desto
besser das Ranking* der Page.
Meta-Suchmaschine
Mehrere Suchmaschinen werden von
einem Formular aus parallel durchsucht.
2
Optimierung
Damit Seiten gefunden werden können, sind entsprechende Maßnahmen
erforderlich. Suchbegriffe müssen im
Seitentitel, im Text und in Überschriften auftauchen.
Page Popularity
Beliebtheit einer Seite; daran gemessen,
wie häufig ein ausgegebener Link angeklickt wird. Wird von manchen
Suchmaschinen als Zusatzkriterium für
das Ranking* gewertet.
Page Title
siehe Titel*.
Positioning
siehe Ranking*.
Query
Abfrage. Worte oder Wortkombinationen, die in eine Suchmaske eingegeben werden.
Ranking
Platzierung innerhalb einer Suchmaschinenausgabe. Je höher die ausfällt, desto größer die Chancen auf
einen Besuch.
Robot
Auch Spider oder Crawler genannt.
Script, das selbsttätig das Web durchsucht und gefundene Seiten dem jeweiligen Index hinzufügt.
robots.txt
Textdatei im Stammverzeichnis. Mit
robots.txt können bestimmte Spider
oder Verzeichnisse ausgeschlossen werden (Disallow):
# Meine Roboter Info
User-agent: *
2/00 2 58
Disallow: /cgi-bin
Masterkeyword
Der wichtigste Suchbegriff: sollte an
erster Stelle im Seitentitel auftauchen.
Search Engine
Suchmaschine.
Spamdexing
Spezielle Eingangsseiten für bestimmte
Suchbegriffe, mitunter in Kombination mit Keywordspamming*. Der Trick:
Eine Seite wird komplett auf einen
einzelnen Suchbegriff optimiert. Wird
eine solche Seite aufgerufen, wird blitzschnell und unmerklich via Meta-Tag*
auf die eigentliche Startseite umgeleitet.
Submission Service
Software oder scriptgesteuerter OnlineDienst zur Anmeldung von Seiten in
Suchmaschinen.
Titel
Der Seitentitel ist aus Sicht einer
Suchmaschine oft das wichtigste Element einer Web-Seite. Sorgfalt zahlt
sich hier doppelt aus. (sl)
u
Neue Auszeichnungssprache für das
World Wide Web
Wenig Umstellungsaufwand
durch XHTML
Seit sieben Jahren ist HTML
nun schon die Auszeichnungssprache für das World Wide
Web. Die aktuelle Version 4 wird keinen Nachfolger haben, sondern durch
Extensible Hypertext Markup Language,
kurz XHTML, abgelöst. Der Umstellungsaufwand für die Betreiber von
Internet-Angeboten und Web-Designern
hält sich allerdings in Grenzen, berichtet iX, Magazin für professionelle
Informationstechnik, in der Ausgabe
4/00.
Nach langen Diskussionen hat das
World Wide Web Consortium
è
ç XHTML verabschiedet. Das „X“
steht für Extensible und weist zugleich
auf die entscheidende Neuerung hin:
XHTML ist erweiterbar, da die Sprache
auf XML (Extensible Markup Language)
basiert.
Um ihre Seiten kompatibel zu machen,
müssen Betreiber von Web-Sites beachten, dass Tag-Namen von nun an grundsätzlich klein geschrieben werden müssen und zu jedem öffnenden Tag ein
schließender - gehört. Attribute wie <a
href=http://hostname> müssen zukünftig
mit
Anführungszeichen
<a href=“http://hostname“> umschlossen werden.
Zudem hat die iX-Redaktion herausgefunden, dass die aktuellen Web-Browser
von Netscape und Microsoft mit dem
neuen Standard schon weitgehend zurechtkommen. Henning Behme, WebSpezialist der iX-Redaktion, schätzt die
Lage so ein: „Wer bislang auf ein gut
strukturiertes HTML geachtet hat, sollte auch mit XHTML wenig Schwierigkeiten haben.“
u
Projekt Zukunft
präsentiert: BusinessTV-Anwendungen aus
Berlin
Firmeneigenes Business-TV hat
sich als Medium der internen
Unternehmenskommunikation in den letzten Jahren etabliert.
Expertenschätzungen gehen von einem
dynamischen Wachstum des Marktvolumens für Business-TV in Deutschland aus. Allerdings schließt die kostenintensive Produktion und Distribution
herkömmlicher Fernsehsendungen kleinere Firmen von diesem Kommunikationsweg bisher weitgehend aus. Das
Internet und Intranet bieten neue Möglichkeiten für attraktive Formen der
Schulung, Geschäftsinformationen oder
Videokonferenzen in Unternehmen.
1995
Mit der gemeinsamen Business-TV-Initiative der Senatsverwaltung für Wirtschaft und Technologie und der Industrie- und Handelskammer wurden bereits im November 1998 ein Forum und
Kooperationsnetzwerk für Anwender
und Anbieter dieser innovativen
Kommunikationsinfrastruktur ins Leben gerufen.
Um die Entwicklung im Markt weiter
anzuregen, hatte die Berliner
Wirtschaftsverwaltung zu einem Wettbewerb für innovative Business-TV-Konzepte aufgerufen.
