Aktuelles vom Deutschen Baugewerbe. Tarifverhandlungen 2014

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Aktuelles vom Deutschen Baugewerbe. Tarifverhandlungen 2014
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Aktuelles vom Deutschen Baugewerbe.
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FIEC-Kongress 2014
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Tarifverhandlungen 2014
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Klimaschutzziele und Altbausanierung
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3/2014
Liebe Leserinnen und Leser,
die Politik hat sich in die Sommerpause verabschiedet. Zuvor hat sie noch
zahlreiche Gesetzesvorhaben abgeschlossen, auch einige wichtige neue Regelungen für unsere Branche.
Das wichtigste Gesetz für die Bauwirtschaft war sicher die Umsetzung der
Brüsseler Zahlungsverzugsrichtlinie in deutsches Recht. Mit dem neuen Gesetz wird die Bauwirtschaft vor unverhältnismäßig langen Zahlungsfristen
geschützt. Die Große Koalition hat die Lage unserer Branche verstanden und nach langen
Diskussionen und zähem Ringen richtig entschieden.
RA Felix Pakleppa
Ebenso hat der Deutsche Bundestag eine gesetzliche Regelung zur Steuerschuldnerschaft
bei Bauleistungen beschlossen, die eine problematische Rechtslücke nach einem Urteil
des Bundesfinanzhofes schließt. Es ist damit gelungen, die Rückkehr zu den bisherigen
bewährten Grundsätzen bei der Anwendung des § 13 b UStG auf Bauleistungen zu erreichen. Die gesamte Bauwirtschaft hatte hier auf eine schnelle Korrektur gedrungen.
Im Rahmen seiner Haushaltsberatungen hat der Deutsche Bundestag ein neues Programm zur Förderung des generationengerechten Umbaus „Altersgerecht Umbauen“ mit
Investitionszuschüssen in Höhe von 10 Mio. Euro aufgelegt. Das bestehende KfW-Darlehensprogramm wird damit um eine Zuschussvariante ergänzt und die Förderung des altersgerechten Umbaus gewinnt eine neue Qualität. Damit ist eine weitere Forderung des
Baugewerbes umgesetzt und eine Vereinbarung des Koalitionsvertrages erfüllt. Das neue
Programm ist ein wichtiges politisches Signal für den richtigen Umgang mit der demografischen Entwicklung in unserem Land.
Schade ist, dass die Bundesratsinitiative der Sächsischen Staatsregierung zur Rückgängigmachung der Vorfälligkeit der Sozialversicherungsbeiträge gescheitert ist. Damit hat der
Bundesrat die Chance verpasst, Impulse für eine Entlastung gerade der mittelständischen
Bauunternehmen zu setzen.
Sehr positiv ist aber die Verabschiedung der Gewerbeanzeigenverordnung durch den
Bundesrat. Durch die neue Ausgestaltung des Gewerbeanzeigeverfahrens soll die Arbeit
der Finanzkontrolle Schwarzarbeit (FKS) erleichtert werden. Seit langem haben wir gefordert, die Scheinselbständigkeit bereits bei der Gewerbeanzeige sowie bei der Eintragung
in die Handwerksrolle zu bekämpfen. Die Voraussetzungen für eine tatsächlich selbständige Tätigkeit müssen bereits zu diesem Zeitpunkt geprüft und die Gewerbedaten bei Anhaltspunkten auf Scheinselbständigkeit an die FKS übermittelt werden.
Mit den Gesetzgebungsvorhaben zum Zahlungsverzug, zum § 13 Umsatzsteuergesetz
und der Gewerbeanzeigenverordnung hat sich der Gesetzgeber in die richtige Richtung
bewegt und die Rahmenbedingungen für die heimischen Bauunternehmen ein Stück weit
verbessert.
Und nach der Sommerpause geht es natürlich weiter. Bis dahin wünsche ich Ihnen und
Ihrer Familie einen schönen, produktiven, aber auch erholsamen Sommer.
Ihr
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Fairen Wettbewerb in ganz Europa gestalten
Kongress der europäischen Bauverbände (FIEC) in Berlin
So viel Europa wie nötig, so
viel nationale und regionale
Gestaltungsspielräume wie
möglich. Das bedeutet für uns
Vielfalt in Europa“. Mit diesem
Appell hieß der Präsident des
Hauptverbandes der Deutschen
Bauindustrie, Prof. Thomas Bauer, die Teilnehmer des Europäischen Baukongresses in Berlin
willkommen. Integration sei
dort wünschenswert, wo sie den
Kern europäischer Politik betreffe. Die gelte zum Beispiel bei
der Handels- und Energiepolitik.
Zurückziehen solle sich die EU
von Aufgaben, die in Kommunen
und Regionen bürgernäher gelöst werden könnten. Das stärke
auch die Glaubwürdigkeit der
europäischen Institutionen, erklärte Bauer.
Ausrichter des Kongresses, der
nach knapp zwanzig Jahren
wieder in Deutschland stattfand, war der Verband der
Europäischen Bauwirtschaft,
die European Construction
Industry Federation, FIEC. Gast-
FIEC-Präsident Thomas Schleicher
gebende Verbände waren der
Hauptverband der Deutschen
Bauindustrie (HDB) und der
Zentralverband des Deutschen
Baugewerbes (ZDB).
Mit Blick auf die Verhältnisse am
europäischen Baumarkt mahnte
Eröffnung des FIEC-Kongresses im Konzerthaus auf dem Gendarmenmarkt in Berlin.
Von links nach rechts: Prof. Thomas Bauer, HDB-Präsident, Staatssekretär Florian Pronold
MdB, Thomas Schleicher, FIEC-Präsident, Frau Schleicher, Dr. Hans-Hartwig Loewenstein,
ZDB-Präsident, Frau Dr. Loewenstein, Felix Pakleppa, ZDB-Hauptgeschäftsführer.
Bauer die Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen an: „Die
Bauunternehmen müssen in
der Lage sein, ihre Leistungen in
einem fairen Wettbewerb zu erbringen.“ Das gelte auf nationaler Ebene, beispielsweise im Verhältnis zwischen Auftraggeber
und -nehmer, das in Deutschland in vielen Punkten in eine
Schieflage geraten sei; das gelte
aber auch auf europäischer Ebene, wenn es um die vielfältigen
Fragestellungen der Freizügigkeit gehe, die die Bauwirtschaft
als standortgebundene Branche
vor enorme Herausforderungen
stelle.
Für den Präsidenten des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Dr.-Ing. Hans-Hartwig
Loewenstein, ist die Sicherung
qualifizierter Arbeitskräfte – allein in Deutschland würden bis
2020 rund sechs Millionen Fachkräfte fehlen – eine der größten
Herausforderungen in Europa.
Dabei sieht er Deutschland in
einer vergleichsweise günstigen
Ausgangsposition: „Wir haben in
unserem Land mit rund sieben
Prozent eine extrem niedrige
Jugendarbeitslosigkeit, was
auf die duale Ausbildung zu-
rückzuführen ist. Sie beruht im
Handwerk vor allem darauf, dass
die Unternehmer als Meister
qualifiziert sind und sich ihrer
Verantwortung für die jungen
Leute bewusst sind“, erklärte
Loewenstein.
Florian Pronold MdB, Parlamentarischer
Staatssekrtär im Bauministerium, überbrachte ein Grußwort zur feierlichen
Eröffnung.
Ein zentraler Baustein des Erfolg
ist für ihn das in Europa einmalige Ausbildungssystem in der
Bauwirtschaft: „Bei uns lernen
die jungen Leute vor allem in
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Die Kongressteilnehmer kamen aus 27 Ländern Europas.
Rainer Bomba, Staatssekretär im Bundesbauministerium bergrüßte die
Kongressteilnehmer im Namen der Deutschen Bundesregierung.
den Betrieben und den Ausbildungszentren alle Fertigkeiten und Fähigkeiten, die sie für eine
erfolgreiche Berufstätigkeit benötigen. Finanziert wird die gesamte Ausbildung durch die
Betriebe. Wir investieren als Bauunternehmen
rund 600 Millionen Euro jährlich in die Ausbildung unserer Fachkräfte. Und wir halten das
für richtig“, führte Loewenstein aus.
Vor diesem Hintergrund kündigte Loewenstein eine massive Gegenwehr gegen alle
Bestrebungen im Hinblick auf die EU-Transparenzinitiative an, die die Meisterpflicht in
Neuer und alter FIEC-Präsident v.l.: Johann Willemen, Thomas Schleicher
und ZDB-Präsident Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein.
Deutschland angreifen will. Loewenstein: "Dies wäre das
Ende der dualen Ausbildung, um die uns viele beneiden,
und die die Grundlage für die gute Beschäftigungssituation insgesamt ist. Denn das Gros der Langzeitarbeitslosen
hat keine Ausbildung."