Zwei Projekte, die mit der Wirtschaft
anwendungsorientiert durchgeführt
werden und einen wesentlichen Beitrag
zum Aufbau der Informationsgesellschaft leisten, erhielten im vergangenen
Jahr auf Basis des öffentlichen Wettbewerbs eine Förderung aus dem Programm „Informationsgesellschaft“.
Mit dieser Initiative wurden Anwender
und Anbieter von Business-TV beim
Aufbau ihrer Geschäftsfelder in Berlin
unterstützt, so dass die vielfältigen
Wertschöpfungspotenziale für den
Standort genutzt und somit auch qualifizierte Arbeitsplätze gesichert und
geschaffen werden konnten.
Zur LOGIN Berlin 2000 stellte die
Senatsverwaltung für Wirtschaft und
Technologie und die Industrie- und
Handelskammer am 7. Juni diese und
weitere bedeutsame Projekte der Business-TV-Initiative auf der HighlightStage in den Messehallen unter dem
Funkturm vor. Wirtschaftsstaatssekretärin Dr. Gisela Meister-Scheufelen
begrüßte die Teilnehmer der Veranstaltung und führte in das Thema ein.
Das Programm zur LOGIN Berlin 2000
zeigte folgende Präsentationen von Business-TV-Vorhaben der Berliner Wirtschaft:
Business TV via Intranet am Beispiel
Schering Deutschland
Referent: Thomas Thiessen, Vorstandssprecher der plenum new media (ehemals mpt new media)
2/00 2 59
Das Projekt stellt ein gutes Beispiel für
die Unternehmenskommunikation und
Schulung von internen und externen
Mitarbeitern der Schering Deutschland
GmbH auf dem Gebiet „Medikamente,
Diagnostik und Behandlung“ dar.
Professional TV - Business TV für alle
Referent: Andreas Weiss, Herstellungsleiter, professional TV
Die Berliner Firma professional TV gehört zu 100 % dem n-tv-Gründer KarlUlrich Kuhlo. Das aktuelle n-tv-Nachrichtenprogramm wird von professional TV auf die speziellen Anforderungen von Firmenfernsehen für einzelne
Unternehmen aufbereitet und von der
Deutschen Telekom AG vermarktet.
Medlive - der innovative Fortbildungskanal für Mediziner
Referenten: Alexander Amman, Geschäftsführer Medlive GmbH
Dr. Gerd Basting, Programmdirektor
Medlive GmbH
Die MedLive GmbH ist ein von der
internationalen Quintessenz Verlagsgruppe entwickelter und initiierter Startup. Gegenstand von MedLive ist eine
internationale medizinische Plattform
für ein interaktives Online- und TVExpertenprogramm im Bereich Zahnund Humanmedizin.
IP TV - Quo Vadis
Referenten: Christian Kleinsorge, Vorstandsvorsitzender
der
ICG
Interconnect AG
Jörg Drazbowski, Vorstandsmitglied der
ICG Interconnect AG
Mit diesem Vorhaben wird eine kostengünstige Lösung von Business-TV für
den Mittelstand präsentiert. Es handelt
sich dabei um eine auf IP-/Intranet
basierende Lösung für Unternehmensfernsehen.
u

7
Abschluss der
CeBIT 2000
Branoner: Berlin ist spitze
„Über 250 Berliner Aussteller
waren auf der diesjährigen
CeBIT - so viele wie noch nie
zuvor. Egal, ob große oder kleine Unternehmen, alteingesessen, Newcomer oder
Startups - fast einhellig haben sich ihre
Erwartungen erfüllt und wurden sogar
übertroffen. Berlin hat sich als erfolgreicher Standort der Medien-,
Informations- und Kommunikationsbranche etabliert“, so die Bilanz von
Technologiesenator Wolfgang
Branoner zum Ende der CeBIT 2000.
1995
Gespräche und Diskussionen zeigten
deutlich, dass Berlin als die Gründerstadt für die Bereiche Multimedia und
Internet, besonders für Dot.Com-Firmen, höchste Priorität hat. Dort ist
Berlin auch Gründerhauptstadt. Dahinter steht das Feeling der Stadt und
ihr kreatives Potenzial. Besondere Anziehungskraft haben die umfassenden
Möglichkeiten für Startups. Der Silicon
City Club hat inzwischen über 95 Mitgliedsfirmen - und täglich werden es
mehr. Etwa drei Viertel davon sind in
Berlin tätig.
Das große Interesse für Neuansiedlungen in Berlin im Umfeld
„Internet“ wird weitere Chancen für die
Stadt bieten. Drei konkrete Erfolge konnten bereits von der CeBIT mitgebracht
werden: Der Internetcarrier PSINet aus
den USA wird in Berlin eines der größten Web-Hosting-Center Europas aufbauen. Der erfolgreiche Internet-StartupDienstleister myToys.de wird seine Zentrale im April in die Berliner Kulturbrauerei verlegen. Im Dezember wurde
das Unternehmen von fünf
Jungunternehmern gegründet. Bis heute expandierte der Verkauf von Spielzeug per Internet von myToys.de auf 60
Mitarbeiter und 3 Mio. DM Umsatz.
Gerade in Berlin sieht myToys.de nun
die besten Bedingungen und Koopera-
2
tionsmöglichkeiten für das weitere
Wachstum. Auch die Plenum New Media AG - Anbieter für Multimedia- und
IT-Dienstleistungen - wird sich in Berlin ansiedeln. Rund 60 Arbeitsplätze
sind geplant.