Loewenstein warb auf dem FIEC-Kongress um Unterstützung für das Anliegen sich gegen die so geartete Deregulierung der Berufe zu wenden.
Das FIEC-Präsidium.
Im Workshop diskutierten (v.l.) Jacques Lair, Tarmo Pipatti und Dr. HansHartwig Loewenstein über die Beschäftigung von Jugendlichen in Europa
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(V.l.) Kari Sandberg, Prof. Thomas Bauer und Guillermo Aparicio Torres diskutierten über den europäischen Baumarkt.
Neuwahl des
FIEC-Präsidiums
Neuer FIEC-Präsident ist Johan
Willemen, Bauunternehmer aus
Belgien. Er folgt auf Thomas
Schleicher, dessen Mandat satzungsgemäß mit dem FIEC-Congress 2014 endete.
Die Vizepräsidenten des FIEC
Steering Committees für die
Wahlperiode 2014-2016 sind:
Frank Dupré (DE), Jean-Louis
Marchand (FR), Duccio Astaldi
(IT) für den EIC, Paolo Astaldi (IT),
Kjetil Tonning (NO), Guillermo
Aparicio (ES), Maxime Verhagen
(NL), Alexander Pongratz (AT),
Emre Aykar (TR), Michail Daktylidis (GR) und Ricardo Gomes (PT).
Gemeinsame Sitzung des FIEC-Steering Committees und des EIC-Boards im Haus des
Deutschen Baugewerbes.
Rahmenprogramm
Galadinner in der Orangerie des Schlosses Charlottenburg.
Nach dem architektonischen Stadtrundgang, der Ausklang auf der Terrasse
der Humboldt-Box mit Blick auf die Schloßbaustelle in Berlin.
Besuch des Reichstagsgebäudes
Abendempfang auf Einladung der VHV Versicherungen
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Tarifrunde 2014
Einkommensverbesserungen und Tarifrente Bau
Die Tarifrunde 2014 war keine
reine Lohnrunde. Obwohl die
Forderungen der Gewerkschaft
nach Einkommensverbesserungen mit einem Gesamtvolumen
von 7,0 % schon eine große Herausforderung darstellten, hat
die erzielte Einigung über die
Ablösung des alten ZVK-Systems
durch eine neue Tarifrente Bau
und die gleichzeitige Einführung
einer Tarifrente in den neuen
Bundesländern am 1. Januar
2016 eine viel größere, weit über
die Laufzeit der neuen Lohn- und
Gehaltstarifverträge hinausreichende Bedeutung als die
vereinbarte Erhöhung der Löhne,
4. Arbeitgeberforderungen zur
Verbesserung der Wettbewerbssituation im Gleisbau sowie im
Holz- und Bautenschutz
5. die tarifliche Altersversorgung
6. eine Übernahme der Kosten,
die den Lehrlingen anlässlich des
Berufsschulunterrichts entstehen (Fahrt- und Übernachtungskosten, Lernmittel).
Wie ein Damoklesschwert
schwebten dabei die ZVK-Reform im Westen und die Einführung einer Tarifrente im Osten
über den gesamten Verhandlun-
Tarifabschlüsse im Vergleich
Metallindustrie
+ 3,4 % (7/2013)
+ 2,2 % (5/2014)
Öffentlicher Dienst
+ 3,0 % (2014)
+ 2,4 % (2015)
Chemische Industrie
+ 3,7 % (2014)
Baugewerbe
+ 3,1 % (6/2014)
+ 2,6 % (6/2015)
GalaBau
+ 3,2 % (1/2014)
+ 2,5 % (3/2015)
Gehälter und Ausbildungsvergütungen zum 1. Juni 2014 und 1.
Juni 2015.
Die Verhandlungsmaterie war
komplex. Das Verhandlungspaket umfaßte
1. eine Erhöhung der Löhne,
Gehälter und Ausbildungsvergütungen
2. weitere Schritte der Entgeltangleichung Ost-West auf der
Grundlage der im Jahr 2013 getroffenen Vereinbarung
3. eine Verbesserung der Leistungen bei Auswärtsbeschäftigung (Kilometergeld, Auslösung)
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Malerhandwerk
+ 3,2 % (3/2014)
+ 2,55 % (6/2015)
gen. Beide Seiten hatten aber
immer wieder erklärt, ohne eine
Einigung über die Tarifrente
könne es in diesem Jahr keinen
Tarifabschluss geben. Das erklärt schon die lange Verhandlungsdauer (vier Verhandlungen
mit einer Verhandlungsdauer
von insgesamt 58 Stunden). Der
Wille, trotz der Komplexität der
Verhandlungsmaterie – wie im
Vorjahr – in freien Verhandlungen ohne Schlichtung zu einer
Einigung zu kommen, war aber
in jeder Phase der Verhandlungen erkennbar, auch wenn es
immer wieder zu einem Stillstand kam und ein Scheitern der
Verhandlungen mehrfach ernsthaft drohte.
Das Verhandlungsergebnis vom
6. Mai 2014, bei dem zu allen genannten Verhandlungskomplexen eine Einigung erzielt werden
konnte, läßt sich in den folgenden drei wichtigsten Eckpunkten
zusammenfassen:
1. Einkommensverbesserungen
Angesichts der derzeit guten
baukonjunkturellen Situation
hatte die Gewerkschaft hohe
Erwartungen. Die Arbeitgeber
stellten aber die nach wie vor
niedrigen Umsatzrenditen, die
Entwicklung von Baukosten und
Baupreisen und die jüngsten Tarifabschlüsse der IG BAU in konkurrierenden Handwerkszweigen in den Vordergrund ihrer
Argumentation. Die Lohnstrategie der Arbeitgeber war darüber
hinaus auf eine möglichst lange
Laufzeit der Lohn- und Gehaltstarifverträge und eine Dämpfung der dauerhaften Kostenbelastung ausgerichtet.
Jeweils zum 1. Juni 2014 und
2015 werden die Löhne, Gehälter und Ausbildungsvergütungen im ersten Schritt um 3,1 %
(West) bzw. 3,8 % (Ost) und im
zweiten Schritt um 2,6 % (West)
bzw. 3,3 % (Ost) erhöht. Die
Lohnrelation Ost-West steigt
damit auf 92 %. Dieser Lohnabschluss liegt auf einer Linie mit
dem tarifpolitischen Umfeld
(vgl. Schaubild) und unterhalb
des Lohnabschlusses im Jahre
2013. Eine Analyse der Tariflohnentwicklung in Deutschland
seit dem Jahre 2000 durch das
arbeitgebernahe Institut der
deutschen Wirtschaft zeigt, dass
die Lohnentwicklung im Baugewerbe im Mittelfeld zwischen
derjenigen im produzierenden
Gewerbe (mit deutlichem Abstand) und derjenigen in den
Dienstleistungsbranchen liegt.
2. Leistungen bei Auswärtsbeschäftigung
Auch bei der Gewerkschaft war
in diesem Jahr ein Interesse
daran erkennbar, einen Teil des
Verteilungsspielraums für eine
Erhöhung des seit dem Jahre
2002 unverändert gebliebenen
Kilometergeldes für die Fahrt
der Arbeitnehmer zur Baustelle
zu nutzen. Die steuerlichen Freibeträge dafür sind zurzeit bei
weitem nicht ausgeschöpft; die
steuerlichen Möglichkeiten zur
Gewährung tarifliche Leistungen brutto = netto können daher
nicht in vollem Umfang genutzt
werden. Auch die Arbeitgeber
zeigten deshalb ein Interesse
daran, diese Möglichkeiten
– ohne Lohnzusatzkostenbelastungen – mehr als bisher zu
nutzen. Die Arbeitgeber haben
ihre Verhandlungsbereitschaft
hierüber aber davon abhängig
gemacht, dass die durch eine
Erhöhung des Kilometergeldes
entstehende Kostenbelastung,
die von Betrieb zu Betrieb sehr
unterschiedlich ausfällt, auf den
Verteilungsspielraum angerechnet wird. Dazu war die Gewerkschaft bereit. Am Ende hat man
sich aus Kostengründen auf eine
Anhebung des Kilometergeldes
um 0,10 € je Entfernungskilometer beschränkt.
3. Tarifliche Altersversorgung
Seit langem wird in der Mitgliedschaft der baugewerblichen Organisationen beklagt,
dass die schon im Jahre 1957
eingeführten ZVK-Rentenbeihilfen nicht mehr attraktiv
und deshalb nicht mehr zeitgemäß sind. Gleichzeitig wird
aber angesichts des weiteren
Absinkens des gesetzlichen
Rentenniveaus eine attraktive
tarifliche Altersversorgung als
ein wichtiger Bestandteil der
Tarifpolitik und auch als ein
wesentlicher Beitrag zur Fachkräftesicherung angesehen, wie
es auch andere Wirtschafts- und
Handwerkszweige bereits erkannt haben. Bereits in der Mitgliederversammlung vom 26.
Oktober 2000 (!) hatte der ZDB
von seinen Mitgliedsverbänden
den Auftrag erhalten, das alte
ZVK-Rentenbeihilfesystem durch
eine individuelle, einkommensabhängige und völlig kapitalgedeckte tarifliche Zusatzversorgung abzulösen. In den Jahren
danach mußten aber zunächst
die sich aus der bisherigen Umlagefinanzierung und dem Generationenvertrag ergebenden
finanziellen Probleme gelöst
werden, nachdem sich das Verhältnis von Aktiven zu Rentnern
immer weiter verschlechterte
in dem alten ZVK-System (vgl.
Schaubild).
Um diesen Systemwechsel, d.h.
die dafür notwendige Ausfinanzierung des Altsystems und die
mit dem Systemwechsel verbunden Besitzstandsregelung
(Zusatzversorgung mindestens
in bisheriger Höhe) finanzieren
zu können, sind Aufwendungen
in Höhe von 1.500.000.000 € (1,5
Die Mitglieder der Verhandlungskommission von Hauptverband der Deutschen Bauindustrie und Zentralverband des Deutschen Baugewerbes während der Tarifverhandlungen.
(weniger Aktive, mehr Rentner).
Damit wurde durch die ZVK-Reform 2002 begonnen.
Der im Rahmen des Tarifabschlusses 2014 vollzogene Systemwechsel, d.h. die Einführung einer völligen Kapitaldeckung, die Einführung individueller arbeitnehmerbezogener
Rentenkonten bei der ZVK und
die Ablösung der bisherigen
Leistungszusage durch eine
Beitragszusage stellt einen
wichtigen Beitrag zur Generationengerechtigkeit dar und macht
das ZVK-System auf lange Sicht
demografiefest. Alle 49jährigen
und jüngeren Arbeitnehmer, alle
Auszubildenden und auch alle
ab 1. Januar 2016 neu eingestellten Arbeitnehmer werden
zukünftig deutlich höhere als die
bisherigen ZVK-Renten erhalten. Lediglich ca. ein Drittel der
heute noch Beschäftigten und
die heutigen Rentner bleiben
Mrd. €!) erforderlich. Mit Hilfe
des dafür seit dem Jahre 2003
aufgebauten Kapitalstockes und
der für die Jahre 2016 und 2017
vereinbarten Umschichtung des
zusätzlichen Urlaubsgeldes (Verringerung von 25 % auf 20 % bei
gleichzeitiger vorübergehender
Anhebung des ZVK-Beitrages),
die vorübergehend zu einem
zusätzlichem Beitragsaufkommen der ZVK führt, kann dieser
Aufwand solide finanziert werden. Durch die vorübergehende
Verringerung des zusätzlichen
Urlaubsgeldes leisten auch die
Arbeitnehmer dazu ihren Beitrag.
Die Gewerkschaft hatte diesen
Systemwechsel von der Einführung einer Tarifrente in den
neuen Bundesländern abhängig
gemacht. Auch hierüber konnte
im Rahmen der Tarifrunde 2014
eine Einigung erzielt werden,
nachdem durch die Verringe-
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rung des zusätzlichen Urlaubsgeldes und die Festlegung der
Höhe der ZVK-Beiträge in den
neuen Bundesländern erreicht
werden konnte, dass die Einführung der Tarifrente Bau in den
neuen Bundesländern kostenneutral ausgestaltet wird.
Damit dürfte insgesamt für die
zusätzliche Altersversorgung
der Arbeitnehmer unseres
Wirtschaftszweiges ein tarifpolitischer Meilenstein von
weitreichender Bedeutung gesetzt worden sein, der auch eine
entsprechende Beachtung in
den Medien gefunden hat. Die
FAZ kommentierte in ihrer Ausgabe vom 7. Mai 2014 unter der
Überschrift „Rente mal anders“
diesen Tarifabschluss wie folgt:
„Zuweilen liefert die Tarifpolitik
im Baugewerbe auch Beispiele,
die über die Branche hinaus beachtenswert sind. Im aktuellen
Zusatzversorgungssysteme im Baugewerbe
ab 1. Januar 2016
Rentenbeihilfe
Rentenbeihilfe +
Tarifrente Bau
Tarifrente Bau
50-Jährige + älter
30- bis 49-Jährige
49-Jährige u. jünger
Geburtsjahrgänge
1950 – 1965
+
Rentner
unverfallbare
Anwartschaften
auf Rentenbeihilfe
bleiben erhalten
+
Zusatzversorgung
mindestens in
bisheriger Höhe
Geburtsjahrgänge
ab 1966
+
Neuzugänge ab
01.01.2016
altersunabhängig
Hinweis: ab Geburtsjahrgang 1964 gilt die Regelaltersgrenze 67
1
Das neue Zusatzversorgungssystem im Baugewerbe.
Fall gilt dies für die ergänzende
tarifliche Altersversorgung …
Die Tarifparteien haben einen
Weg gefunden, das im Westen
bestehende System der Bau-Zu-
satzrente zukunftsfest zu machen. Eine ähnlich nüchterne und
vernunftorientierte Rentenpolitik
würde auch der Regierung gut
anstehen.“ (schr)
Baugewerbe begrüßt Bundesratsentscheidung
Bekämpfung von Schwarzarbeit und Scheinselbstständigkeit
Sehr positiv reagierte der Zentralverband des Deutschen
Baugewerbes (ZDB) auf die
Verabschiedung der Gewerbeanzeigenverordnung durch den
Bundesrat. Durch die neue Ausgestaltung des Gewerbeanzeigeverfahrens soll die Arbeit der
Finanzkontrolle Schwarzarbeit
(FKS) erleichtert werden.
Dazu erklärte ZDB-Präsident Dr.Ing. Hans-Hartwig Loewenstein:
„Seit langem fordern wir, die
Scheinselbständigkeit bereits
bei der Gewerbeanzeige sowie bei der Eintragung in die
Handwerksrolle zu bekämpfen.
Die Voraussetzungen für eine
tatsächlich selbständige Tätigkeit müssen bereits zu diesem
Zeitpunkt geprüft und die Gewerbedaten bei Anhaltspunkten
auf Scheinselbständigkeit an die
FKS übermittelt werden." Bisher
waren mit der Gewerbeanzeige
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keine Nachweispflichten über
das Vorhandensein einer Betriebsstätte, von Geschäftsräumen oder eines Geschäftskontos
verbunden. Durch die jetzt
vorgesehene Verpflichtung der
Behörden, Gewerbeanzeigen auf
Anhaltspunkte für Scheinselbstständigkeit zu prüfen (Prüfungspflicht) und diese Verdachtsfälle
der FKS zu übermitteln (Übermittlungspflicht) wird nun eine
seit langem offene Regelungslücke geschlossen.
Weitere Schritte erforderlich
ZDB-Präsident Loewenstein:
„Leider stellen wir zunehmend
kriminelle und zum Teil sogar
mafiöse Strukturen fest. Deshalb bedarf es zur Optimierung
der Bekämpfung der organisierten Formen der Kriminalität im
Bereich von Scheinselbständigkeit und Schwarzarbeit auch
Änderungen im Strafrecht,
beispielsweise nach dem Vorbild
des Bandendiebstahls für die
bandenmäßige Begehung des
Vorenthaltens von Sozialversicherungsbeiträgen und des
Unterschreitens der Mindestlöhne.“
Besondere Verantwortung bei
der Bekämpfung von Schwarzarbeit und Scheinselbständigkeit
kommt aber auch den Handwerkskammern zu. Diese sollten
verpflichtet werden, vor der
Eintragung von Ein-Mann-Betrieben in die Handwerksrolle
deren Krankenversicherung
zu prüfen. Der Missbrauch der
(Schein-)Selbständigkeit könnte
damit eingedämmt und ein oft
vorprogrammierter sozialer Abstieg von Scheinselbständigen,
die oftmals eher Opfer als Täter
sind, verhindert werden.
Klimaschutzziele mit Sanierung erreichen
Energielieferant Altbau
In diesem Jahr feiert der Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung e.V. (BAKA) Jubiläum und blickt auf 45
Jahre Erfahrung und Kompetenz in der Altbausanierung zurück. Zu den Hauptanliegen des Vereins
gehört es, die Traditionen bei Bestandsimmobilien
zu bewahren, Innovationen zu fördern und Qualität
zu sichern.
Bei der Tagung anlässlich des 45-jährigen Jubiläums,
beschäftigte sich der BAKA daher mit verschiedenen
Fragestellungen rund um das Thema Sanieren.