Die Präsentation des „Projektes Zukunft - Der Berliner Weg in die Informationsgesellschaft“ auf dem
Forschungsmarkt Berlin (Halle 16) war
ein voller Erfolg: Neben den täglichen
Vorträgen des Projektes sorgten die Präsentationen der Firmen von Silicon
City Berlin (Internetdienstleister) und
Interface (Berliner Multimediafirmen)
für ein starkes Besucher- und Medieninteresse.
Außerdem konnte Branoner auf der
CeBIT mit Mannesmann Arcor einen
Partnerschaftsvertrag für Berlin abschließen. Beide Partner werden danach gemeinsam IT- und Multimedia-Projekte
für den Ausbau der Informationsgesellschaft in Berlin umsetzen und finanzieren.
u
Medienfestival
BERLINBETA
Berlin (ots) - Vom 30. August
bis zum 6. September 2000 findet in Berlin das dritte Medienfestival BERLINBETA version 3.0 statt.
Als Veranstaltungsort wurde dieses Jahr
die „Schwangere Auster“- das Haus der
Kulturen der Welt, John-Foster-Dulles
Alle 10 in Berlin gewählt.
1995
Mit den vier Säulen - Konferenz, Ausstellung, Filmfest und Clubevents - bietet das Medienfestival BERLINBETA
version 3.0 eine breite Plattform für die
sich rasant verändernde Kommunikations- und Entertainmentbranche.
Die BERLINBETA version 3.0 Konferenz tagt vom 1.- 3. Sept. und richtet
sich an das Fachpublikum aus den
Medienbranchen (Print, audiovisuelle,
elektronische) und den damit verbun2/00 2 60
denen Berufszweigen wie Werbung,
Kommunikation, Bildende Kunst/ Architektur und weitere.Es gibt fünf thematische Schwerpunkte: Interface Design, Finance-Strategies & Services, „Urban drift“, Digital Film und Net
Business.Zu all diesen Themen werden
während der drei Tage Workshops angeboten.
Zeitgleich zur Konferenz findet die
BERLINBETA version 3.0 Ausstellung
statt, die erstmals den gesamten Besuchern zugänglich ist. Folgende Ausstellungsbereiche können die Besucher
durchlaufen: Online-Services, Creative
Software Tools, Entertainment/New
Media, Services/ Consulting, Financing.
Rund um diese Ausstellung kann sich
ein ausgewählter Kreis von Unternehmen präsentieren und mit den Besuchern ins Gespräch kommen. Als Ergänzung zu den Konferenzpanels werden in sogenannten „Snapshots“ anwendungsorientierte Lösungen präsentiert.
Als Auftakt des Medienfestivals wird
am 30.8.2000 das BERLINBETA version
3.0-Filmfestival starten und bis zum
6.9.2000 eine Auswahl an internationalen Filmentdeckungen präsentieren. Die
Sektionen des diesjährigen Filmfestivals werden „Independent Images“,
„XYouth“ und“Future Park“ sein. Weiterhin werden kleine Werkreihen der
japanischen Regisseure Ishii und Miike
Takashi vorgestellt, auch werden Länderreihen mit Filmwerken aus Dänemark,
Spanien und Korea vertreten sein. Die
Festivalkinos sind das Eiszeit, Central,
Filmtheater am Friedrichshain und
Hackescher Hof-Kinos.
Als Abrundung des Medienfestivals finden vom 1.9.-3.9. die BERLINBETA
version 3.0 Clubevents statt. In Zusammenarbeit mit verschiedenen Clubs und
Veranstaltern werden interessante und
künstlerische Events veranstaltet.
Die BERLINBETA version 3.0 wird
veranstaltet von der Berliner Agentur
brainbox Network EntwicklungsGmbH.
u
Europäischer LinuxTag
2000 in der Messe
Stuttgart
Kaiserslautern. Der LinuxTag
2000 findet vom 29. Juni bis 2.
Juli 2000 im Messezentrum
Stuttgart International statt. Dies kündigen die Veranstalter heute in Kaiserslautern an. Somit verlässt der LinuxTag
in diesem Jahr nach fünf erfolgreichen
Veranstaltungen an der Universität
Kaiserslautern den Ort seiner Entstehung.
•
•
•
1995
„Wir schreiben ein neues Kapitel in der
Erfolgsgeschichte des LinuxTags“, so
die Veranstalter. „Mit ca. 7.000 Besuchern während des LinuxTag ’99 sind
wir an die Grenzen des an der Universität Möglichen gestoßen. Der LinuxTag
ließe sich in Kaiserslautern nur dann
nochmals durchführen, wenn Angebot
und Besucherzahl auf das Niveau des
Jahrs 1999 beschränkt würden. Dies
würde jedoch der wachsenden Bedeutung und dem Publikumsinteresse von
GNU/Linux und Freier Software nicht
gerecht. Die Partnerschaft mit der Messe
Stuttgart gestattet uns, weiter mit GNU/
Linux zu wachsen und uns neuen Herausforderungen zu stellen“.
Konzept 2000
„Der große Erfolg des LinuxTag ’99 hat
gezeigt, dass unser Konzept stimmt.