Energielieferant Altbau:
Potenziale bisher ungenutzt
Gebäude verursachen rund 40 Prozent des gesamten CO2-Ausstoßes neben dem Verkehr mit ebenfalls rund 40 Prozent. Daher rührt auch das Potenzial, das sich in der Altbausanierung verbirgt: nur mit
modernen und effizienzsteigernden Sanierungsmaßnahmen an Bestandsbauten können langfristig
energiepolitische Ziele erreicht werden. Der Sanierungsplan der Regierung sieht vor in Deutschland
bis 2050 einen nahezu klimaneutralen Gebäudebestand zu schaffen, doch aktuell liegt die Sanierungsrate von Altbauten bisher bei nur etwa 1,5 Prozent.
Diese Sanierungsrate muss drastisch gesteigert
werden, damit Klimaziele erreicht werden – genau
hier setzt das Engagement des BAKA an.
BAKA mobilisiert Netzwerkpartner
Um die notwendige Steigerung der Sanierungsrate
zu erreichen, plant der BAKA in den kommenden
Monaten mit seiner Aktion „Bündnispartner Zukunft Altbau + Klimaschutz“ verschiedene Maßnahmen. Dazu gehören vor allem das umfangreiche
Informationsmanagement und die Aufklärung
über zielgerichtete, energieeffizienzsteigernde
Sanierungsmaßnahmen. „Ziel des BAKA für die
kommenden Monate ist es, seine bereits bestehenden Netzwerkpartner zu mobilisieren und weitere
starke Institutionen und Personen als neue Partner
heranzuziehen“, erklärt Dipl. Ing. Ulrich Zink, Vor-
ZDB-Präsident Dr.-Ing Hans-Hartwig Loewenstein sagte auf der
Jubiläumsveranstaltung des BAKA: "Der BAKA ist der geborene
Partner des deutschen Baugewerbes, denn es sind die vielen kleinen und mittleren Betriebe des Baugewerbes, die Altbauten sanieren und modernisieren. Sie sind es auch, die die alten Techniken
z.B. im Stuckateurhandwerk noch beherrschen, um alte Putzdecken oder Fassaden in neuem Glanz erscheinen zu lassen. Auch
im Bereich energetische Sanierung ist das Handwerk weit vorne,
denn bereits seit 1995 gibt es die Fortbildung zum Gebäudeenergieberater als gewerkeübergreifende Initiative. Schließlich es geht
darum, das Gebäude ganzheitlich zu betrachten. Die geforderte
Energieeffizienz wird in Deutschland nur dann zu erreichen sein,
wenn der gesamte Gebäudebestand entsprechend energetisch
ertüchtigt wird. Daher ist die Energiewende aus unserer Sicht ein
langfristiges Konjunkturprogramm für die gesamte Branche. "
standsvorsitzender der BAKA. Laut Zink muss zügig
ein strategisch abgestimmter Sanierungsplan für
Bestandsimmobilien entworfen und entsprechend
umgesetzt werden. Die Gebäudediagnose und weitere zielführende Instrumente sind dabei zentrale
Punkte des Fahrplans.
Weitere zielführende Projekte des BAKA
Zur Realisierung seiner Ziele hat der Arbeitskreis
neue Projekte auf die Beine gestellt. Unter der
Schirmherrschaft der Bundesbauministerin Barbara Hendricks wird 2015 bereits zum sechsten Mal
der Preis für Produktinnovation weltweit verliehen.
Er soll Unternehmen dabei motivieren, die Branche
mit Erfindungsreichtum voranzubringen. Gemeinsam mit der Messe München hat der BAKA zudem
den Hochschultag anlässlich der BAU ins Leben
gerufen, der im kommenden Jahr zum dritten Mal
stattfindet. Der Tag soll dazu beitragen, Kernfragen
zur beruflichen Qualifizierung von Architekten und
Ingenieuren angesichts aktueller Anforderung zu
klären. Weiter sind die Verantwortlichen davon
überzeugt, dass im Rahmen der Veranstaltung eine
Brücke zum Handwerk entsteht.
Mitglieder des Vorstandes v.l.: Ulrich Zink und Felix Pakleppa.
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Baugewerbe unterstützt Bündnis für
bezahlbares Wohnen und Bauen
Anlässlich des Auftaktgesprächs
mit Bundesbauministerin Barbara Hendricks sagte Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer
des Zentralverbands des Deutschen Baugewerbes (ZDB), die
Unterstützung des Deutschen
Baugewerbes für das Bündnis
für bezahlbares Wohnen und
Bauen zu.
Pakleppa: „Bezahlbarer Wohnraum kann für Menschen mit
mittleren und niedrigen Einkommen zu den heutigen Bedingungen kaum noch gebaut
werden. Dies gilt besonders für
die Ballungsräume, die weiter einen hohen Zuzugsdruck erleben.
Diese Situation darf die Politik
nicht dadurch weiter verschärfen, dass sie das Bauen zunehmend durch z. T. überzogene
bauliche Standards kompliziert
und damit weiter steigende
Baukosten provoziert.“ Um
mehr privates
Kapital für
Immobilieninvestitionen
besonders
im Mietwohnungsbau zu
mobilisieren,
fordert das
deutsche Bau- ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix Pakleppa fordert steuerliche Angewerbe die Er- reize für mehr Wohnungsbau.
höhung der AfA
im Wohnungsneubau von 2 %
und bieten unsere Mitarbeit gerauf 4 % sowie die Einführung eine an. Das Deutsche Baugewerbe wird gute Ideen beisteuern,
ner steuerlichen Förderung von
schließlich haben unsere BauunInvestitionen in die energetische
ternehmen die natürliche KomGebäudesanierung, da sich steupetenz für kostengünstiges und
erliche Anreize auch in der Verqualitätsbewusstes Bauen. Bei
gangenheit als hoch wirksam
vielen Kostentreibern, wie z.B.
erwiesen haben.
der Grunderwerbsteuer, ist aber
der Gesetzgeber gefordert. “
Pakleppa: „Wir befürworten das
Bündnis für Bauen und Wohnen
Mit Staatssekretären im Gespräch
Im Gespräch mit Verbraucherstaatssekretär Gerd Billen (M.) waren
Dr. Kai Warnecke (l.) von Haus&Grund und Felix Pakleppa.
Staatssekretär Gunther Adler (r.) aus dem Bundesministerium für
Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.
Der Bundestag hat zur Jahresmitte zahlreiche Gesetze verabschiedet, die Ministerien arbeiten konzentriert an weiteren Vorhaben.
Im Gespräch mit Staatssekretär Gerd Billen ging es vor allem um
neue Ideen des Verbraucherschutzes bei Bauverträgen, aber auch
um mögliche neue Dokumentationsanforderungen bei Bauvorhaben. "Bahnstaatssekretär" Michael Odenwald sicherte seine Unterstützung für die Betriebe im Bahnbau zu, da das Zahlungsverhalten
der Bahn trotz regelmäßiger Gespräche weiter zäh ist. Mit Staatssekretär Gunther Adler sprach ZDB-Hauptgeschäftsführer Felix
Pakleppa darüber, wie die Anforderungen des Umweltschutzes mit
denen des kostenbewußten Bauens in Einklang zur bringen sind.
Gespräch mit Staatssekretär Michael Odenwald (r.) im Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur.
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Reformkommission „Bau von Großprojekten“
Termin- und kostengerechtes Bauen mit hoher Qualität ist möglich.
Loewenstein warnte aber: "BIM
kann erheblich zu Kosten- und
Terminsicherheit beitragen, eine
bessere Planungs- und Ausführungsqualität erreichen und
umfassende Lebenszyklusbetrachtungen ermöglichen. Aber:
BIM ist kein Allheilmittel für alle
Probleme mit großen – öffentlichen – Bauprojekten. Das muss
uns allen klar sein."
Pressetermin der Reformkommission mit Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (l.).
Anlässlich der Sitzung der
Reformkommission „Bau von
Großprojekten“ sagte ZDB-Präsident Dr.-Ing. Hans-Hartwig
Loewenstein vor der Presse:
"Es ist gut, dass der Bundesverkehrsminister das Thema „Bau
von Großprojekten“ nunmehr
wieder aufgenommen und auf
seine Agenda gesetzt hat. Denn
– das möchte ich ausdrücklich
betonen - es ist auch heute
selbstverständlich möglich,
termin- und kostengerecht und
mit hoher Qualität zu bauen.
Dazu bedarf es allerdings einiger
wichtiger Voraussetzungen. Dazu gehört, dass der Bauherr sehr
genau weiß, was er will, und dieses auch detailliert plant, bevor
Bauleistungen ausgeschrieben
werden und das ausführende
Bauunternehmen seine Tätigkeit
aufnimmt."