Deswegen wird der LinuxTag 2000 seinen Vorgängern ähnlich sein, ergänzt
um zusätzliche Angebote, die der größere Veranstaltungsrahmen bietet. Dabei
legen wir besonderen Wert darauf, dass
der LinuxTag seinen einzigartigen
Charme bewahrt. Wir wollen nicht bloß
eine große Computermesse in Deutschland sein, sondern eine, die interessant
ist und Spaß macht“.
Schwerpunkte im Programm des
LinuxTag 2000 sind:
•
Die Ausstellung, auf der sich
Unternehmen und nicht-kommerzielle Gruppen präsentieren
Das internationale Vortragsprogramm rund um das Thema
Freie Software
Diskussionsveranstaltungen mit
Experten aus den Bereichen Software, Wirtschaft und Politik
Das Jobforum, das Berufssuchenden Kontakte zu den ausstellenden Unternehmen und Einblicke in die Berufswelt, speziell
in die IT-Branche, vermittelt
Wie in den Jahren zuvor, ist die Teilnahme an diesen Veranstaltungen für
die Besucher kostenlos.
Erstmalig ein Businesskongress
Zum ersten Mal während eines
LinuxTags findet im Jahr 2000 ein auf
den Einsatz von GNU/Linux und Freier Software in Unternehmen ausgerichteter Businesskongress statt. Das
Themenspektrum umfasst die Schwerpunkte
•
•
•
•
•
IT-Sicherheit
Rechtliche Aspekte freier Software
Support
Fallstudien: Anwendbarkeit,
Nutzen, Kosteneffizienz
Kommerzielle Applikationen
unter freien Betriebssystemen
Zielgruppe des Businesskongresses, für
den eine Teilnahmegebühr erhoben
wird, sind IT-Mitarbeiter und ITEntscheider von Unternehmen aller
Branchen und Größenordnungen.
Ziel des LinuxTags ist es, die GNU/
Linux-Welt vollständig abzudecken. Das
System, das als Freizeitprojekt engagierter Programmierer entstand und zunächst in Universitäten gedieh, hat begonnen, seine Tauglichkeit für den Einsatz in Unternehmen unter Beweis zu
stellen, sei es als Netzwerkserver, als
Desktop- und Applikationsumgebung
oder sogar in eingebetteten Systemen
mit Echtzeitfähigkeiten. Der LinuxTag
möchte Unternehmen helfen, die sich
aus dem Einsatz von freier Software
ergebenden Möglichkeiten zu erschließen und zu nutzen.
2/00 2 61
Im Rahmen des Businesskongresses
unterstützt der LinuxTag außerdem
junge, kapitalschwache Unternehmen,
indem diesen die Möglichkeit gegeben
wird, ihre Geschäftsideen VentureCapital-Gesellschaften vorzustellen.
Über den LinuxTag
Der LinuxTag ist eine jährlich stattfindende Messe- und Kongress-Veranstaltung zum Thema freie Software mit
dem Schwerpunkt GNU/Linux. Der
LinuxTag wendet sich an ein breites
Publikumsspektrum, das von Neugierigen und Umsteigern über GNU/LinuxFans mit gediegenen Kenntnissen bis
zu IT-Experten aus Wirtschaft und
Industrie reicht. Seit der ersten Veranstaltung im Jahr 1996, einem Themenabend über GNU/Linux mit 70 Gästen, hat der LinuxTag ein exponentielles
Wachstum erfahren.
Den Anspruch des LinuxTags bestimmt
das offene Organisations-Konzept, das
aus dem Entwicklungsmodell der freien
Software abgeleitet ist. So ist jeder eingeladen, sich an der Veranstaltung zu
beteiligen. Dieses Modell sichert ihre
Qualität und Vielfalt und verhindert die
Gefahr einseitiger Kommerzialisierung.
Der LinuxTag wird so dem Wesen der
freien Software gerecht.
Die Finanzierung durch Firmen, die
mit freier Software Geld verdienen, ermöglicht nicht-kommerziellen Projekten die kostenlose Teilnahme am
LinuxTag. Diese Gruppen können nicht
nur ihre Produkte einer breiten Öffentlichkeit in einem professionellen Rahmen vorstellen, sondern auch Synergieeffekte nutzen, die durch die Zusammenkunft der weltweit verstreuten
Open-Source-Gemeinde entstehen.
Für den LinuxTag 2000 rechnen die
Veranstalter mit weit über 10.000 Besuchern. Durch die Einbindung englischsprachiger Vorträge soll der LinuxTag
als die bedeutendste Messe- und
Konferenzveranstaltung zum Thema
freie Software in Europa etabliert werden.
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Buchtip:
Dschungelführer 2000
Führer durch den
Telekommunikationsmarkt zur
CeBIT eschienen
Bonn (ots) - „Die Übernahme
von Mannesmann durch
Vodafone ist vor allem mit
Blick auf neue mobile Dienste der
Startschuss für die bislang spannendste
Phase nach der europaweiten Liberalisierung der TK-Märkte“, so die Einschätzung der Fachjournalisten Andrea
Kristian und Robert Fahle, deren neues
Buch „Dschungelführer 2000 - Führer
durch den deutschen Telekommunikationsmarkt“ gerade rechtzeitig vor
der Hannoveraner Computermesse
CeBIT (24.2.01.3.) erschienen. Nach
ihren Recherchen sind im harten Wettbewerb um neue Techniken und innovative Dienste hinter den Kulissen längst
die Weichen für einen Wandel des Telefon-Marktes gestellt worden. Wie sich
dieser künftig gestalten wird, das stellt
das Autoren-Duo in seinem Buch auf
260 Seiten anschaulich dar.
Das Buch der beiden Journalisten hilft,
die tägliche Meldungsflut zum TKMarkt einzuordnen. Neben einem Ausblick auf neue Entwicklungen bietet
der „Dschungelführer 2000“ eine Analyse der unterschiedlichen KonvergenzStrategien, mit denen immer größere
TK-Allianzen arbeiten.
Der umfangreiche Dokumentationsteil
liefert darüber hinaus mit seinen zahlreichen Firmenportraits, Namenslisten
und einem Fach-Glossar einen hervorragenden Überblick über die MarktAkteure samt Kontaktpartnern und
-adressen sowie Techniken. Eine wichtige Orientierung für Verbraucher im
Boom-Markt Telekommunikation und
gleichzeitig Hilfe für professionelle
Anbieter und Nutzer von TK-Dienstleis-tungen bei Entscheidungen in Beruf und Alltag - das bietet der
„Dschungelführer 2000.“
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Info-Datenbank für Firmen-Intranets
Neue Ausgaben erschienen
In Kürze wird der DschungelführerVerlag den Großteil seiner in einer Datenbank gesammelten Informationen
über den TK-Markt via Internet auch
zur professionellen Nutzung auf
Internet- bzw. Intranet-Seiten zur Verfügung stellen. Dazu gehören neben
Firmenkurzportraits und -detailinfos
auch das Who-is-who der Branche inklusive Foto und Lebenslauf sowie das
„LexiKom“, ein Wörterbuch und Nachschlagewerk (dt./engl.) zum TK-Markt.
Anfragen bitte an: [email protected].
„Das Telefonbuch
für Deutschland“ und
„Das Telefonbuch
Map&Route“
Der Dschungelführer-Verlag in Bonn
hat sich seit einigen Jahren ganz auf die
Produktion und Herausgabe von Publikationen und Informationsdiensten zu
den Telekommunikationsmärkten spezialisiert. Der Dschungelführer durch
den TK-Markt erscheint bereits im dritten Jahr. Die Daten zum Buch:
„Dschungelführer 2000 - Der Führer
durch den deutschen Telekommunikationsmarkt“, Robert Fahle/ Andrea
Kristian, Dschungelführer Verlag Bonn,
264 Seiten. ISBN: 3-9806891-1-5, Preis:
48 DM
Bestellformulare, weitere Inhalte zum
Buch und Internet-Links haben die
Autoren auf den Webseiten http://
www.dschungelfuehrer.de zusammengestellt.
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Rufen Sie an :
INFOLINE
VERTRIEB
90 12 (912) 60 80
2/00 2 62
Frankfurt (ots) - Weit über
eine Million weitere Kommunikations-Daten aus eigener Recherche, die die offiziellen und
topaktuellen Unterlagen der Deutschen
Telekom vervollständigen, finden sich
auf der aktuellen Telefonbuch-CDROM von DeTeMedien.
Doch genauso wichtig wie die Vollständigkeit der Daten ist das Finden des
Gesuchten. Hierzu hat DeTeMedien
eine ganze Menge neuer Funktionen
aufgenommen, die insbesondere ein
schnelles Auffinden und Anzeigen des
kompletten Adressdatensatzes gewährleisten. Zudem ist die TelefonbuchCD-ROM von DeTeMedien als derzeit
einzige auf einer Vielzahl von Betriebssystemplattformen verfügbar, darunter
Apple Macintosh oder auch die aktuellen Linux-Distributionen wie z.B. Corel
Linux 1.0. Die Unterstützung für diese
Betriebssysteme ist gleich mit auf der
CD-ROM enthalten.
Neu: Die Umkreissuche
Ein Knüller ist beispielsweise die Umkreissuche - einfach einen Standort frei
definieren, Radius angeben und schon
wird die Suche auf diesen Umkreis
beschränkt. Wer z.B. ein Restaurant
sucht, aber keine weiten Wege auf sich
nehmen möchte, gibt einfach einen
Standort und einen Radius, z.B. 3 km,
ein. Das Telefonbuch zeigt dann an,
welche Restaurants sich in diesem
Umkreis befinden.
Neue Suchfilter und Sortierkriterien
Neue Suchfilter erlauben nun auch die
Suche nach Bundesland, Regierungsbezirk oder Landkreis.
è
ç Die Suchergebnisse können jetzt
auch auf Teilnehmer mit Fax-, Mobilfunk- und Servicerufnummer beschränkt werden. Die gefundenen Ergebnisse können nun nicht mehr nur
in alphabetischer Reihenfolge angezeigt
werden, sondern die Teilnehmer können durch einfachen Mausklick nach
Straße oder Ort sortiert werden.
Neu: Die einstellbare Komfortsuche
Ganz bequem ist die einstellbare
Komfortsuche, die neben Namenszusätzen auch die wichtigen Untereinträge durchsucht. Namenszusätze sind
Einträge eines Teilnehmers in Verbindung mit dem Lebenspartner wie z.B.
Richter, Franz und Mayr, C.