Im Mittelpunkt der Beratung
stand das sog. Building Information Modeling, kurz BIM.
BIM kann einen Beitrag zum
kostengünstigen und qualitätsorientierten Bauen leisten, da
hierdurch die an Planung und
Ausführung Beteiligten den
Bauablauf früher und vor allem
präziser durchdenken müssen.
Aber bevor es soweit ist, müssen nicht nur unterschiedliche
Akteure, nämlich Bauherren,
Planer, Bauhaupt- und Ausbaugewerbe, Zulieferer, Baustoffhersteller sowie unterstützende
Dienstleister und Institutionen,
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an einen Tisch, sondern bereits existierende Standards
müssen vereinheitlicht sowie
Forschungslücken geschlossen
werden.
Loewenstein: "Angesichts der
Komplexität der Planungs- und
Bauprozesse sowie angesichts
der hohen Zahl der an der
Wertschöpfungskette Bau beteiligten Partner bedarf es eines
Impulses, den wir uns von der
Bundesregierung erhoffen. Und
ähnlich wie bei der Initiative Industrie 4.0 unterstützen wir die
Gründung eines
baukonvergenten nationalen
Kompetenzzentrums, den
Aufbau einer
Wissensplattform und die
Erarbeitung einer
integrierten Forschungsagenda. "
Bundesminister für Verkehr und
digitale Infrastruktur Alexander
Dobrindt sagte auf der Pressekonferenz:"Die Digitalisierung
des Bauens bietet Chancen,
große Bauprojekte im Zeit- und
Kostenrahmen zu realisieren.
Bessere Datengrundlagen für
alle am Bauprojekt Beteiligten
sorgen für Transparenz und Vernetzung. Dadurch können Zeitpläne, Kosten und Risiken früher
und präziser ermittelt werden.
Modernes Bauen heißt: erst virtuell und dann real bauen. Um
die Digitalisierung des Bauens
in Deutschland voranzubringen,
werde ich Pilotprojekte ins Leben rufen."
Die Verbände
der WertschöpBundesminister Dobrindt begrüßte den Vorschlag der Planungsfungskette Bau
und Bauwirtschaft, durch eine Plattform aller an der Planung
erklärten ihre
und dem Bau Beteiligten der Digitalisierung des Bauens den
Bereitschaft an
Weg zu ebnen. Dobrindt: "Bei der Digitalisierung hinkt die Baueiner solchen
nationalen Platt- branche anderen Bereichen hinterher. Um Innovationspotenziale zu erschließen und vor allem auch international nicht abgeform aktiv mithängt zu werden, müssen wir hier aufholen."
zuarbeiten und
sie forderten die
Bundesregierung auf, diese
Plattform im Rahmen einer Innovationsinitiative Wertschöpfung Bau 4.0 zu unterstützen.
Gesetz verabschiedet
Deutsche Bauwirtschaft zum Zahlungsverzug
verabschiedet. Damit ist das
Gesetzgebungsverfahren abgeschlossen. Das Gesetz wird am
Tag nach Verkündung im Bundesgesetzblatt voraussichtlich
noch im Sommer 2014 in Kraft
treten. Das Gesetz beinhaltet
insbesondere wirksame Beschränkungen für Zahlungs- und
Abnahmefristen in Allgemeinen
Geschäftsbedingungen. Dies
stellt eine wesentliche Verbesserung für Bauunternehmen dar.
Anhörung im Rechtsausschuss des Deutschen Bundestages unter Leitung von Renate
Künast MdB, Bündnis 90/Die Grünen, (Mitte).
Zur öffentlichen Anhörung
des Rechtsausschusses des
Bundestags zum Gesetz zur Bekämpfung von Zahlungsverzug
erklärten die Präsidenten der
beiden Bauspitzenverbände,
Hauptverband der Deutschen
Bauindustrie und Zentralverband Deutsches Baugewerbe,
Prof. Thomas Bauer und Dr.-Ing.
Hans-Hartwig Loewenstein: "Der
Vorschlag der Bundesregierung
zur Bekämpfung von Zahlungsverzug ist vom Willen getragen,
den Mittelstand und damit die
Bauwirtschaft vor unverhältnismäßig langen Zahlungsfristen
zu schützen."
Die Baubetriebe müssen in
Vorleistung treten und leiden
unter den finanziellen Folgen
ausbleibender Zahlungen. Doch
es hat sich eingebürgert, dass
sich marktmächtige Unternehmen zu Lasten kleiner Vertragspartner lange Zahlungsziele
einräumen und so auf Kosten
des Mittelstands Liquidität
verschaffen. Der Vorschlag der
Bundesregierung zur Ergänzung
des AGB-Rechts ist die richtige
Antwort darauf. Die deutsche
Bauwirtschaft empfiehlt daher
dem Deutschen Bundestag, den
Gesetzentwurf der Bundesregierung ohne wesentliche Änderungen zu verabschieden.
Denn nach wie vor sind Zahlungsausfälle und die damit ver-
bundenen Liquiditätsengpässe
Insolvenzgrund Nummer eins
für Bauunternehmen. Insofern
setzt der vorgelegte Gesetzentwurf die richtigen Akzente:
Grundsätzlich sind Zahlungsfristen von mehr als 30 Tagen und
Abnahmefristen von mehr als 15
Tagen unwirksam.
„Wir haben den Eindruck, dass
die Große Koalition die Lage der
Branche verstanden hat: Bauunternehmen warten noch immer
zu lange auf ihr Geld, obwohl sie
vorleistungspflichtig sind und
ihre Beschäftigten und Lieferanten bezahlen müssen, bevor sie
Geld vom Auftraggeber sehen.
Diese Situation kann sich wesentlich verbessern, wenn der
vorgelegte Gesetzentwurf zügig
vom Parlament verabschiedet
wird.“ So die beiden Präsidenten
Bauer und Loewenstein.
Nach der Anhörung im
Rechtsausschuss haben
der Bundestag
am 4. Juli und
der Bundesrat
am 11. Juli
2014 den Gesetzentwurf zur
Bekämpfung
von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr
behandelt und
• Nach § 308 Nr. 1a BGB sind
Zahlungsfristen von mehr als 30
Tagen in Allgemeinen Geschäftsbedingungen im Zweifel als unwirksam anzusehen.
• Nach § 308 Nr. 1b BGB sind
Abnahmefristen von mehr als 15
Tagen in Allgemeinen Geschäftsbedingungen im Zweifel als unwirksam anzusehen.
• Abnahme- und Zahlungsfristen beginnen zum selben Zeitpunkt und können deshalb nicht
kumulieren. Die Abnahmefrist
geht hiernach stets in der Zahlungsfrist auf (Beispiel: Hat sich
ein Auftraggeber 15 Tage für
die Durchführung der Abnahme
ausbedungen, stehen ihm nach
Durchführung der Abnahme
nur noch weitere 15 Tage zur
Zahlung zur Verfügung. Hier
beginnt die maximal 30-tätige
Zahlungsfrist nicht erst nach Ablauf der Abnahmefrist).
(pm)
Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes war in der Anhörung durch Dr. Philipp Mesenburg (3.v.l.) vertreten.
13
Bundesweites Netzwerk Bau und Energie
www.komzet-netzwerk-bau.de
te methodisch-didaktische Weiterentwicklungen
setzen sie neue Maßstäbe in Breite, Tiefe und Qualität ihrer Bildungs- und Beratungsangebote. Die Aktivitäten der Partner gehen weit über das regionale
Umfeld hinaus. Gemeinsame nationale und internationale Projekte fanden bereits Beachtung. Dazu
gehört das Projekt BauNachhaltig, in dem Lehrgänge für den bundesweiten Einsatz mit dem Fokus auf
Schnittstellen am Bau und zur Verbesserung der
Zusammenarbeit der Gewerke entwickelt wurden.
An internationalen Vorhaben zum Berufsbildungsexport sowie zur Förderung klimaverträglicher Megacities-Entwicklung durch fachgerechte Bauausführung sind die Netzwerkpartner in wechselnden
Konstellationen beteiligt.
Beim zehnten Netzwerktreffen in der Handwerkskammer Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim hat sich das bundesweite
Kompetenznetzwerk Bau und Energie als Verein gegründet. Die
seit 2008 bestehende, vertrauensvolle Zusammenarbeit führender
deutscher Berufsbildungszentren in den Bereichen Bau, Energie
und Versorgungstechnik gewinnt dadurch weiter an Verbindlichkeit.
Führende Kompetenzzentren der Berufsbildung
in der Bauwirtschaft möchten gemeinsam neue
Maßstäbe in der beruflichen Aus-, Fort- und Weiterbildung setzen. Die Kompetenzzentren sind
Exzellenzbereiche überbetrieblicher Berufsbildungsstätten und haben jeweils besondere fachliche Schwerpunkte. Sie stellen neben ihrer jeweils
eigenständigen Arbeit ihre besondere Expertise und
ihr Leistungsspektrum gemeinsam nach außen dar,
tauschen Konzepte und Lehrgangsmaterialien und
bei Bedarf auch technische Ausstattung und Ausbildungspersonal aus. Dadurch und durch abgestimm-
Themen wie Energiewende, Fachkräftesicherung
und lebenslanges Lernen werden identifiziert und
in Berufsbildungs- und Beratungsangebote umgesetzt. Aktuell werden Projekte und Aktionen
entwickelt, um in Unternehmen der Bauwirtschaft
attraktive berufliche Perspektiven für Studienabbrecherinnen und Studienabbrecher zu schaffen. Älteren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern durch entsprechende Aufgaben- und Arbeitsplatzgestaltung
eine längere Tätigkeit in Bauberufen zu ermöglichen
sowie die berufliche Bildung und Integration von
Zuwanderern zu verbessern sind weitere Themen,
denen der Kompetenznetzwerk Bau und Energie
e.V. sich annehmen will.
Der Verein wird von Wissenschaftlern der Technischen Universität Hamburg-Harburg, der Universität Hamburg und der Technischen Universität Berlin
begleitet, beraten und unterstützt. Weitere Informationen unter www.komzet-netzwerk-bau.de.
Gründung des Netzwerkes Aus- und Weiterbildung der Offensive Gutes Bauen
In Köln wurde das Netzwerk Aus- und Weiterbildung der Offensive Gutes Bauen gegründet. Das
fachliche Netzwerk hat das Ziel, Bildungsangebote
der Bauwirtschaft durch einen regen Austausch
von Lehrenden, Absolventen sowie Organisationen
der Bauwirtschaft zu optimieren und zukunftsorientiert zu gestalten. Mit dem Netzwerk Aus- und
Weiterbildung möchte die Offensive Gutes Bauen
eine Plattform für den Austausch von Akteuren der
Aus- und Weiterbildung im Bau schaffen. Im Dialog
sollen Ideen zur Anpassung und Weiterentwicklung
von Lehrkonzepten an die neuen Herausforderungen des Marktes erarbeitet werden. Weitere Gründungsmitglieder sind: Ausbildungszentrum-Bau in
Hamburg GmbH (AZB), Hamburg , Bildungszentren
14
des Baugewerbes e.V. (BZB), Krefeld, Handwerksbildungszentrum Brackwede, Fb. Bau e.V. (HBZ), Bielefeld, Fachbereich Baubetriebslehre der Bergischen
Universität Wuppertal (BUW), Wuppertal, Institut
für zukunftsorientierte Arbeitsgestaltung gGmbH
(IZAG), Barleben, Institut für systematisches Betriebs-Management GmbH (ISBM), Hamburg. Die
Gründungsmitglieder sind alle am Projekt Moderne
Meisterausbildung, das vom Bundesministerium
für Arbeit und Soziales gefördert wird, beteiligt.
Die Moderne Meisterausbildung ist der erste thematische Schwerpunkt des Netzwerkes Aus- und
Weiterbildung. Weitere Informationen zum Projekt
Moderne Meisterausbildung werden im Rahmen
von Regionalveranstaltungen vermittelt.
Brunnenbauertage
Pflastertage
Nach 3 Jahren waren die 65. Deutschen Brunnenbauertage erneut in Bad Zwischenahn beim
Bau-ABC Rostrup zu Gast. Seit 2008 finden alle drei
Jahre die Deutschen Brunnenbauertage als Gemeinschaftsveranstaltung der Bundesfachgruppe
Brunnenbau, Spezialtiefbau und Geotechnik im
Zentralverband des Deutschen Baugewerbes (ZDB),
der Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) und des
Bau-ABC Rostrup, dem bundesweiten KompetenzCentrum der Deutschen Bauwirtschaft für Brunnenbau,Spezialtiefbau,Bohrtechnik, Horizontal-Spülbohrtechnik und Geotechnik,statt. Begleitet wurde
die diesjährige Veranstaltung wieder von einer
umfangreichen Fachausstellung mit vielen praktischen Vorführungen. Rund 200 Firmenvertreter von
97 Ausstellern, 497 Teilnehmer an den Vortragsveranstaltungen und über 350 Auszubildende zum
Brunnenbauer, Spezialtiefbauer, Rohrleitungsbauer,
Kanalbauer, Baugeräteführer, Straßenbauer und Mechaniker für Baumaschinentechnik sorgten für ein
beeindruckendes Szenario.
Rund 170 Teilnehmer verfolgten die 4. Deutschen
Pflastertage in Fulda. Neben zahlreichen Fachvorträgen, die insbesondere die Praktiker ansprachen,
zeigten elf Firmen in der begleitenden Ausstellung
Produkte und Dienstleistungen für den Pflasterbetrieb. Das Kongress- und Kulturzentrum in Fulda
bot dafür erneut den passenden Rahmen.Veranstalter dieser vierten Auflage der Vortragsreihe, die
alle zwei Jahre stattfindet, war das Straßen- und
Tiefbaugewerbe im Zentralverband des Deutschen
Baugewerbes. Allein sieben Vorträge bot der erste Tag. Am zweiten Tag gab es fünf Fachvorträge.
Zwischen den Vorträgen hatten die Fachbesucher
immer wieder Gelegenheit für Rückfragen, Anmerkungen und zur Diskussion. Insbesondere am ersten Tag wurde davon intensiv Gebrauch gemacht.
Die Aussteller erfreuten sich ebenfalls eines regen
Zuspruchs. In den Kommunikationspausen waren
die kleinen Stände stets stark frequentiert.
Messe Estrich Parkett Fliese
Über 200 Aussteller, eine gegenüber der letzten Veranstaltung
um 9 % gestiegene Besucherzahl, eine Fülle neuer Produkte sowie
zahlreiche Fachveranstaltungen prägten die diesjährige Messe
EstrichParkettFliese (EPF 2014) in Feuchtwangen. Der Vorsitzende
der Bundesfachgruppe Estrich und Belag im ZDB, Bertram Abert,
zeigte sich sehr zufrieden mit dem Messeverlauf. In seiner Eröffnungsrede hatte der Präsident des Landesverbandes Bayerischer
Bauinnungen, Franz-Xaver Peteranderl, die Bedeutung des Fußbodenbaus und die Innovationen im Bereich Estrich und Belag betont.
Er warnte vor einer weiteren Bedrohung der Handwerksordnung
durch europäische Initiativen und forderte stattdessen eine Rückkehr zu den ursprünglichen handwerksrechtlichen Regelungen.
Bundesfachgruppe BFTN
Studienreise ins Baltikum
Im Mai fand die Fachstudienreise der Bundesfachgruppe Betonwerkstein, Fertigteile, Terrazzo und
Naturstein (BFTN) im ZDB, des Vereins ehemaliger
Ulmer Meisterschüler und des Berufsförderungswerk für die Beton- und Fertigteilhersteller statt.
Ziel waren die baltischen Länder Estland und Lettland. Neben einem interessanten Fachprogramm
mit Werksbesichtigungen bei namhaften Unternehmen, u.a. das Unternehmen Skonto Prefab SIA
(im Bild), ein namhafter Betonfertigteilhersteller,
der insbesondere Treppen, Decken und Wände produziert, hatten die rund 25 Teilnehmer Gelegenheit
auch Land und Leute kennenzulernen. (do)
15
Kommt die Mantelverordnung 2.0?
BGRB-Kongress 2014: „30 Jahre Bundesgütegemeinschaft Recycling-Baustoffe“
Staatssekretär Rainer Bomba (l.) auf dem
BGRB-Kongress.
Verleihung des RAL-Gütezeichens „Mobil
aufbereitete Recycling-Baustoffe“ an
Markus Moß (l.) von Moß Abbruch-Erdbau-Recycling GmbH & Co. KG, Lingen.
Anlässlich ihres 30-jährigen
Bestehens veranstaltete die
Bundesgütegemeinschaft Recycling-Baustoffe ihren diesjährigen Baustoffrecycling-Kongress
auf dem Petersberg bei Bonn.
Der Staatssekretär im Bundesverkehrs- und Infrastrukturmi-
nisterium Rainer Bomba betonte
in seiner Begrüßungsansprache
die Bedeutung der Ressourcenschonung auch im Hinblick auf
die drohende Rohstoffknappheit. Vor dem Hintergrund der
anstehenden Bauaufgaben für
den Erhalt und die Modernisierung des ca. 53.000 km langen
Bundesfernstraßennetzes müsse
auch hier eine Kreislaufwirtschaft durch Recycling und Wiederverwertung mineralischer
Abfälle das vorrangige Ziel sein.