Die besondere Bedeutung von Untereinträgen erschließt sich jedoch erst
demjenigen, der einmal in seiner Stadt
nach dem Gesundheitsamt, dem Wasserwerk oder einem Kindergarten sucht.
Diese Teilnehmer finden sich nämlich
meist nur als Untereintrag von Stadtverwaltungen o.ä., ein solcher Untereintrag ist nur mit der Komfortsuche
zu finden. Wenn der Benutzer nicht
mehr weiß, ob der gesuchte Teilnehmer
Meier, Maier oder Mayr heißt, kommt
die bewährte phonetische Suche, die
Suche nach Aussprache, zum Zuge. Sie
ermöglicht, nach allen denkbaren
Schreibweisen eines Namens gleichzeitig zu suchen. Auch nach Wortfragmenten sucht die Komfortsuche
und findet das Suchwort auch als abgekürzten Bestandteil mitten in einem
Namen (z.B. mayr in Sedlmayr oder
Mayrhofer).
Die Komfortsuche mit diesen leistungsfähigen Suchalgorithmen lässt sich natürlich auch mit beliebiger Verknüpfung durchführen. Die Suchergebnisse
lassen sich dann ganz einfach als Liste
ausdrucken oder exportieren und in
andere Programme wie Excel oder Word
übernehmen.
Die CD-ROM „Das Telefonbuch für
Deutschland Frühjahr 2000“ ist ab sofort überall im gut sortierten EDV-,
Buch,- Bürofachhandel, in den Fachabteilungen der Kauf- und Warenhäuser
sowie in den T-Punkten und in größeren Postfilialen, oder direkt bei
DeTeMedien unter Tel. 01805-9999-66
oder im Internet unter http://
www.detemedien-software.de erhältlich.
Der unverbindlich empfohlene Verkaufspreis der CD-ROM „Das Telefonbuch für Deutschland Frühjahr 2000“
beträgt 29,95 DM inkl. MwSt.
Das Telefonbuch Map&Route
Das Telefonbuch Map&Route der
DeTeMedien ist mit der Frühjahrs Version 2000 noch umfangreicher und
aktueller denn je. Ein „Office-Manager“ und der Varta-Hotelführer mit 6.500
Adressen runden das Paket ab.
Einfach direkt und direkt einfach
Um die neue Map&Route von
DeTeMedien zu nutzen, muss man wirklich kein PC-Profi sein. Ein paar
Mausklicks und schon steht die gewünschte Information zur Verfügung.
Detailliert und übersichtlich. Zum Finden einer Telefonnummer gibt man
einfach den Ort und den Namen des
Teilnehmers ein. Die Komfortsuche
bietet zudem die Möglichkeit, Namenszusätze und Untereinträge zu durchsuchen. Selbst wenn man nur ein Wortfragment kennt oder die ungefähre
Schreibweise eines Teilnehmers, kommt
man weiter: bundesweit,. schnell und
schnörkellos.
Neue Features
Das Telefonbuch Map&Route Frühjahr 2000 verfügt über eine detailgenaue
Deutschlandkarte in GPS-Qualität.
Sucht man den Weg zu einem Telefonteilnehmer, wird dessen Adresse direkt
vom Telefonbuch in einem der über
10.000 Stadtpläne oder einem der über
110.000 Ortseinträge angezeigt. Geht es
um beste Verbindungen auf vier Rädern, berechnet „Map&Route“ auch
die optimale Route zwischen verschiedenen Fahrzielen - mit bis zu 20
2/00 2 63
Zwischenstopps. Und: durch Eingabe
eines Kilometerradius um einen frei
definierten Standort kann auch im Umkreis gesucht werden. Das Besondere:
bis zu 75 Teilnehmer lassen sich sogar
gleichzeitig auf einer Karte darstellen.
Freie Routenwahl
„Freies Routing“ heißt das Zauberwort.
Erst durch diese Funktion wird das
Telefonbuch Map&Route Frühjahr 2000
zum perfekten Routenplaner für Reisende. Unabhängig davon, ob ein Ziel
im Teilnehmerverzeichnis des Telefonbuches enthalten ist, schlägt das Programm die bestmögliche Verbindung
zwischen zwei frei wählbaren Orten
vor. Ohne Umweg über die Adresse
eines Telefonteilnehmers gehen zu müssen. Und das in wenigen Sekunden. Ein
echtes „Plus“ sowohl am stationären
Rechner oder am Notebook, wenn man
unterwegs ist.
Quantität und Qualität
Masse ist bei „Map&Route“ gleich Klasse: Die rund 37 Millionen Kommunikationsnummern (Telefon, Fax, Mobilfunk, Homepage-Adressen, eMail und
Service) sind auf dem aktuellsten Stand.
Darüber hinaus basieren eine Millionen Daten auf Eigenrecherche der
DeTeMedien. In der neuen Version von
Das Telefonbuch. Map&Route Frühjahr 2000 sind mehr als 500.000 weitere
Daten hinzugekommen. Insbesondere
neue Fax-Nr., eMail- und HomepageAdressen.