Hierbei wolle man gemeinsam
mit den Wirtschaftsverbänden
für eine Akzeptanz von Recyclingbaustoffen werben, so
Bomba.
Der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes
Dr. Hans-Hartwig Loewenstein
wies darauf hin, dass ca. 10 Mrd.
Tonnen mineralischer Baustoffe
in deutschen Bauwerken gebunden sind. Dieses Potenzial mineralischer Rohstoffe müsse im
Sinne einer Kreislaufwirtschaft
am Ende des Lebenszyklus eines
Bauwerks wieder genutzt werden. Vor dem Hintergrund von
ca. 40 Milliarden Euro Investitionsstau bei der Verkehrsinfrastruktur stünden insbesondere
ZDB-Präsident Loewenstein (l.) auf dem
BGRB-Kongress.
die öffentlichen Auftraggeber in
der Pflicht, Abbruchmassen und
Bodenaushub einer Wiederverwertung zuzuführen.
Der Leiter der neuen Arbeitsgruppe Mantelverordnung im
Bundesumwelt- und Bauministerium, Dr. Michael Paul,
informierte, dass die Mantelverordnung aus Sicht der Bundesregierung zu den prioritären
Aufgaben dieser Legislaturperiode zählt. Durch die Zusammenführung der Bereiche Bauen
und Umwelt in ein Ministerium
bestünde die Chance, die Verordnung unter Berücksichtigung
beider Interessenlagen nunmehr
erfolgreich zum Abschluss zu
bringen.
(mh)
Nach dem Eurocode ist vor dem Eurocode
Die Einführung des Eurocode ist
noch nicht abgeschlossen, da arbeiten die Normungsbeteiligten
schon wieder an einer Überarbeitung. Da die Grundstruktur
der Eurocode-Teile bereits aus
dem Jahr 1996 stammt, ist eine
Überarbeitung dringend. Ebenfalls wurde die Diskussion über
den Umfang und die Komplexität auch bei der EU in Brüssel
gehört. Es wurde eine Abfrage
zu neu aufzunehmenden Inhalten sowie insbesondere zur Vereinfachung (Simplifikation) der
Eurocodes gestellt. Insbesondere
für den Eurocode 6 Mauerwerk
wird in der Projektgruppe 5 an
16
einer Verschlankung der drei
Teile gearbeitet. Die ersten Vorschläge konnten im zuständigen
Normenausschuss bereits vorgelegt werden.
Ein weiteres Problem ist die Unübersichtlichkeit. Im aktuellen
Eurocode 6 sind die Bemessungen mit allen weiteren bemessungsrelevanten Anforderungen
wie Ausfachungsflächen, Überbindemaß und Schlitztabellen
im Teil 1-1 geregelt. Die Anforderungen zum zweischaligen
Mauerwerk aus DIN 1053 Teil 1
wurden auseinander gerissen
und die bemessungsrelevanten
Anforderungen ebenfalls im
Teil 1-1 eingefügt. Im Teil 2 für
Ausführung sind demzufolge
nur noch alle nicht-standsicherheitsrelevanten Anforderungen
enthalten. Dieser Umstand ist
für die Bauausführung unbefriedigend. Damit sind die Anforderungen für die Ausführung von
Mauerwerkin zwei Normenteilen des Eurocodes sowie zwei
nationalen Anhängen zu suchen.
Der ZDB hat sich deshalb für
eine Neugliederung der Inhalte
ausgesprochen. Ein erster Entwurf der Gliederung wird derzeit im CEN-Gremium in Brüssel
vorgestellt. (os)
Aus den Gremien
Neuwahlen in den ZDB-Fachbereichen
Betriebswirtschaftlicher Ausschuss
Die Fachbereiche Hochbau, Ausbau und Verkehrswegebau wählten ihre Vorsitzenden. In den Fachbereichen werden die fachgruppenübergreifenden
Fragestellungen der 10 Bundesfachgruppen des
ZDB erörtert und koordiniert. Die Fachbereiche
sind weiterhin im ZDB-Vorstand per Satzung vertreten und spiegeln dort die Fragestellungen und
Themen der Fachgruppenarbeit der Bundesfachgruppen wider. Fliesenlegermeister Hans-Josef
Aretz, langjähriger Vorsitzender des Fachbereichs
Ausbau, und Dipl.-Ing. Wolfgang Paul, langjähriger
Vorsitzender des Fachbereichs Verkehrswegebau,
standen für eine Wahl nicht mehr zur Verfügung.
Dipl.-Ing. Thomas Sander wurde als Vorsitzender
des Fachbereichs Hochbau in seinem Amt bestätigt.
Sander leitet sein eigenes Unternehmer, die HeinzSander-Bau GmbH in Hamburg. Seit 2006 ist er
Vorsitzender des Fachverbandes Hoch- und Massivbau im ZDB und Mitglied des ZDB-Vorstandes. Für
den Fachbereich Ausbau wurde Stuckateurmeister
Rainer König zum neuen Vorsitzenden gewählt. Er
ist seit Herbst 2013 Vorsitzender des Bundesverbandes Ausbau und Fassade im ZDB und Mitglied
des ZDB-Vorstandes. Sein Unternehmen, die König
GmbH, hat ihren Sitz in Bad Herrenalb. Zum neuen
Vorsitzenden des Fachbereichs Verkehrswegebau
wurde Dipl.-Ing. Franz Keren gewählt. Franz Keren
ist seit 2008 Vorsitzender der Bundesfachgruppe
Straßen- und Tiefbau im ZDB. Seine Firma, die Peter
Keren Bauunternehmung GmbH, hat ihren Sitz in
Perl.
Nach fast 10 bzw. 15 Jahren im Amt sind der Vorsitzende des Betriebswirtschaftlichen Ausschusses,
Karlheinz Brömer (r.), sowie sein Stellvertreter,
German Egner (l.), von ihren Ämtern zurückgetreten. In der Ausschusssitzung bedankten sich die
beiden Unternehmer für die langjährige gute Zusammenarbeit und ließen die wichtigsten Themen
der letzten Jahre noch einmal Revue passieren. Bei
den anschließenden Wahlen wurde zum neuen
Vorsitzenden Rolf Scharmann, Geschäftsführer der
Johann Augel Bauunternehmung GmbH, gewählt,
zu seinem Stellvertreter Mathias Wachs, Geschäftsführer der Wachs Bauunternehmung GmbH. Der
Ausschuss befasste sich in seiner Frühjahrssitzung
mit der aktuellen konjunkturellen Lage und dem
Baumarkt, dem Stand der Tarifverhandlungen, dem
getrennten Ausweis von Gemeinkosten bei öffentlichen Aufträgen, mit dem Einsatz von Building Information Modelling (BIM) in kleinen und mittelgroßen Bauunternehmen sowie mit dem Nutzen von
Dokumentenmanagementsystemen im Rahmen
der elektronischen Rechnungsbearbeitung. (mar)
Fachverband Fliesen und Naturstein
Aretz Ehrenvorsitzender
Seniorenkreis Baugewerbe
Der Seniorenkreis des ZDB machte in diesem Jahr Station in Berlin
und besuchte das ZDB-Verbandshaus.
Der ehemalige Vorsitzende der Fachverbandes Fliesen und Naturstein im ZDB, der Geilenkirchener Bauunternehmer und Fliesenlegermeister Hans-Josef Aretz (r.) ist auf dem Gipfeltreffen 2014
zum Ehrenvorsitzenden ernannt worden. Aretz hatte den Vorsitz
im Oktober 2013 an Karl-Hans Körner (l.) übergeben. Körner dankte Aretz für insgesamt 45 Jahre ehrenamtliches Engagement für
das Fliesenlegerhandwerk. „Wir haben Ihnen sehr viel zu verdanken und sagen Danke für das sehr umfangreiche Engagement für
unseren Berufsstand!“
17
Feuerungs- und Schornsteinbau
Frühjahrstagung in Wien
Bundesverband Ausbau und Fassade
Hilger Ehrenvorsitzender
Auf der Frühjahrstagung der Bundesfachgruppe Feuerungs- und
Schornstein- und Industrieofenbau wurde Jürgen Mathwig (2.v.l.
hinten) in Nachfolge für den verstorbenen Karl-Heinz Nibler in den
Vorstand gewählt.
Auf der Frühjahrstagung des Bundesverbandes Ausbau und Fassade wurde Jürgen Hilger eine hohe Ehre zuteil. Der BAF-Vorsitzende
Rainer König verlieh seinem Amtsvorgänger den Titel des Ehrenvorsitzenden. Hilger stand 13 Jahre an der Spitze des Verbandes.