Jetzt: Suchfilter und Sortierkriterien
Suchfilter erlauben jetzt auch die Suche
nach Bundesland, Regierungsbezirk oder
Landkreis. Die Suchergebnisse können
auch auf Teilnehmer mit Fax-, Mobilfunk- und Servicerufnummern beschränkt werden. Die gefundenen Ergebnisse können jetzt nicht nur in
alphabetischer Reihenfolge angezeigt
werden, sondern die Teilnehmer können durch einfachen Mausklick nach
Straße oder Ort sortiert werden. è
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ç Das Telefonbuch „Map&Route für Deutschland. Frühjahr 2000“ ist ab sofort
im EDV-, Buch- und Bürofachhandel, in den Fachabteilungen der Kaufhäuser sowie
in den T-Punkten und in größeren Postfilialen zum unverbindlich empfohlenen
Verkaufspreis von DM 49,95 inkl. MwSt. erhältlich.
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Multimedia @ Verwaltung
Marktnähe und Bürgerorientierung mit elektronischen Dienstleistungen
Die öffentliche Verwaltung wird im Informationszeitalter radikalen Veränderungen ausgesetzt sein. Wie sie sich dieser Herausforderung stellt und
den zu bewältigenden Aufgaben entgegentritt, damit befaßt sich der neue
Band des Jahrbuchs Telekommunikation und Gesellschaft, der im April 1999
erschienen ist.
Mehr als 30 Autoren beleuchten einerseits Genese und Status Quo der derzeitigen
Verwaltungstrukturen und andererseits die Megatrends der ersten 10 - 20 Jahre des
neuen Jahrtausends in diesem Sektor. Die Entstehung und Entwicklung des nicht
immer unproblematischen Verhältnisses von Bürger und Staat wird an deren
häufigster Schnittstelle im Bereich der Kommunen in den Mittelpunkt des
Interesses gestellt. Die Praxis kommt dabei durch Vertreter der Spitzenverbände wie
Dt. Städtetag, KGSt (Harald Plamper), Dt. Institut für Urbanistik (Busso Grabow)
und Gewerkschaft ÖTV (S. Groner-Weber) ebenso zu Wort wie die Wissenschaft,
vertreten durch die Professoren Hermann Hill, Claus Leggewie, Klaus Lenk, Frieder
Naschold, Heinrich Reinermann u. v. m.
Jahrbuch Telekommunikation und Gesellschaft. Bd. 7/1999. Hrsg.: H. Kubicek, H.J. Braczyk, D. Klumpp, G. Müller, W. Neu, E. Raubold, A. Roßnagel, Ca. 500 Seiten,
mit CD-ROM, DM 98,00 / ÖS 715,00 / SFr 89,00, ISBN 3-7785-3918-3
Ein Special innerhalb des Bandes ist
Fragen und Problemen der Sicherheitsund Vertrauensinfrastruktur gewidmet.
Neben der Evaluierung des IuKDG
werden der Einsatz der Digitalen Signatur (Prof. Büllesbach), der Stand der
Sicherheitstechnik (Prof. Pfitzmann)
und die Sicherheitsdienstleistungen neuer privatwirtschaftlicher Anbieter wie
TeleSec und TC TrustCenter behandelt.
Die Beiträge des Forums sind in Anlehnung an das Schwerpunktthema den
politischen Handlungsoptionen zwischen dem technischen und dem kognitiven Zugang zu den neuen elektronischen Dienstleistungen gewidmet. Mit
der Fortführung der Rubriken Szene,
Fundgrube und Chronik wird dem
Jahrbuchcharakter des Werks Rechnung
getragen. Hier findet der Leser wie gewohnt einen Überblick über aktuelle
Forschungsprojekte und Einrichtungen,
eine Auswahl von Rezensionen aktueller Publikationen zum Thema sowie
einen vollständige Dokumentation der
politischen, rechtlichen und technischen Entwicklungen im Telekommunikationssektor im Jahr 1998. Weitere
Informationen unter: http://www.jtgonline.de/jahrbuch/menu_home.html u
CD-ROM mit Regionalinformationen zu
Adressen erschienen
Das Statistische Landesamt
gibt erstmals die CD-ROM
„Adressauskunft, Straßen und
Plätze Berlins“ heraus. Zu jeder der
derzeit etwa 374 000 Berliner Adressen
werden verschiedene regionale Bezüge
angegeben, beispielsweise der Bezirk, in
dem die Adresse liegt, der Name des
Ortsteils, die Postleitzahl, die Verkehrszellenummer, die Nummer des
Grundschuleinzugsbereichs, des Stimmbezirks oder die Wahlkreisnummern.
Die Informationen entstammen dem
vom Statistischen Landesamt ständig
gepflegten amtlichen Adressbestand von
Berlin.
è
2
2/00 2 64
ç Darüberhinaus sind Anschriften
der Bezirksämter, der Finanzämter und
der Grundschulen enthalten. Auf der
CD befinden sich auch Excel-Tabellen
mit den grundlegenden Regionalklassifikationen der Stadt (Bezirk, Ortsteil, Statistisches Gebiet, Verkehrszelle)
und Karten im JPG-Format zu
Grundschuleinzugsbereichen, Ortsteilen, Postleitzahlen und Teilverkehrszellen. Für die nächste Ausgabe ist die
Aufnahme der EU-Fördergebiete, Ziel1
und Ziel2, vorgesehen. Das Anzeigen
der gefundenen Adresse in einem Stadtplan wird erst in späteren Ausgaben
möglich sein.