ZDB Service
Vertragsmuster
Bauverträge
Neue Publikationen
Verbraucherbauverträge
30. - 31. August
Tag der offenen Tür der
Bundesregierung
Die Broschüre Verbraucherbauverträge gibt einen Überblick
über das Widerrufsrecht
der Verbraucher und die
Informationspflichten
der Unternehmer. Mit
der neuen
Verbraucherrechterichtlinie soll der
Verbraucherschutz bei Vertragsabschlüssen verbessert werden.
Die Broschüre erhalten Sie über
Ihren Landesverband oder unter
www.zdb.de.
Auf dem Tag der offenen Tür der
Bundesregierung wird das Nationalteam des deutschen Baugewerbes ein öffentliches Training
im Garten des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz,
Bau und Reaktorsicherheit
durchführen. Sie sind herzlich
willkommen!
www.bmub.bund.de/E550/
21. - 22. November
Seminar Straßenund Tiefbau
Schwerpunktthemen des 22.
Sachverständigenseminars Straßen- und Tiefbau in Hannover
sind "Großformatige Platten und
Regelwerk", "Qualitätsgerechtes
Schließen von Aufgrabungen",
"Silageflächen aus Asphalt" und
"Asphalt aus 100% Asphaltgranulat". Die bei den letzten Sachverständigenseminaren durchgeführte Diskussionsrunde
"Fragen aus dem Sachverständigenalltag" wird aufgrund der
guten Resonanz der Teilnehmer
weiter fortgeführt. www.zdb.de
Flyer
Wege aus der
Schwarzarbeit
Meldeformular (Muster)
Der Flyer beschreibt, wie
Schwarzarbeit
und illegale Beschäftigung noch
besser bekämpft
werden können
und welche
Schritte hierzu
von der Politik
noch umgesetzt werden müssen. www.zdb.de
WEgE
AuS dER
ScHWARzARBEit
Das Formular finden Sie zum Download auf
www.zdb.de

Zentralverband des Deutschen
Baugewerbes
Kronenstraße 55 - 58
10117 Berlin
Telefon 030 20314-0
Telefax 030 20314-419
[email protected]
www.zdb.de
Februar 2014
11.02.2014 10:18:11
18
Termine
Die gemeinsamen Vertragsmuster für Bauverträge mit Verbrauchern von Haus&Grund und ZDB
wurden auf die neue Rechtslage
angepasst. Wir empfehlen dringend die Verwendung.
Messen
1. - 3. Oktober
FinnBUILD
Internationale Baumesse Helsinki, www.messukeskus.com
Aktuelle Daten für das Bauhauptgewerbe
Stand Juli 2014
Die Daten je Bundesland können unsere Mitgliedsunternehmen der ZDB-Infoline
entnehmen (Wirtschaft/Bauwirtschaft und Konjunktur/Baumarkt).
Geleistete Arbeitsstunden
nach Bauart, in Millionen
Wohnungsbau
Wirtschaftsbau
Öffentlicher Bau insgesamt
Hochbau
Straßenbau
Sonstiger Tiefbau
Insgesamt
davon Betriebe mit 20 und
mehr Beschäftigten
April
2014
Jan. - April
Veränderung 2014/2013 in %
April
Jan. - April
33,2
24,5
21,4
4,1
9,6
7,7
79,1
113,5
85,0
65,8
14,4
27,1
24,3
264,3
-6,3
-7,7
-7,2
-15,6
-4,8
-5,1
-7,0
13,5
7,9
17,5
5,9
23,2
19,0
12,6
43,9
144,3
-2,0
16,6
2014
Veränderung 2014/2013 in %
April
Jan. - April
Beschäftigte
(in Tausend)
April
Insgesamt
740,5
727,9
-2,6
-0,6
davon Betriebe mit 20 und
mehr Beschäftigten
405,4
398,4
2,0
2,2
Baugewerblicher Umsatz
nach Bauart, in Millionen Euro
Wohnungsbau
Wirtschaftsbau
Öffentlicher Bau insgesamt
Hochbau
Straßenbau
Sonstiger Tiefbau
Insgesamt
davon Betriebe mit 20 und
mehr Beschäftigten
Auftragseingang
nach Bauart, in Millionen Euro
Jan. - April
Veränderung 2014/2013 in %
2014
April
Jan. - April
April
Jan. - April
2.810,8
2.788,3
2.148,2
446,1
981,3
720,9
7.747,3
9.370,0
9.283,9
6.404,5
1.530,4
2.583,5
2.290,6
25.058,5
4,4
4,0
6,4
-4,2
10,6
8,3
4,8
18,6
13,2
23,5
7,4
35,0
23,9
17,7
5.142,3
16.440,0
9,1
20,2
2014
April
Veränderung 2014/2013 in %
Jan. - April
April
Jan. - April
15,4
3,8
4,0
-17,4
3,6
18,3
6,1
14,7
10,1
0,8
-3,8
4,2
-1,4
7,4
Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten
Wohnungsbau
Wirtschaftsbau
Öffentlicher Bau insgesamt
Hochbau
Straßenbau
Sonstiger Tiefbau
Insgesamt / nominal
1.119,0
2.103,9
2.105,3
320,7
1.057,0
727,6
5.328,2
3.811,9
8.055,6
6.626,1
1.138,0
3.179,8
2.308,3
18.493,7
19
Termine 2014
30. - 31. August
Tag der offenen Tür der Bundesregierung - Training Nationalteam Deutsches Baugewerbe
Berlin
10. September
Ausschuss für Sozial- und Tarifpolitik
Berlin
17. September
Ausschuss für Wirtschafts- und
Rechtspolitik
Berlin
18. September
Arbeitskreis Umwelt und Kreislaufwirtschaft
Berlin
25. September
Fachversammlung Holzbau
Deutschland
Berlin
25. - 27. Sept.
DHBV-Verbandstag
Bad Wildungen
25. - 27. Sept.
Jahrestagung BFTN
Weimar
26. - 27. Sept.
Berufsbildungskongress der
Stuckateure
Krefeld
2. Oktober
Fachversammlung Fliesen und
Naturstein
Berlin
8. - 9. Oktober
Betriebswirtschaftlicher Ausschuss
Leipzig
14. Okober
Berufsbildungsausschuss
Berlin
22. - 23. Oktober Herbsttagung Bundesverband
Ausbau und Fassade im ZDB
Berlin
3. November
Deutsche Meisterschaft der
Brunnenbauer
Rostrup
5. November
Deutscher Baugewerbetag
Berlin
6. November
Deutscher Obermeistertag
Berlin
8. - 10. Nov.
Deutsche Meisterschaft in den
bauhandwerklichen Berufen
Bühl
21. -22. Nov.
Sachverständigenseminar
Straßen- und Tiefbau
Hannover
25. - 26. Nov.
AK Recht - Gemeinsame Sitzung Berlin
von ZDB und HDB
Personen und Verbände
VBU Bremen
Der Verband baugewerblicher Unternehmer hat auf seiner Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand gewählt. Dipl.-Ing. Thomas
Stefes trat die Nachfolge von Bau-Ing. Jürgen Rotschies als Vorsitzender an.
Bundesfachgruppe Brunnenbau, Spezialtiefbau und
Geotechnik
Neuer Vorsitzender der Bundesfachgruppe ist Dipl.-Ing. (FH) Werner
Engelmann, er ist Nachfolger von Brunnenbauermeisterin Elke Fluhme.
20
Geburtstage
Am 12. Juli 2014 vollendete
Zimmermeister Walter Maiß,
Vorsitzender von Holzbau
Deutschland - Verband Hessischer Zimmermeister, sein 60.
Lebensjahr.
Seinen 50. Geburtstag feierte
Stuckateurmeister Rainer König,
Mitglied des ZDB-Vorstands,
Vorsitzender des Fachbereichs
Ausbau im ZDB, Vorsitzender
des Bundesverbands Ausbau
und Fassade im ZDB sowie Vorsitzender des Fachverbands der
Stuckateure für Ausbau und
Fassade Baden-Württemberg,
am 16. Juli.
Impressum:
V.i.S.d.P.: Dr. Ilona K. Klein
Redaktion: Carin Hollube
Unter Mitarbeit von:
Rudolf Domscheid, Michael Heide,
Swantje Küttner, Regine Maruska, David
Ostendorf, Harald Schröer.
Titelfoto: ZDB
Fotos: Andreas Lehr-HWK Osnabrück,
BAKA, Bayerische Bauakademie, BGRB,
BMVI, EPF, Haus&Grund, HDB, ZDB, ZDB/
Zensen.
Zentralverband des
Deutschen Baugewerbes
Kronenstraße 55 - 58
10117 Berlin
Telefon 030 20314-408
Telefax 030 20314-420
E-Mail [email protected]
ISSN 1865-0775

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