Die CD-ROM „Adressauskunft, Straßen und Plätze Berlins“ erscheint vierteljährlich und wird in einer Vollversion
zum Preis von 49,50 DM und in einer
Grundversion für 24,50 DM abgegeben. Bei der Grundversion reduzieren
sich allein die Informationen an den
Adressen auf Bezirk (alt, neu), Ortsteil,
Statistisches Gebiet, Block und Postleitzahl.
Über die Angebote des Regionalen
Bezugssystems (RBS) informiert:
Statistisches Landesamt Berlin
Alt-Friedrichsfelde 60
10315 Berlin (Lichtenberg)
Telefon: (030) 9021 - 3679 / 3687
Telefax: (030) 5158 - 8318
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Deutschland Deine IT-Probleme
Da musste ich doch kürzlich zu einer
Informationsveranstaltung
„Bildschirmarbeitsplatz-Beurteilung“
und habe einiges gelernt. Die
eingesetzte Software z.B. soll
anwenderfreundlich und selbsterklärend sein. Das hat mich nun aber
in eine tiefe Sinnkrise gebracht,
beschäftige ich mich doch seit 17
Jahren mit dem Computer aber eine
wirklich anwenderfreundliche oder
selbsterklärende Software muss ich
verpasst haben. Vor ca. 10 Minuten ist
es wieder mal passiert „Schutzverletzung xyz an kernel32.dll“. Aha, selbsterklärend
und anwenderfreundlich?????
Na gut dachte ich mir, wenn es mit der Software nicht klappt sehe ich mir doch
z.B. mal meinen Bürostuhl an. Schließlich wurde mir erzählt meine Wirbelsäule
dankt es mir, wenn der Stuhl richtig eingestellt wird. Aber wie ich es auch mache,
es ist immer verkehrt. Ist vielleicht nicht der blöde Stuhl schuld: liegt es an meiner
Körpergröße von 187 cm? Bin ich zu groß für einen Bildschirmarbeitsplatz?
Schnell mal in den Ergonomie-Bestimmungen geblättert, aufatmen, nein dort gibt
es keine Bestimmungen über Körpergröße. Hat der Gesetzgeber gottseidank
vergessen.
Beim Blättern in den Bestimmungen ist mir aufgefallen, dass es auch keine
Regelung für Sonnenbrillen gibt. Die brauche ich doch aber, wenn die
Raumhelligkeit auf 500 LUX erhöht werden soll.
Nach so viel Frust freute ich mich auf meinen Feierabend. Gleich mal sehen was
es in den Nachrichten gibt. Bundeskanzler Schröder auf der Cebit: super, der
interessiert sich jetzt auch für Informationstechnologie. Aber was hören da meine
Ohren? Es fehlen Fachkräfte im IT-Bereich in Deutschland: haben wir nicht,
holen wir sie schnell mal aus dem Ausland. Das verstehe ich auch nicht, haben
die doch in der Schule meiner Tochter drei PCs für 500 Schüler. Stehen die da nur
rum oder was? Ich werde mich aber nicht bei der Schule beschweren, wäre mir
peinlich, schließlich hat meine Tochter gerade meinen alten Pentium 133
bekommen und behauptet steif und fest, der wäre schneller als der in der Schule.
Gerade kommt mein alter Freund der Computer-Spezi zu Besuch. Hat seit 10
Jahren eine eigene Firma und macht auch Reparaturen an PCs. Ich war immer
neidisch auf ihn, weil er doch selbstständig ist und so viel mehr verdient. Jetzt bin
ich aber froh, dass ich nicht selbstständig bin. Mein Freund muss seine Firma
schließen, er hat keinen Meisterbrief. Muss er aber haben, sagt die Industrie- und
Handelskammer. Geht aber nicht, sagt mein Freund, denn irgendwer muss doch
die Reparaturen ausführen, wenn er sich auf die Prüfungen vorbereitet, dass darf
er aber nicht: er hat keine Meisterprüfung.
Muss in Deutschland alles per Gesetz geregelt werden, warum haben die dann
aber die Schulen und Kinder und Lehrer vergessen? Und warum gibt es kein
Gesetz, dass meiner Textverarbeitung verbietet immer rote Kringellinien unter
das Wort „Pentium“ zu setzen, und warum .............
STEPHAN IHLENBURG
DEUTSCHE DIENSTSTELLE WAST
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Druck:
LIT Berlin, Auflage: 2.4OO
Gastautoren:
Stephanie Ihringer, Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung, Speyer
Silvio von Krüchten, experts4U, Berlin
Prof. Dr. Simone Fühles-Ubach, Fachhochschule, Köln
Prof. Dr. Thomas Pietsch, Fachhochschule für Technik und Wirtschaft, Berlin
Dr. Ulrich Kampffmeyer, Project Consult, Hamburg
Ursula Schuth-Finke, debis Systemhaus PCM Computer AG, Berlin
Falk Krack, Projektgruppe AVUS 2OOO, Bezirksamt Lichtenberg, Berlin
Gunnar Stöcker, GS KoBIT, Bezirksamt Neukölln, Berlin
Martin Spaja, Elma Sranz, GS KoBIT, Bezirksmat Neukölln, Berlin
Stephan Ihlenburg, Deutsche Dienststelle WASt, Berlin
Redaktion:
Michael Brodersen:
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion bzw. des LIT wieder.
SPLITTER Nr. 3/2OOO erscheint voraussichtlich im Oktober 2OOO
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